1. ENERGIEAUTONOMES UND EMISSIONSFREIES STADTHAUS IN PASSIVHAUSSTANDARD 14 Projektbeschreibung Neben der Entscheidung das vorhandene Stadthaus in einer zeitgemäßen Architektur im PassivhausStandard zu sanieren, umzunutzen und zu erweitern, beeinflusste die Auftraggeber die Präsentation von Al Gore über den Co2-Anstieg und den damit verbundenen Klimawandel und die daraus resultierenden Probleme der globalen Erwärmung mit nicht vorhersehbaren gesellschaftspolitischen Auswirkungen, das Sanierungsprojekt unter nachhaltiger und ganzheitlicher Betrachtung des gesamten Energiehaushaltes anzustreben. Seite 26 von 84 Antragsformular Haus der Zukunft – Demonstrationsvorhaben PROJEKTBESCHREIBUNG 1. energieautonomes und emissionsfreies Stadthaus im PassivhausStandard am Beispiel des Bürogebäudes B12a als Demonstrationsprojekt in Wels/OÖ. für höchstem Komfort bei konsequenter Optimierung und Reduktion des Primärenergiebedarfes (kleiner 100 kwh/m2NFL anno), sowie auf eine Reduktion des gesamten Energieverbrauches - Faktor 10 Standort Das Stadthaus B12a liegt im Stadteil Lichtenegg-Wels, ca. 5 Gehminuten vom Stadtplatz der Stadt Wels entfernt. Das Stadtquartier war im 2. Weltkrieg stark bombadiert, in Mitleidenschaft gezogen und wurde in den 50-, bzw. 60er Jahre wieder aufgebaut. Seit dieser Epoche wurden die Stadthäuser zwar in Stand gehalten, aber weder substanziell noch energieeffizient erneuert. Vom Stadthaus B12a können innerhalb von 5 Gehminuten neben den Geschäften für den täglichen Bedarf, alle Bildungseinrichtungen (Kindergarten, Volks,-u. Hauptschule, AHS, BHS, Fachhochschule) und öffentlichen Institutionen erreicht werden. Innerhalb 5 Minuten (Fahrrad) werden alle Freizeit-einrichtungen, Sportanlagen, das Naherholungsgebiet an der Traun sowie alle wesentlichen Unternehmen und Einrichtungen im Stadtgebiet der Stadt Wels erreicht. Aufgrund der Lage des Stadthauses B12a an der anbaupflichtigen Straßenfluchtlinie (Aufbringen von Wärmedämmung nur nach Stand der technischen Erfordernis der OÖ. Bauordnung) im Kontext des Quartieres und zur Stadtstruktur im Allgemeinen ist eine ganzheitliche und nachhaltige Betrachtung erforderlicher Maßnahmen gegeben. Das Grundstück und das Gebäude ist allseitig unbeschattet und für eine energieeffiziente Realisierung im PassivhausStandard prädestiniert. Aufgrund der Widmung und der vorhandenen Feuermauer an der Südseite des Stadthauses ist eine Erweiterung und das Schließen der vorhanden „Baulücke“ möglich – innerstädtische Nachverdichtung – Nutzen bestehenden Stadt-Infrastruktur InhaberIn: Mag. Maria Wimmer, Bernardingasse 14/2, 4600 Wels Grundstücks No. 714, 711/2, 712/1, 712/14, KG Wels 51242, Anschlüsse an folgende Infrastruktur: Wasser, Kanal, Strom, Gas, Müllabfuhr Realisierungszeitplan Das Gebäude und die Grundstücke der Liegenschaft wurden die letzen beiden Jahre von Mag. Maria Wimmer erworben; Außer dem Einbau einer Etagenzentralheizung (Gaskessel mit je 22 kW-Leistung/Radiatoren) wurde an den auf den Grundstück befindlichen Objekten seit 40 Jahren von den Vorbesitzern keine Investitionen getätigt. Das Stadthaus B14 wird derzeit im 2. Obergeschoss von der Familie der Besitzerin bewohnt; das 1. Obergeschoss und das Dachgeschoss sind an das Architekturbüro der PAUAT-Architekten Architekt DI. Heinz Plöderl vermietet. Es ist vorgesehen das Stadthaus B12a- im südlichen Grundstücksbereich zu realisieren. Nach Fertigstellung des Bürogebäudes wird das Architekturbüro der PAUAT-Architekten das Stadthaus B12a anmieten und die BesitzerIn das bestehende Stadthaus B14 energieeffizient einer Sanierung zuführen. Meilensteine des Projektes: Ende Dezember 2008: Jänner/Februar 2009: Juli 2008: Baugenehmigung Baubeginn Fertigstellung 14.2.3 Bauträger Das Bauvorhaben wird von Mag.Maria Wimmer (Kosten für die konventionelle Errichtung) und von Architekt DI.Heinz Plöderl (Mehrkosten für Energieautonomie und ZeroEmission) realisiert und finanziert. Detaillierte Beschreibung des Projektes Das Stadthaus B14 wurde in den 60er Jahren (Wiederaufbau) als Wohnhaus errichtet. 