Szenarien der Mobilitätsentwicklung unter Berücksichtigung

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Szenarien der Mobilitätsentwicklung unter Berücksichtigung
von Siedlungsstrukturen bis 2050
Kurzfassung FE 70.0757/2004, Abschluss 31.5.2006
Forschungsstelle: TRAMP – Traffic and Mobility Planning GmbH, Deutsches Institut für Urbanistik (Difu), Institut für
Wirtschaftsforschung Halle (IWH), TU Dresden (TUD), Omniphon GmbH
Bearbeiter: Sven Oeltze (TRAMP GmbH, Projektleitung), Tilman Bracher, Volker Eichmann (alle Difu), Dr. habil.
Christian Dreger, Prof. Dr. Udo Ludwig (alle IWH), Prof. Dr. Dieter Lohse, Frank Zimmermann (TUD), Jochen Heller
(Omniphon)
Auftraggeber: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
In den kommenden Jahrzehnten wird in Deutschland mit einer alternden Gesellschaft und sinkender
Einwohnerzahl gerechnet. Anhand von zwei Szenarien wurde ermittelt, wie sich dies auf die Sied
lungsstruktur und die Mobilität bis zum Jahr 2050 auswirken kann.
Die Szenarien und die zu berücksichtigenden Kernparameter wurden auf der Basis einer Expertenbe
fragung sowie im Rahmen zweier Workshops unter Beteiligung eines 28köpfigen Expertenkreises aus
Wissenschaftlern und Praktikern verschiedener Disziplinen erarbeitet. Die beiden Szenarien berück
sichtigen, dass Lebensformen in größeren Orten (z. B. für Senioren wegen des besseren Wohnungs
angebots und der schlechten Versorgungslage auf dem Land) attraktiver werden können. Sie berück
sichtigen auch, dass Preise für Verkehrsgüter überproportional steigen können, beispielsweise wegen
stark steigender Preise für Energie, Rohstoffe oder die Infrastruktur.
Auf der Grundlage bereits abgeschlossener Studien wurden die Raumordnungsregionen Deutsch
lands in drei Gruppen œ wachsende, mittlere und schrumpfende Regionen œ eingeteilt. Für die Re
gionstypen wurde ein konsistentes Gesamtbild zu den Fragen Demografie, Wirtschaft und Sied
lungsstruktur entwickelt. Als Ergebnis der Berechnungen liegen Mobilitätskennziffern für den Perso
nenverkehr der privaten Haushalte bis zum Jahr 2050 jeweils nach Regionstypen und Szenarien vor.
Ergebnisse
Bevölkerung, Wirtschaft und Verkehr werden sich regional sehr unterschiedlich entwickeln. Die
‡schrumpfenden— Regionen mit geringem Wirtschaftswachstum liegen vor allem in Ostdeutschland. Zu
den ‡wachsenden— wirtschaftsstarken Regionen gehören die Räume um München, Stuttgart oder
Hamburg und einige andere Regionen in den alten Bundesländern. In den schrumpfenden Regionen
werden der Pkw-Bestand und die Verkehrsleistungen sowohl des ÖV und als auch des MIV in beiden
Szenarien zurückgehen. In den wachsenden Regionen wachsen auch die Verkehrsmengen.
Motorisierung und Verkehrsleistung hängen vor allem von Wohlstand, Verkehrspreisen und Führer
scheinbesitz ab. Viele ältere Menschen werden mobiler sein als heute. Der Anteil derer, die dann noch
über Führerschein und Pkw verfügen können, wird steigen. Der motorisierte Individualverkehr wird der
dominierende Verkehrsträger bleiben, Fußverkehr und Radverkehr und auch der ÖV-Anteil verändern
sich nur gering. Der Kfz-Verkehr und die Motorisierung werden im Bundesdurchschnitt œ je nach Sze
nario œ zunächst über einen kürzeren oder längeren Zeitraum noch moderat wachsen und sich dann
auf einem annähernd stabilen Wert einpegeln oder œ beim Eintritt starker Preissignale œ sogar sinken.
Die Infrastruktur- und Verkehrsplanung (BVWP) von Bund, Ländern und Gemeinden steht damit vor
neuen Aufgaben. Neben der Bewältigung hoher Verkehrsmengen in wachsenden Regionen gilt es, mit
starken Nachfragerückgängen in schrumpfenden Regionen umzugehen. Im Straßenverkehr wird der
Anteil der älteren Menschen zu Fuß und im Auto stark zunehmen. Darunter werden auch immer mehr
Hochbetagte sein. Wegen der abnehmenden Schülerzahlen und der rückläufigen Bevölkerung wird es
der ÖPNV in seiner bisherigen Form œ insbesondere im ländlichen Raum œ schwerer haben, dort
seine Aufgabe der Daseinsvorsorge noch zu erfüllen.
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