Ein Vorschlag zur Standardisierung landwirtschaftlicher Anhänger i

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Ing. G. ZAUNMULLER
*)
Ein Vorschlag zur Standardisierung landwirtschaftlicher Anhänger
Die Entwi cklung unserer Landwirtsc haft in Ri chtung auf die sozialisti sc he Großflächenwirtschaft stellt an die in landwirtschaftli c hen
Betrieben eingesetzten Transportmittel beso ndere Anford erungen.
Vor allem sind leichte und billige Anhänger notw endig, deren Laderaum und Tragfähigkeit den vielfältigen Einsa t zbedingungen entsprechen m üssen.
Die im Institut für Landtechnik durchgeführten Arbeiten auf dem
Gebi et d er Anhängerprüfung und die Ergebni sse der Prüfungsauswertung bes tätigten nicht nur die Dringlichkeit von Standardisierungsm aßnahmen, sondern ermöglichten es, einen Vorschlag zur
Standardi sierung landwirtschaftlicher Anhänger zur Di skussion zu
stellenI)
Mit der in Tabelle I , Ifd . N r. ;l, angegebenen wesentli chen Verbes ·
serung des Gespannkippanhängers TO 92 A, hauptsächlich hervorTabelle 1. Ge pe nübe rst e llun g '\'on Anhän gcrkeoodat e n
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VEB (1<) ~l e t a ll ­
Industrie Brand- [ 3000
W eitgeh ende Anw endung des Leichtbaues,
Verbesse rung des Nutzlade-Quotienten,
Verminderung de, Rollwiderstände und d es spezifi schen Bodendru ck s,
V erb esse rung des Arbeitsschutzes,
Verbesserung der l(onservierung.
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I
2,71
I
283
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I
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Erhisdorf
WKA·3·58 (lVI <)
"EB Fahrze ug-
U nter Berücksi chtigung dieser Forderungen werden die vorge schlagenen Maßn ahmen von den Konstruktions- und Funktionsmerkmalen
der z. Z. entwickelten und gefertigten Anhänger a bgeleitet.
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werk \Valler shauseD IV 3 (lV I
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VEB Fahrzeugwerk \Valt e rs 5000
hausen TI< 5 [TK)
I
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Man sollte nicht damit beginnen oder sich darauf beschränken, eine
Vereinheitlichung verschiedener Bauteile für alle Anhänger herbeizuführen, sondern die sich deutlich abzeichnende n Bautendenzen
einschät zen, ihre Merkmale kennzeichnen und zur Grundlage der
Standardi sierung machen.
Diese Merkmale treffen für alle Größenordnungen und Au sführunge n
dieser Art zu . Bild 2 zeigt einen Anhänger der herkömmlichen Bauweise . Ch arakteristi sch für diese Konstrukti onen der Grupp e I f sind:
W alzprofil e,
Drehschemell enku ng,
Starr achsen,
Scheuer bl a t tfedern,
überwiegend Gespann- bzw. Wechselzeuganhänger,
mech. Kippeinrichtung,
H olzaufbauten.
V E B Ccs p a nn-
fahrze ug bau Ra-
Soll die Standardisierung den technischen F ort schritt fördern, so
sind bei Einsch ätzung des augenblicklich en St andes der Anhängerkon strukti onen folgende Forderungen zu erheb en:
Bild I zeigt ein en 3-t-Kippanhänger aus Waltershau sen in moderner
Leichtbauweise. Charakteristisch für diese Kon strukti onen der
Gruppe I sind:
Stahlblech- K a n tpr ofi le ,
Ach ssc henkelIen k u ng ,
Gummi- (Luft )fede rn ,
hydr. Kippeinrichtung ,
Stahlblech aufbauten , überwiegend Traktorenanhänger.
I
I
Type
Nr.
Di e v orgesc hlagenen Maßnahmen sollen sow ohl zu ein er Typung als
auch zur st raffen Standardisierung führen. FertigungsteChnische
Probleme d er Standardisierung werden dab.ei nicht behandelt. Der
volk swirtschaftliche Nutzen dieser Maßnahm en besteht in einer
Senkung der Entwicldungskosten , der Einsparung an M a terial und
damit der Verbilligung der Fahrzeuge, Verbesse rung d er Ersatzteilversorgung usw .
