Klimawandel: die Politik Kaspar Meuli, NFS Klima Verhandlungspoker ums Klima Abb. 1 Eigenes Hemd sitzt am nächsten Der Klimawandel ist ein globales Problem, das von der Staatengemeinschaft nur gemeinsam gelöst werden kann. Diese Sicht der Dinge ist im Prinzip unbestritten, doch die Umsetzung einer internationalen Klimapolitik gestaltet sich schwierig: Immer wieder stellen Staaten ihre Eigeninteressen vor das gemeinsame Ziel. In der letzten Nacht des Verhandlungsmarathons herrschten auf der Klimakonferenz von Kyoto chaotische Zustände. Das Konferenzzentrum machte den Eindruck eines Flughafens, von dem die Maschinen wegen Unwetter nicht starten können. Auf Bildschirmen wurden zahlreiche, auf unbestimmte Zeit verschobene Pressekonferenzen angekündigt. Und überall sassen und lagen, zum Teil bereits mit ihrem Reisegepäck, bleiche Delegierte und warteten. Das endlose Tauziehen in den Tagen zuvor hatte den Vertretern aus 155 Ländern derart zugesetzt, dass einige der Unterhändler vor Müdigkeit nicht mehr wussten, was genau in der letzten Verhandlungsrunde zur Debatte stand. Entsprechend wirr verlief die Diskussion. Herzstück der internationalen Klimapolitik Im letzten Moment aber erreichte die bereits als gescheitert angesehene Konferenz ihr Ziel doch noch: Am 11. Dezember 1997 verabschiedeten die Parteien der Klimakonvention, die 1992 am Umweltgipfel von Rio Massnahmen zum Schutz der Erdatmosphäre beschlossen hatten, ein Vertragswerk zur Reduktion der Treibhausgasemissionen. Als Kyoto-Protokoll sorgt dieses Herzstück der internationalen Klimapolitik seither auf der ganzen Welt für hitzige Diskussionen. Konkret wurde in Kyoto folgendes beschlossen: Rechtlich bindende Reduktionsziele sollen dafür sorgen, dass die Industriestaaten ihre Emissionen unter Kontrolle bekommen. Bis zum Zeitraum 2008 bis 2012 muss der Ausstoss an Treibhausgasen – darunter vor allem von CO2 – mindestens 5 Prozent tiefer liegen als 1990. Hauptziel des Klimaschutzabkommens ist es, die Emissionen an der Quelle zu vermindern. Dies fordert von den einzelnen Ländern Anstrengungen beim Energiesparen und bei der effizienteren Energienutzung, sowie den vermehrten Einsatz von erneuerbaren Energien. Ergänzend zu diesen Massnahmen sieht das Protokoll auch vor, einen Teil der Reduktionsverpflichtung mit Hilfe der so genannten flexiblen Mechanismen in anderen Ländern zu realisieren. Auch so genannte Kohlenstoffsenken können an das Reduktionsziel angerechnet werden (siehe Kasten). Die USA ziehen sich vom Kyoto-Prozess zurück In Kraft ist das internationale Abkommen, seit es von 55 Ländern ratifiziert worden ist, die gemeinsam für mindestens 55 Prozent der CO2-Emissionen aus den Industrieländern verantwortlich sind. Diese Mengenvorgabe macht Sinn, denn ohne Mittun der grossen Nationen lassen sich die Klimaziele von Kyoto nicht erreichen. Doch genau die 55Prozent-Klausel erwies sich als grösste Hürde bei der Umsetzung des Protokolls. Nachdem sich die USA 2001 als weltweit grösster CO2-Verursacher vom Kyoto-Prozess zurückgezogen hatten, war das Inkrafttreten des Abkommens von der Position Russlands als weiteres EmissionsSchwergewicht abhängig. Ende 2004 beschloss das russische Parlament schliesslich das Protokoll zu ratifizieren. Dass bei den internationalen Bemühungen zum Schutz des Klimas ganz unterschiedliche Interessen aufeinanderprallen, wurde schon während den hektischen Verhandlungstagen von Kyoto klar. Die Zeitung «Der Bund» umschrieb den Kern des Problems damals so: «Umweltschützer und Klimaforscher mahnten und Abb. 1: Seit dem Klimagipfel von Kyoto 1997 sorgt die Umsetzung des Protokolls an Nachfolgekonferenzen wie hier in Marrakesch 2001 für heftige Debatten. (Bild: Leila Mead IISD/ENB) Abb. 2 warnten und entwickelten schreckliche Szenarien