1 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen 1.1 Pflanzen und Tiere in Haus und Garten Der Mensch lebt mit Tieren und Pflanzen / Pflanzen auf der Fensterbank Schülerbuch Seite 26 A1 Im Text tauchen die Bezeichnungen Heimtier, Basiskonzepte Die Wechselwirkungen der Organismen untereinander und mit ihrem Lebensraum sind Teil des Basiskonzepts System [SY 3]. Die Haus-, Heim- und Nutztiere bzw. die Zier- und Nutzpflanzen werden hier eingeführt und später intensiver betrachtet [SF 19]. Haustier und Nutztier auf. Erkläre, worin sich die drei Begriffe unterscheiden. Nenne jeweils Beispiele. [EG 11, AFB I] – Haustier kann als übergeordneter Begriff interpretiert werden. Hierher gehören alle Tiere in Haus, Garten oder Stall, die vom Menschen versorgt werden. Heimtiere werden ausschließlich in der Wohnung gehalten (Hamster, Rennmaus, Aquarienfische, Schildkröte). Das schließt nicht aus, dass einige möglicherweise auch im Garten im Käfig oder Laufstall gehalten werden. Sie sind in der Regel nicht domestiziert. Sie bereiten vor allem Freude. Bei Nutztieren überwiegt der materielle Nutzen (Schwein, Rind, Huhn). Sie sind zu diesem Zweck domestiziert und gezüchtet. Oft wird der Begriff Haustier synonym mit Nutztier eingesetzt. A2 Sind Hausmaus und Haussperling auch Haustiere? Begründe deine Aussage. [EG 11, AFB II] – Hausmaus und Haussperling leben zwar im oder am Haus, sie werden aber nicht versorgt. A3 Beschreibe die Fotos von Abbildung 1 und 2. Gib an, in welcher Weise die Tiere und Pflanzen „nützen“. [EG 1, AFB I] – Hausrind: Nutztier, z. B. für Milch und Milchprodukte, Fleisch oder Leder. Rennmaus: Heimtier, das aus Freude am Umgang mit einem Lebewesen gehalten wird. Kann auch das Verantwortungsbewusstsein für ein Lebewesen stärken. Kräuter auf dem Balkon: Nutzpflanzen als Gewürze. blühende Pflanzen auf der Fensterbank: Freude am Anblick und Fürsorge für die Pflanzen. A4 Schreibe alle Nutztiere auf, die auf einem Bauernhof gehalten werden können. [EG 1, AFB I] – Rind, Schwein, Schaf, Huhn und Ziege, aber auch Hund (Wachhund) und Katze (Mäusefänger). A5 Wähle eine Pflanze aus, die dir besonders gefällt. Erkundige dich in einer Gärtnerei, wie diese Pflanze gepflegt werden muss. Frage insbesondere nach Licht- und Wasserbedarf, nach Art und Häufigkeit des Düngens und nach notwendigen Ruhepausen. Schreibe diese Pflegevorschriften auf und trage sie der Klasse vor. [EG 7, EG 8, KO 5, AFB II] – individuelle Lösung A6 Erörtert anschließend, welche Pflanzen für euren Klassenraum geeignet sind und erstellt einen Pflegeplan. [KO 2, KO 3, AFB II] – Anmerkung: In der Regel dürften vor allem unempfindliche Blattpflanzen wie Grünlilie, Yucca oder Bogenhanf zur Haltung im Klassenraum geeignet sein. Schülerbuch Seite 27 A1 Schreibe auf, welche Zimmerpflanzen bei dir zu Hause oder in der Schule gehalten werden. Bringe Namensschilder am Topf der betreffenden Pflanze an. [EG 13, AFB I] – individuelle Lösung A2 Erstelle für eine Zimmerpflanze deiner Wahl einen Steckbrief. Neben Herkunft und Aussehen sollten die Ansprüche der Pflanze an Licht, Temperatur, Feuchtigkeit und Boden aufgelistet werden. [EG 2, AFB II] – individuelle Lösung A3 Schneide von Geranien, Fuchsien oder Efeupflanzen einige junge Triebe ab und bringe sie in einen Anzuchttopf. Wenn die Stecklinge Wurzeln getrieben haben, werden sie einzeln in kleinere Töpfe umgesetzt. Manche Triebe kann man in ein Glas mit Wasser stellen. Sie bilden dann auch im Wasser Wurzeln, die man gut beobachten kann. Probiere es einmal selbst aus. [EG 4, AFB I] – Hinweis: Es ist günstig, wenn man frische Stecklinge zur Herabsetzung der Verdunstung anfangs mit einer Plastikfolie abdeckt. A4 Beschreibe anhand der Abbildung, wie man beim Umtopfen vorgeht. Die fest zusammengepressten Wurzeln darf man nicht lockern, da sie leicht verletzt werden können. [EG 1, AFB I] – Ein großer Blumentopf wird vorbereitet, indem das Loch im Boden mit einer Tonscherbe bedeckt wird. Etwa ein Viertel des Topfes wird mit frischer Blumenerde gefüllt. Der zu klein gewordene Topf wird umgedreht. Durch leichtes Klopfen wird die Pflanze vorsichtig herausgelöst. Sie wird in die Mitte des neuen Blumentopfes gebracht. Rundum wird mit Erde aufgefüllt und leicht angedrückt. Arbeitsblatt Seite 37 A1 individuelle Lösung je nach ausgewählter Pflanze. [EG 7, AFB II] A2 individuelle Lösung je nach ausgewählter Pflanze. [EG 2, EG 4, EG 10, KO 5, AFB III] A3 individuelle Lösung je nach ausgewählter Pflanze. [KO 5, KO 6, AFB II] Literaturhinweise Carow, Th.: Fleischfressende Pflanzen. Kosmos, Stuttgart 2005 Medienhinweise http://www.drosophyllum.com/deutsch/anfaeng.htm http://www.fleischfressende.de/ 36 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen Tierfangende Pflanzen Die meisten Pflanzen benötigen Wasser, Mineralsalze und Luft, um mithilfe des Sonnenlichts energiereiche Stoffe selbst aufzubauen. Tierfangende Pflanzen — sie werden oft auch als „Fleisch fressende Pflanzen“ bezeichnet – beherrschen eine zusätzliche Möglichkeit, um an energiereiche Stoffe und Mineralsalze zu kommen. Sie fangen Insekten, die sie verdauen. Die entstehenden Abbauprodukte können sie dann als „Zusatznahrung“ nutzen. Venusfliegenfalle Die Fangblätter mit ihren Fortsätzen am Blattrand bilden nach dem Zusammenklappen einen Käfig, aus dem die Beute nicht mehr entweichen kann. Fettkraut Die Oberfläche der Blätter ist mit einer klebrigen Substanz überzogen, die von vielen kleinen Drüsen gebildet wird. Sonnentau Die Blätter sind mit vielen Tentakeln besetzt, an deren Spitze sich ein Tropfen einer klebrigen, zähen Flüssigkeit befindet. Kannenpflanze Die Blätter sind zu einem röhrenähnlichen Gefäß umgestaltet, dessen Rand glatt und schlüpfrig ist. Im Innern besitzt es nach unten gerichtete Härchen. Was du zur Pflege der Pflanzen brauchst Was du bei der Haltung und Pflege beachten musst Die tierfangenden Pflanzen erhältst du in einer Gärtnerei oder in einem Blumenfachgeschäft als Topfpflanzen. Eine der vier abgebildeten Arten ist dort fast immer zu haben. Außerdem benötigst du eine Schale als Untersetzer und einen Behälter zum Auffangen von Regenwasser. Beachte: Sonnentau und Fettkraut sind einheimische Pflanzen, die unter Naturschutz stehen. Die Pflanzen darfst du nirgendwo ausgraben! Als Standort für deine Pflanze wählst du zum Beispiel eine helle Fensterbank. Im Untersetzer sollte immer etwas Wasser stehen, sodass sich die Pflanze selbst mit hinreichend Wasser versorgen kann. Die meisten tierfangenden Pflanzen sind Sumpf- oder Moorpflanzen! Am besten ist Regenwasser geeignet oder nicht zu hartes Leitungswasser. Dünger brauchen diese Pflanzen nicht. A1 Informiere dich zunächst über deine Pflanze und erstelle einen Kurzsteckbrief in deinem Heft. Oft werden in der Gärtnerei oder im Blumenfachgeschäft Erläuterungen und Pflegevorschriften mitgeliefert. A2Beobachte und protokolliere in deinem Heft das Verhalten deiner Pflanze unter folgenden Fragestellungen: – Was passiert, wenn ein Insekt gefangen wird? – Reagiert die Pflanze auch auf vorsichtige Berührung mit einem toten Gegenstand, z. B. einer Bleistiftspitze? – Reagieren die Fangblätter auch auf andere tierische Stoffe wie etwa ein Stückchen hart gekochtes Eiweiß, Wurst oder Käse? – Wie oft kann ein und dasselbe Fangblatt ein Insekt fangen? – Wie lange dauert es, bis die Pflanze ein Insekt verdaut hat? – Was passiert mit den unverdaulichen Resten des Insekts? A3Gestalte mit dem Steckbrief, den Pflegevorschriften und deinen Beobachtungsprotokollen ein deutlich lesbares Plakat. Vielleicht kannst du zusätzlich einige Besonderheiten fotografieren oder skizzieren und das Plakat damit verschönern. © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009 37 Tulpen sind beliebte Gartenpflanzen Praktikum: Pflanzen im Garten ziehen und versorgen Schülerbuch Seite 28 A1 Zeichne deine Pflanze und beschrifte die einzelnen Teile wie in der Randabbildung. [KO 4, AFB I] – Anmerkung: Auf saubere Zeichnung und Beschriftung achten. A2 Beschreibe das Aussehen von Wurzel, Zwiebel, Basiskonzepte Die Grundorgane der Blütenpflanze sind Teil des Basiskonzepts System [SY 2]. Das Praktikum vermittelt die Vielfalt der Pflanzenarten und ihre Angepasstheiten [SF 19] aus dem Basiskonzept Struktur und Funktion sowie deren Entwicklung [EN 5, EN 7]. Stängel, Blatt und Blüte möglichst genau. [EG 13, AFB II] – Wurzel: Viele unverzweigte, runde Wurzeln an der Unterseite der Zwiebel. Zwiebel: am unteren Ende des Stängels; von dünnen, braunen Hüllen umgeben. Stängel: Er ist unverzweigt, krautig und drehrund. Er trägt mehrere Laubblätter und die Blüte. Blatt: Ungestielt; wechselständig; ganzrandig; Blattadern parallel; von einer Wachsschicht überzogen. Blüte: 6 farbige Blütenblätter, 6 Staubblätter, 1 dreikantiger Stempel ohne Griffel. A3 Benetze die Oberseite eines Laubblattes der Modell zur Zwiebel Der Aufbau der Zwiebel lässt sich leicht mit einem teleskopartigen Zeige- oder Wanderstock demonstrieren, wenn man an den einzelnen Abschnitten Papierblätter anbringt und den Stock anschließend zusammenschiebt. [EG 12, KO 4, BE 8] Blütengrundriss der Tulpe Tulpe mit einigen Tropfen Wasser. Beobachte und beschreibe das Verhalten der Wassertropfen. Erkläre das Ergebnis. [EG 1, EG 4, EG 10, AFB II] – Die Blätter sind mit einer schützenden Wachsschicht überzogen, von der das Wasser wie auf einer Wachskerze abperlt. A4 Reibe nun mehrmals mit dem Finger über die Blattfläche und wiederhole den Versuch. Beschreibe und deute das Versuchsergebnis. [EG 1, EG 4, EG 10, AFB II] – Die Wachsschicht lässt sich mit den Fingern leicht abreiben; das Wasser bildet dann keine Perlen mehr. A5 Benenne die Bestandteile deiner Blüte und gib jeweils die Anzahl an. Benutze dazu auch Abbildung 2. [EG 3, AFB I] – 6 farbige Blütenblätter,6 Staubblätter mit Staubbeutel und Staubfaden, ein Stempel mit Narbe und Fruchtknoten. A6 Zähle die Blütenteile und beschreibe ihre Anordnung möglichst genau. [EG 3, AFB I] – Anordnung: 6 Blütenblätter und 6 Staubblätter in Kreisen zu je drei. Im Zentrum befindet sich ein dreikantiger Stempel mit einer dreizipfeligen Narbe. In jedem folgenden Kreis stehen die Bestandteile jeweils auf Lücke. A7 Recherchiere zur Heimat der Tulpe und berichte vor der Klasse zum Thema „Die Herkunft der Gartentulpe". [EG 7, KO 2, KO 5, AFB II] – individuelle Lösung. Schülerbuch Seite 29 A1 Umgraben: Mit dem Spaten oder der Grabegabel den Boden auflockern und umstürzen. Hacken: Boden lockern und lüften (mit der Schlaghacke). Harken: Boden lockern und lüften (mit der 38 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen Harke oder Ziehhacke, dem Grubber). Pflanzen/Säen: Jungpflanzen bzw. Samen, Knollen und Zwiebeln im richtigen Abstand in den vorbereiteten Boden bringen. Jäten: Unerwünschte Wildkräuter, die zwischen den Kulturpflanzen wachsen, entfernen. Gießen und Düngen: Wasser und Naturdünger bzw. Mineraldünger in den Boden bringen. Ernten: Die gewachsenen Pflanzenteile entnehmen. [EG 11, AFB I] A2 Im Frühjahr: Oberflächliche Lockerung des Bodens wichtig, um säen und pflanzen zu können. Im Frühsommer, Sommer und Herbst: Ernte. Dann: Boden umgraben, evtl. düngen. [EG 7, AFB II] A3 individuelle Lösung [EG 7, AFB II] A4 Zu den Eisheiligen zählt die Zeit vom 11. bis 15. Mai. In dieser Zeit treten in Mitteleuropa häufig noch einmal Kälteeinbrüche verbunden mit Nachtfrösten auf. [EG 7, AFB I] A5 Das Bodenwasser gefriert und sprengt die Schollen. [EG 4, AFB I] A6 individuelle Lösung [EG 4, AFB I] A7 individuelle Lösung [KO 3, AFB II]. Anmerkung: Die benötigten Materialien sind in der Längsschnittzeichnung enthalten. A8 Im Text sind die Ansprüche an Licht bzw. Schatten, an trockenen bzw. feuchten Boden genannt. Angaben erhält man in Gartenfachgeschäften und auf den Samentütchen. [EG 7, AFB I] A9 Petersilie enthält Aromastoffe, die vor allem den Geschmack der Speisen beeinflussen. Sie wurde (und wird) als Teeaufguss medizinisch zum Durchspülen der Harnwege eingesetzt. Salbei wird ebenfalls als Küchengewürz benutzt, aber auch bei Halsschmerzen in Hustenbonbons oder als Hustentee eingesetzt. Salbeitee fördert außerdem das Schwitzen. Thymian wird bei Atemwegserkrankungen eingesetzt, in der Regel als Tee. Thymianextrakt ist auch in Hustensäften und Hustenbonbons enthalten. Wasserminze gilt als Mittel gegen Seitenstechen. [EG 7, AFB I] A10Salbei: G + H; Thymian: G + H; Estragon: G; Bohnenkraut: G; Majoran: G; Schnittlauch: G; Petersilie: G; Melisse: H; Wasserminze: H; Brunnenkresse: G (G = Gewürz; H = Heilkraut) [EG 7, AFB I] A11 individuelle Lösung [EG 8, AFB I] Arbeitsblatt Seite 39 A2 A = Blüte, B = Sprossachse, C = Wurzel, D = Blätter, a = Blütenblatt, b = Narbe, c = Staubbeutel, d = Fruchtknoten mit Samenanlagen, e = Laubblatt, f = Stängel, g = Zwiebel, h = Wurzelscheibe [EG 3, AFB I]. Die Gartentulpe ���� � � ��� �������� ��� ���� ��� ��� ��� � �� � � ��� � � ��� � � � � � �� � � �� � � ��� ��� ��� �� �� ��� � � ����� � ����� ����� ����� ��� ����� � � ��� � �� ��� � ���� ����� � �� �� � �� � � � �� � A1 Schneide die Teile des Puzzles aus und füge sie zusammen. A2Notiere, welche der angegebenen Bezeichnungen zu den markierten Grundorganen (A − C) oder Pflanzen­ teilen (a − h) gehören. © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009 39 Der Hund — ein beliebtes Haustier Schülerbuch Seite 30/31 A1 Lies den Text genau durch und erkläre dann Basiskonzepte Die Welpenentwicklung ist Teil des Basiskonzepts Entwicklung [EN 3]. Die Verständigung mit dem Hund oder der Hunde untereinander kann dem Basiskonzept Struktur und Funktion [SF 13], Information und Kommunikation zugeordnet werden. Soll die Tabelle als Arbeitsblatt verwendet werden, kann man die vergrößerte Kopie zerschneiden und die Feldertexte den einzelnen Altersstufen der Welpen zuordnen lassen. die folgenden Begriffe: Wurf, Welpe, Rüde, Tragzeit, Zitze, Nesthocker und Säugetier. [KO 7, AFB I] – Wurf: Alle jungen Hunde, die gleichzeitig bei einem Geburtsvorgang geboren werden. Welpe: Jungtier, noch nicht erwachsener Hund. Rüde: männlicher Hund. Tragzeit: Zeitraum, in dem sich die Jungtiere im Mutterleib entwickeln. Zitze: Austrittsöffnung der Milchdrüse. Nesthocker: Jungtiere, die bei der Geburt noch nicht vollständig entwickelt (nackt und blind) sind. Säugetiere: Sie bringen lebende Junge zur Welt, die anschließend mit Milch gesäugt werden. A2 In Abb. 7 sind wichtige Gesichtspunkte zur Hundehaltung aufgelistet. Benutze die Stichworte und schreibe einen kurzen Aufsatz zum Thema: „Was bei der Anschaffung eines Hundes zu bedenken ist.” Gib dabei an, welche Aufgaben du selbst übernehmen kannst. [KO 2, AFB II] – individuelle Lösung A3 Obwohl fast 9 von 10 Menschen in Deutschland Hunde mögen, werden in jedem Jahr viele Tiere von ihren Besitzern ausgesetzt (Abb. 5). Nenne Gründe, die eine Familie zum Aussetzen ihres Hundes bewogen haben könnten. [BE 1, BE 2, AFB II] – individuelle Lösung (z. B. Haustiere können nicht mit in den Urlaub genommen werden, kein Geld, keine Zeit zur Betreuung). A4 Bewerte das Verhalten der Familie. Welpenentwicklung Paarung [BE 1, BE 2, AFB II] Entwicklung der Embryonen – Die Anschaffung eines Hundes bedeutet, Verantwortung für seine Betreuung zu übernehmen, ihn nicht als „Spielzeug“ zu sehen. Man muss sich schon vor der Anschaffung über die Pflichten im Klaren sein (siehe A2). Arbeitsblatt Seite 41 A1 a) Der Hund muss regelmäßig ausgeführt werden (mindestens dreimal am Tag für eine halbe Stunde). b) Der Hund muss regelmäßig gefüttert werden. c) Hunde brauchen Pflege (Bürsten, Baden, Krallenbehandlung). d) Hundehaltung kostet Geld; schon die Anschaffung kann über 500 € kosten. e) Der Hund muss erzogen werden (zeitaufwändiger Besuch der Hundeschule, tägliches Training, anfangs Problem der Stubenreinheit. f) Hunde müssen zur Urlaubszeit vielleicht in Pflege gegeben werden. [EG 1, EG 11, AFB II] A2 a) Probleme: Wer macht es? Was passiert bei Regen? Geeignete Umgebung vorhanden? Lösung: Alle Familienmitglieder einigen sich vor der Anschaffung (auch Vermieter fragen!) und übernehmen verschiedene Pflichten. b) Probleme: Wer? Kosten? Einkauf? Lösung: siehe „Ausführen“. c) Probleme: Wer? Platz? Kosten? Lösung: siehe „Ausführen“. d) Problem: Wie hoch dürfen die Kosten sein? Lösung: Hund aus dem Tierheim, Kosten vorher kalkulieren. e) Problem: Dazu ist eine Bezugsperson notwendig, die ausreichend Zeit haben muss. f) Problem: Tier muss Pflegeeltern kennen, Kosten sind vielleicht zu hoch, Aussetzen ist keine Lösung! [BE 1, BE 2, BE 7, AFB II] Geburt und erstes Saugen 1. — 3. Lebenswoche (vegetative Phase) 3. Lebenswoche (Übergangsphase) Hündin wird im Frühjahr und Herbst läufig. Der Rüde ist erstmals im 6. Lebensmonat fortpflanzungsbereit, die Hündin im 10. Monat. Sie sollte aber erst ab dem 2. Lebensjahr trächtig werden. ������� Dauer etwa 63 Tage ������� Der Welpe wird in der Fruchtblase herausge������� ������� presst. Die Hündin beißt ������� diese dünne Haut auf und 25 Tage 33 Tage leckt die Welpen sauber. ������� Dies regt den Welpen zur ������� ������� Atmung an. Angeborene Verhaltens­­weisen beim ������� Saugen sind: Zunge um die Zitze rollen, Milchtritt. Der Säugling ist anfangs blind und taub. Neugeborene kriechen nur im Kreis. Allmählich entwickeln sich Gehör und Riechvermögen. Um den 20. Tag beginnt die Ent­wöhnung von der Milch. Die Hündin beginnt mit dem Zufüttern: Halbverdauter Nahrungsbrei wird vom Welpen erbettelt und aufgeschleckt. Der Welpe er­kundet aktiv die Umgebung und beginnt erste Spiele. Dabei zeigen sich an­geborene Verhaltensweisen. bis zur 4. Woche (Übergangsphase II) 4. — 7. Lebenswoche 8. — 12. Lebenswoche (Prägungsphase) (Sozialisierungs­phase) 13. — 16. Lebenswoche (Rangordnungs­phase) 5. und 6. Monat (Rudelordnungs­phase) Bei den Welpen brechen die ersten Zähne durch. Sie haben ihr 6- bis 7faches Geburtsgewicht erreicht und nehmen alles auf, was wie Nahrung aussieht. Ihr Gang wird sicherer. Ab jetzt ist der Kontakt mit dem Menschen ebenso wichtig wie der mit den Artgenossen. Dabei müssen die „Zwei­beiner“ beschnüffelt werden können (Handkontakt). Bleibt der Welpe im Rudel, stabilisiert sich die Rangordnung durch Kämpfe und Unterordnung. Ähnliches geschieht in der Familie: Der Welpe lernt, sich im Menschenrudel einzuordnen. Wild lebende Hunde beginnen jetzt mit der Jagd und Streifzügen. In der Familie sind Jagdspiele möglich, Apportieren kann erlernt wer­den und Dienst­ hunde beginnen mit ihrer Ausbildung. 