U nter diesen Ges ichtspunkten zeichnen sich zw ei Bauri chtungen ab,
der Leichtbau und die herkömmliche Bauart, künftig Grupp e I und
II gen annt, deren typische Vertreter die Anhänger d es VEB Fahrzeugbau Waltershausen bzw. die Anhänger des VEB Gespannfahrzeugbau Lübtheen oder VEB Landmaschinenbau Rath enow sind.
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217,7
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11
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3.57
609
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7' 144
t602
3,08
1161
248
I
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Bild 1. 3-t-Trakt o ren a nhäoger in moderner Bauweise
Auch hier treffen diese Merkmale für alle ausgeführten Größen zu.
Auf Grund dieser für Konstruktion und Funktion kennzei chnenden
Merkmal e ist eine qualitative Einteilung und Bewertung möglich.
Die die Anh änger charakterisierenden Kenndaten, in Bild 3 und 4
dargestellt, la ssen den Fortschritt im Anhängerbau erkennen .
Während bei den Anhängern der Gruppe II nur durch grundlegende
konstruktive Maßnahmen Verbesserungen erreicht werden k ö nnen,
sind in der Gruppe I bereits durch Herabsetzung unnö tig hoher
Verwindungsmomente bessere Kenndaten zu erzielen.
*) In s titut für Landtechnik Potsdam-Bornim der Deutschen Ak a de mie d e r
Laodwirtsc haft s wi sseoschafteo zu Berlin (Direktor: Prof. De S . ROSE
G~
GER).
t} Dieser Vo rschlag wurde zusammen mit der Arbeitsgruppe StraOe nfahr-
zeuge/Anhänger im Zentralen Arbeitskreis für Forschung und Technik. der
DDR (C 24/5), der sich seit geraumer Zeil ebenfalls mit diesen Fragen be schäftigt , in einem Koloquium behandelt und miteiner gemeins amen Typenaufst ellung ve rbunden.
Heft 6 . JUDi 1960
Bild 2. 4-t-Wechselzugaohtloger in herkömmlicher Bauart
277
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Bild 3
Verwindungscharakteristik der
Anhänger in Gruppe I, Arbeitsfeld
der Reibung = 5 cm'l, gestrichelte
Linie - anzustrebendes
Arb€'its-
feld = 3 cm"l
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Bild 4
Ve rw i nd u ngscharakteristik der Anhänger
in Gruppe 11,
Arbeilsfeld der
bung = 10 cm'
Rei-
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Jler,nndungswlflkel
Tat:l!. Vorschlag Anhängerslandardisierung
Typung
SO I/trstd/tr - 80 Typtn
(yorMufige ,fdJö/Lung)
+1 Typen geprüft
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I
(jruppe I
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ÜOePljong zum LeichlOou
Lübthten
Rothtnow
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J t TiK)
2t {j(K!
Hohe Nutzladequotienten bei Anhängern sind unmittelbar uncl
mittelbar mit volkswirtschaftlichen Vorteilen, wie z. B. Materialeinsparung und "wirtschaftlichem Einsatz" verbunden. Ein wesentlich verbessertes Verhalten bei Verwindung ist bei dieser Konstruktionsart durch Herabsetzung der Spannungen an den Knotenpunkten
und - wie bereits erwähnt - durch eine verbesserte Federung zu Nzielen (g~strichelte Linie, Bild 3).
