ANWENDERBERICHT 12.10 PANASIL® TRAY SOFT / PANASIL® INITIAL CONTACT REGULAR Erneuerung und Erweiterung einer bestehenden prothetischen Versorgung Ausgangssituation: 55-jährige Patientin mit bestehender Versorgung von 11–14 sowie Defekten an den Zähnen 21 und 22. Ziel der Behandlung war folglich die prothetische Rehabilitation der Frontzahngruppe sowie eine Verbesserung der Ästhetik. (Abb. 1) Dr. Ercole Parnanzini 1986 Promotion an der Fakultät für Medizin und Chirurgie der Università degli Studi di Chieti (Italien). Seit 1992 als freiberuflicher Zahnarzt in der Provinz Padua tätig. Metallverstärktes Provisorium vor der Präparation. Dieses im Labor hergestellte Provisorium ist nicht nur aus ästhetischen Gründen, sondern vor allem zur Heilung des Zahnfleisches erforderlich. (Abb. 2) Erste Präparation der Zähne, nach der die Unterfütterung und Zementierung des Provisoriums zum Zwecke der ZahnfleischKonditionierung vorgenommen wurde. (Abb. 3) Zementiertes Provisorium und Zustand des Parodontiums nach circa drei Wochen. (Abb. 4) 1 2 3 4 ANWENDERBERICHT PANASIL® TRAY SOFT / PANASIL® INITIAL CONTACT REGULAR Zustand des Parodontiums nach der Konditionierung mithilfe des Provisoriums. Zu sehen ist, dass das Zahnfleisch vollständig geheilt ist (Abb. 5). Retraktion des Zahnfleisches mittels Doppelfadentechnik. Hierbei wird ein erster Retraktionsfaden (Größe 000), der mit einer adstringierenden Lösung (25%iges Aluminiumschlorid) getränkt ist, in den Sulcus gelegt. (Abb. 6) 5 6 7 Die positive Parodontalsituation ermöglicht das spannungsfreie Einlegen eines zweiten Retraktionsfadens der Größe 0 über den ersten Faden. (Abb. 7) Nach Entfernung des zweiten Fadens ist die Auswirkung der Retraktion und die Darstellung der Präparationsgrenze deutlich zu erkennen. (Abb. 8) Zur Abformung wird ein nicht perforierter Metall-Abformlöffel mit mechanischen Retentionen (RimLock) verwendet, der mit einer dünnen Schicht Haftlack (Panasil® Haftlack) bestrichen wird. Es empfiehlt sich, mindestens 5 Minuten abzuwarten, bis das Lösungsmittel vollständig verdunstet ist. (Abb. 9) 8 9 Die Abformung erfolgt mittels einzeitigem Verfahren unter Verwendung von zwei Materialien: einer schwerfließenden Masse (heavy body) für den Abformlöffel - im vorliegenden Fall Panasil® tray soft - und einer Masse mit mittlerer Viskosität (regular), mit der die präparierten Zahnstümpfe direkt umspritzt werden (in unserem Fall Panasil® initial contact regular). (Abb. 10) Panasil® initial contact (PIC) regular wird mittels des Applyfix® 4 Dispensers in den Sulcus appliziert. Die Intraoral tips ermöglichen ein gezieltes Applizieren. Idealerweise werden die Zahnstümpfe bei dieser Technik in einem Zug, ohne abzusetzen, umspritzt. (Abb. 11) Panasil® initial contact regular ist eine mittelvisköse, fließfähige Masse (medium body consistency), die sich durch eine hohe Thixotropie und hydrophile Eigenschaften auszeichnet, was sich am sofortigen Anfließen an feuchte Flächen zeigt. (Abb. 12) Während die fließfähige Masse appliziert wird, beginnt die Assistentin, den Abformlöffel mit Panasil® tray soft zu befüllen. Dank des Plug & Press® Systems kann dies mit dem automatischen Dosier- und Mischgerät Sympress erfolgen. Die Vorteile des Systems bestehen darin, dass ein homogenes Anmischen und eine präzise Dosierung ohne Materialverschwendung er- ANWENDERBERICHT PANASIL® TRAY SOFT / PANASIL® INITIAL CONTACT REGULAR 10 11 möglicht wird. Da der Behandler in keiner Weise mit dem Material in Berührung kommt, kann er LatexHandschuhe tragen. ( Abb. 13) Einbringen des mit Panasil® tray soft befüllten Abformlöffels; dank seiner Viskosität verteilt sich das PIC regular gleichmäßig im Infragingivalbereich, ohne dass starker Druck auf den Abformlöffel ausgeübt werden muss. Aufgrund seiner Fließfähigkeit kann das Material an die Präparationsgrenzen fließen und alle Details mit äußerster Genauigkeit wiedergeben, was auch seinen hydrophilen Eigenschaften zu verdanken ist. (Abb. 14) 15 16 17 12 13 14 Nach insgesamt 4 Minuten kann der Abformlöffel herausgenommen, abgespült und die Abformung sorgfältig überprüft werden. (Abb. 15) Eindeutig zu erkennen sind: die perfekte Wiedergabe der Präparationsgrenzen, die Verschmelzung der beiden Materialien beim Einbringen des Löffels, die Blasenfreiheit und Vollständigkeit der Abformung sowie der Farbkontrast, der ein rasches Ablesen der Informationen erleichtert. (Abb. 16) Anschließend wird der Gegenkiefer abgeformt. Da es nicht möglich war, die Abformung sofort zur Modellherstellung auszugießen, fiel die Wahl auf Silginat®, ein Abformmaterial auf Vinylpoly- 18 19 ANWENDERBERICHT PANASIL® TRAY SOFT / PANASIL® INITIAL CONTACT REGULAR siloxanbasis (VPS). (Abb. 17) 20 Detail der fertigen Abformung, die im Gegensatz zu herkömmlichen Alginaten mehrere Wochen gelagert und auch mehrmals ausgegossen werden kann, falls neben dem Meistermodell noch weitere Modelle oder Provisorien hergestellt werden sollen. (Abb. 19) Zur Bestimmung der richtigen Unterkieferlage wird eine Bissregistriermasse auf A-Silikonbasis (Futar® D) und ein Übertragungsbogen eingesetzt. Futar® D auf der Bissgabel. (Abb. 20/Abb. 21) Räumliche Bestimmung der Kieferrelation mittels Gesichtsbogen und einer Bissgabel mit der Silikonmasse Futar® D. (Abb. 22) Intro pack Detail der Abformung mit Silginat®, das ähnliche Eigenschaften wie Alginat besitzt, gleichzeitig jedoch die für additionsvernetzende Silikone typische Dimensions-, Lagerstabilität und Präzision aufweist. (Abb. 18) 21 22 23 24 Einprobe des Gerüsts aus Zirkonoxid. (Abb. 23) Schlussfolgerungen: Die mit bewährten Verfahren durchgeführte prothetische Behandlung hat eine Wiederherstellung der Ästhetik zur vollständigen Zufriedenheit der Patientin ermöglicht. Für weitere Informationen: KETTENBACH GmbH & Co. KG Im Heerfeld 7 35713 Eschenburg · Germany Telefon +49 (0) 2774 7050 Telefax +49 (0) 2774 70533 [email protected] www.kettenbach.com 011070_0311 Fertige Arbeit aus Zirkonoxid mit Keramikverblendung. Zu beachten ist die Passgenauigkeit der Arbeit im Bereich des Parodontiums. (Abb. 24)