40 Bleibt der Welpe in der Hundefamilie, lernt er jetzt, um kleine Beutestücke zu kämpfen. Kommt der Welpe in die Menschenfamilie, beginnt die Erzie­h­ungs­phase (Stubenreinheit, eindeutige Gesten und Worte) und das Impfprogramm. Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen Hundehaltung ������� ������� ������� ������� ������ ������� ������ ����� a b ������ ��������� c d e f A1 Welche Aufgaben hat ein Hundebesitzer? Schreibe zu den einzelnen Bildern einen kurzen Satz. A2Welche Probleme sind zu jeder Situation denkbar und wie kann man sie lösen? Notiere die Ergebnisse in Form von Stichpunkten in deinem Heft. © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009 41 Material: Der Wolf ist Stammvater des Hundes Sinnesleistungen des Hundes Schülerbuch Seite 32 A2 Erkunde, was man unter einer Hundepfeife versteht. Erkläre, inwiefern sich die gehörte Umwelt von Mensch und Hund unterscheiden. [EG 7, KO 6, KO 7, AFB II] – Mit Hundepfeifen werden sehr hohe Töne er- zeugt, die weitgehend außerhalb des Hörbe­ reichs des Menschen liegen (16 000 – 22 000 Hz). A1 Der Hund verteidigt sein Revier, indem er sich hoch aufrichtet, das Nackenhaar sträubt, die Zähne zeigt und bellt. A2 Hunde erkennen am Geruch, ob vorher andere Basiskonzepte Das Verhalten der Wölfe und die Sprache von Hund und Wolf ist unter dem Basiskonzept Struktur und Funktion [SF 13], Information und Kommunikation einzuordnen. Die Sinnesleistungen des Hundes verdeutlichen Variabilität und Angepasstheit [SF 19]. Beim Vergleich mit dem Wolf ist dieses Thema auch Teil des Basiskonzepts Entwicklung [EN 8]. Hunde an den beschnüffelten Stellen waren, und sie markieren durch ihren eigenen Geruch den Revieranspruch. A3 Schließe ein Auge und führe zwei spitze Stifte, wie in der Randabbildung dargestellt, von rechts und links vor dein Gesicht, sodass die Spitzen sich berühren. Beschreibe deine Beobachtung (einäugiges Sehen). A3 Diese Aussage trifft zu, deshalb ist die Erziehung des Hundes wichtig. A4 Entspannte Haltung: Schwanz hängend, Ohren aufgerichtet, Maul geschlossen oder leicht geöffnet. Imponieren: Schwanz aufgestellt, Ohren aufrecht stehend. Ängstliches Drohen: Ohren angelegt, Schwanz unter den Bauch geklemmt, Maul geöffnet, Zähne zeigend. Aufforderung zum Spielen: Vorderkörper abgeduckt, Vorderbeine weit gespreizt, typisches „Spielgesicht“, Schwanz aufgestellt. Unterwerfung: Maul geschlossen, Ohren zurückgezogen, Schwanz nach unten hängend. A4 Führe den Versuch nochmals durch, jetzt aber mit geöffneten Augen. Beschreibe auch jetzt deine Beobachtungen (räumliches Sehen). [A3/A4: EG 4, AFB I] – Beim einäugigen Sehen misslingt der Versuch regelmäßig, mit zwei Augen gelingt er immer. A5 Beschreibe das Gesichtsfeld des Menschen und des Hundes. Nenne Unterschiede. [EG 13, KO 2, AFB III] – Das Gesichtsfeld lässt sich in drei Bereiche unterteilen: Das räumliche Sehen ist dort gegeben, wo mit beiden Augen gesehen wird; dieser Bereich ist beim Menschen größer als beim Hund. Das einäugige Sehen links und rechts ist beim Hund größer. Der Mensch kann fast 180° überblicken, ohne den Kopf zu wenden. Der Hund hat ein größeres Gesichtsfeld. Der Grund liegt in der Ausrichtung der Augen. A5 Ein ranghoher Wolf macht sich gegenüber rangniedrigeren Tieren groß, er imponiert. Gegenüber den Leittieren zeigt er eine unterwürfige Haltung, er duckt sich und macht sich kleiner. A6 Der Hund zeigt damit in der Regel völlige Unterwerfung. A7 individuelle Lösung A6 Fasse in Stichworten die Unterschiede in der Wahrnehmung bei Hund und Mensch zusammen. Gliedere nach den drei Sinnesorganen Auge, Ohr und Nase. [KO 6, AFB I] – Auge Mensch: Gesichtsfeld ca. 180°, gutes räumliches Sehen / Farbensehen, Leitsinn; Auge Hund: größeres Gesichtsfeld, gutes Bewegungs- sehen, geringeres Farbensehen; Ohr Mensch: leise und hohe Töne werden kaum wahrgenom- men. Ohr Hund: auch leise Töne und höhere Fre- quenzen werden gehört; Nase Mensch: Riechschleimhaut klein, mit weniger Riechsinneszellen; Nase Hund: umfangreiche Riechschleimhaut mit vielen Riechsinneszellen, Leitsinn. A8 Der Hund versucht, Familienmitgliedern, die er für rangniedriger hält, zu dominieren. A9 Die beiden Wölfe links und rechts außen legen den weitesten Weg zurück, indem sie die Rentiere seitlich umkreisen. Die beiden weiter innen folgenden Wölfe nähern sich der Beute von der Seite, während der mittlere Wolf frontal angreift. Die Wölfe achten beim Einkreisen ihrer Beute auf Sichtschutz. Bei der Jagd wird eines der Rentiere abgespalten. A10Wölfe sind Hetzjäger, die oft große Strecken zurücklegen. Aufgrund seiner Abstammung vom Wolf haben die meisten Hunde ebenfalls ein großes Laufbedürfnis. [A1 – A10: EG 1, EG 11, KO 2, KO 4, KO 7, AFB II] Schülerbuch Seite 33 A1 Vergleiche die Riechfelder von Mensch und Hund (Abb. 1). Begründe, warum man den Hund als „Nasentier“ bezeichnet. Erkläre, ob man den Menschen auch so bezeichnen kann. [EG 8, EG 10, KO 6, AFB III] – Die Teile der Nasenschleimhaut, in denen Riechfelder liegen, sind beim Menschen kleiner. Die Riechfelder selbst besitzen beim Hund eine wesentlich größere Oberfläche durch die Faltenbildung (Prinzip der Oberflächenvergrößerung). Der Leitsinn des Hundes ist die Nase. Der Mensch ist demgegenüber ein „Augentier“. 42 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen Arbeitsblatt Seite 43 A1 Unterordnung d/k, Angst e/i, Angreifen c/h, Imponieren b/g, entspannte Situation a/f [EG 1, AFB I]. A2 a) Das auf dem Rücken liegende Tier zeigt vollständige Unterwerfung. b) Ein rangniederes Tier unterwirft sich durch „kleiner machen“ (angelegte Ohren, geduckte Haltung). c) Ein untergeordnetes Rudelmitglied (rechts) „be- grüßt“ mit leicht gesenktem Schwanz und angelegten Ohren ein höher gestelltes Tier. [EG 1, EG 13, AFB II] A3 Durch die Körpersprache werden Kämpfe vermieden, die Rangordnung wird stabilisiert und das Überleben des Rudels bei Jagd usw. gesichert [BE 7, AFB III]. 60_G025_03 hobel Körpersprache Wölfe zeigen durch die Körperhaltung, die Schwanzhaltung und den Gesichtsausdruck an, ob sie drohen oder imponieren, ob sie angreifen wollen oder Angst haben, oder ob sie sich unterwerfen. a c d i h f e 1 Schwanzhaltung und Mimik a g b k S161045760_G025_03 Ingrid Schobel c b S161045760_G025_03 Ingrid Schobel S161045760_G025_03 Ingrid Schobel S161045760_G025_03 Ingrid Schobel S161045760_G025_03 2 Verständigung zwischen Tieren S161045760_G025_03 Ingrid Schobel Ingrid Schobel S161045760_G025_03 Ingrid Schobel A1 In Abbildung 1 ist die Haltung des Schwanzes und die Mimik bei Unterordnung, Angst, Angreifen, Imponieren und in entspannter Situation dargestellt. Ordne die Abbildungen a — k diesen Verhaltensweisen zu. Unterordnung: Angreifen: Angst: Imponieren: entspannte Situation: S161045760_G025_03 Ingrid Schobel A2Beschreibe, welche Verhaltensweisen in Abbildung 2 a — c dargestellt sind. a b c A3Erläutere, welche Bedeutung die Körpersprache bei Tieren hat, die wie der Wolf in einem Rudel leben. © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009 43 Der Hund — eine Art, viele Rassen Lexikon: Hunderassen Qualzüchtungen Schülerbuch Seite 34 A1 Stelle in einer Tabelle zusammen, für welche Aufgaben der Mensch Hunderassen einsetzt. Benutze dazu das nebenstehende Lexikon und verfahre nach folgendem Muster: (siehe SB). [KO 5, AFB I] – mögliche Lösung siehe Tabelle unten A2 Erstelle für eine weitere Hunderasse einen Basiskonzepte Das Thema Züchtung (vom Wolf zum Hund) ist Teil des Basiskonzepts Entwicklung [EN 8]. Über die Züchtungsziele und Methoden werden Teile des Basiskonzepts Struktur und Funktion [SF 19], Variabilität und Angepasstheit erarbeitet. Steckbrief wie auf Seite 35. [EG 7, KO 5, KO 7, AFB II] – individuelle Lösung A3 Lege eine Sammlung von Bildern verschiedener Hunderassen an. Ordne nach Jagdhunden, Schoßhunden usw. [KO 6, AFB I] – individuelle Lösung Arbeitsblatt Seite 45 Literaturhinweise A1 Ohren, Fell und Beinstellung, kräftiger Körperbau und Kieferform sind körperliche Merkmale, die die Verwendung als Apportierhund der Fischer begünstigte. Das Einkreuzen mit dem Pointer macht ihn zu einem Jagdhund. Anmerkung: Entgegen dem natürlichen Verhalten darf er Fische oder Wild nicht fressen. Außerdem ist er wasserliebend und familienbezogen [EG 1, AFB II]. Anmerkung: Der Begriff „Rasse“ wird heute auch in der Biologie nur noch auf gezüchtete Haus- und Nutztiere sowie in der Botanik angewendet! A2 In der Züchtung werden häufig nahe verwandte Tiere miteinander gekreuzt (Inzucht), sodass sich gewünscht Eigenschaften verstärken. Dabei können aber auch vermehrt Krankheiten auftreten, die bei Mischlingen oder Wildformen nicht vorkommen. Derartige Züchtungen sollten nicht erlaubt sein. [BE 1, BE 6, AFB III]. Anmerkung: Mit dem Arbeitsblatt kann dazu aufgefordert werden, für eine selbst gewählte Hunderasse selbstständig zu recherchieren und dies in einer kurzen Präsentation darzustellen. [EG 7, KO 5, AFB II] Hunderasse Tätigkeit Bezeichnung Münsterländer Aufspüren und Apportieren von Wild Jagdhund Bernhardiner Aufspüren von Verschütteten Lawinenhund, Wachhund Deutscher Schäfer- besonders lernfähig und ausdauernd hund Hütehund, Diensthund Rauhaardackel Wachsamkeit und Neugier Jagdhund Golden Retriever geduldiges und anhängliches Wesen Familienhund Airedaleterrier kinderlieb, geduldig und wachsam Wach-und Familienhund Husky ausdauernder Läufer, kälteunempfindlich Schlittenhund Yorkshire-Terrier aufmerksam und verspielt Schoßhund Bullterrier aggressiv und kräftig Kampfhund 44 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen Manche Hunderassen werden nur mit dem Ziel gezüchtet, dem Menschen zu gefallen. Auf Zuchtschauen werden dann die Besitzer mit Siegerprämien belohnt, wenn die Hunde dem angestrebten Ziel besonders nahe kommen. Dabei wird manchmal bewusst in Kauf genommen, dass die Gesundheit der Tiere stark eingeschränkt ist. So wurden Nackthunde gezüchtet, die infolge des fehlenden Fells unter starken Schwankungen Ihrer Körpertemperatur und Sonnenbränden leiden. Beim Shar-Peis hat man den Hund gezielt so gezüchtet, dass die Haut möglichst viele und tiefe Falten wirft. Dadurch entzündet sich die Haut in den Falten und manche Hunde können auch nichts sehen, weil die Hautfalten die Augen überlappen (s. Abb. unten). Fogle, B., Morgan, T., Gerst, R.: Hunde – die neue Enzyklopädie. Dorling Kindersley, München 2008 Medienhinweise http://www.retriever.ch/ (Retriever-Club in der Schweiz) http://www.labrador.de/ (Labrador-Club in Deutschland) http://www.biologieunterricht.homepage.t-online. de/Biodateien/biosoft.html: Hier gibt es im Themenbereich Evolution die „Virtuelle Hundezüchtung für die Sekundarstufe I“, mit der das vorliegende Thema nachgearbeitet werden kann. Nackthund Shar-Peis Der Labrador-Retriever „Wasserdicht, wasserliebend, freundlich, gesellig, familienbezogen“ – mit diesen Eigenschaften wird der Labrador-Retriever beschrieben. Einst arbeitete der Labrador für die Kabeljaufischer in Neufundland. Er musste die Korkschwimmer der Fischernetze apportieren und an Land bringen oder Fische zurückholen, die aus den Netzen sprangen. Seine Geschichte begann vermutlich in der Gegend von St. John’s im kanadischen Neufundland. Er wurde dort „kleiner Wasserhund“ genannt und war vermutlich schon Ende des 10. Jahrhunderts mit den Wikingern nach Nordamerika gekommen. Durch den Fischhandel gelangte der Labrador Mitte des 19. Jahrhunderts nach England. Dort erwarben Grundbesitzer einige Exemplare, kreuzten sie mit dem Pointer, wodurch der Körperbau schmaler wurde und richteten die Nachkommen für die Jagd ab (Apportieren des Wildes). ������ �������� ��������� ���� ����� � ����������� Kennzeichen •• mittelgroß, robust, kräftig; stark knochige Vorderläufe •• langer Kopf mit Hängeohren, •• Fell mit wasserundurchlässiger Unterwolle •• Schwanz dick mit dichten Haaren („Otterschwanz“) •• ausgeprägter Kiefer •• Schulterhöhe 56 – 57 cm (Rüden), 54 – 55 cm (Hündinnen) •• Gewicht 25 – 35 kg ������� ���������� �������� ���������� ��������������� ����������� � ������������ ��������� ������������� ������������ ��������� ����������� ������������������������� � ��������������������������������������� � A1 Beschreibe die Eigenschaften in Körperbau und Verhalten, die der Labrador-Retriever durch die Züchtung erhalten hat. A2Manche Tiere dieser Rasse leiden an erblich bedingtem Grauen Star (Augenkrankheit), haben dauerhafte Entzündungen an Hüfte und Ellbogen oder zeigen aggressive Verhaltensauffälligkeiten. Informiere dich, wie bei der Zucht vorgegangen wird und stelle Vermutungen an, wie die Besonderheiten des Labrador-Retrievers entstanden sein könnten. Nimm Stellung dazu. © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009 45 Der Körperbau des Hundes Schülerbuch Seite 36/37 A1 Vergleiche das Beinskelett des Hundes mit Basiskonzepte Skelett, Fortbewegungsweise und die Struktur der Lunge verdeutlichen das Basiskonzept Struktur und Funktion [SF 4]. Mit dem Aufbau der inneren Organe des Hundes werden erste Schritte zum Basiskonzept System [SY 2] gemacht. Die Verarbeitung und Umwandlung der Stoffe im Körper ist Stoff- und Energieumwandlung [SF 8] zuzuordnen. dem des Menschen (Abb. 2). Nenne Übereinstimmungen und Unterschiede. [EG 3, AFB II] – Gemeinsamkeiten: Die Knochen im Beinskelett von Hund und Mensch werden mit gleichen Bezeichnungen benannt. Ihre relative Lage und Abfolge am Bein ist gleich. Unterschiede: Die Auftrittsfläche beim Hund ist auf die Zehen begrenzt (Zehengänger), der Mensch tritt mit allen Fußknochen auf (Sohlengänger). Die Kniescheibe beim Hund ist relativ klein. A2 Hunde sind Zehengänger, der Mensch ein Sohlengänger. Erläutere diese Aussage anhand der Fußskelette. [EG 3, KO 4, AFB II] – Sohlengänger setzen beim Gehen mit dem ganzen Fuß auf: Mit Ferse, Fußwurzelknochen, Mittelfußknochen und den Zehen entsteht eine große Auflagefläche. Sie ist beim Menschen eine Voraussetzung für den aufrechten Gang. Der Hund hingegen setzt seine Beine nur mit den Zehenknochen auf. Die Auflagefläche ist kleiner. Vor allem die Mittelfußknochen sind im Vergleich zum Menschen verlängert, sodass das Bein relativ lang ist. Dies ermöglicht dem Hund das schnelle Laufen. A3 Nenne die Aufgaben der inneren Organe des Hundes (Abb. 3). Vergleiche mit Grafiken entsprechender Organe des Menschen im Buch. [EG 3, KO 4, KO 7, AFB III] – Der im Schülerbuch folgende Text entspricht der Aufgabenlösung bezüglich der Funktion der Organe. Zum Vergleich mit dem Menschen sollten die Abbildungen von den Seiten 114 (Weg der Nahrung), 117 (Weg der Atemluft), 120 (Blutkreislauf) und 122 (Leber und Niere) genutzt werden. Arbeitsblatt Seite 47 A1 Anmerkung: Die Skelettteile können auch auf transparente Folie aufgeklebt werden. Befes­ tigt man diese Stücke mit Klebefilm an der Längsseite über dem Umriss, kann man das Skelett nach Belieben „wegklappen“. [EG 3, AFB I] A2 a) schlanker Rumpf, b) lange Beine, c) Zehengänger, d) bewegliche Wirbelsäule. [KO 4, AFB II] Zur Geschichte des Hundes Zur Familie der Hunde zählen Wölfe, Schakale, Kojoten, Wildhunde und Füchse. Die Gattung „Hund“ umfasst den Wolf mit Haushund und Dingo, die Schakale und die Kojoten. (Die Dingos Neuguineas und Australiens sind im frühen Domestikationsstadium verwilderte Haushunde.) Domestizierte Formen können sich mit dem Wolf paaren und – meist in menschlicher Obhut – auch Nachkommen haben. 46 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen Obwohl der Hund das älteste Haustier des Menschen ist, gibt es vergleichsweise wenig gesicherte Erkenntnisse vom ersten Auftreten und dem Ursprung des Hundes und der verschiedenen Rassen. Erst in den letzten Jahrhunderten lässt sich die Geschichte weitgehend verfolgen. Die über 10 000-jährige Geschichte des Hundes ist eng mit der Kulturgeschichte des Menschen verknüpft. Erste Skelettfunde kleiner Haushunde stammen aus Kleinasien und werden auf etwa 9500 v. Chr. datiert. Neuere Informationen zu ersten Domestikationen sprechen sogar von 13 500 Jahren. Als Jagdbegleiter scheint der Hund erstmals im 7. Jahrtausend v. Chr. im asiatischen Raum eingesetzt zu werden. Später sind weitere Nutzungsarten auch in anderen Kulturkreisen vereinzelt nachweisbar: Hirtenhund, Wachhund, Zughund, Kriegshund und Bluthund für die Sklavenjagd. Zunehmend wird der Hund in herrschenden Klassen zum Statussymbol; daraus folgend nimmt seine Typenmannigfaltigkeit zu. Zahlreiche Beispiele dafür liefern die altägyptischen Kulturen (6000 – 200 v. Chr.): Wertvolle Hunde werden hier einbalsamiert und mit großem Zeremoniell beigesetzt. Chinesische Kaiser (um 200 v .Chr.) halten sich Chow-Chow-ähnliche Hunde als „Götterhunde“. In späteren Jahrhunderten jedoch gilt Hundefleisch als heilkräftiges und gesundes Nahrungsmittel. Auch in indianischen Kulturen findet man den Hund einerseits als Fleischlieferant, andererseits als Gestalt auf religiösen Kultgegenständen. Im alten Griechenland unterscheidet man die Hunde nach ihrem Verwendungszweck und ihrer Herkunft. So stammt der kräftige, mastiffähnliche Molosser aus Molottia und der zierliche, eichhörnchengroße Melitäer von der griechischen Insel Melita (durch eine Verwechslung mit der Insel Malta wird er seit dem 16. Jahrhundert als Malteser bezeichnet). Der römische Kaiser Vespasian führt um 70 n. Chr. die Hundesteuer als Geldquelle für Rom ein. Aus dieser Zeit datiert auch das Schild „Cave canem“ (Hüte dich vor dem Hund), da Wachhunde nicht frei herumlaufen durften. Im Mittelalter wird im europäischen Raum die Jagd zur Lieblingsbeschäftigung des Adels. Unterdrückte Bauern oder Klöster müssen mit einem „Huntegeld“ die Versorgung sicherstellen. Zunehmend kommen reine Luxushunde in Mode. Am Hofe des Sonnenkönigs Ludwig XIV. (1643 — 1715) erleben die sorgsam geschorenen Zwergformen ebenso eine Glanzzeit wie später Möpse oder zierliche Windhunde in anderen Fürstenhäusern. 