1994 wurden vom Vorbesitzer EtagenGasZentralheizungen eingebaut. Ende der 90er Jahre wurde das Erdgeschoss an eine Rechtsanwaltskanzlei, das 1. Obergeschoss und das Dachgeschoss an die PAUAT-Architekten vermietet. 2005 erwarb Mag. Wimmer die Liegenschaft und bewohnt mit ihrer Familie das 2. Obergeschoss. Das Gebäude ist mit enormen Komfortdefiziten beheizbar (145- 150 kwh/m2NFL anno). In den Gebäudeecken und an den Fensterstöcken ist „Schimmelbildung“ aufgrund der Wärmebrücken nicht vermeidbar. Bei der durchgeführten Thermografie mit BlowerDoor Messung wurde der bestehende Komfortdefizit trotz überraschender Dichtheit der Gebäudehülle von ca. LWZ von 1,0 eindrucksvoll nachgewiesen. Was war auslösend für den Neubau? Nachdem das Gebäude seit der Errichtung nicht mehr erneuert bzw. saniert wurde, entsprechen die Sanitärinstallationen, die Fenster, die Haus,- und Etageneingangstüren, die Gebäudehülle bei weitem nicht mehr dem Standard. Der hohe Gesamtenergieverbrauch – Heizung der Büroflächen von ca. 24 000 kwh/anno, sowie der Stromverbrauch für die Warmwasserbereitung, für den Betrieb der Beleuchtung und der Büro,- und Arbeitsplatzausstattungen von ca. 12000 kwh/anno und den damit verbunden Betriebskosten, sowie der vorhandene Komfortdefizit – (Mitarbeiter klagen über Zugerscheinungen trotz 24 Grad Raumwärme), nicht bzw. unzureichende Beheizbarkeit der Büroflächen, Schimmelbildung an Bauteilübergängen in allen Geschossen und im Dachgeschoss und gesundheitliche Gefährdung der Nutzer erfordern neben zusätzlicher Flächen dringend eine Erneuerung der Arbeitsplatzsituation. 14.3.3 Erklären Sie den Entscheidungsprozess bzw. geben Sie eine Begründung für die Wahl der geplanten Maßnahmen an. Der Erwerb der Liegenschaft erfolgte unter den Aspekten – Wahl des Ortes/ der Stadt, Lage im Stadtgefüge – Zentrumsnähe, Einrichtungen des täglichen Bedarfes, fußläufige Erreichbarkeit der Einrichtungen für die Ausbildung der Kinder, sanierbares und eventuell auch erweiterbares Stadthaus – Nachverdichten und Nutzung vorhandener Infrastruktur. Neben der fußläufigen Erreichbarkeit wurde auf die Einsatzbarkeit des Fahrrades –sicheres Fahrradwegenetz großen Wert gelegt. Neben der Entscheidung das vorhandene Stadthaus in einer zeitgemäßen Architektur im PassivhausStandard zu sanieren, umzunutzen und zu erweitern, beeinflusste die Auftraggeber die Präsentation von Al Gore über den Co2Anstieg und den damit verbundenen Klimawandel und die daraus resultierenden Probleme der globalen Erwärmung mit nicht vorhersehbaren gesellschafts-politischen Auswirkungen, das Sanierungsprojekt unter nachhaltiger und ganzheitlicher Betrachtung des gesamten Energiehaushaltes anzustreben. Nachdem sich derzeit viele Projekte und Realisierungen auf die Heizenergiekennzahl bzw. Heizlast konzentieren, sollte mit dem 1. Energieautonomen Stadthaus B12a neben der Reduktion der bestehenden Gesamtenerigekosten um den Faktor 10 die erforderlichen Energien für das Kunstlicht, den EDV-Strom, die vielen Hilfsantriebe (Lüftungsgeräte, Umwälzpumpen etc.) das Kühlen und die energieeffiziente Regelungstechnik nicht vernachlässigt werden. Als Architekt beschäftige ich mich seit Mitte der 90er Jahre mit dem energieeffizienten Bauen, dem PassivhausStandard und gehöre zu den Pionieren energieeffizienter StrukturSanierung im PassivhausStandard. Durch meine Tätigkeit versuche ich neben hochwertigen, dauerhaften und