H U J U Z YH E H H ' r FE VH T EI H H ' I IH ( ' A l l e R e c hte vor behal te n . C A RL IN IN L U I W G D L E I PZ I G D A N K B A RE R V E RE H R U N G VO GE WI D ME T M VE R FA S S E R . Vo r w o r t . M ? ' l habe das vorliegend e l u ch meinem Lehrer C a r l L u d w i g von f dem ich in das K r e i s l a u f s e x p e r i m e n t eingeführt wurde gewidme t D e r Inhalt desselben baut sich zum grossen Theile auf eigenen E r f ahr un g e n auf die ich W ährend meiner L aufb ahn als Arz t und E xp e r i me nt at o r am Kr ank e nb e t t e im Lab orat orium und am S e ci r t i s c h e sammel n konnte T ro t zdem nun dieses Buch seiner Anlage nach kein Lehrbuch in gewöhnlichem Stile i st glaub e ich dennoch dass es den Zwe ck erfüllen dürfte den ein Lehrbuch ans trebt I ch hoff e der L eser wird durch dasselbe neue Kenn tnisse gewinnen un d er w ird in demselben zugleich alte Kennt nisse wiederfinden Le t ztere wohl in v eränder t er Gestalt aber in einer solchen die es ihm leichte r machen soll sie in einen festen Rahmen zu fügen und so festzuh al t en Für den Anfänge r ist dieses Buch n icht b erechnet w e r aber mit phy siologischen und p athologisch anat omischen Kenntnissen b ereits aus r erüste t und w zudem mit der Untersuchun g und Beobachtun g von e g Kranken vert raut ist d ürfte in demselben Manche s finden was ihm zu w issen W ünschenswer t scheinen wird Ni cht der Fleiss des Sammlers sondern die redliche Mühe des A rbeiters der im Kampfe mit den Erscheinungen nach A uf kl ä r ung ringt ist bei der Abfassung dieses Buches th at i g gewesen ch , . , , , l . , , , . , , . , , , . , - , , , . , , , ' . M arienb a d , 15 . September 1 891 . v . B asc h . I nhal t . — — S e it e I A b s c h ni t t . A l I ll ge mei n e s I Ei nl e i tung II Kr e isl au f m o d e l l III Mo d e ll v ersu ch e 1 A u fn a h m e d e r T h ä t i g k e i t b e i d er V e ntrik e l 2 V ers t ä rk u n g d e r A rb ei t d e s l i nk e n o d er re chte n V en tr ik el s 3 S i st ir u n g d e r A rb e i t b e id er V e ntrik e l 4 S i st i r u ng d e r A rb e i t d e s li nk e n od e r re ch te n V e ntr ik e l s 5 V e r g r ö sse r u n g d e r Wi d e r stä n d e i m A or t e n g e b i e t e 6 V erkl e i ne r u n g d e r Wi d erstä nd e i m A o r t e ng e b i e t e 7 V e r me hrt e u nd v e r mi n d erte Fü ll u n g d e s Kr ei s l a u f sy s te ms 8 Verg r ö ss er u ng d e r Wid e r s t ä n d e i m G eb i ete d e r P ul mon al ar te r i e 9 H e r ab setz u ng d e r W id ers t ä n d e i m G e bi ete d e r P ul mo na l arte r i e I V U e b er d i e Fü l l un g u n d S p ann ung d e r G e fä ss e i n d e n v ers chi e d e n en G e bi eten d e s Kre i sl aufs V U e b er d as S trö m e n b e i gl e ich mä ssi g e r u n d u n gl e ich m ä ssig er A rb e i t d e r V e ntr ik e l u n d üb e r d i e Ve r t h e i l un g d e r F l ü ss igk e i t i m Kr e i sl a uf e V I A l l ge m e i ne D e fi niti o n d e s phy s i o l o gi s che n u nd p a th o l o gi s ch en K r e i s l a u fs . . H a “ Q . . . 13 . 16 . 17 . 20 . . 33 . 33 . 36 38 . . II A b s ch nit t . A 44 56 58 l l g e m e i n e P h y s i o l o g i e d e s K r e i s l a u fs I V e r l angs a mte S ch l ag fol ge d e s H erz ens I l B e s ch l e uni g t e S ch l a gfo lg e d e s H er z e ns III V e r m eh r te ): Wid ers tan d i m A o r t e ng e bi et e I V U e b er d e n v e r m i n d erten Wi d e r sta n d i n d e r art eri e ll e n Stro m b a h n V U e b er Re g ul a t i o ns A cc om mo d at i o ns u nd C o m p e nsa t i onse i n r i ch t ung e n i m phys iol ogi s ch en Kre i sl ä u fe . 58 60 ' . . . 78 ' . III . A A b s ch ni t t 1 03 l l g e m e i n e P a t h o l o g i e d e s K r e i s l a u fs I Pr i mä r e ungl e ich mä ssig e H e r z ar b e i t l e i g eri nge r e r L e i stu ng V e ntri k el s II Ins uf fi ci e n z d e r Mi tr a lkl app e II I Mi t r a l s t e n os e 1 03 . i . . . 90 d es li nk e n 1 04 1 06 1 25 I nh a l t II . S e it e IV I nsu f fi c i e nz d e r . A " A ort e n kl a pp en 1 34 rtenste nose 1 39 o Kl a pp e nfeh l e r d e s li nk e n V e ntrik el s V II Pri m ä re Insuf fi c i e nz d e s li nk e n V e n trik e l s o h n e Kl a pp e nfe h l er VIII Pri mä re U ngl e ich mä ss i g k ei t d e r H e r z arb e i t b e i g eri ngere r L e i s t ung d e s r e ch te n V e ntr ik e l s Kla pp enfeh l er d e s re ch t en H e r ze ns I X Pri mä r h era b ges etz te A rbe i t b e id er Ven trik el b e di ngt d urc h co mbi ui r t e V . C o mb in i r t e . 1 43 1 45 . . 1 46 , 152 L eh re v o n d e r s ogenannte n C o mp ensati on u n d C o m p e n at i o nss t ö r u ng d e r H er zfe hl er X I P r i märe Insuf f ici e nz d e r V entr ik el X II S e c und ä r e I ns uf fi c i e nz d e r V e ntrik e l X III S tör ungen d e r Il e g ul a t i on A ccom mod ati o n u nd C om p e nsati on X IV B em e r k u nge n üb e r d i e a ll g e m e i n e n A ufga be n d e r T h era pi e d e r H e r z X . e ei ne B em e A ll g m r k ung en z ur s 1 58 . 1 60 . 1 70 . , 1 73 . un d G e f ä sse r k r an k ung e n 1 80 I A b . s ch ni Al l ge me i nes E i nl VVnn e tt . . i t un g . in einem Kreislaufs y steme in welches bloss e i n Herz cinge schaltet ist letzteres sich in Ruhe befindet dann verharrt auch selbst verständlich die F lüssigkeit in demselben in Ruhe Stellen wir uns vor dass d as Herz und die G e f ä s s r ö h r e n an allen Stellen die gleiche E l as ti ci t ät b esässen dann müsste in einem solchen ruhe n den Kreislaufs y steme die Flüssigkeit vollst ä ndig gleichmässig v e r th e i l t sein es müsste in diesem mit Flüssigkeit gefüllten S y steme an allen Stellen der gleiche Druck herrschen und dieser Druck w ä re nur abh ängig von der Flüssigkeitsmenge die j eweilig in diesem S y steme enthalten ist W enn aber wie im Kreislaufs y steme der Wi r b e l t hi e r e die E l a st i ci t ät der verschiedenen A bschnitte verschieden ist d i wenn sie in einem dann muss auch im ruhenden A b schnitte höher ist als in dem anderen Zustande die Flüssigkeit sich in diesem S y steme ungleichmässig verth eilen Dort wo die E l a st i ci t ät am geringsten d i wo die G e f ä ss w ä n d e am dehnb arste n sind wird eine grö ssere Flüssigkeitsansammlung stattfinden müssen als d a wo die Gefässe vermöge ihrer grösseren E l ast i ci t ät weniger ausdehnbar s ind D a die Arterien elastischer d i weniger dehnb ar sind als die Venen so werden bei ruhendem Kreisl äufe die Arterien weit weniger gefüllt sein als die Venen und die Füllung des Herzens wird von j enem E l ast i c i t ät s gr a d e abhängen den es in dem Ruh e z ust and e besitzt G e r äth in einem solchen S y steme das Herz in Bewegung d i ver engert und erweitert sich dasselbe abwechselnd d ann g e r ät h auch die i n demselben enthaltene Flüssigkeit in Bewegung Die Richtung dieser B ewegung ist d urch die Anordnung der beiden Herzklap p en bedingt W ä ren diese nicht vorh anden so würde b ei der S y stole des Herzens die Flüssigkeit nach b eiden Seiten d i gegen die A rterien und Venen hin ausweichen und e , , , ’ . , ’ , , , , . , . . , . , . . , , , . , . . , , , . , . , . . , , v . B a h s c , A llg . . . d . Kr e i sl auf s . 1 . I 2 A . b schn itt . bei der Diastole wieder von b eiden Seiten zum Herzen zurückkehren Das wäre kein Kreislauf das wäre ein Hin und Herp endeln des Blutes D ur ch die b ei den Klapp en wird das Herz zu einer P ump e mit einem S aug und Druckventile es schöpft b ei der Diastole w ä hrend d as Saug v entil d i die Klapp e a m os ti u m ve nos um sich öffnet un d d a s Druckventil sich schliesst Blut aus d i die Semilunarklapp e am os ti um a r t e r i os um den Venen und b efördert dasselb e während das Druckventil sich öffn et und gleichzeitig das S au gv e nt i l sich schliesst in die Arterien Durch diese A rb eit des Herz ens erniedrigt sich der Druck in j enem G e f ä s s ge b i e t e au s welchem das Herz s chöpft und erhöht sich in j enem Gebiete in welches die geschöpfte Flüssigkeit hi neingetrieb en wird Es entsteht somit ein Druckunterschied zwischen dem G e f ä s s g e b i e t e j enseits der Druck d i Aortenklapp e und demj eni gen j enseits der S au gkl ap p e d i der Klapp e am o s t i um v en os um der das Fliessen im Kreise b ewirkt I n einem Kreislaufs y steme mit e i n e m Herzen ist das eine Gebiet d i dasj enige in welches das Herz se inen Inhalt presst das der A rterie n d as andere Gebiet d i dasj enige aus welchem das Herz schöpft d as der Venen Von einem solchen Kreislaufs y steme mit e i n e m Herzen gilt der von E H Weber aufgestellte Satz d a s s m i t d e m S t e i g e n d e s D r u c k e s i n d e n Ar t e ri e n d e r D ru ck i n d e n V e n e n s i nk e n m u s s un d um ge k e h r t Solange die Blutmenge i n einem solchen S y steme sich gleich bleibt kann n ä mlich die stärkere Füllung d e s A r t e r i e n g e b i e t e s und die hiedurch bedingte Drucksteigerung nur auf Kosten des I nhalts des Venen gebietes aus w e l ch e m das Herz b ei stärkerer oder rascherer Arbeit mehr schöpft erfolgen in diesem letzteren d i den Venen muss also der Druck sinken wenn er in den Arterien steigt J e schw ä cher und j e langsamer dagegen d as Herz arb eitet d i j e mehr es seiner Ruhelage zustrebt um so geringer wird die Füllung und der Druck in den Arterien in welche geringe Blutmengen gelangen um so grö sser wird ab er gleich zeitig Füllung und Druck i n den Venen werden weil das Blut d a s sich in denselben infolge des E l asti ci t ä t s Unterschiedes zwischen A rterie und Vene ansammelt ni c h t mehr wie früher aus denselben vom Herzen geschöpft wird Die Erörterung des Kreislaufs mit e i n e m Herzen so W ichtig die s elbe deshalb i s t weil sie die Grundlage für d as Verst än dnis der Vorg ä nge im Kreisl ä ufe mit z w e i Herz en der uns j a v o r allem i nt e r e s si r t bildet hat nur theoretische Bedeut ung Eigentlich praktische Bedeutung h at für uns erst d a s Verst ä ndnis für die Vorgänge in einem Kreislaufs y ste me mit z w e i Herzen W enn in einem solchen Kreislaufs y steme in welches z w e i Herzen einges chaltet sind Ruhe herrscht dann wird die in demselben enthaltene Blut menge der E l a s ti ci t ät der verschiedenen Gefäss und H e r z g e bi e t e entsprechend sich in b estimmter W eise ve r th e il e n Diese B l ut ve r t h e i l ung . . , , , . , . , . , . , , , . , , . . , . . . . , , . , , , . , . . , , . . , . . , , , , , . , . . , , . , . , , , , - . , , , , , . . , , , . , A llge m e i n e s I Ein l e itung . . 3 . wird auch hier eine ungleichmässige sein Die b eiden A r t e r i e ng e bi e t e d i das Gebiet der Körp er und das der Lun genar terien werden wen iger B l ut enthalten als die beiden V e n e ng e b i e t e d i das der Körp er venen un d das der L ungenvenen und d a die W and des linken Ventr ikels d icker ist als die des rechten so dürfte auch unter übrigens gleichen Ver h ä l t ni s s e n der ruhende rechte Ventrikel mehr Blut enthalten als der ruhende l i nke Beginnt die pump ende T h äti gk ei t der b eid en Ventrikel di e T h ät i gk e i t der Vorhöfe können wi r bei der bloss allgemeinen B etrachtung dann wir d die in den beiden V e n e ng e b i e t e n ange a usser Acht lassen sammelte Blutmenge zum grössten Theil e zun ächst in die Arterien befördert und zwar schöpft der re chte Ventrikel aus s einem Reservoir dem recht en V o r h o f e und den daselbst einmü ndenden Körpervenen das Blut und treibt es in die P ulmonalarterie w ährend der linke Ventrikel aus seinem Reservoir dem li nk en V or h o f e und den einmündenden L un genvenen Blut entni mmt und es in die A or t a treibt B ei der gleichzeitigen T h ät i gk e i t beider Ventrik el füllt sich also der Hohlraum des Gebietes der L ungenarterie der Körp ervenen un d der Hohlraum des G e a uf Kosten des Gebietes b i e t e s der Körp erarteri e n auf Kosten des Gebietes der L ungenvenen J e m ehr dur ch die Action der Ventrikel die i hnen zugehö r i gen und j e höher infolge dessen der D r uck A r t e r i e ng e bi e t e gefüllt werden i n denselben ansteigt um s o ger i nger wird die Füllung der beiden Venen gebiete un d der Druck der in denselb en herrscht D as Umgekehrte muss eschehen wenn die b eiden Ventrikel schwächer u n d weniger arbeiten g d i ihrem Ruh e z u st an d e zustreb en Mit anderen W orten d e r D r u c k i n d e n K ö rp e r a rt e r i e n m u s s s i c h u m g e k e hr t v e r h a lt e n wi e d e r D r u c k i n d e n L u n g e n v e n e n u n d d e r D r u c k i n d e n L ung e n a rte rien mu s s si ch u m g e k e hr t v e rh alte n w i e d e r D ru ck i n d e n K ö rp erv enen Es ist aber durchaus ni cht gestatt et d en W o r t l a u t d es Satzes von E H W e b e r dass der Druck in den A rterien sich umgeke hr t verhalte der in dieser Fassung nur für den w i e der Druck in den Venen K reislauf mit e i n e m Herzen Geltung hat auf den Kreislauf mit z w e i D enn e i n Kreislauf mit e i n e m Herzen h at wenn H erzen zu üb ertragen Den m an sich so ausdrücken darf nur ein en Anfang und ein Ende das Ende die Vene Der Druck A nfang b edeutet hier die A rterie unterschied der durch die T h äti gk e i t e i n e s Ventrikels zwischen A rterie u n d Vene hergestellt wi rd bringt d a s Blut zum Fliessen Dieses Fliessen ist in ein em solchen S y steme mit e i n e m Herzen ein v ollst ä ndig gleichmässiges und der Druckabfall von der Arterie zur Vene ist auch ein vollständig gleichm ä ssiger denn er ist im grossen und ganzen d urch die Art un d W eise b edingt mit welcher die von dem einen Ventrike l a usgehende Triebkraft in der G e f ä s sb ah n aufgezehrt wir d ‚ . . , , . , . . , , . , , i . . , , . , . , i . , , . . , . , . , . , , . , , . , . , , . , , , . 1 * 1 4 . A b schn i tt . Der Kreislauf mit z w e i Herzen h at ab er im Vergleiche zum Kr eisl ä ufe mit e i n e m Herzen zweierlei Anfänge un d zweierlei Enden Wi r können n ä mlich eb ensogut sagen dass das Blut den linken Ventrikel durch die Aorta verlässt und nachdem es die Kreisb ahn durchsetzt durch den linken Vorhof wieder zum linken Ventrikel zurückkehrt als wir sagen können dass d as Blut vom rechten Ventrikel un d der P ulmonalarterie ausgeht und nachdem e s die Krei s bahn durchla ufen durch den rechten Vorhof wieder zu dem O rte von dem es seinen Ausgan g genommen d i zum rechten Ventrikel zurückkehrt I n einem Kr e i s l auf e mit zwei Herzen haben wir zweierlei Druckgefälle und zwar liegen die O rte des höchsten und des nie d rigsten Druckes j e eines Gefälles vor dem Druck und hinter dem S a ugve nt i l e j e eines Herzens I n einem Kr e i sl auf e mit zwei Herzen verhalten sich die Drücke vor dem Druckventile umgekehrt wie die Drücke hinter d em S augv e ntil e oder anders ausgedrückt es verhalten sich die Drücke die in den Ventrikeln herrschen umgekehrt wie die Drücke in den ihnen zugehörigen Reserv oirs d i den Vorhöfen I n dieser allgemeinen Fassung gilt der Satz sowohl für einen Kreis lauf mit einem als für einen solchen mit zwei Herzen und er würd e ebenso für einen Kreisla uf Gel t ung haben in dem statt z w ei Herzen X Herzen eingeschaltet wären Die Einschaltung eines zweiten Herzens in den Kreislauf ändert solange nichts an der Grundeinrichtung des Kreislaufs als die Herzklapp en sich in der gleichen Stromricht ung öffnen und schliessen und d i e B lut masse nur nach einer Richtung hin verschoben wird Die Einschaltun g des zweiten Herzens ändert nur die c o nti nui r l i ch e Gleichmässigkeit des Fl i e ss e ns in der g e s ammt e n S t romb ah n sowie die Gleichmässigkei t des . , , , , , , , , , . . . , , . , , , , . , . . , , . , . , Dr u ck ab f al l e s . Denken wir uns der Kreislauf beginne von dem linken Ventrikel d i von der A orta so würde wenn in die B ahn der Venen nicht ein zweites Herz d as rechte n ä mlich eingeschaltet wäre wi e ich schon frühe r erwähnte das Blut gleichmässig dem linken V o r h of e zuströmen und es würde der Druck von der Aorta bis zum linken V or h o f e allmählich absinken Durch Einschaltung des rechten Ventrikels erh ält aber die kreisend e Flüssigkeit neue beschleunigende B ewegungsimpulse I nfolge dieser neuen I mpulse wachsen Geschwindigkei t und Druckhöhe plö t zlich an d as Venenblut wird nun plö t zlich unter h öherem Druck wei ter in die Lunge b efördert und nun erst erfolgt wieder ein gleichmässigeres A b fl i e s s e n unter geringerem Drucke in den linke n Vorho f Dieselbe B etrachtung gilt für den Fall als wir den Kreislauf vom rechten Ventrikel ausgehen lassen de nn hier erfährt der L ung e nve ne nst r o m eine Beschleunigung d urch Einschaltung d e r motorischen Kraft des linke n Ventrikel s , . , . , , , , , , . . , . , , . II Krei sl a ufm o d e l l . 5 . Bei der nun folgenden Anal y se der Vo rg ä nge die im normalen und gestörten Kr e i sl au f e stattfinden beabsichtige ich durchaus nicht in der W eise zu verfahren dass ich von den eb en vorgebrachten Grund B e t r a c ht un g e n ausgehend alle Erfahrungen die uns bisher das ph y siologische sowie das klinische Exp eriment u n d pathologische Exp eriment geliefert das uns die Natur zur B egründung vorlegt d i s cut i r e sondern ich will zunächst untersuchen ob diese G r un d b e t r acht unge n richtig sind und zu d iesem Zwecke dieselben der exp erimentellen Kritik unterziehen , , - , , , , , , , . II Kr e i s au f l . mo d e l l . Der We g den eine sol che Untersuchung zu neh men h at ist durch E H We be r v o rgezeichnet Es handel t sich darum nach dem V o r b il d e eines Kreislaufs mit z w e i H e r z e n ein M o d e l l zu c o nst r ui r e n und dieses für das Studium d e r al l ge m e i ne n Gesetze des Kreislaufs zu b enützen Solche Modelle sind schon wiederholt c o ns t r ui r t und beschrieben worden So hat beispielsweise M a r e y ein ziemlich c om pl i ci r t e s Kreislaufs modell hergestellt um an demselben die P ul s f o r m unter normalen und p athologischen Verhältni ss e n zu st ud i r e n Eine solch e Absicht l ag mir vollst ä ndig ferne Mi r handel t e es sich im wesentlichen darum mit Hilfe eines Kr e i sl auf s m o d e l l s zu erfahr en w i e s i c h u n t e r v e r s c hi e d e n e n B e d i n g u n g e n d i e D r ü c k e i n d e n v e r schi e d en e n Ab s chnit t e n d e s kü n st li ch h e rg e st ellt en K r ei sl au f s y st em s än d e rn D iese verschiedenen Abschnitte mussten also wie b ei m einfachen Kr e i sl au f sm o d e l l von E H We b e r mit Manometern in Verbindung g e setzt werden Um sicher zu sein dass die A e n d e r un ge n der Drücke wirklich von dem eingeführten W echsel gewi sser B edingungen abhängig seien w ar e s in ers t er Reihe unb edingt n ot h w e n d i g diese Bedingungen wie in einem e x a ct e n ph y sikalischen Versuche von vorneherein möglichst constant zu machen und auch für längere D auer cons t ant zu erhalten ; denn nur so konnte m an die U e b e r z e u gung gewinne n dass die b eobachteten Druck än derungen auc h wirklich mit dem W echsel der sonst c on st a nt e n B edin gungen urs ä chlich zusammenhängen Wie leicht einzusehen handelte es sich darum folgende Bedingungen c o n s t ant zu erhalten : 1 Die Grösse der Mo d e l l h e r z e n 2 Die der S y stole un d Diastole e nt sp r e c h e n d e nV ol um s ä nd e r ung e n derselben 3 Die Kraft welche diese V o l u m s ä n d e r un g e n b ewirkt 4 Die Widerstände die die Flüssigkeit bei ihrem D u r c h g ang e vom linken Ventrikel bis zum rechten V or h o f e sowie vom rechten Ventrikel bis zum linken V o r h o f e zu üb erwinden hat , , . , . . . x . , . ‘ . , , . . . . , , - , , ‘ . , . , . . . . . , . , , . I 6 . A bsch nitt . D as voll st ä ndige Schliessen der den Vorhofs und Aortenklapp en ent sprechenden Klapp en des Mode ll s Die V o r h of s c o nt r a ct i o n hab e ich in m einem Modelle nicht eingeführt : Der Dr uck mit dem die Fl ü ssigk e it in di e b eiden Ventrikel einströmt w a r hier durch eine Flüssigkeit s säu l e von b estimmter Höhe gegeben Dies e Höhe muss selbstverständlich auch constant erhalten werden Um an diesem Mod e l le Versuche anstellen zu können welche lehren von welchen Folgen der W echs el dieser c o n s t ant e n Bedingungen b egleitet wir d musste für die Möglich keit gesorg t werden s ämm tl i c he dieser B e di ngun g e n b eliebig zu v ar ii r e n Die Haup taufgab e die der Modellversuch zu lös en hat b esteht j a in der Beantwortung der Frage wie sich mit dem Wechsel der C onst ant e n die Drücke in den verschiedenen A bschnitten des Kr e i sl auf s sy s t e m s ändern Die Erfüllung dieser Aufgab e erfordert die Einführ ung folgender 5 . . , . . , , , , , . , , . A e n d e r un g en : Es muss möglich sein die V ol umsv e r ä n d e r ung der b eiden Ventrikel grösser und kleiner zu machen 2 Es müssen Einrichtun g en v o rhanden sein durch welche die Wider st ä nde in den G e f ä s sb ah ne n vergrössert und a uch verkleinert werden können d urch welche di e S chluss 3 Es müssen Vorricht ungen b estehen fähigkeit der ve r schiedenen Klapp en a ufgeho ben werden kann 4 Es muss für die Möglichkeit gesorgt werden die W ege welch e den Vorhofs und A or t e n o s ti e n entsprechen zu verengern d i zu 1 . , . , . . . , . , , . , , st e no s i r e n . . . Na chdem ich auseinandergesetzt hab e welchen Anforderungen ein Kr e i sl auf sm o d e l l zu genügen hat um es zu aufklärenden Versuchen üb er die Grundgesetze des Kreislaufs b enützen zu können will i ch dasselb e genauer b eschreiben Aus dieser B eschreibung wird sich ergeben in welcher Weise ich bei der C onstruction des Modells den aufgestellten Forderungen gerecht wurde Die nachstehende Z eichnung in Fig 1 soll diese B eschreibung ver s t ä ndl i ch e r machen I ch beginne mit den beiden Vorhöfen Dies sind in meinem Modelle zwei Glasröhren die in der Abbildung mi t l V h ( linker Vorhof ) und Vh ( rechter Vorhof ) b ezeichnet sind Der N i v e au st an d der Flüssigkeit in diesen beiden Röhre n ist durch die Zeichnung ersichtlich Von diesen b eiden Vorhöfen führ en zwei Röhren a und a , zu den Der Manometer m beziehungsweise Q uecksil ber Manometern m und m, d e r in demselb en sitzende Schwimmer zeigt also den Druck im linken und der Schwimmer des Manometers m, zeigt den Druck im rechten V o r h o f e an , , , , . . . . . , . . . - , . , . II . K r e i sl au fm o d el l . 7 Nach Abg ang dieser zu den Manometern führenden V e r b i n d ungs rö hren a und d l befindet sich an dem unteren Ende b eider Vorhöfe eine S c h r aub e nk l e mm e Dieselb e m ar ki r t gewissermassen die Stelle d es os t i u m . Fi g . 