Der Patient ZEITUNG DES KLINIKUMS HEIDENHEIM Ausgabe 3/2011 – 1. Juli 2011 AUS DEM INHALT Kamera-Kapsel-Endoskopie Mit Video-Kapsel durch den Dünndarm Seite 2 Dr. Andreas Schneider: Interview mit dem Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Seite 3 Gefäßchirurgie: Dr. Wolfgang Bruckschlegl wechselt in den Ruhestad Seite 6 IAS: Die zukünftige interdisziplinäre Aufnahmestation Seite 7 Preisrätsel Cordula Volz: Seite 8 Dank ihrer Stammzellspende überlebte ein Mensch Seite 9 Minimal-invasive Chirurgie: Die Schlüssellochchirugie Seite 11 Schutzgebühr 1 Euro Raus aus dem Klassenzimmer – rein in die Praxis Bildungspartnerschaft mit Realschule Gerstetten vereinbart Seit Dienstag, 12. April 2011 zählt die Kliniken Landkreis Heidenheim gGmbH zu den Bildungspartnern der Realschule in Gerstetten. KlinikGeschäftsführer Reiner Genz unterzeichnete an diesem Tag zusammen mit den weiteren Bildungspartnern die offizielle Vereinbarung. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Bläsergruppe und dem klassenübergreifenden RealschulChor. Initiator und Förderer dieser Partnerschaft ist die IHK-Ostwürttemberg, die das Netz von Bildungspartnerschaften zwischen allgemeinbildenden und weiterführenden Schulen sowie Unternehmen weiter ausbauen will. „Jeder Schule einen Partnerbetrieb“ lautet das seit 2008 verfolgte Ziel, wobei damit die Zusammenarbeit zwi- Schüler der Realschule Gerstetten umrahmten die Vertragsunterzeichner: (v. l.) Reiner Genz (Geschäftsführer Kliniken Landkreis Heidenheim gGmbH), Reiner Hahn (Schulleiter Realschule Gerstetten), Dieter Steck, (Vorstandsmitglied Kreissparkasse Heidenheim), Rudolf Oszfolk (Stv. Schulleiter Realschule Gerstetten) und Achim Dombosch (Produktionsleiter Pfisterer Kontaktsysteme GmbH). schen Schulen und Unternehmen auf einer neuen Grundlage basiert. Die Gerstetter Realschule kann nunmehr auf drei starke Unternehmenspartner zählen, die ein breites Branchenspektrum abdecken. Die Kliniken Landkreis Heidenheim gGmbH repräsentiert die Gesundheitsbranche, die Kreissparkasse Heidenheim den Bereich Handel und die Fa. Pfisterer Kontaktsysteme GmbH den gewerblichen Betrieb. Gemeinsam mit der Schule wollen die Beteiligten die Schüler künftig frühzeitig auf die Anforderungen des Arbeitslebens vorbereiten. Hierzu lautet die Devise: Raus aus dem Klassenzimmer und rein in die Praxis. Da es zunehmend seitens der Wirtschaft zu Klagen über unzureichend qualifizierte Schulabgänger, wenig geeignete Bewerber und dadurch unbesetzt bleibende Ausbildungsplätze kommt, wird durch Bildungspartnerschaften eine Besserung der Situation angestrebt. Konkret setzt man sich das Ziel, einer besseren Vorbereitung der Schüler auf das Arbeitsleben und einen an den Anforderungen der Praxis orientierten Unterricht zu erreichen. Der Zusammenhang zwischen schulischem Wissen und betrieblicher Realität soll den Schülern erfahrbar gemacht werden, damit sie wissen, wofür sie lernen und wie sie ihre berufsrelevanten Kompetenzen fördern können. Zum Spektrum der Bildungspartnerschaft gehören gemeinsame Aktivitäten zwischen Schülern und Auszubildenden, Bewerbertrainings, Vorstellung von Ausbildungsberufen, Betriebsbesichtungen und Praktika. Aber auch das Lehrerkollegium wird vertiefende Einblicke in die Unternehmen erhalten, um den Unterricht praxisnah zu gestalten. LEITARTIKEL Die Legende vom „Es“ BÜSO - kooperatives Prozessmanagement am Klinikum In großen, komplexen Organisationen ist es in aller Regel so, dass bei Problemen im Zweifelsfall „der Andere“ schuld ist. Das ist immer bequem, fast immer auch zumindest teilweise wahr, aber leider nie hilfreich. Denn, auch wenn auf das Finden eines Schuldigen häufig Energie in erstaunlicher Menge verschwendet wird, ist es doch niemals so, dass hierdurch je ein Problem gelöst worden wäre. Als 2008/2009 die zuvor unabhängigen Medizinischen Kliniken I und III zu einer neuen, großen Medizinischen Klinik I zusammengefasst worden sind, wurde deutlich greifbar, was zuvor schon unterschwellig spürbar war. Die tradierten Organisationskonzepte aus (längst) vergangenen Jahren taugten nicht mehr zur Bewältigung der aktuellen und neuen Aufgaben. Allgemeine Unzufriedenheit machte sich breit und, wie wiederum sehr häufig in solchen Situationen, das legendäre „Es“ wurde allenthalben bemüht für Erklärungen und Rechtfertigungen. „Es“ geht nicht mehr, „Es“ wird immer schlimmer, „Es“ ist alles anders geworden, „Es“ macht uns fertig – die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Nicht, dass diese verspürten Einschätzungen unrichtig wären, trotzdem stellte und stellt sich natürlich die Frage – wer oder was ist eigentlich dieses allumfassend ursächliche „Es“? Ohne Zweifel untersteht die moderne Medizin einem stetigen und rasanten Wandel. Immer neue diagnostische und therapeutische Möglichkeiten tun sich fast täglich auf. Ohne Zweifel verändern sich Menschen und die Gesellschaft kontinuierlich. Wir steuern auf eine Gesellschaft der Hochaltrigkeit zu, Freizeit und Individualität sind oft wichtiger als Arbeit und Gemeinwohl. Doch, ist das wirklich ein neues Problem, welches uns das „Es“ hinlänglich erklärt? Oder standen nicht schon alle Generationen vor uns vor den ihnen eigenen „Es“ - Problemen? Gibt es das „Es“ überhaupt oder sind es nicht vielmehr immer „Wir“? Um es vorwegzunehmen - wir haben diese Fragen zwar thematisiert, haben jedoch nicht versucht Antworten zu finden und es deshalb natürlich (leider) auch nicht geschafft. Reden über Probleme erzeugt Probleme – Reden über Lösungen führt zu Lösungen Bereits in einer frühen Phase des Projektes haben wir, angeregt durch externe, professionelle Unterstützung, eine Regel aufgestellt: Jammern, Schuldzuweisungen und „Du“-Probleme sind verboten, alle Probleme sollen als „Wir“-Probleme mit konstruktiven Gestaltungs- oder Lösungsideen vorgetragen werden. Eine Banalität? Wir stellten fest, dass eine erstaunlich lange Zeit dafür notwendig war, die wesentlichen, mit der Patientenbetreuung befassten Berufsgruppen, nämlich Pflege und Ärzte, in einen wirklich offenen, vertrauens- und verständnisvollen und konstruktiven Dialog zu bringen. Dass dies dennoch gelungen ist, ist im Nachhinein betrachtet jedoch vielleicht sogar der wichtigste Meilenstein auf dem Weg zum Projekterfolg gewesen. Wir ziehen alle an einem Strang – ziehen wir auch in die gleiche Richtung? Innerhalb einer heterogenen Projektgruppe Lösungsideen zu haben, heißt natürlich nicht notwendigerweise, dass die Lösungen auch in die gleiche Richtung zielen. Für das BÜSO-Projekt (BÜSO steht für Berufsgruppenübergreifende Stations-Organisation) wurden deshalb durch eine Steuerungsgruppe, mit der Geschäftsleitung abgestimmte, übergeordnete Ziele vorgegeben. Wichtigstes Ziel von BÜSO sollte sein, die Zufriedenheit aller mit der Patientenbehandlung zu erhöhen; die Zufriedenheit von Chefarzt Privatdozent Dr. Martin Grünewald (2. v. l.) mit seinen Mitarbeitern einer Pflegestation Patienten und Angehörigen genauso, wie die von Pflegenden und Ärzten. Erfreulicherweise und in der heutigen Zeit nicht immer üblich, wurden keine wirtschaftlichen Erwartungen an das Projekt gestellt, lediglich das Gebot der Kostenneutralität sollte eingehalten werden. Nicht vorgegeben wurde dagegen, auf welchem Weg diese Ziele erreicht werden sollten. „Topdown-Verordnungen“ sollten die Ausnahme sein, in einem „bottom-up-Prozess“ sollten die Experten für ihre jeweiligen Aufgabengebiete selbst Lösungen für ihre Probleme erarbeiten. In intensiver Projektarbeit wurden unter dem übergeordneten Ziel der zu steigernden Zufriedenheit mehrere Unterziele definiert und Strategien zum Erreichen dieser Ziele erarbeitet. Herausgekommen ist ein Katalog unterschiedlicher Maßnahmen, von der Einrichtung neuer technischer Hilfsmittel, über zahlreiche Organisations- und Kommunikationsstandards, bis hin zur Etablierung zusätzlicher Berufsarten reichend. Auf den Stationen wurde eine neue Tagesroutine definiert, in der genau festgelegt ist, wer, was, wann macht, um eine optimale Ab- stimmung verschiedener Tätigkeiten miteinander zu gewährleisten. Duschen ohne nass zu werden? – von den Tücken der Veränderung Nein, so bleiben wie es ist, kann es auf keinen Fall! Aber muss „Es“ sich denn deshalb wirklich ändern? Der Mensch ist und bleibt ein Gewohnheitstier und deshalb wurden zu der Zeit, als sich grundlegende Änderungen abzeichneten, zahlreiche Bedenken laut. Funktioniert das überhaupt? Wird es denn wirklich besser und nicht sogar schlechter? Wie oft haben wir das schon gehört, dass sich was ändern soll - passiert ist ja doch nie wirklich etwas. Vielleicht war dies die schwierigste Projektphase, es gab noch nichts Konkretes, was vorgezeigt werden konnte, nur hochfliegende Träume und ambitionierte Pläne. Dennoch - und hierfür sei an dieser Stelle allen an dem Projekt Beteiligten nochmals ausdrücklich gedankt - nahm das Projekt hartnäckig seinen Lauf. BÜSO - konkret Es wurde festgelegt, dass die Blutentnahmen für Laborwertkontrollen morgens gegen 6:00 Uhr erfolgen sollten, damit die tagesaktuellen Werte für die ärztliche Visite um 9:00 Uhr vorliegen. Hierzu musste die Blutentnahme an Pflegekräfte delegiert werden, da der ärztliche Arbeitstag nicht vor 7:30 Uhr beginnen soll. Um zeitliche Ressourcen für die zusätzlichen Aufgaben der Pflegekräfte frei zu bekommen, war in diesem Bereich Unterstützung vonnöten. Es wurden ausgebildete Pflegehelfer eingestellt, welche die Pflegekräfte bei den vormittäglichen Schwerpunktaufgaben – Waschen und Essen reichen – unterstützen. Damit die im Labor erst kurz zuvor gemessenen Werte auch tatsächlich für Entscheidungen bei der Visite verlässlich abrufbar sind, wurde ein WLAN-basiertes Computersystem installiert, welches alle elektronisch gespeicherten Patientendaten per mobilem Computer am Patientenbett abrufbar macht. Hiermit waren die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die vormittägliche Stationsroutine sehr gut aufeinander abgestimmt und mit hoher Effektivität ablaufen konnte. Auf diese Struktur aufbauend, wurden im Weiteren zusätzliche Standards definiert, die Interaktion zwischen Assistenz- und Oberärzten und zwischen Ärzten und Pflegekräften betreffend. Wie ist es ausgegangen? Es ist gut ausgegangen, es hat funktioniert! Die Zufriedenheit hat an vielen Punkten spürbar zugenommen. Die Bereiche, welche mit BÜSO-Standards arbeiten, wollen auf diese nicht mehr verzichten. Deutlich verbessert hat sich die Zufriedenheit unserer Patienten, der klar geregelte Stationsablauf macht es möglich, dass sie zu definierten Zeiten und ohne wiederholte Unterbrechungen (wegen Telefon, Schwesternruf, etc.) von einer fixen Bezugsperson versorgt werden. Verbessert hat sich, nach anfänglichen Zweifeln, auch die Zufriedenheit der Pflegenden. Viel häufiger sind nun gut abgestimmte Abläufe aus ei- nem Guss (‘one-hand-processing’) möglich, das häufige Warten auf Ärzte (für Freigaben, Kanülen legen, etc.) konnte minimiert werden. Auch die Zufriedenheit der Ärzte konnte gesteigert werden, wobei hier die Erleichterungen im Tagesablauf leider durch den zeitgleich in Erscheinung tretenden Ärztemangel teilweise neutralisiert worden sind. Am Ende stehen alle - auch mit einem gewissen Staunen vor der Erkenntnis, dass es tatsächlich