Geschlossene Fonds als Werterhalts

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LEITTHEMA I Werterhalt
Geschlossene Fonds
als WerterhaltsStrategien
Was leisten Sachwertinvestments unter
den Gesichtspunkten Inflationsschutz,
Langfristigkeit, Vermögenszuwachs
und Handelbarkeit?
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bunden sind. Nach Einschätzung von
Wolfgang Dippold, geschäftsführender
Gesellschafter PROJECT Investment
Gruppe, sind Sachwertinvestments gerade in der aktuellen Niedrigzinsphase ein
wichtiger Baustein, um Vermögen gegen
den Kaufkraftverlust zu sichern. „Von
vielen Anlegern wird nach wie vor
unterschätzt, dass die reale Inflationsrate
deutlich höher als die statistische Inflationsrate liegt und Kapitalvermögen
sukzessive entwertet“, so Dippold. Bei
Immobilien ist Inflationsschutz gegeben, wenn die Mietverträge entsprechende Regelungen enthalten. „Das ist
insbesondere bei gewerblichen Mietverträgen üblich“, erklärt Angelika
Kunath, Geschäftsführerin FHHI GmbH
& Co. KG. Gleichwohl müsse berücksichtigt werden, dass in schwierigen
Marktphasen Mietanpassungen nicht
immer durchsetzbar seien.
Inflationsschutz
„Sachwertinvestitionen bieten in der Regel
eine hohe Form von Inflationsschutz, da
sie nicht kurzfristigen Marktschwankungen unterliegen“, sagt Alexander
Brüning, Geschäftsführer elbfonds
Capital GmbH. Wichtig sei aber, in
wertstabile Sachwerte zu investieren,
die in umsichtige Konzeptionen, konservative Kalkulationen und nachvollziehbare Investitionsstrategien einge-
Alexander Brüning
Angelika Kunath
Dr.Torsten Teichert
Geschäftsführer elbfonds Capital GmbH
Geschäftsführerin FHHI GmbH & Co. KG
Vorstandsvorsitzender Lloyd Fonds AG
finanzwelt
05/2013
· S. 22
finanzwelt
05/2013
Langfristigkeit
„Sachwertinvestments sind in der Regel
langfristige Beteiligungen mit einer
Laufzeit von mehreren Jahren. So können Volatilitäten innerhalb der Asset-
Fotomontage: © Franck Boston (2x) - Fotolia.com
T
Als möglicher Inflationsschutz
gelten seit jeher Sachwertinvestments,
in der Vergangenheit häufig in
Gestalt geschlossener Fonds. Nach
Inkrafttreten des Kapitalanlagegesetzbuches (KAGB) sind viele
Emissionshäuser gerade dabei, sich
neu aufzustellen. Einige wollen in der
zweiten Jahreshälfte 2013 neue
Fonds starten. Wir haben einige Initiatoren gefragt, was Sachwertinvestments heute unter den Gesichtspunkten Inflationsschutz, Langfristigkeit,
Vermögenszuwachs und
Handelbarkeit leisten können.
rotz Inflationsängsten: Viele
Deutsche vertrauen beim Sparen auf ihr Sparschwein oder lagern ihr Geld zuhause. Das ergab kürzlich der „Sparerkompass Deutschland
2013“, einer von der Bank of Scotland
in Auftrag gegebenen Forsa-Umfrage
unter rund 3.400 Deutschen. Ein Drittel der Befragten gab an, größere Summen an Bargeld zuhause zu horten. Das
Gefühl der vermeintlichen Sicherheit
ist dabei für jeden sechsten Befragten
(15 %) das ausschlaggebende Kriterium.
„Unsere Studie zeigt, dass das Sicherheitsdenken bei vielen Deutschen
besonders ausgeprägt ist. Das ist grundsätzlich sehr positiv, denn viele legen
regelmäßig Geld für unvorhergesehene
Ereignisse zurück. Wenn die Ersparnisse jedoch zuhause im Sparschwein oder
unter der Matratze schlummern, verlieren sie täglich an Wert“, sagte Bertil Bos,
Managing Director der Bank of Scotland
in Deutschland. Werterhalt sieht anders
aus, Vermögensaufbau erst recht – vielen
Deutschen könnten solche „Sicherheitsmaßnahmen“ früher oder später teuer
zu stehen kommen.