wirtschaftlichen Lösungen ein Wegbereiter zur Verbreitung gesamtheitlicher Betrachtung hochenergieeffizienter Baukonzepte und Realisierungen im Kontext der Lebenszyskluskosten zu sein. Diese Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen (Vortragstätigkeit im Rahmen der IGPassivhaus, Energiesparmessen, Landesregierungen, Seminaren, Tagungen, Lehrtätigkeit an Universitäten etc.) und weiterzuentwickeln wird das Bauen zukünftig entscheidend beeinflussen“ – Architekt Heinz Plöderl Für diese Umsetzung spricht die Nachhaltigkeit der vorgesehenen Gesamtmaßnahmen und der Komfortgewinn, sowie die damit gewonnene neue Identifizierung mit dem Stadthaus (Image Arbeiten in der Stadt). Gegen eine Realisierung des ganzheitlichen und nachhaltigen Ansatzes spricht die finanzielle Machbarkeit und könnte in der vorgesehenene Konzeption mit entsprechender Unterstützung als Demonstrationsprojekt natürlich realisiert werden. Die wesentliche Kompenente des vorliegenden Konzeptes das Erreichen einer Primärenergiekennzahl unter 100 kwh/m2NFL anno für den Gesamtenergieverbrauch wird nicht realisierbar sein und die wesentlichen innovativen Komponten der Sanierung (VIP-Paneele, Brennstoffzelle, Tages,- und Kunstlichtmanagement sowie die Optimierung der EDV-und Regelungstechnik) außer einer Realisierbarkeit in NiedrigstEnergiestandard an der Straßenfluchtlinie (die erforderlichen Dämmstärken reduzieren die Nutzflächen) werden großteils entfallen. Ziele und erwartete Ergebnisse Das Projekt „1. Energieautonomes und emissionsfreies Stadthaus im PassivhausStandard“ entspricht den Zielen und Rahmenbedingungen Neubau energieeffizienter Betriebsgebäude Mit der Realisierung wird als Mehrwert und zusätzliches Ziel verfolgt als Pilotprojekt mit Vorbildwirkung als gelungenes Beispiel einer ganzheitlichen und nachhaltigen und energieautonomen Realisierung im PassivhausStandard unter Nutzung vorhandener Infrastrukturen vorhandene Barrieren abzubauen und die im Sinne der erforderlichen CO2 Reduktion viele Nachfolgeprojekte zu initieren. Hauptziel ist die erstmalige Realisierung eines ZeroEmission Stadthauses im Passivhausstandard, der damit verbundene enorme Komfortgewinn und durch Einsatz innovativer und effizienter Gebäudetechnik den Gesamtenergiebedarf um den Faktor 10 zu reduzieren. Durch die koordinierte Durchführung und integrativen Planungsansatz steht dieses Projekt als Vorbildcharakter für faktisch alle Stadthäuser - Wiederaufbau der 50-ziger bis 80-ziger Jahre. Ähnlich wie mit dem ersten österreichischen Passivhaus im Neubau – EFH Caldonazzi – soll hiermit eine neue Ära nachhaltiger zukunftsweisender Stadtteilreparaturen und Stadthäuser - Neubau wie Sanierungen durch umgesetzte Praxisbeispiele eröffnet werden. Bei sukzessiver Einbindung von nachhaltigen „Energetischen Faktor 10 Sanierungen“ gemäß dieses Demonstrationsprojektes mit einem Reduktionspotential an CO2-Emissionen von nahezu 100 %, könnten die, laut Kyoto-Optionen-Analyse der ÖKK (Österreichische Kommunalkredit AG) bis zu 5 Millionen Tonnen, CO2 Einsparung im Gebäudebereich sogar noch übertroffen werden, und damit ein noch wesentlicherer Beitrag zur Erreichung des Kyotoziels geleistet werden. Vorallem würde diese „Energieautonome Totalsanierung“ aber einen wesentlichen Beitrag für die langfristigen umweltpolitischen Reduktionsziele ergeben. Erwartete Ergebnisse bei der 1. Energieautonomen StadthausSanierung: • • Konsequente Optimierung und Reduktion des Primärenergiebedarfs (max. 100 kWh/m2NFL anno) Reduktion des Energiebedarf für Raumwärme um 90 % • Reduktion des Ressourcenverbrauchs – Gesamtenergieverbrauchs • Reduktion der Bauzeit durch größtmöglichen Vorfertigungsgrad für rationelle u. qualitätssichernde Altbausanierung • Erhebliche