Baustellenreportage: MINERGIE-A-Überbauung in Münsingen (BE) Effizienz und Sonne für eine vorbildliche Energiebilanz In Münsingen entsteht die erste MINERGIE-A-Überbauung im Kanton Bern, mit 49 Wohnungen in fünf Gebäuden. Hocheffiziente Gebäudehüllen und die Versorgung mit erneuerbaren Energien sind der Schlüssel zum Erfolg. Gedämmt sind die Gebäude mit dem Höchstleistungsdämmstoff ISOVER PB F 030 mit seinem revolutionären Dämmwert von 0.030 W/m K. Im Sandacher in Münsingen, am Siedlungsrand mit Blick auf Belpberg und Alpen und trotzdem nur zehn Gehminuten vom Bahnhof entfernt, entsteht eine neue familienfreundliche Überbauung. Die total 49 Wohnungen verteilen sich auf fünf Gebäude, die wie Sonnenblumen nach der Sonne ausgerichtet sind. Girasole nennt die Berner GWJARCHITEKTUR AG ihr Projekt, das sich mit zwei bis drei Stockwerken sanft ins Gelände einfügt. Die optimale Besonnung sorgt nicht nur für lichtdurchflutete Räume, sie trägt auch zur Erreichung der hochgesteckten Ziele bezüglich Energieeffizienz bei. Als erste Überbauung im Kanton Bern erfüllt der Sandacher den MINERGIE-A-Standard: Sie braucht über das Jahr gerechnet nicht mehr Energie, als sie selber produziert. Damit fügt sich dieses Wohnprojekt nicht nur land- Die ISOVER-Dämmplatten PB F 030 aus Glaswolle können auf der Unterkonstruktion einfach und schnell angebracht und mit Dämmstoffbefestigern fixiert werden. schaftlich, sondern auch punkto Energiebilanz perfekt in die «Energiestadt Gold» ein. Vorbildliche Energiebilanz – mehr Wohnraum Die Frutiger AG hat die Parzelle in einer Zone mit Planungspflicht, also mit dem Auftrag darauf Wohnfläche zu erstellen, 2010 gekauft. Das Bauunternehmen ist im Sandacher gleichzeitig Investor, Projektentwickler, Generalunternehmer und Verkäufer bzw. Bewirtschafter und damit massgeblich für die Ausgestaltung der Überbauung verantwortlich. Dass die Gebäude den besten Energieeffizienzstandards entsprechen, hat Frutiger AG als Vorgabe für den Architekturwettbewerb formuliert. Einerseits weil MINERGIEGebäude mit ihrer überdurchschnittlichen Titel: Die Überbauung liegt am Siedlungsrand im Grünen und bietet eine hervorragende Aussicht auf die Berner Alpen. Links: ISOVER Dämmstoffe an allen Fronten. Werterhaltung besonders gefragt sind. Andererseits weil Münsingen – eine der ersten Energiestädte der Kategorie Gold – das energieeffiziente Bauen mit einem Ausnutzungszuschlag von 3 – 5 % fördert: Wer besser als MINERGIE-Standard baut, darf mehr Wohnraum erstellen. Die Gebäude im Sandacher werden das Label MINERGIE-A tragen. Das heisst, die Energiebilanz über das ganze Jahr betrachtet ist mindestens eine schwarze Null. Der Aufwand für Raumwärme, Wassererwärmung und Lufterneuerung wird vollständig durch erneuerbare Energien gedeckt. Im Sandacher wird dieser hohe Standard durch eine ausgewogene Kombination aus Effizienz und erneuerbaren Energien erreicht. Dreifachverglaste Fenster und eine hocheffiziente Dämmung der neusten Generation verhindern unkontrollierte Wärmeverluste im Winter und ein Überhitzen im Sommer. Geräte und Leuchten der besten Kategorie sorgen für einen tiefen Stromverbrauch. Erdwärmesonden und Wärmepumpen erzeugen CO2-neutrales Brauch- und Heizwasser und eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach deckt den Strombedarf. MINERGIE-A stellt zudem Anforderungen bezüglich Grauer Energie, die für Herstellung und Entsorgung der Baustoffe aufgewendet wird. Berechnet über die ganze Lebensdauer des Gebäudes darf die Graue Energie 50 kWh/m2a nicht überschreiten. Herausragende Effizienz bei geringem Materialeinsatz Die hinterlüfteten Fassaden, die im Sandacher gebaut werden, erreichen diese anspruchsvollen Vorgaben vollumfänglich. Sie kombinieren eine hocheffiziente, leichte Dämmung aus Glaswolle, wärmebrückenfreie Konsolen und eine vorgehängte vorverwitterte Holzfassade – drei Komponenten, welche bei den fast fensterlosen Ost- und Westfassaden sogar MINERGIE-P-Standard erreichen. Dabei trägt jedes Element zum Erfolg bei: Die neuen ISOVER-Fassadendämmplatten PB F 030, in zwei Lagen versetzt verlegt, überzeugen Herzstück