gelungen ist, jahrelang tradierte Verhaltensweisen zu ändern. Hierzu war es unabdingbar, dass das Arbeiten im Projekt und im Weiteren nach den Regeln des Projektes keine schlichten Anweisungen geblieben sind, sondern dass sich dahinter eine Änderung der Haltung vollzogen hat. Akzeptiert man dies, kommt man zu der schlichten Erkenntnis, dass BÜSO gut tut. BÜSO tut wohl vor allem deshalb gut, weil es gelungen ist, dass am Ende alle profitieren. Es wurde nicht einfach ein Schuldiger für „Es“ gesucht, es wurde nicht einfach Arbeit auf den Schwächsten abgeladen, sondern es wurde gemeinsam eine bessere Organisationsstruktur für alle gefunden. Wir haben alle mehr über die Fähigkeiten und Sorgen des Anderen gelernt. Wir haben Verständnis und Respekt für den Anderen gefunden. Und wir haben gelernt, Kompromisse einzugehen, ohne in Resignation darüber zu verfallen, dass ein Ziel nicht voll erreicht worden ist. Nicht immer leicht fiel dagegen eine weitere Erkenntnis - nämlich die, dass BÜSO nicht „alle“ Probleme lösen kann, sondern eben nur die, die sich mit den Mitteln des kooperativen Prozessmanagements lösen lassen. Nichtsdestotrotz werden weitere, im Moment noch nicht bearbeitete, hoffentlich lösbare, Probleme im nun gestarteten BÜSO-2-Projekt angegangen. Viel Glück! Dr. Martin Grünewald 2 Der Patient ZEITUNG DES KLINIKUMS HEIDENHEIM Ausgabe 3/2011 1. Juli 2011 Kamera-Kapsel-Endoskopie im menschlichen Darm Mit Video-Kapsel durch den Dünndarm Science Fiction ist Realität geworden Das Klinikum Heidenheim bietet seit kurzem ein innovatives und schonendes Verfahren zur Untersuchung des Dünndarms an: Die KameraKapsel-Endoskopie. Während die Untersuchung von Magen und Dickdarm mittels Spiegelung schon seit Jahrzehnten als Routinemethode gilt, ist der Dünndarm, welcher mit einer Länge von ungefähr vier Metern den größten Abschnitt des menschlichen Verdauungstraktes einnimmt, aufgrund seiner Lage und Länge durch Spiegeln mit Schlauch-Endoskopen nicht ohne weiteres zugänglich. Die Entwicklung einer schluckbaren Kleinstkamera, die sogenannten Kapselendoskopie, schließt hier eine wichtige diagnostische Lücke und ist deshalb ein echter Meilenstein in der endoskopischen Diagnostik. Diese innovative Untersuchungsmethode steht nun auch am Klinikum zur Verfügung. Geschichte der Kapselendoskopie Die Entwicklungsgeschichte der Kapselendoskopie erinnert fast an einen James Bond Roman. Dr. Gavriel J. Iddan, eigentlich Raketenspezialist von Beruf und Chefingenieur für elektro-optische Forschung beim israelischen Verteidigungsministerium, hatte 1981 zusammen mit dem Professor für Gastroenterologie Eitan Scapa erstmals die Idee eine Miniaturkamera in Form einer schluckbaren Pille zu entwickeln. Diese ist in der Lage per Videosignal Bilder aus dem Inneren des Menschen zu senden. Anfangs wurde die Idee kaum Ernst genommen und von Vielen belächelt. Erinnerte sie doch mehr an den Science-Fiction-Roman „Die phantastische Reise ins Innere des Ich’s“ aus dem Jahr 1966 als an eine seriöse medizinische Innovation. In dem Roman wird ein U-Boot samt Arzt-Besatzung so extrem verkleinert, dass man es mit einer Injektionsnadel in die Blutbahn eines Menschen einbringen kann. So sollten auch fast zwei Jahrzehnte an Forschungsarbeit vergehen, bis die „Video-Pille“ 1999 endlich zum ersten Mal erfolgreich an Patienten eingesetzt werden konnte. Mittlerweile wurden weltweit über eine Million Untersuchungen durchgeführt. Die Kapselendoskopie hat sich damit zu einem etablierten und anerkannten Untersuchungsverfahren entwickelt, dessen Nutzen für den Patienten längst un- Der Gastroentorologe Dr. Alexander Maier analysiert am Monitor die Kamerabilder aus dem Darm. umstritten ist. Deshalb hat der gemeinsame Bundesausschuss des Gesundheitsministeriums, wie erwartet, die Kapselendoskopie nun auch in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen aufgenommen. Die Videokapsel wird wie eine Tablette geschluckt Die Videokapsel sieht fast wie eine ganz normale Tablette aus. Dank ihrer geringen Größe von 26 Millimetern Länge und elf Millimetern Durchmesser kann sie einfach mit etwas Wasser geschluckt werden. Dabei hat es die Videokapsel im wahrsten Sinne des Wortes in sich. Enthalten ist neben einer winzigen Kamera ein Funksender zur drahtlosen Datenübertragung, eine Lichtquelle und Batterien. Das Funksignal wird mit Elektroden abgenommen, die am Körper des Patienten befestigt sind. Die Kabel der Elektroden laufen an einem Daten-Rekorder am Gürtel des Patienten zusammen, der das Datensignal aufzeichnet, das die Kamera alle zwei Sekunden sendet. Insgesamt können so etwa neun Stunden Bildmaterial gewonnen werden. Die Videokapsel wird passiv, dies bedeutet allein durch die natürliche Darmbewegung (Peristaltik) völlig schmerzfrei durch den gesamten Verdauungstrakt weitergeleitet. Am Ende wird das Einmalprodukt auf natürlichem Wege ausgeschieden. Der Patient kann sich während dieser Zeit frei bewegen und gegebenenfalls auch seinen Beruf ausüben. Nach Ablauf der Untersuchung werden die Daten auf dem Aufzeichnungsgerät ausgewertet. Der Arzt kann sich dann das gesamte Material wie einen Videofilm auf dem Monitor ansehen und die Diagnose entsprechend stellen. Vor- und Nachteile der Kapselendoskopie Vor Einführung der Kapselendoskopie war eine vollständige endoskopische Dünndarminspektion lange Zeit nicht möglich. Seit einigen Jahren haben sich die technischen Möglichkeiten durch spezielle endoskopische Verfahren wie beispielsweise der sogenannten Doppelballon-Enteroskopie zwar verbessert, diese neuen Endoskopieverfahren sind in der Regel aber sehr viel aufwändiger und belastender für den Patienten als die Kapselendoskopie. Zudem ist mit ihnen eine komplette Inspektion des Dünndarms nicht in jedem Fall zuverlässig zu erreichen. Auch Röntgenverfahren werden zur Untersuchung des Dünndarms schon lange eingesetzt. Abgesehen von der teilweise nicht unerheblichen Strahlenbelastung lassen sich damit frühe oder flache Schleimhautschäden oft schlecht erkennen. Daher konnten Dünndarmerkrankungen bisher leicht übersehen oder nicht in ihrer ganzen Ausdehnung beurteilt werden. Die Vorteile der Kapselendoskopie gegenüber diesen Methoden sind unangefochten. Für den Patienten ist diese Methode wesentlich angenehmer als die bisher existierenden. Die gesamte Prozedur ist schmerzfrei und ohne Strahlenbelastung. Die Genauigkeit der Diagnose ist dabei mindestens so gut, wenn nicht sogar besser als bei allen konkurrierenden Verfahren, beispielsweise der Doppelballon-Enteroskopie, die unter anderem bei der Darstellung schwer zugänglicher Dünndarmsegmente deutlich hinter der Kapselendoskopie zurückbleiben. Durch diese Eigenschaften gilt die Kapselendoskopie schon heute als Goldstandard in der Diagnostik der unklaren Dünndarmblutung. Komplikationen treten äußerst selten auf. Die meisten davon sind harmlos, etwa eine zu kurze Aufzeichnungsdauer der Kamera oder eine Fehlfunktion bei der Datenübertragung. Die einzige bisher bekannte ernsthafte Komplikation stellt das Steckenbleiben der Kapsel im Darm dar. Dies kommt jedoch ausschließlich bei krankhaften Verengungen (Stenosen) des Darms vor. Sind solche bekannt, darf die Kapselendoskopie nicht durchgeführt werden. Vermutet der Arzt im Vorfeld der Untersuchung Verengungen oder besteht im Rahmen der Grunderkrankung ein erhöhtes Risiko hierfür (z. B. Morbus Crohn) sollte die Kapselendoskopie nur unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen und unter sorgfältigem Abwägen von Nutzen und Risiko durchgeführt werden. Ein Nachteil der Kapselendoskopie liegt jedoch in der Natur des Systems begriffen: Es ist nur eine visuelle Diagnose möglich und die Kapsel kann nicht aktiv manövriert werden. Im Gegensatz zur konventionellen Endoskopie (mit Schlauchendoskopen) können keine Gewebeproben entnommen werden und es sind keine therapeutischen Eingriffe wie etwa blutstillende Maßnahmen oder die Abtragung von Polypen möglich. Die wachsende Zahl von Demenz-, Depressionsund Krebserkrankungen in der gegenwärtigen Zeit fordert ein neues Fragen und ein neues Denken heraus. Wie Depressionen, Demenz und Krebs zusammenhängen, darüber herrscht in der wissenschaftlichen Diskussion kein Konsens, allerdings sind Zusammenhänge und zahlreiche Wechselbeziehungen zu erkennen, so das Ergebnis von Studien, denenzufolge Demenzkranke beispielsweise seltener an Krebs erkranken, bzw Krebspatienten seltener an Demenz. Das Buch „In der Dämmerung des Lebendigen“ ist im Heidenheimer Amthor-Verlag erschienen. ISBN: 978-3-93410439-6. Preis: 14,80 Euro. Der Chirurg aus der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie im Klinikum Heidenheim setzt sich mit der Fragestellung auseinander, ob es gemeinsame Hintergründe für diese auf der geistigen, seelischen und leiblichen Ebene einsetzende Dämmerung des Lebendigen gibt? Welche psychosomatischen und kulturell-psycho-sozialen Faktoren spielen dabei eine Rolle? Was ist überhaupt lebendig? Moderner Egoismus - wo ist er gesund und wo wird er krank? Was hat Sympathie mit Gesundheit zu tun? Anhand dieser und anderer Fragen lässt sich, so der in Steinheim wohnende Mediziner, eine ganz neue Sichtweise auf die dominierenden Krankheiten der Moderne entwickeln und dabei die zen- hen (so genannte PolyposisSyndrome). Die Vorstellung einer Spiegelung ohne einen Schlauch schlucken zu müssen, klingt sehr verlockend. Noch besser wäre es sogar, wenn man dabei den gesamten Magen-Darmtrakt, von der Speiseröhre bis zum Enddarm, mit einer einzigen Videokapsel, sozusagen in einem Aufwasch untersuchen könnte. Leider ist die Hoffnung, dass die Kapselendoskopie die konventionelle Endoskopie (mit Schlauchendoskopen) ganz ersetzen kann nicht berechtigt. Für die Untersuchung von Magen und Dickdarm ist die Kapsel-Endoskopie nicht gedacht, hierfür ist die konventionelle (Schlauch-)Endoskopie besser geeignet. Es gibt zwar bereits spezielle Kapselsysteme mit denen Speiseröhre oder Dickdarm untersucht werden können, leider bleibt die diagnostische Genauigkeit in diesen Bereichen aber noch weit hinter der herkömmlichen Spiegelungstechnik zurück. Das heißt, mit der Kapselendoskopie bestünde hier die Gefahr krankhafte Veränderungen zu übersehen. Hinzu kommt, dass im Magen Maßnahmen wie die Entnahme von Gewebeproben beziehungsweise im Dickdarm die Entfernung von Polypen besonders häufig erforderlich sind. Beide Eingriffe sind, wie schon erwähnt, mittels Kapselendoskopie nicht möglich. In diesen Bereichen des Magendarmtraktes wird also die klassische Schlauchendoskopie auf absehbare Zeit noch ohne Alternativen bleiben. Weiterentwicklung Ausblicke Die Videokapsel stellt zweifelsohne eine bahnbrechende Erfindung dar und ermöglicht den ersten großen Schritt in die schlauchlose Endoskopie. Dabei steht diese junge Technik noch ganz am Anfang. Es darf damit gerechnet werden, dass weitere innovative Möglichkeiten folgen. So wird derzeit daran gearbeitet, die Videokapsel für Magen und Dickdarm zu verbessern. Mittels magnetischer Steuerung hoffen Forscher, dabei die Videokapseln eines Tages sogar aktiv im Körperinnern bewegen zu können. Im Moment ist das aber noch Zukunftsmusik. Gegenwärtig stellt die Kapselendoskopie also eine wertvolle Ergänzung, aber keine Alternative zur konventionellen