Steigerung des Wohnkomforts gegenüber konventionell sanierten Gebäuden (Frischluftqualität, kein „Schimmel nach Sanierung“-Effekt durch „falsches Lüften“) • Bedarfsgerechte Lüftungs- und Haustechnik für jede Nutzungseinheit • wesentliche Innovationsimpulse für die österreichische Wirtschaft und Spitzenreiterposition in Europa im großen Zukunftssektor der Altbaumodernisierung mit Passivhauskomponenten • Entwicklung und Marktdiffusion nachhaltiger und wartungsarmer Fassadensanierungen • Einsatz von rezyklierfähigen Konstruktionen in der Sanierung, nachhaltige Verwertung nach Ende dessen Lebenszyklus • Realisierung von behaglichem Raumklima durch umfassend warme Gebäudehülle im Gebäudebestand • Reduktion der CO2 Emission um mind. 90% (990 m2 Nutzfläche x 50kg/m2 = 49 500 kg = 49,5 to CO2 anno Folgeabschätzung Während heute standardmäßig Realisierungen im Mittel zu energetischen Einsparungen von 25 – 45% führen, und gleichzeitig aber nicht den gewünschten Komfortgewinn bringen, soll dieses Best-Practice Beispiel richtungsweisend aufzeigen, dass mit vertretbaren Mehrkosten weitaus höhere Energie- und Emissionseinsparungen von bis zu 100% realisierbar sind. Vorallem wird mit solch einer umfassenden Realisierung aber der im Neubau bereits bewährte Komfortstandard des Passivhauses erzielt. Entgegen konventionellen Realisierugnen, bei denen oft erst Komforteinbußen durch dichtere Fenster, falsches Lüften, und damit Schimmelbildung, Erkrankungen, etc. auftreten. Um allerdings im Sektor Stadthaus die nachhaltige Realisierung zum Passivhaus zu forcieren, müssen solche Pilotprojekte vorbildhaft umgesetzt werden, um Beispielwirkungen zu erzielen, mehr Informationen zu ergeben und andererseits Anreize zu bieten, indem die Maßnahmen der Realisierung für den Benutzer/ die Benutzerin eine merkliche Verbesserung von Wohnkomfort und Wohnqualität bringen. Innovationsimpulse für die österreichische Wirtschaft Im Neubau von Passivhäusern hat sich die österreichische Wirtschaft bereits einen Weltruf erarbeitet, zählt zum Spitzenreiter nachhaltigkeitsorientierter Entwicklungen am Bausektor; diese Unternehmungen können trotz schlechter Baukonjunktur über volle Auftragsbücher berichten. Diese einzigartige Chance des Know-How Vorsprungs sollte nun aber unbedingt auch bei der Stadteilreparatur Passivhausstandard genutzt werden, um diesen zukünftig noch viel größeren Markt mit nachhaltigen, intelligenteren und effizienteren Lösungen neu zu gestalten. Dieser Technologievorsprung Österreichs bei der Entwicklung nachhaltiger Technologien in der Altstadtreparatur bzw. Modernisierung wird ganz wesentlich zur Erreichung von langanhaltenden positiven Wirtschafts- und Beschäftigungseffekten beitragen können. Weiters kann dieses Pilotprojekt Impulsgeber für Energieautonome und höchst energieeffiziente Stadteilreparaturen und Modernisierungen sein. (Nutzung vorhandener Infrastrukturen!!!) Innovationsgrad/Vorbildcharakters des Vorhabens und Unterscheidbarkeit: Innovation 1: Steigende Energieautonomie durch lokale (subsistente) Produktion von Strom und Wärme bzw. Kälte (Brennstoffzelle, PV-Elemente, Tiefensonden Innovation 2: Energiemanagement durch Vernetzung unterschiedlicher Nutzungsbereiche über ein Speichermassenbasiertes Heiz-/ Kühlkonzept Erstmalige Umsetzung eines Stadthauses im Passivhausstandard bei konsequenter Optimierung und Reduktion des Primärenergiebedarfes auf max. 100 kWh/m2 NFL anno. Durch die nachhaltige und ganzheitliche Betrachtung des gesamten Energiehaushaltes bietet dieses Projekt einen Vorbildcharakter für faktisch alle Stadtteilmodernisierungen. Mit diesem Stadthausprojekt werden konsequent alle Maßnahmen ergriffen, um auch bei einem bestehenden Gebäude bisher kaum erzielte