1 . I 8 b s chnitt A . . d i den Ueb ergang aus dem V o r h of e in den Ventrikel Die Kl emme selbst dient dazu diesen Ueb ergang zu verengern Weiter nach unten von derselb en befinden sich die b eiden V o r h o f sv e nt il e K und K1 Das Ventil K entspricht der Mitralklapp e d as Ventil K1 der T r i c asp i d al klapp e des m enschl ichen Kreislaufs Neben j edem diese r Ventile ist als Neb enl eitung ein Rohr eingeschaltet das durch eine Klemme verschliessb ar ist W enn dies e N e b e nl e i t ung verschlossen ist kann der Flüssigkeitsstrom nur j ene Richtung nehmen die ihm durch die Stellung der b eiden Klappen gestattet ist Sind ab er die Neb enleitungen geö f fnet dann kann die Flüssig k e i t an den Klapp en vorbei sowohl vor als rückw ä rts strömen d h die Kl app en werden durch E r ö fi nun g der Nebenleitungen i n su f fi ci e nt Unterhalb dieser beiden V o r h o f sk l app e n b eginnen j ene Abschnitte die den Ventrikeln entsprechen Die Enden dieser Abschnitte bilden Kaut s chukb e ut e l Dies sind wenn ich mich so ausdrücken darf die e i g e nt lichen Ventrikel des Modells d i j ene A bschnitte die abwechselnd kleiner werden Diese b eiden die Ventrikel darstellenden Kaut s c hukb e ut e l V VI sind mittelst Stöp sel wasserdicht in zwei Glasröhren eingepasst Von diesen gehen die S chl ä uche r und r , ab welche mit zwei anderen Kautschuk b euteln B und B 1 c o m mu ni ci r e n Durch C ompression dieser b eiden B eutel B und B l werden die b eiden Ventrikel V und Vl mi t co mp r i m i r t Die C ompression der b eiden B eutel B und B 1 wird durch eine Vorrichtung b ewerkstelligt deren C onstruction aus der Z eichnung ersichtlich ist Kehren wir nachdem wir gez eigt auf welche W eise die V ol um s verkleinerung der Ventrikel im Modelle bewirkt wird zu den Ventrikeln selbst zur ück Von j edem derselben zweigt ein Rohr A und A 1 ab Das Rohr A d as vom linken Ventrikel abzweigt b edeutet di e Aorta ; d as Rohr A " d as vom rechten Ventrikel ausgeht die P ulmonalarterie I n j eder dieser beiden Röhren ist ein Ventil eingefügt d as in der Zeichnung als schwarzer Keil b emerkbar ist Diese beiden Ventile öffnen sich w i e m an a us d er Zeichnung ersieht in der Richtung des von den Ventrikeln ausgehenden Flüssigkeitsstroms Das Ventil in A entspricht also der Semilunarklapp e der Ao r ta und das Ventil in A , der Semilunar klapp e der L ungenarterie N eben j edem dieser b eiden Ventile b efind et sich so wie neben den V o r h o f s kl ap p e n eine N e b e nl e i t ung deren Fr e i g e bun g die Klapp e i ns uf fi c ient macht d i der während der S y stole ausgestossene n Fl ü ssigkeit w ieder den Rückweg in den Ventrikel der während der Diastole wenn die Klapp en s uf fi ci e nt sind gesc hl ossen ist gestattet D as Rohr A welches wie erw ä hnt die A orta b edeutet mündet in ein in eine Spirale a u f g e w un d e n e s Kaut s chuk r oh r W Diese R oh r s p i r al e ist in einem weiten T Rohr aus Glas luftdicht eingeschlossen Von dem Rohr A zweigt sich ü b erdies no ch eine zweite Kaut s c h uk r oh r sp ir al e w v e n os u m, . . . . , , . , . , , . , . , . ’ . , . . , , , . . , . , . , . . , . , , , . , . , , , . , . , , . , . , , . . , , , . , , , . - . I 10 . A b s ch ni tt . B ei den b eiden Ventrikeln V und VI handelte es sich darum d i e der S y stole entspr echende V ol umv e r kl e i n e r un g derselben zu ändern D a s kann bei meinem Modelle in z w eifacher W eise ges chehen Es können nämlich die Ventrikel b ald m ehr b ald weniger zusammengedrückt und es kann auch die s y stolische Verkleinerung derselben w ä hrend d es Ver suches d i ohne Unterbre chung derselb en ganz aufgehoben werden Um die Ventrikel V und VI stärker zusammenzudrücken braucht m an nur unter die C o m p r e s s i o n s b e ut e l B und B 1 eine Unterlage zu bringen so werden diese letzteren b ei ununterbrochen gleichem Nieder gange des C o mp r e s si on sb r e tt e s st ä rker zusammengedrückt und hiemit auch di e b eiden Ventrikel V und V1 Will m an im Versuche den einen oder anderen der b eiden Ventrikel V und VI weniger zusammendrücken resp ect ive die der S y stole e nt s p r e chende V ol um v e r kl e i ne r un g geringer machen so braucht m an nur eine der b eiden Röhren r und r , zu verengern Zu diesem Zwe cke sind in dieselben Hähne die in der Z eichnung weggelassen sind eingeschaltet D urch t h e il w e i s e s A b drehen des einen oder anderen Hahn es wird dann die ent S prechende V o l um v e r kl e i n e r u n des einen oder des anderen Ventrikels g geringer durch gänzliches Ab drehen des einen oder anderen Hahn es kann man mithin im Versuche einen Stillstand b ald des e i nen bald des anderen Ventrikels erz eugen Eine A e n d e r ung der Diastolen konnte ich in meinen Modellversuchen nicht einführen Wie m an ede einzelne Klapp e in meinem Modelle i n suf fi ci e nt machen kann das ergibt sich von selbst aus der obigen Beschreibung Man braucht zu diesem Zwe cke nur die N ebenleitungen zu öff nen und das kann eben falls mitten im Versuche ohne Unterbrechung derselben geschehen B ehufs Verengerung der venösen und arteriellen 0 stien braucht man die ob erhalb der V o r h o f skl ap p e n und die unterhalb der A orten und P ul m o n al ar t e r i e n Klapp en befindlichen S c h r aub e nk l e mm e n letztere fehlen in der Zeichnung zusammenzudrücken Wi e die B eschreibu ng lehr t hab e ich in die Strombahn zwischen A rterie A und Körp ervene K V die Widerstände der S y steme W und w einges chaltet W enn man von dem S e i t e nr ohr e des T Rohr es aus in welchem d as S y stem W luftdicht eingefügt ist die Luft verdichtet und hiemit das S pi r al r oh r W zusammendrückt so wird der Widerstand in demsel ben grö s ser und er wird kleiner wenn man die Luft im T Rohre verdünnt und hiemit d as S pi r al r oh r erweitert Man sieht leicht ein dass ich mittelst dieser Vorrichtung im Versuche die c ons t r i ct or i s ch e und d il at at or i s ch e Wirkung der G efä ssmuskulatur nachzuahmen suche Man kann auch in einfacher W eise den W iderstand in j edem der b eiden S y steme W und w unendlich gross machen indem man das zu , . . , , . , . . , , . , , . . , , . . , . , . - . , . - , , , , - , , , . . , 1 A . f h me u na d er T h ä t ig k e i t b eid er V ent ike l r 11 . dem S y steme W o d e r w führende Rohr v e r s chl i e s s t D er Eingriff ist dann der gleiche wie die Gefässligat ur im T hi e r e xp e r i m e nt e Die C omp ression des zum S y steme W führenden Rohres entspricht ungefä hr der Ligatur der Aorta oberhalb des Zwerchfells die C om pression des zum S y stem w führenden Rohres der L igatur der A ort a oberhalb des A bganges der A r te r i l i a c a e U m kurz zu wiederholen ich kann in den Modellversuchen : d i i ch 1 Die H e r z c ont r a c t i o n mehr oder weniger ausgiebig machen kann vollständigere und unvollständige also i n s uf fi ci e nt e H e r z a ct i o n e n erzeugen 2 I ch k ann die W iderstände im sogenannten g r ossen Kr e i sl au f e vergrösser n und verkleinern 3 I ch kann s ä m m tl i c h e Klapp en mehr o der weniger i n su f fi ci e nt machen 4 I ch kann schliesslich die venösen und arteriellen 0 sti e n verengern Ab er auch das was man mit d e m A usdrucke R e s e r v e k r a f t des Herzens zu bezeichne npflegt und was m an von teleologi s cher A uf f as sungs weise geleitet als eine ganz b esondere Eigenschaft des l e b e n d e n Herzens hinstellt steht mir bei meinem t o d t e n aus anorganischen Stoffe n geformte n Modelle zur Ver f ügung denn die D ampfmaschine die die C ompressi ons verrichtung treibt , arbeitet wenn ich mich so ausdrücken darf mit latentem Kr af t ü b e r s ch u ss e sie geht in gleichem Temp o weiter wenn ich im Versuche B edingungen einführe die eine erhöhte Arb eit des Herzens welche sic h in der Steigerung der Drücke ausspricht z ur Folge hab en m it ande re n Worten die Arb eit meiner Maschine genügt auch für eine grössere Kraft entwicklung Um den Versuch am Mo delle anschaulich zu machen b enü t ze ich bei Anstellung desselben die graphische Methode Zu diesem Behufe sind auf den vier Manometern mit S chr eibfedern ver sehene Schwimmer auf ’ gesetzt desgleichen is t die Mar e y s ch e Re gi st r i r t r omm e l mit einer Schreib ’ feder versehen Die C ur ve n wurden auf einem L u d w i g s ch e n K y mographio n mit fortlaufendem P apiere aufgezeichnet Die grap hi sche Darstellung ver folgt nebstb ei den Zweck die Mo del lversuche zu d e m o nst r i r e n So dient mein Modell ni cht bloss dem Studium der allgemeine n Gesetze des Kreislaufs es ist zugleich wie ich mic h überzeugt ha b e ein wichtiges Lehrmittel ‚ . . , . . , . , . . , . . . . . . . , , , , , , , , , , , , , , . , ' . , . . . , , , , . u f na h m e d e r T h ät i g k e i t b e i d e r V e n t r i k e l Die erste Frage die wir durch den Versuch b eantworten wollen lau tet wie ändern sich die Drücke in den b eiden Arterien und den beide n Venens y stemen mit d em B e gi nne des Kreislaufs d i wenn die Herzen au s dem Zustan d e der Ruhe in den der T h ä t i k e i t ü b ergehen ? Während g der Ruhe stehen die Schreiber der Manometer auf eine r bestimmten Höhe und setzt man das K y mographion in B eweg ung so verzeichnen dieselben 1 . A . , , , , , . . I 12 . A bs ch ni tt . A b s ci s s e n , die dem j eweiligen N ullpunkte der Manometer entsprechen S owie die T h ät i gkei t des C ompressions App arates C und mit ihm die der b eiden Herz en b e gi nnt so sieht m an die Schwimmer der b eiden Arterien Manometer allm ä hlich unter Zeichnung von P ulsen ansteigen und gleich z eitig sinken die Schwi mmer der beiden V e n e nm anom e t e r respective die Drü cke in b eiden Vorhöfen Fi g 2 Die beistehende Figur 2 il l us t r i r t d iesen Versuch A bedeutet hier wie in allen übrigen Figuren die C urve des Aortendrucks P A die des Druck s in der P ulmonal arterie l V 12 b edeutet die C urve des Drucks im linken V /z die des V o r h of e und r Drucks im rechten V o r h o f e m ar k i r t den Z eitmoment t in dem die Herzarbeit b e i nnt Man sieht wie sich bei g A und P A die Drücke plötz lich erheb en und zugleich bei V h sinken l V I2 und r Der Druck in A erreicht sein Maximu m erst sp ä ter als der Druck in P A b e gr e i f l i c h e r w e i s e deshalb weil die 73 1 mvollständige der A nfüllung b eiden S y steme W und w l ä n gere Zeit in Anspruch nimmt Der Fü l l ungsr aum der ersteren ist nicht nur gr össer a l s die des S y stems L als der des letzte r en sondern es füllt sich in den S y stemen W und w letzteres erst dann wenn der Druck eine b estimmte Höhe erreicht hat w ährend d as S y stem L bald seine vollständige Füllung erreicht Bei S i st i r ung der H e r z t h äti gk e i t sieht m an de n Druck in A und P A d i in b eiden A r teriens y stemen sinken und den Druck in beiden Vorhöfen l VII und r Vh wieder auf seine frühere Höhe zurückkehren Hierüber wird sp äter no ch ausführlicher gespro chen werden Beobachtet man während dieses U e b e r g angs aus der Ruhe in T h äti g k e i t die Flüssigkeitsnivea u s in den beiden Vorhöfen so sieht man d ass dieselb en s i nken und b etracht et man die Spiralschl äuche die von den A r t e r i e n r ö h r e n ausgehen so sieht man deutlich wie dieselben sich anfüllen u n d praller erscheinen Mit anderen Worten die beiden d e m Gebiete der Körp er und L ung e nge f ä s s e entsprechenden S y ste me haben sich auf Kosten . - , , , . . . , . . , . . , , . . . . . , , . , , , . , . . . , . . . . , , , , , , . , 2 V . erstä k un g A d er r r be it l i nk e n o d e r re ch ten d es V entr ik e l s 13 . der aus den Vorhöfen entnommenen Flüssigkeit ang efüllt und zwar das Kö r p e r g e f ä s s g e b i e t wie ich es j etzt der Kürze halber nennen will a u f Kosten der aus dem linken V or h o f e und d a s L u ng e n ge f ä s s g e b i e t auf Ko sten der aus dem rechten V o r h o f e ab fi i e s s e n d e n Flüssigkeit D a s S t e i g e n d e s Druck e s in j e dem d er b ei de n G eb i ete ist al s o di e F olg e d e r S e n k u n g i n d e m i h m z u g e h ö r i g e n Fl ü s s i g k e i t s R e s e r v o i r D as Reservoir für die Füllung des Kö r p e r g e f ä s s ge b i e t e s ist der link e Vorhof und das Re s ervoir für die F ü llung des L ung e ng e f ä ss g e bi e t e s i st der rech t e Vorhof D a diese Sätze sich wie m an leicht einwenden könnte nur aus der U e b e r l e gung ergeben aber aus dem Versuche selbst deshalb nicht e r fli e s s e n weil hier j a in beiden Arteri ens y stemen ein Steigen un d in b eiden Venens y stemen ein Sinken erfolgt und weil m an j a eb ensogut das Sinken des Druckes im rechten V o r h o f e auf d a s Steigen des Drucke s in der Aorta b eziehen könnte und umgekehrt so will ich sie auch beweisen , , , . - . , . , , , , , . r s t ä rk u n g d e r A r b e i t d e s l i nk e n o d e r r e c h t e n V e nt r i k e l s Verstärkt m an n ä mlich in der ob en angegeb enen Weise b l o s s d i e Arbeit des linken Herzens dann si nkt mit dem A nsteigen des Drucks in der A orta der Druck im linken V o r h o f e d i in den Lungenvenen abe r der Druck im rechten V o r h o f e selbst d i in den Körp ervenen steigt und verstärkt m an wieder bloss die Arb eit des rechten Herzens dann sinkt mi t Fi g 3 dem Steigen des Drucks in der P ul monalarterie der Druck im rechten V o r h o f e d i in den Körp ervenen aber der Druck im linken A L V o r h o f e d i in den ungen venen steigt L Vh Die b eistehend e Fig 3 il l us t r i r t den Modell Ver such in welchem bloss die A rbeit des linken Ventri L kels vers tä rkt wurde l, b e zeichnet den Zeitpunkt der Verstärkung I n dieser Figur wie auch i n allen PA übrige n sind fünf C ur v e n verzeichnet Neu ist in der V72 selb en gegen früher d i Fig 2 die C urve L welche die V ol um s ä nd e r ung e n der Lunge b ezeichnet Man sieht dass mit dem Steigen d e s Dr ucks in 4 d i der Aorta der Druck im linken V or h o f e sinkt Ebenso sinkt der Dru ck in der P ulmonal « 2 V . ‘ e . , , , . . , . , . , , . . , . , . , . . . , . - = , . . , , . , . . . , , . . , . , . . , . I 14 rterie rechten a . . A b sch ni t t . D as Vo l um der L ungen ist kleiner geworden V o r h o f e dagegen ist angewachsen der Druck im , . Fi g 4 F i g 4 ent spricht dem Modellversuche A bei dem die Arbeit des rechten Ventrikels Z I , und zwar bei , ver j st ä rkt wurde Hier sieht m a n wie mit dem Steigen des L Drucks in der P ul m on al ar t e r i e P A der Dru ck im r echten Vor hofe r V/z sinkt Den P A Druck im linken Vor hofe l Vh sieht m an T T/ h dagegen steigen und eb enso die Lunge L grösser we r den den Druck in der A orta A dagegen sinken Die Erklärung für diese b eiden Versuche liegt klar zu Tage Die stärkere Arbeit des Herzens d i die stärkere C ompression desselben ver u r s a c ht eine stärkere Füllung d e s ihm zugehörigen G e f ä s s ge bi e t e s mit d ieser stärkeren Füllung steigt die Sp annung in dem betre f fenden Gefäss gebiete und diese stärkere Füllung und Sp annung erfolgt wieder nur auf Kosten der Flüssigkeit in den j edem Herzen zugehörigen Rese r voir d i dem V or h of e und in diesen sowie in den einmündenden Venen d i Körp er venen und Lungenvenen sinkt der Druck j e nachdem aus dem einen o der anderen Reservoir mehr geschöpft wird Die b eiden Versuch e lehren aber nicht bloss dass d i e Sp annung eines G e f ä s s g e b i e t e s sich umgekehrt verhält zu der Spa nn ung des R e s e r v oi r s d i des Vorhofes aus d em es gesp eist wird ; sie lehren zudem d ass die Sp annungszunahm e in einem G e f ä s s g e bi e t e sich nicht bloss auf d en arteriellen Theil desselb en b esc h r änkt sondern auch in den venösen Theil fortsetzt denn mit der Spannung der Flüssigkeit in der Aorta wä ch s t wie Fig 3 zeigt zugleich die Sp annung im re chten V or h o f e d i in d en Körpervenen und mit der Sp annung der Flüssigkeit i n den Pul m on al ar t e r i e n w ä chst wie aus F i g 4 ersichtlich ist zugleich die Sp annung in den L ungenvenen Diese s Resultat des Modell versuchs ist vollkom m en b egreiflich wenn man den t h at s ä ch l i ch e n Verh ältnissen en tspre chend die Kö r p e r v e n e nm ü n d un g d e s A o r t e nst r o m e s in dem rechten V o r h o f e noch dem A or t e ng e b i e t e und die L u ng e nv e n e n mü n d ung im linken V o r h o f e noch dem Gebiete der P ulmonal a rterien angehören lässt . . . , " , . , . . . O . , . , . . , , , , , . . , . . , , . , , . , . , , , , , . , , , . , . . . . . 2 . V erstä k un g r e it A b d er r l i n ken od er r e chten d es V ent ik els r 15 . Die Mündung des A r t e r i e n ge bi e t e s d i der rechte Vorhof ist ab er zugleich die Q uelle aus der d a s rechte Herz schöpft und das Gebiet der P ul m o n al ar t e r i e n versorgt und die Mündung des P ul m on al ar t e r i e n Gebietes d i der linke Vorhof ist zugleich die Q uelle aus der das linke Herz s chöpft und d a s A or t e n g e b i e t versorgt Die eben ausgesprochenen Sätze ergeben sich aus den Modellversuchen d ur ch den Vergleich des A rteriendrucks mit dem Vorhofs resp ective Venen druck W enn wir nun weiters die A r t e r i e n d r ü ck e selbst miteinander ver m i t der Steigung de s Drucks leichen so sehen wir wie Fig zeigt dass 3 g i n d e r Aorta A der Druck in der P ulmonalarterie P A absinkt und eb enso le hr t Fig 4 dass wenn der Druck in der P ul monalarterie P A steigt er in der Aorta absinkt Dieses Sinken muss auffällig erscheinen wenn man bedenkt dass j a wie die Versuche lehren die stär kere V e nt r ik e l ar b e i t erade j enen in den n der Druck sinkt mehr Flüssigkeit e f ä s s e bi e t e n G e g g zuführt Man sollte gl auben dass wenn bei s tärkerer Arb eit des linken Ventrikels der Druck in d e r Körp ervene steig t er auch in der Lun gen steigen müsste weil j a dem Res e rvoir des rechten Ventrikels a rterie mehr Flüssigkeit zugeführ t w i rd und ebenso w ä re zu v e r muth e n dass wenn bei stärkerer Ar b eit des rechten Vent rikels der Druck in den Lung e nvenen steigt auch der Druck in der Aorta steigen müsse w e il zu dem Reservoir des link en Ventrikels mehr Flüssigkeit zuströmt Dieses Sinken kann wie die U e b e r l e gung ergibt nur darauf b e ruhen dass die durch die stärkere Arb eit eines Ventrikels b edingte Fül l ung des ihm zugehörigen G e f ä s s ge bi e t e s nicht bloss auf Kosten des aus d e m der b etre ff e nde Ventrikel schöpft sondern Re s e r voi r i nh al t s s e s Rese r voir i welches in d e a uch auf Kosten j enes G e f ä s s e bi e t e s erfolgt g mündet B ei verstärkter Arb eit des linken Ventrikels werden die Arterien und V enen und der rechte Vorhof st ä rker und unter höherem Drucke gefüllt ; der rechte Ventrikel dagegen so wie di e L ung e n ge f ä ss e und der linke Vorhof sind weniger und unter geringerem Drucke gefüllt Diese mangel hafte Füllung der L un g e n ge f ä s s e b ewirkt wie Fi g 3 lehrt dass die L unge kleiner wird B ei verstärkter Arbeit des re chten Ventrikels werden die L un ge n ge f ä s s e st ä rker angefüllt die Lunge wird grösser siehe Fig 4 d agegen muss im linken Ventrikel in den A r terien und im re chten Vor hofe die Füllung abnehmen Diese Vorgänge gewinnen an Deutlichkeit wenn m an sich auf G rundlage der vorgeführten Versuche vorstellt da s s das Q uelle ngebiet e ines Ventrikels sich von seinem V or h o f e aus nach rückwärts über die Venen und Arte r ien hinaus bis zur n ä chst en V o r h o f sk l ap p e erstreckt A n die eb en vorgeführten Versuche in denen wir bald den einen b ald d e n anderen Ventrikel durch stärkere A r b eit grössere F l ü s si k e i t s m e n e n g g . , . , , - , . , , , . . . , , . , , . , , , . , , , - , , , , . , , , , , , , . , , , , , , . , . , , . . , , . , . , , . , , , I 16 A . b sch ni tt . aus den Res ervoirs den Vorhöfe n schöpfen liessen knüpft sich die wei t er e Frage was geschieht wenn der eine Ventrikel mehr aus seinem Reservoir schöpft als der andere ’ Wird das eine Reservoir mi t der Zeit erschöpft und leer un d d as andere überfüllt wird infolge dessen das eine G e f ä s sg e b i e t so leer und das andere s o überfüllt dass der Kreislauf aufhört ? I ch wollte diese Frage vorl ä u f ig nur aufgeworfen haben um anz u deuten dass sie auch zu denen gehört die ich einer exp erimentellen P rüfung unterziehen werde I ch thue dies ab e r nicht sofort weil ich hiedurch meine Darstellung unterbrechen würde Diese soll vielmehr an die Versuche mi t verstärkter Arbeit der Herzen anknüpfend die Frage b ehandeln wie die Drücke in den beiden Arterien und V e n e nge bi e t e n sich ändern wenn der Kreislauf aus d e m Zustande d e r T h ä t i gk e i t in den der Ruhe übergeht Um dies am Modelle zu b ewerkstelligen braucht man nur die Verbin dung zwischen den C omp r e s si onsb e ut e l n B und B 1 und den die Ventrikel V und V1 umschliessend en Raum abzusp erren oder die C ompressions Vor richtung ausser Betrieb zu setzen , , , , . , , , , , . , . , , . , , - . r b e i t b e i d e r V e nt ri k e l D er b etre f f ende Vorgang wird durch Fig 2 S 1 2 i l l ust r i r t Nach dem in dem hi e zu gehörigen Versuche die Arb eit beider Ventrikel den Druck in b eiden Art eriens y stemen zu einer bestimmten c onst ant e n Höhe gebra cht und den Druck in den b eiden Vorhöfen auf ein b estimmte s Niveau herabgedrückt hatte wurde der C ompressions App arat ausser Betrieb gesetzt W i e infolge dessen die T h ät i gk e i t d e r beiden Ventrikel aufhörte sank allmählich der Druck in A und P A und hob sich gleichzeitig in V71 r l V/L und ’ Ueber die Ursache der Drucksenkung in beiden Arteriens y s t emen kann kein Zweifel b estehen Denn wenn die Ventrikel zur Ruhe kommen und in die Arterien keine Flüssigke i t befördern so entl eeren letztere sich gegen die Venen respe ctive gegen die Vorhöfe hin und es sinkt deshalb in de nselben der Dru ck Woher aber stammt das Steigen des Drucks in den beiden Vorhöfen ? Man könnte die Ansicht hegen dass der Druck nur deshalb steigt weil die Arterien d as Blut in die Ve nen treiben V o n einer solchen Ansicht a usgehend müsste m an sich vorstellen dass d as Vh durch das Sinken des Steigen des Drucks im rechten Vo r ho f e Drucks in der Aorta A 1 und dass d as Steigen des Drucks im linken V o r h o f e l V/z durch das Sinken d e s Drucks in der P ulmo n alarterie bedingt sei Bei dieser Annahme verg ä sse m an ab er vollständig dass die elastischen Kräfte in den Arterien nicht bloss zur Z eit des eintretenden Stillstandes der Ventrikeln in W irksamkeit gelangen sondern dass sie auch zur Z eit der T h ä ti gk e it der beiden Ventrikel wirksam sind und 3 S i st i r ung . d er A . , . . , . , - , , . . . . . , . , , . , , . . , , , 18 I d er D er Druck in . A b s chn i tt P ulmonalart erie . aufe des S till standes des Fi g linken Ventrikels A eine leichte S t eigerung und das Lungen v olum L wird b e t rä chtlich grösser Der Druck im r ech ten V or h o f e da gegen sinkt ab Hier also t ri tt die C au s al b e z i e hung zwischen der Druck l Vh senkung in der Ao r t a und d e r Drucksteigerung im linken Vor L h o fe in einer allen Zweifel ausschliessenden P A W eise zu T age D e nn es s t eigt ’ “ Wl mit d em Sinken des Drucks in der Aort a nur der Druck im linken V o r h of e resp ec tive in den Lungenvenen w ährend der Druck im rech t en V o r h of e dessen Steigen b ei gleichzeitigem S ti l l st an d e beider Herzen auf dieses Sinken bezogen werden könnte und in der That wie aus den Angaben ve r s chi e absinkt d e n e r Lehrbücher hervorgeht auch b ez ogen wurde Weshalb der Druck im linken V o r ho f e steig t kann nach den frühe r en Erwägungen um so w e ni ge r zweifelhaft sei n als d as gleichzeitige Sinken des Drucks im rechten V o r h of e zur Evidenz lehrt dass die elastischen Kr äfte der Kaut s chuk r ö hr e n des Modells die j a hie r eb enso wie in dem Vers u che dem Fig 2 ent sp r icht wo b eide Ventrikel st illstanden sich entfalten konnten für sich den Venendr uck nicht zu erhöhen ver mo chten Um es kurz zu wiederhol en d e r Druck im linken V o r ho f e und in den Lungenvenen s t eigt weil der ruhende linke Ventrikel aus seinem Reservoir d i dem linken V or h o f e nicht schöpft üb e r dies auch in denselben vom r echte n Ventrikel a us no ch Flüssigkeit gelangt und der Druck im rechten V or h o f e und in den Körpe r venen sinkt weil dieselben vom linken Ven PA erfäh r t im L . . - . , , , , , . , , , , , . , . , , . . . , , , , , 4 S i st i r . d er A r b ung eit d es linken o d er r e chten V entrike l s 19 . der Aor t a keinen Z ufl uss erhalten und weil diej e n ige Fl ü s si gk e i t sm e ng e die b eim Zusammenfallen der vorher gefüllten Gef ä sse resp ective Kaut schukr ö hr e n in den rechten Vorhof gelangt ni cht ge nü gt den Druck daselbs t auf der früheren Höhe zu erhalten geschweige d e n selb en zu steige r n Die Vergrösserung des L unge nv ol ums ist der Ausdruck für die grö ssere Füllung der L un ge ng e f ä s s e die gr o s s e nth e il s wie aus der C urve e r sichtlich ist darauf b eruht dass dieselben sich nicht so ausgiebig wie früher in den linken Vorhof entleeren können weil j a daselbst der Druck wesentli ch gesteig ert ist Bei Wiederb eginn d e r T h ät i gk e i t des linken Vent rikels sieht man wie F i g 5 zeigt wieder den Druck in der Aorta A steigen und den Druck im linken V o r k o f e l V71 sinken Ebenso sinkt der Druck in der P ulmonal a r t erie der übrigens nur unw esentlich ang e stiegen war un d das Lungen volum L wird wieder kleiner Die C ur v e d es Drucks im rechten V or h o f e r Vh zeigt in der C urve keine Veränderung Es dauert n ä hm l i c h immer bis die vom t h ät i ge n linken Ventrikel ausgetriebene e twas längere Zeit Flüssigkeit die zunächst die näher gelegenen den Art e r ien entsp rechenden Rö hr en anfüllt auch d en Körp ervenen und dem r echten V o r h o f e in ge nü ge n d e r Weise zu strömt Die Vorgänge die bei S i st i r ung des rechten Ventrikels statt fi nden werden du r ch die nachstehende Fig 6 erläutert Man sieht wie mit dem S t il l st a nd e des rechten Ventrikels der b ei I erfolgt der Druck in der V P ulmonalarterie P A sinkt und gleichzeitig der Druck im re chten V or h of e r Vh steigt D er Druck im linken V o r h o f e l Vh dagegen sinkt und das L un ge nv ol um L wird kleiner Alle d iese Erscheinungen lassen sich in gleicher Weise deuten wie früher Es steigt der Druck im re chten V o r h o f e weil der rechte Ventrikel aus demse l b en zu schöpfen aufgehört hat und zudem vom linken Ventrikel her noch demse lben Flüssigkeit zuströmt Er si nkt i m l inken V o r h o f e weil die L ung e ng e f ä s s e und mithin die L ungenvenen keine neue Flüssigkeit vom re chten Ventrikel her erhalten Dem ent sprechend verkleinert sich auch das Volum der resp ec tive tr i k e l , von , , , , , , . , , , , , . , , . . . , , - . , . . , , , ‘ , . , , . . , , , . . . . . , . . , . ei nem unte s ch e id et sich d e r e b en b esp o chen e V e su ch von d e m f üheren Hi er in kt in fol ge d e s S ti llst an d e d e s e chten V ent ik el s au ch d e D u ck i n d e A orta w ä h en d e f üher i n d e P u l m on al a ter i e sti e g u nd d as i st b egreif l ich d enn w en n d e Z u fl us u m li n k en V o h o f e g e i n g e w i r d d ann m us a u ch d i e d i a toli ch e Füllun g d e s l i n k en V en t ik el s g e i ng e r w e d e n un d e s m u s d i e Flü ssi g k e i t me n g e a b n eh m e n d ie de l i n ke V e nt ik e l i n d i e A rte r i e n b efö d e t We nn n un i m Mod e ll versu ch e b e i S i st i ung d e A b e i t d e s li nk e n V e ntr ik el s n ich t au ch d e r D u ck i n d e r P u l m ona l a te i e s o fort s i n k t so li e g t d a s nu d a an d ass d i e E nt l ee u n g d e s g ö sere n G efä s ge bi ete s d e S y st em e W und w vor üb e g e hen d d e m e ch ten V o h of e m ehr Flü sigkei t u fü h t al s d i e E n tl ee u n g d e s Sy ste m s L d e m l i n k e n V o h of e W e nn m a n d i e S i s t i u n g d e s li n k e n V ent i k e l s l ä n g er e Z ei t d auern l ä sst so s i n k t a u ch d e r D uck i n d e r P ul N ur i n r s s r r r s r r r r r r r r r s , s s , r r r , s s , . r , r r r r r r r , r r . , r r m onal ar t e r i e r , r r z r r r r r r „ r r z r r s r " r , s s r . r . 2* I 20 . A b s chn itt Fi gh . 