Interview mit Prof. Dietmar Eberle (Architekturbüro Baumschlager-Eberle GmbH in Lochau) Wie äußert sich Solares Bauen? Prof. Eberle: “Der Begriff Solares Bauen trifft nur den Rand des Problems. Was hinter der Ambition des Solaren Bauens steht, ist ja, dass wir lernen müssen, mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen effektiver und besser umzugehen. D.h., dass wir auf der einen Seite den Komfortstandard, mit dem wir leben wollen, sogar erhöhen und weiterentwickeln, aber gleichzeitig weniger Energieressourcen, wie Betriebsenergien oder graue Energien, dafür aufwenden. Dazu kann auch die Sonne einen gewissen Beitrag leisten.” Wie sehen Sie die oft propagierte Südausrichtung? Prof. Eberle: “Das ist ein Thema, das nur unter ganz spezifischen klimatischen Voraussetzungen funktioniert. In dicht besiedelten Gebieten unter 600 m Höhe ist die Südausrichtung im Normalfall ein eher lächerliches Konzept und alle Gebäude, die sich mit der Minimierung der Wärmeverluste beschäftigen, sind viel effektiver als die Gebäude, die sich mit der Optimierung der Wärmegewinne beschäftigen. Und viele der unter dem Aspekt solarer Gewinne errichteten Häuser haben doch heute Kühlprobleme: in den Sommermonaten leidet man dort unter Überhitzung. Das erleben viele Nutzer gerade im aktuellen Klima besonders intensiv. Wir könnten auf die Baulösungen der früheren Generationen schauen, sie zeigten es uns jahrhundertelang, wie man in unserem Klima lebt - man kann in allen mitteleuropäischen Lagen erkennen, dass die alten anonymen Bautypologien alle sehr kompakt gestaltet sind. D.h. sie sind überproportional tief gegenüber unserem heutigen Verständnis, sie stellen einfache Volumen dar, bei denen ein optimiertes Verhältnis zwischen Abkühlungsfläche und beheiztem Volumen herrscht. Diese Gestaltungsgrundlage sollten wir auch heute beachten.” Können wir bei diesem Thema aus der Baugeschichte lernen? Prof. Eberle: “Bei Häusern unter ca. 600 bis 800 m haben uns eigentlich alle alten Haustypologien vorgemacht, wie man bauen sollte, nämlich kompakt, kompakt, kompakt.” Wie stellt sich solare Architektur dar? Prof. Eberle: “Seit 20 Jahren will man uns einreden, dass Solare Architektur neu und anders auszusehen hätte. Dies ist ein Missverständnis. Das ist einer der Gründe, warum diese Solare Architektur sich nie irgendwo weit verbreitet hat. Es gibt weder eine Passivhaus-Architektur noch eine Solare Architektur. Es gibt nur gute und schlechte und nachhaltige und nicht nachhaltige Architektur. Die Nachhaltigkeit entscheidet sich primär nicht auf einer technischen Ebene, sondern auf der Ebene von kultureller und sozialer Akzeptanz. Wenn man etwas mit gut gemeinten Argumenten baut, das kulturell nicht akzeptiert wird, dann ist dies nicht nachhaltig und widerspricht den durch die Technik implizierten Zielen, ressourcen-schonend zu sein. Bei all diesen Betrachtungen zum Thema Energiediskussion rede ich über Behaglichkeit, denn das ist doch das, um was es geht, wenn wir Gebäude bauen. Es geht doch nicht darum, ob wir schlussendlich 3 Watt mehr oder weniger verbrauchen, sondern es geht um Behaglichkeit und Aufenthaltsqualität!” Sie erwähnten Nachhaltigkeit. Was ist ein nachhaltiges Gebäude? Prof. Eberle: “Das am wenigsten nachhaltige Gebäude ist das, welches keine soziale und kulturelle Akzeptanz hat. Denn das führt zu einer kurzen Lebens- bzw. Nutzungsdauer.” Noch einmal zu solaren Gewinnen und zur