„Wenn der Umsatz wegbricht, ist es zu spät, um Alternativen zu

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„Wenn der Umsatz wegbricht, ist es zu spät, um
Alternativen zu entwickeln“
Maschinenbauer KBA-Kammann hat in den letzten zehn Jahren eine fundamentale
Krise gemeistert. Obwohl den Westfalen ihr mit Abstand wichtigster Absatzmarkt
komplett weggebrochen ist, blickt Geschäftsführer Matthias Graf wieder zuversichtlich
in die Zukunft. Denn das Unternehmen knüpft an Erfolge in seinem traditionellen
Kerngeschäft der Veredelung von Hohlverpackungen an - und spürt Rückenwind
infolge der Übernahme durch KBA im letzten Sommer.
Matthias Graf ist seit 2005 Geschäftsführer der Kammann Maschinenbau GmbH in Bad
Oeynhausen. Seit KBA das Unternehmen Mitte 2013 übernahm, firmiert es als KBA-Kammann
GmbH. Die Westfalen entwickeln und bauen seit 1955 Maschinen zur Veredelung von Hohlkörpern
aus Glas, Kunststoff und Metall. Nach einem kurzen Höhenflug im Offset- und Siebdruck für CDs,
DVDs und andere optische Datenträger folgte die Rückbesinnung aufs Stammgeschäft.
Herr Graf, der Ursprung von KBA-Kammann liegt mitten im Wirtschaftswunder. Wie kam
Gründer Werner Kammann 1955 auf das Bedrucken von Hohlkörpern?
Matthias Graf: Ein lokales Unternehmen brauchte Maschinen, um Messskalen auf Laborglas zu
drucken. So hat Alles begonnen. Das Unternehmen ist schnell gewachsen, hat dann im
Verpackungsbereich Fuß gefasst und Maschinen zum Veredeln von Shampoo-, Spülmittel- oder
auch Bohnerwachs-Verpackungen gebaut. Der Konsum nahm zu, die Firma wuchs.
In der heutigen globalisierten Welt ist es kaum noch vorstellbar, dass damals lokal nach
dem passenden Maschinenbauer gesucht wurde und ein Greenhorn zum Zuge kam.
Graf: Ja, Ortsnähe hatte damals noch eine andere Bedeutung. Das ist in der Geschichte vieler
Maschinenbauer abzulesen, die ihre Standorte in Nachbarschaft zum ersten großen Kunden haben
– und dann nach und nach unterschiedliche Märkte im In- und Ausland erschlossen haben.
Wie lief diese Diversifizierung und Internationalisierung in Ihrem Unternehmen ab?
Graf: Zum Siebdruck für Hohlkörper kam in den 1960er Jahren als neues Segment der
Etikettendruck. Und dann in den 1980er Jahren die Veredelung von CDs, DVDs und anderen
optischen Datenträgern.
Diese „Neuen Medien“ galten als Zukunftsmarkt...
Graf: ...und führten letztlich in der Abgrund. Es war ein kurzer Höhenflug. Denn so schnell, wie die
optischen Datenträger Vinyl und Videokassetten abgelöst haben, so schnell sind sie durch MP3,
Smartphone und Internet verdrängt worden.
Welchen Einfluss hatte das auf Ihre Geschäftsentwicklung?
Graf: Für zwei Dekaden haben wir eine enorme Blüte erlebt. Der Boom hielt bis 2005. Die
installierte Maschinenbasis ist seither stagnierend bis rückläufig. Die Marktbereinigung hat
obendrein zu einem ausgeprägten Gebrauchtmaschinenmarkt geführt. Diese Entwicklung hat uns
hart getroffen. Zwischenzeitlich hat dieses Segment vier Fünftel unserer Umsätze ausgemacht.
Das Neumaschinengeschäft ist binnen vier Jahren auf Null zurückgegangen.
Haben Sie diesen Einbruch kommen sehen?
