Gesättigtes Europa, durstiges China Noch ist die Alte Welt bei Weinanbau und -konsum führend – doch das Reich der Mitte holt auf Von Martin Kilchmann Europa gibt bei der Weinproduktion noch den Ton an. Flächenmässig stehen die klassischen Weinländer Spanien, Frankreich und Italien an der Spitze. In allen drei Ländern ist die Rebbaufläche in den letzten Jahren allerdings kleiner geworden. Allein 2011 sind in den drei Ländern deshalb 74 000 Hektaren Weinberge verschwunden. Ausserhalb Europas verändert sich die Situation wenig. Die Anbaufläche der USA mit den grössten Gebieten Kalifornien, pazifischer Nordwesten, New York und des zweitplatzierten Argentinien sind weitgehend stabil geblieben. Australien hat nach einer Flaute wieder Fahrt aufgenommen. Chile und Neuseeland wachsen noch immer sanft. Einzig in Südafrika nimmt die Rebfläche weiterhin ab. China trinkt jährlich 2 Milliarden Flaschen Parallel zur Wirtschaftskrise der letzten Jahre ist der Weinkonsum – wiederum vor allem in Europa – zurückgegangen. Dies zeigt sich im kontinuierlichen Sinken des Pro-Kopf-Verbrauchs – vor allem in den klassischen europäischen Weinbauländern. Tranken etwa die Franzosen 1965 noch 160 Liter im Jahr, waren es 2009 noch 45 Liter. Gleiches lässt sich von den Italienern und Spaniern sagen. Auch die Schweizer mässigen sich zum Jammer der einheimischen Weinwirtschaft von Jahr zu Jahr mehr: Lag der Verbrauch vor 15 Jahren noch weit über 40 Liter, waren es 2012 noch 36 Liter. Weltweit besehen sind die Aussichten allerdings nicht so düster. 2010 hat sich der Weinkonsum auf dem Niveau von 2009 stabilisiert. Mehr als eine Fussnote wert ist die Entwicklung in China: Im Reich der Mitte steigen sowohl die Weinproduktion wie der Weinkonsum unaufhaltsam. Auf 260 000 Hektar erzeugen die Chinesen mittlerweile eigenen Wein. Ein Ende des Booms ist nicht abzusehen. Auf rund 2 Milliarden Flaschen beläuft sich aktuell der Verbrauch der 1,4 Milliarden Einwohner. Trinkt nur jeder Chinese im Jahr eine Flasche mehr, werden sowohl der Weinimport wie die eigene Produktion nochmals um ein Vielfaches gefordert sein. Europa gibt bei der Weinproduktion noch den Ton an. Flächenmässig stehen die klassischen Weinländer Spanien, Frankreich und Italien an der Spitze. In allen drei Ländern ist die Rebbaufläche in den letzten Jahren allerdings kleiner geworden. Allein 2011 sind in den drei Ländern deshalb 74 000 Hektaren Weinberge verschwunden. Ausserhalb Europas verändert sich die Situation wenig. Die Anbaufläche der USA mit den grössten Gebieten Kalifornien, pazifischer Nordwesten, New York und des zweitplatzierten Argentinien sind weitgehend stabil geblieben. Australien hat nach einer Flaute wieder Fahrt aufgenommen. Chile und Neuseeland wachsen noch immer sanft. Einzig in Südafrika nimmt die Rebfläche weiterhin ab. China trinkt jährlich 2 Milliarden Flaschen Parallel zur Wirtschaftskrise der letzten Jahre ist der Weinkonsum – wiederum vor allem in Europa – zurückgegangen. Dies zeigt sich im kontinuierlichen Sinken des Pro-Kopf-Verbrauchs – vor allem in den klassischen europäischen Weinbauländern. Tranken etwa die Franzosen 1965 noch 160 Liter im Jahr, waren es 2009 noch 45 Liter. Gleiches lässt sich von den Italienern und Spaniern sagen. Auch die Schweizer mässigen sich zum Jammer der einheimischen Weinwirtschaft von Jahr zu Jahr mehr: Lag der Verbrauch vor 15 Jahren noch weit über 40 Liter, waren es 2012 noch 36 Liter. Weltweit besehen sind die Aussichten allerdings nicht so düster. 2010 hat sich der Weinkonsum auf dem Niveau von 2009 stabilisiert. Mehr als eine Fussnote wert ist die Entwicklung in China: Im Reich der Mitte steigen sowohl die Weinproduktion wie der Weinkonsum unaufhaltsam. Auf 260 000 Hektar erzeugen die Chinesen mittlerweile eigenen Wein. Ein Ende des Booms ist nicht abzusehen. Auf rund 2 Milliarden Flaschen beläuft sich aktuell der Verbrauch der 1,4 Milliarden Einwohner. Trinkt nur jeder Chinese im Jahr eine Flasche mehr, werden sowohl der Weinimport wie die eigene Produktion nochmals um ein Vielfaches gefordert sein.