Südausrichtung. Prof. Eberle: “In Höhenlagen von 300 bis 600 m sind Gebäude, die für hohe solare Gewinne konzeptioniert sind, eigentlich falsch, weil die Bewölkungs- und Nebeldichte im Flachland in den Wintermonaten zu hoch ist. In einer Gesamtbilanz wiegen die solaren Gewinne nicht die durch diese Gebäudeformen hervorgerufenen Mehraufwendungen auf. In Höhenlagen von 700 bis 900 m, wo man im Winter Nebelfreiheit hat und auch die Bewölkungslage besser ist, kann man mit hohen Strahlungsgewinnen rechnen, die in diesen Häusern auch richtig verwendet werden können. Darum sollten Häuser, die unter etwa 700 bis 900 m Höhe liegen, deutlich anders gebaut werden als Häuser, die darüber stehen. Bei Häusern, die über 700 m stehen, spielt die Optimierung der Gewinne aus der Globalstrahlung, d.h. Südorientierung, etc. eine große Rolle.” Hohe Dämmung einerseits oder solare Orientierung andererseits? Prof. Eberle: “Es gibt im Umgang mit Energie grundsätzlich zwei ganz unterschiedliche Prinzipien: Einerseits ein Konzept, das sehr stark auf solare Gewinne abzielt, wie Südorientierung, Wintergärten, flache Gebäude, nach Norden geschlossen, nach Süden offen. Andererseits gibt es Gebäude, die versuchen, die Wärmeverluste zu minimieren. Bei ihnen geht es um das Verhältnis zwischen Oberfläche und Volumen, zwischen Oberfläche und Nutzfläche, etc., also um Kompaktheit. Abhängig vom Standort ist einmal das eine Prinzip richtig und einmal das andere. Der wesentliche Faktor dafür ist die Bewölkungsdichte und die Sonnenscheindauer, die in Hochlagen höhere solare Erträge ergeben. Hier spielen die auf Süden hin orientierte Gebäude die größere Rolle.” Bauen wir heute über-technisiert? Prof. Eberle: “Erst einmal muss man feststellen, dass unsere Komfortansprüche für das Bauen gewaltig gestiegen sind. Keiner von uns wäre heute bereit, in einem Gebäude ohne fließend Wasser und ohne fließend warmes Wasser, ohne ein hohes Volumen an beheizten Räumen und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit zu leben. In unserem Klima benötigen Sie daher immer eine gewisses Maß Technik, um diese Ansprüche zu befriedigen. Gleichzeitig gibt uns diese Technik die Möglichkeit, die notwendigen Energieaufwendungen viel rationeller herzustellen und bereitzustellen. Und wenn wir über zukünftiges und ressourcenschonendes Bauen reden wollen, werden wir das nicht ohne Technikeinsatz machen können. Allerdings haben wir bei allen Technikgenerationen ein Problem, das ich so skizzieren möchte: noch vor 20 Jahren war es üblich, dass man zuerst ein Haus geplant hat und anschließend hat man eine Heizung hineingebaut. Man hat diese Heizung als ein in sich geschlossenes technisches System und das Haus selbst ein aus mehreren anderen technischen Systemen bestehendes Gebilde verstanden. Wenn wir heute über Energieoptimierung reden, müssen wir begreifen, dass das Haus mit der Technik ein integriertes System darstellt, das nicht beliebig kombinierbar, bzw. austauschbar ist.” Stehen für diese komplexe Fragestellung die benötigten Haustechnik-Spezialisten bereit? Prof. Eberle: “Es ist ein Problem, dass wir für diese Fragestellung immer noch sehr wenig Fachleute haben, die aufgrund ihrer Ausbildung ein genügend breites Verständnis für den Zusammenhang zwischen Haustechnik und Gebäudekonstruktion besitzen. Das ist der Punkt, an dem wir heute immer noch, wie auch schon vor einigen Jahren, stehen. Andererseits darf man nicht übersehen, dass es heute diverse