Aktivator - Thieme Connect

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Aktivator
118
■ Aktivator
Indikation Aktivator
• echter Tiefbiss
• skelettaler Tiefbiss
• Angle­Klasse II/2
• Mittellinienabweichung
• Aplasien mit Unterentwicklung der Gesichtshöhe
• Vertikalabstützung bei früher 6er­Extraktion
• Kiefergelenk
Der Unterschied der Apparaturen liegt darin, dass Robin eine
Dehnung im Ober- und Unterkiefer und keine Vorverlagerung
durchführte (Robin 1902). Diese Vorverlagerung wurde erst von
Andresen beschrieben, welcher durch Kingsley und den Begriff
„Jumping the Bite“ inspiriert wurde (Kingsley 1892, Andresen
1910).
292
Aktivator für die
Tiefbissbehandlung
Der Aktivator für die Tiefbisskorrek­
tur hat aufgrund der fehlenden sagit­
talen Vorverlagerung zusätzliche Hal­
tedorne mesial der 1. Molaren im
Oberkiefer. Der Kunststoffüberwurf
und Labialbogen in der Unterkiefer­
front stabilisiert die Inzisivi im Unter­
kiefer in der Vertikalen und Sagitta­
len. Gleichzeitig dient er der
vertikalen Stabilisierung der Oberkie­
ferinzisivi.
293
Konstruktionsbiss –
Aktivator bei Tiefbiss
Der Patient sitzt aufrecht im Behand­
lungsstuhl, damit der Unterkiefer
nicht zurückfällt. Der Konstruktions­
biss wird ohne Wachs geübt.
Mitte: Die vertikale Sperrung beträgt
4–6 mm und die sagittale Vorverla­
gerung 2–3 mm. Auf die Kiefermitte
ist zu achten.
Rechts: Nach Konstruktionsbissnah­
me wird der Biss unter Wasser abge­
kühlt, beschnitten und die Bissnah­
me im Mund überprüft.
Wirkungsweise
Geschichtlich gibt es unterschiedliche Theorien über die Wirkungsweise des Aktivators. Häupl (1955) postulierte die Stoßerschütterungstheorie. Nach seiner Theorie kommt es durch eine
gesteigerte Muskelaktivität zu einem funktionellen Umbau. Es
stellt gleichzeitig den für die Neubildung von Knochen notwendigen Reiz dar. Schwarz (1952) machte mehr die Druckkräfte und
niederfrequenten Schwingungen verantwortlich. Herren (1953)
glaubte, dass nur die Druck- und Zugkräfte aus der gedehnten
Muskulatur und die Schwerkraft verantwortlich sind. Muskelaktivität bedeutete für ihn eine Entlastung. Harvold (1974) sah die
hauptsächliche Ursache in der Viskoelastizität der Gewebe.
Neuere Untersuchungen deuten hauptsächlich auf eine funktionelle Anpassung der Muskeln hin, die durch skelettale Veränderungen erst stabil bleiben (Sander 1980). Muskelaktivitäten wirken in diesem Zusammenhang im Sinne eines veränderten
Muskelpatterns. Dauerkräfte wie Schwerkraft, Kopflage und Viskoelastizität der Weichteile haben Einfluss auf die transversale
Erweiterung, den gewünschten Stopp des Zahndurchbruchs und
die Rotation der Oberkieferbasis bzw. des Unterkiefers.
Dass funktionskieferorthopädische Geräte zu Adaptationsprozessen im Gelenk führen und wachstumsstimulierende Effekte
induzieren, zeigen entsprechende histologische Studien (Petrovic
et al. 1985, Komposch u. Hockenjos 1977, Stöckli u. Willert 1971,
Rabie et al. 2003, Woodside et al. 1987).
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Der Aktivator des Patienten ist eine funktionskieferorthopädische Apparatur (Abb. 292). Die Grundgedanken der Funktionskieferorthopädie beziehen sich im Wesentlichen auf die Forschungen von Roux (1881), der die Bedeutung der Funktion für die
Entwicklung, Form und Leistung und der strukturellen Anpassung erkannte. Der Aktivator selbst ist ein lose im Mund sitzendes Behandlungsgerät, das nur durch die Muskulatur aktiviert
wird (Sander u. Sander 2011). Der Aktivator nach Andresen und
Häupl (1936) ist der auch heute noch bekannteste Aktivatortyp.
