Medienprognose und Außenpolitik - nbn

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Medienprognose und Außenpolitik, inhaltsanalysiert anhand der FAZBerichte zur Zeit der Berlin-Krise 1958
von A. Dyk und J. Bellers, Universität Siegen 2013
Inhaltsverzeichnis
Fragestellung und Zeitgeschichte 1958
3
Methode
4
Daten
6
Ergebnisse
16
Datenanhang
17
Fragestellung und Zeitgeschichte 1958
Der Ausgangspunkt der vorliegenden Analyse ist die Forschungsfrage: War es
dem Leser des Politikressorts der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vier
Monate vor der zweiten Berlin-Krise im Jahr 1958 möglich, diese Krise auf
der Basis der Berichterstattung der FAZ vorauszusehen. Das kann dann
durchaus als systematisiertes Warnsystem für Diplomaten dienen, um z.B.
durch militärische Gegenmaßnahmen rechtzeitig vorzubeugen, um die Krise
zu verhindern.
Die mehrjährige Krise – Teil der zahlreichen Auseinandersetzungen während
des Kalten Krieges - begann Ende November 1958 mit einem Ultimatum des
sowjetischen Partei- und Regierungschefs Chruschtschow, dem ostdeutschen
Staat der DDR die Kontrolle der Zugangswege von Westdeutschland nach
Westberlin zu übergeben, wenn der Westen nicht dem sowjetischen Staat
einer Freien Stadt Berlin zustimmen würde – einer Stadt dann ohne die
westlichen Truppen, was bedeuten würde, Berlin wäre in den erpressenden
Einflußbereich der UdSSR und der DDR geraten. Die weitere Bedrohung
bestand darin, der DDR die Kontrolle der Zugangswege zu übergeben, die sie
sicherlich für den Westen geschlossen hätte , was die schwierige Situation der
Flugbrücke von 1948 erneut heraufbeschworen hätte.
Methode
Zur Klärung der Forschungsfrage wurde eine qualitative Inhaltsanalyse
angefertigt mit Hilfe des Programm es MAXQDAplus 11, da dieses die
Möglichkeit bietet die qualitative Codierung der Artikel mit einer
Wortschatzanalyse zur verknüpfen. Zur Vorfilterung der Artikel des
Politikressort wurden alle Artikel im ausgewählten Zeitraum mit einer
Stichwortsuche vorsortiert, angezeigte aber thematisch nicht relevante Artikel
und doppelte Ergebnisse aussortiert. Bei der Codierung wurde von folgenden
Prämissen ausgegangen: Im Jahr 1958 dominierte eine bipolare Weltordnung.
Im Rahmen dieser Weltordnung wurde die westliche Hemisphäre von der
Supermacht USA dominiert und die östliche Hemisphäre von der Supermacht
UdSSR. Handlungen dieser Staaten beziehungsweise Äußerungen ihrer
jeweiligen politischen Vertreter sind in der Regel repräsentativ für den Willen
des gesamten Machtblockes. Weiterhin wurde davon ausgegangen, dass
Experten durch ihr Fachwissen und einen besonderen Zugang zu nicht
öffentlichen Quellen die Intention hinter Handlungen und Äußerungen der
Supermächte und ihrer Verbündeter beurteilen können und einen möglichen
Ausblick geben können wie eine zukünftige Entwicklung verlaufen könnte.
Basierend auf diesen Annahmen erfolgte bei dem Vorgang des Codierens eine
Dreiteilung der Codes in Expertenmeinungen, Handlungen und Äußerungen
der Westmächte und der UdSSR. Nachfolgend wurden Subcodes kreiert und
im Verlauf des Codierens ergänzt bzw. überarbeitet, wenn sie sich in der
ursprünglichen Form als nicht hinreichend erwiesen haben. Die
anzufertigende Prognose machte es notwendig die zu codierenden Aussagen
Subcodes zuzuordnen, welche für eine friedliche Entwicklung oder aber in
eine feindselige Entwicklung sprechen. Zwecks eines besseren Vergleiches
wurden die jeweiligen Aussagen auch farblich codiert und verschieden
gewichtet in ihrer Aussagekraft. Aussagen, welche für eine Verschärfung des
Konfliktes sprechen wurden in Gelbtönen codiert. Expertenmeinungen,
Aussagen und Handlungen der Westmächte und der UdSSR wurden in dieser
Reihenfolge in dunkler werdenden Gelbtönen codiert. Aussagen welche, für
eine friedliche Lösung sprechen wurden in dunkler werdenden Grüntönen
codiert. Im Codevergleichsdiagramm werden nach Monaten sortiert die
farblichen Codierungen aufgezeigt und machen einen direkten Vergleich
möglich. Bei dem Code-Matrixbrowser wird die Gewichtung der
verschiedenen Codierung visualisiert durch unterschiedliche Größe der Kreise
in der Struktur der Matrix. Diese Art der Visualisierung erlaubt es die
Entwicklungen der Krise bzw. die verschiedenen Gewichteten Codierungen
nachzuvollziehen im zeitlichen Verlauf. Ergänzend bietet die Abbildung des
Code-Relations-Browsers die Funktion zusammenhänge zwischen
Codierungen zu erkennen und die Nähe verschiedener Codierungen zu
determinieren. Die Wortschatzanalyse wurde als methodische Ergänzung
gewählt, da sie Rückschlüsse darüber ermöglicht wie häufig Schlüsselwörter
wie etwa Sowjetzone (Häufigkeit 104) oder Berlin (Häufigkeit 166) und deren
Abwandlungen im Text auftreten bzw. wie unterschiedlich die Ausprägung ist
so tritt das Schlüsselwort Frieden 17 Mal auf.
Daten
Einzelübersicht der Verteilung der Codings
August 1958
12%
11%
0%
9%
Expertenmeinung/Entwicklung/Friedli
ch
Westliche
Alliierte/Entwicklung/Friedlich
UdSSR/Entwicklung/Friedlich
35%
25%
8%
Expertenmeinung/Entwicklung/Feind
selig
Westliche
Alliierte/Entwicklung/Feindselig
UdSSR/Entwicklung/Feindselig
Sonstige
Gesamtübersicht der Verteilung der Codings
August 1958
11%
21%
Entwicklung/Friedlich
Entwicklung/Feindselig
Sonstiges
68%
Einzelübersicht der Verteilung der Codings
September 1958
7%
Expertenmeinung/Entwicklung/Friedli
ch
14%
4%
4%
30%
16%
25%
Westliche
Alliierte/Entwicklung/Friedlich
UdSSR/Entwicklung/Friedlich
Expertenmeinung/Entwicklung/Feind
selig
Westliche
Alliierte/Entwicklung/Feindselig
UdSSR/Entwicklung/Feindselig
Sonstige
Gesamtübersicht der Verteilung der Codings
September 1958
7%
22%
Entwicklung/Friedlich
Entwicklung/Feindselig
Sonstiges
71%
Einzelübersicht der Verteilung der Codings
Oktober 1958
16%
Expertenmeinung/Entwicklung/Friedli
ch
8%
Westliche
Alliierte/Entwicklung/Friedlich
11%
28%
UdSSR/Entwicklung/Friedlich
Expertenmeinung/Entwicklung/Feind
selig
9%
9%
19%
Westliche
Alliierte/Entwicklung/Feindselig
UdSSR/Entwicklung/Feindselig
Sonstige
Gesamtübersicht der Verteilung der Codings
Oktober 1958
16%
45%
Entwicklung/Friedlich
Entwicklung/Feindselig
39%
Sonstiges
Einzelübersicht der Verteilung der Codings
November 1958
Expertenmeinung/Entwicklung/Friedli
ch
6%
25%
6%
5%
Westliche
Alliierte/Entwicklung/Friedlich
UdSSR/Entwicklung/Friedlich
14%
25%
Expertenmeinung/Entwicklung/Feind
selig
19%
Westliche
Alliierte/Entwicklung/Feindselig
UdSSR/Entwicklung/Feindselig
Sonstige
Gesamtübersicht der Verteilung der Codings
November 1958
17%
25%
Entwicklung/Friedlich
Entwicklung/Feindselig
Sonstiges
58%
120,00%
Zeitliche Übersicht der Verteilung der Codings
August-November 1958
100,00%
11%
7%
16%
25%
80,00%
39%
60,00%
68%
71%
58%
40,00%
45%
20,00%
21,00%
0,00%
1
22%
0
Entwicklung/Friedlich
2
3
17%
0
Entwicklung/Feindselig
4
5
Sonstiges
0
6
7
Zeitliche Übersicht der Verteilung der Codings
August-November 1958
80,00%
70,00%
60,00%
71%
68%
58%
50,00%
45%
40,00%
39%
30,00%
20,00%
25%
22%
21,00%
17%
16%
10,00%
11%
0
0
0
7%
0
0
0
0
0
0
0,00%
1
2
3
Entwicklung/Friedlich
4
5
Entwicklung/Feindselig
6
7
Sonstiges
Zeitliche Übersicht der Verteilung der
Codings August-November 1958
80,00%
70,00%
60,00%
50,00%
40,00%
30,00%
20,00%
10,00%
0,00%
1
2
Entwicklung/Friedlich
3
4
5
Entwicklung/Feindselig
6
Sonstiges
7
Expertenmeinung
35%
Expertenmeinung/Entwicklung
/Friedlich
65%
Expertenmeinung/Entwicklung
/Feindselig
Westliche Alliierte
33%
67%
Westliche
Alliierte/Entwicklung/Friedlich
Westliche
Alliierte/Entwicklung/Feindseli
g
UdSSR
20%
UdSSR/Entwicklung/Friedlich
80%
UdSSR/Entwicklung/Feindselig
Verteilung der Codings
Expertenmeinung/Ent
wicklung/Friedlich
Westliche
9%
Alliierte/Entwicklung/
Friedlich
9%
UdSSR/Entwicklung/Fr
iedlich
6%
Sonstige
16%
UdSSR/Entwicklung/F
eindselig
26%
Expertenmeinung/Ent
wicklung/Feindselig
17%
Westliche
Alliierte/Entwicklung/
Feindselig
17%
Expertenmeinung/Entwicklung/Friedlich
Westliche Alliierte/Entwicklung/Friedlich
UdSSR/Entwicklung/Friedlich
Expertenmeinung/Entwicklung/Feindselig
Westliche Alliierte/Entwicklung/Feindselig
UdSSR/Entwicklung/Feindselig
Sonstige
Häufigkeit
peking
recht
truppen
volk
gebiet
adenauer
bevölkerung
politik
botschafter
eisenhower
verhandlungen
chinesischen
volksrepublik
nationen
sowjetische
quemoy
amerikanische
dulles
bundesregierung
berliner
flüchtlinge
west-berlin
vereinigten
china
deutschen
washington
chruschtschow
bundesrepublik
berlin
sowjetzone
180
160
140
120
100
80
60
40
20
0
Ergebnisse
Vor allem die Grafiken zur zeitlichen Verteilung von friedlich/aggressiv
sind aufschlußreich für die Fragestellung. Natürlich steigt die Aggressivität
seit August, aber im November nimmt die Aggressivität wieder ab – aus
welchen (taktischen) Gründen auch immer. Die Medienanalyse besitzt also
nur begrenzte Prognosekraft. Wichtig ist weiterhin immer die historische
Einschätzung der Lage durch den Diplomaten.
Datenanhang
Das Berlinultimatum im Jahr 1958
War es dem Leser des Politikressorts der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vier
Monate vor der zweiten Berlin-Krise im Jahr 1958 möglich selbige Krise
vorauszusehen auf der Basis der Berichterstattung der FAZ?
Inhaltsverzeichnis
Dokumentenliste. 5
Expertenmeinung. 6
Entwicklung. 6
Feindseelig. 6
NATO.. 8
Kalter Krieg. 9
Kriegsgefahr. 11
Zonen=Kriegsgefahr. 11
Stagnation. 12
Friedlich. 12
Diplomatie. 15
Strategie der Sowjetunion Sonderlösung. 18
Beteiligung der Vereinten Nationen. 19
Vereinte Nationen. 19
Sicherheitsrat. 20
Deutschland. 22
Entwicklung. 22
Verbesserung der Beziehungen zu den westlichen Nachbarn. 22
Wirtschaftlicher Aufschwung. 25
Gegen Wiedervereinigung (UDSSR). 26
Wiedervereinigung unwahrscheinlich. 26
Berlin. 27
West-Berlin. 27
Annektierung Westberlin UDSSR. 28
Vorwürfe DDR. 30
Grenzverletzung durch DDR in Westberlin. 31
Flüchtlingswelle aus Ost-Berlin (Sowjetzone) und Ostdeutschland. 31
Abnahme der Flüchtlinge. 33
Zunahme der Flüchtlinge. 35
Zonen-Regierung. 42
Erleichterung der Ein- und Ausreise. 42
Abnahme des Grenzverkehrs. 43
Erschwerung der Ein- und Ausreise und Flucht. 44
Ost-Berlin. 51
Propaganda. 51
Westliche Bündnispartner. 54
USA.. 54
Eisenhower. 55
Entwicklung. 57
Friedlich. 57
Diplomatie. 60
Abrüstung. 65
BRD Diplomatie OST-West. 66
Feindseelig. 68
Forderung an die UdSSR. 69
Forderung an die DDR. 71
NATO.. 71
Aufrüstung der Natostaaten. 74
Aufrüstung der Bundeswehr. 76
Gesetzliche Umstrukturierung. 77
Militärische Intervention der Westmächte. 78
Macht-Demonstration. 79
Verteidigung. 80
Verteidigung (Bundeswehr). 82
Truppenübung der Bundeswehr. 84
Drohung. 86
Vorwurf gegenüber der Sowjetunion. 87
Vorwürfe gegen die DDR. 91
Anschuldigung China. 94
Kriegs-Gefahr. 94
UdSSR. 96
Chruschtschow.. 96
Entwicklung. 106
Frieden. 106
Diplomatie. 109
Deutschland. 113
Wiedervereinigung. 113
Abrüstung. 114
Feindseelig. 115
Militär der Sowjetunion und Chinas. 117
Aufrüstung. 117
Demonstration der Macht. 119
Drohung. 120
Repression der Bevökerung der DDR. 121
Krieg. 122
Kriegsgefahr. 123
Kriegs-Drohung. 123
Kriegsdrohung durch China. 125
Abbruch Diplomatie. 125
Annektierung Deutschlands. 126
Annektierung Berlins. 126
Forderung. 130
Forderung Chinas. 133
Demonstration. 134
Vorwurf an die Westmächte vornehmlich USA.. 135
Grenzverletzung. 149
Vorwürfe durch China. 150
Dokumentenliste
Nr.
Dokument
Autor
1 Sowjetzone August
Alex
2 Krieg August
Alex
3 Sowjetzone September
Alex
4 Krieg September
Alex
5 Sowjetzone Oktober
Alex
6 Krieg Oktober
Alex
7 Sowjetzone November
Alex
8 Krieg November
Alex
Expertenmeinung
Entwicklung
Feindseelig
1.
Darüber hinaus hat der Konflikt für Amerika eine Entwicklung von vielleicht noch größerer
Tragweite enthüllt: Die Macht des Präsidenten, das Land nach seinem Gutdünken in einen
Krieg zu verwickeln. Nach dem Willen der Verfassung darf allein der Kongreß, der zur Zeit
in Ferien ist, über Krieg und Frieden entscheiden. Die Verfassungswirklichkeit aber zeigt
immer deutlicher, daß der Präsident sehr wohl Situationen schaffen kann, durch die der Krieg
unvermeidlich wird.
[Krieg September; Position: 3-3; Gewicht: 50]
2.
In diplomatischen Kreisen Washingtons wurde am Donnerstag die Ansicht vertreten, die
Ausdehnung der Hoheitsgewässer sei von der Absicht bestimmt, den amerikanischen
Geleitschutz für die Nachschublieferungen nach Quemoy und anderen Inseln vor der
Festlandküste zu unterbinden. Damit ist schon eine Konfliktsituation gegeben, da Dulles
ausdrücklich erklärt hat, der amerikanische Geleitschutz werde bis zu der Drei-Meilen-Grenze
gegeben. Das amerikanische Außenministerium soll ausländische Botschaften davon in
Kenntnis gesetzt haben, daß die Nachschubfrage für Quemoy und andere Inseln ernst werden
könnte. Auf Quemoy befänden sich Vorräte nur für einen Monat.
[Krieg September; Position: 3-3; Gewicht: 50]
3.
Amerika und England wollen die Erweiterung der chinesischen Hoheitsgewässer auf zwölf
Seemeilen nicht anerkennen. Die amerikanische Siebte Flotte hat den Versorgungsschiffen
noch keinen Begleitschutz gestellt, doch hält sich in Taipeh hartnäckig das Gerücht, daß sie
das künftig tun wolle, um den kommunistischen Blockade-Versuch zu vereiteln.
[Krieg September; Position: 4-4; Gewicht: 50]
4.
In Taipeh kvr7 sieren Gerüchte, daß Schiffe der amerikanischen 7. Flotte in Kürze den
Geleitschutz der Versorgungsschiffe nach Quemoy übernehmen werden. Nach Amerika
haben jetzt auch Formosa und Japan bekanntgegeben, daß sie die auf zwölf Seemeilen
erweiterte Hoheitsgrenze Chinas nicht anerkennen werden.
[Krieg September; Position: 4-4; Gewicht: 50]
5.
Die Nachrichtenagentur Tass bezeichnete die Erklärung Dulles', die amerikanischen
Streitkräfte im Fernen Osten würden "rechtzeitig und wirksam" bei einer Formosa
gefährdenden rotchinesischen Aktion eingreifen, als neuen Beweis dafür, daß Washington
wiederum eine "Politik am Rande des Krieges" treibe. Das Blatt schreibt weiter: "Die
Sowjetunion kann gegenüber dem, was sich an.den Grenzen oder auf dem Boden ihres großen
Verbündeten ereignet, nicht gleichgültig bleiben. Die Sowjetunion wird den amerikanischen
Kriegsvorbereitungen im Pazifik, der auch die sowjetischen Ufer benetzt, nicht ruhig zusehen.
Durch Bande brüderlicher Freundschaft und gegenseitiger Hilfe mit der Chinesischen
Volksrepublik verknüpft, wird das sowjetische Volk seinem chinesischen Brudervolk mit
allen zur Verfügung stehenden Mitteln helfen, um die unverschämten und verrückten Spieler
daran zu hindern, einen Krieg zu provozieren. Die Anstifter und Organisatoren dieses neuen
militärischen Spiels im Fernen Osten können nicht damit rechnen, daß die Vergeltung auf die
Küsteninseln und die Formosa-Straße beschränkt bleibt. Sie werden einen solchen
vernichtenden Schlag erhalten, daß der amerikanischen imperialistischen Aggression im
Fernen Osten ein Ende bereitet wird."
[Krieg September; Position: 4-4; Gewicht: 50]
6.
Ein militärischer Konflikt im Fernen Osten könne zu einer schweren Gefahr für das
amerikanisch-britische Verhältnis werden. Es könne sein, daß in einem Kriege Amerika ohne
Verbündete bleibe.
[Krieg September; Position: 11-11; Gewicht: 50]
7.
Wenn auch nicht damit gerechnet wird, daß die Sowjetunion in Kürze eine Kraftprobe um
Berlin inszeniert, halten mexikanische Kenner, der ReutscMandfiage es für wahrscheinlich,
daß Chruschtschow das Signal zu einer Uebergabe Ost-Berlins an die Regierung der Zone und
damit den Beginn eines langwierigen Ringens gegeben habe.
[Krieg November; Position: 12-12; Gewicht: 50]
8.
Bittere Erkenntnis nach Steinstücken
Nach der vorangegangenen Kette sowjetischer Stellungnahmen und der Behandlung
amerikanischer Flieger durch die Sowjetzone konnte von vornherein kein Zweifel über die zu
erwartende Antwort des sowjetischen Stadtkommandanten auf den Protest wegen des Falles
Steinstücken bestehen. Es ist eine alte Weisheit, daß man Gewalt nur mit Gewalt brechen
kann. Die einzige Sprache, die von der Volkspolizei und ihren Helfern verstanden wird - wie
mir aus eigener Kenntnis sehr wohl bekannt ist --, besteht darin, daß man ihnen bei dem
Versuch derartiger Uebergi-iffe nach der gleichen Methode freundlich, aber bestimmt die
Maschinenpistole unter die Nase hält, selbst auf die Gefahr eines sogenannten Zwischenfalles
hin. Daß dies in der Berliner Situation selbstverständlich hur die Alliierten tun können, ist
nicht zu bezweifeln, aber ein klarer entsprechender Befehl seitens des zuständigen
Kommandanten wäre die praktische und logische Antwort auf die zweideutige sowjetische
Berufung auf die "Souveränität" der sogenannten DDR. Alles andere ist Geschwätz.
[Sowjetzone August; Position: 10-10; Gewicht: 50]
NATO
1.
Bei der Ankunft auf dem Flugplatz Wahn sagte Diefenbaker, er freue sich, mit dem
Bundeskanzler und der Bundesregierung den Meinungsaustausch fortführen zu können, der
schon bei der Nato-Konferenz im Dezember des vergangenen Jahres begonnen habe. Als
eines der Hauptthemen der Gesprächspartner gelten die Nato, ihre Zukunft und die
notwendigen Konsultationen.
[Krieg November; Position: 5-5; Gewicht: 50]
2.
Atlantischer Kongreß 1959 in London
Paris, 16. November (dpa/UPI). Ein Atlantischer Kongreß soll zum zehnten Jahrestag der
Nordatlantischen Verteidigungsorganisation (Nato) im Juni 1959 in London stattfinden. Der
Kongreß, an dem 650 Delegierte aus den Nato-Mitgliedstaaten teilnehmen sollen, soll von
Königin Elizabeth eröffnet werden.
[Krieg November; Position: 16-16; Gewicht: 50]
3.
Wie der Vorsitzende der Nato-Parlamentarier-Konferenz, Fens (Niederlande) auf einer
Pressekonferenz am Sonntag im Palais de Chaillot bekanntgab, soll nur ein Drittel der 650
Teilnehmer an dem atlantischen Kongreß Parlamentarier sein.
[Krieg November; Position: 16-16; Gewicht: 50]
4.
Ein großer Teil der Regierungsdiçfs der 15 Nato-Staaten, darunter Bundeskanzler Adenauer,
hat bereits seine Schirmherrsdiaft für den atlantischen Kongreß zugesagt.
[Krieg November; Position: 16-16; Gewicht: 50]
5.
Am Montag treten in Paris Parlamentarier aus allen Nato-Staaten zu ihrer dritten
Jahreskonferenz zusammen.
[Krieg November; Position: 16-16; Gewicht: 50]
6.
Ministerpräsident de Gaulles und Feldmarschall Montgomerys für eine Reorganisation der
Nato angesehen.
[Krieg November; Position: 16-16; Gewicht: 50]
7.
Brandt appelliert an die Treue des Westens
Wird es Schwierigkeiten für die Berliner geben? / Eine Erklärung vor dem Abgeordnetenhaus
[Krieg November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
8.
Freundschaft zu jenen Kräften im Ausland, die uns seinerzeit vor den beabsichtigten Folgen
der Blockade bewahrten, die ein Schutzdach über dem freien Berlin errichtet und sich
entschlossen haben, allen Anfeindungen und Widerwärtigkeiten zum Trotz treu an unserer
Seite zu stehen."
[Krieg November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
Kalter Krieg
1.
Der kalte Krieg im Nahen Osten gehe weiter ohne die Aussicht, daß sich ein Zeitgewinn
zugunsten des Westens auswirken müsse
[Krieg August; Position: 4-4; Gewicht: 50]
2.
Herr Präsident, Sie werden mir sicher zustimmen, daß im Zusammenhang mit den Ereignissen
im Nahen und Mittleren Osten, die die Welt vor die Gefahr eines allgemeinen Krieges mit
seinem unermeßlichen Leid für die Völker gestellt haben, die Frage besonders akut geworden
ist, Voraussetzungen für die friedliche Koexistenz der Staaten zu schaffen und den kalten
Krieg zu beenden, der die gesamte internationale Atmosphäre vergiftet.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
3.
Die Zweiteilung der Welt ist seit dem Krieg die beherrschende Prämisse internationaler
Politik.
[Krieg August; Position: 7-7; Gewicht: 50]
4.
Statik kalten, sozusagen eingefrorenen Krieges
[Krieg August; Position: 7-7; Gewicht: 50]
5.
Die Zusammenziehung russischer Truppen am Kaukasus und das Säbelrasseln mit der roten
militärischen. Kraft bei den kombinierten russisch-bulgarischen Manövern in der Nähe der
türkischen Grenze hatten die Welt beunruhigt Als wir General Coskum, dem stellvertretenden
türkischen Generalstabschef, die Frage stellten, wie er diese sowjetische Demonstration
beurteile, erhielten wir die Antwort: "Die Russen halten nach altem Brauch solche Manöver in
jedem Jahr ab." Der General lächelte dabei freundlich, und seine Augen blitzten vergnügt
hinter den Gläsern seiner dunklen Hornbrille. Auch sei die militärische Lage nach dem
Staatsstreich im Irak innerhalb des Bagdadpaktes keineswegs erschwert, fuhr er fort: "Der
Bagdadpakt hat auch jetzt volle militärische Wirksamkeit."
[Krieg September; Position: 1-1; Gewicht: 50]
6.
kalten Krieges
[Krieg Oktober; Position: 1-1; Gewicht: 50]
7.
kalter Krieg
[Krieg Oktober; Position: 6-6; Gewicht: 50]
8.
kein kalter Krieg
[Krieg Oktober; Position: 9-9; Gewicht: 50]
9.
Kalten Krieg
[Krieg November; Position: 3-3; Gewicht: 50]
10.
Verschärfung des Kalten Krieges
[Krieg November; Position: 12-12; Gewicht: 50]
11.
Der weitere Zusammenhang der neuen Bedrohung Berlins mit der Gesamtausdehnung der
Front im kalten Krieg
[Krieg November; Position: 12-12; Gewicht: 50]
12.
Die Konferenz habe geschätzt, daß nach einem Krieg mit diesen Bomben rund zehn Prozent
der Bevölkerung der Vereinigten Staaten? rund zwanzig Prozent der sowjetischen
Bevölkerung und rund fünf Prozent der englischen am Leben blieben.
[Krieg November; Position: 20-20; Gewicht: 50]
Kriegsgefahr
1.
Chruschtschow tut genau das, was in Europa dem amerikanischen Außenminister Dulles gern
nachgesagt wird: Er versucht sich in der Kunst einer Politik hart am Abgrund des Krieges.
[Krieg November; Position: 10-10; Gewicht: 50]
Zonen=Kriegsgefahr
1.
Spannungsherde, allen voran die deutsche Frage, die wegen ihrer weltpolitischen
Ausstrahlungen in Wechselwirkung mit der Rüstungsfrage stehen: Kann zonenweise
Entspannung, können "verdünnte Zonen" zur Abrüstung führen, oder kann erst diese politisch
entspannen? All dies zusammengenommen bildet das ungeheuer komplexe "Paket", von dem
oder von dessen Unterpaketen, wenn man so sagen darf, oft die Rede ist. Die Klärung über
alle Einzelteile des Pakets in dem tatsächlich zwischen ihnen bestehenden Zusammenhang
wäre schon beinahe der "ewige Frieden". So hoch kann man nicht spielen. Aber man kann
auch nicht jedes Stück einzeln aus diesem Paket herausnehmen.
[Krieg November; Position: 7-7; Gewicht: 50]
2.
Jeder Zugriff auf West-Berlin, in welcher Form immer,, würde schlimme Gefahren
heraufbeschwören. Ein Bruch der internationalen Vereinbarungen über Berlin ließe nicht nur
das Vertrauen in den Wert sowjetischer Vertragszusagen schwinden, sondern verschärfte in
der Tat, wie die Bundesregierung erklärt, die "bestehenden internationalen Spannungen in
gefährlicher Weise".
[Krieg November; Position: 10-10; Gewicht: 50]
3.
Hinter dci: ruhigen öffentlichen Reaktion Washingtons und der Tendenz, die Dinge nicht zu
dramatisieren, verbirgt sich jedoch cmc steigende ernste Besorgnis über die Möglichkeit einer
akuten Verschärfung des kalten Krieges an dessen gefährlichster Front, in Mitteleuropa.
[Krieg November; Position: 12-12; Gewicht: 50]
Stagnation
1.
Resolutionen zur Abrüstungsfrage bei den Vereinten Nationen in New York Neufassung des
Rapacki-Planes, um bestimmten Einwänden gegen die ursprüngliche Idee des polnischen
Außenministers, eine atomwaffenfreie Zone im Herzen Europas zu schaffen, Rechnung zu
tragen. Zwei sich überschnei-C: " Konferenzen *n Genf:. Von so vielen Seiten her beschäftigt
die Welt sich gleichzeitig mit dem Problem, das seit dem Ende des zweiten Weltkrieges im
Vordergrund der internationalen Diskussion steht und in dem doch bis heute nid- . der
geringste Fortschritt gemacht worden ist. Wie sollte, wer die Berichte über die endlosen
Diskussionen liest, nicht entmutigt sein; und wie nahe mag es liegen, sich darah zu erinnern,
daß Abrüstungsgespräche, oder bescheidener, Gespräche über Rüstungsbegrenzung in
früheren Zeiten auch zu nichts geführt haben: Am Ende des Wettrüstens stand der Krieg.
[Krieg November; Position: 7-7; Gewicht: 50]
2.
Lippmann schreibt trotzdem, er habe aus dem Gespräch mit Chruschtschow die begründete
Gewißheit gewonnen, daß die sowjetische Regierung einen westlichen Vorschlag zu freien
Verhandlungen zwischen den beiden Teilen1 Deutschlands ablehnen würde.
[Krieg November; Position: 8-8; Gewicht: 50]
Friedlich
1.
so mag man von einem Auslauf, von nützlicher Beschäftigungstherapie für die Giganten
sprechen.
[Krieg August; Position: 7-7; Gewicht: 50]
2.
Die Giganten selbst haben den Nutzen friedlichen Wettstreits auf "neutralem" Boden nur
widerwillig einsehen gelernt. Die Unmöglichkeit eines militärischen Kräftevergleichs hat
ihrer Einsicht nachgeholfen. Noch immer scheint zwar die Versuchung, Neutrale ein für
allemal in die eigenen Kompanien einzugliedern und so das friedliche Feld einzuengen, groß.
Doch ist die Bereitschaft, auf die naive Schwarzweißmanier zu verzichten, kontinuierlich
gewachsen, wenn auch im Westen bedeutend rascher als im Osten. Verstockt zeigt sich nur
das Gegenlager jener, die noch immer den "Neutralismus" für eine Art Religion zu halten
scheinen. Sie glauben, man könne ein Wunder herbeiwünschen, das die Welt von der
Zweiteilung zu erlösen vermöge.
[Krieg August; Position: 7-7; Gewicht: 50]
3.
Solche Illusionen pflegen am wenigsten die Neutralen. Sie wollen von der Zweiteilung leben
und aus der Rivalität der Großen nüchtern Nutzen ziehen. Sie wollen ein vorsichtig
abgewogenes Maß von Unabhängigkeit und materielle Unterstützung. Sukarno, der in
Washington in vieler Hinsicht bemißtraute, aber erfolgreiche Chef der "neutralistischen"
indonesischen Regierung, hat die Vereinigten Staaten um Waffen gebeten, um sein Regime
festigen zu können. Man schickt sie ihm eilig, per Luftbrücke. Tito, Chef des
kommunistischen Regimes über Jugoslawien, bittet die Westmächte um recht hohe Kredite.
Er wird sie vermutlich bekommen. Man ist entschlossen, das politische Spiel zu spielen. Der
Entschluß wird allseits begrüßt. Nur möchte man hoffen, daß jetzt nicht Politik und purer
Zynismus gleichgesetzt werden.
[Krieg August; Position: 7-8; Gewicht: 50]
4.
Die Alternative zum Kalten Krieg, in dem wir jetzt alle leben, ist der dritte Weltkrieg; er wird
ein Atomkrieg sein. Ein hoher Beamter aus der Umgebung des Ministerpräsidenten Menderes
: meinte, daß es gar keinen Zweck habe, hin und her zu überlegen, was die Russen wollten.
Wenn sie einen Krieg vorhätten, dann würden sie ihn unternehmen, ohne jemanden zu fragen.
Griffen sie die Türken an, dann würden sich die Türken wehren. Und ein Angriff auf die
Türkei hätte den großen Krieg zur Folge. Man habe hier seit Jahrhunderten Erfahrung mit den
Russen und fürchte keine Auseinandersetzung mit ihnen; man brauche darum auch politisch
nicht zimperlich zu sein. Im Falle eines Krieges gibt es für die Türken nur eine Möglichkeit:
den Zusammenstoß mit dem roten Nachbarn, nach welchem der große Bruder in Amerika die
Atombomben zu werfen hat.
[Krieg September; Position: 1-1; Gewicht: 50]
5.
Dulles, der die Erklärung verlas, fügte hinzu, der Präsident sei allerdings bisher nicht zu
dieser Auffassung gelangt. Im Gegensatz zu dem, was die Chinesen sagten und bisher getan
hätten, sei es nicht sicher, daß sie tatsächlich Vorbereitungen zu einem endgültigen
Eroberungsversuch Formosas und der vorgelagerten Inseln träfen.
[Krieg September; Position: 2-2; Gewicht: 50]
6.
Bei den Vereinten Nationen herrscht die Ansicht vor, daß im Fernen Osten keine akute
Kriegsgefahr besteht.
[Krieg September; Position: 4-4; Gewicht: 50]
7.
die Ausdehnung des Verteidigungsbereichs Formosas auf Matsu und Quemoy und des
Geleitzugschutzes der Siebten Flotte ist jedoch zu bezweifeln, daß der Präsident die Haltung
dieser Freunde Tsehiangs teilt, die Inseln müßten als Sprungbretter für die Wiedereroberung
des Festlandes durcli die Kuomintang gehalten werden.
[Krieg September; Position: 7-7; Gewicht: 50]
8.
Der Ausweg könne nur sein, daß sich Tschiang von Quemoy und Matsu zurückziehe und
Formosa wirklich unabhängig werde, ohne nur das Sprungbrett für die Illusion eines einzigen
Mannes zu sein.
[Krieg September; Position: 7-7; Gewicht: 50]
9.
Es könne schließlich nicht als ein neues München charakterisiert werden, wenn man sich
nicht in die inneren Verhältnisse eines Landes einmische. Und darum handle es sich in China.
[Krieg September; Position: 11-11; Gewicht: 50]
10.
Aus der Vielfalt der Bemühungen, aus der Geduld, .mit der sie/fortgeführt werden, aus def
Phantasie, die für Lösungsvorschläge aufgewandt wird, darf man trotz allem eine gewisse
Hoffnung schöpfen.
[Krieg November; Position: 7-7; Gewicht: 50]
11.
Wir glauben indessen nicht, daß ein Krieg Berlins wegen der Stadt und der Welt droht.
Dessen können wir um so sicherer sein, je härter die moralisdie Widerstandskraft ist, die den
sowjetischen Drohungen entgegengesetzt wird.
[Krieg November; Position: 10-10; Gewicht: 50]
12.
J. R. Washington, 12. November Der amerikanische Kommentator Walter Lippmann kommt
in den abschließenden beiden Artikeln über seine Reise nacfi Moskau und sein Interview mit
Chruschtschow zu der Ansicht, die Sowjetunion wolle keinen dritten Weltkrieg, sondern
bereite sich mit allen Mitteln auf die wirtschaftliche und ideologische Eroberung der
unterentwickelten Gebiete Asiens und Afrikas vor. Lippmann glaubt, daß Moskau in
Erkenntnis des "Gleichgewichts des Schreckens" in Europa nach harten Verhandlungen bereit
wäre, tatsächlich eine Entflechtung (Disengagement) vorzunehmen.
[Krieg November; Position: 13-13; Gewicht: 50]
Diplomatie
1.
Amerika und China wollen verhandeln
Tschu En-lai: Botschaftergespräche wiederaufnehmen / Die Küstenbatterien vor
[Krieg September; Position: 6-6; Gewicht: 50]
2.
September. Amerika und China haben sidi am Wochenende grundsätzlich zu Verhandlungen
bereit erklärt. Ein Vorschlag des chinesischen Ministerpräsidenten Tschu En-lai, die
unterbrochenen Botschafter-Verhandlungen wiederaufzunehmen, wurde von Washington
zustimmend beantwortet.
[Krieg September; Position: 6-6; Gewicht: 50]
3.
Amerika verhandelt jetzt mit China in Warschau
Erstes Treffen der Botschafter / Die amerikanische Garnison auf Formosa verstärkt
[Krieg September; Position: 11-11; Gewicht: 50]
4.
Die Botschafterbesprechungen zwischen Amerika und China über die Formosakrise sind am
Montagnachmittag in Warschau aufgenommen worden. Der amerikanische Botschafter, Jacob
Beam, und der chinesische Botschafter in Polen, Wang Ping-nan, trafen im Mlewiecki-Palast,
einem polnischen Regierungsgebäude, zusammen. Beam wurde von Botschaftsrat Ralph
Clough von der amerikanischen Botschaft in Bern begleitet, der schon an den Besprechungen
mit Wang in Genf teilgenommen hatte. Die Unterredung dauerte fast drei Stunden. Das
nächste Gespräch wurde auf Donnerstag festgesetzt.
[Krieg September; Position: 11-11; Gewicht: 50]
5.
Im amerikanischen Fernsehen sprachen sich der ehemalige französische Ministerpräsident
Reynaud und der britische Vizeluftmarschall Sir John Slessor gegen eine Verteidigung dej:
kleinen Inseln aus. Slessor erklärte, die Frage der Küsteninseln solle man den Vereinten
Nationen überlassen.
[Krieg September; Position: 11-11; Gewicht: 50]
6.
Die Hauptschwierigkeit für die . amerikanische Diplomatie bleibt (auch wenn die amtlichen
Erklärungen, was Formosa und die Entschlossenheit betrifft, nicht vor Gewalt
zurückzuweichen, unverändert sind Tschiang Kai-schek. Der Marschall ist durch die
Aeußerungen von Dulles und Eisenhower m deutlicher Form davon unterrichtet worden, daß
Amerika keinen Finger fur seine Rückkehrträume rühren und im übrigen cine Störung der
Waffenruhe durch Formosa als den Bruch cines de facto hergestellten Zustandes ansehen
würde. Nationalchinosische Kreise in Washington erklären, die Waffenruhe diene nur dazu,
die Artilleriestellungen auf dem Festland bei Amoy um schwere Geschütze zu vermehren, die
das Sperrfeuer zum Trommelfeuer steigern könnten. Wie schwierig Tsehiangs Lage durch die
Geste Pekings geworden ist, sieht man in Washington in der Aussage seines Pressechefs, Mao
Tse-tung habe einen "teuflischen Frieden" ausgeheckt.
[Krieg Oktober; Position: 6-6; Gewicht: 50]
7.
Einige Stimmen, wie Walter Lippmann und Edward R. Murrow, Amerikas berühmtester
Radio- und Fernseh-Kommentatpr. sehen das Gespräch zwischen Formosa und Peking als
reale Möglichkeit, wenn auch nicht in nächster Zukunft. Lippmann schreibt, Tschiang habe,
da ihm sein politischer Traum zerschlagen wurde, nur den Ausweg, seine Lage zu erleichtern,
indem er mit dem verhaßten Gegner spreche. Amerika bleibe gelähmt, solange es sich nicht
von Tschiang löse und dann in die Lage komme, die Selbständigkeit Formosas unter den
Vereinten Nationen zu fördern. Murrow erklärte, man wisse in Washington nur zu gut, daß
Gespräche zwischen Chinesen beider Lager in Hongkong stattfänden, deren erfolgloser
Abbruch nicht endgültig sei.
[Krieg Oktober; Position: 6-6; Gewicht: 50]
8.
In Genf sitzen jetzt die Unterhändler der drei Atommächte, die das Geschick der Welt in ihren
Händen halten, am Konferenztisch. Keine Krise der internationalen Politik, keine versteckte
oder offene Kriegsdrohung während der dramatischen Ereignisse im Nahen und Fernen Osten
haben sie daran gehindert, auf dem Weg weiterzugehen, den die Beratung ihrer "technischen"
Sachverständigen im Sommer erschlossen hat. Die Ahnung, daß die Atomwaffen mit ihrer
gleichgewichtigen Abschreckung zwar einen Krieg verhindern, daß jedoch ihre Anwendung
die Völker nidit mehr an den Gräbern ihrer Toten, sondern an dem Massengrab ihrer
Zivilisation weinen lassen würde, ist den Staatsmännern im Westen wie im Osten gemeinsam.
Das drängt sie trotz ihres weltpolitischen Antagonismus zum Ueberlegen, wie der Erdball und
ihre Völker im wohlverstandenen eigenen Interesse von dem Alpdrude befreit werden
könnten.
[Krieg November; Position: 1-1; Gewicht: 50]
9.