Schlauchendoskopie dar. Die 26 mm lange Videokapsel mit integrierter Minikamera hat einen Durchmesser von 11 Millimetern. Dr. Alexander Maier 27-jährigen Menschen, der davon betroffen war. Der 55-jährige Hardtmuth ist verheiratet und Vater dreier Kinder. Sein Medizinstudium absolvierte er in München. Neben seiner klinischen Tä- tigkeit im Bereich der Thoraxchirurgie im Klinikum Heidenheim hat er sich durch Vortrags-und Seminartätigkeiten auf dem Gebiet medizinischmenschenkundlicher Fragen einen Namen gemacht. „In der Dämmerung des Lebendigen“ Hintergründe zu Demenz, Depression und Krebs Klinikoberarzt Dr. Thomas Hardtmuth beleuchtet in seinem neuen Buch „In der Dämmerung des Lebendigen“ die Hintergründe von Demenz, Depression und Krebs. Wann kommt die Kapselendoskopie zum Einsatz? Wichtigstes Einsatzgebiet der Kapselendoskopie ist die unklare Magen-Darmblutung. Ein plötzlicher starker Blutverlust kann sich beispielsweise durch Blut im Stuhl bemerkbar machen. Häufig ist der Blutverlust jedoch so gering, dass er gar nicht wahrnehmbar ist. Im Laufe der Zeit kommt es jedoch zu einer Blutarmut, die dann oft zufällig im Rahmen einer Routineblutuntersuchung auffällt. Erster diagnostischer Schritt in diesem Fall ist aber nicht die Kapselendoskopie des Dünndarms, sondern eine Magen- und Dickdarmspiegelung. Der Grund für diese Vorgehensweise ist, dass die allermeisten Blutungsquellen in diesen Abschnitten des Magendarmtrakts zu finden sind und nicht im Dünndarm. Erst wenn diese beiden Untersuchungen unauffällig waren und keine andere Ursache für die Blutarmut gefunden werden kann, kommt die Kapselendoskopie zum Einsatz. Mögliche Blutungsquellen können dabei Geschwüre, Entzündungen und selten auch bösartige Erkrankungen sein. Weitere Indikationen für die Dünndarmkapselendoskopie sind der Verdacht auf chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, wenn die Erkrankung durch andere Methoden nicht sicher nachgewiesen werden kann sowie anderweitig nicht nachweisbare Funktionsstörungen des Dünndarms, beispielsweise Zöliakie, oder auch der Verdacht auf Dünndarmpolypen, z. B. bei erblichen Erkrankungen, die mit zahlreichen Polypen einherge- trale Bedeutung der menschlichen Autonomie und des selbstständigen Denkens für eine zukünftige Gesundheit herausarbeiten. Für ihn beinhalten diese Krankheiten Sedimente einer Kultur, die sich am Menschen vorbeizuentwickeln droht, so seine provokante These. Für ihn stellt aktive Pflege der Kunst und insbesondere der Musik die beste Prophylaxe gegen Demenz dar, daher rät er zum Spielen eines Instrumentes. Passives Fernsehen hingegen lassen die Hirnströme in einen Dämmerzustand verfallen, so die Einschätzung des Mediziners mit rund 30 Jahren Berufserfahrung. Auch der gängigen Zuordnung von Demenz als ausschließliche Alterskrankheit widerspricht er, dabei verweist er auf einen Fall eines Dr. Thomas Hardtmuth bei seiner Buchvorstellung in der Heidenheimer Buchhandlung Masur am 31. März 2011. Foto: Gerhard Hammer Der Patient Ausgabe 3/2011 1. Juli 2011 it Interview m Seit November 2008 ist Dr. Andreas Schneider Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Heidenheim. Seit 2002 arbeitet Dr. Schneider zunächst als Oberarzt im Klinikum Heidenheim. Vor seiner Wahl zum Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin mit Ernennung zum 1.11.2008 lag die kommissarische Leitung der Klinik für mehrere Monate in seinen Händen. In seiner Klinik sind im vergangenen Jahr fast 2.100 Patienten stationär und 4.200 ambulant behandelt worden. Der Chefarzt der ‘Kinderklinik’ studierte Medizin in Regensburg und München. Seine Facharztausbildung für Kinder- und Jugendmedizin und Neonatologie absolvierte er an der Kinderklinik Passau. Ebenso verfügt er über eine spezielle Ausbildung in Neuropädiatrie und pädiatrischer Epileptologie. Vor seinem Wechsel nach Heidenheim leitete der gebürtige Niederbayer mehr als vier Jahre die neonatologische und pädiatrische Intensivstation am 1.150 Betten umfassenden oberösterreichischen Schwerpunktkrankenhaus in Wels. Der in Herbrechtingen mit seiner Ehefrau und drei Kindern sesshaft gewordene Chefarzt leitet ein Team aus neun sehr engagierten Ärzten. Auf den beiden Pflegestationen, darunter eine neonatologische Station, in der Frühgeborene ab der 32. Schwangerschaftswoche versorgt werden dürfen, steht ihm ein 50-köpfiges Pflegeteam mit erfahrenen Kinderkrankenschwestern und -pflegern sowie entsprechend geschulten Intensivpflege-Fachkräften und vielen anderen Schwerpunktkenntnissen zur Seite. Klinische Schwerpunkte liegen in der Betreuung aller akuten Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters, die eine stationäre Versorgung erfordern und in der ambulanten Notfallversorgung von Patienten im Kindesund Jugendalter für den Landkreis. Zunehmend kommen vor allem Krankheitsbilder, die einen hohen Betreuungsaufwand abverlangen, wie Diabetes bei sehr jungen Kindern oder chronische Atemwegserkrankungen, sowie eine Vielzahl kinderneurologischer Fragestellungen (Epilepsie, Schulschwierigkeiten, ADHS, Behinderungen etc.) ZEITUNG DES KLINIKUMS HEIDENHEIM 3 Chefarzt Dr. Andreas Schneider dazu. Die Klinik arbeitet sehr eng mit vielen Kliniken des Hauses zusammen, um die Kinder optimal versorgen zu können, ebenso wie mit den Frühfördereinrichtungen, Therapeuten und Schulen des Landkreises. Im Interview mit der Redaktion von DER PATIENT beantwortete Andreas Schneider einige Fragen über sich, seine beruflichen Zielsetzungen, seine Motivation und seine Visionen: Redaktion: Was hat Sie bewogen, Mediziner zu werden? Antwort Dr. Schneider: Menschen in der Ausnahmesituation des Krankseins ein Stück auf ihrem Lebensweg zu begleiten und ihnen dabei die Heilkunst, in einem ganz weiten Sinne verstanden, an die Seite zu stellen. Redaktion: Welche Assoziationen verbinden Sie mit dem Arztberuf? Dr. Schneider: Arztsein heißt für mich eine gute Kunst zur Unterstützung des Kranken auszuüben. Der Reiz des Arztseins liegt für mich in dieser besonderen Kunst, der Heilkunst, die als Grundlage zwar die Naturwissenschaften hat, die viel zu den heutigen Möglichkeiten der Medizin beigetragen haben, die Gesamtheit des Menschen aber nicht erfassen kann. Der Arzt muss in allen Teilen seiner Interaktion mit dem Patienten, den für diesen Patienten und die besondere, individuelle Situation das kleine Stückchen aus dem großen Gebäude Medizin heraussuchen, beurteilen und bewerten, das dem Patienten dann helfen kann wieder gesund zu werden oder seinen Lebensweg, bei nicht heilbaren Krankheiten, mit sich gehen zu können. Redaktion: Welche Schwerpunkte setzen Sie in Ihrer Klinik? Dr. Schneider: Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Heidenheim hat in den letzten drei Jahren einen umfangreichen Entwicklungsprozess durchgemacht, an dem alle Mitarbeiter der Klinik sehr großen Anteil hatten und haben. Wir versuchen die Klinik von der bisherigen alleinigen Versorgung nur akuter Erkrankungen, hin zu den Herausforderungen einer modernen Kinder- und Jugendmedizin zu entwickeln, die durch die gesamtgesellschaftlichen Veränderungen ganz wesentlich mit bedingt ist. Wir haben jetzt Angebote für viele Dr. Andreas Schneider chronische Erkrankungen im Bereich des Diabetes mellitus, der chronischen Atemwegserkrankungen oder der Kinderneurologie. Wir beschäftigen uns aber auch ganz intensiv mit den sogenannten funktionellen Beschwerden bei Kindern und Jugendlichen. Darunter versteht man das Auftreten von Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und anderen Beschwerden ohne organische Ursache, die häufig Ausdruck familiärer oder schulischer Belastung sind. Dabei ist uns die Zusammenarbeit mit unserer Psychologin sehr wichtig. Auch bauen wir hierfür derzeit zusätzliche Betreuungsangebote auf, die durch engagierte und kompetente Mitarbeiter in diesem und im nächsten Jahr starten sollen. Eine weitere Neuerung ist eine Schreisprechstunde und ein Krisentelefon für Säuglinge mit Schlafstörungen und ausgeprägten Schreiphasen. Und wir bieten noch viel mehr und planen ebenso viel Neues. Kurz, wir versuchen für die Kinder und Jugendlichen und deren Eltern, die mit der Situation einer postmodernen Gesellschaft zurechtkommen müssen, Lösungsangebote mit zu finden. Redaktion: Was ist Ihnen bei der täglichen Zusammenarbeit wichtig? Dr. Schneider: Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin ist eine relativ kleine Klinik, deren vielfältiges Angebot und Aufgabenfelder nur dann bewältigt werden können, wenn alle Mitarbeiter intensiv zusammenarbeiten und das gemeinsame Ziel vor Augen haben. Deshalb sehe ich meine Aufgabe im Wesentlichen darin, den Boden zu bereiten, um eine Entwicklung und Wachstum der Klinik und engagierter Kollegen zu ermöglichen, aber auch hier mit dem Pflegepersonal oder den jungen Kollegen ein Stück eines gemeinsamen Weges zu gehen, der natürlich manchmal mehr oder weniger gegenseitig befruchtend ist. Ein Chef hat seine zugeordneten Aufgaben und muss bestimmte Regeln des Zusammenlebens vorgeben und manchmal auch darauf drängen, dass diese eingehalten werden, insbesondere dann, wenn diese Regeln vorher gemeinsam ausgehandelt wurden und dann manchmal vergessen wurden. Dahinter steht meine Auffassung von Gerechtigkeit im Zusammenleben von Menschen. Ich versuche aber soweit es geht, auch den Menschen zu verstehen, auch wenn wir ein Team sind, das eine wesentliche Aufgabe hat, die im Vordergrund stehen muss: Die der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Heidenheim anvertrauten Patienten optimal zu versorgen und zu betreuen und die Klinik weiter zu entwickeln, um mit den Herausforderungen der Zeit mitgehen zu können. Ein wichtiger Wahlspruch in der Zusammenarbeit mit anderen Menschen stammt von Cicero: „Suche nicht andere, sondern dich selbst zu übertreffen“. Redaktion: Ich arbeite gern im Klinikum Heidenheim, weil... Dr. Schneider: Ich habe im Laufe meines Berufslebens einige Kliniken kennen gelernt und habe hier in Heidenheim sehr viele fachlich hochkompetente und sehr engagierte Kollegen in Pflege und im ärztlichen Dienst kennen gelernt, die immer ein offenes Ohr für die Belange der Kinder hatten und haben und für die das Engagement am Patienten im Mittelpunkt steht. Darüber hinaus gibt es viele engagierte Mitarbeiter, die sich weit über ihren engeren Aufgabenbereich hinaus Gedanken um Patienten, die Zukunft des Klinikums und vieles andere mehr machen. Letztlich habe ich auch die Orientierung am Mitarbeiter in vielen Punkten als sehr positiv kennen gelernt, auch wenn hier am Klinikum vieles davon als selbstverständlich hingenommen wird, was es aber nicht ist. Und trotz der schwierigen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen, mit der Verweigerung der Politik sich den drängenden Aufgaben einer Neuausrichtung zu widmen, findet die Geschäftsführung, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, immer wieder einen Weg die Weiterentwicklung der Patientenversorgung zu ermöglichen. Und wir haben für die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin einen sehr engagierten Förderverein, der sich seit zehn Jahren sehr um die Belange der Kinder- und Jugendlichen bemüht und ohne den es viele schöne und nützliche Dinge an unserer Kinderklinik nicht