Man soll lieber lachen als plärren

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Kultur regional
Schwäbische Zeitung
Montag, 22. November 2004 / Nr. 271
Wer Was Wann Wo
KULTUR
IN KÜRZE
Was passiert, wenn der volle Klang
einer Hammond B3 Orgel mit dem
„dirty“ Sound eines Tenor- oder Baritonsaxophons zusammenkommt, ist
am Freitag, 26.November, um 20.30
Uhr im Jazzpoint-Clublokal „Schwarzer Hasen“ in Wangen-Beutelsau zu
erleben. „Ham and Sax“ nennen sich
die drei Lokalmatadoren Thomas Lay
(Klarinette und Saxophone) aus
Kressbronn, Klaus Mader (Gitarre)
und Pit Fakler (Schlagzeug, Trompete) aus Wangen. Gemeinsam mit
Thomas Bauser aus Freiburg/Breisgau an der Hammondorgel und am
Piano zeigen sie, was entstehen kann
wenn Mainstream Jazz, Latin und
Blues im Mittelpunkt stehen: Groove
bis zum Abwinken! Kartenvorverkauf: Alt's Tabakstube Wangen, Tel.:
(07522) 37 89.
(sz)
Musik
Montag, 22. November
Bregenz: „ABBA Mania“, Festspielhaus, Konzert, 20 Uhr.
„Man soll lieber lachen als plärren“
RAVENSBURG - Für Diskussionsstoff en masse sorgt seit Wochen
der Film „Die Blutritter“ von Douglas Wolfsperger. Am Samstag
Abend standen er und vier der Darsteller im Frauentorkino auf der
Bühne. Gemeinsam berichteten sie
über die Resonanz, die der Film mit
sich gebracht hat.
Von unserem Mitarbeiter
Felix Löffelholz
Samstag Abend, kurz nach 20 Uhr. Ein
Blick ins Frauentorkino: Es ist nicht gerade das typische Wochenend-Kinopublikum, das sich auf den 180 violetten, polsterbezogenen Klappsesseln
niedergelassen hat. Mit einer herzlichen Umarmung begrüßt „Blutritter“Regisseur Douglas Wolfsperger vier
seiner Protagonisten am Eingang zum
nahezu voll besetzten Saal. „Schön,
dass du gekommen bist!“ – Filmemacher und Darsteller sind zwischenzeitlich eng miteinander vertraut, das
spürt man.
Kempten: „STS & Band - Herzverbunden Tour 2004“, bigBOX Allgäu, PH Promotions GmbH & Co. KG, Alpenrosenstraße 1, 0831/ 5705520, 20 Uhr.
Dienstag, 23. November
Kempten: „Hansi Hinterseer mit Band Tour 2004“, bigBOX Allgäu, PH Promotions GmbH & Co. KG, Alpenrosenstraße 1,
0831/ 5705520, 19.30 Uhr.
Ravensburg: „Das Giora Feidman
Quartett“, Konzerthaus, Tango/Klezmer, 20 Uhr.
Weingarten: „Orgelkonzert“, Basilika
Weingarten, mit Ulrike Theresia Wegele,
Werke von G. Böhm, J. S. Bach, J. Haydn,
A. G. Ritter, 20 Uhr.
Mittwoch, 24. November
Überlingen: „Surf Beat und Rock’n Roll
mit The Daredevils“, Gasthaus Krone,
20.30 Uhr.
Bühne
SZ-Kartenverlosung
Diskussion zum Film „Die Blutritter“
Darsteller werden bedroht
So intensiv diese Beziehungen gewachsen sind, so viel Abneigung und
Trennung hat der Film doch auch hervor gerufen. „Es ist ganz schlimm“, erzählt Georg Baumeister, der im Film als
Blutreiter und Bauer gezeigt wird. „Ich
erhalte Anrufe und Drohungen. Die
Leute in der Kirche stehen lieber, als
sich zu mir in die Bank zu setzen. Man
kommt sich vor wie ein Aussätziger.“
Ob er sich einen Grund für seine Ausgrenzung vorstellen kann? „Vielleicht
meinen manche Leute, dass man keinen Film über den Blutfreitag drehen
darf.“
Von einer derart schroffen Ablehnung kann Bäckermeister und Frohnatur Stefan Müller nicht berichten.
