Teil 2 Wiederkehrende Verfahren

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5
Dentale Prophylaxe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
76
6
Zahnextraktionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
86
7
Entfernung von Wurzelresten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
102
8
Kompositfüllung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
107
9
Vitalamputation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
113
10
Kronenamputation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
120
11
Wurzelfüllungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
124
12
Wurzelspitzenresektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
142
13
Einsetzen von Brackets . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
148
14
Platte/Aufbissschiene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
153
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Teil 2
Wiederkehrende Verfahren
76
5
Dentale Prophylaxe
Eine Zahnfraktur aktiv zu vermeiden, ist angesichts der Belastungen
der Zähne, die bei Hund und Katze auftreten können, praktisch nicht
möglich. Dagegen kann die Gefahr der Entwicklung einer Entzündung
des Zahnfleisches respektive des Zahnhalteapparats durch eine kontinuierliche Zahnpflege vermindert werden.
5.1
Eine histologisch entzündungsfreie Gingiva ist klinisch nicht zu finden.
Das Reaktionszentrum Zahnsulkus ist je nach bakterieller Beladung
mehr oder weniger aktiv, jedoch findet sich eigentlich immer ein
geringgradiger Entzündungszustand, der den eigentlichen Sulkus erst
ausbildet. Dennoch kann durch Verhinderung einer bakteriellen
Plaqueakkumulation ein klinisch gesunder und akzeptabler Zustand
der Zähne erreicht werden (▶ Abb. 5.1, ▶ Abb. 5.2, ▶ Abb. 5.3,
▶ Abb. 5.4).
▶ Abb. 5.1 Junger Hund mit entzündungsfreiem Zahnfleisch. Dass bei einem
jungen Hund das Gebiss zunächst entzündungsfrei und gesund daherkommt, überrascht nicht. Die wenigen Beläge werden vom Immunsystem unkompliziert behandelt, das Zahnfleisch bleibt rosa, flach und ohne Blutungstendenz.
▶ Abb. 5.3 Entzündungsfreiheit trotz Zahnstein bei Abwesenheit weicher
Beläge. Selbst bei einem mäßigen Belag aus Zahnstein kann eine Entzündung vollkommen fehlen. Nicht Zahnstein löst eine Entzündung aus, sondern Bakterien in
einem sich entwickelnden Biofilm. Daraus bildet sich letztlich Zahnstein und führt
zur vermehrten Plaqueakkumulation, der Zahnstein selbst ist jedoch nicht das
grundlegende Problem. Ein Gebiss mit Zahnstein kann bei kontinuierlicher Entfernung weicher bakterieller Beläge entzündungsfrei gehalten werden.
▶ Abb. 5.2 Entzündungsfreiheit bei guter Zahnpflege. Analog dazu kann auch
das Gebiss des erwachsenen Hundes entzündungsfrei gehalten werden. Durch
kontinuierliche Zahnpflege mittels Zahnbürste sollten, wenn möglich, einmal
täglich die sich ansammelnden weichen Beläge entfernt werden, sodass es erst
gar nicht zu einer Entzündungsreaktion kommt.
▶ Abb. 5.4 Guter Pflegezustand bei der Katze. Keine bakteriellen Beläge, keine
Entzündung. Das gilt nicht nur für den Hund, sondern auch für die Katze. Die
Gewöhnung der Hauskatze an das Zähneputzen stellt daher eine sinnvolle Gesundheitsvorsorge dar. Das Zahnfleisch bei der Katze ist eher etwas heller als beim
Hund. Die Reinigungsfreundlichkeit der Gebissmorphologie ist besser als beim
Hund, die Akzeptanz der Zahnpflege häufig jedoch nicht.
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Pflegezustand
5.2 Zahnreinigung
77
5.2
Zahnreinigung
Vorbereitung
Vorbereitende Maßnahmen für eine professionelle Zahnreinigung zeigen ▶ Abb. 5.5 und ▶ Abb. 5.6.
▶ Abb. 5.5 Intubation und Lagerung. Um während der Zahnreinigung eine stabile Ausgangssituation zu gewährleisten, sollte für eine sichere Narkose gesorgt
werden. Nach Legen eines Venenkatheters und intravenöser Einleitung der Narkose
empfiehlt sich eine Inhalationsnarkose über einen Tubus. Der intratracheal gelegene Tubus ist über seinen Cuff gegen die Aspiration von bakteriell beladener
Flüssigkeit abgedichtet, die aufgrund der Wasserkühlung während der Zahnsteinentfernung mittels Ultraschall produziert wird. Ein Maulspreizer kann genutzt
werden, um die Sichtverhältnisse in der Mundhöhle zu verbessern und die Erreichbarkeit der lingualen respektive palatinalen Flächen zu erleichtern.