von Überschwemmungen, versinkenden Inseln und vom Sommer im Winter. Doch wer glaubte, die Schwarzmalerei – ob berechtigt oder nicht – werde die Delegationen an der Klimakonferenz in Kyoto dazu bewegen, drastische Massnahmen gegen den vom Menschen verursachten Treibhauseffekt zu ergreifen, hat die Struktur des Problems und die Beständigkeit menschlicher Denk- und Handlungsmuster gründlich verkannt: Das Hemd liegt uns allemal näher als der Rock, und das gilt analog auch für Trenchcoats, Ponchos, Sarongs oder Kimonos.» Im Klartext: Politiker – aber nicht nur sie – denken in erster Linie an das kurzfristige Wohlergehen der eigenen Wirtschaft und nicht an das Schicksal künftiger Generationen, die mit den Folgen des Klimawandels leben müssen. Abb. 3 Klimapolitik geprägt von unterschiedlichen Interessen An den politischen Positionen beim Kampf gegen die Treibhausgase hat sich seit der Kyoto-Konferenz wenig geändert. Tuvalu zum Beispiel, einer der kleinen Inselstaaten in der Südsee, die sich durch den steigenden Meeresspiegel unmittelbar in ihrem Überleben bedroht fühlen, prallt mit seinen Interessen auf jene der USA. Die grösste Wirt- schaftsmacht der Welt stösst rund ein Viertel aller Treibhausgase aus, dies obwohl ihr Anteil an der Weltbevölkerung lediglich 4,5% beträgt. Die Menschen in den Entwicklungsländern verbrauchen nur einen Bruchteil des Energiebedarfs der Amerikaner – und auch der Schweizer. Doch das Nord-Süd-Gefälle, das den Energiekonsum seit jeher kennzeichnet, wird künftig flacher. In Ländern wie China, Indien, Mexiko und Brasilien wachsen Bevölkerung und Wirtschaft so schnell, dass der Süden bis 2015 etwa die Hälfte zum globalen Ausstoss an klimaschädigenden Gasen beitragen wird. Noch sind die Entwicklungsländer gemäss Kyoto-Protokoll nicht verpflichtet, ihre Emissionen zu begrenzen. In Zukunft jedoch wird sich dies ändern, und dann sind erhebliche Konflikte vorprogrammiert: Auf der einen Seite machen die Entwicklungsländer einen grossen Nachholbedarf beim Energiekonsum geltend – zu Recht. Doch umgekehrt wollen die Industrieländer verhindern, dass sie gegenüber den aufstrebenden Schwellenländern durch einseitige Klimaschutzbestimmungen Wettbewerbsnachteile erleiden. Bloss: Wenn die reichen Länder nicht mit gutem Beispiel vorangehen und eine bedeutende Reduktion ihrer Emissionen erzielen, dürfen sie ähnliche Anstrengungen vom Rest der Welt kaum erwarten. So ist denn der Schutz des Klimas aufs engste mit Fragen der globalen Entwicklung verknüpft. Das CO2-Gesetz Bei der Umsetzung des seit 2000 gültigen CO2-Gesetzes setzt der Bund vor allem auf freiwillige Massnahmen der Wirtschaft. Die Unternehmen sind aufgefordert, sich zusammenzuschliessen und gemeinsam so genannte Zielvereinbarungen einzugehen. Eine solche Vereinbarung wurde zum Beispiel mit der Automobilbranche abgeschlossen. Sie sieht vor, dass Neuwagen im Jahr 2008 statt 8,4 Liter durchschnittlich nur noch 6,4 Liter pro 100 Kilometer verbrauchen. Die schweizerische Zementindustrie hat sich in einer Zielvereinbarung verpflichtet, ihre CO2-Emissionen bis 2010 gegenüber 1990 um über 40% zu reduzieren. Insgesamt verlangt das Gesetz für diesen Zeitraum eine Reduktion der Schweizer CO2-Emissionen um 10%, dabei gelten für Brennstoffe (15%) und Treibstoffe (8%) unterschiedliche Teilziele. Zeichnet sich ab, dass diese Reduktionsziele auf freiwilliger Basis nicht erreicht werden, kann der Bund eine CO2-Abgabe einführen. Unternehmen, die eine Zielvereinbarung eingegangen sind, werden von einer möglichen Abgabe befreit. Abb. 2 und Abb. 3: Der Energieverbrauch ist in der Schweiz seit den 60er-Jahren explodiert. Auffällig ist, wie seit 1980 vor allem der Treibstoffverbrauch zugenommen hat. Auf den privaten Motorfahrzeugverkehr entfällt denn auch der