PRESSEKONFERENZ Oberösterreich – bundesweit schon führend in der strukturierten Diabetiker­ betreuung – beschreitet zusätzlich neuen Weg in der B ­ eratung und Betreuung von Patienten mit Diabetes 9. November 2011, 12.00 Uhr OÖ. Presseclub, 4020 Linz PRESSEKONFERENZ Oberösterreich – bundesweit schon führend in der strukturierten Diabetiker­betreuung – beschreitet zusätzlich neuen Weg in der ­Beratung und Betreuung von Patienten mit Diabetes 9. November 2011, 12.00 Uhr OÖ. Presseclub, 4020 Linz INHALT Pressetext Statements der Sprecher Factsheet Pilotprojekt HINWEIS FÜR REDAKTIONEN Auf www.amplusgesundheit.at finden Sie folgendes Material zum kostenfreien Download: Pressetext, Statements, Factsheet Pilotprojekt Die in diesen Presseunterlagen verwendeten Personen- und Berufsbezeichnungen treten der besseren Lesbarkeit halber nur in einer Form auf, sind aber natürlich gleichwertig auf beide Geschlechter bezogen. PRESSEKONFERENZ Oberösterreich – bundesweit schon führend in der strukturierten Diabetiker­betreuung – beschreitet zusätzlich neuen Weg in der ­Beratung und Betreuung von Patienten mit Diabetes 9. November 2011, 12.00 Uhr OÖ. Presseclub, 4020 Linz REFERENTEN Landeshauptmann Dr. Josef PÜHRINGER Leiter Ressort Gesundheit und Finanzen Mag. Dr. Andrea WESENAUER Direktorin der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse Mag. pharm. Thomas VEITSCHEGGER Präsident der Apothekerkammer Österreich – Landesgeschäftsstelle Oberösterreich Dr. Erwin REBHANDL Präsident Verein AM PLUS, Allgemeinmediziner Pressemitteilung: Oberösterreich – bundesweit schon führend in der strukturierten Diabetikerbetreuung – beschreitet zusätzlich neuen Weg in der Beratung und Betreuung von Patienten mit Diabetes • Im Bundesländervergleich ist Oberösterreich in der strukturierten Diabetikerbetreuung absoluter Spitzenreiter: Erster großer Regelbetrieb eines Disease Management Programms in Österreich „Therapie Aktiv“, gemeinsam finanziert von Land und Sozialversicherung • Evaluierungsergebnisse der betreuten Patienten bei allen medizinisch relevanten Parametern bestätigen hohe Wirksamkeit von „Therapie Aktiv“ • Neu: Unterstützung des Diabetes Programms „Therapie Aktiv“ durch die Apotheken • Präsentation eines Pilotprojektes für die strukturierte Beratung und Betreuung von Diabetes Typ 2-Patienten, unterstützt von Land Oberösterreich, der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse, der Ärztekammer für Oberösterreich und der Apothekerkammer Oberösterreich Die Anzahl der diagnostizierten Patienten mit Diabetes wird auf 420.000 für Österreich und ca. 60.000 bis 70.000 für Oberösterreich geschätzt. Den Angaben der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG) zufolge sind ca. 180.000 Österreicher noch nicht diagnostiziert. Ein wichtiges Ziel der Gesundheitspolitik gemäß einer optimalen Versorgung dieser Patientengruppe ist es, „unbekannte“ Patienten mit Diabetes zu finden und sie in angemessene Betreuungsstrukturen zu bringen. Bei dieser „Suche“ wird in Oberösterreich ein neuer Weg beschritten, indem Apotheker nach einem strukturierten Prozess in die Beratung und Betreuung von Patienten mit Diabetes miteinbezogen werden, und so das bestehende Disease Management Programm (DMP) „Therapie Aktiv – Diabetes im Griff“ unterstützen. +++ (Wien, am 09. November 2011) – Ein prominent besetztes Podium stellte heute anlässlich einer Pressekonferenz ein oberösterreichische Pilotprojekt vor und diskutierte, wie die strukturierte Beratung und Betreuung von Patienten mit Diabetes Typ 2 künftig weiter optimiert wird. In Oberösterreich begann schon 2004 das sehr erfolgreiche „DIALA“-Programm – die strukturierte Diabetikerbetreuung im ländlichen Raum – das als Reformpoolprojekt von der oberösterreichischen Gebietskrankenkasse, der Ärztekammer für Oberösterreich und der Diabetologischen Gesellschaft entwickelt wurde und eine Referenz für das österreichweite Therapie Aktiv Programm darstellte. Seit 2006 läuft das gemeinsame Programm „Strukturierte Diabetesbetreuung in OÖ“. „Im Juli 2011 wurde auch in Oberösterreich auf das bundesweite Disease Management Programm (DMP) `Therapie Aktiv – Diabetes im Griff´ umgestellt. Oberösterreich hat bundesweit mit 7.300 teilnehmenden Patienten die meisten Teilnehmer, die strukturiert betreut und deren Behandlungsverläufe dokumentiert werden – damit sind wir absoluter Spitzenreiter in der strukturierten Diabetikerbetreuung“, eröffnete Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer die Pressekonferenz. „Therapie Aktiv – Diabetes im Griff“: Erfolgsstory in Oberösterreich Die strukturierte Betreuung Gesundheitszustand der von Diabetes-Patienten Betroffenen bessert sich, ist eine Spätfolgen Win-Win-Situation: wie Fußamputationen „Der und Augenkomplikationen treten weniger gehäuft auf. Jede Investition in dieses Programm zahlt sich also aus. Ökonomisch betrachtet, gehen Experten auch davon aus, dass sich trotz Investition die Gesamtkosten der Diabetikerbetreuung reduzieren werden. Regelmäßige Evaluierungen des Programms `Therapie Aktiv´ zeigten bisher bei allen wichtigen medizinisch relevanten Parametern wie Blutdruck, Blutfette und HbA1 einen positiven Trend und damit erhebliche Verbesserungen. Das Programm wird bei speziell dafür ausgebildeten Allgemeinmedizinern und Internisten angeboten, die 1 Liste der aktuell rund 370 teilnehmenden Mediziner liegt bei der OÖGKK auf“, erklärt Andrea Wesenauer, Direktorin der OÖGKK. Die Weiterführung der strukturierten Diabetikerbetreuung ist ebenfalls gesichert: „Die Landesgesundheitsplattform hat auch die 50:50-Finanzierung des Programmes bis 2013 beschlossen, dann werden weitere Evaluationsergebnisse über dieses Programm vorliegen. Wir rechnen mit über 8000 eingeschriebenen Patienten im Jahr 2013“, zeigt sich OÖGKK-Direktorin Wesenauer optimistisch. Unterstützung von Therapie Aktiv - Aufgabenspektrum der Apotheker mit allen Partnern des Gesundheitswesens abgestimmt Die Österreichische Apothekerkammer – Landesgeschäftsstelle Oberösterreich hat in Zusammenarbeit mit dem Verein „AM PLUS - Initiative für Allgemeinmedizin und Gesundheit“ ein Konzept für ein entsprechendes Pilotprojekt erarbeitet, welches jene Leistungen definiert, die von den Apotheken im Rahmen des Piloten vorgenommen und statistisch erfasst werden. „Das Gesamtprojekt und das definierte Aufgabenspektrum wurden mit allen relevanten Partnern des oberösterreichischen Gesundheitswesens – dem Land Oberösterreich, der OÖGKK, dem Hauptverband, der Ärztekammer, der Österreichischen Diabetesgesellschaft ÖDG, der oberösterreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin OBGAM, der Selbsthilfe Diabetes und anderen – abgestimmt, sodass das Pilotprojekt 2012 umgesetzt wird. Damit können wir gemeinsam mit den Ärzten und allen an der Betreuung von Diabetikern beteiligten Berufsgruppen – im Sinne einer lückenlosen Versorgung – die Lebensqualität der Betroffenen verbessern, manche Folgeerkrankungen, die durch Diabetes herbeigeführt werden, verhindern und dem oberösterreichischen Gesundheitssystem Einsparungspotenziale liefern“, zeigte sich Mag. pharm. Thomas Veitschegger, Präsident der Apothekerkammer Österreich-Landesgeschäftsstelle Oberösterreich, zuversichtlich anlässlich der Präsentation des Pilotprojekts. 1 aktuelle Liste auf: www.ooegkk.at Die Handlungsfelder: Personen mit hohem Diabetes-Risikopotenzial zur Abklärung an Arzt verweisen und Diabetiker zur Teilnahme am DMP Therapie Aktiv motivieren Das Pilotprojekt sieht drei Handlungsfelder für Apotheken vor: Zum Ersten die Unterstützung bei der „Suche“ nach noch nicht diagnostizierten Diabetikern. Dazu werden in der Apotheke mittels so genannter FINDRISK-Fragebögen bisher noch nicht diagnostizierte Personen mit hohem Diabetes-Risikopotenzial herausgefiltert. Diabetes-Risikopatienten werden anhand des FINDRISK nach klar definierten Kriterien befragt und bei entsprechendem Ergebnis an den Arzt zur weiteren Abklärung verwiesen. Zum Zweiten sieht das Pilotprojekt die Unterstützung bei der Motivation und Betreuung von Personen mit diagnostizierter Diabetes in enger Abstimmung mit dem laufenden DMP „Therapie Aktiv“ vor. Dabei geht es vor allem um die Förderung zur Teilnahme am Programm selbst. Drittens werden auch die Apotheken selbst Beratungsleistungen anbieten – und zwar dort wo kein an Therapie Aktiv teilnehmender Hausarzt zur Verfügung steht. Hier werden die Apotheken mit dem Hausarzt des Patienten zusammenarbeiten und (nicht-ärztliche) Beratungsleistungen aus dem Therapie Aktiv Programm übernehmen. Vor allem bei Personen mit einem noch nicht hochgradig ausgeprägten Risiko geht es zusätzlich um die Motivation der Betroffenen zu einer positiven Lebensstiländerung. „Unter Berücksichtigung der strategischen Zielsetzung ist ein eigenes Schulungsprogramm für die Apotheker erarbeitet worden. Ziel ist die Vorbereitung und Schulung der Apotheker, um definierte Teilbereiche der Diabetesbetreuung in Oberösterreich gemeinsam und unterstützend mit den bisher eingebundenen Berufsgruppen vornehmen zu können“, so Allgemeinmediziner Dr. Erwin Rebhandl, der als Präsident des Verein „AM PLUS“ in die Erarbeitung des Pilotprojekts eingebunden war. Ziele: Wirksamkeit weiter verbessern, mehr Diabetes-Patienten erreichen „Der Pilotbetrieb mit den Apotheken wird – klarerweise – noch eine Reihe von Fragen aufwerfen, bietet aber die Chance, dass noch deutlich mehr Diabetes-Patienten für