Vom Abwägen bis zum Entschluß ist ein weiter Schritt. Ein Vertrag über einen Verzicht auf
Versuche mit Kernwaffen führt in den Vorhof tatsächlicher Abrüstung. Das hat uns ein
Gespräch mit führenden Mitgliedern der amerikanischen Abordnung in Genf bestätigt. Kein
Wunder, daß beide Seiten aus dieser Situation Vorteile zu ziehen versuchen. Die Russen
wollen das Abkommen isoliert, um sich anderen politischen Verpflichtungen zu entziehen
und um des Effektes des von ihnen ausgegangenen Appells willen, mit einem
Versuchsverzicht beginnen. Die beiden Westmächte wollen die Sowjetunion auf
weitergehende Abrüstungsvereinbarungen festlegen, damit peinliche Rückschläge und
bedrohliche Situationen vermieden werden.
[Krieg November; Position: 1-1; Gewicht: 50]
10.
So kann es gerechtfertigt sein, wenn man sich von vielen Seiten her an der Abrüstung
versucht. Aber die Isolierung bleibt immer nur eine Methode der Annäherung. Die
Verzahnungen können in der Verhandlung freilich auch mißbraucht werden; daß sie bestehen,
ist unleugbar. Es ist bedenklich, daß es augenblicklich, wie in unseren Berichten aus Genf
gesagt wurde, die sowjetische Taktik zu sein scheint, nur isolierte Einzelabkommen
anzusteuern.
[Krieg November; Position: 7-7; Gewicht: 50]
11.
Kusnezow steuert beide Genfer Konferenzen
Verfahrensregelung im kleinsten Kreis / Moskau strebt nach zweiseitigen Vereinbarungen mit
Amerika
[Krieg November; Position: 9-9; Gewicht: 50]
12.
Schw. Çtenf, 11, November. In den spannungsvollen Genier Ost-West-Verhandlungen hält
sich gegenwärtig das Bemühen der Westmächte um eine tragbare Prozedur in den.
Beratungen und das Streben der Sowjetunion, politische Forderungen durchzudrücken, die
Waage. Die Gefahr eines Scheiterns der Konferenz über den Verzicht auf
Kernwaffenversuche gilt vorübergehend als gebannt. Die Beratung der Sachverständigen über
den Schutz vor Ueberraschungsangriffen hat ein bescheidenes Atifangsergebnis erzielt.
[Krieg November; Position: 9-9; Gewicht: 50]
13.
Erweiterung der auf technischem Gebiet bereits bestehenden Gespräche zum Staatenbund mit
der Zone zu treiben.
[Krieg November; Position: 19-19; Gewicht: 50]
Strategie der Sowjetunion Sonderlösung
1.
So kann es gerechtfertigt sein, wenn man sich von vielen Seiten her an der Abrüstung
versucht. Aber die Isolierung bleibt immer nur eine Methode der Annäherung. Die
Verzahnungen können in der Verhandlung freilich auch mißbraucht werden; daß sie bestehen,
ist unleugbar. Es ist bedenklich, daß es augenblicklich, wie in unseren Berichten aus Genf
gesagt wurde, die sowjetische Taktik zu sein scheint, nur isolierte Einzelabkommen
anzusteuern.
[Krieg November; Position: 7-7; Gewicht: 50]
2.
Wenn auch nicht damit gerechnet wird, daß die Sowjetunion in Kürze eine Kraftprobe um
Berlin inszeniert, halten mexikanische Kenner, der ReutscMandfiage es für wahrscheinlich,
daß Chruschtschow das Signal zu einer Uebergabe Ost-Berlins an die Regierung der Zone und
damit den Beginn eines langwierigen Ringens gegeben habe.
[Krieg November; Position: 12-12; Gewicht: 50]
Beteiligung der Vereinten Nationen
1.
rechnen täglich mit einer offiziellen Aktion der sowjetischen Regierung zugunsten Pekings.
Es gilt nicht als ausgeschlossen, daß die Sowjetunion die Formosakrise in irgendeiner Form
vor die Vereinten Nationen bringen oder den westlichen Regierungen Warnbriefe zustellen
wird.
[Krieg September; Position: 4-4; Gewicht: 50]
2.
Bei den Vereinten Nationen wird es für möglich gehalten, daß die Formosa-Krise auf der
bevorstehenden Vollversammlung erörtert wird, insbesondere wenn sich die Krise noch
verschärft. Eine Diskussion über China ist schon deshalb unvermeidlich, weil Indien aufs
neue beantragt hat, die Frage der
[Krieg September; Position: 4-4; Gewicht: 50]
Vereinte Nationen
1.
Vereinten Nationen
[Krieg August; Position: 4-4; Gewicht: 50]
2.
Die diplomatischen Kontakte über eine gemeinsame Haltung auf der Vollversammlung
[Krieg August; Position: 4-4; Gewicht: 50]
3.
In Ihrer Botschaft erklärten Sie es für notwendig, die Hilfe der Organisation der Vereinten
Nationen und des Sicherheitsrats
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
4.
UN im Leid des zweiten Weltkrieges geboren worden ist. Es ist bekannt, daß die Menschheit
ihre Erwartungen auf die Wahrung des Friedens an die Tätigkeit der UN und ihres
Sicherheitsrats geknüpft hat, der berufen ist, die Hauptverantwortung für die Erhaltung des
Weltfriedens zu tragen.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
5.
Die Politik des îgnorierens Volkschinâs ist wider die Vernunft. Diese Großmacht besteht,
erstarkt und entwickelt sich unabhängig davon, ob einige Regierungen sie anerkennen oder
nicht. Wenn der gesunde Menschenverstand den Sieg erränge, und die Volksrepublik China
ihren legitimen Platz in den UN einnähme, so würde das von allen Völkern gebührend
gewürdigt werden, denn die Völker verstehen, daß der Sicherheitsrat und die Organisation der
Vereinten Nationen
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
6.
sowjetische Vertretung bei den UN normale Arbeitsbedingungen
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
7.
Die Organisation der Vereinten Nationen und ihr Sicherheitsrat sind notwendige
internationale Organe, und sie müssen die Friedenswünsche der Völker zum Ausdruck
bringen
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
8.
, läßt einige Kreise des Außenministeriums hoffen, auch diese Krise könne den Vereinten
Nationen anvertraut werden.
[Krieg September; Position: 7-7; Gewicht: 50]
9.
Dagegen gibt es eine andere Gruppe von Beamten, die eine Lösung der Formosakrise nur in
der von den Vereinten Nationen sanktionierten "Zwei-China"-Politik sehen. Das bedeutet,
Tsehiangs Existenz würde nur auf Formosa und den Pescadores-Inseln, nicht jedoch auf den
exponierten Vorposten Matsu und Quemoy garantiert und die Bevölkerung Formosas hätte
das Recht, sich in freien Wahlen über ihr Schicksal zu äußern.
[Krieg September; Position: 7-7; Gewicht: 50]
10.
Vereinten Nationen
[Krieg Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
Sicherheitsrat
1.
Vorsitzender des Sicherheitsrates ist, hält man Frankreich für ausreichend vertreten.
[Krieg August; Position: 4-4; Gewicht: 50]
2.
Der Sicherheitsrat funktioniert nicht
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
3.
USA betrieben wird und die von Großbritannien und bedauerlicherweise von mehreren
anderen Staaten unterstützt wird, diese internationale Organisation unterminiert und dem
Sicherheitsrat die Möglichkeit zur Erfüllung seiner Funktion, nimmt.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
4.
Sicherheitsrat im Grunde genommen paralysiert
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
5.
bekannten Berichte der UN-Beobachter widerlegt worden, die speziell vom Sicherheitsrat
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
6.
Sie sind der Ansicht, der Sicherheitsrat der UN müsse mit der Behandlung dieser Frage
beauftragt werden. Leider gestattet es, wie ich bereits oben festgestellt habe, die Situation, in
der sich der Sicherheitsrat gegenwärtig befindet, da er praktisch der Außenpolitik der USA
untergeordnet ist und die Mehrheit der in ihm vorhandeinen Vertreter der verschiedenen
Länder nichts von sich aus Unternehmen kann, was mit der Haltung der USA nicht
übereinstimmen würde, uns nicht, Ihren Vorschlag als, richtig anzuerkennen. Die Politik der
USA gegenüber dem Sicherheitsrat untergräbt seine Möglichkeiten, wirksame Maßnahmen
zum Schütze des Friedens zu treffen und eine Aggression zu unterbinden. Sie macht die
Wirksamkeit des Sicherheitsrates als Instrument des Friedens zunichte
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
7.
llerdings würden Sicherheitsrat und Vollversammlung vor fast ebenso schweren Hindernissen
stehen wie jetzt Washington, Taipeh und Peking.
[Krieg September; Position: 7-7; Gewicht: 50]
Deutschland
1.
Ein großer Teil der Regierungsdiçfs der 15 Nato-Staaten, darunter Bundeskanzler Adenauer,
hat bereits seine Schirmherrsdiaft für den atlantischen Kongreß zugesagt.
[Krieg November; Position: 16-16; Gewicht: 50]
2.
Von deutscher Seite nehmen an dem Treffen unter anderen die Abgeordneten Jaeger (CSU),
Kiesinger (CDU), Fürst Otto von Bismarck (CDU), Kreitmeyer (FDP), Probst (DP) sowie
melrere Länderminister teil. Verteidigungsminister Strauß wird am Mittwoch über den
Aufbau der Bundeswehr sprechen.
[Krieg November; Position: 16-16; Gewicht: 50]
Entwicklung
Verbesserung der Beziehungen zu den westlichen Nachbarn
1.
Von dem Antagonismus in den dreißiger Jahren und dem Krieg abgesehen, hätte man sich vor
zwölf Jahren ein derartiges Uobereinkommen nicht vorstellen können.
[Krieg Oktober; Position: 7-7; Gewicht: 50]
2.
Vergangenheit sich nicht durch Harmonie und Verstehen auszeichneten, werden sich zum
drittenmal innerhalb von 17 Monaten treffen, und weitere regelmäßige halbjährliche Treffen
werden für die Zukunft erwogen.
[Krieg Oktober; Position: 7-7; Gewicht: 50]
3.
Adenauer spricht mit Diefenbaker über die Nato
Der kanadische Premier will den Gedankenaustausch der beiden Regierungen vertiefen
F.A.Z. Bonn, 7. November Der kanadische Premierminister John Diefenbaker ist am Freitag
zu einem zweitägigen offiziellen Besuch in Bonn eingetroffen. . Bei der Ankunft auf dem
Flugplatz Wahn sagte Diefenbaker, er freue sich, mit dem Bundeskanzler und der
Bundesregierung den Meinungsaustausch fortführen zu können, der schon bei der NatoKonferenz im Dezember des vergangenen Jahres begonnen habe. Als eines der Hauptthemen
der Gesprächspartner gelten die Nato, ihre Zukunft und die notwendigen Konsultationen.
[Krieg November; Position: 5-5; Gewicht: 50]
4.
Zuversichtlich zeigte sich Diefenbaker über die Vertiefung und Ausweitung der gegenseitigen
Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Kanada: "Ich sehe der weiteren Entwicklung
der deutsch-kanadischen Beziehungen mit Vertrauen entgegen.
[Krieg November; Position: 5-5; Gewicht: 50]
5.
Der Bundeskanzler hatte bei der Begrüßung des kanadischen Gastes gesagt: "Kanada und die
Bundesrepublik haben viele Berührungspunkte. Beide Länder sind Mitglieder der
Nördatlantischen Verteidigungsgemeinschaft, ohne die nach unserer gemeinsamen
Ueberzeugung Friede und Freiheit nicht bewahrt werden können." Viele deutsche
Einwanderer hätten nach dem Krieg in Kanada eine neue Heimat gefunden, und wirtschaftlich
seien beide Länder eng miteinander verbunden. Der Bundeskanzler nannte den Besuch "eine
Bestätigung der vertrauensvollen Beziehungen, die sich zwischen unseren beiden Ländern
und Völkern in den vergangenen Jahren entwickelt haben". Auch er freue sich, mit dem
kanadischen Premier in Bonn den freimütigen, in Paris begonnenen Gedankenaustausch
fortsetzen zu können.
[Krieg November; Position: 5-5; Gewicht: 50]
6.
Zur Begrüßung Diefenbakers waren auch Bundesaußenminister von Brentano, die
Bundesminister von Merkatz und Stücklen, der Bonner kanadische Botschafter, Reid, und die
in Bonn akkreditierten Botschafter des Britischen Commonwealth erschienen. Auf dem mit
Fahnen Kanadas und der Bundesrepublik festlich geschmückten Flughafen schritt
Diefenbaker die Front einer Ehrenformation des Bonner Wachbataillons der Bundeswehr ab.
[Krieg November; Position: 5-5; Gewicht: 50]
7.
Danach fuhr Diefenbaker mit dem Bundeskanzler nach Bonn zu einem Besuch im Palais
Schaumburg. Später wurde der kanadische Premier von Bundespräsident Heuss empfangen,
der zu seinen Ehren ein Essen gab. Nach einem Besuch im Bonner Rathaus am Nachmittag
begannen die Besprechungen mit dem Bundeskanzler und dem Außenminister. Am Abend
gab der Bundeskanzler zu Ehren seines kanadischen Gastes ein Essen.
[Krieg November; Position: 5-5; Gewicht: 50]
8.
In einer Tischrede bei dem Essen sagte Adenauer, zwischen der Bundesrepublik und Kanada
habe sich ein Verhältnis entwickelt, das weit über das hinausgehe, was man gemeinhin als
"gute Beziehungen" bezeichne. Der Besuch Diefenbakers in Bonn falle in eine Zeit, in der die
Gemeinschaft der freien Völker und das nordatlantische Bündnis sich gegenüber neuen
ernsten Bedrohungen behaupten und bewähren müsse. Mit Genugtuung habe er bei seinem
Gedankenaustausch mit Diefenbaker feststellen können, daß es zwischen den Auffassungen
der kanadischen Regierung und der Bundesregierung keine Unterschiede hinsichtlich der
"Grundlinien unserer Politik" gebe.
[Krieg November; Position: 5-5; Gewicht: 50]
9.
Besonders herzlich würdigte Dr. Adenauer jetzt vor dem Parteitag çle Gaulle, denn er habe
die Ueberzeugung gewonnen, daß unter ihm Frankreich aus der schrecklichen Unruhe der
letzten Jahre zu seinem und zu unserem Wohle herauskomme.
[Sowjetzone September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
10.
Englands Handel droht sich abzuwenden
Der Botschafter über die Freihandelszone / Engere deutsch-britische Wirtschaftsbeziehungen
gewünscht
[Sowjetzone November; Position: 14-14; Gewicht: 50]
11.
Der britische Botschafter in Bonn, Sir Christopher Steel, hat vor der "Frankfurter Gesellschaft
für Handel, Industrie und Wissenschaft" eine Kampagne zur Belebung des detitsch-britischen
Außenhandels angekündigt. Dazu gehöre der bevorstehende Besuch von Handelsdelegationen
der beiden Länder zur Erkundung der Absatzmöglichkeiten. In Bonn solle in vierzehn Tagen
außerdem eine Konferenz deutscher und britischer Wirtschaftsfachleute Zustandekommen,
[Sowjetzone November; Position: 14-14; Gewicht: 50]
12.
Er sagte, die britischen Beziehungen zum Commonwealth würden in Europa oft
mißverstanden, denn sie seien nicht sehr einfach zu beschreiben. Aber die Hälfte des
britischen Außenhandels wickle sich innerhalb des Commonwealth ab, und England fühle
sich mit den Völkern des Commonwealth ähnlich verbunden wie die Bundesrepublik mit den
Deutschen in der Sowjetzone, nämlich als die nächsten Verwandten. Dennoch heiße das nicht,
daß die Beziehungen zum Commonwealth denen zu Europa vorangestellt werden müßten.
[Sowjetzone November; Position: 14-14; Gewicht: 50]
13.
Europäischen Verteidigungsgemeinschaft wieder dank britischer Initiative erweitert worden
sei, damit Deutschland und Italien Mitglieder werden könnten. Der Botschafter sagte, die
große Debatte über die Freihandelszone umrisse scharf die falschen Vorstellungen auf dem
Kontinent von den Wirtschaftsbeziehungen zwischen Großbritannien und dem übrigen
Europa
[Sowjetzone November; Position: 14-14; Gewicht: 50]
14.
Jahres werde die britische Industrie Pläne für ihren künftigen Absatz machen müssen. Solle
sie sich auf einen einheitlichen Europäischen Markt vorbereiten, wozu sie gewillt sei? Oder
sollten die Briten sich,, wenn ein einheitlicher Europäischer Markt nicht zustandekomme,
künftig mehr auf die Märkte im Commonwealth und in anderen überseeischen Gebieten
konzentrieren? Jeder Kaufmann wisse, wie schwierig solche Entscheidungen seien, denn
Investitionen und Produktion müßten auf einige Jahre voraus geplant werden.
[Sowjetzone November; Position: 14-14; Gewicht: 50]
Wirtschaftlicher Aufschwung
1.
Eins ergibt sich immerhin aus dem, was sich vor unseren Augen am Eisernen Vorhang
abspielt: In dem ideologischen Ringen übt das westliche Deutschland mit seiner persönlichen,
politischen und wirtschaftlichen Freiheit der Menschen eine immer größere Anziehungskraft
aus.
[Krieg September; Position: 5-5; Gewicht: 50]
2.
Der britische Botschafter in Bonn, Sir Christopher Steel, hat vor der "Frankfurter Gesellschaft
für Handel, Industrie und Wissenschaft" eine Kampagne zur Belebung des detitsch-britischen
Außenhandels angekündigt. Dazu gehöre der bevorstehende Besuch von Handelsdelegationen
der beiden Länder zur Erkundung der Absatzmöglichkeiten. In Bonn solle in vierzehn Tagen
außerdem eine Konferenz deutscher und britischer Wirtschaftsfachleute Zustandekommen,
[Sowjetzone November; Position: 14-14; Gewicht: 50]
Gegen Wiedervereinigung (UDSSR)
1.
Rußland will die Sowjetzone, diesen Vorposten, diesen Eckpfeiler in Mitteleuropa so lange
halten, als es nur irgend möglich ist. Aus strategischen, aber auch aus politischen
Sicherungsgründen gegenüber der unsicher werdenden Satelliten-Umwelt.
[Krieg September; Position: 5-5; Gewicht: 50]
2.
Daraus erklärt sich denn auch diese forcierte Kommunisierung der Zone. Darin soll, als
Vorbild für die Lässigen und als Warnung für die stillen Revisionisten, etwas Endgültiges,
nicht mehr Abänderliches geschaffen werden.
[Krieg September; Position: 5-5; Gewicht: 50]
3.
J. T. Die Sowjetregierung hat die Absicht, im gegenwärtigen Zeitpunkt alle Verhandlungen
über die deutsche Frage, von welcher Seite man sie auch anginge, zu verweigern. Um so
emsiger versucht sie den gegenteiligen Eindruck zu erwecken
[Krieg November; Position: 10-10; Gewicht: 50]
4.
Aber in der Note an die Bundesregierung.stehe jetzt eindeutig, daß die Sowjetregierung, um
völlige Klarheit zu schaffen, feststelle, daß Bemühungen der Bundesregierung, die
Verantwortung für die Wiedervereinigung auf die vier Mächte zu verlagern, zu keinem
positiven Ergebnis führen könnten. Die sowjetische Regierung habe kein Verständnis für die
Versuche Bonns, eine Arbeitsgruppe der vier Mächte für die Wiedervereinigung zu schaffen.
Während somit nach dem Text der Note an Pankow sich vielleichtMöglichkeiten hätten
abzeichnen können,
[Sowjetzone September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
Wiedervereinigung unwahrscheinlich
1.
Allein in enger Verbundenheit mit den Westmächten können wir zu einer internationalen
Verständigung und damit, als Voraussetzung der Entspannung, auch zur Einheit Deutschlands
kommen. Das mag uns auf eine weitere Geduldsprobe stellen. Dem Ausharrenden hat die
Gesdiichte jedoch meistens recht gegeben, auch wenn es eine Zeitlang noch so wetterte und
stürmte.
[Krieg September; Position: 5-5; Gewicht: 50]
Berlin
1.
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Brandt, hat am Donnerstag in einer Erklärung vor
dem Abgeordnetenhaus versichert, die Berliner Bevölkerung werde sich durch die
sowjetischen Drohungen gegen den Status von Berlin nicht aus der Ruhe bringen lassen
[Krieg November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
West-Berlin
1.
Die Minister Etzel und Oberländer würden mit dem Berliner Senat weiterberaten, wie die
Verhältnisse-in -den Lagern geändert werden könnten. "An Geld wird es nicht fehlen."
[Krieg Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
2.
Alliierte Kreise in Berlin scheinen den Vorfall in Steinstücken dagegen ruhiger zu betrachten.
In der Heftigkeit, mit der der Senat reagierte, wird dessen Sorge erblickt, ein mangelndes
Interesse der Schutzmächte an der schwierigen Berliner Lage könnte die Sowjets und die
Zone zu neuen Uebergriffen ermuntern.
[Sowjetzone August; Position: 3-3; Gewicht: 50]
3.
Brandt soll Grenzgängern Helfen
Berlin, 26. August (dpa). Der Regierende Berliner Bürgermeister Brandt Wird mit den
Westberliner Stadtkommandanten abermals über das Problem der Grenzgänger sprechen, die
als Bewohner Ostberlins und der Sowjetzone in Westberlin arbeiten. Der Westberliner Senat
hat Brandt dazu am Dienstag beauftragt.
[Sowjetzone August; Position: 19-19; Gewicht: 50]
4.
Die Lage in Berlin ist am Montag das Thema von getrennten Besprechungen von Präsident
Eisenhower und Außenminister Dulles gewesen. Eisenhower empfing den amerikanischen
Botschafter in Bonn, Bruce, zur Berichterstattung, der am Dienstag nach Bonn zurückfliegt.
Außenminister Dulles hatte danach eine etwa halbstündige Unterredung mit dem Botschafter
der Bundesrepublik in Washington, Grewe, und mit Botschafter Bruce.*.
[Sowjetzone November; Position: 12-12; Gewicht: 50]
5.
Zu der erwarteten Atlantikpakt-Konferenz über die Berliner Frage wird in Bonn daran
erinnert, daß der Status Berlins 1954 von der Nato bestätigt und auf der Gipfelkonferenz der
Nato im vorigen Jahr cine Garantie für Berlin verkündet worden ist.
[Sowjetzone November; Position: 13-13; Gewicht: 50]
Annektierung Westberlin UDSSR
1.
Sie deuten an, daß sich der Kreml und sein ostdeutsches Marionettenregime tatsächlich darauf
vorbereiten, eine Aktion in Gang zu setzen, die darauf abzielt, den Westen aus dieser
lebenswichtigen Stadt zu vertreiben ...
[Krieg November; Position: 14-14; Gewicht: 50]
2.
In Washington herrscht weiterhin die Ansicht, daß Chruschtschow die Berliner Frage
vorläufig nicht "verschärf en, sondern den Westen schrittweise mit einer Ersetzung
bestimmter sowjetischer Militärbehörden in Mitteldeutschland durch Sowjetzonen-Organe zur
Anerkennung des Regimes zwingen wolle.
[Krieg November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
3.
Berliner Frage
[Krieg November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
4.
Brandt appelliert an die Treue des Westens
Wird es Schwierigkeiten für die Berliner geben? / Eine Erklärung vor dem Abgeordnetenhaus
[Krieg November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
5.
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Brandt, hat am Donnerstag in einer Erklärung vor
dem Abgeordnetenhaus versichert, die Berliner Bevölkerung werde sich durch die
sowjetischen Drohungen gegen den Status von Berlin nicht aus der Ruhe bringen lassen
[Krieg November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
6.
" In diesem Zusammenhang unterstrich deir Regierende Bürgermeister die Bedeutung der
Sicherheitsgarantien der Westmächte für Berlin. Brandt erinnerte an sein Gespräch mit
Präsident Eisenhower in Washington und seine Unterredungen mit dem britischen
Premierminister Macmillan, in denen beide die Sicherheitsgarantien für Berlin wiederholt
hatten. Er verwies ferner noch einmal auf den Besuch des amerikanischen Außenministers
Dulles in Berlin und dessen Erklärung vom 7. November, daß derjenige eine ungeheuerliche
Verantwortung für einen neuen Krieg auf sich lade, der West-Berlin angreife.
[Krieg November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
7.
Die Unionsfraktion wird am nächsten Dienstag mit dem Kanzler und Außenminister von
Brentano ihre Beratungen fortsetzen. Rasner meinte, nach der Veröffentlichung des
sowjetischen Berlin-Dokumentes würde die Bundesregierung sich sicherlich mit allen
Fraktionen in Verbindung setzen und in engste Kontakte treten, wenn sich die Lage
verschärfe.
[Krieg November; Position: 18-18; Gewicht: 50]
8.
Gromyko habe ihm in Moskau auf die Frage, wie sich die Sowjetunion die
Wiedervereinigung vorstelle, ohne Zögern geantwortet, "nur durch einen Staatenbund". Dies
scheine ihm, Lippmann, höchst bezeichnend, weil er im März in Bonn an führender Stelle
ähnliche Gedanken gehört habe.
[Krieg November; Position: 19-19; Gewicht: 50]
9.
Chruschtschow kenne die Zuneigung zum Staatenbund, die man in der Bundesrepublik aus
Respekt und Furcht vor Adenauer nicht ausspreche. Der Sowjetunion gehe es nicht um
Wiederholung der Berliner Blockade. Realistisch betrachtet, schreibt - Lippmann weiter, gebe
es für die Deutschen nur die Wahl zwischen der Staatenbundlösung und der Verewigung der
Teilung.
[Krieg November; Position: 19-19; Gewicht: 50]
10.
Welche machtpolitischen Folgen eine neue Blockade Berlins haben könnte, scheut man sidi
zu diskutieren. Allerdings besteht überhaupt kein Zweifel, daß die Vereinigten Staaten, ihre
Verpflichtung gegenüber Berlin erfüllen und im. Ernstfall ebenso entschlossen auftreten
würden wie vor zehn Jahren. Im Kongreß ist übereinstimmend zu hören, daß es über Berlin
keine Differenzen der Parteien gebe.
[Sowjetzone November; Position: 7-7; Gewicht: 50]
11.
Eine Nato-Konferenz über Berlin möglich
Brentano ruft Botschafter nach Bonn / Moskaus Vorstoß soll Pankow die Anerkennung
bringen
R. Bonn, 21. November. In Boiin wird eine Konferenz der Regierungschefs oder
Außenminister der Atlantischen Gemeinschaft über die Lage in Berlin für möglich gehalten.
Der BundesauJßenminjster hat die deutschen Botschafter in Washington, London, Paris,
Moskau und Rom nach Bonn gebeten. Adenauer hat in München von einer sehr ernsten
Situation gesprochen.
[Sowjetzone November; Position: 13-13; Gewicht: 100]
12.
Bei dieser Lage könne es, wie informierte Stellen meinen, über die weitere Entwicklung nur
Spekulationen geben. Doch haben sie offenbar den Eindruck gewonnen, daß eine einseitige
Handlung der Sowjetunion zu erwarten ist. Sie heben hervor, daß sich eine ganz andere Lage
ergäbe, wenn die Sowjetunion Verhandlungen vorschlüge; aber so sehe es nicht aus. Eine
einseitige Aufkündigung des Viermächtestatus aber würde ein eindeutiger Rechtsbruch sein.
[Sowjetzone November; Position: 13-13; Gewicht: 50]
13.
Die Tatsache, daß die Sowjets vom "Besatzungsstatut für Berlin" sprechen, deutet an, in
welche propagandistische Richtung ihr Vorstoß zielt.
[Sowjetzone November; Position: 13-13; Gewicht: 50]
Vorwürfe DDR
1.
Kein Staat wird Verstöße gegen seine Gesetze ohne Bestrafung zulassen. Auch die
Bundesrepublik liebt keine Agenten mit politischen Aufträgen, die die Gesetze des Landes
umkrempeln sollen. Die Bundesrepublik hält ihre Grenzen offen. Die Zone sollte wissen, daß
auch ihre SED-Funktionäre ungehindert bei uns umherreisen können, wenn sie dabei keine
Verstöße gegen die geltenden Gesetze begehen.
[Krieg Oktober; Position: 1-1; Gewicht: 50]
2.
Grenzgänger von Volkspolizei erschossen
Bonn, 18. August (dpa). Ein Grenzgänger, der die Zonengrenze in der Nähe von Ludwigsstadt
illegal in Richtung Sowjetzone überschritten hat, ist in der Nacht zum 15. Juli von der
Volkspolizei erschossen worden. Dies wurde erst am Montag in Bonn zuverlässig bekannt.
Der Grenzgänger hatte seine ih der Sowjetzone wohnende Ehefrau besuchen wollen, die zwei
Kinder hat und ein drittes erwartet.
[Sowjetzone August; Position: 13-14; Gewicht: 50]
Grenzverletzung durch DDR in Westberlin
1.
Ost-Berlin bagatellisiert den Ueberfall
Angeblich nur ein Volkspolizist auf dem Gebiet von Steinstücken
[Sowjetzone August; Position: 3-3; Gewicht: 50]
2.
Nach dieser Darstellung wurde am 7. August durch Angehörige der Grenzpolizei der Zone ein
Mann namens Kratzsch festgenommen, als er versuchte, das Gebiet der Sowjetzone illegal zu
verlassen und sich einem Strafverfahren wegen krimineller Delikte zu entziehen. Nach seiner
Festnahme sei es ihm gelungen, in die Exklave Steinstücken zu entkommen. Daraufhin sei die
Grenze Steinstückens und die dutch die Ortschaft führende, angeblich zürn Territorium der
Sowjetzone gehörende Bahnlinie von Grenzpolizisten gesichert worden, um zu verhindern,
daß der Flüchtling nach West-Berlin entwiche. Die Angehöriger! der Grenzpolizei hätten
strikte Anweisung gehabt, West-Berliner Gebiet nicht zu betreten. Der eine Polizist, der diese
Anordnung nicht befolgte, habe sich sofort zurückbegeben, als ihn Einwohner Steinstückens
darauf aufmerksam machten, daß er sich auf West-Berliner Gebiet befände.
[Sowjetzone August; Position: 3-3; Gewicht: 50]
Flüchtlingswelle aus Ost-Berlin (Sowjetzone) und Ostdeutschland
1.
West-Berlin ist von-einer Flüchtlings-Flutwelle überschwemmt. Es weiß nicht mehr, wo und
wie es die unübersehbare Schar der Asylsuchenden aus der Sowjetzone
[Krieg September; Position: 5-5; Gewicht: 50]
2.
viertausend, die Woche für Woche um Einlaß begehrten. Darm kletterte die Zahl auf
sechstausend hinauf.
[Krieg September; Position: 5-5; Gewicht: 50]
3.
eine und eine viertel Million Mitteldeutscher gewesen, die in der Bundesrepublik das
Niederlassungsrecht, als deutsche Staatsangehörige, erworben haben
[Krieg September; Position: 5-5; Gewicht: 50]
4.
mehr als sieben Prozent der Zonenbevölkerung haben der sogenannten Deutschen
Demokratischen Republik den Rücken gekehrt. Insbesondere Universitätsprofessoren und
Schullehrer, Techniker, Facharbeiter, Landwirte und Gewerbetreibende, mithin die
Intelligenz.
[Krieg September; Position: 5-5; Gewicht: 50]
5.
Hundert Ost gegen hundert West
Die Bundesrepublik will keine Hindernisse gegen Reisende aus der Zone / Von Otto Diepholz
[Krieg Oktober; Position: 1-1; Gewicht: 50]
6.
An jedem Sonntag verbreiten die Fernschreiber eine statische Zahl gleich der des
allwöchentlichen Lottos und Totos: die Zahl der Flüchtlinge aus der Zone.
[Krieg Oktober; Position: 1-1; Gewicht: 50]
7.
Jeden Tag packen mindestens fünfhundert Menschen der Zone ihre Koffer.
[Krieg Oktober; Position: 1-1; Gewicht: 50]
8.
Der Kanzler sprach nach einem Besuch in einem Flüchtlingslager vor der Berliner
Pressekonferenz.
[Krieg Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
9.
Adenauer wies darauf hin, daß er über die Unterbringung der Flüchtlinge in Berlin nicht sehr
glücklich sei
[Krieg Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
10.
Dieser habe sie gebraucht, um von den Problemen in der Sowjetzone abzulenken, die sich
besonders in dera beständigen Flüchtlingsstrom nadi dem Westen dokumentierten
[Krieg November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
11.
Die Flutwelle
Me. Wann immer eine Verschärfung des politischen Kurses in der Sowjetzone besonders
vielen Menschen die Flucht als einzigen Ausweg erscheinen läßt, ergießt sich die Flutwelle
zunächst über die.lnsel Berlin.
[Sowjetzone September; Position: 5-5; Gewicht: 50]
12.
Nach der Statistik des Vertriebenenministeriums ist die Zahl aller Flüchtlinge aus der Zone im
August gegenüber dem Juli um 12 Prozent auf 21 595 gestiegen. Der Anteil der Berufe des
Geistes- und Kunstlebens ist daran mit vier Prozent fast doppelt so hoch wie im Durchschnitt
der letzten Jahre. Außergewöhnlich ist die Konzentration des Flüchtlingsstroms auf WestBerlin.
[Sowjetzone September; Position: 6-6; Gewicht: 50]
13.
Aus West-Berlin wird mitgeteilt, daß von Januar bis einschließlich August insgesamt 813
Aerzte (seit 1955 insgesamt 1596) und 115 Apotheker (seit 1955 insgesamt 387) aus der
Sowjetzone nach West-Berlin oder in die Bundesrepublik geflüchtet sind. Außerdem haben
sich danach in diesem Jahr insgesamt 2393 Lehrer und 200 Professoren, Dozenten und
wissenschaftliche Assistenten in den Notaufnahmelagern gemeldet.
[Sowjetzone September; Position: 13-13; Gewicht: 50]
Abnahme der Flüchtlinge
1.
bgleich weniger Menschen die Zone verlassen als in den gleichen Wochen und Monaten des
vergangenen Jahres.
[Krieg Oktober; Position: 1-1; Gewicht: 50]
2.
Die Flüchtlingszahl weiter gesunken
Bonn, 14. September (UPI). Die Zahl der Flüchtlinge aus der Sowjetzone ist in der
vergangenen Woche wieder leicht .-urüd-gegan». gen. Insgesamt haben 5026 Mitteldeutsche
die Notaufnahme beantragt (gegenüber 5338 in der Vorwoche), davon 2264 in Berlin (3499 in
der Vorwoche) und 2762 in den Lagern Gießen und Uelzen (gegenüber 1839 in der
Vorwoche)
[Sowjetzone September; Position: 11-11; Gewicht: 50]
3.
Die Flüchtlingszahl gesunken
Bonn, abgelaufenen Woche gegenüber der Vorwoche leicht zurückgegangen. In der Zeit vom
13. bis zum 19. September beantragten 4597 Flüchtlinge in den Durchgangslagern Berlin,
Gießen und Uelzen die Notaufnahme. In der Vo21. September (UPI). Die Zahl der
Flüchtlinge aus der Sowjetzone ist in der jetzt rwoche waren es 5026 und in der Woche davor
5338.
[Sowjetzone September; Position: 15-15; Gewicht: 50]
4.
Flüchtlingsstrom zurückgegangen
Bonn, 19. Oktober (UPI). Die Zahl der Flüchtlinge aus der Sowjetzone ist in der Woche vom
11. bis zum 17. Oktober stark zurückgegangen. Während in der Vorwoche insgesamt 4747
Einwohner der Sowjetzone in die Bundesrepublik flüchteten, wurden in der vergangenen
Woche nur 3976 Flüchtlinge in den Notaufnahmelagern Gießen, Uelzen und West-Berlin
registriert.
[Sowjetzone Oktober; Position: 7-7; Gewicht: 50]
5.
Weniger Flüchtlinge
Berlin, 31. Oktober (dpa). 11 280 Flüchtlinge aus der Sowjetzone und Ost-Berlin haben im
Oktober in West-Berlin um politisches Asyl
gebeten. Im September wurden rund 15 600 Flüchtlinge in West-Berlin gezählt.
[Sowjetzone November; Position: 1-1; Gewicht: 50]
6.
Es wird weniger ausgewandert
EIGENER BERICHT
Wiesbaden, 2. November. Die Lust zum Auswandern scheint abzunehmen. Im ersten
Vierteljahr 1958 wanderten nur 5041 Menschen über die Grenzen des Bundesgebietes aus,
während es im gleichen Zeitraum des Vorjahres noch 19 278 Personen waren. Audi in den
Jahren 1956 und 1955 lag die Auswanderungsziffer nach Angaben des Statistischen
Bundesamtes in den ersten Vierteljahren jeweils über zehntausend.
Von den von Januar bis März 1958 ausgewanderten Personen waren 4733 Deutsche - darunter
1039 Vertriebene und 206 aus der Sowjetzone und Berlin Zugewanderte - und 308
nichtdeutsche Flüchtlinge, sonstige Ausländer und Staatenlose.
[Sowjetzone November; Position: 3-3; Gewicht: 50]
7.
Weniger Flüchtlinge
Bonn, 3. November (UPI). Die Zahl der Flüchtlinge aus der Sowjetzone ist in der letzten
Woche wieder zurückgegangen. Insgesamt haben 3783 in den Lagern Gießen, Uelzen und
Berlin die Notaufnahme beantragt. In der Woche davor waren es 4104.
[Sowjetzone November; Position: 4-4; Gewicht: 50]
8.
Wieder weniger Flüchtlinge
Bonn, 16. November (AP). Die Zahl der Flüchtlinge aus der Sowjetzone hat sich in der
vergangenen Woche gegenüber der Woche zuvor nur wenig verändert. Vom 8. bis zum 14.
November ersuchten 3468 um die Notaufnahme. In der Woche zuvor waren es 3759.
[Sowjetzone November; Position: 10-10; Gewicht: 50]
Zunahme der Flüchtlinge
1.
Die zweite Auswanderungswelle dagegen, der Auszug aus der Sowjetzone, nimmt statt ab
ununterbrochen beklemmend zu.
[Krieg September; Position: 5-5; Gewicht: 50]
2.
Mehr Anträge auf Notaufnahme
Im Juli fast 20 000 Flüchtlinge aus der Zone / Ein Bericht Oberländers
[Sowjetzone August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
3.
F. A. Z. Bonn, 11. August. Die Zahl der aus der Sowjetunion in die Bundesrepublik
übergeführten Deutschen wachse ständig, hat Bundesvertriebenenminister Oberländer am
Montag in Bonn mitgeteilt
[Sowjetzone August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
4.
Zum Flüchtlingsstrom aus der Sowjetzone in die Bundesrepublik sagte Oberländer, immer
weniger flüchteten aus wirtschaftlichen Gründen, sondern wegen des ständig wachsenden
Drucks. Das gehe allein daraus hervor, daß die Zahl der Flüchtlinge, denen es wirtschaftlich
in der Sowjetzone nicht schlecht gegangen sei und denen es mindestens in der ersten Zeit in
der Bundesrepublik bestimmt nicht besser ergehen werde, ständig wachse. Der Anteil der in
geistigen und künstlerischen Berufen Beschäftigten an der Gesamtzahl der Flüchtlinge, der
1956 und 1957 1,4 Prozent ausgemacht habe, sei im Juli 1958 auf 2,9 Prozent gestiegen. Bei
den Berufen im Verwaltungs- und Rechtsleben habe der Anteil 1956 3,5 Prozent, 1957 3,3
Prozent und im Juli 1958 4,8 Prozent betragen. Insgesamt hätten im Juli 1958 19 283
Bewohner der Sowjetz.one -die Notaufnahme im Bundesgebiet beantragt. Das sind 35,5
Prozent mehr als im Juni (14 232 Flüchtlinge). Der Anteil derjenigen, die sich in Berlin
meldeten, wachse ständig und betrage jetzt 62,8 Prozent der Gesamtzahl. Oberländer erklärte,
das mit den immer größeren Hindernissen, die die Behörden der Zone der Erteilung einer
Besuchsgenehmigüng für die Bundesrepublik in den Weg legen.
[Sowjetzone August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
5.
Oberländer gab bekannt, daß in den ersten zehn August-Tagen 180 Aussiedler aus der
Sowjetunion auf Grund der deutsch-sowjetischen Vereinbarungen im Bundesgebiet
eingetroffen seien. Auf den vollen Monat gerechnet, ergäbe dies ein recht beträchtliches
Anwachsen im Vergleich zu den bisherigen monatlichen Aussiedlerzahlen.
[Sowjetzone August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
6.
