Foto: Seidel Architekten Rupf Engineering GmbH Seidel Architekten und Generalplaner GmbH Loher Straße 14 89081 Ulm Tel.: 0731/968020 Fax: 0731/9680210 [email protected] www.seidel-architekten.de Fotos: Firma Züblin AG und Seidel Architekten Ausgangssituation I Vorbereitung Auf den Grundstücken der Rupf Engineering GmbH und der Industriepark Einsingen Verwaltungsges. mbH sollte eine neues Verwaltungsgebäude sowie ein neues Hallengebäude mit Montage- und Lagerflächen realisiert werden. Der vorgefundene Gebäudebestand setzte sich aus Gebäuden des vorigen Jahrhunderts zusammen. Die Ältesten stammen aus den 30iger Jahren und wurden mehrfach umgebaut und erweitert. Zunächst wurde ein Masterplan für die Entwicklung des gesamten Grundstückes erstellt. Auf diesem basierend wurden die Neubauten geplant. Um die neue Planung realisieren zu können, mussten vier Bestandsgebäude weichen. 50 Architektur Exklusiv Lifestyle Neben der Verwirklichung bei „laufendem Betrieb“ stellte die vorhandene Topographie (Hanggrundstück) eine weitere Herausforderung dar. Um den internen Werksverkehr zu erleichtern, wurde das gesamte Grundstück im Bereich der Neubauten und der bestehenden Hallen um einen halben Meter tiefer gelegt. Dadurch entstand ein fast ebener Werkhof. Städtebau I Entwurf Der neue Gebäudekomplex setzt sich aus zwei Gebäuden zusammen. Das neue, 3-geschossige Verwaltungsgebäude wurde parallel zur August-Nagel-Straße platziert und bildet die neue Adresse des Grundstückes. Es entwickelt sich von Norden in Richtung Süden aus dem Hang, wo es sich in seiner vollen Höhe präsentiert. Getrennt durch eine gläserne Fuge schließt sich das neue Hallengebäude mit Montage- und Lagerflächen an. Das Verwaltungsgebäude basiert auf einem 1,35 m-Raster. Dies ermöglicht in den einzelnen Mietbereichen eine flexible Büronutzung, vom Großraumbüro bis zum Einzelbüro. Der Eingang befindet sich an der August-Nagel-Straße. Foto: Firma Zublin AG Er ist durch eine Glasfuge und die zurückspringende Fassade klar gekennzeichnet. An den Eingangsbereich schließt sich das helle Treppenhaus an. Merkmale sind das große Oberlicht über der gesamten Treppe sowie das Geländer, welches als weißes Band nach oben führt. Alle Flure vor den Büro- und Besprechungsräumen sind mit integrierten Teeküchen ausgestattet. Neben den Büroeinheiten wurde ein Teil des obersten Geschosses als Hausmeisterwohnung mit großer Dachterrasse geplant. Im Untergeschoss befindet sich der Mitarbeitereingang, Büroflächen sowie Umkleiden und Duschbereiche. Die Fuge zwischen Verwaltungsgebäude und Hallengebäude beheimatet die Anwendungstechnik. Hier werden Maschinen getestet und den Geschäftskunden vorgeführt. Dieser Raum dient als Bindeglied zwischen den zwei o.g. Bereichen. So ist die Anwendungstechnik auch in seiner Gestaltung und Wirkung zwischen Büro- und Montagefläche angesiedelt. Highlight ist das über 4,5 m hohe Falttor, welches sich komplett zur Seite öffnen lässt. Um eine direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden, wurde die komplette Fuge mit Glaspaneelen ausgeführt. Das Hallengebäude basiert auf einem 5m-Raster und wurde mit großen Fensterflächen und Oberlichtern ausgeführt. So entstehen sowohl in der Montage, als auch im Lager helle und freundliche Arbeitsplätze. Der Montagebereich wurde mit einem 5t und einem 10t Kran ausgestattet. Des Weiteren befindet sich in diesem Bereich ein Halleneinbau mit Büros, Sanitärräumen und Aufenthaltsraum. Fassaden Die Fassade des Bürogebäudes ist mit einer wartungsfreien, witterungsbeständigen und silberfarbenen Aluminiumverkleidung ausgeführt. Sie folgt ebenfalls dem 1,35 m-Raster des Innenraums und verleiht dem Gebäude durch seine mäanderförmige Anordnung ein dynamisches Erscheinungsbild. Der metallene Körper sitzt auf einem gläsernen Sockel, welcher sich aus der Fuge zwischen Hallen- und Bürogebäude entwickelt. Die Fenstereinteilung mit seinen Glaspaneelen folgt dem o.g. Büroraster. Die Eingänge sind durch Glasfugen, wie auch Gebäuderücksprünge klar definiert. 51 Architektur Exklusiv Lifestyle Foto: Firma Zublin AG Im Gegensatz zu der hellen Bürofassade, präsentiert sich das Hallengebäude einer horizontalverlaufenden, anthrazitfarbenen Aluminiumwelle. Große Fensterflächen lassen das Licht tief in das Gebäude fallen. Ein durchgängiges Lichtband lässt zusätzlich Licht in den Innenraum fallen und verleiht dem Körper zusätzliche Spannung. Die nötige Brandwand zum Bereich Anwendungstechnik wurde durch eine vertikale Verglasung abgelöst. Foto: Firma Zublin AG Außenanlagen Um den Werksverkehr zu optimieren wurde das Baugrundstück um einen halben Meter abgesenkt. Die Zufahrten auf das Grundstück wurden ebenfalls verschoben und dem neuen Konzept des Masterplans angepasst. Dies ermöglicht nach der kompletten Umsetzung eine Trennung von PKW- und LKW-Verkehr auf dem gesamten Grundstück. Entlang der August-Nagel-Straße wurden neue Parkplätze geschaffen. Ein neues Dach zwischen Neubau und Bestandshalle gewährleistet eine witterungsunabhängige Logistik. Weitere Grünzonen, neue Bepflanzungen und eine große Freitreppe runden den stimmigen Auftritt des Gebäudekomplexes ab. ◆ Foto: Firma Zublin AG 52 Architektur Exklusiv Lifestyle Foto: Seidel Architekten GmbH 53 Architektur Exklusiv Lifestyle