Raus aus dem Klassenzimmer – rein in die Praxis Die Legende vom

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Der Patient
ZEITUNG DES
KLINIKUMS HEIDENHEIM
Ausgabe 3/2011 – 1. Juli 2011
AUS DEM INHALT
Kamera-Kapsel-Endoskopie
Mit Video-Kapsel durch den
Dünndarm
Seite 2
Dr. Andreas Schneider:
Interview mit dem Chefarzt der
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Seite 3
Gefäßchirurgie:
Dr. Wolfgang Bruckschlegl
wechselt in den Ruhestad
Seite 6
IAS:
Die zukünftige interdisziplinäre Aufnahmestation
Seite 7
Preisrätsel
Cordula Volz:
Seite 8
Dank ihrer Stammzellspende
überlebte ein Mensch
Seite 9
Minimal-invasive Chirurgie:
Die Schlüssellochchirugie
Seite 11
Schutzgebühr 1 Euro
Raus aus dem Klassenzimmer – rein in die Praxis
Bildungspartnerschaft mit Realschule Gerstetten vereinbart
Seit Dienstag, 12. April 2011
zählt die Kliniken Landkreis
Heidenheim gGmbH zu den
Bildungspartnern der Realschule in Gerstetten. KlinikGeschäftsführer Reiner Genz
unterzeichnete an diesem
Tag zusammen mit den weiteren Bildungspartnern die
offizielle Vereinbarung.
Musikalisch umrahmt wurde
die Veranstaltung von der Bläsergruppe und dem klassenübergreifenden
RealschulChor. Initiator und Förderer
dieser Partnerschaft ist die
IHK-Ostwürttemberg, die das
Netz von Bildungspartnerschaften zwischen allgemeinbildenden und weiterführenden
Schulen
sowie
Unternehmen weiter ausbauen
will. „Jeder Schule einen Partnerbetrieb“ lautet das seit
2008 verfolgte Ziel, wobei damit die Zusammenarbeit zwi-
Schüler der Realschule Gerstetten umrahmten die Vertragsunterzeichner:
(v. l.) Reiner Genz (Geschäftsführer Kliniken Landkreis Heidenheim gGmbH), Reiner Hahn (Schulleiter
Realschule Gerstetten), Dieter Steck, (Vorstandsmitglied
Kreissparkasse Heidenheim), Rudolf Oszfolk (Stv. Schulleiter
Realschule Gerstetten) und Achim Dombosch (Produktionsleiter Pfisterer Kontaktsysteme GmbH).
schen Schulen und Unternehmen auf einer neuen Grundlage basiert.
Die Gerstetter Realschule
kann nunmehr auf drei starke
Unternehmenspartner zählen,
die ein breites Branchenspektrum abdecken. Die Kliniken
Landkreis
Heidenheim
gGmbH repräsentiert die Gesundheitsbranche, die Kreissparkasse Heidenheim den
Bereich Handel und die Fa.
Pfisterer
Kontaktsysteme
GmbH den gewerblichen Betrieb. Gemeinsam mit der
Schule wollen die Beteiligten
die Schüler künftig frühzeitig
auf die Anforderungen des Arbeitslebens vorbereiten. Hierzu lautet die Devise: Raus aus
dem Klassenzimmer und rein
in die Praxis.
Da es zunehmend seitens der
Wirtschaft zu Klagen über unzureichend
qualifizierte
Schulabgänger, wenig geeignete Bewerber und dadurch
unbesetzt bleibende Ausbildungsplätze kommt, wird
durch Bildungspartnerschaften eine Besserung der Situation angestrebt. Konkret setzt
man sich das Ziel, einer besseren Vorbereitung der Schüler auf das Arbeitsleben und
einen an den Anforderungen
der Praxis orientierten Unterricht zu erreichen.
Der Zusammenhang zwischen schulischem Wissen
und betrieblicher Realität soll
den Schülern erfahrbar gemacht werden, damit sie wissen, wofür sie lernen und wie
sie
ihre
berufsrelevanten
Kompetenzen fördern können. Zum Spektrum der Bildungspartnerschaft gehören
gemeinsame Aktivitäten zwischen Schülern und Auszubildenden, Bewerbertrainings,
Vorstellung von Ausbildungsberufen, Betriebsbesichtungen und Praktika. Aber auch
das Lehrerkollegium wird vertiefende Einblicke in die
Unternehmen erhalten, um
den Unterricht praxisnah zu
gestalten.
LEITARTIKEL
Die Legende vom „Es“
BÜSO - kooperatives Prozessmanagement am Klinikum
In großen, komplexen Organisationen ist es in aller Regel so, dass bei Problemen
im Zweifelsfall „der Andere“
schuld ist. Das ist immer bequem, fast immer auch zumindest teilweise wahr, aber
leider nie hilfreich. Denn,
auch wenn auf das Finden
eines Schuldigen häufig
Energie in erstaunlicher Menge verschwendet wird, ist es
doch niemals so, dass hierdurch je ein Problem gelöst
worden wäre.
Als 2008/2009 die zuvor unabhängigen Medizinischen Kliniken I und III zu einer neuen, großen Medizinischen Klinik I
zusammengefasst worden sind,
wurde deutlich greifbar, was zuvor schon unterschwellig spürbar war. Die tradierten Organisationskonzepte aus (längst)
vergangenen Jahren taugten
nicht mehr zur Bewältigung der
aktuellen und neuen Aufgaben.
Allgemeine
Unzufriedenheit
machte sich breit und, wie
wiederum sehr häufig in solchen
Situationen, das legendäre „Es“
wurde allenthalben bemüht für
Erklärungen und Rechtfertigungen. „Es“ geht nicht mehr, „Es“
wird immer schlimmer, „Es“ ist
alles anders geworden, „Es“
macht uns fertig – die Liste ließe
sich endlos fortsetzen. Nicht,
dass diese verspürten Einschätzungen unrichtig wären, trotzdem stellte und stellt sich natürlich die Frage – wer oder was ist
eigentlich dieses allumfassend
ursächliche „Es“?
Ohne Zweifel untersteht die moderne Medizin einem stetigen
und rasanten Wandel. Immer
neue diagnostische und therapeutische Möglichkeiten tun
sich fast täglich auf. Ohne Zweifel verändern sich Menschen
und die Gesellschaft kontinuierlich. Wir steuern auf eine Gesellschaft der Hochaltrigkeit zu,
Freizeit und Individualität sind
oft wichtiger als Arbeit und Gemeinwohl. Doch, ist das wirklich
ein neues Problem, welches uns
das „Es“ hinlänglich erklärt?
Oder standen nicht schon alle
Generationen vor uns vor den ihnen eigenen „Es“ - Problemen?
Gibt es das „Es“ überhaupt oder
sind es nicht vielmehr immer
„Wir“? Um es vorwegzunehmen
- wir haben diese Fragen zwar
thematisiert, haben jedoch nicht
versucht Antworten zu finden
und es deshalb natürlich (leider)
auch nicht geschafft.
Reden über Probleme erzeugt
Probleme – Reden über Lösungen führt zu Lösungen
Bereits in einer frühen Phase des
Projektes haben wir, angeregt
durch externe, professionelle
Unterstützung, eine Regel aufgestellt: Jammern, Schuldzuweisungen und „Du“-Probleme
sind verboten, alle Probleme sollen als „Wir“-Probleme mit konstruktiven Gestaltungs- oder Lösungsideen
vorgetragen
werden. Eine Banalität? Wir
stellten fest, dass eine erstaunlich lange Zeit dafür notwendig
war, die wesentlichen, mit der
Patientenbetreuung befassten
Berufsgruppen, nämlich Pflege
und Ärzte, in einen wirklich offenen, vertrauens- und verständnisvollen und konstruktiven Dialog zu bringen. Dass dies
dennoch gelungen ist, ist im
Nachhinein betrachtet jedoch
vielleicht sogar der wichtigste
Meilenstein auf dem Weg zum
Projekterfolg gewesen.
Wir ziehen alle an einem
Strang – ziehen wir auch in die
gleiche Richtung?
Innerhalb einer heterogenen
Projektgruppe Lösungsideen zu
haben, heißt natürlich nicht notwendigerweise, dass die Lösungen auch in die gleiche Richtung
zielen. Für das BÜSO-Projekt
(BÜSO steht für Berufsgruppenübergreifende Stations-Organisation) wurden deshalb durch eine Steuerungsgruppe, mit der
Geschäftsleitung abgestimmte,
übergeordnete Ziele vorgegeben. Wichtigstes Ziel von BÜSO
sollte sein, die Zufriedenheit aller
mit der Patientenbehandlung zu
erhöhen; die Zufriedenheit von
Chefarzt Privatdozent Dr. Martin Grünewald (2. v. l.) mit seinen Mitarbeitern einer Pflegestation
Patienten und Angehörigen genauso, wie die von Pflegenden
und Ärzten. Erfreulicherweise
und in der heutigen Zeit nicht immer üblich, wurden keine wirtschaftlichen Erwartungen an
das Projekt gestellt, lediglich das
Gebot der Kostenneutralität
sollte eingehalten werden. Nicht
vorgegeben wurde dagegen, auf
welchem Weg diese Ziele erreicht werden sollten. „Topdown-Verordnungen“ sollten die
Ausnahme sein, in einem „bottom-up-Prozess“ sollten die Experten für ihre jeweiligen Aufgabengebiete selbst Lösungen für
ihre Probleme erarbeiten.
In intensiver Projektarbeit wurden unter dem übergeordneten
Ziel der zu steigernden Zufriedenheit mehrere Unterziele definiert und Strategien zum Erreichen dieser Ziele erarbeitet.
Herausgekommen ist ein Katalog unterschiedlicher Maßnahmen, von der Einrichtung neuer
technischer Hilfsmittel, über
zahlreiche Organisations- und
Kommunikationsstandards, bis
hin zur Etablierung zusätzlicher
Berufsarten reichend. Auf den
Stationen wurde eine neue Tagesroutine definiert, in der genau
festgelegt ist, wer, was, wann
macht, um eine optimale Ab-
stimmung verschiedener Tätigkeiten miteinander zu gewährleisten.
Duschen ohne nass zu werden? – von den Tücken der
Veränderung
Nein, so bleiben wie es ist, kann
es auf keinen Fall! Aber muss
„Es“ sich denn deshalb wirklich
ändern? Der Mensch ist und
bleibt ein Gewohnheitstier und
deshalb wurden zu der Zeit, als
sich grundlegende Änderungen
abzeichneten, zahlreiche Bedenken laut. Funktioniert das
überhaupt? Wird es denn wirklich besser und nicht sogar
schlechter? Wie oft haben wir
das schon gehört, dass sich was
ändern soll - passiert ist ja doch
nie wirklich etwas. Vielleicht war
dies die schwierigste Projektphase, es gab noch nichts Konkretes, was vorgezeigt werden
konnte, nur hochfliegende Träume und ambitionierte Pläne.
Dennoch - und hierfür sei an dieser Stelle allen an dem Projekt
Beteiligten nochmals ausdrücklich gedankt - nahm das Projekt
hartnäckig seinen Lauf.
BÜSO - konkret
Es wurde festgelegt, dass die
Blutentnahmen für Laborwertkontrollen morgens gegen 6:00
Uhr erfolgen sollten, damit die
tagesaktuellen Werte für die
ärztliche Visite um 9:00 Uhr vorliegen. Hierzu musste die Blutentnahme an Pflegekräfte delegiert werden, da der ärztliche
Arbeitstag nicht vor 7:30 Uhr beginnen soll. Um zeitliche
Ressourcen für die zusätzlichen
Aufgaben der Pflegekräfte frei zu
bekommen, war in diesem Bereich Unterstützung vonnöten.
Es wurden ausgebildete Pflegehelfer eingestellt, welche die
Pflegekräfte bei den vormittäglichen Schwerpunktaufgaben
– Waschen und Essen reichen –
unterstützen. Damit die im Labor
erst kurz zuvor gemessenen
Werte auch tatsächlich für Entscheidungen bei der Visite verlässlich abrufbar sind, wurde ein
WLAN-basiertes Computersystem installiert, welches alle
elektronisch gespeicherten Patientendaten per mobilem Computer am Patientenbett abrufbar
macht. Hiermit waren die Voraussetzungen dafür geschaffen,
dass die vormittägliche Stationsroutine sehr gut aufeinander abgestimmt und mit hoher
Effektivität ablaufen konnte. Auf
diese Struktur aufbauend, wurden im Weiteren zusätzliche
Standards definiert, die Interaktion zwischen Assistenz- und
Oberärzten und zwischen Ärzten
und Pflegekräften betreffend.
Wie ist es ausgegangen?
Es ist gut ausgegangen, es hat
funktioniert! Die Zufriedenheit
hat an vielen Punkten spürbar
zugenommen. Die Bereiche,
welche mit BÜSO-Standards arbeiten, wollen auf diese nicht
mehr verzichten. Deutlich verbessert hat sich die Zufriedenheit unserer Patienten, der klar
geregelte Stationsablauf macht
es möglich, dass sie zu definierten Zeiten und ohne wiederholte
Unterbrechungen (wegen Telefon, Schwesternruf, etc.) von einer fixen Bezugsperson versorgt
werden. Verbessert hat sich,
nach anfänglichen Zweifeln,
auch die Zufriedenheit der Pflegenden. Viel häufiger sind nun
gut abgestimmte Abläufe aus ei-
nem Guss (‘one-hand-processing’) möglich, das häufige Warten auf Ärzte (für Freigaben, Kanülen legen, etc.) konnte
minimiert werden. Auch die Zufriedenheit der Ärzte konnte gesteigert werden, wobei hier die
Erleichterungen im Tagesablauf
leider durch den zeitgleich in Erscheinung tretenden Ärztemangel teilweise neutralisiert worden
sind. Am Ende stehen alle - auch
mit einem gewissen Staunen vor der Erkenntnis, dass es tatsächlich gelungen ist, jahrelang
tradierte Verhaltensweisen zu
ändern. Hierzu war es unabdingbar, dass das Arbeiten im Projekt
und im Weiteren nach den Regeln des Projektes keine schlichten Anweisungen geblieben
sind, sondern dass sich dahinter
eine Änderung der Haltung vollzogen hat. Akzeptiert man dies,
kommt man zu der schlichten Erkenntnis, dass BÜSO gut tut.