1830 wird die Hundesteuer im deutschsprachigen Raum eingeführt und mit der beginnenden Industrialisierung auch die Nutzung und Zucht des Hundes verändert. Negativbeispiele dafür sind Züchtungen von Hunden als Rohrputzer (die durch enge Kanalisationsrohre gejagt wurden) oder als Killerhunde für illegale Hundekämpfe (nach Bürger). Skelettsystem des Hundes Der Körperbau des Hundes ist an seine Fortbewegungsweise besonders angepasst. A1 Schneide die Skelettteile aus und füge sie in den Umriss des Hundes ein. A2Suche nach Körpermerkmalen, die für ein Lauftier typisch sind: a b c d © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009 47 Die Katze — ein Jäger auf Samtpfoten Basiskonzepte Fortbewegungsweise und Gebiss verdeutlichen das Basiskonzept Struktur und Funktion [SF 4 und SF 19]. Mit der Funktion der Sinnesorgane der Katze werden weitere Schritte zum Basiskonzept System [SY 2] gemacht. Die Jungenaufzucht und deren Verhalten sind dem Basiskonzept Entwicklung [EN 9] zuzuordnen. Im Bereich der prozessbezogenen Kompetenzen ist die Arbeit mit Modellen [EG 12, EG 13] und deren kritische Betrachtung [KO 4,BE 8] hervorzuheben. Schülerbuch Seite 38/39 A1 Wiederhole, was du zum Gebiss des Hundes gelernt hast. Beschreibe nun das Katzengebiss anhand der Randabbildung. [EG 2, AFB II] – Der Hund besitzt Schneidezähne, Eckzähne (die auch als Fangzähne bezeichnet werden) sowie vordere und hintere Backenzähne. Der größte davon heißt Reißzahn. Bei der Katze sind diese Zahntypen ebenfalls vorhanden. Das Gebiss der Katze ist also auch ein Fleischfressergebiss. A2 Die Katze kann ihre Krallen zum Beutefang ausfahren und wieder einziehen. Beschreibe die Krallenbewegung mithilfe von Abb. 2. [KO 4, AFB II] – Sind die Krallen eingezogen, werden sie durch das elastische Band zurückgehalten. Die obere Sehne ist gespannt, die untere entspannt und die Fingerknochen stehen in gebeugter Haltung. Wird die Pfote durch Spannen der unteren Sehne gestreckt, werden auch die Krallen herausgezogen. A3 Erzeuge in der Nähe einer ruhenden Katze ein leises Fiepgeräusch. Beschreibe das Verhalten der Katze. [EG 2, EG 4, AFB II] – Die Katze ist sehr geräuschempfindlich. Sie hebt sofort den Kopf und ortet durch Drehen ihrer tütenförmigen Ohrmuscheln die Richtung. Die Augen suchen unmittelbar nach der Geräuschquelle. � � A4 Gib an, warum die Rückstrahler an Fahrrad, Auto und Leitpfosten Katzenaugen heißen. [EG 3, KO 4, AFB II] – Sie reflektieren das Licht ebenso wie der glänzende Augenhintergrund der Katze. � A5 Erkläre, welche Bedeutung es hat, dass die tü1 Katze lauert 2 Katze schleicht 3 Katze springt � tenförmigen Ohren der Katze in verschiedene Richtungen gedreht werden können. Vergrößere zum Vergleich deine eigenen Ohrmuscheln durch die Handfläche. Drehe sie dann bei Geräuschen in verschiedene Richtungen. [EG 2, EG 4, EG 9, AFB III] – Die Form der Ohrmuscheln verstärkt die Wahrnehmung. Werden die Ohren zur Schallquelle gedreht, kann die Katze ihre Beute genau anpeilen. b) Dann nähert sie sich vorsichtig, wobei sie die Deckungsmöglichkeiten des Geländes nutzt. c) Geduckt und vorsichtig schleichend kommt sie bis auf Sprungweite heran. d) Die Beine werden in Sprungposition gebracht und danach springt sie im günstigsten Augenblick. e) Das Beutetier drückt sie mit den Vorderpfoten an den Boden und tötet es mit dem Nackenbiss gleich oder trägt es lebend weg und verzehrt es im Versteck. A8 Informiere dich über Katzenrassen. Stelle für zwei Rassen die typischen Merkmale heraus. [EG 7, AFB II] – individuelle Lösung (s. z. B. Literaturhinweise) Mit Modellen arbeiten Als Modelle werden vereinfachte Abbildungen oder dreidimensionale Gegenstände bezeichnet, die beispielsweise zu komplizierten biologischen Objekten hergestellt werden, um deren Aufbau und Funktion zu verdeutlichen. Sie entsprechen in dieser Hinsicht den wesentlichen Eigenschaften des Vorbilds, unterscheiden sich aber in Material und Größe. Das Original besitzt meist weitere Einzelheiten, die aber hinsichtlich des betrachteten Themas unwesentlich sind und daher zur Verdeutlichung der wesentlichen Teile weggelassen werden. Eine weitere Arbeit mit Modellen bei der Katze bieten die Tasthaare. Ihre Arbeitsweise lässt sich leicht mit zwei Stricknadeln erfühlen, die man über der Oberlippe – nur wenig angedrückt – auflegt. Hält man die Nadeln innen etwa 1 cm von der Auflagestelle entfernt fest, so übertragen sich bereits geringste Bewegungen des Außenbereichs. Modelle zum Schwimmen – Schweben – Sinken sind im Praktikum (s. Seite 104) im Zusammenhang mit dem Thema Fische beschrieben. Es verwendet Struktur- und Funktionsmodelle, die die Angepasstheit an das Leben im Wasser verdeutlichen. Was es bedeutet, einen stromlinienförmigen Körper und eine Körperoberfläche zu besitzen, die den Strömungswiderstand verringert, kann direkt erarbeitet werden. Die Modelle können auch reflektiert werden, da durch die Fischpräparation auch die Realobjekte „begreifbar“ sind. A6 Ergänze die folgende Tabelle zur Pupillenform � von Katze und Mensch. [EG 3, KO 6, AFB II] – Sonnenlicht Raumlicht Dämmerlicht Katze Mensch Literaturhinweise Fogle, B.: Katzen. Dorling Kindersley, Starnberg 2007 Taylor, D. et. al.: Katzen. Dorling Kindersley, Starnberg 2005 � Medienhinweise A7 Beschreibe mit eigenen Worten das JagdverStellung der Schnurrhaare 1 in Ruhe 2 im Gehen 3 beim Schnuppern, Zubeißen und Abwehr 48 halten einer Katze. [KO 7, AFB II] – individuelle Lösung. Mögliche Ergebnisse: Das Jagdverhalten der Katze lässt sich in fünf Schritte unterteilen: a) Zuerst ortet sie das Beutetier mit ihren Augen und den empfindlichen Ohren. Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen FWU 5500510 Haustiere FWU 5500029 Die Hauskatze FWU 4202104 Die Wildkatze FWU DVD 4602290 Raubtiere Modell Katzenkralle und Modell Katzenauge Katzenkralle ��������������������������������� ����������������������������� ���������������������������� � ��������������������������������� ����������������������������� ���������������������������� � � � � � � � � �������������������������������� ��������������� � � �������������������������������� ��������������� � Katzenauge ���� ¿ ¿ ����� �� ����� �� ��� � � � �� Maske aus Pappe ausschneiden und Gummiband durch die Löcher A und B ziehen. Die Schlitzblende aus schwarzem Tonpapier herstellen und mit Klebefilm so über den Augenlöchern anbringen, dass sie leicht heruntergeklappt werden kann (s. gestricheltes Feld). Versuch Raum verdunkeln und mit der Maske versuchen, einen sehr schwach erleuchteten Text zu lesen; dann Blende herunterklappen und Versuch wiederholen. ����� ����� � �� ������������� ���� © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009 49 Lexikon: Verwandte und Abstammung der Hauskatze Material: Wir vergleichen Hund und Katze Schülerbuch Seite 41 A1 Vergleicht man das Skelett von Hund und Basiskonzepte Die Betrachtung der verschiedenen Katzenverwandten und der Vergleich von Hund und Katze gehören zum Basiskonzept Struktur und Funktion [SF 19], Variabilität und Angepasstheit. Auch das Basiskonzept Entwicklung [EN 9] wird damit deutlich. Katze, sind zahlreiche Gemeinsamkeiten auffällig: An der beweglichen Wirbelsäule hängt die Schädelkapsel (charakteristisch für Vierfüßer, Unterschied zum Menschen), der Brustkorb mit den Rippen sowie der Schulterund Beckengürtel, an denen die Gliedmaßen ansetzen. Unterschiede: Bei der Katze ist die Stellung der Beine dem Leben als Schleichjäger angepasst. Die Beine sind im Verhältnis zum Körper kürzer (insbesondere vorn). Durch die Anwinkelung kann beim Sprung eine entsprechende Schnellkraft entstehen. Die Gelenke sind so angeordnet, dass auch ein Fall aus großer Höhe gut abgefedert wird. Die Krallen sind einziehbar, bleiben dadurch spitz und verursachen beim Anschleichen keine Geräusche. Der Hund hat im Verhältnis zum Körper längere Beine, sodass er bei der Hetzjagd schnell und ausdauernd laufen kann. A2 Unterschiede beim Vergleich der Gebisse: Die Lösung zu A3: rechts Oberkiefer 1 3 1 1 2 1 links 3 3 1 3 1 3 3 1 2 1 Unterkiefer Merkmale Hund Katze soziale Lebensweise Rudeltier Einzelgänger Hauptsinnesorgane Nase, Gehör Augen, Gehör Sind die Krallen einziehbar? nein ja Jagdverhalten Hetzjäger Schleichjäger Schneidezähne sind bei der Katze kleiner, ihre Eckzähne lang und spitz und die Backenzähne einheitlich ohne breite Kronen. Beim Hund können die breitkronigen Backenzähne auch Pflanzenkost zermahlen. Katzen fressen Gräser oder Pflanzen nur, um das Herauswürgen von Haarballen oder Vogelfedern auszulösen. A3 Die Zahnformel der Katze s. Randspalte: A4 Die kleinen Schneidezähne werden zum Abschaben von Fleischresten eingesetzt. Die Eckzähne (Fangzähne) dienen dem Ergreifen und Festhalten der Beute. Sie dringen beim Nackenbiss zwischen die Wirbel der Maus ein und töten sie blitzschnell. Die Reißzähne zerschneiden das Fleisch und brechen Knochen; es sind umgewandelte Backenzähne. Da Ober- und Unterkiefer nicht seitlich mahlend bewegt werden können, wirken die Reißzähne wie eine Schere. A5 Das unterschiedliche Beutefangverhalten von Hund und Katze erklärt sich aus ihrer Abstammung. Wölfe jagen im Rudel. Durch die Hetzjagd können sie Tiere überwältigen, die größer sind als sie selbst. Wild- und Hauskatze sind auch bei der Jagd Einzelgänger, die sich an ihre Beute anschleichen und sie dann im Sprung überwältigen. Ihre Beutetiere sind daher immer kleiner als sie selbst und werden meist durch einen einzigen Biss getötet. A9 Das Gehirn befindet sich in der Schädelkapsel; das Rückenmark durchzieht den Wirbelkanal des Rückgrats und reicht bis in den Schwanz hinein. Über die vom Gehirn und Rückenmark ausgehenden Nerven wird der Organismus gesteuert. Das Herz (zum Antrieb des Blutkreislaufs) und die Lunge (zur Atmung) befinden sich im Brustkorb. Brustraum und Bauchraum sind durch das Zwerchfell getrennt. Die Speiseröhre nimmt den Nahrungsbrei auf, durchzieht Hals und Brustraum und mündet in den Magen. In den Zwölffingerdarm münden die Ausfuhrgänge der Bauchspeicheldrüse und der Gallengang (von der Leber kommend). Der Darm ist kurz (nur ca. 4-mal so lang wie der Rumpf; charakteristisch für Fleischfresser) und mündet im After nach außen. Der Urin wird in der Niere gebildet, in der Harnblase gespeichert und über die Harnröhre nach außen geführt. Die in der Abbildung dargestellte Katze ist weiblich. Man erkennt, dass Harnwege und Geschlechtsorgane getrennt nach außen führen. A10Die Säugetiere sind eine Klasse der Wirbeltiere. Sie besitzen als Körperbedeckung Haare (Fell) und bringen lebende Junge zur Welt, die mit Milch gesäugt werden. A11 Hund und Katze unterscheiden sich in folgenden Markmalen: (siehe Randspalte). [A1—A11: EG 1, EG 3, EG 13, KO 7, AFB II] Arbeitsblatt Seite 51 A1 Auf größere Entfernung sind Augen und Ohren beteiligt, in der Nähe die Schnurrhaare (Tastsinn). [EG 3, AFB I] A2 Es fehlen die beweglichen Ohren und die langen steifen Tasthaare. Bei Helligkeit (linkes Bild) sind die Pupillen senkrechte Schlitze, bei Dunkelheit sind es große Kreise. Durch das Öffnen der Pupille fällt mehr Licht ins Auge und die Katze kann auch bei geringer Helligkeit noch gut sehen. Die Verengung der Pupillen am Tag verhindert, dass das Tier geblendet wird. [EG 2, AFB II] A3 Beim Abspringen strecken sich Hinterbeine sind bei Hund Nase und Gehör, bei der Katze aber Augen und Gehör. und Wirbelsäule ganz schnell. Mit dem Schwanz wird das Gleichgewicht gehalten. Beim Sprung werden die Krallen ausgefahren und damit dann bei der Landung die Maus ergriffen. [EG 1, AFB II] A7 Durch das Spiel lernen die Jungtiere ihre Um- A4 Die eingezogenen Krallen, die „Samtpfötchen“ A6 Die am Beutefang beteiligten Sinnesorgane gebung kennen und ergänzen viele angeborene Verhaltensweisen. Dies betrifft vor allem Methoden des Beutefangs und das Verhalten gegenüber Artgenossen. A8 Die Eingliederung in die menschliche Familie fällt dem Hund nicht schwer, da die Menschen 50 seiner Umgebung „Rudelmitglieder“ sind, die nach entsprechender Dressur des Hundes einen höheren Rang haben. Katzen sind Einzelgänger und ordnen sich nur bedingt in eine Menschengruppe ein. Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen und die Sinnesorgane ermöglichen der Katze das Anschleichen und z. B. auch das Klettern sowie Beutemachen auf Bäumen. Der Bau der Beine und die biegsame Wirbelsäule, die Pfoten und der gute Geruchssinn helfen dem Hund bei der Hetzjagd. [EG 8, KO 7, AFB II] Katzen sind Schleichjäger Die Katze nähert sich ihrer Beute lautlos und unauffällig. Die Leistung ihrer Sinnesorgane und ihr Körperbau ermöglichen ihr das unbemerkte Anschleichen. 1 Anschleichen 2 Der „Katzensprung” 3 Hetzjäger Hund A1 Nenne die Sinnesorgane, mit denen die Katze ihre Beute wahrnimmt. A2Zeichne in die beiden Abbildungen rechts die fehlenden Sinnesorgane (ohne Augen) ein und benenne sie. Zeichne dann die Augen mit der richtigen Pupillenform bei Helligkeit und Dunkelheit in die Katzengesichter ein. Erkläre, welchem Zweck die Pupillenveränderung dient. A3Beschreibe den Ablauf des „Katzensprungs“. A4Die Katze wird als Schleichjäger, der Hund als Hetzjäger bezeichnet. Beschreibe die Merkmale im Körperbau, die das jeweilige Verhalten ermöglichen. Katze Hund © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009 51 Lexikon: Heimtiere Praktikum: Einrichten eines Aquariums Schülerbuch Seite 43 A1–A11 individuelle Lösungen [EG 2, EG 4, KO 3, BE 1, AFB II] Tiere im Unterricht Basiskonzepte Die Heimtiere einschließlich der Fische zeigen unterschiedliche Körpermerkmale und Entwicklungen, die dem Basiskonzept Struktur und Funktion [SF 13, SF 19] sowie dem Basiskonzept Entwicklung [EN 3, EN 7, EN 8, EN 9] zuzuordnen sind. Das Thema bietet zahlreiche Ansatzpunkte für den Kompetenzbereich Bewertung [BE 1, BE 6, BE 7, BE 9]. Obgleich hier die Säugetiere im Vordergrund stehen, werden erfahrungsgemäß unter der Rubrik „Weitere Tiere“ auch Fische, Wellensittiche, Kanarienvögel oder Schildkröten auftauchen. Da sie ebenso wie die hier vorgestellten Kleintiere spezielle Anforderungen an Haltung und Pflege stellen, lässt sich dies durchaus mit dem Thema „Säugetiere“ verbinden. Informationen dazu können sich die Schüler aus den entsprechenden Kapiteln der Wirbeltiere oder den zahlreichen Heimtierbüchern der Bibliotheken besorgen. Werden Heimtiere mitgebracht, können meist typische Verhaltensweisen, Körpermerkmale, Art der Nahrung und des Käfigs, Sozialverhalten, Lernverhalten oder angeborenes Verhalten gut beobachtet werden – sofern die Tiere nicht beunruhigt oder verängstigt sind. An einem Projekttag lässt sich damit auch ein „Lernen an Stationen“ oder ein „Lernzirkel“ aufbauen. Wesentlich ist dazu aber eine von allen akzeptierte ruhige Umgebung. Es sollte vorher auch geklärt werden, ob Kinder unter schweren Tierhaarallergien leiden und welche landesspezifischen Erlasse zu beachten sind. Literaturhinweise Schmidt-Röger, H.: Wohnen mit Kaninchen. Ulmer, Stuttgart 2009 Schöber, U.: Kleintiere – der kompakte Ratgeber. Lingen, Köln 2006 Tooson, S., Ehrlich CH., Fehr, M.: Leben mit Meerschweinchen. NTV, Münster 2008 Warrlich, A.: Meine Zwergkaninchen. Kosmos, Stuttgart 2008 Weber, A.: Die persische Rennmaus. Natur und Tier, Münster 2008 Wilde Ch.: Lemminge. Ulmer, Stuttgart 2008 Medienhinweise http://kaninchenzucht.de: Übersicht zur Kaninchenzucht FWU 042 02331 Das Wildkaninchen FWU 5500510 Haustiere http://www.tierschutzbund.de: Hier gibt es zahlreiche Broschüren und Materialien zur Heimtierhaltung im kostenfreien DownloadBereich. Haustierhaltung in Deutschland Haustierhaltung in Deutschland In 34% aller privaten Haushalte werden Haustiere gehalten Anzahl in Millionen (1996) Es gibt zahlreiche Schulbiologiezentren, die Schulen in ihrer Umgebung Kleintiere, wie z.B. Mongolische Rennmäuse, zur Beobachtung oder auch zur Zucht überlassen. 6,2 Katzen Hunde 5,1 Ziervögel 5,1 Kleintiere* Die Mongolische Rennmaus Die Ägyptische und die Mongolische Rennmaus sind Neulinge unter den Heimtieren. Die Wildtiere leben in den Wüsten und trockenen Sandsteppen und legen dort unterirdische Gangsysteme an. Sie bevorzugen pflanzliche Nahrung, die sie in ihrer Heimat dann suchen, wenn es etwas abkühlt. Der Flüssigkeitsbedarf ist gering; meist genügt der Wassergehalt der Nahrung. In den USA wurden sie erstmals 1954 zur medizinischen Forschung importiert. Bald stellten sie sich als ideale Heimtiere heraus, da sie sich aufgrund ihrer Neugierde leicht dressieren lassen und schnell zahm werden. Durch den trockenen Kot und die geringe Harnausscheidung entsteht kaum Käfiggeruch. Kurze Schlafperioden legen sie, wie alle Mäuse, sowohl am Tag wie auch in der Nacht immer mal wieder ein. Sie sind gesellige Tiere, sollten in Pärchen oder Gruppen gehalten werden und im Käfig ein spezielles Laufrad und viel Material zum Graben haben. 52 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen Aquarien 4,0 3,2 * Meerschweinchen, Hamster, Zwergkaninchen u. a. Ausgaben für die Haustiere insgesamt ca. 2,25 Milliarden Euro davon für: 0,65 Bedarfsartikel und Zubehör 1,6 Fertignahrung davon bei: 0,86 Fachhandel 0,17 Drogeriemärkte 1,22 Lebensmitteleinzelhandel Die große Heimtierschau Kaninchen Meerschweinchen Mongolische Rennmaus Die Experten sind: Die Experten sind: Die Experten sind: Sonderthema Die große Heimtierschau Sonderthema Was muss man bei der Anschaffung, Haltung und Pflege von Heimtieren allgemein beachten? Schwerpunkte der Veranstaltung Warum werden Tiere in der Wohnung als Heimtiere gehalten? Die Experten sind: - Woher kommt das Tier? Wie leben die Wildtiere? Wie muss der Käfig eingerichtet sein? Welches besondere Verhalten zeigt das Tier? Wie alt wird das Tier? Veranstalter: Klasse: Goldhamster Weitere Tiere Die Experten sind: Die Experten sind: Die Experten sind: Datum: A1 WähleeinTierodereinesderSonderthemen.DubistdannderExperteoderdieExpertinamTagdergroßen Heimtiershow.BereitedazueinkurzesReferatvor.BeachtedieSchwerpunktederVeranstaltung.Fallsmöglich,bringeeinTiermitundbeschreibecharakteristischeVerhaltensweisen. © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009 53 1.2 Tiere, die der Mensch nutzt Rinder — wichtige Nutztiere Schülerbuch Seite 44/45 A1 Zeichne mithilfe des Textes und der Abbildung des Rinderschädels die Zahnformel für das Rind in dein Heft. [EG 2, EG 8, KO 6, AFB II] – Die Zahnformel für das Rind lautet: rechts Basiskonzepte Skelett, Gebiss und das Verdauungssystem verdeutlichen das Basiskonzept Struktur und Funktion [SF 8.]