bautechnische Büros gibt, gerade auch in Vorarlberg, die die Gebäudetechnik mit ihren physikalischen Gesetzmäßigkeiten beherrschen.” Sehen Sie in der Bau- und Haustechnik energiesparender Gebäude wirklich Fortschritte? Prof. Eberle: “Der Fortschritt besteht darin, dass heute viele Technologien marktfähig sind, die sich vor 5 bis 10 Jahren noch im Entwicklungsstadium befanden. Beispielsweise Gläser mit extrem niedrigen U-Werten, oder die Technologie der kontrollierten Gebäudelüftung, bei der sich besonders bei kleinen Geräten viel weiterentwickelt hat. Wir sind hier jenseits des experimentellen Stadiums. Derartig optimierte Gebäudetechnik mit kontrollierter Lüftung und spezieller Gebäudehülle hat unser Büro beispielsweise für das Verwaltungsgebäude der Münchner Rückversicherung verwendet. Hier geht es um Steigerung des Nutzerkomforts im Sommer wie im Winter bei gleichzeitiger Reduktion des Energieverbrauchs. Wir bauen derartige Gebäude auch in der Schweiz, in Belgien und in China.” Wenn man sich die Arbeiten vieler Architekten ansieht, entsteht der Eindruck, dass diese Technologieentwicklung an vielen vorbeigegangen ist. Prof. Eberle: “Es ist seit vielen Jahren das gleiche Problem: Energiekosten sind auch heute noch zu niedrig. Daher fehlt also der entscheidende Anreiz zum Energiesparen.” Ist das energiesparende Bauen bereits zum Standard geworden? Prof. Eberle: “Die aktuelle Energieeinsparverordnung in Deutschland ist seit Februar vergangenen Jahres in Kraft und weist einen Weg in eine zukünftige Richtung. Auch gibt es inzwischen mehr Niedrigstenergiehäuser, Passivhäuser, Solarhäuser, etc. Das Wichtigste ist aber, dass es Menschen gibt, die diese Baustandards wollen. Das ist eine Bewusstseinsfrage. Energiebewusstes Bauen ist inzwischen Bestandteil des kulturellen Selbstverständnisses von großen Firmen geworden, wie schon oben dargestellt. Das war vor einigen Jahren noch nicht der Fall.” Ist der Einsatz von Lüftungsanlagen gestiegen? Prof. Eberle: “In den vergangenen Jahren wurden sehr viel mehr Lüftungsanlagen eingebaut. Das spricht für sich.” Energieoptimiertes Bauen auf dem Vormarsch? Beurteilen Sie dies als künstlerisch engagierter Architekt oder auch als ökonomisch rechnender Unternehmer? Prof. Eberle: “Der Komfortanspruch ist allgemein gestiegen. Man fordert heute gekühlte Büros. Im Sommer sollte es dort nicht über 26°C warm werden. Die technischen Entwicklungen werden vielmehr durch den Wunsch nach höherem Komfort bestimmt als aus dem Bewusstsein nach reduziertem Energieverbrauch. Mir ist es daher wichtiger, dass es in Zukunft viele Häuser gibt, die 20 bis 25 kWh/m²a statt der jetzt üblichen 80 bis 100 kWh/m²a verbrauchen. Es ist mir weniger wichtig, ob es darunter ein paar gibt, die nur 10 oder 16 kWh/m²a verbrauchen.” Energiesparendes Bauen äußert sich oft genug in unakzeptabler Gestaltung - muss das sein? Prof. Eberle: “Es hat immer schon Leute gegeben, die gemeint haben, Bauen würde durch Technologie bestimmt. Bauen ist jedoch eine zutiefst kulturelle Frage, die auf einer Bewusstseinsebene entschieden wird und nicht auf einer technischen. Wenn es heute Architekten gibt, die meinen, dass aktuelle Energietechniken in Kombination von Gebäuden zu einer komplett anderen Gebäudeform führt, sind sie auf dem Holzweg. Menschen haben eine Geschichte, leben in ihr und identifizieren sich mit ihr. Sie beheimaten sich in ihrer Geschichte und darin hat sich auch die Architektur