Im Gegensatz zur vorangegangenen Beschreibung der Anhänger in
der Gruppe I weisen die Anhänger, die entsprechencl ihren Merkmalen
in Gruppe [[ ei ngeordnet sind, ungünstigere Eigenschaften auf. Bild 4
zeigt die charakteristische Verwindungsschleife eines dieser Anhänger . Bedingt durch die Konstruktions- und Funktionsmerkmale
der Gruppe JJ wird von dieser Hysteresisschleife ein großes Reibarbeitsfeld eingeschlossen. Die Verformungs- und Elastizitätsbereiche , die von der Hysteresisschleife abgeteilt werden, haben die
zwei- bzw. dreifac he Ausdehnung gegenüber den Anhängern in der
Gruppe I. Diese Anhänger sind z. B. schwerzügiger, bedingt durch
die im wesentlichen von Konstruktionsmerkmalen wie Holzaufbauten, Dreh sc hemel und Scheuerbla t!federn hervorgerufenen großen
Oberflächenreibverluste. Die Nutzladequotienten dieser Anhänger
sind bedeutend ungünstiger als die der Gruppe I. In der 3-t-Klasse
wird ein Durchsc hnittswert von 2,72 und bei Kippern ein Wert von
2,36 er reicht. Vergleichbare Werte zu 5-t-Anhängern der Gruppe I
gibt es z. Z. noch nicht. In der 4-t-Klasse sind in dieser G ruppe Ladequotienten von 2,7 und bei Kippern von 2,42 zu verzeichnen . In
cliesem Zusammenhang ist folgende Bemerkung notwendig : Eine
Beeinflussung der Zugkraft, hervorgerufen durch innere Reibung
eines Anhänge rs, ist abhängig vom Grad der Verschränkung. Die
Zusammenhänge zwischen Reibarbeitsfläche , Zugkraft und Verwindungssteife werde n in einer folgenden Arbeit ausführlich behandelt.
Die Anhänger, deren Merkmale in der Gruppe" aufgefÜhrt wurden,
konstruktiv durch Anwendung von Leichtbauprinzipien auf einen
technisch höheren Stand zu bringen , hat wenig Aussicht auf Erfolg,
wenn die Funktionsme rkmale diese r Gruppe beibehalten werden.
Achsschenkelgelen l<te Anhänger können zum Beispiel verwindungsweich gebaut werden, ohne daß die Standstabilität des Fahrzeuges
darunter leidet. Drehschemelgelenkt e Anhänger müssen zur Aufrechterhaltung ihrer Funktion immer ein bestimmtes Maß an Steifigkeit
aufweisen.
Standardisierungsmaßnahmen
Es wird vorgeschlagen, auf Grund dieser Anhängereinteilung sog.
"Typanhänger" herauszustellen. Diese Typanhänger entsprechen in
der Größenanordnung ihrer Nutzlas t und in ihrem Aufbau dem
derzeitigen Stand der Technik.
Gemäß der Gruppeneinteilung werden diese Typ-Anhänger den
Herstellerwerken zugeordnet:
Gruppe 11
Gruppe I
Waltershausen
Lübtheen
Rathenow
No!'mung
Konlmtpiert ouf J lizenltrt/ger
und 5 Typtn
I llAbschnih
J Ab.Ychnih
(lum roßen k//bereItJ ye",,,irklichtJ
Einheitliche Huße derKonmukflons/t'i/e
Einhelt/icM Buumuße
"(o//mt/lJ/idJer /iMpgung der (jruppe.D
in uruppe /)
gerufen durch Herabsetzung des Verwindungsmoments, wird jedoch
zugleich die für diesen Anhängertyp notwendige Grenze der Standstabilität erreicht. Diese Einschränkung tritt bei Anhängern der
Gruppe I nicht auf. Hier ist z. B. durch eine Verbesserung der
Federelemente ein wesentlicher Fortschritt zu erzielen.
Eine für die Baumuster der Gruppe I charakteristische Verwindungsschleife zeigt Bild 3. Im Gegensatz zur Drehschemellenkung bietet
die Achsschenkellenkung bessere Voraussetzungen zur Verwirklichung des Leichtbaues. Die Verformungs- und Elastizitätsbereiche
sind gering. Dies bedeutet, daß das von der Hysteresisschleife bezeichnete Reibarbeitsfeld kleinere Ausmaße annimmt. Da diese
Arbeitsfläche die aufzubringende Zugkraft beeinflußt , kann eine
Leichtzügigkeit [I] und eine größere Haltbarkeit dieser Anhänger
erreicht werden.
Bedingt durch die Funktionsmerkmale dieser Gruppe lassen sich
Nutzladequotienten erzielen, die dem internationalen technischen
Stand entsprechen
In der 3-t-Klasse sind Nutzladequotienten von 3 bzw. bei Kippa nhängern - bedingt durch den Doppelrahmen - von 2.59 ~u verzeichnen . In der 5-t-Klasse liegen diese Werte güns tiger, und zwar
bei 3,57 bz~v . b.ei Kippanhängern bei etwa 3.
