management & recht nachwuchs & bildung bildungspartnerschaft Langfristige Ziele erfüllen Die Bildungspartnerschaft zwischen der WTO Werkzeug-Einrichtungen GmbH in Ohlsbach und der ansässigen Werkrealschule ist für beide Seiten ein Gewinn. Berufe mehr bewerben Wie viele Betriebe betrachtet jedoch auch der Spezialist für Präzisionswerkzeughalter die Entwicklung auf dem Auszubildendenmarkt mit Sorge. Immer weniger Schüler verlassen die Haupt- und Realschulen, zu wenige von ihnen interessieren sich für technische Berufe. Tschigg- info Werkrealschulen Zum Schuljahr 2010/2011 wurden in Baden-Württemberg die Werkrealschulen eingeführt, mit denen ein durchgängiger sechsjähriger Bildungsgang geschaffen wurde, der die Mittlere Reife zum Ziel hat und über ein berufsorientiertes Profil verfügt. Die grün-rote Landesregierung hat in ihrer Koalitionsvereinbarung erklärt, dieses Konzept sei so nicht zukunfts­ fähig. Allen Hauptschülern soll nun ein zehntes Schuljahr ermöglicht werden – ohne Notenhürde nach der neunten Klasse. link www.schule-bw.de/schularten 54 vdma-Nachrichten september 2011 Foto: VDMA ➔➔ Die WTO ist seit vielen Jahren ein erfolgreicher Ausbildungsbetrieb: „Bei 150 Mitarbeitern haben wir 20 Azubis“, erklärt Geschäftsführer Sascha Tschiggfrei. Die Übernahmequote lag schon immer bei 100 Prozent. Nach der bestandenen Ausbildungsprüfung steht bei einigen der Technikerabschluss oder ein Studium an. „Die jungen Leute kommen danach gerne wieder“, freut sich Ausbildungsleiter Harald Armbruster. Ausbildungsleiter Armbruster unterstützt die Achtklässler bei der Konstruktion einer Bügelsäge. frei weiß, dass die Unternehmen selber etwas tun müssen, um Nachwuchskräfte zu finden und zu binden: „Die zukunftssicheren und gut bezahlten Berufe unserer Branche mehr zu bewerben – gerade bei den Mädchen –, bringt Erfolge“, ist er überzeugt. Mit der Ziegelwaldschule Gengenbach, einer Werkrealschule, die in der zehnten Klasse den mittleren Bildungsabschluss anbietet, hat die WTO daher im Februar 2011 eine Bildungspartnerschaft geschlossen. Diese hat das Ziel, Schüler besser auf die berufliche Wirklichkeit vorzubereiten und durch Praxistage im Unternehmen Schul- mit Praxiswissen zu vernetzen. Die Zusammenarbeit ist langfristig angelegt. Die Schüler werden je nach Altersstufe in individuelle Projekte einbezogen. Für die fünfte Klasse gibt es Betriebs- und Arbeitsplatzerkundungen, für die achten Klassen Praktika im Rahmen der Berufswegeplanung. Dass die grundlegenden Fähigkeiten bei den Schülern da sind, um auch technisch anspruchsvolle Projekte zu bearbeiten, bestätigt sich spätestens an den Praxistagen. „Sie denken mit, sie können kreativ und im Team Aufgaben umsetzen“, so Ausbildungsleiter Armbruster. Unterschiede gibt es allerdings zwischen den Kindern schon – so ist Rechtschreibung bei einigen ein wunder Punkt, erzählt Klassenlehrer Murat Volk. Nur etwa die Hälfte erhält die Empfehlung für die Weiterführung in die 10. Klasse der Werkrealschule und kann so den mittleren Bildungsabschluss erwerben. ■ kontakt Saskia Fath VDMA Baden-Württemberg Telefon +49 711 22801-13 [email protected]