Die Konstruktion des Aktivators gleicht jener des Monoblocs von
Robin (1902).
Konstruktionsbiss bei Tiefbiss und Klasse I oder Klasse II/2
Aufgrund der guten klinischen Effekte des Aktivators in der Vertikalentwicklung des posterioren Alveolarfortsatzes verwenden
wir den Aktivator zur Korrektur des echten Tiefbisses mit und
ohne skelettale Beteiligung (Abb. 302–Abb. 311). Der Aktivator
kann eingeschränkt bei Klasse-II/2-Anomalien zur Bisshebung
eingesetzt werden. Eine Vorverlagerung ist nicht vorgesehen.
Diese eingeschränkte Indikation ergibt sich durch klinische Untersuchungen, die einen begrenzten skelettalen Effekt beschreiben, die ANB-Winkel-Reduktion/Jahr beträgt lediglich 0,5 ° (Sander u. Lassak 1990). Biomechanische Untersuchungen von Sander
(1980) erklären die Wirkungsweise und eingeschränkte Indikation des Aktivators (Abb. 294, Abb. 295). Für skelettale Klasse-II/1Anomalien sind aufgrund der kürzeren Behandlungsdauer von 1
Jahr die Doppelplatten zu bevorzugen.
Konstruktionsbiss bei Tiefbiss und
Klasse I oder Klasse II/2
Vertikale Sperrung 4–6 mm,
sagittale Vorverlagerung 2–3 mm
Die vertikale Sperrung sollte 6 mm nicht überschreiten, da zu
große Sperrung in der Vertikalen die Wirksamkeit des Geräts
verringert (Sander u. Schmuth 1979). Bei Konstruktionsbissen
von 6 mm betrug der maximale Einbiss 12,5 % der gesamten
Schlafzeit, bei Konstruktionsbissen von mehr als 11 mm reduzierte sich die Häufigkeit des Einbisses in den Konstruktionsbiss
bei schlafenden Patienten auf 1,1 % und bei mehr als 13 mm auf
0,8 % (Sander u. Schmuth 1979).
Die sagittale Vorverlagerung im Konstruktionsbiss ist erforderlich, da die Patienten in der Nacht nicht komplett anterior in
den Aktivator einbeißen (Abb. 283). Hierdurch wird lediglich der
Nebeneffekt kompensiert, jedoch klinisch keine Vorverlagerung
eingeleitet.
Mundöffnung [mm]
294
–1 mm
1 mm
–0
–1 mm
Wirkungsweise und Effizienz
des Konstruktionsbisses
beim Aktivator
Nachtschlafuntersuchungen von
Sander (1980) zeigen die funktionel­
le Wirkungsweise des Aktivators und
seine Effizienz. Während der Nacht
sinkt der Unterkiefer ab, der Patient
hat den Mund nicht geschlossen und
beißt nur für wenige Sekunden in
den Konstruktionsbiss. Dies erklärt
den geringen skelettalen Effekt und
die Notwendigkeit des Tragens am
Tage (nach Sander 1980).
Schlafdauer [h]
295
Zubisszahl
439 Zubisse
30
Nur wenige Zubisse während der
Nacht erfolgen beim Aktivator in den
kompletten Konstruktionsbiss (San­
der 1980). Folglich muss bei bimaxil­
lären Geräten sagittal immer über­
kompensiert werden. Daher sollte,
auch wenn keine Vorverlagerung
beim Tiefbiss erzielt werden soll,
eine Vorverlagerung von 2–3 mm im
Konstruktionsbiss eingestellt werden
(nach Sander 1985).
