1 Pflanzen und Tiere in verschiedenen

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1
Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
1.1 Pflanzen und Tiere in Haus und Garten
Der Mensch lebt mit Tieren und Pflanzen / Pflanzen auf der Fensterbank
Schülerbuch Seite 26
A1 Im Text tauchen die Bezeichnungen Heimtier,
Basiskonzepte
Die Wechselwirkungen der Organismen untereinander
und mit ihrem
Lebensraum sind Teil
des Basiskonzepts
System [SY 3]. Die
Haus-, Heim- und
Nutztiere bzw. die
Zier- und Nutzpflanzen werden hier
eingeführt und später
intensiver betrachtet
[SF 19].
Haustier und Nutztier auf. Erkläre, worin sich
die drei Begriffe unterscheiden. Nenne jeweils
Beispiele. [EG 11, AFB I]
– Haustier kann als übergeordneter Begriff interpretiert werden. Hierher gehören alle Tiere in
Haus, Garten oder Stall, die vom Menschen versorgt werden. Heimtiere werden ausschließlich
in der Wohnung gehalten (Hamster, Rennmaus,
Aquarienfische, Schildkröte). Das schließt nicht
aus, dass einige möglicherweise auch im Garten
im Käfig oder Laufstall gehalten werden. Sie
sind in der Regel nicht domestiziert. Sie bereiten vor allem Freude. Bei Nutztieren überwiegt
der materielle Nutzen (Schwein, Rind, Huhn).
Sie sind zu diesem Zweck domestiziert und gezüchtet. Oft wird der Begriff Haustier synonym
mit Nutztier eingesetzt.
A2 Sind Hausmaus und Haussperling auch Haustiere? Begründe deine Aussage. [EG 11, AFB II]
– Hausmaus und Haussperling leben zwar im
oder am Haus, sie werden aber nicht versorgt.
A3 Beschreibe die Fotos von Abbildung 1 und 2.
Gib an, in welcher Weise die Tiere und Pflanzen „nützen“. [EG 1, AFB I]
– Hausrind: Nutztier, z. B. für Milch und Milchprodukte, Fleisch oder Leder.
Rennmaus: Heimtier, das aus Freude am
Umgang mit einem Lebewesen gehalten wird.
Kann auch das Verantwortungsbewusstsein für
ein Lebewesen stärken. Kräuter auf dem Balkon: Nutzpflanzen als
Gewürze. blühende Pflanzen auf der Fensterbank: Freude
am Anblick und Fürsorge für die Pflanzen.
A4 Schreibe alle Nutztiere auf, die auf einem Bauernhof gehalten werden können. [EG 1, AFB I]
– Rind, Schwein, Schaf, Huhn und Ziege, aber
auch Hund (Wachhund) und Katze (Mäusefänger).
A5 Wähle eine Pflanze aus, die dir besonders
gefällt. Erkundige dich in einer Gärtnerei, wie
diese Pflanze gepflegt werden muss. Frage
insbesondere nach Licht- und Wasserbedarf,
nach Art und Häufigkeit des Düngens und
nach notwendigen Ruhepausen. Schreibe
diese Pflegevorschriften auf und trage sie der
Klasse vor. [EG 7, EG 8, KO 5, AFB II]
– individuelle Lösung
A6 Erörtert anschließend, welche Pflanzen für
euren Klassenraum geeignet sind und erstellt
einen Pflegeplan. [KO 2, KO 3, AFB II]
– Anmerkung: In der Regel dürften vor allem unempfindliche Blattpflanzen wie Grünlilie, Yucca
oder Bogenhanf zur Haltung im Klassenraum
geeignet sein.
Schülerbuch Seite 27
A1 Schreibe auf, welche Zimmerpflanzen bei dir
zu Hause oder in der Schule gehalten werden.
Bringe Namensschilder am Topf der betreffenden Pflanze an. [EG 13, AFB I]
– individuelle Lösung
A2 Erstelle für eine Zimmerpflanze deiner
Wahl einen Steckbrief. Neben Herkunft und
Aussehen sollten die Ansprüche der Pflanze
an Licht, Temperatur, Feuchtigkeit und Boden
aufgelistet werden. [EG 2, AFB II]
– individuelle Lösung
A3 Schneide von Geranien, Fuchsien oder Efeupflanzen einige junge Triebe ab und bringe
sie in einen Anzuchttopf. Wenn die Stecklinge
Wurzeln getrieben haben, werden sie einzeln
in kleinere Töpfe umgesetzt. Manche Triebe
kann man in ein Glas mit Wasser stellen. Sie
bilden dann auch im Wasser Wurzeln, die man
gut beobachten kann. Probiere es einmal
selbst aus. [EG 4, AFB I]
– Hinweis: Es ist günstig, wenn man frische
Stecklinge zur Herabsetzung der Verdunstung
anfangs mit einer Plastikfolie abdeckt.
A4 Beschreibe anhand der Abbildung, wie man
beim Umtopfen vorgeht. Die fest zusammengepressten Wurzeln darf man nicht lockern,
da sie leicht verletzt werden können. [EG 1, AFB I]
– Ein großer Blumentopf wird vorbereitet,
indem das Loch im Boden mit einer Tonscherbe bedeckt wird. Etwa ein Viertel des Topfes
wird mit frischer Blumenerde gefüllt. Der zu
klein gewordene Topf wird umgedreht. Durch
leichtes Klopfen wird die Pflanze vorsichtig
herausgelöst. Sie wird in die Mitte des neuen
Blumentopfes gebracht. Rundum wird mit Erde
aufgefüllt und leicht angedrückt.
Arbeitsblatt Seite 37
A1 individuelle Lösung je nach ausgewählter
Pflanze. [EG 7, AFB II]
A2 individuelle Lösung je nach ausgewählter
Pflanze. [EG 2, EG 4, EG 10, KO 5, AFB III]
A3 individuelle Lösung je nach ausgewählter
Pflanze. [KO 5, KO 6, AFB II]
Literaturhinweise
Carow, Th.: Fleischfressende Pflanzen. Kosmos,
Stuttgart 2005
Medienhinweise
http://www.drosophyllum.com/deutsch/anfaeng.htm
http://www.fleischfressende.de/
36 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
Tierfangende Pflanzen
Die meisten Pflanzen benötigen Wasser, Mineralsalze und Luft, um mithilfe des Sonnenlichts energiereiche
Stoffe selbst aufzubauen. Tierfangende Pflanzen — sie werden oft auch als „Fleisch fressende Pflanzen“ bezeichnet – beherrschen eine zusätzliche Möglichkeit, um an energiereiche Stoffe und Mineralsalze zu kommen.
Sie fangen Insekten, die sie verdauen. Die entstehenden Abbauprodukte können sie dann als „Zusatznahrung“
nutzen.
Venusfliegenfalle
Die Fangblätter mit ihren
Fortsätzen am Blattrand
bilden nach dem Zusammenklappen einen Käfig, aus
dem die Beute nicht mehr
entweichen kann.
Fettkraut
Die Oberfläche der Blätter ist mit
einer klebrigen Substanz überzogen, die von vielen kleinen Drüsen
gebildet wird.
Sonnentau
Die Blätter sind mit vielen
Tentakeln besetzt, an deren
Spitze sich ein Tropfen einer
klebrigen, zähen Flüssigkeit
befindet.
Kannenpflanze
Die Blätter sind zu einem röhrenähnlichen Gefäß umgestaltet, dessen Rand glatt und schlüpfrig ist.
Im Innern besitzt es nach unten
gerichtete Härchen.
Was du zur Pflege der Pflanzen brauchst
Was du bei der Haltung und Pflege beachten musst
Die tierfangenden Pflanzen erhältst du in einer Gärtnerei oder in einem Blumenfachgeschäft als Topfpflanzen. Eine der vier abgebildeten Arten ist dort fast
immer zu haben. Außerdem benötigst du eine Schale
als Untersetzer und einen Behälter zum Auffangen
von Regenwasser. Beachte: Sonnentau und Fettkraut
sind einheimische Pflanzen, die unter Naturschutz
stehen. Die Pflanzen darfst du nirgendwo ausgraben!
Als Standort für deine Pflanze wählst du zum Beispiel
eine helle Fensterbank. Im Untersetzer sollte immer
etwas Wasser stehen, sodass sich die Pflanze selbst
mit hinreichend Wasser versorgen kann. Die meisten
tierfangenden Pflanzen sind Sumpf- oder Moorpflanzen! Am besten ist Regenwasser geeignet oder nicht
zu hartes Leitungswasser. Dünger brauchen diese
Pflanzen nicht.
A1 Informiere dich zunächst über deine Pflanze und erstelle einen Kurzsteckbrief in deinem Heft. Oft werden in
der Gärtnerei oder im Blumenfachgeschäft Erläuterungen und Pflegevorschriften mitgeliefert.
A2Beobachte und protokolliere in deinem Heft das Verhalten deiner Pflanze unter folgenden Fragestellungen:
– Was passiert, wenn ein Insekt gefangen wird?
– Reagiert die Pflanze auch auf vorsichtige Berührung mit einem toten Gegenstand, z. B. einer Bleistiftspitze?
– Reagieren die Fangblätter auch auf andere tierische Stoffe wie etwa ein Stückchen hart gekochtes Eiweiß,
Wurst oder Käse?
– Wie oft kann ein und dasselbe Fangblatt ein Insekt fangen?
– Wie lange dauert es, bis die Pflanze ein Insekt verdaut hat?
– Was passiert mit den unverdaulichen Resten des Insekts?
A3Gestalte mit dem Steckbrief, den Pflegevorschriften und deinen Beobachtungsprotokollen ein deutlich
lesbares Plakat. Vielleicht kannst du zusätzlich einige Besonderheiten fotografieren oder skizzieren und das
Plakat damit verschönern.
© Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009
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Tulpen sind beliebte Gartenpflanzen
Praktikum: Pflanzen im Garten ziehen und versorgen
Schülerbuch Seite 28
A1 Zeichne deine Pflanze und beschrifte die
einzelnen Teile wie in der Randabbildung.
[KO 4, AFB I]
– Anmerkung: Auf saubere Zeichnung und Beschriftung achten.
A2 Beschreibe das Aussehen von Wurzel, Zwiebel,
Basiskonzepte
Die Grundorgane der
Blütenpflanze sind
Teil des Basiskonzepts System [SY 2].
Das Praktikum vermittelt die Vielfalt der
Pflanzenarten und
ihre Angepasstheiten
[SF 19] aus dem Basiskonzept Struktur
und Funktion sowie
deren Entwicklung
[EN 5, EN 7].
Stängel, Blatt und Blüte möglichst genau.
[EG 13, AFB II]
– Wurzel: Viele unverzweigte, runde Wurzeln an
der Unterseite der Zwiebel. Zwiebel: am unteren Ende des Stängels; von
dünnen, braunen Hüllen umgeben. Stängel: Er ist unverzweigt, krautig und drehrund. Er trägt mehrere Laubblätter und die
Blüte. Blatt: Ungestielt; wechselständig; ganzrandig;
Blattadern parallel; von einer Wachsschicht
überzogen.
Blüte: 6 farbige Blütenblätter, 6 Staubblätter, 1 dreikantiger Stempel ohne Griffel.
A3 Benetze die Oberseite eines Laubblattes der
Modell zur Zwiebel
Der Aufbau der Zwiebel
lässt sich leicht mit
einem teleskopartigen
Zeige- oder Wanderstock demonstrieren,
wenn man an den einzelnen Abschnitten Papierblätter anbringt und
den Stock anschließend
zusammenschiebt.
[EG 12, KO 4, BE 8]
Blütengrundriss der
Tulpe
Tulpe mit einigen Tropfen Wasser. Beobachte
und beschreibe das Verhalten der Wassertropfen. Erkläre das Ergebnis. [EG 1, EG 4, EG 10, AFB II]
– Die Blätter sind mit einer schützenden Wachsschicht überzogen, von der das Wasser wie auf
einer Wachskerze abperlt.
A4 Reibe nun mehrmals mit dem Finger über
die Blattfläche und wiederhole den Versuch.
Beschreibe und deute das Versuchsergebnis. [EG 1, EG 4, EG 10, AFB II]
– Die Wachsschicht lässt sich mit den Fingern
leicht abreiben; das Wasser bildet dann keine
Perlen mehr.
A5 Benenne die Bestandteile deiner Blüte und
gib jeweils die Anzahl an. Benutze dazu auch
Abbildung 2. [EG 3, AFB I]
– 6 farbige Blütenblätter,6 Staubblätter mit
Staubbeutel und Staubfaden, ein Stempel mit
Narbe und Fruchtknoten.
A6 Zähle die Blütenteile und beschreibe ihre
Anordnung möglichst genau. [EG 3, AFB I]
– Anordnung: 6 Blütenblätter und 6 Staubblätter
in Kreisen zu je drei. Im Zentrum befindet sich
ein dreikantiger Stempel mit einer dreizipfeligen Narbe. In jedem folgenden Kreis stehen
die Bestandteile jeweils auf Lücke.
A7 Recherchiere zur Heimat der Tulpe und berichte vor der Klasse zum Thema „Die Herkunft
der Gartentulpe". [EG 7, KO 2, KO 5, AFB II]
– individuelle Lösung.
Schülerbuch Seite 29
A1 Umgraben: Mit dem Spaten oder der Grabegabel den Boden auflockern und umstürzen.
Hacken: Boden lockern und lüften (mit der
Schlaghacke).
Harken: Boden lockern und lüften (mit der
38 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
Harke oder Ziehhacke, dem Grubber).
Pflanzen/Säen: Jungpflanzen bzw. Samen,
Knollen und Zwiebeln im richtigen Abstand in
den vorbereiteten Boden bringen.
Jäten: Unerwünschte Wildkräuter, die zwischen den Kulturpflanzen wachsen, entfernen.
Gießen und Düngen: Wasser und Naturdünger
bzw. Mineraldünger in den Boden bringen.
Ernten: Die gewachsenen Pflanzenteile entnehmen. [EG 11, AFB I]
A2 Im Frühjahr: Oberflächliche Lockerung des
Bodens wichtig, um säen und pflanzen zu
können. Im Frühsommer, Sommer und Herbst:
Ernte. Dann: Boden umgraben, evtl. düngen. [EG 7, AFB II]
A3 individuelle Lösung [EG 7, AFB II]
A4 Zu den Eisheiligen zählt die Zeit vom 11. bis
15. Mai. In dieser Zeit treten in Mitteleuropa
häufig noch einmal Kälteeinbrüche verbunden
mit Nachtfrösten auf. [EG 7, AFB I]
A5 Das Bodenwasser gefriert und sprengt die
Schollen. [EG 4, AFB I]
A6 individuelle Lösung [EG 4, AFB I]
A7 individuelle Lösung [KO 3, AFB II].
Anmerkung: Die benötigten Materialien sind
in der Längsschnittzeichnung enthalten.
A8 Im Text sind die Ansprüche an Licht bzw.
Schatten, an trockenen bzw. feuchten Boden
genannt. Angaben erhält man in Gartenfachgeschäften und auf den Samentütchen. [EG 7, AFB I]
A9 Petersilie enthält Aromastoffe, die vor allem
den Geschmack der Speisen beeinflussen. Sie
wurde (und wird) als Teeaufguss medizinisch
zum Durchspülen der Harnwege eingesetzt.
Salbei wird ebenfalls als Küchengewürz benutzt, aber auch bei Halsschmerzen in Hustenbonbons oder als Hustentee eingesetzt. Salbeitee fördert außerdem das
Schwitzen. Thymian wird bei Atemwegserkrankungen eingesetzt, in der Regel als Tee.
Thymianextrakt ist auch in Hustensäften und
Hustenbonbons enthalten. Wasserminze gilt
als Mittel gegen Seitenstechen. [EG 7, AFB I]
A10Salbei: G + H; Thymian: G + H; Estragon: G;
Bohnenkraut: G; Majoran: G; Schnittlauch: G; Petersilie: G; Melisse: H; Wasserminze: H;
Brunnenkresse: G (G = Gewürz; H = Heilkraut)
[EG 7, AFB I]
A11 individuelle Lösung [EG 8, AFB I]
Arbeitsblatt Seite 39
A2 A = Blüte, B = Sprossachse, C = Wurzel, D = Blätter, a = Blütenblatt, b = Narbe, c = Staubbeutel, d = Fruchtknoten mit Samenanlagen, e = Laubblatt, f = Stängel, g = Zwiebel, h = Wurzelscheibe [EG 3, AFB I].
Die Gartentulpe
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A1 Schneide die Teile des Puzzles aus und füge sie zusammen.
A2Notiere, welche der angegebenen Bezeichnungen zu den markierten Grundorganen (A − C) oder Pflanzen­
teilen (a − h) gehören.
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Der Hund — ein beliebtes Haustier
Schülerbuch Seite 30/31
A1 Lies den Text genau durch und erkläre dann
Basiskonzepte
Die Welpenentwicklung ist Teil
des Basiskonzepts
Entwicklung [EN 3].
Die Verständigung
mit dem Hund oder
der Hunde untereinander kann dem
Basiskonzept Struktur und Funktion
[SF 13], Information
und Kommunikation
zugeordnet werden.
Soll die Tabelle als
Arbeitsblatt verwendet
werden, kann man die
vergrößerte Kopie zerschneiden und die Feldertexte den einzelnen
Altersstufen der Welpen
zuordnen lassen.
die folgenden Begriffe: Wurf, Welpe, Rüde,
Tragzeit, Zitze, Nesthocker und Säugetier. [KO 7, AFB I]
– Wurf: Alle jungen Hunde, die gleichzeitig bei
einem Geburtsvorgang geboren werden. Welpe: Jungtier, noch nicht erwachsener Hund.
Rüde: männlicher Hund. Tragzeit: Zeitraum, in dem sich die Jungtiere im
Mutterleib entwickeln. Zitze: Austrittsöffnung der Milchdrüse. Nesthocker: Jungtiere, die bei der Geburt noch
nicht vollständig entwickelt (nackt und blind)
sind.
Säugetiere: Sie bringen lebende Junge zur Welt,
die anschließend mit Milch gesäugt werden.
A2 In Abb. 7 sind wichtige Gesichtspunkte zur
Hundehaltung aufgelistet. Benutze die
Stichworte und schreibe einen kurzen Aufsatz
zum Thema: „Was bei der Anschaffung eines
Hundes zu bedenken ist.” Gib dabei an, welche
Aufgaben du selbst übernehmen kannst. [KO 2, AFB II]
– individuelle Lösung
A3 Obwohl fast 9 von 10 Menschen in Deutschland Hunde mögen, werden in jedem Jahr
viele Tiere von ihren Besitzern ausgesetzt
(Abb. 5). Nenne Gründe, die eine Familie zum
Aussetzen ihres Hundes bewogen haben
könnten. [BE 1, BE 2, AFB II]
– individuelle Lösung (z. B. Haustiere können
nicht mit in den Urlaub genommen werden,
kein Geld, keine Zeit zur Betreuung).
A4 Bewerte das Verhalten der Familie. Welpenentwicklung
Paarung
[BE 1, BE 2, AFB II]
Entwicklung der
Embryonen
– Die Anschaffung eines Hundes bedeutet,
Verantwortung für seine Betreuung zu übernehmen, ihn nicht als „Spielzeug“ zu sehen. Man
muss sich schon vor der Anschaffung über die
Pflichten im Klaren sein (siehe A2).
Arbeitsblatt Seite 41
A1 a) Der Hund muss regelmäßig ausgeführt
werden (mindestens dreimal am Tag für eine
halbe Stunde). b) Der Hund muss regelmäßig
gefüttert werden. c) Hunde brauchen Pflege
(Bürsten, Baden, Krallenbehandlung). d) Hundehaltung kostet Geld; schon die Anschaffung
kann über 500 € kosten. e) Der Hund muss
erzogen werden (zeitaufwändiger Besuch
der Hundeschule, tägliches Training, anfangs
Problem der Stubenreinheit. f) Hunde müssen
zur Urlaubszeit vielleicht in Pflege gegeben
werden. [EG 1, EG 11, AFB II]
A2 a) Probleme: Wer macht es? Was passiert bei
Regen? Geeignete Umgebung vorhanden?
Lösung: Alle Familienmitglieder einigen sich
vor der Anschaffung (auch Vermieter fragen!)
und übernehmen verschiedene Pflichten. b) Probleme: Wer? Kosten? Einkauf? Lösung:
siehe „Ausführen“. c) Probleme: Wer? Platz? Kosten? Lösung:
siehe „Ausführen“. d) Problem: Wie hoch dürfen die Kosten sein?
Lösung: Hund aus dem Tierheim, Kosten vorher kalkulieren. e) Problem: Dazu ist eine Bezugsperson notwendig, die ausreichend Zeit haben muss. f) Problem: Tier muss Pflegeeltern kennen,
Kosten sind vielleicht zu hoch, Aussetzen ist
keine Lösung! [BE 1, BE 2, BE 7, AFB II]
Geburt und erstes Saugen 1. — 3. Lebenswoche
(vegetative Phase)
3. Lebenswoche (Übergangsphase)
Hündin wird im Frühjahr und Herbst läufig. Der Rüde ist erstmals
im 6. Lebensmonat
fortpflanzungsbereit,
die Hündin im 10. Monat. Sie sollte aber erst
ab dem 2. Lebensjahr
trächtig werden.
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Dauer etwa 63 Tage �������
Der Welpe wird in der
Fruchtblase herausge�������
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presst. Die Hündin beißt
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diese dünne Haut auf und
25 Tage 33 Tage
leckt die Welpen sauber.
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Dies regt den Welpen zur
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Atmung an. Angeborene
Verhaltens­­weisen beim
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Saugen sind: Zunge um
die Zitze rollen, Milchtritt.
Der Säugling ist anfangs blind und taub.
Neugeborene kriechen
nur im Kreis. Allmählich
entwickeln sich Gehör
und Riechvermögen.
Um den 20. Tag beginnt
die Ent­wöhnung von
der Milch.
Die Hündin beginnt mit
dem Zufüttern: Halbverdauter Nahrungsbrei
wird vom Welpen erbettelt und aufgeschleckt.
Der Welpe er­kundet
aktiv die Umgebung und
beginnt erste Spiele. Dabei zeigen sich an­geborene
Verhaltensweisen.
bis zur 4. Woche
(Übergangsphase II)
4. — 7. Lebenswoche 8. — 12. Lebenswoche
(Prägungsphase)
(Sozialisierungs­phase)
13. — 16. Lebenswoche
(Rangordnungs­phase)
5. und 6. Monat
(Rudelordnungs­phase)
Bei den Welpen brechen die ersten Zähne
durch. Sie haben ihr 6- bis 7faches Geburtsgewicht erreicht und
nehmen alles auf, was
wie Nahrung aussieht.
Ihr Gang wird sicherer.
Ab jetzt ist der
Kontakt mit dem
Menschen ebenso
wichtig wie der mit
den Artgenossen.
Dabei müssen die „Zwei­beiner“ beschnüffelt werden
können (Handkontakt).
Bleibt der Welpe im
Rudel, stabilisiert sich
die Rangordnung durch
Kämpfe und Unterordnung. Ähnliches
geschieht in der Familie: Der Welpe lernt,
sich im Menschenrudel
einzuordnen.