Qualitäten von höchster Luftqualität, Komfort und Behaglichkeit bei gleichzeitig verschwindend geringem Gesamtenergiebedarf zu erreichen. Architektur: Das Pilotprojekt soll nicht nur modernsten energetischen Kriterien entsprechen, sondern auch zeitgemäß gestaltet sein. Der schlichte Baukörper des Hauses findet seine Stärke auf der Suche nach einer zeitgemäßen, dem Umfeld angemessenen Antwort in funktioneller Hinsicht – in Räumen, deren Ästhetik in der Logik Ihrer Abfolge, der Stimmigkeit der Proportionen und dem gezielten Einsatz von Licht und Sicht. Der Bezug zum Aussenraum ist ein wesentlicher Schwerpunkt des Konzeptes, das sich in seiner Formensprache auf wenige leicht lesbare Elemente, die eng an funktionelle Vorgaben gekoppelt sind, wie Offenheit in kommunikativen Zonen und optimierte Belichtungsverhältnisse der unterschiedlichen Nutzungen. Darstellung der Projektteile, die den Vorbildcharakter unterstreichen • • • • Weiterentwicklung in punkto Montage- und Befestigungstechnik für den Serieneinsatz von VIP-Paneelen zur Sanierung der Fassade an der Straßenbaufluchtlinie Wärmebrückenfreie und rationelle Montage der Fensterstöcke in der Ebene der vorgehängten Wandelemente – Einsatz in den VIP-Paneel-Wandelementen Minimierung der Wärmebrücken im Bereich aufgehendes Mauerwerk durch großflächige dicke Schirmdämmung im Erdreich, bzw. VIP-Paneelen im Gehsteigbereich Erstmaliger Einsatz einer Brennstoffzelle – Energieeinsparung und Autonomie durch lokale (subsistente) Produktion von Strom und Wärme bzw. Kälte Gegenüber den bisherigen Realsierungen wird bei diesem Projekt die Umsetzung des PassivhausStandards an einem Stadthaus in Zentrumsnähe unter konsequenter Optimierung und Reduktion des Primärenergiebedarf (max. 100 kWh/m2 NFL anno) demonstriert. Bei gleicher Qualität und gleichem Komfort wird neben der Weiterentwicklung eines energieeffizienten Tages-und Kunstlichtmanagements eine ganzheitliche und nachhaltige Betrachtung zur Reduktion des gesamten Energieverbrauches bei Einsatz von innovativen und hocheffizienten Gebäudetechniken herangezogen. Ziel ist die Gesamtenergiekosten - Faktor 10 – um 95% zu reduzieren. Dabei liegt die wesentliche Unterscheidung und Weiterentwicklung in der gesamtheitlichen Betrachtung des Primärenergiebedarfes und in der konsequenten Reduktion der benötigten Restenergie – Kraftwärmekopplung – und im Energiemanagement durch Vernetzung unterschiedlicher Nutzungsbereiche über ein speichermassenbasiertes Restwärme-/ Kühlkonzept. Haustechnik HT-1: Raumseitige Elemente + speichermassenbasierte Flächenkühlung/-heizung zB Thermisch aktivierte StB-Decken + passive Nachtauskühlung Büro + Kaskadische Abwärmenutzung Büro --> Vorerwärmung Zuluft/Komfortlüftung, Puffern in Tiefensonden + passivhaustaugliche KomfortLüftung HT-2: Zentrale Komponenten + Brennstoffzelle/Kompaktgerät Wasserstoff als Stromversorgung des Bürohauses - Ziel: Jahresbilanz Elektrizitätsbezug/ -lieferung auszugleichen + Abwärmenutzung der Brennstoffzelle zur Warmwasserbereitung Bürohaus (150l) + 2Tiefensonden a 100 m für direct-cooling der Büroflächen sowie für Außenluft Vorerwärmung/ Vorkühlung der Komfortlüftung Alternativ: Grundwasserbrunnen (auf Basis der Voruntersuchung nicht genehmigungsfähig bestehende Wasserrechte im Abflussstrom + Wärmepumpe für Restwärmebereitstellung Energieverbrauch – Energieeinsparungsmaßnahmen PassivhausStandard - Neubau Stadthaus Bedarfseitige "EnergieEffizienz" der Büronutzung - minimierter Strombezug Beleuchtung, Ausstattung der Arbeitsplätze, technisches Equipment Nutzfläche-Neubau: ca. 395 m2 Jahresbedarf an Raumwärme-Neubau: 3 650 kWh anno (vgl. Jahresbedarf an Raumwärme derzeitige BestandNutzung: 148kWh/m2NFLa bei 165 m2= 24 420 kWh anno BGF: 503 m2 - HWBref. 