grösste Teil der CO2Belastung. (Bilder: zvg) Abb. 4 Abb. 3 Die Schweiz zählt in der Klimapolitik – zumindest auf dem Papier – zu den Vorreitern. Zusammen mit der EU gehört sie zu einer Gruppe von Ländern, die das im Kyoto-Protokoll festgeschriebene Reduktionsziel einhalten wollen. Sie hat sich zu einer Reduktion ihrer Treibhausgas-Emissionen um 8 Prozent verpflichtet. Eine Verpflichtung, die rechtlich verbindlich ist, seit die Schweiz im Juli 2003 als 111. Staat dem Kyoto-Protokoll beigetreten ist. Dazu musste der Vertrag erst durch die eidgenössischen Räte ratifiziert werden, was mit grossem Mehr geschah. CO2- Senken Weil Bäume, wie alle Pflanzen, der Atmosphäre CO2 entziehen, liegt es nahe, zum Beispiel den Wald als Instrument des Klimaschutzes zu nutzen. Das KyotoProtokoll erlaubt den Vertragsstaaten deshalb unter bestimmten Voraussetzungen, ihre CO2-Bilanz aufzubessern, indem sie das in ihren Wäldern gebundene Kohlendioxyd als Emmissionsreduktion verbuchen. Angerechnet werden insbesondere Aufforstungen. Ob Wälder auf lange Zeit tatsächlich als CO2-Speicher wirken, ist allerdings umstritten. Schliesslich wird das gebundene CO2 auch wieder einmal freigesetzt: Werden die Bäume abgeholzt oder durch Waldbrand und Sturm zerstört, kann der Senkeneffekt schon nach kurzer Zeit zunichte gemacht werden. Wie die einzelnen Länder ihre Klimaziele konkret realisieren wollen, bleibt ihnen selbst überlassen. Die Schweiz setzt dabei auf einen Mix von Massnahmen: – Im Zentrum steht das CO2-Gesetz (siehe Kasten), das unabhängig vom Kyoto-Beitritt im Jahr 2000 verabschiedet wurde und die CO2-Emissionen gegenüber 1990 um 10 Prozent vermindern will. – Das Programm EnergieSchweiz strebt die Verminderung des Energieverbrauchs und den vermehrten Einsatz erneuerbarer Energien an und leistet damit einen Beitrag zur Erfüllung der CO2-Ziele. – Zur Reduktion von Emissionen dienen aber auch verschiedene Verkehrsmassnahmen, beispielsweise die Verlagerung der Gütertransporte auf die Schiene. Klimaziele sind noch lange nicht erfüllt Ob diese Anstrengungen allerdings ausreichen, um die Reduktionsvorgaben zu erfüllen, ist fraglich. Der Verbrauch von Benzin und Diesel zum Beispiel hat zwischen 1990 und 2001 weiter zugenommen. Allen Appellen zum Trotz wird nicht weniger, sondern immer mehr und mit grösseren Wagen Auto gefahren. Besonders ins Gewicht fällt dabei der motorisierte Freizeitverkehr. Ohne zusätzliche Massnahmen, so stellte eine ETH-Studie 2003 fest, werden die CO2-Emissionen in der Schweiz bis 2010 lediglich um 1,3 Prozent statt wie angestrebt um 10 Prozent sinken. Die Studie spricht von «enormen Anstrengungen», die zur Erreichung der CO2-Ziele notwendig seien. Dazu müssten die Energie-, die Bau- und die Verkehrspolitik ebenso beitragen wie die Wirtschaft, die öffentliche Hand und die privaten Haushalte. Auch Philippe Roch, der Direktor des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft, Buwal, malt ein relativ düsteres Bild der CO2-Situation in der Schweiz: «Es wird schwierig sein», erklärte er im Sommer 2003 gegenüber der Agentur SDA, «die im Kyoto-Protokoll verlangten Reduktionsziele – vor allem in den Bereichen Heizen und Transport – in der Schweiz selber zu erreichen.» Mit anderen Worten: Die Schweiz wird wohl gezwungen sein, von den flexiblen Mechanismen Gebrauch zu machen und sich CO2-Reduktionen anrechnen zu lassen, die sie durch Investitionen im Ausland realisiert. Doch Experten warnen davor, die Reduktionsmassnahmen auszulaFlexible Mechanismen Die so genannten flexiblen Mechanismen im KyotoProtokoll gehen von der Überlegung aus, dass die Kosten zur Vermeidung einer Tonne CO2 nicht überall auf der Welt gleich hoch sind. Besonders in Entwicklungsländern oder in mittel- und osteuropäischen Staaten lassen sich