Wild lebende Hunde
beginnen jetzt mit der
Jagd und Streifzügen.
In der Familie sind
Jagdspiele möglich, Apportieren kann erlernt
wer­den und Dienst­
hunde beginnen mit
ihrer Ausbildung.
40 Bleibt der Welpe in der
Hundefamilie, lernt er
jetzt, um kleine Beutestücke zu kämpfen.
Kommt der Welpe in die
Menschenfamilie, beginnt
die Erzie­h­ungs­phase (Stubenreinheit, eindeutige
Gesten und Worte) und
das Impfprogramm.
Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
Hundehaltung
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a
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A1 Welche Aufgaben hat ein Hundebesitzer? Schreibe zu den einzelnen Bildern einen kurzen Satz.
A2Welche Probleme sind zu jeder Situation denkbar und wie kann man sie lösen? Notiere die Ergebnisse in Form von Stichpunkten in deinem Heft.
© Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009
41
Material: Der Wolf ist Stammvater des Hundes
Sinnesleistungen des Hundes
Schülerbuch Seite 32
A2 Erkunde, was man unter einer Hundepfeife
versteht. Erkläre, inwiefern sich die gehörte
Umwelt von Mensch und Hund unterscheiden.
[EG 7, KO 6, KO 7, AFB II]
– Mit Hundepfeifen werden sehr hohe Töne er-
zeugt, die weitgehend außerhalb des Hörbe­
reichs des Menschen liegen (16 000 – 22 000 Hz).
A1 Der Hund verteidigt sein Revier, indem er sich
hoch aufrichtet, das Nackenhaar sträubt, die
Zähne zeigt und bellt.
A2 Hunde erkennen am Geruch, ob vorher andere
Basiskonzepte
Das Verhalten der
Wölfe und die Sprache von Hund und
Wolf ist unter dem
Basiskonzept Struktur und Funktion
[SF 13], Information
und Kommunikation
einzuordnen. Die
Sinnesleistungen des
Hundes verdeutlichen
Variabilität und Angepasstheit [SF 19].
Beim Vergleich mit
dem Wolf ist dieses
Thema auch Teil des
Basiskonzepts Entwicklung [EN 8].
Hunde an den beschnüffelten Stellen waren,
und sie markieren durch ihren eigenen Geruch
den Revieranspruch.
A3 Schließe ein Auge und führe zwei spitze
Stifte, wie in der Randabbildung dargestellt,
von rechts und links vor dein Gesicht, sodass
die Spitzen sich berühren. Beschreibe deine
Beobachtung (einäugiges Sehen).
A3 Diese Aussage trifft zu, deshalb ist die Erziehung des Hundes wichtig.
A4 Entspannte Haltung: Schwanz hängend, Ohren
aufgerichtet, Maul geschlossen oder leicht
geöffnet. Imponieren: Schwanz aufgestellt,
Ohren aufrecht stehend. Ängstliches Drohen:
Ohren angelegt, Schwanz unter den Bauch
geklemmt, Maul geöffnet, Zähne zeigend.
Aufforderung zum Spielen: Vorderkörper abgeduckt, Vorderbeine weit gespreizt, typisches
„Spielgesicht“, Schwanz aufgestellt. Unterwerfung: Maul geschlossen, Ohren zurückgezogen, Schwanz nach unten hängend.
A4 Führe den Versuch nochmals durch, jetzt aber
mit geöffneten Augen. Beschreibe auch jetzt
deine Beobachtungen (räumliches Sehen). [A3/A4: EG 4, AFB I]
– Beim einäugigen Sehen misslingt der Versuch
regelmäßig, mit zwei Augen gelingt er immer.
A5 Beschreibe das Gesichtsfeld des Menschen
und des Hundes. Nenne Unterschiede. [EG 13, KO 2, AFB III]
– Das Gesichtsfeld lässt sich in drei Bereiche
unterteilen: Das räumliche Sehen ist dort gegeben, wo mit beiden Augen gesehen wird; dieser
Bereich ist beim Menschen größer als beim
Hund. Das einäugige Sehen links und rechts ist
beim Hund größer. Der Mensch kann fast 180°
überblicken, ohne den Kopf zu wenden. Der
Hund hat ein größeres Gesichtsfeld. Der Grund
liegt in der Ausrichtung der Augen.
A5 Ein ranghoher Wolf macht sich gegenüber
rangniedrigeren Tieren groß, er imponiert.
Gegenüber den Leittieren zeigt er eine unterwürfige Haltung, er duckt sich und macht sich
kleiner.
A6 Der Hund zeigt damit in der Regel völlige
Unterwerfung.
A7 individuelle Lösung
A6 Fasse in Stichworten die Unterschiede in der
Wahrnehmung bei Hund und Mensch zusammen. Gliedere nach den drei Sinnesorganen
Auge, Ohr und Nase. [KO 6, AFB I]
– Auge Mensch: Gesichtsfeld ca. 180°, gutes
räumliches Sehen / Farbensehen, Leitsinn; Auge Hund: größeres Gesichtsfeld, gutes Bewegungs-
sehen, geringeres Farbensehen; Ohr Mensch:
leise und hohe Töne werden kaum wahrgenom-
men. Ohr Hund: auch leise Töne und höhere Fre-
quenzen werden gehört; Nase Mensch: Riechschleimhaut klein, mit weniger Riechsinneszellen; Nase Hund: umfangreiche Riechschleimhaut mit vielen Riechsinneszellen, Leitsinn.
A8 Der Hund versucht, Familienmitgliedern, die
er für rangniedriger hält, zu dominieren.
A9 Die beiden Wölfe links und rechts außen legen den weitesten Weg zurück, indem sie die
Rentiere seitlich umkreisen. Die beiden weiter
innen folgenden Wölfe nähern sich der Beute
von der Seite, während der mittlere Wolf frontal angreift. Die Wölfe achten beim Einkreisen
ihrer Beute auf Sichtschutz. Bei der Jagd wird
eines der Rentiere abgespalten.
A10Wölfe sind Hetzjäger, die oft große Strecken
zurücklegen. Aufgrund seiner Abstammung
vom Wolf haben die meisten Hunde ebenfalls
ein großes Laufbedürfnis.
[A1 – A10: EG 1, EG 11, KO 2, KO 4, KO 7, AFB II]
Schülerbuch Seite 33
A1 Vergleiche die Riechfelder von Mensch und
Hund (Abb. 1). Begründe, warum man den
Hund als „Nasentier“ bezeichnet. Erkläre, ob
man den Menschen auch so bezeichnen kann.
[EG 8, EG 10, KO 6, AFB III]
– Die Teile der Nasenschleimhaut, in denen
Riechfelder liegen, sind beim Menschen kleiner.
Die Riechfelder selbst besitzen beim Hund
eine wesentlich größere Oberfläche durch die
Faltenbildung (Prinzip der Oberflächenvergrößerung). Der Leitsinn des Hundes ist die Nase.
Der Mensch ist demgegenüber ein „Augentier“.
42 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
Arbeitsblatt Seite 43
A1 Unterordnung d/k, Angst e/i, Angreifen c/h,
Imponieren b/g, entspannte Situation a/f
[EG 1, AFB I].
A2 a) Das auf dem Rücken liegende Tier zeigt vollständige Unterwerfung. b) Ein rangniederes
Tier unterwirft sich durch „kleiner machen“
(angelegte Ohren, geduckte Haltung). c) Ein untergeordnetes Rudelmitglied (rechts) „be-
grüßt“ mit leicht gesenktem Schwanz und
angelegten Ohren ein höher gestelltes Tier.
[EG 1, EG 13, AFB II]
A3 Durch die Körpersprache werden Kämpfe
vermieden, die Rangordnung wird stabilisiert
und das Überleben des Rudels bei Jagd usw.
gesichert [BE 7, AFB III].
60_G025_03
hobel
Körpersprache
Wölfe zeigen durch die Körperhaltung, die Schwanzhaltung und den Gesichtsausdruck an, ob sie drohen oder imponieren, ob sie angreifen wollen oder Angst haben, oder ob sie sich unterwerfen. a
c
d
i
h
f
e
1 Schwanzhaltung und Mimik
a
g
b
k
S161045760_G025_03
Ingrid Schobel
c
b
S161045760_G025_03
Ingrid Schobel
S161045760_G025_03
Ingrid Schobel
S161045760_G025_03
Ingrid Schobel
S161045760_G025_03
2 Verständigung
zwischen Tieren
S161045760_G025_03
Ingrid Schobel
Ingrid Schobel
S161045760_G025_03
Ingrid Schobel
A1 In Abbildung 1 ist die Haltung des Schwanzes und die Mimik bei Unterordnung, Angst, Angreifen, Imponieren und in entspannter Situation dargestellt. Ordne die Abbildungen a — k diesen Verhaltensweisen zu.
Unterordnung: Angreifen: Angst: Imponieren: entspannte Situation: S161045760_G025_03
Ingrid Schobel
A2Beschreibe, welche Verhaltensweisen in Abbildung 2 a — c dargestellt sind.
a b c A3Erläutere, welche Bedeutung die Körpersprache bei Tieren hat, die wie der Wolf in einem Rudel leben.
© Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009
43
Der Hund — eine Art, viele Rassen
Lexikon: Hunderassen
Qualzüchtungen
Schülerbuch Seite 34
A1 Stelle in einer Tabelle zusammen, für welche
Aufgaben der Mensch Hunderassen einsetzt.
Benutze dazu das nebenstehende Lexikon
und verfahre nach folgendem Muster: (siehe
SB). [KO 5, AFB I]
– mögliche Lösung siehe Tabelle unten
A2 Erstelle für eine weitere Hunderasse einen
Basiskonzepte
Das Thema Züchtung
(vom Wolf zum Hund)
ist Teil des Basiskonzepts Entwicklung
[EN 8]. Über die Züchtungsziele und Methoden werden Teile
des Basiskonzepts
Struktur und Funktion [SF 19], Variabilität
und Angepasstheit
erarbeitet.
Steckbrief wie auf Seite 35. [EG 7, KO 5, KO 7, AFB II]
– individuelle Lösung
A3 Lege eine Sammlung von Bildern verschiedener Hunderassen an. Ordne nach Jagdhunden, Schoßhunden usw. [KO 6, AFB I]
– individuelle Lösung
Arbeitsblatt Seite 45
Literaturhinweise
A1 Ohren, Fell und Beinstellung, kräftiger Körperbau und Kieferform sind körperliche Merkmale, die die Verwendung als Apportierhund
der Fischer begünstigte. Das Einkreuzen mit
dem Pointer macht ihn zu einem Jagdhund. Anmerkung: Entgegen dem natürlichen Verhalten darf er Fische oder Wild nicht fressen.
Außerdem ist er wasserliebend und familienbezogen [EG 1, AFB II].
Anmerkung:
Der Begriff „Rasse“
wird heute auch in der
Biologie nur noch auf
gezüchtete Haus- und
Nutztiere sowie in der
Botanik angewendet!
A2 In der Züchtung werden häufig nahe verwandte Tiere miteinander gekreuzt (Inzucht),
sodass sich gewünscht Eigenschaften
verstärken. Dabei können aber auch vermehrt
Krankheiten auftreten, die bei Mischlingen
oder Wildformen nicht vorkommen. Derartige
Züchtungen sollten nicht erlaubt sein.
[BE 1, BE 6, AFB III].
Anmerkung: Mit dem Arbeitsblatt kann dazu
aufgefordert werden, für eine selbst gewählte
Hunderasse selbstständig zu recherchieren
und dies in einer kurzen Präsentation darzustellen. [EG 7, KO 5, AFB II]
Hunderasse
Tätigkeit
Bezeichnung
Münsterländer
Aufspüren und Apportieren von Wild
Jagdhund
Bernhardiner
Aufspüren von Verschütteten
Lawinenhund,
Wachhund
Deutscher Schäfer- besonders lernfähig und ausdauernd
hund
Hütehund,
Diensthund
Rauhaardackel
Wachsamkeit und Neugier
Jagdhund
Golden Retriever
geduldiges und anhängliches Wesen
Familienhund
Airedaleterrier
kinderlieb, geduldig und wachsam
Wach-und Familienhund
Husky
ausdauernder Läufer, kälteunempfindlich
Schlittenhund
Yorkshire-Terrier
aufmerksam und verspielt
Schoßhund
Bullterrier
aggressiv und kräftig
Kampfhund
44 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
Manche Hunderassen werden nur mit dem
Ziel gezüchtet, dem Menschen zu gefallen. Auf
Zuchtschauen werden dann die Besitzer mit
Siegerprämien belohnt, wenn die Hunde dem
angestrebten Ziel besonders nahe kommen. Dabei
wird manchmal bewusst in Kauf genommen, dass
die Gesundheit der Tiere stark eingeschränkt ist.
So wurden Nackthunde gezüchtet, die infolge des
fehlenden Fells unter starken Schwankungen Ihrer
Körpertemperatur und Sonnenbränden leiden.
Beim Shar-Peis hat man den Hund gezielt so
gezüchtet, dass die Haut möglichst viele und tiefe
Falten wirft. Dadurch entzündet sich die Haut in
den Falten und manche Hunde können auch nichts
sehen, weil die Hautfalten die Augen überlappen
(s. Abb. unten).
Fogle, B., Morgan, T., Gerst, R.: Hunde – die neue
Enzyklopädie. Dorling Kindersley, München
2008
Medienhinweise
http://www.retriever.ch/ (Retriever-Club in der
Schweiz)
http://www.labrador.de/ (Labrador-Club in
Deutschland)
http://www.biologieunterricht.homepage.t-online.
de/Biodateien/biosoft.html: Hier gibt es
im Themenbereich Evolution die „Virtuelle
Hundezüchtung für die Sekundarstufe I“, mit
der das vorliegende Thema nachgearbeitet
werden kann.
Nackthund
Shar-Peis
Der Labrador-Retriever
„Wasserdicht, wasserliebend, freundlich, gesellig,
familienbezogen“ – mit diesen Eigenschaften wird der
Labrador-Retriever beschrieben. Einst arbeitete der
Labrador für die Kabeljaufischer in Neufundland. Er
musste die Korkschwimmer der Fischernetze apportieren und an Land bringen oder Fische zurückholen, die aus den Netzen sprangen. Seine Geschichte begann
vermutlich in der Gegend von St. John’s im kanadischen Neufundland. Er wurde dort „kleiner Wasserhund“ genannt und war vermutlich schon Ende des
10. Jahrhunderts mit den Wikingern nach Nordamerika
gekommen. Durch den Fischhandel gelangte der Labrador Mitte des 19. Jahrhunderts nach England. Dort
erwarben Grundbesitzer einige Exemplare, kreuzten
sie mit dem Pointer, wodurch der Körperbau schmaler
wurde und richteten die Nachkommen für die Jagd ab
(Apportieren des Wildes).
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Kennzeichen
•• mittelgroß, robust, kräftig; stark knochige Vorderläufe
•• langer Kopf mit Hängeohren,
•• Fell mit wasserundurchlässiger Unterwolle
•• Schwanz dick mit dichten Haaren
(„Otterschwanz“)
•• ausgeprägter Kiefer
•• Schulterhöhe 56 – 57 cm (Rüden), 54 – 55 cm (Hündinnen)
•• Gewicht 25 – 35 kg
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A1 Beschreibe die Eigenschaften in Körperbau und Verhalten, die der Labrador-Retriever durch die Züchtung
erhalten hat.
A2Manche Tiere dieser Rasse leiden an erblich bedingtem Grauen Star (Augenkrankheit), haben dauerhafte
Entzündungen an Hüfte und Ellbogen oder zeigen aggressive Verhaltensauffälligkeiten. Informiere dich, wie
bei der Zucht vorgegangen wird und stelle Vermutungen an, wie die Besonderheiten des Labrador-Retrievers
entstanden sein könnten. Nimm Stellung dazu.
© Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009
45
Der Körperbau des Hundes
Schülerbuch Seite 36/37
A1 Vergleiche das Beinskelett des Hundes mit
Basiskonzepte
Skelett, Fortbewegungsweise und die
Struktur der Lunge
verdeutlichen das Basiskonzept Struktur
und Funktion
[SF 4]. Mit dem
Aufbau der inneren
Organe des Hundes
werden erste Schritte
zum Basiskonzept
System [SY 2] gemacht. Die Verarbeitung und Umwandlung der Stoffe im
Körper ist Stoff- und
Energieumwandlung
[SF 8] zuzuordnen.
dem des Menschen (Abb. 2). Nenne Übereinstimmungen und Unterschiede. [EG 3, AFB II]
– Gemeinsamkeiten: Die Knochen im Beinskelett
von Hund und Mensch werden mit gleichen
Bezeichnungen benannt. Ihre relative Lage und
Abfolge am Bein ist gleich. Unterschiede: Die Auftrittsfläche beim Hund
ist auf die Zehen begrenzt (Zehengänger), der
Mensch tritt mit allen Fußknochen auf (Sohlengänger). Die Kniescheibe beim Hund ist relativ
klein.
A2 Hunde sind Zehengänger, der Mensch ein
Sohlengänger. Erläutere diese Aussage anhand der Fußskelette. [EG 3, KO 4, AFB II]
– Sohlengänger setzen beim Gehen mit dem
ganzen Fuß auf: Mit Ferse, Fußwurzelknochen,
Mittelfußknochen und den Zehen entsteht eine
große Auflagefläche. Sie ist beim Menschen
eine Voraussetzung für den aufrechten Gang.
Der Hund hingegen setzt seine Beine nur mit
den Zehenknochen auf. Die Auflagefläche ist
kleiner. Vor allem die Mittelfußknochen sind im
Vergleich zum Menschen verlängert, sodass das
Bein relativ lang ist. Dies ermöglicht dem Hund
das schnelle Laufen.
A3 Nenne die Aufgaben der inneren Organe des
Hundes (Abb. 3). Vergleiche mit Grafiken entsprechender Organe des Menschen im Buch. [EG 3, KO 4, KO 7, AFB III]
– Der im Schülerbuch folgende Text entspricht der
Aufgabenlösung bezüglich der Funktion der Organe. Zum Vergleich mit dem Menschen sollten
die Abbildungen von den Seiten 114 (Weg der
Nahrung), 117 (Weg der Atemluft), 120 (Blutkreislauf) und 122 (Leber und Niere) genutzt werden.
Arbeitsblatt Seite 47
A1 Anmerkung: Die Skelettteile können auch auf
transparente Folie aufgeklebt werden. Befes­
tigt man diese Stücke mit Klebefilm an der
Längsseite über dem Umriss, kann man das
Skelett nach Belieben „wegklappen“.
[EG 3, AFB I]
A2 a) schlanker Rumpf, b) lange Beine, c) Zehengänger, d) bewegliche Wirbelsäule. [KO 4, AFB II]
Zur Geschichte des Hundes
Zur Familie der Hunde zählen Wölfe, Schakale, Kojoten, Wildhunde und Füchse. Die Gattung „Hund“
umfasst den Wolf mit Haushund und Dingo, die
Schakale und die Kojoten. (Die Dingos Neuguineas
und Australiens sind im frühen Domestikationsstadium verwilderte Haushunde.) Domestizierte
Formen können sich mit dem Wolf paaren und –
meist in menschlicher Obhut – auch Nachkommen
haben.
46 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
Obwohl der Hund das älteste Haustier des Menschen ist, gibt es vergleichsweise wenig gesicherte
Erkenntnisse vom ersten Auftreten und dem Ursprung des Hundes und der verschiedenen Rassen.
Erst in den letzten Jahrhunderten lässt sich die
Geschichte weitgehend verfolgen.
Die über 10 000-jährige Geschichte des Hundes
ist eng mit der Kulturgeschichte des Menschen
verknüpft. Erste Skelettfunde kleiner Haushunde
stammen aus Kleinasien und werden auf etwa
9500 v. Chr. datiert. Neuere Informationen zu
ersten Domestikationen sprechen sogar von
13 500 Jahren. Als Jagdbegleiter scheint der Hund
erstmals im 7. Jahrtausend v. Chr. im asiatischen
Raum eingesetzt zu werden. Später sind weitere
Nutzungsarten auch in anderen Kulturkreisen
vereinzelt nachweisbar: Hirtenhund, Wachhund, Zughund, Kriegshund und Bluthund für
die Sklavenjagd. Zunehmend wird der Hund in
herrschenden Klassen zum Statussymbol; daraus
folgend nimmt seine Typenmannigfaltigkeit zu.
Zahlreiche Beispiele dafür liefern die altägyptischen Kulturen (6000 – 200 v. Chr.): Wertvolle
Hunde werden hier einbalsamiert und mit großem
Zeremoniell beigesetzt. Chinesische Kaiser (um 200 v .Chr.) halten sich Chow-Chow-ähnliche Hunde
als „Götterhunde“. In späteren Jahrhunderten
jedoch gilt Hundefleisch als heilkräftiges und
gesundes Nahrungsmittel.
Auch in indianischen Kulturen findet man den
Hund einerseits als Fleischlieferant, andererseits
als Gestalt auf religiösen Kultgegenständen. Im
alten Griechenland unterscheidet man die Hunde
nach ihrem Verwendungszweck und ihrer Herkunft. So stammt der kräftige, mastiffähnliche
Molosser aus Molottia und der zierliche, eichhörnchengroße Melitäer von der griechischen Insel
Melita (durch eine Verwechslung mit der Insel
Malta wird er seit dem 16. Jahrhundert als Malteser bezeichnet).
Der römische Kaiser Vespasian führt um 70 n. Chr.
die Hundesteuer als Geldquelle für Rom ein. Aus
dieser Zeit datiert auch das Schild „Cave canem“
(Hüte dich vor dem Hund), da Wachhunde nicht
frei herumlaufen durften. Im Mittelalter wird im
europäischen Raum die Jagd zur Lieblingsbeschäftigung des Adels. Unterdrückte Bauern oder
Klöster müssen mit einem „Huntegeld“ die Versorgung sicherstellen. Zunehmend kommen reine
Luxushunde in Mode. Am Hofe des Sonnenkönigs
Ludwig XIV. (1643 — 1715) erleben die sorgsam
geschorenen Zwergformen ebenso eine Glanzzeit
wie später Möpse oder zierliche Windhunde in
anderen Fürstenhäusern. 1830 wird die Hundesteuer im deutschsprachigen Raum eingeführt und
mit der beginnenden Industrialisierung auch die
Nutzung und Zucht des Hundes verändert. Negativbeispiele dafür sind Züchtungen von Hunden als
Rohrputzer (die durch enge Kanalisationsrohre
gejagt wurden) oder als Killerhunde für illegale
Hundekämpfe (nach Bürger).
Skelettsystem des Hundes
Der Körperbau des Hundes ist an seine Fortbewegungsweise besonders angepasst.
A1 Schneide die Skelettteile aus und füge sie in den Umriss des Hundes ein.
A2Suche nach Körpermerkmalen, die für ein Lauftier typisch sind:
a b c d © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009
47
Die Katze — ein Jäger auf Samtpfoten
Basiskonzepte
Fortbewegungsweise
und Gebiss verdeutlichen das Basiskonzept Struktur und
Funktion [SF 4 und
SF 19]. Mit der Funktion der Sinnesorgane
der Katze werden
weitere Schritte zum
Basiskonzept System
[SY 2] gemacht. Die
Jungenaufzucht und
deren Verhalten sind
dem Basiskonzept
Entwicklung [EN 9]
zuzuordnen. Im Bereich der
prozessbezogenen
Kompetenzen ist die
Arbeit mit Modellen
[EG 12, EG 13] und
deren kritische Betrachtung [KO 4,BE 8]
hervorzuheben.