. Mit dem Aufbau der inneren Organe des Rindes werden weitere Schritte zum Basiskonzept System [SY 4] gemacht. Die Verarbeitung und Umwandlung der Stoffe im Körper ist Stoff- und Energieumwandlung [SF 9] zuzuordnen Die jährliche Milchleistung der Hochzuchtrassen („Turbokuh“) beträgt 3000 bis 6000 (max. 11 000) Liter Milch. Dazu benötigt eine Kuh pro Tag etwa 50 bis 100 kg Gras und produziert täglich etwa 150 Liter Speichel! Jeder Bissen wird 40- bis 50-mal gekaut. Der Pansen allein hat ein Fassungsvermögen von 200 Liter. Den „Speisenaufzug“ kann man besonders gut bei einer Giraffe im Zoo beobachten. Oberkiefer 6 – 6 1 links – — — 6 3 3 1 6 Unterkiefer A2 Vergleiche die Backenzähne des Rindes mit denen des Hundes. Erläutere die Unterschiede. [EG 3, KO 2, AFB II] – Die Backenzähne des Rindes bilden eine durchgehende Kaufläche, die zum Zerreiben harter Gräser geeignet ist. Die Zahnoberfläche ist rau, da sich die harten Schmelzfalten weniger rasch abnutzen als das dazwischen liegende weichere Zahnbein und der Zahnzement. Die vorderen Backenzähne des Hundes eignen sich zum Zerschneiden von Fleischstückchen und zum Zerbrechen von Knochen. Die Zähne haben spitze Höcker und sind schmal wie ein Messer. A3 Übertrage die Zeichnung des Rindermagens mit Beschriftung in dein Heft und kennzeichne durch Pfeile den Weg der Nahrung (blau: vor dem Wiederkäuen, rot: danach). [EG 2, EG 8, KO 6, AFB II] – Vor dem Wiederkäuen (blau) verlaufen die Pfeile durch den Pansen über den Netzmagen und über die Speiseröhre in den Mund. Nach dem Kauen (rot) muss die Linie über den Pansen zur Schlundrinne (besser: Magenrinne), dann in den Blättermagen und über den Labmagen zum Dünndarm geführt werden (s. auch Zusatzinformation). A4 Der Rinderdarm ist 20-mal so lang wie das Rind; der Katzendarm nur 5-mal so lang wie die Katze. Erkläre den Unterschied. [EG 10, EG 11, KO 6, AFB III] – Da der Darm des Rindes 50 bis 60 m lang ist, ergibt sich das Verhältnis von Körperlänge zu Darmlänge mit 1 : 20 bis 1 : 24. Bei der Katze ist der Darm nur ca. 4- bis 5-mal so lang wie der Körper. Schwer verdauliche und nährstoffarme pflanzliche Nahrung kann durch den langen Verdauungsvorgang besser genutzt werden. Dies ist bei der Fleischnahrung der Katze nicht notwendig. A5 Vergleiche mittels der Abb. 1 und 3 die Stallhaltung von Mastrindern mit der Freilandhaltung. [EG 10, EG 11, KO 6, BE 1, BE 2, AFB III] – Rinder sind Herdentiere; sie brauchen Bewegungsfreiheit. Die Haltung einzeln in Mastboxen ist nicht artgerecht, während die Haltung im Stall mit Auslauf oder auf der Weide eher den Ansprüchen der Tiere gerecht wird. A6 Recherchiere die Milchleistung eines Rindes heute und vor 100 Jahren. [EG 7, AFB II] – individuelle Lösung. Anmerkungen: Die Durchschnittszahlen liegen zwischen 7000 kg 54 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen und 8500 kg pro Kuh und Jahr im Land NRW. Einzelne Tiere kommen auf bis zu 12 500 kg (über 100 000 kg in 8 Jahren). Die Zahlen aus der Zeit vor 100 Jahren liegen bei etwa 1500 kg bis maximal 2500 kg. um 1900: 3 Nutzungsrassen (Milch, Arbeit, Fleisch); Milchleistung bis 2500 kg, Lebendgewicht Kühe 400 kg; bis 1960: Beginn der künstlichen Besamung, Milchleistung bis 3500 kg, Lebendgewicht Kühe 500 kg; bis heute: spezialisierte Rassen für Milch und / oder Fleisch, Milchleistung ansteigend auf 8500 kg (mehr als 10 000 kg bei Einzeltieren nicht selten), Lebendgewicht Kühe 750 kg. A7 Erstelle mit Fotos und Grafiken aus Zeitschriften ein Poster „Verwendung der Milch“. A8 Stelle zusammen, mit welchen Produkten aus und vom Rind du in deiner Umgebung zu tun hast. [A7/A8: KO 3, KO 5, AFB II] – individuelle Lösungen Arbeitsblatt Seite 55 A1 a) Speiseröhre, b) Pansen, c) Netzmagen, d) Schlundrinne, e) Blättermagen, f) Labmagen. Zum Weg der Nahrung s. Zusatzinformation. [KO 6, AFB II] A2 Der Mensch presst überwiegend die Kauflächen der Zähne aufeinander und zerquetscht die Nahrung, das Rind zerreibt die Nahrung zwischen den breitkronigen Zähnen wie zwischen Mühlsteinen. [EG 1, KO 7, AFB II] A3 a) Gras fressen, schlucken, im Pansen einweichen; b) kleine Nahrungsballen zurück zum Mund, erstmalig richtiges Kauen (daher bessere Bezeichnung „Späterkäuer“ statt „Wiederkäuer“); c) erneutes Schlucken, Wasserentzug im Blättermagen, Verdauen auch der Mikroorganismen im Labmagen durch Magensaft, Endverdauung im Dünndarm. [EG 10, KO 2, KO 7, AFB II] Verdauung beim Rind Junge und ältere Rinder: Zum Weg der Nahrung nach dem Wiederkäuen gibt es keine einheitlichen Ansichten (Penzlin, 1996). Bei Kälbern schließt die Schlundrinne komplett; getrunkene Milch gelangt direkt in den Blättermagen. Bei erwachsenen Rindern kommt getrunkenes Wasser zum Teil in den Blättermagen, aber auch in den Pansen, da die Rinne durch das Wachstum der Mägen nicht mehr komplett schließt. Je flüssiger der PansenNetzmagen-Inhalt ist und je voller diese Magenteile sind, desto schneller gelangt der Brei in den Blättermagen. Die Öffnung zwischen Pansen und Blättermagen schließt sich aber reflektorisch, wenn grobe Partikel sie berühren (Pflumm, 1989). Daher können einzelne Nahrungsteile wohl auch mehrfach wiedergekäut werden, bevor sie in den Blättermagen gelangen. Erst schlucken, dann kauen A1 Beschrifte die Teile des Rindermagens. Zeichne den Weg der Nahrung vor dem Wiederkäuen (links) und nach dem Wiederkäuen (rechts) mit unterschiedlichen Farben ein. a d f b c e a d b e c f A2Wodurch unterscheiden sich die Kaubewegungen beim Menschen (a) und beim Rind (b)? Beschreibe die Unterschiede. a) b) A3Nenne zu den einzelnen Phasen der Nahrungsaufnahme und Verdauung Stichworte und zeichne den Weg der Nahrung mit Pfeilen ein. b) a) c) a b c © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009 55 Praktikum: Milch und Milchprodukte Lexikon: Viele Nutztiere sind Wiederkäuer Basiskonzepte Beide Themen zeigen die Veränderungen von Wild- zu Nutzformen entsprechend dem Basiskonzept Entwicklung [EN 8, EN 9]. Durch die Vielfalt der Nutztiere wird auch das Basiskonzept Struktur und Funktion [SF 19], Variabilität und Angepasstheit deutlich. Durch das Praktikum werden mit einfachen Nachweisversuchen experimentelle Fähigkeiten erworben [Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung]. Schülerbuch Seite 46 A1 Anmerkungen: Bei Vollmilch sollten die kugelförmigen Fetttröpfchen sehr dicht nebeneinander zu sehen sein, bei 0,1%iger Milch sollten weniger Fetttröpfchen erkennbar sein. Um den Effekt eindeutiger zu bekommen, kann man jeweils die Milch zuvor mit Wasser im Verhältnis 1 : 9 verdünnen. Durch die Brown‘sche Molekularbewegung befinden sich die Fetttröpfchen in ständiger, zitternder Bewegung. [EG 2, EG 4, EG 5, KO 4, AFB II] A2 siehe A1 A4 Es bildet sich ein Häutchen (besteht aus Eiweiß). Nach dem Trocknen verursacht Wasser keinen Rückstand, wohl aber Öl und Milch. Der Fettfleck scheint im Gegenlicht durchsichtig. [EG 1, AFB I] A5 individuelle Lösung [EG 9, EG 11, AFB III] A6 individuelle Lösung [EG 4, AFB I] A7 Milch und Eiklarlösung flocken aus, im Wasser gibt es keinen Niederschlag. Milch enthält Eiweiß, das in Säure ausflockt (gerinnt). Der flockige Niederschlag in Milch und Eiklarlösung sieht ähnlich aus und bildet sich unter gleichen Bedingungen. Wasser kann nicht für den Niederschlag verantwortlich sein. [EG 4, EG 9, EG 10, KO 6, AFB III] A8 Nachgewiesen wurden Eiweiß und Fett. Anmerkung: Milchzucker ließe sich mit der Fehling-Reaktion nachweisen, ist aber für Schülerinnen und Schüler im Anfangsunterricht wegen der zu verwendenden Natronlauge nicht zu empfehlen. [EG 4, AFB I] Charolais A9 Der Inhalt der Gläser soll zunehmend fester geworden sein. [EG 4, AFB I] A10Je länger der Inhalt bebrütet wurde, desto saurer sollte der Geschmack sein (Milchsäurebildung). Ergänzung: Verantwortlich dafür sind die Milchsäurebakterien, die durch Zugabe Texas Longhorn Arbeitsblatt Seite 57 A1 Die Milch wird normalerweise für das Kälbchen produziert. Da das Tier im Verlauf eines Jahres enorm wächst und noch wenig Gras frisst, muss auch so viel Milch zur Verfügung stehen. [EG 10, KO 7, BE 7, AFB III] A2 Anton müsste, wenn er auch keine Milch- A3 individuelle Lösung [EG 9, EG 11, AFB I] Highland von Naturjogurt vorher hinzugegeben wurden. Das ist notwendig, da die käufliche Milch, pasteurisierte und vor allem die H-Milch keine Milchsäurebakterien mehr enthält. [EG 4, AFB I] produkte wie Jogurt oder Käse mag, darauf achten, die Eiweiße und Fette mit den essenziellen Aminosäuren und Fetten aus anderen Nahrungsquellen zu erhalten (z. B. Nüsse oder Tofu). Im anderen Extremfall muss Zita insbesondere auf ausreichende Eisen- und Vitaminzufuhr (D/E) achten. Für beide wäre ein Mittelweg sinnvoll! [KO 7, BE 5, BE 7, AFB III] A3 Dickmilch: Vollmilch mit geronnenem Eiweiß. (Dies wird durch Labfermentzusätze oder bakterielle Säuerung mithilfe von Milchsäurebakterien erreicht.) Jogurt: besondere Form saurer Milch; gekochte Milch muss mit Jogurtkulturen angeimpft werden. Kefir: Milch, die durch den Zusatz von Kefirpilzen fermentiert wurde. Es kommt zur sauren und alkoholischen Gärung. Magermilch: Milch mit verringertem Fettgehalt. Buttermilch: Restflüssigkeit, nachdem der Milch Fett für die Butter entzogen wurde. Käse: Ausfällen des Eiweißes aus der Milch und bakterielle Vergärung (Verkäsung der Milch). Eine Sonderform ist Quark/Topfen. Butter: Die Fetttröpfchen werden in der Milch miteinander verklebt, sodass sie eine zusammenhängende Masse bilden. [EG 7, KO 2, KO 7, AFB II] DieZiege Ziege—– ein ein genügsames genügsames Haustier Haustier Die Hausziege (Langhaar) Anpassungen an das Leben im Gebirge – kräftige Beine – federnde Gelenke – breite, harte Hufe (Kurzhaar) Stammform der Hausziege 56 Gämse Alpensteinbock Bezoarziege (Restbestand auf Kreta) Vorderbein Hornschale (Umhüllung aus besonderer Haut) Nutzleistung Verwandte Ziegenschädel Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen Hornzapfen (Knochen) Gazelle Antilope Rund um die Milch A1 Eine erwachsene Milchkuh bekommt jedes Jahr ein Kalb. Schon kurz nach der Geburt sucht das Kälbchen die Zitzen am Euter und beginnt zu saugen. In den ersten Wochen erhält es noch die Milch vom Mutterrind, danach wird es mit speziellem Kälberfutter ernährt. Die Kuh, die gekalbt hat, gibt dann ungefähr 300 Tage lang Milch — vorausgesetzt sie wird morgens und abends gemolken und gut mit Futter versorgt. Bei uns liefert eine Milchkuh pro Jahr im Durchschnitt 5000 Liter Milch; pro Tag sind das etwa 13 bis 14 Liter. Begründe, warum die Mutterkuh so viel Milch gibt. A2 Milch ist ein hochwertiges Nahrungsmittel. Sie enthält die Energie liefernden Nährstoffe Eiwei­ße, Fette und Milchzucker mit verschiedenen (aber nicht allen) Bausteinen, die der menschliche Körper nicht selbst herstellen kann. Außerdem sind Vitamine und Mineralstoffe enthalten, die besonders beim Wachstum benötigt werden. Milch enthält jedoch wenig Eisen, das zur Blutbildung benötigt wird, und nur sehr geringe Anteile an Vitamin D und E. Anton mag überhaupt keine Milch, Zita lebt nur von Milch oder Jogurt und isst sonst nichts. Beurteile diese Essgewohnheiten. A3Im Folgenden sind verschiedene Milchprodukte genannt. Recherchiere, wie man sie aus der Milch herstellt. Dickmilch: Jogurt: Kefir: Magermilch: Buttermilch: Käse: Butter: © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009 57 Das Wildschwein ist die Stammform des Hausschweins Schülerbuch Seite 48/49 A1 Begründe mithilfe des Textes, warum das Wildschwein bei uns trotz Bejagung im Bestand noch zunimmt. [EG 10, EG 11, AFB II] – Es findet sowohl im Wald als auch auf den Feldern der Bauern ausreichend Nahrung. A2 Begründe, weshalb bei der Massentierhaltung Basiskonzepte Der Bezug Hausschwein zu Wildschwein ist Teil des Basiskonzepts Struktur und Funktion [SF 19]. Durch die Züchtung und die Aufzucht der Jungen werden Bezüge zum Basiskonzept Entwicklung [EN 9, EN 10] hergestellt. Fragen zur Tierhaltung sind insbesondere dem Kompetenzbereich Bewertung [BE 1, BE 2] zuzuordnen. mehr Medikamente eingesetzt werden müssen als bei der Freilandhaltung. [EG 10, EG 11, BE 1, AFB II] – Die Tiere leben auf engerem Raum zusammen, deshalb ist bei einer Infektion die Ansteckungsgefahr wesentlich größer. Darüber hinaus sind die Abwehrkräfte der Tiere nicht so gut. A3 Das Verhältnis der Körper- zur Darmlänge beträgt beim Schwein etwa 1:14. Vergleiche dieses Verhältnis mit dem bei Katze und Rind. Erläutere die Unterschiede. [EG 3, EG 11, KO 4, AFB III] – Beim Rind (reiner Pflanzenfresser) ist der Darm 20- bis 25-mal so lang wie der Körper, bei der Katze (reiner Fleischfresser) nur 4- bis 5-mal so lang. Fleisch ist leichter verdaulich und enthält pro Gewichtseinheit mehr verwertbare Nährstoffe als Pflanzen. Fleischfresser haben deswegen einen relativ kurzen, Pflanzenfresser einen relativ langen Darm. Das Schwein ist ein Allesfresser, daher nimmt auch die Darmlänge einen mittleren Platz ein. Körperpflege: kein Scheuern, Kratzen und Suhlen möglich; Spiele /Rangkämpfe: nicht möglich, da kein Holz oder Pflanzen als „Spielzeug“ vorhanden sind; Paarung: häufig künstliche Besamung, keine natürliche Fortpflanzung. [EG 3, EG 11, KO 4, BE 1, BE 2, AFB III] Zusatzaufgabe und Lösung A1 Insgesamt betrug der Fleischverbrauch pro Kopf und Jahr um 1800 etwa 13 kg. Weitere Zahlen sind: 1935: 53 kg, 1965: 66 kg, 1974: 81 kg, 1984: 84 kg, 1988: 103 kg, 1991: 94 kg, 1993: 96,2 kg, 1995: 92,0 kg, 1997: 89,5 kg, 2003: 90,7 kg, 2005: 88,5 kg. a) Übertrage diese Zahlen in ein Säulendiagramm. [KO 5, KO 7, AFB III] b) Wenn man von den Werten jeweils die Knochenanteile und die Anteile für Tierfutter abzieht, verbleiben etwa 40 kg Schweinefleisch pro Jahr für jeden der 80 Millionen Einwohner der BRD. Was bedeutet das für die Schweinehaltung? [KO 5, BE 1, BE 2, BE 5, AFB III] – Das Säulendiagramm zeigt den enorm gestiegenen Verbrauch, aber auch einen Rückgang seit 1994 durch die Verunsicherung des Verbrauchers infolge der Schweinepest. Trotzdem müssen immer noch pro Jahr 3,2 Milliarden kg Schweinefleisch erzeugt werden. A4 Welche Ansprüche das Wildschwein an seinen Lebensraum hat, kannst du aus dem Text der linken Seite ableiten. Stelle diese den heute üblichen Haltungsbedingungen für das Hausschwein gegenüber. Welche Schlussfolgerungen ergeben sich daraus? [EG 3, EG 11, KO 4, BE 1, BE 2, AFB III] – Wildschweine wühlen im Boden nach Nahrung, benötigen Suhlen zur Körperpflege und leben in Rotten zusammen. Bei der heutigen Schweinehaltung sind diese Bedingungen in der Regel nicht gegeben. Sie ist also oft nicht artgemäß. Arbeitsblatt Seite 59 A1 Boden: zum Wühlen und Suhlen geeignet; Nahrung: vielfältig, kein „Kraftbrei“, der die Zähne nicht fordert; soziale Verhaltensweisen: normales Fortpflanzungsverhalten und Herstellen einer Rangordnung muss möglich sein; Nachkommen: Ferkel müssen Locklaute der Sau hören können; Gehegegröße: keine Haltung in Boxen, die zu Bewegungsmangel und Kreislaufstörungen führt. [EG 3, EG 11, KO 4, BE 1, BE 2, AFB III] A2 Futtersuche: Erkunden, Nahrung mit der Nase aufspüren, Wühlen im Boden. Ausscheidung: Kotstelle ist nicht von Liegefläche getrennt (daher häufig Infektionen durch Kotfressen); Fortbewegung: kein Gehen und Traben möglich; 58 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen Schweine – Abstammung und Entwicklung Der Wildschweinbestand ist seit 1978 um 800% gestiegen! Vielfach häufen sich daher Klagen über Wildschweine als ungebetene Gäste in Gärten, Weinbergen und auf Friedhöfen. Die steigende Zahl der „Schwarzkittel“ ist letztlich aber auf das Verhalten des Menschen zurückzuführen. Er bietet dem lernfähigen Kulturfolger viele neue Nahrungsquellen wie z. B. ausgedehnte Maisfelder. Außerdem sind die Tiere sehr wanderungsfreudig (10 km oder mehr pro Nacht) und ziehen nur in stockfins­ terer Nacht. Jäger haben nur gute Abschusschancen, wenn Schnee fällt oder mit Hunden gejagt wird. Trotz erhöhter Abschusszahlen in den letzten Jahren vermehren sich die angerichteten Schäden, da natürliche Regulationsmechanismen fehlen. Schon vor rund 7000 Jahren begannen unsere Vorfahren mit der Hausschweinzüchtung. Während heute nur noch das Fleisch von Bedeutung ist, wurde früher auch der Wühltrieb zum Auflockern des Bodens und die gute Nase zum Auffinden der Jagdbeute oder der Trüffelpilze benutzt. In den letzten 100 Jahren starben durch die einseitige Nutzung viele der alten, robusten Hausschweinerassen aus. Gefragt sind heute Tiere mit viel magerem Fleisch, möglichst ohne Fett und Schwarte. Um der qualvollen Massentierhaltung entgegenzuwirken, setzen aber wieder viele Bauern auf Freilandhaltung. Dazu werden z. B. MangalitzaWollschweine verwendet, die ganzjährig im Freien gehalten werden können. Rund um das Schwein Hausschweine stammen von Wildschweinen ab. Obwohl sich die Hausschweine durch die mehrere tausend Jahre dauernde Züchtung äußerlich sehr von den Wildschweinen unterscheiden, haben sie doch noch sehr ähnliche Verhaltensweisen. A1 Nenne verschiedene Bedingungen, wie man Hausschweine halten müsste, damit sie das natürliche Verhalten der Wildschweine zeigen können. Berücksichtige dabei: A2Beschreibe, welche arttypischen Verhaltensweisen das Schwein in den modernen Mastboxen nicht zeigen kann. Beachte dabei: Boden: Futtersuche: Nahrung: Ausscheidung: Soziale Verhaltensweisen: Fortbewegung: Körperpflege: Nachkommen: Spiele/Rangkämpfe: Gehegegröße: Paarung: © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009 59 Das Pferd — ein vielseitiges Nutztier Schülerbuch Seite 50/51 A1 Es gibt heute noch frei lebende Pferde. Dazu Basiskonzepte Die genauere Betrachtung der Lebensweise der Pferde ist den Basiskonzepten Struktur und Funktion [SF 19] sowie System [SY 3, SY 8] zuzuordnen. Die Aufgaben und das Arbeitsblatt sowie zugehörige Projekte (s. Seite 62–65) fördern insbesondere die prozessbezogenen Kompetenzen. ������� gehören die nordamerikanischen Mustangs, die Pferde der Camargue in Südfrankreich oder die im Merfelder Bruch bei Dülmen in Westfalen. Suche nach Informationen zu einer dieser Gruppen und halte einen Vortrag über das Verhalten frei lebender Pferde. [EG 7, EG 8, KO 1, KO 2, KO 5, AFB III] – individuelle Lösung, siehe Zusatzinformation A2 Starte eine Recherche zur Abstammung unserer Hauspferde. Berichte. [EG 7, EG 8, KO 1, KO 2, KO 5, AFB III] – individuelle Lösung, siehe Zusatzinformation A3 Erstellt gemeinsam ein Plakat zu verschiedenen Pferderassen. Schreibt in Stichworten die wichtigste Nutzung der jeweiligen Rasse dazu. [EG 7, EG 8, KO 3, KO 5, AFB III] – individuelle Lösung, A4 Rind und Pferd sind Nutztiere. Stelle für die heutige Nutzung dieser Tiere Gemeinsamkeiten und Unterschiede zusammen. [EG 3, EG 11, KO 7, AFB II] – Gemeinsamkeiten: Stallhaltung, Fütterung durch den Menschen, Abweidung von Gras. Unterschiede: Pferd vor allem Freizeittier, Reiten, Pferderennen, Lasttier, Zugtier, selten Fleisch und Lederlieferant. Rind vor allem für die Ernährung: Fleisch, Milchprodukte und Nutzartikel (Leder,…), Lasttier nur in Ländern der dritten Welt. Kein Reittier. A5 Vergleiche das Gebiss des Pferdes mit dem des Rindes. Schreibe die Zahnformeln auf und nenne Unterschiede. [EG 3, EG 11, KO 7, AFB II] – Das Pferd besitzt auch im Oberkiefer Schneidezähne. Nur beim Hengst kommen noch Eckzähne vor. Die Zahnformel lautet: rechts ������� Oberkiefer links 6 1 3 3 1 6 6 1 3 3 1 6 Unterkiefer A6 Besuche einen Reiterhof in deiner Umgebung ������� Fabeltiere und führe zu einem der folgenden Themen eine Befragung durch: – Sinnesorgane des Pferdes, – Fortpflanzung bei Pferden und Aufzucht der Fohlen, – Haltungsbedingungen allgemein und Futter, – Verhalten von Pony und Großpferd, – Pferdekrankheiten. Erstelle vorher einen Fragenkatalog. Notiere die Antworten möglichst genau und referiere vor der Klasse. [EG 7, EG 8, KO 1, KO 2, KO 5, AFB III] – individuelle Lösung. A7 Esel, Schaf, Reh, Zebra und Nashorn sind weitere Beispiele für Huftiere. Finde heraus, ob es sich dabei um Paarhufer oder Unpaarhufer handelt. Begründe. [EG 3, EG 11, KO 7, AFB II] 60 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen – Schaf und Reh sind Paarhufer. Esel und Zebra sind Unpaarhufer, die wie das Pferd nur mit einem Huf auftreten, das Nashorn – ebenfalls Unpaarhufer – hat noch drei Zehen. Arbeitsblatt Seite 61 Teilaufgabe a 1 Höhlenmalereien zeigen Pferde als Fleischlieferanten; 2 Die Menschen vor Beginn unserer Zeitrechnung nutzten bereits das Pferd als Lasttier. 