das wirksame Disease Management Programm `Therapie Aktiv´ gewonnen werden können“, betont OÖGKK-Direktorin Andrea Wesenauer. Um die Wirksamkeit des Projekts beurteilen zu können, wird das Zusatzmodul gemeinsam mit dem Kernprogramm Therapie Aktiv von der OÖGKK in Zusammenarbeit mit dem österreichweiten Competence Center und dem oö. Institut für Gesundheitsplanung evaluiert. Rückfragehinweis: Sabine Sommer | Public Relations AM PLUS - Initiative für Allgemeinmedizin und Gesundheit Lazarettgasse 19/OG4, 1090 Wien, Tel.: 01/4095201-14, Fax: 01/4095201-15, Mobil: 0664/ 105 39 40 E-Mail: [email protected], Internet: www.amplusgesundheit.at Die in diesem Pressetext verwendeten Personen- und Berufsbezeichnungen treten der besseren Lesbarkeit halber nur in einer Form auf, sind aber natürlich gleichwertig auf beide Geschlechter bezogen. Pressekonferenz: Oberösterreich – bundesweit schon führend in der strukturierten Diabetikerbetreuung – beschreitet zusätzlich neuen Weg in der Beratung und Betreuung von Patienten mit Diabetes 9. November 2011 | 12.00 Uhr | OÖ. Presseclub, 4020 Linz STATEMENT Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer Leiter Ressort Gesundheit und Finanzen 420.000 Menschen in Österreich sind an Diabetes mellitus erkrankt. Man geht von weiteren 180.000 nicht diagnostizierten Fällen aus. In Oberösterreich gibt es über 70.000 Diabetiker, Tendenz steigend. Diabetes hat sich zu einer Volkskrankheit entwickelt, von der immer jüngere Menschen betroffen sind. Bewegungsmangel, falsche Ernährung, Übergewicht und Rauchen sind wesentliche Risikofaktoren für die Entstehung von Stoffwechselerkrankungen. In Oberösterreich setzen wir seit jeher auf verstärkte Prävention und bemühen uns laufend um die Verbesserung der Betreuung von Diabetikern. In Oberösterreich läuft schon seit 2004 sehr erfolgreich das „DIALA“-Programm – die strukturierte Diabetikerbetreuung im ländlichen Raum – das als Reformpoolprojekt von der oberösterreichischen Gebietskrankenkasse, der Ärztekammer für Oberösterreich und der Diabetologischen Gesellschaft entwickelt wurde und eine Referenz für das österreichweite Therapie Aktiv Programm darstellte. Seit 2006 läuft das gemeinsame Programm „Strukturierte Diabetesbetreuung in OÖ“. Im Juli 2011 wurde auch in Oberösterreich auf das bundesweite Disease Management Programm (DMP) „Therapie Aktiv – Diabetes im Griff“ umgestellt. Oberösterreich hat bundesweit mit 7.300 teilnehmenden Patienten die meisten Teilnehmer, die strukturiert betreut und deren Behandlungsverläufe dokumentiert werden. Bei einer Diabetes-Erkrankung ist eine richtige Behandlung sowie eine umfassende Betreuung von großer Bedeutung. Eine zielführende Therapie ist nur möglich, wenn die Patienten gut über die Krankheit Bescheid wissen. Durch einheitliche Behandlungsprozesse und Strategien können wesentliche Behandlungserfolge für die Patienten erzielt werden. Das oberösterreichische Langzeitprogramm für Typ II-Diabetiker ist eine wirksame Hilfe für Patienten, die an dieser Erkrankung leiden – oft lange Jahre. Das Programm umfasst intensive ärztliche Betreuung und eine informative Schulung, die Patienten dabei unterstützt, im täglichen Leben mit Diabetes umgehen zu können. Die Vorteile für den Patienten liegen auf der Hand: verbessertes Selbstmanagement, ein besserer allgemeiner Gesundheitszustand, Motivation zur aktiven Mitarbeit, die eine höhere Lebensqualität und Lebenserwartung mit sich bringt. Erfolgreiche Modelle einer strukturierten Betreuung haben auch positive Effekte auf das Gesundheitssystem, nämlich die Vermeidung von Folgeschäden und damit eine langfristige Kostenreduktion sowie die Reduktion bzw. Vermeidung von teuren Krankenhausaufenthalten. Die Kosten für „Therapie Aktiv“ von 1,4 Millionen Euro pro Jahr teilen sich die Gebietskrankenkasse und das Land Oberösterreich. Primäres Ziel unserer Gesundheitspolitik sollte sein, trotz bestmöglicher kurativer Medizinleistungen verstärkt in die Prävention zu investieren. Ich bin überzeugt, dass die Apotheker aufgrund ihrer entsprechenden Ausbildung, lokalen Verankerung und ihres niederschwelligen Zuganges wichtige Ansprechpartner für die Bevölkerung darstellen. Wenn es Apotheker auf lokaler Ebene schaffen, die Menschen einerseits zu einem gesunden Lebensstil zu motivieren und jene, die bereits an Diabetes erkrankt sind, in einen strukturierten Versorgungsprozess zu lenken sowie noch nicht diagnostizierte Patienten einer angemessenen Behandlung zuzuführen, so ist dies ein nächster wichtiger Schritt in der optimalen Beratung und Betreuung dieser Patientengruppe. In einem funktionierenden, lückenlosen Gesundheitsnetzwerk spielen meines Erachtens die Apotheker eine sehr wichtige