Schülerbuch Seite 38/39
A1 Wiederhole, was du zum Gebiss des Hundes
gelernt hast. Beschreibe nun das Katzengebiss anhand der Randabbildung. [EG 2, AFB II]
– Der Hund besitzt Schneidezähne, Eckzähne (die
auch als Fangzähne bezeichnet werden) sowie
vordere und hintere Backenzähne. Der größte
davon heißt Reißzahn. Bei der Katze sind diese
Zahntypen ebenfalls vorhanden. Das Gebiss der
Katze ist also auch ein Fleischfressergebiss.
A2 Die Katze kann ihre Krallen zum Beutefang
ausfahren und wieder einziehen. Beschreibe
die Krallenbewegung mithilfe von Abb. 2.
[KO 4, AFB II]
– Sind die Krallen eingezogen, werden sie durch
das elastische Band zurückgehalten. Die obere
Sehne ist gespannt, die untere entspannt
und die Fingerknochen stehen in gebeugter
Haltung. Wird die Pfote durch Spannen der unteren Sehne gestreckt, werden auch die Krallen
herausgezogen.
A3 Erzeuge in der Nähe einer ruhenden Katze ein
leises Fiepgeräusch. Beschreibe das Verhalten
der Katze. [EG 2, EG 4, AFB II]
– Die Katze ist sehr geräuschempfindlich. Sie
hebt sofort den Kopf und ortet durch Drehen
ihrer tütenförmigen Ohrmuscheln die Richtung. Die Augen suchen unmittelbar nach der
Geräuschquelle.
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A4 Gib an, warum die Rückstrahler an Fahrrad,
Auto und Leitpfosten Katzenaugen heißen. [EG 3, KO 4, AFB II]
– Sie reflektieren das Licht ebenso wie der glänzende Augenhintergrund der Katze.
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A5 Erkläre, welche Bedeutung es hat, dass die tü1 Katze lauert
2 Katze schleicht
3 Katze springt
�
tenförmigen Ohren der Katze in verschiedene
Richtungen gedreht werden können. Vergrößere zum Vergleich deine eigenen Ohrmuscheln durch die Handfläche. Drehe sie dann
bei Geräuschen in verschiedene Richtungen. [EG 2, EG 4, EG 9, AFB III]
– Die Form der Ohrmuscheln verstärkt die Wahrnehmung. Werden die Ohren zur Schallquelle
gedreht, kann die Katze ihre Beute genau
anpeilen.
b) Dann nähert sie sich vorsichtig, wobei sie die
Deckungsmöglichkeiten des Geländes nutzt.
c) Geduckt und vorsichtig schleichend kommt
sie bis auf Sprungweite heran.
d) Die Beine werden in Sprungposition gebracht
und danach springt sie im günstigsten Augenblick.
e) Das Beutetier drückt sie mit den Vorderpfoten an den Boden und tötet es mit dem
Nackenbiss gleich oder trägt es lebend weg und
verzehrt es im Versteck.
A8 Informiere dich über Katzenrassen. Stelle für
zwei Rassen die typischen Merkmale heraus.
[EG 7, AFB II]
– individuelle Lösung (s. z. B. Literaturhinweise)
Mit Modellen arbeiten
Als Modelle werden vereinfachte Abbildungen
oder dreidimensionale Gegenstände bezeichnet,
die beispielsweise zu komplizierten biologischen
Objekten hergestellt werden, um deren Aufbau
und Funktion zu verdeutlichen. Sie entsprechen in
dieser Hinsicht den wesentlichen Eigenschaften
des Vorbilds, unterscheiden sich aber in Material
und Größe. Das Original besitzt meist weitere
Einzelheiten, die aber hinsichtlich des betrachteten Themas unwesentlich sind und daher zur
Verdeutlichung der wesentlichen Teile weggelassen werden. Eine weitere Arbeit mit Modellen bei
der Katze bieten die Tasthaare. Ihre Arbeitsweise
lässt sich leicht mit zwei Stricknadeln erfühlen, die
man über der Oberlippe – nur wenig angedrückt –
auflegt. Hält man die Nadeln innen etwa 1 cm von
der Auflagestelle entfernt fest, so übertragen sich
bereits geringste Bewegungen des Außenbereichs.
Modelle zum Schwimmen – Schweben – Sinken
sind im Praktikum (s. Seite 104) im Zusammenhang
mit dem Thema Fische beschrieben. Es verwendet
Struktur- und Funktionsmodelle, die die Angepasstheit an das Leben im Wasser verdeutlichen.
Was es bedeutet, einen stromlinienförmigen
Körper und eine Körperoberfläche zu besitzen, die
den Strömungswiderstand verringert, kann direkt
erarbeitet werden. Die Modelle können auch
reflektiert werden, da durch die Fischpräparation
auch die Realobjekte „begreifbar“ sind.
A6 Ergänze die folgende Tabelle zur Pupillenform
�
von Katze und Mensch. [EG 3, KO 6, AFB II]
–
Sonnenlicht
Raumlicht
Dämmerlicht
Katze
Mensch
Literaturhinweise
Fogle, B.: Katzen. Dorling Kindersley, Starnberg
2007
Taylor, D. et. al.: Katzen. Dorling Kindersley, Starnberg 2005
�
Medienhinweise
A7 Beschreibe mit eigenen Worten das JagdverStellung der Schnurrhaare
1 in Ruhe
2 im Gehen
3 beim Schnuppern, Zubeißen und Abwehr
48 halten einer Katze. [KO 7, AFB II]
– individuelle Lösung. Mögliche Ergebnisse:
Das Jagdverhalten der Katze lässt sich in fünf
Schritte unterteilen:
a) Zuerst ortet sie das Beutetier mit ihren
Augen und den empfindlichen Ohren.
Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
FWU 5500510 Haustiere
FWU 5500029 Die Hauskatze
FWU 4202104 Die Wildkatze
FWU DVD 4602290 Raubtiere
Modell Katzenkralle und Modell Katzenauge
Katzenkralle
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Katzenauge
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Maske aus Pappe ausschneiden und Gummiband durch die Löcher A und B ziehen. Die
Schlitzblende aus schwarzem Tonpapier herstellen und mit Klebefilm so über den Augenlöchern
anbringen, dass sie leicht heruntergeklappt
werden kann (s. gestricheltes Feld).
Versuch
Raum verdunkeln und mit der Maske versuchen,
einen sehr schwach erleuchteten Text zu lesen;
dann Blende herunterklappen und Versuch
wiederholen.
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© Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009
49
Lexikon: Verwandte und Abstammung der Hauskatze
Material: Wir vergleichen Hund und Katze
Schülerbuch Seite 41
A1 Vergleicht man das Skelett von Hund und
Basiskonzepte
Die Betrachtung
der verschiedenen
Katzenverwandten
und der Vergleich
von Hund und Katze
gehören zum Basiskonzept Struktur und
Funktion [SF 19],
Variabilität und
Angepasstheit. Auch
das Basiskonzept
Entwicklung [EN 9]
wird damit deutlich.
Katze, sind zahlreiche Gemeinsamkeiten
auffällig: An der beweglichen Wirbelsäule
hängt die Schädelkapsel (charakteristisch für
Vierfüßer, Unterschied zum Menschen), der
Brustkorb mit den Rippen sowie der Schulterund Beckengürtel, an denen die Gliedmaßen
ansetzen.
Unterschiede: Bei der Katze ist die Stellung
der Beine dem Leben als Schleichjäger
angepasst. Die Beine sind im Verhältnis zum
Körper kürzer (insbesondere vorn). Durch die
Anwinkelung kann beim Sprung eine entsprechende Schnellkraft entstehen. Die Gelenke
sind so angeordnet, dass auch ein Fall aus
großer Höhe gut abgefedert wird. Die Krallen
sind einziehbar, bleiben dadurch spitz und verursachen beim Anschleichen keine Geräusche.
Der Hund hat im Verhältnis zum Körper längere Beine, sodass er bei der Hetzjagd schnell
und ausdauernd laufen kann.
A2 Unterschiede beim Vergleich der Gebisse: Die
Lösung zu A3:
rechts
Oberkiefer
1
3
1
1
2
1
links
3
3
1
3
1
3
3
1
2
1
Unterkiefer
Merkmale
Hund
Katze
soziale
Lebensweise
Rudeltier
Einzelgänger
Hauptsinnesorgane
Nase,
Gehör
Augen,
Gehör
Sind die
Krallen
einziehbar?
nein
ja
Jagdverhalten
Hetzjäger
Schleichjäger
Schneidezähne sind bei der Katze kleiner, ihre
Eckzähne lang und spitz und die Backenzähne
einheitlich ohne breite Kronen. Beim Hund
können die breitkronigen Backenzähne auch
Pflanzenkost zermahlen. Katzen fressen Gräser oder Pflanzen nur, um das Herauswürgen
von Haarballen oder Vogelfedern auszulösen.
A3 Die Zahnformel der Katze s. Randspalte:
A4 Die kleinen Schneidezähne werden zum
Abschaben von Fleischresten eingesetzt. Die
Eckzähne (Fangzähne) dienen dem Ergreifen
und Festhalten der Beute. Sie dringen beim
Nackenbiss zwischen die Wirbel der Maus
ein und töten sie blitzschnell. Die Reißzähne
zerschneiden das Fleisch und brechen Knochen; es sind umgewandelte Backenzähne. Da
Ober- und Unterkiefer nicht seitlich mahlend
bewegt werden können, wirken die Reißzähne
wie eine Schere.
A5 Das unterschiedliche Beutefangverhalten
von Hund und Katze erklärt sich aus ihrer
Abstammung. Wölfe jagen im Rudel. Durch die
Hetzjagd können sie Tiere überwältigen, die
größer sind als sie selbst. Wild- und Hauskatze
sind auch bei der Jagd Einzelgänger, die sich
an ihre Beute anschleichen und sie dann im
Sprung überwältigen. Ihre Beutetiere sind
daher immer kleiner als sie selbst und werden
meist durch einen einzigen Biss getötet.
A9 Das Gehirn befindet sich in der Schädelkapsel;
das Rückenmark durchzieht den Wirbelkanal
des Rückgrats und reicht bis in den Schwanz
hinein. Über die vom Gehirn und Rückenmark
ausgehenden Nerven wird der Organismus gesteuert. Das Herz (zum Antrieb des Blutkreislaufs) und die Lunge (zur Atmung) befinden
sich im Brustkorb. Brustraum und Bauchraum
sind durch das Zwerchfell getrennt. Die Speiseröhre nimmt den Nahrungsbrei auf, durchzieht Hals und Brustraum und mündet in den
Magen. In den Zwölffingerdarm münden die
Ausfuhrgänge der Bauchspeicheldrüse und
der Gallengang (von der Leber kommend). Der
Darm ist kurz (nur ca. 4-mal so lang wie der
Rumpf; charakteristisch für Fleischfresser) und
mündet im After nach außen. Der Urin wird in
der Niere gebildet, in der Harnblase gespeichert und über die Harnröhre nach außen
geführt. Die in der Abbildung dargestellte Katze ist weiblich. Man erkennt, dass Harnwege
und Geschlechtsorgane getrennt nach außen
führen.
A10Die Säugetiere sind eine Klasse der Wirbeltiere. Sie besitzen als Körperbedeckung Haare
(Fell) und bringen lebende Junge zur Welt, die
mit Milch gesäugt werden.
A11 Hund und Katze unterscheiden sich in
folgenden Markmalen: (siehe Randspalte).
[A1—A11: EG 1, EG 3, EG 13, KO 7, AFB II]
Arbeitsblatt Seite 51
A1 Auf größere Entfernung sind Augen und
Ohren beteiligt, in der Nähe die Schnurrhaare
(Tastsinn). [EG 3, AFB I]
A2 Es fehlen die beweglichen Ohren und die
langen steifen Tasthaare. Bei Helligkeit (linkes
Bild) sind die Pupillen senkrechte Schlitze,
bei Dunkelheit sind es große Kreise. Durch
das Öffnen der Pupille fällt mehr Licht ins
Auge und die Katze kann auch bei geringer
Helligkeit noch gut sehen. Die Verengung
der Pupillen am Tag verhindert, dass das Tier
geblendet wird. [EG 2, AFB II]
A3 Beim Abspringen strecken sich Hinterbeine
sind bei Hund Nase und Gehör, bei der Katze
aber Augen und Gehör.
und Wirbelsäule ganz schnell. Mit dem
Schwanz wird das Gleichgewicht gehalten.
Beim Sprung werden die Krallen ausgefahren
und damit dann bei der Landung die Maus
ergriffen. [EG 1, AFB II]
A7 Durch das Spiel lernen die Jungtiere ihre Um-
A4 Die eingezogenen Krallen, die „Samtpfötchen“
A6 Die am Beutefang beteiligten Sinnesorgane
gebung kennen und ergänzen viele angeborene Verhaltensweisen. Dies betrifft vor allem
Methoden des Beutefangs und das Verhalten
gegenüber Artgenossen.
A8 Die Eingliederung in die menschliche Familie
fällt dem Hund nicht schwer, da die Menschen
50 seiner Umgebung „Rudelmitglieder“ sind, die
nach entsprechender Dressur des Hundes
einen höheren Rang haben. Katzen sind Einzelgänger und ordnen sich nur bedingt in eine
Menschengruppe ein.
Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
und die Sinnesorgane ermöglichen der Katze
das Anschleichen und z. B. auch das Klettern
sowie Beutemachen auf Bäumen. Der Bau
der Beine und die biegsame Wirbelsäule, die
Pfoten und der gute Geruchssinn helfen dem
Hund bei der Hetzjagd. [EG 8, KO 7, AFB II]
Katzen sind Schleichjäger
Die Katze nähert sich ihrer Beute lautlos und unauffällig. Die Leistung ihrer Sinnesorgane und ihr Körperbau
ermöglichen ihr das unbemerkte Anschleichen.
1 Anschleichen
2 Der „Katzensprung”
3 Hetzjäger Hund
A1 Nenne die Sinnesorgane, mit denen die Katze ihre Beute wahrnimmt.
A2Zeichne in die beiden Abbildungen rechts die
fehlenden Sinnesorgane (ohne Augen) ein und
benenne sie. Zeichne dann die Augen mit der richtigen Pupillenform bei Helligkeit und Dunkelheit
in die Katzengesichter ein. Erkläre, welchem Zweck
die Pupillenveränderung dient.
A3Beschreibe den Ablauf des „Katzensprungs“.
A4Die Katze wird als Schleichjäger, der Hund als Hetzjäger bezeichnet. Beschreibe die Merkmale im Körperbau,
die das jeweilige Verhalten ermöglichen.
Katze Hund © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009
51
Lexikon: Heimtiere
Praktikum: Einrichten eines Aquariums
Schülerbuch Seite 43
A1–A11 individuelle Lösungen
[EG 2, EG 4, KO 3, BE 1, AFB II]
Tiere im Unterricht
Basiskonzepte
Die Heimtiere
einschließlich
der Fische zeigen
unterschiedliche
Körpermerkmale und
Entwicklungen, die
dem Basiskonzept
Struktur und Funktion [SF 13, SF 19]
sowie dem Basiskonzept Entwicklung
[EN 3, EN 7, EN 8,
EN 9] zuzuordnen
sind. Das Thema bietet
zahlreiche Ansatzpunkte für den
Kompetenzbereich
Bewertung [BE 1,
BE 6, BE 7, BE 9].
Obgleich hier die Säugetiere im Vordergrund
stehen, werden erfahrungsgemäß unter der Rubrik
„Weitere Tiere“ auch Fische, Wellensittiche, Kanarienvögel oder Schildkröten auftauchen. Da sie
ebenso wie die hier vorgestellten Kleintiere spezielle Anforderungen an Haltung und Pflege stellen,
lässt sich dies durchaus mit dem Thema „Säugetiere“ verbinden. Informationen dazu können sich
die Schüler aus den entsprechenden Kapiteln der
Wirbeltiere oder den zahlreichen Heimtierbüchern
der Bibliotheken besorgen.
Werden Heimtiere mitgebracht, können meist typische Verhaltensweisen, Körpermerkmale, Art der
Nahrung und des Käfigs, Sozialverhalten, Lernverhalten oder angeborenes Verhalten gut beobachtet werden – sofern die Tiere nicht beunruhigt
oder verängstigt sind. An einem Projekttag lässt
sich damit auch ein „Lernen an Stationen“ oder
ein „Lernzirkel“ aufbauen. Wesentlich ist dazu aber
eine von allen akzeptierte ruhige Umgebung. Es
sollte vorher auch geklärt werden, ob Kinder unter
schweren Tierhaarallergien leiden und welche
landesspezifischen Erlasse zu beachten sind.
Literaturhinweise
Schmidt-Röger, H.: Wohnen mit Kaninchen. Ulmer,
Stuttgart 2009
Schöber, U.: Kleintiere – der kompakte Ratgeber.
Lingen, Köln 2006
Tooson, S., Ehrlich CH., Fehr, M.: Leben mit Meerschweinchen. NTV, Münster 2008
Warrlich, A.: Meine Zwergkaninchen. Kosmos,
Stuttgart 2008
Weber, A.: Die persische Rennmaus. Natur und Tier,
Münster 2008
Wilde Ch.: Lemminge. Ulmer, Stuttgart 2008
Medienhinweise
http://kaninchenzucht.de: Übersicht zur Kaninchenzucht
FWU 042 02331 Das Wildkaninchen
FWU 5500510 Haustiere
http://www.tierschutzbund.de: Hier gibt es
zahlreiche Broschüren und Materialien zur
Heimtierhaltung im kostenfreien DownloadBereich.
Haustierhaltung
in Deutschland
Haustierhaltung
in Deutschland
In 34% aller privaten Haushalte werden
Haustiere gehalten
Anzahl in Millionen (1996)
Es gibt zahlreiche Schulbiologiezentren, die Schulen in ihrer Umgebung Kleintiere, wie z.B. Mongolische Rennmäuse, zur Beobachtung oder auch zur
Zucht überlassen.
6,2
Katzen
Hunde
5,1
Ziervögel
5,1
Kleintiere*
Die Mongolische Rennmaus
Die Ägyptische und die Mongolische Rennmaus
sind Neulinge unter den Heimtieren. Die Wildtiere
leben in den Wüsten und trockenen Sandsteppen
und legen dort unterirdische Gangsysteme an. Sie
bevorzugen pflanzliche Nahrung, die sie in ihrer
Heimat dann suchen, wenn es etwas abkühlt. Der
Flüssigkeitsbedarf ist gering; meist genügt der
Wassergehalt der Nahrung. In den USA wurden
sie erstmals 1954 zur medizinischen Forschung importiert. Bald stellten sie sich als ideale Heimtiere
heraus, da sie sich aufgrund ihrer Neugierde leicht
dressieren lassen und schnell zahm werden. Durch
den trockenen Kot und die geringe Harnausscheidung entsteht kaum Käfiggeruch. Kurze Schlafperioden legen sie, wie alle Mäuse, sowohl am Tag wie
auch in der Nacht immer mal wieder ein. Sie sind
gesellige Tiere, sollten in Pärchen oder Gruppen
gehalten werden und im Käfig ein spezielles Laufrad und viel Material zum Graben haben.
52 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
Aquarien
4,0
3,2
* Meerschweinchen, Hamster, Zwergkaninchen u. a.
Ausgaben für die Haustiere insgesamt ca. 2,25
Milliarden Euro
davon
für:
0,65
Bedarfsartikel
und
Zubehör
1,6
Fertignahrung
davon
bei:
0,86
Fachhandel
0,17
Drogeriemärkte
1,22
Lebensmitteleinzelhandel
Die große Heimtierschau
Kaninchen
Meerschweinchen
Mongolische Rennmaus
Die Experten sind:
Die Experten sind:
Die Experten sind:
Sonderthema
Die große Heimtierschau
Sonderthema
Was muss man bei
der Anschaffung,
Haltung und Pflege von
Heimtieren allgemein
beachten?
Schwerpunkte der Veranstaltung
Warum werden
Tiere in der Wohnung als Heimtiere
gehalten?
Die Experten sind:
-
Woher kommt das Tier?
Wie leben die Wildtiere?
Wie muss der Käfig eingerichtet sein?
Welches besondere Verhalten zeigt das Tier?
Wie alt wird das Tier?
Veranstalter: Klasse:
Goldhamster
Weitere Tiere
Die Experten sind:
Die Experten sind:
Die Experten sind:
Datum:
A1 WähleeinTierodereinesderSonderthemen.DubistdannderExperteoderdieExpertinamTagdergroßen
Heimtiershow.BereitedazueinkurzesReferatvor.BeachtedieSchwerpunktederVeranstaltung.Fallsmöglich,bringeeinTiermitundbeschreibecharakteristischeVerhaltensweisen.
© Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009
53
1.2 Tiere, die der Mensch nutzt
Rinder — wichtige Nutztiere
Schülerbuch Seite 44/45
A1 Zeichne mithilfe des Textes und der Abbildung
des Rinderschädels die Zahnformel für das
Rind in dein Heft. [EG 2, EG 8, KO 6, AFB II]
– Die Zahnformel für das Rind lautet:
rechts
Basiskonzepte
Skelett, Gebiss und
das Verdauungssystem verdeutlichen
das Basiskonzept
Struktur und
Funktion [SF 8.].
Mit dem Aufbau
der inneren Organe
des Rindes werden
weitere Schritte zum
Basiskonzept System
[SY 4] gemacht. Die
Verarbeitung und
Umwandlung der
Stoffe im Körper ist
Stoff- und Energieumwandlung [SF 9]
zuzuordnen
Die jährliche
Milchleistung der Hochzuchtrassen („Turbokuh“) beträgt 3000 bis
6000 (max. 11 000) Liter
Milch. Dazu benötigt
eine Kuh pro Tag etwa
50 bis 100 kg Gras und
produziert täglich etwa
150 Liter Speichel! Jeder
Bissen wird 40- bis
50-mal gekaut. Der
Pansen allein hat ein
Fassungsvermögen von
200 Liter.
Den „Speisenaufzug“
kann man besonders
gut bei einer Giraffe im
Zoo beobachten.
Oberkiefer
6
–
6
1
links
–
—
—
6
3
3
1
6
Unterkiefer
A2 Vergleiche die Backenzähne des Rindes
mit denen des Hundes. Erläutere die Unterschiede. [EG 3, KO 2, AFB II]
– Die Backenzähne des Rindes bilden eine durchgehende Kaufläche, die zum Zerreiben harter
Gräser geeignet ist. Die Zahnoberfläche ist
rau, da sich die harten Schmelzfalten weniger
rasch abnutzen als das dazwischen liegende
weichere Zahnbein und der Zahnzement. Die
vorderen Backenzähne des Hundes eignen sich
zum Zerschneiden von Fleischstückchen und
zum Zerbrechen von Knochen. Die Zähne haben
spitze Höcker und sind schmal wie ein Messer.
