Herausgeber/Editor Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V. Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie und/and Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund-, und Kieferheilkunde e.V. 1/2005 JDI Journal of Dental Implantology Themen Untersuchungen zur Spannungsentwicklung bei Implantatbrücken lum] u c i r cur e n i l [on Periimplantäre Knochenveränderungen Alveolar-Ridge-Preservation Ultraschallgestützte Chirurgie Versorgung des zahnlosen Kiefers DP AG Postvertriebsstück – Entgelt bezahlt – 57439 – Heft 1/2005 Deutscher Ärzte-Verlag GmbH – Postfach 40 02 65 – 50832 Köln Editorial 1 Alles nur Wissenschaft? Im vergangenen Jahr hat die Deutsche Gesellschaft für Implantologie (DGI) ihr zehnjähriges Jubiläum gefeiert. Und sie kann mit Recht stolz sein auf diese zehn Jahre Erfolgsgeschichte, in denen sie sich zur größten wissenschaftlichen implantologischen Gesellschaft in Europa entwickelt hat. Die Tatsache, dass heute ca. 4500 Kolleginnen und Kollegen Mitglieder in unserer Gesellschaft sind, ist dabei kein Lorbeer zum Ausruhen, sondern eine deutliche Aufforderung, diese große Gesellschaft auch weiterhin mit Leben zu erfüllen. Die Quelle, aus der unsere Gesellschaft ihre Vitalität schöpft, ist die enge Verzahnung zwischen Wissenschaft und Praxis. Die daraus entstandene Fähigkeit, wissenschaftlich begründete Empfehlungen zu geben und in der Praxis bewährte Konzepte in der Fortbildung zu vermitteln, ist eine der Kernkompetenzen der Gesellschaft und ein Grund für die außerordentlich erfolgreiche Entwicklung in den letzten Jahren. Der Bedarf für neutrale und fundierte Fortbildung wird mit Blick auf die sich immer wieder und rasch verändernde implantologische Landschaft auch weiterhin hoch sein. Dabei beginnt sich die implantologische Szene allmählich zu verändern. Bis vor wenigen Jahren waren es viele Kolleginnen und Kollegen mit langjähriger Berufserfahrung, die in die Implantologie langsam und schrittweise eingestiegen sind und ihr fachliches Spektrum zielstrebig und erfolgreich in der curriculären Fortbildung erweitert haben. Heute steigt die Zahl der Berufseinsteiger, für die die Implantologie bereits a priori zum etablierten Kanon der Therapieoptionen gehört und die dieses faszinierende Feld der chirurgischen und prothetischen Rehabilitation bereits von Anfang an in ihre Tätigkeit einbeziehen wollen. Dabei ist die Orientierung auf dem immer unübersichtlicher werdenden Fortbildungsmarkt schwierig und wird für diese Gruppe von Kolleginnen und Kollegen noch dadurch erschwert, dass vor allem am Beginn der beruflichen Tätigkeit viele andere Randbedingungen im Auge behalten werden müssen. Gerade den Neueinsteigern, die gleichzeitig auch Berufseinsteiger sind, will die DGI in Zukunft stärker zur Seite stehen und für junge Mitglieder spezielle Programme entwickeln, die ihnen helfen, von Anfang an mit dabei zu sein. Aber auch aus der wissenschaftlichen Wurzel unserer Gesellschaft entstehen neue Impulse für die Kolleginnen und Kollegen, die sich über die curriculäre Fortbildung hinaus selbst intensiver mit der Materie auseinandersetzen wollen. Sie haben seit diesem Jahr die Möglichkeit, in einem Master-Studiengang in Kooperation mit der Steinbeis-Hochschule Berlin ihre Kenntnisse und Fähigkeiten durch ein berufsbegleitendes Studium zu vertiefen und mit einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit den Master of Science in Oral Implantology zu erwerben. Die DGI ist dabei besonders stolz darauf, dass dies der erste deutsche Master of Science in der Implantologie ist. Neben der Reflexion und Verarbeitung des wissenschaftlichen Kenntnisstandes gehört aber auch die Förderung der implantologischen Forschung selbst zu den Aufgaben unserer Gesellschaft. So wird die DGI für das kommende Jahr auf dem Boden ihrer Richtlinien zur Forschungsförderung fünf innovative Projekte junger Arbeitsgruppen ein Jahr lang unterstützen. Auch auf unseren Jahrestagungen wird für diesen wissenschaftlichen Gedankenaustausch ein Forum geschaffen, um Forschern die Möglichkeit zu geben, über die Resultate ihrer Untersuchungen zu informieren und zu diskutieren. Dies ist keine Spiegelfechterei im Elfenbeinturm sondern ebenfalls unerlässlicher Bestandteil unserer Gesellschaftskultur, deren Ziel es ist auch allen, die nicht aktiv in der Forschung involviert sind, die Möglichkeit zu geben, einen Blick auf neue Entwicklungen und kommende Trends zu werfen. Dass wissenschaftliche Erkenntnisse auf dem Weg über die Fortbildung das Implantieren sicherer und erfolgreicher machen, hat jeder erfahren, der das Angebot der DGI aktiv genutzt hat. Der implantologische Alltag wird aber zunehmend durch administrative Hürden und gesetzliche Vorgaben erschwert. Neben Wissenschaft und Wissensvermittlung wird die DGI deshalb auch im Konzert und Konsens mit den Gesellschaften und Körperschaften aktiv, die auf diesem Gebiet tätig sind. Dabei geht es einerseits um die Mitwirkung bei der wissenschaftlichen Beschreibung der Implantologie, aber auch um ganz konkreten Rat und Hilfe bei der Umsetzung gesetzlicher Vorgaben. Hier steht im kommenden Jahr sicherlich die vom Gesetzgeber vorgesehene Regelung der Qualitätssicherung im Vordergrund. Das © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) 2 Editorial Erarbeiten von Strategien im Hinblick auf eine mögliche Zertifizierungswelle und die Entwicklung von Standarddokumentationssystemen auf der Basis bereits existierender Programme sind nur zwei der Projekte, denen sich unsere Gesellschaft in den kommenden Monaten widmen wird. Sie werden den Mitgliedern helfen, ihre individuelle Therapie nachweislich auch gegenüber den Ansprüchen des Gesetzgebers abzusichern, weil sie nachvollziehbar dokumentieren und die Reproduzierbarkeit der Behandlungsergebnisse objektiv belegen können. Hier werden wissenschaftliche Prinzipien unmittelbar zur nützlichen Grundlage der täglichen Arbeit. Und klinische Wissenschaft wird auf einmal nicht mehr nur „von denen da oben“ gemacht, sondern in jeder Praxis – und sei es für die persönliche Statistik, sauber und einfach. Zugegeben, eine Graswurzelbewegung von tausenden Praxen, die sich zu einem breiten Strom statistisch valider Daten vereinen, ist eine etwas schwindelnde Vision. Aber sie zeigt, wie nah die Wissenschaft der Praxis sein kann, und wie sehr wissenschaftliches Denken eigentlich in jedem von uns verankert ist. Wissenschaft ist nicht alles in der Implantologie, aber sie ist in (fast) allem. Von Seiten der Politik wird ja gern das Leuchtturmprinzip bemüht, wenn es um Beurteilung der Leistungsfähigkeit von Wirtschaft, Forschung oder Bildung geht. Die Rolle des Leuchtturms in der implantologischen Forschungsund Fortbildungslandschaft ist sicherlich ein anspruchsvolles Ziel für die DGI, aber wie heißt es doch gleich: Wer keine Ziele hat, hat keine Zukunft. In diesem Sinne wünsche ich allen Mitgliedern ein erfolgreiches und glückliches Jahr. Ihr Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake Präsident der DG Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass die Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie nun auch Mitgliedszeitschrift der Österreichischen Gesellschaft für Orale Chirurgie und Implantation geworden ist. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) inhalt/contents 4 Editorial / Editorial JDI Journal of Dental Implantology 1 Originalbeiträge / Original Studies M. Karl, J.J. Linke, W. Winter, F. Graef, M.G. Wichmann, S.M. Heckmann Organ der DGI Official Organ of the DGI Herausgeber/Editor Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V. und/and Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund-, und Kieferheilkunde e.V. In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen zur Spannungsentwicklung bei Implantatbrücken In vitro and in vivo investigations on strain development of implant supported bridges 14 G. Gomez-Roman, A. Horstmann, D. Axmann Periimplantäre Knochenveränderungen bei parodontal vorbelasteten Patienten Perrimplant bone loss in periodontally compromised patients 24 R.S.R. Buch, T.E. Reichert, W. Wagner Alveolar-Ridge-Preservation – eine Literaturübersicht Alveolar ridge preservation – Overview of literature 30 Schriftleitung/ Managering Editors Prof. Dr. Dr. Wilfried Wagner Dr. Sebastian Schmidinger Aus der Praxis für die Praxis / From practice to put into practice Koordination/ Coordination Irmingard Dey Beispiel für eine Fallpräsentation im Rahmen des Curriculums „Implantologie“ der DGI/APW: Versorgung des zahnlosen Unterkiefers mit vier Implantaten und einer herausnehmbaren Prothese Beirat/ Advisors M. Schlee Prof. Dr. J. Becker, Düsseldorf Prof. Dr. N. Behneke, Mainz Dr. G. Dhom, Ludwigshafen Prof. Dr. Dr. K. Donath, Rödinghausen Dr. H. Duelund, Passau Prof. Dr. U. M. Gross, Berlin Dr. Dr. D. Haessler, Oppenheim Prof. Dr. B. d’Hoedt, Mainz Prof. Dr. Th. Kerschbaum, Köln Prof. Dr. G.-H. Nentwig, Frankfurt Prof. Dr. Dr. F. W. Neukam, Erlangen Prof. Dr. E.-J. Richter, Würzburg Dr. M. Schlee, Forchheim Prof. Dr. W. Schulte, Tübingen Prof. Dr. Dr. P. Tetsch, Münster Prof. Dr. G. Watzek, Wien S. Al-Mousllie, E.-J. Richter Ultraschallgestützte Chirurgie – Grundlagen und Möglichkeiten Piezosurgery – rudiments and possibilities 48 Die Aktuelle Rechtsprechung / The recent administration of justice 64 Tagungsbericht über die 3. Gemeinschaftstagung der DGI, SGi, ÖGOCI in Bern 44 DGI-Nachrichten / DGI-News Glückwünsche zum bestandenen Curriculum Implantologie Nachruf über Dr. Heidelbach Autorenrichtlinien / Authors Instructions Dieselstraße 2, 50859 Köln Postfach/P.O. Box 40 02 54, 50832 Köln Telefon/Phone: (0 22 34) 70 11-0 www.aerzteverlag.de 38 22 37 10, 12 Weltpresse / World Press 8 Tagungskalender / Meetings 6 Industrie und Handel / Industry and Trade 60, 62 in Kooperation mit Impressum / Imprint www.zahnheilkunde.de 68 Weitere Informationen zur Zahnheilkunde sowie die ausführlichen Autorenrichtlinien finden Sie im Internet unter www.zahnheilkunde.de © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) 2003;19(3) 6 Tagungskalender /Meetings Typischer vestibulo-oraler Knochendefekt nach Zahnverlust 46, Beitrag R.S.R. Buch et al., Seite 30 Patient nach Parodontalbehandlung und Extraktion von 37 und vor Extraktion des nicht erhaltungswürdigen 36 und der Implantation dreier Implantate, Beitrag G. Gomez-Roman et al., Seite 24 TAGUNGSKALENDER Veranstaltungen der DGI März 2005 Arbeitskreis München Termin: 16.03.2005 (19.00 Uhr) Thema: „Änderungen des Implantatdesigns zur Sicherung der periimplantären Gewebestrukturen“ Referent: Prof. M. Hürzeler, München Ort: Akademie für Zahnärztliche Fortbildung, Fallstraße 34, 81369 München, Hörsaal Unkostenbeitrag: DGI-Mitglieder kostenfrei, Nichtmitglieder 30 € Anmeldung/Auskunft: Sekretariat des BLI, Martina Schickedanz, c/o Praxis Dr. Schmidinger, Hauptstraße 26, 82229 Seefeld, Fax: 08152-981089 E-Mail: [email protected] Arbeitskreis Regensburg April 2005 Termin: 20.04.2005 (18.30 Uhr) Landesverband Norddeutschland Termin: 06.04.2005 (19.00 Uhr) Thema: „Ästhetische Aspekte in der Implantologie“ Ort: Universitätsklinikum Eppendorf, Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Hörsaal 47a, Martinistr. 52, 20246 Hamburg Referent: Prof. Dr. Dr. Wildfang, Kiel Anmeldung/Auskunft: Dr. Schönrock, Tel.: 0172-9022028, E-Mail: [email protected] Thema: „Parodontologie – Implantologie – Extraktionszeitpunkt“ Referent: Dr. G. Iglhaut, Memmingen Ort: Sorat-Hotel Regensburg Unkostenbeitrag: DGI-Mitglieder kostenfrei, Nichtmitglieder 30 € Anmeldung/Auskunft: Dr. U. Zimmermann, Regensburg, Fax: 0941-893131; E-Mail: [email protected] CONTINUUM IMPLANTOLOGIE Termin: 10.03.2005 (09.00 – 17.00 Uhr) Thema: „Anatomie für Fortgeschrittene“ Referent: Dr. S. Schmidinger, Prof. Dr. Völkl Kursort: Heidelberg Kursgebühr: 440 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitglieder, 490 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitglieder; Kurs-Nr.: 05/05; 11 Fortbildungspunkte Termin: 19.03.2005 (08.30 – 18.00 Uhr) Thema: „Infektionskontrolle“ – Parodontologische Aspekte bei der Planung und Durchführung der Implantation Referent: Dr. Ch. Beaumont, PD Dr. G. Zafiropoulos Kursort: Düsseldorf Kursgebühr: 340 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitglieder, 390 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitglieder; Kurs-Nr.: 06/05; 10 Fortbildungspunkte Termin: 19.03.2005 (09.00 – 18.00 Uhr) Thema: „Implantat-Prothetik – Bewährtes und Neues“ Referent: Prof. Dr. Dr. H. Spiekermann, PD Dr. M. Yidirim Kursort: Aachen Kursgebühr: 340 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitglieder, 390 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitglieder; Kurs-Nr.: 07/05; 10 Fortbildungspunkte Termin: 09.04.2005 (09.00 – 17.00 Uhr) Thema: „Autogene Augmentationstechniken bei stark defizitärem Knochen“ Referent: Dr. G. Hundeshagen Kursort: Dessau Kursgebühr: 340 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitglieder, 390 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitglieder; Kurs-Nr.: 08/05; 8 Fortbildungspunkte Termin: 20.05. – 21.05.2005 (Fr. ab 09.00, Sa. bis 13.00 Uhr) Thema: „Knochenaugmentation (CAP, GBR, RPR, BMP)“ Referent: Prof. Dr. Dr. W. Wagner, PD Dr. Dr. M. Kunkel et al. Kursort: Mainz Kursgebühr: 680 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitglieder, 780 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitglieder; Kurs-Nr.: 12/05; 10 Fortbildungspunkte Termin: 19.04.2005 (09.00 – 17.00 Uhr) Thema: „Augmentation – Implantation – Sofortbelastung – Prothetik“ Referent: Dr. Dr. D. Haessler, Dr. F. Kornmann, J. Kielhorn Kursort: Oppenheim Kursgebühr: 340 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitglieder, 390 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitglieder; Kurs-Nr.: 09/05; 10 Fortbildungspunkte Termin: 03.06.2005 (09.00 – 17.00 Uhr) Thema: „Ursachen und Fehlersuche bei implantologischen Misserfolgen und ihre Korrekturbehandlung (mit Live-OPs)“ Referent: Prof. Dr. Dr. P. Tetsch, Dr. J. Tetsch Kursort: Münster Kursgebühr: 340 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitglieder, 390 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitglieder; Kurs-Nr.: 13/05; 8 Fortbildungspunkte Termin: 23.04.2005 (10.00 – 18.00 Uhr) Thema: Kurs zur Aktualisierung der Fachkunde im Strahlenschutz Referent: Prof. Dr. J. Becker Kursort: Mannheim Kursgebühr: 110 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitglieder, 160 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitglieder; Kurs-Nr.: 11/05; 1 bis 10 Fortbildungspunkte © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) Termin: 04.06.2005 (10.00 – 18.00 Uhr) Thema: Kurs zur Aktualisierung der Fachkunde im Strahlenschutz Referent: Prof. Dr. J. Becker Kursort: Frankfurt Kursgebühr: 110 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitglieder, 160 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitglieder; Kurs-Nr.: 11/05; 2 bis 10 Fortbildungspunkte Termin: 11.06.2005 (09.00 – 18.00 Uhr) Thema: „Grundlagen des Hart- und Weichgewebsmanagements in der Implantologie unter Praxisbedingungen“ Referent: Prof. Dr. Dr. F. W. Neukam, Dr. K. A. Schlegel und Mitarbeiter Kursort: Erlangen Kursgebühr: 340 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitglieder, 390 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitglieder; Kurs-Nr.: 14/05; 11 Fortbildungspunkte Termin: 17.06.2005 (09.00 – 18.00 Uhr) Thema: „Sinuslift – minimalinvasiv und offen“ Referent: Prof. Dr. Dr. H. Schliephake, Prof. Dr. Dr. W. Engelke Kursort: Göttingen Kursgebühr: 340 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitglieder, 390 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitglieder; Kurs-Nr.: 15/05; 9 Fortbildungspunkte Anmeldung/Auskunft: DGI-Sekretariat für Fortbildung, Bismarkstr. 27, 67059 Ludwigshafen, Tel.: 0621-68124451, Fax: 0621-68124469, E-Mail: [email protected] Tagungskalender /Meetings 7 Titelseitenhinweis: Links: Übertragung der Patientensituation mit zwei ITI Implantaten durch KunststoffModellierhilfsteile, die intra-oral mit Autopolymerisat verbunden wurden. Mitte: Messmodell der Patientensituation (Implantate A und B) mit DMS mesial und distal von jedem Implantat (Am, Ad, Bm, Bd). Auf den Brückenzwischengliedern (pontics) wurde ein DMS (paB) angebracht. Rechts: Dreigliedrige zementierbare Brücke in vivo auf den Implantaten plaziert, Beitrag M. Karl et al., Seite 14 Die Indikatorstifte vermitteln die Position und die Achsausrichtung der späteren Frialit-2-Implantate, Beitrag S. Al-Mousllie et al., Seite 38 Landesverband NordrheinWestfalen 4. Jahrestagung Termin: 30.04.2005 Thema: „Ästhetik in der Implantologie“ Ort: Congress Center Essen-Ost Information: Congress Partner GmbH, Ines Paschen, Markgrafenstr. 56, 10117 Berlin, Tel.: 030/2045-90, Fax: 030/ 2045-950, E-Mail: [email protected] Mai 2005 Anmeldung/Auskunft: Sekretariat des BLI, Martina Schickedanz, c/o Praxis Dr. Schmidinger, Hauptstraße 26, 82229 Seefeld, Fax: 08152-981089 E-Mail: [email protected] Sommer-Akademie der DGI Termin: 27.06. – 01.07.2005 Kursort: Kiel Anmeldung/Auskunft: [email protected] 8. Sonderfortbildungsveranstaltung gemeinsam mit ZÄK Berlin und ZÄK Brandenburg Landesverband Norddeutschland Termin: 25.05.205 Termin: 07.09.2005 (19.00 Uhr) Thema: „Implantologie ist Prophylaxe und Prothetik“ Ort: Charité Campus Benjamin Franklin, großer Hörsaal, Aßmannshauser Str. 4-6, Berlin Referent: Dr. K.-L. Ackermann, Filderstadt Anmeldung/Auskunft: Prof. Dr. Dr. V. Strunz, Tel.: 030-86207718, Fax: 030-86207719 Thema: „Internistische Aspekte zur Implantologie – Veränderungen im Organismus des älteren Patienten“ Ort: Universitätsklinikum Eppendorf, Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Hörsaal 47a, Martinistr. 52, 20246 Hamburg Referent: Prof. Dr. Greten, Hamburg Anmeldung/Auskunft: Dr. Schönrock, Tel.: 0172-9022028, E-Mail: [email protected] Juni 2005 Landesverband Norddeutschland Termin: 01.06.2005 (19.00 Uhr) Thema: „Nervläsionen und ihre Versorgung – Neurochirurgische Aspekte“ Ort: Universitätsklinikum Eppendorf, Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Hörsaal 47a, Martinistr. 52, 20246 Hamburg Referent: Prof. Dr. Dr. Gehrke, Hannover Anmeldung/Auskunft: Dr. Schönrock, Tel.: 0172-9022028, E-Mail: [email protected] Arbeitskreis München Termin: 16.06.2005 (19.00 Uhr) Thema: „Änderungen des Implantatdesigns zur Sicherung der periimplantären Gewebestrukturen“ Referent: Prof. M. Hürzeler, München Ort: Akademie für Zahnärztliche Fortbildung, Fallstraße 34, 81369 München, Hörsaal Unkostenbeitrag: DGI-Mitglieder kostenfrei, Nichtmitglieder 30 € September 2005 14. Jahrestagung European Association for Osseointegration (EAO) Termin: 22.09. – 24.09.2005 Kursort: München Weitere Informationen: www.eao.org Landesverband Norddeutschland Termin: 28.09.2005 (19.00 Uhr) Thema: „Navigation zur Implantatpositionierung“ Ort: Universitätsklinikum Eppendorf, Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Hörsaal 47a, Martinistr. 52, 20246 Hamburg Referent: Dr. Dr. Edinger, Hamburg Anmeldung/Auskunft: Dr. Schönrock, Tel.: 0172 902 2028, E-Mail: [email protected] Veranstaltungen allgemein 11. Internationales FRIADENT Symposium April 2005 Gemeinschaftliche Tagung Termin: 22.04. – 23.04.2005 Termin: 8.04. - 9.04 2005 Ort: Dresden Information: CIS Congress & Incoming Service GmbH, Czernyring 22/10, 69115 Heidelberg, Tel.: 06221-905350, Fax: 06221-90535-33/-22, E-Mail: [email protected] Thema: „Knochenregeneration: Aktuell“ Ort: Wien, Palais Hotel Information: http://www.medacad.org/KR2005/ Wiener Medizinische Akademie für ärztliche Fortbildung und Forschung, Alser Strasse 4, A–1090 Wien, Tel.: 0043-1-405-138313, Fax: 0043-1-407-8274, E-Mail: [email protected] IDS 2005 – Internationale Dental-Schau – in Köln Termin: 12.04. – 16.04.2005 Thema: „Zahnerhaltung – hochwertig und wirtschaftlich“ Ort: Köln Information: Verband der Deutschen Dental-Industrie e.V. (VDDI), Kirchweg 2, 50858 Köln, Tel.: 0221-500687-0, Fax: 0221-500687-21 11th International Congress on Reconstructive Pre-prosthetic Surgery, Internationaler Kongress, Noordwijk, Niederlande Termin: 21.04. – 23.04.2005 Thema: „IMPLANT TREATMENT STRATEGIES TEAMWORK: the way to success“ Information: www.icrps-2005.com, oder durch das Kongresssekretariat: Frau. J.J. Exalto, Postfach 34, NL-1633 ZG Avenhorn, Die Niederlande, Tel: 0031-229-541-395, E-Mail: [email protected] Oktober 2005 Österreichischer Zahnärztekongress 2005 Termin: 05.10. – 08.10.2005 Thema: „Zahnmedizin und Allgemeinmedizin im Dialog“ Ort: Wien, Palais Auersperg Information: Wiener Medizinische Akademie, Alser Str. 4, A–1090 Wien, Tel.: 0043-1-4051383-10, Fax: 0043-1-4051383-23, E-Mail: [email protected] 11. Arbeitstagung der ÖGOCI Termin: 20.10. – 22.10.2005 Thema: „Parodontologische Zahnerhaltung versus Implantat“ Ort: Fuschl bei Salzburg; Hotel Arabella Sheraton Jagdhof, A–5322 Hof bei Salzburg Information: www.perio2005.org, Wiener Medizinische Akademie für ärztliche Fortbildung und Forschung, Alser Strasse 4, A–1090 Wien, Tel.: 0043-1-405138313, Fax: 0043-1-4078274, E-Mail: [email protected] 129. Jahrestagung der DGZMK gemeinsam mit allen Fachgesellschaften und Gruppierungen Termin: 24.10. – 30.10.2005 Thema: „Zahn-MEDIZIN Interdisziplinär“ Ort: Berlin ICC Information: www.dgzmk.de © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) 8 Weltpresse Nordin T, Nilsson R, Frykholm A, Hallman M Cornelini R, Cangini F, Covani U, Barone A, Buser D Eine dreiarmige Studie zur Frühbelastung von rauen Implantaten im zahnlosen Kiefer und in Freiendsituationen im Ober- und Unterkiefer Sofortversorgung von Einzelzahnimplantaten zum Unterkiefermolarenersatz: ein vorläufiger Zwölfmonats Bericht A 3-arm study of early loading of rough-surfaced implants in the completely edentulous maxilla and in the edentulous posterior maxilla and mandible: results after one year of loading. Int J Oral Maxillofac Implants. 2004 NovDec;19(6):880-886 Fragestellung „Evaluation des Konzepts der Frühbelastung“ Design Prospektive, nicht randomisierte, dreiarmige Studie Umfeld Eine schwedische Privatklinik Patienten 54 Patienten mit je 2 bis 7 Implantaten Studiendesign Die Implantate wurden im zahnlosen Oberkiefer (Gruppe A) oder bei Freiendsituation im Ober- (Gruppe B) oder Unterkiefer (Gruppe C) inseriert und nach durchschnittlich neun Tagen prothetisch versorgt. Die Kontrollephase umfasste ein Jahr Wesentliche Zielkriterien • Implantatüberleben • Marginaler Knochenverlust Wesentliche Ergebnisse Zwei Implantate (0,9 %) gingen verloren, davon eins vor der funktionellen Belastung und eins nach einem Jahr. Der mittlere marginale Knochenschwund betrug 0,75 mm (± 1,3 mm). Schlussfolgerung Frühbelastung könne mit vorhersehbarem Erfolg mit rauen Implantaten im zahnlosen Oberkiefer, sowie bei Freiendsituationen im Ober- und Unterkiefer angewendet werden. Kommentar Die vorliegende, reine Beobachtungsstudie ist trotz der ausführlichen Darstellung der „Dreiarmigkeit“, ohne echte Kontrollgruppe, kritisch zu bewerten. Es ermangelt grundsätzlich einer Hypothese mit primärer Fragestellung. Aus diesem Grund erscheinen die positiven Schlussfolgerungen schwierig interpretierbar. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) Immediate restoration of single-tooth implants in mandibular molar sites: a 12-month preliminary report. Int J Oral Maxillofac Implants. 