278
Rathenow
Halberstadt
Treueobrietzen
Annaburg
Ludwigslust
Lommatzsch
Wilsdruff
Halberstadt
Aonaburg
Butt städt
Haldensie ben
Brand-Erbisdf.
Ludwigslust
Haldensleben
Großbeeren
Streufdorf
Aonaburg
Butt s tädt
Oranicobaum
Ludwigslus t
In der Gruppe I verkörpert der VEB Waltershausen den Leichtbau
der Traktoren-Anhänger in der 5-t- und 3-t-Klasse. Da 3 t Nutzlast
den heutigen Anforderungen der Landwirtschaft nicht mehr voll
entsprechen, ist hier ein 4-t- Traktorenanhänger mit den Merkmalen
dieser Gruppe zu empfehlen .
In der Gruppe 1I sind die VEB Lübtheen und Rathenow die typi·
sehen Vertreter der herkömmfichen Bauart. Die Tonnageeinteilung
in dieser Gruppe ist schon auf drei Größen reduziert worden. Zur
Zeit gibt es noch Werke, die zweiachsige I-t -, 1,5-t- und 2,5-t-Anhänger herstellen. Diese Größen werden von der Landwirtsch a ft
nicht mehr gefordert.
Die 2-t-Klasse ist nur noch a ls Gespannwagen zu empfehlen und
wi rd voraussichtlich zahlenmäßig stark reduziert werden können .
Neue Anhängerformen, Laderaum- und Tragfähigkeit s- Auslegungen
u. ä. sind hierbei nicht berücksichtigt, sie bedürfen der gesonderten
Beratungen unter Berücksichtung neuer Arbeitsverfahren und ökonomischer Grundsätze.
Die Auswahl der drei "Typ-Werke" wird noch beeinflußt durch die
Einschätzung des jeweils vorhandenen Konstruktionsstabes, dir
speziellen Erfahrungen der Konstrukteure und die Prüfungsergeb ·
nisse ,
Agrartechnik . 10.
J g.
Darüber hinaus waren Einrichtungen, Maschinenpark und Fertigungsmöglichkeiten dieser drei Werke mitbestimmend. In der weiteren Entwicklung soll u. a. auch die Beurteilung der Fertigungsmöglichk eiten r.rundlage der jeweiligen Zu o rdnung der Hers teller in
die Gruppen I oder II sei n .
fI icrZll eill Beis piel:
Besteht die Absicht, daß der VEB Landmasc hinenba u Rath enow
eine andere und qualitati v bessere Produkti o n von Anhängern aufnehmen möchte, so müßten z. B. die hauptsächlichs ten Fertigungs m öglichkeiten des VEB Fahrze ug werk Walters hausen gegeben sein.
Das Werk Rathenow würde dann z. B. den 3-t-Traktorenanhänger
von Waltershau se n zugeordnet erhalten, bl e ibt abe r für die in der
2-t-I(lasse zuge ordneten Werke we iterhin sog. Lizenzträger.
Die ausgewählten drei Werke haben die Aufga be, die ihn e n zugeteil ten Hers t eller bei der Übernahme d e r Kon s truktionen und während
der Fertig ung zu unters tützen. Mit dieser Me thode de r Typung als
erstem Teil der Standardisierung e rreicht man e ine Einschrä nkung
von etwa 80 bes tehenden Type n auf fünf Typen , die na c h unsere r
Auffassung den Beda rf in der Landwirtschaft decken können . Die
Normung a ls zweiter Teil der Standardisierung beschränkt sich so mit
nur auf drei We rke und fünf Typen .
Würde man keine T yp ung ans tre ben und nur di e Normungsarbeiten
verstärken, so ist eine unmittelbare Typenein sc hränkung und -bereinigung nicht zu erwarten. Die Konstruktionen der vielen Hersteller bleiben durch diese Maßnahmen weitgehend unver ä ndert.
Darüber hinau s bereitet die I(ontrolle der Einh a ltung d e r Normen
bei dieser T y pen-Viel za hl große Schwierigkeiten .