BÜSO tut wohl vor allem deshalb
gut, weil es gelungen ist, dass
am Ende alle profitieren. Es wurde nicht einfach ein Schuldiger
für „Es“ gesucht, es wurde nicht
einfach Arbeit auf den Schwächsten abgeladen, sondern es
wurde gemeinsam eine bessere
Organisationsstruktur für alle
gefunden.
Wir haben alle mehr über die Fähigkeiten und Sorgen des Anderen gelernt. Wir haben Verständnis und Respekt für den Anderen
gefunden. Und wir haben gelernt, Kompromisse einzugehen,
ohne in Resignation darüber zu
verfallen, dass ein Ziel nicht voll
erreicht worden ist. Nicht immer
leicht fiel dagegen eine weitere
Erkenntnis - nämlich die, dass
BÜSO nicht „alle“ Probleme lösen kann, sondern eben nur die,
die sich mit den Mitteln des kooperativen
Prozessmanagements lösen lassen. Nichtsdestotrotz werden weitere, im
Moment noch nicht bearbeitete,
hoffentlich lösbare, Probleme im
nun gestarteten BÜSO-2-Projekt angegangen. Viel Glück!
Dr. Martin Grünewald
2
Der Patient
ZEITUNG DES KLINIKUMS HEIDENHEIM
Ausgabe 3/2011
1. Juli 2011
Kamera-Kapsel-Endoskopie im menschlichen Darm
Mit Video-Kapsel durch den Dünndarm
Science Fiction ist Realität geworden
Das Klinikum Heidenheim
bietet seit kurzem ein innovatives und schonendes Verfahren zur Untersuchung des
Dünndarms an: Die KameraKapsel-Endoskopie.
Während die Untersuchung von
Magen und Dickdarm mittels
Spiegelung schon seit Jahrzehnten als Routinemethode gilt, ist
der Dünndarm, welcher mit einer
Länge von ungefähr vier Metern
den größten Abschnitt des
menschlichen Verdauungstraktes einnimmt, aufgrund seiner
Lage und Länge durch Spiegeln
mit Schlauch-Endoskopen nicht
ohne weiteres zugänglich. Die
Entwicklung einer schluckbaren
Kleinstkamera, die sogenannten
Kapselendoskopie, schließt hier
eine wichtige diagnostische Lücke und ist deshalb ein echter
Meilenstein in der endoskopischen Diagnostik. Diese innovative
Untersuchungsmethode
steht nun auch am Klinikum zur
Verfügung.
Geschichte der
Kapselendoskopie
Die Entwicklungsgeschichte der
Kapselendoskopie erinnert fast
an einen James Bond Roman. Dr.
Gavriel J. Iddan, eigentlich Raketenspezialist von Beruf und
Chefingenieur für elektro-optische Forschung beim israelischen
Verteidigungsministerium, hatte 1981 zusammen mit
dem Professor für Gastroenterologie Eitan Scapa erstmals
die Idee eine Miniaturkamera in
Form einer schluckbaren Pille zu
entwickeln. Diese ist in der Lage
per Videosignal Bilder aus dem
Inneren des Menschen zu senden. Anfangs wurde die Idee
kaum Ernst genommen und von
Vielen belächelt. Erinnerte sie
doch mehr an den Science-Fiction-Roman „Die phantastische
Reise ins Innere des Ich’s“ aus
dem Jahr 1966 als an eine seriöse medizinische Innovation. In
dem Roman wird ein U-Boot
samt Arzt-Besatzung so extrem
verkleinert, dass man es mit einer
Injektionsnadel in die Blutbahn
eines Menschen einbringen
kann. So sollten auch fast zwei
Jahrzehnte an Forschungsarbeit
vergehen, bis die „Video-Pille“
1999 endlich zum ersten Mal erfolgreich an Patienten eingesetzt
werden konnte. Mittlerweile wurden weltweit über eine Million
Untersuchungen durchgeführt.
Die Kapselendoskopie hat sich
damit zu einem etablierten und
anerkannten Untersuchungsverfahren entwickelt, dessen Nutzen für den Patienten längst un-
Der Gastroentorologe Dr. Alexander Maier analysiert am Monitor die Kamerabilder aus dem Darm.
umstritten ist. Deshalb hat der
gemeinsame Bundesausschuss
des Gesundheitsministeriums,
wie erwartet, die Kapselendoskopie nun auch in den Leistungskatalog der gesetzlichen
Krankenversicherungen aufgenommen.
Die Videokapsel wird wie eine
Tablette geschluckt
Die Videokapsel sieht fast wie eine ganz normale Tablette aus.
Dank ihrer geringen Größe von
26 Millimetern Länge und elf
Millimetern Durchmesser kann
sie einfach mit etwas Wasser geschluckt werden. Dabei hat es
die Videokapsel im wahrsten Sinne des Wortes in sich. Enthalten
ist neben einer winzigen Kamera
ein Funksender zur drahtlosen
Datenübertragung, eine Lichtquelle und Batterien. Das Funksignal wird mit Elektroden abgenommen, die am Körper des
Patienten befestigt sind. Die Kabel der Elektroden laufen an einem Daten-Rekorder am Gürtel
des Patienten zusammen, der
das Datensignal aufzeichnet,
das die Kamera alle zwei Sekunden sendet. Insgesamt können
so etwa neun Stunden Bildmaterial gewonnen werden. Die
Videokapsel wird passiv, dies bedeutet allein durch die natürliche
Darmbewegung (Peristaltik) völlig schmerzfrei durch den gesamten Verdauungstrakt weitergeleitet. Am Ende wird das
Einmalprodukt auf natürlichem
Wege ausgeschieden. Der Patient kann sich während dieser
Zeit frei bewegen und gegebenenfalls auch seinen Beruf ausüben. Nach Ablauf der Untersuchung werden die Daten auf dem
Aufzeichnungsgerät ausgewertet. Der Arzt kann sich dann das
gesamte Material wie einen
Videofilm auf dem Monitor ansehen und die Diagnose entsprechend stellen.
Vor- und Nachteile der
Kapselendoskopie
Vor Einführung der Kapselendoskopie war eine vollständige
endoskopische
Dünndarminspektion lange Zeit nicht möglich. Seit einigen Jahren haben
sich die technischen Möglichkeiten durch spezielle endoskopische Verfahren wie beispielsweise
der
sogenannten
Doppelballon-Enteroskopie
zwar verbessert, diese neuen
Endoskopieverfahren sind in der
Regel aber sehr viel aufwändiger
und belastender für den Patienten als die Kapselendoskopie.
Zudem ist mit ihnen eine komplette Inspektion des Dünndarms nicht in jedem Fall zuverlässig zu erreichen. Auch
Röntgenverfahren werden zur
Untersuchung des Dünndarms
schon lange eingesetzt. Abgesehen von der teilweise nicht unerheblichen
Strahlenbelastung
lassen sich damit frühe oder flache Schleimhautschäden oft
schlecht erkennen. Daher konnten Dünndarmerkrankungen bisher leicht übersehen oder nicht in
ihrer ganzen Ausdehnung beurteilt werden. Die Vorteile der Kapselendoskopie gegenüber diesen
Methoden
sind
unangefochten. Für den Patienten ist diese Methode wesentlich
angenehmer als die bisher existierenden. Die gesamte Prozedur
ist schmerzfrei und ohne Strahlenbelastung. Die Genauigkeit
der Diagnose ist dabei mindestens so gut, wenn nicht sogar
besser als bei allen konkurrierenden Verfahren, beispielsweise
der Doppelballon-Enteroskopie,
die unter anderem bei der Darstellung schwer zugänglicher
Dünndarmsegmente
deutlich
hinter der Kapselendoskopie zurückbleiben. Durch diese Eigenschaften gilt die Kapselendoskopie
schon
heute
als
Goldstandard in der Diagnostik
der unklaren Dünndarmblutung.
Komplikationen treten äußerst
selten auf. Die meisten davon
sind harmlos, etwa eine zu kurze
Aufzeichnungsdauer der Kamera oder eine Fehlfunktion bei der
Datenübertragung. Die einzige
bisher bekannte ernsthafte Komplikation stellt das Steckenbleiben der Kapsel im Darm dar. Dies
kommt jedoch ausschließlich bei
krankhaften Verengungen (Stenosen) des Darms vor. Sind solche bekannt, darf die Kapselendoskopie nicht durchgeführt
werden. Vermutet der Arzt im
Vorfeld der Untersuchung Verengungen oder besteht im Rahmen
der Grunderkrankung ein erhöhtes Risiko hierfür (z. B. Morbus
Crohn) sollte die Kapselendoskopie nur unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen und unter
sorgfältigem Abwägen von Nutzen und Risiko durchgeführt werden.
Ein Nachteil der Kapselendoskopie liegt jedoch in der Natur des
Systems begriffen: Es ist nur eine
visuelle Diagnose möglich und
die Kapsel kann nicht aktiv manövriert werden. Im Gegensatz
zur konventionellen Endoskopie
(mit Schlauchendoskopen) können keine Gewebeproben entnommen werden und es sind keine therapeutischen Eingriffe wie
etwa blutstillende Maßnahmen
oder die Abtragung von Polypen
möglich.
Die wachsende Zahl von Demenz-,
Depressionsund
Krebserkrankungen in der
gegenwärtigen Zeit fordert ein
neues Fragen und ein neues
Denken heraus. Wie Depressionen, Demenz und Krebs zusammenhängen,
darüber
herrscht in der wissenschaftlichen Diskussion kein Konsens, allerdings sind Zusammenhänge und zahlreiche
Wechselbeziehungen zu erkennen, so das Ergebnis von Studien, denenzufolge Demenzkranke beispielsweise seltener
an Krebs erkranken, bzw Krebspatienten seltener an Demenz.
Das Buch „In der Dämmerung
des Lebendigen“ ist im Heidenheimer Amthor-Verlag erschienen. ISBN: 978-3-93410439-6. Preis: 14,80 Euro.
Der Chirurg aus der Klinik für
Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie im Klinikum Heidenheim setzt sich mit der Fragestellung auseinander, ob es
gemeinsame Hintergründe für
diese auf der geistigen, seelischen und leiblichen Ebene
einsetzende Dämmerung des
Lebendigen gibt?
Welche psychosomatischen
und kulturell-psycho-sozialen Faktoren spielen dabei eine Rolle? Was ist überhaupt
lebendig? Moderner Egoismus - wo ist er gesund und
wo wird er krank? Was hat
Sympathie mit Gesundheit zu
tun?
Anhand dieser und anderer
Fragen lässt sich, so der in
Steinheim wohnende Mediziner, eine ganz neue Sichtweise auf die dominierenden
Krankheiten der Moderne
entwickeln und dabei die zen-
hen (so genannte PolyposisSyndrome).
Die Vorstellung einer Spiegelung
ohne einen Schlauch schlucken
zu müssen, klingt sehr verlockend. Noch besser wäre es sogar, wenn man dabei den gesamten Magen-Darmtrakt, von der
Speiseröhre bis zum Enddarm,
mit einer einzigen Videokapsel,
sozusagen in einem Aufwasch
untersuchen könnte. Leider ist
die Hoffnung, dass die Kapselendoskopie die konventionelle
Endoskopie (mit Schlauchendoskopen) ganz ersetzen kann
nicht berechtigt. Für die Untersuchung von Magen und Dickdarm
ist die Kapsel-Endoskopie nicht
gedacht, hierfür ist die konventionelle (Schlauch-)Endoskopie
besser geeignet. Es gibt zwar bereits spezielle Kapselsysteme
mit denen Speiseröhre oder
Dickdarm untersucht werden
können, leider bleibt die diagnostische Genauigkeit in diesen
Bereichen aber noch weit hinter
der herkömmlichen Spiegelungstechnik zurück. Das heißt,
mit der Kapselendoskopie bestünde hier die Gefahr krankhafte Veränderungen zu übersehen.
Hinzu kommt, dass im Magen
Maßnahmen wie die Entnahme
von Gewebeproben beziehungsweise im Dickdarm die Entfernung von Polypen besonders
häufig erforderlich sind. Beide
Eingriffe sind, wie schon erwähnt, mittels Kapselendoskopie nicht möglich. In diesen Bereichen des Magendarmtraktes
wird also die klassische Schlauchendoskopie auf absehbare
Zeit noch ohne Alternativen bleiben.
Weiterentwicklung Ausblicke
Die Videokapsel stellt zweifelsohne eine bahnbrechende Erfindung dar und ermöglicht den ersten großen Schritt in die
schlauchlose Endoskopie. Dabei
steht diese junge Technik noch
ganz am Anfang. Es darf damit
gerechnet werden, dass weitere
innovative Möglichkeiten folgen.
So wird derzeit daran gearbeitet,
die Videokapsel für Magen und
Dickdarm zu verbessern. Mittels
magnetischer Steuerung hoffen
Forscher, dabei die Videokapseln eines Tages sogar aktiv im
Körperinnern bewegen zu können. Im Moment ist das aber
noch Zukunftsmusik. Gegenwärtig stellt die Kapselendoskopie also eine wertvolle Ergänzung, aber keine Alternative zur
konventionellen
Schlauchendoskopie dar.
Die 26 mm lange Videokapsel mit integrierter Minikamera hat
einen Durchmesser von 11 Millimetern.
Dr. Alexander Maier
27-jährigen Menschen, der
davon betroffen war.