20
10
0
Effizienz des Konstruktions­
bisses beim Aktivator
100%
0%
UK-Vorverlagerung
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Indikation
119
Aktivator
Klinisches Handling
Konstruktionsbiss
Der Konstruktionsbiss ist am Patienten mittels einer fest gerollten und nicht zu weichen Wachsrolle zu nehmen (Abb. 293). Klinisch ist es von Vorteil, den Konstruktionsbiss mit dem Patienten
vorher zu üben, damit dieser alle Bewegungen langsam und gezielt durchführt (Abb. 293). Die Wachsrolle sollte so vorbereitet
sein, dass sie dem Oberkieferzahnbogen des Patienten entspricht
und eine Höhe von 8 mm aufweist. Während der Schließbewegung muss sowohl auf die sagittale Einstellung als auch auf die
Mittellinie der beiden Kiefer geachtet werden. Nach Entnahme
der Wachsrolle aus dem Mund des Patienten kann diese frontal
296
Rechts: Die Fronten sind vertikal
durch entsprechende Kunststoffan­
teile gefasst.
Einschleifen des Aktivators
bei Tiefbiss und
Angle­Klassen I und II/2
Bei beiden Anomalien steht die Biss­
hebung im Vordergrund. Vertikal
werden die Seitenzähne daher auf
Extrusion freigeschliffen und die
Fronten gehalten. Bei der Angle­Klas­
se II/2 wird zusätzlich im Oberkiefer
auf Distalisation eingeschliffen, um
die dentale Korrektur der Klasse II
durch den asymmetrischen Head­
gear zu unterstützen.
298
Tragedauer Aktivator
Der Aktivator wird nachts und 2–3 Stunden am Tag getragen. Am
Tag dient der Aktivator als Trainingsgerät und der Patient wird
angewiesen, aktiv in das Gerät einzubeißen.
Aufbau Aktivator
Der Aktivator hat einen hohen Anteil
an Kunststoff. Generell kann dieser in
einen gingivalen und dentalen Anteil
unterteilt werden. Vor dem Einschlei­
fen des Geräts ist der Zahn oral und
okklusal von Kunststoff gefasst. Die
gingivale Ausdehnung des Aktivators
im Ober­ und Unterkiefer ist für die
Wirkungsweise und Stabilität wich­
tig.
297
und seitlich beschnitten werden, um die eingestellte Unterkieferposition im Munde des Patienten oder am Situationsmodell zu
überprüfen. Das Wachs wird hierfür mit kaltem Wasser abgekühlt.
Passive Einschleif­
maßnahmen beim Aktivator
Links: Ein Nebeneffekt des Aktivators
ist die Protrusion der Inzisivi. Der
dentale und gingivale Anteil der Un­
terkieferfront muss lingual freige­
schliffen werden.
Rechts: Im Bereich der Oberkiefer­
front wird nicht palatinal freigeschlif­
fen, sondern lediglich die interdenta­
len Septen entfernt. Der Labialbogen
im Oberkiefer liegt passiv an.
gingival
8 –12 mm
maxillärer Anteil
dental
interokklusaler Anteil
dental
gingival
2 mm
5–12 mm
mandibulärer Anteil
Einschleifen Aktivator
Immer durchzuführende Ein­
schleifmaßnahmen
Tiefbiss Angle­Klasse I
Tiefbiss Angle­Klasse II/2
• UK­Front lingual einschleifen
• interdentale Septen in der Front
entfernen
• Gingivalrand SZ brechen
• OK­ und UK­Seitenzähne steil auf
Extrusion einschleifen
• OK­ und UK­Front vertikal mit
Aufbiss halten
• OK­Seitenzähne steil auf Extrusi­
on und Distalisation einschleifen
• UK­Seitenzähne auf Extrusion ein­
schleifen
• OK­ und UK­Front vertikal mit
Aufbiss halten
OK
eingeschliffen
unbeschliffen
eingeschliffen
unbeschliffen
UK
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120
Einschleifmaßnahmen beim Aktivator
Therapiezeitpunkt ist das 8.–9. Lebensjahr, vor Durchbruch der
Stützzonen. Bei traumatisierendem Einbiss kann der Aktivator
beim skelettalen Tiefbiss auch zur Frühbehandlung im frühen
Wechselgebiss eingesetzt werden. Der Aktivator wird bis zum
Durchbruch der 7er und zur Durchbruchsteuerung derselben belassen.