Zur Normungsarbeit wird vorgeschlagen, a uf dieser Typung aufbauend Maßn a hmen in zwei Absc hnitten in Angriff zu nehm e n . Im
ers t e n Absc hnitt werde n unter Berücksichtigungder bereits bestehenden Normen Norm e nv orsc hl äge und TGL zur Vereinheitlichung der
~laße erarbeitet, di e die Anhängerkonstruktione n im speziellen nicht
berühren . In hohe m Maße ist dies bereits gesc hehen .
Zu dieser Vereinheitlichung geh ö ren :
Boden- und Ladem a ße, Reifen, Achsteile , Federn , Zugvorrichtungen,
Verschraubungen , Verschlüsse, Besc hläge u. a. m.
Im zweiten Absc hnitt werden ganze Kon s truktion s- und Ba uteile
des Fahrwerkes und des Aufb a ues vereinheitlicht, wobei immer die
a.m weiteste n entwi c kelten Elemente zur jeweiligen N o rm erhobe n
werden sollen. D ad urch können ganze Bautei le moderner Art zum
Aufba u von Anhängern der herk ö mmlichen Bauwcise - Gru ppe II verwe ndet werde n; somit verände rn sich deren Me rkmale . Dadurch
kann auch die Gefahr vermi ede n we rde n, ein e Entwicklung unte r
Umständ en durch s traffe a ber nicht methodisc he Normungsm aß nahmen zu hemmen.
Tafe l I s tellt das System des Vorschlages zur Standardi s ie rung von
landwirtscha ftlichen Anhängern dar. Z unächst wird eine T y pung im
Si nne einer s tarke n Einsc hränkung der T ype nzahl vorgesc hl a gen,
damit der Wirkungs berei ch der na chfolgenden Normungsmaßnahmen
auf einen geringen Umfang kon zentri e rt werden kann . Die Normungsmaßnahmen selbs t werden zeitlich und tec hnisch in zwei Absc hnitte unterteilt , um eine st ändi ge Weiterentwicklung zu ermöglichen .
Zusammenfassung
Einer Charakterisierung der Anh ä nger nac h Funktions- und K o nstruktionsmerkmalen fo lgt die Darstellung zweier Bautend e nzen in
Gruppe I "Leichtbau" und Gruppe I) "herkömmlich e Bauart ".
Au s diese r Gruppeneinteilung werden unter Berücks iChtigung des
augenblicklichen Standes drei H ers teller mit fünf Anhängertypen
als Lize nzträger herausges tellt. Auf diese W e ise wirr! eine Redu zie rung
von 80 auf fünf Anhängert y pen erreicht.
Die gesamten St a ndardi s ierungsmaßnahmen - Typung und Normung - konzentrieren sich auf dre i Herste ll e r. Durch die Normung
in zwei Abschnitten geht die herkömmli c he Bauart (Gruppe (1)
zur fortgesc hrittenen Leichtba uweise (Gruppe I) iiber.
Praktisches Ergebnis
In e inem I<olloquium im In s titut für La ndtechnik wurde mit Vertre tern der Indu s tri e und der Praxi s dieser Vo rsc hlag zur Standardis ierung vo n landwirtschaftl ic hen Anhängern be raten und für zwec kmäßig be funden. Zusätze und Erweiterungen, die beson ders fertigungstechnische und betriebs wirtschaftli e he Be la nge beinhalten,
wurden bei der gemeinsamen Typenaufs tellung be rücksi c htigt.
Literatur
iI] KLO TH, W ., STROPPEL. T . und BERGMANN , W.: Gesetze des
Fahrens und der Konstruktion für Ackerwage n. Zeitsc hrift V01, Bd . 94
11952) S. 214 und 215.
(2) Prlifberich te des Insti tu ts für Landtechnik Pots dam-Bornim : Nr. 116
,,4-1- \rVech se lzug- Ki ppanhänger \Ai 4 K". V E B Sc h wermaschinen ba u
S. M. Kir ow , Leipzi g; Nr. 117 .,2- t-Gespannwagen mit Kipp . . . o rrichtun g
K 40". VEB (I( ) i\ohängerbau Slreufd orf; Nr. 122 ,,4·t -l'ra ktoren a n hänger TA 4-2". VEB Erns l l'h ä IOlann Schlep pe ranhän ge rbau, Lü bthe ea; Nr. 123 ,,2 -t-Kipp- Gespaonwagen T 092". VEB Gespannfahr,
zcu g bau, Rath e now; Nr. 130 ,,3 -1 - 'Wechselzuganhäager 60 F ". Fa . Fr.
