sanierung und erweiterung oberstufenschulhaus ehret b

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SANI ER U NG U ND E R W E I T E R UN G
O BER S TU F ENS CH UL H AUS E H R E T B
G eme inde Hün enb erg
Oktober 2016
N eubau Schu lhau s Eh ret B
PROJEKTORGANISATION
Bauherrschaft
Gemeinde Hünenberg
Chamerstrasse 11, 6331 Hünenberg
Generalplaner
Fiechter & Salzmann Architekten GmbH
Kernstrasse 37
8004 Zürich
Architekturbüro Bosshard und Partner AG
Siewerdtstrasse 30
8050 Zürich
Architektur
Fichter & Salzmann Architekten GmbH
Kernstrasse 37
8004 Zürich
Kostenplanung
Architekturbüro Bosshard und Partner AG
Siewerdtstrasse 30
8050 Zürich
Bauleitung
Neubau Schulhaus Ehret B
Da die Schulräume dringend überholt werden mussten und das Raumangebot für die Zukunft zu gering
war, entschied sich die Einwohnergemeinde Hünenberg 2009, das Schulhaus Ehret B zu sanieren und
zu erweitern. Das Schulhaus aus dem Jahr 1974 wurde abgerissen und der neue Gebäudekörper auf
dem verbleibenden Untergeschoss aufgebaut. Dabei wurde das Niveau um zwei Stockwerke erhöht.
Chronologie
Mit einem über alle Geschosse durchgängigen
Dezember 2009 Schulraumplanung und Kredit
Lift wurde das Schulhaus barrierefrei und behin-
für Projektwettbewerb genehmigt, Wettbewerb
dertentauglich. Ein Durchlader-Lift überwindet
Bauingenieur
2010, Vorprojekt 2012, Projekt 2013, Bauzeit
zusätzlich den Niveausprung im Erdgeschoss. Ein
WMM Ingenieure AG
Florenz-Strasse 1d
4142 Münchenstein
2014 bis 2016.
markierter Invalidenparkplatz befindet sich auf
HLK-Ingenieur
Das Schulhaus wurde wegen der knapp bemes-
Raumprogramm
Kalt + Halbeisen Ingenieurbüro AG
Dürrestrasse 10
5314 Kleindöttingen
senen Grundstücksfläche und des niedrigen,
Das Untergeschoss dient als Lager und Archiv-
weitläufigen Gebäudes auf dem bestehenden
raum. Werkräume und die Hauswirtschaft finden
Untergeschoss aufgebaut. Der Fussabdruck des
ebenfalls dort Platz. Das Rektorat mit Schulsekre-
Schulhauses wurde nicht vergrössert, sondern
tariat, Lehrerzimmer, Mediatheken, Multimedia-
das Gebäude um zwei Geschosse aufgestockt.
Schulzimmer, Mehrzweckraum und Schulzimmer
Vom Haupteingang her sind die neuen Etagen
für das Textile Gestalten befinden sich im Erdge-
direkt vertikal erreichbar. Die neue, breite Treppe
schoss.
führt von der Eingangshalle Ost im Untergeschoss
Im 1. bis 3. Obergeschoss befinden sich die Klas-
unmittelbar zum östlichen Pausenhof. Der ange-
senräume, wobei im 3. Obergeschoss die natur-
baute, bestehende Werktrakt blieb erhalten und
wissenschaftlichen Räume eingerichtet sind.
seine Struktur unverändert. Das Gemeindearchiv
Glasfaltwände zwischen jeweils zwei Klassen-
findet neu Platz in den ehemaligen Tankräumen
zimmern und ein Gruppenraum ermöglichen eine
des Untergeschosses.
durchgehende Lernlandschaft. Sie bilden zusam-
Die Erschliessungshalle wurde zu einem offenen
men mit der Garderobe und dem Fluchttreppen-
Bauphysik
Atrium und hellem Lernbereich umgenutzt. Ein
haus eine funktionale, intime Raumeinheit, wel-
Kopitsis Bauphysik AG
Zentralstrasse 52a
5610 Wohlen
grosses Zenitallicht beleuchtet den Innenraum
che sich gleichzeitig zum zentralen Atrium öffnet.
und belebt mit durchlässigen Wendeltreppen.