mit demselben Geld grössere Reduktionen erzielen. Aus diesem Grund hat sich die Schweiz zum Beispiel an der Sanierung von zwei Fernwärme-Netzwerken in Rumänien beteiligt. Die flexiblen Mechanismen erlauben den Industriestaaten, einen Teil ihrer Reduktionsverpflichtung mit Klimaschutz-Projekten im Ausland und dem internationalen Handel von Emissionsrechten zu erfüllen. Dadurch können Kosten gesenkt werden. Abb. 4 und Abb. 5: Lassen sich Klimapolitik und Wirtschaftswachstum miteinander versöhnen? Diese Frage steht im Zentrum der politischen Diskussion zu den Folgen des Klimawandels. (Bilder: zvg) gern. Dies stelle keine dauerhafte Lösung dar. Denn würde die Schweiz mit einem zu erwartenden Nachfolgevertrag zu Kyoto künftig zu umweltverträglichen Lösungen im eigenen Land verpflichtet, dürfte sie dies viel teurer zu stehen kommen als heute. Tatsächlich sind die in Kyoto beschlossenen Massnahmen nicht mehr als ein erster Schritt, um das Klima zu stabilisieren. Das zögerliche Vorgehen, so meinen Kritiker, lasse sich mit dem eines Autofahrers vergleichen, der mit 100 km/h gegen eine Mauer rast und sein Tempo bloss auf 95 Kilometer pro Stunde senken will. Um den Klimawandel zu stoppen, dies zeigen die Zahlen des UNO-Klimagremiums IPCC, wäre eine Verminderung der CO2-Emissionen um 70% nötig und nicht um 5%, wie im Kyoto-Protokoll vorgeschrieben. Die eigentliche Bedeutung des Abkommens liegt denn auch darin, dass die Staatengemeinschaft übereingekommen ist, dem Klimaproblem gemeinsam zu begegnen. Nach 2012 werden neue Abkommen mit härteren Reduktionszielen folgen müssen. Und es wird auch wirksame Bestimmungen darüber geben müssen, was mit Staaten geschieht, die das Reduktionsziel nicht erfüllen. Denn ob die momentanen Sanktionsmöglichkeiten ihren Zweck erfüllen, ist umstritten. den Energiebedarf von heute rund 6000 Watt pro Kopf um zwei Drittel zu senken. Dank dem Einsatz innovativer Technologien sollten im Jahr 2050 2000 Watt ausreichen, um den gesamten Energiebedarf einer Person für Mobilität, Wärme, Licht und in Konsumgütern versteckte graue Energie zu decken. Drei Viertel dieser Energie, so ein zentraler Bestandteil der ETH-Vision, müssten dabei aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Der Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft ist unter den heutigen Bedingungen steinig. Dies müssen zur Zeit verschiedene Schweizer Pilotprojekte erleben, die versuchen, dieses radikale Sparkonzept umzusetzen. Das grösste Hindernis ist dabei nicht etwa, innovative Lösungen zu finden, sondern sie zu finanzieren. Grund: der tiefe Erdölpreis. Solange der allgegenwärtige Treib- und Brennstoff derart billig ist, zahlen sich energiesparende Technologien schlicht nicht aus. Doch früher oder später wird sich dies ändern, und zwar spätestens dann, wenn irgendwann in den nächsten Jahrzehnten die Ressource Öl zur Neige geht, wann genau, weiss niemand. Wirtschaftliche Überlegungen stehen im Vordergrund Wenn das Erdöl nur noch tröpfelt und nicht mehr strömt, wird auch das Argument definitiv vom Tisch sein, wir könnten uns den Kampf gegen den Klimawandel nicht leisten, weil er die wirtschaftliche Entwicklung gefährde. Noch aber bestimmen vor allem derartige Überlegungen die Diskussion um den Klimaschutz. Der Bundesrat etwa betonte vor der Ratifikation des Kyoto-Protokolls regelmässig, von der Umsetzung des Abkommens seien keine negativen Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft zu erwarten. Ganz im Gegenteil, argumentieren verschiedene Studien. Wer heute energiesparende Technologien entwickelt, gehört morgen zu den Leadern auf einem Markt mit gigantischen Expansionschancen: Allein in den USA werden jährlich Kohle, Öl und Gas im Wert von 300 Milliarden Dollar verschwendet. So gesehen verspricht