Aufschlußreiche Angaben über das Ausmaß der Fluchtbewegung aus der Sowjetzone enthält,
wenngleich in versteckter Form, das jetzt in Ost-Berlin erschienene amtliche tistische
Jahrbuch" der Zone für 1957. Aus den Tabellen sowie aus ergänzenden Angaben von
Oberländer geht hervor, daß seit 1950 jeder zehnte Einwohner der Zone in die
Bundesrepublik geflüchtet ist. Die Bevölkerungszahl der Zone am Jahresanfang 1958 wird
von Ost-Berlin mit 17 410 670 angegeben, davon 1,11 Millionen in Ost-Berlin. Das sind. 306
OÖO weniger als 1956 und 977 502 weniger als 1950. Da aber seit 1950 ein
Geburtenüberschuß von 627 416 ausgewiesen wird, ergibt sich ein im Jahrbuch zwar nicht
erläuterter, aber zweifellos auf die anhaltende Fluchtbewegung zurückzuführender
Bevölkerungsschwund um 1 604 918.
[Sowjetzone August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
7.
Flucht im gepanzerten Lastwagen
Walkenried (Harz), 12. August (AP). Mit einem fünf Tonnen schweren Lastzug, dessen
Führerhaus mit einer fünf Millimeter starken Stahlblechverkleidung gegen Beschuß geschützt
war, ist am Montag ein Fuhrunternehmer aus Nordhausen in der Sowjetzone mit Frau und
Tochter bei Walkenried im Harz über die Zonengrenze in die Bundesrepublik geflüchtet.
Der 49 Jahre alte Flüchtling hatte sich für sein verwegenes Unternehmen eine Stelle der
Zonengrenze ausgesucht, die noch nicht mit Stacheldraht gesperrt war. Von den
sowjetzonalen Grenzpolizisten unbemerkt, passierte die Flüchtlingsfamilie in ihrem
"Panzerwagen" den zwei Kilometer breiten Grenzstreifen und bat bei der westdeutschen
Polizei um Asyl.
[Sowjetzone August; Position: 9-9; Gewicht: 50]
8.
Aussiedler aus dem Zug gelockt
Buchen, 13. August (AP). Die Sowjetzone versucht seit einigen Tagen, Techniker und
Facharbeiter, die mit Aussiedlertransporten aus den polnisch verwalteten Ostgebieten in die
Bundesrepublik fahren, zur Ansiedlung in Mitteldeutschland zu bewegen. Wie Aussiedler am
Mittwoch bei ihrer Ankunft auf dem Zonengrenzbahnhof Buchen berichteten, treten bei
Aufenthalten des Sonderzuges auf Bahnhöfen der Sowjetzone Werber an die Aussiedler heran
und versprechen ihnen gutbezahlte Arbeit und billige Wohnungen. Am Mittwoch hätten zwei
Aussiedler-Familien ein solches Angebot angenommen und den Sondertransport in Pasewalk
verlassen. Dabei seien ihnen die Koffer von Bahnpolizisten vorangetragen worden. Mit dem
Aussiedlerzug kamen 583 Deutsche aus Nieder- und Oberschlesien sowie aus Ostpreußen und
Danzig.
[Sowjetzone August; Position: 11-11; Gewicht: 50]
9.
Welle von Flüchtlingen aus der Sowjetzone und von Spätaussiedlern auf das Land zu. Nicht
für alle stehen sofort Wohnungen bereit. . 8000, Plätze müssen in wiedereingerichteten alten
und 3000 in neuen Lagern geschaffen werden.
[Sowjetzone August; Position: 15-15; Gewicht: 50]
10.
Me. Obwohl die Wissenschaftler der Sowjetzone kaum mehr zu zählen, sind, die in den
letzten Monaten aus der geistigen Unfreiheit den Weg in die Bundesrepublik wählten,
geschieht es zum ersten Male, daß der Rektor. einer Hochschule Mitteldeutschlands aus
seinem Amte nach Westen flieht.
[Sowjetzone August; Position: 16-16; Gewicht: 50]
11.
Lemmer erwähnte hierzu, daß vom 1. Januar bis zum 1. August allein 1679 Lehrer, unter
ihnen 900 Neulehrer, in die Bundesrepublik geflüchtet seien. Die Zone blute aus, und das rufe
unter den Funktionären der Zone tiefe Bestürzung hervor. Sie stünden jetzt an einem
Scheidewege, nachdem kein Gesetz den Flüchtlingsstrom eingedämmt habe.
[Sowjetzone September; Position: 1-2; Gewicht: 50]
12.
Höchste Flüchtlingszahl seit Dezember
Bonn, 31. August (UPI). Die Zahl der Flüchtlinge aus der Sowjetzone ist in der vergangenen
Woche um mehr als tausend gestiegen. Wie das Bundesvertriebenenministerium am Samstag
mitteilte, haben in der letzten Woche insgesamt 6079 Personen aus der Sowjetzone in den
Lagern Gießen, Uelzen und Berlin die Notaufnahme beantragt. In der Woche davor waren es
5 070. Seit der ersten Dezemberwoche des vorigen Jahres war die Zahl der Flüchtlinge nicht
mehr so hoch.
[Sowjetzone September; Position: 2-2; Gewicht: 50]
13.
Berlin von Flüchtlingen überschwemmt
Die Stadt muß Notunterkünfte einrichten / Rascher Abflug in die Lager Uelzen und Gießen
ckn. Berlin, 2. September. Der Flüchtlingsstrom aus der Sowjetzone reißt nidit ab. Die WestBerliner Atifnaiimekger sind bereits überfüllt. Die Stadt suc1 ', verzweifelt nach
Notunterkünften. Die Bundesländer sind gebeten worden, die Abnahme der Flüchtlinge
sicherzustellen. Etwa 80 Prozent aller Menschen, die Mitteldeutschland verlassen, wählen den
Weg über Berlin. Das Vertriebenenministerium hat Soiidermaßnahmen eingeleitet.
[Sowjetzone September; Position: 4-4; Gewicht: 50]
14.
so daß allein in diesem Monat 7400 Flüchtlinge in Berlin bleiben mußten. Im August 1957
meldeten sich 14 000 in Berlin; insgesamt flüchteten damals, vom 27. Juli bis zum 30. August
1957, 32 500.
[Sowjetzone September; Position: 4-4; Gewicht: 50]
15.
Besonders aus Intelligenzberufen melden sich Flüchtlinge in Berlin." Im August ließen sich
bei den Notaufnahmebehörden 347 Lehrer und 72 Aerzte mit ihren Familien registrieren
[Sowjetzone September; Position: 4-4; Gewicht: 50]
16.
Weiter sind geflüchtet: der Oberassistent am Institut für Tierzucht der Landwirtschaftlichen
Fakultät der Universität Halle, Dr. Joachim Weniger, der Assistent am Institut für
Werkerziehung an der Pädagogischen Fakultät der Ost-Berliner Humboldt-Universität, Felix
Lindenblatt, der Assistent am Romanischen Institut der Universität Rostock, Dr. Eberhard
Leuber, der Facharzt für Kinderkrankheiten an der Universdtäts-Kinderklinik Rostock, Dr.
Karl-Heinz Heuck, und der Redaktionssachbearbeiter am Institut für Dokumentation der
Deutschen Akademie der Wissenschaften, Dr. Hans Nedon. Ebenfalls besonders angewachsen
ist die Zahl der flüchtenden Grenzgänger aus den Berliner Randgebieten, die ihre WestBerliner Arbeitsplätze aufgeben sollen. Dieser Personenkreis findet in Berlin sofort
Aufnahme.
[Sowjetzone September; Position: 4-4; Gewicht: 50]
17.
Die Flutwelle
Me. Wann immer eine Verschärfung des politischen Kurses in der Sowjetzone besonders
vielen Menschen die Flucht als einzigen Ausweg erscheinen läßt, ergießt sich die Flutwelle
zunächst über die.lnsel Berlin.
[Sowjetzone September; Position: 5-5; Gewicht: 50]
18.
In den letzten Wochen ist eine so starke Abwanderung von Menschen aus der
Intelligenzschicht, vor allem von Lehrern, Wissenschaftlern, Technikern und Aerzten zu
beobachten, daß manche Bereiche in der Zone dadurch vorübergehend geradezu lahmgelegt
scheinen. Von einem Mitglied des Kabinetts wurde geäußert, man müsse geradezu an die
Aerzte der Zone appellieren, die Sorge um die Bevölkerung allen Erwägungen voranzustellen
und nur dann zu flüchten, wenn kein anderer Ausweg mehr bleibe.
[Sowjetzone September; Position: 6-6; Gewicht: 50]
19.
Nach der Statistik des Vertriebenenministeriums ist die Zahl aller Flüchtlinge aus der Zone im
August gegenüber dem Juli um 12 Prozent auf 21 595 gestiegen. Der Anteil der Berufe des
Geistes- und Kunstlebens ist daran mit vier Prozent fast doppelt so hoch wie im Durchschnitt
der letzten Jahre. Außergewöhnlich ist die Konzentration des Flüchtlingsstroms auf WestBerlin.
[Sowjetzone September; Position: 6-6; Gewicht: 50]
20.
Die Zone leert sich
Es bahne sich "eine Wiedervereinigung der Deutschen auf dem Boden der Bundesrepublik" an, erklärt der Züricher "Tages-Anzeiger" zu dem Flüchtlingsstrom aus der Sowjetzone:
"Die Flucht aus der Sowjetzone, die .Republikflucht', wie die ostdeutschen Machthaber dieses
Vergehen zu etikettieren lieben, ist im Begriff, zu einem ernsten gesamtdeutschen Problem zu
werden. Die DDR, die sich gerne als strebsame, und fortschrittliche Arbeiter- und
Bauernrepublik feiern läßt, ist zu einem Schrumpfgebilde . geworden: ihre -Bevölkerung'"
nimmt ständig ab. Schwerer noch als der zahlenmäßige Verlust wiegt der Substanzschwund,
den die Sowjetzone in den vergangenen Monaten und Jahren, erlitt. Es ist in der Tat- ein
gespenstisches und makabres Schauspiel, das heute an der Demarkationslinie zwischen Ost
und West abrollt. Die politische Wiedervereinigung der beiden Teile Deutschlands entrückt in
immer weitere Fernen. Inzwischen aber bahnt Sich eine Wiedervereinigung der Deutschen auf
dem Boden der Bundesrepublik an. Die Zone leert sich mehr und mehr, bald wird sich den
entvölkerten Gebieten Ostpreußen, Pommern, Schlesien und dem Sudetenland ein weiteres
zugesellen, das bis vor die Tore von Kassel, Braunschweig, Hamburg und Lübeck reicht."
[Sowjetzone September; Position: 7-7; Gewicht: 50]
21.
16.) Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.09.1958, S. 1
Wieder mehr Flüchtlinge
Bonn, 28. September (UPI). Die Zahl der Flüchtlinge aus der Sowjetzone verzeichnet wieder
einen leichten Anstieg gegenüber der Vorwoche. In der Zeit vom 20. bis zum 26. September
beantragten 4878 Einwohner der Sowjetzone die Notaufnahme, in der Woche vorher waren es
4597 gewesen.
[Sowjetzone September; Position: 16-17; Gewicht: 50]
22.
Drei Millionen Flüchtlinge Zeugen der Not
[Sowjetzone Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
23.
Die Entschließung zum politischen Geschehen in der Sowjetzone und zum
Flüchtlingsproblem, der am Mittwoch in Berlin von allen Fraktionen des Bundestages
zugestimmt wurde, lautet:
[Sowjetzone Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
24.
Seit mehr als zehn Jahren dauert jetzt der Flüchtlingsstrom an, trotz alier Behinderungen und
Sperren, die das Zonenregime zwischen die beiden Teile Deutschlands legt.
Die Zahl von mehr als drei Millionen Flüchtlingen allein aus Mitteldeutschland ist der
erschütternde Ausdruck der Existenz- und Gewissensnot, die auf der deutschen Bevölkerung
zwischen Elbe und Oder lastet. Sie ist der Beweis, daß das, was den Menschen in
Mitteldeutschland zugemutet wird, über die Grenzen der Leidensfähigkeit hinausgeht. Sie ist
aber auch der klare Beweis, daß die Mitteldeutschen nicht in den ihnen aufgezwungenen
Verhältnissen leben wollen. Der Bundestag protestiert gegen die fortdauernde Verletzung der
Gesetze der Menschlichkeit. Es ist nicht nur ein Gebot politischer Klugheit und
weitblickenden Verständigungswillens, sondern der reinen Menschlichkeit, Deutschen in der
Zone den Weg zu freier demokratischer Selbstbestimmung und zur gesamtdeutschen
Gemeinschaft freizugeben.
[Sowjetzone Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
25.
Der Zeitzünder in Europa
Die im Bundestag in Berlin diskutierte Frage der Flucht aus der Sowjetzone beschäftigt auch
das dänische Regierungsorgan. "S o - claldemokr a t e n" :
[Sowjetzone Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
26.
Die, nackten Flüchtlingszahlen demonstrieren in erschreckender.Weise, wie die Menschen
unter der erbarmungslosen kommunistischen Unterdrückung in Ostdeutschland leben. Die
Frage ist nicht nur die einer nationalen Gefahr, von einem deutschen Gesichtspunkt
ausgesehen, sondern auch eine menschliche Tragödie... Es wird keinen wirklichen und
dauernden Frieden in-Europa geben, solange das deutsche Wiedervereinigungsproblem wie
eine Zeitbombe im Herzen des Kontinents ruht. Wenn die Sowjetunion wirklich eine
Abnahme der Spannung in Europa wünscht, können die Herren im Kreml dies erreichen."
[Sowjetzone Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
27.
Wieder 4500 Flüchtlinge
Bonn, 4. Oktober (AP). In der vergangenen Woche haben wiederum' 4495 Flüchtlinge die
Sowjetzone verlassen und in der Bundesrepublik die Notaufnahme beantragt. Die
Flüchtlingszahl lag damit geringfügig unter der Zahl der Vorwoche, in der 4878 Flüchtlinge
registriert worden waren. Unter den Zugewanderten befanden sich nach Angaben des
Bundesvertriebenenministeriums 638 alleinstehende Jugendliche unter 24 Jahren, gegenüber
94 in der vorausgegangenen Woche.
[Sowjetzone Oktober; Position: 5-5; Gewicht: 50]
28.
Flüchtlingszahl wieder gestiegen
Bonn, 26. Oktober (UPI). Die Zahl der Flüchtlinge aus der Sowjetzone ist in der abgelaufenen
Woche wieder gestiegen. Wie das Bundesvertriebenenministerium am Wochenende mitteilte,
haben in der Woche vom 18. bis 24. Oktober insgesamt 4104 Menschen aus der Sowjetzone
in den Lagern Gießen, Uelzen und Berlin die Notaufnahme beantragt. In der Vorwoche waren
es 3976.
[Sowjetzone Oktober; Position: 9-9; Gewicht: 50]
29.
Im gleichen Zeitraum sind nach Angaben des Bundesvertriebenenministeriums 1138 253
Personen aus der Sowjetzone und Ost-Berlin in die Bundesrepublik beziehungsweise nach
West-Berlin geflohen.
[Sowjetzone November; Position: 2-2; Gewicht: 50]
Zonen-Regierung
Erleichterung der Ein- und Ausreise
1.
Ost-Berlin muß die Reisesperre lockern
Die Fluchtwelle zwingt die SED zum taktischen Rückzug / Die Schuld wird abgewälzt
ckn. Berlin, 18. September. Das Regime der Sowjetzone hat überraschend eine Erleichterung
der Privatreisen in die Bundesrepublik zugesichert. Seit dem Jahresanfang sind mehr als
achthundert Aerzte und vierzig Universitätsprofessoren aus Mitteldeutschland und Ost-Berlin
geflüchtet. Im Westen werden die Lockerungen für den Interzonenreiseverkehr begrüßt.
[Sowjetzone September; Position: 13-13; Gewicht: 50]
2.
"Privatreisen nach Westdeutschland sollen erleichtert _und die Durchführungsmaßnahmen für
den Reiseverkehr überprüft werden. Die Entsendung von Aerzten zu wissenschaftlichen
Kongressen sowie wissenschaftlich wertvollen Veranstaltungen im Ausland und in
Westdeutschland muß gewährleistet sein.[Sowjetzone September; Position: 13-13; Gewicht: 50]
Abnahme des Grenzverkehrs
1.
Interzonen-Autoverkehr hat stark nachgelassen
Flensburg, 7. August (AP). Der Kraftfahrzeugverkehr zwischen dem Bundesgebiet und der
Sowjetzone ist im ersten Halbjahr 1958 um rund 75 Prozent gegenüber dem gleichen
Zeitraum des Vorjahres zurückgegangen. Wie das Bundeskraftfahrtamt in Flensburg mitteilte,
verkehrten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 50 116 Fahrzeuge, gegenüber 211 374
im ersten Halbjahr 1957, zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetzone.
[Sowjetzone August; Position: 2-2; Gewicht: 50]
2.
Zweidrittel weniger Zonenbesucher
Berlin, 29. August (dpa). In den ersten sechs Monaten dieses Jahres sind in der Sowjetzone
nur noch 310 677 Genehmigungen für Reisen in die Rundesrepublik ausgegeben worden. In
der gleichen Zeit des Vorjahres waren es 1196 301. Damit sind infolge der Sperrmaßnahmen
der Zonenbehörden die Reisen in die Bundesrepublik auf weniger als ein Drittel
herabgesunken. Nadi dem Informationsbüro West sind diese Zahlen offizielle Ost-Berliner
Angaben, die noch nicht veröffentlicht wurden.
[Sowjetzone August; Position: 20-21; Gewicht: 50]
3.
Im Vergleich zum August 1957 ist der Reiseverkehr an der hessisch-thüringischen
Zonengrenze sehr stark zurückgegangen. Im vergangenen Monat sind über Herleshausen und
Bebra nur noch 71 393 Personen in die Bundesrepublik eingereist. Im August 1957 waren es
noch 225 218. Die Zahl der von Hessen in die Sowjetzone gereisten Personen ging von 228
103 im August 1957 auf 78 002 im vergangenen Monat zurück. Noch stärker war der
Rückgang des interzonalen Autoverkehrs. Im August 1957 fuhren noch 11 854
Kraftfahrzeuge in die Sowjetzone. Im vergangenen Monat waren es nur noch 2362. Die Zahl
der von Thüringen nach Hessen eingereisten Kraftfahrzeuge ging im gleichen Zeitraum von
11 420 auf 2154 zurück,
[Sowjetzone September; Position: 10-10; Gewicht: 50]
4.
2. Der Deutsche Bundestag erhebt besonders Einspruch gegen die kaltherzige und
heimtückische Knebelung der Freizügigkeit, durch, die den Einwohnern der sowjetisch
besetzten Zone das Reisen über die Zonengrenze hinweg nahezu unmöglich gemacht ist. Das
krasseste Zeichen, der Unterbrechung der. menschlichen Beziehungen ist der Rückgang des
Reiseverkehrs um fast 85 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
[Sowjetzone Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
5.
Weniger Reisen in die Zone Berlin, 13. Oktober (dpa). Der Eisenbahnverkehr aus der
Bundesrepublik in die Sowjetzone ist seit Beginn des Jahres um fast zwei Drittel gegenüber
dem Vorjahr zurückgegangen. Wie der Pressereferent der Deutschen Bundesbahn,
Ministerialrat Dr. Johannes Kurze, am Montag in. Berlin mitteilte, hat sich die Zahl der in der
Bundesrepublik verkauften Fahrkarten für Reisen in die Sowjetzone in der Zeit von Januar bis
April dieses Jahres um 48 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahre 1957
verringert. Während von Mai bis August 1957 1 566 000 Fahrkarten verkauft wurden, ging
diese Zahl in den gleichen Monaten dieses Jahres auf 549 222 zurück. Die Zahl der
verkauften Kinderfahrkarten ist für die Monate Mai bis August von rund 84 000 auf 40 000
gesunken.
[Sowjetzone Oktober; Position: 6-6; Gewicht: 50]
Erschwerung der Ein- und Ausreise und Flucht
1.
Mag die Zonenregierung den Reiseverkehr nach dem Westen zu den Anverwandten, aus
Angst vor der geistigen Ansteckungsgefahr, noch so sehr behindern,
[Krieg September; Position: 5-5; Gewicht: 50]
2.
Der Verkehr wird abgedrosselt
[Krieg Oktober; Position: 1-1; Gewicht: 50]
3.
nterbundene Frei-' zügigkeit im Reiseverkehr in Deutschland zu sprechen. Viele von ihnen
beantragten wiederholt, aber, vergeblich, die Ausreise für einer! Besuch, für einen Urlaub im
Westen. Das Regime schnürte den Kreis derer, die hinausdurften, besonders seit dem
vergangenen Jahr ein.
[Krieg Oktober; Position: 1-1; Gewicht: 50]
4.
" nur 310 000 Genehmigungen für Reisen in die Bundesrepublik, im ersten Halbjahr 1957
dagegen noch fast 1,2 Millionen. Im Juli 1957 durften noch 468 000 Bewohner der Zone und
Ost-Berlins den Westen besuchen, dagegen in diesem Juli nur 78 000. Der umgekehrte Weg
wurde fast ebenso lahmgelegt; die Volkspolizeireviere der Zone verweigerten immer häufiger
die Aufenthaltsgenehmigungen für beantragte Besuche aus dem Westen. 161000 Autos rollten
in den ersten sechs Monaten dieses Jahres weniger ,über die Zonengrenze als in der gleichen
Zeit 1957; die Bundesbahn setzte in diesem Jahr zum ersten Male keine Entlastungszüge ein.
[Krieg Oktober; Position: 1-1; Gewicht: 50]
5.
1,) Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.08.1958, S. 3
Elektrozaun an der Zonengrenze
Bad Hersfeld, 31. Juli (dpa). Nach übereinstimmenden Berichten von Grenzgängern aus der
Sowjetzone werden an der Zonengrenze bei Vacha gegenüber der Hersfeld-Hünfelder
Kreisgrenze (Hessen) Vorbereitungen zur Errichtung eines Elektrozaunes am ZehnrMeterStreifen getroffen. Da der illegale Verkehr über den gerodeten Streifen trotz den
Beobachtungstürmen und dem bereits errichteten Stacheldrahtzaun anscheinend nicht zu
unterbinden ist, sollen nun mit einem unter Strom stehenden Drahtzaun Grenzübertritte
vollkommen verhindert werden. Wie die Grenzgänger mitteilten, wurde das Vorhaben von
Volkspolizisten -bestätigt.
[Sowjetzone August; Position: 1-1; Gewicht: 50]
6.
Nach dieser Darstellung wurde am 7. August durch Angehörige der Grenzpolizei der Zone ein
Mann namens Kratzsch festgenommen, als er versuchte, das Gebiet der Sowjetzone illegal zu
verlassen und sich einem Strafverfahren wegen krimineller Delikte zu entziehen. Nach seiner
Festnahme sei es ihm gelungen, in die Exklave Steinstücken zu entkommen. Daraufhin sei die
Grenze Steinstückens und die dutch die Ortschaft führende, angeblich zürn Territorium der
Sowjetzone gehörende Bahnlinie von Grenzpolizisten gesichert worden, um zu verhindern,
daß der Flüchtling nach West-Berlin entwiche. Die Angehöriger! der Grenzpolizei hätten
strikte Anweisung gehabt, West-Berliner Gebiet nicht zu betreten. Der eine Polizist, der diese
Anordnung nicht befolgte, habe sich sofort zurückbegeben, als ihn Einwohner Steinstückens
darauf aufmerksam machten, daß er sich auf West-Berliner Gebiet befände.
[Sowjetzone August; Position: 3-3; Gewicht: 50]
7.
hne Studenten aus der Sowjetzone
Berlin, 10. August (UPI). Zur Teilnahme am 12. Katholischen Deutschen Studententag, der
vom Sonntagabend bis zum Mittwoch in Berlin stattfindet, haben sich nach Angaben der
Tagungsleitung 1300 Studenten aus der Bundesrepublik angemeldet. Studenten aus der
Sowjetzone dürfen, wie die Tagungsleitung erst am Sonntag erfuhr, nicht an dem Kongreß
teilnehmen.
[Sowjetzone August; Position: 4-4; Gewicht: 50]
8.
Drakonisches Vorgehen gegen Grenzgänger
Zonenbewohner müssen Arbeitsplätze in West-Berlin aufgeben
[Sowjetzone August; Position: 6-6; Gewicht: 50]
9.
a. c. Berlin, 12. August. Von den etwa 10 000 in West-Berlin arbeitenden Bewohnern der
angrenzenden Gebiete der Sowjetzone haben in den letzten Monaten 6000 ihre Arbeitsstellen
aufgeben müssen. Dies ist der Erfolg der kommunistischen Agitation, die in den Gemeinden
und von den Organisationen betrieben wird, um diese Arbeitskräfte für den "sozialistischen
Aufbau" zu gewinnen. Die Ost-Berliner Regierung hat absichtlich auf administrative
Maßnahmen verzichtet und die Regelung dieses Problems den untergeordneten Organen
überlassen, die sich nun verpflichtet fühlen, ihr "Soll" zu erfüllen.
[Sowjetzone August; Position: 6-6; Gewicht: 50]
10.
Am vergangenen Montag nahm, wie schon kurz berichtet, Volkspolizei am Grenzübergang
Teltow/Licherfelde-Süd ausgedehnte Kontrollen vor. Personen, die unter Verdacht stehen, in
West-Berlin zu arbeiten, wurden auf einem Lastwagen nach Teltow gebracht. Dort mußten sie
sich schriftlich verpflichten, ihren Arbeitsplatz in West-Berlin aufzugeben. Wer dies ablehnte,
mußte seinen Personalausweis aushändigen. In gewissen Zeitabständen sind derartige
Maßnahmen auch an anderen Stellen der Grenze zwischen West-Berlin und der Zone zu
beobachten, tn Versammlungen wurden auch Forderungen laut, diesen Grenzgängern die
Wohnungen wegzunehmen, falls sie nicht anderen Sinnes werden.
[Sowjetzone August; Position: 6-6; Gewicht: 50]
11.
o dies nicht ausreicht - drakonische Mittel anzuwenden. Alliierte und West-Berliner Behörden
können den Bewohnern der Zone, die in West-Berlin arbeiten, nicht helfen, weil es .sich um
Bürger der Sowjetzonenrepublik handelt. Bei den 30 000 Ost-Berlinern, die in West-Berlin
arbeiten, ist die politische Situation anders, da die Sowjets den freien Verkehr innerhalb der
Stadt garantiert haben. Daher sind den Be-. hörden in Ost-Berlin bei der Regelung ihres
Grenzgängerproblems Zügel angelegt. Noch Ende vergangenen Jahres hatte sich der
stellvertretende Bürgermeister Schmidt (SED) zu einem ungehinderten Verkehr zwischen
beiden Teilen der Stadt bekannt.
[Sowjetzone August; Position: 6-6; Gewicht: 50]
12.
Interzonen-Radler zur Eile genötigt
Berlin, 14. August (dpa). West-Berliner Radfahrer können jetzt wieder mit dem Rad ins
Bundesgebiet fahren. Sie müssen allerdings auf der einzigen dafür freigegebenen
Interzonenstraße von Berlin nach Hamburg bereits in den frühen Morgenstunden starten und
vor Eintritt der Dunkelheit das Gebiet der Sowjetzone wieder verlassen haben. Da die Strecke
von Berlin bis zum Kontrollpunkt Boizenburg-Lauenburg 237 Kilometer lang ist, müssen sie
ein beträchtliches Tempo einschlagen.
[Sowjetzone August; Position: 12-12; Gewicht: 50]
13.
Grenzgänger von Volkspolizei erschossen
Bonn, 18. August (dpa). Ein Grenzgänger, der die Zonengrenze in der Nähe von Ludwigsstadt
illegal in Richtung Sowjetzone überschritten hat, ist in der Nacht zum 15. Juli von der
Volkspolizei erschossen worden. Dies wurde erst am Montag in Bonn zuverlässig bekannt.
Der Grenzgänger hatte seine ih der Sowjetzone wohnende Ehefrau besuchen wollen, die zwei
Kinder hat und ein drittes erwartet.
[Sowjetzone August; Position: 13-14; Gewicht: 50]
14.
Keine West-Reisen für Aerzte
Berlin, 22. August (AP). Aerzte aus der Sow.ietzone dürfen erst nach einer "Aendcrung der
politischen Lage14' in Westdeutschland und nach der Herstellung einer "Konföderation"
beider Teile Deutschlands an wissenschaftlichen Kongressen in der Bundesrepublik
teilnehmen. Das Mitglied des SED-Zentralkomitees, Axen, erklärte in einer Diskussion mit
Cottbuser Aerzten: "Wir dürfen nie vergessen, daß, wenn Sie einen Kongreß in der
Bundesrepublik besuchen, Sie nicht nur nach Westdeutschland, sondern in einen Nato-Staat
fahren. Dieser Staat bereitet einen Krieg gegen uns vor, und wir wären blind, wollten wir dies
übersehen." Zu der in weiten Kreisen der Aerzteschaft der Sowjetzone verbreiteten Ansicht,
der Arzt sei in erster Linie Arzt, meinte Axen, daß der Mediziner in der Sowjetzone "auch
Angestellter des Staates ist und deshalb auch eine positive Stellung zu seinem Staate zu
beziehen hat".
[Sowjetzone August; Position: 17-17; Gewicht: 50]
15.
17.) Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.08.1958, S. 3
"Aufklärungsvorträge"
ckn. Berlin, 25. August. Zur Bekämpfung der Fluchtbewegung aus der Sowjetzone hat das
Ost-Berliner Innenministerium jetzt nach einer Meldung des Informationsbüros West zentrale
Richtlinien an die zuständigen Abteilungen bei den Räten und Bezirken ausgegeben. Danach
sollen die Mitarbeiter der Abteilung "Innere Angelegenheiten" in dieser Frage eng mit den
Organen der Volkspolizei zusammenarbeiten. Die Staatsfunktionäre sind angehalten, in
Einwohnerversammlungen "aufklärende" Vorträge zu halten und die Bestimmungen des
Paßgesetzes zu erläutern.
Stärker als bisher sollen die Abteilungen auch die bei den Kreisverwaltungen gebildeten
"Kommissionen für den innerdeutschen Reiseverkehr" politisch anleiten, damit die Zahl der
legalen Umzüge nach Westdeutschland so niedrig wie möglich gehalten wird. Die Leiter der
Abteilungen sind vom Innenministerium dafür verantwortlich gemacht. worden, daß bei allen
Mitarbeitern politische Klarheit über die Grundsätze des innerdeutschen Reiseverkehrs und
der Genehmigung und Verweigerung des Aufenthaltes westdeutscher Bürger geschaffen wird.
Bei Verstößen gegen die geltenden Bestimmungen soll in stärkerem Maße als bisher das
Paßgesetz angewandt werden. Für die Aufnahme von Rückkehrern und Zuziehenden aus
Westdeutschland wird in den Richtlinien des Ministeriums vorgeschrieben, daß sie der
"Stärkung der Arbeiter- und Bauernrnacht dienen" müsse. Es seien daher nur solche Bürger
aufzunehmen, die ehrlich gewillt seien, an der Festigung des mitteldeutschen Staates
mitzuarbeiten.
[Sowjetzone August; Position: 18-18; Gewicht: 50]
16.
Nach Ansicht des Senats stellen die Repressalien der Sowjetzonenbehörden gegen die
Grenzgänger, die in den letzten Tagen verschärft wurden, eindeutig einen schwerwiegenden
Verstoß gegen internationales Recht dar. Der Senat stützt sich bei dieser Auffassung auf das
in Lake Success am 3. Mai 1949 getroffene Abkommen und auf die
Viermächtevereinbarungen der Pariser Konferenz von 1949 aus, in denen- es heißt: "Alle
Einschränkungen, welche von der Sowjetregierung seit 1948 in bezug auf den Verkehr, die
Transporte und den Handel zwischen Westberlin und Westdeutschland sowie zwischen der
Ostzone und der Westzone Deutschlands verfügt worden sind, werden am 12. Mai 1949
aufgehoben." In den Beschlüssen heißt es außerdem, "Erleichterung des Personen- und.
Güterverkehrs und des Nachrichtenaustauschs zwischen den Westzonen und der Ostzone
sowie zwischen Berlin und den verschiedenen Zonen" sei zu gewähren.
[Sowjetzone August; Position: 19-19; Gewicht: 50]
17.
Schw. Bonn, 31. August. Der Bundesminister für Gesamtdeutsche Fragen, Lemmer, hat die
Regierung der Sowjetzone am Wochenende im Rundfunk eindringlich ermahnt, den
unnatürlichen Zustand der Reisebehinderungen und der Unterdrückung zu beenden und
wieder einen "halbwegs erträglichen Zustand" zu schaffen. Lemmer sprach von einer
zunehmenden Unruhe in der Bevölkerung der Zone, die auch der Bundesrepublik Sorge
mache. "Wir wünschen, daß niemand sich zu Unbesonnenheiten hinreißen oder herausfordern
läßt."
[Sowjetzone September; Position: 1-1; Gewicht: 50]
18.
Grenzjäger festgenommen
ma. Hof, 1. September. Eine Zollstreife der bayerischen Grenzpolizei hat in der Nacht zum
Montag in der Nähe des Zonengrenzüberganges Töpen-Juchhöh einen jungen G renz jäger
festgenommen, der in die Sowjetzone fliehen wollte. Der 19jährige. der einer in Stadtsteinach
(Oberfranken) stationierten Einheit des Bundesgrenzschutzes angehört, hatte am
Sonntagabend bei einem Ausgang den Zapfenstreich überschritten. Da er eine Strafe
befürchtete, versuchte er, in Zivilkleidern über die Zonengrenze zu gelangen.
[Sowjetzone September; Position: 3-3; Gewicht: 50]
19.
Randgebieten der Sowjetzone wohnen und in West-Berlin arbeiten oder umgekehrt, waren in
den letzten Wochen häufig massivem Druck von Seiten der Staatsorgane der DDR ausgesetzt.
[Sowjetzone September; Position: 8-9; Gewicht: 50]
20.
Eiserner Vorhang aus Holz
Bad Hersfeld, 9. September (dpa). Mit allen Mitteln versucht die Volkspolizei, Kontakte
zwischen der Bevölkerung der Bundesrepublik und der Sowjetzone an der hessischthüringischen Zonengrenze zu verhindern. Dies geht aus dem am Dienstag veröffentlichten
Monatsbericht für August des Hauptzollamtes Zonengrenze in Bad Hersfeld hervor. Die
Ortsausgänge des thüringischen Rhönstädtchens Vacha habe die Volkspolizei mit
Sperrholzplatten vernagelt,
[Sowjetzone September; Position: 10-10; Gewicht: 50]
21.
Rückgang des Reiseverkehrs um 85 Prozent / Die Entschließung zur Zone
[Sowjetzone Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
22.
Seit mehr als zehn Jahren dauert jetzt der Flüchtlingsstrom an, trotz alier Behinderungen und
Sperren, die das Zonenregime zwischen die beiden Teile Deutschlands legt.
Die Zahl von mehr als drei Millionen Flüchtlingen allein aus Mitteldeutschland ist der
erschütternde Ausdruck der Existenz- und Gewissensnot, die auf der deutschen Bevölkerung
zwischen Elbe und Oder lastet. Sie ist der Beweis, daß das, was den Menschen in
Mitteldeutschland zugemutet wird, über die Grenzen der Leidensfähigkeit hinausgeht. Sie ist
aber auch der klare Beweis, daß die Mitteldeutschen nicht in den ihnen aufgezwungenen
Verhältnissen leben wollen. Der Bundestag protestiert gegen die fortdauernde Verletzung der
Gesetze der Menschlichkeit. Es ist nicht nur ein Gebot politischer Klugheit und
weitblickenden Verständigungswillens, sondern der reinen Menschlichkeit, Deutschen in der
Zone den Weg zu freier demokratischer Selbstbestimmung und zur gesamtdeutschen
Gemeinschaft freizugeben.
[Sowjetzone Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
23.
Der Deutsche Bundestag wiederholt sein Verlangen, allen Deutschen das Reisen innerhalb
Deutschlands endlich freizugeben. Daß von den Besuchern die jeweils im anderen Teil
Deutschlands geltenden gesetzlichen und behördlichen Vorschriften zu beachten sind, ist eine
Selbstverständlichkeit.
[Sowjetzone Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
24.
Student in Marienborn verhaftet
Berlin, 21. Oktober (AP). Der 22 Jahre alte Fachschulstudent Bruno Krauße aus Fürth ist, wie
die West-Berliner Polizei am Dienstag mitteilte, am 9. Oktober am Grenzkontrollpunkt
Marienborn (Sowjetzone) aus dem Bus geholt und von der Volkspolizei verhaftet worden.
Krauße befand sich auf der Fahrt nach West-Berlin, wo er an einer technischen Fachschule
studiert. Ueber die Gründe seiner Verhaftung ist der West-Berliner Polizei nichts bekannt.
[Sowjetzone Oktober; Position: 8-8; Gewicht: 50]
Ost-Berlin
1.
Aufschlußreiche Angaben über das Ausmaß der Fluchtbewegung aus der Sowjetzone enthält,
wenngleich in versteckter Form, das jetzt in Ost-Berlin erschienene amtliche tistische
Jahrbuch" der Zone für 1957. Aus den Tabellen sowie aus ergänzenden Angaben von
Oberländer geht hervor, daß seit 1950 jeder zehnte Einwohner der Zone in die
Bundesrepublik geflüchtet ist. Die Bevölkerungszahl der Zone am Jahresanfang 1958 wird
von Ost-Berlin mit 17 410 670 angegeben, davon 1,11 Millionen in Ost-Berlin. Das sind. 306
OÖO weniger als 1956 und 977 502 weniger als 1950. Da aber seit 1950 ein
Geburtenüberschuß von 627 416 ausgewiesen wird, ergibt sich ein im Jahrbuch zwar nicht
erläuterter, aber zweifellos auf die anhaltende Fluchtbewegung zurückzuführender
Bevölkerungsschwund um 1 604 918.
Das Ost-Berliner Jahrbuch enthält zwar Tabellen über die Bevölkerungsbewegungen
zwischen Kreisen und Bezirken der Zone, gibt aber keine Auskunft über die Zahl der
Personen, die die Zone verlassen haben. Ein Stichwort "Auswanderung" gibt es nicht.
[Sowjetzone August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
Propaganda
1.
tausend eilends zu einer Kundgebung zusammengetrommelte Ost-Berliner ihre Protestrufe
verschliefen. Der Redner hatte soeben die blutige Revanche .ûer ungarischen Aufständischen
geschildert, als er bemerkte, daß ausgerechnet an dieser Stelle seine Zuhörer dösten. Erst nach
seinem eindringlichen Zuruf "Habt ihr gehört?" entrüstete man sich. Der Professor Albert
Norden, dem dieser Anschauungsunterricht über Propaganda Wirkung widerfuhr,
[Krieg August; Position: 6-6; Gewicht: 50]
2.
die Menge unsichtbar im Propagandabüro der Sozialistischen Einheitspartei der Zone. Diese
hat Norden im Juli in das Politbüro aufgenommen. Sie hat damit seine dreijährige Arbeit als
Sekretär im Zentralkomitee, in dem. er die Presse und den Rundfunk zu steuern hatte,
honoriert.
[Krieg August; Position: 6-6; Gewicht: 50]
3.
Für die Art, wie in der Sowjetzone die Kampagne gegen die "Republikflucht" geführt wird, ist
ein Artikel der in Halle erscheinenden SED-Zeitung "Freiheit" charakteristisch:
[Krieg September; Position: 15-15; Gewicht: 50]
4.
Ausgeredinet in der Westzone, wo die Schulkinder durdi die sogenannte Ostkunde bereits
wieder auf einen neuen Krieg vorbereitet werden, wo eine neue Aggressipnsarmee aufgebaut
wird, die den Atomkrieg; in Europa entfesseln soll, wo jeder aufrechte Deutsdie, der sidi für
die Erhaltung des Friedens einsetzt, gerichtlich verfolgt wird, ausgerechnet diese Westzone
wählt die Familie Ikrath aus .Besorgnis um die Erziehung und Entwicklung' ihres Kindes.
Wahrlich - ein verhängnisvoller Schritt."
[Krieg September; Position: 15-15; Gewicht: 50]
5.
"Wir dürfen nie vergessen, daß, wenn Sie einen Kongreß in der Bundesrepublik besuchen, Sie
nicht nur nach Westdeutschland, sondern in einen Natostaat fahren. Dieser Staat.bereitet einen
Krieg gegen uns vor, und wir wären blind, wollten wir dies, übersehen." Heute, einen. Monat
später, sieht sich derselbe Axen freilich mit Blindheit geschlagen; er hat bereits beide Augen
zuzudrücken, denn das Politbüro seiner Partei sicherte in völliger Kehrtwendung ausdrücklich
den Aerzten die Teilnahme an westdeutschen Kongressen zu.
[Krieg Oktober; Position: 1-1; Gewicht: 50]
6.
In einem Atemzug mit dieser Zusage unterstellt das SED-Politbüro, daß der Reiseverkehr
zwischen der Bundesrepublik und der Zone "durch die ständige Diskriminierung von Bürgern
der DDR seitens westdeutscher Behörden,, durch die Tätigkeit von Agenten-und
Spionageorganisationen, die Abwerbung betreiben und gegen die Deutsche Demokratische
Republik hetzen", behindert werde.