„So etwas habe ich überhaupt nicht
erlebt“, sagt er und grinst: „Ich habe
sogar Heiratsanträge bekommen.“
Den ersten Rang in einer Statistik
über die Summe der Lachminuten
Fast voll besetzt war der Kinosaal in Ravensburg, als Regisseur Douglas Wolfsperger (rechts) und vier seiner Darsteller mit dem Publikum über die „Blutritter“ diskutierten. SZ-Redakteur Winfried Leiprecht (links) von der Redaktion
Ravensburg moderierte das Gespräch. Neben ihm die „Blutritter“-Darsteller (von links) Georg Baumeister, Stefan
Müller, Franziska Schüle und Otfried Linde.
Foto: Felix Löffelholz
hätte ihm wohl kein anderer Darsteller streitig gemacht. Ob ihm das Lachen des Publikums nicht unangenehm sei, fragt SZ-Redakteur Winfried Leiprecht, der die Diskussion
moderierte. Müllers spontane Antwort: „Nein, überhaupt nicht! Man
soll lieber lachen als plären!“ Ein lachendes Publikum sei schließlich immer noch besser als „wenn die Leute
wegschauen und nichts mehr sagen“. Erst dann müsse man sich „Gedanken machen“.
Auch Franziska Schüle, dem „Blutritter“-Publikum bekannt als tief gläubige Christin und Imkerin, hat nach
dem Kinostart des Films keine negativen Reaktionen erfahren. „So war ich,
so bin ich und so bleibe ich“, erklärt sie
selbstbewusst. Doch dass gerade sie
als Darstellerin mitwirken sollte, habe
sie anfangs nicht verstanden. „I mit
meim Spatzahirn hon doch dô nix verlora“, habe sie damals aufs Wolfspergers Anfrage entgegnet.
„Skeptisch war ich“, beschreibt Otfried Linde die Zeit nach den Dreharbeiten. „Welche Ausschnitte nimmt
Herr Wolfsperger heraus? Was wird
gezeigt?“. Nach der Uraufführung sei
er allerdings „angenehm überrascht
gewesen“ – selbst in dem Moment, als
er seine starken Emotionen im Film
wiederentdeckt hat. „Das ist mir nicht
peinlich“, sagt Linde. „Auch Männer
dürfen mal weinen.“
Mit dem Thema Homosexualität
als Teil eines kirchlichen Films habe
Wolfsperger „das Thema verfehlt“, so
eine kritische Stimme aus dem Publikum. „Das sehe ich nicht so“, kontert
Douglas Wolfsperger, der einst Schüler der Weingartener Klosterschule
war. Homosexualität spiele in man-
chen kirchlichen Kreisen eine bedeutende Rolle. „Ich habe Mönche kennen gelernt, die ihre Homosexualität
hinter Klostermauern ausleben müssen.“
Die Darsteller äußern sich im Film
vorwiegend negativ zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. Ob sie
ihre Meinung dazu zwischenzeitlich
geändert haben? „Ja, ein Stück weit
schon“, sagt Bäckermeister Stefan
Müller. „Wenn man so jemanden kennen lernt, der niemand etwas getan
hat. Und wenn man dann sieht, wie er
diskriminiert wird…“
Einen liberalen Standpunkt vertritt
Otfried Linde. Es sei jedermanns „persönliche Sache, wie er mit seinem Leben umgeht“, findet er. Ihm komme
es „nicht darauf an, was einer bei
Nacht macht, solange er ein guter
Mensch ist.“
Der Watzmann ruft
nach Ravensburg
◆ Der Watzmann ruft! Am Donnerstag, 25. November, ist es um 20
Uhr in der Ravensburger Oberschwabenhalle so weit. Nach 13
Jahren Pause kommt die Band um
Wolfgang Ambros mit einer Neuinszenierung der Originalversion
nach Ravensburg. Auch nach so
langer Zeit wird der Berg wieder einen Sohn (Christian Fälbl) des Bergbauern (Joesi Prokpetz) rufen. Der
Sohn wird wieder in den Fels steigen und den bei dem schaurigen
musikalischen Theaterstück den
Tod finden. Mit dabei ist Klaus
Eberhartinger, der Frontmann der
„Ersten Allgemeinen Verunsicherung“, als die heiße Gailtalerin. Karten gibt es bei der SZ-Ticketbox unter der Rufnummer (0180)
2008007.
Für vier SZ-Leser oder -Leserinnen
gibt es noch ein ganz besonderes
Schmankerl: Wir verlosen zwei Mal
für jeweils zwei Personen ein „meet
& greet“ mit den Künstlern. Die Gewinner haben die Möglichkeit, die
Künstler live und persönlich backstage in der Oberschwabenhalle zu
treffen. Die ersten beiden Anrufer,
die morgen, 10 Uhr, auf unserer
Rufnummer (0751) 885-264 durchkommen, können das besondere
Watzmann-Gefühl erleben.