Rolle. Die Implementierung der Apotheken als Teil der integrierten Versorgung und Unterstützer von „Therapie Aktiv“ ist daher als positiv zu bewerten und zu fördern. Pressekonferenz: Oberösterreich – bundesweit schon führend in der strukturierten Diabetikerbetreuung – beschreitet zusätzlich neuen Weg in der Beratung und Betreuung von Patienten mit Diabetes 9. November 2011 | 12.00 Uhr | OÖ. Presseclub, 4020 Linz STATEMENT Mag. Dr. Andrea Wesenauer, Direktorin der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse Oberösterreich nimmt in der Versorgung und Betreuung von Diabetikern österreichweit eine vorbildliche Rolle ein. Die erfolgreiche Behandlung der Typ 2 Diabetes durch ein eigenes „Disease Management Programm“ wurde bereits 2004 unter dem Namen „DIALA“ als Kooperation von Land Oberösterreich und der Sozialversicherung als erstes entsprechendes Projekt in Österreich begonnen und erwies sich bis dato als wahre Erfolgsstory. Im Juli 2011 erfolgte durch Beschluss der Landesgesundheitsplattform der Umstieg auf das bundesweite Programm „Therapie Aktiv“ in dessen Entwicklung schon wesentliche Erkenntnisse aus Oberösterreich eingeflossen waren. Bereits knapp 7.300 Patienten ließen sich bei mehr als 370 Ärzten in Oberösterreich in dieses Programm einschreiben und werden einmal pro Vierteljahr von ihrem Arzt kontrolliert, zusätzlich einmal pro Jahr umfassend beraten1. In Oberösterreich gibt es geschätzte 60.000 bis 70.000 Diabetespatienten – jede Initiative, die noch mehr Betroffene einer strukturierten Betreuung zuführt ist daher zu begrüßen. Die Erweiterung im Sinne einer Kooperation mit den Apotheken ist ein nächster wichtiger Schritt in der Weiterentwicklung der integrierten Versorgung zu sehen. Das gute Vertrauensverhältnis zwischen Apothekern und ihren Kunden und Patienten ist dahingehend verstärkt zu nutzen, effiziente Präventionsmaßnahmen umzusetzen, Risikopatienten einer frühen Diagnose zuzuführen und Diabetiker für die Teilnahme an Therapie aktiv zu „rekrutieren“. Oberösterreich nimmt durch die aktive Unterstützung der Apotheker bei der strukturierten Diabetikerbetreuung erneut eine österreichweit einzigartige Vorreiterrolle ein. Das vorgestellte Pilotprojekt stellt eine sinnvolle Ergänzung zum etablierten „Therapie Aktiv“-Programm dar. Die laufende statistische Erhebung des Pilotprojektes ermöglicht eine relativ kurzfristige Erfolgsüberprüfung. Die strukturierte Betreuung von Diabetes-Patienten ist eine Win-Win-Situation: Der Gesundheitszustand der Betroffenen bessert sich, Spätfolgen wie Fußamputationen und Augenkomplikationen treten weniger gehäuft auf. Jede Investition in dieses Programm zahlt 1 Quelle: http://diabetes.therapie-aktiv.at, Umsetzungsstand vom 02.11.2011 sich also aus. Ökonomisch betrachtet, gehen Experten auch davon aus, dass sich trotz Investition die Gesamtkosten der Diabetikerbetreuung reduzieren werden. Erfolgsstory „Therapie Aktiv“ Regelmäßige Evaluierungen des Programms „Therapie Aktiv“ zeigten bisher bei allen wichtigen medizinisch relevanten Parametern wie Blutdruck, Blutfette und HbA1 einen positiven Trend und damit erhebliche Verbesserungen. Das Programm wird bei speziell dafür ausgebildeten Allgemeinmedizinern und Internisten angeboten, die Liste der teilnehmenden Mediziner liegt bei der OÖGKK2 auf. Für die Programmteilnehmer fallen, mit Ausnahme eines geringfügigen Beitrags für Schulungsunterlagen im Falle einer Schulung, keine Kosten an. Eine bedeutende Stellung nimmt in diesem Ablauf das Heranführen der Patienten an Selbstbestimmung und Selbstmanagement ein. Es fördert die Fähigkeit der Patienten, gemeinsam mit dem behandelnden Arzt Zielvorstellungen zu entwickeln und aktiv am Programm teilzunehmen. Grundlage des Programms ist neben der Diagnose „Diabetes Typ 2“ eine BasisUntersuchung und eine individuelle Risikobewertung. Darauf aufbauend werden in der Folge gemeinsam von Arzt und Patient individuelle Zielwerte in Form einer Zielvereinbarung und ein Behandlungsplan festgelegt. Ziele sind der Erhalt und die Wiederherstellung der Symptomfreiheit ebenso wie die Vermeidung von Akutkomplikationen und Folgeerkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Amputation, Blindheit, Nierenversagen und der „Diabetiker-Fuß“, der im Extremfall zur Amputation führen kann. Diese Folgeschäden können durch eine gute ärztliche Betreuung sowie durch aktive Mitarbeit des Patienten weitgehend vermieden werden. Die relevanten Vitalwerte wie Blutdruck und Blutzucker werden im Rahmen von Therapie aktiv viermal jährlich überprüft. Die formulierten Ziele und Kontrollwerte werden schriftlich in einem Diabetespass, den der Patient ausgehändigt bekommt, festgehalten. Ein strukturiertes, begleitendes