▶ Abb. 5.6 Tamponade Rachenraum. Zusätzlich kann der Rachenraum mit
Tupfern als zusätzliche Barriere austamponiert werden.
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5.2.1
Wiederkehrende Verfahren
Da es kaum Hunde oder Katzen gibt, die ein klinisch reines Gebiss
besitzen, ist die Zahnreinigung eine der häufigsten Tätigkeiten des
Tierarztes. Bei Erkrankungen der Schleimhäute oder des Parodontalapparats ist sie erste Wahl zur Reduzierung der entzündlichen Erscheinungen durch Eliminierung der exogenen Einflüsse.
5 – Dentale Prophylaxe
78
5.2.2
Reinigung mittels Ultraschall
▶ Abb. 5.7 Ultraschall-Zahnreinigungseinheit. Standardmäßig erfolgt die Entfernung des Zahnsteins bei Hund und Katze mittels einer ultraschallgesteuerten
Zahnreinigungseinheit. Vorwiegend werden piezoelektrisch betriebene Gerätschaften verwendet. Wichtig ist eine ausreichende Wasserkühlung, um der bei
der Zahnsteinentfernung auftretenden Hitzeentwicklung zu begegnen.
▶ Abb. 5.9 Schutz des Behandlers bei Ultraschalleinsatz. Bei der Zahnreinigung mittels Ultraschall entsteht ein Nebel aus Wassertröpfchen, Speichel,
Bakterien und Blut, der verwirbelt wird. Zum Schutz des Behandlers empfiehlt sich
das Tragen einer Schutzbrille bzw. eines Schutzschildes und einer Atemmaske. Eine
Absaugung erfolgt i. d. R. nicht, sodass die Flüssigkeit in einen Auffangbehälter
läuft. Das Tragen von Handschuhen versteht sich.
▶ Abb. 5.8 Arbeitsspitzen des Ultraschall-Zahnreinigungsgerätes. Neben
scalerartigen Arbeitsspitzen für die Anwendung an der Krone stehen auch Arbeitsspitzen für die subgingivale Verwendung zur Verfügung. Sie ähneln in ihrer Gestaltung sehr stark den manuellen Küretten, besitzen jedoch keine scharfen Arbeitskanten. Ultraschallarbeitsspitzen werden mit ihrer Lateralfläche an den Zahn
gebracht und lösen durch Übertragung ihrer ultraschallbetriebenen Schwingung
mineralisierte Beläge ab. Bei den subgingivalen Arbeitsspitzen ist darauf zu achten,
dass durch die Wasserführung im Instrument auch dort eine ausreichende Kühlung
erfolgen kann, da es sonst zu Verbrennungen kommen würde.
▶ Abb. 5.10 Abstützung der Arbeitshand am Kiefer. Um eine gute und sichere
Führung der Arbeitsspitze zu gewährleisten, stützt sich die Arbeitshand an unbeweglichen Strukturen des Kiefers ab, z. B. an Zähnen oder am Kieferknochen.
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Der Einsatz eines Ultraschall-Zahnreinigungsgerätes erleichtert die
Reinigung des Gebisses von Hund und Katze enorm (▶ Abb. 5.7,
▶ Abb. 5.8). Mit piezoelektrisch erzeugten Frequenzen von 20–45 kHz
wird der Zahnstein abgesprengt (▶ Abb. 5.9, ▶ Abb. 5.10, ▶ Abb. 5.11).
Eine kontinuierliche Wasserkühlung ist entscheidend, um ein Verbrennen von Gewebe zu vermeiden (▶ Abb. 5.12).
5.2 Zahnreinigung
79
Ergänzend zum Ultraschall kommen verschiedene Handinstrumente
zur Entfernung fest haftender Beläge zum Einsatz. Die Reinigung von
Zahnkrone und Zahnwurzel mittels Handinstrumenten (▶ Abb. 5.13,
▶ Abb. 5.14, ▶ Abb. 5.15, ▶ Abb. 5.16, ▶ Abb. 5.17, ▶ Abb. 5.18,
▶ Abb. 5.19) ist ein schwieriges Unterfangen. Insbesondere die Glättung des nicht sichtbaren subgingivalen Bereichs bereitet Schwierigkeiten. Die Handhabung muss daher erlernt und geübt werden, um
eine effiziente Arbeitsweise zu entwickeln.