Wo früher Buchwandtafeln und Hellraumprojek-
Drei zusätzliche Fluchttreppenhäuser entkoppeln
toren standen, sind zeitgemässe, interaktive Bild-
Fassadenplaner
das Atrium brandschutztechnisch, so dass dieses
schirme und Visualizer installiert.
gkp fassadentechnik ag
Weiernstrasse 26
8355 Aadorf
frei möbliert und vielfältig aktiviert werden kann,
B+B Planer AG
Herrengasse 12
6430 Schwyz
Sanitäringenieur
ALCO-Haustechnik AG
Leutschenbachstrasse 45
8050 Zürich
Elektroingenieur
Scherler AG
Rosenweg 8
6340 Baar
Landschaftsarchitekt
Appert Zwahlen Partner AG
Zugerstrasse 4
6330 Cham
Fotograf Broschüre
Andreas Busslinger
www.andreasbusslinger.ch
der Ostseite des Ehret B.
Projektinformation
sei es durch Schulunterricht aber auch Ausstellungs- und Präsentationszwecke sind denkbar.
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Oktober 2016
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Untergeschoss
Erdgeschoss
1. Obergeschoss
2. Obergeschoss
3. Obergeschoss
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Oktober 2016
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Konstruktion
Haustechnik
Das alte Schulhaus Ehret B wurde in Massivbau-
Elektro: Die technischen Räume und allgemei-
weise und teils als Stahlbau errichtet. Die Mas-
nen Korridorzonen im UG sowie die WC-Anla-
sivbauweise blieb erhalten und wurde örtlich
gen und Fluchtreppenhäuser sind mit Standard
angepasst. Das Stahlskelett wurde abgebrochen.
FL-Leuchten ausgerüstet. Die Ausleuchtung der
An seiner Stelle wurden das Erdgeschoss und die
Korridore und des Atriums wird durch runde
1. Etage über dem Schutzraum in Massivbau neu
LED-Leuchten mit Opalabdeckungen realisiert.
aufgebaut und um zwei zusätzliche Geschosse
Die Schulräume sind mit LED-Balkenleuchten
erhöht. Das Tragwerk besteht neu aus Flachde-
ausgerüstet
cken, welche gespannt sind zwischen den drei
Heizung: Als Primärenergieträger wird die Fern-
Erschliessungskernen, den vorfabrizierten Stüt-
wärme von der Biomasse Energie AG (BiEAG)
zen im Gebäudeinneren und der tragenden Fas-
bezogen. In den Klassenzimmern sowie in den
sade.
Gruppenräumen sind in den Fensternischen
Die Erschliessungskerne, welche der horizon-
Stahlradiatoren verbaut. Diese kompensieren
talen Aussteifung des Tragwerks dienen, sind in
einerseits den Kältestrahlungsanteil der Fenster-
Ortbeton erstellt. Die Fassade ist aufgebaut aus
flächen und sorgen anderseits für eine angemes-
vorgefertigten Stützen und Brüstungselementen,
sene Wärmezirkulation im Raum.
welche vor Ort verbunden wurden. Ausser den
Im Unterlagsboden eingelegte Metallverbund-
tragenden Erschliessungskernen und Stützen
rohre (Stern-Anschlussprinzip), die von mehreren
sind sämtliche Innenwände nichttragend. Künf-
Verteilern auf der jeweiligen Etage versorgt wer-
tige Anpassungen können so flexibel umgesetzt
den, erschliessen die Heizkörper. Gewisse Berei-
werden.
che im Erdgeschoss werden aus Platzgründen
Fluchtwege und Brandschutzkonzept
über eine Niedertemperatur-Fussbodenheizung
beheizt. Auf Grund der guten Bauhülle wird mit
möglichst tiefer Vorlauftemperatur gefahren.