6 . . l V 72 . PA 5 . V e r g r ö s s e r un g d er W i d e rs t änd e im A or t e ng e b i e t e . Die bisher behandelten Fragen liessen sich mit Zuhilfenahme d e s Modells verhältnismässig leicht behandeln und einer klaren wie mir scheint vo llkommen b efriedigenden L ösung zuführen Etwas grössere S chwierigkeit b ereitet die Behandlung der Frage wie sich unter A e n d e r ung der Widerst ände in der Strombahn des Körp er und des L ung e ng e f ä s sg e b i e t e s die Drücke in den beiden Arterien un d Venens y stemen resp ective den beiden Vorhöfen ändern Es dürfte auffallen dass ich gerade b ei der Behandlung einer Frag e Schwierigkeiten ankündige die bisher von den Exp erimentatoren am sorg f altig s ten und ausführlichsten b ehandelt wurde Beschäftigen sich doc h die meisten h ä m o d ynami s ch e n A rbeiten mit der Frage von dem W echse l der W iderst ände in der Strombahn des s ogenannten grossen Kreislaufs , , . , , . , , . , 5 W id e r stä nd e V ergrösserun g d e r . im A or t e ng e bi e t e 21 . welcher b ekanntlich dur ch Verengerun g und Erweiterung der Gef ässe 1 11 W eise erzeugt werden kann v e r s c hi e d e nf a ch e r Die angedeutete Schwierigkeit besteht wie ich sofort hervorheben will nicht in der Erklärung der feststehenden T h at s a c h e dass d as Steigen des Widerstandes in dem G e f ä s s ge b i e t e des Körp ers ein Steigen des Drucks i n der Ao r ta b edingt denn di eses ist j a ohn e w e i t e r s erklärlich zu erfahren wi e sich die Drücke in den ver s i e liegt au ch nicht darin denn hierüber gibt uns s chi e d e n e n Abschnitte n des Kreislaufs verhalten das Modell und der T hi e r v e r su ch die n öthi g e n Aufschlüsse Die Schwierig k e it besteht nur darin diese A e nd e r ung e n richtig zu verstehen und richtig z u deuten I ch will vorers t von der Vermehrung der Widerstände in dem von der Aorta ausgehenden Gebiete der Kö r p e r g e f ä s se S prechen Dieses Gebiet ist wie ich dieses schon b eschrieben hab e in meinem Modelle durch zwei Röhre n s y steme W un d w r e p r äs e nti r t Eine Widers t andserhöhung die sich durch ein erhebliches Ste i gen des arteriellen Blutdrucks kennzeichnet kann ich hi er wie schon erwähn t i n zweifacher W eise b ewi rken Erstens dadurch dass ich den Zu fluss zum S y steme W ab sperre also einen Eingriff vornehme der dem der C ompression der Aorta oberhalb des Zwerchfells i m T hi e r v e r su ch e analog ist und zweitens dadurch dass ich d i e Luft in dem T Rohre in welchem dieses S y stem e i ngeschlossen ist A uf d iese letztere Weise ahme ich wie auch schon erwähnt c omp r i mi r e einen Vor gang nach wi e er i m T hi e r v e r s u ch e b ei Splanchnicus Reizung oder Reizun g des Rü ck e nm a r k e s stattfindet denn ich verengere nicht bloss d a s dieses S y stem c o nst i tui r e n d e Kaut s c hukr ohr sondern q uetsche zugleich den Inhalt de s selb en aus I ch will vorher den Modellversuch der sich auf den ersten Eingri f f d i auf die Ab sp errung des S y stems W b ezieht vorführen Demselben entspricht di e nachstehende Fig 7 Der Z eitpunkt des Verschlusses ist durch angezeigt Es steigt infolge des Verschlusses d er Aortendruck A und mit ih m der Druck im linken V or h o f e l V72 es steigt auch der Druck in der P ulmonalarterie und das Volum der Lunge L erfährt eine Vergrösserung Nur der Druck im rechten V o r h o f e r Vh sinkt ab Es muss zunächst auffallen dass die Drucksteigerung in der Aorta hier wo dieselbe auf ein er Vermehrun g des W iderstandes in der arteriellen Strombahn b eruht von ganz anderen Erscheinungen b egleitet ist wie dort wo sie durch eine Verst ä rkung der Arb eit des link en Vent rikels hervorgerufen wurde W ä hrend dort der Druck im linken V or h of e sank ist er hi er erhöht und während dort der Druck im rechten V o r h of e stieg sehen wir ihn hier sinken Um d iesen Unterschi ed zu verstehen müssen wir die Vorg ä nge ana l y si r e n die sich als Fol g e z u st än d e des Verschlusses des S y stems W d i . , , , , , , , , . , . . , , , . , , , . , , i , , , - , , , . , - , , , . , . , , . . . . . . , . . . , , , , , , . , , . , ' , , . . I 22 als der . A bs c hn i tt . F ol g e zus t ä n d e eine r Vergrösse r un g des Widerst andes in der S t romb ahn Ao r t a ergeb en , . Fi g . 7 . l Vh . PA r . Vh Wenn man das zu dem S y steme W führende Rohr abschliess t s t eht der aus dem linken Ventrikel ausströmenden Flüssigkeit kein anderer Weg offen als das s chwerer d il at i r b ar e S y stem w und um dieses nun mit an nähernd derselben Flüssigkeitsmenge anzufüllen die f r üher in den beiden S y stemen W und w sich verbreiten konnte muss der grösseren Ausdehnung entsp rechend die dasselbe erfahren muss um grössere Flüssigkeitsmengen aufnehmen zu können die Sp annung i n demselben und somit auch der Druck wachsen unter welchem der linke Ventrikel seinen I nhal t austreibt I n der That sieht man am Modellversuche dass d e r mit d e r Aorta verbundene Manometer einen höheren Druck anzeigt Dieser st ärkere Druck b edeutet j edenfalls dass der linke Vent rikel bei Austreibung seines I nhalts eine grössere A r b eit leistet denn die Anst rengung mit der er seinen höher gesp annten I nhalt austreibt ist j edenfalls eine grössere geworden Die Ents t ehungsursache der Druckst eigerung in d e r Ao r t a ist so mit vollständig klargelegt , , , , , , , , , . , , . , , , , . . Wid erstä n d e V ergrö sserun g d e r im A or t e ng e b i e t e 23 . W arum st eigt aber der Druck im lin ken V o r h o f e ? Behufs B e anw or tung die ser Frage müssen wi r an die frühere Ueb er legung anknüp fen dass d e r linke Vorhof das Reservoir des linken Ven t r i k e l s darstellt und dass d as Steigen des Drucks in demselb en al s ein Anzeichen dafür angesehen werden kann dass der linke Ventrikel aus demselb en nicht genügende Flüssigkeitsmengen s chöpft Hätten wir ni cht den Modellversuch sondern einen T hi e r v e r su ch vor uns in den ein voll kommen klarer Einblick nicht gestattet ist so müsste man no ch der Ueb er legung Raum geb en dass der grössere Druck im l i nken V o r h of e dur ch eine vermehrte Füllung desselben von Seite des rechten Ventrikels b ewirkt werde Für diese U e b e r l e gung ist ab er hier kein Grund vorhanden denn wir wissen j a dass mit demselben nichts v o r gi e ng Ebensowenig kann daran gedacht werden dass die Drucksteiger ung im linken V or h o f e daher rühre dass etwa die V or h o f sk l a pp e infolge der h ö h e r n Sp ann ung des V e nt r i k e l i nh al t s durc hlässig geworden sei und dass infolge d essen der Ventrikel bei seiner d e r S y stole entsprechenden Volum verkleinerung e inen Theil seines Inhalts wieder in den linken Vorhof entleere Es bleibt also nicht s übrig al s sich vorzustellen dass b ei Absp errung des S y stems W in das of f en ge bliebene S y stem w nicht dieselben Flüssig k e i t s m e n g e n gelangen die früher vom Ventrikel aus in die b eiden S y steme W und w eingetrieben wurden ; das b edeutet aber dass der Vent ri kel d e r i m Zustande seiner Erweiterung d i wenn der C o mp r e s si on sb e u t e l B nicht z us ammen gedrückt ist wegen der c o nst ant e n Höhe der Fl ü ssi gk ei t s säule im linken V or h o f e l V/z immer gleich angefüll t is t bei sein er Volum verkleinerung infolge der C ompression d es B eutels B nicht seinen I nhalt in gleicher W eise wie früher au svvi r f t Mit anderen Worten es muss die V ol u mv e r k l e i n e r ung des Ventrikels bei höherer Sp annung seines Inhalts eine geringere geworden sein Der Grund hiefür liegt in der B escha ff enhei t der C ompressions Vor r ichtung und is t leicht aufzudecken Bevor ich dies thue muss ich erwähnen dass man diesen Modell versuch sowie die hieran sich anschliessenden Betrachtungen nicht als überflüssige Spielerei ansehen darf denn es wird sich sp äter zeigen dass wir in den analogen Versuchen am Thier e ganz analogen mechanischen Beding ungen b egegnen wie hier Die V ol um sv e r kl e i n e r ung der Ventrikel die in einem st ar r w and i g e n mit W asser gefüllten G ef ässe e i ngeschlossen sind wird wie ich noch mals hervorheb en will dadurch b ewerkstelligt dass b eim Zusammendrücken der B eutel B und B 1 aus denselb en W asser in den Raum getrieb en wird in welchem die Ventrikel stecken Die b eiden Ventrikel werden hiedurch zusammengep ress t und kleiner für d en Fall als das W asser aus denselben austreten und sich in den Röhrens y stemen W w und L ausbreiten kann Dieses ist ab er nur dann möglich wenn sich dieselb en entspre chend aus , , , . , , , , , . . , , , , . , , , , , . , . , , . . , . - . , , , , , . , , , , , , . , , , . I 24 . A b s ch n i tt . d i wenn die Röhren dehnbarer sind als die c ompri mi r t e n Kaut s ch ukb e ut e l I n dem Ma a s s e ab er als diese Röhren sich weniger ausdehnen können wird bei gleichbleib endem C o m p r e s s i o ns d r u c k e der C o mp r e s si o nsb e ut e l an enen Stellen wo er nicht zusammengedr ü ckt wi rd ein e A usweitung erfahren Diese Verringerung der Dehnb arkeit wird mit B ezug auf d as Gebiet der A orta wie leicht ersichtlich durch A bsp errung des S y stems W b e wi rkt Die Folge hievon ist dass trotzdem der C o mp r e s si on sb e ut e l B gleich stark zusammengedrückt wird nur e in V o l um s a n t h e i l des hiebei verdrängten W assers in den Raum gedrängt wi rd in welchem der linke Ventrikel steckt während ein zweiter sich in dem er w eiterten C omp r e s si onsb e ut e l B ausbreitet Die von der Dampfmaschi ne gelieferte Kraft welch e den C ompres s i o n s b e u t e l B zusammendrückt wird hier nur zum Thei l für die Volum verkleinerung des l i nk e n V e nt r ik e l s ausgewertet und ein Theil d e r s e l b e n w i r d durch die Sp annung und Ausdehnung des C o mp r e ssi on sb e ut e l s verbraucht Die s er letztere Theil b ed eutet einen Verlust den die eigentliche Ventrikel arb eit erf ä hrt insofern als dieselb e nicht zur vollen V ol um v e r kl e i n e r un g des Ventrikels und infolge dessen nicht zur Füllung des A o r t e n ge bi e t e s be nützt wird M i t a n d e r e n W o r t e n d e r l i n k e Ve n t r i k e l w i r d w e n n d u r c h E i n s c h a l t u n g v o n Wi d e r s t ä n d e n i n d i e S t r o m b a h n d e r v o n i h m a b g e h e n d e n A o r t a d i e S p a n nu n g s e i n e s I n h a lt e s v e r m e h rt wi r d i n s u ffi c i e n t E r s c h ö p ft i n f o l g e d e s s e n w e n i g e r a u s s e i n e m R e s e r v o i r d e m l i n k e n V o r h o f e u n d e s m u s s d a h e r 1 11 d i e s e m s o w i e i n d e m l i n k e n Vo r h o f e u n d i n d e n L u n g e n v e n e n d e r D r u c k ansteigen I m Sinn e des P rincip s von der Erhaltung der Kraft l ä s st sich dieser Vorgang auch in folgender Weise ausdrücken Die Summe der Kräfte die hi er von der Damp fmaschi ne geliefert wird ist sich gleichgeblieb en nur h at eine andere V e r t h e i l ung derselb en stattgefunden die man mit Rück sicht auf den Kreislauf als ungünstig b ezeichnen muss we i l ein Theil des b estehenden Kr af tvo r r at h e s für die B ewegung der Flüssigkeit ver loren geht Ehe ich zur weiteren A nal y se dieses Versuches übergehe will ich densel ben mit einem früheren Versuche S 1 3 a uf welchen sich Fig 3 b ezi eht vergleichen I n diesem obigen Versuche wurde die Arbeit des linken Ventrikels und hiemit auch der Aortendruck erhöht Diese Erhöhung wurde dadurch bewerkstelligt dass der C o m p r e s s i onsb e ut e l mehr zusammengedrückt wurde und dass infolge dessen der linke Ventrikel ausgiebigere Flüssigkeitsmengen in d a s A rteriens y stem einp resste Diese ausgiebigere Menge entnahm der linke Ventrikel dem linken V or h o f e denn in diesem n a hm j a der Druck ab w ä hrend er im stärker gefüllten Arteriens y steme anwuchs dehnen können , . . ' , . , , , . , , , . , , , , . , , , . , , . , , , . , , , . . , . , , , , . , . , , . . . , . , , . I A 26 . b sch ni tt . ’ Vent rikels nur scheinb ar w ä chst der N ut z e fl e ct seiner Arb eit sich ab er eher vermindert mit dem Drucke im rechten V or h o f e resp ective in d e n Venen ? Wenn der Satz richtig ist dass mit der Widerstandserhöhung i m A o r t e n s y s t e m e die Arbeit d es linken V entrikels i ns uf fi ci e nt wird was di e Steigerung des Drucks im linken V o r h o f e b eweisend d ar t h ut so muss hie r der V e n e nst r om abschwellen und zugleich muss hi emit der Druck im rechten V o r h o f e sinken D enn das Steigen des Drucks in der Aorta b e deutet hi er ni cht wie früher S 2 4 dass der A or t e nst r om angewachsen ist er b edeutet nur d ass es einer grö sseren Anstrengung von Seite des linke n Ventrikels b edarf um eine selbst kleinere Flüssigkei t smenge in B ewegun g zu setzen I st ab er und zwar wie früher auseinandergesetzt wurde wegen der Insuf fi ci e nz des linken Ventrikels die Flüssigkeitsmenge d i e sich i n dem verkleiner t en A or t e n g e b i e t e b ewegt eine geringere dann muss auch aus den Venen weniger abströ m en wie früher und d e r Druck im re cht en V or h o f e muss sinken D a s geschieh t auch in der That Mit Vermehrun g des W i d erstandes i m A or t e n ge bi e t e steigt wie schon bespr o chen in Fig 7 der Druck in der Aorta A er sinkt ab er im re chten V o r h of e r Vh W enn m an den V ersuch l ä ngere Zeit forts e tzt dann sieht man w a s aus Fig 7 ni cht ersichtlich ist weil hier das S y stem W b ald wieder frei gegeb en wurde wieder den Venendruck ansteigen Woher dieses Ans t eigen ? Fast gewi nnt es den Anschein als ob der Satz von der i nsuf fi ci e nt e n Arbeit des linken Ve ntrikels infolge Vermehrung der Widerst ä nde in der arteriellen Stromb ahn ni cht j ene Sicherheit b esitze die ich ihm beimesse Denn die T h at s a ch e dass der Venendruck steigt steht j a i m Wi d e r sp r uch e mit dem w a s ich aus diese m Satz e für den Venendruck abgeleitet Dieser Widerspruch ist aber nur ein scheinb arer Es wird sich s ofort z eigen dass diese T h at s a ch e nicht nur keinen Widerspruch gegen d a s bisher Vorgetragene in sich schliesst dass sie vielmehr eine weitere Bestätig ung der Lehre von der In s uf fi ci e nz des Ventrikels al s Folgezustand der durch Widerstände erzeugten Sp annung seines Inhalts und scheinbaren Verm ehrung seiner A r b e i t s gr ö s s e b edeutet Zu dieser Einsicht gelangen wir wenn wir den Versuch weiter , , , , , . . , , , , , . , , , , , , . . . , . , . , , . , , , . , , . , , , . . , , . , an al y si r e n . directe Folge der Erhöhung des Widerst andes in der arteriellen Strombahn durch V e r s chl i e s s u ng des S y stems W sehen W i r i m Modell versuche wie schon wiederholt angegeb en eine Erhö h ung des arteriellen Drucks eine gleichzeitige Erhöhung des Drucks im linken V or h of e die wie ich nochmals hervorheben will durch die i ns uf fi ci e nt e Arb eit des linken Ventrikels b edingt ist und eine Erniedrigung des Drucks im r echten Vor hofe als directe Folge de s geringeren A b fl uss e s aus dem linken Ventrikel Der Druck im linken V o r h o f e steigt nun im Verlaufe des Versuches imme r mehr und mehr an begreiflich erweise deshalb weil einerseits Al s , , , , , , , . , , . 5 V . ergrösseru ng Wid erstä nd e d er im A or t e ng e bi e t e 27 . weniger aus dem s elben in den i ns uf fi ci e nt e n linken Ventrikel ab fl i e s s t un d anderseits demselben vom rechten Ventrikel aus der j a in seiner Arb eit ni cht im g eringsten beeinträchtigt wurde no ch im mer genügende Fl ü s s i gk e i t s menge n z ufli e s s e n Dieses Steigen des Drucks im linken V or h o f e bedeute t ab er ein e Vermeh r ung des W iderstandes in der Stromb ahn des re chten Ventrikels die auch im Modellversuche durch ein allmähli ches Ansteigen des Drucks in der P ulmonalar t erie ( siehe Fig 7 P A ) zum sichtlichen Ausdrucke g e langt So wächst die Sp annung der rechten V e nt r ik el w an d und zwar ähnlich wie b e i m l i nk e n Ven trikel durch Vermeh r ung des Widers t ande s in der Strombahn der L unge ng e f äs s e I nfolge dieser Sp annungszunahm e kann aus denselben Gründen die ich früher dargelegt auch d er rechte Ventri kel i nsuf fi ci e nt we r den d i es kann b ei scheinb are r Zunahme seiner A r b e i t s gr ö ss e der N ut z e fi e ct seiner A r bei t sich vermindern D e r o ff enb are Ausdruck für diese Verminderung des N ut z e fl e ct e s o der ander s ausgedrückt Ins uf fi ci e n z d e r Herzarb eit ist das Steigen des Drucks im rechten V o r h o f e Dieses Steigen b edeutet durchaus nicht dass der Zufluss zum rechten V or hof e e i n stärkerer wurde sondern dass der durch d i e D r ucksteigerung im linken V or h o f e i nsuf fi ci e nt gewordene recht e Ventrike l weniger au s seinem Reservoir dem rechten V or h of e zu schöpfen beginnt W e r sich in diesen eb en dargelegt en Gedankengang no ch ni cht eingeleb t hat und noch der irrigen a ber durch ihr Alter und ihr e Verbreitung bestechenden Lehr e anh ä ngt dass der hohe Druck auch wenn d i e V or h o f skl ap p e n schliesse n sich vom Vent rikel in den Vorho f fortsetzt der könn te genei gt sein die S t eigerung des Drucks im rechte n V o r h o f e als eine einfache Fortpflanzung des erhöhten Drucks im rechten Ventrikel aufzufassen un d er könnte dieselb e Auffassung auch auf d i e gleichzeitige Steigerung des Drucks in der Aorta und im linken V o r h o f e übe r tragen Dieser Auffassungsweise s t ehen die früher e r wähnten und ausführlich erörterten T h a t sa ch e n gegenüber dass d er höhere Druck in den Ventrikeln wenn er durch wirklich verstärkte Herzarb eit erzeu gt wird ja mit eine r E r niedrigung des V o r h of s d r u ck s einhergeht Zum U e b e r fl u s s e kann m an in diesem Versuche noch in dopp elter Weise d en d i r e c t e n Beweis liefern dass das Steigen des Venendrucks nur dur ch die Vermehrung des W iderstandes im Gebiete der P ulmonalarterie und durch die hieraus r e s ul t i r e n d e In suf fi ci e nz des rechten Ve ntrikels erfolgt Verstärkt m an nämlich die Arbeit des re chten Herzens in der ob en b esprochenen Weise indem m an unter den C o mpr e s si on sb e ut e l für den rechten Ventrikel ein e Unt erlage schi ebt dann steigt der Druck in der P ulmonalarterie im rechten Ventrik el und im linken V o r h o f e no ch stärker wie früher ab er dieser verstärkte Druck bringt den Druck i m rechten V o r h o f e nicht no ch m ehr zum Steigen was j a geschehe n müsste , , , . , . , . , . , , , . . ’ . , , . , , . , , , , i ' , , . , , , . , . , , , , , , , 28 I A bs ch n it t . . wenn der Druck vom rechten Herzen sich einfach in d e n re chten Vorhof f o r t p fl an z t e son d ern zum Sinken und zwar einfach deshalb weil die In s u f fi c i e n z des recht en Herzens beseitigt wurde D em Steigen des Drucks im lin ken V or h o f e sowie dem c o ns e cut i v e n Steigen des Drucks in der P ulmonalarterie entspricht auch die Ver gr ö s s e r ung des L u ng e nv o l um s L die eb enfalls aus Fig 7 ersi cht lich ist A u s derselben Fig 7 sieht m an auch wie nach Lösung der C ompression d e s S y stems W s i ch wieder die früheren Drücke herstellen Man sieht wie der Druck in der Aorta A im linken V o r h of e l Vh in der P ulmonal arterie P A absinkt wie das Volum der L unge L wied er kleiner wir d Vh wieder ansteigt und der Druck im r e chten V o r h o f e Man kann wie ich schon früher S 1 0 erwähnt in meinem Modell e den Widerstand im A r t e r i e ng e b i e t e auch nach Art j enes Vorganges st eigern wie er im L eb en stattfind et I m ph y siologischen Exp eriment erzeugt man eine Erhöhun g der W iderstände indem man die kleinen Arterien z ur C ontraction bringt Das geschieht auf dem W ege der d i r e ct e n Reizung von G e f ä s sn e r v e n oder der Reizung der U rsprünge der G e f ä s s n e r ve n im Rü c k e nm ar k e B ekanntlich bedingt die C ontracti o n der Gefä sse der Unter l e i b s or g an e den grössten Widerstand W enn diese G efä sse zur C on traction gebracht werden so verschliessen sie sich nicht bloss sondern presse n vorher ihren Inhalt aus d h sie t reiben d enselb en in die Venen D em Gebiete der U nt e r l e i b s g e f ä s s e entspricht wie schon mehrfach erwähnt in meinem Modelle d a s S y stem W d a s in einem T Rohre luft dicht einge s chl ossen sich b efindet W enn m an das S e i t e n r oh r d as von dem T Rohre ausg eht in welchem d a s S y stem W eingeschlossen ist mi t e inem Ballon oder einer Spritze verbindet und nun die L uft in dem T Rohre verdichtet dann wird d er Spiralschlauch des S y ste m s W z u s am m e n e r e s s t und die in demselb en enthaltene Flüssigkeit entweicht i h g p folge dieser C omp r ession in der Richtung des geringsten Widerstandes d i in den gegen den rechten Vorhof gerichteten Antheil desselb en und auch in d en rechten Vorhof Infolge dessen steigt d e r Druck in dem selb en I m übrigen aber sind die Druckänderungen ganz dieselb en wie sie nach der C ompression des S y stems W eintreten Die neben s tehende Fig 8 bezieht sich auf einen derartigen Model l versuch Man sieht wie hi er der D r uck in allen verschiedenen Gefäss gebie t en eine Steigerung erfährt Es steigt n icht bloss der Druck in d e r Ao r t a A im linken V o r h of e l V/z und in der Lungenarterie P A sondern auch im re chten V or h o f e r V72 Eb enso w ä chst d as Volum der Lunge L Ein b esonderer Unterschied zwischen diesem und dem früheren Ver suche besteht darin dass der Druck im rechten Vo r h o f e dort anfangs sank weil aus dem offenen S y ste m e w nach Verschluss des Sy s tems W wegen der geringeren Füllung des e r steren weniger Flüssigkeit d e m rechten V o r h o f e zuströmt Das ist nun wohl auch hier wo das S y stem W durch Zusammen , , , . , , . " . . , . , . , , . , . , , . , . . . , , , . . . , - , , , . - , , ‘ - , , . . , . . , . . . , . . , . . , . . , , . , ’ 5 . V e r gr ö sseru n g d er Wid er stä n d e i m A or t e ng e bi e t e 29 . l V 12 . P A r . Vh p r essen verschlossen wird der Fall b evo r ab er der Verschluss desselbe n b ewerkstelligt ist hat sich sein I nhalt in den re chten Vorhof entleert und hier den Druck zum Steigen gebracht Wi e aus Fig 8 ersichtlich sinkt n ähml i ch der Druck r Viz nachdem er anfangs sehr beträchtlich gestiegen w ar wieder im Verlaufe des Versuches allm ä hlich ab Dieses Absinken erkl ärt sich dadurch dass die Vermehrun g des Z ufl u s s e s zum rechten V or h of e nur vorüb ergehend w ar und derselben so wie im früheren Versuche auf die sich Fig 7 b ezieht eine Verminderung des Z u fl u s s e s folgt W enn trotz dieser Verminder ung des Z uflus s e s der Druck im rechten V o r h o f e nicht bis zu j ener Tiefe herabsinkt auf der er sich vor dem Ver suche befand so beruht dies wohl darauf dass j a der vermehrte Widerstand gegen den A bfluss der Flüssigkeit i h die P ulmonalarteri e au s den früher angeführten G ründen auch den rechten Ventrikel i ns uf fi ci e nt macht I nfolge , , , . . , . , , , . , , . , . , , , . I 30 A bs ch ni . tt . d ieser In s uf fi ci e nz schöpft derselbe weniger aus seinem Reservoir dem und hiemit erklärt sich das Verbleiben des höheren Drucks rechten V or h o f e in demselben D as Steigen des Drucks im linken V or h of e beruht hier auf ganz gleichem Grunde wie dort d h hier wi r d eb enfalls der linke Ventrikel i n folge der höheren Sp annung seines Inh alts i nsuf fi ci e nt und schöpft w enige r a u s sein em Reservoir Wenn m an die C omp r ession des S y stems W unterbricht und somit dann sin kt wieder wie Fig 8 d asselb e dem Fl ü ss i gk e i t s st r om e freigibt zeigt der Druck in der Ao r t a A Zugleich hiemit sinkt der D r uck im linken V or h o f e l Vh un d in der P ulmonalarterie P A und d as Volum d e r Lun ge L wird kleiner Der D ruck im rechten V o r h o f e nimmt deshalb ab weil der rechte Ventrikel sich unter geringerem Widerst ä nde in den linken Vorhof leichter entleeren kann und so rasch j enen U e b e r s chus s von Flüssig k e i t der sich i m r e ch t e n V o r h of e t h e i l s durch das Auspressen des S y stems W t h e il s in folge der Ins uf fi ci e nz des rechten Vent r ikels anhäufte aus denselben e nt fernt der sich nun in den übrigen Theil des Kreisla ufs y stems v e r t h e i l t , . . , . . , , , . . , . . , , , , , . 6 Um . V im r k l e i n e r u ng d e r W i d e r s t ä n d e i m A o r t e n g e b i e t e Mo dellversuche die A end e r un ge n zu st u d i r e n welche die Drücke in den ver e . , Fig . 9 s c hi e d e n e n . Ab schnitten des Kr eis l auf s y s t e m s A er fahren wenn man den Widerstand im Stromgebiete der A orta herabsetz t braucht m an nur die Luft im T Rohr e welches das S y ste m W umschliesst durch Ansaugen zu verdünnen I nfolge dessen wird der das S y stem W con Spiral s t i t ui r e n d e schlauch erweitert W a s nach dieser Erweiterung vor sich geht d as de m o nst r i r t die b ei stehende Fig 9 , , Z V” ' - , , . PA ‚ . O V " , . , . . 