7,0 kWh/m2a Heizlast: 13,8 W/m2 NFL (nutzerbezogen) - lt. OIB: 20 W/m2 BGF max. Heizlast: 1090,2 W - Abdeckung: Tiefensondenanlage mit Wärmepumpe Stromverbrauch Bestand-Büro : 10 500- 11 900 kWh a für ca. 165 m2 Nutzfläche Büro ca. 65 kWh/m2 Nutzfläche anno Stromverbrauch nach Neubau: ca. 395 m2 Nutzfläche Büro Einsparung von mind. 50% gegenüber konventionellen Verbrauch für die Minimierung des Haushaltsstroms werden von den Auftraggebern energiesparende,tageslichtoptimierte Beleuchtungen, E-Geräte mit der Effizienzklasse AAA, ein Tages- und Kunstlichtmanagement eingesetzt, EDV-Strom und Hilfsantriebe auf deren Effizienz überprüft. Reduktion der Gesamtenergiekosten – Faktor 10 !!! Nutzung erneuerbarer Energieträger 8kWP - Photovoltaik-Anlage (5kWP-PhotovoltaikAnlage für BrennstoffZelle + 3 kWP-PhotovoltaikAnlage für Wärmepumpe) KompaktBrennstoffzelle 4kWP - Wasserstoff mit Elektrolyseur Vorerwärmung/Kühlung der Außenluftzuführung der 3 dezentralen Komfortlüftungsgeräte 3 durch einen 2 Tiefensonden (Alternativ: Grundwasserbrunnen) Bauteilaktivierung - Kühlen mit 2 Tiefensonden a 100 m (keine zusätzliche Energie!!!!) . Wechselwirkung & Vernetzung von Energiesystemen In der Übergangszeit herrschen in Büros (Kühlbedarf) gegensätzliche Bedingungen verglichen mit dem Wohnbereich (Heizbedarf) daher Vernetzung über Betonkernaktivierung und Kaskadische Abwärmenutzung Büro --> mit dem Tiefensonden Wartung und Reparatur Bei Nutzung des bestehenden AltbauBüros stört die Auftraggeberin u.a. die laufenden relativ hohen Wartungs- und Reperaturkosten für die beiden Gasthermen von durchschittlich € 150.-/a neben den stark steigenden Energiekosten für Strom und Gas. Weiters schwanken im Hinterkopf immer der Komfortdefizit (schlechte Luft, vor allem in den Bereichen der Druckzentren und die durch die Wärmebrücken verbundene „Schimmelbildung“ mit dem damit verbundene Risiko- potential mit. Daher steht einer rasche Realisierung Neubau Stadthaus B12a in einem hohen Standard (Passivhaus) mit der damit verbundenen Komfortsteigerung sowie eine rationelle Konzeption mit dem multifunktionalen Lüftungskompaktgerät auch aus der Sicht der Wartungsvereinfachung, Filterwechsel kann selbst durchgeführt werden, auf der Wunschliste. Bei den Fassadensystemen wird auf eine pflegearme und robuste Fassade im Stadtgebiet wert gelegt. Mit der vorgesehenen Fassadengestaltung erlangt der schlichte Baukörper auch seine besondere architektonische Gestaltung. Sonstiges Als innovatives Unterfangen gilt sicherlich , passivhaustaugliche und durchdringungsfreie Wandelemente mit Vakuumdämmung für die Altbausanierung im städtischen Bereich in der Sockelzone – Westfassade zum angrenzenden Gehsteig einzusetzen. Die VIP-Paneele sind durch entsprechende „bruchfeste“ Fassadenplatten (DiBondPlatten) zu schützen. Leitprojekt des Projektverfassers für energieautonome und emissionsfreie Nachverdichtung in bestehenden Stadtstrukturen durch den Neubau dieses Stadtgebäudes - Nutzung-Büro/Verwaltung 14.4.2 Ökologische und biologische Verträglichkeit Angabe der Baumassen: Nutzung freier Baufelder inmitten bestehender Ortsstrukturen - Nutzung bestehender Infrastruktur und Erschliessungssysteme; Baukörper: 10,5 x 15m x 10 m Einsatz ökologischer und baubiologischer Materialien Baustoffe werden ressourcenschonend zum Einsatz gebracht. Die Fundamentplatte wird auf SchaumglasSchotter /Wärmedämmung ausgeführt. Die vorgehängten hochgedämmten Fassadenelemente sowie die Außenwände, tragenden Innenwände und die Dachkonstruktion sind selbstverständlich nur aus HFCKW- und HFKW- freie Produkten bzw. mit VIP-Paneelen im PassivhausStandard realisiert. Die Fenster werden als PH zertifizierten Holz-Alu Fenster, die Türen