gäbe. Redaktion: Es gibt auch ein Leben außerhalb des Berufs Stichwort: Work-Life-Balance - worauf legen Sie dabei besonderen Stellenwert? Dr. Schneider: Mit zunehmendem Alter merke ich, dass die Zeit bis Erholung eintritt länger wird. Aber was ich in dieser Zeit mache, wenn ich nicht am Klinikum arbeite, um mein inneres Gleichgewicht zu finden und zu behalten, bleibt mein persönliches Geheimnis. Ein wichtiger Teil für mein inneres Gleichgewicht ist in den letzten Jahren aber die Arbeit im und mit dem Klinischen Ethikkomitee geworden, da ich hier neue Fragen gestellt bekomme, aber auch schon viele Antworten gefunden habe, die für mein persönliches Arztsein wichtig sind oder mir bewusster geworden sind. Hier habe ich auch über den medizinischen Kontakt hinaus, viele sehr interessante und anregende Menschen gefunden, die mein Handeln und Denken als Mensch, Arzt und Chef beeinflusst, erweitert und unterstützt haben. Auch ist mir die Mitarbeit im Klinischen Ethikkomitee eine wichtige Aufgabe, wesentliche Problemfelder der modernen Medizin hier am Klinikum mitgestalten zu können, da die Komplexität der Medizin die Entscheidungen in einer Gesellschaft mit individuellen Zielen und Lebensplanungen immer mehr zunehmen wird. Redaktion: Traumberuf Arzt: Welche berufliche Alternative wäre ebenso ein Traum von Ihnen? Dr. Schneider: Auch das bleibt mein Geheimnis Redaktion: Stellen Sie sich vor, wir schreiben das Jahr 2020: Was wäre Ihrer Meinung nach bis dahin wünschenswert und könnte in dieser Dekade in Erfüllung gehen? Dr. Schneider: Bis 2020 sind es ja nur mehr 8,5 Jahre, ein nicht sehr langer Zeitraum. Ich wünsche der Medizin die Auseinandersetzung mit den wirklichen Bedürfnissen des Menschen in der Situation des Krankseins und der Krankheit, auch wenn eine Krankheit den Menschen nicht mehr gesund werden lässt, was mit der demographischen Entwicklung immer häufiger der Fall sein wird. Ich wünsche mir eine ehrliche und offene Diskussion in der gesamten Gesellschaft über die längst anstehenden und notwendigen Reformen des Gesundheitssystems, aber auch mehr Verständnis von den Menschen, dass die Medizin eben eine Kunst und keine Naturwissenschaft mit beliebig veränderbaren Randbedingungen ist und der Mensch auch keine Maschine ist, mit unbegrenzten Reparaturmöglichkeiten. Außerdem sollte die Gesellschaft in eine Auseinandersetzung mit sich gehen über die persönliche Verantwortung jedes Einzelnen für die Finanzierbarkeit und Zuständigkeit unseres Gesundheitswesens. Und ich wünsche und hoffe, dass die vielen kleinen und großen Institutionen am Klinikum erhalten bleiben, die das Arbeiten hier im Hause menschlich bleiben lassen. Aber auch dies wird weitgehend eine gesellschaftliche Entscheidung sein, die vor allem auch die Menschen und die Politik in unserem Landkreis mittragen müssen. Vielen Dank 12 Mädchen beim Girls-Day im Klinikum Heidenheim Am Donnerstag, 14. April 2011 kamen im Rahmen des bundesweiten „Girls-Day“ zwölf Schülerinnen im Alter von 12 bis 15 Jahren in das Klinikum auf Heidenheims Schlossberg. Dort machten sie nicht mit dem typischen Berufsbild der Pflege Bekanntschaft, das nach wie vor großteils in Frauenhänden liegt, sondern für sie galt es, ihre handwerklichen Fähigkeiten auszuprobieren. Klinikwerkstattleiter Klaus Müller (links im Bild) und sein Mitarbeiter Heiko Kuhn (rechts im Bild) hatten es an diesem Tag mit einem Dutzend junger Mädchen aus Heidenheim, Schnaitheim, Nattheim, Her- brechtingen und Bolheim zu tun. Zunächst gaben sie ihnen einen Überblick über die im Klinikum zu verrichtenden Arbeiten, die traditionell als Männerberufe angesehen werden. Anschließend hieß es: selbst ausprobieren, wobei der Umgang mit Schraubenziehern, Zangen oder Lötkolben beim Zerlegen ausrangierter Geräte sehr gut gelang. Bei einer abschließenden Führung durch das Haus bekamen die ‚jungen Handwerkerinnen’ Einblicke in technische Bereiche wie Zentrallager, Elektrohauptverteilung, Wäscherei, Speisentransport, Notstromund Wasserversorgung. 160976 141616 4 Der Patient Ausgabe 3/2011 1. Juli 2011 ZEITUNG DES KLINIKUMS HEIDENHEIM Aktionstag für Kinder mit Diabetes mellitus Typ 1 In den Osterferien waren Kinder im Alter bis 12 Jahren mit Diabetes mellitus Typ 1 sowie deren Eltern und Geschwister zu einem weiteren Aktionstag ins Klinikum Heidenheim eingeladen. Das Diabetesteam mit Oberarzt Ulf Elpel, Diabetesberaterin Renate Nowak und den Kinderkrankenschwestern Ingrid Hafner, Christiane Hümmer und Gerda Ebert hatte ein buntes Programm vorbereitet. Lustige Ostereiersuche im Wildpark Auftritt der weiblichen Clowns Pimpinella und Rosalie. Zum Auftakt traten die weiblichen Clowns „Pimpinella und Rosalie“ in wunderschönen, bunten Kostümen auf. Sie zogen mit Singen, Tanzen, Improvisieren und geballter Energie alle Kinder und Erwachsenen in ihren Bann. Ihr bezauberndes und erheiterndes Programm löste Beifallsstürme und befreiendes Lachen aus. Ausgelassen ging es dann zur lustigen Ostereiersuche in den „Wildpark Eichert“. Der fleißige Osterhase hatte für jede Familie zehn bunte Eier und für alle Kinder ein hübsches Geschenk versteckt. Nächstes Ziel war der Waldspielplatz am Eichert. Hier bot sich die Möglichkeit zum Klettern, Rutschen und Wippen. Viel Freude hatten die Kinder beim Beobachten und Füttern der Tiere, insbesondere der niedlichen Frischlinge im angrenzenden Wildpark. Anschließend gab es eine erlebnisorientierte Schulungseinheit zum Thema „Unterzucker“. Alle Kinder waren eifrig dabei und Mit viel Spaß wurde am Waldspielplatz gespielt. hatten viel Spaß. Mit Malen, Schneiden und Kleben konnte spielerisch geübt werden. Ziel der Schulung ist es, die Akzeptanz der Erkrankung immer wieder neu zu erarbeiten und eine Selbstverständlichkeit im Umgang herzustellen. Zum Abschluss waren alle Kinder und Erwachsenen in die Klinik-Cafeteria zu Spaghetti, leckeren Soßen und frischen Salaten eingeladen. Nach der Bestimmung des Blutzuckers und der Berechnung und Injektion des notwendigen Insulins ließen es sich alle gut schmecken. Die Eltern nützten die Gelegenheit, mit Oberarzt Ulf Elpel auftretende Fragen und Probleme bezüglich der Diabetestherapie zu besprechen. Nach diesem erlebnisreichen Ferientag verabschiedeten sich alle ganz herzlich. Aufgrund der positiven Resonanz fand im Mai wieder ein Schulungstag für Kinder mit Diabetes mellitus Typ 1 im Konzentriert wurde in der erlebnisorientierten Schulungseinheit gearbeitet. Zum Abschluss gab es ein gemeinsames Essen mit Kindern und Erwachsenen in der Klinik-Cafeteria. Kindergartenalter und ihren Eltern statt. Das Diabetesteam dankt dem Klinikum Heidenheim, insbesondere dem Diätassistenten Armin Heinrich mit seinem Team und dem Förderverein „Kiju“ für die Unterstützung. Außerdem geht ein Dank an die Familie Horst und Clara Seeber, die den Auftritt der Clowns durch eine Spende ermöglichte. Schlüssellochchirurgie auch bei Lungenkrebs verkürzt den Krankenhausaufenthalt deutlich Bei der Morgenvisite fragt der 67-jährige Patient, ob er nicht schon nach Hause entlassen werden könne, es würde ihm gut gehen, er könne sich selbst versorgen, laufe viel herum und habe so gut wie keine Beschwerden. Vier Tage zuvor wurde bei ihm der Unterlappen der rechten Lunge endoskopisch entfernt, was noch vor kurzem einen mindestens zweiwöchigen Klinikaufenthalt bedeutete. Die Abbildung zeigt die Schnittführung bei der konventionellen Operation (rot) und bei der VAT-Lobektomie (schwarz). Mit einer neuen OP-Technik, der sogenannten VAT-Lobektomie ist es nun auch am Klinikum Heidenheim möglich, größere Lungenabschnitte mit der schonenden, minimalinvasiven Methode zu entfernen. Die Abkürzung „VAT“ steht für Video assistierte Thoraxchirurgie und Lobektomie ist der Fachausdruck für die Entfernung eines Lungenlappens. Meistens wird die VAT-Lobektomie bei Lungenkrebs im frühen Stadien, aber auch bei anderen Erkrankungen, durchgeführt. Bei der herkömmlichen offenen Operationsmethode wird ein 15 bis 20 cm langer Zugang seitlich am Brustkorb gemacht. Dabei müssen die Rippen auseinander gespreizt werden. Hierbei besteht die Gefahr, dass sie brechen oder es zu Nervenquetschungen kommt. Dies wiederum stellt die Ursache für längere Schmerzphasen dar. Bei der VAT-Lobektomie hingegen ist ein kleiner Schnitt mit 4 cm Länge ausreichend, um denselben Eingriff durchzuführen. Zu Rippenbrüchen oder Nervenquetschungen kommt es dabei nicht und entsprechend geringer fallen auch die Beschwerden und die Zeit der Rekonvaleszenz nach der Operation aus. Die bislang nur an wenigen Zentren etablierte Methode wurde in Zusammenarbeit mit den ärztlichen Kollegen aus der Stuttgarter Thoraxklinik „Schillerhöhe“ in Heidenheim einge- führt. Sie verlangt von den Operateuren ein hohes Maß an Erfahrung und chirugischem Geschick. Den Heidenheimer Thoraxchirurgen kommt dabei zugute, dass sie auch bauchchirurgisch minimal-invasiv tätig sind und daher auf eine langjährige endoskopische OP-Erfahrung bauen können. Für sie gehört der Umgang mit Auf dem Bild sind die beiden platzierten Arbeitsinstrumente in der linken und die eingeführte Kamera auf der rechten Bildhälfte zu sehen. Die Thoraxchirurgen (v. l.) Dr. Thomas Hardtmuth, Professor Dr. Andreas Imdahl u. Dr. Thomas Rath. Sie werden unterstützt von der internistischen Fachärztin für Pneumologie, Dr. Brigitte Mayer (2. v. l.). dem feinen Instrumentarium, einer Kamera und zweidimensionalem Operieren auf dem Bildschirm schon lange zur Routine. Somit war ihre Lernphase bei diesem relativ komplizierten Verfahren deutlich kürzer. Die endoskopische OP-Methode kann unter günstigen Verhältnissen sogar weniger Zeit in Anspruch nehmen als die herkömmliche. „Die Zeiten haben sich geändert“, unterstreicht Oberarzt Dr. Thomas Hardtmuth, „früher mussten die Patienten oft sehr weit fahren, um eine so anspruchsvolle chirurgische Therapie in einem spezialisierten Zentrum geboten zu bekommen, heute sind die thoraxchirurgischen Spezialisten auch in Heidenheim und bilden zusammen mit Oberärztin Dr. Brigitte Mayer, sie ist Internistin und Pneumologin, ein kompetentes Lungen-Team. Überdurchschnittliche Betriebszugehörigkeitsdauer der Beschäftigten in der Klinik-Gesellschaft Für 2008 weist der bundesdeutsche Durchschnitt (Quelle: Labour Force Survey 2008) eine Betriebszugehörigkeit von 10,8 Jahren aus. In der Klinken Landkreis Heidenheim gGmbH liegt dieser Wert im Jahr 2010 um ein Viertel höher: Bei 13,4 Jahren. Dies entspricht 13 Jahren und 5 Monaten. Berufsgruppenbezogen schwanken in der Klinik-Gesellschaft die Werte zwischen 22 1/2 Jahren und 5 1/2 Jahren. Hier sind rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Viele von ihnen arbeiten dabei in Teilzeitmodellen, wobei zum Stellenplan des Hauses rund 1.050 Vollzeitkräfte gehören. Die angestellten Auszubildenden und Schüler fließen nicht in die Beschäftigungsstatistik des Hauses ein, ebenso wenig wie Praktikanten, PJ-Studenten, BOJ-ler, FSJ-ler und Zivildienstleistende. Im Einzelnen stellt sich die Situation wie folgt dar: Die 1.422 berücksichtigten Beschäftigten weisen eine durchschnittliche Betriebszugehörigkeit von 13 Jahren und 5 Monaten (ungewichtet) auf. In Relation zur jeweiligen Anzahl der Mitarbeiter/innen pro Berufsgruppe ergibt sich sogar ein höherer Wert, er liegt bei 13 