6 V . erk l ei ner un g d er W i d er stä n d e im A or te ng e b i e t e 31 . Es sinkt de r A or t ad r u ck A und mit ihm der Druck i m linken V o r h o f e l VI2 desgleichen sinkt der Druck in der P ulmonalarterie P A E ntsprechend diesem Sinken des Drucks in der P ulmonalar terie und im linken V o r h o f e w ird auch d as Volum der L unge L kleiner Der Druck im rechten V or h of e r V h endlich sinkt eb enfalls und zwar s ehr b e t r ä ch t i ch es ist die O h n e w e i t e r s erklärlich ist d as Sinken des Aortendrucks unausbleibliche Folge der Erweiterung j enes G e f ä s s g e b i e t e s in welches d e r li nke Ventrikel seinen I nhalt deshalb unter geringerer Spa nnung ein treib t weil der Raum für denselben grösser geworden i st Die Ausweitung resp ective di e Abnahme des W ider s tandes i m di eses G e f ä s s ge b i e t e s A or t e ng e b i e t e veranlasst auch indirect di e Druckabnahme im linken Vor hofe denn diese kann nicht von einer verminderten Anfüllun g desselb en von Seite des rechten Ventrikels herrühren an dessen T h ät i gk e i t j a nichts d eände sie ist nur der Ausdruck dafür ass der linke Ventrikel r t wird g seinem Reservoir mehr Flüssigkeit entnimmt a u s diesem Diese Me h r e nt n a hm e erkl ä rt sich aber wieder nach den früheren /V i c i t ä t urch die Verminderung der E l as i m S y steme t l u e e l e n n U eb r g g d press i on des Beutels B mehr Flüssigkeit in den d enn nun wird bei der C o m Raum getrieb en d e r den linken Ventrikel umsc hliesst d i di e V o l um s anders ausgedrückt die s y s t oli s che Verkle in erung des v erkleinerung oder l inken Ventrikels ist ausgiebiger geworden Ehe wi r die weiteren Vorg ä nge in diesem Versuche anal ysi r e n wollen wi r zunächst die Frage aufwerfen wie sich bei Herab setzung der Wider u t z e f f e ct der A rb eit des linken Ven t rik els s tände im A or t e n e bi e t e d e r N g estaltet g E s ist früher gezeigt worden dass es nicht gestat t e t sei von e inem vermehrten N ut z e f f e ct e der A rbeit des linken Ventrikels zu sprechen s o l ange bloss der Aortendruck allein erhöht erscheint Auf Grund der gleichen B etrachtung auf w elche sich dieser Aus spruch gründet können wir nun auch s agen dass es nicht gestattet sei aus dem Sinken des Aortendrucks allein einen verminderten N ut z e ff e ct der Arb eit des linken Ventrikels zu erschli essen Das Sinken des Drucks in der Aorta könnte nur dann einen v e r minderten N ut z e ff e c t bedeuten wenn der Druck im linken V o r h o f e sich un terdessen gl e i ch bl i e b e woraus zu folgern wäre dass der Ventrikel wohl die gleiche Fl ü ssi gk e i t sm e nge wie früher aber unter niedrigerem Drucke a ustreibe D a ab er der Druck im linken V o r h o f e sinkt d i d a der link e Ventrikel grössere Blutmenge aus dem linken V or h o f e erh ält und dieselben austreibt kann man k e i n e nf al l s von einem verminderten N ut z e f f e ct e s prechen Als vergrössert könnte man ab er denselben erst dann ansehen wenn sich zeigt da s s der Druck im linken V or h o f e mehr gesunken ist a l s in d er Aorta d i wenn d a s Verh ä ltnis zwis chen Aortendruck und ' . , . . . . , , ' . , , , , , , , . , , , , . . , , . = , , . , , , . , , , , . , , , , . , . . , . , , , . . I 32 A . b s chni t t . Druck im li nk en V o r h o f e grösser geworden ist I m Sinne der früheren A useinandersetzun g wür de diese Vergrösserun g bedeuten dass d as P ro duc t aus der Flüssigkeitsmenge in die Höhe zu welcher dieselb e vom Ventrikel b eförde r t wird d i der N ut z e ff e ct gewa chsen sei A u s den Mo dellversuchen l ä sst sich demnach der allge m eine Sat z ableiten d a s s d i e E r h ö h u n g d e r W i d e r s t ä n d e i n d e r S t r o m b a h n e i n e s Ve n t r i k e l s d e n N u t z e f f e c t s e i n e r A r b e i t e h e r v e r m i n d e r n u n d d a s s u m g e k e h r t e i n e H e r ab s e t z u n g d e r Wi d e r s t ä n d e d i e s e n N u t z e f f e ct e r h ö h e n k a n n D er T hi e r v e r s u ch selb s t muss darüb er b ele hr en ob diese allgemein e Regel auch f ür den t hi e r i s ch e n Kre i slauf zu gelten hab e Nach di esen Betrachtungen wollen wi r nun die weitere Anal y se d e r D r uck ä nderungen wi e sie in Fig 9 ersichtli ch sind fortsetzen Wi r wollen d ies mal zunächst d as Sinken des D rucks im rechte n V o r h of e d as hi er b esonders auff ä llig ist b espre chen Dieses Sinken c or r e s p on di r t zun ä chst mit dem Sinken des Druck s i n der A orta denn wenn hi er d i im A nfange des A o r t e ng e b i e t e s die Sp annung ab ni m mt so muss sie auch am Ende desselben eb enfall s abnehmen vorausgesetzt dass der rechte Ventrikel nicht unvollkommen arb eitet d i weniger aus seinem Reservoir dem rechten V or h o f e s chöpft wofür j a hier kein Grund vorliegt E in zweiter Grund dieses Sinkens i s t dari n zu suchen dass b ei der plötzlichen Erweiterung des S y stems W die aus dem li nken Ventrikel stammende Flüssigkeit zunächst d a s e r und dass eine gewi s se Z eit ve r streicht w e i t e r t e Röhrens y stem anfüllt bis diese Füllung soweit gediehen ist dass wi eder genügende Fl ü ssig k e i t s mengen di e Vene K V und von hi er in den rechten Vorhof na ch s t r ö m e n I n dieser Zwischenzeit ist wi e Fig 9 le h rt in der That der Druck r Vl t rapid gesunken und zu diesem Sinken trug wie m an sich vorstellen darf auch der Umstand bei dass wi e s chon erw ä hnt der re cht e Ventrikel unausgesetzt in gleichem Maas s e aus dem rechten V or h o f e schöpfte Sobald als d a s erweiterte S y stem W sich genügend angefü llt hatte konnte wieder dem rechten V o r h of e meh r Flüssigkeit zuströmen und in der That sieht m an wi e die D r u ck cur ve r V 7I wieder allm ä hlich ansteigt Ein dritter Grund f ü r die Ernied r igung des Drucks im rechten V o r h o f e b eruht darin dass wie erw ä hnt der Druck im linken V o r h o f e sinkt Dieses letztere Sinken bedeutet eine Herabsetzung d e s W iderstandes in der Stromb ahn des re chten Ventrikels mithin ei nen erleichterten A h fl uss von Fl ü ssigkeit a us demselben in d a s Gebiet der P ulmonalarterie der j a wie au s den früheren A useinandersetzu ngen hervorgeht gleichwertig ist einer vermehrten F l ü s si gk e i t s e nt nahm e a u s dem rechten V or h o f e d i dem Reservoir d e s re chten Ventrikels Diese Herabsetzung d e s Widerstande s in der Strom b ah n d e s rechten Ven trikels kommt auch wie Fi g 9 lehrt durch eine Ernied r i gung des Drucks i n der P ulmonalarterie P A zum A usdr ucke . , , , . . . , . , . . , , , , , . , . . , . , , , . , , . , . , , , , . , . . , , , , , , , . , , , . . . , , , . , , , , , . . . , . , . I 34 . b s ch nit t A . Diese Erhöhung des W ide r s tandes wird dadurch b ewerkstelligt d ass man die L uft in dem T Rohre innerhalb dessen sich d a s S y s tem der L unge n ge f ä s s e L befindet verdichtet Hiedurch wird dieses S y stem L c o m p r i mi r t d i die L u ng e n g e f ä s s e werden verengert Diese Ver Fig 1 0 wel e n e r un g g che eine Er h ö h ung des Widerstandes im Gebiete der Lungenarterie b edeutet ist von folgenden Vor gängen b e gl e i l V 7; tet die durch beistehende Fig 1 0 demon s t r i r t werden Bei der B e schreibung der Vorgänge wol len wir hier von FA der P ul m onal arterie in deren 7 V , Gebiete d i e V e r e n e r un g g statt findet aus gehen denn diese sind hier die p rimären wä hrend die anderen sich aus denselb en entwickeln s e cu n d ä r D er Druck in der P ulmonalarterie P A steigt mit dem Eintritte der Verengerung d er durch lj m ar k i r t ist ebenso steigt der Druck im re chten Vor hofe V72 I n der Aorta 4 ab er und im linken V o r h o f e Z V7L sinkt der Druck Die C urve des L u ng e nv ol um s konnte hier nicht m i t r e gi st r i r t werd en weil in dem T Rohre d as die L unge L umschliesst und das sonst mit ’ dem Ma r e y s c h e n T ambour v erbunden ist die L uft verdichtet wurde D a s Steigen des Drucks in der P ulmonalarterie ist wie früher d a s Steigen des Drucks in der Aorta b ei A bsp erru ng oder Zusammen d rücken des S y stems W durch die höhere Spa nnu ng b edi ngt unter welcher d er rechte Ventrikel seinen I nhalt nun au s wirft D em entsprechend ist also die A n strengung d e s rechten Ventrikels ge s teigert Diese Steigerung geht d a sie durch einen vermehrten Widerst and hervorgerufen wird nicht mit einer Steigeru ng sondern wie fr üher siehe , - , , , . . . . . . , , . , . . ’ v a , " , " , , , . ' . , - . . . — , , , , . , . . , , , , 8 V . erg ö sse r g r un d er Wid erstä n d e im G e bi e te P ul mo nal arteri e d er . S 2 5 mit einer Verminderung des N ut z e ff e ct e s der Arbeit des rechten Ventrikels einher Die s e Verminderung kennzeichnet sich wie früher d a durch dass mit der Steigerung des Drucks in der P ulmonalarterie der Druck im re chten V o r h of e nicht sinkt was geschehen müsste wenn d i einer grösseren d iese Steigerung auf einer wirklichen Mehrarbeit b eruhen würde sondern V ol umv e r k l e i n e r un g des r echten Ventrikels steigt d h der rechte Ventrikel b efördert nur einen Theil seines I nhalts diesen wohl mit höherem Drucke in die P ulmonalarterie d a s bedeutet aber nach d en früheren Auseinandersetzun gen dass er w en i ger wie früher aus seinem Reservoir dem rechten V o r h of e schöpft Auf diese m verminderten Schöpfen b er uht j a eben d as Steigen des Drucks im rechten V o r h o f e Dieses Steigen wird übrigens auch dadurch begünstigt dass vom linken Ventrikel aus dem recht en V o r h of e Flüssig h eit in gleicher Menge zuströmt Der rechte V e nt r i k e l i st also durch Eins chalt ung eines Widerstandes in dem Stromge bie t e der P ulmonalarter ie eb enso i nsuf fi ci e nt geworden w i e früher der linke Ventrikel bei Ei n schaltung eines W iderstandes in dem Gebie t e der Aort a I m linken V o r h of e sehen wir den Druck sinken b egreiflicherweise d eshalb weil die Fl ü ssigkeitsmenge die der i n s u f fi ci e nt e rechte Ven t r i k e l in die zudem verengte Strombahn der L ung e ng e f ä ss e beförde r t eine geringere ist und mithin aus der Lungenvene L V auch weniger dem link en , . . , , , , . . , , , . . , , , . , . , . ‘ , , , . , , , , V or h o f e z u fli e s st . Diesem Sink en des Drucks im linken V o r h o f e entsprechend sinkt a uch der Druck in der Aorta Dieses A bsinken ist wie leicht einzusehe n die natürliche Folge der Drucksenkung im linken V o r h of e d e nn diese b e d eutet j a eine geringere Füllung desselben und mi thin auch eine geringere Füllung des linken Ventrikels Es muss auffallen dass hier i n dem dire ct unberührten S y steme der A orta eine Senkung eintritt w ährend dort d i b ei Vermehrung des W iderstandes in der Strombahn der A orta in dem direct unberührten S y steme der P ulmonalarterie eine Steigerung beme r k bar war Dieser Unterschied wird b egreiflich wenn man sich daran eri nnert d ass b ei Erhöhung des Widerstandes in der Strombahn der Aorta der h ohe Druck im rechten Ventrikel resp ective der L ungenarterie durch den hohen Druck im linken V or h o f e dem F ol g e z us t an d e der Insuf fi ci e nz d e s linken Ventrikels b edingt wurde der sich wie man annehmen muss durch die kurze Strombahn der L ung e ng e f ä ss e nach rückwärts fortsetzt Der hohe Druck im rechten V o r h o f e dagegen der durch die In suf fi ci e n z des rechten Ventrikel s erzeugt wird pflanzt sich wie m an sich vorstellen muss nicht bis zur Aorta fort weil die dazwischen liegende S trombahn viel grösser und erweiterungsfä higer ist Hiemit erkl ä rt sich , . , , . , , , . . , . , , , , , , . , , , , , , . 3 * I 36 . A bs ch nitt . dass in der Aorta kein Steigen sondern aus den angeführ ten Gründen ein Sinken erfolgt Sowie die Verengerun g des L unge nge f ä s s g e b i e t e s b eseitigt ist sieht man wi e Fig 1 0 lehrt den Druck in der P ulmonalarterie P A und im rechten V or h of e r V72 wieder zum Ausgangspunkte absinken und der Druck im linken V or h o f e l V 72 so wi e der Druck in der Aorta A erheb en sich auf ihr früheres Niveau I ch hab e die Frage von der Vermehrung des Widerstandes in den L ung e n g e f ä s sb ahn e n nur aus theoretischem Grunde b ehandelt und werd e in dem A bs chnitte d er von d en A e n d e r un ge n des t hi e r i s ch e n S päter d i und menschlichen Kreislaufs handelt auf denselben deshalb nicht mehr zurückkommen weil bis j etzt wenigs t ens keine verlässlichen T hi e r ve r su ch e vorliegen die h i m e i ch e n d beweisen dass die L ung e ng e f ä s s e vasomotori s e h e n Einflüssen unterl iegen Es w ä re ab er denn doch möglich dass weitere Unte r suchungen i n der vi e l b e st r i t t e ne n Frage von der Co nt r act il i t ät der L ung e ng f ä s s e und üb er die Innervation de r s elben eine Aufkl ärung bringen Mit Rücksicht auf solche eventuelle Versuche m ö chte ich nur b e tonen dass der Modell versuch eine Vorstellung darüb er verschafft hat wie ungefähr die Erscheinungen ausfallen müssten wenn m an im Thier versuche die L ung e ng e f ä ss e z ur C ontraction brächte E s müsste nämlich allen Erwartens b ei der C ontraction der Lungen gefässe der Druck in A r t p u l m ona l i s und zugleich in den Venen resp ectiv e dem rechten V o r h of e steigen der Druck in der Aorta aber und mit ihm der Druck in den Lungenvenen müsste sinken N ur durch den e x perimentellen Nachweis aller dieser Erscheinunge n könnte man soweit ich sehe den Beweis für die Existenz v a s c on st r i c t or i s c h e r L ung e nge f ä s s n e r ve n als erbracht betrachten , . , , . , . , . , . , . . , , , ' , , . , e . , , , . . , , . . , , . a b s e t z un g d e r W i d e r s t ä n d e i m G e b i e t e d e r P u l m o na l ar t e r i e D er Widerstand im Gebiete der P ulmonala r terie wi rd im Mo dell versuche vermindert wenn m an di e Luft in dem T Roh r e in welches d i e L ung e nge f ä s s e L eingeschloss en sind durch Aussaugen verdünnt und hi e durch das b etreffende S pi r al r oh r erweitert Diesem Versuche entspricht nachstehend e Fig 1 1 Man sieht wie der Druck i n der P ulmonalarterie P A also i n d e m von dem Eingriffe d irect betroffenen Gebiete bei j d i dem Zeitpunkte in dem die Erweiterung der L ung e ng e f ä ss e erfolgt sink t Zugleich si nkt auch d er Druck im rechten V o r h o f e r Vl z Dieses b eiderseitige Sinken ist nach d em bereits Gesagten vollständig erklärlich und ebenso versteht es sich wieder von selbst dass der N ut z e f f e c t der A rbeit d es rechten Ventrikels infolge der Erweiter ung der L u ng e ng e f ä s s e nicht erni edrigt sondern eher erhöht erscheint 9 . H er . - , , , , . . . , , . . , . , . . , , , . . 9 Herab setz un g . Wid erstä n d e d er Fi g im G 11 . e bi ete d er P u l m onal ar terie 37 . . 7 V71 . PA ' r . V72 Die s e c un d är e n Folgen der Erweiterung der L ung e nge f ä s s e d i die Vorg ä nge im A o r t e nge bi e t e und im linken V or h o f e sind folgende Der Druck in der A orta A und im linken V o r h of e sinken Betrachten w i r zun ä chst das Sinken des Aortendrucks Die Gründ e für di eses Sinken müssen j edenfalls andere sein als wie in dem früheren Falle wo die L ungen gefässe vere ngert wurden darauf weist auch der Unterschied hi n der sich ergibt wenn man die b eiden Figuren 1 0 un d 1 1 mit Rücksicht auf das Verhalten des Aortendrucks mit einander vergleicht W ährend er dort in der Aorta allmählich ab er tief ab sank sehen wir ihn hi er rasch aber nur verh ä ltnismässig weni g abfallen Die Raschheit des A b f al l e s muss zu der Vorstellun g vorführen dass hier plö t zlich die W iderstände gegen d as A h fli e s s e n der Flüssigkeit au s der Aorta abgenommen hab en Diese plö t zliche Abnahme deckt die Fig 1 1 selbst auf Man ersieht aus derselben dass der Arteriendruck und der Druck im r echten V or h o f e gleichmässig schnell und zu gl eicher Zeit absinken d h sie beruht auf dem raschen A b fli e ss e n der Flüssigkeit gegen die Vene K V Auf diese leichtere Entleer ung des A o r t e n ge b i e t e s ist auch wohl der übrigens geringe Abfall des Drucks im linken V o r h o f e zu b eziehen denn derselbe kann kaum von einem gering e ren Z ufl u s s e herrühren d a j a die Bahn der L ung e ng e f ä s s e noch freier ist als sie vorher war Man kann sich allerdings auch vorstelle n dass die Füllung des linken Vo r hofes hier deshalb geringer ausfällt weil ein Theil der Flüssigkeit die aus dem rechten Ventrikel s t ammt zur Ausfüllung der e r . , . ‘ . . , , , , , . , , . , . . . , . , . . , , , . , , , , I 38 A bs c hn i . w e i t e r t e n L unge ng e f ä s s e tt . verwendet wird und somit dem linken V o r ho f e nicht sofort alle Flüssigkeit zuströmt die den re chten Ventrikel verlässt I ch muss auch di esem Modellversuche die Bemerkung beifügen d ass demselben insofern nur ein theoretisches I nteresse b eizumessen ist als wir bis j etzt keine Kenntnis von g e f ä s s e r w e i t e r nd e n Nerven der Lunge b esitzen und als wir die Vorstellungen zu denen dieser M o dellversuch führt nicht für d as Verstä ndnis eines analogen T hi e r ve r s u ch e s ausnützen können Es l ä sst sich aber aus diesem Modellversuche entnehmen dass T hi e r ve r s u ch e welche beanspruchen den Nachweis von g e f ä s s e r w e i t e r n d e n N erven der L unge liefern zu können d ar t hun müssten dass zu den E r s ch e i nung e n auf welche sich dieser Nachweis st ü tzt vor allem ein Sinken des Drucks in der P ulmonalarterie und in den Venen gehört , , . , , , , , . , , , , , , . IV U e be r d i e Fü l l u ng s c h ie . u nd d e ne n S p a nnu ng d e r G e f ä s s e i n d e n G e b i e t e n d e s K r e i s l a uf s ve r . Die nachfolgenden Erörterungen hab en nur ganz allgemeine B e deutung weil denselben die verhältnismässig e infachen leicht zu durch s chauenden C onst r u cti on sb e d ingung e n meines Kreislaufmodells zu Grund e liegen Es dürfen dieselb en also durchaus nicht ihrem vollen I nhalte nach auf den t hi e r i s c h e n Kreislauf mit seiner c o mpl i ci r t e n C on st r uct i on sw e i se übertragen werden Dieselben streben wie die vorgeführten Modellversuche nur den Zweck an als Ausgangspunkt f ü r das Verständnis d er E r s ch e i des c omp l i ci r t e n T hi e r k r e i sl au f s zu dienen D urch dieselben nu ng e n sollen ganz einfache leicht verständliche Vorstellungen geschaffen werden An dies e einfachen Vorstellungen dürfen wir auch anknüpfen wenn wir den Kreislauf im T hi e r e xp e r i m e nt e oder am Menschen und zwar am g e sunden sowohl wie am kranken d i s cut i r e n D ass die Discussion hier eine weit schwierigere wird und dass die v ollst ä ndige Beherrschung derselben viel ausgedehntere Erfahrungen und Kenntnisse erfordert ist selbst verständlich Der Flüssigkeitsdruck in einem Rohre mit elastischer Wandung ist von dem Fü l l ung s gr a d e desselben und vo n der E l as t i ci t ä t d e r Wandung abhängig Bei gleicher Füllung d i bei gleicher Menge seines I nhalt s wird der Fl ü s si gk e i t s d r ue k und die demselben entsprechende Sp annung der Rö h r e nw an d um so grösser sein j e grösser die E l a s t i ci t ät der letzteren i st und umgekehrt Denn ein weniger elastisches Rohr wird sich wenn die Füllung wächst mehr ausdehnen als ein mehr elastisches und der Druck und Gegendruck d i Fl ü s si gk e i t s d r u ek und Sp annung der Rö hr e nw an d werden im ersteren Falle grösser sein als in letzterem Von diesen phy sikalischen G r un d b e g r ifi e n ausgehend wollen wir in Erwägung ziehen unter welchen Bedingunge n in einem Rohre der Flüssig k e i t s d r ue k und mi t ihm die Ro h r w and s p annung wächst oder abnimmt , , . . , . . , , , . , , . , . . . , , . , , . . . ’ , , , IV . U eb e r d ie Füll ung u . S p annun g d er G efä sse i n d en v e r sch . G ebi eten d e s Kre i sl au fs . 39 wenn die Flüssi gkeit sich c ont i nui r l i ch von dem einen zu dem anderen En de b ewegt wie dies j a beim Kreisl ä ufe der Fall ist A uch hier wird selbstverständlich die gleiche E l ast i c i t ä t vorausgesetzt der Flüssig k e i t s d r u e k und die W andspannung mit der ve r mehrten Füll ung wachsen und mit der verminderten abnehm en diese Füllung ist ab er wieder von der Geschwindigkeit abhängig mit der die Flüssigkeit strömt resp ective von der Menge Flüs s igkeit die in einer gegebenen Zeit eine b e stimmte Rohrstre cke durchströmt Wenn in eine bestimmte Rohrstrecke die Flüssig k e i t mit grösserer Geschwindigkeit einströmt a b er au s derselben auch mit entsprechend gr össerer Geschwindigkeit ab st r ö mt s o wird die Fl ü ss i gk e i t s menge in derselben und mit ihr der Druck un d die Wandsp annung n icht anwachs en sondern gleichbleiben j a beide können sogar geringer werden wenn die Flüssigkeit aus dem Ende des Rohres rascher ab s t r ö mt als sie in den Anfang einströmt Bei rascherem Einströ m en kann also der Druck i m Rohre nu r zunehmen wenn verhältnism ä ssig weniger ab st r ö m t als einströmt Die gleiche Betrachtung gilt für den Fall als die Strom geschwindigkeit sich verlangsamt d i wenn in der gegeb enen Zeit die Menge der b ewegten Flüs igkeit die das Rohr durchsetzt eine geringere wird Für diese n Fall wird der Druck in einem b estimmten Rohrab schnitte nur dann abnehmen wenn nich t bloss das Einströmen langsamer sondern wenn auch das Abströmen relativ rascher erfolgt der Druck wird aber trotz des verlangsamten E i nst r öm ens wachs en wenn d a s Abströmen sich verringert Kü r z ausgedrückt d e r D ru ck in e in em b e stim mte n R ohr a b s c h n i t t e d e s K r e i s l a u fs h ä n g t b ei gleichbleib ender E l ast i ci t ät der b etre f fenden R ö h r e nw an d v o n d e m Ve r h ä l t n i s s e d e r G e s c h w i n d i g k e i t ab mit d e r di e Fl ü s s i gk e it e i n u n d ab st r öm t Wir wollen nun auf Grund dieser allgemeinen B etrachtung über legen unter welchen B edingungen si ch in den verschie denen Abschnitten des Kreislaufmodells Druck und Füllung ändern Diese U e b e r l e gung die übrigens zum gro s sen Theile auf b ereits v o r geführten T h at s a ch e n fusst scheint mir deshalb wichtig weil sie eine Vor bereitung für j ene U e b e r l e gung e n abgibt die wir im T hi e r e xp e r i m e nt e und am Kr ank e nb e t t e anzustellen haben denn die Hauptfragen um deren B eantwortung es sich hier handelt betre ff en die Entstehungsweise und Folgen der Dru ckände r ungen in den verschiedenen G e f ä s s g e b i e t e n Wi r dürfen diese U e b e r l e gung ni cht bloss auf die Rö h r e nge bi e t e b es chr ä nken di e zwischen den Ventrikeln und den Vorhöfen eingeschaltet sind und den Körp er und L ungenkreislauf r e p r ä s e nt i r e n sondern wir müssen dieselb e auch auf d i e Ventrikel und Vorhöfe selb s t ausdehnen Eine A usserachtlassung der beiden H e rzen würde geradezu eine Zer r e i ss un e des Kreislaufs b edeuten Die beiden Herzen ind unzertrennlich s g B e st an d th e i l e des Kreislaufs y stems und sie sind im ph y sikalischen Sinn e auch al s Röh r e n ab s chni t t e mit elastischer W andung zu b etrachten , . , , , , . , , , , , , . , , . , s . . , , . , , , , . , , . , . , , , , , , , . , , . . . I 40 . A b s ch nitt . Sie unterscheiden sich von den anderen R ö h r e n ab s c hni tt e n nur d a durch dass di e Strö mungsrichtung der Flüssigkeit in denselb en durch die b eiden Klapp en von vorneherein bestimmt ist und dass die E l a s t i ci t ä t der selben rh ythmisch zu und abnimmt Denn die C ontraction der Ventrikel und Vorhöfe können wir im phy sikalischen Sinn e als eine E l a sti ci t äts z unahm e b etrachten Diese rh y thmische Zuna hm e der E l ast i ci t ät ist zugleich die motorische Kraft welche die Flüssigkeit zum Fliessen i m Kreise brin gt I m Modellversuche tritt an Stelle der s y stolischen Verkürzung und Verdickung des Herzmuskels di e von aussen bewirkte Verkleinerung des Ventrikels di e j a im W esen dasselbe b edeutet wie erstere Die mittlere Sp annung und Füllun g der Ventrikel d i d as Mit tel aus der Füllung und Sp annung zur Z eit der S y stole und Diastole hängen von dem Verh ä ltni sse der Flüssigkeitsmengen ab die denselben vom V or h o f e zuströmen und j enen die die Ventrikel verlassen Ausserdem sind dieselb en dur ch die Grö sse des E l ast i ci t ät s z uw a ch s e s d i durch die G r össe der sy s t o l i s ch e n V ol umv e r kl e i n e r ung bedingt Solange Z u und A bfluss sich gleich bleiben wachsen Druck und Sp annung mit dem s y stolischen E l as t i ci t ä t s zuwachse d i mit der s y stolischen Verkleinerung und nehmen ab wenn die s y stolische Verkleinerung geringer wird Hieraus erhellt dass der mittlere Fü l l un g s z us t a n d des Herzens und somit auch das mittlere Volum des Herzens unter Umständen b ei höherer Sp annung seines I nh alts kleiner werden und dass um gekehrt de r s elb e b ei geringerer Sp annung sich vergrössern kann Füllun g Druck und Sp annung neh men ferner b ei gleichem s yst ol i s ch e m E l a s t i ci t ä t s z u w a c h s zu wenn der Zufluss den A bfluss üb erwiegt u n d sie nehmen ab wenn umgekehrt der Abfluss den Zufluss überwiegt Die Bedingungen welche den Zufluss ändern liegen im V o r h o f e und j enseits desselben und j ene welche den A bfluss ä ndern liegen diesseits des Ventrikels d i in den b ezüglichen A r t e r i e ng e bi e t e n Die Füllung und der Druck in den Ventrikeln und die Sp annung der V e nt r i k e l w a nd sind also in erster Reihe von d em Fü l l ungs z ust an d e der ihnen zugehörigen Vorhöfe und von der W eite der Stromb ahn abhängig in welche sich deren I nhalt ergiesst Der Druck in der Röhrenb ahn j e eines Ventrikels d i in der Strecke von d er Arterie bis zur V e n e nmü nd ung hängt zun ä chst von der E l a st i ci t ät der Röhren a b in den en die Flüssigkeit sich b ewegt I m Modelle spielt der E l a st i ci t ä t s unt e r s chi e d der dieser Bahn ange h örigen Röhren keine so grosse Rolle wie im t hi e r i s ch e n Krei s l ä ufe wo die E l as ti ci t ät der grossen selbst kleineren Arter i en b eträc h tlich grösser ist als die der C ap i l l ar e n und Venen und üb erdies auch die Lunge narterien viel weniger elastisch sind als die Körperarte r i en Ausserdem hängen Druck und Sp annung in dieser Röhrenbahn von deren Füllung und diese wieder von dem Verhä lt ni sse zwischen Z u und Abfluss ab , , . . , . . , , . . , , , . . , . . , , . . , , , . . , , , . , , , , , . , , . . , . , . . , . , , , . . , I Absch ni tt 42 . . ‚ Füllung diese wird sogar b ei der unter höhere r Spannung erfolgende n Verengeru n g geringer un d infolge dieser geringeren Füllung mus s auch der Zufluss zu den C ap il l ar e n abnehmen D as gilt nam entlich von den kleinen Arterien des Körperk r eislaufs I n den C ap il l ar e n des Kö r p e r ge b i e t e s können also Druck Spannung und Füllung abnehme n trotzdem D r uck und Spannung in den zu f ührende n grossen Arterien grösser we rden I n den L un g e n cap il l ar e n werden wenn wir von der Vorstellung aus gehen dass die zuführe nden Arterien nicht oder nur in geringem Ma ass e sind Druck Sp annung und Fül ung derselbe n immer c o nt r a c t i o n s f ä hi l g mit Druck Sp annung und Füll ung der grossen sowohl als der kleinen Arterie n p arallel gehen Bei unverändertem A b fl us s e in die Venen werden ferner im All geme i nen Füllung Druck und Sp annung i n d en C api l l ar e n abnehmen wenn Druck und Sp annung i n d e n zuführenden Arterien sinken Es ist ab er auch denkbar dass Druck und Sp annung in den C api l l ar e n mit sinkendem Drucke i n den zuführenden Arterien wachsen un d z w ar dann wenn mit der Erweiterung der vorher verengten zuführenden Ar t e r i e n die Füllung derselben wächst und so mit der Zufluss zu den C ap i l l aren grösser wird D a der Abfluss aus den Venen wie schon oft wiederholt wurde zumeist von der T h ä t i gk e i t j enes Ventrikels abhängt in dessen Vorhof sie sich entleeren so wird der Dr uck in den C ap i l l ar e n des Kö r p e r ge b i e t e s eine Steigu ng erfahren können wenn der re ch t e Ventrikel u nvollkommener arbeitet und der Dr uck in den C ap il l ar e n d er Lunge wird wachsen wenn der L un ge nve ne ns t r o m durch mangelhafte Arbeit des linken Ventrikels gehemmt wird Desgleichen werden eventuell Druck und Sp annung der Kö rp er c ap i l l ar e n sinken wenn der Abfluss der Flüssigkei t zu den Venen in folge einer vermehrten T h ä ti gk e i t des rechten Ventrikels rascher vor sich geht und ebenso kann der Druck und die Sp annung in den L u nge n c ap i l l ar e n sinken wenn infolge einer erhöhten T h ät i gk e i t d e s linken Ventrikels die L u ng e nc api l l ar e n sich gegen die Lungenvenen hin rascher entleeren Druck Spannung un d Füllu n g der Kö r p e r c ap i l l ar e n sind ihrer bio logischen Bedeutung nach die wichtigsten F unc ti o ne n des Kreislaufs denn die grossen und selbst die kleineren Arterien des Kö r p e r ge bi e t e s sind g e O r w i s s e r m as s e n nur die grossen L e i t un s c an ä l e die den verschiedenen g gane n die E r nä h r ungs flü s s i gk e i t zuführen und die kleinen und grossen V ene n sind die S amm e l c a n äl e in denen die durch die Ausnutzung für die Ernähr ung unbrauchbar gewordene E r n ä hr ungs fl ü ss i gk e i t wi eder z u um in den Lungen die für die Ernährung des Körpers r ü c k e l e i t e t wird g n ö t h i e n Eigensch aft en W ieder zu gewinnen g , , . . , , . , , , , , . , , . , , , . , , , , , , , . , : , , . , , , , , , . IV . Ue b e r d i e F ü ll ung u . S p an nun g d e r G e fässe in d e n v e r s ch . G e b ie t e n d e s Kr il f e s au s . 