[Krieg Oktober; Position: 1-1; Gewicht: 50]
7.
Zonenpresse wiederholt den Behörden der Bundesrepublik vorgehalten, sie ließen die
Interzonenzüge unberechtigt scharf kontrollieren und "friedliebende Reisende aus der DDR"
willkürlich festnehmen.
[Krieg Oktober; Position: 1-1; Gewicht: 50]
8.
gewöhnlich schön mit ihrem Propagandaköfferchen unliebsam im Interzonenzug auf.
[Krieg Oktober; Position: 1-1; Gewicht: 50]
9.
Die Propaganda,, der Zone geniert sich nicht, zu behaupten, mit diesem Geldgeschenkchen
sollten , nichtsahnende Mitteldeutsche bestochen, irregeführt und,, als Agenten angeworben
werden.
[Krieg Oktober; Position: 1-1; Gewicht: 50]
10.
Berlin, 31. Oktober (AP). In der Zeit von 1954 bis zum. September dieses Jahres sollen nadi
Mitteilung des sowjetzonalen Innenministeriums 340 616 Westdeutsche und West-Berliner
Bürger in die Sowjetzone übergesiedelt sein.
[Sowjetzone November; Position: 2-2; Gewicht: 50]
11.
Im September soll, wie das SED-Organ "Neues Deutschland" am Donnerstag aus der gleichen
Quelle berichtet, die Zahl der Zuwanderer aus der Bundesrepublik um 19,7 Prozent gegenüber
dem Monat August angestiegen sein.
[Sowjetzone November; Position: 2-2; Gewicht: 50]
Westliche Bündnispartner
1.
Großmächte hingewiesen und die Schuld am Nichtzustandekommen ausdrücklich London
und Washington zugeschrieben
[Krieg August; Position: 4-4; Gewicht: 50]
2.
Der amerikanische Botschafter in Bonn, Bruce, wird am Montag von Eisenhower empfangen,
und man rechnet in Washington damit, daß er nach seiner Rückkehr die Einzelheiten der Lage
mit seinem britischen und französischen Kollegen erörtern und einen Vorschlag für den NatoRat ausarbeiten wird.
[Krieg November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
3.
Die Lage in Berlin ist am Montag das Thema von getrennten Besprechungen von Präsident
Eisenhower und Außenminister Dulles gewesen. Eisenhower empfing den amerikanischen
Botschafter in Bonn, Bruce, zur Berichterstattung, der am Dienstag nach Bonn zurückfliegt.
Außenminister Dulles hatte danach eine etwa halbstündige Unterredung mit dem Botschafter
der Bundesrepublik in Washington, Grewe, und mit Botschafter Bruce.*.
[Sowjetzone November; Position: 12-12; Gewicht: 50]
USA
1.
Anglo-Amerikaner
[Krieg August; Position: 4-4; Gewicht: 50]
2.
USA und von Großbritannien
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
3.
Betrachtet man die jetzige Zusammensetzung des Sicherheitsrates, so kommt man ungewollt
zu der Schlußfolgerung, daß diese Körperschaft unter dem Druck der USA im Grunde
genommen zu einer Art Ausschuß geworden ist, der hauptsächlich aus den zur Nato, zum
Bagdadpakt, zur Seato gehörenden Ländern
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
4.
Vereinigten Staaten
[Krieg Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
5.
Amerika will die sowjetischen Drohungen gegenüber dem Viermächtestatus Berlins, wie am
Wochenende in Washington bekannt wurde, im Dezember der Jahrestagung des Atlantikrates
mit dem Ziel einer gemeinsamen Garantieerklärung für Berlin vorlegen.
[Krieg November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
Eisenhower
1.
Präsident Eisenhower
[Krieg August; Position: 4-4; Gewicht: 50]
2.
Eisenhower
Der Wortlaut des neuesten Schreibens an den amerikanischen Präsidenten
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
3.
Präsidenten Eisenhower
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
4.
Gruppe von Militärs der drei Waffengattungen bestimmt, hält jede diplomatische
Verhandlung mit Peking für sinnlos, solange nicht die vier noch in China zurückgehaltenen
amerikanischen Zivilisten freigelassen sind und Mao Tse-tung öffentlich auf
Gewaltanwendung in der Formosafrage verzichtet. Diese Grundsätze werden von Dulles und
Eisenhower geteilt.
[Krieg September; Position: 7-7; Gewicht: 50]
5.
Präsident Eisenhower
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
6.
Eisenhowers
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
7.
Eisenhower
[Krieg Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
8.
Präsident Eisenhower
[Krieg Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
9.
Der Präsident
[Krieg Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
10.
Eisenhower
[Krieg Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
11.
Eisenhower
[Krieg Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
12.
Eisenhower
[Krieg Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
13.
Eisenhower
[Krieg Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
14.
Eisenhower
[Krieg Oktober; Position: 6-6; Gewicht: 50]
15.
Da Eisenhower
[Krieg Oktober; Position: 6-6; Gewicht: 50]
16.
Eisenhower
[Krieg Oktober; Position: 10-10; Gewicht: 50]
17.
Eisenhower
[Krieg Oktober; Position: 10-10; Gewicht: 50]
18.
Atlantikpakt-Garantie für Berlin erwogen
Bruce heute bei Eisenhower
[Krieg November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
Entwicklung
Friedlich
1.
J.R. Washington, 8. September. Nach der Erleichterung über die mögliche Wiederaufnahme
diplomatischer Gespräche
[Krieg September; Position: 7-7; Gewicht: 50]
2.
uche nur nach einem Frieden, der seine Ehre nicht antaste. Er gebe zu, daß die
nationalchinesische Haltung zu einer Räumung der Küsteninseln nach Herstellung von
Waffenruhe Amerika Schwierigkeiten bereite. Aber unterschiedliche Ansichten und heftige
Gegensätze machten oft das Bedürfnis unabhängiger Völker aus.
[Krieg Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
3.
Zur internationalen Lage sagte Adenauer, er habe in der ganzen kritischen Zeit der
Nahostkrise und der Auseinandersetzung um die chinesischen Küsteninseln nicht an einen
globalen Krieg geglaubt Er schöpfe die Hoffnung, daß die Sowjetunion und die Vereinigten
Staaten das ernstliche Bestreben hätten, es nicht zu einem Weltkrieg kommen zu lassen.
[Krieg Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
4.
Die Versuche der Sowjetunion, im Nahen Osten durch Unterstützung der irakischen Revolte
weiter, an politischem Boden zu gewinnen, sind durch die feste Haltung Amerikas in der
Libanonkrise gescheitert. Trotz "militärischer Unterstützung Mao Tsetungs scheiterte auch
der Versuch, die nationalchinesischen Garnisonen auf Quemoy und Matsu zum Abzug zu
zwingen. In beiden Fällen habe Moskau gesehen, daß Amerika entschlossen handelte. Daher
versuche Chruschtschow jetzt, den Konflikt auf die verwundbarste und gefährlichste Stelle, zu
lenken. In Washington glaubt man zwar nicht, daß Chruschtschow den Krieg wegen Berlin
auslösen werde, aber sein Ehrgeiz bezüglich der Schwächung der westeuropäischen
Verteidigürigsfroht sei ungebrochen.
[Krieg November; Position: 12-12; Gewicht: 50]
5.
Der deutsche Botschafter in Washington, Grewe, erklärte am Wochenende vor der
Steubengesellschaft von Milwaukee, die sowjetische Drohung mit einer Blockade Berlins sei
eine Finte, um den Westen zu einer Anerkennung des ostdeutschen Regimes zu zwingen.
[Krieg November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
6.
Der Botschafter fügte hinzu, es bestehe nur eine "geringe Gefahr", daß die sowjetischen
Blockade-Drohungen einen dritten Weltkrieg auslösen würden.
[Krieg November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
7.
Vor Pressevertretern sagte Brandt später, er sehe keine Anzeichen, daß der zivile Luftverkehr
zwischen Berlin und dem Bundesgebiet gefährdet sei.
[Krieg November; Position: 17-17; Gewicht: 40]
8.
Dulles gegen militärische Demonstration
Noch keine festen Pläne in Washington zur Situation in Berlin
[Krieg November; Position: 19-19; Gewicht: 50]
9.
Man glaubt nicht, daß die Sowjetunion durch einen massiven Versuch, die westlichen
Truppen aus Berlin zu drängen, den Krieg riskieren würde
[Krieg November; Position: 19-19; Gewicht: 50]
10.
daß die Sowjetunion keinen Zwischenfall auslösen und angesichts einer entschlossenen
Demonstration westlicher Stärke ihre Verbündeten in Ost-Berlin von Abenteuern
zurückhalten werde. Diese Auffassung stammt von der Ueberzeugung der amerikanischen
Militärs, daß Moskaus Ziel die De-facto-Anerkennung Ost-Berlins durch den Westen, nicht
aber die militärische Machtprobe um Berlin ist. Das State Department teilt diese Auffassung
nicht, und es ist sicher, daß Dulles nur im äußersten Falle diesem Kurs zustimmen würde.
[Krieg November; Position: 19-19; Gewicht: 50]
11.
J. R. Washington, 11. November. In amtlichen Kreisen Washingtons hat am Dienstag die
Tendenz geherrscht, Chruschtschows Aeußerungen über Berlin nicht zu dramatisieren,
sondern als einen weiteren, allerdings massiven Versuch anzusehen, der Sowjetzone
Anerkennung zu verschaffen.
[Sowjetzone November; Position: 7-7; Gewicht: 50]
12.
Chruschtschows Absicht wird in zwei Punkten gesehen: die polnischen Befürchtungen vor
einer deutschen Revisionspolitik im Osten aufzurühren und Gomulka zu bedeuten, daß für ihn
nur die Sowjetzone als deutscher Partner und die Sowjetunion als militärischer Schutz und
Garant der deutschen Gebiete jenseits von Oder und Neiße in Frage kämen, und gleichzeitig
den bevorstehenden Volkskammerwahlen in der Sowjetzone ebenso den Rücken zu stärken
wie die West-Berliner Wählerschaft einzuschüchtern.
[Sowjetzone November; Position: 7-7; Gewicht: 50]
13.
die vier Mächte bindenden Status Berlins aus politischen Gründen drohe, bestehe keine
wirkliche Gefahr.
[Sowjetzone November; Position: 7-7; Gewicht: 50]
14.
Amerikanische Ostexperten halten eine weitere Begründung für Chruschtschows Drohungen
für denkbar: daß die SowjetMhrung ihren Feldzug gegen unzufriedene "Revisionisten" und
Intellektuelle im eigenen Land und in den Ostblockstaaten mit der Erzeugung
außenpolitischer Spannung, zu. übertünchen versuche. Chruschtschow schaffe sich durch
diese Methode die Mittel, im Innern seine Rückkehr zur "Linientreue" zu decken. Diese
Theorie ist das geistige Lieblingskind, von Dulles, der unerschütterlich an der Ansicht
festhält, die Sowjetunion sei von scharfen inneren Spannungen durchsetzt, weil sich die
Vermehrung der Konsumgüter auch geistig auswirken müsse.
[Sowjetzone November; Position: 7-7; Gewicht: 50]
15.
Man hat dabei bis jetzt den Eindruck, daß die Sowjets behutsam vorgehen möchten, und
warnt vor der Meinung, es stehe eine Wiederholung ihres Vorgehens von 1948, eine neue
Blockade Berlins, bevor. Es komme den Sowjets darauf an, die Sowjetzone ins Gespräch mit
dem Westen zu bringen und ein großes diplomatisches Spiel zu eröffnen.
[Sowjetzone November; Position: 13-13; Gewicht: 50]
16.
Die erste Etappe würde dabei die Uebertragung der bisherigen sowjetischen Kontrollrechte
über die Verkehrswege auf Pankow sein, ohne daß den alliierten Truppen in Berlin zunächst
Schwierigkeiten gemacht würden. Wahrscheinlich würde dann nach den hiesigen
Vorstellungen zunächst Pankow das Genehmigunsrecht und die Kontrolle über den zivilen
Verkehr nach und von West-Berlin verlangen, schon um den Flüchtlingsstrom aus der Zone
zu stoppen.
[Sowjetzone November; Position: 13-13; Gewicht: 50]
Diplomatie
1.
, läßt einige Kreise des Außenministeriums hoffen, auch diese Krise könne den Vereinten
Nationen anvertraut werden.
[Krieg September; Position: 7-7; Gewicht: 50]
2.
amerikanische Diplomatie - welche ihre Isolierung in der Frage der Verteidigung Matsus und
Quemoys durch einige Verbündete deutlich empfindet - eine Formel für einen Verzicht auf
militärische Gewaltanwendung in der Formosafrage zu finden
[Krieg September; Position: 7-7; Gewicht: 50]
3.
Dagegen gibt es eine andere Gruppe von Beamten, die eine Lösung der Formosakrise nur in
der von den Vereinten Nationen sanktionierten "Zwei-China"-Politik sehen. Das bedeutet,
Tsehiangs Existenz würde nur auf Formosa und den Pescadores-Inseln, nicht jedoch auf den
exponierten Vorposten Matsu und Quemoy garantiert und die Bevölkerung Formosas hätte
das Recht, sich in freien Wahlen über ihr Schicksal zu äußern.
[Krieg September; Position: 7-7; Gewicht: 50]
4.
Bei den bisherigen Besprechungen, die seit 1955 in Genf geführt wurden, war es das Ziel
Amerikas gewesen, die Freigabe der in chinesischer Haft befindlichen amerikanischen
Staatsbürger und eine Zusicherung zu erreichen, daß die Chinesen auch im Falle Formosas
auf Gewaltanwendung verzichten.
[Krieg September; Position: 11-11; Gewicht: 50]
5.
J. R. Washington, 1. Oktober. Präsident Eisenhower hat am Mittwoch die von Dulles
entwickelte, neue Ausblicke eröffnende Chinapolitik mit dem Ziel einer Entspannung um
Quemoy unterstützt.
[Krieg Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
6.
In Washington herrscht Uebereinstimmung darüber, daß Dulles am Dienstag den vorsichtigen
Beginn zu einer Aenderung der Chinapolitik mit der Absicht machte, die Feindseligkeiten um
Quemoy langsam abflauen zu lassen
[Krieg Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
7.
n amtlichen Kreisen heißt es, ein De-facto-Waffenstillstand würde den Abzug eines Teils der
Siebten Flotte und der auf Formosa stationierten Düsenjäger mit Raketenwaffen ermöglichen.
Amerika würde damit Tschiang ein Beispiel geben.
[Krieg Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
8.
eine Zwei-China-Politik ermöglicht, wenn Peking einen Waffenstillstand befolge. Damit sei
die peinliche Verkettung der Chinapolitik mit den Zielen der "Chinalobby" gelöst.
[Krieg Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
9.
inem Brief, der Formosaresolution von 1955 ihren Sinn wiederzugeben, indem die
Küsteninseln aus dem Verteidigungsbereich Formosas herausgenommen werden. Green,
dessen Stimme großes Gewicht hat, beklagte sich bitter über den Mangel an Realismus, der
die Chinapolitik der letzten Wochen kennzeichnete. Damit steht Washington wieder vor der
Hauptfrage, die ein Waffenstillstand freilich ohne Rücksicht auf die Wünsche Tschiangs ja
mit dessen dokumentierter Isolierung lösen könnte: die durch Grenzen oder Pakte klar
umrissene Verteidigungslinie gegenüber dem Ostblock auch in der Formosastraße zu ziehen.
[Krieg Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
10.
Amerika verzichtet auf weiteren Geleitschutz
Washington hält eine endgültige Waffenruhe für möglich / Formosa bleibt mißtrauisch
[Krieg Oktober; Position: 6-6; Gewicht: 50]
11.
Außenministers Herter wird in Regierungskreisen vermieden, die Waffenruhe als Ergebnis
der festen Haltung Amerikas zu bezeichnen, um Peking das Gesicht wahren zu lassen.
Obschon jdas Verteidigungsministerium schweigt, ist. sicher, daß die Siebte Flotte Befehl hat,
jede Geleitzugtätigkeit für Versorgungsschiffe Formosas nach der belagerten Insel
einzustellen, solange die Batterien auf dem Festland schweigen.
[Krieg Oktober; Position: 6-6; Gewicht: 50]
12.
Botschafter Jacob Beam wird am Freitag, wenn er wieder mit seinem Gesprächspartner Wang
Ping-nan in Warschau zusammentrifft, angesichts des Waffenstillstandes die
Bewegungsfreiheit haben, welche ihm während der Beschießung versagt war. Die Preisfrage
in Washington bleibt, in welcher Form es ihm gelingen könnte, Wang von den diplomatischen
und politischen Vorteilen einer Verhandlung jenseits akuter militärischer Spannungen zu
überzeugen.
[Krieg Oktober; Position: 6-6; Gewicht: 50]
13.
Das heißt: Washington • wünscht die Verlagerung der Quemoy-Krise in die
Diplomatie mit dem Ziel, die Insel aus dem Konflikt auszuklammern und damit die Position
Formosas zu klären.
[Krieg Oktober; Position: 6-6; Gewicht: 50]
14.
In amtlichen Kreisen der amerikanischen Hauptstadt ist man gegenüber den Chancen eines
Erfolges in den Warschauer Verhandlungen deshalb sehr skeptisch, weil weder Tschu En-lai
noch Mao Tse-tung bisher von ihrer starren Ablehnung, der Zwei-China-Politik abgingen.
[Krieg Oktober; Position: 6-6; Gewicht: 50]
15.
In der amerikanischen Erklärung wird die Hoffnung ausgedrückt, daß Moskau nicht der
Genfer Konferenz fernbleiben wolle und eine Rechtfertigung für die Fortsetzung
unbeschränkter nuklearer Versuche in dem Augenblick suche, in dem man bei der Aussetzung
von Atomwaffenversuchen einen gewissen Fortschritt erzielt habe.
[Krieg Oktober; Position: 8-8; Gewicht: 50]
16.
In Washington herrscht weiterhin die Ansicht, daß Chruschtschow die Berliner Frage
vorläufig nicht "verschärf en, sondern den Westen schrittweise mit einer Ersetzung
bestimmter sowjetischer Militärbehörden in Mitteldeutschland durch Sowjetzonen-Organe zur
Anerkennung des Regimes zwingen wolle.
[Krieg November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
17.
Bonn fordert Viermächte-Arbeitsgruppe
Sie soll die Deutschlandfrage erörtern / Sowjetische Ablehnung vorausgesehen
[Sowjetzone September; Position: 9-9; Gewicht: 50]
18.
Die Bundesregierung hat den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich und der
Sowjetunion den Beschluß des Bundestages vom 2. Juli übermittelt, in dem die Bildung eines
ständigen Organs dieser vier Mächte zur Behandlung der deutschen Frage gefordert wird.
Entsprechende gleichlautende Noten mit einem kurzen Memorandum wurden dem
französischen Botschaf ter und den Geschaf tsträgern der anderen drei Mächte am
Dienstagnachmittag im Auswärtigen Amt übergeben. In den Noten schließt sich die
Bundesregierung ihrerseits der Forderung dés deutschen Parlaments a».
[Sowjetzone September; Position: 9-9; Gewicht: 50]
19.
Der Bundespressechef wies am Freitagnachmittag vor der Presse darauf hin, aus der Note an
Pankow habe man den Eindruck gewinnen können, daß die sowjetische Regierung die VierMächte-Verantwortung in der deutschen Frage anerkenne, wenn sie sie auch auf den
Friedensvertrag darin beziehe.
[Sowjetzone September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
20.
Es erklärte sich bereit, jede Verhandlung zu unterstützen, welche dem deutschen Volke die
Wege dazu ebnet, sobald eine Vereinbarung der vier Mächte die Möglichkeit dazu
erschlossen hat
[Sowjetzone Oktober; Position: 1-1; Gewicht: 50]
21.
"Es mag Probleme geben, deren Lösung schwierig erscheint, die aber durch politische
Klugheit sicher leicht überwunden v/erden können. Der vom Bundestag geforderte
Viermächteausschuß könnte dazu wertvolle Dienste leisten. Er sollte die Lösung der ganzen
deutschen Frage einschließlich der Wiedervereinigung vorbereiten."
[Sowjetzone Oktober; Position: 1-1; Gewicht: 50]
22.
Kiesinger gab damit zu erkennen, daß die Bundesregierung bereit ist, die Themenstellung für
das gewünschte Viermächtegremium auch auf sowjetische Vorschläge zu erweitern und sie
nicht auf die Wiedervereinigung zu beschränken
[Sowjetzone Oktober; Position: 1-1; Gewicht: 50]
23.
Bereitschaft, jede Verhandlung zu unterstützen, die die Wege zu einem solchen
Willensentscheid des deutschen Volkes ebnet, sobald eine Vereinbarung der vier Mächte
diese Möglichkeit erschlossen hat.
[Sowjetzone Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
24.
Der Bundestag bekennt sich erneut zu seinem einmütigen Vorschlag eines
Viermächtegremiums, das gemeinsame Vorschläge zur Lösung der deutschen Frage
vorbereiten soll. Die Bundesregierung wird beauftragt, sich bei den vier Mächten weiterhin
für die Realisierung des Vorschlages nachdrücklich einzusetzen."
[Sowjetzone Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
25.
Washington versucht zu mildern
Aeußerungen zu Dulles’ Pressekonferenz / "Jetzt auf diplomatischer Ebene"
[Sowjetzone November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
26.
daß die Krise zunächst auf die diplomatische Ebene gerückt scheint. Obschon die sowjetische
Absicht, den Viermächtestatus Berlins zu beenden, jetzt amtlich ist, meint man in
Washington, daß die angebotene Pause von sechs Monaten ein gewisses Zögern des Kremls
vor drastischen Maßnahmen bedeutet.
[Sowjetzone November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
27.
Es ist sicher, daß man im State Department von der heftigen Reaktion, die Außenminister
Dulles' Aeußerungen am Dienstag über Berlin in Bonn und in West-Berlin hervorriefen,
betroffen war. Insofern empfindet man in Washington die Tatsache, daß die sowjetische Note
nun dem Westen übergeben wurde und der amerikanische Feiertag ""Thanksgiving" die
Arbeit der Ministerien weitgehend stilllegt, als begrüßenswert. Sie enthebt das
Außenministerium der in ähnlichen Fällen schon früher angewendeten Technik, die
Aeußerungen von Dulles für die erregten Verbündeten zu interpretieren.
[Sowjetzone November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
Abrüstung
1.
Adenauer bezeichnete eine Aussprache und eine Verständigung zwischen den großen
Mächten über die Abrüstung der atomaren und der herkömmlichen Waffen als besonders
nötig. In den letzten Monaten seien die Energien der verantwortlichen Staatsmänner so sehr
auf das Beilegen der akuten Krisen gerichtet gewesen, daß der Abrüstung nicht genügend Zeit
und Aufmerksamkeit gewidmet worden sei. An diesem Faden müsse aber unbedingt wieder
angeknüpft werden.
[Krieg Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
2.
Die amerikanische Regierung hat am Dienstagabend offiziell ihren Standpunkt bekräftigt, daß
sie Ende Oktober ihre Atomwaffenversuche einstellt, vorausgesetzt, daß die Sowjetunion das
gleiche tut.
[Krieg Oktober; Position: 8-8; Gewicht: 50]
3.
Die amerikanische Regierung sei bereit, auf der Grundlage des Berichtes der Genfer
Expertenkonferenz über die Möglichkeiten eines kontrollierten Versuchsstops zu verhandein.
[Krieg Oktober; Position: 8-8; Gewicht: 50]
4.
auch Großbritannien sei nach wie vor bereit, am 31. Oktober mit den Verhandlungen in Genf
zu.beginnen und alle Atomversuche vom gleichen Tage an für ein Jahr auszusetzen.
[Krieg Oktober; Position: 8-8; Gewicht: 50]
5.
gegen den Gebrauch von Atomwaffen in einem lokalen Krieg ausgesprochen. Brown sagte, in
einem begrenzten Krieg würde er persönlich nicht den Gebrauch irgendwelcher Atomwaffen
empfehlen, ganz gleich, wie klein sie seien.
[Krieg Oktober; Position: 8-8; Gewicht: 50]
6.
Taipeh will die Garnison auf Quemoy verkleinern / Erleichterung in Washington
[Krieg Oktober; Position: 10-10; Gewicht: 50]
7.
Der amerikanische Verteidigungsminister McElroy erklärte am Sonntag in Taipeh, die
Regierung Tschiang Kai-schek werde "zu einem geeigneten Zeitpunkt" eine Verminderung
ihrer Streitkräfte auf den Küsteninseln in Erwägung ziehen
[Krieg Oktober; Position: 10-10; Gewicht: 50]
8.
Um so entschlossener werde die Union ihre Außenpolitik bis zum Ziele der allgemeinen
Entspannung durch kontrollierte Abrüstung fortsetzen. Dazu betonte der Kanzler aber
deutlich: "Wir sind bereit, wenn nicht die von uns mit aller Kraft erstrebte kontrollierte
Abrüstung in absehbarer Zeit kommt, auch uns in unserer Bewaffnung der fortschreitenden
Waffentechnik anzupassen, damit wir in die Streitkräfte der Nato eingegliedert bleiben. Nur
dadurch werden wir die kontrollierte Abrüstung erreichen."
[Sowjetzone September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
BRD Diplomatie OST-West
1.
Adenauer will mit den Ost-Beziehungen beginnen
Handelsmissionen als Uebergangsstadium / Teilweise Abkehr von der Hallstein-Doktrin
[Krieg Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
2.
Der Bundeskanzler haf sidi am Freitag in Berlin mit außergewöhnlichem Nachdruck für eine
gut vorbereitete Gipfelkonferenz nadi dem Abklingen der Spannungen im Fernen Osten
ausgesprochen. Adenauer gab zu erkennen, daß die Bundesregierung in der allmählichen
Herstellung von Beziehungen zu den Ostblockstaaten mit dem Zwischenstadium der
Einrichtung von Handelsmissionen beginnen wolle.
[Krieg Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
3.
Er kündigte ferner eine Reihe neuer ostpolitischer Schritte der Bundesregierung an. Auf der
Gipfelkonferenz, so erklärte der Kanzler, sollten die Großmächte zu einer Vereinbarung über
die Abrüstung der atomaren und der herkömmlichen Waffen kommen.
[Krieg Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
4.
Seine präzisesten Aussagen machte er auf Fragen nach der eventuellen Aufnahme von
Beziehungen der Bundesrepublik zu den Ostblockstaaten.
[Krieg Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
5.
Jedenfalls werde das ganze Problem als "Gesamtfrage" geprüft und nicht die eventuelle
Beziehung zu dem einen oder dem anderen Ostblockstaat herausgegriffen werden. Der
Kanzler gab zu erkennen, daß er möglicherweise die - von Außenminister von Brentano
bisher abgelehnte - Zwischenlösung mit der Einrichtung von Handelsmissionen mit
konsularischem Charakter bevorzugen würde.
[Krieg Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
6.
Die Schlüssel für das Verhältnis der Bundesrepublik zu diesen osteuropäischen Staaten lägen
in Bonn und in Moskau.
[Krieg Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
7.
In diesem Zusammenhang kündigte Adenauer in aller Offenheit eine teilweise Abkehr der
Bundesregierung von der bisher gültigen "Hallstein-Doktrin" an, mit der 1955 festgelegt
worden war, daß Bonn Beziehungen dritter Staaten zu Ost-Berlin als unfreundlichen Akt
betrachte. "
[Krieg Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
8.
Das würde bedeuten, daß die Bundesregierung die bestehenden Beziehungen der
osteuropäischen Staaten zur Regierung der Zone nicht als Hindernis für eventuelle eigene
Beziehungen zu diesen Ländern ansieht, dagegen die Anerkennung Ost-Berlins durch andere
dritte Staaten nach wie vor als unfreundlichen Akt werten und entsprechend reagieren würde.
[Krieg Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
9.
Adenauer bestand darauf, ein Friedensvertrag mit Deutschland könne nur mit einer aus freien
Wahlen hervorgegangenen Regierung für ganz Deutschland hervorgehen. Er fügte jedoch
hinzu, das von der Bundesrepu» blik geforderte Viermächte-Gremium für die deutsche Frage
sei "ein Vorstadium", und auf die Frage, ob diesem Gremium sowohl die Erörterung der
Wiedervereinigung als auch die eines deutschen Friedensvertrages übertragen werden könne,
antwortete er, wenn das neue Organ ins Leben gerufen werden könne, "wird es zu solchen
Gesprächen eanz von selbst kommen".
[Krieg Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
10.
den "eines der Themen" sein, über die er in Bonn mit dem sowjetischen Botschafter Smirnow
sprechen wolle. "Ich werde mit Herrn Smirnow zusammenkommen, sobald ich einen freien
Tag in Bonn habe", sagte der Kanzler, "und es wird ein sehr ausführliches Gespräch werden."
[Krieg Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
11.
Die Wiedervereinigung kann zielbewußt und konsequent, nur von einer Stelle aus betrieben
werden. Sie hängt mit den weltpolitischen Spannungen zusammen." Man dürfe nicht glauben,
daß sie zu erzielen sei, ehe eine Entspannung durch Abrüstung erreicht werde. Auf eine
weitere Frage nach dem sozialdemokratischen Vorschlag bemerkte Adenauer unwirsch: "Das
ist doch der Weg zu Pankow."
[Krieg Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
Feindseelig
1.
Gruppe von Militärs der drei Waffengattungen bestimmt, hält jede diplomatische
Verhandlung mit Peking für sinnlos, solange nicht die vier noch in China zurückgehaltenen
amerikanischen Zivilisten freigelassen sind und Mao Tse-tung öffentlich auf
Gewaltanwendung in der Formosafrage verzichtet. Diese Grundsätze werden von Dulles und
Eisenhower geteilt.
[Krieg September; Position: 7-7; Gewicht: 50]
2.
Exempel des fatalen Vergleichs zwischen Berlin und den Inseln Quemoy und Matsu kommen
könnte.
[Sowjetzone November; Position: 7-7; Gewicht: 50]
3.
Grewe erklärte, es werde erwartet, daß die Sowjets ihre bisherigen Kontrollfunktionen, an
sowjetzonalen Stellen übergeben würden! Außerdem werde die Vorlage des "Dokuments"
erwartet, das Chruschtschows Vorschläge für etwaige Verhandlungen enthalten soll.
[Sowjetzone November; Position: 12-12; Gewicht: 50]
Forderung an die UdSSR
1.
In einem Briefwechsel im Jahre 1955 zwischen Pankow und Moskau sei weiter klar
festgestellt worden, daß die Kontrolle des Verkehrs von Truppenpersonal und Gütern der
Alliierten in West-Berlin zwischen West-Berlin und der Bundesrepublik vom Kommando der
sowjetischen Truppen in Deutschland ausgeübt werde und dieser Verkehr auf der Grundlage
der Viermächtebeschlüsse zugelassen sei. Moskau habe damals, im Oktober 1955, den drei
Westmächten gegenüber ausdrücklich von den Verpflichtungen gemäß den internationalen
Abkommen gesprochen. So wäre eine Uebertragung dieser Kontrollen auf Pankow
völkerrechtlich unzulässig.
[Krieg November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
2.
Mit Nachdruck wies Brandt die sowjetische These über die Rechtslage des Viermächtestatus
von Berlin zurück. "Aus internationalen und völkerrechtlichen Verträgen kann man sich nicht
herauslösen, ohne rechtsbrüchig zu werden.
[Krieg November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
3.
Intervention der Westalliierten
Berlin, 4. September (UPI). Die westalliierten Stadtkommandanten von Berlin haben den
sowjetischen Kommandanten, Generalmajor Sacharow, am Donnerstag ersucht, die
Zwangsmaßnahmen gegen Grenzgänger durch die Behörden der Sowjetzone einstellen zu
lassen
[Sowjetzone September; Position: 8-8; Gewicht: 50]
4.
Bonn fordert Viermächte-Arbeitsgruppe
Sie soll die Deutschlandfrage erörtern / Sowjetische Ablehnung vorausgesehen
[Sowjetzone September; Position: 9-9; Gewicht: 50]
5.
Daß die Sowjetunion auf sie eingeht, gilt in Bonn nach wie vor als unwahrscheinlich. Die
Regierung der Sowjetzone hatte am Wochenende in einer Note an die vier Mächte und an die
Bundesregierung ihrerseits die Bildung einer Kommission aus Vertretern der vier Mächte
gefordert, die mit Konsultationen zur Vorbereitung eines Friedensvertrages beginnen solle.
Außerdem hatte die Sowjetzonen-Regierung eine Kommission "aus Vertretern beider
deutscher Staaten" verlangt, die sich ebenfalls mit der Vorbereitung eines Friedensvertrages
befassen sollte.
[Sowjetzone September; Position: 9-9; Gewicht: 50]
6.
Der Bundestag fordert Menschlichkeit für die Zone
Das Viermächtegremium soll nicht auf die Wiedervereinigung beschränkt werden
schw. Berlin, 1. Oktober. Der Bundestag hat am Mittwoch in Berlin in einem Appell an die
Weltöffentlichkeit gegen die fortdauernde Verletzung der Gesetze der Menschlichkeit in der
Sowjetzone mit allem Nachdruck protestiert. Das Parlament forderte die Wiederherstellung
der deutsehen Einheit in einer unmittelbaren freien Willensentscheidung
[Sowjetzone Oktober; Position: 1-1; Gewicht: 50]
7.
In der Entschließung wird ferner gesagt, es wäre ein Gebot reiner Menschlichkeit, der
mitteldeutschen Bevölkerung den Weg zur demokratischen Selbstbestimmung und zur
gesamtdeutschen Gemeinschaft freizugeben.
[Sowjetzone Oktober; Position: 1-1; Gewicht: 50]
8.
Die Aussprache mündete immer wieder in einem eindringlichen Appell an die moralische
Verantwortung der Sowjetunion, die aber von keiner Fraktion attackiert, sondern eher
schonend ermahnt wurde
[Sowjetzone Oktober; Position: 1-1; Gewicht: 50]
9.
In Bonn weist man aber nachdrücklich darauf hin, daß es kein Berliner Besatzungsstatut,
sondern mehrere alliierte Vereinbarungen über die gemeinsame Verwaltung Berlins gebe, in
denen auch stehe, daß sie nur gemeinsam verändert werden könnten. Diese Abmachungen
stellen auch klar fest, daß Berlin zu keiner Besatzungszone gehört, so daß jeder Versuch,
Berlin zu einem Teil der sowjetischen Zone zu erklären, der rechtlichen Basis entbehrt.
[Sowjetzone November; Position: 13-13; Gewicht: 50]
10.
Im übrigen verweist man in Bonn auch auf die Abmachungen nach Aufhebung der Berliner
Blockade über den freien Zugang nach West-Berlin. In Bonn sieht man in dem sowjetischen
Vorstoß eine von langer Hand vorbereitete Aktion, die einer großen außenpolitischen Aktion
vor dem bevorstehenden XXI. Parteikongreß der sowjetischen Kommunistischen Partei gilt.
Sie soll zur Legalisierung und Legimitierung Pankows als eines anerkannten souveränen
Staates führen und am Ende den sowjetischen Machtbereich vorschieben und den Westen
schwächen.
[Sowjetzone November; Position: 13-13; Gewicht: 50]
Forderung an die DDR
1.
Brandt wandte sich an die östlichen Machthaber, den Berlin-Verkehr zu erleichtern und so zur
Entspannung beizutragen. Die Spannungen könnten auch dadurch vermindert werden, wenn
man die Freizügigkeit für ganz Berlin gewährleisten und West-Berlinern Verwandtenbesuche
in der Sowjetzone gestatten würde.
[Krieg November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
2.
Lemmer forderte die Regierung der Zone .auf, erträgliche Lebensverhältnisse zu schaffen und
die Barrieren mitten in Deutschland wegzuräumen. Dann werde der Zwang zur Flucht aus der
Zone geringer werden, der dazu geführt habe, daß in neun Jahren zwei Millionen Menschen
aus Mitteldeutschland auf und davongegangen seien. "Der Ruf nach Freiheit läßt sich nicht
mehr unterdrücken, der Ruf nach Denkfreiheit schon gar nicht." Wenn man bei dem
Zonenregime von der Ueberlegenheit des Marxismus-Leninismus so überzeugt sei, solle man
doch die Reisesperren fallen lassen, damit die jungen Menschen vergleichen und miteinander
sprechen könnten. Noch heute kämen allein nach Berlin täglich sechshundert Flüchtlinge aus
der Zone. Bei uns und in der Welt sollten sich endlich alle Gutwilligen zusammenfinden, um
dieses grausame Flüchtlingsmartyrium zu beenden, "Wir denken dabei auch an Moskau",
fügte Lemmer hinzu, "wo man sich doch über den wahren Sachverhalt nicht täuschen kann."
[Sowjetzone September; Position: 1-1; Gewicht: 50]
NATO
1.
Betrachtet man die jetzige Zusammensetzung des Sicherheitsrates, so kommt man ungewollt
zu der Schlußfolgerung, daß diese Körperschaft unter dem Druck der USA im Grunde
genommen zu einer Art Ausschuß geworden ist, der hauptsächlich aus den zur Nato, zum
Bagdadpakt, zur Seato gehörenden Ländern
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
2.
Aber die Türkei ist ein strategisch wichtiges Gebiet. 450 000 Soldaten stehen bereit. Zwei
Millionen können mobilisiert werden. Fünftausend Mann sind noch in Korea, ein
psychologischer Faktor ersten Ranges in den Augen der Amerikaner. Vierhundert Düsenjäger
werden von Türken geflogen. Das Land ist Raketenbasis und ein idealer Standort für
Radaranlagen. Das zählt für Washington. Und der türkische Ministerpräsident -Menderes,
kühn, temperamentvoll, intuitiv, weiß seine Chance zu nutzen. Kein Wunder, daß nichts die
Türken erschüttern, kann
[Krieg September; Position: 1-1; Gewicht: 50]
3.
Atlantikpakt-Garantie für Berlin erwogen
Bruce heute bei Eisenhower
[Krieg November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
4.
Amerika will die sowjetischen Drohungen gegenüber dem Viermächtestatus Berlins, wie am
Wochenende in Washington bekannt wurde, im Dezember der Jahrestagung des Atlantikrates
mit dem Ziel einer gemeinsamen Garantieerklärung für Berlin vorlegen.
[Krieg November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
5.
" In diesem Zusammenhang unterstrich deir Regierende Bürgermeister die Bedeutung der
Sicherheitsgarantien der Westmächte für Berlin. Brandt erinnerte an sein Gespräch mit
Präsident Eisenhower in Washington und seine Unterredungen mit dem britischen
Premierminister Macmillan, in denen beide die Sicherheitsgarantien für Berlin wiederholt
hatten. Er verwies ferner noch einmal auf den Besuch des amerikanischen Außenministers
Dulles in Berlin und dessen Erklärung vom 7. November, daß derjenige eine ungeheuerliche
Verantwortung für einen neuen Krieg auf sich lade, der West-Berlin angreife.
[Krieg November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
6.
Amerika und seinen westlichen Verbündeten über die Entschlossenheit bestehen, die Stellung
in West-Berlin gegen alle Drohungen der Sowjetunion oder der Zone zu halten.
[Krieg November; Position: 19-19; Gewicht: 50]
7.
Seit der letzten Oktoberwoche ist in Dänemark, Deutschland und Norwegen, aber auch in
England, eine militärische Frage öffentlich erörtert worden, die sonst nur den Fachleuten die
Köpfe heiß werden läßt. Es geht um die zweckmäßigste Form des militärischen KommandoSystems im westlichen Nordeuropa und um das Nebeneinander von Befehlsbereichen
zwischen Norddeutschland und Norwegen mit den dazwischenliegenden Küsten und
Seegebieten und vor allem mit den strategisch außerordentlich wichtigen Ostsee-Ausgängen
[Sowjetzone November; Position: 11-11; Gewicht: 50]
8.
Den Anstoß für die öffentliche Diskussion in den vier hier betroffenen Mitgliedstaaten der
Nato hat der deutsche Partner gegeben: Der Inspekteur der Bundesmarine, Vizeadmiral Buge,
und bald darauf auch Bundesverteidigungsminister Strauß haben mit Bestimmtheit und
vielleicht allzu unverblümt erklärt, am besten unterstünde das ganze Gebiet zwischen den
Alpen im Süden und Skagen im Norden Dänemarks einer einzigen militärischen
Befehlsstelle, nämlich dem mitteleuropäischen Hauptquartier in Paris.
[Sowjetzone November; Position: 11-11; Gewicht: 50]
9.
Obgleich Norstad von den deutschen Aeußerungen nicht überrascht worden ist, hieß es aus
seinem Hauptquartier kategorisch, es gebe keine Pläne für eine Reorganisation der
Befehlsbereiche der Nato oder für eine Einbeziehung Dänemarks in das Kommando
Mitteleuropa.
[Sowjetzone November; Position: 11-11; Gewicht: 50]
10.