De hne K.- G., Halbe rstadl; Nr. 118 ,,2-t - Gespan o wa ge n 114". VEB
Ge spannf ahrz eugbau , Rat heno\Y ~ Nr. 16B ,, 3-t- \Vech se lzu ga nhän ge r
mit Zahn s tan gen- Kippeinricht ung 123" . VE B Ernst Thälma no Schl ep peranh änger bau , Lübthee n ; Nr. 167 ,,4-t-\Aiechselzuganhänger mit
Zahn s tangen -!(ipp einri ch tun g 124" . VEB Ernst Thälmann S c hl e pper'an hä ngerbau, Lübth een.
i\ 3885
Dr. R. GATKE und Ing. W . ROS~L' )
Anwendung ökonomischer Kennzahlen und Betriebskoeffizienten bei der Prüfung
landwirtschaftlicher Maschinen
Durch die Prüfung landwirtsc haf tliche r Maschine n soll der Ge brauchswert der jewe iligen Masc hine bestimmt werden . Dieser is t
nicht nur durch s ubjektive Beobac htungen fes tzustellen . Es mü sse n
vielmehr durc h s pezielle Meßverfahren gee ignete Kenn 7.ahlen ermittelt werden , mit denen sich die Eignung der Ma schinen exakt
charakteris ieren läßt [2].
Im Rahm en diese r Aus führungen soll beso nde rs auf Ökonomi sc he
Kennzahlen eingegangen werden, wei l ihnen große Bedeutung beizumesse n ist [1], [2], [3], [5], [61. [7]. Grundlage für eine gen a ue ökonomische Bewertung einer Masc hine s ind exakt durchgeführte Zeits tudien [I ].
Kennzahlen
Leistull gskelt ltzahlelt
Für die Belange des Landma sc hinenprüfwesens wird nac h folgen den
Gesichtspunkten a usgewerte t :
Leistungen in der Grundzeit tc emin]:
.4 F - 60
Ic
[ha/h];
G - 60
--
tc
[dt / h1;
Sn - 60
tc
[Stck/h].
Nach de msel ben Verfahre n werde n bearbeite te Flä c he, Anza hl oder
bea rbeitete Ma sse in der Durchführungsze it und d er Gesamt a rbeitszeit ausgewertet , z. B.·
AF- 60
ID
[ha/hl;
.-1 F - 60
[ha/h]
tCA
Aus den Einzelzeiten bzw. den Zeitsummen der Zeitstudie lasse n
sich noch keine Rüc kschlü sse auf Leistungsfä higkeit und Einsatzsicherheit der zu prüfenden Masc hine ziehen . Erst wenn diese Zei ten
auf eine bearbeitete Einheit (Fläche AF , Gewicht G, Anz a hl Bn)
bezogen werden, ergeben sich Leis tungs kennzahle n , die eine gewisse
Au ssagekralt besitzen.
Die auf die Grundzeit bezogenen Lei st ungskenn za hlen stellen dabe i
die Maschinenleis tung und die Lei s tungs kennzahlen der Dur c hführungszeit die Verfahren s leistung dar. Diese Verfahrenslei s tung ist
insofe rn von beso nderer Bedeutung , als bei Arbeite n im Fließverfahren die nac hfolgenden Masc hinen oder Einri c htungen a uf diese
Verfahrensleistung abgestimmt sein müssen, um das gesamte Leis tungsverm ögen des Verfa hrens au s zunutzen [5J.
. ) Institut für La ndtechnik Potsdam-Bornim der Deutschen Akad em ie der
Landwirtschaftsw issensch afl e n zu Berlin (Direktor: P ro f. Dr. S . R OS EGGER) .
Die Leistungs ke nnzahle n der Gesamtarbeitszeit sind infolge der
sehr verschied enen Wegezeitanteile s t a ndortbedingt und haben
Heft 6 - Juni 1960
279
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