zu beheimaten. Wer das nicht berücksichtigt, erstellt Gebäude, die abgelehnt werden.” In Vorarlberg hat sich eine spezielle Architektur ausgebreitet. Prof. Eberle: “Der Unterschied des Bauens in Vorarlberg im Vergleich zu Deutschland ist historisch begründet. Deutschland war ein viel reicheres Land als diesseits der Grenze. Das hängt u.a. mit der Erbfolge, mit der Realteilung, mit den positiveren klimatischen Verhältnissen in Deutschland zusammen. Beispielsweise ist in Konstanz die Niederschlagsmenge halb so groß wie in Bregenz; daher verfaulen die Kartoffeln hier im nassen Boden. Das ist nur ein Grund, warum das deutsche Bodenseeufer in der Geschichte reicher war als Vorarlberg. Aus dieser Armut heraus entwickelte sich hier eine wesentlich stärkere Bereitschaft, sich aus dieser Geschichte weg zu bewegen und Neues anzupacken. Um die historischen Standortnachteile zu überwinden mussten und müssen die hiesigen Unternehmen innovativer sein, offener, leistungsbereiter. Daher gibt es heute hier viele innovative Unternehmen, auch im Bausektor.” Die Armut als spezifische Form der Geschichte? Prof. Eberle: “Man muss sehen, dass man in einer Region ohne wirtschaftlichen Druck, weil die materiellen Voraussetzungen eigentlich relativ gut sind, weniger dynamisch ist. Auch hatte Vorarlberg aufgrund seiner geografischen Isoliertheit, keine Orientierung auf ein bestimmtes Zentrum. Während das deutsche Bodenseeufer politisch, wirtschaftlich und kulturell auf die Zentren Stuttgart und München orientiert ist. Natürlich gibt es auch in der deutschen Bodenseeregion einzelne Städte mit dynamischer Entwicklung. In Vorarlberg jedoch gibt es kein Zentrum, auf das man sich orientieren könnte. Daher können wir hier viele Funktionen vorweisen, die normalerweise nur in Zentren zu finden sind: welche Stadt leistet sich beispielsweise ein Kunsthaus wie Bregenz? In welcher Stadt mit 30.000 Einwohnern findet man etwas Vergleichbares wie das Bregenzer Festspielhaus, ein Opernhaus mit 1.800 Sitzplätzen, das noch dazu ganzjährig bespielt wird?” Gute Architektur als Lebensstil? Prof. Eberle: “Der Anspruch der Bauherren, architektonische Qualität zur Definition des Lebensstils, des Lebensgefühls zu verwenden, ist in Vorarlberg sehr hoch, er wird flächendeckend. Diese Entwicklung gibt es in Deutschland in dieser Dichte nicht. Architektur ist eine Frage des gesellschaftlichen, kulturellen Umfeldes. Da gibt es zwischen Vorarlberg und Deutschland unterschiedliche Traditionen. Und man darf nicht vergessen, dass speziell in kleinräumigen Alpengegenden die Tradition des Handwerks als Verbündeter des Architekten eine viel größere Rolle spielt, als dort, wo wir eher Bauindustrien besitzen, wo der Vorfertigungsgrad höher wird. Dort verlieren die Architekten immer mehr ihre Bedeutung oder werden zu Genehmigungsbeschaffern.” Gutes Bauen scheitert in Deutschland aber auch oft genug an bürokratischen Vorgaben, beispielsweise an Bebauungsplänen. Prof. Eberle: “In Vorarlberg ist die Bauadministration schon aufgrund der Kleinheit des Landes sehr überschaubar und im Rahmen der Autonomie auch selbstbestimmt. Hier wird Verantwortung nicht anonymisiert, sondern bleibt personifiziert. Auch gibt es bei uns aus historischen Gründen keine Bebauungspläne. Die Leute hier würden es sich einfach nicht gefallen lassen, dass sie von Besserwissern vorgeschrieben bekommen, was sie zu tun haben. In diesem Zusammenhang stelle ich fest, dass