.............................................................. 6 Zentrumspathologie: Der 16-Millionen-EuroRettungsschirm MITGLIEDERMAGAZIN | SEP | 3.2011 Editorial ............................................................ 3 Cartoon von Dirk Meissner .............................. 9 Kurz getaktet ................................................ 16 Namen, Namen, Namen .............................. 16 Afghanistan ................................................... 18 Pathologie-Projekt in Masar-e Sharif Termine ......................................................... 20 Impressum .................................................... 22 CIN3-Befunde ...................................... 4 Forderung an Screening-Programme Recht: Serie ........................................ 10 Teil 1: Verhalten bei Haftungsfällen Molekularpathologie ................... 13 Es darf, wer kann. Aber wer kann? Editorial 3 Rettungsschirme Sehr verehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege, die meisten von Ihnen werden aus der Sommerpause wieder zurück sein. Ich hoffe, Sie haben einen guten Vorrat an Schaffenskraft anlegen können. Die allgemeine Politik hatte nicht viel Verschnaufpause. Rettungsschirme, Eurobonds und der offensichtlich doch nicht so stabile Wirtschaftsaufschwung waren leider nicht als Sommerloch-Themen zu klassifizieren. Einen vergleichsweise kleinen, aber nicht unbedeutenden Rettungsschirm haben auch die Pathologen aufgespannt: über den Zentren. Wir sehen sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil diese strukturelle Änderung und Verbesserung der Patientenversorgung dem Fachgebiet zu neuer Bedeutung verhilft, weinend, weil der Aufwand uns zerreißt. Wie hoch man den Aufwand beziffern muss, den ein Tumorfall unter einem Zentrumsdach für ein Institut für Pathologie zusätzlich verursacht, darüber gibt es jetzt genaue Vorstellungen. Überraschendes Zusatzergebnis war, dass an diesem Kostenblock zwar durchaus die Konferenz als solche mit einem Anteil von 60 Prozent an erster Stelle rangiert, aber mit 40 Prozent der Aufwand für ganz allgemeine Zentrumsarbeit wie Netzkoordination, Lenkungsausschüsse, Qualitätszirkel, Verwaltungsarbeiten, Audits und QM-Vorgaben folgt. Ein Bereich, der so noch nie kalkuliert worden ist. Wir haben ihn – auf das Bundesgebiet hochgerechnet – den 16-Millionen-Euro-Rettungsschirm genannt. An dieser Stelle werden wir noch einiges tun müssen, um die Institute, die sich dieser Aufgabe annehmen, auch finanziell besserzustellen. Erste Vorschläge dazu, die auch schon auf dem letzten Bundeskongress in Berlin vorgestellt wurden, finden Sie, zu einer Tabelle verdichtet, auch in diesem Heft. Das NEUE ergonomische NEXUS / PATHOLOGIE Damit Sie sich um den effektivsten Laborworkflow statt um Ihre Software kümmern können, haben wir unser Pathologie-System konsequent weiter entwickelt. Unsere Erfahrungen aus über 200 Installationen in Pathologien und Zytologien haben uns gezeigt, wo wir Sie im Alltag am besten unterstützen können. Das Pathologie-System auf .net-Basis birgt viele Vorteile in puncto Anwenderfreundlichkeit und Ergonomie – machen Sie sich Ihr eigenes Bild davon. entgegentreten zu können. Die gemeinsame Stellungnahme gibt Zentrumspathologie: Der 16-Millionen-EuroHinweise auf die inhaltlichen Rettungsschirm Mindestanforderungen. Ich hoffe, dass sich die Molekularpathologie, von der manche sagen, sie fange bei der Immunhistochemie schon an, so bald wie möglich 3.2011 als das herausstellt, was sie ist: ein normaler Bestandteil der Tätigkeit von Pathologen. Ein bisschen speziell vielleicht, aber das sind andere diagnostische Bereiche oder andere Methoden auch. „Es darf, wer kann“ muss allerdings immer in beiden Satzteilen ernst genommen werden. .............................................................. 6 MITGLIEDERMAGAZIN | SEP | Editorial ............................................................ 3 Cartoon von Dirk Meissner .............................. 9 Kurz getaktet ................................................ 16 Namen, Namen, Namen .............................. 16 Afghanistan ................................................... 18 Pathologie-Projekt in Masar-e Sharif Termine ......................................................... 20 Impressum .................................................... 22 patho3_2011_letzte.indd 1 CIN3-Befunde ...................................... 4 Forderung an Screening-Programme Recht: Serie ........................................ 10 Teil 1: Verhalten bei Haftungsfällen Molekularpathologie ................... 13 Es darf, wer kann. Aber wer kann? 07.09.11 10:37 Ein anderes Thema des Sommers – Afghanistan – finden Sie auch in diesem Heft. Was passiert heute und was nach einem eventuellen Ende des militärischen Engagements? Unser Mitglied, Herr Kollege Dr. Stauch, Aurich, berichtet über den Aufbau einer Abteilung für Pathologie in Masar-e Sharif. Trotz der wenig motivierenden Fallbeispiele ruft er die deutschen PathologInnen auf, sich weiterhin zu engagieren. In diesem Sinn sollten wir helfen, wo wir können. Eine weitere Hilfestellung hat der Bundesverband Deutscher Pathologen gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Pathologie entwickelt, um den gelegentlich auftretenden Auseinandersetzungen um die Qualifikation in der Molekularpathologie sachgerecht Mit kollegialen Grüßen Prof. Dr. med. Werner Schlake Präsident Besuchen Sie uns auf der Fortbildungstagung für Klinische Zytologie vom 24. bis 27. November 2011 in München an Stand 15 im Foyer Ballsaal. www.nexus-ag.de 3.2011 4 Präventionen 5 CIN3-Befunde: Altersgipfel in der Gruppe bis 29 Jahre, Forderung an Screening-Programme Die Auswertung des Datenmaterials aus 14 Praxen belegt, dass der Altersgipfel der CIN3-Fälle in der Altersgruppe bis 29 Jahre liegt. Wie die Ergebnisse zeigen, ist eine regelmäßige Screening-Teilnahme bereits für diese Altersgruppe wichtig, um invasive Prozesse zu vermeiden. Screening-Modelle zur Prävention des Zervixkarzinoms ab dem Lebensalter von 30 Jahren, in welcher Form auch immer, und eine Verlängerung von Screening-Intervallen würden die Erfolge in der Krebsvorsorge gefährden. Den 14 Praxen danken wir für die Überlassung der Daten. Abb. 1: Altersverteilung der CIN3-Befunde 2005-2010 Alter 1 2 3 4 Thü- Sachsen Meckl.Thüringen Vorpom. ringen 5 6 7 8 9 10 11 Sachsen Sachsen Sachsen SachsenAnhalt Sachsen Sachsen Meckl.Vorpom. 