Der 55-jährige Hardtmuth ist
verheiratet und Vater dreier
Kinder. Sein Medizinstudium
absolvierte er in München.
Neben seiner klinischen Tä-
tigkeit im Bereich der Thoraxchirurgie im Klinikum Heidenheim hat er sich durch Vortrags-und Seminartätigkeiten
auf dem Gebiet medizinischmenschenkundlicher Fragen
einen Namen gemacht.
„In der Dämmerung des Lebendigen“
Hintergründe zu Demenz, Depression und Krebs
Klinikoberarzt Dr. Thomas
Hardtmuth beleuchtet in
seinem neuen Buch „In der
Dämmerung des Lebendigen“ die Hintergründe von
Demenz, Depression und
Krebs.
Wann kommt die Kapselendoskopie zum Einsatz?
Wichtigstes Einsatzgebiet der
Kapselendoskopie ist die unklare
Magen-Darmblutung. Ein plötzlicher starker Blutverlust kann
sich beispielsweise durch Blut im
Stuhl bemerkbar machen. Häufig ist der Blutverlust jedoch so
gering, dass er gar nicht wahrnehmbar ist. Im Laufe der Zeit
kommt es jedoch zu einer Blutarmut, die dann oft zufällig im
Rahmen einer Routineblutuntersuchung auffällt. Erster diagnostischer Schritt in diesem Fall
ist aber nicht die Kapselendoskopie des Dünndarms, sondern
eine Magen- und Dickdarmspiegelung. Der Grund für diese Vorgehensweise ist, dass die allermeisten Blutungsquellen in
diesen Abschnitten des Magendarmtrakts zu finden sind
und nicht im Dünndarm. Erst
wenn diese beiden Untersuchungen unauffällig waren und
keine andere Ursache für die
Blutarmut gefunden werden
kann, kommt die Kapselendoskopie zum Einsatz. Mögliche
Blutungsquellen können dabei
Geschwüre, Entzündungen und
selten auch bösartige Erkrankungen sein. Weitere Indikationen für die Dünndarmkapselendoskopie sind der Verdacht auf
chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn,
wenn die Erkrankung durch andere Methoden nicht sicher
nachgewiesen werden kann sowie anderweitig nicht nachweisbare Funktionsstörungen des
Dünndarms, beispielsweise Zöliakie, oder auch der Verdacht auf
Dünndarmpolypen, z. B. bei erblichen Erkrankungen, die mit
zahlreichen Polypen einherge-
trale Bedeutung der menschlichen Autonomie und des
selbstständigen Denkens für
eine zukünftige Gesundheit
herausarbeiten. Für ihn beinhalten diese Krankheiten Sedimente einer Kultur, die sich
am Menschen vorbeizuentwickeln droht, so seine provokante These. Für ihn stellt aktive Pflege der Kunst und
insbesondere der Musik die
beste Prophylaxe gegen Demenz dar, daher rät er zum
Spielen eines Instrumentes.
Passives Fernsehen hingegen lassen die Hirnströme in
einen Dämmerzustand verfallen, so die Einschätzung des
Mediziners mit rund 30 Jahren Berufserfahrung.
Auch der gängigen Zuordnung von Demenz als ausschließliche Alterskrankheit
widerspricht er, dabei verweist er auf einen Fall eines
Dr. Thomas Hardtmuth bei seiner
Buchvorstellung in
der Heidenheimer
Buchhandlung
Masur am
31. März 2011.
Foto: Gerhard
Hammer
Der Patient
Ausgabe 3/2011
1. Juli 2011
it
Interview m
Seit November 2008 ist Dr.
Andreas Schneider Chefarzt
der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum
Heidenheim.
Seit 2002 arbeitet Dr. Schneider
zunächst als Oberarzt im Klinikum Heidenheim. Vor seiner
Wahl zum Chefarzt der Klinik für
Kinder- und Jugendmedizin mit
Ernennung zum 1.11.2008 lag
die kommissarische Leitung der
Klinik für mehrere Monate in seinen Händen. In seiner Klinik
sind im vergangenen Jahr fast
2.100 Patienten stationär und
4.200 ambulant behandelt worden.
Der Chefarzt der ‘Kinderklinik’
studierte Medizin in Regensburg und München. Seine Facharztausbildung für Kinder- und
Jugendmedizin und Neonatologie absolvierte er an der Kinderklinik Passau. Ebenso verfügt er
über eine spezielle Ausbildung
in Neuropädiatrie und pädiatrischer Epileptologie. Vor seinem
Wechsel nach Heidenheim leitete der gebürtige Niederbayer
mehr als vier Jahre die neonatologische und pädiatrische Intensivstation am 1.150 Betten
umfassenden oberösterreichischen Schwerpunktkrankenhaus in Wels.
Der in Herbrechtingen mit seiner Ehefrau und drei Kindern
sesshaft gewordene Chefarzt
leitet ein Team aus neun sehr
engagierten Ärzten. Auf den
beiden Pflegestationen, darunter eine neonatologische Station, in der Frühgeborene ab der
32. Schwangerschaftswoche
versorgt werden dürfen, steht
ihm ein 50-köpfiges Pflegeteam
mit erfahrenen Kinderkrankenschwestern und -pflegern sowie entsprechend geschulten
Intensivpflege-Fachkräften und
vielen anderen Schwerpunktkenntnissen zur Seite.
Klinische Schwerpunkte liegen
in der Betreuung aller akuten Erkrankungen des Kindes- und
Jugendalters, die eine stationäre Versorgung erfordern und in
der ambulanten Notfallversorgung von Patienten im Kindesund Jugendalter für den Landkreis. Zunehmend kommen vor
allem Krankheitsbilder, die einen hohen Betreuungsaufwand
abverlangen, wie Diabetes bei
sehr jungen Kindern oder chronische Atemwegserkrankungen, sowie eine Vielzahl kinderneurologischer Fragestellungen
(Epilepsie, Schulschwierigkeiten, ADHS, Behinderungen etc.)
ZEITUNG DES KLINIKUMS HEIDENHEIM
3
Chefarzt Dr. Andreas Schneider
dazu. Die Klinik arbeitet sehr
eng mit vielen Kliniken des Hauses zusammen, um die Kinder
optimal versorgen zu können,
ebenso wie mit den Frühfördereinrichtungen,
Therapeuten
und Schulen des Landkreises.
Im Interview mit der Redaktion
von DER PATIENT beantwortete
Andreas Schneider einige Fragen über sich, seine beruflichen
Zielsetzungen, seine Motivation
und seine Visionen:
Redaktion: Was hat Sie bewogen, Mediziner zu werden?
Antwort Dr. Schneider:
Menschen in der Ausnahmesituation des Krankseins ein
Stück auf ihrem Lebensweg zu
begleiten und ihnen dabei die
Heilkunst, in einem ganz weiten
Sinne verstanden, an die Seite
zu stellen.
Redaktion: Welche Assoziationen verbinden Sie mit dem
Arztberuf?
Dr. Schneider:
Arztsein heißt für mich eine gute
Kunst zur Unterstützung des
Kranken auszuüben. Der Reiz
des Arztseins liegt für mich in
dieser besonderen Kunst, der
Heilkunst, die als Grundlage
zwar die Naturwissenschaften
hat, die viel zu den heutigen
Möglichkeiten der Medizin beigetragen haben, die Gesamtheit des Menschen aber nicht
erfassen kann. Der Arzt muss in
allen Teilen seiner Interaktion
mit dem Patienten, den für diesen Patienten und die besondere, individuelle Situation das
kleine Stückchen aus dem großen Gebäude Medizin heraussuchen, beurteilen und bewerten, das dem Patienten dann
helfen kann wieder gesund zu
werden oder seinen Lebensweg, bei nicht heilbaren Krankheiten, mit sich gehen zu können.
Redaktion: Welche Schwerpunkte setzen Sie in Ihrer Klinik?
Dr. Schneider:
Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Heidenheim hat
in den letzten drei Jahren einen
umfangreichen Entwicklungsprozess durchgemacht, an dem
alle Mitarbeiter der Klinik sehr
großen Anteil hatten und haben.
Wir versuchen die Klinik von der
bisherigen alleinigen Versorgung nur akuter Erkrankungen,
hin zu den Herausforderungen
einer modernen Kinder- und Jugendmedizin zu entwickeln, die
durch die gesamtgesellschaftlichen Veränderungen ganz wesentlich mit bedingt ist. Wir haben jetzt Angebote für viele
Dr. Andreas
Schneider
chronische Erkrankungen im
Bereich des Diabetes mellitus,
der chronischen Atemwegserkrankungen oder der Kinderneurologie. Wir beschäftigen
uns aber auch ganz intensiv mit
den sogenannten funktionellen
Beschwerden bei Kindern und
Jugendlichen. Darunter versteht man das Auftreten von
Kopfschmerzen,
Bauchschmerzen und anderen Beschwerden ohne organische
Ursache, die häufig Ausdruck
familiärer oder schulischer Belastung sind. Dabei ist uns die
Zusammenarbeit mit unserer
Psychologin sehr wichtig. Auch
bauen wir hierfür derzeit zusätzliche Betreuungsangebote auf,
die durch engagierte und kompetente Mitarbeiter in diesem
und im nächsten Jahr starten
sollen. Eine weitere Neuerung
ist eine Schreisprechstunde
und ein Krisentelefon für Säuglinge mit Schlafstörungen und
ausgeprägten Schreiphasen.
Und wir bieten noch viel mehr
und planen ebenso viel Neues.
Kurz, wir versuchen für die Kinder und Jugendlichen und deren Eltern, die mit der Situation
einer postmodernen Gesellschaft zurechtkommen müssen, Lösungsangebote mit zu
finden.
Redaktion: Was ist Ihnen bei
der täglichen Zusammenarbeit wichtig?
Dr. Schneider:
Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin ist eine relativ kleine Klinik, deren vielfältiges Angebot und Aufgabenfelder nur
dann bewältigt werden können,
wenn alle Mitarbeiter intensiv
zusammenarbeiten und das gemeinsame Ziel vor Augen haben. Deshalb sehe ich meine
Aufgabe im Wesentlichen darin,
den Boden zu bereiten, um eine
Entwicklung und Wachstum der
Klinik und engagierter Kollegen
zu ermöglichen, aber auch hier
mit dem Pflegepersonal oder
den jungen Kollegen ein Stück
eines gemeinsamen Weges zu
gehen, der natürlich manchmal
mehr oder weniger gegenseitig
befruchtend ist. Ein Chef hat
seine zugeordneten Aufgaben
und muss bestimmte Regeln
des Zusammenlebens vorgeben und manchmal auch darauf
drängen, dass diese eingehalten werden, insbesondere
dann, wenn diese Regeln vorher
gemeinsam ausgehandelt wurden und dann manchmal vergessen wurden. Dahinter steht
meine Auffassung von Gerechtigkeit im Zusammenleben von
Menschen. Ich versuche aber
soweit es geht, auch den Menschen zu verstehen, auch wenn
wir ein Team sind, das eine wesentliche Aufgabe hat, die im
Vordergrund stehen muss: Die
der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Heidenheim anvertrauten Patienten optimal zu
versorgen und zu betreuen und
die Klinik weiter zu entwickeln,
um mit den Herausforderungen
der Zeit mitgehen zu können.
Ein wichtiger Wahlspruch in der
Zusammenarbeit mit anderen
Menschen stammt von Cicero:
„Suche nicht andere, sondern
dich selbst zu übertreffen“.
Redaktion: Ich arbeite gern im
Klinikum Heidenheim, weil...
Dr. Schneider:
Ich habe im Laufe meines Berufslebens einige Kliniken kennen gelernt und habe hier in
Heidenheim sehr viele fachlich
hochkompetente und sehr engagierte Kollegen in Pflege und
im ärztlichen Dienst kennen gelernt, die immer ein offenes Ohr
für die Belange der Kinder hatten und haben und für die das
Engagement am Patienten im
Mittelpunkt steht. Darüber hinaus gibt es viele engagierte
Mitarbeiter, die sich weit über
ihren engeren Aufgabenbereich hinaus Gedanken um Patienten, die Zukunft des Klinikums und vieles andere mehr
machen. Letztlich habe ich
auch die Orientierung am Mitarbeiter in vielen Punkten als
sehr positiv kennen gelernt,
auch wenn hier am Klinikum
vieles davon als selbstverständlich hingenommen wird,
was es aber nicht ist. Und trotz
der schwierigen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen, mit der Verweigerung der
Politik sich den drängenden
Aufgaben einer Neuausrichtung zu widmen, findet die Geschäftsführung, im Rahmen ihrer
Möglichkeiten,
immer
wieder einen Weg die Weiterentwicklung der Patientenversorgung zu ermöglichen. Und
wir haben für die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin einen
sehr engagierten Förderverein,
der sich seit zehn Jahren sehr
um die Belange der Kinder- und
Jugendlichen bemüht und ohne den es viele schöne und
nützliche Dinge an unserer Kinderklinik nicht gäbe.
Redaktion: Es gibt auch ein
Leben außerhalb des Berufs Stichwort: Work-Life-Balance - worauf legen Sie dabei
besonderen Stellenwert?
Dr. Schneider:
Mit zunehmendem Alter merke
ich, dass die Zeit bis Erholung
eintritt länger wird. Aber was
ich in dieser Zeit mache, wenn
ich nicht am Klinikum arbeite,
um mein inneres Gleichgewicht
zu finden und zu behalten,
bleibt mein persönliches Geheimnis.