Drei separate neue Fluchttreppenhäuser, die
Lüftung: Ein gutes Innenraumklima ist wichtig
von den Garderoben und den Schulzimmern
für das Wohlbefinden. Um das Schulhaus sinnvoll
zugänglich sind, dienen als Fluchtwege für die
und optimal mit Frischluft versorgen zu können,
Klasseneinheiten im 1., 2. und 3. Obergeschoss
sind drei Zuluftanlagen und eine Abluftanlage ein-
sowie für das Atrium. Dies erlaubt es, das Atrium
gebaut. Über diese Anlagen wird die verbrauchte
als offenen Lernraum zu nutzen. Die kurzen
Luft kontinuierlich abgeführt bzw. erneuert. Die
Fluchtwege ermöglichen, dass jeweils zwei
Anlagen sind auf die hygienisch notwendige, mini-
Schulzimmer und ein Gruppenraum als offene
male Luftmenge ausgelegt und bedarfsgerecht
Lernlandschaften ohne brandabschnittbildende
betrieben. Die Nasszellen werden ebenfalls über
Abschlüsse gestaltet werden können.
diese Anlagen entlüftet. Die Aussenluftfassung
und der Fortluftauslass erfolgt über das Dach.
Um Energie zu sparen, wird die Lüftung von nicht
belegten Schulräumen auf 20 % des Normalbe-
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triebs heruntergefahren. Eine Nachtauskühlung
tien. Die Differenzierung zwischen horizontal
über die seitlichen Rauchabzugsöffnungen beim
strukturierten und glatten Putzflächen sowie eine
Oblicht im Atriumraum verhindert zudem eine
feine Farbabstufung von unten nach oben beleben
Überhitzung im Hochsommer.
die Fassade zusätzlich. Die Holzmetallfenster wer-
Sanitär: Verteilsystem Warmwasser im RAR-
den von einem pulverbeschichteten, bronzefarbi-
Zirkulationssystem, Verteil- und Steigleitungen
gen Rahmen gefasst. Die natürliche Lüftung und
in Chromstahl, Apparateanschlussleitungen mit
die Nachtauskühlung erfolgen über Lüftungsflü-
Kunststoffrohren PEX, Standard-Sanitärapparate,
gel mit vorgesetzten perforierten Metallblechen,
Einbau einer Enthärtungsanlage.
welche als Ornament, Absturzsicherung und Wit-
PV Anlage: Die Dachfläche wird an die Elektro-
terungsschutz dienen. Die Holzmetallfenster sind
Genossenschaft Hünenberg (EGH) vermietet.
besonders witterungsbeständig. Als Sonnen- und
Diese hat auf eigene Kosten eine Photovoltaikan-
Blendschutz sind aussenliegende Rafflamellens-
lage erstellt. Nach Ablauf des Mietverhältnisses
toren im Sturz eingebaut. Im Gebäudeinnern wur-
kann die Anlage von der Einwohnergemeinde
den die Erschliessungskerne und der Mehrzweck-
Hünenberg kostenlos übernommen werden.
raum in grau lasierten Sichtbetonoberflächen
Nachhaltigkeit
erstellt. Im Zusammenspiel mit den beigegrauen
Hartbetonböden und den weiss verputzten Wän-
Die Aufstockung um zwei Geschosse erzeugt
den und Deckenuntersichten wirken Eingangs-
ein kompakteres Volumen, welches im Betrieb
halle und Atrium eher schlicht. Vom zentralen
weniger Energie benötigt. Durch den Erhalt des
Atrium gelangt man in die drei angrenzenden
Untergeschosses konnte zusätzlich graue Ener-
Garderoben, die mit farbigen Tapeten und Hart-
gie gespart werden. Da bei dem Projekt Bestand,
betonböden ausgestattet sind. Eine unterschied-
Umbau und Neubau nahtlos ineinander über-
liche Farbgebung der Garderoben schafft indivi-
gehen, ist es schwierig, die für eine Minergie-
duelle Vorräume zu den drei Gebäudeflügeln. In
Zertifizierung notwendigen, klaren Systemgren-
den Klassenzimmern ist die Atmosphäre hell und
zen zu ziehen. Aus Gründen der Verhältnismäs-
freundlich. Die Böden sind aus Industrieparkett
sigkeit (Kosten/Aufwand) wurde auf eine Zertifi-
in Eiche, die Wände und Randpartien der Decke
zierung verzichtet. Die neue Gebäudehülle erfüllt
blaugrau gestrichen, die Wandschränke und
jedoch die Primäranforderungen Minergie.