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Wolfgang Dippold
Gabriele Volz
Geschäftsführender Gesellschafter
Geschäftsführerin
PROJECT Investment Gruppe
Wealthcap GmbH
klassen über die Dauer des Investments
ausgeglichen werden“, erklärt Dr.Torsten
Teichert, Vorstandsvorsitzender Lloyd
Fonds AG. Allerdings würden Hausoder Schiffspreise zyklischen Schwankungen unterliegen, so dass es darauf
ankomme, zum richtigen Zeitpunkt zu
kaufen und zu verkaufen. Für Gabriele
Volz, Geschäftsführerin Wealthcap
GmbH, ist der große Vorteil von Sachwertinvestments, dass Investoren weitreichende Planungssicherheit haben
und mit stabilen Erträgen rechnen können, weil die Verträge meist über einen
Zeitraum von zehn Jahren laufen: „Die
Erträge kommen in den meisten Fällen
regelmäßig und sind damit planbar.“ Im
Immobilienbereich gibt es noch eine weitere Bedeutung des Begriffs „Langfristigkeit“: Laut Kunath sollten Investments in
Bestände langfristig geplant werden. „Der
Kauf/Verkauf einer Immobilie ‚unter
Druck‘ funktioniert nicht bzw. nur mit
Abschlägen. Wer bei Transaktionen die
Marktzyklen professionell ausnutzen
möchte, braucht unter Umständen den
‚langen Atem‘ “, erklärt sie.
Brüning weist allerdings darauf hin,
dass sich die Branche in puncto Vermögenszuwachs auf angepasste Werte
einstellen müsse, wenn die richtigen
Lehren aus den letzten Jahren gezogen
wurden. „Aus unserer Sicht sollte von
allen Marktteilnehmern dem realistischen Vermögenszuwachs und den entsprechend angepassten Auszahlungen der
Vorzug gegeben werden, als nach wie vor
hohe zweistellige Auszahlungen zu
bevorzugen bzw. zu erwarten“, mahnt er.
Vermögenszuwachs
„Zahlreiche Studien belegen, dass Sachwertinvestments im Durchschnitt einen
attraktiven Vermögenszuwachs generieren“, stellt Dr. Teichert fest. So ergab
eine Untersuchung der Fondsmedia
GmbH, dass 70 seit dem Jahr 2001
emittierte und inzwischen aufgelöste
Immobilienfonds die Ergebnisse repräsentativer Wertpapierindices bei einer
halbierten Volatilität deutlich übertreffen. Im Bereich Wohnimmobilien bieten Projektentwicklungen laut Dippold
deutlich höhere Renditen als der Direkterwerb – bei reiner Eigenkapitalfinanzierung verbunden mit einer hohen Stabilität. „Kommt gleichzeitig eine breite
Diversifikation hinzu, ist die Anlagesicherheit nochmals erhöht“, sagt er.
Handelbarkeit
„Sachwertbeteiligungen sind langfristig
angelegte Investments, die nur eingeschränkt handelbar sind. Durch diese
Struktur bleiben langfristige Anlageformen wie z. B. eine Immobilie im Charakter erhalten. Anleger, die vorzeitig
aussteigen möchten, können dies über
den Zweitmarkt tun“, erklärt Volz. Aus
Sicht von Dr. Teichert zeichnen sich
Investitionen in geschlossene Beteiligungen bisher durch ihre Langfristigkeit
aus. Allerdings sei kein Anleger verpflichtet, die Beteiligung über die
gesamte Laufzeit zu halten, da Anteile
über den Zweitmarkt veräußert werden
können. Teichert erwartet, dass in Zukunft die Liquidität der Beteiligungen
von entscheidender Bedeutung sein
wird. Brüning geht davon aus, dass sich
die Handelbarkeit von Sachwertinvestitionen durch das Inkrafttreten der
AIFM-Richtlinie verbessern wird, da
die Anbieter ihre Assets künftig transparenter darstellen müssen, als dies bisher gesetzlich gefordert war. „Ob bei
den zukünftigen AIF jedoch das Niveau
der Handelbarkeit erreicht werden
kann, wie es bei offenen Investmentfonds der Fall ist, bleibt abzuwarten“,
sagt er.
finanzwelt 05/2013 · S. 23
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