Graf: Als ich die Geschäftsführung 2005 übernahm, sind wir von 20 bis maximal 30 Prozent
Umsatzrückgang ausgegangen. Dass unser erfolgreichstes Segment komplett wegbrechen würde,
haben wir damals nicht erwartet. Es war ein Glücksfall, dass wir unsere Wurzeln im Hohlkörperund Etikettendruck auch während der Boomjahre der optischen Datenträger immer gepflegt und
weiterbetrieben haben. Nur deshalb ist es für uns nach sehr harten Einschnitten überhaupt
weitergegangen. Zur Blütezeit hatten wir über 500 Beschäftigte. Heute sind wir 200, davon 170 im
Inland. Wir haben uns stabilisiert und sind in unserem traditionellen Kerngeschäft innovativer denn
je.
War es rückblickend eher ein Nachteil oder ein Vorteil, dass die Krise Sie als gerade frisch
berufenen Geschäftsführer erwischt hat?
Graf: Ich denke, es war von Vorteil, dass ich nicht durch die 20 Erfolgsjahre geprägt war. Mir war
vergleichsweise schnell klar, dass wir es nicht mit einer vorübergehenden Flaute zu tun haben,
sondern dass wir nüchtern unternehmerische Entscheidungen treffen müssen, um das
Fortbestehen zu sichern. Es ist natürlich nicht einfach, in einem Unternehmen, das 20 Jahre Erfolg
in einem Markt hatte, eine Kehrtwende einzuleiten - und die Köpfe dafür zu gewinnen. Die
Rückbesinnung auf unsere Wurzeln hat auch die Anforderungen an unsere Entwickler und
Facharbeiter verändert.
Was Sie im Kleinen erlebt haben – also wegbrechendes Geschäft infolge rasanten
technologischen Wandels – bedroht den Druckmaschinenbau als Ganzes. Welche Lehren
lassen sich aus Ihrer Geschichte ziehen?
Graf: Wir hatten das Glück, dass wir auf mehreren Standbeinen standen. Wenn der Umsatz
wegbricht, ist es definitiv zu spät, um Alternativen zu entwickeln. Wirklich bahnbrechende neue
Produkte und Märkte ergeben sich kaum noch. Und bestehende Märkte sind bereits besetzt. Viele
Druckmaschinenbauer streben jetzt in den Verpackungsmarkt, viele unserer Kunden wollen in die
Kunststoffbearbeitung oder Medizintechnik. - Ich habe noch keinen gesehen, der das wirklich ohne
vorherige Anknüpfungspunkte geschafft hat. Es ist ja nicht so, dass die bestehenden Anbieter
nichts können – das sind in der Regel Spezialisten mit reichlich Branchenknowhow. Um wirklich in
neuen Geschäftsfeldern Fuß zu fassen, fehlt in bestehenden Unternehmen zudem oft die
Flexibilität in den Köpfen.
Sie heben stark auf die Denke ab. Sollten Unternehmen neue Märkte mit frischen Köpfen in
abgetrennten Geschäftseinheiten angehen, um nicht an alten Mustern zu scheitern?
Graf: Ich denke schon – und denke dabei auch an KBA...
...Ihre neue Mutter, die Kammann Mitte letzten Jahres übernommen hat...
Graf: ...genau. KBA geht den Verpackungsmarkt sehr geschickt an. Sie hatten einerseits in
Radebeul schon ein Standbein im Bogendruck und bei KBA-Metalprint in Stuttgart in der
Metallbedruckung von Verpackungen. Andererseits sind sie mit gezielten Zukäufen, zu denen auch
wir gehören, dabei, Knowhow aufzubauen. Es gibt eine Vision, es gibt Marktexpertise, eine
schlagkräftige Vertriebsorganisation und nicht zuletzt eine Marke, die weltweit hohes Ansehen
genießt. Wir fühlen uns in dieser neuen Umgebung sehr wohl.
Seit der Übernahme führen Sie die Marke KBA im Namen: KBA-Kammann. Welche
Erwartungen knüpfen Sie an diese neue Ära ihres Unternehmens?
Graf: Seit 2005 sind wir durch die Hände zweier Finanzinvestoren gegangen. Wir sehen es sehr
positiv, dass wir nun einen strategischen Partner haben, der wie wir im Maschinenbau zuhause ist
und die Unwägbarkeiten der Branche kennt. KBA hat die notwendige Kraft, um neben der
Restrukturierung ihres Kerngeschäfts neue Märkte anzugehen. Wir profitieren vom weltweiten
Vertrieb und bekommen Zugang zu Märkten und zu großen Unternehmen, die uns vorher nicht
wahrgenommen haben. Der Name KBA öffnet Türen.