Aus solchen und manchen anderen Gründen wird an der Nordflanke der Nato im Laufe der
Zeit eine bessere Ordnung geschaffen werden müssen. Wenn die weitreichenden deutschen
Pläne Gestalt annähmen, die einigen skandinavischen Politikern und Militärs möglicherweise
plausibler erscheinen, als sie vor der Oeffentlichkeit ihrer Länder zugeben können, würden
sich sicherlich viele Vorteile ergeben. Vor allem würde ein vielleicht gänzlich vereinigtes
nord- und mitteleuropäisches Nato-Kommando einem Angreifer aus dem Osten als eine
bedeutend ernstere Bedrohung seiner eigenen Flanke erscheinen. Davon scheinen sich die
deutschen Befürworter einer Verschmelzung der Befehlsbereiche viel zu versprechen.
[Sowjetzone November; Position: 11-11; Gewicht: 50]
11.
für alle deutschen und dänischen Landstreitkräfte einschließlich der Territorialformationen
nördlich der Elbe würde vielleicht ebenso akzeptabel erscheinen wie ein dänischer Admirai
für die deutsch-dänischen Seestreitkräfte, die in der Ostsee den Schutz ihrer Ausgänge
übernommen haben.
[Sowjetzone November; Position: 11-11; Gewicht: 50]
12.
Hauptquartiers in Oslo müßte is* seiner Zusammensetzung und Arbeitsfähigkeit mit der
wachsenden Stärke der Verteidigungskraft schritthalten. Der Sache wegen möchte man audi
wünschen, daß die norwegische Oeffentlichkeit ihre verständliche, aber auf die Dauer für
Norwegen selbst unpraktische Abneigung gegen die Hinzuziehung deutscher Stabsoffiziere
überwindet.
[Sowjetzone November; Position: 11-11; Gewicht: 50]
13.
Eine Nato-Konferenz über Berlin möglich
Brentano ruft Botschafter nach Bonn / Moskaus Vorstoß soll Pankow die Anerkennung
bringen
R. Bonn, 21. November. In Boiin wird eine Konferenz der Regierungschefs oder
Außenminister der Atlantischen Gemeinschaft über die Lage in Berlin für möglich gehalten.
Der BundesauJßenminjster hat die deutschen Botschafter in Washington, London, Paris,
Moskau und Rom nach Bonn gebeten. Adenauer hat in München von einer sehr ernsten
Situation gesprochen.
[Sowjetzone November; Position: 13-13; Gewicht: 50]
14.
Zu der erwarteten Atlantikpakt-Konferenz über die Berliner Frage wird in Bonn daran
erinnert, daß der Status Berlins 1954 von der Nato bestätigt und auf der Gipfelkonferenz der
Nato im vorigen Jahr cine Garantie für Berlin verkündet worden ist.
[Sowjetzone November; Position: 13-13; Gewicht: 50]
Aufrüstung der Natostaaten
1.
Gegen jedes Nachgeben sprach sich in einem Gespräch mit der Londoner "Sunday Times"
Tschiang Kai-schek aus. Er werde den Kommunisten nicht die geringsten Zugeständnisse
machen. Er lehne jede Demilitarisierung und selbst eine nur symbolische Evakuierung der
Küsteninseln ab. Seine Streitkräfte würden auch allein kämpfen. Er forderte auch den
Abbruch der Botschafterbesprechungen, da alle Verhandlungen mit den Kommunisten
zwecklos seien. (Siehe auch Seite 4.)
[Krieg Oktober; Position: 4-4; Gewicht: 50]
2.
Sie hätten ergeben, daß die Befehlstechnik aller Führungsstellen wesentlich verbessert worden
sei. Die Truppe habe eine größere Sicherheit in der Lösung taktischer Aufgaben und der
Beherrschung von Waffen und Gerät gezeigt. Erhebliche Fortschritte seien in der modernen
Ausstattung erzielt worden. Die Soldaten hätten auch bei schweren körperlichen Belastungen
gute Haltung und gute Stimmung bewiesen. Das Verhältnis zwischen der Bevölkerung und
den Soldaten sei ausgezeichnet, ebenso das zwischen Offizieren und Mannschaften, ohne daß
Schäden für die Disziplin entstanden seien.
[Krieg Oktober; Position: 9-9; Gewicht: 50]
3.
Strauß setzte sich schließlich noch einmal dafür ein, an die normale einjährige Dienstzeit drei
Monate der Reservedienstzedt unmittelbar anzuhängen, bestritt aber entschieden, daß er
irgendein© Verlängerung der Gesamtwehrdienstzeit (Grundwehrdienst plus Reservedienst)
anstrebe.
[Krieg Oktober; Position: 9-9; Gewicht: 50]
4.
Paris, 3. November (dpa). Nato-Oberbefehlshaber General Norstad hat am Montag in Paris
mitgeteilt, daß die atlantische Verteidigungsgemeinschaft die Zahl der Raketen-Bataillone
von etwa 30 bis 1963 auf rund hundert erhöhen werde. Norstad wandte sich damit gegen
Befürchtungen, daß die Luftstreitkräfte .der Nato bald überholt sein könnten. Er wies darauf
hin, daß diese Luftstreitkräfte durch die Verwendung neuer Flugzeugtypen in den nächsten
Jahren und durch den Zustrom neuer Raketenwaffen immer "auf der Höhe" gehalten würden
[Krieg November; Position: 2-2; Gewicht: 50]
5.
13 000 A- und H-Bomben?
[Krieg November; Position: 20-20; Gewicht: 50]
6.
"Pugwash"-Konferenz in Kitzbühel festgestellt worden sei, daß zur Zeit die USA und
Sowjetrußland über je 6000 A- und H-Bomben und England über tausend Bomben dieser Art
verfügten. Davon seien in West und Ost je 1500 sofort einsetzbar.
[Krieg November; Position: 20-20; Gewicht: 50]
7.
Die Kosten der atomaren Rüstung in der Welt werden für die nächsten zehn Jahre auf
insgesamt zwei Billionen Dollar berechnet.
[Krieg November; Position: 20-20; Gewicht: 50]
Aufrüstung der Bundeswehr
1.
mit den neu zu bildenden Brigaden. Das, was man jetzt ausprobiere, könne eine Vorstufe zur
weiteren Entwicklung sein, zu den sogenannten Einheitsdivisionen. Die gültige Konzeption
der Verteidigung der Bundesrepublik beruhe auf der abgestuften Abschreckung. Militärische
und politische Führung wollten erreichen, daß die mit Atomwaffen ausgerüstete Bundeswehr
örtlich so furchtbar zuschlagen könnte, daß dem Gegner kein regionaler Durchbruch gelänge.
Auch ein begrenztes Herausbrechen militärisch oder politisch wichtiger Plätze müsse man so
verhindern können. Man brauche dazu atomgesicherte Abschußrampen mit
Ausweichstellungen, versteckt und schwer für den Feind faßbar. Den Schutz der Rampen und
zugleich der ganzen Bundesrepublik hätten die Heeres- und Luftwaffenverbände zu
übernehmen
[Krieg September; Position: 10-10; Gewicht: 50]
2.
Grenzmiliz, verstärkt durch die Infanterie, zu stehen, im Hauptkampffeld tief gestaffelt Panzer
und panzerbrechende Waffen.
[Krieg September; Position: 10-10; Gewicht: 50]
3.
An die Infanterie müsse man wieder die Forderung stellen, daß sie auch zu Fuß kämpfen und
sich eingraben könne. "Steinzeitsoldaten" nannte Strauß diese Infanterie. Einer solchen
Truppe käme gerade im Atomzeitalter wieder große Bedeutung zu, als das primitive Pendant
zur hochkomplizierten Atomwaffe. Selbstverständlich würde die Infanterie auch.mit
Fahrzeugen beweglich gemacht.
[Krieg September; Position: 10-10; Gewicht: 50]
4.
In den letzten fünf Jahren habenin allen Armeen die Vorstellungen rasch gewechselt,
wie Erdkampf verbände zweckmäßig zu gliedern seien. Deshalb wird auch gegenüber den
neuen Grenadier- und Panzerbrigaden des Bundesheeres, von denen in diesen Wochen auf
dem niedersächsischen Truppenübungsplatz Bergen-Hohne zwei Prototypen mit anscheinend
gutem Erfolg erprobt wurden, Zurückhaltung angezeigt sein. Nach Meinung der Fachleute
haben die 3700 Mann starke Grenadierbrigade und die etwa 2700 Mann starke Panzerbrigade
bewiesen, daß sie unter den Bedingungen eines modernen Krieges auch einem überlegenen
Gegner eine beachtliche und schnell verfügbare Kampfkraft entgegensetzen könnten
[Krieg September; Position: 16-16; Gewicht: 50]
5.
Wenn die Aufstellungspläne eingehalten werden -"was bisher nicht immer der Fall war -,
könnten bis 1961 zehn sogenannte j.EinheitsdiVisionen" gebildet sein, jede mit zwei
Grenadier- und einer Panzerbrigade. Die Bataillone wären im Brigadeverband besser
aufeinander abgestimmt als in den Kampfgruppen, z
[Krieg September; Position: 16-16; Gewicht: 50]
6.
Der "harte Kern" der künftigen Grenadierbrigade soll aus zwei Grenadierbataillonen, einem
Panzer- und einem Panzerjägerbataillon, bestehen, der Kern der kleineren Panzerbrigade aus
zwei Panzer- und einem Panzergrenadierbata.illon. Beide Typen sollen aber daneben
gleichermaßen mit einem eigenen Artilleriebataillon, Flugabwehr- und Aufklärungseinhelten
und vor allem mit einem Versorgungsbataillon ausgestattet werden.
[Krieg September; Position: 16-16; Gewicht: 50]
7.
Taktische Atomwaffen für nötig zu halten, enthebt nicht der Verpflichtung, über ihre
Anwendung und Wirkung scharf nachzudenken
[Krieg September; Position: 16-16; Gewicht: 50]
Gesetzliche Umstrukturierung
1.
hätte die militärische Führung keine Möglichkeiten, eine panikartig flüchtende
Menschenmenge zu lenken, zu leiten oder gar aufzuhalten. Kolonnen der Bundeswehr müßten
dann, hilflos in den Menschenmassen eingekeilt, untätig bleiben. Kein Offizier würde es
wagen, irgendwie einzugreifen, auch wenn es die taktischen Umstände verlangten, weil er
ohne Gesetz handein müßte. Aller Voraussicht nach würde, wenn ein gefährlicher
Spannungszustand entstünde, automatisch der Notstand durch die atlantischen
Kommandostäbe ausgerufen werden.
[Krieg September; Position: 10-10; Gewicht: 50]
2.
Die demokratische Schweiz, die unverdächtig ist, einen Krieg vorzubereiten oder die
Zivilgewalt an die Militärs abzutreten, hat eingehende Vorbereitungen getroffen, die die
ganze Nation mit Mann und Roß und Wagen, Elektrizitätswerken und Straßen, Radaranlagen
und Radiostationen in den Dienst der Verteidigung stellen. Die Schweizer haben audi an die
Katastrophe gedacht, nicht nur an die Ausbildung ihrer Armee.
[Krieg September; Position: 10-10; Gewicht: 50]
Militärische Intervention der Westmächte
1.
damit die Regierung der USA die 6. amerikanische Flotte in Bewegung setzt, ihre
Landungstruppen in den Libanon beordert und dort entsprechend der genannten Doktrin
»Ordnung1 zu machen beginnt.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
2.
Streitkräften in die inneren Angelegenheiten Jordaniens einzumischen.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
3.
Landung amerikanischer Truppen auf Kuba
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
4.
Einmarsch ausländischer Truppen in fremdes Gebiet als Akt einer direkten Aggression.
Dagegen kann man nichts einwenden. Eben deshalb betrachtet man in der ganzen Welt die
Landung amerikanischer Truppen im Libanon und britischer Truppen in Jordanien mit Recht
als direkte Aggression.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
5.
In Ankara war die amerikanische Landung im Libanon mit Begeisterung aufgenommen
worden. "Endlich hat der Westen gezeigt, daß er auch einmal energisch sein kann",
[Krieg September; Position: 1-1; Gewicht: 50]
Macht-Demonstration
1.
Nachdem die Vereinigten Staaten ihre im Fernen Osten stationierte Siebente Flotte auf die
dreifache Stärke der im Mittelmeer operierenden Sechsten Flotte gebracht und damit zur
schlagkräftigsten Armada der Welt gemacht haben, konzentrieren sie zur Zeit in aller Stille im
Westpazifik auch die größte Luftstreitmacht seit dem koreanischen Krieg. "Frontleitstelle"
dieses Aufmarsches der amerikanischen Luftstreitkräfte ist der Flugplatz Clark Field auf den
Philippinen. In den letzten beiden Tagen sind dort etwa 25 Turbo-Transportmaschinen vom
Typ "Herkules C-130" und eine unbekannte Anzahl Düsenjäger von Typ "Supersabre F-100"
eingetroffen. Eine Staffel "Voodoo"-Jäger wurde zur Verstärkung der in Japan stationierten
Luftstreitkräfte vermutlich nach Okinawa verlegt.
[Krieg September; Position: 2-2; Gewicht: 75]
2.
G. Washington, 4. September. In einem acht Punkte umfassenden Kommunique über die
Unterredung zwischen Dulles und Eisenhower in Newport wird gesagt, daß etwaige
Invasionsversuche der Kommunisten durch "mutige und rein defensive Bemühungen" der
Formosa-Streitkräfte mit amerikanischer Nachschubunterstützung abgewehrt werden könnten,
sei keineswegs ausgeschlossen. Ein hoher amerikanischer Beamter erläuterte: Amerika werde
keine Kampftruppen zur Verteidigung von Quemoy und Matsu entsenden, solange die
Situation nicht außer Kontrolle gerate. Dies sei auch der Wunsch der Nationalchinesen, die
eine gute Chance hätten, die Inseln mit ihren 80 000 dort stationierten Soldaten auch ohne
amerikanisches Eingreifen zu halten.
[Krieg September; Position: 3-3; Gewicht: 50]
3.
Washington sperrt den Reiseverkehr nach Formosa / Keine Anerkennung der Zwölf-MeilenZone
[Krieg September; Position: 4-4; Gewicht: 50]
4.
daß die Sowjetunion keinen Zwischenfall auslösen und angesichts einer entschlossenen
Demonstration westlicher Stärke ihre Verbündeten in Ost-Berlin von Abenteuern
zurückhalten werde. Diese Auffassung stammt von der Ueberzeugung der amerikanischen
Militärs, daß Moskaus Ziel die De-facto-Anerkennung Ost-Berlins durch den Westen, nicht
aber die militärische Machtprobe um Berlin ist. Das State Department teilt diese Auffassung
nicht, und es ist sicher, daß Dulles nur im äußersten Falle diesem Kurs zustimmen würde.
[Krieg November; Position: 19-19; Gewicht: 50]
Verteidigung
1.
Amerika ist dabei, die Verteidigung Formosas durch die Verstärkung amerikanischer:
Einheiten auszubauen. So werden auch Raketenabschußrampen für Flakraketen des Typs
"Nike-Hercules" gebaut. Ein mit diesen Raketen, die auch mit Atomsprengköpfen versehen
werden können, ausgerüstetes Bataillon ist auf dem Wege in den Fernen Osten. Die .
amerikanische Luftwaffe auf Formosa soll zu einer der schnellsten, beweglichsten und
schlagkräftigsten werden. Sic soll weitere Verbände von Düsenjägern "F-104" erhalten.
[Krieg September; Position: 11-11; Gewicht: 50]
2.
Außenminister Dulles lenkte, daß die Vereinigten Staaten, zusammen mit Frahkreidi und
Großbritannien .feierlichst verpflichtet sind, West-Berlin zv-halten, hotfalls mit militärischer
Gewalt. Die?e Verpflichtung ist keine nichtige oder leere Sache. In offene Worte
zusammengefaßt, bedeutet es ohne den geringsten Schatten eines Zweifels, daß die
Vereinigten Staaten Krieg führen werden, um West-Berlin die Freiheit zu erhalten, falls es
angegriffen wird. Herr Chruschtschow begeht einen Fehler von größter Schwere, wenn er
anders denkt."
[Krieg November; Position: 14-14; Gewicht: 50]
3.
Wir sind nidit vom Schlage derer, die sich durch einen Windstoß umwerfen lassen. Dazu hat
das Volk von Berlin schon zu viel durchmachen müssen."
[Krieg November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
4.
" In diesem Zusammenhang unterstrich deir Regierende Bürgermeister die Bedeutung der
Sicherheitsgarantien der Westmächte für Berlin. Brandt erinnerte an sein Gespräch mit
Präsident Eisenhower in Washington und seine Unterredungen mit dem britischen
Premierminister Macmillan, in denen beide die Sicherheitsgarantien für Berlin wiederholt
hatten. Er verwies ferner noch einmal auf den Besuch des amerikanischen Außenministers
Dulles in Berlin und dessen Erklärung vom 7. November, daß derjenige eine ungeheuerliche
Verantwortung für einen neuen Krieg auf sich lade, der West-Berlin angreife.
[Krieg November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
5.
" Beschwörend rief Brandt aus: "Es leben hier dreieinhalb Millionen Berliner, zweieinviertel
Millionen West-Berliner, die nichts weiter wollen, als in Freiheit zu leben und zu arbeiten, um
ihr friedliches Aufbauwerk zu vollenden." Er versicherte, das freie Berlin gehöre zum freien
Westen, und die Bevölkerung lasse sich nicht von ihren Freunden trennen
[Krieg November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
6.
Krone nannte die Sicherheit Berlins die Sicherheit der Bundesrepublik und der ganzen freien
Welt, Chruschtschow könne nicht daran zweifeln, daß die Westmächte die Bastion der
Freiheit Berlin nicht aufgäben. Moskau wolle Pankow ins internationale Spiel bringen; das
Vorgehen gegen Berlin sei insgesamt ein Glied in einer Reihe von Krisen in dem von der
Sowjetunion geschürten kalten Krieg. Der Westen müsse entschlossen und einheitlich
reagieren.
[Krieg November; Position: 18-18; Gewicht: 50]
7.
Amerika und seinen westlichen Verbündeten über die Entschlossenheit bestehen, die Stellung
in West-Berlin gegen alle Drohungen der Sowjetunion oder der Zone zu halten.
[Krieg November; Position: 19-19; Gewicht: 50]
8.
Im Verteidigungsministerium (Pentagon) herrscht aber Einstimmigkeit darüber, daß der
Westen in Berlin keinen Schritt breit nachgeben dürfe.
[Krieg November; Position: 19-19; Gewicht: 50]
9.
Während die Zeitungen beider Parteirichtungen sich über die Notwendigkeit einig sind, Berlin
unter allen Umständen zu verteidigen und in keinem Punkt, auch nicht durch die Form einer
Verhandlung mit den Vertretern Ost-Berlins als "Vertretern" Moskaus, zu verhandeln,
[Krieg November; Position: 19-19; Gewicht: 50]
10.
. Dulles habe einmal die gesamte Frage in den Konditionalis gekleidet und dann im Laufe
seiner Ausführungen herausgestellt, daß Washington den einseitigen Bruch der
Viermächteabmachung über Berlin nicht anerkennen werde und der Westen sich das Recht
des freien Zugangs nach der deutschen Hauptstadt zu Land, zu Wasser und in der Luft unter
keinen Umständen streitig machen lasse.
[Sowjetzone November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
11.
Diese Darstellung entspricht der Ansicht vieler amerikanischer Kreise: daß der Westen in
Berlin festbleiben, aber vermeiden müsse, durch Dramatisierung der sowjetischen Drohungen
die Möglichkeiten des diplomatischen Auswegs zu verschütten.
[Sowjetzone November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
Verteidigung (Bundeswehr)
1.
die Verteidigungssituatiori der Bundesrepublik optimistischer zu beurteilen. Wir hätten noch
kein Notstandsgesetz, und ohne eine gesetzliche Handhabe könnten notwendige, wichtige
Vorbereitungen für eine wirksame Abwehr nun einmal nicht getroffen werden. Ein
Notstandsgesetz bedinge eine Verfassungsänderung, und das erschwere sein
Zustandekommen. "Man kann den Militärs gar nicht zum Vorwurf machen, sie hätten kein
strategisches Konzept, wenn die einfachsten Voraussetzungen picht gegeben sind, um im
Ernstfall wirklich verteidigen zu können
[Krieg September; Position: 10-10; Gewicht: 50]
2.
Die Manöver sind für Strauß zudem Anlaß, auf die Tatsache hinzuweisen, in welch geringem
Umfang der ausgebildete Soldat für die derzeitige Verteidigung "genutzt" wird. Der Minister
sagt: "Ein ausgebildeter Soldat kostet ein Vermögen. Er ist teurer als in der Reichswehr. Aber
wie lange steht er der Bundeswehr zur Verfügung?" Neun Monate müsse er ausgebildet
werden. Dann wäre er noch knapp zwei Monate bei der Truppe (ein Monat geht durch Urlaub
und Feiertage verloren). "Das ist für den Steuerzahler doch ein Luxus."
[Krieg September; Position: 10-10; Gewicht: 50]
3.
Bei den Freiwilligen habe die Bundeswehr mit achtzehn Monaten Dienstzeit ein etwas
günstigeres Verhältnis von Investierung und Nutzung. Deshalb solle einmal daran gedacht
werden, weitere Teile der Gesamtdienstzeit des Wehrpflichtigen frühzeitiger abzudienen. Es
könne ein Vorgriff auf die im Gesetz bestimmten Reserveübungen gemacht werden. Man
brauche den Soldaten nur im Anschluß an seine zwölf Monate sofort drei weitere Monate bei
der Truppe zu belassen. Der Rest von etwa einem halben Jahr Reserveübungen werde dann
auf die ganze übrige Zeit, die er im Reserveverhältnis bleiben muß, verteilt, was später, wenn
der Soldat Familie hat, nur angenehm sein könne. Damit könne, ohne daß ein neues Gesetz
eingebracht werden müßte, die Dienstzeit verlängert werden. Dem einzelnen Mann
entstünden kaum Nachteile, dem Staat dagegen der Vorteil, einen guten Soldaten sofort länger
unter den Fahnen zu halten.
[Krieg September; Position: 10-10; Gewicht: 50]
4.
Versuchsübungen mit den neu zu bildenden Brigaden. Das, was man jetzt ausprobiere, könne
eine Vorstufe zur weiteren Entwicklung sein, zu den sogenannten Einheitsdivisionen. Die
gültige Konzeption der Verteidigung der Bundesrepublik beruhe auf der abgestuften
Abschreckung. Militärische und politische Führung wollten erreichen, daß die mit
Atomwaffen ausgerüstete Bundeswehr örtlich so furchtbar zuschlagen könnte, daß dem
Gegner kein regionaler Durchbruch gelänge. Auch ein begrenztes Herausbrechen militärisch
oder politisch wichtiger Plätze müsse man so verhindern können. Man brauche dazu
atomgesicherte Abschußrampen mit Ausweichstellungen, versteckt und schwer für den Feind
faßbar. Den Schutz der Rampen und zugleich der ganzen Bundesrepublik hätten die Heeresund Luftwaffenverbände zu übernehmen
[Krieg September; Position: 10-10; Gewicht: 50]
5.
Grenzmiliz, verstärkt durch die Infanterie, zu stehen, im Hauptkampffeld tief gestaffelt Panzer
und panzerbrechende Waffen.
[Krieg September; Position: 10-10; Gewicht: 50]
6.
An die Infanterie müsse man wieder die Forderung stellen, daß sie auch zu Fuß kämpfen und
sich eingraben könne. "Steinzeitsoldaten" nannte Strauß diese Infanterie. Einer solchen
Truppe käme gerade im Atomzeitalter wieder große Bedeutung zu, als das primitive Pendant
zur hochkomplizierten Atomwaffe. Selbstverständlich würde die Infanterie auch.mit
Fahrzeugen beweglich gemacht.
[Krieg September; Position: 10-10; Gewicht: 50]
7.
Zur Aufstellung der Territorialarmee sagte Strauß, daß sie zwar außerhalb der NATO bleibe,
dennoch unmittelbar dem Befehl der Bundeswehr unterstellt werden sollte, weil wir weder
zwei Kommandozentralen noch zwei Versorgungssysteme uns leisten könnten.
Steinzeitsoldaten und Miliz, Panzertruppen ,und Luftstreitkräfte, taktische Atomwaffen, das
seien die untersten Stufen der Abschreckung. Wenn also eine Bundeswehr geschaffen werden
könnte, die damit atomar so nachhaltig zuzuschlagen vermöchte, daß sich jede örtliche
Aggression im Chaos der Abwehr auflöse, sei das schon ein großer Fortschritt. Denn der
Einsatz strategischer Atomwaffen bedeutete den dritten Weltkrieg. Die Drohung mit ihnen sei
die höchste Porm der Abschreckung. Doch hiermit zu drohen sei nicht unsere Aufgabe, dazu
hätten wir ein militärpolitisches Bündnis geschlossen, den Atlantikpakt.
[Krieg September; Position: 10-10; Gewicht: 50]
8.
Brigaden wollen gut geführt sein
Die Bundeswehr hat ihre neue Gliederung erprobt / Von Ernst-Otto Maetzke
[Krieg September; Position: 16-16; Gewicht: 50]
Truppenübung der Bundeswehr
1.
Zu Beginn der diesjährigen Bundeswehrmanöver
[Krieg September; Position: 10-10; Gewicht: 50]
2.
80 000 Mann mit 15 000 Fahrzeugen lassen sich nicht verstecken. So sieht man denn auch
überall im Norden und im Süden, in der Pfalz und in Hessen, am Rhein und in der Heide die
Kolonnen der Bundeswehr.
[Krieg September; Position: 12-12; Gewicht: 50]
3.
Absprung der italienischen Fallschirmjäger in der Lüneburger Heide
[Krieg September; Position: 12-12; Gewicht: 50]
4.
In den letzten fünf Jahren habenin allen Armeen die Vorstellungen rasch gewechselt,
wie Erdkampf verbände zweckmäßig zu gliedern seien. Deshalb wird auch gegenüber den
neuen Grenadier- und Panzerbrigaden des Bundesheeres, von denen in diesen Wochen auf
dem niedersächsischen Truppenübungsplatz Bergen-Hohne zwei Prototypen mit anscheinend
gutem Erfolg erprobt wurden, Zurückhaltung angezeigt sein. Nach Meinung der Fachleute
haben die 3700 Mann starke Grenadierbrigade und die etwa 2700 Mann starke Panzerbrigade
bewiesen, daß sie unter den Bedingungen eines modernen Krieges auch einem überlegenen
Gegner eine beachtliche und schnell verfügbare Kampfkraft entgegensetzen könnten
[Krieg September; Position: 16-16; Gewicht: 50]
5.
Während des Manövers zeigten sich Fachleute besorgt, ob der Panzerbrigade nicht zuwenig
Panzergrenadiere gegeben worden seien. Der Inspekteur des Heeres und maßgebliche
Schöpfer der neuen Verbände. Generalleutnant Röttiger, hielt Kritikern jedoch entgegen, daß
die Panzerbrigade - auf die beiden Grenadierbrigaden ihrer Division rechnen könnte.
[Krieg September; Position: 16-16; Gewicht: 50]
6.
Die Feuerkraft der Brigaden ist bei der Uebung offenbar für ausreichend erachtet worden. .
Ihr Artilleriebataillon, besteht aus zwei 10,5-cm-Geschütz-Kompanien und einer Kompanie
Granatwerfer, neuerdings "Mörser" genannt. Zudem werden den Brigaden die schweren
Unterstützungswaffen ihrer Division und ihres Korps zur Verfügung stehen. Unter diese
schweren Waffen rechnen in den operativen Vorstellungen auch taktische-Atomwaffen,. Die
Entwicklung dieses Kampfmittels ist ebensowenig ungeschehen zu machen wie seinerzeit die
Erfindung des Schießpulvers. Brigadekommandeure würden dann die Möglichkeit haben, bei
der Division die Zeit, den Ort und die Art eines Atomschlages zu beantragen,, wenn sie mit
der ausschließlich konventionellen Bewaffnung ihres Verbandes die Lage nicht mehr meistern
können.
[Krieg September; Position: 16-16; Gewicht: 50]
7.
Atomwaffen von den Militärs anscheinend ebenso leicht unterschätzt wie sie vom Laien
überschätzt werden. So glauben Sanitätsoffiziere offenbar ernsthaft, daß Soldaten, die "nur
verstrahlt". sind, physisch und psychisch imstande sein werden, ihren taktischen
Gefechtsauftrag noch zu Ende zu führen. Von ähnlicher Geringschätzung der
Strahlungsgefahr zeugt es, daß Offizier und Mann den persönlichen
Strahlungsintensitätsmesser, den sie am Körper tragen, wegen seiner seltsamen offiziellen
Bezeichnung als "Dosimeter pers" spaßeshalber nur ihren "Perversimeter" nennen.
[Krieg September; Position: 16-16; Gewicht: 50]
8.
Während des Manövers flössen der Truppe alle Versorgungsgüter unter Bedingungen zu, die
nach bisheriger Erfahrung als "feldmäßig" gelten konnten. Je Mann ist als "tägliche
Nachsebubrate" (Verpflegung, Materialersatz,, Be triebsstoff, Munition) eine 57 Kilogramm
schwere Menge errechnet worden. Das Versorgungsbataillon der Brigade soll imstande sein,
den Verband etwa fünf Tage mit'dieser.Nachschubrate zu versorgen. Bei. aller Planung
entzieht sich leider gerade das Versorgungswesen für einen künftigen Krieg weithin der
Vorausberedmung,
[Krieg September; Position: 16-16; Gewicht: 50]
9.
Sicher könnte die Sanitätsversorgung der Brigade nodi verbessert werden. Zwar stünden ihr
mit den Truppenärzten der Bataillone und mit drei beweglichen Arzttrupps immerhin neun bis
zehn Aerzte zur Verfügung. Aber die wichtigen Hauptverbandsplätze würden ihr vorn
Sanitätsbataillon der Division zugeteilt. Ob es eine gute Lösung ist, die Brigade in allen
Versorgungszweigen'so unabhängig wie möglich zu machen, nur nicht in ihrer
Sanitätsversorgung, muß bezweifelt werden.
[Krieg September; Position: 16-16; Gewicht: 50]
10.
. Im Gefecht werden die Panzerbrigade und die Grenadierbrigade nicht nach den gleichen
Methoden geführt werden können. Der Kommandeur der Panzerbrigade wird seinen Verband
von vorn, also gleichsam "aus dem Sattel", führen; der Kommandeur der Grenadierbrigade
wird dagegen von dort führen müssen, wq seine Reserven stehen und von.wo das Feuer
geleitet wird. Der Brigadekommandeur und sein Stab werden "Allround-Offiziere" sein
müssen.. Es istnichtersichtlich, woher so viele allseitig ausgebildete und fähige Offiziere in so
kurzer Zeit kommen sollen. War früher für einen nur mittelmäßig befähigten Offizier die
"Majorsecke" der kritische Punkt, so wird es von nun an auch für den Begabteren eine
schwere Hürde sein, seine Eignung für einen, Brigadestab.. nachzuweisen, in dem die
Führungs- und Versorgungsfunktionen von. Generalstäblern wahrgenommen werden sollen.
Hier werden bei manchen Offizieren nicht alle karmesinroten Blütenträume reifen.
[Krieg September; Position: 16-16; Gewicht: 50]
Drohung
1.
isenhower erklärte am Donnerstag, er werde nicht zögern, Truppen einzusetzen, falls er das
für die Sicherheit Formosas für notwendig halte.
[Krieg September; Position: 2-2; Gewicht: 50]
2.
Die amerikanische Warnung vom Donnerstagabend, daß Amerika notfalls schon bei einem
Angriff auf die Küsteninseln eingreifen werde
[Krieg September; Position: 4-4; Gewicht: 50]
3.
In einem Briefwechsel im Jahre 1955 zwischen Pankow und Moskau sei weiter klar
festgestellt worden, daß die Kontrolle des Verkehrs von Truppenpersonal und Gütern der
Alliierten in West-Berlin zwischen West-Berlin und der Bundesrepublik vom Kommando der
sowjetischen Truppen in Deutschland ausgeübt werde und dieser Verkehr auf der Grundlage
der Viermächtebeschlüsse zugelassen sei. Moskau habe damals, im Oktober 1955, den drei
Westmächten gegenüber ausdrücklich von den Verpflichtungen gemäß den internationalen
Abkommen gesprochen. So wäre eine Uebertragung dieser Kontrollen auf Pankow
völkerrechtlich unzulässig.
[Krieg November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
4.
fest überzeugt, daß der Tag kommen werde, an dem die Sowjetzone wieder frei sei. Die
Bundesregierung werde jede Möglichkeit wahrnehmen, um bis zum Tag der Befreiung die
Zustände in Mitteldeutschland nach Möglichkeit zu erleichtern, er sprach ihnen Mut und
Hoffnung zu und schloß: "Die Mächte der Freiheit sind stärker als die Mächte der Unfreiheit."
[Sowjetzone Oktober; Position: 4-4; Gewicht: 50]
5.
Das State Department legte großen Wert darauf, daß der Außenminister auf die betreffende
Frage nur geantwortet habe, Amerika würde unter Umständen einer Grenzkontrolle
zustimmen; er habe aber gleichzeitig klargemacht, daß die Westmächte ihre Garnisonen in
Berlin unter allen Umständen weiter versorgen und sich keinerlei Blockademaßnahmen
Moskaus oder Pankows unterwerfen würden.
[Sowjetzone November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
Vorwurf gegenüber der Sowjetunion
1.
Sowjetunion habe ihre- politische Herrschaft den Ländern Osteuropas aufgezwungen.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
2.
In einer halbamtlichen französischen Stellungnahme wurde die Erklärung Chruschtschows
eine Einmischung im französische Angelegenheiten genannt. Allerdings wisse man, so ließ
man in Paris halbamtlich hören, daß Chruschtschow oft seine Meinung ändere und daß er
bisweilen widerrufe, was er gesagt habe. Man dürfe deshalb dem Artikel in der ...Prawda"
keine allzu große Bedeutung geben.
[Krieg September; Position: 13-13; Gewicht: 50]
3.
Nicht ohne Empörung las man in Paris, daß Chruschtschow de Gaulle mit Hindenburg
vergleicht, den die deutschen "Kanonenhändler" benutzt hätten, um die Faschisten an die
Macht zu bringen und der ebenfalls eine "gewisse Popularität in seinem Lande" besessen
habe.
[Krieg September; Position: 13-13; Gewicht: 50]
4.
November. Grotewohls Andeutungen baldiger Verhandlungen zwischen Moskau und der
Sowjetzone mit dem Ziel des Abzugs der sowjetischen Armee aus Mitteldeutschland werden
in amtlichen Kreisen Washingtons als ein Propagandamanöver abgetan.
[Krieg November; Position: 12-12; Gewicht: 50]
5.
In Washington sieht man zwei Beweggründe für die Aeußerungen Chruschtschows,
Gomulkas und Grotewohls: den Versuch, die schlechte Position Moskaus auf den beiden
Genfer Abrüstungskonferenzen in den Hintergrund zu schieben, und die Absicht, mit dem
zugkräftigen Truppenabzugsmanöver die Stimmenzahl bei den Volkskammerwahlen zu
erhöhen.
[Krieg November; Position: 12-12; Gewicht: 50]
6.
Sprache der Erklärung der Bundesregierung vom Mittwoch zu den Drohungen gegenüber
Berlin wird in Washington voll geteilt: sie bestätigt die erste Reaktion Amerikas auf
Chruschtschows Pläne, daß die Sowjetunion einen völkerrechtlich unzulässigen
Vertragsbruch begehe, wenn sie einseitig die im Potsdamer Abkommen eingegangene
Viermächteverpflichtung aufkündige.
[Krieg November; Position: 12-12; Gewicht: 50]
7.
Die Versuche der Sowjetunion, im Nahen Osten durch Unterstützung der irakischen Revolte
weiter, an politischem Boden zu gewinnen, sind durch die feste Haltung Amerikas in der
Libanonkrise gescheitert. Trotz "militärischer Unterstützung Mao Tsetungs scheiterte auch
der Versuch, die nationalchinesischen Garnisonen auf Quemoy und Matsu zum Abzug zu
zwingen. In beiden Fällen habe Moskau gesehen, daß Amerika entschlossen handelte. Daher
versuche Chruschtschow jetzt, den Konflikt auf die verwundbarste und gefährlichste Stelle, zu
lenken. In Washington glaubt man zwar nicht, daß Chruschtschow den Krieg wegen Berlin
auslösen werde, aber sein Ehrgeiz bezüglich der Schwächung der westeuropäischen
Verteidigürigsfroht sei ungebrochen.
[Krieg November; Position: 12-12; Gewicht: 50]
8.
Der deutsche Botschafter in Washington, Grewe, erklärte am Wochenende vor der
Steubengesellschaft von Milwaukee, die sowjetische Drohung mit einer Blockade Berlins sei
eine Finte, um den Westen zu einer Anerkennung des ostdeutschen Regimes zu zwingen.
[Krieg November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
9.
Brandt wertete .die gegenwärtige Sowjetische Kampagne als einen Versuch, den
wirtschaftlichen Aufbau in Berlin zu hemmen. Dieses Ziel - so betonte er - würden die
Kommunisten jedoch nicht
[Krieg November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
10.
Mit Nachdruck wies Brandt die sowjetische These über die Rechtslage des Viermächtestatus
von Berlin zurück. "Aus internationalen und völkerrechtlichen Verträgen kann man sich nicht
herauslösen, ohne rechtsbrüchig zu werden.
[Krieg November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
11.
Krone nannte die Sicherheit Berlins die Sicherheit der Bundesrepublik und der ganzen freien
Welt, Chruschtschow könne nicht daran zweifeln, daß die Westmächte die Bastion der
Freiheit Berlin nicht aufgäben. Moskau wolle Pankow ins internationale Spiel bringen; das
Vorgehen gegen Berlin sei insgesamt ein Glied in einer Reihe von Krisen in dem von der
Sowjetunion geschürten kalten Krieg. Der Westen müsse entschlossen und einheitlich
reagieren.
[Krieg November; Position: 18-18; Gewicht: 50]
12.
Nach Ansicht des Senats stellen die Repressalien der Sowjetzonenbehörden gegen die
Grenzgänger, die in den letzten Tagen verschärft wurden, eindeutig einen schwerwiegenden
Verstoß gegen internationales Recht dar. Der Senat stützt sich bei dieser Auffassung auf das
in Lake Success am 3. Mai 1949 getroffene Abkommen und auf die
Viermächtevereinbarungen der Pariser Konferenz von 1949 aus, in denen- es heißt: "Alle
Einschränkungen, welche von der Sowjetregierung seit 1948 in bezug auf den Verkehr, die
Transporte und den Handel zwischen Westberlin und Westdeutschland sowie zwischen der
Ostzone und der Westzone Deutschlands verfügt worden sind, werden am 12. Mai 1949
aufgehoben." In den Beschlüssen heißt es außerdem, "Erleichterung des Personen- und.
Güterverkehrs und des Nachrichtenaustauschs zwischen den Westzonen und der Ostzone
sowie zwischen Berlin und den verschiedenen Zonen" sei zu gewähren.
[Sowjetzone August; Position: 19-19; Gewicht: 50]
13.
die Gegenüberstellung der beiden Noten zeige, daß die Sowjetunion die Wiedervereinigung
von sich wegschieben wolle und den Friedensvertrag in den Vordergrund stelle.
[Sowjetzone September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
14.
Am Vormittag hatte Adenauer vor den Parteitagsdelegierten festgestellt, daß hinter den
Deutschen, die ihre Landsleute in der Zone unerhört quälten und die Zone zu einem großen
Gefängnis machten, Sowjetrußland stehe und dieses daher für alles Böse, was in der Zone
geschehe, verantwortlich gemacht werden müsse. Dies gelte auch für die Kirchenverfolgung,
die eine Schande für unsere Zeit sei. Es liege nur bei Moskau, wenn die Zustände in der Zone
weiter andauerten, und Moskau müsse einsehen, daß es unzuträglich sei, wenn 17 Millionen
Deutsche mit seiner Zustimmung gequält würden. Daß die Zone ein souveräner Staat sei, dem
von der Sowjetunion keine Befehle gegeben werden könnten, sei für das große Rußland eine
fadenscheinige Ausrede, und es solle endlich diese Last von uns Deutschen nehmen.
[Sowjetzone September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
15.
Seit mehr als zehn Jahren dauert jetzt der Flüchtlingsstrom an, trotz alier Behinderungen und
Sperren, die das Zonenregime zwischen die beiden Teile Deutschlands legt.