in Deutschland durch die starke Trennung zwischen Städtebau und Hochbau Bedingungen geschaffen wurden, die unendliche viele logische Entwicklungen verhindern, weil die städtebaulichen Festlegungen energetisch eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Gebäudequalität bedeuten. Die werden mit einer vollkommenen Unkenntnis über die pyhsikalischen Problematiken eines Standorts fixiert. Da das Korrigieren dieser Planungsverfahren, unendlich langwierig ist, akzeptiert man, dass gewisse Dinge festgeschrieben sind. Und die sind einfach in einem sehr hohen Maße falsch.” Noch einmal zur Frage der Gebäudeorientierung: Solare Einträge sollte man heute doch mit Simulationsprogrammen berechnen können. Prof. Eberle: “Simulationsprogramme werden heute von Planern zwar vermehrt eingesetzt, sie werden jedoch im normalen Bauprozess noch immer viel zu wenig zur Entscheidungsgrundlage herangezogen. Dazu muss man sagen, dass diese Programme recht komplex sind.” Ist der Nutzer energieoptimierter Bauten mit der Haustechnik überfordert? Prof. Eberle: “Die Haustechnik hat sich weiterentwickelt und ist benutzerfreundlicher geworden. Man muss die Technik nicht mehr verstehen, das Bedienen eines Thermostates ist ausreichend.” Was macht für Sie eine optimale Fassade aus? Prof. Eberle: Eine optimierte Fassaden sollte erstens k-Werte in der Größenordnung von 0,1 bis 0,2 erreichen; zweitens die besten Glastechnologien beinhalten, die uns heute auf dem Markt zur Verfügung stehen; drittens die notwendige Luftdichtigkeit. Und ich erwarte von einer Fassade eine entsprechende Sommertauglichkeit, d.h., daß sie auf ihrer Innenseite eine entsprechend hohe Masse bieten muß. Im Normalfall sind das 3 bis 4 cm oder 80 kg/m2 Gips, die ausreichen, um die Tag-Nacht-Schwankungen als Speichermasse thermisch auszugleichen. Außerdem ist mir wichtig, daß eine Fassade, bezogen auf ihre Langlebigkeit, ein möglichst hohes Maß an Wartungsarmut hat. Welche Rolle spielt das Holz für Fassaden? Prof. Eberle: Holz eignet sich wunderbar für Fassaden. Ich bin in einem 400 Jahre alten Holzhaus aufgewachsen mit einer 90 Jahre alten Schindelholzfassade und die ist perfekt. Ich habe überhaupt nicht das Gefühl, daß ich in den nächsten 20 Jahren dort etwas tun muß. Nennen Sie mir ein anderes Material, das ähnlich dauerhaft ist. Ist Holz für Ihre heutigen Konstruktionen das aktuelle Material? Prof. Eberle: Wir verwenden sehr oft Holz als Außenfassade, weil es bei einer entsprechend technischen Anwendung eines der wartungsärmsten Materialien ist, die es überhaupt gibt. Nur, wenn ich anfange, das Holz zu dekorieren, zu schminken, dann habe ich Probleme nachher mit der Schminke, aber nicht mit dem Holz. Gibt es heute eine höhere Bauqualität als in den vergangenen Jahren - gibt es ein gestiegenes Qualitätsbewusstsein? Prof. Eberle: “Die Bauqualität wird leider immer schlechter. Speziell in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wird der ökonomische Druck immer stärker und fördert eine immer kurzfristigere Betrachtung des Bauens. Da Qualität sich oft erst in langen Zeiträumen bezahlt macht, wird auf sie oft genug bewusst verzichtet. Gerade in Deutschland ist es so, dass die großen Investitionen der öffentlichen Hand nicht mehr im Bau stattfinden. Bei den privaten Bauherrn äußert sich der Kostendruck in vermehrter Eigenbau-Aktivität.” Herr Prof. Eberle, wir danken Ihnen für das Gespräch. Das Gespräch führte Jörg Pfäffinger