12 13 Branden- Sachsen burg 14 Gesamt % Alter SachsenAnhalt 15–19 1 1 16 1 2 0 1 3 32 3 7 7 1 1 76 1,1 15–19 20–24 16 48 153 24 62 9 34 42 186 28 108 65 44 11 830 12,5 20–24 25–29 42 66 229 71 167 16 68 57 291 46 197 127 105 22 1.504 22,7 25–29 30–34 38 65 158 80 119 11 45 46 145 39 149 104 103 15 1.117 16,9 30–34 35–39 31 47 125 65 104 14 34 38 125 49 128 99 72 5 936 14,1 35–39 40–44 23 50 120 53 95 13 36 32 86 31 111 81 67 8 806 12,2 40–44 45–49 26 36 77 38 66 9 21 22 60 23 86 48 63 7 582 8,8 45–49 50–54 12 20 40 13 30 3 15 11 18 10 36 32 9 4 253 3,8 50–54 55–59 8 11 18 7 18 5 4 12 14 11 9 15 17 0 149 2,3 55–59 60–64 5 9 9 7 16 2 3 7 5 4 5 7 10 0 89 1,3 60–64 65–69 4 7 16 4 15 2 8 2 15 8 11 10 8 3 113 1,7 65–69 70–74 5 10 23 5 14 2 7 1 10 2 4 5 9 2 99 1,5 70–74 75–79 0 1 6 6 10 1 3 0 3 2 1 2 5 0 40 0,6 75–79 80–84 1 1 1 1 4 0 1 0 2 3 2 1 0 0 17 0,3 80–84 85–89 0 0 0 0 3 0 0 0 1 0 0 0 0 0 4 0,1 85–89 372 991 375 725 87 280 273 993 259 854 603 513 78 6.615 100,0 Summe 212 Abb. 2: Altersverteilung CIN3 2005–2010 in Prozent Fälle 25,0 Qualitätsanalyse – Vorgehen Ergebnisse Seit Einführung der Qualitätssicherungsvereinbarungen in der Zervixzytologie 2007 werden die auffälligen bzw. abklärungsbedürftigen zytologischen Befunde mit den histologischen Ergebnissen verglichen und ausgewertet. Im Rahmen der Jahressammelstatistik werden diese Ergebnisse an die entsprechenden Kassenärztlichen Vereinigungen gemeldet. Dieser Vergleich ist eine wichtige Qualitätsanalyse in der zytologischen Diagnostik. Bei den Diskussionen über Screening-Modelle zur Prävention des Zervixkarzinoms ist eine Altersanalyse der histologisch gesicherten Fälle der Cervikalen Intraepithelialen Neoplasie Grad 3 (CIN3) von Bedeutung. Von diesen 6.615 histologisch gesicherten CIN3-Fällen liegt die Aus fünf Bundesländern stellten 14 Praxen für Zytodiagnostik, deren Leiter Mitglieder des Berufsverbandes zytodiagnostisch tätiger Akademiker in Deutschland e. V. (BEZAD) sind, ihre Daten aus den Jahren 2005 bis 2010 zur Verfügung. Es wurden 6.615 histologisch gesicherte CIN3-Fälle der Jahre 2005 bis 2010 erfasst und nach Altersgruppen in Fünfjahresschritten eingeteilt. Die Alterseinteilung erfolgte analog der Krebsregister der Länder. höchste Fallzahl mit 1.504 in der Altersgruppe 25 – 29 Jahre (Abb. 1). In den Altersgruppen 15 – 29 Jahre sind 36,3 Prozent der Frauen betroffen. Davon sind in der Altersgruppe der Frauen bis 24 Jahre bereits 13,6 Prozent aller CIN3 aufgetreten (Abb. 2). 31 Prozent der histologisch nachgewiesenen CIN3 traten bei Frauen in den Altersgruppen von 30 – 39 Jahren auf, ab der Altersgruppe 45 – 49 Jahre fällt der prozentuale Anteil der CIN3-Fälle stark ab (Abb. 2). Kontakt Dipl.-Biol. Birgit Pöschel Fachbiologin für Zytologie und Histologie [email protected] Dipl.-Biol. Regina Scheler Fachbiologin für Zytologie und Histologie [email protected] 3.2011 22,7 20,0 16,9 Siegfried et al. [2] und Herbert [3] berichten in ihren Arbeiten von dem 12,2 hohen Anteil der CIN3 bei jungen 8,8 10,0 Frauen. Heinzl [4] teilt mit, dass der Altersgipfel 1970 in der Schweiz noch 3,8 5,0 bei 40 Jahren lag. Weiter beschreibt er, 2,3 1,3 1,7 1,5 1,1 0,6 0,3 0,1 dass zunehmend junge Frauen eine 0,0 CIN3 aufweisen und gibt den AltersAlter 15–19 20–24 25–29 30–34 35–39 40–44 45–49 50–54 55–59 60–64 65–69 70–74 75–79 80–84 85–89 gipfel mit 27 Jahren im Zeitraum von 1998 bis 2008 an. Die Auswertung der Daten zeigt, dass die bisher mögliche Diskussion jährliche Krebsvorsorge besonders bei jungen Frauen von großer BeÜber Screening-Strategien in der Prävention von Gebärmutterhalsdeutung ist. Gerade in den jüngeren Altersgruppen – mit dem Wissen krebs gibt es reichlich Diskussionsbedarf, Studien in ganz Europa um einen Kinderwunsch der Patientinnen – sollte bei Pap III bis IVa sind in Auftrag gegeben. Stubbe et al. [1] zeigen in ihrer Arbeit zur sehr individuell und multimodal vorgegangen werden. Konisationsanalyse, dass die Pap-Gruppe IVa einen hohen Voraussagewert hat. In der Arbeit wird ebenfalls nachgewiesen, dass der größLiteratur te Anteil der CIN3 bei den jungen Frauen unter 30 Jahren liegt. Aus 1 Stubbe M. et al. Analyse der Konisationen, Geburtsh Frauenheilk 2011, unseren Daten lässt sich ebenfalls bei histologisch gesicherten CIN371, 187–193 Befunden der Altersgipfel bei Frauen unter 30 Jahren nachweisen. Mit 2 Siegfried H., Goldacker A. Qualität der Versorgung: Krebsvorsorge. 36,3 Prozent der gesicherten CIN3-Fälle in diesen Altersgruppen ist Frauenarzt 2008, 49: 780–781 der Anteil beachtlich. Eine Veränderung des Vorsorgeintervalls ist vor 3 Herbert A. Cytology-based Cervical Screening: Incidence of invasive and diesem Hintergrund nicht im Sinne einer guten Prävention. Die Daten in-situ Cervical Carcinoma, Fig. 25, 25th Papillomavirus Conference, aus den Krebsregistern der Regionen Rostock, Neubrandenburg und 8.–10. Mai 2009, Malmö Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) aus den Jahren 2006–2009 4 Heinzl S. Die prätherapeutische Abklärung – eine „conditia sine qua non“ bestätigen den Altersgipfel bis 29 Jahre mit 39 Prozent bei CIN3. Auch beim Pap IVa. Gyn Praktische Gynäkologie 2009, 14: 75–77 14,1 15,0 12,5 3.2011 6 Titelthema 7 Zentrumspathologie: Der 16-Millionen-Euro-Rettungsschirm Was kostet ein Tumorfall im Zentrum über die Kosten eines anderen Tumorfalls hinaus? Das war die Fragestellung einer betriebswirtschaftlichen Untersuchung von Dipl.-Betriebswirt Uli Früh im Auftrag des Berufsverbandes. Erste Ergebnisse wurden bereits auf dem diesjährigen Bundeskongress Pathologie in Berlin vorgetragen. Uli Früh von der WCG AG hat bereits mehrere betriebswirtschaftliche Studien für die Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Pathologen erstellt. Die wichtigste war die Studie über Kostenhöhe und Kostenstrukturen von 2006. Er betreut darüber hinaus Institute für Pathologie bei einem gemeinsamen Benchmarking und führt Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen in Instituten in Krankenhausträgerschaft oder in Universitäten durch. Seine Studie kommt zu teils über- Abb. 1: Prozentanteil der Fälle mit bösartigen Tumoren an der Gesamtfallzahl der Institute 65 % 60 % 55 % 50 % 45 % 40 % 35 % 30 % 25 % 20 % 15 % 10 % 5% 0% raschenden Ergebnissen über die Art und die Höhe der größtenteils unbezahlten Zentrumsarbeiten 1 2 des Fachgebietes. Um diese auch gebührentechnisch abzubilden, hat der Berufsverband Vorschläge Anzahl Institute 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 entwickelt, die Sie auf Seite 8 fi nden. Abb. 2: Prozentanteil von Vorbereitung, Reise und Konferenzen an der ärztlichen Gesamtzeit (ohne „Allgemeine Zentrumsarbeiten“) Aufgabenstellung und Ziel Der Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Pathologen zielte auf die Generierung und Aufbereitung von repräsentativen Zahlen und Daten zur Orientierung in der Honorarpolitik ab. In diesem Zusammenhang wurden folgende Schritte im Rahmen einer bundesweiten Studie im Oktober 2010 durchgeführt: A) Erhebung des zusätzlichen Aufwands für die Diagnostik bösartiger Tumore, B) Erhebung des zusätzlichen Aufwands für Zentrums- und/oder Mammographie-Screening-Arbeit und Kalkulation zur Erhebung der Kosten für Tätigkeiten in Zentren und/oder für Mammographie-Screening. Insgesamt nahmen 63 Institute an der zweiwöchigen Datenerhebung teil. 36 Institute (57 Prozent) davon waren Privatinstitute, 27 Institute (43 Prozent) Universitäts- oder Krankenhausinstitute. Dieses Verhältnis zeigt, dass überproportional viele Rückläufe aus dem Bereich der Universitäts- und Krankenhausinstitute zu verzeichnen waren. Die überproportionale Teilnahme größerer Institute zeigt sich auch an der durchschnittlichen Zahl von vier ÄrztInnen pro Institut im Gegensatz zu dem sonstigen geschätzten Durchschnitt von zwei ÄrztInnen. Insgesamt umfasste die Untersuchung 252 ÄrztInnen, das sind circa 20 Prozent aller berufstätigen PathologInnen. 