der Unterkonstruktion sind die wärmebrückenfreien Konsolen aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Zwei Schichten der neuen Dämmung PB F 030 mit einem revolutionär tiefen Lambda-Wert von 0.030 W/m K schützen das Gebäude vor Kälte und Hitze. Die weiche Glaswolle schmiegt sich ohne Zwischenräume an Unebenheiten und technische Elemente an. Am Bau beteiligte Unternehmen: Frutiger AG, Thun/Bern, www.frutiger.com GWJARCHITEKTUR AG, Bern, www.gwj.ch Lädrach Holzbau AG, Konolfingen (BE), www.laedrach.ch Kühni AG, Ramsei (BE), www.kuehni-ag.ch Saint-Gobain ISOVER AG, Lucens (VD), www.isover.ch Gasser Fassadentechnik AG, St. Gallen, www.gasserfassadentechnik.ch mit einem revolutionär tiefen Lambda-Wert von 0.030 W/mK und damit einer sehr hohen Dämmleistung. Die Thermico Star-Konsolen aus glasfaserverstärktem Kunststoff der Gasser Fassadentechnik AG verhindern Wärmebrücken und damit die punktuellen Wärmebrückenverluste, welche herkömmliche Konsolen aus Aluminium verursachen. In der Kombination erreichen die beiden Produkte den geforderten U-Wert bei einer geringen Dämmstärke von nur 30 cm. Das ergibt zwei wichtige Vorteile: schlanke Aussenhüllen erlauben bei gleichbleibenden Aussenvolumen mehr Wohnraum, und weniger Baumaterial verbessert die Umweltbilanz, insbesondere bei der Grauen Energie. In diesem Bereich zeigt auch die vorgehängte Holzfassade ihre Stärke: der nachwachsende Rohstoff Holz weist sehr tiefe Werte bei der Grauen Energie auf und trägt damit zur Erreichung der MINERIGE-A-Vorgaben bei. Aber auch die ISOVER-Glaswolle, die aus Recyclingglas und mit Strom aus lokalen Wasserkraftwerken hergestellt wird, belastet die Energiebilanz nur geringfügig. Die Kombination von Holz mit nicht brennbarer Glaswolle sorgt ausserdem für die nötige Brandsicherheit im Gebäude. Nicht zuletzt konnte das Trio beim Preis überzeugen, indem es die Zielkosten der Fassade einhalten kann. Überzeugende Beratung, einfache Verarbeitung Saint-Gobain ISOVER AG Route de Payerne 1 CH-1522 Lucens Tel. 021 906 01 11 Fax 021 906 02 05 www.isover.ch Für die Realisierung der hinterlüfteten Fassade zeichnet sich Lädrach Holzbau AG im Verbund mit Kühni AG verantwortlich. Die beiden Emmentaler Holzbauunternehmen sind für die Konzeption, Produktion und Montage der gesamten Fassade verantwortlich, die neben der Dämmung und den vorgehängten Holzelementen auch die Aufhängung für die Schiebefensterläden und die Brüstungsgeländer umfasst. Die Frutiger AG als GU hat zwar einen Wandaufbau vorgeschlagen, bei der Detailplanung hat Lädrach Holzbau AG und Kühni AG jedoch verschiedene Elemente optimiert, um die zentralen Vorgaben – Dämmwert, Wandstärke und Preis – zu erreichen. Dabei wurden die ISOVER-Produkte der neusten Generation berücksichtigt: die Fassadendämmplatte PB F 030 hat im Bezug auf Effizienz und Preis gleichermassen überzeugt. Aber auch die Beratungsleistung von Saint-Gobain ISOVER AG ist ein Pluspunkt: «Gemeinsam mit dem Aussendienst und dem technischen Support haben wir innerhalb der Vorgaben die bestmögliche Lösung erarbeitet», berichtet Bernhard Gerber, Bereichsleiter Holzbau bei Lädrach AG und Projektleiter für den Sandacher. Diese Wahl bewährt sich nun auch bei der Montage vor Ort: Auf die pünktliche Lieferung ist Verlass, und der Zuschnitt und die Verarbeitung der weichen Dämmplatten, die sich an Unebenheiten und technische Elemente ohne Zwischenräume anschmiegen, ist einfach, schnell und angenehm. Nach der Unterkonstruktion und der Dämmung wird im nächsten Schritt die Fassadenbekleidung aus vorverwitterten Holzlatten montiert. Auf dieser komplexen Baustelle mit verschiedensten Unternehmen und straffem Timing ist der Zeitfaktor auch dafür zentral. Darum werden auf der Baustelle nicht einzelne Latten montiert, sondern vorgefertigte Elemente, die witterungsunabhängig in der Montagehalle vorproduziert werden. Vom Dach aus werden die maximal 100 kg schweren Elemente mit bis zu sieben Metern Länge positioniert und befestigt. Kaum zwei Elemente haben die gleichen Masse: Ein riesiges Puzzle, das mit der richtigen Logistik jedoch rasch zusammengesetzt ist.