(sz)
Heidi Friedrichs
Montag, 22. November
Leutkirch: „Talk im Bock - zu Gast: Michael Stich“, Festhalle, 20 Uhr.
Fragen zu den „Blutrittern“
Ravensburg: „Freunde toller Dichter Fritz Senn liest James Joyce“, Konzerthaus, Kleiner Saal, 20 Uhr.
Weingarten: „3. Triennale zeitgenössischer Kunst Oberschwaben“, KunstRaum-Akademie, Tagungshaus Weingarten, Kirchpl. 7, tägl. Führung, 15 Uhr.
Dienstag, 23. November
Ravensburg: „Manfred Hepperle &
das Maulartkabarett“, Zehntscheuer,
Grüner-Turm-Straße 30, Blära kasch dahoim, 20 Uhr (auch Mi.).
Mittwoch, 24. November
Bad Wurzach: „Weniger Chemie im
Kinderzimmer“, Naturschutzzentrum,
Vortrag von Günter Tillinger, 20 Uhr.
Lindau: „Besuch bei Mr. Green“, Stadttheater, Schauspiel von Jeff Baron, 20
Uhr.
„Vertrauen auf Verdacht - Erwin Pelzig“,
Inselhalle, brandneues Programm, 20
Uhr.
Ravensburg: „Auguste Rodin - Aquarelle“, Städtische Galerie, Am Gespinstmarkt, öffentliche Führung, 18 Uhr.
„S.O.A.P.“, Theater Ravensburg, Zeppelinstraße 7, 0751/ 23364, Theatercomedy, 20 Uhr.
Musical
„Jeder möchte nur die feinen Aufschnitt-Scheiben sehen“
RAVENSBURG (flö) - Seit der Film
„Die Blutritter“ in den Kinos läuft,
erntet Regisseur Douglas Wolfsperger nicht nur Lob für sein Werk. Immer wieder muss er sich zahlreichen kritischen und neugierigen
Fragen aus dem Publikum stellen.
Hier eine Auswahl der immer wieder gestellten Fragen.
Hätte Wolfsperger mit diesen Reaktionen gerechnet?
Er betont immer wieder, dass er nicht
vermutet hätte, welche Wellen das
Werk seiner Jugendträume einmal
schlagen würde. Er habe „mit nichts
gerechnet“. Doch die Zuschauerzahlen zeigen, dass der Film keineswegs
als Misserfolg gelten kann.
Wann kommt der Film auf DVD?
„Wir wollten regional anfangen“, erklärt Wolfsperger. Derzeit sei man
aber „bemüht“, den Streifen auch in
größerem Radius zeigen zu können.
Immerhin, in Karlsruhe läuft er bereits.
Sogar in Indien werde der Film bald zu
sehen sein, kündigt der Regisseur an.
„In der zweiten Jahreshälfte des kommenden Jahres“ werde voraussichtlich auch eine DVD erscheinen
Wie hat Wolfsperger seine Darsteller gefunden?
„Ich bin einfach zwei Wochen in der
Region herum gefahren und habe an
verschiedene Türen geklopft. Auch
auf Empfehlungen hin“, erzählt der
Regisseur. „Wir fanden uns schnell
sympathisch.“
Läuft in Norddeutschland der Film
mit Untertiteln?
In Berliner Kinos sei der Film bereits
probeweise gezeigt worden, so Wolfsperger. „Die haben die Sprache komischerweise verstanden.“ Jedes einzelne Wort zu verstehen sei aber auch
nicht unbedingt nötig, um den Film in
seiner Gesamtheit zu begreifen.
Hat es ein Drehbuch gegeben?
Wolfsperger entschieden: „Es wäre
ein Blödsinn, Dialoge vorzugeben. Die
Leute reden aus dem Herzen. Das ist
eine Reise mit ungewissem Ausgang.“
Insgesamt hätten seine Kameras rund
40 Stunden Filmmaterial aufgezeichnet, was aber „nicht gerade ungewöhnlich“ sei.
Müssen die Metzgerszenen sein?