Einschleifmaßnahmen beim
Aktivator
In unserem Behandlungskonzept wird der Aktivator vorwiegend
zur Korrektur vertikaler Diskrepanzen wie Tiefbiss, Entwicklung
und orthopädische Wachstumssteuerung des Untergesichts angewendet. Dies betrifft Patienten mit skelettalem Tiefbiss, Patienten mit multiplen Nichtanlagen oder frühzeitigem Verlust der
1. Molaren. Für eine gezielte Vertikalentwicklung der posterioren
Segmente dental und alveolär sind die Seitenzähne auf Extrusion
einzuschleifen (Abb. 299–Abb. 301). Durch die Steuerung des vertikalen Zahndurchbruchs kommt es zu einer additiven Entwicklung des Alveolarfortsatzes. Bei der Klasse II/2 wird ergänzend im
Oberkiefer auf Distalisation eingeschliffen (Abb. 300). Aufgrund
der Nebenwirkungen des Aktivators sind passive von aktiven
Einschleifmaßnahmen zu unterscheiden (Tab. 297, Abb. 300,
Abb. 301). Um die Wirkung des Aktivators zu sichern, sollte dieser alle 8–12 Monate unterfüttert werden.
299
mesiale Nase
distale Nase
80°
OK
UK
mesial
Aktive Einschleifmaßnahmen
beim Aktivator
Links: Für die Tiefbisskorrektur wird
in einem Winkel von 80 ° steil einge­
schliffen. Ein völliges Freischleifen ist
kontraindiziert, da für die Wirkung
des Aktivators Führungsflächen es­
senziell sind.
Rechts: Im Oberkiefer wird bei der
Klasse II/2 zusätzlich der distopalati­
nale Kunststoffanteil im dentalen
und gingivalen Bereich weggeschlif­
fen.
300
Aktive Einschleifmaßnahmen
im Oberkiefer und
Anlageflächen
Links: Durch das steile Einschleifen
werden die okklusalen Kunststoffan­
teile weggeschliffen und es bleiben
mesiopalatinale Führungsflächen be­
stehen. Bei den 8­ bis 12­wöchigen
Kontrollen werden diese Flächen als
glatt polierte Punkte sichtbar.
Rechts: Im Oberkiefer sind die Seiten­
zähne nach okklusal und distal in ih­
rer Bewegung frei.
distal
mesial
301
Aktive Einschleifmaßnahmen
im Oberkiefer und
Anlageflächen
Links: Im Unterkiefer wird nur verti­
kal, nicht sagittal eingeschliffen. Die
dentale und gingivale Anlagefläche
ist mittig vom Zahn. Ein mesiales
Einschleifen im Unterkiefer hätte
eine Verstärkung des Engstands und
Protrusion zur Folge. Dies ist bei den
meisten unserer Patienten nicht mo­
difiziert.
Rechts: Die Seitenzähne können ver­
tikal frei eruptieren.
distal
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Therapiezeitpunkt
121
Aktivator
122
302
Therapie echter und
skelettaler Tiefbiss mit
dem Aktivator:
Anfangsbefund
Bei dentalem und moderatem skelet­
talem Tiefbiss kann der Aktivator
eingesetzt werden. Der Anfangsbe­
fund des Patienten zeigt einen Tief­
biss mit moderater Angle­ und ske­
lettaler Klasse II. Die Zahnbögen sind
transversal korrekt, sodass keine Vor­
behandlung mit einer transversalen
Dehnplatte im Oberkiefer erfolgen
muss.
Kephalometrischer Anfangs­
befund und Befund nach der
Aktivatortherapie:
Eingesetzter Aktivator
Das Wachstumsmuster ist horizon­
tal. Eine Bisshebung ist indiziert. Der
eingesetzte Aktivator ist 4–6 mm ge­
sperrt und sagittal in eine überkom­
pensierte Position (Superklasse I)
eingestellt. Die 6er sind steil und im
Oberkiefer auf Distalisation einge­
schliffen. Die Inzisivi werden vertikal
gehalten. Die Seitenzähne können so
extrudieren. Das FRS nach der Thera­
pie zeigt die skelettalen Effekte.