Jahren und 10 Monaten. Situation pro Berufsgruppe/ Dienstart im Detail Berufsgruppe Jahre Monate Medizintechniker Technischer Dienst Pflegedienst Verwaltungsdienst Funktionsdienst Sonderdienste Medizinisch-technischer Dienst Wirtschafts- und Versorgungsdienst Ärztlicher Dienst Personal der Ausbildungsstätte Sonstiges Personal 22 21 16 15 14 14 12 6 6 4 6 4 2 5 11 5 7 5 Die lange Betriebszugehörigkeit im Hause ist einerseits Beleg dafür, dass die Klinik-Gesellschaft als Arbeitgeber von den Arbeitnehmern geschätzt wird. Die „Mehr-Jahre“ der Betriebszugehörigkeit eröffnen zudem den unschätzbaren Vorteil, sich auf Mitarbeiter mit einem großen Erfahrungsschatz verlassen zu können. Dieser gewaltige Wert lässt sich finanziell nicht quantifizieren. Nachdenklich stimmen muss die Verantwortlichen allerdings ein Blick in die Zukunft, wenn zunehmend altershalber mehr und mehr langgediente Mitarbeiter in den wohlverdienten Ruhestand treten werden. Der Wettbewerb um qualifizierten Nachwuchs für den Ersatz der heutigen Kolleginnen und Kollegen hat bereits begonnen und wird in den nächsten Jahren erheblich zunehmen. Die nächste Ausgabe DER PATIENT erscheint am 1. Oktober 2011 7 5 5 6 Bleiben Sie liegen, unsere Informationen bekommen Sie auch ans Krankenbett. Bild©Thaut Images, fotolia.com Seit Jahren werden in der Kliniken Landkreis Heidenheim gGmbH zunehmend mehr Beschäftigte für ihre 25-jährige bzw. sogar 40-jährige Betriebszugehörigkeit geehrt. Die Zahl in Ruhestand tretender Kollegen, die zuvor dem Haus 30 oder mehr Jahre die Treue gehalten haben, nimmt ebenso zu. Im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt kommen die Arbeitnehmer im Klinikum Heidenheim und der Geriatrischen Rehaklinik Giengen auf eine fast drei Jahre längere Betriebszugehörigkeit. Heidenheimer Zeitung GmbH & Co. KG Olgastraße 15 89518 Heidenheim [email protected] Tel.: 07321.347-142 www.hz-online.de 197268 Der Patient Ausgabe 3/2011 1. Juli 2011 Seelsorge Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin der konfessionellen Besuchsdienste im Klinikum berichtet: „Ich komme ins Zimmer und treffe eine Frau, die noch sehr unter dem Tod ihres Mannes vor einem Jahr leidet und sagt: „Ich habe versucht, stark zu sein gegenüber meinen Kindern, aber ich schaffe es nicht! Manchmal überkommt mich einfach eine tiefe Traurigkeit!“. In Schulungen hat die Besuchsdienstmitarbeiterin erfahren, dass Trauern ein Weg ist mit unterschiedlichen Phasen und dass diese Traurigkeit zum Weg gehört, zu dem die Trauernde stehen darf. So kann sie dieser Patientin Verständnis und Einfühlungsvermögen entgegenbringen.“ Um in dieser oder ähnlichen Situationen hilfreiche Begleiter sein zu können, benötigen die Besuchsdienstmitarbeiterinnen vertiefende Schulungsangebote. Daher erhalten sie neben der obligatorischen und grundsätzlichen Einführung in Gesprächsführung und offenem Zuhören in regelmäßigen Ab- ständen Schulungen zu besonderen Themen. „Ich kann nicht mehr beten! Ich verstehe ihn nicht mehr, ich könnte ihn nur anschreien!“ Was können Besuchsdienstmitarbeiterinnen sagen, wenn Patienten so oder ähnlich am Fragen und Suchen nach einem Weg in der Krankheit sind? Dies wollen die Besuchsdienstmitarbeiterinenn wissen, um in diesen Erfahrungen von Ohnmacht und Wut hilfreiche Begleiter zu sein. Den eigenen Umgang mit Gefühlen wie Ohnmacht bedenken und einen ehrlichen Umgang damit finden, ist eines der wichtigen Themen. Im Gespräch äußert beispielsweise eine ältere Dame, dass sie versucht habe, es Gott und ihren Mitmenschen, immer recht zu machen, sie aber nicht wisse, ob die anderen und Gott mit ihr zufrieden sind. „Im Alltag wird wenig über den Glauben gesprochen. Die Schulung hat mich ermutigt, mit kranken Menschen, die mit mir über ihre Fragen sprechen wollen, ein offenes Gespräch zu führen, wo wir miteinander Antworten suchen und ich nicht eine vorgefertigte allgemeine Kirchliche Besuchsdienste im Klinikum – Teil 2 Drei ehrenamtlich tätige Damen vom evangelischen Krankenhaus-Besuchsdienst (v. l.): Hilde Schlumberger, Lieselotte Rummel und Ursula Hafner. Wahrheit weitergebe,“ gibt eine Besuchsdienstmitarbeiterin ihre innere Haltung wieder. Sie erinnert sich an eine Begleitung, in der für eine Patientin der Übergang ins Pflegeheim angestanden ist. Miteinander suchten sie Situationen in ihrem Leben auf, wo diese ältere Dame Herausforderungen und Unsicherheiten begegnen musste. 2. Aktionswoche Seelische Gesundheit in Heidenheim und Giengen Zum zweiten Mal findet in Heidenheim und Giengen eine Aktionswoche Seelische Gesundheit statt. Eröffnet wird die Aktionswoche in Giengen am Montag, 10. Oktober 2011, dem Welttag der seelischen Gesundheit. Eine Reihe von Vorträgen, Workshops und Diskussionen für die breite Öffentlichkeit widmen sich den Themen „Seelische Gesundheit und Spiritualität“ und „Seelische Gesundheit in der Arbeitswelt“. Das Klinikum Heidenheim mit der Klink für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, das Heidenheimer Bündnis gegen Depression, das Katholische Dekanat Heidenheim, die Waldorfschule Heidenheim, die AOK Ost-Württemberg und das Landratsamt Heidenheim gehören zum Veranstalterkreis. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung am Montag, 10. Oktober 2011 im Giengener Bürgerhaus Schranne wird Dr. Christian Spaemann aus Österreich in seinem Vortrag über „Spiritualität und seelische Gesundheit“ sprechen. Im An- schluss daran ist ein Podiumsgespräch mit Vertretern der großen Kirchen, der türkisch-islamischen Gemeinde und der israelitischen Gemeinde vorgesehen. Die Veranstaltung beginnt um 18:00 Uhr. Am Dienstag, 11. Oktober 2011 laden die Katholischen Betriebsseelsorger und die AOK zum Vortrag „Arbeit und Psychische Erkrankungen“ in das Gesundheitszentrum der AOK in der Daimlerstraße 6 in Heidenheim ein. Am Donnerstag, 13. Oktober 2011 werden Dagmar Diedrich und Erich Schneeweiß von der Freien Waldorfschule Heidenheim über Anthroposophische Meditation vortragen. Der Vortrag beginnt um 19:30 Uhr. Der Veranstaltungsort wird noch bekannt gegeben. Der Reha-Verein für soziale Psychiatrie Donau-Alb e.V. lädt am Donnerstag, 13. Oktober 2011 zur „Selbstfindung beim Malen und Zeichen“ um 14:00 Uhr in das GPZ Heidenheim, Wilhelmstr. 46 ein. Ebenso veranstaltet das Team des Reha-Vereins dort am Freitag, 14. Oktober ab 19:00 Uhr einen Partyabend. An weiteren Veranstaltungen sind geplant: Workshop „Spirituelle Erfahrungen im Umgang mit Sprache und Begegnung“ im Klinikum sowie zwei Meditationsworkshops des Katholischen Dekanats. Genaue Termine und Veranstaltungsorte werden über die Tageszeitung noch bekannt gegeben. „Herzdamen“ spendeten Herzkissen für Brustkrebspatientinnen Am Mittwoch, 4. Mai 2011 kamen acht Frauen mit herzförmigen Kissen in die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Klinikum Heidenheim. Im Gepäck hatten sie 84 selbstgenähte bunte Herzkissen, die operierte Brustkrebspatientinnen als Auflage für ihren Arm benutzen können. Zusätzlich hatten sie einen Korb mit 84 kleinen und knuffigen Herzkissen dabei, die in jede Handfläche passen. Die acht „Herzdamen“ Susanne Disch, Bärbel Köpf, Gisela Neuburger, Heidi Ritz, Bettina Rüssmann, Bärbel Walliser, Erika Walz und Anna Rüssmann wollen mit den „Herzkissen“, die sie spendeten, Gutes für Brust- Chefarzt Professor Dr. Peter J. Albert und einige seiner Assistenzärztinnen nahmen die von den „Herzdamen“ ins Klinikum gebrachten Herzkissen mit großer Freude entgegen. krebspatientinnen tun. Jeder der operierten Patientinnen erhält in Zukunft dies als Präsent und kann es zuhause als Auflagekissen für den Arm nutzen, dessen Achselhöhle von der Operation betroffen war. Der Chefarzt der Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, 5 ZEITUNG DES KLINIKUMS HEIDENHEIM Sie entdeckten miteinander, dass der 23. Psalm „Der Herr ist mein Hirte“ - ein Gebet aus der Bibel - ihr oft Mut und Vertrauen geschenkt hat, um in die ungewisse Zukunft zu gehen und sie Gott erlebt hat, als einen, der mit auf ihrem Weg ist. Eine andere Mitarbeiterin ergänzt: „Ich lese Kranken gerne Psalmen vor und mache dabei die Erfahrung, dass in den Bildern dieser alten Gebete Menschen einen Raum finden, wo sie sich in ihrer Ohnmacht und Unsicherheit bergen können. Beim Lesen kann es passieren, dass Tränen fließen und innerlich etwas aufbricht. Dann kommen wir oft nochmals ins Gespräch.“ So vorbereitet treten Besuchsdienstmitarbeiterinnen den Patienten gegenüber. Dennoch gehen sie nicht nach einem einheitlichen Schema vor: „Mir ist wichtig, dass ich die Situation erspüre, in der sich ein Mensch gerade befindet. Und spannend ist dann, einen hilfreichen Impuls zu geben, der in dieser Situation stimmt,“ gibt eine der ehrenamtlich tätigen Frauen zu bedenken. Einmal besuchte ich einen Mann, dessen Ehefrau sagte, dass er zu müde sei, um zu sprechen und seine Ruhe brauche. Doch der Mann bat mich mit ihm zu beten. Und die kurzen Worte des Liedes „Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt, der allertreusten Pflege dem, der den Himmel lenkt“ haben ihm gut getan. Ein weiteres Thema in den Schulungen bildet die Beglei- tung von an Demenz erkrankten Patienten. So traf eine der Frauen bei ihrem Besuch in einem Zimmer eine an Demenz erkrankte ältere Frau an: Sie wollte einen Hefezopf essen. Da keiner da war, sollte einer gebacken werden und Schritt für Schritt alle Zutaten zusammengetragen werden. Zum Schluss schickte die ältere Dame die Besuchsdienstfrau weg mit den Worten: Jetzt goaschd und holscht a Häff! In dieser Begleitung war die Besuchdienstsmitarbeiterin herausgefordert, sich Zeit zu nehmen, um das, was dieser Mensch an Lebenserfahrung hat, wertzuschätzen. Damit die Besuchsdienstmitarbeiterinnen auch für sich einen Ort haben, wo sie das für sie Belastende erzählen und ihre Erfahrungen austauschen können, treffen sich Besuchsdienste zur Praxisreflexion entweder untereinander, mit den Gemeindepfarrern oder den Klinikseelsorgern. Auch hier gilt die Verpflichtung zur Verschwiegenheit. Thomas Völklein für die ev. Besuchsdienste EnBW ODR spendet für Christophorus Schule ndkreis Aus dem La Als vorbildlich bezeichnete Landrat Hermann Mader das langjährige Engagement der EnBW Ostwürttemberg Donau Ries AG-Belegschaft für die Christophorus-Schule (Schule für Lernbehinderte) 1500 Euro zu spenden. Des Weiteren gehen 1.500 Euro an den Trägerverein ‚LernenFördern’, der die Spende zum Kauf eines neuen Fahrzeugs verwendet, „um die Kinder bei Ausflugsfahrten, etwa in den Wildpark, mitzunehmen“, wie Schulleiter Rubens Link erläutert. Der Betriebsratsvorsitzende der ODR, Sebastian Maier und Personalchef Karl Groß freuten sich über das finanzielle Engagement der Belegschaft, die auf diese Weise den Kindern unter die Arme greift. (v. l.) Schulleiter Rubens Link, Norbert Bereska, Personalchef Karl Groß, Betriebsratsvorsitzender Sebastian Maier, Andrea Welsch sowie Landrat Hermann Mader. Auch der 1. Vorsitzende des Fördervereins Kinder- und Jugendmedizin, Norbert Bereska, sowie die 2. Vorsitzende Andrea Welsch bedankten sich für die Spenden, da gerade auch kranke Kinder von den Spendengeldern der Belegschaft profitieren konnten. Die Anstrengung hat sich gelohnt ... In Deutschland wird jedes Heim einmal jährlich durch die Pflegekassen geprüft. Wir haben folgendes Ergebnis erzielt: Pflege und Umgang mit Soziale medizinische demenzkranken Betreuung u. Versorgung Bewohnern Alltagsgestaltung Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene Rechnerisches Gesamtergebnis Befragung der Bewohner Landesdurchschnitt Sie sollen sich wohlfühlen! Gerne senden wir Ihnen unseren ausführlichen Prospekt oder besuchen Sie unsere Internetseite www.brenzblick-residenz.de BrenzblickResidenz Ihr Pflegeheim in Mergelstetten · Schmittenstraße 15 · 89522 Heidenheim · Telefon 0 73 21/95 60 227368 Professor Dr. Peter J. Albert dankte den acht Damen für ihre besondere Spende, für deren Herstellung sie einen ganzen Tag am Nähen und Stopfen waren. Das Stopfmaterial wurde dankenswerterweise von der Fa. Kinzler kostenlos zur Verfügung gestellt. 