3.2011 Der durchschnittliche Anteil der Fälle mit bösartigen Tumoren in Bezug auf die Gesamtfallzahl liegt bei den Teilnehmern der Datenerhebung bei 17 Prozent. Abb. 1 zeigt diesen Prozentanteil je teilnehmendem Institut. Stärkere Ausreißer wurden von WCG nochmals abgeklärt und können durch die Besonderheit der Institute erklärt werden. Zu Teil A der Studie: 95 Prozent der Teilnehmer bestätigen, dass der Zuschnitt in Tumorfällen aufwendiger ist. Im Durchschnitt fällt rund die doppelte Arztzeit (113 Prozent mehr) gegenüber einem Nichttumorfall an. 87 Prozent der Teilnehmer bestätigen, dass höherwertigere Methoden eingesetzt werden. Die MTAs benötigen ziemlich genau die doppelte Zeit gegenüber einem Nichttumorfall. Telefonate und Kommunikation sind ebenfalls deutlich umfangreicher gegenüber einem Nichttumorfall, was von 92 Prozent der Teilnehmer bestätigt wird. Der zeitliche Mehraufwand liegt bei den Ärzten bei rund 54 Prozent. Die Mitarbeiterinnen im Sekretariat bestätigen, dass circa 63 Prozent mehr Zeiten für Dokumentation/Asservierung/Archivierung anfallen. Mehrkosten je Fall für nicht den Tumorzentren oder dem Mammographie-Screening zuzurechnenden Fälle wurden nicht errechnet. Ein Teil davon dürfte über die vermehrte Anzahl der Materialien und den Ansatz Anzahl Arztzeiten: Vorbereitung im Institut Anzahl Arztzeiten: Reisezeiten Teilnahme an 200 Konferenzen im Jahr, wobei dies ebenfalls stark unterschiedlich ausgeprägt ist. Von diesen 200 Konferenzen entfallen rund drei Viertel auf Zentrumskonferenzen und ein Viertel auf Mammographie-Screening-Konferenzen. Im Durchschnitt werden pro Facharzt circa 53 Konferenzen je Institut und Jahr wahrgenommen. Ein eher unerwartetes Ergebnis der Datenerhebung zeigt sich im Bereich der „Allgemeinen Zentrumsarbeiten“. Hier wurden die zusätzlichen Zeiten erhoben, die für Koordination, Abstimmung, Qualitätszirkel, Netzkoordinationen, Lenkungsausschüsse, Allgemeine Verwaltungsarbeiten, Audits etc. anfallen. Ergebnis ist, dass im Durchschnitt je Jahr und je Institut circa 36 Arbeitstage für diese Tätigkeiten anfallen. Dies ist schon ein enormer zusätzlicher Zeitaufwand und im Rahmen von Kostenkalkulationen unbedingt mit zu berücksichtigen. 35 % 49 % Anzahl Arztzeiten: Teilnahme an Konferenzen 16 % von weiteren Untersuchungen auf der Basis zusätzlich eingesetzter Methoden abgegolten sein. Dennoch erscheint auch hier der unvergütete Teil der Arbeit nicht unbeträchtlich zu sein. Zu Teil B der Studie: 1. Auswertungsergebnisse der Erhebung des zusätzlichen Aufwands für Zentrumsund/oder Mammographie-Screening-Arbeit Im Durchschnitt ergibt sich, dass 52 Prozent der Karzinomfälle derzeit in Zentren und/oder im Mammographie-Screening bearbeitet werden, wobei hier eine starke Streuung über die teilnehmenden Institute zu verzeichnen ist. Im Durchschnitt je Institut erfolgt die Ziel der Kalkulation war es, die Kosten je Fall für Tätigkeiten in Zentren zu ermitteln. Demzufolge wurden auf Grundlage der von den Teilnehmern im Erhebungszeitraum aufbereiteten Daten – die Anzahl der besprochenen Fälle, – die Arztzeiten (Vorbereitung im Institut, Reisezeiten, Teilnahme an Konferenzen, siehe Abb. 2) 3.2011 8 Titelthema 9 Abrechnungsmöglichkeiten bei Teilnahme von PathologInnen an interdisziplinären Konferenzen Nr. Auftraggeber 1 2 Status der Patienten „Eigenes“ Haus a) gesetzlich versichert (Chefarzt) Externes Haus Abrechnungsform und -höhe Cartoon von Dirk Meissner Quelle: Stand: 10. April 2011 Kostenträger Bemerkung a) – a) aber zu Dokumentationszwecken (Arbeitsbelastung) Erfassung von z. B. 1x Nr. 60A oder 78A GOÄ a) – b) privat versichert b) je Fall Nr. 60A GOÄ oder Nr. 78A b) PrivatpatientIn bei eigener Fallvorstellung a) gesetzlich versichert a – 1) Nr. 78A je Fall (+ §8 oder §9 GOÄ je Sitzung bei eigener Fallvorstellung) b) üblicher Faktor, ggf. bei Vorliegen der Kriterien nach §5 (2) erhöht a) Externes Haus a) Faktor eventuell an übliche Krankenhausrechnung angeglichen b) PrivatpatientIn b) üblicher Faktor, ggf. bei Vorliegen der Kriterien nach § 5 (2) erhöht a) KV a) nur Mammographie-Screening b) PrivatpatientIn b) üblicher Faktor, ggf. bei Vorliegen der Kriterien nach § 5 (2) erhöht alternativ: a – 2) Nr. 60A je Fall ( + §8 oder §9 GOÄ je Sitzung) b) privat versichert b – 1) Nr. 78A je Fall ( + §8 oder §9 GOÄ je Sitzung bei eigener Fallvorstellung) alternativ: b – 2) Nr. 60A je Fall ( + §8 oder §9 GOÄ je Sitzung) 3 Ambulant a) gesetzlich versichert a) b) privat versichert b – 1) Nr. 78A je Fall ( + §8 oder §9 GOÄ je Sitzung) bei eigener Fallvorstellung 01758 + 40852 EBM alternativ: b – 2) Nr. 60A je Fall (+ §8 oder §9 GOÄ je Sitzung) 4 Ggf. kann alternativ zu Ziffer 60A oder 78A die Arbeit der PathologInnen auch über Zeitäquivalente dargestellt, dokumentiert und abgerechnet werden. Analog Ziffer 80A, 500 Punkte, 29,14 Einfachsatz je Stunde x 3,5 = ca. 102,00 Euro/Stunde, 15 Minuten = ca. 25,00 Euro. Bei Abrechnung mit dem Krankenhaus über Verrechnungseinheiten sind ggf. die Verrechnungseinheit oder ein Vielfaches davon zur Abrechnung empfohlen. – die direkten Kosten (Fahrtkosten, Abschreibungen für Investitionen) – und die Zeiten für „Allgemeine Zentrumsarbeiten“ ausgewertet. Kontakt 2. Die Arztkosten wurden wie folgt berechnet: Uli Früh Geht man von einer jährlichen Vergütung von 139.000,00 Euro je Arzt aus, so ergeben sich auf Grundlage von 220 Arbeitstagen und acht Stunden je Arbeitstag Arztkosten in Höhe von 79,00 Euro je Stunde. Dies entspricht einem Minutensatz von 1,32 Euro. Fahrt- und Investitionskosten in diesem Zusammenhang fallen fast nicht ins Gewicht. Es wurde rein auf der Basis einer Kostendeckung gerechnet, das heißt ohne Einbezug eines Gewinnanteils für das eingesetzte Kapital. Dipl.-Betriebswirt 3. Kosten je Fall Ausgehend von 3.610 besprochenen Fällen im Zeitraum der Datenerhebung ergeben sich Kosten je Fall für Tätigkeiten in Zentren und/oder Mammographie-Screenings von circa 18,00 Euro. Kalkuliert man die Zeiten für „Allgemeine Zentrumsarbeiten“, so ergeben sich weitere circa 12,00 Euro Kosten je Fall, beide Positionen zusammen ergeben circa 30,00 Euro je Fall. 3.2011 WCG Wolf Consulting Group AG [email protected] 4. Abschlussbetrachtung Bei Zentrums- und/oder Mammographie-Screening-Tätigkeiten fallen je Fall zusätzliche Kosten in Höhe von etwa 30,00 Euro an. Die teilnehmenden Institute (mit circa 20 Prozent der berufstätigen PathologInnen) bearbeiten rund 105.000 Fälle pro Jahr. Eine Hochrechnung für die Bundesrepublik ergäbe rund 525.000 Fälle pro Jahr. Bewertet man diese mit dem zusätzlichen, oft nicht vergüteten Kostensatz von circa 30,00 Euro, so ergeben sich jährlich knapp 16 Millionen Euro, die als „Subvention“ des Fachgebietes Pathologie für die Zentrumsarbeit angesehen werden können. 