Lebensqualität im Alter § Verortung des Themas: Zwischen individuellem Bedarf und Sozialraumgestaltung § Aussagen der Positionspapiere des Landesverbands § Alter: Lebensphase oder kritisches Lebensereignis? Vorbereitung auf den Ruhestand § Lebensqualität § Anforderungen an Mitarbeiter Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 2 Sozialraumorientierung in der Behindertenhilfe Dimension Behindertenhilfe Fallspezifisch Bedürfnisse und à Hilfeplanung; Wünsche des Persönliche Zukunftsplanung; Individuums Kind-Umfeld-Analyse Fall- Ressourcen des übergreifend Sozialraums Fall- Gestaltung des unspezifisch Gemeinwesens à Netzwerkarbeit, Nutzung der Ressourcen des Sozialraums à Sozialraumanalyse; Teilhabepläne; Stadtplanung und -entwicklung Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 3 Sozialraumorientierung in der Behindertenhilfe Fallspezifisch: Welche Unterstützung benötigt ein älterer Mensch mit einer Behinderung, um leben zu können, wo er es möchte und wie er es möchte? Fallübergreifend: Welche Unterstützung braucht das direkte soziale Umfeld, um zu diesen Zielen beitragen zu können? Fallunspezifisch: Wie kann ein Gemeinwesen aussehen, das es auch älteren Menschen mit (schweren) Behinderungen ermöglicht, in seiner Mitte mit anderen zu leben? Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 4 Positionspapier Zukunft gestalten § Menschen mit Behinderung haben bis ins hohe Alter Anspruch auf Leistungen der Eingliederungshilfe. Sie sind mit den Leistungen der Pflegeversicherung und anderer Sozialgesetzbücher additiv zu kombinieren. § Ältere Menschen mit Behinderung erhalten Unterstützung bei der Vorbereitung auf den Ruhestand durch Beratung, Erwachsenenbildung, Freizeitangebote und persönliche Zukunftsplanung. § Für Senioren gibt es unterschiedliche Angebote der Tagesgestaltung, die flexibel nutzbar und miteinander kombinierbar sind. Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 5 Empfehlungen im Positionspapier Teilhabeleistungen im Alter Überblick über Angebotsstruktur und Bedarf Sozialraumanalyse mit besonderer Berücksichtigung Ø der Zahl älterer Menschen in einer Region, ihrer Wohnversorgung und Beschäftigungssituation; Ø der Wünsche dieses Personenkreises durch eine Befragung durchgeführt werden; Ø Berücksichtigung der möglichen Verzerrung durch eingeschränkte Erfahrungen, mangelndes Vorstellungsvermögen und das Fehlen von orientierender Beratung und Zukunftsplanung. Ø Entwicklung einer regionalen Konzeption zum Ausbau der Angebote. Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 6 Empfehlungen im Positionspapier Teilhabeleistungen im Alter Entwicklung einer regionalen Konzeption und einzelner ‚Bausteine’ Ø Ziel der Vielfalt, Flexibilität und Durchlässigkeit der verschiedenen Maßnahmen; Ø Entwicklung von Angeboten der Lebenshilfe im Rahmen einer regionalen Konzeption; Ø Einbindung bürgerschaftlichen Engagements, Kooperation mit anderen Trägern und die Integration besonderer Zielgruppen (Beschäftigte auf dem 1. Arbeitsmarkt, Nutzer ambulanter Assistenz, Menschen im Elternhaus); Ø Grundlage für Auswahlentscheidungen durch die Betroffenen. Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 7 Empfehlungen im Positionspapier Teilhabeleistungen im Alter Finanzierung der Leistungen § Die Finanzierung der Leistungen muss in individueller Form als Teilhabeleistung erfolgen. § Die Durchsetzung individueller Ansprüche ist nur durch qualifizierte Angebote von Beratung, Begleitung und Unterstützung möglich. § Ein anerkanntes Hilfebemessungssystem auf der Grundlage des individuellen Bedarfs ist zu entwickeln. § Leistungsangebote müssen als Ganzes und in modularisierter Form nutzbar sein. Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 8 Kern der Empfehlungen: Verschränkung unterschiedlicher Perspektiven § Das Individuum mit Ø seinen Wünschen und Bedürfnissen, Ø seinen Nutzungsstrategien und Zugangsbarrieren und Ø altersbedingten Besonderheiten. § Der Sozialraum mit Ø seinen Ressourcen und Begrenzungen, Angeboten und Lücken § Träger mit ihren Angeboten, die Ø Lücken füllen (fallunspezifische Angebote) Ø Zugangsbarrieren überwinden (Fallspezifische Aufgabe: Beratung, Begleitung, Zukunftsplanung) Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 9 Wie können Träger das leisten? § Im Fokus bisheriger Forschung stand das Konzept der Lebensqualität § Objektive Lebensqualität: Indikatoren ( z.B. Wohnverhältnisse, Arbeitsbedingungen, soziale Beziehungen, Gesundheit) § Subjektive Lebensqualität: Wohlbefinden – Zufriedenheit mit den objektiven Bedingungen Ø Zielsetzung: bessere Angebotsgestaltung Ø Methode der Umsetzung: Nutzerbefragung Ø Problem: Zufriedenheitsparadox Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 10 „Lebensqualität bedeutet Zufriedenheit mit Lebensbedingungen in Übereinstimmung mit Standards. Bloßes Zufriedensein auf niedrigem Lebensniveau aus Unkenntnis der Standards Nichtbehinderter kann nicht Ziel der Sonderpädagogik sein“ (Thimm 1978, 29). à Das Lebensqualitätskonzept vernachlässigt die Frage, was ältere Menschen mit Behinderung selbst zu einer befriedigenden Lebensgestaltung beitragen können. à Es fördert so ihre Wahrnehmung als Objekte von Fürsorge. à Lebensqualität bleibt wichtiges Leitziel. à Ergänzend: Kompetenzmodell des Alterns Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 11 Transaktionales Modell / Kompetenzmodell Kompetenz im Alter zu untersuchen heißt, „all die Möglichkeiten des alternden Menschen zu untersuchen, die es ihm ermöglichen, jene Transaktionen mit seiner Umgebung auszuüben, die es ihm erlauben, sich zu erhalten, sich wohlzufühlen und sich zu entwickeln“ (Olbrich 1987, 159). Ø Wie wird die Situation bewertet? Ø Wie wird Handlungsfähigkeit erhalten? Ø Kann die gewünschte Lebensgestaltung realisiert werden? Ø Bezüge zum transaktionalen Streßbewältigungsmodell Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 12 Transaktionales Streß(bewältigungs)modell 1. Alter bzw. mit dem Altern verbundene biologische oder soziale Veränderungen können als Streßfaktor wirken. 2. Im Zusammenhang mit weiteren Persönlichkeitsmerkmalen, insb. Ressourcen und 3. im Zusammenhang mit der Problemdefinition / Bewertung der Situation entscheidet sich, ob 4. eine Krise entsteht und wie sie bewältigt wird. Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 13 Transaktionales Streßbewältigungsmodell § Auch Angebote können als Ressourcen (oder Barrieren!) wirken. § Persönlichkeitsmerkmale und Bewertung sind lebensgeschichtlich bestimmt Ø Daraus ergibt sich die hohe Bedeutung der Biographie Ø Lernbiographie Ø Lebensgeschichte Ø Sie wird mit zunehmendem Alter durch die biologischen und sozialen Veränderungen bedeutsamer ! Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 14 Alter: Lebensphase oder kritisches Lebensereignis? § Kontinuität des (biologischen) Alterungsprozesses § biographische Ereignisse, die die Lebensphase Alter markieren, sind für die Auseinandersetzung mit dem Alter und die Selbstwahrnehmung wesentlich bedeutsamer: § ‚runde Geburtstage‘ § Geburt des ersten Enkelkindes § Beginn des Ruhestands oder der Altersteilzeit § Besondere Bedeutung haben Übergänge: § In den Ruhestand § in eine Seniorenresidenz oder ins Wohnheim Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 15 Begleitung bei der Gestaltung von Übergängen § Übergänge