3 Im Mittelalter diente das Pferd als Kampfgefährte, das den Ritter (Bezeichnung leitet sich von Reiter ab!) mit seiner schweren Rüstung auch auf Turnieren trug. 4 Das von den Spaniern nach Amerika gebrachte Pferd verwilderte und wurde später von den Indianern gefangen und als Reittier gezüchtet, aber auch als Zugpferd von den Weißen z. B. vor die Postkutsche gespannt. 5 Das Pferd als „Ackergaul“ oder als „Brauereigaul“ verliert zu Beginn des Jahrhunderts durch die zunehmende Industrialisierung an Bedeutung. 6 Polizisten oder Militär zu Pferd sind selten. 7–10Aus den vielfältigen Möglichkeiten, Pferde zur Freizeitgestaltung und zum Sport zu verwenden, sind hier beispielhaft dargestellt: Jagd, Trabrennen, Pferderennen und Springturniere. [BE 1, BE 2, BE 6, AFB II] Teilaufgabe b individuelle Lösung (Anregung dazu können z. B. auch die Fabeltiere in der Randspalte geben). [KO 5, AFB II] Zur Geschichte des Pferdes Mustang: Verwilderte Hausrassen, die von den ersten Besiedlern Nordamerikas mitgebracht wurden. Sehr uneinheitliches Aussehen. Camargue-Pferd: Seit etwa 2000 Jahren bekannt. Im Rhone-Delta Südfrankreich beheimatet. Die Rasse wird vor allem als Reit- und Lastpferd genutzt. Dülmener Wildpferd: Kleinwüchsige Pferderasse. Früher als Grubenpony genutzt, heute als Reit- und Familienpony. Die wild lebenden Tiere sind aus einem Bestand von 20 Tieren hervorgegangen. Um Inzucht zu vermeiden, werden immer wieder wildpferdnahe Einkreuzungen vorgenommen. Hauspferde wurden etwa 3000 Jahre v. Chr. an verschiedenen Stellen Asiens, vor allem wohl in den Steppengebieten Zentralasiens, aus dem Wildpferd domestiziert. Es kommen als Ausgangsformen der Tarpan und das Mongolische Wildpferd infrage, das heute als Przewalskipferd weitergezüchtet wird. Das Pferd wurde wahrscheinlich schon sehr bald als Reittier genutzt, um schneller große Strecken zurückzulegen. Vor allem in kriegerischen Auseinandersetzungen hatten berittene Horden einen großen Vorteil. Außerdem diente es als Fleischlieferant. Weitere Nutzungsformen kamen erst später hinzu (s. Arbeitsblatt). Pferdegeschichte (n) � � �� � � ��������������� � � ������� �� ���������� ������������������������������ � ������������������� � ������ ����������� � ����������� ������������������� A1 Die Abbildungen verdeutlichen verschiedene Verwendungsmöglichkeiten von Pferden in den letzten 20 000 Jahren. Löse die folgenden Aufgaben in deinem Heft. a Erkläre kurz, was nach deiner Meinung zur Geschichte der Pferde dargestellt ist. b Erfinde rund um die Situation Geschichten, welche die besonderen Eigenschaften der dargestellten Pferde verdeutlichen. © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009 61 Das Haushuhn Basiskonzepte Die Besonderheiten der Haushühner sind Teil des Basiskonzepts Struktur und Funktion [SF 19]. Das Hühnerei und die Entwicklung des Hühnchens beziehen sich auf das Basiskonzept Entwicklung [EN 3, EN 9, EN 10], stellen aber auch Bezüge zum Basiskonzept System [SY 3, SY 8] her. Fragen zur Tierhaltung sind insbesondere dem Kompetenzbereich Bewertung [BE 1, BE 2] zuzuordnen. Schülerbuch Seite 52 A1 Beschreibe die Randabbildung und erkläre, weshalb man Hühner nur selten sieht. [EG 10, AFB II] – Von 100 Hühnern findet man nur 11 im Freiland. A2 Starte eine Recherche zu den drei in der Randabbildung genannten Haltungsformen und zur Biohaltung von Hühnern. Berichte vor der Klasse. [EG 7, KO 2, KO 5, AFB II] – siehe Zusatzinformation und Arbeitsblatt A3 Ermittle im Supermarkt Preisunterschiede für Eier aus den Haltungsformen und notiere mögliche Ursachen dafür. [EG 10, EG 11, BE 1, BE 2, AFB II] – Die Eierpreise für Käfig- und Bodenhaltung sind ähnlich, bei der Freilandhaltung liegt der Preis höher. Der größere Platzbedarf und der höhere Personaleinsatz sind wesentliche Faktoren. A4 Auf gekauften Eiern befindet sich ein Stempel­aufdruck. Was er bedeutet, kannst du unter www.was-steht-auf-dem-ei.de erkunden. [EG 7, KO 2, KO 5, AFB II] – Die Bezeichnungen benennen die Haltungsform, das Erzeugerland und den Legebetrieb. Haltungsform: 0) Biohaltung, 1) Freilandhaltung, 2) Bodenhaltung, 3) Käfighaltung, für Kleingruppenhaltung wird eine neue Nummer, 4) diskutiert. Erzeugerland: DE) Deutschland, FR) Frankreich, AT) Österreich, NL) Niederlande, usw. Legebetrieb mit Stallnummer: z. B. 1234501 oder AAA 01. A5 Notiere, wie viele Eier in deinem Haushalt in einer Woche verbraucht werden. Berechne den Jahresverbrauch pro Familienmitglied. A6 Jeder Bundesbürger verbraucht im Jahr etwa Henne, Küken, Hahn 220 Eier. Vergleiche mit deiner Familie. Erkläre mögliche Unterschiede. [A5/A6: EG 10, EG 11, AFB II] – Die Anzahl der Eier, die pro Kopf und Jahr verzehrt wird, dürfte je nach Essgewohnheit bei den einzelnen Familien schwanken. Auf eine Zahl von 220 Eiern wird kaum jemand kommen. Die Differenz ergibt sich aus versteckter Eimasse z. B. in Nudeln, Kuchen, Gebäck und anderen Nahrungsmittelzubereitungen. A7 Lies in der Info-Box den Text zum Verhalten Der Hühnerschnabel arbeitet wie eine Pinzette beim Auflesen der Körner, wie eine Spitzhacke beim Zerhacken von Kartoffeln und Rüben und wie eine Schere beim Zerkleinern von Pflanzenteilen. von Freilandhühnern durch. Schreibe auf, welche Einschränkungen bei Boden- bzw. Legebatterie-Haltung vorhanden sind. [EG 10, EG 11, BE 1, BE 2, AFB II] – siehe Zusatzinformation und Arbeitsblatt A8 Hühner und vor allem Hähnchen werden auch als Fleischlieferanten gehalten. Informiere dich über die Haltungsbedingungen und berichte darüber. [EG 7, KO 2, KO 5, AFB II] – siehe Zusatzinformation und Arbeitsblatt Mit den Füßen können die Hühner gut scharren. 62 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen Arbeitsblatt Seite 63 Bodenhaltung und Käfighaltung entsprechen nicht den naturnahen und artgerechten Haltungsbedingungen. Hühnern werden bei jeder Art der Massentierhaltung die Schnabelspitzen entfernt, um Verletzungen vorzubeugen. Die zweifellos von jedem befürwortete Freilandhaltung kann aber weder den enormen Bedarf decken, noch ist der dazu notwendige Landschaftsverbrauch mit dem Naturschutz zu vereinbaren. Da das Thema stark emotional besetzt ist, sollte nur eine gut geprüfte Auswahl des audiovisuellen Materials und der Zeitschriftenartikel die „Talk-Show“ begleiten. Zusätzliche Motivation für eine ernsthafte Diskussion wird durch eine Videoaufzeichnung der „TalkShow” erreicht. [KO 1–5, AFB III] Formen der Hühnerhaltung Zur Käfig-, Boden- und Freilandhaltung siehe Arbeitsblatt. Im Bereich der Legehennenhaltung ändern sich die gesetzlichen Regelungen. Bis 2012 muss die Batteriehaltung abgeschafft sein. Nicht alle EU-Staaten haben die gleichen Übergangsregelungen. Daraus ergeben sich auch Schwierigkeiten für die Kennzeichnung der Eier, vor allem in Hinblick auf die Kleingruppenhaltung: Die „ausgestalteten“ Käfige, wie sie die neue EU-Richtlinie vorschreibt, müssen 600 cm² nutzbare Fläche je Henne aufweisen. Bis zu 60 Tiere sind pro Käfig erlaubt. Waren die bisherigen Käfige völlig kahl, sollen jetzt Sitzstangen, abgedunkelte Legenester und ein Bereich mit Sand zum Reinigen des Gefieders zur Verfügung stehen. Die Tiere bewegen sich auf Drahtgittern, sodass ihr Kot durch die Maschen fällt. Biohaltung: Sie entspricht weitgehend der Freilandhaltung, jedoch stammt das Futter aus ökologischem Anbau. Hühner als Fleischlieferanten: Hähnchenschlachtungen liegen in Deutschland bei etwa 60 000 t pro Monat, das entspricht ungefähr 30 Millionen Tieren. Das deckt noch nicht ganz den geschätzten Jahresbedarf, der bei über 400 Millionen Hähnchen liegt. Die Hähnchenmast erfolgt ausschließlich in Bodenhaltung. Die Tierzahl soll so berechnet sein, dass nicht mehr als 35 kg Lebendgewicht pro Quadratmeter Stallfläche zustande kommen. Bei der Kurzmast (etwa 32 bis 34 Tage) erreichen die Tiere ein Endgewicht von 1500 g. Dabei leben zum Schluss 23 Tiere auf einem Quadratmeter. Bei der Mittellangmast (38 bis 40 Tage) kann das Endgewicht bis auf 2 kg steigen. Dann sind nur noch 18 Tiere auf einem Quadratmeter möglich. Im Splittingverfahren wird nach 32 Tagen ein Drittel der Tiere geschlachtet, der Rest verbleibt bis zum 40. Tag. Bei der Langmast (50 bis 60 Tage) kann das Endgewicht bis auf 3 kg gesteigert werden. Talk-Show: Hühnerhaltung Häufig wird die Massentierhaltung in den Medien einseitig betrachtet. Die Notizzettel auf dieser Seite zeigen verschiedene Aspekte zur Hühnerhaltung. Sammelt dazu noch weiteres Material. Beachtet auch das natürliche Verhalten der Hühner. Gestaltet dann mit den genannten Punkten zu dem Thema in eurer Klasse eine „Talk-Show“. Ihr braucht dazu: – einen Diskussionsleiter – zu den einzelnen Punkten fachkundige Experten, die ihre Meinung gut vertreten können. Tragt zuerst in kleineren Gruppen für euren Experten jeweils gute Argumente zusammen. Setzt euch zu Beginn der Diskussion ein Zeitlimit. Eierpreise Eier aus Käfighaltung kosten je nach Größe 8 bis 14 Cent, solche aus Bodenhaltung zwischen 20 und 25 Cent. Eier gleicher Größe aus Freilandhaltung sind deutlich teurer (zwischen 30 und 35 Cent). Inhaltsstoffe de r Hühnereier Hühnereier sind für den Mensc hen ein wesentlich er Nahrungsbestandteil, da si e biologisch ho chwertiges Eiwei ß und Vitamin e der B- Gruppe enth alten. Eierverbrauch Der Bedarf an Eiern zur industriellen Herstellung zahlreicher Fertigprodukte übersteigt bei weitem die Menge, die durch Freilandhaltung erzeugt werden kann. In privaten Haushalten werden zusätzlich zu den Fertigprodukten weitere Eier verbraucht. Mehr als 30 Millionen der ca. 42,4 Millionen Legehennen wurden Ende 1996 in Käfigen gehalten. Haltung im Käfig Vier Hennen werden auf 1/2 m2 gehalten, können einander kaum ausweichen, kennen sich aber sehr genau. Gefiederpflege ist kaum, Scharren und Baden im Sand nicht möglich. Die Eiablage erfolgt auf dem Käfigboden. Es besteht geringe Infektionsgefahr, da die Tiere mit ihrem eigenen Kot nicht in Berührung kommen. Das Anbringen von Sitzstangen ist nicht möglich; die Hennen können durch den Drahtboden verkrüppelte Zehen bekommen. In kurzer Zeit werden durch optimale Beleuchtung, besonderes Klima, automatische Fütterung und Abtransport der Eier auf Fließbändern große Mengen Eier produziert. Bodenhaltung Größte Legebatterie in Deutschland In einer geplanten Legebatterie für 800 000 Hühner — dies sind sechs- bis siebenmal so viele Tiere wie in den bisherigen Hühnerfarmen — sollen demnächst etwa 170 Millionen Eier pro Jahr produziert werden. Nach etwa 14 Monaten werden die Hennen dann zu Suppenhühnern verarbeitet. Die Probleme bei der Beseitigung des Hühnerkots und die ungeklärten Gefahren, die über die Luftbelastung von der riesigen Farm ausgehen können, haben vorerst für einen Baustopp gesorgt. Befürworter der Riesenfarm hatten den geringen Landschaftsverbrauch bei gleichzeitig hoher Effektivität des Betriebs gepriesen. In vollklimatisierte n Ställen leben mehrere hundert Tiere so zusammen , dass für 6 Hennen ein Quadratmeter zur Verfügung ste ht. Verirrt sich ein Tier in der Masse , wird es gehackt und verletzt oder soga r getötet. Gefiede rpflege, Scharren un d das Anbringen von Sitzstangen ist möglich. Die Eiablage erfolgt in Nestern. Durch de n Kontakt mit dem eigenen Kot ist die Infektionsgefahr größer als bei der Käfighaltung. Freilandhaltung In einem Hühnerhaus mit Außengelände werden wenige Tiere gehalten. Auf dem Boden im Haus ist Stroh, jeder Henne stehen mehrere Quadratmeter zur Verfügung. Gefiederpflege, Scharren und Sandbaden ist möglich. Die Tiere können einander ausweichen. Ein Betrieb dieser Art kann aber mit der Hühnerhaltung allein nicht überleben. © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009 63 Die Haltung der Regenbogenforelle — ein Bauernhof unter Wasser Praktikum: Fischpräparation Schülerbuch Seite 54 Basiskonzepte Die Besonderheiten der Fische sind Teil des Basiskonzepts Struktur und Funktion [SF 19]. Die Entwicklung der Fische bezieht sich auf das Basiskonzept Entwicklung [EN 3, EN 9, EN 10], stellt aber auch Bezüge zum Basiskonzept System [SY 3, SY 8] her. Schülerbuch Seite 55 A1 Bereite einen Vortrag zu Lebensraum, Nahrung und Fortpflanzung der wild lebenden Regenbogenforelle bzw. der Bachforelle vor. [EG 7, KO 2, KO 5, AFB II] – individuelle Lösung A2 Schreibe auf, wie du als Fischbauer die Forellenhaltung organisieren würdest. Denke daran, worauf ein Landwirt bei der Schweinehaltung achten muss; z. B. geeigneter Stall, Futter, Misten usw. [EG 1, EG 2, EG 10, KO 2, KO 6, AFB III] – Die Zuchtteiche mit bewegtem Wasser entsprechen den Ställen. Da das Wasser über Zu- und Ablauf ständig erneuert wird, werden die Ausscheidungen der Fische mit entsorgt (gemistet). Da Forellen von tierischer Nahrung leben, muss auch das Fertigfutter entsprechend zusammengesetzt sein (z. B. eiweißreiches Fischmehl). Es müssen viele Kleinfische gefangen werden, um die Forelle zu füttern. Die „Ernte“ erfolgt durch teilweises Ablassen des Wassers. Hinzu kommt die Nachzucht. Der Fischwirt bewerkstelligt die Befruchtung der Eier und betreut die Entwicklung der Jungfische im Brutkasten. Fragen zur Tierhaltung sind insbesondere dem Kompetenzbereich Bewertung [BE 1, BE 2] zuzuordnen. ������������� A3 Schreibe eine kurze Zusammenfassung zur Aufzucht von Regenbogenforellen. Beziehe dabei die Bilder auf dieser Seite mit ein. [KO 4, AFB II] – siehe auch Seite 190 ��������������� A4 Auch Karpfen werden in Fischteichen gezüchtet. Recherchiere und berichte. [EG 7, KO 2, KO 5, AFB II] – individuelle Lösung; siehe Arbeitsblatt ������������ A5 Nicht nur Süßwasserfische, sondern auch Meeresfische, Krebse und Muscheln werden kultiviert. Man bezeichnet das als Aquafarming. Sammelt Informationen dazu und bereitet eine Ausstellung dazu vor. [EG 7, KO 2, KO 5, AFB II] – individuelle Lösung �������������� A1 individuelle Lösung [EG 4, AFB I] A2 Die Kiemen mit den Kiemenbögen und den Kiemenblättchen werden sichtbar. [EG 3, AFB I] A3 1) Kiemenblättchen, 2) Rumpfmuskeln, 3) Speiseröhre, 4) Kiemendeckel, 5) Kiemenraum, 6) Kiemenbogen, 7) Mundraum, 8) Atemwasser [EG 3, AFB I] A4 8 – 7 – 5 – 6 – 1 – 4 oder 8 – 7 – 5 – 6 – 2 – 3 [EG 3, AFB I] Arbeitsblatt Seite 65 A1 individuelle Lösung [EG 11, AFB I] A2 5 – 2 – 3 – 1 – 6 – 4 [EG 10, AFB I] A3 s. Abbildung unten [EG 13, AFB II] Der Mensch nutzt Karpfen und Forelle Der Karpfen findet bereits 550 v. Chr. durch Aristoteles Erwähnung. Er stammt aus Asien und wurde vermutlich erst Mitte des 15. Jahrhunderts in Mitteleuropa heimisch. Seit Jahrhunderten wird der Karpfen als „Schmuckfisch“ gezüchtet (z. B. Japanische Zierkarpfen in vielfältig schillernden Farben oder mit dem Zuchtziel, die Schuppen zu verringern, s. Randspalte). Sowohl der Karpfen als auch die Forellen stehen bei Sportanglern hoch im Kurs. Auch bei Fischfarmen, die die Fischbrut für den Verzehr groß ziehen, stehen der Karpfen und die Forelle, neben dem Lachs, in der Beliebtheit auf den vorderen Plätzen. Hinweis: Es lohnt sich, wenn dies möglich ist, eine Zuchtfarm in der näheren Umgebung zu besuchen. Adressen kann man von der Landwirtschaftskammer bzw. Umweltverbänden erhalten. Fischzuchtanlage ������������������������������� ����������� ������������� ���������� ���� ����� ���� ������������� 64 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen ������������������������������� Aufzucht von Karpfen Zur erfolgreichen Karpfenzucht sind mehrere Teiche mit verschiedener Größe und Tiefe erforderlich, um den Karpfen in jedem Entwicklungsstadium optimale Bedingungen zu schaffen. Damit das Umsetzen der Fische von einem in den nächsten Teich einfacher ist, kann man bei den einzelnen Teichen das Wasser ablassen. � � Vor dem ersten Auffüllen mit Wasser wird ein Teich (1. Vorstreckteich) bepflanzt. Man schafft so die Voraussetzung für das Ansiedeln vieler Kleintiere, die der Ernährung der Jungkarpfen dienen. Wenn die Karpfen an Größe zugenommen haben, benötigen sie auch einen größeren Teich (2. Vorstreckteich), in den sie noch im ersten Jahr wechseln. Nach einer weiteren Größenzunahme kommen die Fische zur Überwinterung in den Winterungsteich, der im Bodenbereich eine Vielzahl von Unterschlupfmöglichkeiten im Schlamm besitzt. Das zweite Jahr verbringen sie im eigentlichen Streckteich und das dritte Jahr im größten aller Teiche, dem Hauptteich. Sowohl im zweiten als auch im dritten Jahr wird zusätzlich gefüttert (Getreide und anderes pflanzliches Futter), um die Gewichtszunahme zu beschleunigen. Die Mehrzahl der Karpfen kommt dann als „dreisömmrige“ Tiere in den Handel. Sie wiegen zu dieser Zeit ca. 1000 bis 1500 g. Ein Teil wird zur weiteren Zucht genutzt. Im Laichteich, in dem sich die Fische von den Pflanzenresten ernähren, schlüpft dann die neue Brut aus. � � � A1 Bearbeite den Text (eventuell mit der 5-Schritt-Lesetechnik) durch Unterstreichen von Schlagwörtern, finden von Zwischenüberschriften u. a. � A2Ermittle mithilfe des Textes die richtige Reihenfolge der Abbildungen zur Karpfenzucht. A3Skizziere eine Karpfenzuchtanlage. © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009 65 Die Honigbiene — ein Insekt als Haustier Was ist los im Bienenstaat? Schülerbuch Seite 56 A3 Für die Bestäubung von 1 Hektar (100 m x 100 m) Fläche sind 4 Bienenstöcke nötig. Gib an, wie viele Tiere für 2 ha gebraucht werden. [EG 7, KO 6, AFB II] – In jedem Bienenstock leben etwa 70 000 Tiere. Es werden 8 Bienenvölker benötigt, das sind: 70 000 x 8 = 560 000, also mehr als eine halbe Million Bienen. A1 Begründe, weshalb ein Feld mit blühenden Basiskonzepte Der Lebenslauf der Honigbiene gibt erste Einblicke in die Entwicklung wirbelloser Tiere (Basiskonzept Entwicklung [EN 3)]. Auch das Basiskonzept Struktur und Funktion wird durch den Zusammenhang zwischen dem Körperbau der Biene und ihren Tätigkeiten deutlich [SF 5]. Pflanzen als Bienenweide bezeichnet wird. [EG 11, AFB II] – Eine Weide liefert das Futter für die weidenden Tiere. In gleicher Weise liefern blühende Pflanzen mit Pollen und Nektar das Futter für Bienen und ihre Brut. einen Milliliter (ml) Nektar sammeln (1000 ml sind 1 l). Lies den Text und berechne, wie viele Flüge für 1 kg Honig notwendig sind. [KO 6, KO 7, AFB II] – Für einen Liter Nektar sind 20 x 1000 = 20 000 Flüge notwendig. Da nach Angabe des Textes daraus nur 250 Gramm Honig werden, ist etwa die vierfache Anzahl von Sammelflügen nötig, also 80 000. A3 Erkunde in einem Supermarkt, welche Honig­ sorten es gibt. A4 Recherchiere, welcher Unterschied zwischen Blütenhonig und Waldhonig besteht. [A3/A4: EG 7, KO 2, AFB II] – Anmerkungen zur Recherche: Zu achten ist beim Blütenhonig z. B. auf die zugehörige Pflanze. Waldhonig wird aus den Ausscheidungen verschiedener Schnabelkerfen gewonnen. Die Bienen saugen also nicht Nektar, sondern den Honigtau z. B. von Blattläusen. Schülerbuch Seite 57 A1 Erstelle anhand des Textes eine Tabelle, in ������������� ������������ der du dem Lebensalter einer Arbeiterin ihre jeweilige Tätigkeit im Bienenvolk zuordnest. [EG 10, KO 6, AFB II] – siehe Tabelle Alter in Tätigkeit Tagen ��������������� ���������������� �� � ����� ������������� ��������������� Beobachtungsröhren und Nisthilfen für Wildbienen 66 Arbeitsblatt Seite 67 A2 Eine Biene kann bei zwanzig Sammelflügen 1–2 Leere Zellen werden gereinigt. 