218350 6 Der Patient Ausgabe 3/2011 1. Juli 2011 ZEITUNG DES KLINIKUMS HEIDENHEIM Häusliche Pflege fördern Neue Kurse für pflegende Angehörige im Herbst In Kooperation mit der Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK) bietet das Klinikum Heidenheim kostenlose Kurse für pflegende Angehörige von Mitgliedern der SBK an. Ziel ist es, das soziale Engagement im Bereich der häuslichen Pflege zu fördern und zu stärken. Einen Angehörigen zu pflegen, für ihn zu sorgen, ihm zu helfen oder ihn zu betreuen, ist für viele Menschen eine Selbstverständlichkeit. Die Kurse bilden ein Angebot zur Unterstützung für pflegende Angehörige, um den Belastungen bei der Pflege zu Hause zu begegnen. Die Kurse bieten zudem die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Das Angebot ist derart gestaltet, dass Personen, die einen pflegebedürftigen Menschen versorgen, Unterstützung, Entlastung und Beratung erhalten. Die Teilnahme hilft körperliche und seelische Belastungen zu verringern. Außerdem erhalten die Teilnehmer eine Qualifizierung zur eigenständigen Durchführung häuslicher Pflege. Das Angebot zur Teilnahme an den Angehörigenschulungen ist speziell an die Mitglieder der SBK gerichtet. Weitere Information zu den Angeboten sind erhältlich bei: SBK Geschäftsstelle Heidenheim St.-Pöltener-Str. 37 89522 Heidenheim Tel.: 07321/303-0 E-Mail: [email protected] oder Klinikum Heidenheim Boris Mai Stabsstelle Projektmanagement Schloßhaustraße 100 89522 Heidenheim Tel.: 07321/33-2877 E-Mail:[email protected] Klinikmitarbeiter Boris Mai steht für weitere Informationen zur Verfügung. Das Kursangebot im Herbst 2011 Ein-Tagesseminar Umgang mit Demenz Ist heute Dienstag oder Mai? In diesem Seminar erfahren die Teilnehmer vieles über die Entstehung, den Verlauf und die Ausdrucksformen der Krankheit Demenz. Ein geliebter Mensch verändert sich im Verlauf der Erkrankung in seinem Wesen und im Verhalten. Ganz alltägliche Verrichtungen wie Hausarbeit, Einkaufen oder die Selbstversorgung, werden dann zu einem Problem. Mit zunehmender Vergesslichkeit steigt auch die Belastung für die Angehörigen. Familien, Angehörige und Freunde, die demenzerkrankte oder psychisch kranke Menschen in der eigenen Häuslichkeit betreuen und pflegen. Sie benötigen Hilfe. Ziel des Seminars ist es, das veränderte Verhalten eines Demenzkranken zu verstehen und durch das Wissen einen Zugang zu dem Erkrankten zu finden. Seminarinhalt: 1. Anzeichen der Demenz erkennen. 2. Praktische Tipps zum Umgang mit Betroffenen: Wie gehe ich mit Verhaltensauffälligkeiten um? Wie kann ich in den entsprechenden Situationen reagieren? Was antworte ich auf Wiederholung der immer gleichen Frage? 3. Welche Möglichkeiten der Entlastung von Angehörigen gibt es? Tägliche Rituale finden. Den Alltag bewältigen. 4. Beantwortung individueller Fragen der Seminarteilnehmer. Methoden: Vortrag und Gesprächsrunde Termin: Samstag, 22. Oktober 2011 oder Samstag, 12. November 2011 9.00 Uhr bis 13.30 Uhr Veranstaltungsort: Konferenzraum im Klinikum Heidenheim Referenten: Werner Mayr (Fachpfleger für Psychiatrie) Michael Waibel (Fachpfleger für Psychiatrie) Maximale Teilnehmerzahl: 10 Personen. Zwei-Tagesseminar Kinästhetik für pflegende Angehörige: Bewegung, Mobilisation und Lagerung In diesem Seminar erlernen Teilnehmer, wie Alltagshandlungen durch schonende Bewegungen erleichtert werden, Menschen ohne Kraftanstrengung bewegt und mobilisiert werden können und wie sich eine richtige Lagerung positiv auf den gesamten Lebensrhythmus auswirkt. Schritt für Schritt wird erklärt und geübt, mit welchen Möglichkeiten z. B. ein Transfer vom Bett in den Rollstuhl ohne Kraftanstrengung gelingt. Rückenprobleme und Erschöpfungszustände werden damit vermieden. Die notwendigen Pflegemaßnahmen laufen dadurch positiver und motivierter ab. Seminarinhalt 1. Tag: 1. Bewegungskoordination für alltägliche Verrichtungen wie Mobilisation und Körperpflege üben. 2. Erlernen von rückenschonenden Arbeitstechniken, um gesundheitliche Ressourcen zu erhalten, Rückenschmerzen und andere Abnutzungserscheinungen des Bewegungsapparates zu vermeiden. Seminarinhalt 2. Tag: 1. Erlernen, wie andere Pflegepersonen kompetent angeleitet werden. 2. Erlernen, wie die Pflege an ungewohnte Situationen (z.B. Urlaub) angepasst werden kann und die Hilfsmittel dadurch reduziert werden können. Methoden: Demonstration und praktisches Üben mit den Teilnehmern (Bitte bequeme Kleidung mitbringen). Termin: Dienstag, 4. Oktober und Freitag 7. Oktober 2011 oder Freitag, 14. Oktober und Freitag, 21. Oktober 2011 9.00 Uhr bis 14.00 Uhr Veranstaltungsort: Konferenzraum im Klinikum Heidenheim Referentin: Regina Miola (Gesundheits- und Krankenpflegerin, Kinästhetik Bewegungslehrerin) Maximale Teilnehmerzahl: 10 Personen Ein-Tagesseminar Grundlagen der Krankenpflege das 1x1 der Körperpflege bei pflegebedürftigen Menschen Dieses Seminar richtet sich an pflegende Angehörige, die im häuslichen Bereich einen Menschen für kurze Zeit, aber auch auf Dauer pflegerisch zu versorgen haben. Das Seminar bietet praktisches Basiswissen in der Krankenpflege und vermittelt Sicherheit im Umgang mit den täglichen Anforderungen. Die Teilnehmer können nach dem Seminar das Gelernte auf die eigene Pflegesituation übertragen. Seminarinhalt: 1. Grundlagen der häuslichen Pflege: Wie gestalte ich ein Krankenzimmer? Die richtige Wahl des Krankenbettes. 2. Bewegung und die Gestaltung des häuslichen Umfeldes mit Hilfsmitteln. 3. Körperpflege Ganzkörperwäsche und Haarwäsche im Bett Mund- und Zahnpflege Baden und Duschen. 4. Beobachtung des Kranken und Vermeidung von Komplikationen, wie Druckgeschwüre, Atemwegserkrankungen, Entzündungen, Verwirrtheit. 5. Der richtige Umgang mit Medikamenten. 6. Beeinträchtigungen der Haut. 7. Ernährung. 8. Ausscheidung. Methoden: Vortrag, Demonstration und Übungen mit den Teilnehmern (Bitte bequeme Kleidung mitbringen). Termin: Freitag, 28. Oktober 2011 oder Samstag, 5. November 2011 9.00 Uhr bis 14.00 Uhr Veranstaltungsort: Konferenzraum im Klinikum Heidenheim Referentin: Silke Vella (Gesundheits- und Krankenpflegerin) Maximale Teilnehmerzahl: 10 Personen. Gefäßchirurgie-Chef Wolfgang Bruckschlegl wechselt in den Ruhestand Oberarzt Dr. Wolfgang Bruckschlegl, der Sektionsleiter der Gefäßchirurgie innerhalb der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie beendet zur Jahresmitte 2011 seine mehr als 30-jährige Tätigkeit im Klinikum Heidenheim und zieht sich in den Ruhestand zurück. Seine Pionierleistungen für die Gefäßchirurgie auf Heidenheims Schlossberg gehören heute im Klinikum Heidenheim zum fest etablierten Standard. Er übergibt das Steuer an seinen langjährigen Kollegen Dr. Michael Traßl, der als Oberarzt seit Jahren zum Team des Gefäßzentrums Heidenheim gehört. 1980 kam Dr. Wolfgang Bruckschlegl vom Kreiskrankenhaus Gunzenhausen in das Klinikum auf Heidenheims Schlossberg, wo er drei Jahre später zum Oberarzt in der Chirurgie I, der heutigen Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, befördert wurde. Die Gefäßchirurgie bildete den Schwerpunkt seiner ärztlichen Tätigkeit. Hierzu durchlief der gebürtige Nördlinger, der sein Medizinstudium in Erlangen und Berlin absolvierte, 1990/91 eine einjährige Weiterbildung an der Universitätsklinik Ulm, mit der offiziellen Anerkennung zum Gefäßchirurgen im Mai 1991. 1995 erfolgte seine Ernennung zum Chefarztstellvertreter der Chirugie I. Diese Aufgabe nahm der in Heidenheim sesshaft gewordene Arzt bis Anfang 2005 wahr, als er dann die Leitung der neu geschaffenenen Sektion für vaskuläre und endovaskuläre Chirurgie innerhalb dieser Klinik über- Dr. Michael Traßl übernimmt Leitung der Sektion Gefäßchirurgie Ab dem 1. August 2011 übernimmt Dr. Michael Traßl, Oberarzt in der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie die Leitung die Sektion Gefäßchirurgie. Dr. Wolfgang Bruckschlegl nahm. In dieser Sektion erfolgen Eingriffe an den Gefäßen sowohl in Form der traditionellen offenen Chirurgie und inzwischen zu einem großen Teil in Form kleiner Punktionsöffnungen durch die Haut. Diese Sektion wurde 2005 erstmals erfolgreich als Gefäßzentrum zertifiziert, drei Jahre später erfolgte die erneute Bestätigung im Rahmen einer Re-Zertifizierung. Die endovaskuläre Gefäßchirurgie sowie die intraarterielle Lysetherapie, die medikamentöse Auflösung von Gefäßverschlüssen, beispielsweise bei Patienten mit frischen Schlaganfällen, wurden von Dr. Bruckschlegl im Klinikum Heidenheim etabliert. Ebenso zählen die endovenöse Krampfadertherapie, wobei Krampfadern über einen Zugang über die Venen entfernt werden und die intraoperative Angiographie, unter Einsatz von Kohlendioxid zur notwendigen kontrastreichen Darstellung von Gefäßen mittels bildgebender Verfahren wie Röntgen während des Verlaufs operativer Eingriffe, zu den von ihm eingeführten Verfahren. 2008 wurde der Oberarzt als endovaskulärer Spezialist durch die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie anerkannt. Auch in der praktischen Ausbildung von Ärzten im Bereich der Gefäßchirurgie engagierte er sich, wobei er über die volle 48-monatige Weiterbildungsberechtigung für Gefäßchirurgie verfügte. Da sein Nachfolger ebenso die entsprechende Expertise besitzt, bleibt Heidenheim auch in Zukunft für angehende Gefäßchirurgen ein gutes Pflaster. Der Oberarzt ist seit 1991 im Klinikum Heidenheim tätig. Zuvor war der gebürtige Saarbrücker als Arzt im Praktikum im Ravensburger Elisabethen-Krankenhaus im Einsatz, wobei er in dieser Zeit schon erste Erfahrungen in der Gefäßchirurgie sammeln konnte. Im Jahr 2000 wurde er zum Oberarzt in der Klinik für Viszeral- Thorax- und Gefäßchirurgie bestellt. 