43 Vom biologischen Standpunkte aus ist es also überaus wichtig sich eine richtige Vorstellung üb er die j eweiligen F ü l l ungsv e r h äl t ni s s e d e r C api l l ar e n zu machen Es ist aber nicht bloss wichtig sich über Druck und Füllung d e r C api l l ar e n und über die A nh al t un gsp unkt e welche wir hiefür aus gewisse n sichtbaren Merkmalen wie A r t e r i e np ul s Farb e der Haut und der Schleim häute etc gewinnen können zu or i e nt i r e n sondern e s ist auch wichtig das s wir im Stand e sind in Erwägung z u ziehen ob die j eweilige Füllung d e r C ap il l a r e n mit einer grösseren oder geringe r en Stromgeschwindigkeit zu , . , , , . , , , , , , s amm e nf äl l t , " . De nn es ist wie leicht ersichtlich vom biologischen Standpunkte au s durchaus nicht gleichgiltig ob die ernährende Flüssigkeit in den C apil l ar e n langsam oder rasch fli e s s t und ob sie dieselb en stark oder schwach anfüllt Denn der Verbra u ch von N ährstoffen und die Art des Verbrauc h s i st nicht bloss von d e r Me nge der ernährenden Flüssigkeit sondern auch v on dem Verweilen derselben in der z u ernährenden Region abhängig Die gleiche Erwägung hat auch für die C api l l ar e n der Lunge zu gelte n Hier ist die Vorstellung ü be r Spannung und Füllung d er C apil l ar e n und die G es chwindigkeit d es Flüssigkeitsstroms in denselben d eshalb von B e de utung weil die Art der Regeneration des Blutes in der Lunge d i di e Ladung desselb en mit Sauerstoff zumeist von dem Verhal t en d e s C a p il l a r st r om s a bhängt Au sserdem haben aber Druck und Füllung der L unge n c apil l a r e n no ch eine andere Bedeutung die mit dem Me chanismus der A thm ung selbst z u sammenhängt auf welche ich sp äter zu sprechen komme Der Druck und die Spannung sowie die Füllung der Venen hängen den früheren Auseinandersetzungen zufolge zumeist von d e r T h ät i gk e i t j ener Ventrikel ab in welche sie sich entleeren und zum geringeren Grade von der T hät i gk e i t j ener von denen sie auf dem W ege der zuführen den Arterien ihren Inhalt erhalte n Unter normalen Verhältnissen d i wenn die Venen ihren Inhal t genügend rasch entleeren ist die Sp annung derselben immer sehr gering Sie wird in d e r Regel grösser wenn der Abfluss verzögert wird D i e Grü nde für diesen verzögerten A bfluss sind schon wiederholt besprochen worde n und brauche i c h dieselben nicht mehr zu wie derholen B etonen will ich j edoch dass m an b ei Erwägung der Ursachen die den Druck und die Füllung in den Venen erhöhen o der erniedrigen ausser der Herz arbeit von welcher der Abfluss abhängt auch die Möglichkeit eines ver mehrten o der ver minderten Z ufl u s s e s von Seite der Arterien d i von Seite der Aorta einerseits und von Seite der P ulmonalarterie anderseits zu b erücksichtigen hat , , , . ‘ , . . , , . . , . , , . , , , , . , . . . , , . . , , , , , , . . . I Absch ni tt 44 . V . . d a s S t r ö me n b e i g l e i c hmä s s i g e r u nd ung l e i c h mä s s i g e r b e i t d e r V e nt r i k e l und ü b e r d i e V e r t h e i l ung d e r F l ü s s i g k e i t U eb er A r i m Kr eisl ä u e . f In einem einfachen Kr e i sl auf e wo die Strömung des Blutes du r ch e i n e H e r z k a m m e r und e i n e Vo r k a m m e r in der zuerst von E H W eb er d i s cut i r t e n Weise durch Herstellung eines Gefälles zwischen Herz und V orhof erhalten wird besteht immer wenn man sich so ausdrücken darf e i n vollständiges h y drod y namisches Gleichgewicht d h die Blutmengen d i e den Ventrikel verlassen kehren in gleicher Menge durch den Vorhof w ieder zum Ventrikel zurück Eine Störung dieses Gleichgewichts ist undenkb ar denn der Ventrikel e rhält seine Füllung aus demselb en Reservoir dem V o r h o f e i n das er s ich entleert Es kann vorkommen dass der Ventrikel dem Rese r voir mehr e ntnimmt un d infolge dessen auch mehr in die Aorta wirft das b edeutet ab er nur dass in der Z eiteinheit grössere Blutmengen ins Kreisen g e r a th e n d i e i n r a s c h e r e s F l i e s s e n b e i g r ö s s e r e r D r u c k d i ff e r e n z ; es kann ferner vorkommen dass der Ventrikel weniger i ns A or t e ns y st e m treibt und a uch weniger dem V o r h o f e entnimmt in einem solchen Falle wird die Druckdi ff erenz abnehmen d a s G e fä l l e z w i s c h e n A o r t a u nd Ve n e w i r d g e r i n g e r u n d d a s B l u t fl i e s s t l a n g s am e r Das h y drod y namische G leichgewicht bleibt in dem einen wie in dem anderen Falle aufrecht I st nun muss man fragen dies auch der Fall b ei ei nem Kreisl ä ufe m i t zwei Herzen wo der eine Ventrikel seinen I nhalt nicht seinem eigenen s ondern dem Reservoir des zweiten Ventrikels zuführt und denselb en erst wie man glaub en könnte n u r i nfolge der T h ät i gk e i t dieses zweiten Ventrikels erhält ? Dieser Frage sind die folgenden Betrachtungen gewidmet Um die allgemeinen B eziehungen zwischen den Drücken in den ver s ch i e d e ne n Abschnitten des Kreislaufs m i t zwei Herzen festzustellen hab e ich Modellversuche vorgeführt in denen bald die Arb eit des einen bald d i e des anderen Ventrikels verstärkt oder geschwächt wurde Hiebei zeigte s ich dass der stärker arbeitende Ventrikel mehr aus seinem Reservoir dem V o r h o f e schöpft als der schwächer arbeitende und es wurde hieb ei sch on S 1 6 die Frage aufgeworfen ob wenn b ei einer solchen ungl e i chm ä s si g e n Herz a rb eit der stärker arbeitende Ventrikel im Verlaufe immer leerer und der schwächer arbeitende Ventrikel immer v oller wird für die Dauer der Kreislauf fo r tbestehen könne Dieselbe Frage muss auch aufgeworfen werden wenn b ei gleich m ässiger Herzarb eit die Widerstände im St r omgebiete des einen o der a nderen Ventrikels sich ände r n denn wir sahen dass auch hier die Ar beit d e r beiden Herzen ungleichmässig wird und dass infolge dessen b ald d as eine bald das andere mehr resp ective wenige r aus seinem Reservoir s chöpft , . , . , , , . , . , . , . , , . , , , . , . , , , . . , , , , , . , , , . , , , . , , , , . , , , , , , . V U e b e r d Str öm e n be i . . g l e i ch m ä ssig e r u un . g l e i c h mässi g e r A r b e i t d er V e n t r ik e l et c . Der Unters chie d zwischen diesen beiden Fällen b e steht j a nur darin dass im ersteren die Ungleichmässigkeit der Herzarbeit im Mo d e l l e x p e r i mente p r i m ä r hervorgerufen wird während er im letzteren Falle a uf s e c u n d ä r e m Wege d i dadurch entsteht dass die V e nt r i k e l a r b e i t in folg e der höheren Sp annung sich än dert Für den t hi e r i s ch e n Kreislauf selbstverständlich auch für den mensch lichen ist diese Frage soweit sie sich auf den letzteren Fall bezieht schon längst durch die exp erimentelle Erfahr ung b eantwortet denn dies e lautet ganz bestim mt dahi n dass selbst die h o c h gr a d i gst e Steigerung ode r Verminder ung der Widerst ände i n der arteriellen Strombahn wie sie beispiels weise durch die Reizung des verlängerten M arkes hervorgerufen wird d e n Kreislauf nic h t s i st i r t Hiebei gehe ich von der Annahme aus die zum Theile schon er wiese n ist und für die ich no ch weitere Beweis e vorbringen werde dass d as lebende Herz resp e ctive der linke Ventrikel durch Widerstandserhöhung im A or t e ng e b i e t e i nsu f fl ci e nt wird was e i ne s e c u n d ä r e Ungleichmässig k e i t b e dingt Exp erimentelle Erfahrungen sowohl wie klinische zeigen ferner das s selbst b ei primärer ungleichmässiger Arbeit b eider Herz en der Kreislau f nicht zu b estehen aufhört D enn b ei Klapp enfehlern die do ch entschiede n eine Ungleichmässigkeit der Herzarbeit i n p r i m ä r e r Weise bedingen s i st i r t der Kreislauf auch dann nicht wenn dieselben selbst einen hohen Gra d erreichen Nach diese n Erfahrungen kann man es demnach als ausgemacht ansehen dass im t hi e r i s ch e n und menschlichen Kr e i sl au f e weder die p r i m a r e noch die s e c u n d ä r e ungleichmässige Arbeit der b eiden Herzen d e n Kreislauf zu s i sti r e n vermag Mit dieser aus der Erfahrung e r fl i e ss e nd e n T h at s a ch e dass der Kreis l auf b ei ungleichmässiger Herzarb eit fortbesteh t ist aber nicht zugleich die Erkläru n g für dieselbe gegeb en Man kann allerdings zu derselb en auch auf aprioristischem Weg e gelangen ; ich ziehe es ab er v o r diese Erklärung auf exp erimentelle m Wege zu l i efern weil wir auf diesem W ege nicht bloss erfahren warum b ei ungleichmässiger Herza r b eit der Kreislauf fo r tb esteht sondern weil wir hieb ei auch eine genauere Einsicht in die Vorgänge gewinnen die sich beim U e b e r gange einer gleichmässigen Herzarb e it in eine ungleich mässige innerhalb des Kreislaufs ab spielen Die b e t re f fenden Versuche sind wie der Mo de l lversuche und zwar zum grö ssten Theil solche die ich schon früher b eschrieb en hab e und die ich j etzt von anderer Seite b eleuchten will Während nä hml i ch früher unsere Betrachtungen sich auf Druck Sp annung und Füllung in den verschiedenen Abschnitten des Kreislaufs bezogen sollen die Versuche nun folgende Frage be antworten : Kehrt die , , . , , . . , , , , , , , , . , , , ‘ , . , , , . , , . . . , , . , , . . , , , , , . , , . , , . l 4G F lüssigkeit Ab sch ni tt . . die den linken Ventrikel verlässt in gleicher Menge wieder zu demselben zurück ? Man kann auch umgekehrt fragen ob die Flüssig k e i t die den rechten Ventrikel verlässt auch wieder in gleicher Menge d emsel b en z u fli e ss t Wenn dies geschähe dann müsste selbstverstän dlich dem rechten Vor h ofe vom linken Ven t rikel aus eb ensoviel z ufli e ss e n als dem lin ken Vor h ofe vom rechten Herzen es müsste a u ch der linke Ve ntrikel aus seinem V or h o f e eb ensoviel schöpfen als der rechte Ventrikel aus seinem V o r h of e Damit d as Modell ü b er d i ese Fragen eine anschauliche Auskunft eb e hab e ich die b eiden Röhren welche die Vorhöfe darstellen Fig 1 g Man sieht also l V7: un d r VI2 nur zum Theile mit Wasser angefüllt f reie Niveaus aus deren Steigen und Sinken man b e u r t h e i l e n kann o b e ine Gleichmässigkeit de s Z ufl i e ss e n s zu denselben resp e ctive d es A b fl i e s s e ns aus denselb en besteht od er nicht und in welcher Weise sich dieselbe ä ndert wenn man die Arbeit der Ventrikel ungleich m a cht Ehe ich diese Versuche vorführe muss ich erwähnen dass bei meinem Modelle i n s o l an g e ich keine Veränderung einführe d i solange bei d e V entrikel gleichmässig c om p r i mi r t werden und solange ich die S y steme welche die Stromb ahn de s Körpers und die L ungenstrombahn darstell e n un ein vollständiges h y drod y namisches Gleichgewicht besteht a nget a stet lasse A u s dem linken Ventrikel strömt n äh ml i ch genau soviel in den r echten Vorhof als vom rechten Ventrikel in den linken Vorhof Das entnimmt m an au s dem Stande der Flü ssigkeitsniveaus in beiden V orhöfen d enn d ieser bleibt sich immer gleich Der Stand dieser b eiden Niveaus ändert sich auch nicht wenn ich die b eiden Vorhöfe durch Lüften der b eiden S töp sel die dieselben luftdicht verschliessen erö f fne d i den L uftraum i n d enselben der Atmosphäre freigebe Auch für diesen Fall verh arrt die Flüssig k e i t auf gleichem Nivea u Wenn ich n äh ml i ch die beiden Vorhöfe eröffne und die Herzarbeit leichmässig dadurch steigere dass ich die r C o mp r e s s i o ns v o r r i ch t un a scher g g gehen lasse oder dadurch dass ich b eide Ventrikel gleichmässig stärker dann sinkt die Flüssigkeit gleichmässig in beiden z usammendrücken lasse Vorhöfen und es steigt der Druck in b eiden Arteriens y stemen Ebenso s teigt d a s Niveau gleichmässig in beiden offenen Vorhöfen wenn die C o mp r e s si o ns vor r i cht ung langsamer arbeitet oder wenn i ch beide Ventrikel gleichmässi g schwächer zusammendrücken lasse I n diesen beiden Fällen w ird zugleich der Druck in beiden Arterie n s y stemen niedriger Der gleich e Stand der b eiden Flüssigkeitsni veaus in den offenen Vor höfen ändert sich ab er sofort wenn die Arb eit der beiden Herzen ungleich mässig wir d Hieb ei i st es ganz gleichgiltig ob diese Ungleichmässigkeit im Versuche primär erzeugt wir d d i in der Weise dass man bald die V o l ums verminderung des einen oder an d e r e n V e nt r i k e l s vergrössert oder verkleiner t o der dass m a n durch Vergrösserung oder Verkleinerung der Wide r stän d e , , , , , . , , . , . , . . , , . , . , , , , . , . , , , , . . , , , , . . ‚ , . , , , , . . . . , , , , . , , . . , , . , . . , V . U e b e r d S t r ö m e n b e i g l e i h m ä ss i g e r c . u . un gl e i c h m ässi g e r A r be it V e nt r i k e l d er e tc . 47 in der einen od er der andere n Strombahn den N u t z e f f e ct der Arbeit des einen oder des anderen Ventrikels verkleinert o der vergrössert Sobald einer von diesen Eingriffen vorgenommen wird steigt die Flüssigkeit bis a n den Rand des einen Vorhofs und f ä ngt an über den selben ab z ufli e s s e n und im anderen V o r h o f e sinkt die Flüssigkeit immer m ehr und mehr S 0 hö r t die gege n seitige Sp e i sung der P umpen wodurch eine Art von Kreislauf solange hergestellt war als die selben absolut gleichmässig a r b e i te t en auf Dieser Kreislauf entspricht aber nicht j enem wie er im Denn wenn ich die Vorhöfe in meinem t hi e r i s c h e n Kr e i sl au f e b esteht Modelle eröffne so ist das Mo dell k e in Kreislaufmo dell mehr Dem als die beiden t hi e r i s c h e n Kr e i sl auf e gleicht mein Modell nur solange Vorhö fe geschlossen sind als die beiden Herzen mit den Gef ässen ein a b geschlossenes allseitig begre nztes Stromgebiet darstellen I n einem solchen geschlossenen Stromgebiete wird die Flüssigkeit die Bahn vom Ventrikel bis zu n icht erst da nn die volle Kreisbahn d i d e m zugehö rigen V or h o f e durchlaufen wenn b e i d e in demselb en e i ng e schaltete Herzen sich b e wegen sondern auch dann wenn nur das eine derselb en gleichgiltig ob das re chte oder das linke sich bewegt Die Z u s a m m e n z i e h u ng auch nur e i n e s Herzens muss eine Dru ckdi ff erenz scha f f en zwischen dem Ventrikel und dem ihm zugehörigen V or h o f e der j a z u gleich sein Reservoir bildet Besteht aber eine solche Druckdifferenz dann muss die Flüssigkeit die e i n Herz auswirft wieder zu ihm resp ective zu seinem Vor h of e zurückkehren auch dann wenn das z w e i t e Herz ganz unt h ä ti g ist Wenn also beispiels w eise in einem Kr e i sl au f e m i t zwei Herz e n sich bloss die linke Herzhälfte co nt r ahi r e n würde s o müsste d a s Blut nach d e m es das Aorten und V e n e nge bi e t p a s si r t weiterhin den ruhenden das ruhende re chte Herz und die L ung e ng e f ä s s e durch r echten Vorhof i n den link en Vorhof einmünden und wenn sich bloss d i e s etzen und rechte Herzhälft e c o nt r ahi r t e so müsste d a s Blut nachdem e s die Lungen v erlassen den ruhenden li nken Vorhof den r uhenden linken Ventrikel s owie das ge s am mt e Kö r p e r g e f ä s s g e b i e t durchsetzen und schliessli ch in den re chten Vorhof einmünden D enn d as unt h ät i ge Herz könnte den Strom in seinem Fortschreiten nicht aufhalten nur denselben verlangsamen Im Leb en allerdings komm t eine derartige Ungleichm ä ssigkeit der Herzarbeit nicht nur nicht vor sie kann auch wenigstens für die Dauer n icht vorkommen weil d as Eintreten derselben auch d as Ende lebens w ichtiger Fu n ct i on e n d as Eintreten des T odes b ed euten würde N ichts d e s t ow e ni g e r scheint es mir vollständig am P latze diese b eiden G r e n z f ä l l e d e r m ö g l i c h e n U n g l e i c h m ä s s i g k e i t d e r H e r z a r b e i t zu dis c ut i r e n denn diese Discussion ist nicht bloss aus the oretischen Grün den w ichtig sie is t e s auch aus praktischen Gründen de nn wir werden sehen . , , , . , , , , . . , . , , , . , . . , , , , , , . , . , , , , , , . , , , . , , , , , , , . , . , , , . , , , , , I Ab sch ni tt 48 . . d as Verständni s für diese beiden Grenzfälle uns das weitere Ver s t ä n d n i s für alle möglichen Kreislaufstörungen eröffnet De r Satz dass in einem Kreislaufs y steme mit zwei Herz en ein Kreis lauf auch dann und zwar für die Dauer stattfinden müsse wen n nur eine s von diesen beiden Herzen sich b ewegt lässt sich an meinem Kreislauf modelle exp erimentell b eweisen Lässt m an n ä hml i c h im Mo delle nur den link en Vent r ikel arb eiten und den rechten ruhen so erhebt sich wie man dies im Versuche deut lich sehen kann das Flüssigkeitsniveau i m re chten V or h o f e und es sinkt im linken E s entsteht also ein bemerkenswerter N iveauunters chie d zwisch en dem rechten und linken V or h o f e was j a be greiflich ist da j a der recht e Ventrikel sein em V o r h of e keine Flüssigkeit entnimmt und demselben z u nächst j a no ch weitere Flüssigkeitsmengen von d em in Arbeit b egriffenen linken Ventrikel zuströmen während dem linken V or ho f e durch den ar b eitenden linken Ventrikel Flüssigkeit entzogen wird und demselb e n zugleich we nigstens für den Anfang vom rechten Ventrikel aus keine neue Flüssigkeit zugeführt wird Mit dem Steigen des Niveau s 1 m rechten V or h o f e steigt wie Fig 6 lehrt die diesem s chon b esprochenen Versuche entspricht daselbst der Druck r V ia und ebenso sinkt der Druck im linken V o r h o f e l Via mit dem Ab sinken des Flüssigkeitsniveaus Wenn nun der Druck im rechten V or h of e steigt und der Druck im linken V or h of e sinkt so muss die zwischen b eiden Vorhöfen liegend e Flüssigkeit ins Fliessen ge r at h e n und das geschieht wie leicht er sic h tlich in dem Augenblicke als der Druck im re chten V or h o f e und so ho ch ansteigt dass der co ns e c u t i v der Druck im rechten Vent r ikel Bis zu diesem Kl ap p e ns chl u s s der P ulmonalarterie überwunden wird Zeitpunkte muss man sich vorstellen bestand in der That ein Miss verhält ni s zwis chen den Flüssigkeitsmengen die den beiden Vorhöfen zuströmten respectiv e aus denselben ab s tr öm t e n Nun fl i e s st Wieder dem linken V or h o f e gerade soviel Flüssigkeit zu als den linken Ventrikel verlässt Die Differenz zwischen den Flüssigkeitsniveaus in den b eiden Vorhöfen bleibt nun wie m an dies i m Modellversuche wenn er genug lange dauert sehen kann constant d i es erfolgt kein weiteres Ansteigen der Fl ü ssigkeit im rechten V o r h o f e und kein weiteres Absinken derselben im linken V o r h of e U e b e r e i n s t im m e n d hiemit sieht man auch in diesem Versuche dass die beiden die V o r h o f d r ü ck e r e gi s t r i r e nd e n Manometer von denen der mit dem re chten V or h o f e c o mm uni ci r e n d e zu B eginn eine aufsteigende und der ander e mit dem linken V o r h o f e c o mmuni ci r e nd e zu B eginn ei n e ab steigende Linie verzeichnete nun horizontale Linien aufschreiben I n d er Fi g 6 sieht m an diese horizontalen Linien nicht weil der Versuch nicht lange genug dauerte dass . , , , , . p , , , . , , , , , . , , . , . . . , , , , , , . , , ’ , . , , . , , , , , . . . , , , . , . . I Ab s ch ni tt 50 . . der Sp annung im A o r t e ng e bi e t e wie sie im Modellversu che Fig 6 e r s i cht lich ist und auf die ich schon früher hingewiesen habe Bei einem derartigen Stro m e trotzdem derselb e gleichmässig wäre trotzdem aus dem linken t h ät i ge n Ventrikel gerade soviel in den re chten Vorhof strömte als aus dem unt h ät i g e n rechten Ventrikel in den linken Vorhof könnte der Org anismus unmöglich b estehen denn das Blut das in den Kö r p e r c ap i l l a r e n strömte wäre wohl reichlich genug aber es wäre kein arterielles Blut Die Schädlichkeit also die durch den Ausfall der Arb eit des rechten Ventrikels entstünde könnte trotz des Ausgleichs d i trotz Fortbestehens eines gleichmässigen Blutstromes nicht beseitigt werden Aus dem Verhalten der Drücke in den verschiedenen Gebiete n des Kreisla ufs lässt sich leicht eine Vorstellung über die V e r th e i l ung der Flüssigkeit ableiten D e r r e chte Vorhof und das den Venen entspre chende Gebiet werden am meisten gefüllt sein denn es ist der Abfluss aus de nselben bei unverändertem Z ufl us s e infolge des Ausfalls der beschleunigenden Action des rechten Ventrikels geringer geworden Diese grösse r e Anfüll ung der Venen würde sich wohl auch aus Gründen die ich vorhe r b eleuchtet hab e bis in das den C apil l ar e n entspre chende Gebiet fortsetzen Dieser stärkeren Füllung entspricht auch der gesteigerte Druck in Fig 6 r V iz I n dem G e f ä ss ge bi e t e der Lunge wird selb stverständlich die Füllung sehr gering sein und diese geringe Füllung ist in Fig 6 aus der Verkleinerung des L u ng e nv e n e nv ol um s L ersichtl ich D as Gebiet der Arteri en wird eben falls i n seiner Füllung einen Ausfall erfahren der wie schon erwähnt durch d i e Ausdehnung der arteriellen Strombahn b edingt ist die einem verminderten Z ufl i e s s e n gleichkommt Dieser verminderten Füllung der Arterien entspricht die Drucksenkung A in Fig 6 auf die ich übrigens schon vorher aufmerksam gemacht hab e Wenn wir die gleichen Betrachtungen und zwar auch mit Zugrunde legun g des Modellversuches für den Fall anstellen dass der linke Ven t r i k e l in Ruhe verharrt d i ausser Action gesetzt ist während der rechte seine T h ä t i gk e i t fortsetzt so sehen wir dass hier auch ein Ausglei chs zustand zustande kommt während dessen schliesslich ein gleichmässiges Fliessen u nd zwar vom re chten Ventrikel bis zum rechten V o r h o f e erfolgt Ehe dieser A us gl e i ch s z ust an d eintritt vergeht eine b estimmte Zeit ich nenne sie wie früher die A u s g l e i c h s z e i t und während diese r spielen sich besti mmte Vorgänge ab die ich wie früher mit dem Namen A u s dass in l e i c h s v o r g ä n g e bezeichne und die d arauf zurückzuführe n sind g in der That unmittelb ar nach Aufhören der Action des linken Ventrikels den b eiden Vorhö fen ungleiche Flüssigkeitsme ngen zuströmen Diese Vorgänge welch e durch die A e n d e r ung e n der Fl ü s si gk e i t s niveaus in b eiden Vorhö fen sowie durch die A e n d e r ung e n der Drücke in , . . , , , , , , , , . , , , . . . . , . , . , . . . . . “ , , , , . . , . , , , , . . , , , , . , , , , . , , V . U e b e r d S tr öm e n b e i g l e i ch mässig e r . u un . gl e i ch m äss i g e r Ar b e i t d e r V e nt r ik e l etc 51 . diesen sowie in den b eiden Arteriens y stemen im Modellve r suche e r si cht lich werden sind selbstverständlich ganz andere als die früheren wo der linke Ventrikel f o r t ar b e i t e t e und der rechte ruhte Denn hi er sieht man zunächst das Flüssigkeitsniveau im li nken Vor hofe steigen und im r e chten V or h of e sinken Stand vorher d i als b eide Ventrikel sich glei chmässig verkleinerten die Flüssigkeit in den Vorhöfen auf gleiche m Niveau so erhebt sich j etzt das des linken üb er das des re ch ten Dementsprechend sinkt der Druck im rechten und steigt im linken N ac h einiger Zeit ab er d i nach Ablauf der Ausgleichszeit V or h o f e verharren die Flüssigkeitsniveaus und ihne n entspre chend die Drücke in b eiden Vorhöfen auf einem b esti mmten Stande d i der Dru ck im linken V o r h o f e s t eigt nicht weiter an und der Druck im rechten V o r h of e sinkt n icht tiefe r Diese C onst anz der Drücke und der Flü ssigkeitsniveaus in dem V or h of e die in Fig 5 wege n der Kürze der Versuchsdauer ni cht ersichtli ch ist z e i t a n dass ein A u s l e i ch s z u s t an d eing etreten währ end dessen nun wieder g g ein gleichmässiges Fliessen aber ni cht wie früher vom linken Ventri kel zum linken V or h of e sondern ein Fliessen vom re chten Ventrikel zum re chten V or h of e stattfindet Dieses Fliessen entsteht durch die infolge der Arb eit des re chten Ventrikels erzeugte Druckdiff erenz zwischen dem re chten V e ntrikel und dem rechten V o r h o f e Es b eginnt wenn der Druck im ruhenden linken Ventrikel zum 0 efl n e n der verschlossenen A o r t akl app e ausreicht Wir wollen hier wieder wie früher die Frag e aufwerfen was denn resp ective die alleinige T h äti gk e i t d i e U nt h ä t i gk e i t des linken Herzens d e s re chten Herzens ph y siologisch b edeuten würde Gehen wir b ei der dieser Frage gewidme t en Betrachtung wie der von d e m nor m alen Zust ande aus wo b eide Herzen gleich m ässig arbeiten und lassen wir nicht wie früher den Kreislauf vom linken sondern vom re chten Herzen b eginne n so gelangen wir zu der Vorstellung dass die Flüssig k e i t zunächst unter einem Drucke der dem Wi d e r st an d e der Lungen gefässe entspricht in die P ulmonalarterie un d in die L unge ng e f ä s s e ein t reten und nachdem sie di e L un g e n c ap i l l ar e n p a s s i r t aus den Lungenvenen unter einem Drucke der dem Reste der Herzarb eit entspricht nachdem s ä mm t l i c h e auf seiner Bahn b efindlichen Widerstände überwunden sind in d en linken Vorhof und von hier in den linken Ventrikel a b fl i e s s e n würde D aselbst angelangt e mp fi e ng e die Fl ü ssigkeit den neuen m otorischen Impuls der nun dieselbe entsprechend den d e r vom linken Ventrikel ausgeht rö sseren Widerständen in seiner Strombahn mit weit grösseren Kräften g wie f rüher durch die Kö r p e r g e f ä s s e hi n durch bis in den rechten Vorhof b eförderte Wenn dieser I mpuls fehlte so hörte wohl das W e i t e r fl i e ss e n nicht a uf aber die Flüssigkeit b ewegte sic h nunmehr sehr la ngsam und unter , , , . , . . . , , . . , . . , , . . ‚ . , , . , , , , . , . ’ . , , , , . , , , , , , , , , , , , . , , , . , , I Ab sch ni tt 52 . . sehr ni edrigem Drucke durch den ruhenden linken Ventrikel die Aorten klapp e p as si r e nd dem re chten V o r h o f e zu Die A r t e r i e nb ahn deren grö sste Stre cke sonst unter sehr hohem Drucke angefüllt wurde der n ö thi g ist um die T h ä ti gk e i t aller arbeitenden Organe des Körp ers aufrecht zu erhalten würde j etzt nur unter sehr niedrigem Drucke und dementspre chend von einer viel geringeren Blut menge d ur chfl o s s e n werden Diese Blutmasse die nun im Körp er fli e s s t könnte auf ihrem Wege durch die Lungen sich wohl mit Sauerst of f sättigen ab er sie wäre zu gering und sie fl ö s s e unter einem zu niedrigen Drucke um den Körp er ernähren und ihn am L eben erhalten zu können Ebensowenig also wie früher b ei Ausfall der T h ät i gk e i t des rechten Herzens der Fortbestand des Kreislaufs die Schädlichkeit desselb en hätte aufheb en können könnte hier trotz des fortgesetzten Kreisl aufs die Schädlichkeit b eseitigt werden die dur ch den Ausfall der Arb eit des li nken Herzens entstünde Die V e r t h e i l ung der Flüssigkeit würde sich b ei S i sti r ung der Ar beit des linken Ventrikels wie folgt gestalten : Die Strecke von der Aorta bis zum rechten V or h of e in welcher der Druck ein sehr niedriger ist würde di esem niedrigen Drucke entsprechend verhältnismässig schw a ch gefüllt sein weil aus d e m linken V or h o f e durch den ruhenden linken Ve ntrikel nur der geringen Druckdifferenz entsprechend die zwischen dem linken und re chten V o r h o f e besteht die Flüssigkeit viel langsamer als früher zus trömt das A b strömen aber derselb en in den rechten Vorhof wie das Sinken des Druckes zeigt noch eb enso rasch wie sonst vonstatten geht Die Fl ü s si gk e i t s menge d i e sonst d i bei aufrecht erhaltener T häti gk e i t des linken Ventrikels zur starken Füllung dieser Strecke diente staut sich zunächst im linken V o r h o f e dann aber auch im ganzen Gebiete der L un ge ng e f ä s s e an dementsprechend sieht man wie schon er w ähnt im Modellversuche dass der Druck im linken V o r h o f e Fig 5 l Vh sehr hoch dass das L un g e nv ol um L grösser geworden dass aber auch der Druck in der P ul Aus dem U m st and e dass die Drücke m on al ar t e r i e mässig gestiegen ist vom linken V o r h o f e gegen die P ulmonalarterie hin abnehmen lässt sich schliessen dass die Füllung nahe d e m linken V or h o f e am b e t r ä cht l i c hs t e n ist und von einer Verzögerung des A b fl u s s e s aus der Lungenvene nicht aber einer Vermehrung des Z ufl us s e s vom rechten Ventrikel her beruht ; dieser Zufluss muss sich j a worauf der gesunkene Druck im rechten V o r h o f e hinweist infolge d e s Stillstandes des linken Ventrikels vermindert haben B e i S t i l l s t a n d d e s l i n k e n V e n t r ik e l s e r fo l g t a l s o e i n e t h e i l w e i s e U m w ä l z u n g d e r F l ü s s i g k e i t s m a s s e i n d e n l i nk e n Vo r h o f u n d i n d i e L u n g e nv e n e n ; b e i S l i l l s t a n d d e s r e c h t e n V e n t r i k e l s e i n e t h e i l w e i s e U m w ä l z u n g d e r s e l b e n i n d e n r e c h t e n Vo r h o f u n d di e K ö rp e rv e n e n , . , , , , , . , , , , . , , . , , , , , , , , . , , , . . , , , , , , , . , . , , , , . , , , , , , . . d S tr ö m e n b e i g l e i ch m ässi g e r V U e b er u . . un . g l e i ch mässi g er Ar b e i t d e r V e n tr ik e l etc . 