Arbeitsmarktökonomie Determinanten des Lohnes (Teil 2) Prof. Dr. Conny Wunsch https://wwz.unibas.ch/arbeitsmarktoekonomie/lehre/ 1 / 40 Überblick Determinanten des Lohnes (Teil 2) 1. Lohnverteilung 2. Lohnungleichheit 3. Determinanten des Lohnes 4. Lohndiskriminierung 2 / 40 Lohnverteilung in der Schweiz 3 / 40 Lohnverteilung in der Schweiz 4 / 40 Warum ist die Lohnverteilung rechtsschief? 5 / 40 Messung der Lohnungleichheit 6 / 40 Lohnungleichheit in der Schweiz 7 / 40 Lohnungleichheit in der Schweiz 8 / 40 Lohnungleichheit in der Schweiz 9 / 40 Lohnungleichheit international 10 / 40 Lohnungleichheit international 11 / 40 Lohnungleichheit international 12 / 40 Lohnungleichheit international I Zunahme der Lohnungleichheit in den meisten Ländern Mögliche Erklärungen I höherer Anteil an gut Ausgebildeten I Zunahme der Exportindustrie, die höher qualifizierte Arbeitskräfte beschäftigt I skill-biased technological change 13 / 40 Soziale Mobilität 14 / 40 Determinanten des Lohnes Was bestimmt, wie viel wir verdienen? I .................................................................................................. I .................................................................................................. I .................................................................................................. I .................................................................................................. I .................................................................................................. I .................................................................................................. I .................................................................................................. I .................................................................................................. I .................................................................................................. I .................................................................................................. I .................................................................................................. 15 / 40 Lohnbestandteile 16 / 40 Determinanten des Lohnes 17 / 40 Determinanten des Lohnes 18 / 40 Determinanten des Lohnes 19 / 40 Determinanten des Lohnes 20 / 40 Determinanten des Lohnes 21 / 40 Determinanten des Lohnes 22 / 40 Determinanten des Lohnes 23 / 40 Determinanten des Lohnes 24 / 40 Determinanten des Lohnes 25 / 40 Determinanten des Lohnes 26 / 40 Determinanten des Lohnes 27 / 40 Lohndiskriminierung 28 / 40 Lohndiskriminierung I Lohnunterschiede, die nicht durch objektive Faktoren wie Ausbildung, Fähigkeiten, Erfahrung, Branche, Beruf, Dienstalter etc. erklärt werden können I Gary S. Becker’s thesis “The Economics of Discrimination” I Vorurteile von Arbeitgebern führen zu negativen Nutzenkomponenten, die effektiv wahrgenommene Beschäftigungskosten von reinem Lohn w auf w (1 + dj ) erhöhen I dj ... Diskriminierungskoeffizient der Firma j I Arbeitgeber verhält sich als wären Grenzkosten nicht w sondern w (1 + dj ): Gleichsetzung mit dem Wertgrenzprodukt der Arbeit 29 / 40 Diskriminierung durch Arbeitgeber 30 / 40 Diskriminierung durch Arbeitgeber 31 / 40 Diskriminierung durch Arbeitgeber 32 / 40 Diskriminierung durch Arbeitnehmer I Vorurteile von Arbeitnehmern führen zu negativen Nutzenkomponenten, die effektiv wahrgenommene Entlohnung von reinem Lohn wi auf wi (1 − di ) reduzieren I damit Arbeiter Zusammenarbeit mit Mitgliedern der diskriminierten Gruppe akzeptiert, muss Arbeitgeber höheren Lohn zahlen (“kompensierendes Lohndifferenzial”) I Firmen wählen vollständig segregierte Belegschaft, da nicht bereit höhere Löhne zu zahlen I keine unterschiedlichen Löhne für unterschiedliche Fähigkeiten, da innerhalb Firma aufgrund Segregation Marktlöhne gezahlt werden I keine Auswirkungen auf Profitabilität 33 / 40 Diskriminierung durch Kunden I Vorurteile von Kunden führen zu negativen Nutzenkomponenten, die effektiv wahrgenommenen Preis von p auf p(1 + di ) erhöhen I solange diskriminierte Arbeiter keinen Kundenkontakt haben, kaum Auswirkungen I wenn Kundenkontakt unvermeidbar, muss Firma geringeren Preis verlangen, was sie auf die diskriminierten Arbeiter abwälzt, so dass diese geringeren Lohn erhalten 34 / 40 Statistische Diskriminierung I unterschiedliche Löhne nicht aufgrund von Vorurteilen sondern statistischen Erfahrungswerten I z.B. selbst bei ansonsten identischen Charakteristika der Personen und Jobs Wahrscheinlichkeit, dass Frau zwischen 25-40 nicht oder nicht Vollzeit arbeitet deutlich höher als bei Männern I da dies für die Firmen höhere Kosten verursacht, werden geringere Löhne gezahlt, um diese zu kompensieren (“rational”) I üblich auch bei Versicherungen: risikoabhängige Prämien I da Erfahrungwerte keine perfekten Prediktoren, de facto Diskriminierung I Gruppe mit besseren durchschnittlichen Charakteristika profitiert, andere benachteiligt 35 / 40 Statistische Diskriminierung I meist ist tatsächlicher Lohn gewichtetes Mittel aus Erfahrungswert und individueller Beurteilung I Gewicht hängt ab von der Güte der Vorhersage auf Basis der Erfahrungswerte I wenn Güte eher schlecht, wird dem Signal misstraut und Angehörige der entsprechenden Gruppe werden ähnlich behandelt I schlecht für bessere in der Gruppe, gut für schlechtere I schlechtere unter Umständen dann sogar gegenüber schlechteren aus der Gruppe mit besseren durchschnittlichen Charakteristika besser gestellt 36 / 40 Statistische Diskriminierung 37 / 40 Lohndiskriminierung in der Schweiz 38 / 40 Erklärte Lohndifferenz in der Schweiz 39 / 40 Fazit I Lohnungleichheit aufgrund unterschiedlicher Verteilung der Fähigkeiten und unterschiedlicher Bildungsinvestitionen I aufgrund finanzieller Mittel gewisse Persistenz über die Generationen I Ausweitung der Bildungsunterschiede vergrössert Ungleichkeit I viele Faktoren bestimmen den Lohn I echte Diskriminierung schwierig nachzuweisen 40 / 40