2001 erhielt Dr. Traßl seine Anerkennung auf dem Spezialgebiet der Gefäßchirurgie. Bereits seit 2005 zählt er zum Mitarbeiterteam des im Klinikum angesiedelten zertifizierten Gefäßzentrums Heidenheim. Einen Schwerpunkt sieht er zukünftig in der interdisziplinären Behandlung von Gefäßpatienten auf einer gemeinsamen Gefäßstation, die er anstrebt. Gefäßzentrum Heidenheim Das unter dem Dach der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie im Klinikum Heidenheim angesiedelte Gefäßzentrum Heidenheim zählt seit 2005 zum Kreis der zertifizierten Gefäßzentren in Deutschland. Im Klinikum Heidenheim steht dafür eine herausragende technische Ausrüstung zur Verfügung. Ebenso wird ein hoher Maßstab an die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten angelegt. Dazu gehört unter anderem auch die Sicherstellung einer 24-StundenVersorgung durch speziell ausgebildete Gefäßchirurgen. Als eine von ganz wenigen klinischen Einrichtungen deutschlandweit verfügt das Gefäßzentrum Heidenheim beispielsweise über die Möglichkeit, endovaskuläre Eingriffe ohne Kontrastmittel im Operationssaal selbst durchzuführen. Bei der Gefäßdarstellung kommt als Alternative Koh- lendioxidgas zum Einsatz. Gerade bei Patienten mit Nierenerkrankungen gilt dies als eine unabdingbare Voraussetzung zur Durchführung entsprechender Untersuchungen. Für Patienten mit erkrankten Blutgefäßen und verengten Körperschlagadern bedeutet dies auch, dass sie sich darauf verlassen können, dass sie rund um die Uhr im Klinikum Heidenheim nach dem hohen geforderten Leistungsstandard der Gesellschaft für Gefäßchirurgie behandelt werden. Die große Zahl der im Gefäßzentrum Heidenheim behandelten Patienten seit Etablierung dieses Organzentrums gilt als Beleg für den überaus guten Ruf, den diese Einrichtung genießt. Die Zahl operativer Eingriffe bewegt sich pro Jahr um die 1.000er Marke, wobei viele Patienten auch aus den benachbarten Landkreisen stammen. Rund 300 dieser Eingriffe erfolgen inzwischen in Form der endovaskulären Chirurgie. Diese Art der Operation wird in anderen Bereichen auch als „Schlüssellochchirurgie“ bezeichnet. Am Ulrichsberg 1, 73450 Neresheim • 3 Hausgemeinschaften • spezielle Pflege für Menschen mit Demenz • Kurzzeitpflege • Tagespflege • Begegnungsstätte • Büro der Diakonie-Sozialstation Aalen • Betreuungsleistungen für das betreute Wohnen der Kreisbau n nsche n Me e f l e Wir h Informationen unter 07326/96597-0 oder 96597-130 227528 Ausgabe 3/2011 1. Juli 2011 Der Patient 7 ZEITUNG DES KLINIKUMS HEIDENHEIM Die zukünftige Interdisziplinäre Aufnahmestation (IAS) Die zukünftige interdisziplinäre Aufnahmestation (IAS) wird die Visitenkarte des Klinikums nach außen darstellen, sie soll eine medizinisch optimale Patientenversorgung bei ökonomischem Einsatz der Personalressourcen unter optimaler Ausnutzung der Räume und Geräte ermöglichen. Die heute noch oft gestellte Frage der Rettungsdienste, ob ein Patient in der Chirurgischen Ambulanz, Internistischen Ambulanz oder doch Neurologie aufgenommen wird, soll dann der Vergangenheit angehören. Das Ziel der IAS lautet: Notfallpatienten aller Disziplinen zu betreuen. In Klinikum Heidenheim erwartet man hier durchschnittlich 70 Menschen, die als Notfall zur Versorgung ins Klinikum kommen. Allein im vergangenen Jahr wurden fast 26.000 Patienten als Notfall gezählt. Dessen Bandbreite ist sehr umfassend. Dazu zählen beispielsweise Menschen mit blutendem Finger, Bauchschmerzen, verdächtigen Herz-Rhythmusstörun- gen, aber auch mit schwersten Verletzungen. Der Aufbau dieser Abteilung kann als eine große Herausforderung in Zeiten der Knappheit von Ressourcen, Ökonomie und Prozessoptimierung bezeichnet werden. Durch die Zusammenführung der chirurgischen und internistischen Aufnahmen werden Synergieeffekte durch Bündelung von Personal und Technik freigesetzt. In Deutschland existieren bisher erst rund 50 unter eigenverantwortlicher Leitung geführte interdisziplinäre Aufnahmestationen. Vor allem für den Rettungsdienst, aber auch für alle anderen Notfallpatienten soll die IAS eine zuverlässige, klar definierte Anlaufstelle sein. Hier werden Patienten administrativ aufgenommen, nach Dringlichkeit eingeteilt und dementsprechend schnell der medizinisch erforderlichen Diagnostik und Therapie zugeführt. Danach erfolgt unter Einbeziehung der internen Fachkliniken die Zuweisung zur korrekten medizinischen Disziplin. Die vorhandenen 12 Aufnahmebetten in der Handwerker verschiedenster Gewerke arbeiten fleißig an der Fertigstellung der Räume. Derzeit herrscht in der zukünftigen IAS noch Hochbetrieb beim Ausbau. IAS können genutzt werden, um bei längerer Diagnostikphase dem Patienten ein ruhiges Umfeld zu bieten. Zusätzlich ermöglicht die IAS eine Überwachung der Patienten, die stationär aufgenommen werden müssen und für die noch kein Bett auf Station frei ist. In der Nacht soll zukünftig, bis auf wenige Ausnahmen (Intensivstation/Kinderklinik), keine Verlegung im Haus erfolgen, um die Nachtdienste zu entlasten. Nach Überwachung über Nacht in der IAS werden die Patienten am Folgetag auf die Station verlegt. Bei einzelnen Krankheitsbildern kann auch am Folgetag die Entlassung direkt aus der IAS erfolgen. Räumlich wird die IAS über einen Schockraum zur Behandlung von Schwerverletzten und lebensbedrohlich Erkrankten, einen Eingriffsraum für erforderliche operative Interventionen, einen Gipsraum sowie über sechs Untersuchungszimmer und einen Endoskopieraum verfügen. Für mobile Patienten und Zivildienst fällt weg – Bundesfreiwilligendienst kommt Am 1. Juli 2011, wenn der Wehrdienst endet, ist Schluss mit dem Zivildienst in Deutschland. Der Zivi geht und hinterlässt eine große Lücke, auch im Klinikum Heidenheim. Der Bund führt einen Bundesfreiwilligendienst, kurz: BFD ein, der den Zivildienst ersetzen soll. Hintergrund ist die Aufhebung der Wehrpflicht. Damit einher geht auch der Wegfall des Zivildienstes. Die Bundesfamilienministerin will für den neuen Freiwilligendienst des Bundes auch Frauen und Senioren gewinnen. Der BFD startet am 1. Juli 2011. Das neue soziale Angebot möchte das „Freiwillige Soziale Jahr“ und das „Freiwillige Ökologische Jahr“ ergänzen. FsJ und FöJ bleiben also weiterhin bestehen. Der neue BFD soll in einer harmonische Ergänzung und Stärkung der bestehenden Freiwilligendienste gestaltet werden, damit unnötige Doppelstrukturen vermieden werden und eine schlanke Verwaltung gewährleistet ist. Die vorhandenen Kompetenzen und Ressourcen der zivilgesellschaftlichen Träger sollen genutzt werden. Nach den Vorstellungen der Bundesregierung sollen in Zukunft 35.000 Männer und Frauen ab Beendigung der Vollzeitschulpflicht auf freiwilliger Basis an dem Dienst teilnehmen. Eine Altersgrenze nach oben gibt es nicht. Die Aufgaben, die auf die sozial engagierten Menschen warten, sind mit denen, die im Rahmen des Zivildienstes angefallen sind, identisch. Der BFD dauert mindestens ein halbes Jahr und kann auf maximal 18 Monate erweitert werden. Im Gegensatz zum Zivildienst können den Freiwilligendienst nicht nur Männer, sondern auch Frauen wählen. Außerdem besteht keine Altersgrenze nach oben. Personen unter 27 Jahren müssen in Vollzeit, Personen die älter als 27 Jahre sind, sollen sich nach dem Willen des Gesetzgebers für eine Dauer von mindestens einem Jahr und mindestens 20 Wochenstunden verpflichten. Mit Beendigung der Vollzeitschulpflicht stellt sich für manchen Schulabsolventen die Frage, wie es für ihn zunächst weitergeht und wie er seine Lebensplanung gestaltet. Aufgrund von einer Wartezeit auf einer Studienbzw. Ausbildungsplatz oder auch aus anderen persönlichen Gründen, kann daher der Bundesfreiwilligendienst für den ein oder anderen interessant werden. In diesem Jahr bauten beispielsweise die Jahrgangstufen 12 und 13 im benachbarten Bayern bereits ihr Abitur und im kommenden Jahr folgen dann die G9- und G8-Züge aus den baden-württembergischen Gymnasien. Die Nachfrage nach Studien- oder Ausbildungsplätzen wird daher sicherlich gerade in den beiden südlichen Bundesländern entsprechend stark ausfallen. Der BFD kann in der Kliniken Landkreis Heidenheim gGmbH geleistet werden. Die Freiwilligen sollen verantwortungsvoll und zuverlässig praktische Tätigkeiten im Archiv, Pflege- und Transportdienst übernehmen. Die Klinik-Gesellschaft zahlt ein monatliches Taschengeld in Höhe von 330 Euro bei Vollzeitbeschäftigung. Die Freiwilligen sind sozialversichert. Die Beiträge hierfür übernimmt ebenfalls die Klinik-Gesellschaft. Außerdem werden Unterkunft, Verpflegung und Arbeitskleidung gestellt. Diese Leistungen können auch als Geldersatzleistungen ausbezahlt werden. Die monatliche Vergütung steigt dann auf bis zu 550 Euro an. Im BFD besteht weiterhin Kindergeldanspruch bis zum 25. Lebensjahr. Es findet eine pädagogische Begleitung der Freiwilligen statt. Diese soll soziale, ökologische, kulturelle und interkulturelle Kompetenzen vermitteln und das Verantwortungsbewusstsein für das Gemeinwohl fördern. Der BFD wird durch Seminare begleitet. Die Gesamtdauer der Seminare beträgt, bezogen auf eine zwölfmonatige Teilnahme am freiwilligen Dienst, mindestens 25 Tage. Davon entfallen fünf Tage auf ein Seminar zur politischen Bildung. Das Seminar wird in einer der 17 staatlichen Zivildienstschulen durchgeführt. Die Kosten hierfür werden von der Klinik-Gesellschaft übernommen. Als Ansprechpartner zum Bundesfreiwilligendienst steht der Abteilungsleiter Personalmanagement Stefan Behrendt zur Verfügung (Telefon: 07321 332031). Informationen sind auch zu finden unter: www. bundesfreiwilligendienst.de. Ferner besteht die Möglichkeit zur Absolvierung eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) in der Klinik-Gesellschaft. Ansprechpartnerin hierfür ist Sonja Zirwen im Sekretariat der Pflegedirektion (Telefon: 07321 332581). Angehörige werden ansprechende Warteräume installiert. In den Patientenzimmern ist eine kontinuierliche Überwachung der Herzfrequenz, des Blutdruckes und der Sauerstoffversorgung möglich. Diese Vitalwerte werden in einer Überwachungszentrale zusammengeführt und dort ständig beobachtet. Die Patientenversorgung erfolgt fach- und berufsgruppenübergreifend durch ein interdisziplinäres Team. Dieses wird unterstützt von administrativen Kräften und arbeitet mit Internisten, Chirurgen, Neurologen und den erforderlichen Mitarbeitern der anderen Kliniken zusammen. Für die Zukunft sollen gemeinsam erarbeitete Ablaufpläne die Behandlung bedrohlicher Krankheitsbilder erleichtern und die Abläufe vereinfachen. Alle Patienten, die das Klinikum ungeplant erreichen, egal ob mit dem Rettungsdienst, Notarzt, als Selbsteinweiser oder mit Akuteinweisung vom Hausarzt, werden hier erstuntersucht und bei Bedarf auch sofort behandelt. Schwangere ab der 22. Schwangerschaftswoche werden unmittelbar in den Kreißsaal weitergeleitet. Für Kinder unter 18 Jahren steht die Kinderambulanz weiter zur Verfügung. Die Unterbringung der IAS im Neubau des Bettenhauses C ermöglicht kurze Wege, so beispielsweise auch vom Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach. Ebenso besteht eine räumliche Nähe zum Zentrum für Intensivmedizin ein Stockwerk darüber sowie zum Labor ein Stockwerk darunter. Für schwerverletzte und schwererkrankte Patienten stellt diese logistische Verbesserung einen erheblichen Vorteil dar, da jeder Transport in der Akutphase ein Risiko birgt. Die IAS bietet damit für das Klinikum eine große Chance, sich den Aufgaben der Patientenversorgung mit kontinuierlich steigendem Anteil von Notfallpatienten und ambulanten Patienten mit einem innovativen, zukunftsträchtigen Konzept zu stellen. Die Ausgestaltung der Abläufe und zur Prozessoptimierung im Sinne der bestmöglichen Patientenversorgung erfordert eine Zusammenarbeit aller Disziplinen und aller Berufsgruppen. Die Kommunikation und das gegenseitige Lehren und Lernen eröffnet dabei allen Beteiligten ein großes Reservoir des Informationsgewinnes. Durch Synergieeffekte und Verbesserung der Abläufe kann die Belastung aller Mitarbeiter auf einem vernünftigen Niveau gehalten