▶ Abb. 5.13 Scaler und Kürette. Der Goldstandard in der Entfernung von fest
haftenden mineralisierten Zahnauflagerungen besteht in der adjuvanten Nutzung
von Scaler und Kürette. Diese meist doppelendigen Instrumente sind für den
Einsatz an der Krone (Scaler) und der Wurzel (Kürette) konzipiert.
▶ Abb. 5.11 Ansatz der Arbeitsspitze am Zahn. Zur funktionellen Übertragung
der Schwingungen auf den Zahn und zur Vermeidung einer Oberflächenschädigung muss die Arbeitsspitze mit der Lateralfläche angelegt werden. Sie kann in den
Sulkus respektive die Tasche eingeführt werden.
▶ Abb. 5.12 Permanente Wasserkühlung im Arbeitsbereich. Zur Vermeidung
der Schädigung von parodontalem Gewebe und der Pulpa erfolgt eine kontinuierliche Kühlung mit Wasser oder steriler Flüssigkeit.
▶ Abb. 5.14 Arbeitsspitze des Scalers. Ein Scaler besitzt einen dreieckigen Querschnitt und ist am Arbeitsende spitz. Ein Scaler dient zur Reinigung der Krone.
Wiederkehrende Verfahren
Zahnreinigung mit Handinstrumenten
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5.2.3
5 – Dentale Prophylaxe
▶ Abb. 5.15 Arbeitsspitze der Kürette. Eine Kürette weist einen halbrunden
Querschnitt auf und ist am Arbeitsende gerundet. Eine Kürette dient zur Reinigung
der Wurzeloberfläche. Für die subgingivale Arbeit sind manche Flächen und die
Spitze gerundet, um die Verletzung umgebenden Gewebes zu minimieren. Für
eine wirksame Reinigung ist eine kontinuierliche Schärfung der scharfen Kanten
der Arbeitsfläche notwendig.
▶ Abb. 5.16 Ansatz der Kürette am Sulkus. Während der Scaler unter Sicht
eingesetzt werden kann, ist der Einsatz der Kürette von Taktilität und der richtigen,
geübten Technik abhängig. Für eine sichere Führung wird eine Abstützung auf der
Zahnreihe empfohlen.
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80
5.2 Zahnreinigung
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Wiederkehrende Verfahren
81
▶ Abb. 5.17 Einführen der Kürette in den Sulkus. Die Kürette wird stumpf bis
zum Boden der Zahnfleischtasche eingeführt, die Arbeitsfläche zeigt zur Zahnoberfläche.
▶ Abb. 5.18 Arbeitsweise der Kürette an der Zahnoberfläche. Bei Erreichen
des Taschenbodens wird die Kürette gedreht und mit einem Winkel von 70–90 ° an
der Zahnoberfläche angesetzt. Dadurch kommt es zum abziehenden Kontakt der
scharfen Arbeitskante mit der Wurzeloberfläche. Bei falscher Winkelbildung werden die Beläge dagegen poliert, jedoch nicht entfernt.
▶ Abb. 5.19 Depuration mittels Kürette. Abschließend werden die Auflagerungen nach koronal entlang der Zahnoberfläche entfernt.
5 – Dentale Prophylaxe
82
5.2.4
Politur und Desinfektion
▶ Abb. 5.20 Polieraufsatz im Prophylaxewinkelstück. Abschluss einer kompletten Zahnreinigung stellt die Politur der Kronen dar, um die durch die Zahnreinigung ggf. aufgeraute Oberfläche wieder einzuglätten. Mit einem Gummikelch
kann Polierpaste aufgenommen und der Zahn poliert werden. Ein Prophylaxewinkelstück besitzt ein fest verankertes Aufnahmeknöpfchen für einen Gummikelch und ist hermetisch gegen das Eindringen von Polierpaste abgeschirmt,
welche sonst zur Schädigung des Winkelstücks führen könnte.