Wo sehen Sie Ihre Wachstumspotentiale?
Graf: Wir waren schon vor der Übernahme durch KBA in Nischenmärkten in verschiedenen
Regionen der Welt tätig. Unsere Märkte sind relativ abgeschottet und attraktiv, haben im
Umkehrschluss aber keine überproportionalen Wachstumsperspektiven. Diese sehen wir eher
infolge der Zugehörigkeit zur KBA. Einerseits in Vertriebsregionen, wo wir bisher noch nicht so
stark vertreten waren oder es schlicht noch keine Nachfrage für unsere Maschinen gab – dazu
zählt auch China.
China?
Graf: Ja. Die Automatisierung in Nischenmärkten wie der Hohlkörperveredelung setzt dort gerade
erst ein. Hier ergeben sich durch die Vertriebs- und Serviceorganisation und die starke Marke KBA
unwahrscheinlich viele Synergien für uns. Solche Strukturen könnten wir als kleineres
mittelständisches Unternehmen gar nicht aufbauen.
Und Andererseits?
Graf: Können wir große Brands, zu denen uns KBA die Türen öffnet, nun im Design und in den
Dekorationsverfahren für ihre Produkte unterstützen. Diese Einflussmöglichkeit hatten wir als
kleiner Mittelständler vorher nicht.
Wie sieht diese Einflussnahme aus?
Graf: Wir können die gesamte Kette für den edlen Markenauftritt anbieten: von der edlen
Faltschachtel aus Radebeul über die Metallverpackung von der KBA-MetalPrint in Stuttgart bis zu
unseren Direktdruckverfahren auf Hohlkörpern aus Glas, Kunststoff oder Metall.
Welches Entwicklungspotential steckt noch im Druck auf Hohlkörper?
Graf: Die Relationen zwischen Klebe- und Inmould-Etiketten auf der einen Seite und dem
Direktdruck auf der anderen sind relativ gefestigt. Aber der Konsum nimmt weltweit durch die
wachsenden Mittelschichten zu. Wir bewegen uns vor allem im Bereich Hygieneartikel, Parfüms
und Kosmetika oder auch hochwertige Spirituosen. Hier sind die Anforderungen hoch –
Direktdekoration wird von Kunden als hochwertig wahrgenommen und unterstützt das Image der
Marke. Wir partizipieren an der steigenden Nachfrage nach höherwertigen Gütern in
Schwellenländern – und haben es hier mit relativ krisensicheren Märkte zu tun.
Die Workshop-Reihe „Print 2030“ des Fachverbands Druck- und Papiertechnik im VDMA hat
positive Leitbilder gesucht. Produktveredelung und -individualisierung durch Druck wurde
dabei als ein zentraler Trend ausgemacht. Für Ihr Unternehmen ist das wie es scheint kein
Zukunftstrend...
Graf: ...da sind wir mittendrin. Seit einigen Jahren haben wir uns vom reinen Anbieter von
Siebdruckmaschinen zum Anbieter von flexiblen Transportsystemen weiterentwickelt, auf denen
unterschiedlichste Veredelungsverfahren untergebracht werden können.
Das müssen Sie genauer erklären.
Graf: Die Anforderungen verschieben sich in Richtung Flexibilität. Veredelungsverfahren, die
bisher gar nicht kombiniert oder wenn parallel in Einzelschritten durchgeführt wurden, gilt es nun
inline in ein- und derselben Maschine zu integrieren. Solche Inline-Prozesse sind sehr
anspruchsvoll. Siebdruck, Heißprägeverfahren zum Aufbringen von Folien und Metallen, der
Tampondruck oder digitale InkJet-Verfahren, zudem UV-Härten als schnelle, energiesparende
Trocknungstechnik – das sind die Felder, die wir nun parallel vorantreiben und je nach
Kundenwunsch kombinieren und integrieren.
Das klingt nach hohen Ansprüchen an die Modularität und entsprechend nach jeder Menge
Schnittstellenarbeit...