konsequente Klimapolitik für die Unternehmen nicht untragbare Lasten, sondern ungeahnte Möglichkeiten. Quellen: – – – – – – – Vision 2000-Watt-Gesellschaft Der Klimawandel lässt sich nicht allein mit technischen Lösungen aufhalten. In dieser Einschätzung stimmen – zumindest in der Schweiz – die meisten Umweltspezialisten überein. Nötig ist ein grundsätzlich anderer, auf Nachhaltigkeit ausgerichteter Lebensstil. Um aufzuzeigen, wie ein solcher Wandel möglich wäre – und zwar ohne nennenswerte Komforteinbusse –, hat die ETH die Vision der so genannten 2000-Watt-Gesellschaft entwickelt. Sie sieht vor, «Der Bund» (13.12.97) Buwal, «Umwelt» (Ausgabe zum Klimawandel 2/2003) Buwal, Botschaft zur Ratifikation des KyotoProtokolls (Fragen und Antworten) (21.8.02) Centre for Energy Policy and Economics (CEPE), ETH Zürich, «Die Rolle der verschiedenen CO2Reduktionspotentiale bei einer nachhaltigen Entwicklung des Energiesystems in der Schweiz – Jüngste Energieperspektiven bis 2010» (4.7.03) «NZZ» (12.12.97) sda in «Tages-Anzeiger» (4.8.03) Presse- und Informationsdienst des UVEK, Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation (21.8.02) Abb. 6: Das Kyotoprotokollthermometer zeigt, wie viele Industriestaaten (blau), das Protokoll ratifiziert haben und für welchen CO2Ausstoss sie verantwortlich sind (rot). Die grüne Säule bezieht sich auf Entwicklungsund Schwellenländer. (Aktueller Stand unter: http://unfccc. int/resource/ kpthermo.html) Verständnisfragen 1) 2) 3) 4) Was bezweckt das Kyoto-Protokoll? Wie will die Schweiz ihre Klimaziele durchsetzen? Wo liegen die Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Kyoto-Protokolls auf internationaler Ebene und in der Schweiz? Wo sehen Sie für sich persönlich Möglichkeiten, zur Reduktion des CO2-Ausstosses beizutragen? Vertiefungen 1) Sehen Sie sich den «Arena»-Beitrag «Das Klima spielt verrückt – schläft die Politik?» an (Ausschnitte aus der Sendung vom 5. September 2003). Notieren Sie sich politische, wirtschaftliche und wissenschaftliche Argumente aus der Diskussion und halten Sie fest, welche Standpunkte Sie am meisten überzeugen. 2) Lesen Sie denn Artikel «‹Gas-Steuer› auf neuseeländischem Vieh» aus der «Neuen Zürcher Zeitung». Was halten Sie von der Idee der neuseeländischen Regierung? Hätte so ein Gesetzesprojekt in der Schweiz Chancen? Machen Sie eine Internetrecherche und finden Sie heraus, welche Erfahrungen Neuseeland mit seiner Methansteuer gemacht hat. 3) Sehen Sie sich auf der Website www.novatlantis.ch unter der Rubrik «2000-Watt-Gesellschaft» die «Szenarien» an. Wird die Vision ihrem Versprechen gerecht, den Energiekonsum praktisch ohne Komforteinbusse um zwei Drittel zu reduzieren? Vergleichen Sie dazu die sechs beschriebenen Lebensformen und achten Sie dabei besonders auf die Infofenster (unterstrichene Hyperlinks klicken). a) Erstellen Sie eine Liste mit den vorgeschlagenen, energiesparenden Verhaltensweisen. Welche davon empfinden Sie für Ihr eigenes Leben als unproblematisch, welche als tragbar und welche als Zumutung? b) Ziehen Sie Bilanz. Wie weit sind Sie im Moment vom Leben in der 2000-Watt-Gesellschaft entfernt? In welchem der beschriebenen Szenarien möchten Sie in zehn Jahren leben? 4) Auf der Website www.ecospeed.ch/ie/d/privat.html finden Sie den so genannten Eco2-Rechner. Mit diesem Rechenmodell können Sie detaillierte CO2-Bilanzen erstellen. Geben Sie die entsprechenden Verbrauchswerte für sich und Ihre Familie ein. Im Balkendiagramm auf der linken Seite sehen Sie direkt, wie die CO2-Bilanz von Ihrem Lebensstil geprägt wird. Versuchen Sie, die Eingaben zu Ihrem Energiekonsum so zu verändern, dass Sie nur noch 2000 Watt im Jahr konsumieren. Wählen Sie dazu unter «Resultat» ganz rechts auf der Menuleiste die Darstellungsart «Watt».