▶ Abb. 5.22 Aufnahme Polierpaste mit Polieraufsatz. Bei laufendem Motor
kann mit dem Gummikelch Polierpaste aufgenommen werden. Zur Rationalisierung des Arbeitsprozesses kann die Polierpaste in einem Fingerring am Behandlungsort bereitgehalten werden.
▶ Abb. 5.21 Bürstchenaufsatz im Winkelstück. Bei hartnäckigen, fest haftenden flachen Auflagerungen hilft häufig der Einsatz eines Polierbürstchens, das
etwas abrasiver arbeitet als ein Gummikelch.
▶ Abb. 5.23 Polieren am Zahn. Bei entsprechendem Anpressdruck schiebt sich
die Gummilamelle unter den pflegerisch wichtigen Bereich der marginalen Gingiva
und erlaubt nachfolgend eine Wiederanheftung des epithelialen Attachments.
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Den Abschluss einer professionellen Zahnreinigung bilden die Politur
der Kronen (▶ Abb. 5.20, ▶ Abb. 5.21, ▶ Abb. 5.22, ▶ Abb. 5.23) und die
Desinfektion der Maulschleimhäute und Zunge (▶ Abb. 5.24,
▶ Abb. 5.25).
5.3 Zahnbürsten
83
5.3
Zahnbürsten sind in jeder Form und Farbe erhältlich (▶ Abb. 5.26,
▶ Abb. 5.27, ▶ Abb. 5.28, ▶ Abb. 5.29), dazu gibt es Zahnpasten in verschiedenen Geschmacksrichtungen (▶ Abb. 5.31, ▶ Abb. 5.32). Entscheidend für den Erfolg ist jedoch deren Einsatz am Tier. Je nach Tier
sollte daher nach der passenden Zahnbürste geschaut (▶ Abb. 5.35)
und deren Gebrauch dem Tier wie auch dem Besitzer vermittelt werden (▶ Abb. 5.30, ▶ Abb. 5.33, ▶ Abb. 5.34). Für eine optimale Pflege hat
sich der tägliche Einsatz der Zahnbürste empfohlen, jedoch kann dies
in Abhängigkeit vom Pflegegrad dem individuellen Fall angepasst
werden.
Wiederkehrende Verfahren
Zahnbürsten
▶ Abb. 5.26 Zweikopfzahnbürste. Die Standardzahnbürste für den Hund ist die
Zweikopfzahnbürste. Große Flächen wie auch schwer zugängliche Areale können
damit geputzt werden, egal ob kleiner oder großer Hund. Die leichte Abwinkelung
der Bürstenköpfe stellt eine Anpassung an die Gebissform des Hundes dar. Für
kleine Hunde und Katzen finden normale Einkopfzahnbürsten Anwendung. Ein
kleiner Kopf erleichtert den Einsatz unter beschränkten räumlichen Bedingungen.
Durch Zurückziehen der Lefze werden vom Eckzahn bis zum Backenzahn alle Bukkalflächen zugänglich, sodass unter Sicht geputzt werden kann. Die Schneidezähne
lassen sich nach Hochnehmen der Lefzen reinigen, ohne dass die Lefzen über die
Kronenspitzen der Canini gepresst werden. Auch das Pflegen der Zahninnenflächen
ist grundsätzlich möglich, allerdings erschwert gleichzeitiges Aufhalten, Hochnehmen der Lefze und die sehr mobile Zunge des Tieres die Reinigung. (Accesia
AB)
▶ Abb. 5.25 Desinfektion der Zunge. Wichtig ist die Berücksichtigung der Zunge. Die Zungenoberfläche mit ihren spezialisierten Strukturen und vielen Vertiefungen beherbergt Unmengen von Bakterien; durch Reinigung des Zungenrückens
konnte beim Menschen die Rezidivhäufigkeit eines entzündlichen parodontalen
Geschehens halbiert werden.
▶ Abb. 5.27 Doppelkopfzahnbürste. Zum Putzen gleich beider Flächen, also
außen und innen, ist die Doppelkopfzahnbürste ein geeignetes Hilfsmittel. Sie
muss unter Aufhaltung des Kiefers auf die Zahnreihe gesetzt werden und läuft
dort wie auf Schienen, sodass nicht die gute Sicht, sondern ein gutes Tastgefühl
über die Qualität der Reinigung entscheidet.
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▶ Abb. 5.24 Desinfektion der Mundschleimhäute. Um eine schnell wiederkehrende bakterielle Besiedelung der Zahnoberflächen zu verzögern, erfolgt abschließend eine Desinfektion aller Mundschleimhäute, z. B. mittels Chlorhexidin.