3.2011 10 Recht 11 Arzthaftungsrecht und Pathologie Serie Teil 1: Verhalten bei Haftungsfällen Teil 2: Arzthaftrechtliche Besonderheiten bei PathologInnen Teil 3: Straf- und Standesrecht Immer dann, wenn ein Patient einen Behandlungsfehler behauptet oder anwaltlich behaupten lässt, ge- der Versicherung zu melden ist oder nicht. Als Faustformel kann man formulieren, dass jedenfalls dann eine Meldung sinnvoll ist, wenn der Patient selbst von der Fehldiagnose oder dem Fehler informiert werden muss, um Folgeschäden zu verhindern. Eine unterbleibende Information des Patienten ist in diesen Gefährdungsfällen nämlich als (vorsätzliche) Körperverletzung durch Unterlassen anzusehen und sollte unbedingt vermieden werden. In diesen Fällen ist das Tätigwerden gegenüber dem Patienten Pflicht, aber andererseits versicherungsrechtlich problematisch, weil damit ein Schuldanerkenntnis verbunden sein kann, das wiederum den Verlust des Versicherungsschutzes auslösen kann. Eine schnelle und umfassende Abstimmung mit der Versicherung ist erforderlich. the eyes of science -U Die Mikroskope für den anspruchsvollen Pathologen rät der betroffene Arzt in eine schwierige Situation: Medizinisch kann er den Fall beurteilen, rechtlich ist er Laie. Er wird im Zweifel nicht wissen, in welcher Form er auf einen Anwaltsbrief reagieren soll und welche Rechtsfolgen seine Handlungen und Erklärungen haben. Hinzu kommt die mit der Behauptung eines Behandlungsfehlers verbundene psychische Belastung, die Praxisablauf und Nachtschlaf erheblich stören kann. Der folgende Beitrag richtet sich vor allem an den in wirtschaftlicher Eigenverantwortlichkeit tätigen Arzt, also den niedergelassenen, den ermächtigten und den im Reutlinger Modell tätigen PathologInnen, da zumindest die in größeren Ketten organisierten Krankenhäuser bereits ein ausgeprägtes Schadenmanagement installiert haben und den bei ihnen beschäftigten Ärzten ausreichende Anleitung im Umgang mit Behandlungsfehlervorwürfen geben können. 1. Die Ausgangslage 2. Versicherung oder Anwalt? Üblicherweise werden Behandlungsfehlervorwürfe in Schriftform und bereits durch einen Rechtsanwalt erhoben. Das Anwaltsschreiben ist häufig verbunden mit einer Aufforderung, Behandlungsunterlagen herauszugeben und die Verantwortlichkeit für den Schaden des Patienten dem Grunde nach anzuerkennen. Dies erfolgt unter Setzung einer relativ kurzen Frist (zumeist zwei Wochen). Für den Arzt stellt sich nunmehr die Frage, mit wem er sich zuerst besprechen soll. Ein Freund in der Not wird gesucht. Wer eine Haftpfl ichtversicherung hat, hat nicht nur einen Anspruch darauf, dass diese Schäden bei Patienten reguliert werden, sondern er hat auch Pfl ichten. Eine der wichtigsten Pfl ichten (Obliegenheiten) ist die unverzügliche Meldung eines Haftungsfalles. 3.2011 Ein solcher Schadenfall tritt in jedem Falle dann ein, wenn ein Patient einen Behandlungsfehler behauptet. Dies ist unverzüglich der Versicherung mitzuteilen, wobei unverzüglich „ohne schuldhaftes Zögern“ – üblicherweise etwa sieben bis zehn Tage – bedeutet. Macht kein Patient einen Schaden geltend, sondern der Arzt bemerkt selbst, dass er einen Fehler gemacht hat, ist zu überlegen, ob der Schaden Erübrigt sich aus medizinischen Gründen eine Information des Patienten, sollte auch nichts an die Versicherung gemeldet werden. Denn jeder gemeldete Schaden wird von den Haftpfl ichtversicherern summenmäßig bewertet und dem Schadenkonto des betroffenen Arztes zugeschlagen, und zwar gleichgültig, ob ein Schaden tatsächlich am Ende bezahlt wird oder ob es sich lediglich um ein theoretisches Schadenpotenzial handelt. Dieses Schadenskonto wird dem Arzt dann gern bei der nächsten Beitragsverhandlung vorgehalten mit der Folge, dass durch das Melden nicht eingetretener „Phantomschäden“ die Versicherung teurer wird als erforderlich. Dies kann sogar so weit führen, dass ganze Arztgruppen einer Schadenshäufi gkeit beschuldigt werden, die in Wirklichkeit gar nicht zutrifft. Es lässt sich also feststellen, dass die eigene Haftpfl ichtversicherung kein ganz zuverlässiger Interessenvertreter ist. Dies zeigt sich außerdem in einer Regulierungspraxis, die häufi g ausgesprochen großzügig erscheint und nicht unbedingt immer von medizinischem Sachverstand geprägt sein muss. Die Versicherung ist zwar ein gutes Sicherungsmittel, sie wird aber im Zweifel nicht die Interessen des Arztes, sondern ihre eigenen Interessen vertreten, die mit denen des Arztes nicht deckungsgleich sein müssen. Es empfiehlt sich deshalb, bereits vor Information der Versicherung einen eigenen Interessenvertreter, mithin einen arzthaftungsrechtlich versierten Rechtsanwalt, einzuschalten. Dieser sollte ausschließlich die Interessen des Arztes und nicht die der Versicherung vertreten. Im Rahmen des Versicherungsverhältnisses hat der Arzt keinen Anspruch auf freie Anwaltswahl und auch keinen Anspruch auf Erstattung der Kosten für die außergerichtliche Tätigkeit des Anwalts. Es gelingt aber häufig, den Wunsch nach einem bestimmten Anwalt gegenüber der Versicherung zu äußern mit der Folge, dass diese zwar nicht die außergerichtlichen Kosten übernimmt, aber dem Anwalt des Arztes die außergerichtliche Vertretung überlässt. Die brillante Optik und die hervorragende Ergonomie erfährt die Evolution Seit über 6 Jahren bewähren sich die Nikon Mikroskope bei den zahlreichen Fortbildungskursen der IAP Bonn! See the evolution www.nikoninstruments.eu Nikon GmbH - Tiefenbroicher Weg 25 - 40472 Düsseldorf - Tel.: 0211/9414 214 - Fax: 0211/9414 322 - e-mail: [email protected] 3.2011 12 Recht Dies ist in mehrfacher Hinsicht sinnvoll: Zum einen können Arzt und Anwalt enger und schneller zusammenarbeiten als Arzt und Versicherung, zum anderen ist so sichergestellt, dass ausschließlich die Interessen des Arztes eine Rolle spielen. Das Interesse des Arztes kann dabei sehr unterschiedlich ausfallen und bewegt sich von „Kampf bis aufs Messer“ bis zur „schnellen Regulierung ohne Aufsehen“. 3. Wie geht es weiter? Durch den beauftragten Anwalt sollte zunächst versucht werden, gegenüber der Haftpfl ichtversicherung und gegenüber dem Patienten die Interessen des Arztes durchzusetzen. In dem Dreieck Versicherung-Arzt-Patient hat der Arzt eine recht schwache Position, da er die wirtschaftliche Entscheidung am Ende der Versicherung überlassen muss und auf diese Entscheidung nur einwirken kann. Entscheidungsträger ist die Versicherung; das ergibt sich als Kehrseite aus der Pfl icht der Versicherung, den Schaden im Ernstfall zu regulieren. Die meisten Haftpfl ichtversicherer sind allerdings recht kundenorientiert und kommen Regulierungswünschen oder Regulierungsablehnungswünschen ihrer Ärzte recht häufi g nach. Wird nicht reguliert und der Patient klagt, sollte ebenfalls versucht werden, den eigenen AnAnzeige Molekularpathologie 13 walt als Prozessanwalt einzubinden. Haftpfl ichtversicherer haben zwar häufi g Exklusivverträge mit bestimmten Anwälten, sind aber im Allgemeinen offen für Mandatierungswünsche der versicherten Ärzte. Auch hierbei sollte das Mandat des beauftragten Rechtsanwalts über die bloße Vertretung dem Patienten gegenüber hinausgehen und klar darauf ausgerichtet sein, die Interessen des betroffenen Arztes zu vertreten; das gilt auch und insbesondere für die Interessenvertretung gegenüber der Haftpfl ichtversicherung. Ein solches Mandat kann sich auch auf eventuelle Weiterungen beziehen (Strafverfahren, Standesrecht, Approbationsrecht). Es darf, wer kann. Aber wer kann? In der (Muster-)Weiterbildungsordnung 1994 wurde die Molekularpathologie aus der Regelweiterbildung in eine spezielle Zusatzbezeichnung „Fakultative Weiterbildung Molekularpathologie“ ausgegliedert. Im Jahr 2003, in dem die (Muster-)Weiterbildungsordnung erneut grundlegend überarbeitet wurde, wurde die Molekularpathologie wieder in die Regelweiterbildung zurückgeholt, sodass die Zusatzbezeichnung „Fakultative Weiterbildung Molekularpathologie“ entfallen ist. Gelegentlich taucht die Frage auf, welcher Pathologe denn nun aktuell Molekularpathologie betreiben darf. Kontakt Rechtsanwalt Claus Renzelmann Fachanwalt für Medizin- und Strafrecht [email protected] Unserer Auffassung nach darf nach der Reintegration der Molekularpathologie in die Regelweiterbildung derjenige Pathologe