A3 Übertrage die Zeichnung des Rindermagens
mit Beschriftung in dein Heft und kennzeichne durch Pfeile den Weg der Nahrung (blau:
vor dem Wiederkäuen, rot: danach).
[EG 2, EG 8, KO 6, AFB II]
– Vor dem Wiederkäuen (blau) verlaufen die Pfeile durch den Pansen über den Netzmagen und
über die Speiseröhre in den Mund. Nach dem
Kauen (rot) muss die Linie über den Pansen
zur Schlundrinne (besser: Magenrinne), dann
in den Blättermagen und über den Labmagen
zum Dünndarm geführt werden (s. auch Zusatzinformation).
A4 Der Rinderdarm ist 20-mal so lang wie das
Rind; der Katzendarm nur 5-mal so lang wie
die Katze. Erkläre den Unterschied.
[EG 10, EG 11, KO 6, AFB III]
– Da der Darm des Rindes 50 bis 60 m lang ist,
ergibt sich das Verhältnis von Körperlänge zu
Darmlänge mit 1 : 20 bis 1 : 24. Bei der Katze ist
der Darm nur ca. 4- bis 5-mal so lang wie der
Körper. Schwer verdauliche und nährstoffarme
pflanzliche Nahrung kann durch den langen
Verdauungsvorgang besser genutzt werden.
Dies ist bei der Fleischnahrung der Katze nicht
notwendig.
A5 Vergleiche mittels der Abb. 1 und 3 die Stallhaltung von Mastrindern mit der Freilandhaltung. [EG 10, EG 11, KO 6, BE 1, BE 2, AFB III]
– Rinder sind Herdentiere; sie brauchen Bewegungsfreiheit. Die Haltung einzeln in Mastboxen ist nicht artgerecht, während die Haltung
im Stall mit Auslauf oder auf der Weide eher
den Ansprüchen der Tiere gerecht wird.
A6 Recherchiere die Milchleistung eines Rindes
heute und vor 100 Jahren. [EG 7, AFB II]
– individuelle Lösung. Anmerkungen: Die
Durchschnittszahlen liegen zwischen 7000 kg
54 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
und 8500 kg pro Kuh und Jahr im Land NRW.
Einzelne Tiere kommen auf bis zu 12 500 kg
(über 100 000 kg in 8 Jahren). Die Zahlen aus
der Zeit vor 100 Jahren liegen bei etwa 1500 kg
bis maximal 2500 kg. um 1900: 3 Nutzungsrassen (Milch, Arbeit,
Fleisch); Milchleistung bis 2500 kg, Lebendgewicht Kühe 400 kg; bis 1960: Beginn der künstlichen Besamung,
Milchleistung bis 3500 kg, Lebendgewicht Kühe
500 kg; bis heute: spezialisierte Rassen für Milch und /
oder Fleisch, Milchleistung ansteigend auf
8500 kg (mehr als 10 000 kg bei Einzeltieren
nicht selten), Lebendgewicht Kühe 750 kg.
A7 Erstelle mit Fotos und Grafiken aus Zeitschriften ein Poster „Verwendung der Milch“.
A8 Stelle zusammen, mit welchen Produkten aus
und vom Rind du in deiner Umgebung zu tun
hast. [A7/A8: KO 3, KO 5, AFB II]
– individuelle Lösungen
Arbeitsblatt Seite 55
A1 a) Speiseröhre, b) Pansen, c) Netzmagen,
d) Schlundrinne, e) Blättermagen, f) Labmagen. Zum Weg der Nahrung s. Zusatzinformation. [KO 6, AFB II]
A2 Der Mensch presst überwiegend die Kauflächen der Zähne aufeinander und zerquetscht
die Nahrung, das Rind zerreibt die Nahrung
zwischen den breitkronigen Zähnen wie zwischen Mühlsteinen. [EG 1, KO 7, AFB II]
A3 a) Gras fressen, schlucken, im Pansen einweichen; b) kleine Nahrungsballen zurück
zum Mund, erstmalig richtiges Kauen (daher
bessere Bezeichnung „Späterkäuer“ statt
„Wiederkäuer“); c) erneutes Schlucken, Wasserentzug im Blättermagen, Verdauen auch
der Mikroorganismen im Labmagen durch
Magensaft, Endverdauung im Dünndarm.
[EG 10, KO 2, KO 7, AFB II]
Verdauung beim Rind
Junge und ältere Rinder: Zum Weg der Nahrung
nach dem Wiederkäuen gibt es keine einheitlichen
Ansichten (Penzlin, 1996). Bei Kälbern schließt die
Schlundrinne komplett; getrunkene Milch gelangt
direkt in den Blättermagen. Bei erwachsenen
Rindern kommt getrunkenes Wasser zum Teil in
den Blättermagen, aber auch in den Pansen, da
die Rinne durch das Wachstum der Mägen nicht
mehr komplett schließt. Je flüssiger der PansenNetzmagen-Inhalt ist und je voller diese Magenteile sind, desto schneller gelangt der Brei in den
Blättermagen. Die Öffnung zwischen Pansen und
Blättermagen schließt sich aber reflektorisch,
wenn grobe Partikel sie berühren (Pflumm, 1989).
Daher können einzelne Nahrungsteile wohl auch
mehrfach wiedergekäut werden, bevor sie in den
Blättermagen gelangen.
Erst schlucken, dann kauen
A1 Beschrifte die Teile des Rindermagens. Zeichne den Weg der Nahrung vor dem Wiederkäuen (links) und nach
dem Wiederkäuen (rechts) mit unterschiedlichen Farben ein.
a
d
f
b
c
e
a d b e c f A2Wodurch unterscheiden sich die Kaubewegungen beim Menschen (a)
und beim Rind (b)? Beschreibe die Unterschiede.
a)
b)
A3Nenne zu den einzelnen Phasen der Nahrungsaufnahme und Verdauung Stichworte und zeichne den Weg
der Nahrung mit Pfeilen ein.
b)
a)
c)
a b c © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009
55
Praktikum: Milch und Milchprodukte
Lexikon: Viele Nutztiere sind Wiederkäuer
Basiskonzepte
Beide Themen zeigen
die Veränderungen
von Wild- zu Nutzformen entsprechend
dem Basiskonzept
Entwicklung [EN 8,
EN 9]. Durch die
Vielfalt der Nutztiere
wird auch das Basiskonzept Struktur
und Funktion [SF 19],
Variabilität und Angepasstheit deutlich.
Durch das Praktikum
werden mit einfachen
Nachweisversuchen
experimentelle Fähigkeiten erworben
[Kompetenzbereich
Erkenntnisgewinnung].
Schülerbuch Seite 46
A1 Anmerkungen: Bei Vollmilch sollten die kugelförmigen Fetttröpfchen sehr dicht nebeneinander zu sehen sein, bei 0,1%iger Milch
sollten weniger Fetttröpfchen erkennbar
sein. Um den Effekt eindeutiger zu bekommen, kann man jeweils die Milch zuvor mit
Wasser im Verhältnis 1 : 9 verdünnen. Durch
die Brown‘sche Molekularbewegung befinden
sich die Fetttröpfchen in ständiger, zitternder
Bewegung. [EG 2, EG 4, EG 5, KO 4, AFB II]
A2 siehe A1
A4 Es bildet sich ein Häutchen (besteht aus Eiweiß). Nach dem Trocknen verursacht Wasser
keinen Rückstand, wohl aber Öl und Milch. Der
Fettfleck scheint im Gegenlicht durchsichtig.
[EG 1, AFB I]
A5 individuelle Lösung [EG 9, EG 11, AFB III]
A6 individuelle Lösung [EG 4, AFB I]
A7 Milch und Eiklarlösung flocken aus, im Wasser
gibt es keinen Niederschlag. Milch enthält
Eiweiß, das in Säure ausflockt (gerinnt). Der
flockige Niederschlag in Milch und Eiklarlösung sieht ähnlich aus und bildet sich unter
gleichen Bedingungen. Wasser kann nicht für
den Niederschlag verantwortlich sein.
[EG 4, EG 9, EG 10, KO 6, AFB III]
A8 Nachgewiesen wurden Eiweiß und Fett.
Anmerkung: Milchzucker ließe sich mit der
Fehling-Reaktion nachweisen, ist aber für
Schülerinnen und Schüler im Anfangsunterricht wegen der zu verwendenden Natronlauge nicht zu empfehlen. [EG 4, AFB I]
Charolais
A9 Der Inhalt der Gläser soll zunehmend fester
geworden sein. [EG 4, AFB I]
A10Je länger der Inhalt bebrütet wurde, desto
saurer sollte der Geschmack sein (Milchsäurebildung). Ergänzung: Verantwortlich dafür sind
die Milchsäurebakterien, die durch Zugabe
Texas Longhorn
Arbeitsblatt Seite 57
A1 Die Milch wird normalerweise für das Kälbchen produziert. Da das Tier im Verlauf eines
Jahres enorm wächst und noch wenig Gras
frisst, muss auch so viel Milch zur Verfügung
stehen. [EG 10, KO 7, BE 7, AFB III]
A2 Anton müsste, wenn er auch keine Milch-
A3 individuelle Lösung [EG 9, EG 11, AFB I]
Highland
von Naturjogurt vorher hinzugegeben wurden.
Das ist notwendig, da die käufliche Milch,
pasteurisierte und vor allem die H-Milch keine
Milchsäurebakterien mehr enthält.
[EG 4, AFB I]
produkte wie Jogurt oder Käse mag, darauf
achten, die Eiweiße und Fette mit den essenziellen Aminosäuren und Fetten aus anderen
Nahrungsquellen zu erhalten (z. B. Nüsse
oder Tofu). Im anderen Extremfall muss Zita
insbesondere auf ausreichende Eisen- und
Vitaminzufuhr (D/E) achten. Für beide wäre
ein Mittelweg sinnvoll!
[KO 7, BE 5, BE 7, AFB III]
A3 Dickmilch: Vollmilch mit geronnenem Eiweiß.
(Dies wird durch Labfermentzusätze oder
bakterielle Säuerung mithilfe von Milchsäurebakterien erreicht.)
Jogurt: besondere Form saurer Milch; gekochte Milch muss mit Jogurtkulturen angeimpft
werden.
Kefir: Milch, die durch den Zusatz von Kefirpilzen fermentiert wurde. Es kommt zur sauren
und alkoholischen Gärung.
Magermilch: Milch mit verringertem Fettgehalt.
Buttermilch: Restflüssigkeit, nachdem der
Milch Fett für die Butter entzogen wurde.
Käse: Ausfällen des Eiweißes aus der Milch
und bakterielle Vergärung (Verkäsung der
Milch). Eine Sonderform ist Quark/Topfen.
Butter: Die Fetttröpfchen werden in der Milch
miteinander verklebt, sodass sie eine zusammenhängende Masse bilden.
[EG 7, KO 2, KO 7, AFB II]
DieZiege
Ziege—– ein
ein genügsames
genügsames Haustier
Haustier
Die
Hausziege
(Langhaar)
Anpassungen an das
Leben im Gebirge
– kräftige
Beine
– federnde
Gelenke
– breite,
harte
Hufe
(Kurzhaar)
Stammform
der Hausziege
56 Gämse
Alpensteinbock
Bezoarziege
(Restbestand auf Kreta)
Vorderbein
Hornschale
(Umhüllung aus
besonderer Haut)
Nutzleistung
Verwandte
Ziegenschädel
Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
Hornzapfen
(Knochen)
Gazelle
Antilope
Rund um die Milch
A1 Eine erwachsene Milchkuh bekommt jedes Jahr ein
Kalb. Schon kurz nach der Geburt sucht das Kälbchen die Zitzen am Euter und beginnt zu saugen.
In den ersten Wochen erhält es noch die Milch
vom Mutterrind, danach wird es mit speziellem
Kälberfutter ernährt. Die Kuh, die gekalbt hat, gibt
dann ungefähr 300 Tage lang Milch — vorausgesetzt sie wird morgens und abends gemolken und
gut mit Futter versorgt. Bei uns liefert eine Milchkuh pro Jahr im Durchschnitt 5000 Liter Milch; pro
Tag sind das etwa 13 bis 14 Liter.
Begründe, warum die Mutterkuh so viel Milch gibt.
A2 Milch ist ein hochwertiges Nahrungsmittel. Sie
enthält die Energie liefernden Nährstoffe Eiwei­ße,
Fette und Milchzucker mit verschiedenen (aber
nicht allen) Bausteinen, die der menschliche Körper nicht selbst herstellen kann. Außerdem sind Vitamine und Mineralstoffe enthalten, die besonders
beim Wachstum benötigt werden. Milch enthält
jedoch wenig Eisen, das zur Blutbildung benötigt
wird, und nur sehr geringe Anteile an Vitamin D
und E. Anton mag überhaupt keine Milch, Zita lebt
nur von Milch oder Jogurt und isst sonst nichts.
Beurteile diese Essgewohnheiten.
A3Im Folgenden sind verschiedene Milchprodukte genannt. Recherchiere, wie man sie aus der Milch herstellt.
Dickmilch: Jogurt: Kefir: Magermilch: Buttermilch: Käse: Butter: © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009
57
Das Wildschwein ist die Stammform des Hausschweins
Schülerbuch Seite 48/49
A1 Begründe mithilfe des Textes, warum das
Wildschwein bei uns trotz Bejagung im Bestand noch zunimmt. [EG 10, EG 11, AFB II]
– Es findet sowohl im Wald als auch auf den
Feldern der Bauern ausreichend Nahrung.
A2 Begründe, weshalb bei der Massentierhaltung
Basiskonzepte
Der Bezug Hausschwein zu Wildschwein ist Teil
des Basiskonzepts
Struktur und Funktion [SF 19]. Durch
die Züchtung und die
Aufzucht der Jungen
werden Bezüge
zum Basiskonzept
Entwicklung [EN 9,
EN 10] hergestellt.
Fragen zur Tierhaltung sind
insbesondere dem
Kompetenzbereich
Bewertung [BE 1,
BE 2] zuzuordnen.
mehr Medikamente eingesetzt werden müssen als bei der Freilandhaltung.
[EG 10, EG 11, BE 1, AFB II]
– Die Tiere leben auf engerem Raum zusammen,
deshalb ist bei einer Infektion die Ansteckungsgefahr wesentlich größer. Darüber hinaus sind
die Abwehrkräfte der Tiere nicht so gut.
A3 Das Verhältnis der Körper- zur Darmlänge
beträgt beim Schwein etwa 1:14. Vergleiche
dieses Verhältnis mit dem bei Katze und Rind.
Erläutere die Unterschiede.
[EG 3, EG 11, KO 4, AFB III]
– Beim Rind (reiner Pflanzenfresser) ist der Darm
20- bis 25-mal so lang wie der Körper, bei der
Katze (reiner Fleischfresser) nur 4- bis 5-mal
so lang. Fleisch ist leichter verdaulich und
enthält pro Gewichtseinheit mehr verwertbare
Nährstoffe als Pflanzen. Fleischfresser haben
deswegen einen relativ kurzen, Pflanzenfresser
einen relativ langen Darm. Das Schwein ist ein
Allesfresser, daher nimmt auch die Darmlänge
einen mittleren Platz ein.
Körperpflege: kein Scheuern, Kratzen und
Suhlen möglich;
Spiele /Rangkämpfe: nicht möglich, da kein
Holz oder Pflanzen als „Spielzeug“ vorhanden
sind; Paarung: häufig künstliche Besamung,
keine natürliche Fortpflanzung.
[EG 3, EG 11, KO 4, BE 1, BE 2, AFB III]
Zusatzaufgabe und Lösung
A1 Insgesamt betrug der Fleischverbrauch pro
Kopf und Jahr um 1800 etwa 13 kg. Weitere
Zahlen sind: 1935: 53 kg, 1965: 66 kg, 1974:
81 kg, 1984: 84 kg, 1988: 103 kg, 1991: 94 kg,
1993: 96,2 kg, 1995: 92,0 kg, 1997: 89,5 kg,
2003: 90,7 kg, 2005: 88,5 kg.
a) Übertrage diese Zahlen in ein Säulendiagramm. [KO 5, KO 7, AFB III]
b) Wenn man von den Werten jeweils die
Knochenanteile und die Anteile für Tierfutter
abzieht, verbleiben etwa 40 kg Schweinefleisch pro Jahr für jeden der 80 Millionen
Einwohner der BRD. Was bedeutet das für die
Schweinehaltung?
[KO 5, BE 1, BE 2, BE 5, AFB III]
– Das Säulendiagramm zeigt den enorm gestiegenen Verbrauch, aber auch einen Rückgang
seit 1994 durch die Verunsicherung des Verbrauchers infolge der Schweinepest. Trotzdem
müssen immer noch pro Jahr 3,2 Milliarden kg
Schweinefleisch erzeugt werden.
A4 Welche Ansprüche das Wildschwein an seinen
Lebensraum hat, kannst du aus dem Text
der linken Seite ableiten. Stelle diese den
heute üblichen Haltungsbedingungen für das
Hausschwein gegenüber. Welche Schlussfolgerungen ergeben sich daraus?
[EG 3, EG 11, KO 4, BE 1, BE 2, AFB III]
– Wildschweine wühlen im Boden nach Nahrung,
benötigen Suhlen zur Körperpflege und leben
in Rotten zusammen. Bei der heutigen Schweinehaltung sind diese Bedingungen in der Regel
nicht gegeben. Sie ist also oft nicht artgemäß.
Arbeitsblatt Seite 59
A1 Boden: zum Wühlen und Suhlen geeignet;
Nahrung: vielfältig, kein „Kraftbrei“, der die
Zähne nicht fordert;
soziale Verhaltensweisen: normales Fortpflanzungsverhalten und Herstellen einer Rangordnung muss möglich sein;
Nachkommen: Ferkel müssen Locklaute der
Sau hören können;
Gehegegröße: keine Haltung in Boxen, die zu
Bewegungsmangel und Kreislaufstörungen
führt. [EG 3, EG 11, KO 4, BE 1, BE 2, AFB III]
A2 Futtersuche: Erkunden, Nahrung mit der Nase
aufspüren, Wühlen im Boden.
Ausscheidung: Kotstelle ist nicht von Liegefläche getrennt (daher häufig Infektionen durch
Kotfressen);
Fortbewegung: kein Gehen und Traben möglich;
58 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
Schweine – Abstammung und Entwicklung
Der Wildschweinbestand ist seit 1978 um 800%
gestiegen! Vielfach häufen sich daher Klagen über
Wildschweine als ungebetene Gäste in Gärten,
Weinbergen und auf Friedhöfen. Die steigende
Zahl der „Schwarzkittel“ ist letztlich aber auf das
Verhalten des Menschen zurückzuführen. Er bietet
dem lernfähigen Kulturfolger viele neue Nahrungsquellen wie z. B. ausgedehnte Maisfelder. Außerdem sind die Tiere sehr wanderungsfreudig (10 km
oder mehr pro Nacht) und ziehen nur in stockfins­
terer Nacht. Jäger haben nur gute Abschusschancen, wenn Schnee fällt oder mit Hunden gejagt
wird. Trotz erhöhter Abschusszahlen in den letzten
Jahren vermehren sich die angerichteten Schäden,
da natürliche Regulationsmechanismen fehlen.
Schon vor rund 7000 Jahren begannen unsere
Vorfahren mit der Hausschweinzüchtung. Während
heute nur noch das Fleisch von Bedeutung ist,
wurde früher auch der Wühltrieb zum Auflockern
des Bodens und die gute Nase zum Auffinden der
Jagdbeute oder der Trüffelpilze benutzt. In den
letzten 100 Jahren starben durch die einseitige
Nutzung viele der alten, robusten Hausschweinerassen aus. Gefragt sind heute Tiere mit viel magerem Fleisch, möglichst ohne Fett und Schwarte.
Um der qualvollen Massentierhaltung entgegenzuwirken, setzen aber wieder viele Bauern auf
Freilandhaltung. Dazu werden z. B. MangalitzaWollschweine verwendet, die ganzjährig im Freien
gehalten werden können.
Rund um das Schwein
Hausschweine stammen von Wildschweinen ab. Obwohl sich die Hausschweine durch die mehrere tausend Jahre dauernde Züchtung äußerlich sehr von den Wildschweinen unterscheiden, haben sie doch noch sehr ähnliche
Verhaltensweisen.
A1 Nenne verschiedene Bedingungen, wie man Hausschweine halten müsste, damit sie das natürliche
Verhalten der Wildschweine zeigen können. Berücksichtige dabei:
A2Beschreibe, welche arttypischen Verhaltensweisen
das Schwein in den modernen Mastboxen nicht
zeigen kann. Beachte dabei:
Boden: Futtersuche: Nahrung: Ausscheidung: Soziale Verhaltensweisen: Fortbewegung: Körperpflege: Nachkommen: Spiele/Rangkämpfe: Gehegegröße: Paarung: © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009
59
Das Pferd — ein vielseitiges Nutztier
Schülerbuch Seite 50/51
A1 Es gibt heute noch frei lebende Pferde. Dazu
Basiskonzepte
Die genauere
Betrachtung der
Lebensweise der
Pferde ist den Basiskonzepten Struktur
und Funktion [SF 19]
sowie System [SY 3,
SY 8] zuzuordnen.
Die Aufgaben und
das Arbeitsblatt
sowie zugehörige
Projekte (s. Seite
62–65) fördern
insbesondere die
prozessbezogenen
Kompetenzen.
�������
gehören die nordamerikanischen Mustangs,
die Pferde der Camargue in Südfrankreich
oder die im Merfelder Bruch bei Dülmen in
Westfalen. Suche nach Informationen zu einer
dieser Gruppen und halte einen Vortrag über
das Verhalten frei lebender Pferde.
[EG 7, EG 8, KO 1, KO 2, KO 5, AFB III]
– individuelle Lösung, siehe Zusatzinformation
A2 Starte eine Recherche zur Abstammung unserer Hauspferde. Berichte.
[EG 7, EG 8, KO 1, KO 2, KO 5, AFB III]
– individuelle Lösung, siehe Zusatzinformation
A3 Erstellt gemeinsam ein Plakat zu verschiedenen Pferderassen. Schreibt in Stichworten
die wichtigste Nutzung der jeweiligen Rasse
dazu. [EG 7, EG 8, KO 3, KO 5, AFB III]
– individuelle Lösung,
A4 Rind und Pferd sind Nutztiere. Stelle für die
heutige Nutzung dieser Tiere Gemeinsamkeiten und Unterschiede zusammen.
[EG 3, EG 11, KO 7, AFB II]
– Gemeinsamkeiten: Stallhaltung, Fütterung
durch den Menschen, Abweidung von Gras. Unterschiede: Pferd vor allem Freizeittier,
Reiten, Pferderennen, Lasttier, Zugtier, selten
Fleisch und Lederlieferant. Rind vor allem für
die Ernährung: Fleisch, Milchprodukte und
Nutzartikel (Leder,…), Lasttier nur in Ländern
der dritten Welt. Kein Reittier.
