Materia Medica Revision Glopedia – ein Projekt der

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Materia Medica Revision
In den letzten Jahren hat die Frage der Materia Medica Revision als Anliegen der
homöopathischen Ärzteschaft deutlich an Gewicht gewonnen. Mehrere Arbeitsgruppen
beschäftigen sich damit. Als Praktiker stellt sich die Frage: Worum geht es eigentlich in diesen
Projekten? Was sind die Besonderheiten der homöopathischen Materia Medica? In der
Einleitung von Lars B. Stange, Arzt für Allgemeinmedizin/Homöopathie erfahren Sie mehr.
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Glopedia – ein Projekt der Wissenschaftlichen
Gesellschaft für Homöopathie (WissHom)
Eine Revision der Materia Medica ist notwendig, weil die Informationen zu unseren Arzneien
weltweit in diversen Medien zerstreut sind und bei den bereits erfassten Informationen schon
unklar ist, ob sie richtig abgeschrieben wurden – was die erste Fehlermöglichkeit ist. Es wurde
inzwischen mehrfach aufgezeigt, dass unsere heutigen Sekundärquellen (Arzneibeschreibungen
und Repertorien) extrem fehlerbehaftet sind und zudem nicht erkennbar ist, woher die
Informationen stammen und ob sie vollständig eingearbeitet wurden. Das alles und noch viel
mehr macht die Revision der Materia Medica und daran anschließend die Erstellung eines
neuen, transparenten Repertoriums notwendig.
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Materia Medica Revisa Homoeopathiae – eine
Arbeitsgruppe unter der Leitung von Dr. Klaus-Henning
Gypser
Die letzte große, sich an Primärquellen orientierende Arzneimittellehre „Herings Guiding
Symptoms“ wurde zwischen 1879 und 1891 publiziert. Alle danach veröffentlichten
Arzneiprüfungen und Kasuistiken sind darin nicht berücksichtigt, und die davor auch nur
lückenhaft. Praktisch heißt das, dass uns heute bestenfalls ein Drittel der verlässlichen
Informationen über Arzneimittel zugänglich sind. Manche damals bereits bekannten
Arzneimittel wurden zudem aus verschiedensten Gründen überhaupt nicht oder nur
unvollständig publiziert, obwohl sie sich später als sehr zuverlässig herausstellten.
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Materia Medica Pura Projekt – eine Arbeitsgruppe unter
der Leitung von Dr. André Saine
Seit T.F. Allen und C. Hering Ende des 19. Jahrhunderts die Enzyklopädie bzw. Sammlung der
homöopathischen Leitsymptome verfasst haben, hat keine systematische Aufarbeitung der
Materia Medica (MM) mehr stattgefunden. Prüfungen, Fälle, klinische Erfahrung finden sich
verstreut in diversen Zeitschriften, sind uns nicht zugänglich, viele wertvolle Informationen
stehen uns in der Materia Medica und in den Repertorien nicht zur Verfügung – die Werkzeuge
unserer täglichen Arbeit, der Behandlung kranker Menschen, sind mithin 120 Jahre alt! So
besteht also einerseits ein schmerzlicher Mangel an wichtigen und praxisrelevanten
Informationen, anderseits wurden unsere MM-Informationen durch „moderne“ – oft spekulative
oder einseitig psychologisierende – Quellen zwar in ihrer Quantität vermehrt, aber in ihrer
Qualität oft nicht verbessert.
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Das internationale Delphi-Projekt
Das „Delphi-Projekt“ befasst sich mit der Fallsammlung von Langzeitverläufen erfolgreich
homöopathisch behandelter Patienten unter einer Einzelarznei. Es geht in dem Projekt um das
Erwerben klinischer und homöopathischer Kenntnis einer Arznei und nicht um den Beweis, dass
Homöopathie wirkt. Kollegen unterstützen sich gegenseitig, indem sie sich gute Fallverläufe
zugänglich machen, um ein umfassendes Verständnis von einer Arznei zu erwerben, die sie
studieren möchten. Nach dem Motto: Ich gebe, was dir helfen könnte und bekomme, was mir
helfen könnte. In der Delphi-Fallsammlung finden sich verhältnismäßig viele Arzneien, die
bisher wenig beschrieben sind. Solche Fälle sind für erfahrene Kollegen natürlich besonders
hilfreich, aber nur, wenn sie entsprechend dargestellt sind.
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Bibliographical Research of Revision of Materia Medica
and Repertory – eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von
Dr. Carlos Néstor Cámpora, Argentinien
Eine Revision der Materia Medica ist aus verschiedenen Gründen unverzichtbar und äußerst
wichtig. Der Hauptgrund ist, dass uns die beste homöopathische Information zur Verfügung
stehen muss, damit wir unsere Patienten durch den Vergleich ihrer Symptome mit den
originären pathogenetischen, toxikologischen und klinischen Befunden behandeln können.
Gleichzeitig ist allgemein bekannt, dass die Materia Medica und die Repertorien viele Fehler
enthalten. Bereits 1991 begann Dr. Cámpora die erste Revision der klassischen Autoren, um das
Material zu Natrium sulphuricum im Repertorium zu ergänzen. Im Laufe der Jahre baute er ein
Forscherteam auf, mit dem er seit 21 Jahren kontinuierlich auch andere Gebiete untersucht, um
die Qualität der von homöopathischen Ärzten angewendeten Informationen und so die Qualität
der Verschreibungen zu verbessern – und folglich die Wirksamkeit unserer Behandlungen.
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