Qualitätsmanagement verpflichtet Arzt und Patient zu Transparenz anhand durchgängiger Dokumentation. Während der Betreuung kümmert sich der Arzt nicht nur um eine dem Krankheitsverlauf angepasste medikamentöse Betreuung, sondern gibt darüber hinaus Tipps und Schulungen zur Adaption des Lebensstils: Ernährung, Bewegung, Nichtraucherberatung. Die Landesgesundheitsplattform hat auch die 50:50-Finanzierung des Programmes und einen Finanzplan bis 2013 beschlossen, dann sollen weitere Evaluierungsergebnisse vorliegen. Um die Wirksamkeit des Projekts beurteilen zu können, wird das Zusatzmodul gemeinsam mit dem Kernprogramm Therapie Aktiv von der OÖGKK in Zusammenarbeit mit dem österreichweiten Competence Center und dem oö. Institut für Gesundheitsplanung evaluiert. 2 aktuelle Liste auf: www.ooegkk.at Pressekonferenz: Oberösterreich – bundesweit schon führend in der strukturierten Diabetikerbetreuung – beschreitet zusätzlich neuen Weg in der Beratung und Betreuung von Patienten mit Diabetes 9. November 2011 | 12.00 Uhr | OÖ. Presseclub, 4020 Linz STATEMENT Dr. Erwin Rebhandl Präsident Verein AM PLUS, Allgemeinmediziner Patienten mit chronischen Erkrankungen, im speziellen Diabetiker, benötigen ein strukturiertes Management ihrer Krankheit sowie eine entsprechende Langzeitbetreuung. Durch den „oberösterreichischen Weg“, nämlich die Etablierung des Projektes DIALA, der strukturierten Diabetikerbetreuung und die im heurigen Jahr erfolgte Eingliederung in das bundesweite Disease-Management-Programm „Therapie Aktiv – Diabetes im Griff“ konnte eindrucksvoll gezeigt werden, dass durch Schulung mit nachfolgender strukturierter Betreuung eine deutliche Verbesserung der relevanten Gesundheitsparameter erreicht wird. Die Ziele im Umgang mit der Erkrankung und einer optimalen Versorgung von Patient/innen mit Diabetes sind: • Prävention • Die frühzeitige Diagnosestellung und Einleitung einer angemessenen Behandlung • Die Erreichung einer optimalen Stoffwechseleinstellung durch Lebensstil und medikamentöse Behandlung • Die Vermeidung oder Verzögerung von Folgeschäden und Spätfolgen wie Erblindung, Nierenversagen, Nervenschädigung und diabetisches Fußsyndrom, Herzinfarkt und Schlaganfall • Die Vermeidung von Nebenwirkungen der Therapie • Die Motivation zur eigenverantwortlichen und aktiven Mitarbeit • Die gezielte Beratung in Bezug auf Lebensstil-Anpassungen (Ernährung, Rauchen, Bewegung etc.). Das Leistungsportfolio der Apotheker im Rahmen des „Pilotprojekt OÖ“ Das oberösterreichische Gesundheitswesen ist von einer konstruktiven und partnerschaftlichen Zusammenarbeit aller Stakeholder und Gesundheitsberufe geprägt. Nicht ohne Grund ist Oberösterreich auch das erfolgreichste Bundesland des „Therapie Aktiv“Programmes. Im Auftrag der Österreichischen Apothekerkammer wurde vom Verein AM PLUS, der Initiative für Allgemeinmedizin und Gesundheit, ein Konzept erarbeitet, welches vorsieht, dass Apotheker nach einem strukturierten Prozess in die Früherkennung und Betreuung von Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 mit einbezogen werden. Das Konzept definiert jene Leistungen, welche von den teilnehmenden Apotheken im Rahmen des Pilotprojektes vorgenommen und statistisch erfasst werden sowie das Schulungsprogramm für die Apotheken. Folgende Aufgaben sind für Apotheker im Rahmen der gemeinsamen integrierten Betreuung von Diabetikern in Oberösterreich für das „Pilotprojekt OÖ“ geplant: • • • Mittels Fragebogen („FINDRISK“) werden in der Apotheke bisher noch nicht diagnostizierte Personen mit hohem Risikopotenzial herausgefiltert und zum Arzt zur Abklärung und Diagnosestellung geschickt. Diagnostizierte Diabetiker werden von der Apotheke für die Aufnahme in das Programm „Therapie Aktiv“ bei dem/der betreuenden Hausarzt/Hausärztin motiviert. Wenn kein am Disease-Management Programm Diabetes teilnehmender Arzt zur Verfügung steht, betreut die Apothekerin/der Apotheker nach einem strukturierten Apothekenbetreuungsprogramm mit definierten Vorgaben, in abgestimmter Ergänzung zur Diagnose und Therapie des behandelnden Arztes. Das Gesamtprojekt und das definierte Aufgabenspektrum wurde allen relevanten Körperschaften und Institutionen (Land OÖ., OÖ. Gebietskrankenkasse, Hauptverband, Ärztekammer, Apothekerkammer, Österr. Diabetesgesellschaft-ÖDG, OÖ. Gesellschaft für Allgemeinmedizin-OBGAM, Selbsthilfegruppe Diabetes und anderen) abgestimmt. Das Projekt wird von allen als weitere Unterstützung für „Therapie aktiv – Diabetes im Griff“ gesehen und man erhofft sich positive Auswirkung auf die Teilnahme an diesem DiseaseManagement-Programm. Umfangreiches Schulungsprogramm für Apotheker erarbeitet Speziell für das Pilotprojekt OÖ wurde, unter