Viele Zuschauer stören sich offensichtlich an den zahlreichen Szenen, die in
einer Metzgerei gedreht wurden. „Ich
finde nicht, dass die Metzgerei eine
Hauptrolle spielt“, erklärt der Regisseur. „Aber ich akzeptiere, dass vielen
die Schlachtszenen zu weit gehen.“
Dass es Querverbindungen zum
Thema „Blut“ gebe, streitet er aber
nicht ab. „Es geht allgemein um das
Thema Blut. Ich wollte auch etwas
über das Handwerk zeigen, nicht nur
über den Metzger.“ Eine Teilnehmerin
der Diskussion: „Das stößt den Leuten
nur so auf, weil es keiner sehen kann“,
wettert eine Frauenstimme. „Jeder
möchte nur die feinen AufschnittScheiben sehen!“ – diesem Statement
folgt ein kräftiger Applaus.
Weshalb heißt der Film Blutritter“
und nicht „Blutreiter?“
Unerwartete Antwort Wolfspergers:
„Das war nicht meine Idee!“ In früheren Zeiten habe man die Wallfahrer als
„Blutritter“ bezeichnet. Auch in der
Schweiz sei diese Bezeichnung gängig. „Es klingt einfach besser und interessanter“, findet der Filmemacher.
Weshalb zeigt der Film nicht mehr
rund um den Blutritt?
Dass sein Werk keinen Anspruch auf
Vollständigkeit erhebt, stellt Wolfsperger klar. „Manche sind mir böse, dass
ich zum Beispiel die Anreise der Reiter
in ihren Kutschen oder das Leben in
den Quartieren nicht gezeigt habe“,
sagt er. „Aber ich hätte einen FünfStunden-Film machen müssen, um alles zu zeigen, was den Weingartenern
wichtig ist.“
„Embrasserie“
Ravensburger Musiker stranden im sonnigen Barcelona
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - „Night Fever“ heißt eine Gala der großen
Filmmusicals, die am Mittwoch, 1.
Dezember, im Graf-Zeppelin-Haus
über die Bühne geht. Beginn ist um
19.30 Uhr.
RAVENSBURG - Motiviert, improvisiert, spontan. So lässt sich die Embrasserie, eine Band, die aus Ravensburg stammt, charakterisieren. Mittlerweile leben die vier musikalischen
Oberschwaben in Barcelona. Jüngst
kehrten sie in ihre Heimat zurück, in
der sie ihr Publikum in der ausverkauften Galerie Gonzales von ihren Live
Qualitäten überzeugten.
Von unserer Mitarbeiterin
Sarah Stumper
Im vergangenen Sommer machten
sich drei Ravensburger in einem gelben VW Bus auf den Weg. Geplant
war ein mehrwöchiger Urlaubstrip
nach Spanien. Pamplona, so das ursprüngliche Ziel, sollte sich lediglich als
Zwischenstation entpuppen. Das Trio
setzte seine Reise, mittlerweile mit einem vierten Mann an Bord, in Richtung Barcelona fort.
Im sonnigen Barcelona gestran-
Mit den „Tanten“ gastierte Heidi Friedrichs schon diverse Male erfolgreich in
Dietmanns. Am Samstag, 27. November , um 20.30 Uhr kommt die gebürtige Rheinländerin und Wahlfränkin
erstmalig solo in den Adler und präsentiert ihr neuestes Programm: „Kannibalen – Schatz, ich bring heut’
Abend wen zum Essen mit!“ Bitterböses Kabarett voll schwarzen Humors,
Spontaneität und Schlagfertigkeit von
der Mitautorin der Kölner Stunksitzung erwartet das Publikum. Saaleinlass ab 19 Uhr. Tickets unter (07564)
91232. Mehr Infos unter www.adlerdietmanns.de
(sz)/Foto: privat
Konzert
Eingängige Hits
aus kultigen Filmen
Das für seine Produktionen bereits
ausgezeichnete Musicaltheater Gdynia hat sich in den letzten Jahren bei
verschiedenen Tourneen in die Herzen
des Musicalpublikums getanzt, gesungen und gespielt und ist damit zur festen Größe auf dem europäischen Musicalmarkt geworden. Mit Night Fever
– nach der erfolgreichen „Memories“Gala diesmal eine Gala der großen
Filmmusicals von Regisseur Maciej
Korwin – bietet das Ensemble einen
absolut unterhaltsamen Parcours
durch die Film- und Musicalgeschichte.
Ob Cabaret oder Saturday Night Fever, Grease oder Moulin Rouge – viele
der bekannten Titel erreichten als Film
Kultstatus, wurden zu Meilensteinen
in ihrem Genre. Karten gibt es unter
Telefon 07541/288 444 und 288 445.
Kannibalen im Adler
det, beginnen die vier befreundeten
Mittzwanziger Michael Dehner, Andreas Ogger, Dominik Blöchl und Eckart Schadt, gemeinsam zu musizieren.