53 Wenn wir die b eiden eb en an al ys i r t e n Grenzfälle von einem ganz all gemeinen Gesichtspunkte b etrachten so können wir sagen d a s s d e r e i n fa che P l an d e n w ir im t hi e r i s c h e n Kr e i sl äuf e m i t ein e m H e rz e n e r k e n n e n s i c h g a n z g e n a u i m K r e i sl ä u f e m i t z w e i H e r z e n w i e d e r fi n d e t I n dem Modelle das nach dem Muster des c o mpl i ci r t e n Säuge t hi e r k r e i sl au f s mit zwei Herz en geb aut ist können wir leicht den P lan des e i n h e r z i g e n Kreislaufs aufde cken indem wir ohne an der C ons t ruction desselb en etwas zu ändern aus einem Kr e i sl au f e mi t z w e i Herzen einen solchen mit e i n e m Herzen machen I n einem Kr e i sl auf e mit z w e i Herzen ist der H a u p t m o t o r d e m die grösste Arbeit zufällt d a s l i n k e H e r z welches d a s Gebiet der Kö r p e r g e f ä s s e mit E r näh r un gsfl ü s si gk e i t zu ver sorgen h at Das r e c h t e H e r z fasst man am b esten als a c c e s s o r i s c h e n H i l fs m o t o r auf der in der V e n e nb ahn eingeschaltet ist und dessen Trieb kraft dazu dient d a s langsam fli e s s e n d e V enenblut mi t j ener G e s ch vvi n d i g k e i t durch die Lun gen zu leiten die die Ventilation derselben erfordert Aus der Erörterun g der Frage vo nder Ungleichheit der Arb eit b eider Ventrikel b ei der ich von den Grenzfällen der möglich grössten Ungleich heit au s gi e ng ergibt sic h von se lb st dass der Flüssigkeitsstrom auch dann ein gleichmässiger sein müsse wenn die Ungleichheit in der Arbeit b eider Ventr ikel keine vollkommene ist sondern nur mässige Grade erreicht Es leuchtet ferner ein dass we nn eine solche Ungleichheit entsteht die Gleichmässigkeit zwischen dem Z ufl u s s e zu den Vorhöfen und dem A b fl us s e afus den Ventrik eln nur vorübergehend und zwar solan ge unter b r o c h e n wird bis sich wieder ein anderer Grad der Stromgeschwindigkeit eine andere Fl ü s si gk e i t sve r t h e i l ung und dementsprechend andere constante Drücke ausgebildet haben D erartige vorübergehende A e n d e r ung e n werde n ab er ni cht bloss b ei Ungleichheit der H e r z a cti o n auftreten sondern auch dann wenn die Z u fl ü s s e zu den Vorhöfen o der die Abflüsse aus den Ventrikeln durch Ver e n e r un oder Erweiterung der Gefässe innerhalb grösserer oder kleinerer g g Gebiete wechseln Ein solcher Wech s el wird eine geände r te B l ut v e r t h e i l ung und geänderte Dr ü cke im Gefolge haben und der neugeschaf f ene Zustand wird constant bleib en wenn sich die Z u und Abflüsse wieder ausgleichen D e r We c h s e l d e r D r ü c k e i s t s o m i t e i n A n z e i c h e n d a s s d i e G e s c hw i n di gk e i t d e s G e s am mt st r om e s u n d di e B l ut v e r t h e i l ung s i c h än d e r t u n d d a s s d i e s e A e n d e r ung d u r c h e i n e n t s t e h e n d e s M i s s v e r h ä l t n i s z w i s c h e n d e n Z u u n d A b fl ü s s e n b e d i n g t i s t D i e O onst anz d e r D rü ck e z e i g t d a s s wi e d e r ei ne Gl e i chm ä s sigk eit z wi s ch e n d e n s e l b e n h e r g e s t e l l t i s t A u s d e m Unt e r s c hi e d e d e r D r ü c k e v o r u n d n a c h e i n e m s o l c h e n We c h s e l l ä s s t s i c h i m A l l g e m e i n e n b e u r t h e i l e n i n w e l c h e r We i s e s i c h d i e n e u e S t r o m g e s c h w i n d i gk e i t u n d d i e n e u e B l u t v e r t h e i l u n g v o n d e r a l t e n unters ch ei d en , , , , , . , , , , . , , , . , , . , , , , , . , , , , , , , . , , . , . , , . , . , . I Ab sch ni tt 54 . . Da wie das T hi e r e xp e r i m e nt lehrt die Drücke nicht ab solut con stant bleiben sondern wenn au c h in geringem Grade auf und ab steigen so müssen wir hieraus die Vorstellung ableiten dass im t hi e r i s ch e n Kreis laufe Z u und A bflüsse sich nicht c onstant in vollkommenem Gleich gewichte befinden Wären die Drücke vollstän d ig const ant dann würden auf j e dem Q uersc hni tte de r G e f ä s sb ahn Z u und Abfluss immer gleich sein d i das Verhältnis der beiden zu einander war imm er So 1 aber müssen w ir uns vo r stellen d a s s d i e s e s Ve r h ä l t n i s v o n d e r E inh e i t m e h r o d e r w e ni g e r ab w e i c ht m e hr w e n n d i e D r u c k s c h w a n k u n g e n s e h r a u s gi e b i g s i n d w i e b e i s p i e l s w e i s e b e i e i n t r e t e n d e n G e f ä s s v e r e nge r unge n o d e r G e f ä s s e r w e i t e r unge n b e i We c h s e l d e r S c h l a g fr e q u e n z d e s H e r z e n s e t c w e n i g e r w e n n di e D ru ck s c hw a nkun g e n u n e rh e b li c h si n d wi e d i e s o g e n a nn t e n D r u ck s c hwank ung e n die bl os s durch di e r e spiratoris che n w e c h s e l n d e B l u t fü l l e d e r L u n g e n i n d e n v e r s c h i e d e n e n P h a s e n d e r A t hm un g b e d i n g t s i n d W Vir haben bisher nur au f Grund der Modellversuche von G l e i c h m ä s s i g k e i t und U n g l e i c h m ä s s i g k e i t der A r beit der Ventri kel g e s p r o ch e n Hier hatten wir insofern einen bestimmten A nh al t ungsp unkt für die Gleichmässigkeit als wir j enen Grad der V ol u mv e r kl e i ne r ung der Ventrikel als gleichmässig b ezeichnen durften der dur ch gleichmässiges Zusammendrücken der O o mpr e s si on s b e ut e l B und B , b ei O on st anz der Wide rstände in den S y stemen W w und L erzeugt würde Wann ab er dürfen wir im t hi e r i sch e n Kr eisl äufe von einer Gleichmässigkeit der Arb eit b eider Ventrikel sprechen ? Aus der früheren B etrachtung ergibt sich dass die Gleichmässigkeit des Blutstromes die j a schon aus dem Fo r t b e st a n d e des Kreislaufs z u erschliessen ist keinen Anhaltspunkt dafür abgeb en kann ob die beiden Ventrikel gleichm ässig sich c o nt r ahi r e n oder nicht denn eine solche Gleichmässigkeit b este ht j a wenn auch in einem anderen Grade trotz grösster Ungleichmässigkei t der Herzarb eit E s lässt sich demnach die Grenze z wischen Gleichmässigkeit und Ungleichmässigkeit der Herzarb eit nur ganz willkürlich b estimmen indem wir j e n e H e r z t h ä t i g k e i t a l s g l e i c h m ä s s i g e b e z e i c h n e n b e i d e r d i e b eid en Ve nt rik e l si ch w äh r e n d d e r S y st o l e b i s z um v oll s t ä n d i g e n V e r s c h wi n d e n i h r e s L u m e n s c o nt r ahi r e n Bei dieser Art der H e r z co nt r a ct i on können wir uns vorstellen herrschen die günstigsten ph y siologischen Kr e i sl a uf b e d i ng unge n Es schöpfen die b eiden Ventrikel ihre Reservoirs vollständig aus und deshal b strömt das Blut aus den Kö r p ervenen sowohl als aus den Lungenvenen rasch und unter niedrigem Drucke ab die H e r z co nt r a cti o ne n müssen wir uns vorstellen bleiben gleichmässig solange die Widers t ände im A o r t e ng e bi e t e mässige sind und eine vollständi ge C ontraction des linken Ventr ikels gestatten , , , , , , , , . , . . . , , , , , . , , , , . . , , . , ‚ ‘ , , , , , , , . , , . , , . , , , , . V Ue b e r d Str ömen . . gl e i ch m ässig e r be i u . un g l e i ch m ä ssig e r A r b e i t d er V e ntr ik e l etc 55 . I n den O ap i l l ar e ndes Körp ers sowohl als der L unge fli e s st unter solchen Umständen das Blut unter mässiger Sp annu ng rasch in die Venen a b Der Druck unter dem die Ventrikel ihren I nhalt auswerfen wäre unter solchen rein ph y siologischen Bedingungen einzig und allein von den normalen Widers t änden der b etr effenden G e f ä ssb a hn d i von der Länge und Breite derselben sowie von der normalen E l asti ci t ät der G e f ä s sw än d e abhängig Dieser normale Wid e rstand ist wie T hi e r v e r s u ch e lehren im Aorten gebie t e ungefähr vier bis fünfmal grö sser als im Gebiete der P ulmonal arterie und de m entsp re chend ist der Druck am Ursprung der Aorta ungefähr vier bis fünfmal grosser als am Ursprung der P ulmonal arteri e Auf der Verschiedenheit der Widerstände und der hi edurch b edingten grösseren und geringeren Anstrengung b e r uht wie m an annehmen muss auch die Verschie denheit der Wanddicke b eider Ventrikel Der Verschiedenheit der Wanddicke entsp richt aber im p hy sio logisc hen Kr e i sl auf e wenigstens keine auffal lende Verschieden heit in der Grösse b eider Ve nt r i k e l h ö hl e n Der Fortbestand des Kreislaufs würde ab er sel bst w i e aus den fr ü here n Erwägungen hervorgeht nicht durch e 1 nen Unterschied in der Grösse der V e ntr i k e l h ö hl e n gefähr d et werden Denn vorausgesetzt dass sich b eide Ventrikel vollständig c ont r ah i r t e n und der rechte Ventrikel besässe e i n kleineres Volum als der linke so würde dies nur eine relative Verlangsamung des G e s am mbl ut str om e s und eine stärkere Füllung des V e n e ng e b i e t e s b edeuten die relative Klein heit des linken Ventrikels würde gleichfalls eine Verlangsamung des Blut stromes aber mit einer B l ut anh äuf ung in den Lungenvenen zur Folge hab en Die Gleichmässigkeit des Blutstromes und d er Fortbestand des Kreislaufs hängt also durchaus nicht von d er Gleichheit der Herzhöhlen ab Man dar f sich überhaupt nicht die Herzhöhlen oder was dasselbe ist das Volum des Herzens als eine constant gegebene Grö sse v o r stellen Die Grösse der Herzhöhlen ist den gleichen Schwankungen unter w or f e n wie die Stromgeschwindigkeit die B l ut v e r t h e i l ung und die Drü cke in den verschiedenen G e f ä s sg e b i e t e n Da diese unter rein ph y siologischen Verhältnissen nur ger ingen Schw ankungen unterliegen so wird auch die Grö sse der Herzhöhlen unter ph y siologischen Bedingungen sich annähernd gleichbleib en Die Grösse der Herzhöhlen wird schon grö ssere A e n d e r ung e n erfahren wenn si ch di e B l ut v e r t h e i l ung innerhalb phy siologischer Grenzen b eträchtlich ändert und diese A e n d e r ung e n werden selbstverständlich no ch grö sser werden wenn die Arb eit der beiden Ventrikel ungleich mässig wird . , , , . . , . , , . r , , . . , , . , , , , , , . . . , , . , . , . , , , . I A bsch n i tt 56 . VI . . A l l g e m e i ne D e fi ni t i o n d e s p hy s i o l o g i s c h e n Kr e i s l a ufs u nd p at h o l o g i s c h e n . Aus den Mod ellversuchen die ich vorgeführt hab e lässt si ch eine Reihe von allgemeinen Sätzen ableiten durch welche sich ein allgemeiner U e b e r bl i ck über den Kreislauf gewinnen lässt Wi r werden sp äter untersuchen ob die allgemeinen Sätze auch für d en t hi e r i s c h e n resp e ctive menschlichen Kreislauf Geltung haben Wenn diese Untersuchung günstig ausfällt d i wenn dieselb e ergibt dass dieselben allgemeinen Sätze zu d enen die Versuch e am Modelle führten sich auch an dem T hi e r ve r s u ch e j a selbs t aus der klinischen Beobachtung ergeben d ann erst dürfen wir dessen sicher sein dass unsere G esetze auch al s allgem eine Gesetze für den t hi e r i s ch e n Kreislauf zu gelten haben und dann werden wir b ere chtigt sein den U e b e r bl i ck den wir durch die Modellversuche gewonnen haben auch für das Verständnis des t hi e r i s ch e n und mens chlichen Kreislaufs zu verwerten Für diese Untersuchung wollen wir aber unser Thema ordnen d h wir wollen zuerst prüfen inwieweit sich die vorgebrachten allgemeinen Gesetze an den Vorgängen des normalen d i ph y siolog ischen Kreislaufs off enbaren und dann weiter prüfen inwieweit diese Gesetze sich in den Vorgängen de s p athologisch geänderten Kreislaufs nachweisen lassen Wann dürfen wir den Kreislauf als Ganzes b etrachtet als einen normalen ph y siologischen und wann als einen abnormen p athologischen b ezeichnen ? Mit anderen Worten wo liegt die Grenze zwischen dem ph y siologischen und p athologischen Kr e i sl auf e ? Die bisherige allgemeine B etrachtung n amentlich die Discussion der Vorgänge bei ungleichmässiger Herz arbeit we r den wie ich meine wesentlich dazu beitragen die eb en aufgeworfene Frage lösen zu helfen D a s S y stem des T hi e r k r e i sl a uf s besteht aus zwei Herzen und den Gefässen Von letzteren wissen wir dass die E l asti ci t ä t deren Wandung insofern dieselbe durch die Muskulatur derselben b e dingt ist einer fort währenden Schwankung unterliegt Wir wissen dass die Gefässe durch ph y siol ogische Einflüsse ver s c hi e d e n s t e r Art enger und wei t er werden Von den b eiden Herzen wollen wir gemäss des früher Gesagten annehmen dass im normalen Kreisl ä ufe d i bei gesunden T hi e r e n oder beim ges unden Menschen die Arb eit derselben sich nur dadurch unter s cheidet dass das linke un g efähr gegen einen vier bis fü nfmal so starken Widerstand arbeitet als das rechte dass ferner die diastolische Füllung b eider Ventrikel eine gleichmässige und dass die S y stole beide r Ventrikel eine vollständige ist so dass die Blutmengen die sie bei j eder S y stole aus w erfen einander gleich s i nd Von diesem Gesichtspunkte aus k önnen wir also alle j ene Kr eisl auf , , , . , , . , . , . , , , , , , , , , . , . . , , , . . , . , , , , . , , , . , . , , , . , . , , . . , , , , , . II Ab sch ni tt 58 . II . A b . s c h ni tt . A l l ge me i ne P hys iol ogie d e s Kr e is l auf s . We nn m an im T hi e r ve r s u ch e die C arotis mit einem Q uecksilb er m anometer verbindet und so den Seitend ru ck j ener Arterie misst von d e r die C arotis abgeht d i der Aorta und diesen gr aphisch r e gi st r i r t so sieht man den auf dem Q uecksil ber si t zenden Schwimme r si ch zu einer bestimmte n Höhe et w a 1 5 0 mm über den Nullpunkt erheben Um diese Höhe schwankt der Schwimmer b ald sich üb er die selbe erhebend bald unter dieselbe herabsteigend Der mittlere Abstand dieser S chwankungen von der in die N ullinie verlegten Abs cisse ist die mittlere Höhe de s A r t e r i e nd r u ck e s B ei vollständiger Ruhe des T h i e r e s zeigt die C urve des Arterien drucks zweierlei Schwankungen Die P u l s s c h w a n k u n g e n die auch der Modellversuch zeigt wenn auch nicht in der gleichen Form und die so genannten R e s p i r a t i o n s s c h w a n k u n g e n Die ersteren sind der Ausdruck des s t o s swe i s e mit d e r Ventrikel contraction erfolgenden Einp ressens von Blut in die Arterien Diese P uls schwankun gen sind auch b ei der Mess ung des Blutdrucks in d e r P ulmonal arterie zu b e obachten Selbst in diesen S chwankungen haben wir das Anzeichen z u erblicken d ass der Flüssigkeitsstrom in den Arterien kein vollstän d ig gleichmässiger ist d h dass d as Verhäl tnis zwi schen d em Z u und A bfl i e s s e n nicht der Einheit gleichkommt I m weiteren Verlaufe der G e f ä s sb a hn d i in den O ap il l ar e n verschwindet zwar der P uls ab er selbst hi er wird der Strom nicht ab solut gleichmässig denn an den gros s en Venen nahe dem Herzen und zwar sowohl den Körp ervenen als den Lungenvenen nimmt man deutliche Schwankungen wahr E s fallen n ähml i ch die Venen ungefähr zu j ener Zeit zus ammen d i es sinkt in denselben der Druck während die Arterien sich unter höherem Drucke stärker anfüllen und um gekehrt steigt i n den Venen der Druck und sie werden etwas voller während die weniger gespannten Arterien etwas zus ammenfallen Das zeigt dass der Zufluss zu den Arterien von Seite der Ventrikel und der Abfluss aus den Venen in die Vorhöfe in ununterbro chener S chwankung begriffen ist w a s zugleich d a r th ut dass a u ch der Strom in den O ap i l l ar e n s o gleic h mässig er zu sein s ch eint kein vollkommen gleichmässiger sein k ann Man b ezeichnet d i e Schwankungen des Venendrucks oder was d as selb e ist der V e n e nsp annu ng gewöhnlich al s V e n e n p u l s e Die pul s at o r i s ch e Erhebung der V e n e np ul s e rührt aber nicht von einem stärkeren B l ut z ufl uss e zu denselben von Seite der Arterien sondern von einem verminderten A h fl i e s s e n aus d enselben in den Vorhof her umgekehrt b eruht das Zusammen fallen der Vene nicht auf ein em verminde r ten Z ufl us s e z u derselben von , , . , . , . , , . . , . , , . . . , , . . . , . . , , , , . . , , . , , , . , , , . , , , . , , All g e m e in e P hy s i o l ogi e il f d e s Kr e s au s 59 . Seite der Arterie n sondern auf einem vermehrten A bfl us s e in den Vorhof Die Bedingungen die die Venen zusammenfallen machen entwickeln sich zu gleicher Zeit mit j enen die die Arterien erweitern und umgekehrt ent wickeln sich die Bedingungen welche die Venen voller machen zu gleiche r Zeit mit j enen infolge deren die Arterien entsp annt und leerer werden Mit a nderen Worten d i e S y stole wirkt saugend und die Diastole drücken d auf die Venen Die R e sp i r ati o ns s ch w a nkung e n die selbstverständlich im Mo dell versuche nicht ers cheinen un d nur im T hi e r v e r s uc h e sichtbar werden sind weit grö sser als die P ul s s ch w ankung e n Man nennt sie Respirations sch wankungen weil sie mit dem Mechanis m us der A t h mun g zusammen hängen und zwar s owohl der natürlichen d i sp ontanen A th mun g d i e durch die Action der A t hmungsmuskul at ur des Zwerchfells etc als der künstlichen A thmung wie sie am durch C urare gelähmten Thiere durch rhy thmisches Aufblasen der Lunge b ewerkstelligt wird Während der inspirat orischen Erweiterung der Lunge gleichgiltig ob dieselbe durch die active Erweiterung des Thorax bei norm aler A t h mung oder durch L uf t e i nt r e i bung in die Lunge b ei künstlicher A t hm u ng erfolgt steigt im Ganzen u nd Grossen der Dr uck in der Aorta und P ulmon al arterie b ei d e r exspiratorischen Verklei nerung der Lunge sinkt umgekehrt der Druck in den Arterien Während der I nspiration wird also der Blut strom r ascher denn es wächst wie sich aus d e r Druckveränderung e r " schliesse n lässt der Zufluss zu d e n b eiden A r teriens y stemen und auch der Abfluss aus den Venen wird wie es scheint rascher Umgekehrt ver l ang s am t sich während der Exspiration der Blutstrom denn der Zufluss zu den A r terien ver mindert sich und der Abfluss des Blutes wird g e hemmt Aus diesen Betr a ch t unge n erhellt dass selb st im vollkommen nor malen Zustande die Stromges chwindigkeit die Drück e und die Blut v e r t h e i l un einem und wie von einem c o nt i nui r l i ch e n Wechsel unterliegen g c o n st a nt e n m i t t l e r e n Drucke in den verschiedenen G e f ä ss e b i e t e n muss g man auch von einer c onst ant e n m i t t l e r e n Stromgeschwindigkeit und einer c o n s t ant e n m i t t l e r e n B l ut v e r t h e i l un sprechen keinesf alls aber von einer g constant gleichmässigen Stromgeschwindigkeit und einer consta nt gleich mässigen B l ut ve r t h e i l ung Wir wolle n nun die Ve r ä nderung der Drücke der S t r o mge s chw i nd i g k e i t un d der B l ut v e r t h e il un g erörtern d i e bei den ph y siologischen A e n d e r un e n der Herzarbeit und bei ph y siologischen A e n d e r u n e n der Wider g g stände in der G e f ä ss b ahn eintreten Zuvor will ich ab er noch eine Beziehung zwischen A t hmung und Kreislauf d e r Betrachtung unterziehen bei der es sich nicht wie früher um eine Beeinflussung des Kreislaufs durch die A thmung sondern um gekehrt um eine Beeinflussung der A thmu ng durch den Kreislauf handelt , . , , , , , , . , , . , , , . , , , . , . . , , . , , , g , . , , , , , . , . , , , , , . , , . , , . II Ab sch ni tt 60 . . D er Luftwe c hsel in der Lunge von dem zum grössten Theile die G üte der A t hm un g und die durch dieselb e b edingte Ventilation des Blutes abhängt ist n ähml i ch b ei gleicher Stärke derj enigen K r ä fte die di e Lungen erweitern und zusammenfallen machen um so ergiebiger j e dehnb arer d i e Lunge ist Die se Dehnb arkeit der Lunge hängt solange die E l a s ti c i t ät d er L ung e n al v e o l e n sich gl e i ch bl e i bt von dem Drucke und der Füllung der die Alve olen umspinnenden O ap il l ar e n ab Wenn diese O ap i l l a r e n so wird die Lunge we ni ger s tark und unter hohem Drucke gefüllt sind dehnb ar d i sie ist weniger e nt f al t ungs f ähi g und sie wird dehnb arer wenn d er Druck und die Füllung der Cap i l l ar e n geringer werden D en Zustand in den die Lunge bei starker Sp annung der A l ve ol ar c apil l ar e n L un e n st ar r h e i t e n s t a r r h e i t b ezeichnet Die e r ä t h hab e ich als L u n g g g hat die Bedeutung eines mechani schen Re spi r at i onshi n d e r ni s s e s indem sie e inerseits d i e inspiratorische Entfaltu n g der Lunge und anderseits d as ex s i r a t o r i s ch e Zusammenfallen d e r Lunge hemmt p Durch die Anfüllung der A l v e ol ar c ap i l l ar e n un ter höherem Drucke wird mithi n die ganze Lunge grö sser Diese Ver a b er auch j eder Alveolus b r ö s s e r un der Lunge die ich als L u n g e n s c h w e l l u n g bezeichne e g g e i nt r ä c h t i t eb enfalls den respiratorischen Luftwechsel und mit ihm die g Güte der A t hm ung S olange die A l v e o l ar capi l l ar e n unter mässigem Drucke angefüllt sind kann sich die Lunge leicht ausdehnen und sie fällt auch leicht zusam m en Wir werden diesen beiden L ung e nz u st ä n d e n b ei den folgenden E r ö r t e r ung e n sehr häufig begegnen und deshalb war es wichtig die bio logische B e deutung derselb en festzus t ell en , h , , , , , . , . , , . , . , . , , . , . , . , , . , . [ , , . I . V e r l a ng s a mt e S c hl a g fo l g e d e s H e r z e ns . I m Modellversuche sehen wir nach Verlan gsamung der Action beider Ventrikel den Druck in den b eiden Arterien d i in der Aorta und der P ulmonalarterie sinken und d e n Druck in b eiden Vorhöfen steigen Welche Vorgänge b eoba chten wir im T hi e r ve r s u ch e bei Verlangsamung d er H e r z a ct i o n ? Eine solch e Verlangsamung entsteht bekanntlich infolge von Reizung des N e vus Va gus Diese Verlangsamung ist stärker o der schwächer j e nach d er Stärke der Reizung ; b ei sehr starker Reizung tritt auch vollständiger Herzstillstand ein der abe r nicht für die Dauer erhalten werden kann Die Ursprünge des Vagus im C e nt r a l ne r v e ns y st e me b efinden si ch bei gewissen T hi e r e n so beim Hunde wahrscheinlich auch beim Menschen in einem Zustande stetiger tonischer Erregung denn wenn man den Weg auf dem diese Erregungen zum Herzen ab fl i e s s e n unterbricht d i wenn man den N e r vus Va gu s durchschneidet dann wird die H e r z a ct i on rascher , . . . r , . . , , , , , , , , , . . . I V e r l a ngsa mt e S chl agfol g e . d es H e r z e ns 61 . Man nen nt den Vagus einen H e mmung sn e r ve n weil man sich vor stellt dass derselb e n a ch Art einer Bremse wirkt so dass die Rh ythmi k des Herzens die ohne seine Vermittlung in raschem Temp o erfolgt in ein langsameres übergeh t wenn derselbe seinen Einfluss auf das Her z gelt e nd macht Wir dürfen dieser Vorstellung nicht den Sinn einer wirk lichen Erklärung unterlegen denn wir können uns über die v e r l ang samende Wirkung des Vagus auch andere Vorstellungen bilden Wi r können uns beispielsweise vorstellen dass der Vagus ähn lich wie e i n sensibler Nerv d ie Erregb arkeit gewisser Apparate i m Herzen welche n di e Auslösung von Be w egungsi mpulsen für die Herzmuskulatur zukommt herabsetzt etc Mit diesen Bemerkungen will ich nur andeuten dass man d i e That sache dass V agu s r e i z u ng den Herzschlag verlangsamt nicht mit d e r Erklärung derselben c o nf un d i r e n und dies e letztere s elbst nicht als fest stehend b e t rachten da rf Die Drücke in den verschie denen Gebieten des Kreislaufs zeigen fol gende Veränderungen die man dire ct im T hi e r v e r s uch e beobachtet : Der Druck in der C arotis und in der P ulmonalarterie sinkt und e s steigt sowohl