aus Holz ausgeführt. Die Fußbodenoberflächen werden bis auf die Nassräume und Eingangszonen mit Holz-böden ausgeführt. Für alle relevanten Produkte müssen die ausführenden Firmen die F-Gas Freiheit dieser Produkte nachweisen. Ökobilanz: Nach einer ersten Abschätzung werden durch den innovative nachhaltigen Neubau trotz einer Verdoppelung der bisherigen Nutzflächen durch den Passivhausstandard ca. 80 % weniger Energie verbraucht, sowie ca. 95% weniger CO2Emissionen freigesetzt Ebenso positiv wird sich die Ökobilanz der „Grauen Energie“ darstellen. Eine exakte Bilanzierung wird in bewährter Weise nach entgültig definierter Baudetails während der Projektlaufzeit durchgeführt werden. Für die Abschätzung der ökologischen Lebenszyklusanalysen der einzelnen Bauteile und –konstruktionsaufbauten wurden sowohl der „Baubiologische Bauteilkatalog“ vom IBO als auch die SIA Studie D 0123 für Hochbaukonstruktionen herangezogen, beziehungsweise die eigenen detaillierten Berechnungserfahrungen von den Projekten „Passivhausscheibe Salzkammergut“ 1998 und der Bauteilanalyse beim Projekt „Erste Passivhaus Schulsanierung“ in Anlehnung herangezogen. Lebenszyklus-Betrachtung Die thermische Gebäudehülle wird in Massivbauweise und teilweise mit VIP-Paneelen ausgeführt, womit eine leichte Trennbarkeit und Recyclierbarkeit bzw. Weiternutzung nach der Nutzungsdauer sichergestellt wird. Der große Vorteil der geplanten Ausführung liegt in der kompakten Ausführung der Fassaden bei Wahrung größtmöglicher Nutzflächen im vorgegebenen bebaubaren Grundstück. Dadurch werden auch in der Zukunft wichtige monetäre Resourcen geschont und die Instandhaltung bzw. Sanierung kann im Gegensatz zu herkömmlichen Vollwärmeschutzfassaden ohne große Abfallmengen erfolgen. Der Lebenszyklus unterscheidet sich aber ansonsten nicht von anderen Passivhausgebäuden. Wird das Gebäude einmal umgebaut, teilweise oder zur Gänze entsorgt, so ist der Großteil der Baustoffe recyclebar und kann konventionell entsorgt werden. Bei der Entsorgung der Vakuumpaneele fallen anstelle 120 m3 EPS nur 15 m3 Kieselsäure und 0,7 m3 Kunststofffolie an, die dem Herstellungsprozess wieder zugeführt werden können. Die Dämmung der Fundamentplatte des Zubaues besteht aus wiederverwendbarem SchaumglasSchotter. Angaben zur Betriebsenergie Energietechnische Kenndaten Restheiz- und Kühllasten Raumkonditionierung Kühllasten: 0,96 kWh/m3anno sowie ca. 1580 kWh/anno HWB: 7,30 kWh/m2a sowie ca. 3670 kWh/anno Luftmengendimensionierung Konditioniertes BruttoVolumen: 1651 m3 Restluftwechsel: 0,04 1/h Energetisch wirksamer Luftwechsel 2,0 1/h hochenergieeffiziente Wärmerückgewinnung mit SommerBypass (ca. 80-85%) Nachweis der Sommertauglichkeit Die Sommertauglichkeit ist lt. Nachweis gegeben. Die Beschattung erfolgt über außen liegende Raffstore. Durch die Innenbeschichtung mit Thermoshield kommt es zusätzlich zu einer Minimierung der Raumlufttemperatur von ca. 1 °C. Die Übertemperaturhäufigkeit kann mit dem Beschattungssystem bis auf Null geregelt werden. Passive+aktive Maßnahmen zur sommerlichen Kühlung aufgrund innerer Wärmequellen: + Speichermassenbewirtschaftung passiv über Nachtkühlung und aktiv über Bauteilaktivierung/ Quelle: Grundwasserbrunnen + solare Sorptionskühlung im Büroteil 14.4.5 Sozialverträglichkeit Bei der Entwicklung des Hauskonzeptes wurde auf offene, freundliche Architektur mit hohem Bezug zum Umraum wert gelegt. Die Inhaber erhalten im Erdgeschoß zur Ausübung Ihrer Tätigkeit als Architekten und Designer sowie FarbkünstlerIn Ihre Arbeitsräume – Zugang zum Aussenraum. Die Büroräumlichkeiten sind so situiert, dass Parteienverkehr und der Arbeitsablauf ohne Eingriff in die Arbeitsabläufe der im Stadthaus angeordneten Arbeitsplätze möglich