2004 NovDec;19(6):855-860. Fragestellung Die Überlebensrate von transmucosalen Implantaten nach Sofortversorgung zum Ersatz von einzelnen Unterkiefermolaren Studientyp Prospektive, einarmige Studie Umfeld Keine Angaben, wohl multizentrisch Patienten 30 Patienten mit fehlendem einzelnen Unterkiefermolaren Studiendesign 24 Stunden nach dem Einbringen des Implantats wurde das Implantat mit einer provisorischen Krone, die okklusale Kontakte herstellt, eingebracht. Die Implantate sollten primärstabil mit einem ISQ Wert von > 62 sein. Wesentliche Zielkriterien • Implantatüberleben • Resonanzfrequenzanalyse (ISQ) Wesentliche Ergebnisse Ein Implantat wurde wegen akuter Infektion entfernt. Die radiologische und klinische Untersuchung ergab eine Überlebensrate von 96,7 %. Der ISQ Wert veränderte sich unter der Belastung nicht signifikant. Schlussfolgerung Die Sofortbelastung von transmucosalen Implantaten zum Ersatz von Unterkiefermolaren stellt eine sichere Methode dar, die jedoch an größeren Kollektiven und am Langzeiterfolg gemessen, noch genauer untersucht werden muss. Kommentar Die Autoren dieser Studie beschränken die Aussage bei fehlender Kontrollgruppe und kurzer Beobachtungsdauer auf einen „vorläufigen Bericht“. Der Hinweis auf eine noch nötige Überprüfung an einem größeren Kollektiv erscheint sinnvoll. Auffällig ist, dass der ISQ Wert als Vorraussetzung für Primärstabilität (Einschlusskriterium) zugrundegelegt wird. Eine Basis für diesen Wert ist nicht angegeben, sodass die Verwendung für diesen Zweck fraglich erscheint. Synopsis Bei der Gegenüberstellung dieser beiden Beobachtungsstudien fällt auf, dass die Studie von Nordin et al. etwas zu weit über die Daten hinausgehende Schlussfolgerungen zieht, wohingegen die Autoren Cornelini et al. sich auf der Basis derselben Methodik deutlich zurückhaltender äußern. PD Dr. Dr. B. Al-Nawas, Mainz 10 Autorenrichtlinien zzi Richtlinien für unsere Autoren Gültig ab dem 01.01.2004 Bitte beachten Sie auch die ausführlichen Richtlinien im Internet unter www.zahnheilkunde.de (Rubrik zzi, Autorenrichtlinien). Die Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie (zzi) nimmt nur unveröffentlichte Originalarbeiten oder Fallberichte aus der Praxis aus dem Gesamtgebiet der Implantologie und angrenzender bzw. überlappender Themengebiete auf. Die Schriftleitung hat das Recht zu stilistischen Änderungen und Kürzungen, über die der Autor vor der Publikation durch die Druckfahnen informiert wird. Über die Annahme der Originalarbeiten entscheidet die Schriftleitung nach anonymer Begutachtung. In jedem Fall wirken mindestens zwei auswärtige Gutachter mit in einem streng wissenschaftlichen PeerReview mit einem vorgegeben Bewertungsraster. Fallberichte aus der Praxis oder Fortbildungsbeiträge werden nur durch die Schriftleitung in ihrem Wert bzw. Informationsgehalt für die Kollegenschaft beurteilt, evtl. gekürzt oder überarbeitet und zur Publikation angenommen. Abgelehnte Manuskripte werden ohne detaillierte Begründung zurückgesandt. Form und Aussehen Bitte erstellen Sie Ihr Manuskript im Textverarbeitungsprogramm MS Word für Windows (Version 98, 2000 oder XP). Das Manuskript der Originalarbeiten ist in zwei Exemplaren mit zwei Sätzen Abbildungen, oder im gängigen Daten-File (plus einem Ausdruck) bei der Schriftleitung einzureichen: Prof. Dr. Dr. Wilfried Wagner Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Augustusplatz 2 55131 Mainz Die endgültige, nach dem Gutachterverfahren korrigierte Fassung des Manuskriptes ist auf Datenträger (bitte nur CD-ROM oder 3,5 Zoll-Diskette) und zusätzlich als Ausdruck vorzulegen. Bitte entsprechende Hinweise im Anschluss an diese Richtlinien beachten. Alle eingereichten Bestandteile (besonders die Bilder und Datenträger) sind mit dem Autorennamen zu versehen. Für das Einreichen von Falldarstellungen (Case Reports; Anwendungserfahrungen für die Praxis) reicht das Einsenden von jeweils einem Exemplar von Text, Abbildung und Datenträger an die Schriftleitung: Dr. Sebastian Schmidinger Hauptstr. 26 82229 Seefeld Es gilt die neue deutsche Rechtschreibung. Bitte beachten Sie die orthographischen und stilistischen Richtlinien, die im Internet unter www.zahnheilkunde.de (Rubrik zzi, Autorenrichtlinien) herunterladbar sind. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) Die Schriftleitung erwartet die Einreichung eines fehlerfreien, druckreifen Manuskriptes auf DIN-A4-Bögen, mit eineinhalbzeiliger Schreibmaschinenschrift und breitem Rand. Der Titel ist kurz und aussagekräftig zu formulieren, er soll 100 Anschläge nicht überschreiten. Jedem Manuskript ist eine Zusammenfassung voranzustellen, die zehn bis 15 Schreibmaschinenzeilen nicht überschreiten soll und Untersuchungsmethoden sowie Ergebnisse aussagekräftig zusammenfasst. Weiterhin sind Schlüsselwörter, die den Inhalt des Beitrags kennzeichnen, anzugeben. Summary: Dem Manuskript ist eine in gutem Englisch verfasste Zusammenfassung beizufügen, die mit der englischen Übersetzung des Titels überschrieben wird. Es folgen „keywords“, Stichworte zur Angabe des Inhalts. Die wissenschaftliche Arbeit ist sinnvoll mit Zwischenüberschriften zu gliedern. Die Kapitel sind in der Regel mit arabischen Ziffern zu unterteilen, jedoch sind nicht mehr als zwei durch einen Punkt getrennte Ziffern zulässig. Eine experimentelle, aber auch eine klinische Arbeit mit nicht alltäglicher und nicht allgemeinverständlicher Thematik soll an geeigneter Stelle oder in einem abschließenden Absatz beschreiben, welche Bedeutung die Ergebnisse für die praktische Implantologie heute haben oder in der Zukunft möglicherweise erlangen werden. Das Manuskript endet mit der Korrespondenzadresse (bei mehreren Autoren nur eine Anschrift). Dabei sollte auch immer die E-Mail-Adresse angegeben werden, unter der die Autoren zu erreichen sind. Genehmigungsvermerke Arbeiten, die aus einem Institut oder einer Klinik stammen, müssen von dem für die wissenschaftliche Einrichtung verantwortlichen Direktor oder Leiter durch handschriftlichen Vermerk genehmigt werden. Bei genehmigungspflichtigen klinischen Untersuchungen ist auf die Zustimmung der zuständigen Ethik-Kommission hinzuweisen. Bei Tierversuchen muss die Genehmigung der zuständigen Behörde angegeben werden. Sponsoren der Studie, insbesondere öffentliche Förderungen und industrielle Unterstützung sollten immer als Fußnote angegeben werden. Abkürzungen, Fremdwörter Abkürzungen sind möglichst zu vermeiden. Fremdsprachliche Fachausdrücke sind nur dann zu verwenden, wenn die deutsche Nomenklatur nicht ausreicht. Die Zeichen – – für geschützte Handelsnahmen sollen nur in Tabellen erscheinen. Zitierweise und Literatur Autorennamen werden im Manuskript kursiv geschrieben. Es sind nur diejenigen Namen im Manuskript aufzuführen, die im fortlaufenden Text für das Verständnis wichtig sind, ohne die Lesbarkeit zu stören. Alle übrigen Zitate erfolgen mit rechteckig eingeklammerten Hinweisnum- 12 Autorenrichtlinien zzi mern, die sich auf das alphabetisch und nachfolgend nach Publikationsjahrgang angeordnete und durchnummerierte Literaturverzeichnis beziehen. In der Regel sollen bei einer Originalarbeit etwa zwanzig Zitate nicht überschritten werden; sie sind auf die wichtigsten und neuesten Arbeiten zum Thema zu begrenzen. Für das Zitieren und die Erstellung des Literaturverzeichnisses empfehlen wir, ein Literaturverwaltungsprogramm zu verwenden (z. B. EndNote oder ReferenceManager). Unter www.zahnheilkunde.de (Rubrik zzi, Literaturverwaltung) stellen wir Ihnen eine EndNote-Datei zur Verfügung, mit deren Hilfe sie die für die zzi übliche Zitierweise in EndNote übertragen können. Dafür installieren Sie die Datei ins Verzeichnis „Style“ von EndNote. Zitiert wird nach folgenden Mustern: 1. Deppe H, Horch HH, Stemberger A, Henke J, Hillemanns M, Wagenpfeil S: Verbessern Wachstumsfaktoren an Titanfolien die Knochenqualität? Z Zahnärztl Implantol 2002;18:197-204 2. Tetsch P, Tetsch J: Fortschritte der zahnärztlichen Implantologie. Köln, Deutscher Zahnärzte Verlag 1996 3. Neukam FW, Buser D: Implantate bei unzureichendem Knochenangebot. In Koeck B, Wagner W (Hrsg): Implantologie. Praxis der Zahnheilkunde. München: Band 13, Urban & Schwarzenberg Verlag 1996, 177-218 Fußnoten Angaben zur Herkunft der Autoren (z. B. Klinik) sowie Widmungen, Genehmigungen von Ethik- oder Tierschutzkommissionen (bei allen entsprechenden Studien erforderlich) und Hinweise auf Sponsoren (bei Originalarbeiten zwingend) erscheinen im Druck als Fußnote. Maßeinheiten Alle Maßeinheiten sind im Zusammenhang mit Zahlenangaben nach dem international gültigen SI-System abzukürzen. Namen des Autors und dem Titel der Arbeit beschriftet, werden lose beigefügt und zusätzlich als Bilddatei auf Datenträger (CD-ROM oder 3,5 Zoll-Diskette) mitgeliefert. Bitte fügen Sie auch englische Bildlegenden bei. Die Abbildungen wie auch Farb-Diagramme sind als scharfe, kontrastreiche Schwarzweiß- bzw. Farbabzüge etwa 9 x 13 cm oder in Form von Dias vorzulegen und auf die zur Darstellung wichtigen Ausschnitte zu begrenzen. Sie werden im Allgemeinen durch Verkleinerung dem Satzspiegel angepasst. Bei der zusätzlichen Lieferung von Digitaldaten ist eine Auflösung von mindestens 300 dpi und eine Mindestbreite der Abbildungen von 12 cm unbedingt erforderlich! Bei mikroskopischen Bildern ist der Vergrößerungsmaßstab in der Legende anzugeben (z. B.: Vergrößerung 500 : 1) oder in das Bild als Maßstab mit Größenangabe einzuzeichnen. Für eine Einwilligung des Patienten oder entsprechende Abdeckung von Gesichtsaufnahmen ist der Autor verantwortlich. Röntgenbilder sind in der Regel als Negativkopien (etwa 9 x 13 cm) vorzulegen. Sie erscheinen auch im Druck nur als Negative. Bei Anlieferung in digitalisierter Form ist eine Auflösung von 300 dpi unbedingt erforderlich sowie ein Ausdruck zur Kontrolle beizulegen. Strichzeichnungen (s/w) sind sauber zu zeichnen und angemessen groß zu beschriften. Bei Anlieferung von Digitaldaten ist eine Auflösung von 1200 dpi bei einer Mindestbreite von 12 cm erforderlich. Ein Ausdruck ist auch hier hinzuzufügen. Tabellen sind nicht zu unterlegen; Hervorhebungen durch Fettdruck z. B. in den Kolumnenüberschriften sind möglichst zu vermeiden. Abbildungs- und Tabellenlegenden sind beide jeweils in Deutsch und in Englisch sind je auf einem separaten Blatt dem Manuskript beizufügen. Eine Rücksendung der Abbildungsvorlagen erfolgt nur auf ausdrücklichen Wunsch. Hinweis Abbildungen und Tabellen Es sind unbedingt jeweils zwei Sätze an Abbildungen und Tabellen einzureichen. Sie sind auf die für das Verständnis der Arbeit notwendige Zahl zu beschränken. Dennoch begrüßen wir ausdrücklich aussagekräftige Abbildungen! Abbildungen und Tabellen werden jeweils getrennt und fortlaufend nummeriert. Die erforderlichen Hinweise (mit Abb. und Tab. abgekürzt) werden in den fortlaufenden Text eingefügt. Die Abbildungen, rückseitig mit dem © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) Seit Januar 2003 präsentiert sich die Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie (zzi) im Internet unter www.zahnheilkunde.de. Alle Autoren, die Artikel für die zzi schreiben, müssen damit rechnen, dass ihr Beitrag für die zzi auch im Internet – eventuell nur in Ausschnitten – erscheint. Bei der Einreichung eines Manuskripts zur Veröffentlichung in der zzi gehen wir deshalb auch von einer Zustimmung für das Internetangebot, Sonderdrucke oder Zweitpublikationen aus. 14 Originalarbeit M. Karl1, J.J. Linke1, W. Winter 2, F. Graef 3, M.G. Wichmann1, S.M. Heckmann1 In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen zur Spannungsentwicklung bei Implantatbrücken Passive fit beschreibt den Idealtyp implantatgetragener Suprakonstruktionen. Ziel dieser Arbeit war es, die von verschiedenen Brücken erzeugten Spannungen sowohl in vitro als auch in vivo zu quantifizieren. Analog einer Patientensituation wurde ein Messmodell mit zwei Implantaten und Dehnungsmessstreifen (DMS) mesial und distal der Implantate erstellt. Die Untersuchung umfasste drei Brückengruppen (zementierbar, konventionell verschraubbar, verschraubt-verklebt), wozu ein weiterer DMS am Zwischenglied angebracht wurde. Bei den In-vivo-Messungen war allein der DMS am Brückenzwischenglied aktiv, und die korrespondierenden Werte an den Implantaten wurden extrapoliert. In vitro zeigten die verschraubt-verklebten Brücken die geringsten Spannungen gefolgt von den zementierbaren und den konventionell-verschraubbaren (multivariate t-Tests, Signifikanzniveau: p = 0,1; jeweils signifikante Unterschiede). In vivo lieferten die Brücken-DMS mittlere Spannungswerte zwischen 15 μm/m und 170 μm/m. Der Befestigungsmodus selbst scheint wenig Einfluss auf die absoluten Spannungswerte auszuüben. Das Verkleben von Brückenkörpern auf vorgefertigte Suprastrukturelemente kann die Spannungsentwicklung deutlich senken. Schlüsselwörter: Dehnungsmessstreifen, passive fit, Spannungsentwicklung, verschrauben, zementieren In vitro and in vivo investigations on strain development of implant bridges Implant-borne FPDs should have passive fit. The objective of this in vitro and in vivo study was to quantify the strains of cemented and screw-retained FPDs. Based on a real life patient situation, a two-implant measurement model (ITI solid screw implants) was fabricated. Strain gauges (SG) were placed mesially and distally adjacent to the implants (implant SG) and on each bridge pontic (pontic SG). Three FPD groups were investigated (cementable FPDs, conventional screw-retained FPDs, screw-retained FPDs bonded to gold cylinders). In vivo only the pontic SG was active and the implant values were extrapolated. In 1 2 3 Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik Lehrstuhl für Technische Mechanik Institut für Angewandet Mathematik, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) vitro, the screw-retained bonded FPDs showed the lowest strain levels followed by the cementable FPDs and the conventional screw-retained FPDs (significant differences for all comparisons, multivariate t-tests, level of significance: p = 0.1). In vivo, the pontic SGs exhibited mean strain levels ranging from 15 μm/m to 170 μm/m. The fixation mode per se seems to have limited influence on strain development. Although all FPDs showed strains, bonding bridge pontics directly to prefabricated implant components may lead to superstructures with a more passive fit. Keywords: strain gauge technique, passive fit, strain development, screw-retained, cement-retained 1 Einleitung Ein wesentliches Unterscheidungskriterium von Implantaten gegenüber natürlichen Zähnen ist die geringere Auslenkbarkeit. Während sich ein Zahn aufgrund des Parodontiums um bis zu 100 μm bewegen lässt, können osseointegrierte Implantate maximal 10 μm ausgelenkt werden [1]. Diese geringere Bewegungsfreiheit ist dafür verantwortlich, dass Spannungen infolge passungenauer Suprakonstruktionen zu Frakturen von Befestigungskomponenten bis hin zum Verlust der Osseointegration führen können [1]. Verschiedene Untersuchungen sind über die Implantatbelastung während des Kauvorganges durchgeführt worden [12, 17], wobei die mit Dehnungsmessstreifen versehenen Suprakonstruktionen selbst bei klinisch optimaler Passung Spannungen hervorriefen. Es stellte sich heraus, dass diese direkt mit dem Grad der Passungenauigkeit der aufgesetzten Brücke korrelierten [6, 7, 20]. Über die Hauptvariablen der Passgenauigkeit von Restaurationen – Abdrucknahme und Modellherstellung – liegen in der Literatur teilweise widersprüchliche Ergebnisse vor [1, 2, 3, 11, 19]. Ungenauigkeiten seitens der Hersteller [15, 18] sowie der Laborarbeiten [4, 14] erkannte man als zusätzliche Einflussgrößen. Die Tatsache, dass sich mit dem Verschrauben von Brücken keine Spannungsfreiheit (passive fit) erreichen ließ, trug dazu bei, implantatgetragene Brücken – wie von der konventionellen Prothetik her bekannt – vermehrt zu zementieren [5, 9, 10, 13, 16]. Neben dem einfacheren Vorgehen war dabei auch beabsichtigt, durch die Zementschicht Inkongruenzen zwischen Brücke und Implantataufbauteil auszugleichen. M. Karl et al. | In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen A 15 B Abbildung 1 Übertragung der Patienten-situation mit zwei ITI Implantaten durch Kunststoff-Modellierhilfsteile, die intra-oral mit Autopolymerisat verbunden wurden. Figure 1 Transfer of the patient situation with two ITI implants using plastic copings connected with resin intraorally. Guichet et al. [8] verglichen die Randspaltbildung und Spannungsentwicklung zementierbarer und verschraubbarer Restaurationen während des Befestigungsvorganges. Das Anziehen der Befestigungsschrauben ließ die Randspalten geringer werden, wohingegen das Zementieren zu einem Anwachsen der Ungenauigkeiten im marginalen Bereich führte. Entsprechend konnte mit spannungsoptischen Methoden gezeigt werden, dass sich Zementieren gegenüber Verschrauben positiv auf die statische Implantatbelastung auswirkt. Watanabe et al. [20] stellten mit dem IMZ passive fit System eine Herstellungsvariante verschraubbarer Brücken vor, die durch Verkleben vorgefertigter Aufbauteile mit separat gegossenen Brückengerüsten zu deutlich reduzierter Spannungsentwicklung führen soll. Das Ziel der vorliegenden Studie bestand darin, die von verschiedenen dreigliedrigen Brücken erzeugten Spannungen mittels Dehnungsmessstreifentechnik (DMS) sowohl in vitro [10, 13] als auch in vivo zu quantifizieren. Es war zu klären, ob der Befestigungsmodus die Spannungshöhe beeinflusst und wie sich das intraorale Verkleben von Brückengerüsten auf vorgefertigte Implantatkomponenten auswirkt. Die Anwendung der DMS-Technik in vivo sollte zeigen, ob dieses Verfahren auch geeignet ist, einen objektiven Passgenauigkeitstest zu etablieren. 2 Material und Methode 2.1 Herstellung des Messmodells Ein Patient mit zwei ITI-Implantaten (Straumann AG, Waldenburg, Schweiz) im Bereich des rechten Oberkiefer (von mesial nach distal als Implantate A und B bezeichnet) erklärte sich zur Teilnahme an dieser Studie bereit (Ethikantrag-Nr 2315; Medizinische Fakultät der FAU Abbildung 2 Messmodell der Patientensituation (Implantate A und B) mit DMS mesial und distal von jedem Implantat (Am, Ad, Bm, Bd). Auf den Brückenzwischengliedern (pontics) wurde ein DMS (pAB) angebracht. Figure 2 Graphic illustration of measurement model with implants A and B. Strain gauges mounted at the implants (SG-Am, SG-Ad, SG-Bm, SG-Bd) and on the bridge pontic (SG-pAB). Erlangen-Nürnberg). Um die klinische Situation der beiden Implantate mit den bereits vorhandenen 5,5 mm Aufbaupfosten (Massivteile für zementierbare Suprakonstruktionen) möglichst exakt auf ein Messmodell zu übertragen, wurden spezielle Abformkappen mit lateralen Extensionen auf Basis von Kunststoff-Modellierhilfsteilen angefertigt und intraoral mit Palavit G (Heraeus Kulzer, Hanau) verbunden (Abb. 1). Ein Epoxid-Harz-Block (Araldit; Ciba Geigy, Wehr) mit einem E-Modul ähnlich spongiösem Knochen diente als Basis für das Messmodell. Zwei Originalimplantate mit 5,5 mm Aufbaupfosten wurden in den Primärabdruck reponiert und in achsgerecht gebohrten Lagern durch Paladur klar (Heraeus Kulzer, Hanau) befestigt. Die Positionierung der Dehnungsmessstreifen (DMS; Hottinger-Baldwin Messtechnik GmbH, Darmstadt) erfolgte mesial und distal an den Implantaten (DMS-Am, DMS-Ad, DMS-Bm, DMS-Bd) und an den Zwischengliedern der zu untersuchenden Brücken (DMS-pAB). Zur Aufzeichnung der entstehenden Dehnungen dienten ein Messverstärker (DMC 9012A, Hottinger-Baldwin Messtechnik GmbH, Darmstadt) und entsprechende Software (BEAM; AMS GmbH, Flöha) (Abb. 2). 2.2 Abdrucknahme und Brückenherstellung Um den klinischen Ablauf der Brückenherstellung zu simulieren, wurde für jede Brücke das Messmodell abgeformt und ein Gipsmodell erstellt. Sowohl bei der Pick-upals auch Repositioning-Technik kamen individuelle Abformlöffel (Palatray; Heraeus Kulzer, Hanau) und Impregum (ESPE, Seefeld) mit dem zugehörigen Haftlack zum Einsatz. Bei der Repositioning-Technik setzte man die Abformkappen und Positionierzylinder manuell auf die 5,5 mm Massivpfosten. Für die Pick-up-Methode wurden synOcta-Abformkappen mit einem standardisierten Drehmoment von 10 Ncm direkt auf die Implantate geschraubt. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) 16 M. Karl et al. | In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen Abbildung 3 Querschnittdarstellung eines verklebten Brückenankers (Gruppe s-bon) mit vorgefertigtem Goldzylinder auf synOctaAbutment verschraubt und verklebtem Brückengerüst. Figure 3 Cross section of bonded bridge anchor (group s-bon) with premachined gold cylinder screw-fixed on synOcta-abutment and bonded bridge frame. Dann platzierte man die mit Impregum beschickten Abformlöffel für zehn Minuten auf dem Messmodell. Zur Modellherstellung wurden die entsprechenden Modellimplantate in den Abdrücken befestigt und mit Superhartgips (Fujirock; GC Corporation, Tokio, Japan) ausgegossen. Standardisierte Wachs-Spritzlinge (Plastodent; Degussa, Hanau) fanden bei der Herstellung der Suprakonstruktionen Verwendung. Nach Einbettung in eine Phosphatgebundene Einbettmasse (Heravest Speed; Heraeus Kulzer, Hanau) wurden die Brücken mit Degudent U (Degussa, Hanau) gegossen. Man stellte jeweils randomisiert Brücken verschiedener Typen zusammen und bettete diese gemeinsam ein, um gussbedingte Unterschiede zwischen den Brückengruppen weitmöglichst auszuschließen. Nach der Fertigstellung untersuchte ein Kliniker alle Brücken visuell auf akzeptable Passung. Sowohl bei der Herstellung im Labor als auch bei den Messungen diente derselbe Drehmomentschlüssel zur Befestigung der Aufbauteile bzw. Okklusalschrauben. Die synOcta- bzw. Massivpfosten wurden mit der vorgesehenen Ratsche (Straumann AG, Waldenburg, Schweiz) bei einem Drehmoment von 35 Ncm und die Okklusalschrauben mit einem elektrischen Drehmomentschlüssel (Nobel Biocare, Köln) bei 20 Ncm befestigt. Jeweils zehn Brücken der folgenden Gruppen wurden angefertigt und untersucht: • c-rep: zementierbare Brücken nach RepositioningTechnik-Abdrücken; ausbrennbare Kunststoffzylinder • s-pla: verschraubbare Brücken nach Pick-up-TechnikAbdrücken; ausbrennbare Plastikzylinder • s-bon: verschraubbare Brücken nach Pick-up-TechnikAbdrücken; auf dem Messmodell mit vorgefertigten Goldzylindern verklebt (bonded). Abbildung 4 In-vitro-Messprotokoll zementierbarer Brücken. DMS-Signale während einer Messperiode. Jeder Graph entspricht einem DMS (Farbkodierung vgl. Abb. 2; x-Achse: Zeit in s; y-Achse: Spannung in µm/m). 1) Nullabgleich der DMS; 2) Brücke auf Implantaten und anfangs mit 200 N belastet (Zwick-Prüfmaschine); 3) Nach 10 s Belastung auf 100 N reduziert; 4) Nach fünf Minuten Abbindezeit Entlastung der Brücken; 5) Dehnungswerte nach insgesamt sechs Minuten dienten zur Analyse Figure 4 Measurement of cemented FPDs in vitro. Illustration of SG signals (see Fig. 2 for SG identification) during measurement period (x-axis: time in s; y-axis: strain in µm/m); 1) SGs set zero; 2) Bridge placed on implants, initial load of 200 N applied; 3) After 10 s, force reduced to 100 N; 4) Bridge relieved after five minutes of cement setting; 5) Final strain values after six minutes recorded for analysis klebte man sie auf dem Araldit-Messmodell mit den Goldzylindern (Degufill; Degussa, Hanau, Abb. 3). 2.3 Messprotokoll der In-vitro-Messungen Zementierbare Brücken Für diese Messserien wurden 5,5 mm Massivpfosten in die Messmodell-Implantate geschraubt. Durch Zugabe von einem Drittel Vaseline konnte man die Haltekraft des provisorischen Zements (ImProv; Nobel Biocare, Köln) reduzieren. Mit dem Zement in den Lumina der Brückenanker wurde ein Nullabgleich aller DMS durchgeführt und die betreffende Brücke auf die Implantate gesetzt. Dann wurde mit einer Universalprüfmaschine (Zwick, Ulm) initial eine Zementierkraft von 200 N und dann eine Kraft von 100 N für die Dauer von zwei Minuten auf die Brücke aufgebracht. Nach Wegnahme der Last ließ man den Zement weitere zwei Minuten aushärten, bevor nach insgesamt sechs Minuten die Spannungswerte abgelesen wurden (Abb. 4). Herstellung der verschraubt-verklebten Brücken (s-bon) Die aufgewachsten Rahmenkonstruktionen wurden ohne präfabrizierte Goldzylinder eingebettet und gegossen. Nach Entfernung gussbedingter Ungenauigkeiten und Konditionierung (Silicoater MD; Heraeus Kulzer, Hanau) ver© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) Verschraubbare Brücken Für diese Messserien wurden synOcta-Aufbauteile in die Implantate des Messmodells geschraubt. Nach dem Nullabgleich befestigte man die Suprakonstruktionen mit neuen M. Karl et al. | In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen 17 Abbildung 5 In-vitro-Messprotokoll verschraubbarer Brücken. DMS-Signale während einer Messperiode. Jeder Graph entspricht einem DMS (Farbkodierung vgl. Abb. 2). 1) Nullabgleich der DMS; 2) Brücke auf Implantate gesetzt und Okklusalschrauben eingedreht; 3) Dehnungswerte nach sechs Minuten zur Analyse Figure 5 Measurement of screw retained FPDs in vitro Illustration of SG signals (see Fig. 2 for SG identification) during measurement period. 