5 – Dentale Prophylaxe
84
▶ Abb. 5.28 Elektrische Doppelkopfzahnbürste. Als Profivariante ist die
Doppelkopfzahnbürste auch als elektrische Bürste erhältlich. Die zweiseitige
Wirkung wird durch Vibrieren des Bürstenkopfes unterstützt.
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▶ Abb. 5.30 Gewöhnung an die Zahnbürste. Am Beginn der Zahnpflege steht
die Gewöhnung an Zahnbürste, Zahnpasta und das Handling. Konsequenz, wie
aber auch ein spielerischer Ansatz haben sich bisher als erfolgreichstes Modell
herausgestellt. Das tägliche Nutzen der Zahnbürste wird zum Ritual und führt zu
einer leichteren Gewöhnung des Tieres.
▶ Abb. 5.29 Ultraschall-Zahnbürste. Ein neuer Ansatz ist die Anwendung von Ultraschall auch bei der häuslichen Zahnreinigung. Piezoelektrisch erzeugte Schwingungen des Borstenkopfes werden über eine spezielle Ultraschall-Hundezahnpasta
auf den Zahn übertragen und lösen dort mit 96 Mio Luftschwingungen Beläge ab.
Die hohe Frequenz bei geringer Stärke dient dem Entfernen weicher Beläge, nicht
dem Abtrag von Zahnstein.
▶ Abb. 5.31 Zahnpasten. Eine wohlschmeckende, abschluckbare und verträgliche
Zahnpasta in verschiedenen Geschmacksrichtungen macht dem Tier das Zähneputzen schmackhaft. Weniger entscheidend sind etwaige medikamentöse Zusätze;
was zählt, ist der kontinuierliche Einsatz.
5.3 Zahnbürsten
Wiederkehrende Verfahren
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▶ Abb. 5.34 Anwendung Doppelkopfzahnbürste. Die Doppelkopfzahnbürste
stellt ein sehr praktisches Hilfsmittel dar, um die Innen- und Außenflächen der Zähne gleichzeitig zu reinigen. Sie setzt allerdings voraus, dass sich das Tier den Kiefer
öffnen und offenhalten lässt.
▶ Abb. 5.32 Zahnpasta für den Ultraschalleinsatz. Zur Vermittlung der Ultraschallschwingungen beim Einsatz der Ultraschall-Zahnbürste wird eine spezielle
Zahnpasta benötigt; ein Wechsel der Geschmacksrichtung o. Ä. ist hier aus Mangel
an Alternativen derzeit nicht möglich.
▶ Abb. 5.33 Anwendung der Zahnbürste. Mit Zurückziehen der Lefzen kann die
Zahnbürste mit Zahnpasta auf die Bukkalflächen der Zähne angesetzt werden. Die
Bukkalflächen stellen funktions- und anatomisch bedingt mengenmäßig den größten Anteil an Belägen und Zahnstein. Ihre Reinigung stellt daher einen essenziellen
Teil der Gebissreinigung bei Hund und Katze dar. Erst im nächsten Schritt werden
bei geöffnetem Maul auch die Innenseiten der Zähne geputzt, die i. d. R. jedoch
auch weniger Plaqueansammlung aufweisen. Theoretisch sollten die Beläge am
Zahnhals mittels der Zahnbürste gelockert und dann vom Zahnfleisch Richtung
Kronenspitze (Rot-Weiß-Technik) entfernt werden. Bei unruhigen Tieren ist dies
nicht immer möglich, weshalb dann auf eine einfache Wischtechnik ausgewichen
wird. Das reinigungsfreundliche Carnivorengebiss erlaubt jedoch diese Abweichung. Am Ende des Tages zählt, dass die Zähne weiß und belagsfrei sind und das
Zahnfleisch eine rosa Farbe hat. Blutet Letzteres beim Putzen, sollte die Frequenz
erhöht werden, um den Entzündungscharakter und die dadurch gestiegene Blutungsneigung wieder zu reduzieren.
▶ Abb. 5.35 Zahnpflege beim Flusspferd. Dass immer noch ein bisschen mehr
geht, zeigt uns dieses Bild. Das Flusspferd lässt sich bereitwillig bei weit geöffnetem
Maul die Zähne bürsten.
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