Bereits nach kurzer Zeit stellen ihnen
Freunde eine Garage als Proberaum
zur Verfügung. Erste Bühnenerfahrungen als Band sammeln die Musiker,
die hauptsächlich selbst komponieren
und texten, auf den spanischen Straßen, wo sie auftreten.
Nach einigen Wochen im Süden
versucht sich die „Embrasserie“, mittlerweile in ihre Heimat zurückgekehrt ,
an einer ersten Demo CD. Es folgt der
Beschluss sich eine gemeinsame Wohnung in Freiburg zu suchen. „Die Freiburger Zeit war für uns sehr wichtig.
Wir haben den Schritt gewagt, zusammen zu ziehen und uns wurde klar,
dass wir zusammen an dem Projekt
weiter arbeiten wollen. Michi war ja
bereits vor Ort, da er an der Jazz und
Rock Schule studierte. Zudem haben
wir in Freiburg die Lounge Orange ins
Leben gerufen“ , erklärt Pianist Dominik Blöchl. Seit August diesen Jahres le-
ben die vier offiziell in Barcelona.
„Embrasserie ist ein französisches
Wortspiel und heißt zum einen umarmen und küssen und zum anderen Lokal“, erklärt Eckart Schadt, Bassist und
Drummer. „Interessanterweise kamen wir darauf, als wir versuchten, eines unserer französischen Lieder zu
besetzen und zu üben, in dem das
Wort embrasser vorkam, wobei uns
dann das Wortspiel mit brasserie auffiel.“
Viele Stilrichtungen vereint
„Knutschen im Lokal“ sei natürlich
sehr wichtig. Aber der Gruppe geht es
hauptsächlich um dieses Umarmen.
Und zwar nicht nur im menschlichen,
sondern vielmehr im übertragenen
Sinn. „Da wir uns beispielsweise in unserer Stilistik noch nicht ganz im Klaren
darüber sind, was genau wir eigentlich
spielen wollen, fixieren wir uns eher
darauf, viele Stile zu vereinen. Wir haben alle verschiedene Musikgeschmäcker, ich höre unter anderem auch
Die Schwäbische Zeitung im Internet – www.SZOn.de
sehr viel Elektronisches, was wiederum nicht jeder von uns tut“, sagt
Schadt. Das Programm ist gemischt.
Vorwiegend spielt die Gruppe eigene
Lieder, die größtenteils aus Dominiks
oder aus Eckarts Feder stammen. Zusätzlich peppen die Vier das Programm mit diversen Coverversionen
auf. „Unsere Stilistik ist daher sehr ausufernd, von Funk über Rock nach Reggae mit Jazz Einflüssen“, erzählt
Schadt. Die Lieder sind sehr abwechslungsreich, dem Publikum werde daher viel geboten.
Zudem beherrschen die Vier nicht
nur ein Instrument. So kommt es öfter
vor, dass der Bassist und der Drummer
die Rollen tauschen. Auch an den Tasten wird hin und wieder durchgewechselt. „Als Band haben wir diverse
Stellungsspiele, welche bei den Zuhören sehr gut ankommen“, berichtet Gitarrist Michael Dehner. Dominik Blöchl
fügt hinzu: „Das Programm ist nicht
nur Konzert im eigentlichen Sinn, sondern darüber hinaus auch ein Kabarett.“
Werke aus fünf
Jahrhunderten
TETTNANG (sz) - Eine reizvolle Besetzung erwartet die Besucher der
Kammermusik im Rittersaal des
Neuen Schlosses Tettnang am
Samstag, 27. November, 20 Uhr.
Das Querflötenquartett „Two to
two“ spielt Werke aus fünf Jahrhunderten.
Das Querflötenquartett besteht aus
Daniela Mayer, Ulrike Sailer, Rudolf
Storek und Andreas Waadt. Alle vier
Protagonisten können auf hochkarätige Werdegänge mit Solistentätigkeit
in namhaften Orchestern verweisen,
alle vier lehren heute an den Musikschulen in Tettnang und Friedrichshafen und sind deshalb in der Region bekannt. Das Programm, das die Zuhörer
erwartet, ist äußerst vielfältig; es umspannt nicht weniger als fünf Jahrhunderte der Musikgeschichte. Um 19 Uhr
findet wieder das „Gespräch im
Schloss“ statt, eine zweifelsohne interessante Einführung in das Konzert.
Karten gibt’s im Vorverkauf unter Telefon 07542/933332.
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