der Berücksichtigung der strategischen Zielsetzung, ein eigenes Schulungsprogramm für die Apotheker erarbeitet. Ziel ist die Vorbereitung und Schulung der Apotheker, um definierte Teilbereiche der Diabetesbetreuung in Oberösterreich gemeinsam und unterstützend mit den bisher eingebundenen Berufsgruppen vornehmen zu können. Die Zielgruppe sind Pharmazeuten aus am „Pilotprojekt OÖ“ teilnehmenden Apotheken. Im Rahmen eines zweitätigen Trainings werden je ein Tag Theorie und ein Tag Praxis (in Form von Workshops) vermittelt. Alle erforderlichen Unterlagen zur Dokumentation und Erfassung der Untersuchungsergebnisse wurden erarbeitet. Im Schulungsprogramm werden alle Unterlagen, deren Handhabung und auch die Gesprächsführung mit den Kunden trainiert und erprobt. Die Fragebögen können größtenteils von Kunden in der Apotheke selbstständig ausgefüllt werden. Folgende Unterlagen wurden erstellt bzw. stehen zur Verfügung: • „FINDRISK“-Fragebogen • Dokumentationsbogen (in Abstimmung an die Therapie Aktiv-Unterlagen) • EQ-5D Fragebogen (in Abstimmung an die Therapie Aktiv-Unterlagen) • Patientenfragebogen Die ersten Schulungen finden Mitte November statt, weitere Termine sind in Planung. Pressekonferenz: Oberösterreich – bundesweit schon führend in der strukturierten Diabetikerbetreuung – beschreitet zusätzlich neuen Weg in der Beratung und Betreuung von Patienten mit Diabetes 9. November 2011 | 12.00 Uhr | OÖ. Presseclub, 4020 Linz STATEMENT Mag. pharm. Thomas Veitschegger Präsident der Apothekerkammer Österreich - Landesgeschäftsstelle Oberösterreich Durch unsere vielen Beratungsgespräche mit chronisch Kranken wissen wir Apotheker, wie wichtig eine ganzheitliche Betreuung dieser Patientengruppe(n), im Speziellen die Beratung von Diabetikern, ist. Diabetes ist heimtückisch, denn Patienten merken lange nichts von ihrer Erkrankung. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto mehr Folgeschäden, die Augen, Nieren, Nerven sowie Gefäße (Herzinfarkt, Schlaganfall, etc.) betreffen, können verhindert werden. Neben einer möglichst frühen Entdeckung und Behandlung der Erkrankung gilt es, Präventionsmaßnahmen zu unterstützen. Eines der wichtigsten Ziele der Gesundheitspolitik sollte sein, die noch nicht diagnostizierten Diabetiker zu „finden“ und sie einer angemessenen Therapie zuzuführen. Dabei beschreiten wir in Oberösterreich einen neuen Weg, indem die Apotheker – noch stärker als bisher – nach einem strukturierten Prozess in die Betreuung von Diabetikern miteinbezogen werden. Finden von Diabetikern und Motivation zur Teilnahme an „Therapie Aktiv“ Im Juli dieses Jahres wurde auch in Oberösterreich auf das Disease Management Programm (DMP) „Therapie Aktiv – Diabetes im Griff“ umgestellt. Die Apothekerkammer Oberösterreich hat in den letzten Wochen ein Konzept vorgestellt, das den Beitrag der Apotheker zum „Therapie Aktiv – Diabetes im Griff“-Programm untermauert. In einem Pilotprojekt möchten wir aufzeigen, dass wir bei der Früherkennung als auch bei der Motivation der Diabetiker zur Teilnahme an „Therapie Aktiv“ wesentlich unterstützen können. In den letzten Wochen wurden unsere Konzeptvorschläge mit allen relevanten Partnern des oberösterreichischen Gesundheitswesens abgestimmt, sodass das Pilotprojekt 2012 umgesetzt wird. Damit können wir gemeinsam mit den Ärzten und allen an der Betreuung von Diabetikern beteiligten Berufsgruppen – im Sinne einer lückenlosen Versorgung – die Lebensqualität der Betroffenen verbessern, manche Folgeerkrankungen, die durch Diabetes herbeigeführt werden, verhindern und dem oberösterreichischen Gesundheitssystem – dem Land und den Krankenkassen – Einsparungspotenziale liefern. Im November finden bereits die ersten Einschulungen der teilnehmenden Apothekenteams statt, damit wir im Jänner 2012 starten können. Das Schulungsprogramm wurde speziell für das Pilotprojekt OÖ unter der Berücksichtigung der strategischen Zielsetzung erarbeitet. Ziel ist die Vorbereitung und Schulung der Apotheker, um definierte Teilbereiche der Diabetesbetreuung in Oberösterreich gemeinsam und unterstützend mit den bisher eingebundenen Berufsgruppen vornehmen zu können. Drei Handlungsfelder als wesentliche Aufgaben der Apotheker im Pilotprojekt Das Pilotprojekt sieht drei Handlungsfelder für Apotheken vor: Zum Ersten die Unterstützung bei der „Suche“ nach noch nicht diagnostizierten Diabetikern. Dazu werden in der Apotheke mittels so genannter FINDRISK-Fragebögen bisher noch nicht diagnostizierte Personen mit hohem Diabetes-Risikopotenzial herausgefiltert. Diabetes-Risikopatienten werden anhand des FINDRISK nach klar definierten Kriterien befragt und bei entsprechendem Ergebnis an den Arzt zur weiteren Abklärung