der Druck in den Körp er als in den Lungenvenen Das Steigen des Drucks in der J ugul ar ve ne während der V agusr e i zung i st ursächlich mi t dem Sinken des Drucks in der P ulmonalarterie nicht abe r mit dem Sinken des Drucks in der Aorta resp e ctive C arotis in Zusammen hang zu b ringen d h die Füllung d e r Körp ervenen wird nicht durch den vermehrten Zufluss von Seite der Arteri en sondern durch den behinderte n Abfluss in das rechte Herz grösser Am Modelle liess sich der exp eri mentell e Beweis hiefür durch abwechselnde Ausschaltung der T h ä ti gk e i t eines Ven t r ik e l s liefern I m T hi e r e xp e r i m e nt e lässt sich übrigens auch nachweisen d ass di e Füllung der Ve na j ug ul m i s nur durch den verhinde r ten Abfluss d e s Blutes b edingt ist Denn es fl i e s st wie der Versuch lehrt während d e r durch V agusr e i zung veranlassten P ul sv e r l angs am ung aus den stark gefüllten Halsvenen weniger Blut in den re chten Vorhof al s aus den weniger g e « füllten Venen zur Z eit al s die Action des Herzens i m vollen Gange ist Die Drucksteigerung in den Lungenvenen beruht gleichfalls auf d e m gehemmten A b fl u s s e des Blutes in den linken Ventrikel d h sie hängt ursächlich mit dem Sinken des Drucks in der Aorta zusammen Der N ut z e f f e ct der Herzarb eit wird durch die V agus r e i z un g her ab gesetzt denn der Druck unter welchem die Ventrikel ihren wenn auch nicht verminderten I nhalt entleeren wird geringer Thier un d Modellversuch stimmen also vollständig mi t einander üb erein Aus dem Verhalten der Drücke lässt sich leicht ableiten wie d i e Bl ut v e r t h e il un g sich ändert wenn d a s Herz aus einem rascheren Schl ä g te m p o in ein verlangsamtes übergeht , , , , , , . , . , , , . , , , . ‘ , . , , . , . , . . , ' ' , . , , . , . . . « , , , . . , t , . n 62 . Ab schn i tt . D a der mittlere Zufluss zu den Arterien und P ul m o n al ar t e r i e n und uch der Abfluss aus den Venen und Lungenvenen sich d ementspre chend a so muss hier d as mittlere Volum w ährend der V a gusr e i z ung vermindert des Herzens grösser werden denn die B l ut m as s e n die früher d i vor d e r V agu sr e i z un g rasch die b eiden Ventrikel verliessen und zur Anfüllung der Arterien und Lungenarterien verwendet wurden verweilen j etz t d i w ährend d e r V agusr e i zu ng längere Zeit in den Herzhöhlen selbst Ausser i n den beiden Herzhöhlen und zwar sowohl den Vorhöfen und Ventrikeln wird die mittlere Blutfülle in den Venen wachsen Diese Füllung kann s ich unter Umständen üb er die Anfänge der Venen hin aus in den O apil l a r e n f ortsetzen Die Geschwindigkeit des Blutstromes im Ganzen also auch die in d e n O a p i l l ar e n wird geringer werden um so geringer selbst verständlich i n j e grösseren P ausen die einzelnen H e r z co nt r a ct i o ne n aufeinander folgen Hieraus ist ersichtlich dass b ei einem sehr verlangsamte n Herz günstigen Bedingungen für den Sto ff we chsel der sich r h y thmus keine i nnerhalb der C ap i l l ar ge b i e t e ab spielt gescha f f en werd en I n welcher Weise ein verlangs amter Blutstrom in den Lungen die Ventilation des Blutes daselb st b eeinflusst lässt sich n ach den bish er igen Untersuchungen ni cht bestimmt aussage n wohl aber lässt si ch v e r mut h e n d ass wenn die Stauung aus den Lungenvenen sich bis in d i e Lungen die Respiration in me chanisc h er Weise infolge der c a il l a r e n fortsetzt p sic h ausbildenden L u n g e n s c h w e l l u n g und L u n g e n s t ar r h e i t b e e i n We nn die L unge n c apil l ar e n leer werden dann t r ä c h t i gt werden kann wi r d auch die Lunge sich verkleinern und ihre Dehnb arkeit wird sich v ermehren I m T hi e r v e r su ch e reizt man um den E ff e ct der V agus r e i z ung zu das p eriphere Ende dieses Nerven auf elektrischem Wege Man s t ud i r e n kann abe r durch me ch a nische oder chemische Reizung desselben die Schlagfolge des H e rzens verlangsamen Es liegen auch Vers u che vor die zeigen d ass mechanische Reizung de s Vagus b eim Menschen P ul s ve r l ang e rzschlages veru r sacht selbst Aussetzen des P ulse s und H s am un g Die eigentlich ph y siologischen Reize d s j ene die im Leb en sich geltend machen sind gr o s s e nt h e i l s r e fl e ct or i s ch e r Natur auch Erhöhung d e s Gehirndrucks wirkt erregend auf die V agus c e nt r e n Zu den ph y sio logischen Reizen können auch die toxischen Reize gerechnet werden weil d ieselben d urch Vermittlung des Blutes die V agus c e nt r e n erregen Die V a gus app ar at e im Herzen werden ab er nicht bloss durch den N e r vu s v ngu s in Erregung versetzt sie können auch unabhängig von dem selben durch Einflüsse welche sie sozusagen an Ort und Stelle treffen in Erregung ge r at h e n Zu diesen E i nflüssen gehören in erster Reihe toxische , , , , . . , , , , . . . , , . . , , , . , , , . , , , , , , . , . , . , . , , , . , . . , , , . , . , , . . , II . B e s c hl e unig t e S chl ag fo l g e II B e s c h l e un i g t e S d es H e r z e ns 63 . . c h l ag fo l g e d e s H e r z e ns . Aus dem Modellversuche ergibt sich dass mit der Beschleunigung der Schlagfolge der b eide n Ventrikel der Druck in der Aorta und in der P ulmonalarterie steigt und i n den beiden zugehörigen Venens y stemen resp e ctive V orhöfen sink t Das ist auch vollkommen b egre i flich denn ohne dass die b eiden Ventrikel stärker zusamm engedrückt werden muss die Flüssigkeitsmenge die die Ventrikel in der Z eiteinheit auswerfen wachsen wenn die S y stolen rascher aufeinanderfolgen De mentsprechend werden die G e f ä s sb ahn e n j e des Ventrikels stärker und demnach unter höherem Drucke gefüllt werden Dieser Zuwachs an Füllung erfolgt auf Ko sten des Inhalts d e r b eiden Vorhöfe aus denen die Ventrikel in d e r Zei teinheit bei bes chleunigter Schlagfolge mehr schöpfen als b ei langsamer Für die Fl ü s si gk e i t sv e r th e il un g im Modell e b edeutet d ieser raschere Strom unter höherem Gefälle eine relativ grössere A n d i im Gebiete der Aorta s am mlung von Flüs s igkeit im A u s fl u s s e bi e t e g P ulmo nalarterie u n d eine geringere im Rü ck flus s g e b i e t e in den u nd Körp ervenen und d e m rechten V o r h o f e sowie in den Lungenvenen und d e m linken V or h o f e W enn die B eschleunigun g einen bestimmten Grad üb erschreitet d ann findet eine Umkehr der Erscheinungen statt I n b eiden Arterien s y stemen sinkt der Druck und steigt in beiden Vorhöfen und den ein m ünden d en Venen Während früher d i b ei einem gewissen Grade der B eschleunigung im Sinne der früheren Auseinandersetzungen der A r b e i t s b eiden Ventrikel sich erhöht weil die Ventrik el die gleiche e ff e ct der Flüssigkeitsmenge unte r höherem Drucke b eförderten wird er b ei über grosser Beschleunigung herabgesetzt denn dem erhöhten Drucke in den Vor h öfen entspre chend schöpfen die Ventrikel weniger aus denselb en und die v erminderte Flüssigkeitsmenge wird auch unter niedrigerem Drucke b efördert D as ist nur s 0 zu erklären dass b ei üb ermässig rasch erfolgender C ompression b eider Ventrikel der Zeitraum zwischen zwei S y stolen um die Ventrikel genügend anzufüllen Infolge dessen n ich t ausreicht werden einersei t s die b eiden Arteriens y steme we ni ger also unter geringerer S pannung gefüllt und in den Venen und Vorhöfen staut sich Flüssigkeit die nicht ausgiebig genug in die Ventrikel zu gelangen vermag an Die B l ut v e r t h e il ung wird sich in diesem Falle ähnli ch so gestalten müssen wie b ei einer sehr langsamen Schlagfolge o der einer schwächeren V e nt r ik e l c o mp r e s s i on d h die A u s fl us s g e b i e t e werden relati v weniger Flüssigkeit enthalte n als die Rü ck fl us s g e b i e t e In diesen d i sowohl in d e n Körp ervenen und dem re chten V o r h of e sowie in den Lungenvenen , , . , , , , , . . , . , . . , , , . , . , . . . , , , , . , . , , , . , , . . . , , . . 11 64 Ab sch n i tt . . im lin ken V or h of e wird sich die Flüssigkeit in höherem Ma as s e anhäufen I m T hi e r v e r s u ch e kann m an die H e r z act i on b eschleunigen indem man die b eschleuni genden H e r zn e r ve n reizt oder indem man die b eiden Die letztere Art der Beschleunigung beruht auf N n v a g z dur chsc h neidet der Aus scha l tung der Erregungen die vom Vagus ausgehen die erstere müssen wir ihrer Entstehung nach im Allgemeinen so deuten dass wir uns vorstellen die B e s chl e uni gun gsn e r v e n erhöhen die T h ät i gk e i t b estimmter App arate im Herzen von welchen Bewegungsimpulse für die Muskulatur desselben ausgehen Für die Vorgänge di e sich bei dieser erhöhten T h ät i gk e i t abspielen kann man sich verschiedene Vorstellungen machen Man kann sich vorstellen dass die B e s chl e uni gungsn e r ve n in der W eise wirken dass sie eine grö ssere Anzahl von Reizen welche Herz auslö sen zur Entwicklung bringen m an kan n sich ab er c o nt r a c t i on e n auch vorstellen dass die N n a cc e l e m n t es die Reizb arkeit der Herz muskulatur erhöhe n so dass schon geringere Reize deren Entwicklu ng kürzere Z eit in An spr uch nimmt zur Auslösung de s motorischen I mpulses hinreichen Man k ann sich ferner vorstellen dass der N a cce l e r a ns die T h äti g k e i t der mit dem N v a gu s verbundenen App arate im Herz en die den H erzschlag verlangsamen hemmt d i dass er denselben antagonistisch entgegenw i rkt Gegen die letztere Auffassung spricht übrigens eine Reihe von Gründen deren D arlegung der sp e ci e l l e n P h y siologie anheimfällt Die Frage welche von diesen Vorstellungen üb er die Wirkungsweise d e r B e s c hl e u ni gung sn e r v e n des Herzens sich den Erscheinungen welche die Reizu ng der N n a cc e l e r a nl es hervorruft me hr oder weniger anp asst ist wesentlich theoretischer Bedeutung praktisch wichtig aber i st es diese Erscheinungen genau zu kennen um aus denselben möglichst richtige Vorstellungen üb er die Veränderungen des Blutstromes der B l ut ve r th e i l ung und der Drücke in den versc hi edenen G e f ä s s g e bi e t e n abzuleiten Ehe ich von diesen Erscheinungen spre che will ich noch hervor heb en dass die Beschleunigung der Schlagfolge des Herzens infolge von A c ce l e r ans r e i z ung sich in ganz anderer Weise entwickelt als die Ver l angs amu ng infolge von V a gus r e i z un g Auf d e n V a g us r e i z r e agi r t d a s Herz sehr rasch sofort mit Eintritt der V a g us r e i z ung wird der Herzrh y thmus verlangsamt auf Reizung des Accelerans ab er erfolgt die Reaction d i die B eschleunigung erst nach verhältnismässig längerer m ehrere Se cunden währender D auer Während ferner der V a gusr e i z keine N achwirkung hinter lässt folgt dem A c c e l e r ansr e i z wenn er auf Ort und Stelle d i auf d e n B e un s n e r ve n einzuwirken aufgehört no ch eine längere P eriode s c hl e uni g g der N achwirkung in welcher die hervorgerufene Beschleunigung noch fortbesteht Der V ag usr e i z ist also flüchti ger d er A c ce l e r a ns r e i z aber nachhaltiger N atur un d , . , , ‘ . . , , , , , , . , . , , , , , . , , , , . , . . , , , . . . , . , , . , , , , , , . , , . , , , , . , , , , , , . . . . . . II Ab s ch nitt 66 . . Mit Bezug auf die B l ut ve r th e i l un g lässt sich j e denfalls aussagen dass die Füllung d e r Arterien zunimmt un d die der Venen abnimmt I n den O ap il l ar e n wir d j e denfalls der Dr uck nicht anwachsen weil das Blut aus denselb en sich rasch in die Venen entleeren kann Es ist sogar denkbar dass er in j ener Stre cke die dem Anfange der Venen z ugekehrt ist eher absinkt Dieser Umstand ist deshalb von Wichtigkeit weil sich daraus ergeb en würde dass die Lungen b ei einer derartigen H e r z a ct i o n keineswegs in ihrer D e hnbarkeit eine Einbusse erleiden j a dass diese grösser und mit ihr die A t hmun g günstiger werden kann Gibt e s nun auch muss man weiter fragen eine Form der b e b ei welcher die Strom geschwindigkeit nicht e s c hl e u n i t e n H e r z a ct i o n b g sondern verlangsamt wird bei der die Drücke in den b eiden s chl e uni t g Arteriens y stemen niedriger werden während sie in den b eiden Vorhöfen steigen b ei der also ungünstige Kr e i s l auf ve r häl t ni ss e gescha f fen wer den ? die Bean t wortung dieser Frage gibt d a s Exp eriment keine absolut sicheren Anhaltspunkte I ch weiss nur aus eigener Erfah rung dass na ch D ur ch s chn e i d ung der Vagi der Venendruck steig t und dieses Steigen k ann auch ein Steigen des Dru cks im linken Vo r h o f e s omit eine Art der H e r z th ä ti gk e i t v e r muth e n lassen b ei welcher trotz der Beschleunigung der N ut z e ff e ct herabgesetzt ist d i b ei welcher die Ventrikel weniger aus den Vorhöfen schöpfen Bei einer derartigen Herz t h ät i gk e i t würde wie m an sich vorstellen da r f der Blutstrom verlangsamt sein und e s würde dementsprechend d a s Blut in den O ap i l l ar e n langsam und unter hohem Drucke fl i e ss e n Für die Lunge b edeutete dies eine Ver m inderung ihrer A t h mun gs f ä hi gk e i t Diese b eiden in ihrem E f f e c t e vollständig versc hi edenen Formen der Beschl eunigung des Herzschlages würden erklären wieso es kommt dass die beschleunigte H e r z a c ti o n in manchen Fällen mit D y spnoe c o mbi ni r t ist und in manc h en Fällen nicht Der zweiten Form der Herzbeschleunigung entspräche j edenfalls j ener Modus der H e r z c o nt r a ct i o n die m an als H e r z z i t t e r n H e r z fl a t t e r n b e zeichnet und die im T hi e r e Xp e r i m e nt e durch elektrische me c hanische oder t hermische Reizung des Herzens erzeugt werden kann , . , ‘ . , , , . , , , . , , , , , , , . , , , , , . . . , , . . , , . , , , . V e r me h r t e r Wi d e r III . s t a nd im A o r t e ng e b i e t e . D er Widerstand den der Blutstrom b e i se i nem Eindringen in das A o r t e n g e b i e t erfährt wird wie schon erwähnt ve r grössert wenn die Muskeln welche in die Gefässwand eingewebt sind sich verkürzen und infolge dessen die Gefässe sich verenge r n Man kann die Veränderung welch e d i e G e f ä s s w and durch die C ontraction ihrer muskulösen Elemente erfährt in phy sikalischem Sinne al s einen E l ast i c i t ät sz uw ac h s auffassen , , , , , , , . , , ' , , III V e r m e h r t . er W i d e r s tan d im A or t e n g e bi e t e 67 . der be dingt dass die Gefässe sich un t er gleichem Drucke ihres Inh alts weniger ausde h nen Diese verminderte Dehnb arkeit ist der Grund weshalb selbst bei gleicher Füllung der Gefässe der Fl ü s si gk e i t s d r u e k die Spannung der Gefässwand und auch die Kraft wach sen müssen mit welcher der linke Ventr ikel seinen Inhalt auswir ft Die D ehnbarkeit der Gefässe in dem grossen G e f ä ss g e bi e t e der Aorta ist selbst bei ruhendem Zustande der Gefässmuskulatur nicht an allen O rten die gleiche Dieser Unterschied hängt nicht bloss von der Be schaf fen heit der Gefässwand sondern auch von der Umgebung d erselb en ab Gefässe die in derb en starren P aren oh y men eingelagert sind sind weniger de hnbar als solche welche in weichen lei cht dehnbaren Geweben sic h befinden Am dehnbarsten sind die Gefässe der i n der Bauchhöhle e i n geschlossenen Organe am wenigsten dehnb ar die Kno ch e nge f ä ss e Zwischen d er Dehnbarkeit b eider gib t e s mannigfache Abstufungen Wenn in solchen G e f ä ss ge bi e t e n die von vorneherein wenig aus dehnbar sind weil die aussere Umgeb ung eine Ausdehnung nur bis zu einer gewissen G r e n e gestattet die G efässmuskulatur in C ontraction ge r ät h und die E l as t i ci t ä t d e r Gefässwand gewissermassen erhöht so bedeutet dies für den Blutstrom der den linken Ventrikel verlässt sola nge keinen e r heblichen Widerstand al s die Muskulatur der ausdehnbaren Gefässe d i der Gefässe der U nt e r l e i b sor g an e im Ruh e z ust an d e sich befindet Denn die Erweiterung dieser letzteren und mithin eine st ärkere Anfüllung derselb e n kann unter verhältnismässig geringer Erhöhung des Blutdrucks und der G e f ä s s sp annung erfolgen Wenn ab er umgekehrt die Gefässmuskulatur dieser letzteren Gefäss gebiete sich cont r ahi r t so b edeutet dies für den Blutstrom der den linken Ventrikel verlässt einen sehr grossen Widerstand denn die A nfüllung der ursprünglich wenig dehnb aren Gefässe kann nur unter hohem Blutdrucke unter hoher S p annung d e r Gefässwand und un ter rosser Kraftanstrengung des linken Ventrikels erfolgen g Das G e f ä s s g e bi e t der U nt e r l e i b s or g an e vorzugsweise dasj enige das in die P fortader einmündet also d as P fortadergebiet stellt also sozus agen ein Reservoir dar das e i n grosses Fassungsvermögen b esitzt währe nd der Fassungsraum der anderen G e f ä ssg e bi e t e nur ein beschränkter ist Wi r wollen nun des genaueren die Kr e i sl au f v or g änge b esprechen welche im T hi e r e xp e r i m e nt e nachgewiesen w erden können wenn die z um P f or t ad e r s y st e m e führenden Arterien sich verengern oder verschli essen D iese Arterien unterstehen dem E i n fl u s s e der m ächtigsten G e f ä s sn e r ve n d e s Körp ers den N n sp l a n cl m i c i s d i Reizung der N u sp l a nc / mi c i bringt d i e Musk ulatur dieser Arterien zur C ontraction Die Erö r terung dieser Vorgänge soll an einen vi e l g e ü b t e n und b e kannten T hi e r ve r su c h anknüpfen in welchem m an b ehufs Erhöhung des W iderstandes im A or t e ng e bi e t e die Aorta oberhalb des Zwerchfelles d i , , . , , . . , . - , , , , , . , . ' . , _ , w , , , , , . , , . . . , , , , , . , , , , , . , , . , . , . . . . , , 5 . . II Ab sch n i tt 68 . . vor Abgang j ener Arterien die zum P f o r t a d e r ge b i e t e führen durch einen B ei einem solchen V e r s chl u ss e steht dem L i g at ur f a d e n fest ve r s chl i e s s t B l ut st r om e nur der Weg in die vom Aortenb ogen a bzweigenden Arterien und deren G e f ä s s g e bi e t e offen und zwar in die ob eren Extremitäten un d den Kopf in die Haut Muskulatur Kno chen Gehirn Rückenm ark etc Die G efässe dieser Gebiete gehören nach den früheren B etrachtungen zu den s chwer dehnbar en In dem Mo delle r e p r ä s e nt i r e n sie d as S y stem w während das abgeschlossene Gebiet dem S y steme W e nt sp r i cht Der T hi er versuch i n dem man die Brustaorta c o mpr im i r t entspricht also dem schon früher beschriebenen und d i s c uti r t e n Modellversuche indem d i e Zuleitung zum S y steme W verschlossen w urde Bei diesem Modellversuche steig t wie ich hier in Kürze wiederholen will der Druck in der Aorta zugleich aber auch der Druck im linken , , . , , , , , , . . , . , , , ‚ . , , , V or ho f e . Die Erklär ung hiefür lautete : D er Druck in der Aorta st e igt weil der linke Ventrikel gegen einen grösseren Wid erstand d i unter grösserer Spannung arbeitet Diese grössere Sp annung macht zugleich den linken Ventrikel i ns uf fi ci e nt er schöpft deshalb weniger aus seine m Reser voir dem li nken V o r h o f e un d deshalb steigt in diesem letzteren der Druck I m rechten V or h of e sinkt anfangs der Druck weil aus dem offen geblieb enen S y stem w weniger Flüssigkeit ab str ömt er steigt ab er sp äter sob ald auch der rechte Ventrikel durch den erhöhten Druck im linken V o r h o f e i n s uf fi c i e nt geworden und demnach a us seinem Reservoir dem re chten V or h o f e weniger zu schöpfen b eginnt Im c or r e S p ond i r e nd e n T hi e r ve r s uch e steigt wie man dies seit langem weiss eb enfalls d e r Art eriendruck Es st eigt ab er auch wie ich aus d i r e ct e n Versuchenweiss der Druck im linken V o r h of e Dieses Steigen kann nach den früheren aus dem Modellvers uche sich ergebenden Erwägungen nur darauf b ez o gen werden dass der linke Ventrikel seinen Inhal t nicht vollständig entleert dass deshalb sich im l inken V o r h o f e Blutmengen an s tauen und daselbst den Druck e r höhen mit an d eren Wor t e n dass der linke Ventrikel i ns uf fi ci e nt wi r d und seinem Rese r voir dem linken Vo r hofe ungenügende Blutmengen entnimmt Im T hi e r ve r s u che al s o k a nn d e r l ink e V e n trik e l w e nn di e S p a n n u n g s e i n e s I n h a l t s w ä c h s t e b e n s o i n s u ffi c i e n t w e r d e n wie d e r V e ntrik el im M o d ell e Diese Ins uf fi ci e n z des l e b e n d e n Ventrikels lässt sich ihr er Entstehung nach auf dieselben mechanischen Bedingungen zurückführen wie die d e s , , . . . , , , . , , , , , . , . , , . , , , , , , . , , , , . , Ka ut s ch uk v e nt r i k e l s . Denn ebenso wie hier der Beutel B Fig 1 bei seiner C ompression eine Ausdehnung erfährt wenn der I nhalt des linken Ventrikels nur u nte r hohe r Spannung in die verengerte Strombahn eindringen kann so wird d e r l e b e n d e Ventrikel indem er sich c ontr ahi r t auch z ugleich du r ch d i e , , . , , , , I II V e r m e h r t e r W i d e r st and . im A or t e ng e bi e t e 69 . hohe Sp annung seines Inhalts ausgeweitet mit anderen Worten die hohe Sp annung verhi ndert die ausgiebige s y stolische Verkleiner ung des Ventrikel lumens sie macht den Ventrikel i n s uf fi ci e nt Bei mässiger Sp annung des Blutes und vollständig suf fi ci e nt e r Herz arb eit mu s s man nach dem Pr incip e von der Erhaltung der Krä f t e sich vorstellen werden di e im Herzmuskel sich entw ickelnden lebendigen Krä fte vollständig zur B ewegung der Blutmasse verwendet während bei hoher B l ut sp annung nur ein Theil der vorhand enen Kräfte der Fortb ewegung der Blutmasse dient währ end ein anderer Theil sich in der Ausweitun g der Herzwand d i in Spannkraft verzeh r t Dieser letztere Theil geht für di e Blutbewegung verloren Mit der Steigerung des Drucks im l inken V or h o f e sie h t m an im Modellv ers u che Fig 7 a uch d a s L ung e nv ol um w achsen Das gleiche b e Hier entwickeln sich mit der C om ob a ch t e t man auch im T hi e r v e r s u c h e p ression der Aorta deutlich die Zustände der L u n g e n s c h w e l l u n g und L u n g e n s t a r r h e i t Diese sind ein sicheres Anzeichen für die Erhöhung des Drucks in den Al v e ol ar c ap i l l ar e n die sich ohn e w e i t e r s durch den e r respective den linken s ch w e r t e n Abfluss der letzteren in die Lungenvenen Vorhof erklärt Diese Drucksteigerung pflanzt sich wie eb enfalls aus dem T hi e r e xp e r i m e nt e ersich tlich ist bis in die P ulmonalarterie fort d enn auch hier steigt wenn auch unerheblich der Druck Die eben b eschrieb enen Vorgänge n ä hml i ch d as Steigen des Drucks im linken V or h of e das Steigen des Dr u cks in den A l v e ol ar c api l l ar e n sowie die Drucksteigerung in der A r t e r i a p u l m o n a l i s die s ä mmtl i ch auf der In suf fi ci e nz des linken Ventrikels beruhen sind wie die Versuche lehren nicht bei allen T hi e r e n immer in gleich hohem Grade ausgeprägt j a sie wechseln in einem und demselb en Versuche Aus dieser Verschi edenheit ist zu folgern d ass nicht alle Herzen unter gleichen Einflü ssen d i unter gleich erhöhter Sp annung ihres Inh alts gleich i nsuf fi ci e nt werden sondern d as eine mehr das andere weni ger und dass selbst die O ontr a ct i on s f ä hi gk e i t e i n e s Herzens Schw ankungen unterliegt I ch werde auf diesen P unkt übrigens noch sp äter zurückkommen Bis hi e h e r sahen wir den T hi e r ve r s uc h im vollen Einkl ä nge mit dem Modellversuche nur b ezüglich des Ve n endrucks resp e ctive des Drucks im rechten V o r h o f e unterscheidet sich der T hi e r v e r s u ch vom Modell versuche Hier sinkt nä h ml i ch der Druck im rechten V o r h of e während er dort steigt Der Widerspruch der in dieser Versc hiedenheit liegt und der leicht zu der Meinung verleiten könnte d ass die aus dem Modellversuche sich ergeb enden allgemeinen Regeln für den t hi e r i s ch e n Kreislauf nicht zu gelten hab en lässt sich leicht aufklären wenn man bedenkt dass im leben den Thiere die Bl utmasse in dem abgeschlossenen A or t e nge bi e t e nicht , , , . , , , , , . . . , . . . . . , , . , , , , , . , , , , , , , , . , , . , . , , , . . , , . , . , , , , , II A bsch ni tt 70 . . vollständig s t agni r t sondern durch die motorische T h ät i gk e it der Gef äss muskulatur gegen die Venen und den rechten Vorhof hin befördert wird Auf diese Weise erh ält der rechte Vorhof nicht bloss j ene Blutmengen die ihm aus den offen gebliebenen G e f ä s s g e b i e t e n zuströmen sondern zum grössten Theile wenigstens auch die der abgeschlossenen Imi t i r t m a n im Modellversuche diesen Vorgang wie er h ö c h st wa h r s ch e i nl i c h im Leb en stattfindet d i v e r s chl i e s st man zuerst die Zuleitung zum S y stem e W und comp r i mi r t man hierauf d asselbe so dass die hierin enthaltene Flüssigkeit sich in den re chten Vorhof entleert dann sieht man auch hier sofort den Druck im re chten V o r h o f e steigen Es ist zudem zu erwähnen dass d as Steigen des Venendrucks im T hi e r v e r su ch e nicht bloss durch das N a ch st r ö m e n von Blutmengen aus dem versp errten G e f ä s s g e b i e t e der U nt e r l e i b s or g an e also direct sondern auch indirect durch d as Steigen des Drucks im linken V o r h o f e b edingt sein kann Denn der höhere Druck im linken V o r h o f e bedeutet wie ich schon mehrmals b etont einen Widerstand somit eine höhere Sp annung des re chten Ventrikels die sich wie schon er w ähnt auch durch ein Steigen des Drucks in der P ulmonalarterie ausspricht Hiemit b egriffe sich dass auch und zwa r viel früher als im Modellversuche der re chte Ventrikel Eine solche Ins uf fi ci e nz muss an und für sich eine i n suf fi c i e n t wird Steigerung des Venendrucks b ewirken Für diese letztere Meinung liefert auch der T hi e r ve r s uch insofern einen wichtigen Anhaltspunkt als er lehrt dass der Druck im re chten V o r h o f e sp äter steigt als im linken d h dass die Bedingungen welche den Venendruck steigern als Folge j ener anzusehen sind die den Druck im linken V o r h o f e steigern D i e Folge der Drucksteigerung i m linken V or h o f e i st aber der vermehrte Widerstand im Stromgebiete d e r P ulmonal arterie somit die Insuf fi ci e nz des rechten Ventrikels D a wie man sieht Thier und Modellversuch mi t B ezug auf die Druckänderungen vollständig mit einan der übereinstimmen so dürfen wir auch die au s dem Modellversuche abgeleiteten Vorstellungen üb er die Blut auf den T hi e r v e r