ist. Durch die örtliche Nähe zum Bestand ist aber die gewünschte Kontaktaufnahme zwischen den Kindern und den Eltern (Mag. Wimmer/ Architekt Plöderl), die im Stadthaus arbeiten und ihre Ateliers betreiben, jederzeit möglich. Eindeutig ist die neue Lebensqualität mit höchstem Komfort und Behaglichkeit als eine der wesentlichsten Gesichtspunkte entscheidend gewesen. Mit der hellen, lichtdurchfluteten Architektur und dem großzügig offenen Atelierräumen wurde dem Wunsch der AuftraggeberIn entsprochen, die engen, dunklen und unbehaglichen Räume der Nutzung des Altbaus zu öffnen und durch den Erweiterung einen wichtigen Impuls für eine nachhaltige und energieeffiziente Entwicklung des bestehenden Stadtquartieres in Wels zu geben. Außerdem ist den Auftraggebern die finanzielle Zukunftssicherung durch die Unabhängigkeit von Energiepreisen für den Gesamtenergieverbrauch ein sehr wichtiges Anliegen, und entspricht auch den Zukunftsvisionen für eine lebenswerte umweltschonende Zukunft für die eigenen Kinder. Neben den Eingängen werden auf Wunsch der Auftraggeber gedeckte Fahrradabstellplätze untergebracht. Im architektonischen Entwurf wurde die ursprüngliche tragende Struktur des Neubaus entwickelt, die auch in Hinkunft eine Teilung bzw. eine differenzierte Nutzung des Gebäudes durch Einziehen vonTrennungen ermöglicht. Daher sind statische Konzept des Skelettbaues im Neubau keine tragenden Wände vorhanden, sodass eventuelle Änderungen der Raumstrukturen erfolgen kann. 14.4.6 Wirtschaftlichkeit 14.4.6.1 Nettoerrichtungskosten pro m2 Nutzfläche: Die Nettobaukosten des Projektes: Variante A: StandardRealisierung lt. OÖ.Bauordnung - ca. 1050.- Eur/m2 Nutzfläche 395 m2 Nutzfläche a 1050.- Eur/m2 Nutzfläche= Eur 415 000,Variante B: energieautonomes und emissionsfreies Stadthaus ca. 1575.- Eur/m2 Nutzfläche 395 m2 Nutzfläche a 1575.- Eur/m2 Nutzfläche= Eur 635 000,Die höheren Baukosten betragen ca. 220 000.- Eur Mehrkosten Reproduzierbarkeit und Marktpotenzial Die Sanierung und Erweiterung an heutige Wohn,- und Arbeitsbedürfnisse in bestehenden Stadtstrukturen ist ein unendlich großen Potential und stellt durch den Generationenwechsel eine der wesentlichsten Schwerpunkte der Bauwirtschaft in den kommenden Jahrzehnten dar. Dabei besteht die einmalige Chance mit diesem Pilotprojekt einen Meilenstein für neue und nachhaltige Qualität von räumlichen Erneuerungen und Erweiterungen bestehender Stadtstrukturen zu erreichen. Mit diesem vorgeschlagenen Projekt lässt sich vor allem sehr rasch, wie in den Kapiteln vorher ausführlich beschrieben, eine breite Öffentlichkeitswirksamkeit und damit gute Chancen auf Vervielfältigung eines Standards von sehr hoher energieeffizienz und geringster Emission mit ganzheitlicher und nachhaltiger Gesamtenergieeffizienz auch in bestehenden Stadtstrukturen umsetzen. Bereits im März 2009 würde bereits eine großangelegte Präsentation als Rahmenprogramm der Welser Energiesparmesse damit möglich sein. Das zur serienreife weiterentwickelte Wandsystem mit VIP-Paneelen sowohl für die Althaussanierung als auch im Neubau ist jederzeit reproduzierbar und eröffnet vielen Gebäuden an Grenzen - anbaupflichtigen Strassenfluchlinien, Gehsteigen die Möglichkeit einer Realisierung in den PassivhausStandard, ohne dabei auf die erforderlichen Nutzflächen auf Grund der vorgegebenen Bebauungsfläcehn zu verzichten. Daraus entwickelt sich ein hohes Marktpotential sowohl im Privat,- als auch im Gewerbe- und Objektbereich. Die Vorteile neben der Möglichkeit einer eleganten Architektursprache mit schmalen Außenwänden liegen vor allem in der Platzersparnis im Bereich von 7 - 10% der Grundrissfläche, als auch an Grundgrenzen und Straßenfluchtlinien hoch dämmende Fassaden herzustellen.