Ein wichtiger Teil für mein inneres Gleichgewicht ist in den
letzten Jahren aber die Arbeit
im und mit dem Klinischen
Ethikkomitee geworden, da ich
hier neue Fragen gestellt bekomme, aber auch schon viele
Antworten gefunden habe, die
für mein persönliches Arztsein
wichtig sind oder mir bewusster geworden sind. Hier habe
ich auch über den medizinischen Kontakt hinaus, viele
sehr interessante und anregende Menschen gefunden, die
mein Handeln und Denken als
Mensch, Arzt und Chef beeinflusst, erweitert und unterstützt
haben. Auch ist mir die Mitarbeit im Klinischen Ethikkomitee
eine wichtige Aufgabe, wesentliche Problemfelder der
modernen Medizin hier am Klinikum mitgestalten zu können,
da die Komplexität der Medizin
die Entscheidungen in einer
Gesellschaft mit individuellen
Zielen und Lebensplanungen
immer mehr zunehmen wird.
Redaktion: Traumberuf Arzt:
Welche berufliche Alternative wäre ebenso ein Traum
von Ihnen?
Dr. Schneider:
Auch das bleibt mein Geheimnis
Redaktion: Stellen Sie sich
vor, wir schreiben das Jahr
2020: Was wäre Ihrer Meinung nach bis dahin wünschenswert und könnte in
dieser Dekade in Erfüllung
gehen?
Dr. Schneider:
Bis 2020 sind es ja nur mehr 8,5
Jahre, ein nicht sehr langer
Zeitraum. Ich wünsche der Medizin die Auseinandersetzung
mit den wirklichen Bedürfnissen des Menschen in der Situation des Krankseins und der
Krankheit, auch wenn eine
Krankheit den Menschen nicht
mehr gesund werden lässt,
was mit der demographischen
Entwicklung immer häufiger
der Fall sein wird. Ich wünsche
mir eine ehrliche und offene
Diskussion in der gesamten
Gesellschaft über die längst
anstehenden und notwendigen
Reformen des Gesundheitssystems, aber auch mehr Verständnis von den Menschen,
dass die Medizin eben eine
Kunst und keine Naturwissenschaft mit beliebig veränderbaren Randbedingungen ist und
der Mensch auch keine Maschine ist, mit unbegrenzten
Reparaturmöglichkeiten.
Außerdem
sollte
die
Gesellschaft in eine Auseinandersetzung mit sich gehen
über die persönliche Verantwortung jedes Einzelnen für die
Finanzierbarkeit und Zuständigkeit unseres Gesundheitswesens. Und ich wünsche und
hoffe, dass die vielen kleinen
und großen Institutionen am
Klinikum erhalten bleiben, die
das Arbeiten hier im Hause
menschlich bleiben lassen.
Aber auch dies wird weitgehend eine gesellschaftliche
Entscheidung sein, die vor allem auch die Menschen und die
Politik in unserem Landkreis
mittragen müssen.
Vielen Dank
12 Mädchen beim Girls-Day im
Klinikum Heidenheim
Am Donnerstag, 14. April 2011
kamen im Rahmen des
bundesweiten
„Girls-Day“
zwölf Schülerinnen im Alter von
12 bis 15 Jahren in das Klinikum auf Heidenheims Schlossberg. Dort machten sie nicht
mit dem typischen Berufsbild
der Pflege Bekanntschaft, das
nach wie vor großteils in Frauenhänden liegt, sondern für sie
galt es, ihre handwerklichen
Fähigkeiten auszuprobieren.
Klinikwerkstattleiter Klaus Müller (links im Bild) und sein Mitarbeiter Heiko Kuhn (rechts im
Bild) hatten es an diesem Tag
mit einem Dutzend junger
Mädchen aus Heidenheim,
Schnaitheim, Nattheim, Her-
brechtingen und Bolheim zu
tun. Zunächst gaben sie ihnen
einen Überblick über die im Klinikum zu verrichtenden Arbeiten, die traditionell als Männerberufe angesehen werden.
Anschließend hieß es: selbst
ausprobieren, wobei der Umgang mit Schraubenziehern,
Zangen oder Lötkolben beim
Zerlegen ausrangierter Geräte
sehr gut gelang. Bei einer abschließenden Führung durch
das Haus bekamen die ‚jungen
Handwerkerinnen’ Einblicke in
technische Bereiche wie Zentrallager, Elektrohauptverteilung, Wäscherei, Speisentransport,
Notstromund
Wasserversorgung.
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4
Der Patient
Ausgabe 3/2011
1. Juli 2011
ZEITUNG DES KLINIKUMS HEIDENHEIM
Aktionstag für Kinder mit Diabetes mellitus Typ 1
In den Osterferien waren Kinder im Alter bis 12 Jahren mit
Diabetes mellitus Typ 1 sowie
deren Eltern und Geschwister zu einem weiteren
Aktionstag ins Klinikum Heidenheim eingeladen.
Das Diabetesteam mit Oberarzt
Ulf Elpel, Diabetesberaterin Renate Nowak und den Kinderkrankenschwestern Ingrid Hafner, Christiane Hümmer und
Gerda Ebert hatte ein buntes
Programm vorbereitet.
Lustige Ostereiersuche im Wildpark
Auftritt der weiblichen Clowns
Pimpinella und
Rosalie.
Zum Auftakt traten die weiblichen
Clowns „Pimpinella und Rosalie“
in wunderschönen, bunten Kostümen auf. Sie zogen mit Singen,
Tanzen, Improvisieren und geballter Energie alle Kinder und Erwachsenen in ihren Bann. Ihr bezauberndes und erheiterndes
Programm löste Beifallsstürme
und befreiendes Lachen aus.
Ausgelassen ging es dann zur
lustigen Ostereiersuche in den
„Wildpark Eichert“. Der fleißige
Osterhase hatte für jede Familie
zehn bunte Eier und für alle Kinder ein hübsches Geschenk versteckt.
Nächstes Ziel war der Waldspielplatz am Eichert. Hier bot sich die
Möglichkeit zum Klettern, Rutschen und Wippen. Viel Freude
hatten die Kinder beim Beobachten und Füttern der Tiere, insbesondere der niedlichen Frischlinge im angrenzenden Wildpark.
Anschließend gab es eine erlebnisorientierte Schulungseinheit
zum Thema „Unterzucker“. Alle
Kinder waren eifrig dabei und
Mit viel Spaß wurde am Waldspielplatz gespielt.
hatten viel Spaß. Mit Malen,
Schneiden und Kleben konnte
spielerisch geübt werden. Ziel
der Schulung ist es, die Akzeptanz der Erkrankung immer wieder neu zu erarbeiten und eine
Selbstverständlichkeit im Umgang herzustellen.
Zum Abschluss waren alle Kinder und Erwachsenen in die Klinik-Cafeteria zu Spaghetti, leckeren Soßen und frischen
Salaten eingeladen. Nach der
Bestimmung des Blutzuckers
und der Berechnung und Injektion des notwendigen Insulins
ließen es sich alle gut schmecken. Die Eltern nützten die Gelegenheit, mit Oberarzt Ulf Elpel
auftretende Fragen und Probleme bezüglich der Diabetestherapie zu besprechen.
Nach diesem erlebnisreichen Ferientag verabschiedeten sich alle
ganz herzlich. Aufgrund der positiven Resonanz fand im Mai wieder ein Schulungstag für Kinder
mit Diabetes mellitus Typ 1 im
Konzentriert wurde in der erlebnisorientierten Schulungseinheit gearbeitet.
Zum Abschluss gab es ein
gemeinsames Essen mit Kindern und Erwachsenen in der
Klinik-Cafeteria.
Kindergartenalter und ihren Eltern statt. Das Diabetesteam
dankt dem Klinikum Heidenheim, insbesondere dem Diätassistenten Armin Heinrich mit seinem Team und dem Förderverein
„Kiju“ für die Unterstützung.
Außerdem geht ein Dank an die
Familie Horst und Clara Seeber,
die den Auftritt der Clowns durch
eine Spende ermöglichte.
Schlüssellochchirurgie auch bei Lungenkrebs
verkürzt den Krankenhausaufenthalt deutlich
Bei der Morgenvisite fragt
der 67-jährige Patient, ob er
nicht schon nach Hause entlassen werden könne, es
würde ihm gut gehen, er könne sich selbst versorgen, laufe viel herum und habe so gut
wie keine Beschwerden. Vier
Tage zuvor wurde bei ihm der
Unterlappen der rechten
Lunge endoskopisch
entfernt, was noch vor kurzem einen mindestens zweiwöchigen Klinikaufenthalt
bedeutete.
Die Abbildung zeigt die
Schnittführung bei der konventionellen Operation (rot)
und bei der VAT-Lobektomie
(schwarz).
Mit einer neuen OP-Technik, der
sogenannten VAT-Lobektomie
ist es nun auch am Klinikum Heidenheim möglich, größere Lungenabschnitte mit der schonenden, minimalinvasiven Methode
zu entfernen. Die Abkürzung
„VAT“ steht für Video assistierte
Thoraxchirurgie und Lobektomie ist der Fachausdruck für die
Entfernung eines Lungenlappens. Meistens wird die VAT-Lobektomie bei Lungenkrebs im
frühen Stadien, aber auch bei
anderen Erkrankungen, durchgeführt. Bei der herkömmlichen
offenen
Operationsmethode
wird ein 15 bis 20 cm langer Zugang seitlich am Brustkorb gemacht. Dabei müssen die Rippen auseinander gespreizt
werden. Hierbei besteht die Gefahr, dass sie brechen oder es
zu
Nervenquetschungen
kommt. Dies wiederum stellt die
Ursache für längere Schmerzphasen dar.
Bei der VAT-Lobektomie hingegen ist ein kleiner Schnitt mit 4
cm Länge ausreichend, um
denselben Eingriff durchzuführen. Zu Rippenbrüchen oder
Nervenquetschungen kommt
es dabei nicht und entsprechend geringer fallen auch die
Beschwerden und die Zeit der
Rekonvaleszenz nach der Operation aus.
Die bislang nur an wenigen Zentren etablierte Methode wurde
in Zusammenarbeit mit den
ärztlichen Kollegen aus der
Stuttgarter Thoraxklinik „Schillerhöhe“ in Heidenheim einge-
führt. Sie verlangt von den Operateuren ein hohes Maß an Erfahrung und chirugischem Geschick. Den Heidenheimer
Thoraxchirurgen kommt dabei
zugute, dass sie auch bauchchirurgisch minimal-invasiv tätig sind und daher auf eine langjährige
endoskopische
OP-Erfahrung bauen können.
Für sie gehört der Umgang mit
Auf dem Bild sind die beiden
platzierten Arbeitsinstrumente in der linken und die
eingeführte Kamera auf der
rechten Bildhälfte zu sehen.
Die Thoraxchirurgen (v. l.) Dr. Thomas Hardtmuth,
Professor Dr. Andreas Imdahl u. Dr.
Thomas Rath. Sie
werden unterstützt
von der internistischen Fachärztin
für Pneumologie,
Dr. Brigitte Mayer
(2. v. l.).
dem feinen Instrumentarium, einer Kamera und zweidimensionalem Operieren auf dem Bildschirm schon lange zur Routine.
Somit war ihre Lernphase bei
diesem relativ komplizierten
Verfahren deutlich kürzer. Die
endoskopische OP-Methode
kann unter günstigen Verhältnissen sogar weniger Zeit in Anspruch nehmen als die herkömmliche.
„Die Zeiten haben sich geändert“, unterstreicht Oberarzt Dr.
Thomas Hardtmuth, „früher
mussten die Patienten oft sehr
weit fahren, um eine so anspruchsvolle chirurgische Therapie in einem spezialisierten
Zentrum geboten zu bekommen, heute sind die thoraxchirurgischen Spezialisten auch in
Heidenheim und bilden zusammen mit Oberärztin Dr. Brigitte
Mayer, sie ist Internistin und
Pneumologin, ein kompetentes
Lungen-Team.
Überdurchschnittliche Betriebszugehörigkeitsdauer
der Beschäftigten in der Klinik-Gesellschaft
Für 2008 weist der bundesdeutsche Durchschnitt (Quelle:
Labour Force Survey 2008) eine Betriebszugehörigkeit von
10,8 Jahren aus. In der Klinken
Landkreis Heidenheim gGmbH
liegt dieser Wert im Jahr 2010
um ein Viertel höher: Bei 13,4
Jahren. Dies entspricht 13 Jahren und 5 Monaten. Berufsgruppenbezogen schwanken
in der Klinik-Gesellschaft die
Werte zwischen 22 1/2 Jahren
und 5 1/2 Jahren. Hier sind
rund 1.500 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter beschäftigt.
Viele von ihnen arbeiten dabei
in Teilzeitmodellen, wobei zum
Stellenplan des Hauses rund
1.050 Vollzeitkräfte gehören.
Die angestellten Auszubildenden und Schüler fließen nicht in
die
Beschäftigungsstatistik
des Hauses ein, ebenso wenig
wie Praktikanten, PJ-Studenten, BOJ-ler, FSJ-ler und Zivildienstleistende.
Im Einzelnen stellt sich die Situation wie folgt dar: Die 1.422
berücksichtigten Beschäftigten
weisen eine durchschnittliche
Betriebszugehörigkeit von 13
Jahren und 5 Monaten (ungewichtet) auf. In Relation zur jeweiligen Anzahl der Mitarbeiter/innen pro Berufsgruppe
ergibt sich sogar ein höherer
Wert, er liegt bei 13 Jahren und
10 Monaten.
Situation pro Berufsgruppe/
Dienstart im Detail
Berufsgruppe
Jahre
Monate
Medizintechniker
Technischer Dienst
Pflegedienst
Verwaltungsdienst
Funktionsdienst
Sonderdienste
Medizinisch-technischer
Dienst
Wirtschafts- und
Versorgungsdienst
Ärztlicher Dienst
Personal der
Ausbildungsstätte
Sonstiges Personal
22
21
16
15
14
14
12
6
6
4
6
4
2
5
11
5
7
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Die lange Betriebszugehörigkeit
im Hause ist einerseits Beleg dafür, dass die Klinik-Gesellschaft
als Arbeitgeber von den Arbeitnehmern geschätzt wird. Die
„Mehr-Jahre“ der Betriebszugehörigkeit eröffnen zudem den
unschätzbaren Vorteil, sich auf
Mitarbeiter mit einem großen Erfahrungsschatz verlassen zu
können. Dieser gewaltige Wert
lässt sich finanziell nicht quantifizieren.