3–5 Ältere Larven werden mit Pollen und Honig gefüttert. 6–10 Junge Larven werden mit körpereigenem Futtersaft versorgt. 11–16 Bauen oder Verdeckeln von Waben mit Wachs 17–19 Nektar und Pollen werden angenommen und verarbeitet. 20–21 Abwehr von Feinden und fremden Bienen am Flugloch. 21 bis zum Tod Aus der Stockbiene wird die Sammelbiene; Sammeln von Pollen und Nektar. A2 Befrage einen Imker in deiner Umgebung zur Bienenhaltung. Berichte vor der Klasse. – individuelle Lösung [EG 7, KO 2, AFB II] Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen A1 Lösungswort: DROHNENSCHLACHT. Dabei werden die Drohnen und die Drohnenbrut aus dem Stock vertrieben oder getötet. Erläuterungen: Die Drohnenschlacht findet im Spätsommer als Vorbereitung auf die Überwinterung statt. Da die Drohnen sich nicht am Sammeln und Eintragen der Nahrung beteiligen, werden sie als „überflüssige Esser“ vor der Bildung der Wintertraube vertrieben. [EG 13, KO 4, AFB II] Hinweise zum Arbeiten mit Bienen Einen Imker in der Nähe der Schule findet man über den Deutschen Imkerbund (s. u.). Wildbienen und Honigbienen sind in der Regel wenig aggressiv. Dennoch ergeben sich evtl. bei Blütenbeobachtungen mögliche Gefahrensituationen. Deshalb sollten Nisthilfen (s. Randspalte) so angebracht werden, dass Unbefugte dazu keinen Zutritt haben. Vor dem Arbeiten mit den Tieren sollte man sich auch (schriftlich!) versichern lassen, dass bei den Schülerinnen und Schülern keine Allergien gegen Bienengifte bekannt sind. Wildbienen Unter den ca. 500 mitteleuropäischen Bienenarten ist die Honigbiene mit ihrem komplexen Staatsgebilde eine Ausnahme. Die meisten Bienen leben als Solitärbienen nicht gesellig, 40 % gelten als bedroht. Die Ursachen sind fehlende Nahrungspflanzen und mangelnde Nistgelegenheiten. Da selbst in Stadtgebieten ein großer Teil der Blütenbestäubung durch Wildbienen erfolgt, lohnt es sich, Nisthilfen für Wildbienen anzubringen. Ein typisches Wildbienennest hat mehrere Brutzellen. Die Wildbienen verbringen den Winter darin als Puppen oder fertige Insekten. Im zeitigen Frühjahr schlüpfen zuerst die Männchen, dann die Weibchen. Nach der Paarung beginnen die Weibchen mit der Anlage von Brutzellen. Literaturhinweise Bellmann, H.: Bienen, Wespen, Ameisen: Hautflügler Mitteleuropas. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2005 Hallmen, M.: Praktischer Unterricht Biologie – Wildbienen beobachten und kennen lernen. Klett, Stuttgart 1997 Die Honigbiene 4. Wodurch unterscheiden sich die Mitglieder des Bienenstaates? 1. An welchen Merkmalen erkennt man die Honigbienen? D Ihr Körper ist in Kopf, Brust und Hinterleib gegliedert. M Sie haben eine gelbrote Streifung. R Sie besitzen Pollenkamm, Bürste, Körbchen und Höschen. U Sie haben 8 Beine. V X N Y Die Arbeiterinnen begatten die Königin. Die Drohnen übernehmen alle Arbeiten im Stock. Nur die Königin kann Eizellen in die Waben ablegen. Arbeiterinnen entwickeln sich in Weiselzellen. 5. Ordne die Tätigkeiten dem Lebenslauf der Honigbiene zu: 2. Die Mundwerkzeuge der Insekten sind auf die bevorzugte Nahrung besonders gut abgestimmt. Welche Beschreibung trifft auf die Mundwerkzeuge der Insekten zu? B Sie sind mit Schere und Messer vergleichbar. O Sie eignen sich wie ein Strohhalm zum Saugen. F Sie arbeiten wie eine Spritze. nen? 3. Wie entwickeln sich die Honigbie n Arbeiterinnen H Aus befruchteten Eizellen entstehe en. und Königinn en Drohnen. N Aus unbefruchteten Eizellen werd die Larve zur über E Die Entwicklung geht vom Ei ne. igbie Hon Puppe und dann zur T C S L H C A H Sammelbiene Pollenstampfer, Honigmacher, Müllarbeiter Raumpflegerin Baubiene Amme Kindermädchen Orientierungsflüge Wächter VerwendedieLösungsbuchstabeninderReihenfolge, wiedusievom1.bis35.Tagerhältst. ������� ��������� ��� ������ ���������� ����������� ���� ������� ���� ������� ���� ������� ������� A1 Informiere dich über den Körperbau und das Leben der Honigbiene. Beantworte dann die Fragen, indem du die richtigen Antworten ankreuzt. Die zugehörigen Buchstaben ergeben der Reihe nach das Lösungswort. Zu jeder Frage können auch mehrere Antworten richtig sein. Was beschreibt das Lösungswort? © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009 67 Projekt Haus- und Nutztiere (1) Das Thema eignet sich besonders gut für einen fächerübergreifenden Unterricht, aber auch für eine Projektwoche im bisherigen Sinn. Kolleginnen und Kollegen aus den Fächern Biologie, Deutsch, Kunst, Sozialkunde, Erdkunde und Geschichte können unter einem gemeinsamen Aspekt entsprechend ihrer fachlichen Ausbildung in einer größeren Gruppe zusammenarbeiten. Die Schülerinnen und Schüler wählen damit zwar ein gemeinsames Projekt, setzen aber in diesem Rahmen Schwerpunkte. Am Präsentationstag ergeben sich durch Wandzeitung und Ausstellung gekoppelt mit einem Quiz, Film- und Experimentvorführungen, „Talk-Shows“ oder Mini-Workshops facettenreiche Angebote. Hier lässt sich auch die Heimtiershow (s. Seite 53) integrieren. P3 Pferde:Züchtungszieleeinstundjetzt P1 Wandzeitung Auf Plakatkartons oder Tapetenbahnen werden zu selbst gewählten Haus- und Nutztieren Bereiche mit Bildmaterial und verschiedenen Schwerpunktthemen eingerichtet. Bildmaterial erhält man oft aus Zeitschriften, Werbematerial oder aus den speziell für Kinder gestalteten Broschüren der Apotheken und Drogerien. Schwerpunktthemen können sein: – extreme Züchtungsziele, – Züchtungsziele einst und jetzt, – tierische Produkte, – Haltungsprobleme bei exotischen Tieren, – Haustiere in anderen Kulturkreisen, – Haustiere und ihre „wilden“ Verwandten, – Haustierrassen. Zu den einzelnen Themen sollten leichte Quizfragen gestellt werden, die in einer Rallye durch die Ausstellung beantwortet werden können. Kleine Preise für die besten Antworten können Anreize bieten. Gut aufbereitete Informationen zur Gestaltung der Wandzeitung finden Schülerinnen und Schüler z. B. in: • Das Ravensburger Schülerlexikon, Ravensburger, Ravensburg 1999 „… 1426 verfügte die Rothenburger Landwehr bereits über 1000 Pferde. Auch hier ging Heinrich Toppler mit gutem Beispiel voran. Auf seinen großen Gütern, wie dem Hilpertshof, züchtete er Pferde von edelster Rasse. Von einem Hengst, den er dem Grafen Johann von Gerlach schenkte, heißt es, er sei wohl an die 80 Gulden wert gewesen, eine Summe, für die man sich zu der Zeit ein großes Bürgerhaus kaufen konnte. Der Preis eines Pferdes richtete sich vor allen nach seiner Größe. Es galt die Devise: Je größer, umso wertvoller! Das mittelalterliche Pferd war klein und zartgliedrig wie ein Maultier. Seine Rückenhöhe überschritt selten 4 Fuß, was etwa 120 Zentimetern entspricht. Diese „Ponys“ eigneten sich natürlich wenig als Turnierpferde. Gute Kampfrösser aber waren Raritäten, für die horrende Summen bezahlt wurden. Die Zucht von Turnierhengsten stellte demnach ein einträgliches Geschäft dar…“ Mögliche Fragestellungen sind: – Auf welche Merkmale werden heute Sport- und Freizeitpferde gezüchtet? – Wie wird sichergestellt, dass die Rassen ihre Merkmale behalten? Antworten kann man auf einem Reiterhof, Gestüt oder einer Rennbahn finden. Für alle Haustiere ergänzen Beispiele aus entsprechender Literatur das Bild der Züchtungsziele: • Heine, E. W.: Toppler; Diogenes, Zürich 1992 P2 ExtremeZüchtungsziele Gezielte Züchtung ist bis auf wenige Ausnahmen stets eine Inzuchtzüchtung und birgt daher immer verschiedene Gefahren. Aus ursprünglichen Generalisten werden Spezialisten, die verschiedene Fähigkeiten oder körperliche Merkmale stärker ausprägen und andere verlieren. Die Tiere werden zunehmend homozygot und neben den gewünschten Zuchtzielen werden unerwünschte Eigenschaften oder gar Defekte immer häufiger. – Hunde mit sehr schmalem Becken können ihre Welpen nicht mehr ohne Hilfe gebären. – Hüftschäden, Wirbelsäulenschäden, – Langhaarkatzen, die ständig gebürstet werden müssen. – Rieseneuter bei Kühen, – Chinesische Nackthunde sind kränklich. – eine Rippe mehr beim Schwein, – Kampfhunde: gefährliche Hunde? Zu diesen oder ähnlichen Themen können aktuelle Aspekte, Argumente für und gegen solche Züchtungen sowie Tierschutzrichtlinien beigetragen werden. • in: Unterricht Biologie, Heft 226/97, S. 31 – 33 68 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen P4 TierischeProdukte Die Information zur Herstellung oder Verwendung werden gesammelt, mit industriell gefertigten Produkten aus früherer Zeit verglichen und die Produkte ausgestellt. – Lederprodukte, – Lebensmittel aller Art, – Wolle, – Knöpfe, Kerzen, Seife. – In der Frühgeschichte des Menschen auch Waffen, Werkzeug, Schmuck und die Verwendung von Pergament statt Papyrus als Schreibmaterial. Für viele überraschend: Das Pergament im Mittelalter stammt aus besonders behandelten Tierhäuten von Rindern oder Schweinen und wurde von den Mönchen zu Büchern gebunden. P5 NutztiereinanderenKulturkreisen P6 Haustiereundihre„wildenVerwandten“ – Das Zebu (Buckelrind) ist ein hervorragendes Arbeitstier; die Hindus verehren die Tiere als „heilige Kühe“. – Wasserbüffelwerden für die Arbeit in Reisfeldern gezähmt. – Das dichte Fell schützt das Yak (Zottelrind) im Himalaya und wird für die Wollherstellung benutzt. – Das Alpaka liefert ebenfalls Wolle, das Lama dient eher als Tragtier und Fleischlieferant. – Einhöckrige Dromedare und zweihöckrige Trampeltiere sind anspruchslose Reit- und Tragtiere und liefern mit ihrem Kot sogar Brennmaterial. – Maultiere,Maulesel und bestimmte Pferderassen werden überwiegend als Lasttiere eingesetzt. – Besonders schwere Lasten tragen die indischenEle fanten, die schon als Jungtier von ihrem Mahaut (Elefantenführer) abgerichtet werden. – Rentiere sind halbwilde Nutztiere im Norden und liefern Fleisch, Milch oder Fell. Sie ziehen Schlitten, transportieren Lasten und treten auch bei Rennen an. – Kaschmir-und Angoraziege liefern neben Wolle auch Bei Hund und Hauskatze spricht Vieles dafür, dass sie sich mehr oder weniger „selbst domestiziert“ haben. Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit ist zu vermuten, dass sie damals mit dem Anschluss an den Menschen einen neuen Lebensraum erobern konnten. Schafe, Ziegen und Rinder, aber auch Gänse, Enten und Hühner leben ebenfalls seit langer Zeit in der Nähe des Menschen, wurden aber für einen bestimmten „Nutzen“ gezüchtet. Pferde sind seit Jahrtausenden Begleiter des Menschen, haben jedoch, wie verschiedene andere Haustiere, keine eigentlichen „Wildformen“ mehr. Im Rahmen eines Zoobesuchs lassen sich für heutige Hunde, Katzen, Vögel, Paarhufer oder Unpaarhufer Unterschiede zwischen den Haustieren und ihren wild lebenden Verwandten analysieren oder mit alten Haustierrassen vergleichen. Milch. – Das „Wollschwein“ hat zwar ein dichtes Fell, wird aber als Fleischlieferant gehalten. – Angorakaninchen erbringen bis zu 400 Gramm Wolle jährlich, können aber auch Spielkameraden sein. Diese und weitere Beispiele können unter dem Gesichtspunkt der Merkmalsvariabilität (Angepasstheiten) betrachtet und mit unseren einheimischen Nutztieren verglichen werden. Besonders anschaulich lassen sich die Ergebnisse auf einer Weltkarte darstellen. Rinder- und Schweinezucht in Deutschland Rinderbestand in Deutschland in tausend Stück Kälber November 2008 2068,8 851,3 weibliche Tiere ab ½ Jahr 1095,2 Milchkühe 4229,1 sonstige Rinder 4743,1 Schweinebestand in Deutschland in tausend Stück 12 987,5 6550,5 Jungschweine bis zu 50 kg 6657,6 Mastschweine 11 181,0 Zuchtschweine 2329,6 Quelle: statistisches Bundesamt Kleintierzüchter und ihre Vereine geben meist gerne Auskunft über Haltungsbedingungen, Stall und Bau (Kaninchen) im Vergleich, Kleintierausstellungen. Das größte Haustiermuseum ist das Julius Kühn-Museum, Universität Halle-Wittenberg, Emil-Abderhaltenstraße in Halle. Dort findet man Sehenswertes zu: – Haustiere und wilde Verwandte, – Nutztiere in anderen Kulturen, – ein Pferdemodell zur Anatomie, – eine Demonstration der Mendel‘schen Regeln mit Ferkeln, – Abnormitäten. November 2008 Ferkel Schweine gesamt P7 Kleintierzüchter P8 EinBesuchimMuseum männliche Tiere ab ½ Jahr Rinder gesamt Weiteres Zahlenmaterial, als Tabelle oder Grafik aufbereitet, kann unter dem Thema „Schon gewusst“, „Wissenswertes“, „Zahlen, Daten, Fakten“ zur Gestaltung einer Wandzeitung verwendet werden. Zahlreiche Angaben findet man in: • Agrarwirtschaft, Fachstufe Landwirt. BLV, München 1997 26 718,7 P9 Buchausstellung Das riesige Angebot an altersgemäßer Literatur zu diesem Thema lässt sich leicht in eine Ausstellung integrieren. Alle Bücher werden ausgelegt und erhalten eine Nummer. Die Ausstellungsbesucher stellen ihre persönliche „Hitliste“ zusammen. Damit lässt sich ein Buch ermitteln, das dann unter allen Teilnehmern verlost werden kann. An einem solchen „Buchstand“ können sich auch Eltern oder interessierte Vereine beteiligen. 69 Projekt Haus- und Nutztiere (2) P3 Experimente P1 FotografierenodereinenFilmdrehen Körpersprache: In eigener Beobachtung bestimmte Verhaltensformen von Haus- und Nutztieren beschreiben, durch Fotos oder Videos dokumentieren und anschließend unter Zuhilfenahme der Literatur analysieren. Ähnlich kann mit den zahlreichen Dokumentar- und Naturfilmen (auf Verfälschungen, Anthropomorphismen achten!) der verschiedenen Fernsehsender verfahren werden. (Quelle: Fogle, B, s. Hunde) AufdemBauernhof: Immer häufiger bieten Bauernhöfe eine Zusammenarbeit mit Schulen an. Auch hier lassen sich mit Film oder Fotografie spezifische Themen dokumentieren. Adressen sind über die Landwirtschaftskammern bzw. Landesämter für Bodenkultur, Tierzucht u.ä. zu erhalten. ArtgerechteHaltung:Besonders gelungene Wildgehege aufsuchen und dokumentieren. Mimik: Lacht der Delfin? Schaut das Kamel uns hochmütig an? Droht der Elefant mit den Ohren? Ob hier angeborenes Verhalten oder unsere Interpretation vorliegt, lässt sich mit Aufnahmen während eines Zoobesuchs untersuchen. P2 Butter-undJogurtherstellung Butter und Jogurt können selbst herg estellt werden. Man besorgt einen Liter Schlagsahne , ein Thermometer und ein Handrührgerät (Mixer). Die Sahne darf nicht zu kalt sein (etwa 12 °C). Sie wird mit dem Mixer so lange geschlagen, bis sie steif ist. Danach muss man sie weiter schlagen, bis sich in der Rührschüsse l eine wässrige Flüssigkeit von einer festeren Masse tren nt. Die Flüssigkeit ist Buttermilch und wird abgegossen. Die feste Masse wird in kaltem Wasser so lange geknetet , bis das Wasser auch nach dem ständigen Wechseln klar bleibt. Dann kann man das Restwasser herausdrücken und die Butter ist fertig. Für die Jogurtherstellung braucht man einen Liter frische Milch, ein Thermometer, einen Topf , eine Heizplatte, frischen Naturjogurt und ein Wärmeg erät mit Thermostat (Backofen, Jogurtbereiter). Die Milc h wird vorsichtig auf 90 °C erhitzt. Die Temperatur muss ständig kontrolliert werden. Die Milch darf nicht zu heiß werden! Anschließend wird sie wieder auf 42 °C abg ekühlt. Zu der warmen Milch gibt man nun pro Liter 2 Essl öffel Naturjogurt. Die oberste Schicht sollte man dabei nich t benutzen. Den Jogurt gut einrühren, das Wärmegerät auf 42 °C stellen und nach 3 ½ Stunden den fertigen Jogu rt herausholen. Essensreste: Mit den Resten eines Hasenbratens lassen sich nach Präparation der Knochen noch gut Skelettuntersuchungen machen. Hähnchenknochen liefern, in Essig eingelegt, Gummiknochen oder, ausgeglüht, Aschehäufchen und weisen so auf die Zusammensetzung der Knochen hin. Spurensicherung:Ähnlich wie im Watt, kann man mit feinem Sand Fußabdrücke machen. Außer einer geeigneten Sandfläche benötigt man einen alten Becher, Gips oder Schnellzement, einen Rührstab und etwas Wasser. Der feine Sand wird geglättet und etwas angefeuchtet. Dann kann der Hund oder die Katze darüber geführt werden. Rund um ihren Fußabdruck wird der Boden dann zu einem kleinen Wall zusammengedrückt. Der Gips wird nach der Packungsanleitung angerührt und vorsichtig in den Krater gegossen. Ist er fest, kann man den Abdruck entnehmen und reinigen. Die Trittsiegel lassen sich zum Herstellen einer Schautafel benutzen: In weicher Knetmasse werden damit die Fährten der Tiere verdeutlicht. Selbstverständlich muss man dazu die genaue Anordnung der Füße festhalten. Diese Spurensicherung kann auch in „freier Wildbahn“ erfolgen. ButterundJogurt: Selbst zubereitete Produkte (s. Rezepte) werden mit Naturprodukten aus den Bioläden oder Massenware im Geschmackstest erraten. Käseherstellung: Mit Labferment (in Apotheken erhältlich) lassen sich verschiedene Schritte der Käseherstellung nachvollziehen. Das Enzym wird nur in der Schleimhaut des Labmagens saugender Kälber gebildet und lässt das Casein in der Frischmilch gerinnen. Fleisch: Schweine-, Rind- und Kalbfleisch vergleichen mit Geflügelstückchen oder Fisch; dies kann mit der Lupe (Faserstruktur) oder geschmacklich in einer Mahlzeit geschehen. P4 Talk-Show Ein „Moderatorenteam“ überlegt sich Fragen und bereitet Themen vor, „Gäste“ sammeln Argumente für ihre Standpunkte. Themen können sein: Tiertransporte Warum sind sie notwendig, wie kann man sie vermeiden und welche gesetzlichen Regelungen gibt es? VeränderteLandschaft Warum belasten Großmästereien die Umwelt? Welche Veränderungen ergeben sich durch die Beweidung? MedienhinweiseHaus-undNutztiere FWU 050049 Das Hausswein, FWU 04202098 Das Wildschwein, FWU 5010609 Landwirtschaft in Deutschland, FWU 4200439 Blass, weich, wässrig — Was ist los mit unserem Schweinefleisch?, FWU 5500503 Wie Tiere auf dem Bauernhof leben, FWU 5500351 Der Karpfen, FWU 5500525 Süßwasserfische, FWU 5500350 Die Bachforelle, FWU 5702283 Staaten bildende Insekten, FWU 5500053 Die Honigbiene, FWU 42 01428 Milchprodukte, FWU 42 01396 Die Milch bringt’s. 70 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen P5 InterviewsundUmfragen Unter den Schülerinnen und Schülern der Schule, im Elternhaus, bei Bekannten oder auf der Straße werden Meinungen erfragt und ausgewertet. Letzteres kann in Tabellen, Grafiken oder unter Einbeziehung von Computerprogrammen (Block- oder Kreisdiagramme zeichnen) erfolgen. Mögliche Fragestellungen sind: – Was kostet die Hunde- oder Katzenhaltung pro Monat? – Wie werden Hunderennen oder das Halten von „Kampfhunden“ beurteilt? – Wie werden Pferderennen, Springturniere, Dressurreiten oder Military beurteilt? – Beeinträchtigt BSE und Schweinepest den Fleischverbrauch? – Wie sieht Rinder- oder Schweinehaltung „artgerecht“ aus? – Würden Kunden höhere Preise zahlen, wenn die Rinder und Schweine nachgewiesenermaßen aus Freilandhaltung kommen? (s. Tabelle; die aktuellen Preise können aus Prospekten entnommen werden). P6 Workshops Sie sind zunächst mit Materialsuche und Sichtung verbunden, sollten dann zu eigenen Arbeiten anregen und bei der Präsentation der Ergebnisse die „Besucher“ mit einbeziehen. Die eigenen Arbeiten können Kurzgeschichten, künstlerische Darstellungen, Film- oder Comicanalysen sein. Eine„tierische“SichtvonGeschichte/Erdkunde Rolle von Hunden oder Katzen bei Ägyptern, Griechen oder Römern. Welche Bedeutung haben sie heute zum Beispiel in China? Katzen in Verbindung mit Aberglaube, Hexerei oder Zauberei; Indianergeschichten – Bisonherden in den Prärien Nordamerikas; heilige Kühe in Indien; das trojanische Pferd; Zentauren der griechischen Mythologie; Pegasus; Ritter und Reiterheere; spanische Eroberer in Amerika; Veränderung der Wildtiere durch Domestikation und Züchtung; Islam: Verbot von Schweinefleisch. LiterarischesKabinett Projektziel: Die meist vermenschlichende Darstellung der Tiere analysieren, auf den biologischen Hintergrund hin untersuchen und selbst eigene Märchen oder Legenden erfinden. Auch die besonderen Beziehungen von Menschen zu Haus- und Nutztieren lassen sich hier gut einordnen. Anthropomorphismen sollte man vermeiden oder zumindest aufdecken, aber in Märchen, Fabeln, Legenden, Gedichten, Versen, Comicfiguren oder Filmhelden werden sie zum Hauptthema. Was steckt dahinter? Welche Eigenschaften und Verhaltensweisen der Tiere werden richtig oder falsch aufgegriffen? Beispiele sind: – Der gestiefelte Kater; der Wolf und die 7 Geißlein, Rotkäppchen, die Bremer Stadtmusikanten, – Aristocats, Garfield, Snoopy, Rintintin, Cap und Capper, Lassy, Fury, Kommissar Rex – Legende vom Boxer (s. rechts), – Tierdarstellungen, z. B. in Asterix und Obelix. P7 DieLegendevomBoxer Am Anfang stand die Schöpfung. Und am sechsten Tag, als Erde und Himmel geschaffen waren, schuf Gott die Tiere und am siebten Tag den Menschen. Aber der Mensch sollte unter all diesen Tieren nicht einsam sein und so schuf Gott ein Tier als des Menschen besten Freund — den Hund. Und er schuf Hunde in vielen verschiedenen Formen, sodass jedermann sich seinen Lieblingsgefährten selbst auswählen konnte — große und kleine, kurze und lange, braune, weiße, gescheckte, gestreifte, zottelige und glatthaarige. Es gefiel Gott so gut, dass er beschloss: „Ich möchte noch einen Hund schaffen, der das Allerbeste ist, einen besser als all die anderen Hunde. Er solle Schönheit, Kraft, Schnelligkeit und Mut besitzen, vereint mit Adel, Wachsamkeit und Freundlichkeit.“ So nahm der Herr weichen Ton, formte daraus den idealen Hund in der Gestalt eines Boxers. Er gab ihm eine schöne lange, empfindliche und elegante Nase. Als Gott die Form zum Härten wegstellte war er sehr zufrieden und sagte: „Wahrhaftig, dies ist der perfekte Hund!“ Das erfüllte das Tier mit großen Stolz und als er von dannen zog, sagte er zu den anderen Hunden: „Seht her, ich bin der perfekte Hund. Ich bin viel besser als ihr.“ Die kleinen Hunde stimmten sofort zu; die mittelgroßen Hunde waren zwar nicht so ganz sicher, wollten sich aber auch nicht streiten. Die großen Hunde aber waren entsetzt und beleidigt. Waren sie denn nicht alle größer und kräftiger als der Boxer? Darüber sprachen sie viel und hänselten den Boxer bis der sich voller Wut auf den größten Hund stürzte. Aber oh weh! Er hatte völlig vergessen, dass er immer noch weich war, seine wunderschöne Nase wurde plattgedrückt und sein elegantes Gesicht war voller Falten. Und als er das sah, wurde er sehr traurig. Gott, der dies alles mit angesehen hatte, lächelte und sagte: „Da du mein Liebling bist, sollst du nur die Strafe bekommen, die du dir selbst zugefügt hast. Für alle Zeiten musst du dein Gesicht so tragen, wie du es dir heute selbst geschaffen hast.“ • aus: Bade, H. M.: Deutscher Boxer. Kynos, Mürlenbach 1996 P8 Preisvergleich Schülerinnen und Schüler erfragen den Preis für ein Kilogramm Schweinefleisch (z. B. für das Kotelett und die Lende) bei der Fleischtheke im Supermarkt, beim Metzger und beim Biobauern oder im Bioladen. Falls möglich, erkundigen sie sich auch nach der Herkunft der Schweine und ihrer Haltung. Sie erstellen eine Tabelle und begründen die Preisunterschiede. Verkaufsort Preis pro kg Kotelett Lende Herkunft, Haltung der Tiere Supermarkt Metzger Biobauer, Bioladen 71 1.3 Pflanzen, die der Mensch nutzt Gräser als Futterpflanzen für unsere Nutztiere Gräser als Nahrung für den Menschen Schülerbuch Seite 60 A1 Nenne mindestens drei Nutztiere, die Gras fressen. [EG 1, AFB I] – Rind, Pferd, Schaf A2 Es gibt verschiedene Sorten von Grünflächen Basiskonzepte Die Kenntnis spezifischer Bedürfnisse verschiedener Pflanzen­arten ist dem Basiskonzept Struktur und Funktion [SF 19] oder Entwicklung [EN 9] und das Verständnis der Entstehung dem Basiskonzept Entwicklung [EN 8] zuzuordnen. Der ökologische Schwerpunkt und die Kennübungen fördern die Kompetenzen im Bereich Erkenntnisgewinnung und Bewertung. wie z. B. Wiese, Weide und Rasen. Erkläre diese Begriffe. [EG 7, KO 7, AFB II] – (Recherche notwendig) Wiese: Wiesen sind Grasflächen, auf denen keine Nutztiere weiden. Weiden: Auf der Weide grasen die Nutztiere. Rasen: Rasen befindet sich in Parks, auf Sportplätzen und in Gärten und wird von den Menschen genutzt. Rasenflächen werden nicht landwirtschaftlich genutzt. A1 Lies die folgenden Beschreibungen zu den einzelnen Getreidearten durch und ordne die oben stehenden Bilder diesen zu. [EG 10, AFB II] – Von links nach rechts: Gerste, Roggen, Hafer, Reis, Weizen. A2 Formuliere zu jeder Getreideart einen Satz, eine „Eselsbrücke“, zur leichteren Unterscheidung, z. B.: Die Gerste hat ganz lange Grannen (GGG). [EG 10, KO 6, KO 7, AFB II] – individuelle Lösung; mögliche Beispiele: Reis besitzt Rispen und wird auf Reisterrassen angebaut (RRR). Weizen will welche (WWW; gemeint sind Grannen). A3 Arbeitet im Team und sucht weitere Informationen über die genannten Getreidepflanzen. Erstellt eine tabellarische Übersicht. [EG 7, EG 11, KO 3, KO 6, KO 7, AFB II] – siehe Tabelle unten A4 In welcher Form ernährst du dich von den vorgestellten Getreidearten? Nenne einige Lagerung Herkunft Roggen Sommer- und WinterSilos und roggen; hauptsächlich in Lagerhallen Mittel- und Osteuropa stammt vom anatolischen Wildroggen ab Gerste Sommer- und Winter­ gerste; feuchte Böden Silos und Lagerhallen Vorderer Orient und östliche Balkanregion Weizen Sommer- und Winterweizen; Deutschland, Mitteleuropa Silos und Lagerhallen aus Kreuzung verschiedener Getreideund Wildgrasarten; Vorderer Orient gemäßigtes Klima mit hohen Niederschlägen, Mittelgebirge, Alpenvorland, Küstenregion Silos und Lagerhallen Polen, Schweiz, Mitteleuropa feuchte Standorte; Asien, Südostasien, Südund Mittelamerika kühle und trockene Lagerung Hafer Reis 72 A5 Welche Gräser nutzen die Menschen in anderen Erdteilen bevorzugt? Erstelle eine Übersicht. [EG 7, KO 7, AFB II] – (Recherche notwendig) Besondere Beispiele: Hirse ist in Indien, Asien und Nordafrika ein Grundnahrungsmittel; Teff (Zwerghirse) wurde in Äthiopien über Tausende von Jahren hinweg als Hauptnahrungsmittel angebaut; u. a. weil sein Gehalt an Calcium und Eisen außergewöhnlich hoch ist. Arbeitsblatt Seite 73 Schülerbuch Seite 61 Getreide- Anbau pflanze Beispiele und bastle eine Collage zu den aus Getreide hergestellten Nahrungsmitteln. [KO 6, AFB II] – Beispiele: Haferflocken, Cornflakes, Reis, Sushi, Brot, Nudeln, Müsli A1 Abb. a: Ährenrispe; Abb. b: Rispe; Abb. c: Ähre A2 Abb. a: Gemeine Quecke; Abb. b: Deutsches Weidelgras; Abb. c: Wiesenkammgras [A1/A2: EG 3, KO 4, AFB II] Süßgräser – Sauergräser Zu den Süßgräsern zählen unsere ältesten Nutzpflanzen wie Roggen, Gerste, Weizen und alle anderen Getreidearten, die der Mensch nutzt. Ihre Merkmale sind: – Halm: hohl, mit Knoten – Blätter: wechselständig, zweizeilig am Halm – Blattscheide: meist offen, mit Blatthäutchen – Frucht: Körner wie beim Getreide. Sauergräser (z. B. Simse, Segge, Binse) wachsen vorwiegend an feuchten Standorten (Moor, Feuchtwiesen, Sumpf) und meist auch auf saurem Boden (daher der Name). Sie werden oft auch als Riedgräser bezeichnet und sind mit den Süßgräsern nur weitläufig verwandt. Ihre Merkmale sind: – Halm: markhaltig, im Querschnitt dreieckig, ohne Knoten – Blätter: wechselständig, dreizeilig, am Halm – Blattscheide: geschlossen, ohne Blatthäutchen – Blüte: meist einhäusige Pflanze mit deutlich getrennten männlichen und weiblichen Blütenständen – Frucht: als Nüsschen, meist von Haut umgeben. Literaturhinweise Aichele, D., Schwegler, H. W.: Unsere Gräser: Süßgräser, Sauergräser, Binsen. Kosmos, Stuttgart 1998 Medienhinweise Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen an mehreren Orten der Welt unabhängig voneinander http://www.aid.de/ (zahlreiche Broschüren zu Getreide) FWU 4210417 Getreide – Kulturgräser der Welt Süßgräser A1 BenennedieBlütenstände. a a c b b c A2SehrähnlichaussehendeGräsersinddieGemeineQuecke,dasWiesenkammgrasunddasDeutscheWeidelgras.OrdnedenBlütenbeschreibungendierichtigeAbbildungzu. a Gemeine Quecke • lockereÄhre • ÄhrchenstehenmitderBreitseitezurHauptachse • Ährchenmeistfünfblütig a c b Wiesenkammgras • einerÄhreähnlicheÄhrenrispe • Ährchen2-bismehrblütigmit BlättchenamGrund b Deutsches Weidelgras • unterbrocheneechteÄhre • ÄhrchenmitderSchmalseite zurHauptachse • vielblütige,flacheÄhrchen c © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009 73 Projekt Die Geschichte der Kartoffel P1 GeschichtederKartoffel DieKartoffelstammtausdemperuanisch-bolivianischen Raumundwirddortseitca.8000Jahrenkultiviert.Bis heuteistdieEntdeckungundÜbertragungderKartoffel aufdieAlteWeltunklar.DieältesteNachrichtgehtauf denspanischenErobererundBerichterstatterPedro Cieza de Leonzurück.DerAutorberichtet1553,erhabeauf einerExpeditioninKolumbienu.a.Kartoffelngesehen: „EineArtErdnuss,die,wennmansiekocht,weichwie einegekochteKastaniewird,abereineSchalehat,die nichtdickeralsjeneeinerTrüffelist.“Kartoffeln(Solanum tuberosum,Subspeziesandigena)gelangteninderzweitenHälftedes16.Jh.nachEuropa.DieandassüdamerikanischeKurztagsklimaangepasstenPflanzenkamen unterdenLangtagsbedingungenimNordenEuropas schnellzurBlüte,bildetenaberkaumKnollenaus.Fast 200JahrewurdenKartoffelninZiergärtengehalten.In dieserZeitvollzogsich—unterstütztdurchdieSelektion desMenschen—dieUmwandlungineinetagneutrale Form(Subspeziestuberosum).ImLaufederZeitkamen dannweitereTuberosum-FormenausSüdchiledazu,die bereitsdorteinenentsprechendenAnpassungsprozess durchlaufenhatten.KartoffelnlöstennachderLockerung derDreifelderwirtschaftzusammenmitFutterrübenund KleeartendasBrachefeldab.InSchlesienundPommern bedurfteesköniglicherZwangsmaßnahmendurch Friedrich Wilhelm I.undFriedrich II.,umdenKartoffelanbau durchzusetzen.HungersnöteinFolgedessiebenjährigen KriegessteigertenAnbauundVerzehrderKartoffel. DieHungersnotinIrland1845/46 InIrlandsetztesichdieKartoffelalsGrundnahrungsmittel raschdurch.VerschiedeneKartoffelkrankheitengefährdetendieVersorgungderBevölkerung,amschlimmsten warderBefallderKulturendurchdenPilzPhytophthora infestans,demErregerderBraunfäule,derdiegesamte ErntederJahre1845/1846vernichtete.Manschätzt,dass damalsbiszueinerMillionMenschenverhungerte.Biszu 1,5MillionenIrenverließendasLandinfolgedieserHungersnot.SiewarendamitWegbereitereinerMigration, dienochbiszumErstenWeltkrieganhielt.InVerbindung mitGeografieundGeschichtekönnenKartenundPlakate entstehen. P2 KrankheitenundSchutz flanzenschutz:Pflanzk P artoffelnkönneninhoh emMaße zurVerbreitungvonKrank heitenbeitragen.DasP flanzgut sollnichtauseigenemBe standentnommenwerde n, vielmehrsollaufanerka nntesPflanzgutzurückge griffenwerden.ImHandelb efindlichesKartoffelpflan zgut unterliegtdenBestimmu ngendesSaatgutverkehr sbzw. derKartoffelpflanzgutve rordnungundwirdaufVir us-,Pilz- undBakterienbefallgepr üft. Braunfäule:DerSomme r1845schieninIrlandein e reicheKartoffelerntezu versprechen.Inwenigen Tagen jedochwurdendieüber irdischenPflanzenteileb raunund starbenab,dieKnollen verfaulten.DieKrankh eitbreitete sichunglaublichschnell aus.Heutewissenwir,da sssich derErregerderBraunfäu le,derPilzPhytophtorain festans, mithilfevonSporenausbr eitet.FrüherdientenKart offelfeuernichtnuralsgese lligerAbschlussderErn te.Das VerbrennendesKartoffe lkrautesvernichtetedie Pilze bzw.ihreSporen. 74 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen P3 AnbauderKartoffel InderAndenregionsindüber150WildartenderKartoffel bekannt,diesichvondenKulturformenunterscheiden: Knollenkönnenfehlenodersindkleinundunregelmäßig ausgebildet.DasFleischkannweiß,gelboderrotgefärbt sein.DieKulturformensindandieunterschiedlichsten Standortbedingungenangepasst,z.B.frostresistente Pflanzen.InMitteleuropawerdenSaatkartoffelnMitte AprilalsKnollenbis10cmtiefausgesetzt.DerAbstandin derReihebeträgt80cm,derAbstandderReihen20bis 50cm.NachdemAustreibenwerdendieReihenmit20cm hohenDämmenüberhäufelt,umdieKnollenbildungzu verstärken.StirbtdasKrautab,sinddieKnollenreif (Erntezeit:JunibisOktober). KartoffelnimEimer IndenBodeneines12-Liter-Plastikeimerswerdeneinige Löchergebohrt.DannwirdderEimerzurHälftemit einemGemischauseinemTeilGartenerdeundeinemTeil Kompostgefüllt.AufdieErdewerdenimAprilzweibis dreivorgekeimteSaatkartoffelngelegt(aufdemWochenmarktoderbeimBauernerhältlich).AufdieKartoffeln wirdeine10cmhoheSchichtErdegegeben.DieErdewird angefeuchtetundderEimerineinewarmeEckenach draußengestellt.Nachca.zweiWochensinddieersten grünenSpitzenzusehen.DieseTriebewerdensofortmit Erdebedeckt.Zwischendurchwirdgegossen.KartoffelpflanzenbenötigengroßeMengenanNährstoffen:EinmalinderWochegibtmanbiologischen,wasserlöslichen DüngeraufdiePflanzen.Nachrund10Wochenhängenan jederPflanzebiszudreiPfundKartoffeln. P4 DieKartoffelalsRohstoff StichworteliefernAnlässe,eine„Detektivarbeit“zu leisten. Stärke-Industrie: Kartoffelmehl,Dextrine,Sago,Sirup,Stärkezucker,Puddingmehl,Textilappreturen Spiritus-Industrie: pharmazeutischeErzeugnisse,Liköre,Kraftstoff,kosmetischeErzeugnisse,Brennspiritus,Rohstoffefürdie Industrie Trocknungs-Industrie: Trockenspeisekartoffeln,Kartoffel-Pressschrot,Walzmehl alsBackhilfsmittel,KartoffelflockenundSchnitzel,Kartoffelkloßmehl,Püree-PulverfürChips,WalzmehlfürindustrielleZwecke,PommesFrites P5 Batate—dieSüßkartoffel DieSüßkartoffelisteineindengesamtenTropenbeheimateteNahrungspflanze.DaseinjährigeKrautgehört zudenWindengewächsenundkriechtmitdenStängeln amBoden.AndenKnotenderlangenSprossebilden sichWurzeln,dieentwederderErnährungderPflanze dienenoderzuspindelförmigenKnollenanschwellen.Die Knollenschmeckensüß,dasienebenStärkeauchZucker enthalten.ZurVermehrungderPflanzenimmtmanmeist bewurzelteSchösslingeoderStecklinge. P6 InvasionsbiologiedesKartoffelkäfers KartoffelkäfersindeingutesBeispielfürdieKonsequenzenungewollterOrganismentransporte.NordamerikaistihreHeimat(Coloradokäfer).VorderKultivierung derKartoffelernährtensiesichvonwildlebenden Nachtschattengewächsen.GroßflächigerKartoffelanbau botihneneineidealeErnährungsgrundlage.1874überzog dieKäferpopulationdiegesamtenUSA.1876wurdendie erstenTiereinBremengefunden.EinzelneBefallsherde wurdendurchAbsammelnderKäferbekämpft.BegünstigtdurchdieWirrendes1.Weltkriegsgelangteernach Westfrankreich.VondortbreiteteersichnachOstenaus undvernichtetedieErnten.GanzeDörferrücktenaus, sammeltendieTieremitderHandabodervernichteten siemitBlei-oderKalkarsenat.DieBöden,indenensich eingegrabeneKäferbefanden,wurdenmitSchwefelwasserstoff,BenzoloderRohpetroleumbehandelt.Heuteist derKartoffelkäferzwaringanzEuropaverbreitet,wird aberdurchPflanzenschutzmittel,resistenteKartoffelsortenundInsektenfresseranderMassenvermehrung gehindert. P9 Kartoffelqualität hinsichtlichForm, Kartoffelsortenunterscheidensich haften.FürTrockenensc heig Koc und ack Größe,Geschm ffer)isteinhohes s,Pu erzeugnisse(Chips,Pommesfrite rigerGehalt nied dein hun erlic Trockengewichterford stbeimBraten anreduzierendenZuckern,dasichson mmesfriteswerdPo sun Verfärbungenzeigen.FürChip eckewerden reZw nde üra et.F end verw denovaleSorten bevorzugt. keit lbar Schä rundeSortenwegenderbesseren ke-und Stär zur rden twe ehal SortenmithohemStärkeg Anbau lnim toffe Kar t.Da nde rwe nve ktio Alkoholprodu rdensienichtinder kostspieligeralsGetreidesind,we Mastverwendet. henmarktsindetliche InSupermärktenundaufdemWoc ngen,wiemehlig zieru Kartoffelsortenerhältlich.Klassifi Etiketten.Etwa den auf man det oderfestkochend,fin ndgekochtverglichen