A5 Vergleiche das Gebiss des Pferdes mit dem
des Rindes. Schreibe die Zahnformeln auf und
nenne Unterschiede. [EG 3, EG 11, KO 7, AFB II]
– Das Pferd besitzt auch im Oberkiefer Schneidezähne. Nur beim Hengst kommen noch Eckzähne vor. Die Zahnformel lautet:
rechts
�������
Oberkiefer
links
6
1
3
3
1
6
6
1
3
3
1
6
Unterkiefer
A6 Besuche einen Reiterhof in deiner Umgebung
�������
Fabeltiere
und führe zu einem der folgenden Themen
eine Befragung durch:
– Sinnesorgane des Pferdes,
– Fortpflanzung bei Pferden und Aufzucht
der Fohlen,
– Haltungsbedingungen allgemein und
Futter,
– Verhalten von Pony und Großpferd,
– Pferdekrankheiten.
Erstelle vorher einen Fragenkatalog. Notiere
die Antworten möglichst genau und referiere
vor der Klasse.
[EG 7, EG 8, KO 1, KO 2, KO 5, AFB III]
– individuelle Lösung.
A7 Esel, Schaf, Reh, Zebra und Nashorn sind weitere Beispiele für Huftiere. Finde heraus, ob
es sich dabei um Paarhufer oder Unpaarhufer
handelt. Begründe. [EG 3, EG 11, KO 7, AFB II]
60 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
– Schaf und Reh sind Paarhufer. Esel und Zebra
sind Unpaarhufer, die wie das Pferd nur mit
einem Huf auftreten, das Nashorn – ebenfalls
Unpaarhufer – hat noch drei Zehen.
Arbeitsblatt Seite 61
Teilaufgabe a
1 Höhlenmalereien zeigen Pferde als Fleischlieferanten;
2 Die Menschen vor Beginn unserer Zeitrechnung nutzten bereits das Pferd als Lasttier.
3 Im Mittelalter diente das Pferd als Kampfgefährte, das den Ritter (Bezeichnung leitet sich
von Reiter ab!) mit seiner schweren Rüstung
auch auf Turnieren trug.
4 Das von den Spaniern nach Amerika gebrachte Pferd verwilderte und wurde später
von den Indianern gefangen und als Reittier
gezüchtet, aber auch als Zugpferd von den
Weißen z. B. vor die Postkutsche gespannt.
5 Das Pferd als „Ackergaul“ oder als „Brauereigaul“ verliert zu Beginn des Jahrhunderts
durch die zunehmende Industrialisierung an
Bedeutung.
6 Polizisten oder Militär zu Pferd sind selten.
7–10Aus den vielfältigen Möglichkeiten, Pferde zur
Freizeitgestaltung und zum Sport zu verwenden, sind hier beispielhaft dargestellt: Jagd,
Trabrennen, Pferderennen und Springturniere.
[BE 1, BE 2, BE 6, AFB II]
Teilaufgabe b
individuelle Lösung (Anregung dazu können z. B.
auch die Fabeltiere in der Randspalte geben).
[KO 5, AFB II]
Zur Geschichte des Pferdes
Mustang: Verwilderte Hausrassen, die von den
ersten Besiedlern Nordamerikas mitgebracht
wurden. Sehr uneinheitliches Aussehen.
Camargue-Pferd: Seit etwa 2000 Jahren bekannt.
Im Rhone-Delta Südfrankreich beheimatet. Die
Rasse wird vor allem als Reit- und Lastpferd
genutzt.
Dülmener Wildpferd: Kleinwüchsige Pferderasse.
Früher als Grubenpony genutzt, heute als Reit- und
Familienpony. Die wild lebenden Tiere sind aus
einem Bestand von 20 Tieren hervorgegangen.
Um Inzucht zu vermeiden, werden immer wieder
wildpferdnahe Einkreuzungen vorgenommen.
Hauspferde wurden etwa 3000 Jahre v. Chr. an
verschiedenen Stellen Asiens, vor allem wohl in
den Steppengebieten Zentralasiens, aus dem
Wildpferd domestiziert. Es kommen als Ausgangsformen der Tarpan und das Mongolische
Wildpferd infrage, das heute als Przewalskipferd
weitergezüchtet wird. Das Pferd wurde wahrscheinlich schon sehr bald als Reittier genutzt, um
schneller große Strecken zurückzulegen. Vor allem
in kriegerischen Auseinandersetzungen hatten
berittene Horden einen großen Vorteil. Außerdem
diente es als Fleischlieferant. Weitere Nutzungsformen kamen erst später hinzu (s. Arbeitsblatt).
Pferdegeschichte (n)
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A1 Die Abbildungen verdeutlichen verschiedene Verwendungsmöglichkeiten von Pferden in den letzten
20 000 Jahren. Löse die folgenden Aufgaben in deinem Heft.
a Erkläre kurz, was nach deiner Meinung zur Geschichte der Pferde dargestellt ist.
b Erfinde rund um die Situation Geschichten, welche die besonderen Eigenschaften der dargestellten
Pferde verdeutlichen.
© Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009
61
Das Haushuhn
Basiskonzepte
Die Besonderheiten
der Haushühner sind
Teil des Basiskonzepts Struktur und
Funktion [SF 19]. Das
Hühnerei und die Entwicklung des Hühnchens beziehen sich
auf das Basiskonzept
Entwicklung [EN 3,
EN 9, EN 10], stellen
aber auch Bezüge
zum Basiskonzept
System [SY 3, SY 8]
her.
Fragen zur Tierhaltung sind
insbesondere dem
Kompetenzbereich
Bewertung [BE 1,
BE 2] zuzuordnen.
Schülerbuch Seite 52
A1 Beschreibe die Randabbildung und erkläre,
weshalb man Hühner nur selten sieht.
[EG 10, AFB II]
– Von 100 Hühnern findet man nur 11 im Freiland.
A2 Starte eine Recherche zu den drei in der
Randabbildung genannten Haltungsformen
und zur Biohaltung von Hühnern. Berichte vor
der Klasse. [EG 7, KO 2, KO 5, AFB II]
– siehe Zusatzinformation und Arbeitsblatt
A3 Ermittle im Supermarkt Preisunterschiede
für Eier aus den Haltungsformen und notiere
mögliche Ursachen dafür.
[EG 10, EG 11, BE 1, BE 2, AFB II]
– Die Eierpreise für Käfig- und Bodenhaltung sind
ähnlich, bei der Freilandhaltung liegt der Preis
höher. Der größere Platzbedarf und der höhere
Personaleinsatz sind wesentliche Faktoren.
A4 Auf gekauften Eiern befindet sich ein
Stempel­aufdruck. Was er bedeutet, kannst du
unter www.was-steht-auf-dem-ei.de erkunden.
[EG 7, KO 2, KO 5, AFB II]
– Die Bezeichnungen benennen die Haltungsform, das Erzeugerland und den Legebetrieb.
Haltungsform: 0) Biohaltung, 1) Freilandhaltung, 2) Bodenhaltung, 3) Käfighaltung, für
Kleingruppenhaltung wird eine neue Nummer,
4) diskutiert. Erzeugerland: DE) Deutschland,
FR) Frankreich, AT) Österreich, NL) Niederlande,
usw. Legebetrieb mit Stallnummer: z. B. 1234501
oder AAA 01.
A5 Notiere, wie viele Eier in deinem Haushalt in
einer Woche verbraucht werden. Berechne
den Jahresverbrauch pro Familienmitglied.
A6 Jeder Bundesbürger verbraucht im Jahr etwa
Henne, Küken, Hahn
220 Eier. Vergleiche mit deiner Familie. Erkläre
mögliche Unterschiede.
[A5/A6: EG 10, EG 11, AFB II]
– Die Anzahl der Eier, die pro Kopf und Jahr
verzehrt wird, dürfte je nach Essgewohnheit bei
den einzelnen Familien schwanken. Auf eine
Zahl von 220 Eiern wird kaum jemand kommen. Die Differenz ergibt sich aus versteckter
Eimasse z. B. in Nudeln, Kuchen, Gebäck und
anderen Nahrungsmittelzubereitungen.
A7 Lies in der Info-Box den Text zum Verhalten
Der Hühnerschnabel
arbeitet wie eine Pinzette
beim Auflesen der Körner,
wie eine Spitzhacke beim
Zerhacken von Kartoffeln
und Rüben und wie eine
Schere beim Zerkleinern
von Pflanzenteilen.
von Freilandhühnern durch. Schreibe auf,
welche Einschränkungen bei Boden- bzw.
Legebatterie-Haltung vorhanden sind.
[EG 10, EG 11, BE 1, BE 2, AFB II]
– siehe Zusatzinformation und Arbeitsblatt
A8 Hühner und vor allem Hähnchen werden auch
als Fleischlieferanten gehalten. Informiere
dich über die Haltungsbedingungen und
berichte darüber. [EG 7, KO 2, KO 5, AFB II]
– siehe Zusatzinformation und Arbeitsblatt
Mit den Füßen können
die Hühner gut scharren.
62 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
Arbeitsblatt Seite 63
Bodenhaltung und Käfighaltung entsprechen
nicht den naturnahen und artgerechten Haltungsbedingungen. Hühnern werden bei jeder Art der
Massentierhaltung die Schnabelspitzen entfernt,
um Verletzungen vorzubeugen. Die zweifellos von
jedem befürwortete Freilandhaltung kann aber
weder den enormen Bedarf decken, noch ist der
dazu notwendige Landschaftsverbrauch mit dem
Naturschutz zu vereinbaren. Da das Thema stark
emotional besetzt ist, sollte nur eine gut geprüfte
Auswahl des audiovisuellen Materials und der
Zeitschriftenartikel die „Talk-Show“ begleiten. Zusätzliche Motivation für eine ernsthafte Diskussion
wird durch eine Videoaufzeichnung der „TalkShow” erreicht. [KO 1–5, AFB III]
Formen der Hühnerhaltung
Zur Käfig-, Boden- und Freilandhaltung siehe
Arbeitsblatt. Im Bereich der Legehennenhaltung
ändern sich die gesetzlichen Regelungen. Bis 2012
muss die Batteriehaltung abgeschafft sein. Nicht
alle EU-Staaten haben die gleichen Übergangsregelungen. Daraus ergeben sich auch Schwierigkeiten für die Kennzeichnung der Eier, vor allem
in Hinblick auf die Kleingruppenhaltung: Die
„ausgestalteten“ Käfige, wie sie die neue EU-Richtlinie vorschreibt, müssen 600 cm² nutzbare Fläche
je Henne aufweisen. Bis zu 60 Tiere sind pro Käfig
erlaubt. Waren die bisherigen Käfige völlig kahl,
sollen jetzt Sitzstangen, abgedunkelte Legenester
und ein Bereich mit Sand zum Reinigen des Gefieders zur Verfügung stehen. Die Tiere bewegen sich
auf Drahtgittern, sodass ihr Kot durch die Maschen
fällt.
Biohaltung: Sie entspricht weitgehend der
Freilandhaltung, jedoch stammt das Futter aus
ökologischem Anbau.
Hühner als Fleischlieferanten: Hähnchenschlachtungen liegen in Deutschland bei etwa 60 000 t
pro Monat, das entspricht ungefähr 30 Millionen
Tieren. Das deckt noch nicht ganz den geschätzten
Jahresbedarf, der bei über 400 Millionen Hähnchen
liegt. Die Hähnchenmast erfolgt ausschließlich
in Bodenhaltung. Die Tierzahl soll so berechnet
sein, dass nicht mehr als 35 kg Lebendgewicht
pro Quadratmeter Stallfläche zustande kommen.
Bei der Kurzmast (etwa 32 bis 34 Tage) erreichen
die Tiere ein Endgewicht von 1500 g. Dabei leben
zum Schluss 23 Tiere auf einem Quadratmeter.
Bei der Mittellangmast (38 bis 40 Tage) kann das
Endgewicht bis auf 2 kg steigen. Dann sind nur
noch 18 Tiere auf einem Quadratmeter möglich. Im
Splittingverfahren wird nach 32 Tagen ein Drittel
der Tiere geschlachtet, der Rest verbleibt bis zum
40. Tag. Bei der Langmast (50 bis 60 Tage) kann das
Endgewicht bis auf 3 kg gesteigert werden.
Talk-Show: Hühnerhaltung
Häufig wird die Massentierhaltung in den Medien einseitig betrachtet. Die Notizzettel
auf dieser Seite zeigen verschiedene Aspekte zur Hühnerhaltung. Sammelt dazu noch
weiteres Material. Beachtet auch das natürliche Verhalten der Hühner. Gestaltet dann
mit den genannten Punkten zu dem Thema in eurer Klasse eine „Talk-Show“.
Ihr braucht dazu:
– einen Diskussionsleiter
– zu den einzelnen Punkten fachkundige Experten, die ihre Meinung gut vertreten
können.
Tragt zuerst in kleineren Gruppen für euren Experten jeweils gute Argumente zusammen. Setzt euch zu Beginn der Diskussion ein Zeitlimit.
Eierpreise
Eier aus Käfighaltung kosten je nach
Größe 8 bis 14 Cent, solche aus Bodenhaltung zwischen 20 und 25 Cent. Eier
gleicher Größe aus Freilandhaltung
sind deutlich teurer (zwischen 30 und
35 Cent).
Inhaltsstoffe de
r Hühnereier
Hühnereier sind
für den Mensc
hen
ein wesentlich
er Nahrungsbestandteil, da si
e biologisch ho
chwertiges Eiwei
ß und Vitamin
e der
B- Gruppe enth
alten.
Eierverbrauch
Der Bedarf an Eiern zur
industriellen Herstellung
zahlreicher Fertigprodukte
übersteigt bei weitem die
Menge, die durch Freilandhaltung erzeugt werden
kann. In privaten Haushalten werden zusätzlich
zu den Fertigprodukten
weitere Eier verbraucht.
Mehr als 30 Millionen der
ca. 42,4 Millionen Legehennen wurden Ende 1996 in
Käfigen gehalten.
Haltung im Käfig
Vier Hennen werden auf 1/2 m2 gehalten, können
einander kaum ausweichen, kennen sich aber sehr
genau. Gefiederpflege ist kaum, Scharren und Baden
im Sand nicht möglich. Die Eiablage erfolgt auf dem
Käfigboden. Es besteht geringe Infektionsgefahr, da
die Tiere mit ihrem eigenen Kot nicht in Berührung
kommen. Das Anbringen von Sitzstangen ist nicht
möglich; die Hennen können durch den Drahtboden
verkrüppelte Zehen bekommen. In kurzer Zeit werden
durch optimale Beleuchtung, besonderes Klima,
automatische Fütterung und Abtransport der Eier auf
Fließbändern große Mengen Eier produziert.
Bodenhaltung
Größte Legebatterie in Deutschland
In einer geplanten Legebatterie für
800 000 Hühner — dies sind sechs- bis
siebenmal so viele Tiere wie in den bisherigen Hühnerfarmen — sollen demnächst
etwa 170 Millionen Eier pro Jahr produziert werden. Nach etwa 14 Monaten
werden die Hennen dann zu Suppenhühnern verarbeitet. Die Probleme bei
der Beseitigung des Hühnerkots und
die ungeklärten Gefahren, die über die
Luftbelastung von der riesigen Farm
ausgehen können, haben vorerst für
einen Baustopp gesorgt. Befürworter der
Riesenfarm hatten den geringen Landschaftsverbrauch bei gleichzeitig hoher
Effektivität des Betriebs gepriesen.
In vollklimatisierte
n Ställen leben
mehrere hundert
Tiere so zusammen
,
dass für 6 Hennen
ein Quadratmeter
zur Verfügung ste
ht. Verirrt sich ein
Tier in der Masse
, wird es gehackt
und
verletzt oder soga
r getötet. Gefiede
rpflege, Scharren un
d das Anbringen
von Sitzstangen ist
möglich. Die
Eiablage erfolgt in
Nestern. Durch de
n
Kontakt mit dem
eigenen Kot ist die
Infektionsgefahr
größer als bei der
Käfighaltung.
Freilandhaltung
In einem Hühnerhaus mit Außengelände werden wenige Tiere gehalten.
Auf dem Boden im Haus ist Stroh,
jeder Henne stehen mehrere Quadratmeter zur Verfügung. Gefiederpflege, Scharren und Sandbaden ist
möglich. Die Tiere können einander
ausweichen. Ein Betrieb dieser Art
kann aber mit der Hühnerhaltung
allein nicht überleben.
© Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009
63
Die Haltung der Regenbogenforelle — ein Bauernhof unter Wasser
Praktikum: Fischpräparation
Schülerbuch Seite 54
Basiskonzepte
Die Besonderheiten
der Fische sind Teil
des Basiskonzepts
Struktur und Funktion [SF 19]. Die Entwicklung der Fische
bezieht sich auf das
Basiskonzept Entwicklung [EN 3, EN 9,
EN 10], stellt aber
auch Bezüge zum
Basiskonzept System
[SY 3, SY 8] her.
Schülerbuch Seite 55
A1 Bereite einen Vortrag zu Lebensraum, Nahrung und Fortpflanzung der wild lebenden
Regenbogenforelle bzw. der Bachforelle vor.
[EG 7, KO 2, KO 5, AFB II]
– individuelle Lösung
A2 Schreibe auf, wie du als Fischbauer die
Forellenhaltung organisieren würdest. Denke
daran, worauf ein Landwirt bei der Schweinehaltung achten muss; z. B. geeigneter Stall,
Futter, Misten usw.
[EG 1, EG 2, EG 10, KO 2, KO 6, AFB III]
– Die Zuchtteiche mit bewegtem Wasser entsprechen den Ställen. Da das Wasser über Zu- und
Ablauf ständig erneuert wird, werden die Ausscheidungen der Fische mit entsorgt (gemistet).
Da Forellen von tierischer Nahrung leben, muss
auch das Fertigfutter entsprechend zusammengesetzt sein (z. B. eiweißreiches Fischmehl). Es
müssen viele Kleinfische gefangen werden, um
die Forelle zu füttern. Die „Ernte“ erfolgt durch
teilweises Ablassen des Wassers. Hinzu kommt
die Nachzucht. Der Fischwirt bewerkstelligt die
Befruchtung der Eier und betreut die Entwicklung der Jungfische im Brutkasten.
Fragen zur Tierhaltung sind
insbesondere dem
Kompetenzbereich
Bewertung [BE 1,
BE 2] zuzuordnen.
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A3 Schreibe eine kurze Zusammenfassung zur
Aufzucht von Regenbogenforellen. Beziehe
dabei die Bilder auf dieser Seite mit ein.
[KO 4, AFB II]
– siehe auch Seite 190
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A4 Auch Karpfen werden in Fischteichen gezüchtet. Recherchiere und berichte.
[EG 7, KO 2, KO 5, AFB II]
– individuelle Lösung; siehe Arbeitsblatt
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A5 Nicht nur Süßwasserfische, sondern auch
Meeresfische, Krebse und Muscheln werden
kultiviert. Man bezeichnet das als Aquafarming. Sammelt Informationen dazu und
bereitet eine Ausstellung dazu vor.
[EG 7, KO 2, KO 5, AFB II]
– individuelle Lösung
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A1 individuelle Lösung [EG 4, AFB I]
A2 Die Kiemen mit den Kiemenbögen und den
Kiemenblättchen werden sichtbar.
[EG 3, AFB I]
A3 1) Kiemenblättchen, 2) Rumpfmuskeln, 3) Speiseröhre, 4) Kiemendeckel, 5) Kiemenraum,
6) Kiemenbogen, 7) Mundraum, 8) Atemwasser [EG 3, AFB I]
A4 8 – 7 – 5 – 6 – 1 – 4 oder 8 – 7 – 5 – 6 – 2 – 3
[EG 3, AFB I]
Arbeitsblatt Seite 65
A1 individuelle Lösung [EG 11, AFB I]
A2 5 – 2 – 3 – 1 – 6 – 4 [EG 10, AFB I]
A3 s. Abbildung unten [EG 13, AFB II]
Der Mensch nutzt Karpfen und Forelle
Der Karpfen findet bereits 550 v. Chr. durch
Aristoteles Erwähnung. Er stammt aus Asien und
wurde vermutlich erst Mitte des 15. Jahrhunderts
in Mitteleuropa heimisch. Seit Jahrhunderten wird
der Karpfen als „Schmuckfisch“ gezüchtet (z. B.
Japanische Zierkarpfen in vielfältig schillernden
Farben oder mit dem Zuchtziel, die Schuppen zu
verringern, s. Randspalte). Sowohl der Karpfen als
auch die Forellen stehen bei Sportanglern hoch im
Kurs. Auch bei Fischfarmen, die die Fischbrut für
den Verzehr groß ziehen, stehen der Karpfen und
die Forelle, neben dem Lachs, in der Beliebtheit
auf den vorderen Plätzen.
Hinweis: Es lohnt sich, wenn dies möglich ist, eine
Zuchtfarm in der näheren Umgebung zu besuchen.
Adressen kann man von der Landwirtschaftskammer bzw. Umweltverbänden erhalten.
Fischzuchtanlage
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64 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
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Aufzucht von Karpfen
Zur erfolgreichen Karpfenzucht sind mehrere Teiche mit verschiedener Größe und Tiefe erforderlich, um den Karpfen in
jedem Entwicklungsstadium optimale Bedingungen zu schaffen.
Damit das Umsetzen der Fische von einem in den nächsten
Teich einfacher ist, kann man bei den einzelnen Teichen das
Wasser ablassen.
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Vor dem ersten Auffüllen mit Wasser wird ein Teich (1. Vorstreckteich) bepflanzt. Man schafft so die Voraussetzung für das
Ansiedeln vieler Kleintiere, die der Ernährung der Jungkarpfen
dienen. Wenn die Karpfen an Größe zugenommen haben, benötigen sie auch einen größeren Teich (2. Vorstreckteich), in den sie
noch im ersten Jahr wechseln.
Nach einer weiteren Größenzunahme kommen die Fische zur
Überwinterung in den Winterungsteich, der im Bodenbereich
eine Vielzahl von Unterschlupfmöglichkeiten im Schlamm besitzt. Das zweite Jahr verbringen sie im eigentlichen Streckteich
und das dritte Jahr im größten aller Teiche, dem Hauptteich.
Sowohl im zweiten als auch im dritten Jahr wird zusätzlich
gefüttert (Getreide und anderes pflanzliches Futter), um die
Gewichtszunahme zu beschleunigen. Die Mehrzahl der Karpfen
kommt dann als „dreisömmrige“ Tiere in den Handel. Sie wiegen
zu dieser Zeit ca. 1000 bis 1500 g. Ein Teil wird zur weiteren Zucht
genutzt. Im Laichteich, in dem sich die Fische von den Pflanzenresten ernähren, schlüpft dann die neue Brut aus.
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A1 Bearbeite den Text (eventuell mit der 5-Schritt-Lesetechnik)
durch Unterstreichen von Schlagwörtern, finden von Zwischenüberschriften u. a.
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A2Ermittle mithilfe des Textes die richtige Reihenfolge der Abbildungen zur Karpfenzucht.
A3Skizziere eine Karpfenzuchtanlage.
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65
Die Honigbiene — ein Insekt als Haustier
Was ist los im Bienenstaat?
Schülerbuch Seite 56
A3 Für die Bestäubung von 1 Hektar (100 m x
100 m) Fläche sind 4 Bienenstöcke nötig. Gib
an, wie viele Tiere für 2 ha gebraucht werden.
[EG 7, KO 6, AFB II]
– In jedem Bienenstock leben etwa 70 000 Tiere.