Nachdenklich stimmen muss
die Verantwortlichen allerdings
ein Blick in die Zukunft, wenn zunehmend altershalber mehr und
mehr langgediente Mitarbeiter
in den wohlverdienten Ruhestand treten werden. Der Wettbewerb um qualifizierten Nachwuchs für den Ersatz der
heutigen Kolleginnen und Kollegen hat bereits begonnen und
wird in den nächsten Jahren erheblich zunehmen.
Die nächste Ausgabe
DER PATIENT
erscheint am 1. Oktober 2011
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Bleiben Sie liegen,
unsere Informationen
bekommen Sie auch
ans Krankenbett.
Bild©Thaut Images, fotolia.com
Seit Jahren werden in der Kliniken Landkreis Heidenheim
gGmbH zunehmend mehr
Beschäftigte für ihre 25-jährige bzw. sogar 40-jährige Betriebszugehörigkeit geehrt.
Die Zahl in Ruhestand tretender Kollegen, die zuvor dem
Haus 30 oder mehr Jahre die
Treue gehalten haben, nimmt
ebenso zu. Im Vergleich zum
bundesdeutschen
Durchschnitt kommen die
Arbeitnehmer im Klinikum
Heidenheim und der Geriatrischen Rehaklinik Giengen
auf eine fast drei Jahre längere Betriebszugehörigkeit.
Heidenheimer Zeitung
GmbH & Co. KG
Olgastraße 15
89518 Heidenheim
[email protected]
Tel.: 07321.347-142
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197268
Der Patient
Ausgabe 3/2011
1. Juli 2011
Seelsorge
Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin der konfessionellen Besuchsdienste im Klinikum
berichtet: „Ich komme ins
Zimmer und treffe eine Frau,
die noch sehr unter dem Tod
ihres Mannes vor einem Jahr
leidet und sagt: „Ich habe
versucht, stark zu sein
gegenüber meinen Kindern,
aber ich schaffe es nicht!
Manchmal überkommt mich
einfach eine tiefe
Traurigkeit!“.
In Schulungen hat die Besuchsdienstmitarbeiterin
erfahren,
dass Trauern ein Weg ist mit
unterschiedlichen Phasen und
dass diese Traurigkeit zum Weg
gehört, zu dem die Trauernde
stehen darf. So kann sie dieser
Patientin Verständnis und Einfühlungsvermögen entgegenbringen.“
Um in dieser oder ähnlichen Situationen hilfreiche Begleiter
sein zu können, benötigen die
Besuchsdienstmitarbeiterinnen
vertiefende Schulungsangebote. Daher erhalten sie neben der
obligatorischen und grundsätzlichen Einführung in Gesprächsführung und offenem
Zuhören in regelmäßigen Ab-
ständen Schulungen zu besonderen Themen.
„Ich kann nicht mehr beten! Ich
verstehe ihn nicht mehr, ich
könnte ihn nur anschreien!“ Was
können Besuchsdienstmitarbeiterinnen sagen, wenn Patienten so oder ähnlich am Fragen und Suchen nach einem
Weg in der Krankheit sind? Dies
wollen die Besuchsdienstmitarbeiterinenn wissen, um in diesen Erfahrungen von Ohnmacht
und Wut hilfreiche Begleiter zu
sein. Den eigenen Umgang mit
Gefühlen wie Ohnmacht bedenken und einen ehrlichen Umgang damit finden, ist eines der
wichtigen Themen.
Im Gespräch äußert beispielsweise eine ältere Dame, dass sie
versucht habe, es Gott und ihren Mitmenschen, immer recht
zu machen, sie aber nicht wisse,
ob die anderen und Gott mit ihr
zufrieden sind.
„Im Alltag wird wenig über den
Glauben
gesprochen.
Die
Schulung hat mich ermutigt, mit
kranken Menschen, die mit mir
über ihre Fragen sprechen wollen, ein offenes Gespräch zu
führen, wo wir miteinander Antworten suchen und ich nicht eine vorgefertigte allgemeine
Kirchliche Besuchsdienste
im Klinikum – Teil 2
Drei ehrenamtlich tätige Damen vom evangelischen
Krankenhaus-Besuchsdienst (v. l.): Hilde Schlumberger, Lieselotte Rummel und Ursula Hafner.
Wahrheit weitergebe,“ gibt eine
Besuchsdienstmitarbeiterin ihre innere Haltung wieder.
Sie erinnert sich an eine Begleitung, in der für eine Patientin der
Übergang ins Pflegeheim angestanden ist. Miteinander suchten sie Situationen in ihrem Leben auf, wo diese ältere Dame
Herausforderungen und Unsicherheiten begegnen musste.
2. Aktionswoche Seelische
Gesundheit in Heidenheim und Giengen
Zum zweiten Mal findet in
Heidenheim und Giengen eine Aktionswoche Seelische
Gesundheit statt. Eröffnet
wird die Aktionswoche in
Giengen am Montag, 10. Oktober 2011, dem Welttag der
seelischen Gesundheit.
Eine Reihe von Vorträgen,
Workshops und Diskussionen
für die breite Öffentlichkeit widmen sich den Themen „Seelische Gesundheit und Spiritualität“
und
„Seelische
Gesundheit in der Arbeitswelt“.
Das Klinikum Heidenheim mit
der
Klink für Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatik, das Heidenheimer Bündnis gegen Depression, das Katholische Dekanat Heidenheim,
die Waldorfschule Heidenheim,
die AOK Ost-Württemberg und
das Landratsamt Heidenheim
gehören zum Veranstalterkreis.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
Im Rahmen der Auftaktveranstaltung am Montag, 10. Oktober 2011 im Giengener Bürgerhaus Schranne
wird Dr.
Christian Spaemann aus Österreich in seinem Vortrag über
„Spiritualität und seelische Gesundheit“ sprechen. Im An-
schluss daran ist ein Podiumsgespräch mit Vertretern der
großen Kirchen, der türkisch-islamischen Gemeinde und der
israelitischen Gemeinde vorgesehen. Die Veranstaltung beginnt um 18:00 Uhr.
Am Dienstag, 11. Oktober 2011
laden die Katholischen Betriebsseelsorger und die AOK
zum Vortrag „Arbeit und Psychische Erkrankungen“ in das
Gesundheitszentrum der AOK
in der Daimlerstraße 6 in Heidenheim ein.
Am Donnerstag, 13. Oktober 2011 werden Dagmar
Diedrich und Erich Schneeweiß von der Freien Waldorfschule
Heidenheim
über
Anthroposophische
Meditation vortragen. Der
Vortrag beginnt um 19:30
Uhr. Der Veranstaltungsort
wird noch bekannt gegeben.
Der Reha-Verein für soziale
Psychiatrie Donau-Alb e.V.
lädt am Donnerstag, 13.
Oktober 2011 zur „Selbstfindung beim Malen und
Zeichen“ um 14:00 Uhr in
das GPZ Heidenheim, Wilhelmstr. 46 ein. Ebenso veranstaltet das Team des Reha-Vereins dort am Freitag,
14. Oktober ab 19:00 Uhr
einen Partyabend.
An weiteren Veranstaltungen sind geplant: Workshop
„Spirituelle Erfahrungen im
Umgang mit Sprache und
Begegnung“ im Klinikum
sowie zwei Meditationsworkshops des Katholischen Dekanats. Genaue
Termine und Veranstaltungsorte werden über die Tageszeitung noch bekannt
gegeben.
„Herzdamen“ spendeten Herzkissen für
Brustkrebspatientinnen
Am Mittwoch, 4. Mai 2011 kamen acht Frauen mit herzförmigen Kissen in die Klinik für
Frauenheilkunde und
Geburtshilfe im Klinikum Heidenheim. Im Gepäck hatten
sie 84 selbstgenähte bunte
Herzkissen, die operierte
Brustkrebspatientinnen als
Auflage für ihren Arm benutzen können. Zusätzlich hatten
sie einen Korb mit 84 kleinen
und knuffigen Herzkissen dabei, die in jede Handfläche
passen.
Die acht „Herzdamen“ Susanne
Disch, Bärbel Köpf, Gisela Neuburger, Heidi Ritz, Bettina Rüssmann, Bärbel Walliser, Erika
Walz und Anna Rüssmann
wollen mit den „Herzkissen“, die
sie spendeten, Gutes für Brust-
Chefarzt Professor Dr. Peter
J. Albert und
einige seiner
Assistenzärztinnen nahmen
die von den
„Herzdamen“
ins Klinikum
gebrachten
Herzkissen mit
großer Freude
entgegen.
krebspatientinnen tun. Jeder der
operierten Patientinnen erhält in
Zukunft dies als Präsent und
kann es zuhause als Auflagekissen für den Arm nutzen, dessen
Achselhöhle von der Operation
betroffen war.
Der Chefarzt der Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde,
5
ZEITUNG DES KLINIKUMS HEIDENHEIM
Sie entdeckten miteinander,
dass der 23. Psalm „Der Herr ist
mein Hirte“ - ein Gebet aus der
Bibel - ihr oft Mut und Vertrauen
geschenkt hat, um in die ungewisse Zukunft zu gehen und sie
Gott erlebt hat, als einen, der mit
auf ihrem Weg ist.
Eine andere Mitarbeiterin ergänzt: „Ich lese Kranken gerne
Psalmen vor und mache dabei
die Erfahrung, dass in den Bildern dieser alten Gebete Menschen einen Raum finden, wo
sie sich in ihrer Ohnmacht und
Unsicherheit bergen können.
Beim Lesen kann es passieren,
dass Tränen fließen und innerlich etwas aufbricht. Dann kommen wir oft nochmals ins Gespräch.“
So vorbereitet treten Besuchsdienstmitarbeiterinnen den Patienten gegenüber. Dennoch gehen sie nicht nach einem
einheitlichen Schema vor: „Mir
ist wichtig, dass ich die Situation
erspüre, in der sich ein Mensch
gerade befindet. Und spannend
ist dann, einen hilfreichen Impuls
zu geben, der in dieser Situation
stimmt,“ gibt eine der ehrenamtlich tätigen Frauen zu bedenken.
Einmal besuchte ich einen
Mann, dessen Ehefrau sagte,
dass er zu müde sei, um zu sprechen und seine Ruhe brauche.
Doch der Mann bat mich mit ihm
zu beten. Und die kurzen Worte
des Liedes „Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt,
der allertreusten Pflege dem, der
den Himmel lenkt“ haben ihm
gut getan.
Ein weiteres Thema in den
Schulungen bildet die Beglei-
tung von an Demenz erkrankten
Patienten. So traf eine der Frauen bei ihrem Besuch in einem
Zimmer eine an Demenz erkrankte ältere Frau an: Sie wollte einen Hefezopf essen. Da keiner da war, sollte einer
gebacken werden und Schritt
für Schritt alle Zutaten zusammengetragen werden. Zum
Schluss schickte die ältere Dame die Besuchsdienstfrau weg
mit den Worten: Jetzt goaschd
und holscht a Häff! In dieser Begleitung war die Besuchdienstsmitarbeiterin herausgefordert, sich Zeit zu nehmen, um
das, was dieser Mensch an Lebenserfahrung hat, wertzuschätzen.
Damit die Besuchsdienstmitarbeiterinnen auch für sich einen
Ort haben, wo sie das für sie
Belastende erzählen und ihre
Erfahrungen austauschen können, treffen sich Besuchsdienste zur Praxisreflexion entweder
untereinander, mit den Gemeindepfarrern oder den Klinikseelsorgern. Auch hier gilt die
Verpflichtung zur Verschwiegenheit.
Thomas Völklein
für die ev. Besuchsdienste
EnBW ODR spendet für
Christophorus Schule
ndkreis
Aus dem La
Als vorbildlich bezeichnete
Landrat Hermann Mader das
langjährige Engagement der
EnBW Ostwürttemberg Donau Ries AG-Belegschaft für
die Christophorus-Schule
(Schule für Lernbehinderte)
1500 Euro zu spenden.
Des Weiteren gehen 1.500 Euro
an den Trägerverein ‚LernenFördern’, der die Spende zum
Kauf eines neuen Fahrzeugs
verwendet, „um die Kinder bei
Ausflugsfahrten, etwa in den
Wildpark, mitzunehmen“, wie
Schulleiter Rubens Link erläutert. Der Betriebsratsvorsitzende der ODR, Sebastian Maier
und Personalchef Karl Groß
freuten sich über das finanzielle
Engagement der Belegschaft,
die auf diese Weise den Kindern
unter die Arme greift.
(v. l.) Schulleiter Rubens Link, Norbert Bereska, Personalchef
Karl Groß, Betriebsratsvorsitzender Sebastian Maier, Andrea
Welsch sowie Landrat Hermann Mader.
Auch der 1. Vorsitzende des
Fördervereins Kinder- und Jugendmedizin, Norbert Bereska,
sowie die 2. Vorsitzende Andrea
Welsch bedankten sich für die
Spenden, da gerade auch kranke Kinder von den Spendengeldern der Belegschaft profitieren
konnten.
Die Anstrengung hat sich gelohnt ...
In Deutschland wird
jedes Heim einmal
jährlich durch die
Pflegekassen
geprüft. Wir haben
folgendes Ergebnis
erzielt:
Pflege und
Umgang mit Soziale
medizinische demenzkranken Betreuung u.