gleichgroßeKnollenkönnenrohu chmackusw. Ges keit, werden:Farbe,Schnittfestig • Gebhardt, H.; Kinzelbach, R.; Schmidt-Fischer, S.: Gebiets fremdeTierarten.ecomed,Landsberg1990 P10 WasistdieKartoffel? P7 AusdemNatura-Kochstudio Kartoffelpuffer indisch Manbenötigtfür6bis8Puffer:1kgmehlig-kochende Kartoffelsorte,3TeelöffelKoriandersamen,3EsslöffelSesamsamen,3EsslöffelCurrypulver,12Frühlingszwiebeln, 3StückfrischerIngwer,ButterschmalzzumBraten. KorianderundSesamineinertrockenenPfanne1Minute rösten,Currydazugeben,abkühlenlassen.DieKartoffeln waschen,schälenundnichtzufeinreiben.DieMassein einemTuchausdrücken.ZwiebelninfeineStreifenschneiden,Ingwerschälen,reibenundallesmitderMassevermischen.ReichlichFetterhitzen,MasseindasFettsetzen undglattstreichen.Puffernacheinanderca.5Minutenauf beidenSeitenknusprigbraten. Übrigens:EchteKartoffelpufferbrauchenkeinEi—die KartoffelstärkegibtdemPufferHalt. Kartoffelchips mit Paprika KartoffelnschälenundmiteinemGurkenhobelinhauchdünneScheibenschneiden.Kurzwaschenundgründlich abtrocknen.PortionsweiseinAusbackfett(180°C)knusprigbraten.ChipsabtropfenlassenundmitPaprikaund Salzbestreutservieren. P8 TippsundAdressen BeimBesuchaufeinemSchulbaue rnhofodereinemerkundungsoffenenBetriebkönnenkon ventionellebzw.alternativeMethodendesAnbauskenn engelerntwerden. AdressensindbeidenLandesbauer nverbändenerhältlich: • DeutscherBauernverbande.V.,Go desbergerAllee 142–148,53175Bonn.Tel.:0228/81 980, E-Mail:[email protected] • Homepage:http://www.bauernv erband.de • AIDe.V,Konstantinstr.124,53179B onn,E-Mail: [email protected] DieKartoffelisteinumgewandelterSeitenspross.Indie Blattnarben(Augen)einerlänglichenKartoffelwerden Nadelngesteckt.VomNabelstrangauswirdeinFadenvon NadelzuNadelgelegt.DasErgebniskannmit„normalen“ PflanzensprossenodereinemKaktusmitwenigengroßen Stachelnverglichenwerden. • Schloms, M:PhysiologischeSchulversuchemit derKartoffelknolle.Aulis,Köln1981 � �� � ��� ������������������������������� �� ��������������������� �� ��������� Literatur • Dostal, B.: KartoffelnimökologischenLandbau. In:Ökologie&Landbau,Heft97/96,S.37 • HandelsklassenfürSpeisekartoffeln.AID(Aus wertungundInformationsdienstfürErnährung, LandwirtschaftundForstene.V.,Bonn)Nr.1251 • Kartoffeln.200köstlicheRezeptemitWarenkunde. Mosaik,München1992 • KennwortLebensmittel—einHandbuchfürden täglichenEinkauf.AID,Nr.3017 • Kooperation:VierBauernerzeugenKartoffeln. In:Bio-Land.Fachzeitschriftfürdenökologischen Landbau.Heft6/95,S.8 • Schloms, M.: PhysiologischeSchulversuchemit derKartoffelknolle.In:PraxisSchriftenreiheBiolo gie,Band30/1981 • WirerkundeneinenBauernhof.AID,Nr.1296 75 Die Grundorgane der Pflanze … … werden vielfältig genutzt Basiskonzepte Die Beispiele gehören zu dem Basiskonzept Struktur und Funktion [SF 19] und Entwicklung [EN 9]. Die stammesgeschichtlichen Verwandtschaften sind Teil des Basiskonzepts Entwicklung [EN 4]. Waschen Schnitzeln Arbeitsblatt Seite 77 A1 Die Wildkohlpflanzen unterschieden sich etwas in ihren Merkmalen. Es gab Pflanzen, die etwas dickere Stängel besaßen. Samen dieser Pflanzen wurden weiter angebaut. Samen von Pflanzen mit den dicksten Stängeln wurden wiederum weiter angebaut usw. [EG 3, EG 7, KO 2, KO 7, AFB II] A2 Weiß-/ Rotkohl: Blätter; die Sprossachse wurde gestaucht, die Blätter wurden größer sowie fleischiger und bilden einen Kopf. Grünkohl: Blätter; die Blätter sind stark gekraust. Rosenkohl: Knospen; die Knospen (Rosen) werden aus verkleinerten Blättern gebildet. Kohlrabi: verdickte Sprossachse; die Sprossachse (Blattnarben) hat sich verkürzt und ist stark angeschwollen. Blumenkohl: Blütenstände; die Blütenstand­ achse hat sich verkürzt, die Blüten haben sich vermehrt und sind mächtiger geworden. Brokkoli: Blüten und Blütenstandachse; Brokkoli kann als eine Fortentwicklung des Blumenkohls aufgefasst werden. Die Blütenstandachsen sind länger. [EG 3, EG 7, KO 2, KO 7, AFB III] Salat liefernde Pflanzen Auspressen Die Organe der Salat liefernden Pflanzen stellen Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe sowie Extraktstoffe und etherische Öle, die geschmacksbildend wirken. Beispiele dazu: – Gartenkresse: genutzt werden meist Keimpflanzen – Kopfsalat, Schnittsalat, Sommerendivie, Spargelsalat: Diese Sorten leiten sich vermutlich vom Wilden Lattich (Lactuca serriola), einer Steppenpflanze Südeuropas ab, die bei uns auf Schuttplätzen zu finden ist. – Cichorium: Winterendivie, winterhart, die Blätter können schon im Frühjahr geerntet werden. – Löwenzahn: Wildsalat, bedeckt man die Rosetten mit Stroh, vergeilen die Blätter und bleiben zart. – Feldsalat: Wintersalat, die Rosetten sind winterhart. Literaturhinweise Scharf, V.; Kaufmann, H.: Zucker — ein natürlicher Stoff? In: Friedrich Heft 17/1999 Mensch-NaturTechnik, S. 14 – 16 Medienhinweise http://www.xlab-goettingen.de: Zucker aus Zuckerrüben http://www.suedzucker.de: Von der Zuckerrübe zum Zuckerkristall Zuckerrüben Rohsaft Filtern Verdampfen Zentrifugieren Botanik Zuckerrüben, Futterrüben (Runkelrüben) und Rote Rüben gehören zur Art Beta vulgaris und werden deswegen auch als Betarüben bezeichnet. Die Pflanzen sind zweijährig; im ersten Jahr entwickelt sich der Rübenkörper, im zweiten der Samenträger. 11,8 16,5 Kopf 15,5 17,0 17,3 Hals 18,2 17,7 Körper 18,2 Reinigen 17,3 16,8 15,8 14,6 17,0 16,5 15,5 Schwanz Zuckergehalt von Rüben Zu ck er Weißzucker 17,7 76 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen Geschichte Schon im 8. Jahrhundert v. Chr. bauten die Babylonier Rüben mit süßem Geschmack an. Auch in den Küchenverzeichnissen Karl des Großen finden sich Angaben über süße Rüben, als Zuckerlieferant waren sie unbekannt. Erst die Berliner Chemiker Marggraf und Achard beschrieben den Zuckergehalt von Betarüben. Achard gründete 1801 die erste Zuckerfabrik in Cunern (Schlesien). Zuerst wurde er mit Hohn und Spott bedacht und angefeindet. Die Kontinentalsperre unter Napoleon I und die ausbleibenden Einfuhren von Zucker aus Zuckerrohr bewirkten ein Umdenken. Man begann systematisch mit der Züchtung von Betarüben mit hohem Zuckergehalt (16 bis 17 Gewichtsprozente). Heute wird 1/3 der Weltzuckerproduktion aus Betarüben gewonnen. Zuckergewinnung Den Zucker (Rohrzucker) gewinnt man durch Auslaugen von Rübenschnitzeln. Unerwünschte Begleitstoffe, wie Säuren und Eiweiße, werden mit Calciumhydroxid ausgefällt. Die Lösung wird in Vakuumverdampfern eingedampft. Die Rückstände werden zu Alkohol vergoren oder als Viehfutter verwendet. Gemüsekohl Die verschiedenen Kohlsorten, die wir heute kennen, gehen auf eine Ursprungsform, den Wildkohl, zurück. Die Blätter des Wildkohls wurden bereits im alten Rom gegessen. Die Menschen damals machten wohl die Beobachtung, dass bei der einen oder anderen Kohlpflanze die Blüten größer, die Blätter fleischiger, zarter oder wohlschmeckender waren oder gar die Stängel an Dicke zugenommen hatten. Diese Pflanzen wurden getrennt von den anderen weiter vermehrt. Unter den Nachkommen wurden diejenigen ausgewählt, die bestimmte gewünschte Merkmale besonders stark ausgeprägt hatten. Über viele Jahrhunderte hinweg wurden auf diese Weise die heutigen Spielformen des Wildkohls herausgezüchtet. Wildkohl Blumenkohl Weiß-/Rotkohl Rosenkohl Brokkoli Grünkohl Kohlrabi A1 Wie aus dem Wildkohl der Kohlrabi gezüchtet wurde, weiß zwar keiner genau, dennoch gibt es begründete Vorstellungen. Erläutere, wie aus dem Wildkohl durch Züchtung der Kohlrabi entstanden sein könnte. A2Gib an, welche Pflanzenteile der Mensch von den dargestellten Kohlsorten verzehrt. Wie haben sich die Pflanzen im Vergleich zum Wildkohl verändert? © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009 77 Der Kohl — eine gezüchtete Gemüsepflanze Nutzpflanzen werden auch ungeschlechtlich vermehrt Schülerbuch Seite 66 A1 Beschreibe den Unterschied zwischen Nutz- Basiskonzepte Die Unterscheidung zwischen geschlechtlicher und ungeschlechtlicher Fortpflanzung ist Teil des Basiskonzepts Entwicklung [EN 6]. Dabei werden Kenntnisse zu den Grundorganen der Pflanze vertieft. Das ist Teil des Basiskonzepts System [SY 5]. und Wildpflanze. [EG 3, KO 4, AFB I] – Nutzpflanzen sind das Ergebnis der Züchtung. Menschen kultivieren diese Pflanzen. Gemüsepflanzen sind Nutzpflanzen. Wildpflanzen sind Pflanzen, die in dieser Form auch in der Natur vorkommen. Diese Pflanzen haben Eigenschaften, die der Mensch nutzt, um damit Züchtung zu betreiben. A2 Erkläre mit eigenen Worten die Entstehung der Nutzpflanzen aus dem Wildkohl. [EG 3, KO 4, AFB II] – (siehe auch Arbeitsblatt Seite 73) Der Wildkohl ist eine natürlich vorkommende Pflanze. Die Menschen haben vor langer Zeit festgestellt, dass diese Pflanzen Teile besitzen, die als Nahrung dienen können. Daraufhin wurde die Pflanze gezüchtet und zwar in vielerlei Richtungen. Durch die Vermehrung von Pflanzen mit gut ausgeprägten und vielen Blättern wurde z. B. der Grünkohl gezüchtet. Pflanzen mit dicken und zahlreichen Stammknospen ergaben den Rosenkohl. A3 Erläutere mithilfe der Abbildungen unten und der Seiten 64/65, welcher Pflanzenteil der jeweiligen Kohlsorten als Nahrungsmittel verwendet wird. [EG 3, EG 13, KO 2, KO 4, AFB II] – Grünkohl: Blätter; Blumenkohl: Blütenstände; Rosenkohl: Sprossknospen; Brokkoli: Blütenstände; Weißkohl: Sprossknospe A4 Suche nach weiteren Kohlarten, zum Beispiel in Supermärkten oder in Kochbüchern. [EG 3, EG 7, KO 2, KO 4, AFB I] – Chinakohl, Grünkohl, Rotkohl, Spitzkohl, Wirsing, Pak-Choi (chinesischer Senfkohl) Schülerbuch Seite 67 A1 Wie ist so etwas möglich? Formuliert zu zweit Vermutungen, die zur Beantwortung der Frage hilfreich sein könnten. [EG 9, EG 11, KO 1, AFB II] – individuelle Lösung. A2 Erläutere die Vorteile der ungeschlechtlichen Vermehrung für die Züchtung. [EG 2, EG 11, KO 2, AFB II] – Man hat schnell vollwertige Pflanzen. Die Nachkommen haben dasselbe Erscheinungsbild und dieselben Eigenschaften wie die Mutterpflanze. Pflanzen, die nur schwer oder gar keine Samen bringen, lassen sich leicht und sicher vermehren. A3 Eine weitere Form, Obst- und Zierhölzer zu vermehren, ist die Veredelung. Beschreibe die­ se Form der ungeschlechtlichen Vermehrung mithilfe der Abbildungen aus der Info-Box und benenne Vorteile. [EG 2, EG 11, KO 2, AFB II] – Erläuterungen entsprechend der Info-Box 78 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen Arbeitsblatt Seite 79 A1 Begonie: Die Blätter werden zerschnitten und bewurzeln sich, wenn sie in Erde gesetzt werden. Streifenlilie: Die Mutterpflanze bildet Ausläufer, die sich bewurzeln. Forsythie: Äste der Mutterpflanze werden als Stecklinge in Wasser gestellt und bewurzeln sich. Ananas: Die rosettigen Kronschöpfe werden aus der Ananas gebrochen und bewurzeln sich, wenn sie in Wasser gestellt werden. Stachelbeere: Wenn ein Ast den Boden berührt, wachsen dort Wurzeln. Es entsteht eine neue Pflanze, wenn man den Ast später abtrennt. [EG 1, EG 11, KO 4, AFB III] A2 Begonie, Ananas (Schnitte erforderlich) [EG 11, KO 4, AFB III] A3 Die meisten Zimmerpflanzen (siehe Zusatzinformation), Erdbeeren etc. [KO 4, AFB II] Vegetative Vermehrung Bei zahlreichen Pflanzenarten dominiert die vegetative Vermehrung. Dazu gehören das Scharbockskraut, die Quecke und zahlreiche Wasserpflanzen. Bei der Erdbeere und beim Kriechenden Hahnenfuß sind vegetative und generative Vermehrung von gleichem Gewicht für den Fortbestand der Art. Vermehren die Schülerinnen und Schüler Pflanzen, entsteht meist eine gewisse emotionale Bindung, wenn diese heranwachsen und gedeihen. Die Pflanzen haben dann einen hohen Aufforderungscharakter. Werden die selbst vermehrten Pflanzen im Klassenzimmer gehalten, werden sie meist ordentlich gepflegt und in den Ferien auch bereitwillig mit nach Hause genommen. Bei der Auswahl der Pflanzenarten sollte Wert darauf gelegt werden, dass die Wasserversorgung mit den Eigentümlichkeiten des Schulbetriebs verträglich ist. Folgende Arten, die sich vegetativ vermehren lassen, haben sich im Klassenzimmer bewährt: – Streifenlilie (Chlorophytum comosum, Steppenpflanze aus Südafrika): Ausläuferpflänzchen von den langen Trieben abschneiden. – Zyperngras (Cyperus papyrus, Sumpfpflanze aus Madagaskar): Blütenschopf mit kurzen Halmstück abschneiden und die Blätter auf die Hälfte einkürzen; Blütenschopf in Wasser oder ein Gefäß mit nassem Sand setzen. – Dreimastblume (Tradescantia spec., tropisches und subtropisches Amerika): 6 cm lange Kopfstecklinge in wassergefüllte Gläser setzen. – Brutblatt (Kalanchoe daigremontiana; K. laxi­ folia, K. tubiflora, Wüsten und Halbwüsten Madagaskars): An den Blatträndern des Brutblattes wachsen zahlreiche violette Brutknospen. Fallen sie ab, wachsen vollständige Pflanzen heran. Normalen Dünger vertragen die Brutblätter nicht, im Sommer wenig Kakteendünger geben. Ungeschlechtliche Vermehrung Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Pflanzen ungeschlechtlich zu vermehren. ���������� ������������������� ����������� ������� ��������� ������������� ������������ ���������� ������� ������������ ������������� ��������� ������ A1 Schau dir die Abbildungen genau an und schreibe auf, was dargestellt ist. Notiere auch jeweils, aus welchen Teilen der Mutterpflanze die neue Pflanze herangezogen worden ist. Begonie: Streifenlilie: Forsythie: Ananas: Stachelbeere: A2Welche der gezeigten ungeschlechtlichen Vermehrungsarten kommen so in der Natur nicht vor? Begründe. A3Kennst du weitere Pflanzenarten, die ungeschlechtlich vermehrt werden? Schreibe die Namen auf. © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009 79 Lexikon: Nutzpflanzen Arbeitsblatt Seite 81 A1 individuelle Lösung [EG 5, AFB I] A2 Baumwollfasern fühlen sich weich an, Sisalfasern sind rau. [EG 3, AFB I] A3 Das Baumwollgarn reißt zuerst. [EG 4, AFB I] A4 Baumwollfasern lassen sich gut anfärben. Basiskonzepte Die zahlreichen Beispiele gehören zum Konzept Variabilität und Angepasstheit [SF 19, EN 9]. Bei der Zuordnung der Pflanzenteile werden auch Kenntnisse zu den Grundorganen der Pflanze vertieft. Das ist Teil des Basiskonzepts System [SY 5]. [EG 4, AFB I] A5 Beim Verbrennen von Pflanzenfasern riecht es wie verbranntes Papier, das ebenfalls aus Zellulose besteht. [EG 10, AFB II] A6 Baumwolle: Sie ist weich, reißfest und gut anfärbbar. Die Fasern des Baumwollsamens dienen der Verbreitung der Samen, Sisalfasern dienen der Verstärkung der Blätter gegen mechanische Einwirkungen. [EG 11, AFB III] A7 individuelle Lösung [EG 5, AFB II] Fasern liefernde Pflanzenarten Baumwolle: Bei der Baumwolle handelt es sich um eine alte Kulturpflanze. Archäologische Funde belegen, dass Baumwolle bereits 2500 vor Chr. in Peru und 500 v. Chr. in Ägypten verarbeitet wurde. Im 19. Jahrhundert gewann die Baumwollpflanze mit der industriellen Revolution und dem Bevölkerungswachstum an Bedeutung. Insbesondere die Entkernungsmaschinen (Abtrennung der Haare vom Samen) beschleunigten ihren Aufstieg zur Weltwirtschaftspflanze. 1988 machte die weltweite Baumwollproduktion mit rund 18 Millionen Tonnen 78 % aller produzierten Pflanzenfasern aus. Baumwollhaare können bis zu 4 cm lang werden, sind fest, gut spinnbar, anfärbbar und haben wärmeiso­ lierende Wirkung. Aus den Samen wird Öl und Protein gewonnen. Sisal: Zur Gewinnung von Hartfasern werden die Blätter der Agave sisalana in tropischen Ländern angebaut. (Die besonders fleischigen Blätter der Agave americana, die aus dem Mittelmeerraum bekannt ist, eignen sich nicht dazu.) Die lanzettlichen, stachelspitzen Blätter können bis zu 2 Meter lang werden. Nach 6 bis 9 Jahren bilden die Pflanzen Blütenstände aus und sterben ab; bis dahin können bis zu 250 Blätter geerntet werden. 1986 wurden weltweit 436 000 Tonnen Sisalfasern produziert. Weitere Faserpflanzen: Flachs, Jute, Cocos). Fasern im Unterricht Baumwollgarn, Watte und Sisal kann man in Kaufhäuser besorgen. Watte, in der die einzelnen Fasern keine Vorzugsrichtung aufweisen, lässt sich leicht zerzupfen, Baumwollgarn hingegen, in dem die Fasern versponnen sind, zeichnet sich durch eine gewisse Reißfestigkeit aus. Die Schülerinnen und Schüler können mithilfe des Mikroskops den Grund dafür herausfinden. Die Dehnbarkeit von Pflanzenfasern im Vergleich zu Haaren kann mit dem Versuchsaufbau von Aufgabe 3 untersucht werden. Haare (Wolle) führen bei der Verbrennung zum typischen Ammoniakgeruch (Protein). Literaturhinweise Bickel-Sandkötter, S.: Nutzpflanzen und ihre Inhaltsstoffe. Quelle & Meyer, Wiebelsheim, 2002 Heyland, K. U.: Ölfrüchte, Faserpflanzen, Arzneipflanzen und Sonderkulturen. Ulmer, Stuttgart 2006 Lieberei, R.: Nutzpflanzenkunde. Thieme, Stuttgart 2007 Nachtigall, W.: Das große Buch der Bionik. DVA, München 2003 Verarbeitung der Kakaobohnen ������ ����� ������ ������� ����������� ������ �������� ����� ���� ������� ������� 80 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen ���������� ������������ ��������� Baumwolle und Sisal — zwei Naturfasern Der Mensch versteht sich schon mehrere tausend Jahre lang darauf, Fasern aus Pflanzen zu gewinnen. Die Samenkörner der Baumwolle besitzen Fasern, die bis zu 4 cm lang werden können. Sie werden vom Samenkorn abgetrennt und zu Baumwolle versponnen. In den Blättern der Agave befinden sich bis zu 2 m lange Fasern (Sisal), die aus den Blättern herausgelöst werden können. A1 Bringe wenige Baumwollfasern aus Watte, Baumwollgarn sowie Sisalfasern auf einen Objektträger. Füge dann mit einer Pipette einen Tropfen Wasser zu jeder Faserart hinzu. Lege jeweils ein Deckgläschen auf und untersuche die Fasern bei geringer Vergrößerung unter dem Mikroskop. Fertige möglichst genaue Zeichnungen der Fasern an. ��������� ������� ����� A2Beschreibe, wie sich die Fasern der Baumwolle und der Agave anfühlen. A3Hänge Gewichte (z. B. zwei Liter-Plastikflaschen) an einer Sisalfaser bzw. einem dünnen Baumwollfaden auf. Fülle die Flaschen langsam mit Wasser. Protokolliere, welche Faser zuerst reißt. A4Lege die Fasern in eine Färbelösung (z. B. Saft aus grünen Pflanzenteilen oder Kirschsaft). Beobachte die Veränderungen und notiere, welche Faser sich besser färbt. A5Lege Faserproben in eine Porzellanschale und zünde sie an. Beschreibe den Geruch. A6Recherchiere, welche Aufgabe die Fasern des Baumwollsamens, welche die Fasern im Blatt der Sisal-Agave haben. Welche Faser eignet sich zur Herstellung von Kleidungsstücken? Begründe deine Meinung A7 Mikroskopiere Fasern verschiedener ausrangierter Kleidungsstücke und stelle fest, in welchen Baumwoll­ fasern verarbeitet wurden. © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009 81