1) SGs set zero; 2) Bridge placed on implants and SCS screws tightened; 3) Final strains after six minutes recorded for analysis Abbildung 6 In-vivo-Messprotokoll zementierbarer Brücken Links: dreigliedrige zementierbare Brücke in vivo auf den Implantaten platziert. Rechts: DMS-Signal während einer Messperiode Figure 6 Measurement of cemented FPDs in vivo. Left: 3-unit cementable FPD placed on implants in vivo Right: Illustration of SG signals (see Fig. 2 for SG identification) during measurement period. Schrauben und einem Drehmoment von 20 Ncm in der Reihenfolge Implantat B – Implantat A. Eine Messperiode dauerte hier wie bei den zementierbaren Brücken ebenfalls sechs Minuten (Abb. 5). 1) Nullabgleich des DMS; 2) Brücke auf Implantaten und anfangs mit maximaler Kaukraft des Patienten belastet; 3) Kraft reduziert und für drei Minuten konstant gehalten; 4) Nach insgesamt fünf Minuten Abbindezeit Brücke entlastet; 5) Dehnungswerte nach insgesamt sechs Minuten dienten zur Analyse (pAB: Dehnungsmessstreifen auf dem Brückenzwischenglied) 1) SG set zero; 2) Bridge placed on implants, maximum biting force applied; 3) Force reduced and held for three minutes; 4) Bridge relieved after five minutes of cement setting; 5) Final strain value after six minutes recorded for analysis (pAB: SG on the bridge pontic). Kaukraft aus und reduzierte diese auf ein Niveau, das er für die Dauer von drei Minuten konstant halten konnte. Nach Wegnahme der Kraft ließ man den Zement weitere zwei Minuten aushärten, bevor nach insgesamt sechs Minuten die Spannungswerte abgelesen wurden (Abb. 6). 2.4 Messprotokoll der In-vivo-Messungen Aus ethischen Gründen beschränkte sich die In-vivoUntersuchung auf fünf Brücken pro Gruppe. Dabei wurden die Brücken herangezogen, die in vitro dem Mittelwert ihrer jeweiligen Gruppe am nächsten kamen. Verschraubbare Brücken Das Messprotokoll entsprach exakt dem Vorgehen bei den In-vitro-Messungen (Abb. 7). Zementierbare Brücken 2.5 Extrapolation der an den Implantaten auftretenden Spannungen Nach Nullabgleich aller DMS und Zementapplikation in die Lumina wurde die betreffende Brücke auf die Implantate gesetzt. Dann übte der Proband initial seine maximale Auf Basis der in vitro gemessenen Spannungswerte wurde für jede Brückengruppe die Korrelation zwischen den Werten am Brückenzwischenglied (DMS-pAB) und an den © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) 18 M. Karl et al. | In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen Abbildung 7 In-vivo-Messprotokoll verschraubbarer Brücken (DMS-Signal während einer Messperiode). 1) Nullabgleich des DMS; 2) Brücke auf Implantate gesetzt und Okklusalschrauben eingedreht; 3) Dehnungswert nach sechs Minuten zur Analyse (pAB: Dehnungsmessstreifen auf dem Brückenzwischenglied) Figure 7 Measurement of screw-retained FPDs in vivo. Illustration of SG signal (see Fig. 2 for SG identification) during measurement period. 1) SG set zero; 2) Bridge placed on implants and SCS screws tightened; 3) Final strain value after six minutes recorded for analysis (pAB: SG on the bridge pontic). Tabelle 1 Korrelationskoeffizienten; fett markierte Werte mit Beträgen größer als 0,6 zeigen eine mit hoher Sicherheit bestehende Korrelation zwischen zwei DMS an. Abbildung 8 Mittelwerte der in vitro gemessenen Spannungen; jede Säule repräsentiert einen DMS (vgl. Abb. 2); die Standardabweichungen sind numerisch in den Säulen angegeben. Table 1 Correlation coefficients; values shown in bold with absolute values greater than 0.6 indicate that such a correlation actually exists with a high level of confidence. Figure 8 Illustration of the in vitro mean final strain values for the three FPD groups. Each column represents a SG (see Fig. 2), the standard deviations are depicted numerically in the columns. Implantaten (DMS-Am, DMS-Ad, DMS-Bm, DMS-Bd) ermittelt (Tabelle). Der Korrelationskoeffizient mit einem Absolutwert > 0,6 bestätigt, dass eine Korrelation mit hoher Sicherheit existiert. Anhand der In-vitro-Werte wurde der mathematische Zusammenhang der Spannungswerte an den Implantaten (DMS-Am, DMS-Ad, DMS-Bm, DMS-Bd) und am Brückenzwischenglied (DMS-pAB) bestimmt und auf die In-vivoUntersuchung übertragen. Dadurch war es möglich, die an den Implantaten in vivo auftretenden Spannungen zu extrapolieren. 3 Ergebnisse 2.6 Statistische Analyse Einfluss des Befestigungsmechanismus Zum Vergleich der verschiedenen Brückengruppen dienten multivariate t-Tests mit einem Signifikanzlevel von p = 0,1. Die zementierbaren Brücken (c-rep) zeigten signifikant geringere Spannungen als die konventionell hergestellten verschraubbaren Brücken (s-pla: p = 0,05) © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) 3.1 In-vitro-Messwerte Die gemittelten DMS-Werte für die drei Brückengruppen sind in Abbildung 8 dargestellt. Es wurden die jeweiligen Beträge in Microstrain (μm/m) zur Mittelwertbildung herangezogen. Jede Säule repräsentiert einen DMS (vgl. Abb. 2). 3.2 Statistische Analyse M. Karl et al. | In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen 19 4 Diskussion 4.1 Einfluss des Befestigungsmechanismus Abbildung 9 Mittelwerte der in vivo gemessenen Spannungen; jede Säule repräsentiert einen DMS (vgl. Abb. 2); die Standardabweichungen sind numerisch in den Säulen angegeben; die Werte für DMS-pAB wurden in vivo gemessen, die Werte für DMS-Am, DMS-Ad, DMS-Bm und DMS-Bd extrapoliert. Figure 9 Illustration of the in vivo mean final strain values for the three FPD groups. Each column represents a SG (see Fig. 2), the standard deviations are depicted numerically in the columns. The values for SG-pAB were measured in vivo, the values for SG-Am, SG-Ad, SG-Bm and SG-Bd were extrapolated. Verschraubt-verklebte Brücken Diese Brücken (s-bon) ergaben signifikant geringere Spannungen als die beiden anderen Gruppen (s-bon / c-rep: p= 0,08; s-bon / s-pla: p = 0,04). 3.3 In-vivo-Messwerte Die gemittelten Spannungswerte der DMS für die drei Brückengruppen sind in Abbildung 9 dargestellt. Die Werte für den DMS am Zwischenglied (DMS-pAB) wurden in vivo gemessen und die Werte für die DMS in der Umgebung der Implantate (DMS-Am, DMS-Ad, DMS-Bm, DMS-Bd) wie beschrieben extrapoliert. Jede Säule repräsentiert einen DMS (vgl. Abb. 2). Bislang sucht der Praktiker vergeblich nach klaren biomechanisch verifizierten Entscheidungskriterien, ob implantatgetragene Brücken verschraubt oder zementiert werden sollten [5, 9, 10, 13, 16]. Ist allein der Einfluss der Befestigungstechnik auf die Spannungsentwicklung zu untersuchen, müssen Brückengruppen miteinander verglichen werden, die in ihrer Spannweite und der verwendeten Abformmethode übereinstimmen. Zementierbare und verschraubbare Brücken unterscheiden sich jedoch nicht nur hinsichtlich der Befestigungsart, sondern es werden hierfür auch unterschiedliche Abdrucktechniken (Repositioning-Technik für zementierbare und Pick-up-Technik für verschraubbare Brücken) und Laboranaloge verwendet. Während die synOcta-Aufbauteile für verschraubbare Brücken auf den Laboranalogen und auch enoral als definitive Aufbauteile verwendet werden, benötigt man zur Herstellung zementierbarer Konstruktionen Modellimplantate, die bereits das Aufbauteil tragen. Ma et al. [15] und Tan [18] zufolge stellen jedoch die herstellungsbedingten Unterschiede zwischen OriginalAufbauteil und Laboranalog eine weitere Einflussgröße für die Brücken-Passgenauigkeit dar. Vergleicht man die zementierbaren Brücken mit den verschraubbaren Restaurationen (s-pla) konventioneller Herstellungsweise, so zeigen erstere (c-rep) signifikant geringere Spannungen. Es kann also angenommen werden, dass bei gleicher Genauigkeit im Herstellungsprozess die Zementschicht durchaus einen gewissen kompensierenden Effekt aufweist. Trotzdem scheint die Höhe der Spannungsentwicklung nicht primär vom Befestigungsmechanismus, sondern von der erreichten Passgenauigkeit der Restauration abzuhängen [10, 13]. 4.2 Verschraubt-verklebte Brücken Diese Brücken zeigten geringere Spannungen im Vergleich zu den beiden anderen Gruppen. Zwei wesentliche Gründe lassen sich dafür finden. Zum einen werden die präfabrizierten Goldzylinder während des Herstellungsprozesses nicht verändert, d.h. die korrespondierenden Flächen von Implantat-Aufbauteil und Goldzylinder unterliegen nicht – wie bei allen anderen Verfahren – potentiellen Veränderungen durch Angießen, Ausbetten oder Polieren. Zum anderen können sämtliche Gussungenauigkeiten der Rahmenkonstruktion bei der Gerüsteinprobe am Patienten entfernt werden [20]. Durch das anschließende intraorale Verkleben werden Ungenauigkeiten, die auf Abdrucknahme und Modellherstellung basieren, eliminiert. 4.3 Bewertung der In-vivo-Messreihe Es ist zu beachten, dass die In-vivo-Spannungen etwas höher ausgefallen sein dürften als bei einem normalen klinischen Protokoll zu erwarten wäre. In der vorliegenden Studie entstanden alle Brücken auf Basis des beschriebenen Messmodells, dem die „Patientenrolle“ zukam. So © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) 20 M. Karl et al. | In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen resultieren die Spannungen, die in vivo gemessen wurden, nicht nur aus Ungenauigkeiten im Herstellungsgang der Suprakonstruktionen, sondern zusätzlich aus Fehlern durch die Übertragung der Patientensituation auf das Messmodell. Im Interesse der Vergleichbarkeit wurden die verklebten Brücken für die In-vivo-Messungen nicht erneut an die enorale Situation angepasst, sondern in dem Zustand verwendet, wie sie nach den In-vitro-Messungen vorlagen. Die unterschiedliche Spannungsentwicklung der Brücken in den In-vitro- und In-vivo-Experimenten lassen sich auch darauf zurückführen, dass die Implantate im Messmodell fester verankert waren als dies in vivo der Fall war. Periotest-Messungen zeigten für beide Implantate im Messmodell Werte von –6, während am Probanden für Implantat A ein Wert von 0 und für Implantat B ein Wert von 1 festgestellt wurde. Diese beiden Faktoren sind bei der Interpretation der Ergebnisse zu bedenken. Die In-vivo-Ergebnisse werden als Basis für Finite-Element-Berechnungen dienen, um die Spannungssituation am Implantat-Knochen-Interface darzustellen und das Risiko einer möglichen Schädigung des Knochenlagers abzuschätzen. 5 Schlussfolgerungen Jede der untersuchten Brücken zeigte eine messbare Spannungsentwicklung und somit einen gewissen Grad an Passungenauigkeit. Folglich sollten Implantatbrücken, die sich bereits über einen längeren Zeitraum komplikationslos in situ befinden, initial ähnliche Spannungen aufgewiesen haben, die der periimplantäre Knochen offensichtlich tolerierte. Da selbst Restaurationen Spannungen hervorriefen, die direkt auf den Implantaten verklebt wurden, muss weiterhin in Frage gestellt werden, ob es überhaupt möglich ist, eine absolut passgenaue Brücke herzustellen. Für die tägliche Praxis wäre es daher von großem Nutzen, den Begriff passive fit biomechanisch zu erfassen und die Passgenauigkeit einer Brücke schon vor dem definitiven Eingliedern objektiv bestimmen zu können. Auf der Basis von Spannungswerten implantatgetragener Brücken, die bereits einige Jahre komplikationslos in das stomatognathe System eingegliedert sind, wäre es möglich einen „biologically acceptable fit“ zu definieren. Überdies könnte die DMS-Technik – wie hier auch in vivo angewendet – dazu dienen, den geforderten Passgenauigkeitstest zu entwickeln. Nach dem derzeitigen Wissensstand muss die Empfehlung an den Praktiker lauten, möglichst gut passende Brücken einzusetzen – bei entsprechend geringer Spannungsentwicklung im peri-implantären Knochen. Zumal jeder einzelne Herstellungsschritt am Patienten und im zahntechnischen Labor die Passgenauigkeit einer Brücke mitbestimmt, sollte in allen Arbeitsgängen ein Maximum an Präzision erzielt werden. Durch das intraorale Verkleben von Brückengerüsten auf vorgefertigte Goldzylinder lassen sich zumindest die Ungenauigkeiten durch Abdrucknahme, Modellherstellung und Fabrikation der Modellimplantate kompensieren. Deshalb erscheinen Suprakonstruktionen möglich, die man mit © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) einer geringen Spannungsentwicklung eingliedern kann, während Langzeituntersuchungen über die Stabilität der Klebeverbindung noch ausstehen. „This project was supported by a grant from the ITI Foundation for the Promotion of Oral Implantology, Switzerland.“ Wir bedanken uns bei der Firma DeguDent, Hanau, für die großzügige Bereitstellung von Edelmetall. Literatur 1. Assif D, Marshak B, Schmidt A: Accuracy of implant impression techniques. Int J Oral Maxillofac Implants 1996;11:216-222 2. Carr AB: Comparison of impression techniques for a five-implant mandibular model. Int J Oral Maxillofac Implants 1991;6:448-455 3. 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Dezember 2004 ihr Zertifikat: Dr. Jörg Affeldt, D-33330 Gütersloh Dr. Uwe von Ahlften, D-59494 Soest Dr. Eberhard Alber, D-89073 Ulm Dr. Sven-Mario Alisch, D-51107 Köln Agustin Arenas, D-73207 Plochingen Dr. Richard Robert Arlom, D-38315 Schladen Vjaceslav Artujanz, D-45891 Gelsenkirchen Dr. Thorsten Becker, D-36325 Feldatal Kornelia Beier, D-74072 Heilbronn Dr. Horst-Dieter Bemmann, D-96047 Bamberg Dr. Peter Bertram, D-45355 Essen Dr. Erwin Beutel, D-67308 Albisheim Dr. Mustafa Beyaz, D-31675 Bückeburg Stephan Billmann, D-50939 Köln Dr. Guido Birkelbach, D-44623 Herne Dr. Rudolf Biselli, D-88239 Wangen Dr. Stefanie Bittner, D-35321 Laubach Dr. Roland Bizau, D-90453 Nürnberg Dr. Rüdiger Blanke, D-28876 Oyten Dr. Johannes Eugen Blum, D-67269 Grünstadt Dr. Volker Böhrnsen, D-21502 Geesthacht Dr. Jan Bogena, D-28757 Bremen Dr. Sascha Bonness, D-51702 Bergneustadt Dr. Andreas Bormann, D-31134 Hildesheim Dr. Iris Breitfeld, D-85640 Putzbrunn Nicolaus Brummer, D-85072 Eichstätt Dr. Roger Bührer, D-75223 NiefernÖschelbronn Dr. Stefan Bürgel, D-72250 Freudenstadt Dr. Jochen Burger, D-74360 Ilsfeld Dr. Ulrich Claudy, D-70619 Stuttgart Dr. Klaus Dinter, D-50968 Köln Dr. Thomas Ducke, D-91058 Erlangen Dr. Gerhard Düchting, D-42579 Heiligenhaus Dr. Nicol Dudek, D-97318 Kitzingen Dr. Jürgen Ebner, A-5230 Mattighofen Dr. Stefan Eckardt, D-91438 Bad Windsheim Dr. Stephan Epping, D-44575 Castrop-Rauxel Dirk Färcher, D-67550 Worms Dr. Helmut Fahrnholz, D-85356 Freising Dr. Nasseer Faraj, D-42103 Wuppertal Dr. Heike Grit Fischer, D-44629 Herne Dr. Kyros Forouzan, D-50668 Köln Dr. Robert Gembler, D-50674 Köln Dr. Detlef Giese, D-74343 SachsenheimHohenhaslach Dr. Petra Glaßer, D-40213 Düsseldorf Dr. Martin Gleisberg, D-30539 Hannover Dr. Christoph J. Gloker, D-88677 MarkdorfBodensee Dr. Hanka Gold, D-53489 Bad Bodendorf Dr. Wolfgang Gottwald, D-56068 Koblenz Dr. Joachim Gramsch, D-40764 Langenfeld Dr. Eyck Hauer, D-32052 Herford Dr. Jan Heermann, D-45259 Essen Frederik Heilmann, D-82110 Germering Christian Henke, D-57439 Attendorn Dr. Alexander Herdt, D-79140 Lörrach Dr. Frank Hettenhausen, D-27356 Rotenburg Dr. Daniel Hilpert, D-40223 Düsseldorf Dr. Heinrich Hindelang, D-90475 Nürnberg Dr. Hanno Huss, D-42929 Wermelskirchen Fayez Jakubi, D-33739 Bielefeld Dr. Dirk Jensen, D-23558 Lübeck Lorenz Jensen, D-21218 Seevetal Katja Jonuleit, D-53175 Bonn Dr. Michael Kaim, D-45289 Essen Dr. Christian Klein, D-42113 Wuppertal Dr. Achim König, D-67098 Bad Dürkheim Rudolf Konrad, D-88131 Lindau Dr. Dr. Matthias Krammig, D-66606 St. Wendel Dr. Dagmar Krause, D-89231 Neu-Ulm Dr. Frank Krause, D-90571 Schwaig Dr. Thilo Krause, D-45327 Essen Dr. Michael Kreft, D-85435 Erding Dr. Marion Kroll, D-78056 VS-Schwenningen Rolf-Jens Kühne, D-14913 Blönsdorf Dr. Thomas Kühnel, D-92431 Neunburg Dr. Martin Lang, D-94051 Hauzenberg Andreas Langer, D-33104 Paderborn Dr. Bernhard Lauerer, D-93051 Regensburg Rosi Lewandowski, D-45473 Mülheim an der Ruhr Dr. Siegfried A. Linke, D-13407 Berlin Dr. Markus Lobert, D-46446 Emmerich Dr. Gregor Lotz, D-79312 Emmendingen Dr. Wolfgang Maas, D-51103 Köln Jan Märkle, D-82211 Herrsching Dr. Karen Meißner, D-80802 München Dr. Jochen Mellinghoff, D-89073 Ulm Dr. Holger Menzel, D-82211 Herrsching Johannes Merkle, D-74072 Heilbronn Dr. Matthias Mertens, D-58239 Schwerte Dr. Enikö-Maria Mester, D-87600 Kaufbeuren Dr. Robert Meyer, D-65719 Hofheim Dr. Petra Mild, D-87437 Kempten Dr. Patrick Molter, D-66113 Saarbrücken Philipp Moritz, D-40878 Ratingen Dr. Andreas Moser, D-82319 Starnberg Efthymia Mouka, D-88709 Meersburg Dr. Stefan Mürbeth, D-92665 Altenstadt Dr. Alberto Nadalini, I-38100 Trento Dr. Matthias Nagengast, D-96047 Bamberg Jens M. Neugebauer, D-95028 Hof Dr. Florian Neumayer, D-68219 Mannheim Andreas Nischwitz, D-72070 Tübingen Dr. Eric-André Noack, D-37075 Göttingen Kant Oektem, D-78467 Konstanz Dr. Christoph Osing, D-40593 DüsseldorfBenrath Ralf Pammersperger, D-81545 München Dr. Hans-Wolfgang Peter, D-72631 Aichtal Dr. Andreas Petzold, D-39122 Magdeburg Christoph Piecha, D-31737 Rinteln Dr. Andree Piwowarczyk, D-60590 Frankfurt Dr. Gerd Thorsten Pletz, D-40233 Düsseldorf Timm Plischko, D-82467 GarmischPartenkirchen Dr. Christoph Porschen, D-56220 Urmitz Susanne Promenzio, D-69151 Neckargemünd Dr. Nina Psenicka, D-60528 Frankfurt Dr. Franz-G. Rademacher, D-57462 Olpe Frank Rank, D-6463 Ermsleben Dr. Beate Reichert-Scholl, D-70825 Korntal Dr. Ilka Reinhardt, D-65193 Wiesbaden Dr. Manfred Reinthaler, D-91171 Greding Dr. Dirk Reißmann, D-40625 Düsseldorf Philipp Renner, D-58454 Witten Dr. Sandra Ridke, D-33397 Rietberg Dr. Richard Rieger, D-53757 St. Augustin Oliver Röhr, D-83278 Traunstein Dr. Michael Rother, D-22765 Hamburg Dr. Armin Rudolph, D-41066 Mönchengladbach Stephan M. Ryssel, D-74564 Crailsheim Dr. Carsten Sauer, D-81375 München Dr. Carmen Schäffer, D-49632 Essen Philipp Scherer, D-56457 Westerburg Dr. Georg H. Schmickl, D-71101 Schönaich Dr. Volker Schmidt, D-90491 Nürnberg Dr. Thomas Schröder, D-59073 Hamm Dr. Martin Schrüfer, D-82131 Buchendorf Dr. Anja Schulze, D-30989 Gehrden Dr. Christina Seemann, D-70825 Korntal Harald Sengewald, D-6249 Mücheln Dr. Ragna Maren Severin, D-50935 Köln Dr. Batoul Shahid-Liebsch, D-22089 Hamburg Dr. Stefan Springer, D-13127 Berlin Thomas Stickel, D-35625 HüttenbergRechtenbach Dr. Walter Straub, D-79312 Emmendingen Dr. Bodo Strößenreuther, D-94481 Grafenau Dr. Detlef Trabert, D-46342 Velen Paul Traxl, D-85250 Altomünster Dr. Wolfgang Uecker, D-23560 Lübeck Dr. Hans-Jörg Ulmer, D-70771 Leinfelden Dr. Dr. Alexander Ullrich, D-30159 Hannover Dr. Panos Venhues, D-45894 GelsenkirchenBuer Dr. Thomas Vierling, D-85049 Ingolstadt Dr. Wilhelm Vogelbusch, D-40878 Ratingen Dr. Wilhelm Voss, D-27568 Bremerhaven Dr. Thomas Wächter, I-39100 Bolzano Dr. Gerhard Wahl, D-90425 Nürnberg Dr. Godehard Waldmann, D-31134 Hildesheim Dr. Holger Wannhof, D-33428 Marienfeld Anja Wehner, D-63486 Bruchköbel Dr. Peter A. Weitze, D-21149 Hamburg Dr. Dirk Werhahn, D-97072 Würzburg Dr. Ralph-C. Wetzel, D-22846 Norderstedt Dr. Stephan Wollensak, D-73760 Ostfildern Dr. Rupert Zach, D-93073 Neutraubling Dr. Wolfgang Zaiss, D-70327 Stuttgart Sollten auch Sie Interesse am Curriculum Implantologie haben, so wenden Sie sich bitte an: DGI Sekretariat für Fortbildung Bismarckstraße 27 67059 Ludwigshafen Tel: 06 21-68 12 44 51 Fax: 06 21-68 12 44 69 E-Mail: [email protected] © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) Deutsche Gesellschaft für Implantologie 24 Originalarbeit G. Gomez-Roman1, A. Horstmann2, D. Axmann1 Periimplantäre Knochenveränderungen bei parodontal vorbelasteten Patienten Die Ausdehnung periimplantärer Knochendefekte ist ein entscheidendes Kriterium für die Prognose von Implantaten. Diese Studie untersucht die Entwicklung der Knochenverluste bei parodontal vorbelasteten Patienten im Vergleich zu Patienten ohne diese Probleme. Dazu wurden digitalisierte Röntgenaufnahmen nach einer reliablen Messmethode [9] vermessen. Die digitale Aufbereitung der Röntgenbilder und die Messungen wurden mit einem Software-Programm (FriaCom-System, Friadent AG, Mannheim) durchgeführt. Insgesamt wurden Röntgenbilder von 174 Patienten mit 428 Implantaten über einen Beobachtungszeitraum von fünf Jahren vermessen. Die Ergebnisse belegen, dass auch Patienten mit parodontaler Vorgeschichte erfolgreich mit Implantaten behandelt werden können. Hinsichtlich des Knochenabbaus konnten gegenüber der Vergleichsgruppe ohne parodontale Probleme keine klinisch relevanten Unterschiede festgestellt werden. Schlüsselwörter: Dentale Implantate, Parodontalerkrankungen, periimplantärer Kochenverlust, teilbezahnter Patient, Zahnlosigkeit, Röntgenaufnahme des periimplantären Knochens, digitale Vermessung, Implantaterfolg Periimplant bone loss in periodontally compromised patients A main criterium to prognosticate on dental implants is their periimplant bone condition. In this study the development of periimplant bone loss in periodontally compromised patients compared to persons not subject to periodontitis comes to scrutiny. For this purpose, digitized radiographs were measured according to a reliable method [9]. 1 2 Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Propädeutik, Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Eberhard-Karls-Universität Tübingen Zahnärztin, München © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) Digital processing and measurements were conducted using the FriaCom software (Friadent AG, Mannheim, Germany). Radiographs pertaining to 174 patients with 428 implants and ranging over five years of observation were examinated. Results show that periodontically compromised patients can well be treated with implants. No clinically relevant differences concerning bone loss could be noticed in these patients compared to periodontally healthy patients. Keywords: Dental implants, periodontal diseases, bone loss, partial edentulism, fully edentulous patients, radiographs, measurements of bone loss, implant success 1 Einleitung Eine parodontale Erkrankung führt oftmals zu starken irreversiblen Knochenabbauvorgängen und schließlich zum Verlust des Zahnhalteapparates [8]. Der Halt der ohnehin bei Patienten nicht immer beliebten Totalprothesen ist nach starker Kieferkammatrophie entscheidend beeinträchtigt. Beim teilbezahnten Kiefer besteht zwar die Möglichkeit, auch Zähne mit stark reduziertem Parodontium als Stützpfeiler für einen festsitzenden Zahnersatz heranzuziehen, aufgrund ihrer fraglichen Prognose sind diese aber nicht immer für aufwendige Konstruktionen geeignet [26]. Die Lösung der herausnehmbaren Teilprothese ist nicht für alle Patienten akzeptabel. Implantatgestützte Prothetik hilft viele der genannten Nachteile zu vermeiden und sie ist heute eine etablierte Behandlungsmaßnahme zur definitiven Versorgung des teil- und unbezahnten Kiefers mit herausnehmbarem oder festsitzendem Zahnersatz. Ihre Erfolgserwartung steht der der konventionellen Prothetik in nichts nach [6, 11, 20]. Einige Studien [14, 19] berichten, dass Implantionen bei Patienten mit parodontalen Problemen verglichen mit parodontal gesunden Patienten schlechtere Ergebnisse zeigen. Dies entspricht nicht unseren klinischen Beobachtungen (Abb. 1 und 2). Der Abbaugrad des periimplantären Knochens ist als Faktor in allen Implantat-Erfolgskriterien enthalten und er ist von entscheidender prognostischer Potenz [3, 25]. Anhand der Beurteilung der periimplantären Knochenveränderungen in der Belastungsphase will diese Studie dazu beitragen, den Einsatz von Implantaten auch bei Parodontalpatienten zu rechtfertigen. G. Gomez-Roman et al. | Periimplantäre Knochenveränderungen Abbildung 1 Patient nach Parodontalbehandlung und Extraktion von 37 und vor Extraktion des nicht erhaltungwürdigen 36 und der Implantation dreier Frialit-2-Implantate. Figure 1 Patient after periodontal treatment and removement of the a molar in the mandible. After extraction of the molar mesial to the gap, three Frialit-2 implants will be inserted. 