Es werden 8 Bienenvölker benötigt, das sind:
70 000 x 8 = 560 000, also mehr als eine halbe
Million Bienen.
A1 Begründe, weshalb ein Feld mit blühenden
Basiskonzepte
Der Lebenslauf der
Honigbiene gibt erste
Einblicke in die Entwicklung wirbelloser
Tiere (Basiskonzept
Entwicklung [EN 3)].
Auch das Basiskonzept Struktur und
Funktion wird durch
den Zusammenhang zwischen dem
Körperbau der Biene
und ihren Tätigkeiten
deutlich [SF 5].
Pflanzen als Bienenweide bezeichnet wird.
[EG 11, AFB II]
– Eine Weide liefert das Futter für die weidenden
Tiere. In gleicher Weise liefern blühende Pflanzen mit Pollen und Nektar das Futter für Bienen
und ihre Brut.
einen Milliliter (ml) Nektar sammeln (1000 ml
sind 1 l). Lies den Text und berechne, wie viele
Flüge für 1 kg Honig notwendig sind.
[KO 6, KO 7, AFB II]
– Für einen Liter Nektar sind 20 x 1000 = 20 000
Flüge notwendig. Da nach Angabe des Textes
daraus nur 250 Gramm Honig werden, ist etwa
die vierfache Anzahl von Sammelflügen nötig,
also 80 000.
A3 Erkunde in einem Supermarkt, welche Honig­
sorten es gibt.
A4 Recherchiere, welcher Unterschied zwischen
Blütenhonig und Waldhonig besteht.
[A3/A4: EG 7, KO 2, AFB II]
– Anmerkungen zur Recherche: Zu achten ist
beim Blütenhonig z. B. auf die zugehörige Pflanze. Waldhonig wird aus den Ausscheidungen
verschiedener Schnabelkerfen gewonnen. Die
Bienen saugen also nicht Nektar, sondern den
Honigtau z. B. von Blattläusen.
Schülerbuch Seite 57
A1 Erstelle anhand des Textes eine Tabelle, in
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der du dem Lebensalter einer Arbeiterin ihre
jeweilige Tätigkeit im Bienenvolk zuordnest.
[EG 10, KO 6, AFB II]
– siehe Tabelle
Alter in Tätigkeit
Tagen
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Beobachtungsröhren
und Nisthilfen für
Wildbienen
66 Arbeitsblatt Seite 67
A2 Eine Biene kann bei zwanzig Sammelflügen
1–2
Leere Zellen werden gereinigt.
3–5
Ältere Larven werden mit Pollen
und Honig gefüttert.
6–10
Junge Larven werden mit körpereigenem Futtersaft versorgt.
11–16
Bauen oder Verdeckeln von Waben
mit Wachs
17–19
Nektar und Pollen werden angenommen und verarbeitet.
20–21
Abwehr von Feinden und fremden
Bienen am Flugloch.
21 bis
zum
Tod
Aus der Stockbiene wird die Sammelbiene; Sammeln von Pollen
und Nektar.
A2 Befrage einen Imker in deiner Umgebung zur
Bienenhaltung. Berichte vor der Klasse.
– individuelle Lösung [EG 7, KO 2, AFB II]
Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
A1 Lösungswort: DROHNENSCHLACHT. Dabei
werden die Drohnen und die Drohnenbrut aus
dem Stock vertrieben oder getötet.
Erläuterungen: Die Drohnenschlacht findet im
Spätsommer als Vorbereitung auf die Überwinterung statt. Da die Drohnen sich nicht
am Sammeln und Eintragen der Nahrung
beteiligen, werden sie als „überflüssige Esser“
vor der Bildung der Wintertraube vertrieben.
[EG 13, KO 4, AFB II]
Hinweise zum Arbeiten mit Bienen
Einen Imker in der Nähe der Schule findet man
über den Deutschen Imkerbund (s. u.). Wildbienen
und Honigbienen sind in der Regel wenig aggressiv. Dennoch ergeben sich evtl. bei Blütenbeobachtungen mögliche Gefahrensituationen. Deshalb
sollten Nisthilfen (s. Randspalte) so angebracht
werden, dass Unbefugte dazu keinen Zutritt
haben. Vor dem Arbeiten mit den Tieren sollte man
sich auch (schriftlich!) versichern lassen, dass bei
den Schülerinnen und Schülern keine Allergien
gegen Bienengifte bekannt sind.
Wildbienen
Unter den ca. 500 mitteleuropäischen Bienenarten
ist die Honigbiene mit ihrem komplexen Staatsgebilde eine Ausnahme. Die meisten Bienen leben
als Solitärbienen nicht gesellig, 40 % gelten als
bedroht. Die Ursachen sind fehlende Nahrungspflanzen und mangelnde Nistgelegenheiten.
Da selbst in Stadtgebieten ein großer Teil der
Blütenbestäubung durch Wildbienen erfolgt, lohnt
es sich, Nisthilfen für Wildbienen anzubringen. Ein
typisches Wildbienennest hat mehrere Brutzellen.
Die Wildbienen verbringen den Winter darin als
Puppen oder fertige Insekten. Im zeitigen Frühjahr
schlüpfen zuerst die Männchen, dann die Weibchen. Nach der Paarung beginnen die Weibchen
mit der Anlage von Brutzellen.
Literaturhinweise
Bellmann, H.: Bienen, Wespen, Ameisen: Hautflügler Mitteleuropas. Franckh-Kosmos, Stuttgart
2005
Hallmen, M.: Praktischer Unterricht Biologie –
Wildbienen beobachten und kennen lernen.
Klett, Stuttgart 1997
Die Honigbiene
4. Wodurch unterscheiden sich die Mitglieder des
Bienenstaates?
1. An welchen Merkmalen erkennt man die Honigbienen?
D Ihr Körper ist in Kopf, Brust und Hinterleib gegliedert.
M Sie haben eine gelbrote Streifung.
R Sie besitzen Pollenkamm, Bürste,
Körbchen und Höschen.
U Sie haben 8 Beine.
V
X
N
Y
Die Arbeiterinnen begatten die Königin.
Die Drohnen übernehmen alle Arbeiten im Stock.
Nur die Königin kann Eizellen in die Waben ablegen.
Arbeiterinnen entwickeln sich in Weiselzellen.
5. Ordne die Tätigkeiten dem Lebenslauf
der Honigbiene zu:
2. Die Mundwerkzeuge der Insekten sind auf die
bevorzugte Nahrung besonders gut abgestimmt.
Welche Beschreibung trifft auf die Mundwerkzeuge
der Insekten zu?
B Sie sind mit Schere und Messer vergleichbar.
O Sie eignen sich wie ein Strohhalm zum
Saugen.
F Sie arbeiten wie eine Spritze.
nen?
3. Wie entwickeln sich die Honigbie
n Arbeiterinnen
H Aus befruchteten Eizellen entstehe
en.
und Königinn
en Drohnen.
N Aus unbefruchteten Eizellen werd
die Larve zur
über
E Die Entwicklung geht vom Ei
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Sammelbiene
Pollenstampfer, Honigmacher, Müllarbeiter
Raumpflegerin
Baubiene
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A1 Informiere dich über den Körperbau und das Leben der Honigbiene. Beantworte dann die Fragen, indem du
die richtigen Antworten ankreuzt. Die zugehörigen Buchstaben ergeben der Reihe nach das Lösungswort. Zu
jeder Frage können auch mehrere Antworten richtig sein. Was beschreibt das Lösungswort?
© Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009
67
Projekt
Haus- und Nutztiere (1)
Das Thema eignet sich besonders gut für einen fächerübergreifenden Unterricht, aber auch für eine Projektwoche im bisherigen Sinn. Kolleginnen und Kollegen
aus den Fächern Biologie, Deutsch, Kunst, Sozialkunde, Erdkunde und Geschichte können unter einem
gemeinsamen Aspekt entsprechend ihrer fachlichen
Ausbildung in einer größeren Gruppe zusammenarbeiten. Die Schülerinnen und Schüler wählen damit
zwar ein gemeinsames Projekt, setzen aber in diesem
Rahmen Schwerpunkte. Am Präsentationstag ergeben
sich durch Wandzeitung und Ausstellung gekoppelt
mit einem Quiz, Film- und Experimentvorführungen,
„Talk-Shows“ oder Mini-Workshops facettenreiche Angebote. Hier lässt sich auch die Heimtiershow (s. Seite 53) integrieren.
P3 Pferde:Züchtungszieleeinstundjetzt
P1 Wandzeitung
Auf Plakatkartons oder Tapetenbahnen werden zu selbst
gewählten Haus- und Nutztieren Bereiche mit Bildmaterial und verschiedenen Schwerpunktthemen eingerichtet.
Bildmaterial erhält man oft aus Zeitschriften, Werbematerial oder aus den speziell für Kinder gestalteten Broschüren der Apotheken und Drogerien.
Schwerpunktthemen können sein:
– extreme Züchtungsziele,
– Züchtungsziele einst und jetzt,
– tierische Produkte,
– Haltungsprobleme bei exotischen Tieren,
– Haustiere in anderen Kulturkreisen,
– Haustiere und ihre „wilden“ Verwandten,
– Haustierrassen.
Zu den einzelnen Themen sollten leichte Quizfragen
gestellt werden, die in einer Rallye durch die Ausstellung
beantwortet werden können. Kleine Preise für die besten
Antworten können Anreize bieten. Gut aufbereitete
Informationen zur Gestaltung der Wandzeitung finden
Schülerinnen und Schüler z. B. in:
• Das Ravensburger Schülerlexikon, Ravensburger,
Ravensburg 1999
„… 1426 verfügte die Rothenburger Landwehr bereits
über 1000 Pferde. Auch hier ging Heinrich Toppler mit
gutem Beispiel voran. Auf seinen großen Gütern, wie
dem Hilpertshof, züchtete er Pferde von edelster Rasse. Von einem Hengst, den er dem Grafen Johann von
Gerlach schenkte, heißt es, er sei wohl an die 80 Gulden
wert gewesen, eine Summe, für die man sich zu der Zeit
ein großes Bürgerhaus kaufen konnte. Der Preis eines
Pferdes richtete sich vor allen nach seiner Größe. Es galt
die Devise: Je größer, umso wertvoller! Das mittelalterliche Pferd war klein und zartgliedrig wie ein Maultier.
Seine Rückenhöhe überschritt selten 4 Fuß, was etwa
120 Zentimetern entspricht. Diese „Ponys“ eigneten sich
natürlich wenig als Turnierpferde. Gute Kampfrösser aber
waren Raritäten, für die horrende Summen bezahlt wurden. Die Zucht von Turnierhengsten stellte demnach ein
einträgliches Geschäft dar…“
Mögliche Fragestellungen sind:
– Auf welche Merkmale werden heute Sport- und Freizeitpferde gezüchtet?
– Wie wird sichergestellt, dass die Rassen ihre Merkmale
behalten?
Antworten kann man auf einem Reiterhof, Gestüt oder
einer Rennbahn finden.
Für alle Haustiere ergänzen Beispiele aus entsprechender
Literatur das Bild der Züchtungsziele:
• Heine, E. W.: Toppler; Diogenes, Zürich 1992
P2 ExtremeZüchtungsziele
Gezielte Züchtung ist bis auf wenige Ausnahmen stets
eine Inzuchtzüchtung und birgt daher immer verschiedene Gefahren. Aus ursprünglichen Generalisten werden
Spezialisten, die verschiedene Fähigkeiten oder körperliche Merkmale stärker ausprägen und andere verlieren.
Die Tiere werden zunehmend homozygot und neben den
gewünschten Zuchtzielen werden unerwünschte Eigenschaften oder gar Defekte immer häufiger.
– Hunde mit sehr schmalem Becken können ihre Welpen
nicht mehr ohne Hilfe gebären.
– Hüftschäden, Wirbelsäulenschäden,
– Langhaarkatzen, die ständig gebürstet werden müssen.
– Rieseneuter bei Kühen,
– Chinesische Nackthunde sind kränklich.
– eine Rippe mehr beim Schwein,
– Kampfhunde: gefährliche Hunde?
Zu diesen oder ähnlichen Themen können aktuelle
Aspekte, Argumente für und gegen solche Züchtungen
sowie Tierschutzrichtlinien beigetragen werden.
• in: Unterricht Biologie, Heft 226/97, S. 31 – 33
68 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
P4 TierischeProdukte
Die Information zur Herstellung oder Verwendung werden
gesammelt, mit industriell gefertigten Produkten aus
früherer Zeit verglichen und die Produkte ausgestellt.
– Lederprodukte,
– Lebensmittel aller Art,
– Wolle,
– Knöpfe, Kerzen, Seife.
– In der Frühgeschichte des Menschen auch Waffen,
Werkzeug, Schmuck und die Verwendung von Pergament statt Papyrus als Schreibmaterial. Für viele überraschend: Das Pergament im Mittelalter stammt aus
besonders behandelten Tierhäuten von Rindern oder
Schweinen und wurde von den Mönchen zu Büchern
gebunden.
P5 NutztiereinanderenKulturkreisen
P6 Haustiereundihre„wildenVerwandten“
– Das Zebu (Buckelrind) ist ein hervorragendes Arbeitstier; die Hindus verehren die Tiere als „heilige Kühe“.
– Wasserbüffelwerden für die Arbeit in Reisfeldern
gezähmt.
– Das dichte Fell schützt das Yak (Zottelrind) im Himalaya
und wird für die Wollherstellung benutzt.
– Das Alpaka liefert ebenfalls Wolle, das Lama dient eher
als Tragtier und Fleischlieferant.
– Einhöckrige Dromedare und zweihöckrige Trampeltiere
sind anspruchslose Reit- und Tragtiere und liefern mit
ihrem Kot sogar Brennmaterial.
– Maultiere,Maulesel und bestimmte Pferderassen werden überwiegend als Lasttiere eingesetzt.
– Besonders schwere Lasten tragen die indischenEle fanten, die schon als Jungtier von ihrem Mahaut (Elefantenführer) abgerichtet werden.
– Rentiere sind halbwilde Nutztiere im Norden und liefern
Fleisch, Milch oder Fell. Sie ziehen Schlitten, transportieren Lasten und treten auch bei Rennen an.
– Kaschmir-und Angoraziege liefern neben Wolle auch
Bei Hund und Hauskatze spricht Vieles dafür, dass sie sich
mehr oder weniger „selbst domestiziert“ haben. Aufgrund
ihrer Anpassungsfähigkeit ist zu vermuten, dass sie
damals mit dem Anschluss an den Menschen einen neuen
Lebensraum erobern konnten. Schafe, Ziegen und Rinder,
aber auch Gänse, Enten und Hühner leben ebenfalls seit
langer Zeit in der Nähe des Menschen, wurden aber für
einen bestimmten „Nutzen“ gezüchtet. Pferde sind seit
Jahrtausenden Begleiter des Menschen, haben jedoch,
wie verschiedene andere Haustiere, keine eigentlichen
„Wildformen“ mehr. Im Rahmen eines Zoobesuchs lassen
sich für heutige Hunde, Katzen, Vögel, Paarhufer oder
Unpaarhufer Unterschiede zwischen den Haustieren und
ihren wild lebenden Verwandten analysieren oder mit
alten Haustierrassen vergleichen.
Milch.
– Das „Wollschwein“ hat zwar ein dichtes Fell, wird aber
als Fleischlieferant gehalten.
– Angorakaninchen erbringen bis zu 400 Gramm Wolle
jährlich, können aber auch Spielkameraden sein.
Diese und weitere Beispiele können unter dem Gesichtspunkt der Merkmalsvariabilität (Angepasstheiten) betrachtet und mit unseren einheimischen Nutztieren
verglichen werden. Besonders anschaulich lassen sich
die Ergebnisse auf einer Weltkarte darstellen.
Rinder- und Schweinezucht in Deutschland
Rinderbestand in Deutschland
in tausend Stück
Kälber
November 2008
2068,8
851,3
weibliche Tiere ab ½ Jahr
1095,2
Milchkühe
4229,1
sonstige Rinder
4743,1
Schweinebestand in Deutschland
in tausend Stück
12 987,5
6550,5
Jungschweine bis zu 50 kg
6657,6
Mastschweine
11 181,0
Zuchtschweine
2329,6
Quelle: statistisches Bundesamt
Kleintierzüchter und ihre Vereine geben meist gerne Auskunft über Haltungsbedingungen, Stall und Bau (Kaninchen) im Vergleich, Kleintierausstellungen.
Das größte Haustiermuseum ist das Julius Kühn-Museum,
Universität Halle-Wittenberg, Emil-Abderhaltenstraße in
Halle.
Dort findet man Sehenswertes zu:
– Haustiere und wilde Verwandte,
– Nutztiere in anderen Kulturen,
– ein Pferdemodell zur Anatomie,
– eine Demonstration der Mendel‘schen Regeln mit
Ferkeln,
– Abnormitäten.
November 2008
Ferkel
Schweine gesamt
P7 Kleintierzüchter
P8 EinBesuchimMuseum
männliche Tiere ab ½ Jahr
Rinder gesamt
Weiteres Zahlenmaterial, als Tabelle oder Grafik aufbereitet, kann unter dem Thema „Schon gewusst“, „Wissenswertes“, „Zahlen, Daten, Fakten“ zur Gestaltung einer
Wandzeitung verwendet werden. Zahlreiche Angaben
findet man in:
• Agrarwirtschaft, Fachstufe Landwirt. BLV, München 1997
26 718,7
P9 Buchausstellung
Das riesige Angebot an altersgemäßer Literatur zu diesem Thema lässt sich leicht in eine Ausstellung integrieren. Alle Bücher werden ausgelegt und erhalten eine
Nummer. Die Ausstellungsbesucher stellen ihre persönliche „Hitliste“ zusammen. Damit lässt sich ein Buch ermitteln, das dann unter allen Teilnehmern verlost werden
kann. An einem solchen „Buchstand“ können sich auch
Eltern oder interessierte Vereine beteiligen.
69
Projekt
Haus- und Nutztiere (2)
P3 Experimente
P1 FotografierenodereinenFilmdrehen
Körpersprache: In eigener Beobachtung bestimmte Verhaltensformen von Haus- und Nutztieren beschreiben, durch
Fotos oder Videos dokumentieren und anschließend
unter Zuhilfenahme der Literatur analysieren. Ähnlich
kann mit den zahlreichen Dokumentar- und Naturfilmen
(auf Verfälschungen, Anthropomorphismen achten!) der
verschiedenen Fernsehsender verfahren werden. (Quelle:
Fogle, B, s. Hunde)
AufdemBauernhof: Immer häufiger bieten Bauernhöfe
eine Zusammenarbeit mit Schulen an. Auch hier lassen
sich mit Film oder Fotografie spezifische Themen dokumentieren. Adressen sind über die Landwirtschaftskammern bzw. Landesämter für Bodenkultur, Tierzucht u.ä. zu
erhalten.
ArtgerechteHaltung:Besonders gelungene Wildgehege
aufsuchen und dokumentieren.
Mimik: Lacht der Delfin? Schaut das Kamel uns hochmütig
an? Droht der Elefant mit den Ohren? Ob hier angeborenes Verhalten oder unsere Interpretation vorliegt, lässt
sich mit Aufnahmen während eines Zoobesuchs untersuchen.
P2 Butter-undJogurtherstellung
Butter und Jogurt können selbst herg
estellt werden.
Man besorgt einen Liter Schlagsahne
, ein Thermometer
und ein Handrührgerät (Mixer). Die
Sahne darf nicht zu
kalt sein (etwa 12 °C). Sie wird mit dem
Mixer so lange
geschlagen, bis sie steif ist. Danach
muss man sie weiter
schlagen, bis sich in der Rührschüsse
l eine wässrige Flüssigkeit von einer festeren Masse tren
nt. Die Flüssigkeit ist
Buttermilch und wird abgegossen.
Die feste Masse wird
in kaltem Wasser so lange geknetet
, bis das Wasser auch
nach dem ständigen Wechseln klar
bleibt. Dann kann man
das Restwasser herausdrücken und
die Butter ist fertig.
Für die Jogurtherstellung braucht man
einen Liter frische
Milch, ein Thermometer, einen Topf
, eine Heizplatte,
frischen Naturjogurt und ein Wärmeg
erät mit Thermostat
(Backofen, Jogurtbereiter). Die Milc
h wird vorsichtig auf
90 °C erhitzt. Die Temperatur muss
ständig kontrolliert
werden. Die Milch darf nicht zu heiß
werden! Anschließend wird sie wieder auf 42 °C abg
ekühlt. Zu der warmen
Milch gibt man nun pro Liter 2 Essl
öffel Naturjogurt. Die
oberste Schicht sollte man dabei nich
t benutzen. Den Jogurt gut einrühren, das Wärmegerät
auf 42 °C stellen und
nach 3 ½ Stunden den fertigen Jogu
rt herausholen.
Essensreste: Mit den Resten eines Hasenbratens lassen
sich nach Präparation der Knochen noch gut Skelettuntersuchungen machen. Hähnchenknochen liefern, in Essig
eingelegt, Gummiknochen oder, ausgeglüht, Aschehäufchen und weisen so auf die Zusammensetzung der
Knochen hin.
Spurensicherung:Ähnlich wie im Watt, kann man mit
feinem Sand Fußabdrücke machen. Außer einer geeigneten Sandfläche benötigt man einen alten Becher, Gips
oder Schnellzement, einen Rührstab und etwas Wasser.
Der feine Sand wird geglättet und etwas angefeuchtet.
Dann kann der Hund oder die Katze darüber geführt
werden. Rund um ihren Fußabdruck wird der Boden dann
zu einem kleinen Wall zusammengedrückt. Der Gips wird
nach der Packungsanleitung angerührt und vorsichtig in
den Krater gegossen. Ist er fest, kann man den Abdruck
entnehmen und reinigen. Die Trittsiegel lassen sich zum
Herstellen einer Schautafel benutzen: In weicher Knetmasse werden damit die Fährten der Tiere verdeutlicht.
Selbstverständlich muss man dazu die genaue Anordnung
der Füße festhalten. Diese Spurensicherung kann auch in
„freier Wildbahn“ erfolgen.
ButterundJogurt: Selbst zubereitete Produkte (s. Rezepte)
werden mit Naturprodukten aus den Bioläden oder Massenware im Geschmackstest erraten.
Käseherstellung: Mit Labferment (in Apotheken erhältlich)
lassen sich verschiedene Schritte der Käseherstellung
nachvollziehen. Das Enzym wird nur in der Schleimhaut
des Labmagens saugender Kälber gebildet und lässt das
Casein in der Frischmilch gerinnen.
Fleisch: Schweine-, Rind- und Kalbfleisch vergleichen mit
Geflügelstückchen oder Fisch; dies kann mit der Lupe
(Faserstruktur) oder geschmacklich in einer Mahlzeit
geschehen.
P4 Talk-Show
Ein „Moderatorenteam“ überlegt sich Fragen und bereitet
Themen vor, „Gäste“ sammeln Argumente für ihre Standpunkte. Themen können sein:
Tiertransporte
Warum sind sie notwendig, wie kann man sie vermeiden
und welche gesetzlichen Regelungen gibt es?
VeränderteLandschaft
Warum belasten Großmästereien die Umwelt? Welche
Veränderungen ergeben sich durch die Beweidung?