Die Zahl von mehr als drei Millionen Flüchtlingen allein aus Mitteldeutschland ist der
erschütternde Ausdruck der Existenz- und Gewissensnot, die auf der deutschen Bevölkerung
zwischen Elbe und Oder lastet. Sie ist der Beweis, daß das, was den Menschen in
Mitteldeutschland zugemutet wird, über die Grenzen der Leidensfähigkeit hinausgeht. Sie ist
aber auch der klare Beweis, daß die Mitteldeutschen nicht in den ihnen aufgezwungenen
Verhältnissen leben wollen. Der Bundestag protestiert gegen die fortdauernde Verletzung der
Gesetze der Menschlichkeit. Es ist nicht nur ein Gebot politischer Klugheit und
weitblickenden Verständigungswillens, sondern der reinen Menschlichkeit, Deutschen in der
Zone den Weg zu freier demokratischer Selbstbestimmung und zur gesamtdeutschen
Gemeinschaft freizugeben.
[Sowjetzone Oktober; Position: 2-2; Gewicht: 50]
16.
Es wird keinen wirklichen und dauernden Frieden in-Europa geben, solange das deutsche
Wiedervereinigungsproblem wie eine Zeitbombe im Herzen des Kontinents ruht. Wenn die
Sowjetunion wirklich eine Abnahme der Spannung in Europa wünscht, können die Herren im
Kreml dies erreichen."
[Sowjetzone Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
Vorwürfe gegen die DDR
1.
Mit entschiedenen Worten verurteilte Adenauer die Zustände in der Zone. Sie seien alles
andere als eine Empfehlung des kommunistischen Regimes. Die Weltöffentlichkeit müsse
immer wieder darauf aufmerksam gemacht werden, daß in diesem Teil Deutschlands
Verhältnisse herrschten, die allen Menschenrechten Hohn sprächen. Diese Verhältnisse wür[Krieg Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
2.
Der Ministerpräsident der Zone wisse genau, daß kein sowjetischer Soldat das deutsche
Besatzungsgebiet verlasse, ehe die Nato-Truppen aus Westdeutschland abgezogen seien. Im
Außenministerium wird auf die Berliner Revolte vom Juni 1953 hingewiesen: Damals habe
Grotewohl gesehen, welches Schicksal ihm unmittelbar nach Abzug der Sowjetmacht
bevorstehe. Ohne weitgehende Sicherheitsgarantien für seine eigene Person könne er daher
nicht ernsthaft an diesen von Ost-Berlin in regelmäßigen Abständen vorgebrachten Vorschlag
glauben.
[Krieg November; Position: 12-12; Gewicht: 50]
3.
Brandt beschuldigte den Ersten Sekretär der Sozialistischen Einheitspartei der Zone, Ulbricht,
die Verschärfung der Lage gewollt zu haben
[Krieg November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
4.
Dieser habe sie gebraucht, um von den Problemen in der Sowjetzone abzulenken, die sich
besonders in dera beständigen Flüchtlingsstrom nadi dem Westen dokumentierten
[Krieg November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
5.
"Niemand kann von uns erwarten, daß diese Vorschläge auf dem Hintergrund der gegen uns
gerichteten Kampagne halbwegs ernst genommen werden."
[Krieg November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
6.
In der Mitteilung wird festgestellt, durch die Posten der Grenzpolizei sei Kratzsch an der
Bahnlinie festgenommen worden, als er versuchte, diese Bahnlinie zu überschreiten. Dies
steht Im offenen Widerspruch zu Zeugenaussagen.
[Sowjetzone August; Position: 3-3; Gewicht: 50]
7.
Bürgermeister Amrehn wies die Ost-Berliner Behaupttmg zurück, daß der Bahndamm zum
Territorium der Sowjetzone gehöre. Wie in West-Berlin seien auch in Steinstücken an die
Reichsbahn Mitteldeutschlands nur Bahnbetriebsrechte an den technischen Anlagen
abgetreten worden. Amrehn hat in einer Rundfunkansprache erklärt, seit langem habe kein
Ereignis die politische Leidenschaft der Stadt so erregt.
[Sowjetzone August; Position: 3-3; Gewicht: 50]
8.
Das Innenministerium der Sowjetzone hat am Wochenende offiziell zu den Uebergriffen der
Volkspolizei auf die West-Berliner Exklave Steinstücken Stellung genommen und dabei
versucht, die Vorgänge zu bagatellisieren. Es wurde behauptet, von einer Grenzverletzung
könne nicht die Rede sein, lediglich ein Volkspolizist habe "versehentlich" das Gebiet von
Steinstücken Betreten.
[Sowjetzone August; Position: 3-3; Gewicht: 50]
9.
a. c. Berlin, 12. August. Der sowjetische Stadtkommandant, General Sacharow, hat am
Dienstag den amerikanischen Protest gegen den Uebergriff der Volkspolizei auf die WestBerliner Exklave Steinstücken zurückgewiesen
[Sowjetzone August; Position: 8-8; Gewicht: 50]
10.
Schw. Bonn, 31. August. Der Bundesminister für Gesamtdeutsche Fragen, Lemmer, hat die
Regierung der Sowjetzone am Wochenende im Rundfunk eindringlich ermahnt, den
unnatürlichen Zustand der Reisebehinderungen und der Unterdrückung zu beenden und
wieder einen "halbwegs erträglichen Zustand" zu schaffen. Lemmer sprach von einer
zunehmenden Unruhe in der Bevölkerung der Zone, die auch der Bundesrepublik Sorge
mache. "Wir wünschen, daß niemand sich zu Unbesonnenheiten hinreißen oder herausfordern
läßt."
[Sowjetzone September; Position: 1-1; Gewicht: 50]
11.
Lemmer schilderte in seiner Rundfunkrede seine Aussprache mit dem geflüchteten Rektor der
Jenaer Universität, Professor Hämel. Sie sei ein erschütterndes Erlebnis gewesen und habe die
ganze seelische Not der Menschen in der Zone offenbart. "Aus unzähligen Briefen, die mich
von verzweifelten Menschen in der Zone und im Bundesgebiet erreichen, geht hervor, wie
stark die seelische Belastung empfunden wird, daß Familienangehörige nicht mehr
zusammenkommen sollen, daß Eltern von ihren Kindern, ja selbst Ehegatten voneinander
getrennt bleiben sollen. Diese Briefe sind eine einzige Anklage gegen die Unmenschlichkeit,
Glieder ein und desselben Volkes gewaltsam voneinander zu trennen." Die Verantwortung für
alle diese Vorgänge trage die Sozialistische Einheitspartei mit dem neuen Kurs nach den
Beschlüssen des V. Parteitages.
[Sowjetzone September; Position: 1-1; Gewicht: 50]
12.
Das Zentralorgan der Sozialistischen Einheitspartei der Zone, "Neues Deutsehland",
polemisierte am Dienstag gegen den Bundesminister Lemmer: "Wenn es noch Menschen gibt,
die vom Bauplatz einer glücklichen Zukunft desertieren", so sei das letzten Endes
nur*dadurch zu erklären, daß sie nicht wüßten, wohin sie eigentlich gingen. Die SED dürfe
nidit müde werden, den Menschen aller Schichten die Frage zu beantworten, welche
Perspektive eine sozialistische Zulcunft ihnen und ihren Kindern biete. Das Innenministerium
der Zone hat am Dienstag Berichte dementiert, nach denen an die Bevölkerung der Zone
Bezirksausweise ausgegeben werden sollen.
[Sowjetzone September; Position: 4-4; Gewicht: 50]
Anschuldigung China
1.
Dulles stellte jedoch eindeutig fest, daß der "unverhüllte Gebrauch" von bewaffneten
Streitkräften durch die chinesischen Kommunisten "zur Erreichung territorialer Ziele ... eme
Frage aufwerfen würde, die weit über die Küsteninseln und selbst über die Sicherheit
Formosas hinausreichen würde. Dies würde einen weitverbreiteten Gebrauch von Gewalt im
Fernen Osten ankündigen, der lebenswichtige Positionen der freien Welt und die Sicherheit
der Vereinigten Staaten bedrohen würde. Untätigkeit hierbei würde den Frieden überall
gefährden.
[Krieg September; Position: 3-3; Gewicht: 50]
2.
In Ihrem Schreiben erklären' Sie, daß die Insel Taiwan und die Küsteninseln sich niemals
unter der Kontrolle des kommunistischen Chinas befunden haben.
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
3.
In seiner Antwort auf die nordkoreanische Forderung erklärte der amerikanische
Luftwaffengeneral Wilson, daß man die Beteiligung der UN-Streitkräfte und der chinesischen
Truppen am koreanischen Krieg nicht miteinander vergleichen könne. Die "chinesischen
Freiwilligen" seien von den Vereinten Nationen 1951 als Aggressoren verurteilt worden, und
es sei daher nur ganz logisch, daß sie aus Nordkorea abgezogen wurden. Die Chinesen hätten
sich zudem nur hinter den Jalufluß zurückgezogen
[Krieg Oktober; Position: 12-12; Gewicht: 50]
Kriegs-Gefahr
1.
Aehnlich äußerte sich am Sonntag auch der amerikanische Senator Monroney.
[Krieg September; Position: 11-11; Gewicht: 50]
2.
" In diesem Zusammenhang unterstrich deir Regierende Bürgermeister die Bedeutung der
Sicherheitsgarantien der Westmächte für Berlin. Brandt erinnerte an sein Gespräch mit
Präsident Eisenhower in Washington und seine Unterredungen mit dem britischen
Premierminister Macmillan, in denen beide die Sicherheitsgarantien für Berlin wiederholt
hatten. Er verwies ferner noch einmal auf den Besuch des amerikanischen Außenministers
Dulles in Berlin und dessen Erklärung vom 7. November, daß derjenige eine ungeheuerliche
Verantwortung für einen neuen Krieg auf sich lade, der West-Berlin angreife.
[Krieg November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
3.
"Es ist sehr wohl möglich, daß wir am Beginn neuer, ernsthafter Auseinandersetzungen um
des deutsche Problem und die Frage der europäischen Sicherheit stehen."
[Krieg November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
4.
Sollte jedoch die Sowjetunion durch eine Räumung ihres Berliner Sektors und Uebergabe der
Zufahrtswege zu Lande und in der Luft an die Sowjetzonenregierung diesen Status ändern,
werde damit der Auftakt zu einer ernsten Krise gegeben.
[Sowjetzone November; Position: 7-7; Gewicht: 50]
5.
Botschafter Grewe erklärte nach der Unterredung in einer zwanglosen Aussprache mit
Journalisten in den Gängen des State Departments, die amerikanische Regierung. betrachte
die Lage in Berlin, noch immer als ernst. Er sei nicht der Ansicht, daß sich die Lage
verbessert habe. Man müsse sich vielmehr noch lange Zeit auf einen Zustand der Spannung
einstellen. Zweifellos würden die Sowjets den Ankündigungen Chruschtschows auch
Maßnahmen folgen lassen.
[Sowjetzone November; Position: 12-12; Gewicht: 50]
UdSSR
1.
Entstellung der Außenpolitik der Sowjetunion und ihrer Ziele zu bemerken ist.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
2.
Die Welle, die in der Sowjetunion emporschlug, nimmt jetzt immer mächtigere Ausmaße an..
Sie hat China, die osteuropäischen Länder, Nordkorea, Nordvietnam ergriffen
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
3.
Sowjetunion
[Krieg Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
4.
Moskau.
[Krieg Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
5.
Sowjetunion
[Krieg Oktober; Position: 3-3; Gewicht: 50]
Chruschtschow
1.
Chruschtschow verlangten Einberufung
[Krieg August; Position: 4-4; Gewicht: 50]
2.
Chruschtschows
[Krieg August; Position: 4-4; Gewicht: 50]
3.
Ueber die wahren Motive, die Chruschtschow zur Aufgabe seines Verlangens nach einer
Gipfelkonferenz bestimmt haben, scheint man sich hier weder in der Regierung noch in der
Presse einig zu sein.
[Krieg August; Position: 4-4; Gewicht: 50]
4.
Ministerpräsident Chruschtschows
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
5.
Hochachtungsvoll N. Chruschtschow
[Krieg September; Position: 9-9; Gewicht: 50]
6.
Die Drohung Chruschtschows, ein Angriff auf China sei ein Angriff auf die Sowjetunion, sei
ernst zu nehmen.
[Krieg September; Position: 11-11; Gewicht: 50]
7.
In dem Artikel Chruschtschows heißt es, vor drei oder vier Monaten hätte es noch Menschen
geben können, die sich in der Hoffnung hätten wiegen können, de Gaulle werde den Krieg in
Afrika beenden und das republikanische Regime in Frankreich erhalten. Doch mitleidlos habe
das Leben alle Illusionen zerstört.
[Krieg September; Position: 13-13; Gewicht: 50]
8.
Eingehend analysiert Chruschtschow in seinern Stil die Konferenz zwischen Adenauer und de
-Gaulle:
[Krieg September; Position: 13-13; Gewicht: 50]
9.
Chruschtschow offenbar sehr verärgert,
[Krieg September; Position: 13-13; Gewicht: 50]
10.
Chruschtschow-Botschaft
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
11.
"Die Haltung der Amerikaner zeigt, daß sie befürchten, diese Botschaft könnte ihnen die
heuchlerische Maske der Friedfertigen vom Gesicht reißen. Die US-Politiker... richteten alle
ihre Bemühungen darauf, eine Antwort auf die in der Note gestellte grundsätzliche Frage zu
umgehen." Die amerikanische Regierung sei besonders darüber ' beunruhigt, daß
Chruschtschows Botschaft sie vor die Alternative gestellt habe, Formosa aufzugeben oder von
den Chinesen hinausgetrieben zu werden.
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
12.
Chruschtschow
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
13.
Chruschtschow
[Krieg Oktober; Position: 11-11; Gewicht: 50]
14.
Chruschtschow
[Krieg Oktober; Position: 11-11; Gewicht: 50]
15.
Ministerpräsident Chruechtschow sagte am Freitagabend "in Moskau: "Wir brauchen keinen
Krieg". Um die kommunistische Gesellschaft aufzubauen, sei vielmehr Frieden notwendig.
Chruschtschow sprach auf einem Empfang im Kreml. Generallinie der sowjetischen
Außenpolitik sei die friedliche Koexistenz und Freundschaft zwischen allen Völkern. Deshalb
erstrebe Moskau die weitere Verbesserung der 'Beziehungen zu allen Völkern,
[Krieg November; Position: 6-6; Gewicht: 50]
16.
Chruschtschow
[Krieg November; Position: 8-8; Gewicht: 50]
17.
In einem zweistündigen Gesprädi hat Chruschtschow dem amerikanischen Kommentator
Walter Lippmann dargelegt, warum er glaube, daß ein neuer deutsch-sowjetischer Pakt nach
der Wiedervereinigung Deutschlands ' nicht nur möglich, sondern wahrscheinlidier sei als zur
Zeit Hitlers. Chruschtschow ging nach der Meinung Lippmanns, der seinen Bericht in der
"New York Herald Tribune" und im "Manchester Guardian" veröffentlicht hat, von der
Uebèrlegung aus; daß die Sowjetunion, seitdem sie im Besitz de.r Mittel- und
Kurzstreckenraketen ist, Deutschland, ganz Westeuropa, die .Türkei und Persien beherrschen
könne. Da die amerikanischen Stützpunkte in diesem ganzen Bereich nicht geschützt werden
könnten, beruht nach Chruschtschows Auffassung die amerikanische Außenpolitik auf einer
veralteten Einschätzung des Machtgleichgewichts.
[Krieg November; Position: 8-8; Gewicht: 50]
18.
Chruschtschow, selbstverständlich müßten die Besatzungsmächte beim Potsdamer
Abkommen bleiben, demzufolge Deutschland nie wieder in der Lage sein dürfe, den Frieden
zu stören.
[Krieg November; Position: 8-8; Gewicht: 50]
19.
Chruschtschow erklärte dann, warum er ein deutsch-sowjetisches Abkommen
fürwahrsdieinlich halte. Falls Westdeutschland einen Krieg gegen den Osten beginne, könnte
die Sowjetunion mit ihren Raketen Deutschland rasch zerstören. Aber wenn die Sowjetunion
Deutschland ermutige, sich gegen den Westen zu wenden, wären die Deutschen allein stärker
als Großbritannien.
[Krieg November; Position: 8-8; Gewicht: 50]
20.
Aber die westlichen Völker verstünden München nicht. Sie glaubten, in München sei die
Tschechoslowakei geopfert worden, um Hitler zu beschwichtigen und ihn vom Krieg
abzuhalten. Tatsächlich aber, so sagte Chruschtschow ■ "mit leidenschaftlicher
Ueberzeugung", wie Lippmann hinzufügt, sei München inszeniert worden von britischen und
französischen Konservativen, die Hitlers Angriff auf Rußland wollten. "Um ihn dazu
anzutreiben, gaben sie ihm die Tschechoslowakei, die ein auf das Herz Rußlandszielender
Pfeilwar."
[Krieg November; Position: 8-8; Gewicht: 50]
21.
Chruschtschows
[Krieg November; Position: 10-10; Gewicht: 50]
22.
Die Moskauer Drohung erschöpft sich nicht darin. Chruschtschow spielt höher; er greift härter
zu. Er hat damit auch die Bundesregierung genötigt, mit einer Erklärung zur Bedrohung
Berlins hervorzutreten.
[Krieg November; Position: 10-10; Gewicht: 50]
23.
Chruschtschow tut genau das, was in Europa dem amerikanischen Außenminister Dulles gern
nachgesagt wird: Er versucht sich in der Kunst einer Politik hart am Abgrund des Krieges.
[Krieg November; Position: 10-10; Gewicht: 50]
24.
"Wenn Chruschtschow seinen, Willen hätte haben können, dann wäre Berlin jetzt nicht
deutsch, sondern russisch und kommunistisch. Der letzte Rest des westlichen Einflusses hinter
dem Eisernen Vorhang würde verschwinden.
[Krieg November; Position: 11-11; Gewicht: 50]
25.
Chruschtschows
[Krieg November; Position: 12-12; Gewicht: 50]
26.
Chruschtschow ziele zweifellos darauf ab, das Ansehen der Zonenregierung durch die
Uebergabe des Berliner Ostsektors an Pankow zu erhöhen und damit die Westmächte am
neuralgischsten Punkt der großen Auseinandersetzung zu Verhandlungen mit der Zone zu
zwingen.
[Krieg November; Position: 12-12; Gewicht: 50]
27.
Die Versuche der Sowjetunion, im Nahen Osten durch Unterstützung der irakischen Revolte
weiter, an politischem Boden zu gewinnen, sind durch die feste Haltung Amerikas in der
Libanonkrise gescheitert. Trotz "militärischer Unterstützung Mao Tsetungs scheiterte auch
der Versuch, die nationalchinesischen Garnisonen auf Quemoy und Matsu zum Abzug zu
zwingen. In beiden Fällen habe Moskau gesehen, daß Amerika entschlossen handelte. Daher
versuche Chruschtschow jetzt, den Konflikt auf die verwundbarste und gefährlichste Stelle, zu
lenken. In Washington glaubt man zwar nicht, daß Chruschtschow den Krieg wegen Berlin
auslösen werde, aber sein Ehrgeiz bezüglich der Schwächung der westeuropäischen
Verteidigürigsfroht sei ungebrochen.
[Krieg November; Position: 12-12; Gewicht: 50]
28.
Lippmann: Moskau will keinen Krieg
Abschließender Bericht über das Gespräch mit Chruschtschow
[Krieg November; Position: 13-13; Gewicht: 50]
29.
Chruschtschow wiedergab, um so mehr aufgefallen, als man in der Darstellung der
Deutschlandfrage und der Raketenmacht der Sowjetunion,'
[Krieg November; Position: 13-13; Gewicht: 50]
30.
Chruschtschow begehe den größten Fehler, falls er glaube, die Vereinigten Staaten würden
nicht kämpfen, wenn Berlin angegriffen werde, betont der Washingtoner "Evening Star":
[Krieg November; Position: 14-14; Gewicht: 50]
31.
"Obwohl sie (Chruschtschows Berlin-Erklärungen) möglicherweise lediglich ein
propagandistisches Hannover darstellen mögen, sind die Bemerkungen des
Ministerpräsidenten schlimm genug, um sehr ernst genommen zu werden . . .
[Krieg November; Position: 14-14; Gewicht: 75]
32.
F.A.Z. Frankfurt, 16. November. Die Erregung über Berlin hat sich über das Wochenende
etwas gelegt, nachdem Chruschtschow erklärt hatte, daß die Sowjetunion ein Dokument mit
Vorschlägen über den Status der Stadt vorbereite. In Washington wird eine gemeinsame
Garantie-Erklärung der Atlantikpaktmächte für Berlin erwogen.
[Krieg November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
33.
Neue Erklärung Chruschtschows mit Erleichterung aufgenommen
[Krieg November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
34.
Er bestritt, eine gewaltsame Aufhebung des Viermächtestatus der Stadt gefordert zu haben:
"Als wir von Berlin sprachen, haben, wir nicht erklärt, daß wir gegen den Westen kämpfen
v/erden. In unseren Reden war darüber nichts gesagt. Aber wir sprechen nach wie vor davon,
daß die Aggressoren eine vernichtende Niederlage erleiden werden, wenn sie die
Sowjetunion, die sozialistischen Länder überfallen."
[Krieg November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
35.
Chruschtschows
[Krieg November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
36.
Krone nannte die Sicherheit Berlins die Sicherheit der Bundesrepublik und der ganzen freien
Welt, Chruschtschow könne nicht daran zweifeln, daß die Westmächte die Bastion der
Freiheit Berlin nicht aufgäben. Moskau wolle Pankow ins internationale Spiel bringen; das
Vorgehen gegen Berlin sei insgesamt ein Glied in einer Reihe von Krisen in dem von der
Sowjetunion geschürten kalten Krieg. Der Westen müsse entschlossen und einheitlich
reagieren.
[Krieg November; Position: 18-18; Gewicht: 50]
37.
Chruschtschow kenne die Zuneigung zum Staatenbund, die man in der Bundesrepublik aus
Respekt und Furcht vor Adenauer nicht ausspreche. Der Sowjetunion gehe es nicht um
Wiederholung der Berliner Blockade. Realistisch betrachtet, schreibt - Lippmann weiter, gebe
es für die Deutschen nur die Wahl zwischen der Staatenbundlösung und der Verewigung der
Teilung.
[Krieg November; Position: 19-19; Gewicht: 50]
38.
Moskau, 10. November (UPI/dpa). Ministerpräsident Chruschtschow hat am Montag auf einer
Kundgebung in Moskau mit der Aufhebung des Potsdamer Abkommens gedroht. Dadurch
sollen vor allem die Besatzungsvorrechte in Berlin beendet und der sowjetische Anteil an der
Kontrolle über die Stadt der Regierung Grotewohl übertragen werden.
[Sowjetzone November; Position: 6-6; Gewicht: 50]
39.
Bei einem sowjetisch-polnischen Freundschaftstreffen im Sportpalast des Leninstadions sagte
Chruschtschow in Anwesenheit des polnischen Parteichefs Gomulka, es. sei korrekt, wenn die
Sowjetunion ihren Teil der Kontrolle Berlins an die Regierung in der Sowjetzone übergäbe.
Die Westmächte sollten: diesem Schritt folgen. Denn vom Potsdamer Abkommen, das die
Westmächte wiederholt verletzt hätten, sei allein die Viermächtekontrolle Berlins
übriggeblieben.
[Sowjetzone November; Position: 6-6; Gewicht: 50]
40.
Nach der Meldung des Allgemeinen Nachrichtendienstes der Zone (ADN) hat Chruschtschow
unter großem Beifall gefragt: "Ist es nicht an der Zeit, aus dieser Lage die entsprechenden
Schlußfolgerungen zu ziehen und unsere Einstellung zu diesen Teilen des Potsdamer
Abkommens zu überprüfen?
[Sowjetzone November; Position: 6-6; Gewicht: 50]
41.
Dagegen hat Chruschtschow nach der vom sowjetischen Nachrichtenbüro Tass verbreiteten
Fassung gesagt: "Es ist an der Zeit, aus dieser Lage die; entsprechenden Schlußfolgerungen zu
ziehen und unsere Einstellung zu diesen Teilen des Potsdamer Abkommens zu überprüfen."
Zur Aufhebung des Viermächtestatus von Berlin regte Chruschtschow an, daß die bisher von
den sowjetischen Organen in Ost-Berlin ausgeübten Funktionen den Behörden der Zone
übertragen werden sollten. Die drei Westmächte sollten ihrerseits -
"wenn sie an gewissen Fragen, die mit Berlin im Zusammenhang stehen, interessiert sind" mit der Regierung der Zone in Verbindung treten und ein Abkommen in diesem Sinne zu
erreichen suchen
[Sowjetzone November; Position: 6-6; Gewicht: 50]
42.
Chruschtschow warnte die Bundesregierung vor Plänen, die Bundeswehr mit Kernwaffen
auszustatten, und sagte: "Wir möchten die leitenden Männer der Bundesrepublik darauf
hinweisen, daß sie sich auf einen gefährlichen Weg begeben. Auch Hitler gedachte, durch die
Verstärkung der Kriegsfurcht seinen Marsch nach Osten vorzubereiten, und wir wissen, wie
das endete ... Jeder Marsch gegen uns würde für Westdeutschland den Tod bedeuten.
[Sowjetzone November; Position: 6-6; Gewicht: 50]
43.
Chruschtschows
[Sowjetzone November; Position: 7-7; Gewicht: 50]
44.
Chruschtschows
[Sowjetzone November; Position: 7-7; Gewicht: 50]
45.
Chruschtschow
[Sowjetzone November; Position: 7-7; Gewicht: 50]
46.
Chruschtschow
[Sowjetzone November; Position: 7-7; Gewicht: 50]
47.
Chruschtschows
[Sowjetzone November; Position: 7-7; Gewicht: 50]
48.
Chruschtschow
[Sowjetzone November; Position: 7-7; Gewicht: 50]
49.
Chruschtschow
[Sowjetzone November; Position: 8-8; Gewicht: 50]
50.
Chruschtschows
[Sowjetzone November; Position: 9-9; Gewicht: 50]
51.
Chruschtschow
[Sowjetzone November; Position: 9-9; Gewicht: 50]
52.
Realisierung der Vorschläge Chruschtschows vorstellt. Neu war dabei Ulbrichts Hinweis die
Westalliierten sollten in West-Berlin das Besatzungsstatut beseitigen
[Sowjetzone November; Position: 9-9; Gewicht: 50]
53.
Botschafter Grewe erklärte nach der Unterredung in einer zwanglosen Aussprache mit
Journalisten in den Gängen des State Departments, die amerikanische Regierung. betrachte
die Lage in Berlin, noch immer als ernst. Er sei nicht der Ansicht, daß sich die Lage
verbessert habe. Man müsse sich vielmehr noch lange Zeit auf einen Zustand der Spannung
einstellen. Zweifellos würden die Sowjets den Ankündigungen Chruschtschows auch
Maßnahmen folgen lassen.
[Sowjetzone November; Position: 12-12; Gewicht: 50]
54.
Auf einer Pressekonferenz sagte Chruschtschow in Moskau, die Berlin-Vorschläge seien kein
Ultimatum an den Westen. Hinter ihnen stehe der Wunsch, die Welt von einem
"Krebsgeschwür" zu befreien. Auf die Frage jedoch, was seine Regierung unternehmen
würde, falls Amerika die Vorschläge ablehne, seine «Truppen nicht aus Berlin abziehe und
sich audi nicht in Verhandlungen mit der Zone einlasse, antwortete Chruschtschow, die
Sowjetunion werde sich durch nichts von ihren Vorschlägen abbringen lassen: "Wir haben
keinen anderen Weg." (Siehe dazu Seite 3)
[Sowjetzone November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
55.
Chruschtschow: Berlin kein Tauschobjekt
"Stationierung nicht mit dem Verzicht auf Aufrüstung zu erhandeln"
[Sowjetzone November; Position: 16-16; Gewicht: 50]
56.
Zu diesen Punkten sagte Chruschtschow im einzelnen: Ein Hindernis für den Abschluß eines
Friedensvertrages sei die Haltung der Westmächte und der Bundesrepublik, die nicht die
Realität anerkennen wollten, daß es zwei deutsche Staaten gebe: die Bundesrepublik mit einer
kapitalistischen Staatsgrundlage und die Zone, die ein sozialistisches System besitze. Die
Haltung des Westens laufe praktisch auf eine Verewigung des heute in Deutschland
bestehenden Zustandes hinaus.
[Sowjetzone November; Position: 16-16; Gewicht: 50]
57.
Chruschtschow, die freie Stadt Berlin werde so lange bestehen bleiben, "wie ihre Einwohner
es wünschen". Die Erklärung der sowjetischen Regierung enthalte im übrigen genügend
Garantien für den Status einer freien Stadt, dodi sei die Sowjetunion bereit, auf Wunsch der
anderen Mächte weitere Abkommen einzugehen.
[Sowjetzone November; Position: 16-16; Gewicht: 50]
58.
Chruschtschow bestätigte ausdrücklich, daß die Freie Stadt Berlin Korridore für den Warenund Personenverkehr nach beiden Richtungen haben müsse. Sie könnten den Korridoren
ähneln, die seinerzeit Danzig besessen habe.
[Sowjetzone November; Position: 16-16; Gewicht: 50]
59.
Chruschtschow, das hänge davon ab, ob die USA seine Vorschläge vollständig oder nur zum
Teil ablehnen. Im letzteren Falle seien Verhandlungen über Einzelheiten durchaus natürlich,
und "wir wären zu Konferenzen und Zusammenkünften bereit".
[Sowjetzone November; Position: 16-16; Gewicht: 50]
60.
Chruschtschow
[Sowjetzone November; Position: 17-17; Gewicht: 50]
Entwicklung
Frieden
1.
Der persönliche Schriftverkehr soll bei unseren Gegebenheiten dem Hauptziel dienen, das
sich die Völker stellen - der Gewährleistung des Friedens und der friedlichen Koexistenz
zwischen den Staaten, ganz gleich welchen sozialen Systems.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
2.
die von den USA und von Großbritannien im Nahen und Mittleren Osten getan wurden. Die
USA und Großbritannien haben den Frieden in diesem Raum verletzt, sie sind mit ihren
Truppen in den Libanon und in Jordanien eingedrungen.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
3.
UN im Leid des zweiten Weltkrieges geboren worden ist. Es ist bekannt, daß die Menschheit
ihre Erwartungen auf die Wahrung des Friedens an die Tätigkeit der UN und ihres
Sicherheitsrats geknüpft hat, der berufen ist, die Hauptverantwortung für die Erhaltung des
Weltfriedens zu tragen.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
4.
China keine vollwertigen wirksamen Körperschaften am Werk der Wahrung des Friedens und
der Gewährleistung der Sicherheit, Wie dies die Charta dieser Organisation fordert, sein
können.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
5.
Gegenüber dem Volk der USA hegen wir die freundschaftlichsten Gefühle, und wir sind
bestrebt, zwischen unseren Ländern umfassende kulturelle und wirtschaftliche Beziehungen
zu entwickeln. Wir wollen, daß sich unsere Völker besser kennenlernen und gemeinsame
Anstrengungen zur Erhaltung und Festigung des Friedens, zur Beseitigung der Entfremdung
zwischen den Völkern unternehmen, damit alle Staaten miteinander auf der Grundlage
wirklicher guter; Nachbarschaft 1 .ben. Die Einstellung der Sowjetmenschen zum
amerikanischen Volk ist gut bekannt.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
6.
Sicherheitsrat als Friedensinstrument
Jetzt möchte ich mich wieder der Hauptsache zuwenden, die in diesem Falle der einzige
Gegenstand unserer gegenwärtigen Korrespondenz sein sollte - wie man schneller wirksame
Maßnahmen zur Beseitigung der militärischen Intervention der USA und der Großbritanniens
im Nahen und Mittleren Osten treffen kann. ■
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
7.
Nein, Herr Präsident, die Interessen der Sicherung des Friedens in der ganzen Welt und der
Festigung der Sicherheit fordern von uns ein vernünftiges Herangehen, das es ermöglichen
würde, einen positiven Beschluß zu fassen, und das den Frieden gewährleisten würde.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
8.
Seit den ersten Tagen der amerikanischbritischen Intervention im Nahen und Mittleren Osten
ist die Sowjetunion für die Annahme unverzüglicher Maßnahmen eingetreten, um die
Aggression nicht zuzulassen und die gefährliche Spannung zu beseitigen, die durch die
Aktionen der USA und Großbritanniens geschaffen wurde. Zu diesem Zweck schlugen wir
die Einberufung einer Konferenz der Regierungschefs der fünf Mächte - der UdSSR, der
USA, Englands, Frankreichs und Indiens - unter Teilnahme des UN-Generalsekretärs, Herrn
Hammarskjöld, vor.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
9.
Die Sowjetunion und alle friedliebenden Länder treten für den Anbruch einer solchen Zeit ein
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
10.
Gerade deshalb müssen die Großmächte übereinkommen, keine Schritte zu tun, die die Welt
an den Rand von Kriegskatastrophen bringen würden.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
11.
Wenn die USA-Regierung den Weg der Achtung der legitimen souveränen Rechte des großen
chinesischen Volkes beschreitet, so wird dies zweifellos von allen Völkern mit Befriedigung
als ernster Beitrag der Vereinigten Staaten von Amerika zur Festigung des Friedens gewürdigt
werden.
[Krieg September; Position: 9-9; Gewicht: 50]
12.
Nur ein demokratisches Frankreich und ein demokratisches Deutschland könnten eine
gemeinsame Sprache und den Weg zur friedlichen Zusammenarbeit finden.
[Krieg September; Position: 13-13; Gewicht: 50]
13.
Zum Schluß vergißt der sowjetische Ministerpräsident nicht, zu versichern, das sowjetische
Volk wünsche, daß Frankreich auf der internationalen Bühne die Rolle einer großen
demokratischen Nation spiele.
[Krieg September; Position: 13-13; Gewicht: 50]
14.
Die Beschießung der Insel Quemoy und der anderen nationalchinesisclien Küsteninseln vor
dem chinesischen Festland ist von der Chinesischen Volksrepublik vorläufig für sieben Tage
eingestellt worden. Die Anordnung tritt am Montag in Kraft.
[Krieg Oktober; Position: 4-4; Gewicht: 50]
15.
Ministerpräsident Chruechtschow sagte am Freitagabend "in Moskau: "Wir brauchen keinen
Krieg". Um die kommunistische Gesellschaft aufzubauen, sei vielmehr Frieden notwendig.
Chruschtschow sprach auf einem Empfang im Kreml. Generallinie der sowjetischen
Außenpolitik sei die friedliche Koexistenz und Freundschaft zwischen allen Völkern. Deshalb
erstrebe Moskau die weitere Verbesserung der 'Beziehungen zu allen Völkern,
[Krieg November; Position: 6-6; Gewicht: 50]
16.
Lippmann: Moskau will keinen Krieg
Abschließender Bericht über das Gespräch mit Chruschtschow
[Krieg November; Position: 13-13; Gewicht: 50]
17.
Er bestritt, eine gewaltsame Aufhebung des Viermächtestatus der Stadt gefordert zu haben:
"Als wir von Berlin sprachen, haben, wir nicht erklärt, daß wir gegen den Westen kämpfen
v/erden. In unseren Reden war darüber nichts gesagt. Aber wir sprechen nach wie vor davon,
daß die Aggressoren eine vernichtende Niederlage erleiden werden, wenn sie die
Sowjetunion, die sozialistischen Länder überfallen."
[Krieg November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
Diplomatie
1.
Die Sowjetregierung ist der Meinung, daß auf jede Art und Weise die Kontakte und
Beziehungen zwischen den Staatsmännern aller Länder entwickelt werden müssen.
Persönliche Begegnungen der Regierungschefs können die bestehende Spannung mindern und
zu Vertrauen und gegenseitigem Verständnis zwischen den Staaten beilragen. Sie werden
helfen, schneller das Eis des kalten Krieges zu schmelzen. Wir messen solchen Kontakten
eine besonders große Bedeutung bei, und wie Sie wissen, haben wir schon im Dezember
vergangenen Jahres vorgeschlagen, eine Konferenz der Staatsmänner auf höchster Ebene
einzuberufen. Wir sind überzeugt, daß eine Konferenz auf höchster Ebene in der
Zusammensetzung, wie wir sie früher vorgeschlagen haben, helfen wird, wenn sich alle ihre
Teilnehmer bemühen, Wege und Mittel zu Éhden, um den Zustand des kalten Krieges zu
liquidieren und den Ausbruch cines heißen Krieges unmöglich zu machen.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
2.
Lassen Sie uns alles Notwendige tun, damit ein solches Treffen, das alle Völker erwarten,
nicht bis ins Unendliche verschöben wird. Wir erwarten Ihre Zustimmung zu unserem
Vorschlag über eine Konferenz auf höchster Ebene und sind bereit, jederzeit an einer solchen
Konferenz teilzunehmen. Die schnellste Einberufung einer Gipfelkonferenz liegt im Interesse
aller Staaten, der großen wie der kleinen.
Abschließend möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, daß die Regierung der USA den
Vorschlag über die Einberufung einer außerordentlichen Tagung der UN-Vollversammlung
unterstützen wird, was ein guter Schritt zur Minderung der Spannung sein könnte und den
Boden für die Beschleunigung eines Gipfeltreffens vorbereiten würde.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
3.
Tschu En-lai hatte seinen Vorschlag am Samstag auf der sogenannten Obersten
Staatskonferenz gemacht, der die führenden Parteipolitiker
[Krieg September; Position: 6-6; Gewicht: 50]
4.
Ich denke, daß sich jeder Mensch, der wirklich Sorge um das Schicksal des Friedens an den
Tag legt, dafür aussprechen muß, daß die so anomale und gefährliche Lage bereinigt wird, die
infolge des gegenwärtigen politischen Kurses der USA im Fernen Osten entstanden ist.
[Krieg September; Position: 9-9; Gewicht: 50]
5.
China hatte zwar auch einen .Gewaltverzicht gewünscht, wollte Formosa davon jedoch
ausschließen, das eine innerchinesische Angelegenheit sei. Ministerpräsident Tschu En-lai
sagte in Peking, China wolle keinen Krieg.
[Krieg September; Position: 11-11; Gewicht: 50]
6.
Kurz nach Beginn der Warschauer Besprechungen teilte Radio Moskau mit, daß die
Sowjetunion die Formosafragé auf die Tagesordnung der Vollversammlung der Vereinten
Nationen bringen wolle, die am Dienstag in New York beginnt.
[Krieg September; Position: 11-11; Gewicht: 50]
7.
Eine Woche Feuerpause in der Formosa-Straße
Peking schlägt Verhandlungen vor / Beschießung Quemoys bisher eine Strafaktion
[Krieg Oktober; Position: 4-4; Gewicht: 50]
8.
nseln bringen, vorausgesetzt, daß es keinen amerikanischen Geleitschutz gebe. Der
Verteidigungsminister schlägt ferner vor, daß Taiwan (Formosa) und die Chinesische
Volksrepublik Verhandlungen über eine friedliche Regelung des Formosa-Konflikts führen.
Die Formosafrage sei eine innerchinesische Angelegenheit, die die Vereinigten Staaten nichts
angehe.
[Krieg Oktober; Position: 4-4; Gewicht: 50]
9.
In dem Aufruf heißt es: "Aus menschlichen Gründen habe ich angeordnet, daß an der FukienFront vom 6. Oktober an für sieben Tage die Beschießung eingestellt wird. Innerhalb dieser
Periode könnt ihr unbehindert Versorgungsgüter mit Schiffen zu den Inseln bringen,
vorausgesetzt, daß es keinen amerikanischen Geleitschutz gibt.
[Krieg Oktober; Position: 4-4; Gewicht: 50]
10.
Der Krieg zwischen euch und uns dauert bereits 30 Jahre. Es ist nicht gut, daß er noch nicht
beendet ist. Wir schlagen vor, daß Verhandlungen geführt werden, um eine friedliche
Regelung zu erreichen."
[Krieg Oktober; Position: 4-4; Gewicht: 50]
11.
Die chinesisch-amerikanischen Botschafterbesprechungen in Warschau über die Fernostkrise
sind nach zweieinhalb Stunden am Samstag auf Freitag vertagt worden. Dem Vernehmen
nach soll die lange Pause den Regierungen Gelegenheit geben, die beiderseits modifizierten
Standpunkte zu prüfen. In Warschau wurde die Pause als ein gutes Omen gedeutet.
[Krieg Oktober; Position: 4-4; Gewicht: 50]
12.
m Samstag nahm überraschend auch der Leiter der Westeuropa-Abteilung im Pekinger
Außenministerium, Huan Hua, teil. Obwohl über den Charakter der Mission Huas, der auf der
Harvard-Universität studiert hat, strengstes Stillschweigen bewahrt wird, sickerte durch, daß
er neue Instruktionen aus Peking mitgebracht hat. Es wird angenommen, daß die
versöhnlicheren Töne in Amerika berücksichtigt worden sind. Huan Hua, der seinerzeit
George C. Marshall auf seiner fehlgeschlagenen Chinamission als chinesischer
Verbindungsoffizier beigegeben worden war, soll nach Bern gehen.
[Krieg Oktober; Position: 4-4; Gewicht: 50]
13.
