um uns herum nur nichts - Stiftung Hamburg Maritim

Werbung
UM UNS HERUM NUR NICHTS
Uraufführung des Dokumentartheaters in Brunsbüttel am 10. Juli 2014
Das Letzte Kleinod inszeniert im Sommer 2014 das dokumentarische Theaterstück UM UNS HERUM
NUR NICHTS über den Arbeitsalltag auf See. Dafür begleitete der Autor Jens-Erwin Siemssen
mehrere Frachtschiffe bei der Fahrt auf europäischen Schifffahrtsrouten. An Bord führte er
zahlreiche Gespräche mit Seeleuten. Offiziere, Maschinen- und Deckspersonal erzählten von ihrem
Job, dem Schiff und der Heimat. Aus den Interviews ist ein Theatertext entstanden. Das Stück wird
in Zusammenarbeit mit der Deutschen Seemannsmission in Häfen an der deutschen Nordseeküste
gespielt.
Kein Beruf ist mehr mit Vorurteilen besetzt, als der der Seeleute. Doch romantische Klischees
entsprechen nicht dem Alltag des modernen Frachtarbeiters. Fernab unserer gesellschaftlichen
Wirklichkeit existiert auf See eine abgeschottete Welt der Cargonauten. Die Crew stammt meist aus
mehreren Nationen. Ihre Rechte sind durch internationale Seeabkommen nur dürftig geschützt und
kaum zu kontrollieren. Durch immer effizientere Ladeabläufe verringern sich die Liegezeiten der
großen Containerschiffe auf wenige Stunden, bevor es wieder nach See geht. Denn ein
Containerschiff
kostet
täglich
mehrere
zehntausend
Euro.
Laut
internationaler
Transportarbeitergesellschaft gibt es weltweit 1,2 Millionen Seeleute, welche eine hochkomplexe
Logistik für die Lenkung von Warenströmen betreiben.
Ich hab den Vertrag Freitag unterschrieben und bin am Montag an Bord gegangen.
Sonntagnacht musste ich los. Das kann ich gar nicht beschreiben. Irgendwie hast du keinen
Hunger, du willst gar nichts. Du willst nur bleiben. Und den Tag gemeinsam verbringen. Du
willst, dass eine Minute einen Monat lang dauert. Wenn du weißt, dass du für so lange Zeit
weg musst. Aber was kannst du tun?
Dennoch zieht es die Seeleute immer wieder zur See zurück. Der Alltag auf See ist übersichtlicher,
beschränkt sich die Welt hier doch auf wenige Quadratmeter. Tatsächlich scheitern viele langjährige
Seeleute an den komplexeren Sozialstrukturen an Land. Die dokumentarische Inszenierung berichtet
über die persönlichen Schicksale der Seeleute. Was lassen sie an Land zurück? Welche Hoffnungen
tragen sie mit sich? Was verbindet sie mit der See?
Die Erzählungen der Seeleuten wurden zu einem Theatertext verdichtet. Geprobt wird das Stück an
originalen Schauplätzen: Auf dem Deck von Frachtschiffen, in der Seemannsmission und auf dem
Containerterminal werden die fünf Schauspieler (Andreas Kerbs, Christos Anastasopoulos, Barry
Emond, David Hardenberg, Dan-Thy Nguyen) mit dem Bordalltag und der Gefühlswelt von Seeleuten
konfrontiert. Regie führt Jens-Erwin Siemssen, die dramaturgische Begleitung hat Karsten Barthold.
Die Uraufführung findet am 10. Juli 2014 um 20:00 Uhr in Brunsbüttel statt. Die Vorstellung wird auf
einer Kaje am Ufer des Nord-Ostseekanals gespielt. Während der Aufführung ziehen hinter der Szene
die internationalen Frachtschiffe auf dem Weg vom oder ins Baltikum vorbei. Bis zum 26. Juli 2014
wird die Vorstellung außerdem auf Kajen in Hamburg, Stade, Bremerhaven, Cuxhaven,
Wilhelmshaven und Emden gespielt. Das Projekt findet in Kooperation mit der Deutschen
Seemannsmission statt.
Das Letzte Kleinod inszeniert Orte und deren Geschichten. Die dokumentarischen Vorstellungen
werden nach den Erzählungen von Zeitzeugen gestaltet und an den originalen Schauplätzen
aufgeführt. Meist bearbeitet das Theater maritime Themen, die an der niedersächsischen Küste
spielen. Das Letzte Kleinod bearbeitet lokale Themen oft in einem internationalen Zusammenhang.
Die Vorstellung „Atalanta“ wurde auch in Kenia und in Tansania gespielt. Die Vorstellung „Die
verlorenen Söhne“ über Walfang führte das Kleinod im Nationaltheater Nuuk/ Grönland und in
Uummannaq auf. Weitere Projekte realisierte Das Letzte Kleinod in Kanada, Spitzbergen, Island,
Spanien, Tonga, Polen und in den Niederlanden. Das Letzte Kleinod wurde im September 2013 mit
dem Kulturpreis der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover ausgezeichnet. In der
Spielzeitrückschau 2012 von ‚Die Deutsche Bühne‘ wurde Das Letzte Kleinod als Theater mit einem
künstlerisch besonders mutigen und tragfähigen Profil genannt. Im Jahrbuch von „TheaterHeute“
2011 wurde der Künstlergruppe von einem Kritiker das Prädikat der „besten Gesamtleistung eines
Theaters in der Saison“ zugesprochen.
Weitere Informationen: www.das-letzte-kleinod.de
Das Projekt wird mit freundlicher Unterstützung vom Land Niedersachsen, der Deutschen
Seemannsmission, dem Landschaftsverband Stade und dem Landkreis Cuxhaven durchgeführt.
Vorstellungen von
„um uns herum nur nichts“ - Dokumentartheater über den Arbeitsalltag auf See
Freitag, 11. Juli 2014, 20:00 Uhr, Hamburg
Samstag, 12. Juli 2014, 20:00 Uhr, Hamburg
In Kooperation mit dem Seemannsclub Duckdalben
Schuppen 52A, Australiastraße
Weitere Informationen und VVK unter 0 47 49 – 10 25 64 und www.das-letzte-kleinod.de
oder Seemannsmission Brunsbüttel, Tel. 04852 87252
Herunterladen