2 Material und Methode 2.1 Patienten In dieser Studie wurden zwei Gruppen untersucht: Zum einen eine Gruppe von 96 parodontal vorbelasteten Patienten (PA-Patienten) mit 242 Implantaten, die entweder nach parodontopatisch bedingtem Zahnverlust oder nach einer Parodontitisbehandlung eine implantatprothetische Versorgung erhielten; zum anderen 78 Patienten mit 186 Implantaten, die keine parodontalen Probleme hatten (Nicht-PA-Patienten). Beide Gruppen wiesen in etwa gleiche Alters-, Lokalisations- und prothetische Indikationsverteilungen auf. Beide Patientengruppen stammen aus dem Implantatforschungsregister der Poliklinik für zahnärztliche Prothetik der Universität Tübingen (bis 1996: Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie und Parodontologie), deren Daten computergestützt erfasst sind. Alle Implantate wurden nach Dezember 1988 gesetzt. Das Alter der Patienten zum Zeitpunkt der Implantion bewegte sich zwischen 18 und 83 Jahren mit einem Durchschnittsalter von 54 Jahren. In der Gruppe der PA-Patienten wurden 53 weibliche und 43 männliche Patienten, in der Gruppe der Nicht-PA-Patienten 43 weibliche und 35 männliche Patienten untersucht. Beide Gruppen erhielten insgesamt 134 Bonefit-Implantate, 252 Frialit-2-Implantate und 42 IMZ-Implantate. Die prothetischen Indikationen waren gemäß der Lückentopographie der zahnlose Kiefer (PA = 29 %, Nicht-PA = 16 %), die Freiendversorgung (PA = 19 %, Nicht-PA = 18 %), der Einzelzahnersatz (PA = 5 %, Nicht-PA = 5 %) und die Schaltlücke (PA = 4 %, Nicht-PA = 5 %). Es wurden die Implantationszeitpunkte Sofortimplantation (PA = 2 %, Nicht-PA = 3 %), verzögerte Sofortimplantation, d. h. sieben Tage bis neun Monate ab Zahn-/Implantatverlust, (PA = 7 %, Nicht-PA = 8 %) und Spätimplantation (PA = 44 %, Nicht-PA = 32 %) unterschieden. Bei 16 PA-Patienten und zwei Nicht-PAPatienten fehlten dokumentierte Implantationszeitpunkte. Innerhalb der Einheilphase gingen bei den PA-Patienten 3,7 % der gesetzen Implantate zu Verlust, 2,5 % bei den Nicht-PA-Patienten. Diese Implantate sind in der Studie 25 Abbildung 2 Zustand fünf Jahre nach prothetischer Versorgung. Für parodontal vorbelastete Patienten ist ein engmaschiges Recall besonders wichtig, um auf ggf. auftretende Probleme schnell reagieren zu können. Figure 2 Five years after prosthesis placement. For periodontically compromitted patients, a rigid recall system is recommended, to ensure quick response to emerging problems. nicht enthalten. Innerhalb des nachprothetischen Beobachtungszeitraums mussten zwei Implantate bei PA-Patienten und vier Implantate bei Nicht-PA-Patienten entfernt werden. 2.2 Untersuchungsmaterial Zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungszeitpunkten wurden Röntgenbilder angefertigt. Die Röntgenaufnahmen wurden unmittelbar postoperativ, nach der Eingliederung der prothetischen Versorgung, ein bis drei Jahre nach Prothetik jährlich und fünf Jahre nach Prothetik aufgenommen. Intraorale Röntgenaufnahmen wurden entweder bei Einzelzahnersatz oder bei zwei dicht nebeneinander stehenden Implantaten angefertigt. Die Mundfilme wurden mit dem Heliodent der Firma Siemens mittels Paralleltechnik aufgenommen. Hierfür wurden handelsübliche Rinn-XCP-Röntgenfilmhalter (Fa. Emasdi S.A., Brüssel) mit autopolymerisierendem Kunststoff (Palavit G; Fa. Heraeus Kulzer GmbH) verwendet, die eine gute Reproduzierbarkeit ermöglichen. Die Panoramaschichtaufnahmen wurden mit dem Orthophos-Belichter (Siemens AG) hergestellt. Gearbeitet wurde mit Kodak T-MAT G/DA Dentalfilmen mit einem 15 x 30Format, die in Original Siemens Filmkassetten mit Kodak Lanex medium Verstärkerfolien hergestellt werden. Die Patienten wurden entsprechend den Herstellerangaben zum Gerät positioniert. 2.3 Friacom-System Für die Auswertung der Röntgenbilder wurde das Friacom-System (Friadent AG, Mannheim) verwendet. Dieses System [18] ermöglicht mit einer Software eingescannte Röntgenbilder digital nachzuarbeiten und zu vermessen. Erste Erfahrungen und Ergebnisse mit dem Friacom-System sind bereits publiziert worden [10]. 2.4 Messvorschrift Die Röntgenbilder wurden nach einer auf ihre Reliabilität geprüfte und bereits publizierten Messvorschrift [9] vermessen. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) 26 G. Gomez-Roman et al. | Periimplantäre Knochenveränderungen Abbildung 3 Koronaler Knochendefekt. Dieser entspricht dem koronalen Teil des konstruktiv-enossalen Implantatabschnittes, der keinen Knochenkontakt mehr aufweist. Figure 3 Coronal bone deficiency is adequate to this part of the implant that has no contact to the alvelar bone from coronal. Abbildung 4 Verteilung der Änderung des vertikalen koronalen Knochendefektes bezogen auf den Wert zum Zeitpunkt der Implantation im Zeitverlauf, getrennt für PA- und Nicht-PAPatienten. Positive Werte bedeutet Knochenabbau, negative Knochenanbau. Figure 4 Distribution of increasement of coronal bone deficiency since implant placement at different follow-up examinations for the perio-group (PA) and non-perio-group (Nicht-PA) 2.5 Datenerhebung und Datenverarbeitung Die während der Messungen erhobenen und in speziell angefertigte Erhebungsformulare eingetragenen Daten wurden nach einer Überprüfung auf Vollständigkeit und Plausibilität jeweils doppelt in Eingabemasken eingegeben und anschließend abgeglichen. Zur Datenverarbeitung und -auswertung wurde das SASSystem Version 6 und JMP Version 3 (beide SAS Institute Inc., Cary, USA) eingesetzt. Für die Quantifizierung der Knochenveränderungen wurde die vertikale Ausdehnung des koronalen Knochendefektes errechnet. Dieser entspricht dem koronalen Teil des konstruktiv-enossalen des Implantatabschnittes, der keinen Knochenkontakt mehr besitzt [9] (Abb. 3). Die Berechnung der Knochenveränderungen berücksichtigte Abbildungsverzerrungen. Zur Verlaufsbeschreibung des koronalen Knochendefektes am Implantat wurde der Zustand unmittelbar nach der Operation als Ausgangswert gewählt und für alle folgenden Untersuchungszeitpunkte die Differenz zum entsprechenden OP-Wert gebildet. 2.6 Datenauswertung Mesiale und distale Messwerte eines Implantates wurden durch ihren Mittelwert zusammengefasst, weil sich ihre Differenzen symmetrisch verteilten und sich im Bereich der Messungenauigkeit konzentrierten. Abhängig von der Anzahl gesetzter Implantate pro Patient fiel der Beitrag auszuwertender Daten von Patient zu Patient unterschiedlich aus. Um jeden Patienten mit gleichem „statistischen Gewicht“ in der Auswertung zu berücksichtigen, wurden alle entsprechenden Messwerte eines Patienten gemittelt. Somit wurde der Patient zur Einheit der Analyse. Mit Histogrammen und Boxplots wurden die Daten graphisch dargestellt. Für statistische Tests boten sich der Student’s t-Test oder der Wilcoxon-signed-rank-Test an. Notwendige Nor© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) malverteilungsvoraussetzungen wurden mit dem „normal quantile plot“ visuell eingeschätzt. 4. Ergebnisse 4.1 Knochenveränderungen bei den PA- und Nicht-PAPatienten In Abbildung 4 zeigen die Boxplots den Verlauf des vertikalen koronalen Knochendefekts von PA- und Nicht-PAPatienten. Positive Werte sprechen für einen Knochenabbau, negative Werte für einen Knochenzuwachs. Hinsichtlich der Knochenveränderungen fiel auf, dass über die Jahre gesehen bei allen Implantaten Knochenabbau zu beobachten war. Der größte Knochenabbau wurde im Zeitraum zwischen OP und Prothetik festgestellt. In den Jahren danach ging weiter Knochen verloren, jedoch in geringerem Maße verglichen zur Einheilphase. Abbildung 5 zeigt den durch die Mittelwerte ausgedrückten zeitlichen Verlauf der Knochenveränderungen, um einen besseren Vergleich zu anderen Studienergebnissen ziehen zu können, da dort meist nur Mittelwerte aufgeführt wurden. Die Beschreibung des Knochenabbaus wäre auch durch die Medianwerte möglich. Sie lagen ungefähr 0,1 bis 0,2 mm unter den entsprechenden Mittelwerten, was praktisch vernachlässigbar war. Die qualitativen Aussagen der Ergebnisse verändern sich dadurch nicht. 4.2 Vergleich des Knochenabbaus zwischen PA- und Nicht-PA-Patienten Die Ergebnisse des Vergleichs zwischen den beiden Gruppen zeigten keine klinisch relevanten Unterschiede. Am Zeitraum „OP - Prothetik“ soll dieses Ergebnis exemplarisch verdeutlicht werden. Für die anderen Zeitintervalle galten ähnliche Bedingungen. Der „normal quantile plot“ zeigte, dass für beide Gruppen nahezu alle Werte innerhalb der Konfidenzgrenzen G. Gomez-Roman et al. | Periimplantäre Knochenveränderungen Abbildung 5 Mittelwerte und 95 %-Konfidenzintervalle für die Änderung des koronalen Knochendefektes der PA- und Nicht-PAPatienten bezogen auf den Wert zum Zeitpunkt der Implantation im Zeitverlauf. Figure 5 Increasement of coronal bone deficiency since implant placement at different follow-up examinations. Mean values and their 95 % confidence intervals for the perio-group (PA) and non-perio-group (Nicht-PA). einer Normalverteilung lagen. Die entsprechenden Medianund Mittelwerte waren praktisch gleich. Bei der Betrachtung der Boxplots (Abb. 4) fiel auf, dass die Interquartilbereiche nahezu zusammenfielen. Die Differenz der Mittelwerte betrug nur 0,03 mm. Damit stimmten sie praktisch überein. Da die Null im 95 %-Konfidenzintervall der Mittelwertsdifferenzen lag, war kein formaler Unterschied gegeben. Dies konnte mit dem t-Test überprüft werden, da von einer Normalverteilung ausgegangen werden konnte. Der p-Wert von 0,73 bestätigte das Ergebnis. 5. Diskussion Da der periimplantäre Knochenverlust ein wichtiges Kriterium für die Beurteilung und Einschätzung der Prognose von Implantaten ist, wurde er für den Vergleich zwischen den beiden Untersuchungsgruppen herangezogen [2, 3, 25] Im Zeitraum zwischen Implantation und definitiver prothetischer Versorgung zeigte sich ein deutlich größerer Knochenabbau als in den Folgejahren. Der vertikale koronale Knochendefekt betrug bei den PA-Patienten 0,61 mm und bei den Nicht-PA-Patienten 0,64 mm. Dies entspricht auch in der Literatur beschriebenen Ergebnissen für diesen Zeitraum [4, 11, 12]. Der Ausgangspunkt der Messungen der in der Literatur angegebenen zeitlichen Knochenveränderungen war allerdings nicht immer einheitlich. Einige Autoren veröffentlichen periimplantären Knochenverlaufsmessungen erst ab dem Zeitpunkt der prothetischen Versorgung. Dies betrifft vorwiegend Publikationen über Brånemark-Implantate [1, 16]. Hierbei wird ein Knochenverlust, der bereits in der Zeit vor der prothetischen Versorgung entstanden ist, nicht mitgeteilt. Im ersten Jahr nach der prothetischen Versorgung stieg der Knochenabbau in unserer Studie im Vergleich zum vorherigen Zeitraum geringer an. Er betrug für den koronalen Knochendefekt insgesamt 0,84 mm in der Gruppe der PA- 27 Patienten und 0,93 mm bei den Nicht-PA-Patienten. Ähnliche Knochenverluste finden sich in anderen Arbeiten [5, 7, 9, 11, 12, 16, 22, 23]. Es sind aber auch Knochenverluste von weniger als 0,5 mm [13, 17, 22] und mehr als 1,2 mm beschrieben worden [7]. In den nun folgenden Zeiträumen ging das Tempo des Knochenabbaus zurück. Er betrug für PA-Patienten im Zeitraum Implantation bis zwei Jahre nach prothetischer Versorgung insgesamt 0,93 mm und 1,02 mm für die Nicht-PA-Patienten. Für das Zeitintervall Implantation bis drei Jahre nach prothetischer Versorgung liegt ein Knochenverlust von 0,95 mm bei den PA- und 1,22 mm bei den Nicht-PA-Patienten vor. Der in der Literatur beschriebene Knochenverlust entspricht in etwa den Ergebnissen dieser Arbeit [2, 9, 16, 21]. In einigen Studien stabilisierte sich der Abbau ein Jahr nach Prothetik [11, 12, 15]. Wiederum liegen Ergebnisse vor, bei denen geringere Abbauraten beschrieben wurden [2, 17, 24]. Beim Vergleich der beiden Gruppen wurde mit Ausnahme des Zeitraums OP bis drei Jahre nach Prothetik keine statistisch relevanten Unterschiede festgestellt. Dieser berechnete Unterschied ist zwar formal rechnerisch gegeben, jedoch klinisch irrelevant. Der im Gegensatz zu den bei PA-Patienten größere Knochenabbau bei der Nicht-PA-Gruppe ist nicht leicht erklärbar, da entsprechend anderer Arbeiten eigentlich ein größerer Knochenverlust bei den PA-Patienten zu erwarten gewesen wäre. So berichten Hardt et al. [14] über einen Knochenverlust von 2,2 mm bei PA-Patienten und von nur 1,7 mm bei Nicht-PA-Patienten innerhalb der ersten fünf Jahre nach Implantation. In der Studie von Karoussis et al. [19] zeigten PA-Patienten statistisch signifikant größere Neigung zu Periimplantitis und höhere Implantatverlustraten. Denkbar wäre eine effektivere Durchführung der Mundhygiene der Tübinger Patienten aufgrund der verstärkten Motivation im Rahmen der PA-Behandlung. Das strikte Tübinger Recallsystems nach der Implantatbehandlung trägt sicherlich zu einer guten Prognose bei. Gemäß der Vorgabe der DFG werden hier bei auftretenden Komplikationen zusätzlich zu den jährlichen Kontrollen weitere Checkups bis zur Behebung der Probleme vereinbart. Möglich erscheint auch eine vorsichtigere Entscheidung zugunsten einer Implantation für Patienten mit parodontaler Beeinträchtigung. Schlussfolgerung 1) Die digitale Vermessung und Nachbearbeitung von Röntgenbildern mit Hilfe der FriaCom-Software stellt eine hochdifferenzierte Technik zur Beurteilung von periimplantären Knochenveränderungen dar. Sie eignet sich als Hilfsmittel zur Verbesserung der Planung, Diagnostik und zur Beurteilung von Verlaufskontrollen. 2) Das Ergebnis dieser Studie belegt, dass auch Patienten mit parodontaler Vorgeschichte erfolgreich mit Implantaten behandelt werden können. Hinsichtlich des Knochenabbaus konnten gegenüber der Vergleichsgruppe der Patienten ohne parodontale Probleme keine klinisch relevanten Unterschiede festgestellt werden. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) 28 G. Gomez-Roman et al. | Periimplantäre Knochenveränderungen Zusammenfassung Ziel dieser Arbeit war es, bei parodontal vorbelasteten Patienten die periimplantären Knochenveränderungen anhand von Röntgenaufnahmen prospektiv zu untersuchen. Die Röntgenbilder von 174 Patienten mit 428 Implantaten wurden nach einer digitalen Aufbereitung im Hinblick auf den Knochenabbau ab Implantation bis fünf Jahre nach prothetischer Versorgung gemessen. Hervorzuheben ist der unmittelbar postoperative Ausgangspunkt der Messungen, was einen möglichen Knochenabbau vor der prothetischen Versorgung berücksichtigt. Im Gegensatz zu vielen anderen Veröffentlichungen wurde außerdem eine umfangreiche Anzahl von Implantaten über einen hinreichend langen Beobachtungszeitraum untersucht, sowie verschiedene Implantatsysteme ausgewertet. Die Messtechnik wurde von einem Software-Programm (FriaCom-System, Fa. Friadent, Mannheim) unterstützt. Als Qualitätsfördernde Maßnahme wurde zur Überprüfung der Messmethode eine intraindividuelle Reliabilitätsuntersuchung und zur Kontrolle der Messwerte eine Plausibilitätskontrolle durchgeführt. Das Ergebnis der Studie zeigte keine relevanten Unterschiede im Knochenabbau zwischen PA- und Nicht-PAPatienten. Dieses Studienergebnis ist ein Beitrag zur Abschätzung der Langzeitprognose von Implantaten auch bei parodontal vorbelasteten Patienten und unterstützt den Implantologen bei seiner Argumentation, auch dieser Patientengruppe die komfortablere implantologische Versorgung zu empfehlen. Literatur 1. Adell R, Lekholm U, Branemark PI, Lindhe J, Rockler B, Eriksson B, Sbordone L: Marginal tissue reactions at osseointegrated titanium fixtures(I). A 3-year longitudinal prospective study. Int J Oral Maxillofac Surg 1986;15:39 2. Adell R, Lekholm U, Rockler B, Brånemark PI: A 15-year study of osseointegrated implants in the treatment of the edentulous jaw. Int J Oral Surg 1981;10:387 3. Albrektsson T, Zarb G, Worthington P, Eriksson AR: The long-term efficacy of currently used dental implants: a review and proposed criteria of success. Int J Oral Maxillofac Implants 1986;1:11 4. 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Zusätzlich kommt es bei traumatischen Zahnverlusten im Bereich der Oberkieferfront durch traumatische oder resorptive Vorgänge häufig zu einem Verlust der vestibulären Alveolarkompakta mit Beschleunigung der athrophischen Veränderungen. Aufgrund dieser Probleme wurden schon früh Methoden entwickelt, die alveolären Strukturen nach Zahnverlust zu erhalten. Zur Evaluation der Frage, wie nach Zahnextraktionen oder traumatischem Zahnverlust der zu erwartende Knochendefekt verhindert und eine suffiziente Schleimhautabdeckung mit günstiger Alveolarkammform erreicht werden kann, wurde das Auffüllen frischer Extraktionsalveolen mit unterschiedlichen Materialien in multiplen Studien untersucht. Diese Arbeit gibt eine Zusammenstellung über die bisher publizierten Arbeiten zur Alveolar-Ridge-Preservation und stellt zudem eigene Erfahrungen mit unterschiedlichen Methoden dar. Die bisher vorliegenden Ergebnisse geben Anlass für eine optimistische Einschätzung der Alveolarkammprävention. Weitere klinische Studien müssen zur Bestätigung der Effektivität der unterschiedlichen Verfahren folgen. Schlüsselworte: Alveolarkammerhalt, Knochenregeneration, Knochentransplantation, Dentale Implantate, Zahnextraktion, Zahnalveole Alveolar-Ridge-Preservation – Overview of literature Tooth extraction leads to typical bone deficiency of ridge width and height of alveolar crest and represents large 1 2 Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (Direktor: Univ. Prof. Dr. Dr. T.E. Reichert), Universität Regensburg, Franz-Josef-Strauss-Allee 11, 93053 Regensburg Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (Direktor: Univ. Prof. Dr. Dr. W. Wagner), Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität, Augustusplatz 2, 55131 Mainz © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) surgical and prostetic challenge. Aesthetic appearance and conditions for implant placement or conventionally prosthetic constructiones become worse. Traumatic tooth loss leads to alveolar resorption especially in sagittal direction. This can be due to avulsion of bone substance during the accident itself or due to resorption of the alveolar crest that takes place afterwards. Due to these problems different methods were developed to correct or preservate the bone deficiency of alveolar ridge. Different studies describe the use of different composites as a ridge preservation and evaluated different augmentation materials. The aim of this article is to present a review of used materials and procedures for ridge preservation and soft tissue regeneration in the literature. Additionally, some clinical experiences in human cases were described that utilizes different composites for alveolar ridge preservation. The available results of the literatur permits an optimistic estimate for alveolar ridge preservation after tooth extraction. This study indicated the necessity for further clinical trials in human beings. Keywords: alveolar ridge preservation, bone regeneration, bone transplantation, dental implants, tooth extraction, tooth socket Einleitung Bereits unmittelbar nach Zahnextraktion oder traumatischem Zahnverlust setzt eine Atrophie des Alveolarfortsatzes ein und führt zu deutlichen Formveränderungen des Knochens und zu einem massiven Substanzverlust des Alveolarkamms in vestibulo-oraler und cresto-basaler Dimension [6]. Es handelt sich dabei um einen chronischprogressiven, irreversiblen Umbauvorgang, bei dem in den ersten beiden Jahren post extractionem die stärkste Resorption (40 bis 60 %) stattfindet, die auf eine relativ konstante Resorptionsrate von ca. 1 % pro Jahr bis zum Lebensende absinkt [16]. Atraumatische Extraktionsverfahren können diese Atrophie vermindern, jedoch nicht verhindern [6, 35]. So stellt der resultierende lokale Alveolarkammdefekt auch heute noch eine große Herausforderung dar [59]. Gerade im anterioren Oberkiefer entstehen dadurch im ästhetisch sichtbaren Bereich (Regio 15 bis 25) oft Deformationen des Alveolarfortsatzes, die nur schwer prothetisch zu restaurieren sind und häufig nur eine unbefriedigende Ästhetik zur Folge haben [42]. Mit R.S.R. Buch et al. | Alveolar-Ridge-Preservation 31 Abbildung 1 Typischer vestibulo-oraler Knochendefekt nach Zahnverlust 46 Abbildung 2 Typische cresto-basale Knochendefekte nach Zahnverlusten im Oberkiefer Figure 1 loss of 46 Figure 2 Typical bone deficiency of ridge height after tooth loss in the upper jaw Typical bone deficiency of ridge width after tooth der Atrophie des Alveolarknochens verschlechtern sich zudem neben dem ästhetischen Erscheinungsbild vor allem die Voraussetzungen für implantologische, als auch für jegliche andere prothetische Folgebehandlungen (s. Abb. 1 und 2). Dies kann neben ästhetischen auch zu funktionellen Problemen führen [1, 54]. Bei traumatischen Zahnverlusten kommt es im Bereich der Oberkieferfront zusätzlich häufig zu einer Fraktur des vestibulären Alveolarfortsatzes mit anschließendem Verlust der dünnen vestibulären Alveolarkompakta, die die athrophischen Veränderungen des betroffenen Alveolarfortsatzbereichs massiv beschleunigt [14, 42, 63] Für die Ästhetik ist nicht zuletzt auch die Schleimhaut von großer Bedeutung, die jedoch ebenfalls auf eine hartgewebige Abstützung angewiesen ist. Trotz atraumatischem Vorgehen sind vorbereitende oder begleitende knöcherne sowie weichgewebige augmentative Maßnahmen v. a. im Bereich der ästhetisch bedeutsamen Oberkieferfront nach Zahnverlust häufig notwendig, um befriedigende Verhältnisse zu erreichen und erhöhen den operativen und finanziellen Aufwand für Patient und Behandler [61]. Problem Aufgrund der oben genannten Probleme wurden schon früh Methoden gesucht, das Knochenvolumen nach Zahnverlust zu erhalten, bzw. den eintretenden Knochenverlust zu minimieren [19, 32, 44]. Seit Anfang der Neunzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts hat das Interesse an Alveolarkammprävention und -rekonstruktion deutlich zugenommen, was sich in der Anzahl der Veröffentlichungen zu diesem Thema widerspiegelt (s. Abb. 4) [15, 21, 23, 43, 53]. Ziel all dieser Arbeiten ist die Evaluation der Frage, wie nach Zahnextraktionen oder traumatischem Zahnverlust der zu erwartende Knochendefekt verhindert und eine suffiziente Schleimhautabdeckung mit präprothetisch funktionell günstiger Alveolarkammform erreicht werden kann. Folgende Forderungen gilt es dabei an die Methoden zu stellen: • Stabilisierung der umgebenden Gewebe • Erhalt möglichst aller alveolären Strukturen • Prävention der Kieferkammatrophie • Optimale Vorraussetzungen schaffen für – prothetische Rehabilitation – implantologische Rehabilitation • Mögliche Vermeidung weiterer augmentativer Verfahren Die erfolgreiche knöcherne Erhaltung des Alveolarkamms nach einer Zahnextraktion kann die sonst oft notwendige Knochenaugmentation verhindern [60]. Voraussetzung für eine Alveolarkammprävention sind eine schonende Extraktion (Periotom), die Erhaltung der vestibulären Kompakta, die Vermeidung einer digitalen Kompression mit Frakturierung der alveolären Knochenlamellen (v.a. Oberkieferfront), eine zurückhaltend modellierende Osteotomie und die abschließende Auflage eines Aufbisstupfers (ggf. Situationsnaht zur Koagelstabilisierung). Entsprechend der Erwartung „when we take something out, we should put something back“. [4] wurde das Auffüllen und Abdecken von frischen Extraktionsalveolen mit unterschiedlichen Knochenersatzmaterialien in multiplen Studien untersucht [22]. Knochenersatzmaterialien Knochenersatzmaterialien werden im Bereich der zahnärztlichen Chirurgie bereits seit Jahren zur Rekonstruktion knöcherner Defekte eingesetzt [65]. Die verfügbaren Materialien lassen sich in organische und anorganische Stoffe einteilen [38]. Kollagenpräparate sind zwar osteokonduktiv, werden jedoch sehr schnell abgebaut. Aufgrund der geringen Eigenstabilität eignen sie sich nur bedingt als Platzhalter. Organische Materialien werden als allogene Transplantate aus Knochen verstorbener menschliche Spender gewon© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) R.S.R. Buch et al. | Alveolar-Ridge-Preservation 32 80 70 70 60 48 50 47 40 28 30 20 10 15 5 6 0 vor 1975 1976-1980 1981-1985 1986-1990 1991-1995 1996-2000 2001-2003 Abbildung 3 Internationale Veröffentlichungen zum Thema Alveolar ridge preservation bis 2003 (n=219). PubMed-Recherche (National Library of Medicine) Figure 3 International publications about the topic alveolar rigde preservation up to 2003 (n=219). PubMed-search (National Library of Medicine) Abbildung 4 Durch beschliffene Wurzelreste physiologisch anatomisch erhaltener Oberkieferalveolarkamm Figure 4 Physiologically and anatomically preserved alveolar ridge of the upper jaw because of abraded root bits nen (AAA-Knochen = antigenextracted autolysed allogenic bone, DFDBA = defatted demineralised bone allograft). Künstliche organische Materialien sind in resorbierbarer und nicht resorbierbarer Form klinisch verfügbar. Polymethylmetacrylatgranula (PMMA) werden reizlos inkorporiert, sind aber lebenslang nachweisbar, da sie nicht biologisch abbaubar sind [67]. Hydroxylapatite werden aus Algen, Korallen und tierischen Knochen gewonnen. Die organischen Knochenersatzmaterialien sind überwiegend Calciumphosphate (Hydroxylapatit = HA, Tricalciumphosphat = TCP) calciumhaltige Silikate (Biogläser) und auch Calciumsulfate (Gips) [64]. HA kann im Körper langsam durch Osteoklasten abgebaut werden. a-TCP wandelt sich teilweise in HA um, wodurch es radiologisch über Jahre nachweisbar sein kann. Diese Transformation tritt bei b-TCP nicht auf, wodurch dieses vollständig abgebaut werden kann. a-TCP und b-TCP sind in Form von Granulaten und Blöcken verfügbar. Bioglaser werden in Form solider Partikel hergestellt und verhalten sich ähnlich wie HA. Über Jahre tritt eine langsame Resorption ein. Das wissenschaftlich am besten dokumentierte Knochenersatzmaterial ist xenogener deproteinisierter Knochen [48, 62]. Eine Übersicht über die in der Literatur zur „alveolar-ridge-preservation“ verwendeten Materialien liefert Tabelle 1. Gesteuerte Knochenregeneration (GBR) Die gesteuerte Knochenregeneration (guided bone regeneration = GBR) stellt ein Verfahren zur lokalen Augmentation unter Verwendung von Membranen dar. In der GBRTechnik wird durch eine Membran ein Hohlraum geschaffen und erhalten. Diese Barriere (barrier membrane) hindert die schnell wachsenden Bindegewebszellen am Hineinwachsen in den alveolären Hohlraum. Nach der Applikation der Membran über dem Defekt haben Osteoblasten mehr Zeit, um den Hohlraum zu populieren. Die Regeneration verschiedener Knochendefekte wurde mit dieser Methode © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) in verschiedenen Studien getestet [7, 8, 34, 41, 57, 68]. In Kombination mit der GBR wurden auch verschiedene Füllmaterialien verwendet. Hierbei wurden Alveolen nach Zahnextraktion mit unterschiedlichen Knochenersatzmaterialien aufgefüllt, die sich bei richtiger Materialwahl [64] mit der Zeit in körpereigenen Knochen umwandeln [27, 37, 42, 55]. Bisherige Methoden beschreiben den Einsatz von vorwiegend granulatförmigen oder blockförmigen Partikeln in Verbindung mit der o. g. Membrantechnik und / oder einem möglichst dichten primären Wundverschluss. Um dies zu erreichen werden mitunter spezielle Mobilisationstechniken des Mukoperiostlappens [30] oder zusätzliche Bindegewebstransplantate beschrieben [33]. Methoden zur Alveolarkamm-Prävention Natürliche Zähne und auch Zahnwurzeln sind die physiologischen Strukturen, die die alveolären Gewebe in ihrer komplexen Struktur vollständig erhalten (s. Abb. 3). Sind an einer geplanten Implantationsstelle noch prothetisch insuffiziente Zähne vorhanden, so können diese vor der geplanten Extraktion durch orthodontische Maßnahmen extrudiert werden. Durch diese vertikale Bewegung kommt es zu einer Knochenneubildung um die Zahnwurzel („vertikale Augmentation“) und zu einer Mitbewegung der periodontalen Weichgewebe [1, 13, 69]. Dadurch ist die physiologische Strukturerhaltung des Alveolarfortsatzes mitsamt der Weichgewebe zuverlässig möglich. Seit den Siebzigerjahren gilt die, auch heute noch in der Diskussion stehende, Sofortimplantation in die frische Extraktionsalveole als bewährtes Verfahren, das zu einer zuverlässigen Prävention sämtlicher alveolärer Strukturen beiträgt und wissenschaftlich als fundiert gelten kann [12, 18, 47, 51, 52]. In der Literatur werden neben vitalen und nicht vitalen Materialien [25, 32, 56, 66], autologe Knochentransplantate [9, 17], gesteuerte Knochenregeneration [11] sowie granulat- [15, 45, 49] und block- bzw. wurzelförmige biokompatibele Materialien [43, 46, 58, 66] zur Vermeidung der Alveolarkammatrophie in frische Extraktionsalveolen R.S.R. Buch et al. | Alveolar-Ridge-Preservation Material Human Animal Autologous bone with/without barrier membrane Demineralized freeze-dried bone allografts (DFDBA) and cell-occlusive membranes. 