Peking bietet Formosa wieder Verhandlungen an
[Krieg Oktober; Position: 10-10; Gewicht: 50]
14.
Der chinesische Verteidigungsminister Peng Teh-huai hat in seinem Tagesbefehl an die
kommunistischen Streitkräfte, in dem er die Verlängerung des Waffenstillstandes ankündigte,
erklärt, man wolle nun die Maßnahmen der Gegenseite abwarten.
[Krieg Oktober; Position: 10-10; Gewicht: 50]
15.
Friedensverhandlungen ohne Beteiligung Amerikas aufzunehmen.
[Krieg Oktober; Position: 10-10; Gewicht: 50]
16.
Ziel der verlängerten Waffenruhe soll es nach der Pekinger Erklärung sein, "unseren
Landsleuten auf Quemoy, den Soldaten und den Zivilisten", ausreichende Versorgung mit
Nahrungsmitteln und auch Waffen zu ermöglichen, um ihre Stellung zu stärken, Schon
während der Beschießung von Quemoy hatten die Chinesen die Garnison der Insel
aufgefordert, überzulaufen.
[Krieg Oktober; Position: 10-10; Gewicht: 50]
17.
Irgendein technischer Irrtum oder ein absurder Zwischenfall könnte den beginn eines Krieges
bedeuten. Die Sowjetunion befürworte aus diesem Grunde hartnäckig Abkommen, die den
Krieg ausschlössen. Malik sagte __
[Krieg November; Position: 4-4; Gewicht: 50]
18.
Hamlett werde auch in Zukunft entsprechend den Viermächteabkommen die Sowjets für die
Unantastbarkeit der West-Berliner Grenzen verantwortlich machen.
[Sowjetzone August; Position: 8-8; Gewicht: 50]
19.
Britische Unteroffiziere freigelassen
Berlin, 14. September (UPI). Ein britischer Unteroffizier ist nach einer offiziellen Mitteilung
in West-Berlin, elf Tage nach seinem Verschwinden in der Sowjetzone, am Samstag bei
Helmstedt an der Zonengrenze freigelassen worden. Formalitäten wurden dabei vori östlicher
Seite nicht verlangt. Der Engländer war am 2. September auf der Fahrt von Helmstedt nach
West-Berlin von der Autobahn abgekommen. Schon am Freitagabend war ein anderer
britischer Unteroffizier, der vor zwölf Tagen in der Zone verschwunden war, ohne
Formalitäten den britischen Behörden übergeben worden.
[Sowjetzone September; Position: 12-12; Gewicht: 50]
20.
"Einfrieren" des gegenwärtigen Zustandes. Polen habe nicht die Absicht, die Neufassung des
Planes bei der Genfer Atomkonferenz vorzutragen. Auf die Frage, wie Polen seinen
Vorschlag an die interessierten Mächte herantragen wolle, verwies Rapacki, ohne sich
festlegen zu lassen, auf die Unausweichlichkeit diplomatischer Kontakte.
[Sowjetzone November; Position: 5-5; Gewicht: 50]
21.
In politischen Kreisen Ost-Berlins neigt man nunmehr zu der Auffassung, daß die Sowjets
über das Berlin-Problem zunächst Viermächteverhandlungen- vorschlagen und versuchen
werden, die Zone ins Spiel zu bringen
[Sowjetzone November; Position: 9-9; Gewicht: 50]
22.
Zuständige Stellen in Bonn erklären, daß der sowjetische Botschafter Smirnow in seiner
Unterredung mit dem Kanzler nur erklärt habe, daß eine Aktion gegen Berlin zu erwarten sei,
aber nicht dargelegt habe, welcher Art sie sein werde. Smirnow hat, wie sich ergibt, von der
Aufhebung des "Besatzungsstatuts" für Berlin gesprochen mit der Bemerkung, seine
Regierung hoffe, damit einen Beitrag zur Entspannung zu leisten, der vom ganzen deutschen
Volk begrüßt werde.
[Sowjetzone November; Position: 13-13; Gewicht: 50]
Deutschland
1.
Moskau rechnet mit Deutschland
Chruschtschow wünscht einen Pakt nach der Wiedervereinigung
[Krieg November; Position: 8-8; Gewicht: 50]
Wiedervereinigung
1.
Auf die Frage, ob er freien Verhandlungen zwischen den beiden Teilen Deutschlands
zustimmen und ein von ihnen ausgehandeltes Uebereinkommen annehmen würde, antwortete
Chruschtsdiow sofort mit Ja
[Krieg November; Position: 8-8; Gewicht: 50]
2.
Moskau rechnet mit Deutschland
Chruschtschow wünscht einen Pakt nach der Wiedervereinigung
[Krieg November; Position: 8-8; Gewicht: 50]
3.
Chruschtschow erklärte dann, warum er ein deutsch-sowjetisches Abkommen
fürwahrsdieinlich halte. Falls Westdeutschland einen Krieg gegen den Osten beginne, könnte
die Sowjetunion mit ihren Raketen Deutschland rasch zerstören. Aber wenn die Sowjetunion
Deutschland ermutige, sich gegen den Westen zu wenden, wären die Deutschen allein stärker
als Großbritannien.
[Krieg November; Position: 8-8; Gewicht: 50]
Abrüstung
1.
Sie äußerte sich demnach zur Ankündigung des sowjetischen Außenministers Gromyko, der
am Dienstagabend gesagt hatte, die Sowjetunion werde ihre Atomwaffen versuche solange
fortsetzen, bis sie jene Zahl von Versuchen erreicht, habe, wie sie zusammen von Amerika
und Großbritannien seit - dem 31. März dieses Jahres - dem Tage der Einstellung der
sowjetischen Versuche - vorgenommen wurden.
[Krieg Oktober; Position: 8-8; Gewicht: 50]
2.
"Friedensparade" in Moskau
Moskau, 7. November (UPI/dpa). Die Feiern zum 4.1. Jahrestag der Oktober - Revolution
haben am Freitag in Moskau mit einer Militärparade auf dem Roten Platz begonnen, die zu
den kleinsten seit Bestehen des sowjetischen Regimes gehörte. Westliche Diplomaten
sprechen von einer "Friedensparade". Verteidigungsminister Malinowski richtet in seiner
Rede vor den Truppen nur gelegentlich Angriffe gegen die Westmächte, hob aber dafür um so
stärker die Fortschritte der Sowjetunion auf wissenschaftlichem, industriellem und
landwirtschaftlichem Gebiet hervor. Die traditionelle Luftparade der sowjetischen
Luftstreitkräfte wurde in letzter Minute abgesagt.
[Krieg November; Position: 6-6; Gewicht: 50]
3.
Rapacki hat am Dienstag in einer Pressekonferenz seinen Plan einer atomwaffenfreien Zone
in Mitteleuropa in neuer Form vorgelegt. Danach soll die völlige Atomwaffenfreiheit dieser
Zone erst auf eine zeitlich zweite Etappe verlegt werden. In einer ersten Etappe soll die
Atombewaffnung lediglich unter Kontrolle auf ihrem gegenwärtigen Stand ,;einfrieren"; die
Atomwaffenproduktion soll verboten sein. Der zweiten Etappe, die bisher den Gesamtplan
Rapackis umfaßt hatte, soll eine Einigung über die kontrollierte Herabsetzung der
konventionellen Streitkräfte vorausgehen. Sie soll zugleich mit dieser in Kraft treten.
[Sowjetzone November; Position: 5-5; Gewicht: 50]
4.
Inder ersten würde ein Kernwaffenverbot auf dem Territorium Polens, der Tschechoslowakei,
der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland
ausgesprochen, und es würden Verpflichtungen übernommen, die dazu führen sollten, von der
Ausrüstung mit Kernwaffen und entsprechenden Vorrichtungen derjenigen Streitkräfte auf
dem Territorium der Zone abzusehen, die sie bis heute nicht besitzen. Gleichzeitig würden
entsprechende Kontrollmaßnahmen eingeführt. Dies würde also ein Einfrieren der atomaren
Rüstungen in der vorgeschlagenen Zone bedeuten. Der Verwirklichung der zweiten Etappe
würde eine Diskussion über eine entsprechende Herabsetzung der konventionellen Streitkräfte
vorausgehen. Diese Reduzierung würde gleichzeitig mit der vollständigen Entatomisierung
der Zone in Kraft treten und ebenfalls von entsprechenden Kontrollmaßnahmen begleitet sein.
[Sowjetzone November; Position: 5-5; Gewicht: 50]
Feindseelig
1.
Chruschtschow polemisiert
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
2.
Zugleich haben die Völker vieler Länder Asiens und Afrikas, die von den imperalistischen
Mächten grausam geknechtet wurden, ihre nationale Unabhängigkeit im Kampf gegen die
einheimischen und die fremdländischen Unterdrücker errungen. Die Völker einer Anzahl
anderer Länder dieser Kontinente des Erdballs führen einen nationalen Befreiungs» kampf,
und es steht außer Zweifel, daß sie siegen werden. Keinerlei ausländische
Kolonialistenbajonette vermögen das zu verhindern, denn das Ende des Kolonialismus ist
gekommen. Das ist der unausweichliche Gang der Geschichte, das ist der Wille der Völker.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
3.
Moskau erwidert Amerika mit Gegendrohungen
[Krieg September; Position: 4-4; Gewicht: 50]
4.
Es wird vermutet, die Sowjets wollten im Augenblick genau das tun, was sie den Vereinigten
Staaten vorwerfen: die Spannung in der Welt erhöhen, in Europa vielleicht big an den Rand
einer größeren Krise gehen und die 'Westmächte unter dem Druck solcher Stimmungen und
Ereignisse an ihre Abrüstungskonzeptionen heranmanövrieren.
[Krieg November; Position: 9-9; Gewicht: 50]
5.
Auseinandersetzung um die chinesischen Küsteninseln Anlaß zu der Meinung gegeben hat,
sie könnten ein Nachgeben des Westens in den Abrüstungsberatungen herbeiführen
[Krieg November; Position: 9-9; Gewicht: 50]
6.
In Konferenzkreisen wird die Anspielung Kusnezows vom Montag beachtet, insbesondere die
Staaten, die über Massenvernichtungsmittel verfügten, hätten die Pflicht, den Krieg und
Ueberraschungsangriffe zu verhindern. Das wird als Absicht der Sowjets gewertet, clie
Vereinigten Staaten auf den Pfad zweiseitiger Vereinbarungen zu locken und. das westliche
Lager zu spalten,
[Krieg November; Position: 9-9; Gewicht: 50]
7.
Chruschtschow ziele zweifellos darauf ab, das Ansehen der Zonenregierung durch die
Uebergabe des Berliner Ostsektors an Pankow zu erhöhen und damit die Westmächte am
neuralgischsten Punkt der großen Auseinandersetzung zu Verhandlungen mit der Zone zu
zwingen.
[Krieg November; Position: 12-12; Gewicht: 50]
8.
In der Note heißt es dann im einzelnen: Die sowjetische Regierung versucht sechs Monate
lang nicht, irgendwelche Aenderungen in der gegenwärtigen Regelung von Militärtransporten
von West-Berlin in die Bundesrepublik vorzunehmen, die von den USA, Großbritannien und
Frankreich durchgeführt Verden.
Sie erachtet eine solche Zeitspanne für völlig ausreichend, um eine gesunde Basis für die
Lösung der Frage zu finden, die die veränderte Situation Berlins nach sich zieht, und um die
Möglichkeit jeder Komplikationen zu verhindern, vorausgesetzt natürlich, daß die
Regierungen der Westmächte solche Komplikationen nicht suchen.
[Sowjetzone November; Position: 18-18; Gewicht: 50]
9.
Während der obengenannten Zeitspanne werden die Parteien Gelegenheit haben, in der Praxis
ihren Wunsdi zu beweisen, die internationale Spannung durch die Regelung der Berlin-Frage
abzubauen.
Wenn die obengenannte Zeitspanne nicht dazu genützt wird, ein entsprechendes Abkommen
zu erzielen, so wird die Sowjetunion dann in Uebereinstimmung mit der DDR die geplanten
Maßnahmen verwirklichen
[Sowjetzone November; Position: 18-18; Gewicht: 50]
Militär der Sowjetunion und Chinas
1.
Chruschtschow glaubt nicht an Krieg
Moskau, IG. Oktober (AP). Ministerpräsident Chruschtschow hat in einer Kundgebung in
Krasnodar am Mittwoch erklärt, die Entwicklung in der Sowjetunion und dsn sozialistischen
Staaten habe jetzt eine Stufe errcicnt, bei der jeder Versuch, einen Krieg zu entfesseln, mit der
Zerstörung des kapitalistischen Systems enden würde. Das sowjetische Lager sei jetzt so
stark, daß "die Imperialisten es kaum wagen werden, einen neuen Krie* gegen uns zu
beginnen".
[Krieg Oktober; Position: 11-11; Gewicht: 50]
Aufrüstung
1.
Wenn die Parole "Jedermann ein Soldat" in kleinen Ländern wie etwa der Schweiz, bis zu
einem gewissem Grade wenigstens, Gültigkeit hat, so versetzt dies die Welt nicht in
Schrecken. Wenn aber China mit seinen heute weit über sechshundert Millionen Menschen
beschließt, sich in ein "Volk in Waffen" zu verwandeln, so ist dies ein atemberaubender
Vorgang, Und in China handelt es sich nicht um die Männer im militärdienstpflichtigen Alter,
sondern auch um die Jugend und die Frauen. Ueber eine Altersgrenze nach oben ist bisher
ebenfalls nichts bekanntgeworden. Heute schon gibt es schätzungsweise hundert Millionen
Angehörige der neuen chinesischen Milizformationen. Dabei ist die Bewegung "Jedermann
ein Soldat" erst seit der Mittelostkrise, ja mit großem Schwung erst Ende August, also seit der
Beschießung von Quemoy, im Gange.
[Krieg Oktober; Position: 6-6; Gewicht: 50]
2.
Bei den genannten Zahlen ist die eigentliche Armee der Chinesischen Volksrepublik, die
"Volksbefreiungsarmee", nicht mit gerechnet. Ihre Stärke wird gemeinhin mit 2,5 Millionen
Mann angegeben, ihre Reserve mit fünfzehn Millionen. Daneben hat schon immer eine
Miliztruppe bestanden, die einst aus den "Roten Schutzkorps" hervorgegangen ist. Diese alte
Miliz umfaßte bisher zehn Millionen Mann, vielleicht aber auch mehr. Im Gegensatz-zv den
Soldaten der Volksbefreiungsarmee sind die Milizmänner Zivilisten, die entweder neben ihrer
Berufsarbeit zu militärischen Diensten herangezogen oder auch richtiggehend mobilisiert
werden. Bisher besaßen die beiden Küstenprovinzen Fukien und Chekiang, die Formosa
gegenüberliegen, die stärksten Milizformationen. In manchen Küstengebieten ziehen die
Bauern "mit Sichel und Gewehr" in die Felder. Die nationalchinesischen Truppen haben es in
den vergangenen Jahren gelegentlich mit den Milizen zu tun gehabt.
[Krieg Oktober; Position: 6-6; Gewicht: 50]
3.
Man kann sagen, daß mit den neuen Milizen, die seit kurzem zusammengetrommelt werden,
das bisherige Milizsystem geradezu phantastisch
[Krieg Oktober; Position: 6-6; Gewicht: 50]
4.
Mitte September gaben rötchinesische Zeitungen bekannt, in Hopei hätten sich schon sieben
Millionen Menschen, in Kansu acht Millionen, m Liaoning drei Millionen und in Shansi über
vier Millionen für die Milizen gemeldet.
[Krieg Oktober; Position: 6-6; Gewicht: 50]
5.
' Das Kommunique der ersten Sitzung der Expertenkonferenz über die
Ueberraschungsangriffe verrät eine beschränkte Bereitschaft auch auf der östlidien Seite, sich
auf das technisdie Studium von Schutzmaßnahmen einzulassen. Es spricht vom "Studium
etwaiger Maßnahmen, die der Verhinderung eines Ueberraschungsangriffs dienen könnten,
und über einen darüber an die Regierungen zu verfassenden Bericht". Diese Formulierung
verrät ein gewisses Maß von Uebereinstimmung, worüber überhaupt beraten werden soll.
[Krieg November; Position: 9-9; Gewicht: 50]
6.
"Pugwash"-Konferenz in Kitzbühel festgestellt worden sei, daß zur Zeit die USA und
Sowjetrußland über je 6000 A- und H-Bomben und England über tausend Bomben dieser Art
verfügten. Davon seien in West und Ost je 1500 sofort einsetzbar.
[Krieg November; Position: 20-20; Gewicht: 50]
7.
Die Kosten der atomaren Rüstung in der Welt werden für die nächsten zehn Jahre auf
insgesamt zwei Billionen Dollar berechnet.
[Krieg November; Position: 20-20; Gewicht: 50]
Demonstration der Macht
1.
Die Zusammenziehung russischer Truppen am Kaukasus und das Säbelrasseln mit der roten
militärischen. Kraft bei den kombinierten russisch-bulgarischen Manövern in der Nähe der
türkischen Grenze hatten die Welt beunruhigt Als wir General Coskum, dem stellvertretenden
türkischen Generalstabschef, die Frage stellten, wie er diese sowjetische Demonstration
beurteile, erhielten wir die Antwort: "Die Russen halten nach altem Brauch solche Manöver in
jedem Jahr ab." Der General lächelte dabei freundlich, und seine Augen blitzten vergnügt
hinter den Gläsern seiner dunklen Hornbrille. Auch sei die militärische Lage nach dem
Staatsstreich im Irak innerhalb des Bagdadpaktes keineswegs erschwert, fuhr er fort: "Der
Bagdadpakt hat auch jetzt volle militärische Wirksamkeit."
[Krieg September; Position: 1-1; Gewicht: 50]
2.
China hat am Donnerstag die Zone seiner Hoheitsgewässer auf zwölf Seemeilen ausgedehnt.
In diesem Bereich liegen auch die Inseln Quemoy und Matsu. Alle ausländischen
Kriegsschiffe und Flugzeuge wurden gewarnt, in die neue Zone einzudringen oder
einzufliegen. Eisenhower erklärte am Donnerstag, er werde nicht zögern, Truppen
einzusetzen, falls er das für die Sicherheit Formosas für notwendig halte.
[Krieg September; Position: 2-2; Gewicht: 50]
3.
Die neue Hoheitszone soll auch für Formosa gelten, das in der chinesischen
Regierungserklärung wiederum für die Volksrepublik beansprucht wurde. Amerika verletze
mit der militärischen Besetzung Formosas Hoheitsgebiet und Souveränität der Volksrepublik.
Die chinesische Grenzverordnung legt Grundlinien fest, die Basispunkte auf dem Festland
und die Küsteninseln miteinander zu verbinden. Erst von diesen Linien an beginnt die
Zwölfmeilenzone der Hoheitsgewässer. Das Seegebiet innerhalb der Linien wird als
Binnengewässer betrachtet, alle darin liegenden Küsteninseln entsprechend als Binneninseln.
[Krieg September; Position: 2-2; Gewicht: 50]
4.
Formosa hat am Freitag mitgeteilt, daß die kommunistische Blockade der Insel Quemoy
zunehme
[Krieg September; Position: 4-4; Gewicht: 50]
5.
durch kommunistischen Beschuß verhindert worden.
[Krieg September; Position: 4-4; Gewicht: 50]
6.
Diese Aktionen der Volksrepublik China stellen nur rechtmäßige Maßnahmen des
Selbstschutzes dar, die auch in der Charta der Organisation der Vereinten Nationen
vorgesehen sind.
[Krieg September; Position: 9-9; Gewicht: 50]
7.
Die Milizen müssen, provisorisch wenigstens, Überali einspringen können. Außerdem soll das
"Volk in Waffen" nach außen hin Chinas Entschlossenheit kundtun. Die Mobilisation des
Volkes soll abschreckend wirken und damit die politisdie Position des kommunistischen
China stärken.
[Krieg Oktober; Position: 6-6; Gewicht: 50]
Drohung
1.
ist am Freitag von Moskau mit einem neuen Beistandsversprechen für China beantwortet
worden.'Chruschtschow ist wegen "dringender Entscheidungen" vorzeitig aus seinem Urlaub
nach Moskau zurückgekehrt.
[Krieg September; Position: 4-4; Gewicht: 50]
2.
"Sind sie noch bei Verstand?" fragt das Sprachrohr des sowjetischen
Verteidigungsministeriums, "Krasnaja Swesda" (Roter Stern) am Freitag: "Sind sie sich
überhaupt dessen bewußt, wonach sie ausholen? Begreifen sie überhaupt, mit wem sie es zu
tun haben? Neun Jahre sind vergangen, seit auf der Weltkarte die Chinesische Volksrepublik
auftauchte. Das heutige China ist eine neue Großmacht. Die Sowjetmenschen haben ihre
Verbündeten noch nie im Stich gelassen."
[Krieg September; Position: 4-4; Gewicht: 50]
3.
Wer wird leugnen, daß China bestrebt ist, sein Territorium zu befreien, das in den
militärischen Stützpunkt einer ausländischen Macht verwandelt wurde und zur Quelle einer
ständigen Gefahr für das friedliche Leben des chinesischen Volkes geworden ist?"
[Krieg September; Position: 9-9; Gewicht: 50]
4.
Amerika will die sowjetischen Drohungen gegenüber dem Viermächtestatus Berlins, wie am
Wochenende in Washington bekannt wurde, im Dezember der Jahrestagung des Atlantikrates
mit dem Ziel einer gemeinsamen Garantieerklärung für Berlin vorlegen.
[Krieg November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
5.
Chruschtschow warnte die Bundesregierung vor Plänen, die Bundeswehr mit Kernwaffen
auszustatten, und sagte: "Wir möchten die leitenden Männer der Bundesrepublik darauf
hinweisen, daß sie sich auf einen gefährlichen Weg begeben. Auch Hitler gedachte, durch die
Verstärkung der Kriegsfurcht seinen Marsch nach Osten vorzubereiten, und wir wissen, wie
das endete ... Jeder Marsch gegen uns würde für Westdeutschland den Tod bedeuten.
[Sowjetzone November; Position: 6-6; Gewicht: 50]
6.
ie Westmächte könnten sich das Recht, in West-Berlin zu bleiben, auch nicht dadurch
erhandeln, daß sie auf die Remilitarisierung der Bundesrepublik verzichten.
[Sowjetzone November; Position: 16-16; Gewicht: 50]
Repression der Bevökerung der DDR
1.
Zum zweiten Male greift sie jetzt zur Selbsthilfe, die allerdings, unter den russischen
Bajonetten,
[Krieg September; Position: 5-5; Gewicht: 50]
2.
Aufruhr gegen das kommunistische Regime, der nur durch die russischen Tanks
niedergewalzt zu werden vermochte.
[Krieg September; Position: 5-5; Gewicht: 50]
Krieg
1.
Verbleiben eine ständige Gefahr für den Frieden
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
2.
Kriegsgefahr
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
3.
a keine Großmacht eine Aggression unternehmen kann, auch nicht gegen ein kleines Land.
Eine Aggression eines kleinen Landes gegen eine Großmacht ist im allgemeinen nicht
möglich. Ein kleines Land verfügt nicht über solche Divisionen, von denen Sie, Herr
Präsident, in Ihrer Botschaft sprechen. Wir müssen die realen Bedingungen und
Möglichkeiten berücksichtigen. Ein Weltkrieg kann nicht von einem kleinen Land ausgelöst
werden, sondern von einer Großmacht, die viele Divisionen und viele Atom- und
Wasserstoffwaffen besitzt, die über viele Raketen, Bomber und andere Vernichtungsmittel
verfügt
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
4.
Eine Freundschaft zwischen reaktionären Kreisen in Frankreich und den westdeutschen
Revanchisten ist nicht der Weg zum Frieden, sondern der Weg zum Kriege." Der sowjetische
Ministerpräsident wirft der französischen Regierung vor, die Meinung geändert zu haben und
auf die Politik Adenauers eingeschwenkt zu sein. In den letzten Tagen habe in Frankreich in
Presse, Rundfunk und
[Krieg September; Position: 13-13; Gewicht: 50]
5.
die ganze Gefahr zu zeigen, die der Menschheit droht, wenn die Vereinigten Staaten ihre
Aggressionspolitik nicht aufgeben, die ständig ernste Konfliktherde mal in dem einen, mal in
dem anderen Raum der Welt schafft. . "
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
6.
Jeder, der die entstandene Lage nüchtern betrachtet, muß anerkennen, daß die einzige und
tatsächliche Quelle der Spannung ih diesem Teil der Welt der Umstand ist, daß die USA sich
das seit alters her chinesische Territorium - Taiwan und. verschiedene andere Inseln angeeignet haben
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
Kriegsgefahr
1.
Der Sowjet-Botschafter in London, Malik, erklärte am Mittwoch in Glasgow, unter den
augenblicklichen internationalen Bedingungen bestehe die Gefahr eines Krieges.
[Krieg November; Position: 4-4; Gewicht: 50]
2.
Es wird vermutet, die Sowjets wollten im Augenblick genau das tun, was sie den Vereinigten
Staaten vorwerfen: die Spannung in der Welt erhöhen, in Europa vielleicht big an den Rand
einer größeren Krise gehen und die 'Westmächte unter dem Druck solcher Stimmungen und
Ereignisse an ihre Abrüstungskonzeptionen heranmanövrieren.
[Krieg November; Position: 9-9; Gewicht: 50]
3.
Moskau, 12, November (UPI). Die Botschaft der Sowjetzone in Moskau hat am Mittwoch ein
Memorandum von 20 Seiten unter den in Moskau tätigen Diplomaten verteilen lassen. Darin
wird der Vorwurf erhoben, daß von der Bundesrepublik und insbesondere von West-Berlin
aus eine subversive Kampagne gegen die Zone geführt werde. Ferner ließ die Botschaft derZone eine Note zirkulieren, in der alle Staaten aufgefordert wurden, die Kriegs-
Gefahr zu beachten, die durch die Aufrüstung der Bundesrepublik entstehe.
[Sowjetzone November; Position: 8-8; Gewicht: 50]
Kriegs-Drohung
1.
Osten Friede herrscht oder ob dieser Raum weiter ein gefährlicher Kriegsherd bleibt.
[Krieg September; Position: 9-9; Gewicht: 50]
2.
Die Drohung Chruschtschows, ein Angriff auf China sei ein Angriff auf die Sowjetunion, sei
ernst zu nehmen.
[Krieg September; Position: 11-11; Gewicht: 50]
3.
neue die völlige Einmütigkeit der UdSSR und der Volksrepublik China in der Hauptsache
bekräftigt wurde, nämlich, daß es notwendig ist, auch in Zukunft mit ailer Entschlossenheit
den Kampf gegen die aggressiven Kräfte zu führen . . ."
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
4.
"Ist es denn aber nicht offensichtlich, und zeugt nicht die ganze Erfahrung des Kampfes der
Völker für die nationale Befreiung und Unabhängigkeit davon, daß eine große Weltmacht wie
die Volksrepublik China niemals mit der Abtrennung eines Teils ihres Territoriums
einverstanden sein und sich noch weniger damit zufrieden geben wird, daß auf diesem
Territorium ausländische Streitkräfte mit dem Ziel einer Aggression gegen sie konzentriert
sind.
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
5.
Die Vereinigten Staaten könnten, gestützt auf diesen Vertrag, wie sie sich jetzt auf den
Vertrag mit Tschiang Kai-schek stützen, einen Krieg gegen die Sowjetunion anfangen
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
6.
enn auf die Volksrepublik China ein solcher Ueberfall verübt wird, so wird der Aggressor
unverzüglich die gebührende Abfuhr mit den gleichen Mittein zu spüren bekommen. Einen
Krieg gegen Volkschina zu entfesseln, bedeutet die Uebernahme einer schweren
Verantwortung vor der Menschheit, vor der Geschichte. Die Verantwortung dafür, Herr
Präsident, wird auch persönlich auf Sie fallen.
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
7.
Wenn die USA dies nicht gleich tun werden, so bleibt Volkschina kein anderer Weg als die
Vertreibung der ihr feindlichen Streitkräfte von ihrem Territorium, auf dem ein
Aufmarschgebiet für" den Ueberfall auf die Volksrepublik China geschaffen wird. Wir stehen
voll und ganz an der Seite der chinesischen Regierung und des chinesischen Volkes. Wir
unterstützen ihre Politik und werden sie unterstützen..."
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 65]
8.
Chruschtschow erklärte dann, warum er ein deutsch-sowjetisches Abkommen
fürwahrsdieinlich halte. Falls Westdeutschland einen Krieg gegen den Osten beginne, könnte
die Sowjetunion mit ihren Raketen Deutschland rasch zerstören. Aber wenn die Sowjetunion
Deutschland ermutige, sich gegen den Westen zu wenden, wären die Deutschen allein stärker
als Großbritannien.
[Krieg November; Position: 8-8; Gewicht: 50]
9.
Es heißt weiter, nur Verrückte würden so weit gehen, wegen der Erhaltung der
Besatzungsrechte in West-Berlin einen neuen Weltkrieg zu entfesseln. Das sozialistische
Lager werde zusammenstehen und Verletzungen der Grenzen der Sowjetzone als Angriff
gegen sich selbst betrachten.
[Sowjetzone November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
Kriegsdrohung durch China
1.
Formosa, Penghu und andere derartigen Gebiete müssen noch zurückgewonnen werden, und
die Regierung der Volksrepublik China hat das Recht, diese Gebiete durch alle geeigneten
Mittel zu einer geeigneten Zeit zurückzugewinnen."
[Krieg September; Position: 2-2; Gewicht: 50]
2.
"drohte Washington damit, die Beschießung Quemoys werde sofort wieder beginnen, falls
amerikanische Kriegsschiffe den Geleitschutz für Versorgungsschiffe nach Quemoy wieder
aufnehmen sollten.
[Krieg Oktober; Position: 10-10; Gewicht: 50]
3.
Der Verteidigungsminister drohte dem Marschall Tschiang Kai-schek mit einer Fortsetzung
des Krieges, wenn er sich nicht zu Friedensverhandlungen mit Peking bereit erklären sollte.
[Krieg Oktober; Position: 10-10; Gewicht: 50]
Abbruch Diplomatie
1.
Gleichzeitig wird der Kontakt, den die Vertreter der Streitkräfte und die anderen Vertreter der
Sowjetunion in Deutschland bisher mit den entsprechenden Vertretern der Streitkräfte und mit
anderen Vertretern der USA ebenso wie Großbritanniens und Frankreichs in Fragen bezüglich
Berlin hielten, beendet.
[Sowjetzone November; Position: 18-18; Gewicht: 50]
Annektierung Deutschlands
1.
In einem zweistündigen Gesprädi hat Chruschtschow dem amerikanischen Kommentator
Walter Lippmann dargelegt, warum er glaube, daß ein neuer deutsch-sowjetischer Pakt nach
der Wiedervereinigung Deutschlands ' nicht nur möglich, sondern wahrscheinlidier sei als zur
Zeit Hitlers.
[Krieg November; Position: 8-8; Gewicht: 50]
2.
von der Uebèrlegung aus; daß die Sowjetunion, seitdem sie im Besitz de.r Mittel- und
Kurzstreckenraketen ist, Deutschland, ganz Westeuropa, die .Türkei und Persien beherrschen
könne.
[Krieg November; Position: 8-8; Gewicht: 50]
3.
Chruschtschow erklärte dann, warum er ein deutsch-sowjetisches Abkommen
fürwahrsdieinlich halte. Falls Westdeutschland einen Krieg gegen den Osten beginne, könnte
die Sowjetunion mit ihren Raketen Deutschland rasch zerstören. Aber wenn die Sowjetunion
Deutschland ermutige, sich gegen den Westen zu wenden, wären die Deutschen allein stärker
als Großbritannien.
[Krieg November; Position: 8-8; Gewicht: 50]
4.
Die sowjetische Regierung spricht dann weiter von ihrer Bereitschaft, sich jederzeit an der
Vorbereitung eines Friedensvertrages mit ganz Deutschland zu beteiligen: "Das Fehlen eines
Friedensvertrages rechtfertigt jedoch in keiner Weise Versuche, das Besatzungsregime in
irgendeinem Teil Deutschlands aufrechtzuerhalten."
[Sowjetzone November; Position: 18-18; Gewicht: 50]
Annektierung Berlins
1.
Westliche Kreise in Genf sind geneigt, einen Zusammenhang zwisdien der Ankündigung
Chruschtschows über eine mögliche Abkehr der Sowjetunion vom Berliner Viermachtestatus
und den massiven Angriffen des stellvertretenden Außenministers Kusnezow in Genf gegen
die Vereinigten Staaten zu sehen.
[Krieg November; Position: 9-9; Gewicht: 100]
2.
das westliche Lager zu spalten, genau wie Chruschtschow mit seinen Drohungen gegen Berlin
offenbar die Furcht der kleinen Natomächte vor einem "Sterben für Deutschland" wecken
wolle.
[Krieg November; Position: 9-9; Gewicht: 100]
3.
Die Moskauer Drohung erschöpft sich nicht darin. Chruschtschow spielt höher; er greift härter
zu. Er hat damit auch die Bundesregierung genötigt, mit einer Erklärung zur Bedrohung
Berlins hervorzutreten.
[Krieg November; Position: 10-10; Gewicht: 50]
4.
Amerika und seinen westlichen Verbündeten über die Entschlossenheit bestehen, die Stellung
in West-Berlin gegen alle Drohungen der Sowjetunion oder der Zone zu halten.
[Krieg November; Position: 19-19; Gewicht: 50]
5.
Moskau droht das Berliner Statut zu beenden
Chruschtschow spricht von Verzicht auf das Potsdamer Abkommen / Scharfe Attacke gegen
Bonn
[Sowjetzone November; Position: 6-6; Gewicht: 100]
6.
Moskau, 10. November (UPI/dpa). Ministerpräsident Chruschtschow hat am Montag auf einer
Kundgebung in Moskau mit der Aufhebung des Potsdamer Abkommens gedroht. Dadurch
sollen vor allem die Besatzungsvorrechte in Berlin beendet und der sowjetische Anteil an der
Kontrolle über die Stadt der Regierung Grotewohl übertragen werden.
[Sowjetzone November; Position: 6-6; Gewicht: 50]
7.
Bei einem sowjetisch-polnischen Freundschaftstreffen im Sportpalast des Leninstadions sagte
Chruschtschow in Anwesenheit des polnischen Parteichefs Gomulka, es. sei korrekt, wenn die
Sowjetunion ihren Teil der Kontrolle Berlins an die Regierung in der Sowjetzone übergäbe.
Die Westmächte sollten: diesem Schritt folgen. Denn vom Potsdamer Abkommen, das die
Westmächte wiederholt verletzt hätten, sei allein die Viermächtekontrolle Berlins
übriggeblieben.
[Sowjetzone November; Position: 6-6; Gewicht: 50]
8.
Nach der Meldung des Allgemeinen Nachrichtendienstes der Zone (ADN) hat Chruschtschow
unter großem Beifall gefragt: "Ist es nicht an der Zeit, aus dieser Lage die entsprechenden
Schlußfolgerungen zu ziehen und unsere Einstellung zu diesen Teilen des Potsdamer
Abkommens zu überprüfen?
[Sowjetzone November; Position: 6-6; Gewicht: 50]
9.
Gomulka soll nach den vorliegenden Meldungen den sowjetischen Standpunkt in der Frage
einer Revision des Potsdamer Abkommens unterstützt haben. Zum Abschluß der
Besprechungen unterzeichneten Chruschtschow und Gomulka im Kreml eine sowjetischpolnische Erklärung. (Ein Bericht über ein Interview Walter Lippmanns über ein
Deutschlandgespräch mit Chruschtschow befindet sich auf Seite 3.)
[Sowjetzone November; Position: 6-6; Gewicht: 50]
10.
Revision des Viermächtestatuts von Berlin unterstützt.
[Sowjetzone November; Position: 9-9; Gewicht: 50]
11.
In politischen Kreisen Ost-Berlins neigt man nunmehr zu der Auffassung, daß die Sowjets
über das Berlin-Problem zunächst Viermächteverhandlungen- vorschlagen und versuchen
werden, die Zone ins Spiel zu bringen
[Sowjetzone November; Position: 9-9; Gewicht: 50]
12.
Realisierung der Vorschläge Chruschtschows vorstellt. Neu war dabei Ulbrichts Hinweis die
Westalliierten sollten in West-Berlin das Besatzungsstatut beseitigen
[Sowjetzone November; Position: 9-9; Gewicht: 50]
13.
Moskau wünscht West-Berlin als neues Danzig
Die Deutschlandabkommen aufgekündigt / Sechs Monate Frist für Verhandlangen
[Sowjetzone November; Position: 15-15; Gewicht: 100]
14.
n Noten an die Westmächte, Bonn und Ost-Berlin die Viermäehte-Abkommen über
Deutschland für ungültig erklärt. Den Westmächten wurde eine Frist von sechs Monaten für
die Verhandlungen gestellt. Bei deren Scheitern will die Sowjetunion einseitig vorgehen.
West-Berlin soll nadi Ablauf dieser "Stillhalte-Periode" eine "freie entmilitarisierte Stadt"
werden, unabhängig von der Bundesrepublik und von der Zone, garantiert von den vier
Mächten. Die Vereinten Nationen sollen an der Kontrolle über den neaen Status West-Berlins
beteiligt werden. In Bonn wird die Situation als sehr ernst angesehen.
[Sowjetzone November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
15.
Auf einer Pressekonferenz sagte Chruschtschow in Moskau, die Berlin-Vorschläge seien kein
Ultimatum an den Westen. Hinter ihnen stehe der Wunsch, die Welt von einem
"Krebsgeschwür" zu befreien. Auf die Frage jedoch, was seine Regierung unternehmen
würde, falls Amerika die Vorschläge ablehne, seine «Truppen nicht aus Berlin abziehe und
sich audi nicht in Verhandlungen mit der Zone einlasse, antwortete Chruschtschow, die
Sowjetunion werde sich durch nichts von ihren Vorschlägen abbringen lassen: "Wir haben
keinen anderen Weg." (Siehe dazu Seite 3)
[Sowjetzone November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
16.
Die Sowjetzone soll ihre volle Souveränität zu Lande, zu Wasser und in der Luft erhalten. Für
den Fall, daß die Westmächte mit der Beseitigung ihrer Besatzungsbefugnisse und der
Umbildung West-Berlins zu einer freien Stadt einverstanden sein sollten, erklärt sich die
Sowjetunion bereit, im Namen der vier Mächte die erforderlichen Kontakte mit dem
Sowjetzonenregime in den West-Berlin betreffenden Fragen wahrzunehmen.
[Sowjetzone November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
17.
In den Noten wird ferner angekündigt, daß die Sowjetunion nach Ablauf der
Sechsmonatsfrist, in der angesichts der Möglichkeiten von Verhandlungen zwischen Berlin
und den beiden deutschen Staaten keine Aenderungen an den alliierten Verkehrsbedingungen
vorgekommen werden sollen, alle Berlin betreffenden Kontakte ihrer militärischen und
zivilen Dienststellen in Deutschland mit den entsprechenden Organen der Westmächte
aufgeben würde.
[Sowjetzone November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
18.
Chruschtschow: Berlin kein Tauschobjekt
"Stationierung nicht mit dem Verzicht auf Aufrüstung zu erhandeln"
[Sowjetzone November; Position: 16-16; Gewicht: 50]
19.
. Die Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Status von West-Berlin sei unrealistisch, weil sie
nicht von der Existenz deutscher Staaten ausgehe.
[Sowjetzone November; Position: 16-16; Gewicht: 50]
20.
Der Kreml stellt eine Frist von sechs Monaten
Die Note an die Westmächte / Souveränität der Zone auf dem Lande und in der Luft
[Sowjetzone November; Position: 18-18; Gewicht: 50]
21.
ïn ihrer Note an die Westmächte hat die sowjetische Regierung am Donnerstag
vorgeschlagen, alle Besatzungstruppen - eventuell unter Aufsicht der Vereinten Nationen aus Berlin abzuziehen und die Westsektoren "einstweilen" zu einer "entmilitarisierten freien
Stadt" zu machen.
[Sowjetzone November; Position: 18-18; Gewicht: 50]
22.
Während der obengenannten Zeitspanne werden die Parteien Gelegenheit haben, in der Praxis
ihren Wunsdi zu beweisen, die internationale Spannung durch die Regelung der Berlin-Frage
abzubauen.
Wenn die obengenannte Zeitspanne nicht dazu genützt wird, ein entsprechendes Abkommen
zu erzielen, so wird die Sowjetunion dann in Uebereinstimmung mit der DDR die geplanten
Maßnahmen verwirklichen
[Sowjetzone November; Position: 18-18; Gewicht: 50]
Forderung
1.
