WIRTSCHAFT STEIRISCH Freitag, 15. Juli 2005 IMALP-Konferenz in Murau Von Franz Galler Landwirtschaftliche und wissenschaftliche Vertreter aus Frankreich, der Schweiz, Italien und Österreich tagten kürzlich in der Bioregion Murau. 27 Expansion Im Rahmen der Wachstums- und Internationalisierungsstrategie setzt die Mayr-Melnhof HolzGruppe den nächsten Investitionsschritt. Nach dem erfolgreichen Start in Paskov/Tschechien wird auch in Zukunft Osteuropa forciert. Nach intensiver Prüfung aller Rahmenbedingungen fiel die Entscheidung, in Russland zu investieren. Nach Sicherstellung der Rundholzversorgung ist im Zeitraum 2006/2007 die Errichtung eines Sägewerkes im Raum Tichvin/Boxitogorsk, rund 250 Kilometer östlich von St. Petersburg im Leningrader Oblast, geplant. Das Engagement in Russland erfolgt im Rahmen eines Joint-Ventures mit einem russischen Partner aus der Baubranche, bei dem Mayr-Melnhof Holz 70 Prozent der Anteile halten und die industrielle Führerschaft innehaben wird. Auszeichnung Hoher internationaler Besuch bei der Biowärme in St. Lambrecht, die vorbildliche Umweltarbeit wurde hier erläutert und mit großem Interesse aufgenommen. Foto: Galler er Begriff „IMALP“ heißt übersetzt „Entwicklung für inneralpine Regionen“ und ist ein von der EU finanziertes Projekt mit vier Ländern als Projektpartner: Frankreich (Projektleitung), Italien, Schweiz und Österreich. In Österreich hat das Zentrum für Berglandwirtschaft der Universität in Innsbruck die Projektleitung inne. So wurde vom Zentrum für Berglandwirtschaft die „Bioregion Murau“ als österreichische Pilotregion ausgewählt, um so auch bei dieser länderübergreifenden Initiative teilzunehmen. Im Rahmen dieses IMALP-Projektes werden praktische Projektbeispiele wissenschaftlich untersucht und diese evaluiert. Im Unterschied zur Bioregion Murau werden in den anderen Ländern wie in Frankreich und in Italien die Projektinitiativen von oben herab aufgesetzt – es gibt eigentlich von der Region keine Eigeninitiativen. So waren die Franzosen wie auch die Italiener und die Schweizer sehr erstaunt und beeindruckt, wie es zum Beispiel in der Bioregion Murau gelingt, die einzelnen Initiativen D und Regionalprojekte von der Bevölkerung und den einzelnen Akteuren her hochzuziehen. Das ist mitunter ein wichtiger Grund, dass Regionalinitiativen nicht nur als Konzept in einer Schublade verschwinden, sondern auch umgesetzt und in der Region positiv spürbar werden. Memorandum Bei dieser Konferenz, abgehalten in dem alpinen Krakau, wurde auch ein Memorandum für nachhaltige Landwirtschaft und Entwicklung in den Alpen verabschiedet. Ziel dieses Memorandums ist es, die Richtung und das Engagement auf dem Gebiet der nachhaltigen Landwirtschaft in den Alpen zu präzisieren. Mit den Beteiligten vor Ort soll ein gemeinsames Vorgehen bezüglich Abstimmung und Aufbau der ländlichen Regionen erzielt werden. Die wichtigsten Inhalte dieses Vorschlagspapiers sind das Aufzeigen der Schwierigkeiten der Landwirtschaft in den Alpen sowie die beispielhafte Darstellung von zukünftigen Entwicklungen (Entwicklungsszenarien) bei veränderten Rahmenbedingungen. Es ist beabsichtigt, dass dieses Memorandum auch als wichtige Entscheidungsgrundlage für die zukünftige Ausrichtung der ländlichen Entwicklung der Europäischen Union herangezogen wird. Vorzeigebeispiel Als praktische Beispiele der Bioregion Murau wurden die Naturwärme St. Lambrecht, das Kommunale Dienstleistungsprojekt sowie Maxi’s Naturparkladen in St. Blasen besichtigt. Die Schweizer, vor allem aber die Italiener und die Franzosen waren von diesen Projektinitiativen zutiefst beeindruckt. Voller Bewunderung ist der Schwerpunkt des Einsatzes der Bioenergie im Bezirk Murau – in Italien sowie in Frankreich passiert auf diesem Sektor fast nichts. So konnten die EU-Nachbarn wichtige Tipps und Tricks mit nach Hause nehmen. Diese IMALPKonferenz, organisiert durch die ILE-Stelle in Murau von Harald Kraxner, wurde mit einem gemeinsames Abendessen im Beisein von Bezirkshauptmann Wolfgang Thierrichter erfolgreich beendet. Was für Schauspieler der Oscar ist, ist für Weinmacher der Decanter World Wine Award. Und diesbezüglich haben die heimischen Spitzenweinproduzenten Erich & Walter Polz derzeit allen Grund zur Freude. Denn die strenge Fachjury des international renommierten Weinmagazins „Decanter“ hat dem Weingut Erich & Walter Polz für ihren Hochgrassnitzberg Sauvignon Blanc 2003 diese begehrte Trophäe in Bronze verliehen. Auf den 15 Millionen Jahre alten warmen, sandigen Muschelkalk-Böden wächst dieser Spitzenwein, welcher durch funkelndes Grüngelb und seine attraktiven Fruchtaromen besticht. Experten schätzen diesen stattlichen Sauvignon Blanc wegen der wunderbaren Balance von Kraft und Schmelz. Naturinstallateure Schon jetzt werden etwa 40 Prozent aller Wohnungen und Häuser in der Bioregion Murau mit Holz und Sonne beheizt. Dazu kommt die umweltfreundliche Nahwärme aus mittlerweile 19 Bio-Heizwerken. Und nun setzt die Gruppe der „Naturinstallateure“ nochmals in Richtung „bio“ nach: Sie bauen künftig keine Ölheizungen in Neubauten ein. So hat man sich etwa die Energievision der Energieagentur Judenburg einverleibt. Das Ziel: Ab 2015 will man energieautark sein, kein Heizöl mehr importieren, alle Energie aus dem heimischen Holz und der Sonne gewinnen! Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (speziell Inserate) dieser Archivseite zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Gültigkeit mehr aufweisen müssen!