Fenstereinfassungen in einem Weisston gespritzt.
Der Mehrzweckraum befindet sich an zentraler
Materialisierung
Lage direkt angrenzend zur Eingangshalle. Eine
Die bestehende Fassade wurde abgebrochen und
Verglasung mit Sitzbank schafft eine visuelle
durch eine Kompaktfassade ersetzt. Umlaufende
Verbindung zwischen Eingangshalle und Mehr-
Gurtgesimse gliedern den neuen Baukörper
zweckraum und lädt zum Verweilen ein. Der Eiche-
horizontal und geben der Fassade einen Schutz.
Parkettboden, die mit farbigen Tapeten bekleide-
Vor- und Rücksprünge in den verputzten Flächen
ten Wände sowie die acht mehrarmigen Leuchter
akzentuieren die Gebäudeecken und Mittelpar-
erzeugen eine festliche Atmosphäre.
G eme inde Hün enb erg
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APrimarschule
B Sekundarstufe 1
Turnhalle
Rektorat
C Sekundarstufe 1
Primarschule
Musikschule
Kindergarten
GRUNDMENGE
KENNWERTE GEBÄUDEKOSTEN
Nach BKP
Gebäudekosten
BKP 2/m³, GV SIA 416
CHF
650.—
Gebäudekosten
BKP 2/m² GF, SIA 416
CHF
2‘563.—
Umgebungskosten BKP 4
BKP 4/m² UF
CHF
176.—
Grundstück
Anteil Grundstückfläche GV
5'214 m²
Umgebungsfläche (SIA 416)
UF
3'900 m²
Gebäude
Geschossflächen (SIA 416)
GF Neubau
5‘214 m²
Preisbasis:
Geschossflächen (SIA 416)
GF Umbau
2‘637 m²
Zürcher Baukostenindex
4.2010
7‘851 m²
Preisstand
4.2016 99.2 Punkte
Total Geschossflächen (SIA 416) GF
GebäudevolumenGV
Rauminhalt nach SIA 416
GV Neubau 20‘059 m³
Rauminhalt nach SIA 416
GV Umbau 10‘880 m³
Total Rauminhalt nach SIA 416
GV
30‘939 m³
BAUTERMINE
Projektwettbewerb (1-stufig)Mai bis Sept. 2010
Projektierungskredit Dezember 2011
Baukredit September 2013
Baubeginn
ANLAGEKOSTEN
100 Punkte
März 2014
Nach BKP (inkl. 8.0% MwSt.)
Bezug
März 2016
1Vorbereitungsarbeiten
Bauzeit
24 Monate
CHF 1‘219‘401.—
2 Gebäude
CHF20‘123‘405.—
3Betriebseinrichtungen
CHF
97‘998.—
4Umgebung
CHF
686‘343.—
5 Baunebenkosten
CHF
662‘476.—
9 Ausstattung
CHF
811‘927.—
CHF 23‘601‘550.—
Total Anlagekosten
Gebäude
ENERGIE
Nach SIA 380/1 (2009)
Energiebezugsfläche EBF
6‘619 m²
Primäranforderungen Gebäude
136 MJ/m²
Heizwärmebedarf Qh,eff
120 MJ/m²
Warmwasserbedarf Qh,ww-1
25 MJ/m²a
Luftwechselrate Schultrakt n50,st(h-1)
0.7 m3/hm2
20 Baugrube CHF
42‘773.—
Gebäudehüllzahl A/AE
1.15
21 Rohbau 1 CHF
3‘973‘744.—
Fensterflächenanteil %
21.8
22 Rohbau 2 CHF
3‘524‘611.—
PV-Anlage Elemente
23 Elektroanlagen
CHF
1‘932‘203.—
Gesamtleistung PV-Anlage
24 HLK-Anlagen CHF
1‘550‘185.—
25Sanitäranlagen
CHF
598‘297.—
26 Transportkosten CHF
82‘970.—
27 Ausbau 1
CHF
3‘236‘589.—
28 Ausbau 2 CHF
1‘193‘347.—
29Honorare
CHF 3‘988‘686.—
2 Total Gebäudekosten
CHF 20‘123‘405.—
285
76.95 kWp
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