MEMO/04/131 Brüssel, den 1. Juni 2004 Bericht über die Qualität der Badegewässer 2003 – Überblick über die Ergebnisse der einzelnen Mitgliedstaaten Österreich Die Qualität der österreichischen Badegewässer ist konstant gut. Die Konformität mit den zwingenden Werten stieg auf 97,4 %. Die Konformität mit den strengeren Leitwerten der Richtlinie betrug 80 % - ein Rekord für Österreich. Auch die Überwachung der Gewässer ist in Österreich gut. Belgien Die belgischen Küstengewässer waren auch in der Saison 2003 zu 100 % konform mit den zwingenden Werten der Richtlinie. Allerdings fielen die Werte für die Binnengewässer im Jahr 2003 um zehn Prozentpunkte auf nur 84,3 % der zwingenden Werte. Dänemark Dänemark konnte die besten je erzielten Ergebnisse für Küstengewässer vorweisen und erreichte einen Konformitätsgrad von über 96 % sowohl für Küsten- als auch Binnengewässer. Bei beiden Gewässertypen entsprachen mehr Badegewässer den strengeren Leitwerten als in den vorangegangenen Jahren. Die Anzahl der Badegebiete in Binnengewässern blieb konstant. Deutschland Die Qualität der Badegewässer verbesserte sich 2004 für Küsten-, doch insbesondere für Binnengewässer, wodurch der Abwärtstrend der vergangenen Saison gestoppt wurde. Die Konformität beträgt für Küstengewässer 97 % und für Binnengewässer 95 %. Im Vergleich zur Saison 2002 verringerte sich die Anzahl der deutschen Badegebiete um 1,5 %. In Deutschland gibt es insbesondere im Bereich der Binnengewässer eine steigende Anzahl von Stränden, an denen das Baden verboten wird (ca. 2,5 %). Spanien Spanien konnte das Niveau des letzten Jahres für die Küstengewässer halten, und es entstanden einige neue Badegebiete an den Küsten. Die Konformität von Spaniens Binnengewässern, und das ist die größte Überraschung dieses Berichts, schnellte um mehr als 10 Prozentpunkte auf fast 96 % nach oben. Die Kommission bedauert, dass Spanien wieder einmal 5 % seiner Badegebiete an Binnengewässern gestrichen hat. Seit 1994 hat Spanien auf diese Weise 65 % seiner Badegebiete an Binnengewässern verloren. Natürlich steigt der Konformitätsgrad stärker, wenn mehr „schwierige“ Gebiete von der Liste gestrichen werden. Finnland Die Qualität der finnischen Binnengewässer ist auf dem hohen Niveau von 97,6 %, doch wurde ein Rückgang um fünf Prozentpunkte (von 98 % im Jahr 2002 auf 93 % im Jahr 2003) bei den Küstengewässern verzeichnet. Dies ist auf eine zunehmend unzureichende Probenahme an Küstengebieten (4,9 %) und das Badeverbot an 1 % der Küstenstrände zurückzuführen. Die Kommission bedauert, dass Finnland 12 % seiner Badegebiete an den Küsten und 4 % der Badegebiete an den Binnengewässern im Jahr 2003 gestrichen hat. Frankreich Frankreich hat 2003 in Bezug auf die Konformität mit der Richtlinie erhebliche Fortschritte erzielt, sowohl bei den Küsten- als auch Binnengewässern. Für beide beträgt der Konformitätsgrad ca. 95 %. Im Vergleich zu 2002 wurden die Strände viel besser überwacht und es gab keine Badeverbote. Leider strich Frankreich 2003 fast 4 % seiner Badegebiete an Binnengewässern. Griechenland Wieder erreichte Griechenland mit einem Konformitätsgrad von 99,9 % überdurchschnittlich gute Ergebnisse. Alle Binnengewässer sind konform, auch wenn für das gesamte Land nur vier Binnengewässer angegeben wurden, was sehr gering erscheint. Mehr als 97 % der Küstengewässer entsprechen den Leitwerten der Richtlinie, was auf eine sehr hohe Qualität hinweist. Die Überwachung wird ordnungsgemäß durchgeführt, und an keinem der aufgeführten Strände herrscht Badeverbot. Außerdem schuf Griechenland 2003 ein weiteres Prozent an Badegebieten an Küstengewässern. Irland In Irland ist im Vergleich zu 2002 ein leichter Rückgang der Qualität der Badegewässer an Küsten zu verzeichnen. Die Qualität ist weiterhin sehr gut, insbesondere bei den Binnengewässern, wo, wie schon zuvor, ein Konformitätsgrad von 100 % erreicht wurde. Dennoch ist die Kommission der Ansicht, dass eine Anzahl von nur neun klassifizierten Badegebieten im Vergleich zu anderen am Atlantik liegenden oder sogar nördlichen Mitgliedstaaten zu gering ist. In keinem der Gebiete gilt Badeverbot und es wurden 2003 keine Badegebiete von der Liste gestrichen. Italien Italien hielt das Niveau der Qualität seiner Küstengewässer (95,4 % Konformität im Jahr 2003), doch fiel das zweite Jahr in Folge die Qualität der Binnengewässer. Der Konformitätsgrad mit den zwingenden Werten fiel von 93,6 % im Jahr 2001 auf 76,1 % im Jahr 2002 und auf den geringen Wert von 70,6 % im Jahr 2003. 2 Die Behörden teilten der Kommission mit, dass dieser Rückgang im Bereich der Binnengewässer auf Dürren zurückzuführen ist. Auch die Anzahl der Badegebiete mit Badeverbot stieg zum zweiten Mal in Folge stark an. Im Jahr 2003 wurde für mehr als 27 % aller italienischen Binnengewässer ein Badeverbot ausgesprochen. Im Vergleich dazu waren es 2002 nur 14,8 %. Die Kommission ist über diese Entwicklung verwundert und wird von Italien eine Erklärung verlangen. Luxemburg Luxemburg verfügt über lediglich 20 klassifizierte Badegewässer. Über drei dieser Gebiete (15 %) wurde mehrere Jahre lang ein Badeverbot verhängt. Die Kommission ist besorgt darüber, dass seit 1998 keine Fortschritte in Richtung Verbesserung und Wiedereröffnung dieser drei Gebiete gemacht wurden. Darüber hinaus war eine der 17 übrigen Gebiete nicht konform, wodurch der Konformitätsgrad 2003 insgesamt nur 80 % betrug. Niederlande Die Niederlande haben ein überragendes Ergebnis erzielt: eine Konformität von 100 % für die Küstengebiete und 98,4 % für die Binnengewässer, gute Überwachung und kaum Badeverbote. Für diese Saison haben die Niederlande vier weitere Badegebiete an Binnengewässern hinzugefügt, so dass sie hier nun über eindrucksvolle 561 Gebiete verfügen. Portugal Mit einem Konformitätsgrad von 98,4 % für Küstengewässer und 96,4 % für Binnengewässer, keine Badeverboten und sehr guten Überwachungsmaßnahmen kann Portugal weiterhin eine ausgezeichnete Konformität mit den zwingenden Werten der Richtlinie aufweisen. Doch während 90 % der Badegewässer an den Küsten mit den strengeren (nicht zwingenden) Leitwerten konform sind, erreichen nur 11 % der Binnengewässer dieses Qualitätsniveau. Dies weist darauf hin, dass viele Binnengewässer die zwingenden Werte nur sehr knapp erfüllen und in diesem Bereich noch Handlungsbedarf besteht. Im Vergleich zur Saison 2002 hat Portugal der Liste überwachter Badegewässer weitere neun Badegebiete an den Küsten und ganze 13 Gebiete an Binnengewässern (+30 %) hinzugefügt. Schweden Schweden erreichte 2003 einen hohen Konformitätsgrad (96,3 % für Küstengewässer und 98,5 % für Binnengewässer). Die Überwachung findet auf einem hohen Niveau statt. Es gab keine Badeverbote, und Schweden erhöhte die Anzahl der aufgelisteten Badegebiete an Binnengewässern. Dieses und andere Beispiele machen deutlich, dass bei einer guten Qualität der Badegewässer keine Streichungen oder Badeverbote erforderlich sind. Vereinigtes Königreich Das Vereinigte Königreich erreichte einen sehr hohen Konformitätsgrad mit der Richtlinie (98,4 % für Küstengewässer und 100 % für Binnengewässer). Die Überwachungshäufigkeit wird eingehalten, an keinem der aufgeführten Strände gibt es ein Badeverbot, und es wurden 2003 sieben neue Badegebiete an der Küste geschaffen. Einziger Kritikpunkt ist die geringe Anzahl von nur elf Badegebieten an Binnengewässern, was im Vergleich zu anderen am Atlantik liegenden oder sogar nördlichen Mitgliedstaaten zu wenig ist. 3 Weitere Informationen: Siehe auch heutige Pressemitteilung IP/04/698. Der Bericht über die Qualität der Badegewässer 2003 sowie die CD-ROM sind über die Kommissions-Webseite zur Qualität der Badegewässer erhältlich: http://www.europa.eu.int/water/water-bathing/report.html 4