werden. Als Effekt für die Stationen sollen eine Verminderung administrativer Tätigkeiten, eine standardisierte Patientenaufnahme und die Vermeidung unnötiger Diagnostikfahrten resultieren. Im Idealfall werden Fehlbelegungen vermieden und ambulante Patienten bleiben ambulant oder als Kurzlieger in der IAS, um Kapazitäten für elektive Patienten nicht zu blockieren. In Zusammenarbeit mit der Infektionsstation, die sich räumlich direkt an die IAS anschließen wird, kann auch die Problematik multiresistenter Keime und infektiöser Patienten deutlich besser gesteuert werden. Bis im Frühjahr 2012 soll alles fertig sein, wenn die IAS in Betrieb gehen wird. Ehrenamtliche Besuchsdienstmitglieder zu Gast im Klinikum Die Personalcafeteria des Klinikums bot am Dienstag, 12. April 2011 den festlichen Rahmen des inzwischen 12. Jahres-Empfangs der Geschäftsleitung für die im Klinikum tätigen ehrenamtlichen Besuchsdienstmitglieder aus Heidenheim und dem Umland. Konfessionelle Besuchsdienstmitarbeiterinnen und -mitarbeiter aus dem Landkreis sowie einige der ebenfalls ehrenamtlich tätigen Damen vom Klinik-Patientenservice waren zu dieser Veranstaltung gekommen, ebenso wie der Patientenbegleiter Wolfgang Steinbuch und die Geschichtenerzählerin in der Kinderklinik Brigitte Schmid. Mit dabei waren auch die Krankenhausseelsorger Bruno Möhler, Uli Redelstein und Thomas Völklein. Rund 65 Gäste konnte Pflegedirektor Klaus M. Rettenberger im Namen der Direktion begrüßen. Er würdigte das große ehrenamtliche Engagement der an diesem Tag als Gäste im Klinikum anwesenden Frauen und Männer. Deren freiwillige Arbeit im Klinikum gehört für den obersten Pflegechef zur Herzenssache, denn er weiß um die Bedeutung deren Wirkens im Alltag eines großen Krankenhauses. Der Bedarf an Unterstützung, Beratung und Begleitung von Menschen in Krankheitssituationen nimmt kontinuierlich zu, da die Bevölkerung zunehmend altert und auch immer mehr alleinstehende Menschen versorgt Pflegedirektor Klaus M. Rettenberger begrüßte die Besuchsdienstler und sprach ihnen dabei für ihre ehrenamtliche Tätigkeit im Klinikum den Dank der Klinik-Geschäftsleitung aus. werden müssen. Diese Entwicklung belegen auch die Zahlen aus klinikinternem Entlassmanagement, Sozialdienst und Geriatrischem Schwerpunkt. Rückmeldungen von Krankenschwestern und Krankenpflegern, aber natürlich auch von Patienten und Angehörigen belegen regelmäßig, wie hilfreich die Besuche der Ehrenamtlichen angesehen werden. Klinikseelsorger Uli Redelstein dankte den ehrenamtlich Tätigen für den Mehrwert an Menschlichkeit, den sie den Patienten durch ihr Wirken im Klinikum seit Jahren schenken. Die Zuwendung, Anteilnahme und Wahrnehmung, die sie den Patienten gegenüber durch ihr Dasein geben, wird von den kranken Menschen als Wohltat empfunden. Spende für Förderverein der Kinderklinik übergeben Kaffee und Kuchen sowie Spielzeug verkauft, mit dem Ziel, den Erlös für andere Kinder zu spenden. Luise Griesinger, Dr. Andreas Schneider und Renate Schwarz vom Förderverein der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin (KiJu) freuten sich vor allem über das Engagement der Die Kinder hatten zuvor in Eigen- Kinder und bedankten sich im initiative einen Stand vor der Fir- Namen der kleinen Patienten ma Dehner aufgebaut und dort recht herzlich. Am Mittwoch, 13. April 2011 kamen Nicole Lüdecke und einige Kinder zur Überreichung eines Schecks in Höhe von 220 Euro sowie von zwei Kartons mit Spielsachen für das Spielzimmer in das Klinikum. 8 Der Patient Gesund essen – fit für den Tag Stillcafé im Klinikum eröffnet Einmal in der Woche, jeweils dienstags von 10 bis 11 Uhr öffnet das neu geschaffene Stillcafé im Klinikum Heidenheim. Hier finden Mütter einen Moment der Entspannung in angenehmer Atmosphäre und erhalten dabei qualifizierte Antworten auf ihre Fragen rund um das Stillen. Für das Diät-Team der Klinikküche gehört die Auswahl ausgewogener Ernährung zu den Grundsätzen der Arbeit. Für Patienten mit besonderen Krankheitsbildern empfehlen die Mitarbeiter des Teams besondere Gerichte. Zum Nachkochen zuhause geben sie in jeder Ausgabe von DER PATIENT entsprechende Tipps zum Zubereiten. Diätkoch Armin Heinrich bereitet frischen Stangenspargel mit brauner Butter, Wiener Schnitzel und neuen Kartoffeln zu. Auch dieses Gericht eignet sich zur Gewichtsreduktion. Die Bilanz pro Portion sieht folgendermaßen aus: 956 kcal, 56,3 g Eiweiß, 56,7 g Fett und 62,6 g Kohlenhydrate. Bei der Angabe von Kilokalorien (Kcal.) handelt es sich um eine alte, heute noch umgangssprachlich genutzte Maßeinheit, die zur Nährwertkennzeichnung verwendet wird und die die Höhe des Energiewertes von Nahrungsmitteln angibt. Zutaten: Es werden benötigt: 200 g Spargel, 50 g Butter, 150 g Ausgabe 3/2011 1. Juli 2011 ZEITUNG DES KLINIKUMS HEIDENHEIM Frischer Stangenspargel mit brauner Butter, Wiener Schnitzel und neuen Kartoffeln Kalbsschnitzel, 50 g Semmelbrösel, 1 Ei und 200 g Kartoffeln. Zubereitung: Das Kalbsschnitzel plattieren sowie mit Salz und Pfeffer würzen. Dann mit Ei und Semmelbrösel panieren. Den Spargel und die Kartoffeln schälen. Die Kartoffeln in Salzwasser garen. Für den Spargel einen Sud aus Wasser, Salz, Zucker und zwei Zitronenscheiben erstellen. Darin den Spargel leicht 8 bis 10 Minuten köcheln lassen. Während dieses Vorgangs das Schnitzel in der Butter langsam goldbraun braten. Alles auf einem Teller anrichten. Zu der übrigen Butter in der Pfanne jetzt frischen Schnittlauch und Petersilie geben und über den Spargel drapieren. Am Dienstag, 5. April 2011 wurde diese Einrichtung, die sich in der dritten Etage des Klinikums Heidenheim befindet, offiziell eröffnet. Fünf engagierte Mitarbeiterinnen der Mutter-KindStation in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe stehen hier mit Rat und Tat zur Seite. Die spezialisierten Gesundheits- und Krankenpflegerinnen Antonella Apuzzo, Renate Huber und Simone Tesch sowie die Hebamme Renate Fluhrer besitzen viel Erfahrung im Umgang mit Müttern sowie ihren Babies. Mit der Still- und Laktationsbeauftragten Sigrid Bott gehört zudem eine ausgewiesene Stillexpertin zum fünfköpfigen Team der Beraterinnen im Stillcafe. Alle stillenden Frauen sind herzlich dazu eingeladen, sich Zeit zu nehmen und einmal im Stillcafé auf dem Schlossberg vorbeizuschauen. Es befindet sich gleich am Eingang der Station 31. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Mütter finden hier einen Ort, in dem sie Eine angenehme Atmosphäre prägt den Aufenthalt im Stillcafé. mit anderen Erfahrungen austauschen, aber auch eigene Probleme mit dem Stillen ansprechen und dabei von den Beraterinnen Tipps und Hilfestellungen bekommen können. Fragen rund um das Stillen sind hier willkommen und Mütter erhalten hier aus erster Hand Informationen von Expertinnen. Das Stillcafé ist eine neue kostenlose Serviceleistung des Klinikums Heidenheim für stillende Mütter. Die Beraterin Simone Tesch im Gespräch mit einer Mutter. Café und SB-Laden im Die nächste Ausgabe Klinikum Heidenheim Das Beraterteam aus dem Stillcafé, v .l.: Renate Huber, Renate Fluhrer, Simone Tesch, Sigrid Bott und Antonella Apuzzo. Wir wünschen allen Patienten eine baldige Genesung und freuen uns auf ihren Besuch. DER PATIENT erscheint am 1. Oktober 2011 Unsere Öffnungszeiten finden Sie in der Patientenzeitung. 994550 Preisrätsel Die nächste Ausgabe Armin Heinrich wünscht guten Appetit. DER PATIENT erscheint am 1. Oktober 2011 Impressum Gewinner des JanuarPreisrätsels gezogen Herausgeber Kliniken Landkreis Heidenheim gGmbH und Das Pressehaus Heidenheim Verlag Heidenheimer Zeitung GmbH & Co. KG, Olgastr. 15, 89518 Heidenheim Tel. 0 73 21.347-0 [email protected] Verleger Dipl.-Kfm. Hans-Jörg Wilhelm Projektleitung Eberhardt Looser Telefon 0 73 21.347-120, [email protected] Redaktion Günther Berger Telefon 0 73 21.33-2322, [email protected] Reinhard A. Richardon, Telefon 0 73 21.347-176, [email protected] Fotos: Helga Wintergerst, Jennifer Räpple, Klinikum Media Klaus-Ulrich Koch Telefon 0 73 21.347-129 Telefax 0 73 21.347-101 [email protected] Grafik/Layout Pressehaus Heidenheim Das gesuchte Lösungswort des Kreuzworträtsels aus der Januar-Ausgabe 2011 lautete „Bluthochdruck“. Die Mitarbeiterinnen der Materialwirtschaft Eva Aubele (l.) und Doris Rapp (r.) zogen aus den eingegangenen richtigen Antwortkarten drei Gewinner. Karl-Robert Röder aus Steinheim war einer der Gewinner. Er kann sich vom Buch „Amerikas Naturwunder“ begeistern lassen. Der Hüttlinger Hans Grimsche erhielt als Preis das Buch „Marokko - Die Städte der Könige“. Helga Steiner aus Landensberg kann sich über die „Schönsten Prinzessinnen-Ge- schichten“ freuen. Die Gewinner haben die vom HZ-Verlagshaus gespendeten Bücher per Post zugesandt bekommen. L T E VO L UME H L S I MPOR E N I E AN X OR T E N L OU V R E E L R S D I L E S CH E A O T MU S K E L HOE R E L UR G B A E N E S S U T AC S CH E H E T K E H E R T I MAR R I E R E L B BLUTHOCHDRUCK T O I N F UHR E A E E E NORM H T WA S L AG P C T I H P A P UR E H I L E B MOMO A F A X I OS T E N A E A I E RUHR F I E B E R Wer bei diesem Kreuzworträtsel das richtige Lösungswort findet, kann eines von drei Büchern gewinnen. Dazu bitte das Lösungswort auf eine Postkarte schreiben und in die weißen Sammelbriefkästen, die normalerweise der Patientenumfrage dienen und die in den Verteilerhallen und eine Dichtkunst nordTeil amerik. Indianer- der Hand stamm im Eingangsbereich aufgestellt sind, werfen. Oder ausreichend frankiert an die Postadresse Klinikum Heidenheim Günther Berger – Preisrätsel Schloßhaustraße 100 89522 Heidenheim schicken. Erscheinungsweise vierteljährlich 10 finnisches Schwitzbad 13 Temperatur erhöhen, wärmen britischer Politiker † 1967 2 6 12 Die nächste Ausgabe erscheint am 1. Oktober 2011. ungezogenes Kind 1 franz. Romancier † 1972 fliederfarben gesund werden 11 Stadt bei Avignon Börsenaufgeld 9 3 4 5 6 5 romantisches Liebeserlebnis morsch 2 Insel vor Dalmatien (Ital.) Feldrand 4 1 männlicher franz. Artikel Aussatz Vorname des Malers Matisse franz., span. Fürwort: du tropische Fruchtstaude 7 Fakultätsvorsteher Rettung Schutzblech am Auto USSchriftsteller, † 1849 Hinterlassenschaft Medikamentenform Zauberkunst Staat in Vorderindien Schubfach Verteilung „Der Patient“ wird den Patienten und Besuchern im Klinikum Heidenheim zur Verfügung gestellt. Auflage 7.000 Exemplare 8 erster Generalsekretär der UNO Münzen Wandverkleidung 3 Studienhalbjahr Sänger der 60er (Paul) Bluterguss medizinisch: Bein, Knochen Blechabdeckung an Sportwagen Arzneipflanze Ostseeinsel Lebewesen amerikanische Kleinkatze Vorname der Palmer Lichtengel im A.T. Vorname Notder vorrat Lemper Heiligenbild der Ostkirche Hotelhalle Nachbestell-Service Vertrieb Heidenheimer Zeitung, Telefon 0 73 21.347-142 Druck HDV, Gerabronn Mensch ohne Kunstsinn Instandsetzung Produktion Anke Blumenthal Redaktions-/Anzeigenschlussjeweils vier Wochen vor Erscheinen tropischer Fruchtbaum märkiArzneisches Adelsge- form schlecht Strom in Sibirien Einsendeschluss ist der 15. Oktober 2011. Sollten mehrere richtige Lösungen eingehen, werden die Gewinner ausgelost. Die Bücher werden dann zugeschickt. Mitarbeiter des Klinikums können leider nicht an der Verlosung teilnehmen. DEIKE-PRESS-1515-5 7 8 9 10 11 12 13