Versorgung Bewohnern Alltagsgestaltung
Wohnen,
Verpflegung,
Hauswirtschaft
und Hygiene
Rechnerisches
Gesamtergebnis
Befragung
der
Bewohner
Landesdurchschnitt
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Professor Dr. Peter J. Albert
dankte den acht Damen für ihre besondere Spende, für deren Herstellung sie einen ganzen Tag am Nähen und
Stopfen waren. Das Stopfmaterial wurde dankenswerterweise von der Fa. Kinzler kostenlos zur Verfügung gestellt.
218350
6
Der Patient
Ausgabe 3/2011
1. Juli 2011
ZEITUNG DES KLINIKUMS HEIDENHEIM
Häusliche Pflege fördern
Neue Kurse für pflegende Angehörige im Herbst
In Kooperation mit der Siemens-Betriebskrankenkasse
(SBK) bietet das Klinikum
Heidenheim kostenlose Kurse für pflegende Angehörige
von Mitgliedern der SBK an.
Ziel ist es, das soziale Engagement im Bereich der häuslichen
Pflege zu fördern und zu stärken. Einen Angehörigen zu pflegen, für ihn zu sorgen, ihm zu
helfen oder ihn zu betreuen, ist
für viele Menschen eine Selbstverständlichkeit.
Die Kurse bilden ein Angebot
zur Unterstützung für pflegende
Angehörige, um den Belastungen bei der Pflege zu Hause zu
begegnen. Die Kurse bieten zudem die Möglichkeit, sich mit
anderen Betroffenen auszutauschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.
Das Angebot ist derart gestaltet, dass Personen, die einen
pflegebedürftigen Menschen
versorgen, Unterstützung, Entlastung und Beratung erhalten.
Die Teilnahme hilft körperliche
und seelische Belastungen zu
verringern. Außerdem erhalten
die Teilnehmer eine Qualifizierung zur eigenständigen Durchführung häuslicher Pflege.
Das Angebot zur Teilnahme an
den Angehörigenschulungen ist
speziell an die Mitglieder der
SBK gerichtet.
Weitere Information zu den
Angeboten sind erhältlich
bei: SBK Geschäftsstelle
Heidenheim
St.-Pöltener-Str. 37
89522 Heidenheim
Tel.: 07321/303-0
E-Mail: [email protected]
oder Klinikum Heidenheim
Boris Mai
Stabsstelle
Projektmanagement
Schloßhaustraße 100
89522 Heidenheim
Tel.: 07321/33-2877
E-Mail:[email protected]
Klinikmitarbeiter
Boris Mai steht
für weitere Informationen zur
Verfügung.
Das Kursangebot im Herbst 2011
Ein-Tagesseminar
Umgang mit Demenz Ist heute Dienstag oder Mai?
In diesem Seminar erfahren die
Teilnehmer vieles über die Entstehung, den Verlauf und die Ausdrucksformen der Krankheit Demenz.
Ein geliebter Mensch verändert
sich im Verlauf der Erkrankung in
seinem Wesen und im Verhalten.
Ganz alltägliche Verrichtungen
wie Hausarbeit, Einkaufen oder
die Selbstversorgung, werden
dann zu einem Problem. Mit zunehmender Vergesslichkeit steigt
auch die Belastung für die Angehörigen. Familien, Angehörige und
Freunde, die demenzerkrankte
oder psychisch kranke Menschen
in der eigenen Häuslichkeit betreuen und pflegen. Sie benötigen
Hilfe.
Ziel des Seminars ist es, das veränderte Verhalten eines Demenzkranken zu verstehen und durch
das Wissen einen Zugang zu dem
Erkrankten zu finden.
Seminarinhalt:
1. Anzeichen der Demenz erkennen.
2. Praktische Tipps zum Umgang
mit Betroffenen:
Wie gehe ich mit Verhaltensauffälligkeiten um?
Wie kann ich in den entsprechenden Situationen reagieren?
Was antworte ich auf Wiederholung der immer gleichen Frage?
3. Welche Möglichkeiten der Entlastung von Angehörigen gibt
es?
Tägliche Rituale finden.
Den Alltag bewältigen.
4. Beantwortung individueller Fragen der Seminarteilnehmer.
Methoden:
Vortrag und Gesprächsrunde
Termin:
Samstag, 22. Oktober 2011 oder
Samstag, 12. November 2011
9.00 Uhr bis 13.30 Uhr
Veranstaltungsort:
Konferenzraum im Klinikum Heidenheim
Referenten:
Werner Mayr
(Fachpfleger für Psychiatrie)
Michael Waibel
(Fachpfleger für Psychiatrie)
Maximale Teilnehmerzahl:
10 Personen.
Zwei-Tagesseminar
Kinästhetik für pflegende Angehörige: Bewegung, Mobilisation
und Lagerung
In diesem Seminar erlernen Teilnehmer, wie Alltagshandlungen durch
schonende Bewegungen erleichtert
werden, Menschen ohne Kraftanstrengung bewegt und mobilisiert
werden können und wie sich eine
richtige Lagerung positiv auf den
gesamten Lebensrhythmus auswirkt. Schritt für Schritt wird erklärt
und geübt, mit welchen Möglichkeiten z. B. ein Transfer vom Bett in den
Rollstuhl ohne Kraftanstrengung
gelingt. Rückenprobleme und Erschöpfungszustände werden damit
vermieden. Die notwendigen Pflegemaßnahmen laufen dadurch positiver und motivierter ab.
Seminarinhalt 1. Tag:
1. Bewegungskoordination für alltägliche Verrichtungen wie Mobilisation und Körperpflege üben.
2. Erlernen von rückenschonenden
Arbeitstechniken, um gesundheitliche Ressourcen zu erhalten,
Rückenschmerzen und andere
Abnutzungserscheinungen des
Bewegungsapparates zu vermeiden.
Seminarinhalt 2. Tag:
1. Erlernen, wie andere Pflegepersonen kompetent angeleitet werden.
2. Erlernen, wie die Pflege an ungewohnte Situationen (z.B. Urlaub)
angepasst werden kann und die
Hilfsmittel dadurch reduziert
werden können.
Methoden:
Demonstration und praktisches
Üben mit den Teilnehmern (Bitte bequeme Kleidung mitbringen).
Termin:
Dienstag, 4. Oktober und
Freitag 7. Oktober 2011 oder
Freitag, 14. Oktober und
Freitag, 21. Oktober 2011
9.00 Uhr bis 14.00 Uhr
Veranstaltungsort:
Konferenzraum im Klinikum Heidenheim
Referentin:
Regina Miola
(Gesundheits- und Krankenpflegerin, Kinästhetik Bewegungslehrerin)
Maximale Teilnehmerzahl:
10 Personen
Ein-Tagesseminar
Grundlagen der Krankenpflege das 1x1 der Körperpflege bei
pflegebedürftigen Menschen
Dieses Seminar richtet sich an pflegende Angehörige, die im häuslichen Bereich einen Menschen für
kurze Zeit, aber auch auf Dauer pflegerisch zu versorgen haben. Das
Seminar bietet praktisches Basiswissen in der Krankenpflege und
vermittelt Sicherheit im Umgang mit
den täglichen Anforderungen. Die
Teilnehmer können nach dem Seminar das Gelernte auf die eigene
Pflegesituation übertragen.
Seminarinhalt:
1. Grundlagen der häuslichen
Pflege:
Wie gestalte ich ein Krankenzimmer?
Die richtige Wahl des Krankenbettes.
2. Bewegung und die Gestaltung
des häuslichen Umfeldes mit
Hilfsmitteln.
3. Körperpflege
Ganzkörperwäsche und
Haarwäsche im Bett
Mund- und Zahnpflege
Baden und Duschen.
4. Beobachtung des Kranken und
Vermeidung von Komplikationen, wie Druckgeschwüre,
Atemwegserkrankungen, Entzündungen, Verwirrtheit.
5. Der richtige Umgang mit Medikamenten.
6. Beeinträchtigungen der Haut.
7. Ernährung.
8. Ausscheidung.
Methoden:
Vortrag,
Demonstration
und
Übungen mit den Teilnehmern
(Bitte bequeme Kleidung mitbringen).
Termin:
Freitag, 28. Oktober 2011 oder
Samstag, 5. November 2011
9.00 Uhr bis 14.00 Uhr
Veranstaltungsort:
Konferenzraum im Klinikum Heidenheim
Referentin:
Silke Vella
(Gesundheits- und Krankenpflegerin)
Maximale Teilnehmerzahl:
10 Personen.
Gefäßchirurgie-Chef Wolfgang Bruckschlegl
wechselt in den Ruhestand
Oberarzt Dr. Wolfgang
Bruckschlegl, der Sektionsleiter der Gefäßchirurgie
innerhalb der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie beendet zur Jahresmitte 2011 seine mehr als
30-jährige Tätigkeit im Klinikum Heidenheim und zieht
sich in den Ruhestand
zurück. Seine Pionierleistungen für die Gefäßchirurgie
auf Heidenheims
Schlossberg gehören heute
im Klinikum Heidenheim zum
fest etablierten Standard. Er
übergibt das Steuer an seinen langjährigen Kollegen Dr.
Michael Traßl, der als Oberarzt seit Jahren zum Team
des Gefäßzentrums Heidenheim gehört.
1980 kam Dr. Wolfgang Bruckschlegl vom Kreiskrankenhaus
Gunzenhausen in das Klinikum
auf Heidenheims Schlossberg,
wo er drei Jahre später zum
Oberarzt in der Chirurgie I, der
heutigen Klinik für Viszeral-,
Thorax- und Gefäßchirurgie,
befördert wurde. Die Gefäßchirurgie bildete den Schwerpunkt seiner ärztlichen Tätigkeit. Hierzu durchlief der
gebürtige Nördlinger, der sein
Medizinstudium in Erlangen
und Berlin absolvierte, 1990/91
eine einjährige Weiterbildung
an der Universitätsklinik Ulm,
mit der offiziellen Anerkennung
zum Gefäßchirurgen im Mai
1991. 1995 erfolgte seine Ernennung zum Chefarztstellvertreter der Chirugie I. Diese Aufgabe nahm der in Heidenheim
sesshaft gewordene Arzt bis
Anfang 2005 wahr, als er dann
die Leitung der neu geschaffenenen Sektion für vaskuläre
und endovaskuläre Chirurgie
innerhalb dieser Klinik über-
Dr. Michael Traßl
übernimmt Leitung der
Sektion Gefäßchirurgie
Ab dem 1. August 2011 übernimmt Dr. Michael Traßl, Oberarzt in der Klinik für Viszeral-,
Thorax- und Gefäßchirurgie die
Leitung die Sektion Gefäßchirurgie.
Dr. Wolfgang
Bruckschlegl
nahm. In dieser Sektion erfolgen Eingriffe an den Gefäßen
sowohl in Form der traditionellen offenen Chirurgie und inzwischen zu einem großen Teil
in Form kleiner Punktionsöffnungen durch die Haut. Diese
Sektion wurde 2005 erstmals
erfolgreich als Gefäßzentrum
zertifiziert, drei Jahre später erfolgte die erneute Bestätigung
im Rahmen einer Re-Zertifizierung.
Die endovaskuläre Gefäßchirurgie sowie die intraarterielle
Lysetherapie, die medikamentöse Auflösung von Gefäßverschlüssen, beispielsweise bei
Patienten mit frischen Schlaganfällen, wurden von Dr.
Bruckschlegl im Klinikum Heidenheim etabliert. Ebenso
zählen
die
endovenöse
Krampfadertherapie,
wobei
Krampfadern über einen Zugang über die Venen entfernt
werden und die intraoperative
Angiographie, unter Einsatz
von Kohlendioxid zur notwendigen kontrastreichen Darstellung von Gefäßen mittels bildgebender
Verfahren
wie
Röntgen während des Verlaufs
operativer Eingriffe, zu den
von ihm eingeführten Verfahren. 2008 wurde der Oberarzt
als endovaskulärer Spezialist
durch die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie anerkannt. Auch in der praktischen Ausbildung von Ärzten
im Bereich der Gefäßchirurgie
engagierte er sich, wobei er
über die volle 48-monatige
Weiterbildungsberechtigung
für Gefäßchirurgie verfügte.
Da sein Nachfolger ebenso
die entsprechende Expertise
besitzt, bleibt Heidenheim
auch in Zukunft für angehende
Gefäßchirurgen ein gutes
Pflaster.
Der Oberarzt
ist seit 1991
im Klinikum
Heidenheim
tätig. Zuvor
war der gebürtige Saarbrücker als
Arzt im Praktikum im Ravensburger Elisabethen-Krankenhaus im Einsatz, wobei er in dieser
Zeit schon erste Erfahrungen in der
Gefäßchirurgie sammeln konnte.
Im Jahr 2000 wurde er zum Oberarzt in der Klinik für Viszeral- Thorax- und Gefäßchirurgie bestellt.
2001 erhielt Dr. Traßl seine Anerkennung auf dem Spezialgebiet der Gefäßchirurgie. Bereits seit 2005 zählt
er zum Mitarbeiterteam des im Klinikum angesiedelten zertifizierten
Gefäßzentrums Heidenheim. Einen
Schwerpunkt sieht er zukünftig in
der interdisziplinären Behandlung
von Gefäßpatienten auf einer gemeinsamen Gefäßstation, die er anstrebt.
Gefäßzentrum Heidenheim
Das unter dem Dach der Klinik für Viszeral-, Thorax- und
Gefäßchirurgie im Klinikum
Heidenheim angesiedelte
Gefäßzentrum Heidenheim
zählt seit 2005 zum Kreis der
zertifizierten Gefäßzentren in
Deutschland.