Graf: So ist es. Unsere Maschinen sind mittlerweile im Baukastensystem aufgebaut, dessen
standardisierte „Bausteine“ sich individuell kombinieren lassen. Drei Viertel unserer Kunden sind
Lohndrucker, die bei der Anschaffung nicht wissen können, welche Anforderungen im
Lebenszyklus der Maschine von Kundenseite auf sie zukommen. Sie brauchen also flexible,
universelle Maschinenkonzepte. Und die setzen voraus, dass wir Kompatibilitätsfragen der
unterschiedlichen analogen und digitalen Verfahren im Vorfeld sauber lösen.
Bei Alledem sagen Sie, KBA-Kammann entwickle sich immer mehr zum Anbieter von
flexiblen Transportsystemen. Ist der Transport so kompliziert?
Graf: Der Transport und die präzise Ausrichtung des Artikels unter dem Druckwerk sind in
unserem Bereich eine echte Herausforderung. Es geht um edle Anmutung. Da ist Qualität gefragt.
Es gilt, unsere Dekorationen mehrfarbig auf hundertstel Millimeter genau auf Glas- oder
Kunststoffartikel aufzubringen, die in sich Toleranzen im Millimeterbereich aufweisen. Das ist ein
gehobener Anspruch. Das ist etwas anderes, als Druck auf Bahnmaterialien.
Es braucht also Fördersysteme, die verschieden große und geformte Hohlkörper aus
unterschiedlichen Materialien transportieren und eine Inline-Prozessüberwachung, die
unmittelbar mit den Steuerungssystemen kommuniziert?
Graf: Optische Kontrolle ist ein ganz wichtiger Punkt. Ohnehin arbeiten wir mit Single Capture
Tooling, lassen den Artikel während des gesamten Prozesses also nicht aus dem Werkzeug.
Zudem gilt es, ihn jeweils exakt für die Dekorationsschritte auszurichten. Das ist nur mit
Servotechnik und Kamerasystemen umsetzbar, welche die alten mechanischen Passernasen
mittlerweile komplett verdrängt haben. Wir bieten über ein halbes Dutzend Optionen zur Detektion
der Artikel an – und natürlich läuft auch die Qualitätskontrolle mit Bildverarbeitungssystemen.
Ein hoher technologischer Aufwand. Wie groß ist ihre Entwicklungsabteilung?
Graf: Etwa ein Viertel unserer Stammbelegschaft ist in Engineering und IT tätig. Natürlich kaufen
wir auch Expertise im Bereich der Bildverarbeitung zu. Aber wir legen viel Wert auf InhouseKompetenz. Neben dem globalen Vertrieb sehen wir unsere Entwicklungstiefe als zentrale
Kompetenz; gerade auch, was die Softwareentwicklung betrifft. Das ist in unserem Markt eher
unüblich. Doch würden wir Softwareentwicklung einkaufen, müssen wir uns einer Limitierung
dieser Ressource unterwerfen, obwohl sie für uns höchste Bedeutung hat. Als dritte
Kernkompetenz sehen wir die präzise eigene Montage. Wir sind also nicht mehr der klassische
Maschinenbauer mit Fräsen und Umformtechnik. Das machen wir gar nicht mehr selbst – es gibt
genügend Anbieter in unserer Region und auch in der KBA-Familie. Wir konzentrieren uns auf die
Eigenentwicklung, Steuerungssoftware, Elektronik und Elektrik der Maschinen sowie auf die eigene
Montage samt Qualitätssicherung.
Damit hat sich ihr Unternehmen aus der fundamentalen Krise heraus vom reinen
Maschinenbauer zum Technologie-Unternehmen entwickelt...