provozieren eine besonders intensive Form der Auseinandersetzung! § Sie erfordern die Bewertung des vorangegangenen und neuen Lebensabschnittes § Sie erfordern eine Auseinandersetzung mit Ängsten vor Langeweile, Sinnlosigkeit, Einsamkeit, Armut, Krankheit und Tod. § § § § Beratung / Coaching Persönliche Zukunftsplanung Erwachsenenbildung (Freizeitgestaltung) Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 16 Warum Vorbereitungskurse auf den Ruhestand im Rahmen der Erwachsenenbildung? Inhalt der Kurse: Ø Biographische Bildung als Auseinandersetzung mit sich selbst; Ø Unterstützung von Bewältigungsprozessen entsprechend dem transaktionalen Streßbewältigungsmodell (Coping); Ø Anregung, Ideen und Beispiele (der Freizeitgestaltung, der Lebensplanung) durch andere Kursteilnehmer; Ø Solidarisierung mit Gleichbetroffenen. Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 17 Warum Vorbereitungskurse auf den Ruhestand im Rahmen der Erwachsenenbildung? Ziel der Kurse: Biographische Kompetenz als Fähigkeit, das Leben bis zum Schluss so zu gestalten, dass sich der Handelnde sicher und wohl fühlt, wichtige Beziehungen, Tätigkeiten und Gewohnheiten erhalten bleiben und Wünsche nach Neuem umgesetzt werden können. Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 18 Lebensqualität für Menschen mit (geistiger) Behinderung: Bedingungen für kompetentes Altern Auf der Ebene der objektiven Bedingungen: § Angemessene bauliche und räumliche Bedingungen; § Angemessene gesundheitliche Versorgung: § Möglichkeit, Privatsphäre zu erleben und Phasen von Ruhe und Aktivität selbst zu bestimmen; § Möglichkeit, zwischenmenschliche Beziehungen und Verbundenheit zu erhalten; Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 19 Lebensqualität für Menschen mit (geistiger) Behinderung: Bedingungen für kompetentes Altern Auf der Ebene der objektiven Bedingungen: § Möglichkeit, sinnvolle Tätigkeiten ausüben zu können; § Möglichkeit, eigene Interessen aufrechtzuerhalten und weiterzuentwickeln; § Möglichkeiten zur kulturellen Teilhabe und Weiterbildung/Erwachsenenbildung Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 20 Lebensqualität für Menschen mit (geistiger) Behinderung: Bedingungen für kompetentes Altern Das subjektive Wohlbefinden wird durch sehr individuelle Vorlieben und Abneigungen bestimmt, die sich im Alter häufig verändern. Ø Ermittlung und Umsetzung des gewünschten Lebensstils; Ø Berücksichtigung alters- oder gesundheitsbedingter Schwankungen von Aktivitäts- und Ruhebedürfnis; Ø flexible Gestaltung des Tagesablaufs. Ø Das Leben muss selbst gestaltet werden können; der alte Mensch muss sich weiterhin als kompetenten Akteur erleben. Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 21 Dazu ist zentral, die eigene Lebensgeschichte tatsächlich als ‚eigene Geschichte‘ zu erleben. Wie unterscheiden sich Lebensgeschichte und Lebenslauf? Lebenslauf Ø Ø Ø Ø Objektive Daten Formal Keine Emotionalität „Akte“, Hilfeplan Lebensgeschichte Ø Ø Ø Ø Prof. Dr. Bettina Lindmeier Subjektive Sichtweise, keine Rekonstruktion von Daten Selbstzweck Emotionalität Erzeugung von Identität Seite 22 Biographieforschung: § Beschäftigt sich mit ‚biographischen Konstruktionen‘, d.h. damit, wie Menschen im Prozess des Erinnerns und Erzählens ihre Lebensgeschichte immer wieder ‚neu erfinden‘ und dabei nacherleben. § Menschen benötigen Gelegenheiten zum Erwerb biographischer Kompetenz § erinnern, § erzählen, § bewerten § muss ‚geübt‘ werden und benötigt Zuhörer. Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 23 Lebensgeschichtliche Prozessabläufe § Institutionelle Ablaufmuster folgen gesellschaftlich institutionalisierten Mustern, z.B. Eintritt in die WfbM, Ruhestand § biographische Handlungsschemata zeichnen sich durch intentionale Handlungen und Realisierung eigener Lebensentwürfe aus § Verlaufskurven werden krisenhaft als Verlust von Handlungsorientierung und Erfahrungen des Erleidens erlebt; § biographische Wandlungsprozesse ‘ sind Veränderungen, die dem Individuum widerfahren, in deren Folge sich aber neue Handlungsmöglichkeiten eröffnen. Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 24 Was bedeutet das für Menschen mit (geistiger) Behinderung? § Es gibt Ereignisse im Lebenslauf, die es Menschen eher erlauben, sich als handlungsfähig zu erleben, und Ereignisse, die eher zu ‚Verlaufskurven‘ führen – aber es gibt keine ‚zwangsläufigen Konsequenzen‘. § Das Leben von alten Menschen mit geistiger Behinderung folgte stark ‚institutionellen Ablaufmustern‘. § Der Übergang in den Ruhestand – mitunter gegen den eigenen Wunsch – folgt ebenfalls diesem Muster. Ø Aufgabe von Angeboten für Senioren ist es dagegen, die selbstbestimmte Handlungsfähigkeit zu unterstützen. Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 25 Was ist daran besonders schwierig? Mitarbeiter müssen lernen … das Tempo und Zeiterleben der Nutzer zu achten und das eigene Zeiterleben anzupassen, indem sie § für aktive Nutzer genügend ‚Programm machen’ bzw. Angebote Dritter zu eröffnen und Fähigkeiten zur Selbstorganisation unterstützen Ø Nur ein Teil der Nutzer fordert das ein; andere benötigen Vorschläge Ø Hier müssen auch externe Angebote erschlossen werden Ø Unterstützung bei Organisation, ‚Hinkommen‘, Überwindung von Schwellenängsten. à Netzwerkarbeit und Sozialraumanalyse Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 26 Was ist daran besonders schwierig? Mitarbeiter müssen lernen … § das Tempo und Zeiterleben der Nutzer zu achten und das eigene Zeiterleben anzupassen, indem sie nachlassende Kräfte berücksichtigen und … § ‚ertragen‘ und sogar wertschätzen, dass jemand ‚nur dabei‘ ist; § eigene Ansprüche und Wünsche für Nutzer zurückstellen; § Förderziele zurückstellen und ‚Förderdruck’ nicht weitergeben. § Sterbebegleitung leisten, Abschied nehmen, sich aussöhnen mit dem, was im Leben nicht gelungen ist. Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 27 § Finale Erkrankungen lösen zunächst immer einen Verlust an Handlungsfähigkeit, von massiver Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit aus – auch bei den Menschen in der Umgebung eines Erkrankten oder Sterbenden. Ø Die Hospizbewegung nimmt Menschen bis zum Schluss als kompetent und handlungsfähig wahr, stärkt und unterstützt sie darin. Ø Sie denkt Menschen in ihren sozialen Bezügen und ihrem biographischen ‚Gewordensein‘. Ø Hier bestehen Parallelen zu neueren Ansätzen der Unterstützung behinderter Menschen im Alltag. Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 28 Vielen Dank ! Theorien des Altern: biologische Veränderungen § Veränderungen des Aussehens (graue Haare, Veränderungen der Haut) § Höhere Anfälligkeit für Krankheiten und verlängerte Rekonvaleszenz § Nachlassen der Sinnesorgane (Hören, Sehen), der kognitiven Prozesse (Merkfähigkeit, Reaktionen) und § Nachlassen der körperlichen Kraft und Beweglichkeit. Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 30 Theorien des Alterns: soziale Veränderungen § Austritt aus dem Berufsleben § veränderte Rollen als Großeltern und Urgroßeltern, § Verwitwung und das Wegbrechen des sozialen Netzes durch den Tod von Freunden und Geschwistern; § Pflegebedürftigkeit & Eintritt in ein Pflegeheim: gravierender Einschnitt in die Lebensführung und die sozialen Beziehungen; Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 31 Theorien des Alterns: psychische Bewältigung der Veränderungen § Defizittheorie: Abbauprozess; § Disengagementtheorie: Rückzug; § Aktivitätstheorie: Aktivitäten erhalten; § Kontinuitätstheorie: Aktivitäten erhalten und Verluste verarbeiten: biografische Kontinuität; § Theorie der Entwicklungsaufgaben: alterspezifische Verlusterfahrungen bewältigen; § Produktivitätstheorie: Altersbedingte Produktivitätsebenen erschließen; (z.B. bei Theunissen) Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 32 Situation geistig behinderter Menschen § Veränderungen sind nicht so gut kognitiv verständlich; § es gibt weniger soziale Rollen (z.B. als Eltern und Großeltern, als Mitglieder in Vereinen); § die berufliche Tätigkeit in der WfbM oder auf dem ersten Arbeitsmarkt hat eine sehr hohe Bedeutung: Erleben eigener Leistungsfähigkeit, Anerkennung, soziale Beziehungen, Freizeit; § Arbeit ist als Element der Tagesstrukturierung zentral; § die jetzt alte Generation hat großenteils schwierige biografische Erfahrungen; § Mitarbeiter sind mitunter unsicher bei der Beurteilung altersbedingter Veränderungen. Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 33 Ältere Beschäftigte: Baukastensystem § Arbeitszeitverkürzung § ‚Pausenräume und flexible Pausenzeiten‘ § Zukunftsplanung § Über Eingliederungs/Hilfeplanung § Als Bildungsangebot § [wünschenswert: als Beratung / Coaching] § Ehemaligentreffen § Sportgruppe nach Feierabend § ehemalige Beschäftigte als ‚Seniorenexperten‘, die informieren § Hospitation in den Angeboten für Senioren à Ähnlichkeiten und Unterschiede zu Ihren Angeboten? Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 34 Beratungsangebote und Bildungsarbeit für ältere Beschäftigte in der Werkstatt Was soll erreicht werden? § Unterstützung von Planungskompetenz und Regiekompetenz; § Auseinandersetzung mit dem Thema Alter § Bestärkung in einer positiven Sicht des eigenen Lebens und der Lebensphase als ältere Mensch und Rentner; § Erhalt wichtiger sozialer Beziehungen. § Erhalt von Kontinuitätserleben trotz Ausscheidens aus der Werkstatt; Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 35 Beratungsangebote und Bildungsarbeit für ältere Beschäftigte in der Werkstatt Wie kann es erreicht werden? § Beratung, Coaching, persönliche Zukunftsplanung; § Aufnahme des Themas in der Hilfe / Eingliederungsplanung; § Bildungsangebote, die zur Reflexion der Situation einladen; § Offene Bildungs- und Freizeitangebote (Stichwort Langeweile); § Unterstützung der Mobilität; § Strukturelle Veränderungen wie Rentnertag, verkürzte Arbeitzeiten, Ruhebereiche § … Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 36 Kompetenzbereiche nach Olbrich § Sensumotorische Kompetenz als Möglichkeit, psychomotorische Prozesse zu kontrollieren; § Körperliche Kompetenz als Möglichkeit zu physiologischer Regulation; § Kognitive Kompetenz als Möglichkeit, Erfahrung und Wissen sammeln und auf neue Situationen anwenden zu können: Weiterentwicklung und Erhaltung; § Alltagskompetenz als erfolgreiche Anpassung an alltägliche Umweltanforderungen; Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 37 Kompetenzbereiche nach Olbrich § Soziale Kompetenz als Möglichkeit, Kontakte aufrecht zu erhalten, neu zu knüpfen oder allgemeiner soziale Teilhabe zu realisieren; § Appraisal-Kompetenz als Kompetenz zur Einschätzung, Bilanzierung und Würdigung des eigenen Lebens und zur Entwicklung von Lebensperspektiven, die Begrenzungen und Chancen gleichermaßen berücksichtigt à breite Überschneidung mit biographischer Kompetenz § Bewältigungskompetenz im Umgang mit bedeutsamen und kritischen Lebenssituationen; Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 38