MedienhinweiseHaus-undNutztiere
FWU 050049 Das Hausswein, FWU 04202098 Das Wildschwein, FWU 5010609 Landwirtschaft in Deutschland, FWU 4200439 Blass,
weich, wässrig — Was ist los mit unserem Schweinefleisch?, FWU 5500503 Wie Tiere auf dem Bauernhof leben, FWU 5500351
Der Karpfen, FWU 5500525 Süßwasserfische, FWU 5500350 Die Bachforelle, FWU 5702283 Staaten bildende Insekten,
FWU 5500053 Die Honigbiene, FWU 42 01428 Milchprodukte, FWU 42 01396 Die Milch bringt’s.
70 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
P5 InterviewsundUmfragen
Unter den Schülerinnen und Schülern der Schule, im
Elternhaus, bei Bekannten oder auf der Straße werden
Meinungen erfragt und ausgewertet. Letzteres kann in
Tabellen, Grafiken oder unter Einbeziehung von Computerprogrammen (Block- oder Kreisdiagramme zeichnen)
erfolgen. Mögliche Fragestellungen sind:
– Was kostet die Hunde- oder Katzenhaltung pro Monat?
– Wie werden Hunderennen oder das Halten von „Kampfhunden“ beurteilt?
– Wie werden Pferderennen, Springturniere, Dressurreiten oder Military beurteilt?
– Beeinträchtigt BSE und Schweinepest den Fleischverbrauch?
– Wie sieht Rinder- oder Schweinehaltung „artgerecht“
aus?
– Würden Kunden höhere Preise zahlen, wenn die Rinder
und Schweine nachgewiesenermaßen aus Freilandhaltung kommen? (s. Tabelle; die aktuellen Preise können
aus Prospekten entnommen werden).
P6 Workshops
Sie sind zunächst mit Materialsuche und Sichtung verbunden, sollten dann zu eigenen Arbeiten anregen und
bei der Präsentation der Ergebnisse die „Besucher“ mit
einbeziehen. Die eigenen Arbeiten können Kurzgeschichten, künstlerische Darstellungen, Film- oder Comicanalysen sein.
Eine„tierische“SichtvonGeschichte/Erdkunde
Rolle von Hunden oder Katzen bei Ägyptern, Griechen
oder Römern. Welche Bedeutung haben sie heute zum
Beispiel in China? Katzen in Verbindung mit Aberglaube,
Hexerei oder Zauberei; Indianergeschichten – Bisonherden in den Prärien Nordamerikas; heilige Kühe in Indien;
das trojanische Pferd; Zentauren der griechischen Mythologie; Pegasus; Ritter und Reiterheere; spanische Eroberer
in Amerika; Veränderung der Wildtiere durch Domestikation und Züchtung; Islam: Verbot von Schweinefleisch.
LiterarischesKabinett
Projektziel: Die meist vermenschlichende Darstellung der
Tiere analysieren, auf den biologischen Hintergrund hin
untersuchen und selbst eigene Märchen oder Legenden
erfinden. Auch die besonderen Beziehungen von Menschen zu Haus- und Nutztieren lassen sich hier gut einordnen.
Anthropomorphismen sollte man vermeiden oder zumindest aufdecken, aber in Märchen, Fabeln, Legenden,
Gedichten, Versen, Comicfiguren oder Filmhelden werden
sie zum Hauptthema. Was steckt dahinter? Welche Eigenschaften und Verhaltensweisen der Tiere werden richtig
oder falsch aufgegriffen?
Beispiele sind:
– Der gestiefelte Kater; der Wolf und die 7 Geißlein,
Rotkäppchen, die Bremer Stadtmusikanten,
– Aristocats, Garfield, Snoopy, Rintintin, Cap und Capper,
Lassy, Fury, Kommissar Rex
– Legende vom Boxer (s. rechts),
– Tierdarstellungen, z. B. in Asterix und Obelix.
P7 DieLegendevomBoxer
Am Anfang stand die Schöpfung. Und am sechsten
Tag, als Erde und Himmel geschaffen waren, schuf
Gott die Tiere und am siebten Tag den Menschen. Aber
der Mensch sollte unter all diesen Tieren nicht einsam
sein und so schuf Gott ein Tier als des Menschen besten Freund — den Hund. Und er schuf Hunde in vielen
verschiedenen Formen, sodass jedermann sich seinen
Lieblingsgefährten selbst auswählen konnte — große und
kleine, kurze und lange, braune, weiße, gescheckte, gestreifte, zottelige und glatthaarige. Es gefiel Gott so gut,
dass er beschloss: „Ich möchte noch einen Hund schaffen,
der das Allerbeste ist, einen besser als all die anderen
Hunde. Er solle Schönheit, Kraft, Schnelligkeit und Mut besitzen, vereint mit Adel, Wachsamkeit und Freundlichkeit.“
So nahm der Herr weichen Ton, formte daraus den idealen
Hund in der Gestalt eines Boxers. Er gab ihm eine schöne
lange, empfindliche und elegante Nase. Als Gott die Form
zum Härten wegstellte war er sehr zufrieden und sagte:
„Wahrhaftig, dies ist der perfekte Hund!“ Das erfüllte das
Tier mit großen Stolz und als er von dannen zog, sagte
er zu den anderen Hunden: „Seht her, ich bin der perfekte Hund. Ich bin viel besser als ihr.“ Die kleinen Hunde
stimmten sofort zu; die mittelgroßen Hunde waren zwar
nicht so ganz sicher, wollten sich aber auch nicht streiten.
Die großen Hunde aber waren entsetzt und beleidigt. Waren sie denn nicht alle größer und kräftiger als der Boxer?
Darüber sprachen sie viel und hänselten den Boxer bis
der sich voller Wut auf den größten Hund stürzte. Aber oh
weh! Er hatte völlig vergessen, dass er immer noch weich
war, seine wunderschöne Nase wurde plattgedrückt und
sein elegantes Gesicht war voller Falten. Und als er das
sah, wurde er sehr traurig.
Gott, der dies alles mit angesehen hatte, lächelte und
sagte: „Da du mein Liebling bist, sollst du nur die Strafe
bekommen, die du dir selbst zugefügt hast. Für alle Zeiten
musst du dein Gesicht so tragen, wie du es dir heute
selbst geschaffen hast.“
• aus: Bade, H. M.: Deutscher Boxer. Kynos, Mürlenbach
1996
P8 Preisvergleich
Schülerinnen und Schüler erfragen den Preis für ein Kilogramm Schweinefleisch (z. B. für das Kotelett und die
Lende) bei der Fleischtheke im Supermarkt, beim Metzger
und beim Biobauern oder im Bioladen. Falls möglich, erkundigen sie sich auch nach der Herkunft der Schweine
und ihrer Haltung. Sie erstellen eine Tabelle und begründen die Preisunterschiede.
Verkaufsort
Preis pro kg
Kotelett
Lende
Herkunft, Haltung der Tiere
Supermarkt
Metzger
Biobauer, Bioladen
71
1.3 Pflanzen, die der Mensch nutzt
Gräser als Futterpflanzen für unsere Nutztiere
Gräser als Nahrung für den Menschen
Schülerbuch Seite 60
A1 Nenne mindestens drei Nutztiere, die Gras
fressen. [EG 1, AFB I]
– Rind, Pferd, Schaf
A2 Es gibt verschiedene Sorten von Grünflächen
Basiskonzepte
Die Kenntnis spezifischer Bedürfnisse
verschiedener
Pflanzen­arten ist
dem Basiskonzept Struktur und
Funktion [SF 19] oder
Entwicklung [EN 9]
und das Verständnis der Entstehung
dem Basiskonzept
Entwicklung [EN 8]
zuzuordnen. Der ökologische
Schwerpunkt und
die Kennübungen
fördern die Kompetenzen im Bereich Erkenntnisgewinnung
und Bewertung.
wie z. B. Wiese, Weide und Rasen. Erkläre
diese Begriffe. [EG 7, KO 7, AFB II]
– (Recherche notwendig) Wiese: Wiesen sind
Grasflächen, auf denen keine Nutztiere weiden.
Weiden: Auf der Weide grasen die Nutztiere. Rasen: Rasen befindet sich in Parks, auf
Sportplätzen und in Gärten und wird von den
Menschen genutzt. Rasenflächen werden nicht
landwirtschaftlich genutzt.
A1 Lies die folgenden Beschreibungen zu den
einzelnen Getreidearten durch und ordne die
oben stehenden Bilder diesen zu. [EG 10, AFB II]
– Von links nach rechts: Gerste, Roggen, Hafer,
Reis, Weizen.
A2 Formuliere zu jeder Getreideart einen Satz,
eine „Eselsbrücke“, zur leichteren Unterscheidung, z. B.: Die Gerste hat ganz lange Grannen
(GGG). [EG 10, KO 6, KO 7, AFB II]
– individuelle Lösung; mögliche Beispiele: Reis
besitzt Rispen und wird auf Reisterrassen angebaut (RRR). Weizen will welche (WWW; gemeint
sind Grannen).
A3 Arbeitet im Team und sucht weitere Informationen über die genannten Getreidepflanzen.
Erstellt eine tabellarische Übersicht.
[EG 7, EG 11, KO 3, KO 6, KO 7, AFB II]
– siehe Tabelle unten
A4 In welcher Form ernährst du dich von den
vorgestellten Getreidearten? Nenne einige
Lagerung
Herkunft
Roggen
Sommer- und WinterSilos und
roggen; hauptsächlich in Lagerhallen
Mittel- und Osteuropa
stammt vom anatolischen Wildroggen
ab
Gerste
Sommer- und Winter­
gerste; feuchte Böden
Silos und
Lagerhallen
Vorderer Orient und
östliche Balkanregion
Weizen
Sommer- und Winterweizen; Deutschland,
Mitteleuropa
Silos und
Lagerhallen
aus Kreuzung verschiedener Getreideund Wildgrasarten;
Vorderer Orient
gemäßigtes Klima mit
hohen Niederschlägen,
Mittelgebirge, Alpenvorland, Küstenregion
Silos und
Lagerhallen
Polen, Schweiz,
Mitteleuropa
feuchte Standorte;
Asien, Südostasien, Südund Mittelamerika
kühle und
trockene
Lagerung
Hafer
Reis
72 A5 Welche Gräser nutzen die Menschen in
anderen Erdteilen bevorzugt? Erstelle eine
Übersicht. [EG 7, KO 7, AFB II]
– (Recherche notwendig) Besondere Beispiele:
Hirse ist in Indien, Asien und Nordafrika ein
Grundnahrungsmittel; Teff (Zwerghirse) wurde
in Äthiopien über Tausende von Jahren hinweg
als Hauptnahrungsmittel angebaut; u. a. weil
sein Gehalt an Calcium und Eisen außergewöhnlich hoch ist.
Arbeitsblatt Seite 73
Schülerbuch Seite 61
Getreide- Anbau
pflanze
Beispiele und bastle eine Collage zu den aus
Getreide hergestellten Nahrungsmitteln. [KO 6, AFB II]
– Beispiele: Haferflocken, Cornflakes, Reis, Sushi,
Brot, Nudeln, Müsli
A1 Abb. a: Ährenrispe; Abb. b: Rispe; Abb. c: Ähre
A2 Abb. a: Gemeine Quecke; Abb. b: Deutsches
Weidelgras; Abb. c: Wiesenkammgras
[A1/A2: EG 3, KO 4, AFB II]
Süßgräser – Sauergräser
Zu den Süßgräsern zählen unsere ältesten Nutzpflanzen wie Roggen, Gerste, Weizen und alle
anderen Getreidearten, die der Mensch nutzt. Ihre
Merkmale sind:
– Halm: hohl, mit Knoten
– Blätter: wechselständig, zweizeilig am Halm
– Blattscheide: meist offen, mit Blatthäutchen
– Frucht: Körner wie beim Getreide.
Sauergräser (z. B. Simse, Segge, Binse) wachsen vorwiegend an feuchten Standorten (Moor,
Feuchtwiesen, Sumpf) und meist auch auf saurem
Boden (daher der Name). Sie werden oft auch als
Riedgräser bezeichnet und sind mit den Süßgräsern nur weitläufig verwandt. Ihre Merkmale sind:
– Halm: markhaltig, im Querschnitt dreieckig,
ohne Knoten
– Blätter: wechselständig, dreizeilig, am Halm
– Blattscheide: geschlossen, ohne Blatthäutchen
– Blüte: meist einhäusige Pflanze mit deutlich
getrennten männlichen und weiblichen Blütenständen
– Frucht: als Nüsschen, meist von Haut umgeben.
Literaturhinweise
Aichele, D., Schwegler, H. W.: Unsere Gräser: Süßgräser, Sauergräser, Binsen. Kosmos, Stuttgart
1998
Medienhinweise
Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
an mehreren Orten
der Welt unabhängig voneinander
http://www.aid.de/ (zahlreiche Broschüren zu
Getreide)
FWU 4210417 Getreide – Kulturgräser der Welt
Süßgräser
A1 BenennedieBlütenstände.
a
a c
b
b c A2SehrähnlichaussehendeGräsersinddieGemeineQuecke,dasWiesenkammgrasunddasDeutscheWeidelgras.OrdnedenBlütenbeschreibungendierichtigeAbbildungzu.
a
Gemeine Quecke
• lockereÄhre
• ÄhrchenstehenmitderBreitseitezurHauptachse
• Ährchenmeistfünfblütig
a c
b
Wiesenkammgras
• einerÄhreähnlicheÄhrenrispe
• Ährchen2-bismehrblütigmit
BlättchenamGrund
b Deutsches Weidelgras
• unterbrocheneechteÄhre
• ÄhrchenmitderSchmalseite
zurHauptachse
• vielblütige,flacheÄhrchen
c © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009
73
Projekt
Die Geschichte der Kartoffel
P1 GeschichtederKartoffel
DieKartoffelstammtausdemperuanisch-bolivianischen
Raumundwirddortseitca.8000Jahrenkultiviert.Bis
heuteistdieEntdeckungundÜbertragungderKartoffel
aufdieAlteWeltunklar.DieältesteNachrichtgehtauf
denspanischenErobererundBerichterstatterPedro Cieza
de Leonzurück.DerAutorberichtet1553,erhabeauf
einerExpeditioninKolumbienu.a.Kartoffelngesehen:
„EineArtErdnuss,die,wennmansiekocht,weichwie
einegekochteKastaniewird,abereineSchalehat,die
nichtdickeralsjeneeinerTrüffelist.“Kartoffeln(Solanum
tuberosum,Subspeziesandigena)gelangteninderzweitenHälftedes16.Jh.nachEuropa.DieandassüdamerikanischeKurztagsklimaangepasstenPflanzenkamen
unterdenLangtagsbedingungenimNordenEuropas
schnellzurBlüte,bildetenaberkaumKnollenaus.Fast
200JahrewurdenKartoffelninZiergärtengehalten.In
dieserZeitvollzogsich—unterstütztdurchdieSelektion
desMenschen—dieUmwandlungineinetagneutrale
Form(Subspeziestuberosum).ImLaufederZeitkamen
dannweitereTuberosum-FormenausSüdchiledazu,die
bereitsdorteinenentsprechendenAnpassungsprozess
durchlaufenhatten.KartoffelnlöstennachderLockerung
derDreifelderwirtschaftzusammenmitFutterrübenund
KleeartendasBrachefeldab.InSchlesienundPommern
bedurfteesköniglicherZwangsmaßnahmendurch Friedrich Wilhelm I.undFriedrich II.,umdenKartoffelanbau
durchzusetzen.HungersnöteinFolgedessiebenjährigen
KriegessteigertenAnbauundVerzehrderKartoffel.
DieHungersnotinIrland1845/46
InIrlandsetztesichdieKartoffelalsGrundnahrungsmittel
raschdurch.VerschiedeneKartoffelkrankheitengefährdetendieVersorgungderBevölkerung,amschlimmsten
warderBefallderKulturendurchdenPilzPhytophthora
infestans,demErregerderBraunfäule,derdiegesamte
ErntederJahre1845/1846vernichtete.Manschätzt,dass
damalsbiszueinerMillionMenschenverhungerte.Biszu
1,5MillionenIrenverließendasLandinfolgedieserHungersnot.SiewarendamitWegbereitereinerMigration,
dienochbiszumErstenWeltkrieganhielt.InVerbindung
mitGeografieundGeschichtekönnenKartenundPlakate
entstehen.
P2 KrankheitenundSchutz
flanzenschutz:Pflanzk
P
artoffelnkönneninhoh
emMaße
zurVerbreitungvonKrank
heitenbeitragen.DasP
flanzgut
sollnichtauseigenemBe
standentnommenwerde
n,
vielmehrsollaufanerka
nntesPflanzgutzurückge
griffenwerden.ImHandelb
efindlichesKartoffelpflan
zgut
unterliegtdenBestimmu
ngendesSaatgutverkehr
sbzw.
derKartoffelpflanzgutve
rordnungundwirdaufVir
us-,Pilz-
undBakterienbefallgepr
üft.
Braunfäule:DerSomme
r1845schieninIrlandein
e
reicheKartoffelerntezu
versprechen.Inwenigen
Tagen
jedochwurdendieüber
irdischenPflanzenteileb
raunund
starbenab,dieKnollen
verfaulten.DieKrankh
eitbreitete
sichunglaublichschnell
aus.Heutewissenwir,da
sssich
derErregerderBraunfäu
le,derPilzPhytophtorain
festans,
mithilfevonSporenausbr
eitet.FrüherdientenKart
offelfeuernichtnuralsgese
lligerAbschlussderErn
te.Das
VerbrennendesKartoffe
lkrautesvernichtetedie
Pilze
bzw.ihreSporen.
74 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
P3 AnbauderKartoffel
InderAndenregionsindüber150WildartenderKartoffel
bekannt,diesichvondenKulturformenunterscheiden:
Knollenkönnenfehlenodersindkleinundunregelmäßig
ausgebildet.DasFleischkannweiß,gelboderrotgefärbt
sein.DieKulturformensindandieunterschiedlichsten
Standortbedingungenangepasst,z.B.frostresistente
Pflanzen.InMitteleuropawerdenSaatkartoffelnMitte
AprilalsKnollenbis10cmtiefausgesetzt.DerAbstandin
derReihebeträgt80cm,derAbstandderReihen20bis
50cm.NachdemAustreibenwerdendieReihenmit20cm
hohenDämmenüberhäufelt,umdieKnollenbildungzu
verstärken.StirbtdasKrautab,sinddieKnollenreif
(Erntezeit:JunibisOktober).
KartoffelnimEimer
IndenBodeneines12-Liter-Plastikeimerswerdeneinige
Löchergebohrt.DannwirdderEimerzurHälftemit
einemGemischauseinemTeilGartenerdeundeinemTeil
Kompostgefüllt.AufdieErdewerdenimAprilzweibis
dreivorgekeimteSaatkartoffelngelegt(aufdemWochenmarktoderbeimBauernerhältlich).AufdieKartoffeln
wirdeine10cmhoheSchichtErdegegeben.DieErdewird
angefeuchtetundderEimerineinewarmeEckenach
draußengestellt.Nachca.zweiWochensinddieersten
grünenSpitzenzusehen.DieseTriebewerdensofortmit
Erdebedeckt.Zwischendurchwirdgegossen.KartoffelpflanzenbenötigengroßeMengenanNährstoffen:EinmalinderWochegibtmanbiologischen,wasserlöslichen
DüngeraufdiePflanzen.Nachrund10Wochenhängenan
jederPflanzebiszudreiPfundKartoffeln.
P4 DieKartoffelalsRohstoff
StichworteliefernAnlässe,eine„Detektivarbeit“zu
leisten.
Stärke-Industrie:
Kartoffelmehl,Dextrine,Sago,Sirup,Stärkezucker,Puddingmehl,Textilappreturen
Spiritus-Industrie:
pharmazeutischeErzeugnisse,Liköre,Kraftstoff,kosmetischeErzeugnisse,Brennspiritus,Rohstoffefürdie
Industrie
Trocknungs-Industrie:
Trockenspeisekartoffeln,Kartoffel-Pressschrot,Walzmehl
alsBackhilfsmittel,KartoffelflockenundSchnitzel,Kartoffelkloßmehl,Püree-PulverfürChips,WalzmehlfürindustrielleZwecke,PommesFrites
P5 Batate—dieSüßkartoffel
DieSüßkartoffelisteineindengesamtenTropenbeheimateteNahrungspflanze.DaseinjährigeKrautgehört
zudenWindengewächsenundkriechtmitdenStängeln
amBoden.AndenKnotenderlangenSprossebilden
sichWurzeln,dieentwederderErnährungderPflanze
dienenoderzuspindelförmigenKnollenanschwellen.Die
Knollenschmeckensüß,dasienebenStärkeauchZucker
enthalten.ZurVermehrungderPflanzenimmtmanmeist
bewurzelteSchösslingeoderStecklinge.
P6 InvasionsbiologiedesKartoffelkäfers
KartoffelkäfersindeingutesBeispielfürdieKonsequenzenungewollterOrganismentransporte.NordamerikaistihreHeimat(Coloradokäfer).VorderKultivierung
derKartoffelernährtensiesichvonwildlebenden
Nachtschattengewächsen.GroßflächigerKartoffelanbau
botihneneineidealeErnährungsgrundlage.1874überzog
dieKäferpopulationdiegesamtenUSA.1876wurdendie
erstenTiereinBremengefunden.EinzelneBefallsherde
wurdendurchAbsammelnderKäferbekämpft.BegünstigtdurchdieWirrendes1.Weltkriegsgelangteernach
Westfrankreich.VondortbreiteteersichnachOstenaus
undvernichtetedieErnten.GanzeDörferrücktenaus,
sammeltendieTieremitderHandabodervernichteten
siemitBlei-oderKalkarsenat.DieBöden,indenensich
eingegrabeneKäferbefanden,wurdenmitSchwefelwasserstoff,BenzoloderRohpetroleumbehandelt.Heuteist
derKartoffelkäferzwaringanzEuropaverbreitet,wird
aberdurchPflanzenschutzmittel,resistenteKartoffelsortenundInsektenfresseranderMassenvermehrung
gehindert.
P9 Kartoffelqualität
hinsichtlichForm,
Kartoffelsortenunterscheidensich
haften.FürTrockenensc
heig
Koc
und
ack
Größe,Geschm
ffer)isteinhohes
s,Pu
erzeugnisse(Chips,Pommesfrite
rigerGehalt
nied
dein
hun
erlic
Trockengewichterford
stbeimBraten
anreduzierendenZuckern,dasichson
mmesfriteswerdPo
sun
Verfärbungenzeigen.FürChip
eckewerden
reZw
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bevorzugt.
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rundeSortenwegenderbesseren
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SortenmithohemStärkeg
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rdensienichtinder
kostspieligeralsGetreidesind,we
Mastverwendet.
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InSupermärktenundaufdemWoc
ngen,wiemehlig
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Kartoffelsortenerhältlich.Klassifi
Etiketten.Etwa
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auf
man
det
oderfestkochend,fin
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gleichgroßeKnollenkönnenrohu
chmackusw.
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keit,
werden:Farbe,Schnittfestig
• Gebhardt, H.; Kinzelbach, R.; Schmidt-Fischer, S.: Gebiets fremdeTierarten.ecomed,Landsberg1990
P10 WasistdieKartoffel?