304
Therapie echter und
skelettaler Tiefbiss:
Therapieverlauf
Nach Eingliederung des Aktivators
erfolgt der 1. Kontrolltermin nach 6
Wochen. Einschleifmaßnahmen wer­
den geprüft und ggf. korrigiert. Tra­
gedauer und Training (aktives Einbei­
ßen) werden überprüft. Der Patient
wird nochmals motiviert. Danach
können die Kontrollen alle 8–10 Wo­
chen erfolgen. Die weitere Motivati­
on ist ein Hauptteil des Kontrollter­
mins.
305
Therapie echter und
skelettaler Tiefbiss:
Therapieverlauf
Der Haupteffekt der Bisshebung ent­
steht während des gesteuerten
Durchbruchs der Prämolaren. Die Ef­
fekte vor Stützzonenwechsel sind
häufig eher gering.
306
Therapie echter und
skelettaler Tiefbiss:
Anschlusstherapie
Nach der Aktivatorbehandlung ist in
den meisten Fällen noch eine ortho­
dontische Therapie erforderlich. Ach­
senposition und Lückenschluss, ins­
besondere in der Oberkieferfront,
und vertikale Überkorrektur des Tief­
bisses stehen hier im Vordergrund.
Dies sind wichtige Parameter für die
Stabilität des Ergebnisses.
Kephalometrie
Anfang
Ende
SNA
84 °
83,0 °
SNB
79,5 °
79,0 °
ANB
4,5 °
4,0 °
ML­NSL
25,0 °
28,0 °
ML­NL
18,5 °
19,0 °
NL­NSL
5,5 °
9,0 °
1NSL
108,0 °
105,0 °
1ML
97,5 °
101 °
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303
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Einschleifmaßnahmen beim Aktivator
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Aktivator
124
307
Therapie echter Tiefbiss,
Laterookklusion
Bei Patienten mit Tiefbiss und La­
terookklusion ist vor der Therapie
mit dem Aktivator eine transversale
Dehnung mit Plattenapparaturen
oder GNE erforderlich.
Der Patient zeigt eine Angle­Klasse I
mit Laterookklusion. Zusätzlich be­
steht ein Kreuzbiss im rechten Sei­
tenzahnsegment.
Therapie echter Tiefbiss,
Laterookklusion:
Transversale Dehnplatte
Patient nach der Therapie mit der
transversalen Dehnplatte. Durch die
transversale Dehnung im Oberkiefer
konnte der Kreuzbiss korrigiert wer­
den. Für die Koordination der Musku­
latur ist der Aktivator nach Kreuzbiss­
überstellung hilfreich. Gleichzeitig
wird der Tiefbiss behandelt.
309
Therapie echter Tiefbiss,
Laterookklusion:
Aktivator
Nach Korrektur des Kreuzbisses mit­
tels aktiver Platte und der funktionel­
len Laterookklusion durch den Akti­
vator kann die Bisshebung mit dem
Durchbruch der Stützzonen eingelei­
tet werden.
310
Therapie echter Tiefbiss,
Laterookklusion:
Eingesetzter Aktivator
Liegt eine funktionelle Mittellinien­
abweichung vor, wird der Konstrukti­
onsbiss in korrekter Mittenrelation
genommen. Für die Bisshebung wird
ein interokklusaler Abstand von
4–6 mm gewählt, damit steil einge­
schliffen werden kann.
311
Therapie echter Tiefbiss,
Laterookklusion:
Nach Aktivatortherapie
Patient während der Aktivatorbe­
handlung und nach erfolgter Bisshe­
bung. Wird der Aktivator länger als
1 Jahr getragen, muss unterfüttert
werden. Für die Tiefbissbehandlung
sollte der Aktivator so lange getra­
gen werden, bis die Stützzonen ge­
wechselt haben.
In Abhängigkeit von der individuel­
len Situation des Patienten, ist in vie­
len Fällen nach der funktionskieferor­
thopädischen Behandlung noch eine
festsitzende Therapie indiziert.
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Einschleifmaßnahmen beim Aktivator
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