verwiesen. Zum Zweiten sieht das Pilotprojekt die Unterstützung bei der Motivation und Betreuung von Personen mit diagnostizierter Diabetes in enger Abstimmung mit dem laufenden DMP „Therapie Aktiv“ vor. Dabei geht es vor allem um die Förderung zur Teilnahme am Programm selbst. Drittens werden auch die Apotheken selbst Beratungsleistungen anbieten – und zwar dort wo kein an Therapie Aktiv teilnehmender Hausarzt zur Verfügung steht. Hier werden die Apotheken mit dem Hausarzt des Patienten zusammenarbeiten und (nicht-ärztliche) Beratungsleistungen aus dem Therapie Aktiv Programm übernehmen. Vor allem bei Personen mit einem noch nicht hochgradig ausgeprägten Risiko geht es zusätzlich um die Motivation der Betroffenen zu einer positiven Lebensstiländerung. Geschulte Apotheker unterstützen anhand eines strukturierten Betreuungsprozesses Wenn kein an „Therapie Aktiv“ teilnehmender Arzt in der näheren Umgebung des betroffenen Patienten zur Verfügung steht, unterstützt die Apotheke nach einem strukturierten Apothekenbetreuungsprogramm mit definierten Vorgaben, in abgestimmter Ergänzung zur Diagnose und Therapie des behandelnden Arztes. Das vorgestellte Pilotprojekt stellt eine sinnvolle Ergänzung zur etablierten strukturierten Betreuung dar und kann bundesweit als Vorbild dienen. Die Schlussfolgerung künftig erfolgreicher Kooperationsmodelle muss sein, dass der Patient im Mittelpunkt steht, davon profitieren kann und optimal betreut wird. Fact-Sheet Pilotprojekt OÖ Integrierte Betreuung von Patienten mit Diabetes Typ 2 In Österreich geht man von ca. 600.000 Patienten mit Diabetes mellitus aus; das sind rund 7-8 % der österreichischen Bevölkerung. Die Anzahl der diagnostizierten Patienten mit Diabetes wird auf 420.000 für Österreich und ca. 70.000 für Oberösterreich geschätzt. Den Angaben der Österreichischen Diabetes 1 Gesellschaft (ÖDG) zufolge sind ca. 180.000 Österreicher noch nicht diagnostiziert. Diese Angaben beziehen sich auf die Gesamtbevölkerung in Österreich und sind in Relation mit der demografischen Entwicklung zu sehen. Ziele einer optimalen Versorgung von Patienten mit Diabetes: 2 Frühzeitiges Finden unbekannter Patienten mit Diabetes und Zuführung zu einer angemessenen Behandlung. Erreichung einer optimalen Blutzuckereinstellung durch Lebensstil und Medikamente Vermeidung oder Verzögerung von Folgeschäden und Spätfolgen wie Erblindung, Nierenversagen, Nervenschädigung und diabetisches Fußsyndrom, sowie Herzinfarkt und Schlaganfall Vermeidung von Nebenwirkungen der Therapie Motivation zur eigenverantwortlichen und aktiven Mitarbeit Gezielte Beratung in Bezug auf Lebensstil-Anpassungen (Ernährung, Rauchen, Bewegung etc.) Das Leistungsportfolio der Apotheker im Rahmen des Pilotprojekt OÖ Ein wichtigstes Ziel der Gesundheitspolitik gemäß einer optimalen Versorgung von Diabetiker sollte sein, „unbekannte“ Patienten mit Diabetes zu finden und sie einer angemessenen Behandlung zuzuführen. Bei dieser „Suche“ soll in Oberösterreich ein neuer Weg beschritten werden, indem Apotheker nach einem strukturierten Prozess in die Früherkennung und Betreuung von Patienten mit Diabetes miteinbezogen werden. Folgende Aufgaben sind für die teilnehmenden Apothekenteams im Rahmen der gemeinsamen integrierten Betreuung von Diabetikern in Oberösterreich für das „Pilotprojekt OÖ“ geplant: Mittels Fragebogen (FINDRISK) werden in der Apotheke bisher noch nicht diagnostizierte Personen mit hohem Risikopotenzial herausgefiltert und zum Arzt zur Abklärung und Diagnosestellung geschickt. Diagnostizierte Diabetiker werden von der Apotheke für die Aufnahme in das Programm „Therapie Aktiv“ beim betreuenden Hausarzt motiviert. Wenn kein am Disease-Management Programm Diabetes teilnehmender Arzt zur Verfügung steht, betreut die Apotheke nach einem strukturierten Apothekenbetreuungsprogramm mit definierten Vorgaben, in abgestimmter Ergänzung zur Diagnose und Therapie des behandelnden Arztes. 1 Vgl. Presseaussendung „Diabetes: Die Zukunft hätte schon beginnen müssen“, ÖDG, November 2010, Vgl. Presseaussendung der Österreichischen Apothekerkammer LGS Oberösterreich, Mai 2011 2 Vgl. ÖDG, Diabetes mellitus – Leitlinien für die Praxis, überarbeitete und erweiterte Fassung, 2009 Pressekonferenz 9. November 2011, Linz Seite 1 / 3 Fact-Sheet Pilotprojekt OÖ Integrierte Betreuung von Patienten mit Diabetes Typ 2 Projektkonzeption Im Auftrag der Österreichischen Apothekerkammer wurde vom Verein AM PLUS, der Initiative für Allgemeinmedizin und Gesundheit das Konzept für das Pilotprojekt OÖ erarbeitet. Das Konzept definiert jene Leistungen, welche von den Apotheken im Rahmen des Piloten vorgenommen und statistisch erfasst werden sowie das Schulungsprogramm für