Wir bedauern, daß Sie und Herr Macmillan es nicht für möglich gehalten haben, diesen
unseren Vorschlag anzunehmen, so daß die Frage der Einberufung einer Konferenz der
Regierungschefs der fünf Mächte unter Teilnahme des UN-Generalsekretärs keine positive
Lösung erfahren hat.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
2.
daß die Forderungen der Völker über die unverzügliche Einberufung einer solchen Konferenz
mit dem Ziel der Einstellung der bewaffneten Intervention im Libanon und in Jordanien und
die Entschlossenheit der friedliebenden Staaten, der Aggression im Nahen und Mittleren
Osten ein Ende zu bereiten,
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
3.
Die Frage der völligen Einstellung der bewaffneten Intervention im Nahen und Mittleren
Osten und der Schaffung von Voraussetzungen, die die Völker dieses Gebietes von der
ausländischen Einmischung befreien würden, erfordert nach wie vor die schnellste Lösung.
Die ausländischen Truppen müssen unverzüglich aus dem Libanon und Jordanien abgezogen
werden
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
4.
Vertreter in den UN angewiesen, die Einberufung einer außerordentlichen Tagung der UNVollversammlung zu fordern,
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
5.
Es ist notwendig, die legitimen Rechte und Interessen der Volksrepublik China anzuerkennen
und ein für allemal mit der Politik der Provokationen und der Erpressung gegenüber dem
chinesischen Volk Schluß zu machen.
[Krieg September; Position: 9-9; Gewicht: 50]
6.
ch möchte hoffen, daß Sie den gegenwärtigen Appell der Sowjetregierung mit demgebührenden Verständnis aufnehmen. Ich erlaube mir ferner, die Ueberzeugung zum
Ausdruck zu bringen, daß dieser Appell vom ganzen amerikanischen Volk richtig verstanden
wird, das - wir sind überzeugt - ebenso wie andere Völker den Frieden und nicht den Krieg
will.
[Krieg September; Position: 9-9; Gewicht: 50]
7.
Wenn man es nicht auf die Vorbereitung eines Krieges abgesehen hat so ist es das Wichtigste,
die Regierung der Volksrepublik China anzuerkennen.
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
8.
Auch ist es notwendig, daß die Obstruktionspolitik in den Vereinten Nationen eingestellt wird
und der Regelung der unaufschiebbaren Frae der Wiederherstellung der Rechte der
Volksrepublik China in den UN keine Hindernisse bereitet werden.
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
9.
Man muß ein für allemal mit der Einmischung in die inneren Angelegenheiten Chinas Schluß
machen. Die amerikanische Kriegsflotte muß aus der Taiwan-Straße abgerufen werden, und
die amerikanischen Soldaten müssen Taiwan verlassen und nach Hause zurückkehren.
.'"''■''
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
10.
kommunistische Forderung zurückgewiesen, daß sich die UN-Truppen nach dem Beispiel der
"chinesischen Freiwilligen" ebenfalls aus Korea zurückziehen sollen, um damit die
Voraussetzungen für gesamtkoreanische Wahlen zu schaffen.
[Krieg Oktober; Position: 12-12; Gewicht: 50]
11.
ährend unterdessen neue Armeen atomar ausgerüstet werden".
[Sowjetzone November; Position: 5-5; Gewicht: 50]
12.
Die drei Westmächte sollten ihrerseits -
"wenn sie an gewissen Fragen, die mit Berlin im Zusammenhang stehen, interessiert sind" mit der Regierung der Zone in Verbindung treten und ein Abkommen in diesem Sinne zu
erreichen suchen.
[Sowjetzone November; Position: 6-6; Gewicht: 50]
13.
Der sowjetische Standpunkt war in drei nahezu gleichlautenden Noten an die Vereinigten
Staaten, Großbritannien und Frankreich sowie in zwei verschiedenen Noten an die
Bundesrepublik und die Sowjetzone enthalten (siehe Seite 5). Die Botschafter der drei
Westmächte und der Geschäftsträger der Bundesrepublik in Moskau wurden zur Uebergabe
der Noten im sowjetischen Außenministerium empfangen. In Ost-Berlin übergab der
sowjetische Botschafter Perwuchin dem Sowjetzonen-Ministerpräsidenten Grotewohl neben
der für die Sowjetzone bestimmten Note eine Abschrift der Note an die Vereinigten Staaten.
[Sowjetzone November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
14.
Zur Frage der Umwandlung West-Berlins in eine freie Stadt heißt es im einzelnen, die
natürliche Lösung des Problems wäre, den westlichen Teil Berlins mit dem östlichen Teil im
Rahmen des Staates zu vereinigen, auf dessen Gebiet er liege. Da der Westen eine derartige
Lösung jedoch schwierig mache, schlage die Sowjetunion vor, der West-Berliner
Bevölkerung das Recht zu garantieren, die von ihr gewünschte Regierung zu erhalten. Es sei
Sache der West-Berliner, ihre derzeitige Ordnung aufrechtzuerhalten. Die Sowjetunion werde
jede entsprechende Entscheidung achten.
[Sowjetzone November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
Forderung Chinas
1.
In der chinesischen Erklärung heißt es: "Kein ausländisches Fahrzeug, das militärischen
Zwecken dient, und kein ausländisches Flugzeug darf in die chinesischen Hoheitsgewässer
und den Luftraum darüber ohne Erlaubnis der Volksrepublik China. Jedes ausländische
Fahrzeug muß, während es sich in chinesischen Hoheitsgewässern aufhält, die gültigen
Gesetze sowie die Bestimmungen beachten, die von der Volksrepublik China festgelegt
worden sind." .
[Krieg September; Position: 2-2; Gewicht: 50]
2.
Er versicherte, es sei das Recht Chinas, Formosa und die übrigen Inseln in
nationalchinesischer Hand zu befreien. Es handele sich hierbei um eine rein innerchinesische
Angelegenheit, die ohne die Einmischungder Vereinigten Staaten schon längst geregelt
worden wäre.
[Krieg September; Position: 6-6; Gewicht: 50]
3.
In dem Aufruf heißt es, in den nächsten sieben Tagen könnten die Nationalchinesen
ungehindert Versorgungsgüter nach den Inseln bringen, vorausgesetzt, daß es keinen
amerikanischen Geleitschutz gebe.
[Krieg Oktober; Position: 4-4; Gewicht: 50]
4.
Der Verteidigungsminister betont, die Amerikaner müßten das Gebiet von Formosa räumen.
Je schneller, um so besser sei es, denn dann könnten sie die Initiative behalten. Räumten sie
nicht, werde dies zu ihrem Nachteil sein, denn sie würden sich immer in der Verteidigung
befinden
[Krieg Oktober; Position: 4-4; Gewicht: 50]
5.
Unter Hinweis auf die Erklärung von Außenminister Dulles, daß es nach amerikanischer
Ansicht nicht klug sei, große nationalchinesische Streitkräfte auf den Küsteninseln zu
behalten, wenn es zu einem Abkommen mit Peking über eine Feuereinstellung komme, heißt
es in dem Aufruf von Peng, diese Erklärung sei ein Hinweis darauf, daß die Vereinigten
Staaten Nationalchina eines Tages im Stich lassen würden. Formosa solle das
Verteidigungsbündnis mit Washington kündigen.
[Krieg Oktober; Position: 4-4; Gewicht: 50]
6.
Nachdrücklich verneinte der Minister das Recht der USA, mit Peking über eine
Feuereinstellung zu verhandeln. Es gebe keinen Krieg zwischen den USA und dem
kommunistischen China.
[Krieg Oktober; Position: 10-10; Gewicht: 50]
7.
Auch seien die Amerikaner keineswegs berechtigt, für Formosa zu sprechen, da sich sogar die
Regierung in Taipeh gegen Verhandlungen zwischen Peking und Washington ausgesprochen
habe. Selbst die Vereinten Nationen hätten kein Recht, sich einzumischen.
[Krieg Oktober; Position: 10-10; Gewicht: 50]
Demonstration
1.
empörte Demonstration der Einwohner Moskaus vor' der USA-Botschaft gegen die
amerikanische bewaffnete Intervention im Libanon berufen
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
Vorwurf an die Westmächte vornehmlich USA
1.
die von den USA und von Großbritannien im Nahen und Mittleren Osten getan wurden. Die
USA und Großbritannien haben den Frieden in diesem Raum verletzt, sie sind mit ihren
Truppen in den Libanon und in Jordanien eingedrungen.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
2.
Eben von der Anerkennung dieser Rolle in der UN ausgehend, hat die Sowjetregierung ja in
den ersten Tagen der Aggression der USA und Englands gegen die arabischen Länder im
Sicherheitsrat den Vorschlag zum Abzug der Truppen der Interventen
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
3.
Doch die USA, England und einige andere Länder, die dem Sicherheitsrat in seiner jetzigen
Zusammensetzung angehören, haben den Rat gehindert, einen Beschluß zu fassen, der auf die
Normalisierung der Lage im Nahen und Mittleren Osten gerichtet ist.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
4.
den USA betrieben wird und die von Großbritannien und bedauerlicherweise von mehreren
anderen Staaten unterstützt wird, diese internationale Organisation unterminiert und dem
Sicherheitsrat die Möglichkeit zur Erfüllung seiner Funktion, nimmt. Beispiele braucht man
nicht von weit her zu holen. Haben die USA etwa nicht ihren Truppen den Befehl zur
Invasion in den Libanon unter Umgehung des Sicherheitsrates erteilt? Können Sie denn
bestreiten, daß die Regierung der USA mit der Landung ihrer Truppen den Sicherheitsrat vor
eine vollendete Tatsache gestellt hat? Kann man sagen, daß derartige Akte die Organisation
der Vereinten Nationen und den Sicherheitsrat stärken?
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
5.
Betrachtet man die jetzige Zusammensetzung des Sicherheitsrates, so kommt man ungewollt
zu der Schlußfolgerung, daß diese Körperschaft unter dem Druck der USA im Grunde
genommen zu einer Art Ausschuß geworden ist, der hauptsächlich aus den zur Nato, zum
Bagdadpakt, zur Seato gehörenden Ländern
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
6.
Die Politik des îgnorierens Volkschinâs ist wider die Vernunft. Diese Großmacht besteht,
erstarkt und entwickelt sich unabhängig davon, ob einige Regierungen sie anerkennen oder
nicht. Wenn der gesunde Menschenverstand den Sieg erränge, und die Volksrepublik China
ihren legitimen Platz in den UN einnähme, so würde das von allen Völkern gebührend
gewürdigt werden, denn die Völker verstehen, daß der Sicherheitsrat und die Organisation der
Vereinten Nationen
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
7.
Es ist somit eine Lage entstanden, in der der Sicherheitsrat im Grunde genommen paralysiert
und außerstande ist, irgendeinen vom Willen der USA unabhängigen Beschluß zu fassen, der
tatsächlich zur Gewährleistung des Friedens in der ganzen Welt beitragen würde.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
8.
Uns wundert diese Erklärung natürlich nicht, sie entbehrt jedoch jeglicher Grundlage. Wir
haben all dies schon wiederholt von dem Außenminister der USA, Dulles, gehört. Durch
häufige Wiederholungen werden derartige Behauptungen jedoch in keiner Weise
überzeugender. Die Völker Osteuropas haben ihre jetzige Lebensweise frei gewählt, und sie
werden es niemandem gestatten, sie zu ändern. Sie haben wiederholt erklärt, daß Sie die
kleinen Völker unterstützen. Konsequenterweise müßten Sie dann aber wirklich das Recht der
Völker anerkennen, selbständig Beschlüsse zu fassen und das staatliche System zu errichten,
das ihren Interessen entspricht, doch in der Praxis tun Sie dies nicht. Kaum erfolgt irgendeine
Aenderung, die zu einem Verstoß gegen die Ordnung der Dinge führt, wie sie der Regierung
der USA genehm ist, so werden diese Aenderungen von Ihnen als etwas hingestellt, das sich
nicht nach dem Willen der Völker, sondern nach fremden Willen vollzogen habe.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
9.
diverse ,Doktrinen' zu verkünden. Doch in diesem Fall - auf welcher Grundlage hat die
Regierung der USA die Doktrin, die Ihren Namen trägt, proklamiert und mischt sich in die
Angelegenheiten der Nah- und Mittelostländer ein?
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
10.
Als beispielsweise das libanesische Volk, empört über die Politik seines Präsidenten, der zum
Diener der USA wurde und nicht Diener seines Volkes war, dessen Entfernung forderte, da
war das für diesen Präsidenten, der das Vertrauen des Volkes verloren hatte, hinreichend, um
sich unter Bruch der Verfassung seines Landes an Sie zu wenden, damit die Regierung der
USA die 6. amerikanische Flotte in Bewegung setzt, ihre Landungstruppen in den Libanon
beordert und dort entsprechend der genannten Doktrin »Ordnung1 zu machen beginnt.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
11.
Die englische Regierung, an deren Spitze Herr Macmillan steht, hat das Ersuchen des Königs
von Jordanien, der keinerlei Rückhalt in seinem Volk hat, zum Vorwand genommen, um sich
mit ihren Streitkräften in die inneren Angelegenheiten Jordaniens einzumischen.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
12.
Gewisse Leute in den Vereinigten Staaten von Amerika brüsten sich bis zum heutigen Tag
damit, daß sich die Regierung der USA in, die Angelegenheiten Guatemalas eingemischt und
die gesetzmäßig' gewählte Regierung und den Präsidenten verjagt hat. Entspricht auch dies
Ihrem Begriff der Sorge für die kleinen Länder und der Achtung ihrer Unabhängigkeit und
Würde?
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
13.
erartige Handlungen der USA-Regierung, - die Rechte der kleinen Völker mit Füßen 'zu treten
und ihnen ein Diktat aufzuzwingen, gegen das die Völker aller Länder, auf deren
Unabhängigkeit die Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien einen Anschlag
verüben, erbittert kämpfen.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
14.
Landung amerikanischer Truppen auf Kuba vor gar nicht langer Zeit, so müßte man viel
darüber sagen, und die Botschaft würde zweifellos an Umfang zunehmen.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
15.
Aggression seitens der USA,
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
16.
Einmarsch ausländischer Truppen in fremdes Gebiet als Akt einer direkten Aggression.
Dagegen kann man nichts einwenden. Eben deshalb betrachtet man in der ganzen Welt die
Landung amerikanischer Truppen im Libanon und britischer Truppen in Jordanien mit Recht
als direkte Aggression.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
17.
ersuch betrachten, die direkte Aggression der Vereinigten Staaten zu tarnen.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
18.
Unter-diesen Bedingungen ist es uns unverständlich, Herr Präsident, mit welchem Recht die
Regierung der USA die Rolle eines Schiedsmannes und Richters übernimmt
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
19.
Anscheinend deshalb, weil Sie das Recht der Völker des Nahen und Mittleren Ostens nicht
anerkennen, über ihr Schicksal und über den Aufbau ihrer Staaten auf einer solchen
Grundlage selbst zu entscheiden, die den Interessen dieser Völker entspricht. Sie, Herr
Präsident, geraten dabei in einen direkten Widerspruch zu Ihren Behauptungen über die
Achtung der Bestrebungen, der Würde und der Sicherheit der kleinen Länder.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
20.
ihnen von den imperialistischen Kolonialherren aufgezwungen wurde.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
21.
daß.das irakische Volk ein Recht darauf hatte,
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
22.
ie lenken von der wirklichen Aggression ab, die im Nahen und Mittleren Osten stattfindet und
die von den USA und Großbritannien verübt wird.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
23.
Opfer der Aggression. Ihre Bezugnahme auf diese Tatsache erscheint um so weniger
überzeugend, als sich die USA-Regierung selbst bisher weigert, Maßnahmen zu treffen, um
für die sowjetische Vertretung bei den UN normale Arbeitsbedingungen zu sichern und die
systematischen provokatorischen Handlungen bestimmter Elemente in New York gegen die
Vertretung der UdSSR nicht unterbunden hat
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
24.
Nicht unser Volk, Herr Präsident, hat mit solchen Demonstrationen begonnen.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
25.
angeworbener Rowdies gegen die sowjetische. Vertretung
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
26.
Man könnte daran erinnern, daß in jenen Tagen, an denen beim Gebäude der sowjetischen
Vertretung in New York verantwortungslose Elemente wüteten, die mit Mitteln gewisser
Fonds angeworben waren, die zur Wühltätigkeit gegen die nicht zu den aggressiven Blocks
gehörenden Staaten geschaffen worden sind,
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
27.
Sie sind der Ansicht, der Sicherheitsrat der UN müsse mit der Behandlung dieser Frage
beauftragt werden. Leider gestattet es, wie ich bereits oben festgestellt habe, die Situation, in
der sich der Sicherheitsrat gegenwärtig befindet, da er praktisch der Außenpolitik der USA
untergeordnet ist und die Mehrheit der in ihm vorhandeinen Vertreter der verschiedenen
Länder nichts von sich aus Unternehmen kann, was mit der Haltung der USA nicht
übereinstimmen würde, uns nicht, Ihren Vorschlag als, richtig anzuerkennen. Die Politik der
USA gegenüber dem Sicherheitsrat untergräbt seine Möglichkeiten, wirksame Maßnahmen
zum Schütze des Friedens zu treffen und eine Aggression zu unterbinden. Sie macht die
Wirksamkeit des Sicherheitsrates als Instrument des Friedens zunichte
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
28.
och die Regierung der USA nutzt den Sicherheitsrat über die Vertreter der Länder, die
Militärblocks angehören, in denen die USA die führende Stellung innehaben, zu ihren
eigennützigen Interessen aus. Im Grunde genommen trachten die Vereinigten Staaten von
Amerika danach, den Sicherheitsrat zu einem Hilfsorgan des USA-Außenministeriums zu
erniedrigen. Wie kann man die Augen vor der realen Situation verschließen und die Tatsache
nicht berücksichtigen, daß der Sicherheitsrat in seiner gegenwärtigen Zusammensetzung nicht
in der Lage ist, objektive Schlußfolgerungen über die Lage im Nahen und Mittleren Osten zu
ziehen!
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
29.
Obwohl die Regierungen der USA und Großbritanniens die Einberufung einer Konferenz der
fünf Mächte unmöglich gemacht haben und dafür die direkte Verantwortung tragen, kann man
jetzt
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
30.
Nicht zufällig waren deshalb die Westmächte, darunter die USA und Großbritannien,
gezwungen, die Irakische Republik anzuerkennen,
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
31.
Bis jetzt sind die Truppen der Interventen aus dem Libanon und aus Jordanien noch nicht
abgezogen. Mehr noch, in diesem Gebiet treffen laufend neue ausländische
Truppenkontingente ein, und es werden neue militärische Maßnahmen in den Ländern des
Bagdadpaktes getroffen.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
32.
da ihr weiteres Verbleiben eine ständige Gefahr für den Frieden und die Unabhängigkeit der
Völker und eine unerhörte Verletzung der UN-Charta ist, mit der sich kein einziger
Mitgliedstaat der Organisation der Vereinten Nationen abfinden kann.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
33.
Da die Regierungen der USA und Großbritanniens der Einberufung einer Konferenz der
Regierungschefs der fünf Mächte ausgewichen sind und der Sicherheitsrat," wie wir bereits
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
34.
Herr Präsident, Sie werden mir sicher zustimmen, daß im Zusammenhang mit den Ereignissen
im Nahen und Mittleren Osten, die die Welt vor die Gefahr eines allgemeinen Krieges mit
seinem unermeßlichen Leid für die Völker gestellt haben, die Frage besonders akut geworden
ist, Voraussetzungen für die friedliche Koexistenz der Staaten zu schaffen und den kalten
Krieg zu beenden, der die gesamte internationale Atmosphäre vergiftet.
[Krieg August; Position: 5-5; Gewicht: 50]
35.
Dazu muß man nach der Ueberzeugung der Sowjetregierung in erster Linie die engstirnige
und jeder Realität entbehrende Behandlung der großen historischen Veränderungen aufgeben,
die in China vor sich gegangen sind.
[Krieg September; Position: 9-9; Gewicht: 50]
36.
Im Fernen Osten kann es so lange keinen dauerhaften Frieden geben, wie die amerikanische
Kriegsflotte nicht aus der Bucht von Taiwan zurückgerufen wird, wie die amerikanischen
Soldaten die chinesische : Insel Taiwan nicht verlassen und nach Hause zurückkehren.
[Krieg September; Position: 9-9; Gewicht: 50]
37.
K.P. Paris, 22. September. Chruschtschow hat in der "Prawda" einen ersten schaffen Angriff
gegen de Gaulle gerichtet. Die von dem General vorgeschlagene Verfassung sei ein
Wegbereiter zur Diktatur. Chruschtschow warnt außerdem vor der Freundschaft zwischen den
"französischen Reaktionären und den westdeutschen Revanche-Politikern".
[Krieg September; Position: 13-13; Gewicht: 50]
38.
In dem Artikel Chruschtschows heißt es, vor drei oder vier Monaten hätte es noch Menschen
geben können, die sich in der Hoffnung hätten wiegen können, de Gaulle werde den Krieg in
Afrika beenden und das republikanische Regime in Frankreich erhalten. Doch mitleidlos habe
das Leben alle Illusionen zerstört.
[Krieg September; Position: 13-13; Gewicht: 50]
39.
Was in Frankreich vorgehe, erinnere an die Ereignisse in Deutschland im Jahre 1933.
Frankreich sei vom Faschismus bedroht. Bei seinem Vergleich mit den Vorgängen in
Deutschland vor der Machtübernahme Hitlers greift Chruschtschow in gleicher Weise de
Gaulle
[Krieg September; Position: 13-13; Gewicht: 50]
40.
Mayer hatte erklärt, de Gaulle bereite das Verbot der Kümmunistischen Partei vor, dem das
Verbot anderer Parteien, zum Beispiel das der Sozialistischen Partei, folgen könnte.
[Krieg September; Position: 13-13; Gewicht: 50]
41.
Erfolg von Abenteuern im östlichen Teil ■Europas hofft, muß jeden Sinn für Realität
verloren haben.
[Krieg September; Position: 13-13; Gewicht: 50]
42.
amit sei bewiesen, daß die Vereinigten Staaten eine friedliche Lösung des Formosakomliktes
ablehnten. Präsident Eisenhower habe bekundet, daß er der Stimme der Vernunft nicht Gehör
schenken, wolle. Der Kreml werde jedoch nicht aufhören, die Wahrheit zu sagen, auch wenn
es nicht ins Konzept passe.
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
43.
"Die Haltung der Amerikaner zeigt, daß sie befürchten, diese Botschaft könnte ihnen die
heuchlerische Maske der Friedfertigen vom Gesicht reißen. Die US-Politiker... richteten alle
ihre Bemühungen darauf, eine Antwort auf die in der Note gestellte grundsätzliche Frage zu
umgehen." Die amerikanische Regierung sei besonders darüber ' beunruhigt, daß
Chruschtschows Botschaft sie vor die Alternative gestellt habe, Formosa aufzugeben oder von
den Chinesen hinausgetrieben zu werden.
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
44.
war ich betrübt darüber, daß Sie, wie mir scheint, das Wesen meiner Botschaft an Sie nicht
verstanden habe
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
45.
Jeder, der die entstandene Lage nüchtern betrachtet, muß anerkennen, daß die einzige und
tatsächliche Quelle der Spannung ih diesem Teil der Welt der Umstand ist, daß die USA sich
das seit alters her chinesische Territorium - Taiwan und. verschiedene andere Inseln angeeignet haben
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
46.
und auf diesem Territorium unter dem Schutz ihrer Kanonen die von dem chinesischen Volk
vor die Tür gesetzte Tschiang Kai-schek~Clique stützen und sie zu Ausfällen und
Provokationen gegen Volkschina anspornen."
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
47.
habe ich an den Präsidenten der USA und nicht an die Regierung der Volksrepublik China aus
dem einfachen Grunde, gerichtet, .weil sich nicht China in die inneren Angelegenheiten der
Vereinigten Staaten von Amerika einmischt, sondern die USA unter Verletzung aller
NTormen des Verhaltens zivilisierter Staaten sich plump in die Angelegenheiten Chinas
eingemischt haben und versuchen, mit Waffengewalt im fremden Haus ihr System zu
errichten...
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
48.
dieser nicht zu duldende Zustand einzig und allein deswegen möglich, weil die Regierung der
USA unter Einmischung in die inneren Angelegenheiten Chinas die korrupte Tschiang -KaiT
schek-Clique unter militärischen Schutz nahm.
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
49.
Jedem ist klar, daß die Vereinigten Staaten sich diese Inseln widerrechtlich angeeignet haben,
wobei sie davon ausgingen, daß die Aufrechterhaltung der Macht der Tschiang KaischekClique auf Taiwan ihnen die Möglichkeit gibt, in diesem Raum ihre Streitkräfte zu halten und
der Volksrepublik China mit einem Krieg zu drohen.
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
50.
Indessen haben die Vereinigten Staaten die Zugehörigkeit dieser Territorien zu China feierlich
in der Kairoer Deklaration von 1943 anerkannt Dies wurde auch in der Potsdamer Deklaration
von 1945 bestätigt, die die USA und einige andere Großmächte unterzeichnet haben. Unter
diesen Deklarationen stehen die Unterschriften Ihrer Vorgänger auf dem Posten des
Präsidenten - die Unterschriften Roosevelts und Trumans. Haben etwa die erwähnten
Territorien aufgehört chinesisch zu sein, nachdem in China auf Grund des Sieges cler
Volksrevolution eine Regierung gebildet wurde, die dem Willen des ganzen chinesischen
Volkes entspricht und sich von den Ideen des Kommunismus leiten läßt? Keinesfalls. Dies zu
leugnen heißt, sich in die inneren Angelegenheiten anderer Völker einzumischen, heißt, die
Funktion eines Gendarmen zu übernehmen...
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
51.
Wenn man seine Politik auf solchen Konzeptionen aufbauen wollte, so könnte England, wenn
es dazu imstande wäre, beispielsweise einen Krieg gegen die USA nur mit der Begründung
anfangen, weil die Vereinigten Staaten früher nicht existierten und ihr jetziges Territorium
eine Kolonie des britischen Imperiums war...
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
52.
Unhaltbar ist auch der Hinweis darauf, daß die Streitkräfte der USA im Raum von Taiwan in
Erfüllung von vertraglichen Verpflichtungen der USA gegenüber Tschiang Kai-schek
handeln.
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
53.
daß die USA, solange Kerenski irgendwo in den USA als Kostgänger lebt, ebenfalls einen
Vertrag schließen könnte, und zwar mit ihm als Chef einer provisorischen Regierung, die
seinerzeit in Rußland existierte. Die Vereinigten Staaten könnten, gestützt auf diesen Vertrag,
wie sie sich jetzt auf den Vertrag mit Tschiang Kai-schek stützen, einen Krieg gegen die
Sowjetunion anfangen. Zeigt etwa dieses Beispiel nicht, wie unsinnig die Hinweise auf die
Vortragsverpflichtungen wie diejenigen sind, die die USA mit Tschiang Kai-schek
eingegangen sind? Verträge solcher Art werden ausschließlich zur Verschleierung der
aggressiven Ziele ausgedacht und fabriziert.
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
54.
daß die Staaten, die Beziehungen mit den Tschiang Kai-schek-Leu.en unterhalten, diese
Anerkennung als lästig empfinden, und die Tage der Anerkennung sind gezählt. Es ist außer
Zweifel, daß die meisten Staaten, die unter dem Druck der USA die diplomatischen
Beziehungen mit Tschiang Kaischek aufrechterhalten, sich darüber freuen werden, wenn
endlich der Zustand beendet wird, der offensichtlich dem gesunden Menschenverstand
widerspricht.
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
55.
Ich muß Ihnen mit aller Offenheit sagen, Herr Präsident, daß die atomare Erpressung
gegenüber der Volksrepublik China weder uns noch die Volksrepublik China einschüchtern
wird
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
56.
Die chinesisch-amerikanischen Verhandlungen in Genf haben nur deshalb keine positiven
Ergebnisse gehabt, weil die USA es ablehnten, einen solchen Standpunkt einzunehmen, und
später die Verhandlungen einseitig abbrachen.
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
57.
Auch ist es notwendig, daß die Obstruktionspolitik in den Vereinten Nationen eingestellt wird
und der Regelung der unaufschiebbaren Frae der Wiederherstellung der Rechte der
Volksrepublik China in den UN keine Hindernisse bereitet werden.
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
58.
Moskau, 3. Novmber (AP). Die Sowjetunion hat am Montag die Unesco beschuldigt, ihre
Mittel für antisowjetische Propaganda zu verwenden. In einem von Radio Moskau
verbreiteten Artikel der "Prawda" erklärte der Vorsitzende des sowjetischen nationalen
Komitees für Unesco-Angelegenheiten, Schukow, die Vereinigten Staaten und deren
Verbündete versuchten, die * Organisation als Waffe im Kalten Krieg einzusetzen.
[Krieg November; Position: 3-3; Gewicht: 50]
59.
Sowjetische Botschafter aktiv
New York, 6. November (UPI). Der sowjetische Chefdelegierte bei den Vereinten Nationen,
Botschafter Sorin, hat am Mittwoch in einer Pressekonferenz Amerika, beschuldigt,
Vorbereitungen für eine chemische, bakteriologische und Wasserstoffbombenkriegsführung
zu treffen. Er lehnte es aber ab, seine Beschuldigungen näher zu erläutern oder zu erhärten.
[Krieg November; Position: 4-4; Gewicht: 50]
60.
Aber die westlichen Völker verstünden München nicht. Sie glaubten, in München sei die
Tschechoslowakei geopfert worden, um Hitler zu beschwichtigen und ihn vom Krieg
abzuhalten. Tatsächlich aber, so sagte Chruschtschow ■ "mit leidenschaftlicher
Ueberzeugung", wie Lippmann hinzufügt, sei München inszeniert worden von britischen und
französischen Konservativen, die Hitlers Angriff auf Rußland wollten. "Um ihn dazu
anzutreiben, gaben sie ihm die Tschechoslowakei, die ein auf das Herz Rußlandszielender
Pfeilwar."
[Krieg November; Position: 8-8; Gewicht: 50]
61.
Die Sowjetunion sei 1938 bereit gewesen, sich der Verteidigung der Tschechoslowakei gegen
Hitler anzuschließen, und habe tatsächlich ihre Armee in Alarmzustand versetzt. Nach
München habe Stalin die aus der westlichen Aktion folgende Gefahr für die Sowjetunion
erkannt.
[Krieg November; Position: 8-8; Gewicht: 50]
62.
zu erwecken und die andere Seite, den Westen und speziell die Bundesregierung, mit der
"Schuld" für das von ihr gewollte Scheitern der Bemühungen um ein Gespräch zu belasten.
[Krieg November; Position: 10-10; Gewicht: 50]
63.
Er bestritt, eine gewaltsame Aufhebung des Viermächtestatus der Stadt gefordert zu haben:
"Als wir von Berlin sprachen, haben, wir nicht erklärt, daß wir gegen den Westen kämpfen
v/erden. In unseren Reden war darüber nichts gesagt. Aber wir sprechen nach wie vor davon,
daß die Aggressoren eine vernichtende Niederlage erleiden werden, wenn sie die
Sowjetunion, die sozialistischen Länder überfallen."
[Krieg November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
64.
Die westliche Formel sei unerfüllbar, weil Moskau sie niemals annehmen werde. Da Amerika
keine eigene Wiedervereinigungspolitik habe, klammere es sich hysterisch an den Status quo.
Es scheine oft, als könne es nicht zwischen Verhärtung seines Willens und
Arterienverkalkung unterscheiden.
[Krieg November; Position: 19-19; Gewicht: 50]
65.
Sowjetzone sei ein souveräner Staat, und die Aktionen der Volkspolizei fielen nicht unter die
Zuständigkeit der sowjetischen Behörden.
[Sowjetzone August; Position: 8-8; Gewicht: 50]
66.
Diese Kontrolle bedeute aber, daß sich die Vereinigten Staaten, Großbritannien . und
Frankreich in die inneren Angelegenheiten Berlins einmischen und über
Eisenbahnverbindungen und Luftkorridore im Gebiet der DDR verfügen könnten. Dennoch
könnten sich die Westmächte nicht dazu verstehen, die Existenz der "DDR" anzuerkennen.
[Sowjetzone November; Position: 6-6; Gewicht: 50]
67.
"In Westdeutschland wird eine Armee aufgebaut, die stärker als die britische und die
französische Armee werden soll."
[Sowjetzone November; Position: 6-6; Gewicht: 50]
68.
oskau, 12, November (UPI). Die Botschaft der Sowjetzone in Moskau hat am Mittwoch ein
Memorandum von 20 Seiten unter den in Moskau tätigen Diplomaten verteilen lassen. Darin
wird der Vorwurf erhoben, daß von der Bundesrepublik und insbesondere von West-Berlin
aus eine subversive Kampagne gegen die Zone geführt werde. Ferner ließ die Botschaft derZone eine Note zirkulieren, in der alle Staaten aufgefordert wurden, die Kriegs-
Gefahr zu beachten
[Sowjetzone November; Position: 8-8; Gewicht: 50]
69.
Memorandum wird der Bundesregierung vorgeworfen, sie fördere die Neubelebung -des
Faschismus, wünsche die Zone zu erobern, treibe ihre atomare Aufrüstung voran und verfolge
eine revanchistische Politik, besonders in der Oder-Neiße-Frage. Ferner zählt das Schriftstück
amerikanische und deutsche Organisationen auf, die beschuldigt werden, Spionage- und
Wühlarbeit in der Zone zu betreiben.
[Sowjetzone November; Position: 8-8; Gewicht: 50]
70.
Offiziell wurde der Eingang von Memoranden bisher von den Westmächten nicht bestätigt.
Aus dem französischen Außenministerium ist zu hören, Paris werde die Botschaft
zurückweisen. In Helsinki wurde bestätigt, daß die Sowjetzonenhandelsmission der finnischen
Regierung ein Memorandum zugeleitet habe. Aehnliche Memoranden seien auch den anderen
skandinavischen Staaten zugeleitet worden,: In Moskau wurden unter anderem der
luxemburgischen, isländischen und kanadischen diplomatischen Vertretung Noten angeboten,
von denen jedoch lediglich der isländische Gesandte sie in Empfang nahm.
[Sowjetzone November; Position: 8-8; Gewicht: 50]
71.
Die Sowjetunion begründet ihren Schritt im wesentlichen mit der Notwendigkeit, einen gegen
das sozialistische Lager gerichteten Spionage- und Sabotagebrückenkopf zu beseitigen. Falls
die vorgeschlagenen Verhandlungen mit dem Westen scheitern, will die Sowjetunion ihre
Funktionen den Sowjetzonenbehörden übergeben, die sowjetische Militärkommandantur in
Ost-Berlin auflösen und ihre Wachtruppen abziehen.
[Sowjetzone November; Position: 15-15; Gewicht: 50]
72.
2. Die Anwesenheit der westlichen Alliierten in West-Berlin besitze keine Rechtsgrundlage
mehr, weil das Potsdamer Abkommen und andere Vereinbarungen von den Westmächten
gebrochen worden seien.
[Sowjetzone November; Position: 16-16; Gewicht: 50]
73.
Zu diesen Punkten sagte Chruschtschow im einzelnen: Ein Hindernis für den Abschluß eines
Friedensvertrages sei die Haltung der Westmächte und der Bundesrepublik, die nicht die
Realität anerkennen wollten, daß es zwei deutsche Staaten gebe: die Bundesrepublik mit einer
kapitalistischen Staatsgrundlage und die Zone, die ein sozialistisches System besitze. Die
Haltung des Westens laufe praktisch auf eine Verewigung des heute in Deutschland
bestehenden Zustandes hinaus.
[Sowjetzone November; Position: 16-16; Gewicht: 50]
74.
Die Vereinigten Staaten, Großbritannien lind Frankreich beseitigen das Potsdamer
Abkommen und mißachteten unseren Protest." Mit erhobener Stimme fügte Chruschtschow
hinzu: "Wir sind deshalb in den Stand versetzt, genau so zu handeln wie der Westen, denn sie
mißachteten das Potsdamer und andere Abkommen."
[Sowjetzone November; Position: 16-16; Gewicht: 50]
75.
Die Beseitigung des Wiederaufrüstungsprogramms der Bundesrepublik, sagte er, könne nicht
eine Konzession sein, der eine andere Konzession entsprechen müsse, denn das Potsdamer
Abkommen verbiete sowieso eine Remilitarisierung Deutschlands. Die beiden Fragen der
Wiederaufrüstung der Bundesrepublik und der Besetzung Berlins seien nicht gleicher Natur
und könnten nicht gegeneinander ausgetauscht werden.
[Sowjetzone November; Position: 16-16; Gewicht: 50]
76.
Dem Westen wird weiter vorgeworfen, Berlin zum Ausgangspunkt einer Wühlarbeit gegen
die Sowjetzone und die Sowjetunion zu machen: "Man kann schwerlich ernsthaft glauben,
daß die Sowjetunion den aggressiven Kräften helfen wird, eine subversive Tätigkeit zu
entwickeln und darüber hinaus eine Aggression gegen sozialistische Länder vorzubereiten.
[Sowjetzone November; Position: 18-18; Gewicht: 50]
77.
Es sollte für jeden mit gesundem Mensdienverstand klar sein, daß die Sowjetunion die
Situation in West-Berlin nicht aufrechterhalten kann, die ihre legitimen Interessen, ihre
Sicherheit und die Sicherheit anderer sozialistischer Länder sdiädigt."
[Sowjetzone November; Position: 18-19; Gewicht: 50]
Grenzverletzung
1.
Ost-Berlin: Luftraum verletzt
Berlin, 18. August (AP). Das Außenministerium der Sowjetzone hat am Montagabend erklärt,
"Nato-Düsenjäger" seien in der vergangenen Woche dreimal in den "Luftraum der DDR"
vorgedrungen. Das Ministerium protestierte " schärfstens gegen die erneute Verletzung des
Luftraumes der DDR". Zwei Düsenjäger seien am Mittwoch um 15.46 Uhr im Räume von
Heiligenstadt über die Grenze der Sowjetzone geflogen. Sie seien nordwestlich von Erfurt 20
Kilometer in das Gebiet der Sowjetzone eingedrungen und hätten es erst 40 Kilometer von
Eisenach entfernt wieder verlassen.
[Sowjetzone August; Position: 14-14; Gewicht: 50]
2.
Am vergangenen Freitag sei um 10.34 Uhr ein Düsenjäger zwanzig Kilometer südwestlich
von Halberstadt in den Luftraum der Sowjetzone eingeflogen, den er um 10.36 Uhr weder
verlassen habe. Am gleichen Tage hätten zwei Düsenjäger vom Typ "F-84" mit dem
Erkennungszeichen der amerikanischen Luftstreitkräfte dreißig Kilometer westlich von Nordhausen die Grenze der Sowjetzone um 10.44 Uhr überflogen.
[Sowjetzone August; Position: 14-15; Gewicht: 50]
Vorwürfe durch China
1.
Das Gebiet von Formosa und Penghu werde von den Vereinigten Staaten noch immer mit
bewaffneter Gewalt festgehalten, wurde in der Mitteilung gesagt. "Das ist ein ungesetzlicher
Eingriff in die territoriale Integrität und Souveränität der Volksrepublik China
[Krieg September; Position: 2-2; Gewicht: 50]
2.
obwohl die Verhandlungen in der Vergangenheit von Washington nur als Deckmantel für
aggressive Handlungen benutzt worden seien. Falls es wegen Formosa zu einem Krieg
kommen sollte, bliebe die Verantwortung bei den Vereinigten Staaten.
[Krieg September; Position: 6-6; Gewicht: 50]
3.
Ganz anders handelt die Regierung der USA, die versucht, sich das Recht anzumaßen, ihre
Streitkräfte nach einem Tausende und aber Tausende Kilometer von den USA entfernten Ort
zu entsenden, um die von ihnen besetzt gehaltenen chinesischen Inseln zu halten.
[Krieg September; Position: 9-9; Gewicht: 50]
4.
Es • ist kein Zufall, daß sogar die Verbündeten der Vereinigten Staaten in den
Militärblocks ziemlich laut die amerikanische Politik gegenüber China als unrealistisch und
gefährlich verurteilen.
[Krieg September; Position: 9-9; Gewicht: 50]
5.
Eine Freundschaft zwischen reaktionären Kreisen in Frankreich und den westdeutschen
Revanchisten ist nicht der Weg zum Frieden, sondern der Weg zum Kriege." Der sowjetische
Ministerpräsident wirft der französischen Regierung vor, die Meinung geändert zu haben und
auf die Politik Adenauers eingeschwenkt zu sein. In den letzten Tagen habe in Frankreich in
Presse, Rundfunk und
[Krieg September; Position: 13-13; Gewicht: 50]
6.
Die Politik, die Sie jetzt als Präsident durchführen, hat jedoch in bedeutendem Maße diese
guten Gefühle untergraben, und sie bestärkt uns immer mehr in der Meinung, daß die Politik
des Herrn Dulles "am Rande des Krieges" sich im Grunde genommen nicht von Ihrem Namen
trennen läßt, mit ihm verbunden wird. Das ist sehr bedauerlich.
[Krieg September; Position: 14-14; Gewicht: 50]
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