Im Klinikum Heidenheim steht
dafür eine herausragende technische Ausrüstung zur Verfügung. Ebenso wird ein hoher
Maßstab an die diagnostischen
und therapeutischen Möglichkeiten angelegt. Dazu gehört
unter anderem auch die Sicherstellung einer 24-StundenVersorgung durch speziell ausgebildete Gefäßchirurgen. Als
eine von ganz wenigen klinischen Einrichtungen deutschlandweit verfügt das Gefäßzentrum
Heidenheim
beispielsweise über die Möglichkeit, endovaskuläre Eingriffe
ohne
Kontrastmittel
im
Operationssaal selbst durchzuführen. Bei der Gefäßdarstellung kommt als Alternative Koh-
lendioxidgas zum Einsatz. Gerade bei Patienten mit Nierenerkrankungen gilt dies als eine unabdingbare Voraussetzung zur
Durchführung entsprechender
Untersuchungen.
Für Patienten mit erkrankten
Blutgefäßen und verengten
Körperschlagadern bedeutet
dies auch, dass sie sich darauf
verlassen können, dass sie
rund um die Uhr im Klinikum
Heidenheim nach dem hohen
geforderten Leistungsstandard
der Gesellschaft für Gefäßchirurgie behandelt werden.
Die große Zahl der im Gefäßzentrum Heidenheim behandelten Patienten seit Etablierung dieses Organzentrums gilt
als Beleg für den überaus guten
Ruf, den diese Einrichtung genießt. Die Zahl operativer Eingriffe bewegt sich pro Jahr um
die 1.000er Marke, wobei viele
Patienten auch aus den benachbarten Landkreisen stammen. Rund 300 dieser Eingriffe
erfolgen inzwischen in Form
der endovaskulären Chirurgie.
Diese Art der Operation wird in
anderen Bereichen auch als
„Schlüssellochchirurgie“ bezeichnet.
Am Ulrichsberg 1, 73450 Neresheim
• 3 Hausgemeinschaften
• spezielle Pflege für Menschen mit Demenz
• Kurzzeitpflege
• Tagespflege
• Begegnungsstätte
• Büro der Diakonie-Sozialstation Aalen
• Betreuungsleistungen für das betreute Wohnen der Kreisbau
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Informationen unter 07326/96597-0 oder 96597-130
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Ausgabe 3/2011
1. Juli 2011
Der Patient
7
ZEITUNG DES KLINIKUMS HEIDENHEIM
Die zukünftige Interdisziplinäre Aufnahmestation (IAS)
Die zukünftige interdisziplinäre Aufnahmestation (IAS)
wird die Visitenkarte des Klinikums nach außen darstellen, sie soll eine medizinisch
optimale Patientenversorgung bei ökonomischem
Einsatz der Personalressourcen unter optimaler Ausnutzung der Räume und Geräte
ermöglichen.
Die heute noch oft gestellte Frage der Rettungsdienste, ob ein
Patient in der Chirurgischen Ambulanz, Internistischen Ambulanz oder doch Neurologie aufgenommen wird, soll dann der
Vergangenheit angehören. Das
Ziel der IAS lautet: Notfallpatienten aller Disziplinen zu betreuen.
In Klinikum Heidenheim erwartet man hier durchschnittlich 70
Menschen, die als Notfall zur
Versorgung ins Klinikum kommen. Allein im vergangenen Jahr
wurden fast 26.000 Patienten
als Notfall gezählt. Dessen
Bandbreite ist sehr umfassend.
Dazu zählen beispielsweise
Menschen mit blutendem Finger, Bauchschmerzen, verdächtigen
Herz-Rhythmusstörun-
gen, aber auch mit schwersten
Verletzungen.
Der Aufbau dieser Abteilung
kann als eine große Herausforderung in Zeiten der Knappheit
von Ressourcen, Ökonomie und
Prozessoptimierung bezeichnet
werden. Durch die Zusammenführung der chirurgischen und
internistischen Aufnahmen werden Synergieeffekte durch Bündelung von Personal und Technik freigesetzt. In Deutschland
existieren bisher erst rund 50
unter eigenverantwortlicher Leitung geführte interdisziplinäre
Aufnahmestationen.
Vor allem für den Rettungsdienst, aber auch für alle anderen Notfallpatienten soll die IAS
eine zuverlässige, klar definierte
Anlaufstelle sein. Hier werden
Patienten administrativ aufgenommen, nach Dringlichkeit
eingeteilt und dementsprechend schnell der medizinisch
erforderlichen Diagnostik und
Therapie zugeführt. Danach erfolgt unter Einbeziehung der
internen Fachkliniken die Zuweisung zur korrekten medizinischen Disziplin. Die vorhandenen 12 Aufnahmebetten in der
Handwerker verschiedenster Gewerke arbeiten
fleißig an der Fertigstellung der
Räume.
Derzeit herrscht in
der zukünftigen
IAS noch Hochbetrieb beim
Ausbau.
IAS können genutzt werden, um
bei längerer Diagnostikphase
dem Patienten ein ruhiges Umfeld zu bieten. Zusätzlich ermöglicht die IAS eine Überwachung der Patienten, die
stationär aufgenommen werden
müssen und für die noch kein
Bett auf Station frei ist. In der
Nacht soll zukünftig, bis auf wenige Ausnahmen (Intensivstation/Kinderklinik), keine Verlegung im Haus erfolgen, um die
Nachtdienste zu entlasten.
Nach Überwachung über Nacht
in der IAS werden die Patienten
am Folgetag auf die Station verlegt. Bei einzelnen Krankheitsbildern kann auch am Folgetag
die Entlassung direkt aus der
IAS erfolgen.
Räumlich wird die IAS über einen Schockraum zur Behandlung von Schwerverletzten und
lebensbedrohlich Erkrankten,
einen Eingriffsraum für erforderliche operative Interventionen,
einen Gipsraum sowie über
sechs Untersuchungszimmer
und einen Endoskopieraum verfügen. Für mobile Patienten und
Zivildienst fällt weg –
Bundesfreiwilligendienst kommt
Am 1. Juli 2011, wenn der
Wehrdienst endet, ist
Schluss mit dem Zivildienst
in Deutschland. Der Zivi geht
und hinterlässt eine große
Lücke, auch im Klinikum Heidenheim.
Der Bund führt einen Bundesfreiwilligendienst, kurz: BFD ein,
der den Zivildienst ersetzen soll.
Hintergrund ist die Aufhebung
der Wehrpflicht. Damit einher
geht auch der Wegfall des Zivildienstes. Die Bundesfamilienministerin will für den neuen
Freiwilligendienst des Bundes
auch Frauen und Senioren gewinnen.
Der BFD startet am 1. Juli 2011.
Das neue soziale Angebot
möchte das „Freiwillige Soziale
Jahr“ und das „Freiwillige Ökologische Jahr“ ergänzen. FsJ
und FöJ bleiben also weiterhin
bestehen. Der neue BFD soll in
einer harmonische Ergänzung
und Stärkung der bestehenden
Freiwilligendienste
gestaltet
werden, damit unnötige Doppelstrukturen vermieden werden und eine schlanke Verwaltung gewährleistet ist. Die
vorhandenen
Kompetenzen
und Ressourcen der zivilgesellschaftlichen Träger sollen genutzt werden. Nach den Vorstellungen der Bundesregierung
sollen in Zukunft 35.000 Männer
und Frauen ab Beendigung der
Vollzeitschulpflicht auf freiwilliger Basis an dem Dienst teilnehmen. Eine Altersgrenze nach
oben gibt es nicht. Die Aufgaben, die auf die sozial engagierten Menschen warten, sind mit
denen, die im Rahmen des Zivildienstes angefallen sind, identisch.
Der BFD dauert mindestens ein
halbes Jahr und kann auf maximal 18 Monate erweitert werden. Im Gegensatz zum Zivildienst
können
den
Freiwilligendienst nicht nur
Männer, sondern auch Frauen
wählen. Außerdem besteht keine Altersgrenze nach oben. Personen unter 27 Jahren müssen
in Vollzeit, Personen die älter als
27 Jahre sind, sollen sich nach
dem Willen des Gesetzgebers
für eine Dauer von mindestens
einem Jahr und mindestens 20
Wochenstunden verpflichten.
Mit Beendigung der Vollzeitschulpflicht stellt sich für manchen Schulabsolventen die Frage, wie es für ihn zunächst
weitergeht und wie er seine Lebensplanung gestaltet. Aufgrund von einer Wartezeit auf einer
Studienbzw.
Ausbildungsplatz oder auch
aus anderen persönlichen
Gründen, kann daher der
Bundesfreiwilligendienst
für
den ein oder anderen interessant werden. In diesem Jahr
bauten beispielsweise die Jahrgangstufen 12 und 13 im benachbarten Bayern bereits ihr
Abitur und im kommenden Jahr
folgen dann die G9- und G8-Züge aus den baden-württembergischen Gymnasien. Die Nachfrage nach Studien- oder
Ausbildungsplätzen wird daher
sicherlich gerade in den beiden
südlichen Bundesländern entsprechend stark ausfallen.
Der BFD kann in der Kliniken
Landkreis Heidenheim gGmbH
geleistet werden. Die Freiwilligen sollen verantwortungsvoll
und zuverlässig praktische Tätigkeiten im Archiv, Pflege- und
Transportdienst übernehmen.
Die Klinik-Gesellschaft zahlt ein
monatliches Taschengeld in
Höhe von 330 Euro bei Vollzeitbeschäftigung. Die Freiwilligen
sind sozialversichert. Die Beiträge hierfür übernimmt ebenfalls die Klinik-Gesellschaft.
Außerdem werden Unterkunft,
Verpflegung und Arbeitskleidung gestellt. Diese Leistungen
können auch als Geldersatzleistungen ausbezahlt werden. Die
monatliche Vergütung steigt
dann auf bis zu 550 Euro an. Im
BFD besteht weiterhin Kindergeldanspruch bis zum 25. Lebensjahr.
Es findet eine pädagogische
Begleitung der Freiwilligen
statt. Diese soll soziale, ökologische, kulturelle und interkulturelle Kompetenzen vermitteln
und das Verantwortungsbewusstsein für das Gemeinwohl
fördern. Der BFD wird durch Seminare begleitet. Die Gesamtdauer der Seminare beträgt, bezogen auf eine zwölfmonatige
Teilnahme
am
freiwilligen
Dienst, mindestens 25 Tage.
Davon entfallen fünf Tage auf
ein Seminar zur politischen Bildung. Das Seminar wird in einer
der 17 staatlichen Zivildienstschulen durchgeführt. Die Kosten hierfür werden von der Klinik-Gesellschaft übernommen.
Als
Ansprechpartner
zum
Bundesfreiwilligendienst steht
der Abteilungsleiter Personalmanagement Stefan Behrendt
zur Verfügung (Telefon: 07321
332031). Informationen sind
auch zu finden unter: www.
bundesfreiwilligendienst.de.
Ferner besteht die Möglichkeit
zur Absolvierung eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) in der
Klinik-Gesellschaft. Ansprechpartnerin hierfür ist Sonja Zirwen im Sekretariat der Pflegedirektion (Telefon: 07321 332581).
Angehörige werden ansprechende Warteräume installiert.
In den Patientenzimmern ist eine kontinuierliche Überwachung der Herzfrequenz, des
Blutdruckes und der Sauerstoffversorgung möglich. Diese
Vitalwerte werden in einer Überwachungszentrale zusammengeführt und dort ständig
beobachtet. Die Patientenversorgung erfolgt fach- und berufsgruppenübergreifend durch
ein interdisziplinäres Team. Dieses wird unterstützt von administrativen Kräften und arbeitet
mit Internisten, Chirurgen, Neurologen und den erforderlichen
Mitarbeitern der anderen Kliniken zusammen.
Für die Zukunft sollen gemeinsam erarbeitete Ablaufpläne die
Behandlung
bedrohlicher
Krankheitsbilder erleichtern und
die Abläufe vereinfachen. Alle
Patienten, die das Klinikum ungeplant erreichen, egal ob mit
dem Rettungsdienst, Notarzt,
als Selbsteinweiser oder mit
Akuteinweisung vom Hausarzt,
werden hier erstuntersucht und
bei Bedarf auch sofort behandelt. Schwangere ab der 22.
Schwangerschaftswoche werden unmittelbar in den Kreißsaal
weitergeleitet. Für Kinder unter
18 Jahren steht die Kinderambulanz weiter zur Verfügung.
Die Unterbringung der IAS im
Neubau des Bettenhauses C ermöglicht kurze Wege, so beispielsweise auch vom Hubschrauberlandeplatz auf dem
Dach.
Ebenso besteht eine räumliche
Nähe zum Zentrum für Intensivmedizin ein Stockwerk darüber
sowie zum Labor ein Stockwerk
darunter. Für schwerverletzte
und schwererkrankte Patienten
stellt diese logistische Verbesserung einen erheblichen Vorteil
dar, da jeder Transport in der
Akutphase ein Risiko birgt. Die
IAS bietet damit für das Klinikum eine große Chance, sich
den Aufgaben der Patientenversorgung mit kontinuierlich steigendem Anteil von Notfallpatienten
und
ambulanten
Patienten mit einem innovativen, zukunftsträchtigen Konzept zu stellen.
Die Ausgestaltung der Abläufe
und zur Prozessoptimierung im
Sinne der bestmöglichen Patientenversorgung erfordert eine
Zusammenarbeit aller Disziplinen und aller Berufsgruppen.
Die Kommunikation und das
gegenseitige Lehren und Lernen
eröffnet dabei allen Beteiligten
ein großes Reservoir des Informationsgewinnes. Durch Synergieeffekte und Verbesserung der
Abläufe kann die Belastung aller
Mitarbeiter auf einem vernünftigen Niveau gehalten werden. Als
Effekt für die Stationen sollen eine Verminderung administrativer Tätigkeiten, eine standardisierte Patientenaufnahme und
die Vermeidung unnötiger Diagnostikfahrten resultieren. Im
Idealfall werden Fehlbelegungen
vermieden und ambulante Patienten bleiben ambulant oder
als Kurzlieger in der IAS, um Kapazitäten für elektive Patienten
nicht zu blockieren. In Zusammenarbeit mit der Infektionsstation, die sich räumlich
direkt an die IAS anschließen
wird, kann auch die Problematik
multiresistenter Keime und infektiöser Patienten deutlich besser gesteuert werden.