die Teilnehmer am Pilotprojekt. Schulungsprogramm für teilnehmende Apotheker Speziell für das Pilotprojekt OÖ wurde, unter der Berücksichtigung der strategischen Zielsetzung, ein eigenes zweitägiges Schulungsprogramm für die Apotheker erarbeitet. Ziel ist die Vorbereitung und Schulung der Apotheker, um definierte Teilbereiche der Diabetesbetreuung in Oberösterreich gemeinsam und unterstützend mit den bisher eingebundenen Berufsgruppen vornehmen zu können. Im Zweitagestraining werden alle Dokumentationsunterlagen, deren Handhabung sowie die Gesprächsführung mit Risikopatienten bzw. Diabetikern trainiert und erprobt. Teilnehmer am Pilotprojekt Die Zielgruppe sind Pharmazeuten aus am „Pilotprojekt OÖ“ teilnehmenden Apotheken. Statistikkonzept und Dokumentationsunterlagen Alle erforderlichen Unterlagen zur Dokumentation und Erfassung der Untersuchungsergebnisse im Rahmen des Pilotprojektes wurden in Abstimmung an die Therapie Aktiv erarbeitet um Doppelgleisigkeiten zu vermeiden. FINDRISK Fragebogen Dokumentationsbogen (in Abstimmung an die Therapie Aktiv Unterlagen) EQ-5D Fragebogen (in Abstimmung an die Therapie Aktiv Unterlagen) Patientenfragebogen Starttermin für das erste Schulungswochenende 18. und 19. November 2011 (20 bis 25 Teilnehmer) Referentenpool AM PLUS Thema: Einführung DMP Therapie aktiv – Diabetes im Griff Dr. Erwin Rebhandl, Dr. Wolfgang Hockl, Dr. Wolfgang Zillig, Dr. Franz Burghuber Thema: Grundlagen der Diabeteserkrankung (nach ÖDG-Leitlinien) Medizinischer / fachärztlicher Teil: Univ.-Prof. Dr. Martin Clodi, Dr. Johann Ecker Pharmazeutischer Teil: Mag. Dr. Silvia Hetz, Mag. Martina Anditsch Thema: Rolle und Aufgaben des Apothekenteams im Pilotprojekt Mag. Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr, Mag. Dr. Karin Rahman Thema: Gesprächsführung und Motivation Mag. Marion Kronberger, Mag. Dr. Claudia Hockl Pressekonferenz 9. November 2011, Linz Seite 2 / 3 Fact-Sheet Pilotprojekt OÖ Integrierte Betreuung von Patienten mit Diabetes Typ 2 Apotheken in der Versorgungskette von Diabetiker/innen In einem funktionierenden Gesundheitsnetzwerk können wertvolle Leistungen in der Betreuung von Diabetiker/innen durch fachkundige Apotheker/innen erbracht werden. In vielen europäischen Ländern ist dieses Modell der Kooperation zwischen Allgemeinmediziner/innen und Apotheker/innen im Bereich Disease Management bereits seit vielen Jahren erprobt und erfolgreich im Einsatz. Prävention Allgemein- Diagnose Facharzt mediziner Gesunde Ernährung, Ca. 600.000 körperliche Aktivität, Diabetiker/innen in 1 Spital+Rehab Dialyse Strukturierte Regelmäßige Jährlich ca 2.500 Betreuung schafft Überweisungen Amputationen , kostet in Österreich 2 Ein Dialysepatient Awareness Österreich – Tendenz nachgewiesenen durch den Hausarzt rd. 600 Erblindungen jährlich rund nicht erst ab 50, steigend! Frühzeitige therapeutischen & im Rahmen 3 pro Jahr , € 65.000,- Vorsorge- Diagnose ist für den ökonomischen strukturierter Jährlich rd. 1.200 untersuchungen. Krankheitsverlauf Mehrwert! Betreuung ist absolut neue Dialysefälle (ca Prävention ist eine wichtig! essenziell! 5 1/3 davon sind Diabetiker/innen4, umfassende Aufgabe für alle im deutlich erhöhtes Berufsgruppen im Risiko für Herzinfarkt, Gesundheits-wesen Bypass, Schlaganfall EXTRAMURAL MOTIVATION THERAPIE- TREUE INTRAMURAL SELBSTMANAGEMENT Bereiche der Unterstützung durch Apotheken im Rahmen der Betreuung von Diabetiker/innen Dämpfungs- und Sparpotenziale im intramuralen Bereich durch gezielte Maßnahmen im extramuralen Bereich! 1) Vgl. ÖDG, November 2010 2) Vgl. Daten der CODE 2-Studie und 5 Jahres Bilanz der St. Vincent Deklaration umgelegt auf Österreich; Vgl. Kongressjournal der Wiener Med. Wochenschrift 11/09 (In Österreich leiden etwa 22.500 Menschen am Diabetischen Fußsyndrom (DFS), jährlich werden etwa 2.400 Amputationen durchgeführt. Das Lebenszeitrisiko bei Diabetikern ein DFS zu entwickeln liegt bei etwa 25%) 3) Daten der CODE 2-Studie und 5 Jahres Bilanz der St. Vincent Deklaration umgelegt auf Österreich 4) Vgl. Jahresbericht 2009, Österreichisches Dialyse- und Transplantationsregister (ÖDTR) der Österreichischen Gesellschaft für Nephrologie in Zusammenarbeit mit Austrotransplant, erstellt von der Arbeitsgemeinschaft Österreichisches Dialyse- und Transplantationsregister (ARGE ÖDTR); URL: http://www.nephro.at/oedr2009/JB_2009_72.pdf, Zugriff: 14.06.2011; Vgl. Daten der CODE 2-Studie und 5 Jahres Bilanz der St. Vincent Deklaration umgelegt auf Österreich 5) Im Vergleich dazu: die direkten Jahreskosten für einen Diabetiker liegen bei rund € 5.500,-; die indirekten Kosten (z.B.: Arbeitsunfähigkeit) bei rund € 5.000,- Pressekonferenz 9. November 2011, Linz Seite 3 / 3