33 Autor [13,14,15] 8 patients [16, 29, 41, 84, 90, 92] Deproteinized bovine bone mineral (DBBM) without applying an occlusive membrane [3] Demineralized freeze-dried bone allografts (DFDBA) combined with tendonous collagen six adult baboons. [39] Demineralized freeze-dried bone allografts (DFDBA) or deproteinized natural bovine bone mineral xenograft (DBBMX) 24 healthy patients [75, 76] Mineralized freeze-dried bone allograft (FDBA) in conjunction with a titanium-reinforced expanded polytetrafluoroethylene (TR e-PTFE) barrier 12 patients [26, 38, 70, 71, 80, 81] Frozen femoral head homologous bone or autologous bone 61 patients [2, 58] Cancellous porous bovine bone mineral (PBBM) 15 patients. 26 patients [4] [79] Synthetic bone substitutes (Bioplant HTR) [5,7,8,30, 86, 87, 88] Hydroxyapatite dogs e-PTFE barrier membranes PTFE membranes [10, 20,34, 40,48, 72] [57, 65] [11,12, 52] 12 patients Alloplastic hydroxylapatite implant material (HA) mixed with autogenous bone (AB). Bio-Oss Collagen-Material [17] primate (Macaca mulatta), dogs [22, 25] [28] rats [32, 51, 56] [55] rhBMP-2/absorbable collagen sponge 12 patients [35] FDBA in combination with PRP (platelet-rich plasma) 15 patients [37] Porous coralline hydroxyapatite blocks 21 patients [54] [60] Bioactive glass 87 patients [61, 85] [74] Polyactide and polyglycolyde sponge Calciumphosphate [68] rats Tabelle 1 Übersicht der in unterschiedlichen Studien verwendeten Materialien zum Erhalt des Alveolarkamms Table 1 Survey of different composite materials used in several studies for ridge preservation eingebracht und zum Teil mit Bindegewebstransplantaten kombiniert [60]. Denisen beschrieb bereits 1979 die Verwendung von Alveolenstabilisatoren aus kompaktem Hydroxylapatit (HA) zur Erhaltung des knöchernen Alveolarkamms in den Bereichen nicht belasteter Brückenglieder mit einer Erfolgsquote von 100 % nach fünf Jahren [19]. Er stellte dabei fest, dass unter Belastung der Stabilisatoren, z. B. unter tegumental getragenen Prothesen Misserfolgsqoten von ca. 10 bis 25 % zu beobachten waren [19, 20]. Bei der Augmentation der Alveole mit kompaktem Hydroxylapatit ist mit einer Resorption nicht zu rechnen, weshalb diese vorgefertigten kompakten HydroxylapatitMaterialien in Form von Granula oder Blöcken noch nach Jahren komplett in situ nachweisbar sind (s. Abb 5). Mit Hydroxylapaptit als Alveolenstabilisator lassen sich demnach gute Langzeitergebnisse erreichen [37, 58]. Nevins et al. konnten dabei zeigen, dass die Alveolenfüllung mit Bio-Oss (xenogenem HA) die Knochenresorption post extraktionem verhindert und so eine spätere Implantation ermöglicht oder vereinfacht [39, 40]. Die Arbeitsgruppe um Hämmerle et al. verwendet Bio-Oss Collagen-Material (xenogenem HA, 10 Prozent Kollagen) als Resorptionsschutz des alveolären Knochens. Für die ästhe- [82, 83] tische Weichgewebsaugmentation decken sie die Alveole zusätzlich mit einem palatinalen Gingiva-Transplantat ab (Stanzbiopsie). Sechs Wochen später entfernen sie das Knochenersatzmaterial bei der Implantation wieder, da zu diesem frühen Zeitpunkt das Material noch nicht in das Hartgewebe integriert ist [26]. Auch wurden Verfahren zur Abformung des extrahierten Zahns entwickelt, um einen passgenauen zahnwurzelförmigen und bioabbaubaren Alveolenstabilisator (TCP/Polylactid) herstellen zu können [50]. Der Vorteil alveolenförmiger Stabilisatoren aus Knochenersatzmaterialien scheint dabei, neben einer besseren Passung und dem einfacheren Handling beim Einbringen v. a. in die frakturierte Alveole, in der mechanischen Stabilität (Ruhe) bei der knöchernen Heilung zu liegen [66]. Die verwendeteten demineralisierten gefriergetrockneten Knochentransplantate (DFDBA) [11], deproteinierter natürlicher boviner Knochen (BioOss) [3], Calziumphosphatkeramiken und die eingebrachten bioaktiven Gläser [24] haben jedoch in histologischen Untersuchungen gezeigt, dass sich die implantierten Partikel in den Extraktionsalveolen noch sechs bis neun Monate später nachweisen ließen. Trotz guter Formerhaltung des Kieferkammes © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) 34 R.S.R. Buch et al. | Alveolar-Ridge-Preservation Kollagenschwämme (rhBMP-2/ACS) ebenfalls eine sichere „alveolar-ridge-preservation“ erreichen. In beiden Studien konnten die alveolären Strukturen zuverlässig erhalten werden. Allard et al. konnten in ihrer klinischen Beobachtung zeigen, dass gefriergetrockneter homologer Knochen, wie auch autologer Knochen bei der Erhaltung des alveolären Knochens nach Zahnverlust oder bei sekundären Kieferspaltosteoplastiken zu guten Ergebnissen führt [2]. Becker et al. konnte hingegen zeigen, dass im Tierversuch mit autologen Knochentransplantaten die besten klinischen Abbildung 5 Alveolenstabilisierung Regio 21, 13 Jahre nach und histologischen Resultate erreicht werden konnten. Mit Hydroxylapatit-Aufbau DFDBA schien keine Knochenneubildung in den ausgewerFigure 5 Preserving of the alveolar ridge 13 years after augteten Proben induziert worden zu sein [10]. mentation with hydroxylapatite (HA) Andere Autoren führten retrospektive Datenanalysen mit synthetischem Knochen zur Alveolenfüllung (HTR, synthetic osseous replacement grafts) durch, die ebenfalls alle einen positiven Einfluss auf die Prävention der Alveolarkammathrophie nach Zahnextraktion mit Erhaltung der alveolären Strukturen belegen konnten. Ashman et al. untersuchten 24 Patienten nach Alveolenaugmentation mit HTR über zwölf Jahre mit klinisch und radiologisch gutem Erfolg [5]. Murray et al. kamen nach sieben Jahren Beobachtungszeit in Abbildung 6 Struktur des Alveolarfortsatzes Regio 13 und der fixierten Gingiva nach der Oberkieferfront zu ähnlich guten Implantation eines b-Trikalziumphosphat-Formteils in die Alveole Ergebnissen [36]. Figure 6 Structure of the alveolar ridge region 13 and the attached gingiva after Tal berichtete 1999 über die Augimplantation of b-tricalcium phosphate implants inside the alveolar socket mentation von 42 Oberkieferfrontalveolen mit demineralisiertem gefriermit HA-Granulaten [15, 28] wird jedoch auch von Implangetrocknetem Knochenallotransplantaten (DFDBA) versus tatverlusten nach Kieferkammprävention berichtet [31]. entproteinisiertem natürlichem Rinderknochen (DBBMX) Hier fand sich histologisch ein bindegewebiger periimmit Bindegewebstransplantaten. Er fand bei stabilem Alveoplantärer Saum, der von Resten des HA-Granulats durchlarfortsatz keine Unterschiede in der Verwendung von setzt war und möglicherweise eine Osseointegration verDFBA vs. DBBMX, aber musste vom Verlust mehrerer Bindehindert hat. Auch die Autoren konnten bei der Verwendung gewebstransplante berichten und kam zu dem Schluss, von präfabrizierten Alveolenstabilisatoren aus b-TCP röntdass die Versorgung frischer Extraktionsalveolen ein unter genologisch periimplantäre Transluzenzen beobachten, die Umständen vorteilhaftes, aber sehr schwer vorhersagbares der von Krekeler [31] beschriebenen bindegewebigen EinVerfahren darstellt. heilung entsprechen. Die Verwendung von Kollagenschwämmen scheint aufObwohl die Zahl der Veröffentlichungen seit 1975 deutgrund der fehlenden Volumenstabilität des Kollagens nur lich zugenommen hat, finden sich dennoch kaum wissenals Träger für BMP’s, als temporärer Stabilisator der Weichschaftlich fundierte Daten zum Thema „alveolar-ridge-pregewebe oder in Kombination mit HA geeignet, solange die servation“ in einer aktuellen Medline-Recherche (PubMed, Raumstabilität der Kollagenmatrix keine ausreichende FesNational Library of Medicine). Trotz einer Vielzahl internatigkeit für die umgebenden Weich- und Hartgewebe bietet tionaler Arbeiten (s. Tab. 1) sind Metaanalysen oder rando[29]. Die laufende Entwicklung neuer Kollagenmatrices mit misierte klinische Studien (RCT) bisher nicht vorhanden. erhöhter Volumenstabilität bleibt abzuwarten. Trotz uneinheitlicher Tierexperimente und vereinzelter Schwämme aus Polylactid und Polyglycolid scheinen nach Case reports finden sich prospektive Studien nur selten. Serino et al. hingegen bestens geeignet den Kieferkamm Beispielhaft seien Sandor et al. und Howell et al. 1997 nach Zahnextraktion präventiv vor der zu erwartenden Alveogenannt [29, 49]. Sandor et al. untersuchten die Augmenlarkammatrophie zu schützen. Er untersuchte 39 Extraktation 48 dentoalveolärer Defekte mit biologischer Kerationsalveolen von denen 26 mit einem Schwamm aus Polymik (HA, Koralle) nach Zahnverlust (n = 21 Patienten). In lactid und Polyglycolid aufgefüllt wurden, 13 Alveolen blieder Mehrzahl der Fälle (82,4 %) konnte dadurch v. a. in ben als Kontrollgruppe ungefüllt. Anschließend wurden alle der Oberkieferfront eine Auflagerungsosteoplastik vor Alveolen mittels Mukoperiostlappen plastisch gedeckt. Nach Implantation vermieden werden. Howel et al. konnten sechs Monaten konnten signifikant geringere Knochenverdurch die Alveolenstabilisierung mittels BMP-versetzter luste an den Testalveolen nachgewiesen werden [56]. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) R.S.R. Buch et al. | Alveolar-Ridge-Preservation 35 Auch in komplexen Fällen mit Verlust der gesamten vestibulären Kompakta im Schneidezahnbereich (Regio 21) scheint nach sechs Monaten eine fast vollständige knöcherne Erhaltung des Alveolarfortsatzes gelungen (s. Abb. 7). In diesem Fall erscheint die alveolenstabilisierte Regio 21 in orovestibulärer AusdehAbbildung 7 Struktur des Alveolarfortsatzes Regio 21 nach Implantation eines b-TCP – nung breiter als die Region der Formteils in die Alveole sofortimplantierten Frialit-2-ImplanFigure 7 Structure of the alveolar ridge regio 21 after implantation of b-tricalcium te. Die Breite des Alveolarkamms phosphate implants inside the alveolar socket kann somit in der Regio 21 nur auf das Formteil zurückzuführen sein. Es scheint auch röntgenologisch eine sehr gute Integration des b-TCPKegels stattzufinden, wenn auch über die Langzeitprognose des Regenerats zurzeit noch keine Aussagen getroffen werden können. Mit den Alveolenstabilisatoren aus Knochenersatzmaterialien lässt sich bei Verlust der vestibulären Alveolenwand Abbildung 8 Zustand nach Extraktion bei (apikaler Ostitis 11) Alveolenfüllung mit Kollaeine sehr gute Stabilisierung der gen (TissuCone, Baxter, Germany) und Schleimhaut-Patch vom Gaumen Hart- und Weichgewebe erreichen. Figure 8 Status after extraction (apical ostitis 11) alveolar ridge preserving with collaEine weitere Indikation zum Aufgen (TissueCone, Baxter, Germany) and palatal mucosal graft füllen von Extraktionsalveolen kann eine bedingt verzögerte ImplantaZu ähnlich guten klinischen Ergebnissen kamen Yilmaz tion im Bereich der Oberkieferfront bei apikaler Beherdung et al. durch Verwendung wurzelförmiger Bioglaskegel. Er sein. In solchen Fällen kann nach atraumatischer Extrakuntersuchte die Wirksamkeit von Biogläsern in künstlichen tion und Debridement eine Kollagenauffüllung der Alveole und frischen Extraktionsalveolen an 16 Patienten und mit Kollagenkegeln (z.B. TissueCone, Resorba GmbH & Co konnte zeigen, dass die Verwendung wurzelförmiger BioKG, Nürnberg, Germany) vorgenommen werden. Im glaskegel eine wirkungsvolle Prävention des AlveolarfortAnschluss daran werden die Alveolen mit einem freien Binsatzes nach Zahnextraktion darstellt [66]. degewebs-Schleimhaut-Transplantat (Stanzbiopsie) vom Gaumen verschlossen. Der Kollagenkegel stütz in diesen Fällen das Transplantat und man erreicht einen zusätzEigene klinische Erfahrungen lichen Gewinn fixierter Gingiva bis zur geplanten Implantation. Die verzögerte Implantation sollte spätestens nach An den Kliniken für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirursechs Wochen erfolgen, da das Kollagen, wie bereits oben gie der Universitäten Mainz und Regensburg kommen erwähnt, auf Dauer keine ausreichende Volumenstabilität unterschiedliche Materialien zur Alveolarkammprävention aufweist. zur Anwendung. Schon vor Jahren wurden erfolgreich Durch die Kombination von Alveolenfüllung und SchleimHydroxylapatit-Granula (HA) zum Auffüllen von Extrakhautpatch wird ein sofortiger Wundverschluss mit primärer tionsalveolen verwendet, die wie in Abbildung 4 auch nach Wundheilung erreicht. Durch den Schleimhautpatch erfolgt 13 Jahren noch eine gute Struktur des Alveolarfortsatzes ein deutlicher Gewinn fixierter Gingiva und damit verbunmit sehr guten Weich- und Hartgewebsverhältnissen zeiden eine Stabilisierung der (Hart-) Weichgewebe. gen. Auch nach 13 Jahren sind die Granula jedoch radiologisch nachweisbar. Ausblick Die klinischen Ergebnisse zeigen, dass die physiologische Struktur des Alveolarfortsatzes und der fixierten GinDie bisher vorliegenden Ergebnisse der Literatur geben giva durch eine Stabilisierung der Alveole in cresto-basaler Anlass für eine optimistische Einschätzung der Zukunft der (s. Abb 4) und oro-vestibulärer Ausdehnung (s. Abb. 5) Erhaltung des alveolären Knochens und der Weichgewebe durch das Einbringen unterschiedlicher Materialien weitgedurch Alveolenstabilisierung mittels unterschiedlicher Grahend erhalten werden kann (s. Abb. 6). nulate oder Formteile. Die Prävention der post extractioIm Folgenden ist die Versorgung bei Verlust der vestibunem und v. a. der posttraumatisch auftretenden Alveolarlären Alveolenwand und Längsfraktur eines stiftversorgten kammatrophie ist daher als Möglichkeit zur Verbesserung Zahnes 13 mittels eines Alveolenstabilisators (Cerasorbdes Knochen- und Weichgewebsangebots mit vorhersagbaFormteil, Curasan AG, 63801 Kleinostheim, Germany) aus ren Ergebnissen anzusehen. Trotz der klinisch positiv stimb-TCP dargestellt. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) 36 R.S.R. Buch et al. | Alveolar-Ridge-Preservation menden Ergebnisse ist es bisher unklar, nach welcher Zeit die vollständige Resorption der intraalveolär applizierten Materialien abgelaufen ist und wie die unterschiedlichen Regenerate als Implantatlager zu beurteilen sind. Der Prävention der Alveolarkammatrophie wird, aufgrund der positiven Erfahrungen, in Zukunft sicher eine starke Bedeutung als erste vorbereitende prothetische Maßnahme zukommen, da die Überlebensraten von Implantaten in präventiv erhaltenen Alveolen denen von ortsständigen Knochen entspricht [22]. Weitere klinische Studien müssen zur Bestätigung der Effektivität der unterschiedlichen Verfahren und der noch ungeklärten Fragen mit histologischer Aufarbeitung von entsprechenden humanen Proben folgen. Literatur 1. Ackermann KL, Kirsch A, Beschnidt S-M: Maßnahmen zur Verbesserung der periimplantären Weichgewebsästhetik. München, Wien, Baltimore, Urban & Fischer 2004 2. 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Buch Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (Direktor: Univ. Prof. Dr. Dr. T. E. Reichert) Universitätsklinik Regensburg Franz-Josef-Strauss-Allee 11 D-93053 Regensburg Tel.: 0941/944-6301 Fax: 0941/944-6302 E-Mail: [email protected] Nachruf Dr. Gerhard A. Heidelbach (geb. 02.12.1930) verstarb am 29. November 2004 in München. Sein Lebensweg spiegelt deutsche und Berufsgeschichte wider. Als Sohn eines Zahnarztes im ostdeutschen Thüringen durfte er nicht studieren. Daher absolvierte er eine Zahntechnikerlehre, um dann als „Handwerksgeselle“ einen Studienplatz an der Humboldt Universität Berlin zu erlangen. Als im amerikanischen Sektor die Freie Universität gegründet wurde, wechselte er dorthin, legte 1957 das Staatsexamen Zahnheilkunde ab, promovierte im Folgejahr. Danach ging er 1959 nach Norwegen und arbeitete am Oslo Communale Taanpleie. Von Oslo war der Weg in die Bundesrepublik frei, so dass er von 1959 bis 1965 Assistent in Würzburg wurde. Bis 1965 arbeitete er in der Gemeinschaftspraxis seines Onkels Dr. Adolf Lübeck, der als Generalsekretär der AG Parodontopathien eine entsprechend ausgerichtete Praxis führte. Ab 1965 in eigener Praxis, faszinierte Dr. Heidelbach schon früh die Möglichkeit, mittels Implantaten die orale Rehabilitation zu optimieren. Er wurde 1973 Mitglied der Deutsche Gesellschaft für zahnärztliche Implantologie (DGZI), engagierte sich dort als Schriftführer und im Vorstand, erweiterte sein Spezialwissen durch Praxisvisitationen, gab bald selbst Kurse und publizierte u. a. über die Abrechnung implantologischer Leistungen. 1983 gehörte er zu den Gründmitgliedern der Gesellschaft für orale Implantologie (GOI), stand dieser Gesellschaft vier Jahre als Präsident vor und richtete Tagungen in Grainau, Mainz und Würzburg aus. Nach der Fusion der GOI mit der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) zog er sich als Ehrenmitglied der GOI aus der Praxis zurück, die er 1992 aufgab. Dr. Heidelbach war interessiert an bildender Kunst und klassischer Musik. Gemälde von Fritz Rieger und Alfons Klühspies stiftete er der Universität Würzburg bzw. der Städtischen Galerie Würzburg. Die jährliche Verleihung des Dr. Adolf Lübeck-Preises an Studierende der Zahnmedizin in Würzburg verfolgte er mit Aufmerksamkeit, wohl wissend, dass die Implantologie der Realisation zahnärztlicher Behandlungskonzepte zu dienen hat. Wir verlieren mit Dr. Heidelbach einen erfahrenen und engagierten Implantologen. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) 38 Aus der Praxis für die Praxis S. Al-Mousllie1, E.-J. Richter1 Beispiel für eine Fallpräsentation im Rahmen des Curriculums „Implantologie“ der DGI/APW: Versorgung des zahnlosen Unterkiefers mit vier Implantaten und einer herausnehmbaren Prothese Ein wesentliches Kriterium zur Erlangung des Zertifikates für zahnärztliche Implantologie im Rahmen der postgraduierten Ausbildung der Deutschen Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich (DGI) in Zusammenarbeit mit der Akademie Praxis und Wissenschaft (APW) der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) ist neben der erfolgreichen Teilnahme an den Kursen einer Fortbildungssequenz u. a. weiterhin die erfolgreiche Absolvierung der Abschlussprüfung. Im Rahmen dessen hat der Kandidat eine mündliche Prüfung zu absolvieren und fünf eigene Implantatfälle zu präsentieren, die in der Regel die chirurgischen Maßnahmen der Implantation und die prothetische Versorgung umfassen. Von wesentlicher Bedeutung ist dabei auch die Gesamtplanung des Falles. Um potentiellen Kandidaten eine Anleitung für adäquate Fallpräsentationen zu geben und dadurch die Vorbereitung der Präsentation der eigenen Arbeiten vor der Prüfungskommission zu erleichtern, hat sich der Vorstand der DGI entschlossen, in loser Reihenfolge typische Fälle von implantologisch-prothetischen Beispielbehandlungen in der Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie (zzi) zu veröffentlichen. Dabei soll bewusst nicht ein Minimalstandard aufgezeichnet werden, sondern ein Behandlungsfall wird eher ausführlich dargelegt, womit dokumentiert werden soll, dass eher mehr als zu wenig Information von Seiten der Prüfer gewünscht ist. Es sei aber an dieser Stelle betont, dass – insbesondere was die fotographische Dokumentation angeht – von den Kandidaten nicht der hier gezeigte Umfang und die graphische Qualität wegen zumeist eher geringer Erfahrung bei der Fotodokumentation verlangt werden. Allerdings sei dennoch hervorgehoben, dass eine anspruchsvolle bildunterstützte Fallpräsentation grundsätzlich vorteilhaft ist, da dadurch die eigene Wahrnehmung geschärft und die Fallhistorie besser erfasst werden. Insgesamt bereichert eine Bilddokumentation den Erfahrungsschatz enorm und – Implantologie macht mehr Spaß, wenn man seine Fälle möglichst genau aufzeichnet und verfolgt. Der zweite Fall dokumentiert die implantologisch-prothetische Behandlung einer Patientin mit zahnlosem Unterkiefer. Der Behandler war Oberarzt Dr. Sadiqu AlMousllie der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. 