P7 AusdemNatura-Kochstudio
Kartoffelpuffer indisch
Manbenötigtfür6bis8Puffer:1kgmehlig-kochende
Kartoffelsorte,3TeelöffelKoriandersamen,3EsslöffelSesamsamen,3EsslöffelCurrypulver,12Frühlingszwiebeln,
3StückfrischerIngwer,ButterschmalzzumBraten.
KorianderundSesamineinertrockenenPfanne1Minute
rösten,Currydazugeben,abkühlenlassen.DieKartoffeln
waschen,schälenundnichtzufeinreiben.DieMassein
einemTuchausdrücken.ZwiebelninfeineStreifenschneiden,Ingwerschälen,reibenundallesmitderMassevermischen.ReichlichFetterhitzen,MasseindasFettsetzen
undglattstreichen.Puffernacheinanderca.5Minutenauf
beidenSeitenknusprigbraten.
Übrigens:EchteKartoffelpufferbrauchenkeinEi—die
KartoffelstärkegibtdemPufferHalt.
Kartoffelchips mit Paprika
KartoffelnschälenundmiteinemGurkenhobelinhauchdünneScheibenschneiden.Kurzwaschenundgründlich
abtrocknen.PortionsweiseinAusbackfett(180°C)knusprigbraten.ChipsabtropfenlassenundmitPaprikaund
Salzbestreutservieren.
P8 TippsundAdressen
BeimBesuchaufeinemSchulbaue
rnhofodereinemerkundungsoffenenBetriebkönnenkon
ventionellebzw.alternativeMethodendesAnbauskenn
engelerntwerden.
AdressensindbeidenLandesbauer
nverbändenerhältlich:
• DeutscherBauernverbande.V.,Go
desbergerAllee
142–148,53175Bonn.Tel.:0228/81
980,
E-Mail:[email protected]
• Homepage:http://www.bauernv
erband.de
• AIDe.V,Konstantinstr.124,53179B
onn,E-Mail:
[email protected]
DieKartoffelisteinumgewandelterSeitenspross.Indie
Blattnarben(Augen)einerlänglichenKartoffelwerden
Nadelngesteckt.VomNabelstrangauswirdeinFadenvon
NadelzuNadelgelegt.DasErgebniskannmit„normalen“
PflanzensprossenodereinemKaktusmitwenigengroßen
Stachelnverglichenwerden.
• Schloms, M:PhysiologischeSchulversuchemit
derKartoffelknolle.Aulis,Köln1981
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Literatur
• Dostal, B.: KartoffelnimökologischenLandbau.
In:Ökologie&Landbau,Heft97/96,S.37
• HandelsklassenfürSpeisekartoffeln.AID(Aus wertungundInformationsdienstfürErnährung,
LandwirtschaftundForstene.V.,Bonn)Nr.1251
• Kartoffeln.200köstlicheRezeptemitWarenkunde.
Mosaik,München1992
• KennwortLebensmittel—einHandbuchfürden
täglichenEinkauf.AID,Nr.3017
• Kooperation:VierBauernerzeugenKartoffeln.
In:Bio-Land.Fachzeitschriftfürdenökologischen
Landbau.Heft6/95,S.8
• Schloms, M.: PhysiologischeSchulversuchemit
derKartoffelknolle.In:PraxisSchriftenreiheBiolo gie,Band30/1981
• WirerkundeneinenBauernhof.AID,Nr.1296
75
Die Grundorgane der Pflanze … … werden vielfältig genutzt
Basiskonzepte
Die Beispiele gehören
zu dem Basiskonzept
Struktur und Funktion [SF 19] und Entwicklung [EN 9]. Die
stammesgeschichtlichen Verwandtschaften sind Teil
des Basiskonzepts
Entwicklung [EN 4].
Waschen
Schnitzeln
Arbeitsblatt Seite 77
A1 Die Wildkohlpflanzen unterschieden sich etwas in ihren Merkmalen. Es gab Pflanzen, die
etwas dickere Stängel besaßen. Samen dieser
Pflanzen wurden weiter angebaut. Samen von
Pflanzen mit den dicksten Stängeln wurden
wiederum weiter angebaut usw.
[EG 3, EG 7, KO 2, KO 7, AFB II]
A2 Weiß-/ Rotkohl: Blätter; die Sprossachse wurde
gestaucht, die Blätter wurden größer sowie
fleischiger und bilden einen Kopf.
Grünkohl: Blätter; die Blätter sind stark gekraust.
Rosenkohl: Knospen; die Knospen (Rosen)
werden aus verkleinerten Blättern gebildet.
Kohlrabi: verdickte Sprossachse; die Sprossachse (Blattnarben) hat sich verkürzt und ist
stark angeschwollen.
Blumenkohl: Blütenstände; die Blütenstand­
achse hat sich verkürzt, die Blüten haben sich
vermehrt und sind mächtiger geworden. Brokkoli: Blüten und Blütenstandachse;
Brokkoli kann als eine Fortentwicklung des
Blumenkohls aufgefasst werden. Die Blütenstandachsen sind länger.
[EG 3, EG 7, KO 2, KO 7, AFB III]
Salat liefernde Pflanzen
Auspressen
Die Organe der Salat liefernden Pflanzen stellen Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe sowie
Extraktstoffe und etherische Öle, die geschmacksbildend wirken.
Beispiele dazu:
– Gartenkresse: genutzt werden meist
Keimpflanzen
– Kopfsalat, Schnittsalat, Sommerendivie, Spargelsalat: Diese Sorten leiten sich vermutlich
vom Wilden Lattich (Lactuca serriola), einer
Steppenpflanze Südeuropas ab, die bei uns
auf Schuttplätzen zu finden ist.
– Cichorium: Winterendivie, winterhart, die
Blätter können schon im Frühjahr geerntet
werden.
– Löwenzahn: Wildsalat, bedeckt man die
Rosetten mit Stroh, vergeilen die Blätter und
bleiben zart.
– Feldsalat: Wintersalat, die Rosetten sind winterhart.
Literaturhinweise
Scharf, V.; Kaufmann, H.: Zucker — ein natürlicher
Stoff? In: Friedrich Heft 17/1999 Mensch-NaturTechnik, S. 14 – 16
Medienhinweise
http://www.xlab-goettingen.de: Zucker aus Zuckerrüben
http://www.suedzucker.de: Von der Zuckerrübe
zum Zuckerkristall
Zuckerrüben
Rohsaft
Filtern
Verdampfen
Zentrifugieren
Botanik
Zuckerrüben, Futterrüben (Runkelrüben) und
Rote Rüben gehören zur Art Beta vulgaris und
werden deswegen auch als Betarüben bezeichnet. Die Pflanzen sind zweijährig; im ersten Jahr
entwickelt sich der Rübenkörper, im zweiten der
Samenträger.
11,8
16,5 Kopf
15,5
17,0
17,3 Hals
18,2
17,7
Körper
18,2
Reinigen
17,3
16,8
15,8
14,6
17,0
16,5
15,5
Schwanz
Zuckergehalt von Rüben
Zu
ck
er
Weißzucker
17,7
76 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
Geschichte
Schon im 8. Jahrhundert v. Chr. bauten die
Babylonier Rüben mit süßem Geschmack an.
Auch in den Küchenverzeichnissen Karl des
Großen finden sich Angaben über süße Rüben,
als Zuckerlieferant waren sie unbekannt. Erst
die Berliner Chemiker Marggraf und Achard
beschrieben den Zuckergehalt von Betarüben.
Achard gründete 1801 die erste Zuckerfabrik
in Cunern (Schlesien). Zuerst wurde er mit
Hohn und Spott bedacht und angefeindet. Die
Kontinentalsperre unter Napoleon I und die
ausbleibenden Einfuhren von Zucker aus Zuckerrohr bewirkten ein Umdenken. Man begann
systematisch mit der Züchtung von Betarüben
mit hohem Zuckergehalt (16 bis 17 Gewichtsprozente). Heute wird 1/3 der Weltzuckerproduktion
aus Betarüben gewonnen.
Zuckergewinnung
Den Zucker (Rohrzucker) gewinnt man durch
Auslaugen von Rübenschnitzeln. Unerwünschte
Begleitstoffe, wie Säuren und Eiweiße, werden
mit Calciumhydroxid ausgefällt. Die Lösung
wird in Vakuumverdampfern eingedampft. Die
Rückstände werden zu Alkohol vergoren oder
als Viehfutter verwendet.
Gemüsekohl
Die verschiedenen Kohlsorten, die wir heute kennen,
gehen auf eine Ursprungsform, den Wildkohl, zurück.
Die Blätter des Wildkohls wurden bereits im alten Rom
gegessen. Die Menschen damals machten wohl die
Beobachtung, dass bei der einen oder anderen Kohlpflanze die Blüten größer, die Blätter fleischiger, zarter
oder wohlschmeckender waren oder gar die Stängel
an Dicke zugenommen hatten. Diese Pflanzen wurden
getrennt von den anderen weiter vermehrt. Unter
den Nachkommen wurden diejenigen ausgewählt, die
bestimmte gewünschte Merkmale besonders stark
ausgeprägt hatten. Über viele Jahrhunderte hinweg
wurden auf diese Weise die heutigen Spielformen des
Wildkohls herausgezüchtet.
Wildkohl
Blumenkohl
Weiß-/Rotkohl
Rosenkohl
Brokkoli
Grünkohl
Kohlrabi
A1 Wie aus dem Wildkohl der Kohlrabi gezüchtet wurde, weiß zwar keiner genau, dennoch gibt es begründete
Vorstellungen. Erläutere, wie aus dem Wildkohl durch Züchtung der Kohlrabi entstanden sein könnte.
A2Gib an, welche Pflanzenteile der Mensch von den dargestellten Kohlsorten verzehrt. Wie haben sich die
Pflanzen im Vergleich zum Wildkohl verändert?
© Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009
77
Der Kohl — eine gezüchtete Gemüsepflanze
Nutzpflanzen werden auch ungeschlechtlich vermehrt
Schülerbuch Seite 66
A1 Beschreibe den Unterschied zwischen Nutz-
Basiskonzepte
Die Unterscheidung zwischen
geschlechtlicher und
ungeschlechtlicher
Fortpflanzung ist Teil
des Basiskonzepts
Entwicklung [EN 6]. Dabei werden Kenntnisse zu den Grundorganen der Pflanze
vertieft. Das ist Teil
des Basiskonzepts
System [SY 5].
und Wildpflanze. [EG 3, KO 4, AFB I]
– Nutzpflanzen sind das Ergebnis der Züchtung.
Menschen kultivieren diese Pflanzen. Gemüsepflanzen sind Nutzpflanzen. Wildpflanzen
sind Pflanzen, die in dieser Form auch in der
Natur vorkommen. Diese Pflanzen haben
Eigenschaften, die der Mensch nutzt, um damit
Züchtung zu betreiben.
A2 Erkläre mit eigenen Worten die Entstehung
der Nutzpflanzen aus dem Wildkohl. [EG 3, KO 4, AFB II]
– (siehe auch Arbeitsblatt Seite 73) Der Wildkohl
ist eine natürlich vorkommende Pflanze. Die
Menschen haben vor langer Zeit festgestellt,
dass diese Pflanzen Teile besitzen, die als
Nahrung dienen können. Daraufhin wurde die
Pflanze gezüchtet und zwar in vielerlei Richtungen. Durch die Vermehrung von Pflanzen mit
gut ausgeprägten und vielen Blättern wurde
z. B. der Grünkohl gezüchtet. Pflanzen mit dicken und zahlreichen Stammknospen ergaben
den Rosenkohl.
A3 Erläutere mithilfe der Abbildungen unten
und der Seiten 64/65, welcher Pflanzenteil
der jeweiligen Kohlsorten als Nahrungsmittel
verwendet wird. [EG 3, EG 13, KO 2, KO 4, AFB II]
– Grünkohl: Blätter; Blumenkohl: Blütenstände;
Rosenkohl: Sprossknospen; Brokkoli: Blütenstände; Weißkohl: Sprossknospe
A4 Suche nach weiteren Kohlarten, zum Beispiel
in Supermärkten oder in Kochbüchern. [EG 3, EG 7, KO 2, KO 4, AFB I]
– Chinakohl, Grünkohl, Rotkohl, Spitzkohl, Wirsing, Pak-Choi (chinesischer Senfkohl)
Schülerbuch Seite 67
A1 Wie ist so etwas möglich? Formuliert zu zweit
Vermutungen, die zur Beantwortung der
Frage hilfreich sein könnten. [EG 9, EG 11, KO 1, AFB II]
– individuelle Lösung.
A2 Erläutere die Vorteile der ungeschlechtlichen
Vermehrung für die Züchtung. [EG 2, EG 11, KO 2, AFB II]
– Man hat schnell vollwertige Pflanzen. Die Nachkommen haben dasselbe Erscheinungsbild und
dieselben Eigenschaften wie die Mutterpflanze.
Pflanzen, die nur schwer oder gar keine Samen
bringen, lassen sich leicht und sicher vermehren.
A3 Eine weitere Form, Obst- und Zierhölzer zu
vermehren, ist die Veredelung. Beschreibe die­
se Form der ungeschlechtlichen Vermehrung
mithilfe der Abbildungen aus der Info-Box und
benenne Vorteile. [EG 2, EG 11, KO 2, AFB II]
– Erläuterungen entsprechend der Info-Box
78 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
Arbeitsblatt Seite 79
A1 Begonie: Die Blätter werden zerschnitten
und bewurzeln sich, wenn sie in Erde gesetzt
werden. Streifenlilie: Die Mutterpflanze bildet Ausläufer, die sich bewurzeln. Forsythie: Äste der Mutterpflanze werden als
Stecklinge in Wasser gestellt und bewurzeln
sich. Ananas: Die rosettigen Kronschöpfe werden
aus der Ananas gebrochen und bewurzeln
sich, wenn sie in Wasser gestellt werden. Stachelbeere: Wenn ein Ast den Boden
berührt, wachsen dort Wurzeln. Es entsteht
eine neue Pflanze, wenn man den Ast später
abtrennt. [EG 1, EG 11, KO 4, AFB III]
A2 Begonie, Ananas (Schnitte erforderlich)
[EG 11, KO 4, AFB III]
A3 Die meisten Zimmerpflanzen (siehe Zusatzinformation), Erdbeeren etc. [KO 4, AFB II]
Vegetative Vermehrung
Bei zahlreichen Pflanzenarten dominiert die vegetative Vermehrung. Dazu gehören das Scharbockskraut, die Quecke und zahlreiche Wasserpflanzen.
Bei der Erdbeere und beim Kriechenden Hahnenfuß
sind vegetative und generative Vermehrung von
gleichem Gewicht für den Fortbestand der Art.
Vermehren die Schülerinnen und Schüler Pflanzen,
entsteht meist eine gewisse emotionale Bindung,
wenn diese heranwachsen und gedeihen. Die
Pflanzen haben dann einen hohen Aufforderungscharakter. Werden die selbst vermehrten Pflanzen
im Klassenzimmer gehalten, werden sie meist
ordentlich gepflegt und in den Ferien auch bereitwillig mit nach Hause genommen. Bei der Auswahl
der Pflanzenarten sollte Wert darauf gelegt
werden, dass die Wasserversorgung mit den Eigentümlichkeiten des Schulbetriebs verträglich ist.
Folgende Arten, die sich vegetativ vermehren
lassen, haben sich im Klassenzimmer bewährt:
– Streifenlilie (Chlorophytum comosum, Steppenpflanze aus Südafrika): Ausläuferpflänzchen
von den langen Trieben abschneiden.
– Zyperngras (Cyperus papyrus, Sumpfpflanze
aus Madagaskar): Blütenschopf mit kurzen
Halmstück abschneiden und die Blätter auf
die Hälfte einkürzen; Blütenschopf in Wasser
oder ein Gefäß mit nassem Sand setzen.
– Dreimastblume (Tradescantia spec., tropisches
und subtropisches Amerika): 6 cm lange Kopfstecklinge in wassergefüllte Gläser setzen.
– Brutblatt (Kalanchoe daigremontiana; K. laxi­
folia, K. tubiflora, Wüsten und Halbwüsten
Madagaskars): An den Blatträndern des
Brutblattes wachsen zahlreiche violette Brutknospen. Fallen sie ab, wachsen vollständige
Pflanzen heran. Normalen Dünger vertragen
die Brutblätter nicht, im Sommer wenig Kakteendünger geben.
Ungeschlechtliche Vermehrung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Pflanzen ungeschlechtlich zu vermehren.
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A1 Schau dir die Abbildungen genau an und schreibe auf, was dargestellt ist. Notiere auch jeweils, aus welchen
Teilen der Mutterpflanze die neue Pflanze herangezogen worden ist.
Begonie: Streifenlilie: Forsythie: Ananas: Stachelbeere: A2Welche der gezeigten ungeschlechtlichen Vermehrungsarten kommen so in der Natur nicht vor? Begründe.
A3Kennst du weitere Pflanzenarten, die ungeschlechtlich vermehrt werden? Schreibe die Namen auf.
© Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009
79
Lexikon: Nutzpflanzen
Arbeitsblatt Seite 81
A1 individuelle Lösung [EG 5, AFB I]
A2 Baumwollfasern fühlen sich weich an, Sisalfasern sind rau. [EG 3, AFB I]
A3 Das Baumwollgarn reißt zuerst. [EG 4, AFB I]
A4 Baumwollfasern lassen sich gut anfärben.
Basiskonzepte
Die zahlreichen Beispiele gehören zum
Konzept Variabilität
und Angepasstheit
[SF 19, EN 9]. Bei der
Zuordnung der Pflanzenteile werden auch
Kenntnisse zu den
Grundorganen der
Pflanze vertieft. Das
ist Teil des Basiskonzepts System [SY 5].
[EG 4, AFB I]
A5 Beim Verbrennen von Pflanzenfasern riecht
es wie verbranntes Papier, das ebenfalls aus
Zellulose besteht. [EG 10, AFB II]
A6 Baumwolle: Sie ist weich, reißfest und gut
anfärbbar. Die Fasern des Baumwollsamens
dienen der Verbreitung der Samen, Sisalfasern
dienen der Verstärkung der Blätter gegen
mechanische Einwirkungen. [EG 11, AFB III]
A7 individuelle Lösung [EG 5, AFB II]
Fasern liefernde Pflanzenarten
Baumwolle: Bei der Baumwolle handelt es sich
um eine alte Kulturpflanze. Archäologische Funde
belegen, dass Baumwolle bereits 2500 vor Chr. in
Peru und 500 v. Chr. in Ägypten verarbeitet wurde.
Im 19. Jahrhundert gewann die Baumwollpflanze
mit der industriellen Revolution und dem Bevölkerungswachstum an Bedeutung. Insbesondere die
Entkernungsmaschinen (Abtrennung der Haare
vom Samen) beschleunigten ihren Aufstieg zur
Weltwirtschaftspflanze. 1988 machte die weltweite
Baumwollproduktion mit rund 18 Millionen Tonnen
78 % aller produzierten Pflanzenfasern aus. Baumwollhaare können bis zu 4 cm lang werden, sind
fest, gut spinnbar, anfärbbar und haben wärmeiso­
lierende Wirkung. Aus den Samen wird Öl und
Protein gewonnen.
Sisal: Zur Gewinnung von Hartfasern werden die
Blätter der Agave sisalana in tropischen Ländern
angebaut. (Die besonders fleischigen Blätter der
Agave americana, die aus dem Mittelmeerraum
bekannt ist, eignen sich nicht dazu.) Die lanzettlichen, stachelspitzen Blätter können bis zu 2
Meter lang werden. Nach 6 bis 9 Jahren bilden die
Pflanzen Blütenstände aus und sterben ab; bis
dahin können bis zu 250 Blätter geerntet werden.
1986 wurden weltweit 436 000 Tonnen Sisalfasern
produziert. Weitere Faserpflanzen: Flachs, Jute,
Cocos).
Fasern im Unterricht
Baumwollgarn, Watte und Sisal kann man in
Kaufhäuser besorgen. Watte, in der die einzelnen
Fasern keine Vorzugsrichtung aufweisen, lässt sich
leicht zerzupfen, Baumwollgarn hingegen, in dem
die Fasern versponnen sind, zeichnet sich durch
eine gewisse Reißfestigkeit aus. Die Schülerinnen
und Schüler können mithilfe des Mikroskops den
Grund dafür herausfinden. Die Dehnbarkeit von
Pflanzenfasern im Vergleich zu Haaren kann mit
dem Versuchsaufbau von Aufgabe 3 untersucht
werden. Haare (Wolle) führen bei der Verbrennung
zum typischen Ammoniakgeruch (Protein).
Literaturhinweise
Bickel-Sandkötter, S.: Nutzpflanzen und ihre Inhaltsstoffe. Quelle & Meyer, Wiebelsheim, 2002
Heyland, K. U.: Ölfrüchte, Faserpflanzen, Arzneipflanzen und Sonderkulturen. Ulmer, Stuttgart
2006
Lieberei, R.: Nutzpflanzenkunde. Thieme, Stuttgart
2007
Nachtigall, W.: Das große Buch der Bionik. DVA,
München 2003
Verarbeitung der Kakaobohnen
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80 Pflanzen und Tiere in verschiedenen Lebensräumen
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Baumwolle und Sisal — zwei Naturfasern
Der Mensch versteht sich schon mehrere tausend Jahre lang darauf, Fasern aus Pflanzen zu gewinnen. Die
Samenkörner der Baumwolle besitzen Fasern, die bis
zu 4 cm lang werden können. Sie werden vom Samenkorn abgetrennt und zu Baumwolle versponnen. In
den Blättern der Agave befinden sich bis zu 2 m lange
Fasern (Sisal), die aus den Blättern herausgelöst
werden können.
A1 Bringe wenige Baumwollfasern aus Watte, Baumwollgarn sowie Sisalfasern auf einen Objektträger.
Füge dann mit einer Pipette einen Tropfen Wasser
zu jeder Faserart hinzu. Lege jeweils ein Deckgläschen auf und untersuche die Fasern bei geringer
Vergrößerung unter dem Mikroskop. Fertige möglichst genaue Zeichnungen der Fasern an.
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A2Beschreibe, wie sich die Fasern der Baumwolle und der Agave anfühlen.
A3Hänge Gewichte (z. B. zwei Liter-Plastikflaschen) an einer Sisalfaser bzw. einem dünnen Baumwollfaden auf.
Fülle die Flaschen langsam mit Wasser. Protokolliere, welche Faser zuerst reißt.
A4Lege die Fasern in eine Färbelösung (z. B. Saft aus grünen Pflanzenteilen oder Kirschsaft). Beobachte die
Veränderungen und notiere, welche Faser sich besser färbt.
A5Lege Faserproben in eine Porzellanschale und zünde sie an. Beschreibe den Geruch.
A6Recherchiere, welche Aufgabe die Fasern des Baumwollsamens, welche die Fasern im Blatt der Sisal-Agave
haben. Welche Faser eignet sich zur Herstellung von Kleidungsstücken? Begründe deine Meinung
A7 Mikroskopiere Fasern verschiedener ausrangierter Kleidungsstücke und stelle fest, in welchen Baumwoll­
fasern verarbeitet wurden.
© Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009
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