Bis im Frühjahr
2012 soll alles fertig sein, wenn die
IAS in Betrieb gehen wird.
Ehrenamtliche Besuchsdienstmitglieder
zu Gast im Klinikum
Die Personalcafeteria des
Klinikums bot am Dienstag,
12. April 2011 den festlichen
Rahmen des inzwischen
12. Jahres-Empfangs der
Geschäftsleitung für die im
Klinikum tätigen ehrenamtlichen Besuchsdienstmitglieder aus Heidenheim und
dem Umland.
Konfessionelle
Besuchsdienstmitarbeiterinnen und
-mitarbeiter aus dem Landkreis sowie einige der ebenfalls ehrenamtlich tätigen
Damen vom Klinik-Patientenservice waren zu dieser
Veranstaltung gekommen,
ebenso wie der Patientenbegleiter Wolfgang Steinbuch
und die Geschichtenerzählerin in der Kinderklinik Brigitte Schmid. Mit dabei
waren auch die Krankenhausseelsorger Bruno Möhler, Uli Redelstein und Thomas Völklein.
Rund 65 Gäste konnte Pflegedirektor Klaus M. Rettenberger im Namen der Direktion begrüßen. Er würdigte
das große ehrenamtliche Engagement der an diesem Tag
als Gäste im Klinikum anwesenden Frauen und Männer.
Deren freiwillige Arbeit im Klinikum gehört für den obersten Pflegechef zur Herzenssache, denn er weiß um die
Bedeutung deren Wirkens im
Alltag eines großen Krankenhauses. Der Bedarf an Unterstützung, Beratung und Begleitung von Menschen in
Krankheitssituationen nimmt
kontinuierlich zu, da die Bevölkerung zunehmend altert
und auch immer mehr alleinstehende Menschen versorgt
Pflegedirektor Klaus M. Rettenberger begrüßte die Besuchsdienstler und sprach ihnen dabei für ihre ehrenamtliche Tätigkeit im Klinikum den Dank der Klinik-Geschäftsleitung aus.
werden müssen. Diese Entwicklung belegen auch die
Zahlen aus klinikinternem Entlassmanagement, Sozialdienst
und Geriatrischem Schwerpunkt.
Rückmeldungen von Krankenschwestern und Krankenpflegern, aber natürlich auch von
Patienten und Angehörigen belegen regelmäßig, wie hilfreich
die Besuche der Ehrenamtlichen angesehen werden.
Klinikseelsorger Uli Redelstein
dankte den ehrenamtlich Tätigen für den Mehrwert an
Menschlichkeit, den sie den
Patienten durch ihr Wirken im
Klinikum seit Jahren schenken.
Die Zuwendung, Anteilnahme
und Wahrnehmung, die sie den
Patienten gegenüber durch ihr
Dasein geben, wird von den
kranken Menschen als Wohltat
empfunden.
Spende für Förderverein
der Kinderklinik übergeben
Kaffee und Kuchen sowie Spielzeug verkauft, mit dem Ziel, den
Erlös für andere Kinder zu spenden. Luise Griesinger, Dr. Andreas Schneider und Renate
Schwarz vom Förderverein der
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin (KiJu) freuten sich vor
allem über das Engagement der
Die Kinder hatten zuvor in Eigen- Kinder und bedankten sich im
initiative einen Stand vor der Fir- Namen der kleinen Patienten
ma Dehner aufgebaut und dort recht herzlich.
Am Mittwoch, 13. April 2011
kamen Nicole Lüdecke und
einige Kinder zur Überreichung eines Schecks in Höhe von 220 Euro sowie von
zwei Kartons mit Spielsachen
für das Spielzimmer in das Klinikum.
8
Der Patient
Gesund essen –
fit für den Tag
Stillcafé im Klinikum
eröffnet
Einmal in der Woche, jeweils
dienstags von 10 bis 11 Uhr
öffnet das neu geschaffene
Stillcafé im Klinikum Heidenheim. Hier finden Mütter einen Moment der Entspannung in angenehmer
Atmosphäre und erhalten dabei qualifizierte Antworten
auf ihre Fragen rund um das
Stillen.
Für das Diät-Team der Klinikküche gehört die Auswahl
ausgewogener Ernährung zu
den Grundsätzen der Arbeit.
Für Patienten mit besonderen Krankheitsbildern empfehlen die Mitarbeiter des
Teams besondere Gerichte.
Zum Nachkochen zuhause
geben sie in jeder Ausgabe
von DER PATIENT entsprechende Tipps zum Zubereiten.
Diätkoch Armin Heinrich bereitet frischen Stangenspargel mit
brauner Butter, Wiener Schnitzel und neuen Kartoffeln zu.
Auch dieses Gericht eignet sich
zur Gewichtsreduktion. Die Bilanz pro Portion sieht folgendermaßen aus: 956 kcal, 56,3 g
Eiweiß, 56,7 g Fett und 62,6 g
Kohlenhydrate. Bei der Angabe
von Kilokalorien (Kcal.) handelt
es sich um eine alte, heute
noch umgangssprachlich genutzte Maßeinheit, die zur
Nährwertkennzeichnung verwendet wird und die die Höhe
des Energiewertes von Nahrungsmitteln angibt.
Zutaten:
Es werden benötigt: 200 g
Spargel, 50 g Butter, 150 g
Ausgabe 3/2011
1. Juli 2011
ZEITUNG DES KLINIKUMS HEIDENHEIM
Frischer Stangenspargel mit brauner Butter, Wiener
Schnitzel und neuen Kartoffeln
Kalbsschnitzel, 50 g Semmelbrösel, 1 Ei und 200 g Kartoffeln.
Zubereitung:
Das Kalbsschnitzel plattieren
sowie mit Salz und Pfeffer würzen. Dann mit Ei und Semmelbrösel panieren. Den Spargel und die Kartoffeln schälen.
Die Kartoffeln in Salzwasser
garen. Für den Spargel einen
Sud aus Wasser, Salz, Zucker
und zwei Zitronenscheiben
erstellen. Darin den Spargel
leicht 8 bis 10 Minuten köcheln lassen. Während dieses Vorgangs das Schnitzel
in der Butter langsam goldbraun braten. Alles auf einem Teller anrichten. Zu der
übrigen Butter in der Pfanne
jetzt frischen Schnittlauch
und Petersilie geben und
über den Spargel drapieren.
Am Dienstag, 5. April 2011 wurde diese Einrichtung, die sich in
der dritten Etage des Klinikums
Heidenheim befindet, offiziell
eröffnet. Fünf engagierte Mitarbeiterinnen der Mutter-KindStation in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
stehen hier mit Rat und Tat zur
Seite.
Die spezialisierten Gesundheits- und Krankenpflegerinnen
Antonella Apuzzo, Renate Huber und Simone Tesch sowie die
Hebamme Renate Fluhrer besitzen viel Erfahrung im Umgang mit Müttern sowie ihren
Babies. Mit der Still- und Laktationsbeauftragten Sigrid Bott
gehört zudem eine ausgewiesene Stillexpertin zum fünfköpfigen Team der Beraterinnen im
Stillcafe.
Alle stillenden Frauen sind herzlich dazu eingeladen, sich Zeit
zu nehmen und einmal im Stillcafé auf dem Schlossberg vorbeizuschauen. Es befindet sich
gleich am Eingang der Station
31. Eine vorherige Anmeldung
ist nicht erforderlich. Die Mütter
finden hier einen Ort, in dem sie
Eine angenehme
Atmosphäre prägt
den Aufenthalt im
Stillcafé.
mit anderen Erfahrungen austauschen, aber auch eigene
Probleme mit dem Stillen ansprechen und dabei von den
Beraterinnen Tipps und Hilfestellungen bekommen können.
Fragen rund um das Stillen sind
hier willkommen und Mütter erhalten hier aus erster Hand Informationen von Expertinnen.
Das Stillcafé ist eine neue kostenlose Serviceleistung des Klinikums Heidenheim für stillende
Mütter.
Die Beraterin
Simone Tesch im
Gespräch mit
einer Mutter.
Café und SB-Laden
im
Die nächste Ausgabe
Klinikum Heidenheim
Das Beraterteam
aus dem Stillcafé,
v .l.: Renate Huber,
Renate Fluhrer,
Simone Tesch, Sigrid Bott und Antonella Apuzzo.
Wir wünschen allen Patienten eine baldige
Genesung
und freuen uns auf ihren Besuch.
DER PATIENT
erscheint am 1. Oktober 2011
Unsere Öffnungszeiten finden Sie in der Patientenzeitung.
994550
Preisrätsel
Die nächste Ausgabe
Armin Heinrich wünscht guten Appetit.
DER PATIENT
erscheint am 1. Oktober 2011
Impressum
Gewinner des JanuarPreisrätsels gezogen
Herausgeber
Kliniken Landkreis Heidenheim gGmbH
und Das Pressehaus Heidenheim
Verlag
Heidenheimer Zeitung GmbH & Co. KG,
Olgastr. 15, 89518 Heidenheim
Tel. 0 73 21.347-0
[email protected]
Verleger
Dipl.-Kfm. Hans-Jörg Wilhelm
Projektleitung
Eberhardt Looser
Telefon 0 73 21.347-120,
[email protected]
Redaktion
Günther Berger
Telefon 0 73 21.33-2322,
[email protected]
Reinhard A. Richardon,
Telefon 0 73 21.347-176, [email protected]
Fotos:
Helga Wintergerst, Jennifer Räpple,
Klinikum
Media
Klaus-Ulrich Koch
Telefon 0 73 21.347-129
Telefax 0 73 21.347-101
[email protected]
Grafik/Layout
Pressehaus Heidenheim
Das gesuchte Lösungswort
des Kreuzworträtsels aus der
Januar-Ausgabe 2011 lautete
„Bluthochdruck“. Die Mitarbeiterinnen der Materialwirtschaft Eva Aubele (l.) und Doris Rapp (r.) zogen aus den
eingegangenen richtigen
Antwortkarten drei Gewinner.
Karl-Robert Röder aus Steinheim war einer der Gewinner. Er
kann sich vom Buch „Amerikas
Naturwunder“ begeistern lassen. Der Hüttlinger Hans Grimsche erhielt als Preis das Buch
„Marokko - Die Städte der Könige“. Helga Steiner aus Landensberg kann sich über die
„Schönsten Prinzessinnen-Ge-
schichten“ freuen. Die Gewinner haben die vom HZ-Verlagshaus gespendeten Bücher per
Post zugesandt bekommen.
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I E RUHR
F I E B E R
Wer bei diesem Kreuzworträtsel das richtige Lösungswort
findet, kann eines von drei
Büchern gewinnen.
Dazu bitte das Lösungswort
auf eine Postkarte schreiben
und in die weißen Sammelbriefkästen, die normalerweise der
Patientenumfrage dienen und
die in den Verteilerhallen und
eine
Dichtkunst
nordTeil
amerik.
Indianer- der
Hand
stamm
im Eingangsbereich aufgestellt
sind, werfen.
Oder ausreichend frankiert an
die Postadresse
Klinikum Heidenheim
Günther Berger – Preisrätsel
Schloßhaustraße 100
89522 Heidenheim
schicken.
Erscheinungsweise
vierteljährlich
10
finnisches
Schwitzbad
13
Temperatur
erhöhen,
wärmen
britischer
Politiker
† 1967
2
6
12
Die nächste Ausgabe erscheint
am 1. Oktober 2011.
ungezogenes
Kind
1
franz.
Romancier
† 1972
fliederfarben
gesund
werden
11
Stadt
bei
Avignon
Börsenaufgeld
9
3
4
5
6
5
romantisches
Liebeserlebnis
morsch
2
Insel
vor Dalmatien
(Ital.)
Feldrand
4
1
männlicher
franz.
Artikel
Aussatz
Vorname
des
Malers
Matisse
franz.,
span.
Fürwort:
du
tropische
Fruchtstaude
7
Fakultätsvorsteher
Rettung
Schutzblech am
Auto
USSchriftsteller,
† 1849
Hinterlassenschaft
Medikamentenform
Zauberkunst
Staat in
Vorderindien
Schubfach
Verteilung
„Der Patient“ wird den Patienten und
Besuchern im Klinikum Heidenheim
zur Verfügung gestellt.
Auflage
7.000 Exemplare
8
erster
Generalsekretär
der UNO
Münzen
Wandverkleidung
3
Studienhalbjahr
Sänger
der 60er
(Paul)
Bluterguss
medizinisch:
Bein,
Knochen
Blechabdeckung
an Sportwagen
Arzneipflanze
Ostseeinsel
Lebewesen
amerikanische
Kleinkatze
Vorname
der
Palmer
Lichtengel
im A.T.
Vorname
Notder
vorrat
Lemper
Heiligenbild
der Ostkirche
Hotelhalle
Nachbestell-Service
Vertrieb Heidenheimer Zeitung,
Telefon 0 73 21.347-142
Druck
HDV, Gerabronn
Mensch
ohne
Kunstsinn
Instandsetzung
Produktion
Anke Blumenthal
Redaktions-/Anzeigenschlussjeweils
vier Wochen vor Erscheinen
tropischer
Fruchtbaum
märkiArzneisches
Adelsge- form
schlecht
Strom
in
Sibirien
Einsendeschluss
ist der 15. Oktober 2011.
Sollten mehrere richtige
Lösungen eingehen, werden
die Gewinner ausgelost.
Die Bücher werden dann
zugeschickt. Mitarbeiter
des Klinikums können leider
nicht an der Verlosung teilnehmen.
DEIKE-PRESS-1515-5
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