1 Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik Würzburg © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) Behandlungsanlass Die zu Behandlungsbeginn 54-jährige Patientin klagte über einen insuffizienten Halt der Unterkieferprothese. Trotz wiederholter Unterfütterungen und Äquilibrierung der okklusalen Verhältnisse war die Funktion des Zahnersatzes unzureichend. Anamnese Allgemeine Anamnese Die Patientin wies eine unauffällige Anamnese auf, der Allgemeinzustand war gut. Zahnmedizinische Anamnese Am 7. November 2001 wurde die Patientin erstmals in der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Julius-Maximilians-Universität Würzburg vorstellig. Nach eigenen Angaben war sie seit ca. zehn Jahren zahnlos. Die Probleme mit dem Prothesenhalt traten vor ca. zweieinhalb Jahren das erste Mal auf und haben sich seitdem stetig verstärkt. Befunderhebung Extraoraler Befund Der extraorale Befund war alterstypisch, jedoch ansonsten unauffällig. Intraoraler Befund Die zahnlose Patientin trug ca. 15 Jahre alte Totalprothesen mit stark abradierten Okklusalflächen der Ersatzzähne. Der Halt der Prothesen, insbesondere der Unterkieferprothese, war insuffizient. Der horizontale Ast der Mandibula war distal der Foramina mentalia stark atrophiert; es zeichnete sich im Bereich der ehemaligen Seitenzähne, ebenso wie frontal, kaum noch ein Vestibulum ab (Abb. 1). Die Schleimhaut des Oberkiefers war papillär leicht verändert und gerötet (Abb. 2). Die Prothesen waren teilweise verfärbt und wiesen harte Belege auf. 40 S. Al-Mousllie et al. | Versorgung des zahnlosen Unterkiefers Abbildung 1 Aufsichtaufnahme des zahnlosen Unterkiefers offenbart den allseits atrophierten Restkieferkamm Abbildung 2 Ausgangssituation im zahnlosen Oberkiefer Röntgenbefund Diagnose Das Orthopantomogramm (OPG) (Abb. 3) der Ausgangssituation korrelierte zu den klinischen Verhältnissen, dennoch erwies sich das restliche Knochenangebot in der Vertikalen für Implantate in der interforaminalen Region als ausreichend. Anmerkung: Wenn Implantate zur Stabilisierung von totalem Zahnersatz geplant sind, sollte nicht einfach (routinemäßig wie bei der normalen Eingangsbefundung) ein Röntgenbild erstellt werden – aus Gründen der Strahlenhygiene sollte das Röntgenübersichtsbild immer schon mit Messkugeln angefertigt werden! Bei der Eingangsuntersuchung kann das vertikale Knochenangebot leicht durch bidigitales Tasten des Abstandes zwischen Kinn und intraoralem, frontalem Kieferkamm abgeschätzt werden, so dass dem Patienten dann bereits Angaben darüber gemacht werden können, ob Implantate auf einfache Art und Weise möglich sind oder nicht. Dazu wird ja auch das horizontale Knochenangebot im geplanten Implantationsgebiet durch Abtasten der Kontur des restlichen Alveolarfortsatzes beurteilt. Was OPG’s mit Messkugeln angeht, so sind diese in jedem Falle schon aus forensischen Gründen grundsätzlich empfehlenswert! Dazu ist ein Abdruck zu nehmen, um eine Schablone (Tiefziehfolie) mit Messkugeln anzufertigen, oder – einfacher – Messkugeln werden im Bereich der geplanten Implantate außen an einer bestehenden Prothese mit Wachs temporär fürs Röntgen befestigt. Insuffizienter Prothesenhalt bei zahnlosem Ober- und Unterkiefer und erneuerungsbedürftigem Zahnersatz. Im Unterkiefer Atrophiegrad III nach Atwood-Klassifikation, im Oberkiefer Prothesen bedingte leichte Stomatitis bei noch gut ausgeprägtem, zahnlosem Alveolarfortsatz. Therapie Behandlungsplanung Im Rahmen der Befund- und Therapieaufklärung wurden mit der Patientin die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten diskutiert: Wegen der starken Atrophie ist ein ausreichender Halt für eine konventionelle Unterkieferprothese nicht zu erzielen. Daher wurde der Patientin eine Implantatlösung vorgeschlagen: • Minimallösung: zwei interforaminale Implantate in der Eckzahnregion • Standardlösung: vier interforaminale Implantate in der UK-Frontregion Des Weiteren wurden mit der Patientin verschiedene Verankerungsmethoden (Kugelköpfe, Steg, Teleskope, Magnete) für die Prothese erörtert. Da Kugelkopfanker besonders leicht zu reinigen sind, entschied sich die Patientin dafür. Des Weiteren wählte sie die Lösung mit vier Implantaten, da bei dieser Variante eine Prothesenlagerung ohne jede Rotation des Zahnersatzes zu realisieren ist. Schließlich wurden die Kosten der verschiedenen Ausführungen dargelegt. Behandlungsablauf Abbildung 3 Orthopantomogramm mit Messkugeln © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) Da die Relation der zahnlosen Kiefer keine Besonderheiten aufwies, wurde in diesem Fall auf die Anfertigung eines diagnostischen Wachs-Ups (totale Prothesen in Wachs) verzichtet. Es ließ sich abschätzen, dass die Implantate in regulärer Ausrichtung verankert werden können, ohne dass eine skelettal bedingte Kompensation (z. B. bei progener Relation) berücksichtigt werden muss. S. Al-Mousllie et al. | Versorgung des zahnlosen Unterkiefers 41 Abbildung 4 Nach Freilegung des vorderen Bereiches der Mandibula zeigt sich ein eher spitzer Kieferkamm Abbildung 5 Durch das vertikale Reduzieren des spitzen Kieferkammes ist ein ausreichend breites Plateau für Implantate in der Regel leicht zu erreichen Abbildung 6 Die Indikatorstifte vermitteln die Position und die Achsausrichtung der späteren Implantate Abbildung 7 Die Implantatstollen sind aufbereitet... Abbildung 9 Postoperatives Kontrollröntgenbild Abbildung 8 ...und die Implantate darin versenkt Nach beidseitiger Leitungsanästhesie wurde ein crestaler Schnitt in der Frontregion 035 bis 045 unter Bildung eines Mukoperiostlappens ohne Entlastungsinzisionen vorgenommen und der frontale Bereich der Mandibula dargestellt (Abb. 4). Der Unterkiefer-Alveolarkamm wies eine spitze Form (Abb. 4) auf und wurde mit einer Fräse vertikal reduziert, um ein Plateau zu erreichen (Abb. 5). Sodann wurden die Foramina des nervus mentalis dargestellt und deren Lage auf den Kieferkamm projiziert. Die posterioren Positionen der endständigen Implantate wurden anschließend mit Kugelfräsen ca. 5 mm vor den Foramina in sagittaler Richtung auf den Kieferkamm markiert. Dann wurde die Position der mittelständigen Implantate in Abhängigkeit von der vorgefundenen Knochenbreite markiert, wobei annähernd gleiche Abstände zwischen den Implantaten angestrebt wurden. Im Weiteren wurden die Implantatachsausrichtungen festgelegt. Mit Hilfe der Indikatorstifte wurde die Ausrichtung der Pilotbohrungen überprüft (Abb. 6). Im Weiteren wurden die systemkonformen, innen gekühlten Aufbereitungsinstrumente mit aufsteigendem Durchmesser zur Formung der Implantatlager verwendet (Abb. 7). Sodann wurden vier 13 mm lange Frialit-IIImplantate mit 3,8 mm Durchmesser in die vorbereiteten Lager eingedreht und die Implantatverschlusskappen aufgeschraubt (Abb. 8). Die Weichgewebe wurden reponiert und mit monophilem Nahtmaterial (Prolene 6.0) vernäht. Die Patientin wurde postoperativ über Risiken aufgeklärt, die Unterkieferprothese weichbleibend unterfüttert und ein postoperatives Röntgenbild angefertigt (Abb. 9). © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) 42 S. Al-Mousllie et al. | Versorgung des zahnlosen Unterkiefers Abbildung 10 Zustand nach Freilegung der Implantate Abbildung 11 Registrierschablone für die Kieferrelationsbestimmung mit Befestigungspfosten auf dem Arbeitsmodell Abbildung 12 Kieferrelationsbestimmung Abbildung 13 Anprobe der Prothesenaufstellung in Wachs Abbildung 14 Die Kugelkopfanker sind definitiv in den Implantaten verankert Abbildung 15 Ansicht der Unterkieferprothese mit den Kugelköpfen von basal Am nächsten Tag fand eine Wundkontrolle statt, bei der eine mäßige Schwellung der Weichteile im Bereich der Unterkieferlippe festgestellt wurde. Zum Zeitpunkt der Nahtentfernung nach einer Woche war die Schwellung abgeklungen. nat abgeformt. Sodann wurden Übertragungspfosten in die Implantate geschraubt und mit Hilfe einer Polyätherabformmasse (Impregum) der Abdruck für das Arbeitsmodell genommen. Anmerkung: bei implantatstabilisiertem, herausnehmbaren Zahnersatz im zahnlosen Kiefer ist kein Funktionsabdruck notwendig, da ausschließlich die Implantate bzw. die Verankerungselemente die Stabilisierung des Zahnersatzes übernehmen und eine Interaktion mit den Weichgeweben vermieden werden soll. Daher ist eine klassische Funktionsabformung unnötig! Parallel dazu wurde der Oberkiefer für ein Situationsmodell abgeformt, um einen individuellen Löffel für die Funktionsabformung zu fertigen. Nachdem diese durchgeführt wurde, wurden auf den UK- Freilegung der Implantate und prothetische Maßnahmen Nach einer Einheildauer von vier Monaten wurden die Implantate freigelegt und mit Gingivaformern versehen (Abb. 10). Diese Situation wurde vier Wochen später zur Anfertigung eines offenen individuellen Löffels mit Algi© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) S. Al-Mousllie et al. | Versorgung des zahnlosen Unterkiefers Abbildung 16 Unterkiefer-Zahnersatz von okklusal 43 Abbildung 17 Frontalansicht der Neuversorgung Epikrise Abbildung 18 Kontrollröntgenbild der Implantate nach ca. eineinhalb Jahren und OK-Meistermodellen Kunststoff-Schablonen mit Wachswällen für Kieferrelationsbestimmung angefertigt. Dabei bedient man sich im Unterkiefer vorzugsweise der Stabilisierung des Registrates durch die Implantate, indem zumindest zwei Übertragungspfosten in die Schablone eingearbeitet werden (Abb. 11). Dadurch war es möglich, die UK-Schablone zu verschrauben. Nach der Kieferrelationsbestimmung (Abb. 12) erfolgte die Anprobe des in Wachs aufgestellten Zahnersatzes (Abb. 13), wobei die Bisslage, die Funktion des prospektierten Zahnersatzes und dessen Aussehen verifiziert wurden. Nach Fertigstellung der Prothesen wurden in der nächsten Behandlungssitzung die Kugelkopfanker eingesetzt, mit dem vorgeschriebenen Drehmoment angezogen und der Zahnersatz eingegliedert (Abb. 14, 15, 16, 17). Schlussbefund Neun Monate nach Eingliederung der Ober- und Unterkieferprothesen zeigten sich klinisch keine Auffälligkeiten. Röntgenologisch wiesen die Implantate in regio 31, 41 und 43 leichte Knochendefizite auf (Abb. 18). Die Schleimhaut im Oberkiefer wies keine Besonderheiten auf. Der vorgestellte Fall zeigt eines der möglichen implantologisch-prothetischen Behandlungskonzepte für den zahnlosen Unterkiefer. Seit nun drei Jahren wurden keine Änderungen oder Nacharbeiten am Zahnersatz vorgenommen. Von besonderer Bedeutung unter dem Blickwinkel der Langlebigkeit der Prothesen ist der Retentionsmechanismus für den herausnehmbaren Zahnersatz. Dieser sollte auch auf Dauer nur wenig verschleißanfällig sein. Diese Forderung wird am Besten mit Stegkonstruktionen realisiert, weil die Stegmatrizen – wenn sie mindestens 8 mm lang sind – in sich ausreichend stabil sind und sich nur ganz selten plastisch verformen, was eine Aktivierung erforderlich machen würde. Dies lässt sich bei Kugelkopfattachments nur erreichen, wenn alle Matrizen genau parallel in der Prothesenbasis verankert wurden (gemeinsame Einschubrichtung), wobei die Achsausrichtungen der Implantate ohne Bedeutung ist. Nur dann werden die Branchen dieser Konstruktionselemente nicht überlastet, sprich plastisch verformt, was deren dauerhafte Funktion nachhaltig beeinträchtigen würde, weil Aktivierungen bei fehlerhafter Verankerung in der Prothesenbasis nichts nützen. Kugelkopfmatrizen sind also wegen ihren geringen Dimensionen (und der damit verbundenen plastischen Verformung der Retentionsbranchen) bei falscher Positionierung in der Prothesenbasis hochgradig störanfällig! Korrespondenzadresse: OA Dr. Sadiqu Al-Mousllie Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik Pleicherwall 2 97070 Würzburg Tel.: 0931/201-74808 E-Mail: [email protected] © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) 44 Tagungsbericht Timing in der Implantologie 3. Gemeinschaftstagung der DGI, SGI, ÖGOCI in Bern Hochkarätige internationale Referenten, topaktuelle Themen und der attraktive Tagungsort machten die 3. Gemeinschaftstagung der Deutschen, Schweizer und Österreichischen Gesellschaft für Implantologie (DGI, SGI und ÖGOCI) zu einem Publikumsmagneten. Tagungspräsident Prof. Dr. Daniel Buser (Bern) meldete bereits lange vor Kongressbeginn ein mit über 1500 Teilnehmern ausverkauftes Haus. Die Fokussierung auf das Hauptthema gelang durch die inhaltlich abgestimmte Vortragsfolge unter Verzicht auf Parallelveranstaltungen. Die Teilnehmer honorierten dieses Konzept mit geschlossener Präsenz vom ersten bis zum letzten Vortrag. Success by Teamwork „Teilnehmen allein genügt nicht. Um etwas zu erreichen muss man unbedingt den Sieg wollen.“ (J. Schuemann) Die Special Lecture des Eröffnungstages durch Jochen Schuemann, „World Sailor of the Year“ (1996), mehrfacher olympischer Goldmedaillengewinner, Europa-, Weltmeister und Alinghi-Teammitglied faszinierte das Auditorium mit seiner Reportage vom spektakulären Gewinn des America’s Cup 2003. Sein Vortrag überzeugte als Plädoyer für Teamwork spezialisierter Experten und schlug damit eine Brücke zum nachfolgenden wissenschaftlichen Programm. Im ersten Themenblock wurde implantologische Planung als Team-approach namhafter Experten präsentiert. Wann extrahieren und implantieren? „Restzähne mit guter Prognose können in die Planung implantatgetragener Rekonstruktionen einbezogen werden“ (Prof. Dr. Dr. Hubertus Spiekermann, Aachen) „Parodontaltherapie ist immer noch erfolgreich. Implantate sollten nicht Zähne, sondern fehlende Zähne ersetzen.“ (Prof. Dr. Niklaus P. Lang, Bern) „Die Fortschritte in der endodontischen Chirurgie müssen bei der Therapieplanung von Zähnen mit periradikulären Läsionen unbedingt berücksichtigt werden und als Alternative zur Variante Extraktion/Implantation mit dem Patienten diskutiert werden.“ (Prof. Dr. Thomas von Arx, Bern) Die einführende Darstellung der prothetischen (Spiekermann), parodontologischen (Lang) und endodontischen (van Arx) Standpunkte zeigte bereits deutlich, wie stark © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) die jeweilige zahnmedizinisch-fachliche Herkunft die Differentialindikation zwischen Extraktion und Implantation und damit die individuelle Therapieplanung prägt. Prof. Dr. Urs Belser, Genf, präsentierte einem Podium ausgewählter Experten (Prof. Buser, Prof. Lang, Dr. Konrad Meyenberg, Prof. Spiekermann, Prof. Dr. Dr. Georg Watzek, Prof. Dr. van Arx) drei komplexe Patientenfälle mit der Aufgabenstellung, dem Auditorium spontan einen Therapievorschlag zu präsentieren. Wenn es jemals eines Beweises bedurft hätte, dass „viele Wege nach Rom“ führen, zeigten die Experten in überzeugender Weise, dass je nach fachlicher Herkunft und individuellen Schwerpunkten selbst kontroverse Standpunkte durchaus nebeneinander überzeugen können. Dies spricht eher für flexible und individuelle Behandlungs-Strategien anstelle starrer TherapieRichtlinien. Für die Parodontologen/Endodontologen (Lang, van Arx) hatte der Erhalt von Zähnen selbst bei fraglicher Prognose, überdurchschnittlichem Erhaltungsaufwand (z.B. Mikrochirurgische Endodontie) und zeitlich begrenztem Erhalt absolute Priorität. Extraktion, Augmentation und Implantation standen als Ultima Ratio erst am Ende aller möglichen Behandlungsoptionen. Dagegen stellten die Chirurgen/Implantologen die Indikation zur Entfernung vorgeschädigter Zähne in Anbetracht der langfristig hervorragenden ästhetischen und funktionellen Möglichkeiten implantatgetragenen Zahnersatzes deutlich eher. Prof. Belser selbst überraschte bei der abschließenden Präsentation der von ihm tatsächlich gewählten Therapie sowohl Experten und Auditorium stets mit einer weiteren, überzeugenden und bis dahin nicht diskutierten Variante und unterstrich damit die erfrischende Vielfalt möglicher Behandlungsoptionen. Wann implantieren? Sofort-, Früh- oder Spätimplantation „Die beste Gewähr für ausgezeichnete Ergebnisse mit Implantaten in Extraktionsalveolen ist dann gegeben, wenn vor der Implantation die Heilung der Schleimhautdecke abgewartet wird.“ (Prof. Dr. Christoph Hämmerle, Zürich) „Die korrekte sagittale Position von Einzelzahnimplantaten im Frontzahnbereich (2–3 mm palatinal vom Schleimhautdurchtrittspunkt des kontralateralen Zahnes), ist einer Tagungsbericht 45 der wesentlichsten Punkte für eine ästhetisch einwandfreie implantologische Rekonstruktion.“ (Prof. Dr. Georg Mailath-Pokorny, Wien) Die Referenten bewerteten die Sofortimplantation grundsätzlich positiv. Allerdings sollte sie derzeit allein erfahrenen Spezialisten vorbehalten bleiben. Als unverzichtbare lokale Voraussetzung gilt insbesondere im Frontzahnbereich das Vorhandensein einer stabilen vestibulären Alveolenwand. Bei nicht intakten Alveolenwänden stellt die zeitlich verzögerte Implantation unter Einbeziehung augmentativer Verfahren die Therapie der Wahl dar. Insbesondere im ästhetisch sensiblen Frontzahnbereich gilt diese Methode als der sicherste Weg im Hinblick auf vorhersagbare ästhetisch anspruchsvolle Ergebnisse, da die Sofortimplantation in dieser Lokalisation ein vergleichsweise hohes Risiko ästhetischer Komplikationen birgt. Die Vorteile der Sofortimplantation liegen in der reduzierten Anzahl chirurgischer Eingriffe, der Möglichkeit festsitzender Provisorien, dem Zeitgewinn bei der Versorgung, sowie der Möglichkeit des Erhaltes von Hartund Weichgeweben und damit der transversalen Kieferkammdimension. Bei der Sofortimplantation in die frische Extraktionsalveole ist es möglich, Defekte bis zu einer Distanz von 4 mm zwischen Implantat und Alveolenwand ohne Hart- und Weichgewebsverlust zur Ausheilung zu bringen (Hämmerle). Das größte Risiko einer vertikalen Knochenresorption besteht bei unmittelbar Tagungspräsident Prof. Dr. Daniel Buser benachbarten Extraktionsalveolen. Wann und womit augmentieren? „Der autogene Knochen bietet gegenüber Ersatzmaterialien Vorteile, da er den Knochenaufbau im Defekt beschleunigt. Knochenersatzmaterialien mit geeigneter Struktur erreichen bei deutlich längerer Wartezeit aber vergleichbare Ergebnisse.“ (Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake, Göttingen) „Zahnverlust bedeutet fast immer Knochenverlust und damit die Indikation zur Augmentation.“ (Dr. Karl-Ludwig Ackermann, Filderstadt) „Knochenersatzmaterial als Abstandshalter zwischen dem ortsständigen Knochen und resorbierbaren Membranen kann Resorptionen vermeiden.“ (Prof. Dr. Jürgen Becker, Düsseldorf) Autologer Knochen stellt im Hinblick auf seine osteogene und osteokonduktive Potenz noch immer den Goldstandard bei der Augmentation dar. Das Risiko der Resorption wird bei der Verwendung autologen Knochens durch eine frühzeitige Implantation reduziert. Das Verhältnis zwischen spongiösem und kortikalem Anteil ist von der Donorregion abhängig, wobei eine Mischung beider Komponenten als positiv bewertet wird. Der kortikale Anteil gewährleistet dabei die Stabilität des Augmentats, während die spongiösen Anteile für die Knochenneubildung maßgeblich sind. Einig waren sich die Referenten in der Empfehlung, Knochenersatzmaterialien mit autologem Knochen zu mischen. Das Knochenersatzmaterial dient dabei der Resorptionsprophylaxe, während die Knochenneubildung vom autologen Knochen ausgeht. Bei der Verwendung von Knochenersatzmaterial ist ein späterer Implantationszeitpunkt vorteilhaft, um die länger dauernde knöcherne Durchbauung abzuwarten. Bei der Anwendung von Zytokinen im Zusammenhang mit augmentativen Verfahren ist mittlerweile eine gewisse Ernüchterung eingetreten, da klinische Studien keinen signifikanten Effekt gegenüber den Kontrollgruppen nachweisen konnten. Eine mögliche Erklärung ist die fehlende Korre© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) 46 Tagungsbericht lation zwischen der Anzahl der Thrombozyten im Platelet Rich Plasma (PRP) und der tatsächlich vorhandenen, wirksamen Menge an Zytokinen. Vielversprechender scheinen die Bone Morphogenetic Proteines (BMP) zu sein, deren Einsatz jedoch derzeit eher experimentellen Charakter besitzt. Gründe hierfür sind einerseits hohe Kosten sowie das Problem einer geeigneten Matrix, um die osteoinduktive Aktivität in ein kliDr. Dr. Roland Streckbein, Präsident der DGI nisch relevantes Knochenvolumen umzusetzen. Ziel der klinischen Forschung ist daher die Dotierung eines Knochenersatzmaterials mit BMP´s, um die positiven Eigenschaften autologen Knochens mit der Volumenstabilität der Knochenersatzmaterialien zu kombinieren. Im Zusammenhang mit der Augmentation stellt sich stets die Frage der Anwendung von Membranen bzw. die Entscheidung zwischen resorbierbaren oder nicht resorbierbaren Produkten. Nachteil der nicht resorbierbaren Membranen ist neben der erschwerten Adaptation die Gefahr der Mobilisierung mit nachfolgender Exposition, die den Behandlungserfolg in Frage stellen kann. Für die resorbierbaren Membranen spricht neben der geringeren Infektionsanfälligkeit (bei Exposition) der Entfall des Zweiteingriffs. Native Kollagenmembranen sind günstiger zu bewerten als chemisch vernetzte Kollagene, bei denen ein höheres Risiko der Exposition besteht. Die Applikation ist gegenüber den nichtresorbierbaren Membranen deutlich erleichtert, da sich Kollagenmembranen nach Benetzung mit Blut modellieren lassen. Ein weiterer Vorteil der Kollagenmembranen ist die Adhäsion von Thrombozyten sowie die Freisetzung von Wachstumsfaktoren. Ein Nachteil resorbierbarer Membranen aus Polyglykolsäure und Polyglactin ist deren Abbau, der zu einer Ansammlung mehrkerniger Riesenzellen sowie zu einer sterilen Entzündungsreaktion mit der Gefahr der Knochenresorption führt. Chirurgische Videosession „Die Sinusbodenelevation ist eine zuverlässige und wie auch häufig angewandte Methode, um Implantate im Oberkieferseitenzahngebiet bei reduziertem Knochenangebot inserieren zu können.“ (Dr. Roland Glauser, Zürich) „Auch für den ausgeprägt atrophierten Oberkiefer gibt es heute zuverlässige Augmentationsverfahren mit hohen Erfolgsquoten für enossale Implantate.“ (Prof. Dr. Dr. Dieter Weingart, Stuttgart) „Ein stabiler Verlauf des periimplantären Weichgewebes wird entscheidend bestimmt durch das Volumen der marginalen Mukosa – mit Techniken aus der parodontal plastischen Chirurgie kann vorhersehbar eine Verdickung des Gewebes um Implantate erzielt werden.“ (Prof. Dr. Hannes Wachtel, München) © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) Die Sinusbodenelevation ist mittlerweile als Standardverfahren zur Verbesserung des Implantatlagers im Oberkiefer etabliert. Erfolgsraten von weit über 90 % sind sowohl mit autologem als auch xenogenem Material bzw. einer Mischung aus beidem möglich. Die Entscheidung für partikuläres Knochenersatzmaterial oder Block-Grafts hängt von der individuellen Operationstechnik ab. In Anbetracht der Möglichkeiten lokaler Augmentationstechniken sind mittlerweile die „großen“ kieferchirurgischen Eingriffe zur Verbesserung des Implantat/Prothesenlagers in den Hintergrund getreten. Voraussetzung für vorhersagbare ästhetische Ergebnisse im Rahmen einer „Flapless Surgery“ im ästhetisch anspruchsvollen Frontzahnbereich ist eine umfangreiche präimplantologische Diagnostik sowie das navigierte Setzen von Implantaten. Daneben besitzt der Weichgewebstyp entscheidenden Einfluss auf das ästhetische Ergebnis. Insbesondere bei dünnen Weichgewebstypen sind Bindegewebstransplantate unverzichtbar. Nach den Eingriffen kommt es während der ersten drei Monate zu einer initialen Resorption bzw. zur Stabilisierung der Weichgewebe, so dass die definitive Versorgung erst nach diesem Zeitraum erfolgen sollte. Bei allen Eingriffen im Bereich der Weichgewebe minimiert der Einsatz mikrochirurgischer Techniken die Traumatisierung des Gewebes. Hier wird ein höherer apparativer Aufwand durch die Möglichkeit besserer Operationsergebnisse gerechtfertigt. Allerdings bleibt der Einsatz des OP-Mikroskops im operativen Praxisalltag derzeit eher ausgewählten Fällen vor- Dr. Ueli Grunder, Präsident der SGI behalten. Timing in der Implantatprothetik: Sofort-, Frühoder Spätversorgung? „Die Risikoanalyse zu Beginn der Behandlung entscheidet über die Therapiesequenzen und das Timing in der ästhetischen Implantologie.” (Dr. Ronald E. Jung, Zürich) „Die Sofortbelastung von Implantaten im (posterioren) Unterkiefer wurde tierexperimentell sowie klinisch erfolgreich untersucht, wenn die Voraussetzungen wie primäre Stabilität und Verblockung vorhanden sind; bei sofortbelasteten Einzelimplantaten sind die Ergebnisse kontrovers und abhängig von der Knochenqualität und -quantität, der Implantatgeometrie sowie den ästhetischen Einschränkungen.“ (PD Dr. Georg E. Romanos, Frankfurt) „Die optimale Versorgung mit bestmöglicher Voraussagbarkeit im aesthetischen Extraktions-Fall besteht im SofortKammaufbau mit abnehmbarem Sofort-Provisorium und folgendem Spät-Implantat.“ (Dr. Konrad Meyenberg, Zürich) Für die Entscheidung zwischen Sofort-, Früh- oder Spätversorgung ist sowohl der Patientenwunsch als auch die individuelle klinische Situation ausschlaggebend. In der Tagungsbericht 47 ersten Sitzung ist eine Risikoanalyse unerlässlich, in welcher die individuellen Wünsche des Patienten, die Hart- und Weichgewebssituation sowie die prothetischen Aspekte und Differentialindikationen abgeklärt werden. Im interforaminalen Bereich wurde die Sofortversorgung als etablierte Methode angesehen, da ausreichende klinische Studien vergleichbare Ergebnisse wie bei der Spätversorgung zeigen. Dagegen erlauben die Studien für die Sofortimplantation im Oberkiefer derzeit aufgrund geringerer Fallzahlen sowie des geringeren Evidenzniveaus keine definitive Einschätzung eines Prof. Dr. Georg MailathPokorny, Präsident der ÖGOCI ggf. erhöhten Verlustrisikos. Als Bedingung für die Sofortversorgung/Sofortbelastung wurden eine ausreichende Primärstabilität bei adäquater Knochenqualität sowie eine provisorische oder definitive Versorgung mit möglichst polygonaler Verblockung genannt. Bei Einzelzahnimplantaten sollten durch eine adäquate Gestaltung der Suprakonstruktionen die auftretenden Kräfte minimiert werden. Mögliche Fortschritte durch neue Implantatdesigns „Das ,platform-switching’ zeigt in einigen experimentellen und auch ersten klinischen Untersuchungen versprechende Resultate und könnte deshalb ein neuer Ansatz für die periimplantäre Knochenprophylaxe werden.