diese Leistungen seines Fachgebietes durchführen, der die entsprechenden Kenntnisse hat. Derjenige, der keine Kenntnisse hat, darf sie jedoch auch nicht ausüben. Es ist in der Molekularpathologie wie in jedem anderen Bereich innerhalb des Fachgebiets. Als Faustregel gilt: Es muss stets die Frage positiv beantwortet werden können, ob bei einem eventuellen Haftpfl ichtschaden die Frage der sachgemäßen individuellen Qualifi kation bejaht werden kann oder nicht. Insofern unterscheidet sich die Molekularpathologie nicht von anderen Sachverhalten. Jeder, der zum Beispiel seltene Präparate beurteilt oder sich besonderer Techniken bedient, wird sich – unabhängig, ob eine Kassenärztliche Vereinigung hier prüft oder nicht – diese Frage vorlegen. Einige Kassenärztliche Vereinigungen sind unsicher bei der Anerkennung der Berechtigung, molekularpathologische Leistungen durchzuführen. Wenn man unterstellt, dass hier nicht Budgetfragen die Feder führen, sondern die Sorge um die Qualität der Leistungen, gibt es gute Beurteilungskriterien für die Qualifi kation: 1. das Vorliegen eines Weiterbildungsabschlusses nach einer Weiterbildungsordnung auf der Basis der (Muster-)Weiterbildungsordnung 2003; 2. oder bei vorherigem Abschluss der Weiterbildung der Erwerb der „Fakultativen Weiterbildung Molekularpathologie“ (Erwerb war zwischen 1994 und 2003 möglich); 3. oder während der Weiterbildung vor 2003 ggf. erworbene Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten in der Molekularpathologie, auch wenn formal keine fakultative Weiter3.2011 bildung Molekularpathologie erworben wurde, nachzuweisen durch Testat des damaligen Weiterbildungsbefugten; 4. oder die Absolvierung der ausgezeichneten IAP-Kurse zur Molekularpathologie oder eines anderen qualifi zierten Anbieters, nachzuweisen durch entsprechende Zertifi kate; 5. oder unter Umständen attestierte berufsbegleitende selbstständige Erbringung molekularpathologischer Leistungen in molekularpathologischen Einrichtungen, die auch zur entsprechenden Weiterbildung befugt sind. Mindestinhalt des jeweiligen Kenntniserwerbs und der entsprechenden Bescheinigungen ist die folgende Anzahl selbstständig erbrachter Leistungen: 50 Fälle molekularpathologischer Untersuchungen, das heißt PCR, Sequenzierung und Sequenzanalysen. Dies wird von den Vorständen des Bundesverbandes Deutscher Pathologen und der Deutschen Gesellschaft für Pathologie übereinstimmend in einer gemeinsamen Stellungnahme vom 8. Juli 2011 vertreten (siehe nachfolgende Dokumentation). Kontakt Prof. Dr. med. Werner Schlake Präsident Bundesverband Deutscher Pathologen e. V. [email protected] 3.2011 14 Molekularpathologie Stellungnahme Qualifikation Molekularpathologie Berlin, den 8. Juli 2011 Seit der (Muster-)Weiterbildungsordnung 2003 ist die Molekularpathologie Bestandteil der Regelweiterbildung im Fachgebiet Pathologie. PathologInnen mit Abschluss nach den darauf aufbauenden Weiterbildungsordnungen sind zur Erbringung molekularpathologischer Leistungen befugt. Ebenso solche, die über die „Fakultative Weiterbildung Molekularpathologie“ auf der Basis der (Muster-)Weiterbildungsordnung 1992 verfügen. Interessant: Eine Apotheke in Deutschland erzielt durchschnittlich 1,6 Millionen Euro Umsatz pro Jahr und beschäftigt 4,8 Mitarbeiter. Andere FachärztInnen für Pathologie dürfen u. E. berufsrechtlich diese Leistungen nur dann erbringen, wenn sie dazu ausreichend qualifiziert sind. Sollten an einer solchen Qualifikation im Einzelfall Zweifel auftreten, ist nach Auffassung des Bundesverbandes Deutscher Pathologen und der Deutschen Gesellschaft für Pathologie dann eine Qualifikation anzunehmen, wenn die selbstständige Erbringung von mindestens 50 Fällen molekularpathologischer Untersuchungen, das heißt PCR, Sequenzierung und Sequenzanalysen, nachgewiesen werden kann. Facharzt/Fachärztin für Pathologie oder Arzt/Ärztin in Weiterbildung Prof. Dr. med. Werner Schlake Präsident Bundesverband Deutscher Pathologen e. V. Prof. Dr. med. Manfred Dietel Vorsitzender Deutsche Gesellschaft für Pathologie e. V. Relevant: Auch wir haben klein angefangen. 1668 als Apotheke gestartet, erzielte Merck 2010 mit mehr als 40.000 Mitarbeitern Gesamterlöse von 9,3 Milliarden Euro. Zwei Standbeine: Chemie und Pharma. Gemeinsame Werte. Die Verbindung von Tradition und Fortschritt. Das ist Merck. Innovativ, spezialisiert, international. Anzeige Brahestraße 13 • 04347 Leipzig Tel.: 0341 / 2 33 44 05 • Fax. 2 33 44 06 Internet: http://www.hollborn.de E-mail: [email protected] seit 1880 Reagenz- und Farbstofflösungen • für Mikroskopie und Zelldiagnostik • für naturwissenschaftliche Bereiche Auch Sonderanfertigungen 3.2011 Ihre Aufgabe Bei der Etablierung zielgerichteter Therapien gewinnt die Humanpathologie für die Identifikation von Biomarkern zunehmend an Bedeutung. Im Entwicklungsprozess der Biomarker, die für die Zulassung eines Medikamentes entscheidend sein können, nehmen Sie als Pathologe/-in eine zentrale Rolle ein. In fachübergreifenden Expertenteams arbeiten Sie an der analytischen/klinischen Validierung von Biomarker-Kandidaten sowie der Entwicklung von histo- pathologischen Biomarker-Assays. Sie betreuen externe Kollaborationen mit CROs und akademischen Instituten und verantworten den Ausbau unserer Gewebebank für humane Gewebeproben. Ihre Qualifikation Ein Studium der Humanmedizin mit Approbation und Promotion; mehrjährige Erfahrung in der diagnostischen Pathologie und Forschung (Immunhistochemie, Molekularbiologie); sehr gute Kommunikationsfähigkeit und Freude an der Arbeit in interdisziplinären Teams; Kenntnisse der QM-Grundsätze. Der sichere Umgang mit den wesentlichen Software-Anwendungen und gute Englischkenntnisse runden Ihr Profil ab. Klingt interessant? Bewerben Sie sich online auf die Job-Kennziffer: 1100575. Sie können uns auch vorab anrufen. Unsere HR-Direktberatung beantwortet gerne Ihre Fragen unter Telefon 06151 72-3338. Es gibt noch viel an uns zu entdecken. Jetzt bewerben und die Zukunft mitgestalten. come2merck.de 16 Kurz getaktet .................................. Aktuelle Zahlen zum Basistarif Die bei ihrer Einführung umstrittene private Basistarifversicherung (Liquidation zu reduzierten Faktoren) hat nicht das befürchtete Ausmaß angenommen. Für „echte“ Privatpatienten scheint sie unattraktiv zu sein. Zur Abrechnung siehe Mitgliedermagazin pathopunkt 4.2010. Die ärztepost Sommer 2011 der PVS schreibt dazu: „Ende Dezember waren rund 21.000 Bürgerinnen und Bürger im Basistarif der privaten Krankenversicherung versichert. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke zur Gesundheits- versorgung im Basistarif hervor. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Basistarifversicherten damit um 7.500 gestiegen. Insgesamt sind etwa 0,2 Prozent der Privatversicherten im Basistarif versichert. Aufgrund ihrer Hilfebedürftigkeit sei bei rund einem Drittel dieser Versicherten der Beitragssatz auf die Hälfte reduziert worden, so die Bundesregierung.