Graf: Das war nötig. Wir agieren in Nischen. Wir bauen 40 bis 50 Maschinen im Jahr, in die immer
mehr Knowhow fließt und die in ihrer Konfiguration letztlich alle unterschiedlich sind. Hohe
Fertigungstiefe lohnt sich bei diesen Stückzahlen nicht. Vielmehr kommt es auf die Entwicklung frei
kombinierbarer Module an, um nicht bei jeder Maschine neu anfangen zu müssen – und möglichst
viele Gleichteile einsetzen zu können. Das ist eine Strategie für den deutschen Maschinenbau im
Allgemeinen. Unsere Stärke liegt in kundenspezifischen Lösungen. Baukästen erlauben es, diese
zu marktfähigen Preisen anzubieten und lassen zugleich den nötigen Raum, dem individuellen
Kunden Sonderwünsche zu erfüllen und seine ganz spezifischen Probleme zu lösen.
Wie sieht Ihr Fazit aus, nachdem Ihr Unternehmen aus dem Gröbsten raus ist?
Wir sind in stürmischen Zeiten auf Kurs geblieben. Nur dank unserer Marktkenntnis haben wir uns
in den Geschäftsfeldern neu aufstellen können, in denen wir seit den 1950er Jahren aktiv waren.
Ich denke, dass wir zuversichtlich nach vorne schauen können.
Haben Sie diese Zuversicht auch für die gesamte Druckbranche?
Graf: Da fragen Sie den Falschen. Denn wir fühlen uns ja nicht als Drucker, sondern als
Dekorateure – ich möchte mir nicht anmaßen, die Zukunft des Druckmaschinenbaus zu bewerten.
Wir sind im Verpackungsmarkt unterwegs, haben erfolgreich Nischen besetzt. Die
Zukunftsaussichten im Verpackungsmarkt sind bekanntlich nicht die Schlechtesten.
Viele Druckmaschinenbauer versuchen sich in diesem Markt in Stellung zu bringen...
Graf: ...die Barrieren vom Knowhow und vom Material- und Artikelhandling sind hoch. Und auch in
unseren Nischen gibt es Wettbewerber. Um hier neu in Märkte einzutreten, braucht es hohen
Entwicklungsaufwand bei überschaubaren Umsatzaussichten in den Nischen und bei hohem
Kostendruck in den Volumenmärkten. Um hier einzusteigen, braucht es einen langen Atem, eine
klare Strategie und nicht zuletzt Partner, die die Branche kennen.
Auf einen Blick
Mitten im Wirtschaftswunder gründete Werner Kammann 1955 im westfälischen Bünde seine
Maschinenfabrik. Erstes Geschäftsfeld war das Bedrucken von Laborgläsern mit Messskalen. In
den Folgejahren fasste der Maschinenbauer im Verpackungsmarkt Fuß, wo seine
Siebdruckmaschinen Flaschen und andere Hohlkörper bedruckten und er zudem in den Etikettenund Foliendruck mit Rollensiebdruckanlagen im Zylinderdrucksystemen einstieg. Bald baute das
Unternehmen schlüsselfertige Verpackungsanlagen – inklusive Fertigung und Dekoration von
Kunststoffflaschen, Abfüllung ihres Inhaltes, Verschließen und Abpacken in Kartons und auf
Paletten. In den 1980er Jahren stieg Kammann in den vermeintlichen Zukunftsmarkt Neue Medien
ein: Maschinen zum Bedrucken von CDs, DVDs und anderen optischen Datenträgern bescherten
den Westfalen einen 20-jährigen Höhenflug, der Mitte letzten Jahrzehnts jäh endete. Binnen vier
Jahren brach die Nachfrage in dem Segment, das vier Fünftel des Umsatzes ausgemacht hatte,
komplett weg. Das Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern stand mit dem Rücken zur Wand,
musste große Teile der Belegschaft entlassen und ging in die Hände von Finanzinvestoren. Nach
der Rückbesinnung auf seine stets weitergeführten Aktivitäten im Verpackungsmarkt hat sich der
Mittelständler stabilisiert und mit innovativen Lösungen im Hohlkörperdruck neu aufgestellt. Im Juli
2013 übernahm die KBA Koenig&Bauer-Gruppe Kammann, um ihre Präsenz im Wachstumsmarkt
Verpackungsdruck auszubauen. Heute hat KBA-Kammann wieder rund 200 Mitarbeiter, davon 170
im Inland, schreibt schwarze Zahlen und hatte zuletzt einen Jahresumsatz von über 30 Mio. €.
Fachverband Druck- und Papiertechnik
Dr. Markus Heering
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