“ (Prof. Dr. Markus B. Hürzeler, München) Die Diskussion um die optimale Geometrie der Verbindungsstelle Implantat/Abutment zeigt, dass hier ein mögliches Entwicklungspotential besteht. Inwieweit allerdings ein wurzelförmiges, konisches Implantat-Design, eine zylindrische Form oder ein reduzierter Abutmentdurchmesser Vorteile bieten, ist derzeit eher spekulativ. Diskutiert werden neben biomechanischen Aspekten mögliche Einflüsse des Mikrospalts, bzw. einer Mikrobewegung zwischen Implantat und Abutment sowie Unterschiede im Bereich des marginalen Attachments. Ziel aller Bemühungen ist die Etablierung oder der Erhalt des marginalen Knochens. Dieser Bereich ist insbesondere bei mehreren benachbart lokalisierten Implantaten besonders kritisch. Prof. Dr. Manfred Wichmann, Erlangen Pressereferent der DGI Den Tagungsbericht können sie auch im Internet unter www.zahnheilkunde.de abrufen. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) 48 Aus der Praxis für die Praxis M. Schlee1 Ultraschallgestützte Chirurgie – Grundlagen und Möglichkeiten Im vorliegenden Artikel werden die therapeutischen Möglichkeiten des Einsatzes eines piezoelektrischen Knochenskalpells in der Implantologie dargestellt. Diese Technik ermöglicht ein sehr präzises Schneiden des Knochens bei geringerem Trauma als es bei vorherigen Methoden möglich war (micrometric cut). Die Instrumentenspitze schwingt mit einer modulierbaren Ultraschallfrequenz. Hart- und Weichgewebe können nur frequenzabhängig durchtrennt werden. Deshalb schneidet das Gerät nur Hartsubstanz. Anatomisch heikle Weichgewebsstrukturen, wie beispielsweise die Schneider´sche Membran oder Nerven können geschont werden (selective cut). Das Kühlmittel wird durch die Schwingung laminar entlang der Instrumentenspitze geführt. Dadurch wird im Vergleich zu konventionell rotierenden Instrumenten eine effektivere Kühlung auch in tieferen Regionen erreicht. Techniken wie Kieferkammspaltung (Abb. 1 und 2), Sinusbodenelevation, Gewinnung von autologen Knochenspänen und kortikospongiösen Knochenblöcken werden einfacher und sicherer (Abb. 3 und 4). Schlüsselwörter: Piezoelektrisches Knochenskalpell, Sinusbodenelevation, Kammspaltung, Knochenspanentnahme, atraumatische Knochenchirurgie, selektiver Schnitt Piezosurgery – rudiments and possibilities This article describes the therapeutical potential of the Piezoelectric Bone Surgery in implantology. PIEZOSURGERY enables more precise and non traumatic cutting of bone in comparison to conventional methods (micrometic cut). The instrument vibrates with a modulated ultrasonic frequency. Because the vibration frequency of Piezosurgery is optimal for mineralized tissue it does not cut soft tissue. In fact, in order to cut soft tissue other ultrasonic frequencies are necessary. This allows an osteotomy which prevents delicate anatomic soft tissue structures like nerves or the Schneiderian Membrane of being damaged (selective cut). The cooling liquid flows laminar along the tip. Thereby, a more effective cooling also in deeper regions is achieved. Methods like crest expansion (fig. 1 and 2), sinus lift elevation, harvesting of bone chips and bone blocks are becoming much more secure and easier (fig. 3 and 4). 1 Bayreuther Str. 39, 91301 Forchheim © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) Keywords: bone surgery scalpel, sinus lift elevation, crest expansion, extraction of bone chips, atraumatic bone surgery, selective cut Einleitung: Eine Vielzahl von Studien zeigt die hohe Erfolgsrate von dentalen Implantaten [1 bis 5]. Das osseointegrierte Implantat ist für den Patienten aber nicht in jedem Fall ein Erfolg. Ziel für ihn ist das nicht mehr als Zahnersatz erkennbare Endergebnis. Dies ist nur bei einer optimalen Positionierung des Implantates möglich. Restauration driven implant placement und reverse planing stehen synonym für die Forderung, die Implantatposition nicht mehr vom Knochenangebot, sondern von prothetischen Notwendigkeiten anhängig zu machen [6]. Dies erfordert neben einer adäquaten präimplantogischen Planung die Fähigkeit, sich im atrophierten Bereich den benötigten Knochen zu schaffen. Es wurden eine Vielzahl von Techniken zur prä- oder periimplantären Regeneration des Knochenlagers gezeigt. Zur Vermeidung von Mikrobewegungen und zur Exklusion nicht erwünschter Zellen wurden Membranen eingesetzt [7 bis 9]. Den Raum unter den Membranen sichern autogene, allogene und xenogene Transplantate (Spacemaking) [10]. Eine alternative Technik ist die Transplantation autogener kortikospongiöser Knochenblöcke aus dem Kinn, dem Kieferwinkel oder dem Beckenkamm. Dabei können Wachstumsfaktoren aus Thrombozytenkonzentraten eingesetzt werden [11 bis 16]), die die Angiogenese und damit die Wundheilungsgeschwindigkeit beschleunigen und das Augmentat stabilisieren. Um die Transplantation autologen Knochens zu vermeiden, ist es bei adäquater Knochenqualität möglich, den Alveolarkamm nach einer Spaltung horizontal zu spreizen [17 bis 20]. Zur Therapie der vertikalen Atrophie der posterioren Maxilla und/oder der vermehrten Pneumatisation der Kieferhöhle nach Zahnverlust, ist die Sinusbodenelevation die effektivste Methode der Therapie. Dabei wird über einen krestalen [26] oder lateralen [21 bis 25] Zugang (modifizierte Caldwell-Luc Osteotomie) die Schneider’sche Membran, ohne sie zu perforieren, vom Knochen abgehoben. Der Raum zwischen abgelöster Membran und residualem Knochen schafft ein Empfängerbett für das Augmentat. M. Schlee / Piezosurgery 49 Abbildung 1 Nach einer Spaltlappenpräparation wird der Kieferkamm gespalten Figure 1 After split flap preparation the alveolar ridge is being splitted Abbildung 2 Die Aufbereitung erfolgt konventionell mit Osteotomen Figure 2 The preparation is done conventionally with osteotomes Abbildung 3 Auch komplizierte anatomische Verhältnisse werden beherrschbar Figure 3 Even complicated anatomical situations can be controlled Abbildung 4 Die Präparation eines Knochenblockes Figure 4 Preparation of a bone block Im vorliegenden Artikel sollen Modifikationen der oben dargestellten Techniken unter Einsatz eines neuen piezoelektrischen Knochenskalpells gezeigt werden. Anhand von Fallberichten werden Vorteile, Nachteile und Chancen dieser faszinierenden Methodik diskutiert. Material und Methoden Das Piezosurgery Gerät (Abb. 5, Mectron, Italien, Erfinder: Dr. T. Vercelotti) nutzt eine modulierbare funktionelle Arbeitsfrequenz von 25 bis 30 kHz. Mit dieser Frequenz kann nur Hartgewebe geschnitten werden. Zum Durchtrennen von Weichgewebe ist eine Frequenz von etwa 50 KHz © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) 50 M. Schlee / Piezosurgery – Grundlagen und Möglichkeiten Abbildung 5 Piezosurgery-Einheit der zweiten Generation Figure 5 Piezosurgery-unite of the second generation Abbildung 6 Die effektive Arbeitsschwingung des Handstückes ergibt sich aus einer Überlagerung einer horizontalen (60 - 200 µm) und einer vertikalen (20-60 µm) Schwingung Figure 6 The effective working-vibration of the handpiece results from an overlay of a horizontal (60 to 200 µm) and a vertical (20 to 60 µm) oszillation Abbildung 7 Der erfahrene Operateur wählt intuitiv die ideale Kombination aus Translationsgeschwindigkeit und Anpressdruck Figure 7 The experienced surgeon chooses intuitively the ideal combination from the speed of translation and pressure nötig. Deshalb ist es bei korrekter Anwendung nicht möglich, anatomische Strukturen, wie die Schneider’sche Membran, Nerven oder Periost zu beschädigen. Die einzige Empfehlung diesbezüglich ist, unnötigen Kontakt mit diesen Strukturen zu minimieren. Da die mechanische Energie nicht genützt wird, um mineralische Strukturen zu schneiden, würde sie in Form von Hitze auf das Weichgewebe übertragen. Zudem ist natürlich eine mechanische Schädigung des Weichgewebes möglich (z. B. Durchstoßen der Schneider’schen Membran durch unsachgemäß hohen Druck). Die Kühlung erfolgt über ein regulierbares Pumpsystem mit physiologischer Kochsalzlösung. Um eine optimale Kühlung zu erreichen, wird die Spüllösung bei 4°C im Kühlschrank gelagert. Am Basisgerät kann die Pumpleistung und die Intensität der Schwingung reguliert werden. Das Handstück kann mit verschiedenen Arbeitsspitzen zur Osteoplastik, Osteotomie, zur Separation von Weichgewebe vom Knochen und zum Schneiden des Knochens, die bei den Fallberichten näher erläutert werden, bestückt werden. Die Arbeitsfrequenz der Instrumentenspitzen setzt sich aus der Überlagerung zweier Schwingungen zusammen: einer modulierbaren horizontalen Schwingung von 60 bis 200 μm und einer modulierbaren vertikalen Schwingung von 20 bis 60 μm (Abb. 6). Verglichen mit oszillierenden Sägen ist der Hub der Arbeitsspitze sehr klein. Das Schneiden gelingt demnach sehr viel präziser und angenehmer für den Patienten. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) Bei konventionellen oszillierenden Knochensägen muss mit einem gewissen Anpressdruck gearbeitet werden, um das Instrument zu führen. Die Piezochirurgie kommt mit einer federleichten Instrumentenführung aus. Auch das erhöht die Präzision des Schnittes. Eine Erhöhung des Anpressdruckes bis zu einer idealen Grenze pi erhöht die Abtragsleistung. Überschreitet der Anpressdruck pi, wird die Arbeitsspitze in der Schwingung behindert, die Abtragsleistung sinkt und die Hitzeentwicklung steigt. Bei Erreichung des Druckes pmax bleibt die Arbeitsspitze stehen und es wird nur Hitze übertragen. Ein Warnton erklingt. Dadurch kann eine Schädigung des Knochens vermieden werden. Die Translationsgeschwindigkeit a (die Geschwindigkeit mit der die Instrumentenspitze am Knochen bewegt wird) hat ebenso wie die Arbeitsspitze (Material, diamantiert, scharf, gezahnt, usw.) Einfluss auf die Abtragsleistung. Abbildung 7 zeigt den Zusammenhang zwischen Anpressdruck und verschiedenen Translationsgeschwindigkeiten. Der erfahrene Operateur lernt intuitiv, wie schnell welches Instrument mit welchem Druck p über den Knochen geführt werden muss. Die Ausgangsleistung des Handstückes beträgt 5 W (Ultraschallscaler 2 W). Stärkere Ausgangsleistungen würden die Abtragsleistung des Gerätes verbessern. Der Preis dafür wären allerdings grobe Instrumentenspitzen. Deshalb ist die gewählte Ausgangsleistung der ideale Kompromiss zwischen Arbeitsgeschwindigkeit und Grazilität der Spitzen. Während des Arbeitens ist der Schnitt im Knochen weitgehend blutfrei. Die Gründe dafür liegen in der Kühlmittelführung und in der Art der Vibration des Instrumentes. Bei einer oszillierenden Säge wird ein Blutfilm im Schnitt hin und her bewegt. Das Piezoinstrument mit der hochfrequenten Vibration in allen Raumebenen spült das Blut zu jedem Zeitpunkt weg. Eine ideale Sicht über das Operationsgebiet ist die Folge. Auf struktureller und zellulärer Ebene schädigt die piezoelektrische Chirurgie den Knochen weniger als bisherige Systeme [31]. Derzeit kann kein anderes marktverfügbares System die beschriebenen Aufgaben erfüllen. M. Schlee / Piezosurgery 51 Abbildung 8 Das OP 1 eignet sich besonders zur Gewinnung von partikulärem Knochenmaterial Figure 8 bone chips The Tipp OP 1 is designed to collect autogenous Abbildung 9 Partikuläres Knochenmaterial hat eine ideale Korngröße von etwa 500 µm Figure 9 The ideal particle size of autogenous bone chips is 500 µm Chirurgische Techniken 1. Bone Chips Knochenchips in der Implantologie haben die Aufgabe Raum offen zu halten (Spacemaking), als Leitschiene für Knochenregeneration zu dienen (Osteokonduktion) und Wachstumsfaktoren in die Empfängerstelle zu übertragen (Osteoinduktion), die die Knochenregeneration beschleunigen. Transplantate im klassischen Sinn stellen die Knochenchips nicht dar – Osteozyten überleben den Vorgang aufgrund der initial fehlenden Blutversorgung nicht. Die Augmentate werden im Zuge der Heilung durch Knochen ersetzt (Remodeling). Autogene Knochenspäne in der Implantologie lassen sich am Leichtesten in Form von Knochenmehl aus dem Bohrstollen des Implantatbettes gewinnen [27]. Dieses Knochenmehl wird zu schnell resorbiert und kann so die Leitschienen- und Spacemakingfunktion nicht ausreichend erfüllen. Benötigt werden Partikelgrößen, die eine ausreichende Standzeit haben. Bewährt haben sich klinisch Partikelgrößen von ungefähr 500 μm. Dies kann durch die Aufbereitung mit Knochenmühlen erreicht werden. Knochenmühlen haben neben dem hohen Preis immer den Nachteil, dass Material im Gerät verloren geht. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) 52 M. Schlee / Piezosurgery – Grundlagen und Möglichkeiten Abbildung 10 Ein nicht raumschaffender Prozess erfordert in der Parodontalchirurgie eine Augmentation Abbildung 11 Präoperatives Röngenbild Figure 11 Preoperative x-ray Figure 10 Augmentation in periodontal surgery is recommended for situations where spacemaintaninig is necessary Abbildung 12 Aus der linea obliqua kann partikulärer Knochen... Abbildung 13 … mit dem Instrument OP3 gewonnen werden Figure 12 bone... Figure 13 Linea obliqua is an ideal site to win autogenous Besonders gut zur Gewinnung autogener Knochenspäne eignet sich das Piezosurgerygerät. Mit dem Ansatz OP1 bis OP3 (OP = Osteoplastik, Abb. 8) können durch streichende Bewegungen leicht und schnell größere Knochenmengen in der richtigen Korngröße gewonnen werden (Abb. 9). In der Regel werden keine Knochensiebe benötigt, da der Knochen sich vor der Instrumentenschaufel sammelt und einfach mit einem Instrument aufgenommen werden kann. Als leicht zugängliche und komplikationslos abheilende Spenderregion hat sich die Linea obliqua der Mandibula bewährt. Die Schnittführung ist ähnlich zur Osteotomie eines 8-ers ein Kieferkammschnitt retromolar und eine Extension nach mesial paramarginal. Möglich ist eine Gewinnung von Spänen auch aus der – der Operationsstelle benachbarten – anatomischen Region. Das erspart eine zweite Wunde. In der Parodontologie haben autogene Knochentransplantate zur GTR in bestimmten Fällen eine Indikation. Bei breiten intraalveolären Knochentaschen erhöhen sich die Erfolgschancen durch die Verwendung von autogenen Knochenchips. Die Erfolgswahrscheinlichkeit von regenerativen Maßnahmen bei dem vorliegenden Defekt (Abb. 10 und 11) ist aufgrund der Defektanatomie gering. Ein Offenhalten des © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) … with the Instrument OP3 Defektes durch Knochenspäne ist von Vorteil. Der Knochen wird mit dem Instrument OT3 aus der linea obliqua gewonnen (Abb. 12 und 13) und in der Knochentasche eingebracht (Abb. 14 und 15). Nach wie vor bleibt autogener Knochen für derartige Maßnahmen der Gold Standard. 2. Knochenblöcke Zwei Grundbedingungen limitieren die Erfolgswahrscheinlichkeit der Knochenheilung: Zeit und Ruhe. Dies zeigt die Problematik, mit partikulärem Material im nicht raumstabilen Bereich augmentieren zu wollen. Im von umgebenden Knochen gefassten Bereich hingegen (vielwandige Knochendefekte) eignen sich partikuläre Transplantate unter gleichzeitiger Verwendung von stabilisierenden Membranen vorzüglich. Will man jedoch horizontal oder gar vertikal augmentieren, stößt man mit partikulärem Material schnell an Grenzen. Hier haben sich besonders kortikospöngiöse Knochenblöcke bewährt. Die klassischen Spenderregionen sind Kinn, die linea obliqua im retromolaren Bereich der Mandibula und die christa illiaca des Beckenkammes. Hier soll besonders die retromolare Entnahme diskutiert werden. Die Schnittführung für M. Schlee / Piezosurgery 53 Abbildung 14 Der augmentierte OP-Situs Figure 14 The augmented site Abbildung 15 Sechs Monate postoperativ Figure 15 Six months after surgery diese Technik ist ein retromolarer Kieferkammschnitt, der sich nach anterior entweder als intrasulculäre oder paramarginale Inzision fortsetzt. In der Regel ist ein Entlastungsschnitt im Prämolarenbereich nötig, um den Knochen ausreichend darstellen zu können. Dabei wurde es häufig nötig, den N. mentalis zu präparieren. Die Osteotomie erfolgte mit Fräsern und rotierenden Scheiben für die horizontale Inzision. Besonders die horizontale Osteotomie ist es, die ein besonders weites Aufklappen erfordert, um einen adäquaten Zugang zu schaffen und das Weichgewebe schützen zu können. Piezosurgery erleichtert den Vorgang. Die geringe Schwingungsamplitude der Instrumentenspitze, die optimale Kühlwasserzuführung und die selektive Schnittführung stellen sicher, dass eine Traumatisierung anatomischer Nachbarstrukturen nicht möglich ist. Auch mit kleinster Zugangspräparation kann das Operationsgebiet ausreichend dargestellt werden. Die schwierige horizontale Inzision erfolgt mit einer diamantierten Kugel (Abb. 16 und 17); Entlastungsschnitte und eine Darstellung des N. mentalis sind nicht mehr nötig (Abb. 4 und 18). © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) 54 M. Schlee / Piezosurgery – Grundlagen und Möglichkeiten Abbildung 16 Die horizontale tiefe Inzision erfolgt mit der diamantierten Kugel Abbildung 17 Die Arbeitsspitze OT5 Figure 17 Figure 16 diamond tip The tipp OT5 The deep horizontal incision is done with a round Abbildung 18 Der schonend aufgeklappte OP-Situs Abbildung 19 Die grazile Säge OT 7 Figure 18 Figure 19 The atraumatic preparation of the surgical site 3. Kammspaltung Die gezeigten Techniken haben Vor- und Nachteile, deren Erörterung weit über den Rahmen dieses Artikels hinausgeht. Ein Zweiteingriff zur Knochenentnahme wird nötig. In der Regel müssen Membranen angewandt werden. Und in der Regel können die Implantate nicht simultan inseriert werden, sodass ein weiterer Eingriff erforderlich wird. Partikuläre Augmentate können bei adäquater Primärstabilität des Implantates manchmal simultan gesetzt werden. Mikrobewegungen des Transplantates können hier das Ergebnis kompromittieren. Besonders für den Fall einer ausreichenden vertikalen Knochendimension bei einer inadäquaten Dicke des Kammes ist die Kammspaltung eine erwägenswerte Alternative. Es werden keine Membranen benötigt und alle diesbezüglichen Komplikationen von vornherein vermieden. Keine Knochentransplantate oder Biomaterialien werden benötigt. Spaltlappen können präpariert werden und eine Exposition des Knochens und das daraus resultierende Resorptionsrisiko werden vermieden. Die Kammspaltungstechnik ist eine Separation der bukalen von der lingualen kortikalen Knochenwand und deren Dehnung und Verlagerung. Fräser, rotierende Scheiben, Meißel und Osteotome werden dazu verwendet. Dabei © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) The tiny tipp OT 7 bleibt die Gefäßversorgung in den jeweiligen „Knochenlappen“ weitgehend erhalten. Eventuell eingesetzte Knochenersatzmaterialien werden überall von Knochen begrenzt und dadurch ist eine beidseitige Gefäßversorgung, eine beidseitige Zellmigration und eine Vermeidung von Mikrobewegungen sichergestellt. Das ist die ideale Umgebung für knöcherne Regeneration mit reduziertem Risiko einer bindegewebigen Reparation. Die Risiken der Kammspaltung liegen im Quetschtrauma, in Resorptionen und besonders bei mineralisiertem Knochen in Frakturen der Knochenlappen. Für diesen Fall ist es wichtig, das Periost am Knochen belassen zu haben. Eine Fraktur würde dann im Sinne einer Grünholzfraktur erfolgen und nach Fixation mit Osteosyntheseschrauben in der Regel zu keinen weiteren Komplikationen führen. Bislang erfolgten Kammspaltungstechniken primär im Oberkiefer. Hier ist die Elastizität des Knochens größer. Piezosurgery senkt die oben beschriebenen Risiken. Der Knochen wird durch eine sägeartige Instrumentenspitze atraumatisch separiert (Abb. 19) und durch eine konische Spitze gedehnt (Abb. 20). Die weitere Aufbereitung erfolgt mit Osteotomen und Meißeln. Frakturen treten deutlich seltener auf. Klinisch erscheint der Knochen nach der Aufbereitung mit Piezotechnik elastischer zu werden. Der vor- M. Schlee / Piezosurgery 55 Abbildung 20 Die konische Spitze PP1 Figure 20 The tapered tipp PP1 Abbildung 21 Die initiale Präparation des Knochens Figure 21 The initial preparation of the bone liegende Fall zeigt die Möglichkeiten, die Piezosurgery auch bei hoch mineralisiertem Knochen bietet. Die vertikale Höhe des Alveolarkammes ist vollständig erhalten, während der horizontale Aspekt (Abb. 21) eine Implantation unmöglich macht. Eine Pilotbohrung zur Markierung der Implantatposition an der Stelle des ersten Prämolaren ist bereits erfolgt. Um den Fall einphasig lösen zu können, ist eine Kieferkammspaltung geplant. Da der Kamm nach der Expansion des Knochens deutlich breiter sein wird, ist es erforderlich, den Lappen als Spaltlappen zu präparieren. Nun ist eine ausreichende Mobilisation des Weichgewebes und eine spannungsfreie Naht möglich. Zudem bleibt das Periost mit seiner kompletten Blutversorgung weitgehend am Knochen. Das ist im Unterkieferseitenzahnbereich mit dem wenig adhärenten Periostschlauch schlechter möglich als im Oberkiefer. Da der Knochen elastisch genug ist, kann auf eine Entlastungsinzision des bukalen Knochenlappens verzichtet werden. Abbildung 22 und 23 zeigen die zunehmende Aufspreizung des Knochens. Konische Implantate erleichtern das Aufdehnen des Knochens und erhöhen gleichzeitig das Risiko eines Quetschtraumas. Hier ist klinische Erfahrung vonnöten, um eine erhöhte Verlustrate der Implantate zu vermeiden. Es sollte darauf geachtet werden, dass die verbleibende Dicke des gedehnten Knochens ausreichend ist. Klinisch hat sich eine Breite von mindestens 1 mm bewährt. Der Raum im Sägespalt kann nach dem Eindrehen der Implantate mit autogenen Knochenspänen oder einem Ersatzmaterial aufgefüllt werden. Ohne Membranen kann nun eine spannungsfreie Naht durchgeführt werden. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) 56 M. Schlee / Piezosurgery – Grundlagen und Möglichkeiten Abbildung 22 Der erste Schritt der Aufdehnung Abbildung 23 Die finale Präparation Figure 22 Figure 23 The first step of spreading The final preparation Abbildung 24 Die Präparation des lateralen Fensters erfolgt mit der diamantierten Kugel Abbildung 25 Die initiale Lösung der Membran erfolgt mit der Spitze EL1 Figure 24 The preparation of the lateral window is done with a round diamond tipp Figure 25 tipp EL 1 4. Sinuslift ters die Membran zu perforieren. Bei dünnem Knochen eignet sich besonders die diamantierte Kugel (Abb. 17 und 24), um den lateralen Zugang zu präparieren. Bei dickem Knochen ist die Abtragsleistung dieser Instrumentenspitze zu gering. Um den Vorgang zu beschleunigen wird die Knochenwand erst einmal mit einem Ansatz für Osteoplastik (Abb. 8) ausgedünnt und erst dann mit der Diamantkugel präpariert. Die anfallenden Knochenspäne werden für das Augmentat gesammelt. Zur initialen Abpräparation eignet sich das wie ein Elefantenfuß geformte EL1 (Abb. 25 und 26). Ohne Perforationsrisiko kann man sich zwischen Membran und Knochenwand vorarbeiten und diese etwa 2 mm zirkulär um das Fenster zu lösen. Dies geschieht durch die Vibrationen des Ultraschallgerätes wie von selbst. Dann kann mit den Elevationsinstrumenten EL2 und EL3, die wie konventionelle manuelle Sinuselevatoren geformt sind, weitergearbeitet werden. Auch hier arbeiten die Ultraschallschwingung und der hydropneumatische Druck durch die Kavitation der Kühlmittelflüssigkeit für uns. Bei heiklen Situationen kann es sein, dass man auf das Feedback eines Handinstrumentes nicht verzichten will und ab einem gewissen Stadium manuell weiterpräpariert. Die Sinusbodenelevation ist mittlerweile eine Routineprozedur zur Versorgung vertikal atrophierter Kieferkämme in der posterioren Maxilla geworden. Am häufigsten wird der Eingriff über ein laterales Fenster, einer Präparation der Schneider’schen Membran im Sinne einer modifizierten Caldwell Luc Operation, durchgeführt. Ein Risiko des Eingriffes ist die Perforation der Membran entweder bei der Präparation des Knochenfensters oder beim Abpräparieren der Membran. Besonders bei kurzzeitig zurückliegendem Zahnverlust, einer ausgeheilten Mund-Antrum-Verbindung, bei aus anderen Gründen adhärenter Membran oder bei vorhandenen Septen ist die Wahrscheinlichkeit einer Membranperforation gegeben. Häufig wird diese Perforation bei der weiteren Präparation zur Ruptur und macht die Reparatur des Defektes mit mikrochirurgischen Nähten oder Membranen unmöglich. Eine weitgehend intakte Membran ist aus Sterilitätsgründen und aus der Erfordernis das Augmentat zu stabilisieren nötig. Diese Risiken sind bei der Verwendung der Piezosurgerytechnik kleiner. Durch die selektive Schnittführung ist es nahezu nicht möglich bei der Präparation des Knochenfens© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) The initial disektion of the membrane is done with 58 M. Schlee / Piezosurgery – Grundlagen und Möglichkeiten Abbildung 26 Der hydropneumatische Druck des Kühlmediums unterstützt die Präparation Abbildung 27 Die Aufbereitung des Implantatbettes Figure 27 The preparation of the implant site Figure 26 The hydropneumatic pressure of the cooling medium helps disecting the membrane Literatur Abbildung 28 Der augmentierte Situs Figure 28 The augmented sinus Schlussfolgerung Piezoelektrische Chirurgie ist eine Bereicherung der bisherigen chirurgischen Methoden. Es ist keine Technik für „schnelle“ Chirurgen. Es ist eher geeignet für operationstechnisch sensible, atraumatisch arbeitende Operateure. Der erforderliche geringe Anpressdruck ermöglicht genaueres Arbeiten. Die einzigartige Technik der selektiven Schnittführung schützt Weichgewebe zuverlässig. Nervtranspositionen, Sinusbodenelevationen, Distraktionsosteogenesen werden dadurch sicherer. Auch weniger erfahrene Operateure können sich an diese Techniken wagen. Spezielle Instrumentenspitzen eignen sich hervorragend zur Gewinnung von Knochenspänen in einer idealen Korngröße. Einsatzmöglichkeiten in der Parodontalchirurgie und Implantologie liegen auf der Hand. Die sich permanent steigernde Vielfalt der Instrumentenspitzen wird noch weitere Einsatzbereiche erschließen (piezogestützte Osteotomtechnik, etc.). © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) 1. Albrektson T, Zarb GA, Worthington P, Eriksson A: The long-term efficacy of currently used dental implants. A review and proposed criteria of success. Int J Oral Maxillofac Implants 1986;1:11-25 2. 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ZMK 2003;9 Korrespondenzadresse Dr. Markus Schlee Bayreuther Strasse 39 91301 Forchheim Tel.: 09191/89111 Fax: 09191/67918 E-Mail: [email protected] © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) 60 Industrie und Handel Sirona Heraeus Kulzer Kooperation mit Straumann Erfolgreiches Rhein/Main Dental Forum Mehr als 300 Zahnärzte nutzten im Oktober letzten Jahres das Informationsangebot des Hanauer Dentalherstellers Heraeus Kulzer und kamen zum Rhein/Main Dental Forum in den Congress Park Hanau. Zwei hochrangige Referenten, der Implantologe Dr. Manfred Sontheimer und der amerikanische Spezialist für ästhetische Zahnmedizin, Dr. Howard Glazer, gaben detaillierte Einblicke in ihre Arbeit. Dr. Sontheimer berichtete von seinen Praxiserfahrungen mit dem Knochenersatzmaterial Ostim, mit dem Knochendefekte aufgefüllt werden können, zum Beispiel für den Aufbau verloren gegangenen Kieferknochens als Vorbereitung für Implantate. Innerhalb weniger Wochen bildet sich im Defekt neuer, körpereigener Knochen. Dr. Howard Glazer aus New York gab Tipps zur besonders ästhetischen Restauration von Zahndefekten mit minimalinvasiven Verfahren unter Verwendung von Venus und Venus Flow. Sirona Dental Systems, Hersteller von dentalen Ausrüstungsgütern, und Straumann, Unternehmen im Bereich des implantatgestützten Zahnersatzes und der oralen Geweberegeneration, haben einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Ziel ist es, individualisierte Implantatprothetik exklusiv für das Zahnimplantatsystem von Straumann durch die Anwendung der Cerec inLab/infiniDent-Technologie von Sirona herzustellen und somit das Dienstleistungsangebot beider Firmen zu erweitern. Die Zusammenarbeit wird Zahntechnikern die Möglichkeit bieten, auf Grundlage des Cerec inLabSystems individualisierte Implantatprothetik computergestützt modellieren und über das Sirona-Web-Portal „infiniDent“ bestellen zu können. Straumann wird die Implantat-Prothetik zu den präzisen Spezifikationen des Straumann Dental Implantat Systems anfertigen. ■ Sirona Dental Systems GmbH ✉ Fabrikstraße 31 64625 Bensheim ✆ 0 62 51 / 16 29 01 0 62 51 / 16 32 60 http://www.sirona.com @ [email protected] Z-Systems Weltneuheit: metallfreies Zahnimplantat Z-Systems konnte als erste Firma weltweit die Zertifizierung und Zulassung eines dentalen Keramikimplantates erlangen und setzt damit neue Maßstäbe in der Implantologie. Die einteiligen Z-LockImplantate bestehen aus Zirkonoxid, einem Material, das den Dentalbereich zunehmend erobert und sich durch hohe Biegefestigkeit und Härte auszeichnet. Es wurden acht Varianten entwickelt, die unterschiedliche Bedürfnisse der Patienten berücksichtigen. Die Implantate müssen während der Einheilzeit zuverlässig vor Belastungen geschützt werden. Seit 2001 wurden über 500 Implantate inseriert. Sie zeigen eine hervorragende Einheiltendenz mit stabiler osseointegrativer Verbindung. ■ Z-Systems GmbH & CO. KG ✉ Lohnerhofstraße 2 78467 Konstanz ✆ 0 75 31 / 81 91 87 0 75 31 / 81 91 88 http://www.z-systems.de @ [email protected] © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) ■ Heraeus Kulzer GmbH ✉ Grüner Weg 11 63450 Hanau http://www.heraeus-kulzer.de KIT ORTHO CREATEC Ausgezeichnete Implantatbohrer Die innen gekühlten Einwegbohrer für die Implantologie von Kit Ortho Createc werden steril verpackt geliefert, nur innerhalb eines Mundraumes verwendet und anschließend einfach entsorgt oder als Nachweis der Versicherung überlassen. Der Reinigungsaufwand mit anschließender Dampfsterilisation auf Kosten der Schneideleistung entfällt, denn jeder Einwegbohrer ist innen gekühlt und hat immer die gleiche Schneideleistung. Das Führen einer Strichliste über die getätigten Bohrungen entfällt ebenfalls. Die Verwendung von PEEK (Poly Ether Ester Keton) als Hauptwerkstoff reduziert die Wärmeentwicklung beim Bohren und schont das Knochengewebe. Eine Medizinstahlklinge sorgt für den scharfen Schnitt und produziert einen verwertbaren, guten Span. Der Bohrvortrieb wird direkt an der Spitze mit Flüssigkeit gleichmäßig gekühlt und umspült. Eine Mehrfachverwendung von innen gekühlten Bohrern führt wegen Reinigungsproblemen zu Flüssigkeitsreduzierung oder totalem Ausfall. Weitere Informationen sind unter www.einwegbohrer.de erhältlich. ■ KIT ORTHO CREATEC GmbH ✉ Mollenbachstraße 25 71229 Leonberg ✆ 0 71 52 / 335 52 50 0 71 52 / 335 52 55 http://www.kit-ortho-createc.de @ [email protected] 62 Industrie und Handel WIELAND Fornilimplant Abutments: einfach ästhetisch Innovatives Implantatsystem Wieland bietet im Rahmen des B.T.I. Implantatsystems neue Abutments für die Herstellung von laborgefertigten Keramikaufbauten an. Ceramic-on Abutments sind aus einer gelben Aufbrennlegierung von Wieland hergestellt, was eine ideale Ausformung des Emergence Profile durch direktes Aufbrennen von Keramik, etwa Reflex, ermöglicht. Somit wird jeglicher transgingivale Grauschimmer eliminiert und durch eine individuelle Farbanpassung eine langfristig ästhetische Versorgung auch bei kleinen Rezessionen sichergestellt. Die Abutments sind bereits im Durchmesser reduziert, so dass die Aufbauten vor dem Bebrennen meist nur gekürzt werden müssen. Ein mühsames Beschleifen, wie etwa bei Zirkonoxid- oder Titanaufbauten, entfällt. Das Implantatsystem Fornilimplant wurde von Prof. Roberto Fornili in Zusammenarbeit mit der Leibniz University Santa Fe entwickelt und konzentriert sich auf die entscheidenden Details und Komponenten. Das konische Schraubenimplantat, bestehend aus 2 Grad Titan, eignet sich für den postextraktiven Einsatz, ist ideal für die Sofortbelastung und lässt sich auch transmukös setzen. Die besondere Konstruktion des Implantathalses verhindert eine übermäßige Apposition des Gewebes auf die Chirurgenschraube und erleichtert somit die Lokalisation des Implantats beim Austausch mit dem Gingivaformer. Dadurch gestaltet sich dieser Eingriff für den Patienten weitaus weniger invasiv. Einen weiteren Vorteil bietet das selbstschneidende Gewinde: Es verringert die Traumatisierung des Knochens während der Insertion, vermeidet übermäßigen Druck auf das Gewebe und lässt sich leicht einschrauben. Durch die gestrahlte Oberfläche werden eine größtmögliche Anlagerung zwischen Implantat und Kieferknochen und in Folge dessen eine hohe Retention und Primärstabilität erreicht. Eine Kerbe an der Implantatspitze sorgt für Rotationssicherheit. ■ Wieland Dental + Technik GmbH & Co. KG ✉ Schwenninger Straße 13 75179 Pforzheim ✆ 0 72 31 / 370 52 30 @ [email protected] ■ Fornilimplant ✉ Berghoffstraße 3a 49090 Osnabrück ✆ 05 41 / 674 14 05 41 / 674 90 @ [email protected] Hu-Friedy PHARMATECHNIK Komplettset für die Osseointegration Seminarreihe: fit für die Zukunft Das Hu-Friedy Set für die Bonespreading-Technik mit geschlossener Sinusboden-Elevation beinhaltet 25 Spitzen der Typen Bone-Spreader konvex, gerade und gewinkelt, Bone-Pusher, gerade und gewinkelt, sowie Bone-Shaver konkav (gerade). Die Osteotome sind jeweils in fünf verschiedenen Durchmessern erhältlich. Das Instrumenten-Set wird mit zwei Griffen in einer Instrumentenbox oder wahlweise in der IMS-Instrumentenkassette angeboten. Mit den Osteotomen können unter sinuskopischer Kontrolle das Implantatbett geschaffen, der Knochen verlagert und gegebenenfalls Augmentationsmaterial in das Lager eingebracht werden. Ist die entsprechende Höhe erreicht, wird das Implantat inseriert. Nach der Einheilphase von in der Regel vier bis sieben Monaten kann mit der prothetischen Versorgung begonnen werden. ■ Hu-Friedy ✉ Rudolf-Diesel-Straße 8 69181 Leimen ✆ 0 62 24 / 97 00 - 0 0 62 24 / 97 00 - 97 http://www.hu-friedy.de © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) Für Dentalmediziner sind Praxis-Controlling und Prozessmanagement wichtige Begriffe, die vor Umsatzeinbußen und betriebswirtschaftlichen Fehlentscheidungen schützen. Unter dem Motto „Rendite-Prophylaxe für Ihre Praxis“ laden die Kooperationspartner Pharmatechnik, Prof. Dr. Bischoff & Partner und der Deutsche Ärzte-Verlag Zahnärzte, Kieferorthopäden und Implantologen zu einer Fach-Seminarreihe ein. Prof. Dr. Johannes Bischoff, Professor für Controlling an der Bergischen Universität Wuppertal, gibt Expertentipps zum Thema „Moderne Praxissteuerung“ und erläutert, wie die Praxis fit für die Zukunft wird. Konkrete Anleitungen zur „Effizienten Nutzung der EDV zur Kosten- und Zeitersparnis“ bietet Iris Wälter-Bergob, Vertriebsleiterin von Pharmatechnik. Wie sich Ergebnisse mit neuen Management-Methoden und optimierten Prozessen verbessern lassen, wird Dr. Klaus Borchert, Leiter der Akademie Dr. Graessner, unter dem Thema „Ergebnis- und Produktivitätssteigerung mit neuen Strategien“ ausführen. Termine sind am 2.3. in Essen, am 9.3. in Stuttgart, am 16.3. in Frankfurt/Main, am 20.4. in München, am 27.4. in Berlin und am 4.5. in Hamburg. Anmeldungen sind per Fax unter 0 81 51 / 44 42 - 75 00, per E-Mail unter [email protected] ab sofort möglich. Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch unter 0 81 51 / 44 42 - 5 00. ■ PHARMATECHNIK ✉ Münchner Straße 15 82319 Starnberg ✆ 0 81 51 / 44 42 - 0 0 81 51 / 44 42 - 70 00 @ [email protected] 64 Die Aktuelle Rechtsprechung H.-J. Hartmann1 Patientenwunsch – Kostenplan – re – kontra – usw. Ein leidiges Thema findet Beachtung und professionelle Aufarbeitung Firmengruppe Dr. Güldener richtet Abrechnungsservice ein Welcher Zahnarzt oder welche Abrechnungshelferin kennt das nicht: Der Patient schickt den Kostenvoranschlag seiner geplanten zahnmedizinischen Versorgung an seine private Versicherungsgesellschaft. Die antwortet unter Verwendung von Textbausteinen, die sich in vielen Fällen nicht auf den speziellen Behandlungsfall beziehen. Hier beginnt das Problem: Der Patient und sein Zahnarzt ärgern sich über die teilweise wenig kooperativen Formulierungen von Seiten der privaten Versicherungsgesellschaften. Der Zahnarzt wird nun von seinem Patienten gebeten, schriftstellerisch und pseudojuristisch tätig zu werden und eine Stellungnahme abzugeben. Daraus entwickelt sich ein bemerkenswert langer Schriftverkehr, an dessen Ende möglicherweise der Patient die Behandlung bei seinem Zahnarzt abbricht und vielleicht zu einem anderen, etwas versicherungskooperativeren Zahnarzt wechselt. Verlorene Zeit, sinnloser Aufwand und ein erheblicher Ärger bleiben zurück, das Verhältnis zwischen dem Patienten und seinem Arzt ist empfindlich gestört, der Patient fühlt sich zwischen zwei Fronten zerrieben, der Arzt in seiner Berufsehre verletzt. Eine gewisse Ohnmacht breitet sich aus, allerdings eine gefährliche Ohnmacht. Man nimmt die Reduzierungen der Versicherungsgesellschaft billigend in Kauf. Der Patient seinerseits ist gezwungen, einen höheren Beitrag zu zahlen oder er fängt an, über die endgültige Liquidation zu verhandeln. Die Steigerungssätze werden vom Zahnarzt reduziert, damit dem Patienten die Endsumme ein wenig freundlicher gestaltet wird. Es werden Leistungen umsonst erbracht, Materialien nicht abgerechnet, kurzum, die wirtschaftlichen Verhältnisse einer zahnärztlichen Praxis, bei privat erbrachten Leistungen, drohen auf diese Art und Weise neben den Problemen bei den gesetzlichen Krankenkassen aus dem Ruder zu laufen. Nicht nur bei den wirtschaftlichen Reduzierungen empfindet der Zahnarzt oder die Abrechnungshelferin wenig Begeisterung, sich für große Versorgungen für die Patienten einzusetzen. Wir haben erfahren, dass auch kleinere Versorgungen an einen Beratungszahnarzt der privaten Versicherungsgesellschaften weitergegeben werden, sogar einzelne Inlays, Kronen oder Einzelzahnimplantate. Viel- 1 Dr. Hartmann ist Referent im Curriculum Implantologie und war lange Jahre Präsident des BDIZ. Er ist speziell mit Abrechnungsfragen bestens vertraut. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) fältige Fragen werden gestellt, die weit über die Verantwortungsrahmen eines Zahnarztes, der Privatpatienten behandelt, hinausgehen. Das Behandeln macht mir ja noch Spaß, so beantworten viele Zahnärzte mir die Frage nach ihrer augenblicklichen Begeisterung in der zahnärztlichen Praxis, aber die Beantwortungen für die Versicherungsgesellschaften sind ein ständiges Ärgernis. Welcher Zahnarzt kennt das nicht. Die Firmengruppe Dr. Güldener (Deutsches Zahnärztliches Rechenzentrum GmbH, DZR) hat nun in Kooperation mit der Rechtsanwältin Frau Dr. Zentai aus der Anwaltskanzlei Dr. Ratajczak und dem Zahnarzt und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) Herrn Dr. Hartmann aus Tutzing einen Abrechnungsservice für implantologische Versorgungen eingerichtet. Dieser Abrechnungsservice bezieht sich darauf, dass die Kommentare und Interpretationen, die bisher veröffentlicht wurden, analysiert und eingebunden sind in Textbausteine. Kommentierungen werden juristisch und zahnärztlich unterlegt und können entsprechend den Fragen der Versicherungsgesellschaften in Textbausteinen weitergegeben werden. Die mittlerweile ausufernden Fragen der Versicherungsgesellschaften können gar nicht mehr individuell beantwortet werden. Die geringe Einsicht der Versicherungsgesellschaften, die in vielen Fällen auch die durch Urteile bestätigte Auffassung der Zahnärzte nicht akzeptieren, darf nicht unbeantwortet bleiben. Aus den langjährigen Erfahrungen mit Abrechnungen und zu Zeiten des BDIZ hat Herr Dr. Hartmann alles zusammengetragen, was in der Implantologie die Beantwortung der Fragen erleichtert. Es wurde auch der von den Versicherungsgesellschaften immer wieder zitierte Kommentar Meurer, Gebührenordnung für Zahnärzte – GOZ, Frau Anne Meurer, Kommentierung des zahnärztlichen Gebührenrechts für die Privatliquidation, 2. Auflage, über die Abrechnung der implantologischen Leistungen im Originaltext zitiert. Damit ist auch für die Zahnärzte offenkundig, wie die Versicherungsgesellschaften in vielen Fällen verfahren, indem sie Text nur unvollständig oder falsch zitieren. Das Buch ist vergriffen, so dass es dem einzelnen Zahnarzt nicht mehr möglich ist, die Richtigkeit der Zitate zu überprüfen. Die Beantwortung der Fragen von den Versicherungsgesellschaften ist so aufgebaut, dass die Textbausteine zu den jeweiligen GOZ-Positionen mit dem implantologischen Umfeld nahtlos übernommen werden können. Zusätzliche Fragen wie medizinische Indikationen, Eigenbeleg, Zielleistung und dergleichen sind von Frau Dr. Zentai als Rechtsanwältin erschöpfend beantwortet worden. 66 Die Aktuelle Rechtsprechung Auf ca. 80 Seiten sind die gesamten Kommentare zusammengetragen, die sich die Mitglieder des DZR kostenlos herunterladen können. Für diejenigen, die noch nicht Mitglied des DZR sind, besteht die Möglichkeit, gegen einen Kostenbeitrag auf die Homepage der DZR, www.dzr.de oder auf die von Dr. Hartmann, www.fortbildung-hartmann.de zu gehen, um dort die Antworten zu erfahren. Dies ist ein erster Anlauf, den standardisierten Fragen der Versicherungsgesellschaften mit standardisierten Antworten entgegenzutreten. Die Pflege dieser Antworten erfolgt durch Frau Dr. Zentai und Herrn Dr. Hartmann. Anregungen und Kritik, Hinweise zu Verbesserungen oder Ausweitungen nimmt Herr Dr. Hartmann gerne entgegen. Zu diesem Abrechnungsservice ist ein weiterer Service geplant. Wenn die Versicherungsgesellschaften auf die standardisierten Fragen nicht eingehen, muss individuell geantwortet werden, ggf. Gerichtsurteile zitiert und deutlichere Positionen bezogen werden. Dies ist für viele Zahnärzte ausgesprochen schwierig, in vielen Fällen sogar unmöglich, da sie über die einschlägige Rechtsliteratur nicht verfügen. In dieses Thema eingebunden ist die Über- prüfung von Planungen für Behandlungsmaßnahmen, wobei natürlich keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Versorgung, der lege artis Behandlung und der Durchsetzbarkeit der Forderungen übernommen werden kann. Ziel ist es, die immer wieder unterschiedliche Betrachtungsweise den Abrechnungspositionen anzugleichen und den Empfehlungen der Landeszahnärztekammern und der Konsensuskonferenz anzupassen. Die Möglichkeiten und Vorstellungen, Wünsche und Forderungen der Zahnärzte werden in einem Pilotprojekt ermittelt. Fragen dazu werden unter der Homepage der DZR (www.dzr.de) beantwortet. Korrespondenzadresse Dr. Hans-Jürgen Hartmann Graf-Vieregg-Str. 2 82327 Tutzing Tel: 08158/99630 Fax: 08158/996324 E-Mail: [email protected] Inserenten dieser zzi-Ausgabe 01/2005 Amann Girrbach GmbH Seite Astra Tech GmbH. 3. Umschlagseite BPI GmbH & Co. KG Seite 11 Camlog Vertriebs GmbH Seite 5 DGI Seite 57 Geistlich Biomaterials Seite 9 Heraeus Kulzer GmbH Seite 39 HI-TEC IMPLANTS Vertrieb Deutschland Seite 49 IGZ Implantologische Genossensch. f. Zahnärzte EG 23 Institut Straumann AG Seite 51 Oraltronics GmbH Dental Implant Technology GmbH 4. Umschlagseite Trinon Titanium GmbH Seite 53 W & H Deutschland GmbH & Co. KG Seite 21 Wieland Dental + Technik GmbH & Co. KG Seite 29 Zimmer Dental GmbH Seite 3 Z-Systems GmbH & Co.KG Seite 55 Einhefter: 2. Umschlagseite; Seite 13 BEGO Bremer Goldschläger Wilh. Herbst GmbH & Co.KG KITT ORTHO CREATEC GmbH Seite 45; 47 BEGO Semados GmbH. Materialise NV Seite 59 © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2005;21(1) Dentsply Friadent 68 Impressum JDI Journal of Dental Implantology Die „Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie“ erscheint vierteljährlich im Deutschen Ärzte-Verlag Köln Herausgeber Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V. und Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V. (Centralverein, gegr. 1859) Schriftleitung wissenschaftlicher Teil: Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Wilfried Wagner Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Klinik und Polikliniken für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten Augustusplatz 2; D-55131 Mainz Tel.: +49 / (0) 61 31 / 17-73 34 [email protected] Nachrichten aus der DGI und praktischer Teil: Dr. med. dent. Sebastian Schmidinger Hauptstraße 26 D-82229 Seefeld Tel.: +49 / (0) 81 52 / 99 09-18 [email protected] Redaktionelle Koordination Irmingard Dey Tel.: 0 22 34 / 70 11-242; Fax: 0 22 34 / 70 11-515 E-Mail: [email protected] Beirat Prof. Dr. J. Becker Poliklinik für zahnärztliche Chirurgie und Aufnahme, Westdeutsche Kieferklinik Moorenstraße 5, D-40225 Düsseldorf, Tel.: 02 11/81-1 81 49 Prof. Dr. N. Behneke Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik Augustusplatz 2, D-55131 Mainz, Tel.: 0 61 31/17-30 20 Dr. G. Dhom Bismarckstraße 27, D-67059 Ludwigshafen, Tel.: 06 21/68 12 44 51 Prof. Dr. Dr. K. Donath Wiehenstraße 73, D-32289 Rödinghausen Dr. H. Duelund Bahnhofstraße 16 b, D-94032 Passau, Tel.: 08 51/5 65 65 Prof. Dr. U. M. Gross Univ.-Klinikum B. Franklin Institut für Pathologie Hindenburgdamm 30, D-12200 Berlin Dr. Dr. Dieter Haessler, Sant-Ambrogio-Ring 39, D-55276 Oppenheim, Tel.: 0 61 33/46 41 Prof. Dr. B. d’Hoedt Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie Augustusplatz 2, D-55131 Mainz, Tel.: 0 61 31/17-73 32 Prof. Dr. Th. Kerschbaum Klinik und Poliklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität zu Köln Kerpener Straße 32, D-50931 Köln, Tel.: 02 21/4 78 47 15 Prof. Dr. G.-H. Nentwig Abteilung für Zahnärztliche Chirurgie im Zentrum der Zahn-Mund-Kieferheilkunde Theodor-Stern-Kai 7, D-60596 Frankfurt, Tel.: 0 69/63 01/56 32 Prof. Dr. Dr. F. W. Neukam Klinik und Poliklinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie Glückstraße 11, D-91054 Erlangen, Tel.: 0 91 31/85-36 01 Prof. Dr. E.-J. Richter Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik Pleicherwall 2, D-97070 Würzburg, Tel.: 09 31/2 0-73 02 Dr. Markus J. Schlee, Bayreuther Str. 39, D-91301 Forchheim, Tel.: 0 91 91/8 91 11 Prof. Dr. W. Schulte Heuberger-Tor-Weg 25, D-72076 Tübingen, Tel.: 0 70 71/6 14 26, vorm. Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie und Parodontologie der Universität Tübingen Prof. Dr. Dr. P. Tetsch Annette-Allee 28, D-48149 Münster, Tel.: 02 51/8 85 15 Prof. Dr. G. Watzek Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Abteilung für orale Chirurgie Währingerstraße 25 a, A-1090 Wien, Tel.: 00 43/1/42 77/6 70 11 Aufgabengebiet Aufgabe der Zeitschrift ist es, die Entwicklung der zahnärztlichen Implantologie kontinuierlich darzustellen und zugleich die Zusammenarbeit mit allen Disziplinen der Zahnheilkunde – insbesondere der Chirurgie, Prothetik und Pathologie – zu fördern. Die Zeitschrift nimmt nur unveröffentlichte Originalarbeiten, Übersichten und Diskussionsbeiträge aus dem gesamten Gebiet dieser Disziplin auf. Für die Abfassung von Manuskripten gelten Richtlinien, die im Heft 1 dieses Bandes veröffentlicht werden; sie können bei der Schriftleitung angefordert werden. Verlag Deutscher Ärzte-Verlag GmbH Dieselstraße 2, D-50859 Köln Postfach 40 02 54, D-50832 Köln Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 4, gültig ab 01.01.2005 Geschäftsführung Jürgen Führer, Dieter Weber Leiter Geschäftsbereich Zahnmedizin Norbert Froitzheim [email protected] http://www.aerzteverlag.de Verantwortlich für den Anzeigenteil Renate Peters, Tel. 0 22 34/70 11-379 [email protected] Vertrieb Nicole Schiebahn, Tel. 0 22 34/70 11-218 [email protected] Herstellung Vitus Graf, Tel. 0 22 34/70 11-270 [email protected] Alexander Krauth, Tel. 0 22 34/70 11-278 Datenübermittlung Anzeigen ISDN 0 28 31/396-313; 0 28 31/396-314 Verlagsrepräsentanten Nord/Ost: Götz Kneiseler, Uhlandstr. 161, 10719 Berlin, Tel.: 0 30/88 68 28 73, Fax: 0 30/88 68 28 74, E-Mail: [email protected] Mitte/Südwest: Dieter Tenter, Schanzenberg 8a, 65388 Schlangenbad, Tel.: 0 61 29/14 14, Fax: 0 61 29/17 75, E-Mail: [email protected] Süd: Ratko Gavran, Rauentalerstr. 45, 76437 Rastatt, Tel.: 0 72 22/96 74 85, Fax: 0 72 22/96 74 86, E-Mail: [email protected] Abonnement Die Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie erscheint viermal jährlich. 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