296 Johan T. Ruud. On the Biology of Southern Euphausiidae. Universitetets Biologiske Laboratorium. Hvalradets Skrifter, Nr. 2. Oslo, 1932. Der Verfasser hat als Assistent von JOHAN HJORT an einer Fangreise des Waldampfers "Vikingen" in die Weddelsee teilgenommen. Die dabei angestellten Untersuchungen bezogen sich auf die hydrographischen und biologischen Bedingungen des Zustandekommens von Walfanggebieten. Da hierbei die Nahrung der Wale von besonderer Bedeutung ist, richtete sich die Aufmerksamkeit hauptsachlich auf die Untersuchung des "Krill", der Euphausiiden, die sowohl durch Planktonfange wie auch aus Walmagen gewonnen wurden. Hydrographisch sind in der Weddelsee zu unterscheiden 1) antarktisches Oberflachenwasser, kalt, schwach salzhaltig, sauerstoffreich, bis 150—200 m in die Tiefe gehend, 2) die antarktische Zwischenschicht atlantischen Ursprungs, warmer, salzreicher, sauerstoffarmer, bis etwa 1500 m hinab, 3) antarktisches Bodenwasser mit mittleren Verhaltnissen von Temperatur, Salzgehalt und Sauerstoffgehalt. Da die Nahrung der Wale fast ausschliesslich aus Euphausia superba besteht, wurde diese besonders eingehend studiert. Sie ist eine rein antarktische Art der obersten Wasserschicht. Obwohl die Beobachtungen sich nur auf die Zeit von Oktober bis Februar erstreckten, war es doch moglich, den ganzen Lebenskreislauf der Art zu rekonstruieren. Die inneren Geschlechtsorgane reiften wahrend dieser Monate. Die Eiablage fand in der ersten Januarhalfte statt, und zwar dicht bei oder unter dem Treibeise. Es traten im Plankton Eier, danach heranwachsende Larven auf. Wahrend der gleichen Monate fanden sich in den Walmagen zwei Grossengruppen von E. s., doch naherte sich die kleinere im Laufe der Zeit heranwachsend der grosseren. Letztere war immer geschlechtsreif, erstere unreif. Nach dem alien ist folgender Entwicklungsgang anzunehmen: Die im Januar geborenen Tiere haben im Februar 8—10 mm, im Oktober 16 mm, im nachsten Februar iiber 40 mm Lange (Gruppe I). Im zweiten Herbst sind sie 42—60 mm lang (Gruppe II) und laichen im Januar. Die Geschlechtsreife wird also nach zwei Jahren erreicht. Gruppe I heisst bei den Walfangern Blauwalkrill, Gruppe II Finwalkrill. Ausser E. s. kommen noch drei Arten von Euphausiiden vor, von denen Thysanoessa macrura in den Planktonfangen unter alien die hauflgste Art ist, wahrend sie in den Walmagen nie gefunden wurde. Ihre Lebensweise ahnelt augenscheinlich derjenigen von E. s. Erfahrungsgemass wandern Finwale und Blauwale im Friihling und Sommer in ihre Ernahrungsgebiete in hoheren Breiten, im Herbst in entgegengesetzter Richtung. Walgriinde befinden sich teils in den Ernahrungsgebieten, teils in den Fortpflanzungsgebieten, doch sind erstere ergiebiger. Es lasst sich gut nachweisen, dass Hauptwalgebiete mit Gebieten besonderer Konzentralion des Zooplanktons zusammenfallen. Bei Mere in Norwegen erscheinen im Anfang des Jahres Finwale auf Grund der Fortpflanzungsansammlungen von Thysanoessa inermis, im April Seiwale, welche sich von den CaZanusmassen nahren, die nach der Friihjahrswucherung des Phytoplanktons am Aussenrande der Kiistenbank entstehen, schliesslich im Mai bis August ebenfalls dort wieder Finwale, welche von der dann laichenden Meganyctiphanes norvegica leben. Hauptsachlich in Konvergenz- und Stau- 297 wassergebieten zwischen dem Kiistenwasser und dem Golfstromwasser kommt es zu grossen Planktonansammlungen. In der Davisstrasse, bei den Faroer und Shetlandinseln, bei Finmarken, der Bareninsel und Spitzbergen, schliesslich bei Island sind die Walgriinde vorwiegend Mischungsgebiete. Von den antarktischen Griinden ist besonders der von Sudgeorgien charakteristisch. Westlich der Insel entsteht bei starker Nahrstoffzufuhr reiches Phytoplankton, wahrend der darauf gegriindete Krill sich im Stauwasser an der Ostseite ansammelt. Im Stromungssystem des Nordmeers ist das siidlichste der drei grossen zyklonischen Systeme zugleich das Gebiet der Dogling-(Bottlenose-) Griinde, die ostgronlandische Polarfront ein alter Gronlandwalgrund. Die Sargassosee, ebenfalls ein Konvergenzgebiet, war Hauptfanggebiet fur Potwale. Ein Konvergenzgebiet liegt auch im Innern der ausserst nahrstoff reichen, f iir den siidlichen Waifang—auch den bei Sudgeorgien — durch ihre Planktonproduktion so wichtigen Weddelsee. Der Wert der Arbeit liegt also einerseits in der Aufklarung des Lebenskreislaufs des Krill, anderseits darin, dass sie zeigt, welche Bedeutung fur die Entstehung von Walgriinden nicht sowohl die Produktion von Plankton iiberhaupt, als vielmehr die Konzentration von Krill durch Stromungen bestimmter Art hat. Solche Konzentration flndet statt in Konvergenz-, Mischungs-, Stauwasser- und Wirbelgebieten. E. H. E. B. Worthington. Vertical movements of fresh-water Macroplankton. Internat. Rev. d. ges. Hydrobiol. u. Hydrog. Bd. 25, Heft 5/6, pp. 394—436. Leipzig, 1931. Two sets of experiments are considered, the one made in Lake Lucerne, the other in the Victoria Nyanza. The African observations came first in point of time, being made in September, 1927, but the Swiss results, obtained in September, 1928, have very properly been considered first. In completeness they surpass any similar experiments that have been made so far. The objects were (p. 401): — "to determine the depth to which each species migrated, the times at which each ascent and descent started and finished, and so the speed of up and down movement." In my opinion all these ends were successfully achieved. In Lake Lucerne 17 series of stage-catches with a vertical Nansen-type closing-net were made at almost hourly intervals between 5.0 a. m. on Sept. 10th and 9.0 a. m. the following day. The lake was 106.5 metres deep, and was sampled by 7 vertical stage-catches from 105 metres to the surface. Each series took from 30—40 minutes only, in contrast to the IV2 hours needed to complete a series of 5 horizontal hauls (RUSSELL, 1). The results, particularly at the dawn and dusk periods, have demonstrated clearly the necessity of speedy collecting methods. The sources of error likely to be encountered in work of this kind are discussed (pp. 402—405). The practice of giving a few quick turns to the winch at the moment when the "messenger" strikes in order to compensate for the drop of the net is one worthy of imitation. In L. Lucerne inequalities in the horizontal distribution of the plankton (the bugbear in all work of this kind) were not apparent. In the Victoria Nyanza, however, swarming was evident in certain species. 20