“ .................................. EBM und Molekularpathologie Der Vorstand ist im Gespräch mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) über einen eigenen Abschnitt „19.4 Molekularpathologie“ (Arbeitstitel) im EBM. Zielsetzung ist die Ge- .................................. Strukturierung von Abschlussberichten in der Tumorpathologie. Die Abschlussberichte sollen nicht die herkömmlichen Berichte ersetzen, sondern den Gesamttumorfall abschließen. Vorschläge gibt es für die Bereiche Mamma, Kolorektum, Gynäkologische Tumoren und Prostata. Derzeit werden Gespräche mit der Deutschen Gesellschaft für Pathologie darüber geführt. Strukturierte Befundberichte Im Januar dieses Jahres fand ein Gespräch zwischen der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren, dem Bundesverband Deutscher Pathologen und Vertretern der medizinischen Informatik statt. Ziel war die Förderung konkreter Schritte zur Neue IAP-Bescheinigungen Molekularpathologie In Absprache zwischen dem Bundesverband und dem derzeitigen Präsidenten der IAP, Herrn Prof. Dr. med. R. Büttner, Köln, ist die Bescheinigung der IAP über molekularpathologi- winnung zusätzlicher finanzieller Mittel durch die Kassen für diesen wachsenden Bereich sowie die bessere Abtrennung von molekularen Leistungen anderer Fachgebiete. Diese Entwicklung ist positiv, die Verhandlungen insbesondere mit den Kassen werden jedoch einen längeren Zeitraum einnehmen. .................................. sche Kurse neu gestaltet worden. Im Wesentlichen sind die aus der Weiterbildungsordnung entliehenen und daher auch den Kammern vertrauten Termini hinzugekommen: „Die in diesem Kurs vermittelten eingehenden Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten können zur selbstständigen Erbringung von molekularpathologischen Leistungen befähigen.“ Die IAP hat sich bereit erklärt, ggf. alte Bescheinigungen mit diesem Text neu auszustellen. .................................. Neuer Nachrichtendienst auf www.pathologie.de/Aktuelles Seit Neuestem werden Sie auf unserer Webseite zwei- bis dreimal pro Woche über ak- tuelle Publikationen zum Fach informiert. Sie betreffen Fachliches und Politisches, derzeit praktisch Relevantes sowie mögliche Entwicklungen in der Zukunft. Beispielhaft: – Nachweis zirkulierender Tumorzellen, nicht für die Routine reif – Virchows Erbe in Gefahr, das Medizinhistorische Museum soll geschlossen werden – Prostatakarzinom: Urintest verbessert PSA-Screening – Wunsch auf Einholung einer Zweitmeinung,Pathologedarf sich nicht widersetzen Prüfen Sie es selbst, ob dieses neue Angebot für Sie nützlich sein kann. Unter Umständen profitieren Sie auch für Ihre eigene Webseite davon. Ventana Gesamtkonzept für Ihr Labor Qualität, Effizienz und Sicherheit! Namen, Namen, Namen Der Bundesverband begrüßt die neuen Mitglieder, besonders diejenigen in Weiterbildung • • • • Herr MB. Ch. B. Sakhr Al-Sanabani, Berlin • • Herr Martin Braun, Bonn Herr Prof. Dr. med. Markus J. Riemenschneider, Regensburg Im Rahmen der 95. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Patholo- Frau Dr. med. Sylvia Brockmöller, Hamburg Herr Dipl.-Med. Michael Ritter, Chemnitz gie in Leipzig wurden drei Posterpreise vergeben. Der Bundesverband Herr Dr. med. Univ. Roland Schatz, Coburg Deutscher Pathologen, der auch in diesem Jahr wieder die Preisgelder Frau Dr. med. Anna Melissa Schlitter, Unterföhring zur Verfügung gestellt hat, gratuliert den Preisträgern ganz herzlich. Frau Birte Schulz, Jena 1. Preis Fr-046 H. Blaeker, Heidelberg 2. Preis Sa-071 P. Adam, Tübingen 3. Preis Fr-073 J. Lennerz, Boston Frau Dr. med. Deborah Buckendahl, Leipzig Frau Dr. med. Judith Cortis, Göttingen Frau Dr. med. Kristina Dobler, München Herr MBBCH Fuaad Elgrganye, Berlin Frau Dr. med. Stefanie Gilsbach, Fürth Frau Jenny Claudia Hajnek, Dortmund Frau Dr. med. Susanne Heickmann, Chemnitz • • • • Herr Dr. med. Ekkehard Hewer, Bern Frau Judith Susanne Stadie, Berlin Herr Prof. Dr med. Philipp Ströbel, Mannheim • • • • • • Herr Yu Chun Tam, Bochum Herr Dr. med. Arne Warth, Heidelberg 90. Geburtstage Herr Florian Weber, Regensburg Herr Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Karl Lennert, Kiel Herr Dr. med. Matthias Haberich, Neuss 04. 06. 2011 29. 08. 2011 Frau Dr. med. Ingrid Wess, Stuttgart Herr Prof. Dr. med. Gerhard Seifert, Hamburg 09. 09. 2011 Frau Katharina Winter, Kiel Auch an dieser Stelle einen ganz herzlichen Glückwunsch. Verstorben Herr Dr. med. Wolfgang Haensch, Berlin, verstarb am 27. 02. 2011. Fördermitglied Merck KGaA, Darmstadt Herr Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hans-Werner Altmann, Würzburg, Herr Jonas Leichsenring, Bochum Fördermitglied QIAGEN GmbH, Hilden verstarb am 31. 07. 2011. Herr Dr. med. Sven Leuenroth, Lübeck Fördermitglied Sividon Diagnostic GmbH, Köln Herr Prof. Dr. med. Werner Selberg, Hamburg, verstarb am 09. 08. 2011. 3.2011 Digitale Pathologie iScan Coreo Au Virtuoso Herr Dr. med. Jörg Wittmann, Chemnitz Fördermitglied Asbach Medical Products GmbH, Obrigheim Frau Dr. rer. nat. Dorothee Lasrich, Hamburg H&E SYMPHONY IHC/ISH BenchMark Serie Herr Prof. Dr. med. Wilko Weichert, Heidelberg Frau Dr. Petra Jasker, Wesel Frau Dr. med. Uta Kerlikowski, Königs Wusterhausen Workflow VANTAGE Spezialfärbung NexES Spezialfärber Herr Jörg-Peter Vollmer, Tübingen Herr Prof. Dr. Dr. med. Bernhard Kaduk, Zürich • 03. 06. 2011 die Ehrendoktorwürde zugesprochen. Glückwunsch Herr Dr. Dr. habil. Axel Greiner, Straßkirchen • Frau Katharina Pütz, Köln Dr. med. vet. Ekkehard Vollmer, Borstel, am Frau Kathrina Reddemann, Bonn Herr PD Dr. med. Nicolaus Friedrichs, Köln • tät Craiova in Rumänien hat Herrn Prof. Dr. med. Herr Kai Neukirchner, Stollberg-Niederdorf Herr Dr. med. Alexei Pogrebniak, Singen Herr Prof. Dr. med. Matthias Evert, Greifswald • Die Medizinische und Pharmazeutische Universi- Frau Annerose Müller, Wetzlar Herr Dr. med. Joachim Alfer, Lindau Frau Dr. med. Schokufe Ebrahimsade, Berlin • Ehrungen Frau Sylvia Lohfi nk-Schumm, Frankfurt am Main Herr PD Dr. med. Frank Noack, Lübeck Frau Dr. med. Annegret Debus, Hamburg • Frau Dr. med. Heike Löser, Köln Herr Dr. med. Heiner Adams, Basel Herr Dr. med. Siegfried Bartho, Königs Wusterhausen • • • • • Innovation für die Gesundheit Roche Diagnostics Deutschland GmbH Sandhofer Straße 116 68305 Mannheim VENTANA, VANTAGE, SYMPHONY, NexES, BenchMark, iScan Coreo Au und Virtuoso sind Marken von Roche. © 2011 Roche Diagnostics. Alle Rechte vorbehalten. [email protected] www.ventanamed.com 18 Afghanistan Nichts ist gut in Afghanistan? Pathologie-Projekt am Balkh Regional Hospital in Masar-e Sharif und via Telepathologie eine morphologische Grunddiagnostik zu gewährleisten. Das erste Ziel war die Einführung einer Triagediagnostik, um weitgehend nicht behandelbare maligne Tumorerkrankungen von behandelbaren Erkrankungen zu differenzieren. Ein knappes Budget von nur 30.000,00 Euro stand für die Einrichtung des Labors zur Verfügung, deshalb wurden vorwiegend Gebrauchtgeräte und Materialspenden deutscher PathologInnen verwendet, wobei der Transport des Materials durch die Bundeswehr nach Masar-e Sharif gewährleistet war. Die Gesundheitsversorgung in Afghanistan ist mangelhaft, sie bestimmt entscheidend die soziale Am 10. September 2010 wurde mit dem Aufbau des Departments begonnen. Die Einarbeitung der Labortechniker gestaltete sich jedoch schwierig, da nur geringe Englischkenntnisse vorhanden waren und die gesamte Kommunikation über einen fachfremden Dolmetscher laufen musste. Darüber hinaus wurde die praktische Ausbildung durch geringe Fachkenntnisse und ein minimales Verantwortungsbewusstsein erschwert. Die ärztlichen Kollegen besaßen zwar Berufserfahrung, jedoch nur geringe Kenntnisse in den Grundlagen der Morphologie und Pathophysiologie. Die Einführung klinischpathologischer Konferenzen, um die Zusammenarbeit mit der Klinik zu intensivieren, scheiterte zumeist an mangelnden Sprachkenntnissen und der eingeschränkten Fähigkeit zur offenen Diskussion, bedingt durch traditionelle hierarchische Barrieren. und wirtschaftliche Situation der Bevölkerung und damit auch die politische Stabilität im Land. Krankenzimmer im Balkh Regional Hospital: „politischer Patient“ mit Bodyguard. Das Balkh Regional Hospital dient 350.000 Einwohnern als Zentralkrankenhaus und bis zu sechs Millionen Bürgern als Überweisungskrankenhaus. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und die Bank für Wiederaufbau (KfW) unterstützen im Auftrag des Auswärtigen Amtes (AA) das Gesundheitsministerium in Afghanistan, ein funktionsfähiges Gesundheitssystem aufzubauen. Während die GIZ den Aufbau eines modernen Krankenhausmanagements unterstützt sowie in der Ausbildung von qualifi zier- Labor und Unterrichtsraum des Departments für Pathologie. tem medizinischem und nicht medizinischem Personal berät, baut die KfW das Hauptgebäude des Krankenhauses mit 360 Betten, 21 Intensivpflegeplätzen, sieben Operationssälen und vorwiegend Einrichtungen für Notfallmedizin und Diagnostik auf. Die Schwedische Internationale Entwicklungsagentur (SIDA) fi nanziert ein Lehr- und Ausbildungsgebäude für 260 Studenten. Im Rahmen des Aufbaus der Diagnostik erhielt der Autor den Auftrag, ein Department für Pathologie einzurichten, technisches Personal und Ärzte zu trainieren Ventana VANTAGE Sehen Sie ihr Labor mit anderen Augen! Bei dem zweiten Aufenthalt nach drei Monaten stellte der Autor fest, dass in dem Labor wegen mangelhafter klinischer Angaben und schlechter technischer Bearbeitung der Präparate keine sicheren Diagnosen gestellt werden konnten. Die medizinische Versorgung in Afghanistan ist im Allgemeinen mangelhaft. Es fehlen sowohl qualifi zierte Ärzte und technisches Personal sowie diagnostische und therapeutische Einrichtungen. Hinzu kommt die unzureichende fi nanzielle Situation der Ärzte und des Personals in staatlichen Kliniken Innovation für die Gesundheit Roche Diagnostics Deutschland GmbH Sandhofer Straße 116 68305 Mannheim [email protected] 3.2011 VENTANA und VANTAGE sind Marken von Roche. © 2011 Roche Diagnostics. Alle Rechte vorbehalten. www.ventanamed.com 20 Afghanistan mit Monatseinkommen von 60 bis 90 US-Dollar, sodass Nebentätigkeiten zur Finanzierung des Lebensunterhalts notwendig sind, mit der Folge, dass Ärzte nur wenige Stunden am Tag in staatlichen Kliniken arbeiten und die Patienten zumeist durch wenig qualifi ziertes Personal versorgt werden. Erschwerend kommt eine alle hierarchische Strukturen durchsetzende Korruption hinzu, die Ämterschacherei ermöglicht und jegliche kollegiale Zusammenarbeit untergräbt. Die medizinische Versorgung in Staatlichen Hospitälern ist kostenlos, aber notwendige Therapien werden von Ärzten wie auch vom Pflegepersonal den Patienten vorenthalten, wenn Angehörige nicht sogenannte Geschenke gemacht haben. Durch den Aufbau einer FNA-Klinik gewann der Autor Einblick in den klinischen Alltag, der an einigen Beispielen dargestellt wird: Eine 16-jährige Patientin wurde mit einem ausgedehnten Osteosarkom im proximalen Humerusbereich in der Klinik vorgestellt. Wegen des dringenden Verdachts auf Lungenmetastasen wurde von einem weiteren operativen Vorgehen abgeraten und eine palliative Schmerzthera- pie empfohlen. Später wurde mitgeteilt, die Patientin sei mit ausreichender Dosis an Paracetamol entlassen worden, da eine palliative Therapie mit Opiaten wegen des Verwaltungsaufwands nicht durchgeführt werde. Bei einer 40-jährigen Patientin wurde ein Mammakarzinom klinisches Stadium T3 N1 diagnostiziert. Ehemann und Schwager verzichteten auf eine Therapie der Patientin wegen der Dauer, der Kosten des Krankenhausaufenthalts und des Ausfalls der häuslichen Arbeitszeit. Eine Selbstentscheidung der Patientin wurde nicht berücksichtigt, die Entscheidung des Ehemanns und der männlichen Familienangehörigen waren ausreichend. Die Sicherheit ziviler Experten ist in den letzten Monaten schlechter geworden. Die Ereignisse vom 1. April 2011 in Masar-e Sharif, bei denen sieben UN-Mitarbeiter getötet wurden, zeigen, dass die Formel: humanitäre Aufgaben schützen vor gewaltsamen Übergriffen nicht mehr greift. Zu groß sind das Misstrauen und die Fremdenfeindlichkeit der Bevölkerung geworden. Trotzdem scheint Masar-e Sharif, verglichen mit anderen Landesteilen, für medizinische Experten sicherer zu sein, da der medizinische Regionaldirektor Schwager des Provinzgouverneurs ist. Die Frage scheint berechtigt, was von dem Projekt Pathologie am Balkh Regional Hospital nach einem Ende des militärischen Engagements bleibt. Betrachtet man die politische Situation, so wird die Aussage negativ ausfallen, betrachtet man das Engagement der jungen Kollegen, dann besteht Hoffnung und somit die Verpfl ichtung, das Projekt fortzuführen! Deshalb brauchen wir die Unterstützung deutscher PathologInnen! Ventana Digitale Pathologie Das Digitale Zeitalter hält Einzug in die Pathologie! Kontakt Dr. med. Gerhard Stauch Pathologe [email protected] Termine 15.–18. 09. 2011 ...................................................... Ausbildung QM-Beauftragte Pathologie, Nürnberg 29. 10. 2011 ............................................................ 21.–24. 09. 2011.................................................. 03.–08. 11. 2011................................................ 56. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie (DGNN), Hörsaalzentrum-Morgenstelle Tübingen, Kontakt: www.neuropathology-tuebingen.de Herbsttagung 2011 der Österreichischen Gesellschaft für Pathologie/IAP Austria, Fachhochschule Sankt Pölten, Kontakt: [email protected] 24.–27. 11. 2011................................................ Her2neu-Diagnostik, Berlin 23.–24. 09. 2011.................................................. 34. Morphologietage, Kongress Palais Kassel – Stadthalle, Kontakt: [email protected] 21. Fortbildungstagung für Klinische Zytologie, Hilton München Park, Kontakt: Martina Bürger, [email protected] 07.–09. 10. 2011................................................... 27.–29. 01. 2012................................................ Refresher-Kurs im Rahmen des Mammographie-Screenings, München – ausgebucht – 27. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Zytologie, Barockschloss Mannheim, Kontakt: www.zytologie-tagung.de 14. Bamberger Morphologietage, Bamberg, Kontakt: www.morphologietage.de 19. 11. 2011 ............................................................ 22. 10. 2011....................................................... Nach der Akkreditierung/Zertifizierung ist vor der Akkreditierung/Zertifizierung, Düsseldorf – ausgebucht – 9. Pathologentagung der Bodenseeregion in Friedrichshafen, Kontakt: Prof. Dr. Helmuth Steininger, [email protected] 04.–05. 11. 2011 ..................................................... Grundkurs im Rahmen des Mammographie-Screenings, München – ausgebucht – 05. 11. 2011 ............................................................ Slide Scanner iScan Coreo Au Bildmanagement Software Virtuoso Pathologie Portal PathXchange 11.–12. 02. 2012................................................ Einführung in die Dermatohistologie – von der Biopsie zur Diagnose, Universitäts-Hautklinik Münster, Kontakt: Jeannette Crout, [email protected] 26. 11. 2011 ............................................................ Validierung immunhistochemischer Untersuchungsmethoden, Düsseldorf – ausgebucht – Kontakt für alle Termine der Akademie: www.akademie-morphologie.de 28.–29. 10. 2011.................................................. Innovation für die Gesundheit Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Gen-Diagnostik (AGD) e. V., Seminaris Seehotel am Templiner See in Potsdam, Kontakt: www.agdev.de/aktuelle_jahrestagung Weitere Termine auf www.pathologie.de 3.2011 Roche Diagnostics Deutschland GmbH Sandhofer Straße 116 68305 Mannheim VENTANA, iScan Coreo Au und Virtuoso sind Marken von Roche. © 2011 Roche Diagnostics. Alle Rechte vorbehalten. [email protected] www.ventanamed.com 22 Impressum UNIVERSITÄTSKLINIKUM Schleswig-Holstein Wir sind das größte Universitätsklinikum des Nordens und eine der größten Universitätskliniken Europas. Mit mehr als 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind wir der größte Arbeitgeber in Schleswig-Holstein. An mehr als 70 Kliniken und Instituten mit den medizinischen Fakultäten in Kiel und Lübeck leisten wir die maximale Krankenversorgung sowie universitäre medizinische Forschung und Lehre im Lande. Am Institut für Pathologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck (Direktor: Herr Univ.-Prof. Dr. A. C. Feller) ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle einer/eines Assistenzärztin/ Assistenzarztes (Fachärztin/Facharztes) zunächst befristet auf zwei Jahre, in Vollzeit, zu besetzen. Vorkenntnisse in der Pathologie sind erwünscht, aber nicht Voraussetzung. Es sollte der Wunsch nach der universitären Laufbahn mit dem Ziel der Habilitation bestehen. Es besteht auch die Möglichkeit einer Einstellung mit Facharztreife oder fortgeschrittener Ausbildung bei Nachweis eigenständiger wissenschaftlicher Leistungen. Ebenso haben Sie die Möglichkeit zur Weiterbildung in Hämato- und Lymphknotenpathologie sowie Molekularpathologie. Die Vergütung erfolgt nach dem TV-Ärzte. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei entsprechender Eignung bevorzugt. Frauen werden bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung im Rahmen der rechtlichen Bestimmungen vorrangig berücksichtigt. Nähere Auskünfte erhalten Sie von Herrn Univ.Prof. Feller, Tel. 0451 500-2707. Weitere Informationen über das UK S-H erhalten Sie auch unter www.uk-sh.de. Ihre Bewerbung mit aussagefähigen Unterlagen richten Sie bitte unter Angabe der Kennziffer L 110.13/2 bis zum 29.09.2011 an das UNIVERSITÄTSKLINIKUM Schleswig-Holstein Campus Lübeck · Dezernat Personal Ratzeburger Allee 160 23538 Lübeck Wissen schafft Gesundheit 3.2011 Herausgeber und Inhaber sämtlicher Verlags- und Verwertungsrechte: Bundesverband Deutscher Pathologen e. V. Invalidenstraße 90, 10115 Berlin Tel.: 030 3088197-0 Fax: 030 3088197-15 E-Mail: [email protected] www.bv-pathologie.de Schriftleitung: Professor Dr. med. Peter H. Wünsch, Nürnberg Redaktion: G. Kempny, Geschäftsführerin, Berlin Zur Erweiterung und Umstrukturierung des Institutes für Pathologie des Klinikums Fürth suchen wir Herstellung: GE-druckt Druck & Verlag GmbH Hiberniastraße 8 45879 Gelsenkirchen Tel.: 0209 92332-0 Fax: 0209 92332-299 eine(n) (leitenden) Oberarzt(in) oder Facharzt(in) Druckauflage: 1.300 Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt, eine Verwertung ist außerhalb der gesetzlich zugelassenen Fälle verboten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Anzeigen: Dr.HeikeDiekmann Congress Communication Consulting Neuenhöfer Allee 125, 50935 Köln Tel.: 0221 801499-0 E-Mail: [email protected] Design: obst.gestaltung Patrizia Obst E-Mail: [email protected] schwerpunktmäßig in der Diagnostik von GI, gynäkologischen und urologischen Tumoren. Unser Institut arbeitet mit mehreren Tumorzentren in verschiedenen Krankenhäusern zusammen. Somit ist eine gute kollegiale Zusammenarbeit mit den klinischen Kollegen erwünscht. Eine Zulassung für die Zytologie (KV-Prüfung) wäre vorteilhaft. Wir bieten: Keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Erscheinungsweise: Viermal jährlich 15.02., 15.05., 15.09., 15.11. mit umfassenden Kenntnissen in der Routinediagnostik insbesondere bei der Schnellschnittdiagnostik und Eine abwechslungsreiche Tätigkeit in guter Teamarbeit mit flache hierarchischen Strukturen, Zukunftsperspektive und angenehmen Arbeitsklima mit geregelter Arbeitszeit und Dienstplan an. Ein breites Spektrum an diagnostischen Möglichkeiten einschließlich immunhistologie, Molekularbiologie und Telepathologie Wichtiger Hinweis für unsere Leser: Medizin, Wissenschaft und Politik unterliegen ständigen Entwicklungen. Autoren und Herausgeber verwenden größtmögliche Sorgfalt, dass alle Angaben dem aktuellen Wissensstand entsprechen. Eine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben ist jedoch ausdrücklich ausgeschlossen. (auch mit ausländischen Instituten). Modernes computerunterstütztes Bearbeitungs- und Befundsystem (z.B. Erleichterung und Standardisierung des Zuschnittes). Durch langbestehende Akkreditierung geregelte Fort- und Weiterbildung und Teilnahme an verschiedenen Qualitätszirkeln. Bezahlung nach Absprache. Weitere Informationen auf unserer Homepage (www.pathologie-fuerth.de) Erste Kontaktaufnahme wird unter der Telefonnummer 0911 75801380 gewünscht. Anzeige Anzeige Gemeinschaftspraxis für Pathologie Darmstadt sucht zum 1. Januar 2012 eine(n) erfahrene(n) Facharztkollegin(en) Spätere Assoziation ist vorgesehen. Schriftliche Bewerbungen bitte an: Dr. med. W. Esinger Gemeinschaftspraxis für Pathologie Taunusstr. 20 64289 Darmstadt e-mail: [email protected] Fon: 06151-79050 Fax: 06151-790510 Alteingesessenes Institut für Pathologie in Mönchengladbach sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Fachärztin/einen Facharzt oder eine Weiterbildungsassistentin/einen Weiterbildungsassistenten für Pathologie (in fortgeschrittener Phase) zur Anstellung mit Option einer späteren Assoziation. Wir wünschen uns eine verantwortungsvolle und kompetente Persönlichkeit, die Freude hat im Team in der Gemeinschaftspraxis zu arbeiten. Geboten werden ein breites, abwechslungsreiches, diagnostisches Spektrum, eine enge Kooperation und Kommunikation mit niedergelassenen Kollegen, Krankenhäusern einschl. diverser Tumorzentren mit Konferenzen und regelmäßigem Austausch sowie fachliche Zusammenarbeit mit benachbarten Instituten. Das Institut ist zertifiziert und technisch modern ausgestattet. Bei Interesse senden Sie bitte Ihre Bewerbung an das: Institut für Pathologie Dr. med. Elisabeth Rösler / Dr. med. Peter Ortloff Limitenstraße 90 41236 Mönchengladbach Tel.: 02166/628900 E-Mail: [email protected] Gerne beantworten auch beide Gemeinschaftspartner Ihre Rückfragen telefonisch oder per E-Mail. FRÜHERKENNUNG DES ZERVIXKARZINOMS: Die perfekte Kombination. I .. HOHE SENSITIVITAT .. + HOHE SPEZIFITAT = Effektive Biomarker-Kombination zur Früherkennung von hochgradigen Vorstufen des Zervixkarzinoms Ab sofort verfügbar p16 PLUS Ki-67 in einem einzelnen Test Klinisch validiert in drei großen Studien mit über 30.000 Frauen www.cintec.info mtm laboratories AG Im Neuenheimer Feld 583 • D-69120 Heidelberg