s uch üb ertragen Infolge der v e r t h e i l ung o hn e w e i t e r s C ompression der Bau chaorta wird hier selbstverständlich das abgeschlossene G ebiet namentl i ch die Arterie n und O ap i l l ar e n blutle er we r den In dem offenen d i dem Gebiete d e r vom Aortenb ogen ausgehenden Arterien werden A r terien sowohl als O apil l ar e n unter hohem Drucke stark g e füllt sein Es werden ab er auch die Venen und zwar sowohl die des blut leeren als die des b l ut e r f ü l l t e n Gebietes stark gefüll t sein Ebenso wird das g e s ammt e Gebiet der L ung e nge f ä s s e von der P ulmonalarterie a n gefangen bis zur L ungenvene stärker und unter höherem Drucke gefüllt sein Diese stärkere Füllung der L unge ng e f ä s s e erfolgt auf Kosten j ener Blutmenge welche der i nsuf fi ci e nt e linke Ventrikel nicht in die Arterien , . , , . , , . . , , . , , , . , , , , , , , . , , . . , , , . , . , , . , . , , , . , . , . , , . . , . , . , III . V e r m e h r t e r W i d e r s t an d im A or t e ng e bi e t e 71 . zu treiben vermag di e deshalb i m linken V o r h o f e sich anstauen Von hier also und nicht vom rechten Ventrikel aus erfolgt die Blutfül lung der Lunge d h sie ist ni cht durch ein vermehrtes Zuströmen sondern dur ch ein gehemm t es Abströmen b edingt Die Geschwindigkeit des Blutstromes im Ganzen dürfte wie d i e Ueb er legung ergibt nach C ompression der Aort a ke in esfalls zunehmen denn die Druckdi ff erenz zwischen dem linken Ventrikel und dem linken V o r h o f e wird b ei A o r t e n c omp r e s si o n nicht grösser J edenfalls wird wie sich aus den Druckverhältnissen ergibt der Bl utstrom in den L ung e n g e f ä s s e n eine Ver zögerung erfahren D er N ut z e f f e ct der Arb eit des linken Ventrikels wird durch die A o r t e n c o mp r e ssi o n nic h t erhöht sondern herabgesetzt desgleichen auch der N ut z e f f e c t d er Arb eit des rechten Ventrikels An diesen Versuch anknüpfend der als ein ph y sikalischer bezeichnet werden muss tr otzdem er am Thiere angestellt wollen wir nun die eigentlich ph y siolo gische n Versuche bespre chen b ei denen die Wider s t an d s e r h ö h un im d i d ur ch A b r t e n e b i e t e auf p h y siologischem Wege g g die Action der Gefässmuskulatur hervorgerufen wird H i e h e r gehört in ers t e r Reihe der Versuch in welchem die N e r v i s l a n c hn i ci gereizt und die infolge dieser Reizung auftrete n den Kreislauf p vorgänge geprüft werden Diese Vorgänge sind vollständig j enen identisch die der analog e Modellversuch der durch Fig 8 il l us tr i r t ist aufdeckt E s steigt wie b e k annt j im T hi e r ve r s u ch e der Druck in der C arotis er steigt ab er au ch wie ich weiss im linken V o r h o f e d h es wird wie vorauszusehen auch hier d e r linke Ventrikel unter ho h er Sp annun g seines Inhalts i nsuf fi ci e nt und vermag deshalb sich nich t vollständig zu c ont r ahi r e n Er kann infolge dessen die dem linken V o r h of e zus t römenden Blutmengen nicht vollständig aufnehmen und vollständig in die Aorta b efördern Diese Blutmengen sind woran erinnert werden muss hier um vieles grösser wie b ei der Aorten compression weil die Gefässe des P f or t a d e r ge bi e t e s ehe sie sich infolge der S pl an c hni cu sr e i z un g verschliessen ihr Blut in die Ve na c a va a s ce nd e ns und weiter in den rechten Vorhof b efördern von wo aus sie durch den rechten Ventrikel in die L ung e ng e f ä s s e und in den linken Vorh of gel angen Der vermehrte Zufluss zum re chten V or h of e drückt sich im T hier sowie im Modellversuche durch eine b eträchtliche St eigerung des Drucks in der Ve na j ugul a r i s aus Die S pl an c hni cus r e i zung b ewirkt also zunächst eine Umwälz un g der Blutm asse aus dem P f o r t a d e r ge bi e t e in den rech ten Vorhof Die sel b e wird nicht vom lin ken Ventrikel sondern von der Gefässmuskulatur b ewirk t Diese aus dem P f o r t a d e r ge bi e t e verdrängte Blutmenge w ürde d e r F ü ll u n g der übrigen offen gebliebenen G e f ä ss g e b i e t e ganz zugute komm en w e nn der li nke Ventrikel seine vollständige C ont r a ct i ons f ä hi gk e i t b ewah r e n , , . , . . . , , , , . , . , , . , , , , ' , . . . , . , , , . , . , , , , . . , , . . , . , , , , , . . . _ . , , II Ab sch n i tt 72 . . würde so ab er können dieselben nur z u m Theil für die Anfüllung d e r offen geblieb enen G e f ä ss g e b i e t e verwendet werden zum Theil dienen sie dazu die L ung e n ge f ä s s e stärker zu füllen Die L u nge n z u s t än d e die sich infolge dieser grösseren Füllung als Lungenschwellung und L unge nst ar r h e i t ent wickeln hab e ich bisher im E xp erimente selbst nicht dire ct wahrgenommen do ch ist an deren Ausbildung kaum zu zweifeln Es ist wohl anzun ehmen dass auch hier die s e c un d är b ewirkte Sp annungserhöhung des rechten Ventrikels auch diese n letzteren i ns uf fi ci e nt macht und auf dieser Ins uf fi ci e n z wird auch zum Theil wenigstens die Fortdauer der Steigerung des Venendrucks beruhen Die Ursprünge der G e f ä ssn e r v e n wurz eln b ekanntlich im Rücken marke zumeist im sogenannten verlängerten Marke W enn man dieses auf elektrischem Wege reizt so g e r at h e n nicht bloss die Ursprünge der N n sp l a ncl m i ci sondern auch die der anderen G e f ä s s ne r v e n in Erregung Der Effe ct einer solchen Reizung äussert sich wie vorauszusehen in den gleichen Vorgängen wie sie eben b eschrieben wurden E s steigt der Druck in der Aorta der Blutstrom in der Ve n e c a v a schwillt an und die Sp annung des link en Vorhofes kann wie dies von W a l l e r beim Kaninchen b eob achtet wurde einen s o hohen Grad erreichen dass selbst dessen rh ythmis che O ont r a ct i o n e n aufhören Die gleichen Versuche am Hunde scheinen nicht von der gleichen Steigerung des Drucks im linken V o r h of e b egleitet zu sein Den wahrscheinlichen Grund für diese Verschiedenheit die üb r igens exp erimentell nicht genügend gewährleistet ist werde ich später besp re chen Hier will ich nur feststellen dass die elektrische Rü ck e nm ar k sr e i z un g h y drod y namisch i n gleicher Weise wirkt wie die S pl an ch ni cus r e i z un g was j a vorauszusehen ist d a j a von der Reizung die S pl an ch ni cu s c e nt r e n getroffen werden Die G e f ä s s n e r v e n ce nt r e n des Rü ck e nm ar k e s können auch dur ch toxische Reize in hohem Grade erregt werden Zu diesen toxischen Reizen zählt in erster Rei he d as E r s t i c k u n g s b l u t und das S t r y c h n i n W enn m an bei einem c ur a r i si r t e n Thiere dessen A t hmung durch künstliche Ventilation aufrechterhalten wird diese letztere unterbricht so sieht man den Arteriendruck steigen Dieses Steigen ist auch hier eine Folge der Reizung der G e f ä s s n e r ve n c e nt r e n Infolge der hiedurch b e d i ngt e n G e f ä s s v e r e ng e r un g steigt ab er nicht bloss der Druck in den A r t e r i e n sondern er steigt und zwa r aus demselben Grunde wie früher in den Venen das rechte Herz füllt sich stärker es treibt grössere Blut mengen i n die P ulmonalarterie und hier steigt gleichfalls der Druck Das Hauptinteresse muss sich auch hier dem linken V o r h of e zuwenden Es frägt sich steigt auch hier der Druck od er w as das gleiche bedeutet verpumpt der linke Ventrikel das Blut das ihm reichlicher von den Lungen her z ufl i e ss t , , , , . , , . , , . , . , . . , , , . , , , , , . . , . , , , , . . . , , , . . , , , , . . , , , . , II Ab sch n i tt 74 . U e b e r b l i ck . dient aber auch dazu das Verständnis für die c o m pl i ci r t e r e n Erschein ungen zu erleichtern die wir im T hi e r ve r su ch e b ei verschiedenen Abstufungen von Widerstän den in der A r t e r i e nb ahn be obachten Wir wissen n un dass wir den G e s ammt e f f e ct eines vermehrten Widerstandes nicht nach der Höhe des Aortendrucks allein sondern auch nach der Stauung im linken V o r h o f e sowie aus dem Verhalten des Drucks in den Venen und der Lungenar terie b e ur th e i l e n müssen Mit der Kenntnis und dem Verständnisse der bisher b etrachteten D r uckänderungen in den verschie denen Hauptstationen des Kreislaufs g e winnen wir auch einen allgemeinen Einblick in j ene A e n d e r ung e n welche die B l ut v e r th e i l ung erfährt wenn namentlich die Gefässe im Gebiete der U nt e r l e i b s o r gan e sich verengern Das vere ngte Gebiet wird s e l b s t v e r st ä n d lich am we ni gsten Blut en t hal t en dagegen werden die von der Verengerung nicht b e t r o fl e ne n G e f ä s sb ahn e n unter hoher Spannung mi t Blut gefüllt werden und in s ämm tl i ch e n V e ne nb ahn e n wird sich die Blutfüllung ver mehren Diese U e b e r w äl z ung der B l ut m a s s e n aus den D ar m g e f ä s s e n in die Gefässe des Gehirns und des Stammes lässt sich im T hi e r e xp e r i m e nt e direct nachweisen Da zeig t sich n ä hm l i ch dass während der Reizung der N 2 sp l u n c hn i c i die Re t i n al g e f ä s s e sich praller anfüllen und dass d as Volum der b l ut g e f ü l l te n Extremitäten sich vergrössert Wenn d a s aus den Gefässen der U nt e r l e i b s o r g an e verdrängte Blut das rechte Herz stärker als sonst anf ü llt dann werden auch den Lungen gefässen reichlichere Blutmengen zuströmen und dieselb en unter stärkerer Sp annung anfüllen l Die Füllung und Sp annung des Blutes in den Lungenvenen und in den L u ng e n c ap i l l ar e n wird sich ab er auch w i e no chmals zu b etonen ist deshalb steigern weil der linke Ventrikel infolge der grösseren Spannung die sein I nhalt beim Austreten des Blutes erfährt sich nur unvollkommen c o nt r a h i r t d i i ns uf fi ci e nt wird So führt also der Verschluss der Darm gefässe in directer Weise zu einer stärkeren Füllung der Gefässe der Muskeln des Gehirns etc und in i n d i r e ct e r W eise d i dadurch dass er eine Ins u f fi ci e nz des linken Ventrikels veranlasst auch zur vermehrten Blutfüllung der L ung e n g e f ä s s e d i zur L u n g e n s c h w e l l u n g und , , . , , , . , , . , . . 1 , . . , . , , , , , , . . . . , . , . , , L un e n st ar r g heit . . . Der g e s amm t e B lutstrom wird wie m an sich vorstellen darf in allen diesen Fällen keinesfalls beschleunigt sondern eher verlangsamt sein und zwar wird die Verlangsamung um so grö sser sein j e ho chgradiger die Ins uf fi ci e nz der Ventrikel namentlich die des linken ist Nahe dem linken V o r h of e d i in den Lungenvenen und L ung e nc ap i l l ar e n dürfte die se Verzögeru n g am grössten sein grösser j edenfalls als nahe dem re chten V o r h o f e d i in den Körp e r ve n en und Kö r p e r c apil l ar e n weil j a wahr s c h e i nl i c h dort die Bedingungen welche den Abfluss des Blu t stromes hem men mächtiger sind als hier ; in den Kö r p e r c ap il l ar e n und Venen , , , , , . , . . , , . , . , , ‚ I II . te r W i d e r s t an d Ve r m e h r im A or t e ng e b i e t e 75 . wird sogar der Blutstrom vorübergehend solange n äh ml i ch die sich con t r ahi r e n d e n Art erien ihren Inhalt auspressen eine Beschleunigung erfahren was übrigens exp erimentell d i rect nachgewiesen ist Es b edarf nicht mehr der weiteren Auseinanderse t zun g weshalb auch angenomm en werden darf dass überall der N ut z e f f e c t der Arbeit des linken Ventrikels trotz der scheinbar grösseren Arb eit desselben eher vermindert als erhöht werden wird ebenso darf man anne hm en dass der N ut z e f f e ct der Arbeit des rechten Ventrikels eine Einbusse erfahren dürfte wenn die Sp annung seines Inhalts in hohem Grade anwächst Wir dürfen die vorgeführten Versuche und die sie b egleitenden Kr e i sl au f v o r gä ng e als p h y s i o l o g i s c h e b ezeichnen weil sie d e m normalen T hi ere entstammen und weil der Herzzusta nd von d e m sie ausgehen ein normal er ist weil endlich die Erhöhung des Widerstandes in der Aorten bahn auf ph y siologischem Wege b ewirkt wurde Stellen wir uns abe r vor die Vor g änge wi e wir sie im Versuche t her vorrufen wären nich vorüb ergehende sondern dauernde d i der Blutstrom wäre ein and auernd langsamer die Stauung des Blutes in d e n Körp ervenen und O api l l ar e n sowie die Stauung des Blutes in den Lungen venen und O ap i l l ar e n wäre eine p e r si st i r e n d e weil die Arterien sich dauernd in einem Zustande der Verengerung b efinden und fragen wi r von welchen S y mptomen diese Vorgänge begleitet wären so erhalten wir zur Antwort dass die Stauung i m Kö r p e r v e n e n g e bi e t e zu einer dauernden B ehinderung des L ymp h st r o m e s vielleicht auch zu einer Transs udation u n d dass die Stauung in den Lungenvenen und O a p i l l ar e n zur L u n g e n s c h w e l l u n g und L u n g e n s t a r r h e i t somit zur D y spnoe führe n müsste Das sind ab er S y mptome die nicht dem phy siologischen d i gesunden Kö r p e r z u st an d e sondern dem krankhaften angehören Hieraus ist zu folgern dass die Erhöhung de s Widerstandes im A o r t e ng e b i e t e nur s o lange als eine p h y s i o l o g i s c h e im engeren Sinne des Wortes bezeichnet werden kann als dieselbe entweder nur vorüb ergehend ist oder nicht j e n en Grad erreicht der zur Insuf fi ci e nz der Ventrikel und zur Stauung in beiden Venens y stemen führt Von dieser Betrachtung ausgehend müssten wir als phy siologischen Versuch i m engeren Sin n e des Wortes nur j enen betrachten der sich die Aufgab e stellt die Vorgänge zu an al y si r e n die b ei unerheblicher Steigerung des Widerstandes d i b ei sch wacher Reizung der N n sp l a nchni c i etc und demzufolge bei geringer A r t e r i e nst e i g e r un g etc eintreten Dies e Anal y se ergibt sich ab er schon indirect aus d en Versuchen welche uns über die Maxi m a der Vorgän ge Aufschluss geb en D enn aus diesen Maxim a gewinnen wir leicht eine Vorstellung über die Ab stufung derselb en So wird wie wir annehmen dürfen die C ontraction der Gefäss muskulatur wenn sie nicht zum vollständigen V e r s chl us s e der Gefässe führt o der wenn sie nur in e ngb e gr e nz t e n G e f ä s s g e b i e t e n auftritt nur , , , . , , , , , . , ‘ , , , . , , , . , , . , , , , , , , , , , . , , , . . . , , , . , , , , . . . . . . , . . , , , , , II 76 . A bs ch ni tt . die B l ut v e r th e i l un g selbst in der Weise ändern dass sie den von der C ontraction ni cht ergriffenen G e f ä ssg e b i e t e n grössere Blutme ngen zuführt s i e wir d aber die Herzarb eit selbst nicht wese n tlich b eeinflussen wenigstens ni cht in dem Gr ade dass s i ch die Entstehungsbedingungen der ob en e rwähnten kra nk haften S y mptome entwickeln können Die G e f ä ssn e r ve n c e nt r e n des Rü ck e nm ar k e s können wie b ekannt auch auf r e fl e ct or i s ch e m Wege in Erregung versetzt werden Wenn man beispiels weise im T hi e r ve r s u ch e das centrale Ende des N i s cl zi a d i cu s reizt so s teig t der Arteriendruck und zwar wegen einer G e f ä s s v e r e ng e r u ng die zumeist in dem vom N e r v sp l a nc i mi cus beherrschten G e f ä s sg e bi e t e auf tritt Denn diese D r u ck st e i gu ng bleibt aus wenn man vor der I schi adi c us reizung die N i z sp l a nc hn i c i durchschnitten hatte Man sollte nun denken dass bei der r e fl e ct or i s ch e n Reizung des Rü ck e nm ar k e s sich genau dieselben Kr e i sl au f v or g än g e entwickeln wie n a ch dire cter elektrischer o der t o xischer Reizung desselben Dies ist ab er wie der Versuch lehrt ni cht der Fall Wohl steigt mit dem Drucke in den Arterien auch der Druck in d e n Venen denn die sich verengernden Arterien pressen auch hier ihren I nhalt in dieselbe n der Druck im linken V o r h o f e aber steigt nicht nur n icht sondern er sinkt soga r trotzde m vom rechten Herzen aus grössere Blutmengen in denselben gelangt sind trotzdem der linke Ventrikel wie der hohe Arteriendruck anzeigt seinen Inhalt unter höherem Drucke aus treibe n muss D e r l i n k e Ve n t r i k e l w i r d a l s o i n d i e s e m F a l l e t r o t z d e r ’ h ö h e r e n S p a n n u n g s e i n e r Wa n d n i c h t i n s u ffi c i e n t j a n o c h m e h r d e r N u t z e f f e c t s e i n e r A r b e i t i s t g e w a c h s e n d e n n e r s c h ö p ft w i e d a s S i n k e n d e s D r u c k s i m l i n k e n Vo r h o f e z e i g t m e h r a u s die s em s einem Re s ervoir Der Grund hiefür k ann nur dar in liegen d ass seine S y stolen viel l eicht auch seine Diastolen ausgiebiger werden Mit der Sp annung der Herzwand ist wie man sich vorstellen muss b ei der c e ntr al e n I schi adicus reizun g zugleich die E l a st i ci t ä t seiner Muskulatur auch grösser geworden während früher b ei derselben Spannung wenn sie nicht auf r e fl e ct or i s ch e m W ege entstand die E l ast i ci t ä t s gr e nz e überschritten und der Ventrikel überdehnt wurde Da dieser Versuch sich von den früheren wie e ben bemerkt wurde nur dadurch unte r scheidet dass hier die Erregu ng des Rü ck e nmar k e s auf r e fl e ct o r i s c h e m Wege erfolgt so kann das verschiedene Verhalten des Herzens nur darauf beruhen dass der r e fl e ct or i sch e Reiz nicht bloss die G e f ä s s n e r v e n c e nt r e n im Rü c k e nm ar k e sondern zugleich auch andere Nerven erregt die die Arb eit des He r zens im günstigen Sinne beeinflussen Die Frage auf welchen Nervenb ahnen diese die H e r z a ct i on b e c h den Versuch ü n s t i g e nd e n I mpulse zum Herzen gelangen ist bisher dur g , , , , . , , . . , , . . , . . , , . , . , , , , , , , , . , , , , , . , , . , , , , , . , , , , , , . , , , I II . Ve r m e h r te r W id e r st an d im A or t e n g e bi e t e 77 . nicht genügend erörtert worden doch dürfte m a n kaum fehlgehen wen n man diese Bahnen in die der H e r z n e r v e n und zwar der b eschleunigenden verlegt Es fehlt wenigstens nicht an Andeutungen die e s wahrscheinlic h machen dass die Function der H e r zn e r v e n nicht bloss darin b esteht d e n Rhy thmus sondern auch die O o n tr act i onsw e i s e des Herzens ab zuändern Die fr ü her b eschriebenen Kr e i sl auf vor gäng e gl eichen wie erwähnt vollständig denen des entsp rechenden Modellversuches der eben v o r geführte Vers u ch aber gleicht dem Modellversuche nicht Diese Ungleich heit führt zur Eins icht dass s o l a n g e s i c h n i c h t b e s t i m m t e N e r v e n e i n fl ü s s e g e l t e n d m a c h e n die el a stis ch e H e rz w and d e m K a u t s c h u k b e u t e l gl e i c h t d e r b e i h ö h e r e r S p a n n u n g s i c h a u s d e h n t d a s s a b e r b e s ti m m t e n N e r v e n ei n f l ü s s e n d i e Wi r k u n g z u k o m m t d i e E l a s t i c i t ä t d e s H e r z e n s z u v e r ä n d e r n Durch ph y sio * l ogi s che E i n fl ü ss e ) k ann di eselbe wie wir gesehen haben vergrö ssert sie kann aber auch wie ich sp äter zeigen werde vermindert werden Die i n d i e s e n l e t z t e t e n Vers uchen zu c on st at i r e n d e n Druckverhältniss e führen zu der A nnahme dass d er Blutstrom hier im Grossen und Ganze n denn die Druckdi ff erenz zwischen dem linke n e i n e B e s chl e uni g un g erfährt Ventrikel un d dem li nken V or ho f e ist j a grösser geworden Die stärkere Füllung der Venen kann hier nicht auf eine Stauun g des V e ne nst r om e s bezogen werden denn es e xi sti r t insofern kein Anlass der den rechten Ventrikel i n s uf fi ci e nt machen könnte als derselb e seinen I nhalt unge hindert in den linken Vorhof entle eren kann Auch fehlen demzuf olge die Bedingungen die den Druck in den Lungenvenen und L ung e nc ap il l ar e n steigern und zur L u n g e n s c h w e l l u n g und L u n g e n s t a r r h e i t führen Es kö n nen sich also hi er nicht j ene kr ank h aften S ymptome entwickeln wie früher Die r e fl e ct o r i s ch e Erregung des Rü ck e nm a r k e s schafft also ehe r g ü nstigere ph y si ologische Verhältnisse indem sie den Blutstrom b eschleunigt die L unge n c api l l ar e n eher entspannt als sp annt und die C ontractions fähigkeit des Herzens b egünstigt , , , , , . , , , . , , , . , , , , , . , , , , , , . ’ ‘ , ' , . , , , . . , . . , , . S o l ch e E in fl ü ss e m ö g e n s i ch v i e ll e i cht au ch b e i e l e k t i s ch e r Re i z ung d e s R ü c k e n mar k e s g e lt e n d m ach e n H i e r a u f d e u t e t w e n i gs t e ns d e r fr ü h e r e r w ä h nt e U n t e r s c h i e d z w i s c h e n d e m E fi e ct e d e r Rü ck e n m ar ksr e i z ung be i Kan inc h e n u nd H un d e n B e i l e tzte r e n e r r e i cht w i e e s sc h e i nt d i e S p annun g d e s l i n k e n V or h ofs d e s h a lb ni cht j e ne n G r a d w i e b e i e r s t e r e n w e i l h i e r m ö g l i c h e r w e i s e b e i d e r e l e k tr i s ch e n Rü c ke n m ar k sr e iz un g z ug l e i ch d as H e r z i n ä h nl i ch gü ns t i g e m S inn e b e e i nfl uss t w ir d w i e be i d e r r e fle ct o r i s ch e n Re i z ung d e ss e lb e n r . . . , , , , . Ab s ch ni tt II 78 . U e b e r d e n v e r mi nd e r t e n W i d e r IV . . s t a nd in d er ar o mb a h n te r i e l l en S t r . I ch hab e früher das grosse G e f ä s s ge b i e t der Aorta in zweierlei G ebiete getrennt von de nen das eine dur ch leichte Dehnb arkeit und ein rosses das nur in a ac i t ät sv e r m ö e n sich von dem anderen unterscheidet O p g g G ap a ci t ä t s v e r m ö e n besitzt eringem Grade dehnbar ist und ein kleineres g g Diese Trennung ist nur eine ganz grob schematische denn man müsste eigentli ch den anatomischen Verhältnissen entsp re chend d as grosse Gefäss ebiet der Aorta in eine Menge von Territorien theile de n r en j edes m i t g Bezug auf die Umgebung un d die Dehnbarkeit der Gefä sse besonders c h ar ak t e r i si r t ist Der U e b e r si chtl i chk e i t hal ber wollen wir ab e r die Trennung in zwei G e f ä s s g e b i e t e b eibehalten Wenn w i r am normalen Thiere den Arteriendr uck messen und hieb ei einem Druck e von circa 1 2 0 —1 5 0 mm H g b egegnen der aussagt dass d i e grossen und kleinen Arterien diesem Drucke entspre chend gefüllt und gesp annt sind so hab en wir uns vorzu stellen dass diese Füllung und dass nicht bloss in dem Gebiete S p annung nur dadurch erreicht wird d e r wenig ausdehnb aren Gefässe sondern auch in dem Gebiete der stark ausdehnbaren Gefässe ein Zustand mässiger Verengeru ng besteht und d ass diese Verengerung zumal in dem letzteren Gebiete durch einen mässigen O ont r a cti ons gr a d der Gefässmuskulat ur bewirkt wird Infolge Wäre dies nicht d essen ist der g e s ammt e G e f ä s s r au m von mässiger Weite der Fall wäre vielmehr der G e f ä s s r aum erweitert dann k öir nt e die zur Verfügung stehende Blutmenge in demselben nur unter niedriger Sp annung d ass die C irculation ganz aufhört wenn c i r c ul i r e n j a e s ist sogar denkb ar d iese Erweiterun g infolge einer sehr b eträchtlichen Ausdehnung der Gefässe einen sehr hohen Grad erreicht D enken wir un s um uns dies zu s ä mm t l i c h e Arterien wären sehr d ü nnw ä n d i g und in v eranschaulichen hohem Grade ausdehnbar dann würde das den linken Ventrikel verlassende Blut diese Arterien schon in so hohem Grade anfüllen dass für die weitere Füllung der O ap il l ar e n und Venen nichts mehr erübrigte Es Venen der rechte Vorhof der w ürden auf diese Weise die O ap il l ar e n re chte Ventrikel sowie die Lungen allm ählich blutleer werden und dem l inken Ventrikel würden keine neuen Bl utmengen zuströmen die er ins Kreisen bringen könnte Wenn wir im Modellversuche Fig 9 den Wid erstand des S y stems W vermindern so sehen wir wie schon be spro chen wurde „ in der That den Druck in der weiteren Strombahn der Arterien sinken ebenso si nkt weil die d e n linken Ventrikel verlassende Flüssigkeit sich schon auf den ersten Wegen ausbreitet der Druck in den übrigen Theilen des ganzen Kreislauf s y stems d i in den Venen dem re chten V o r h of e und im rechten Ventrikel , , . , , . . , . , , , , , , . . , , , , , . , , , , . , , , , , . . , , , , , , . . , , IV Ue b e . den r ve r mi n d e r t e n W id e r st an d in d er ar t e r i e ll e n S tr o m b ah n 79 . und der linke Vorhof werden ebenfalls weniger und unter niedrige mDrucke erfüllt wie dies der eben erwähn t e Modellversuch veranschaulicht Man könnte auch leicht im Modellversuche den Kreislauf zum S i st i r e n b r ingen w enn m an von dem linken Ventrikel ein sehr dünnwandiges Kaut s chuk r oh r ausgehen liesse Dieses würde sich dann zu ein er grossen Blase ausdehnen in welche sic h der I nhalt des linken Ventrikels e r gö s s e und die S y steme W und w und infolge dessen auch die übrige bis zum linken V o r h of e reic hende Stromb ahn das re chte Herz inb egri ff en würden leer werden Eine derartige Er w eiterung der arteriellen Strombahn t ritt im Thier versuche se l bst dann nicht ein wenn man die Gefässmuskulatur von s ä mmt l i c h e n vasomotorischen Einflüssen losl öst d i wen n man nicht bloss sondern auch das ganze d as verlängerte Mark v o m Gehirne abtrennt Rückenmark z erstört De nn auch nach vollständige r Erschlaffung ihrer Musk ulatur sind die Arterien no ch immer elastisch und d as Strombett d as sie bilden ist noch immer enge genu g dass der Blutstrom sich nicht daselbst so ausbreitet d a ss er schon im S t r o mb e tt e der O ap il l ar e n zu ver siege n b eginnt D er Arteriendr uck ist in einem der artigen Versuche sehr gering e r b eträgt circa 1 0 2 0 m m H g Diesem geringen Arteriendrucke ent müsse n nun auch d e r Druck in der P ulmonala r terie sowie der s prechend Druck in beiden Venens y stemen und in b eiden Vorhöfe n kleiner werden Eine Erweiterung der arteriellen Stromb ahn tritt auch e i n wenn man im T hi e r v e r su ch e d as Rückenmark in der Gegend des sogen annten verlängerten Markes v o m Gehirne abtrennt Diese Er w eiterung ist ab er keine so hochgradige wie früher und zwar wohl deshalb weil vom Rü c k e nm ar k e selb st noch ein Rest von tonischen Erregungen z ur G efäss muskulatur zieht Das G e f ä s s g e b i e t dessen Erweiterung bei Lostrennung des Rücken markes vom Gehirn zumeist in B e t racht kommt ist d as der U nt e r l e ib s or g ane d i das vom N sp l a nc hni c us b eherrschte P fo r tadergebiet Eine E r s chl afl ung der Gefässmuskulatur in diesem Gebiete b edeutet wegen der schon erwähnten grossen D ehnb ark eit und der grossen O ap a ci t ät desselben e me sehr b eträchtliche Ausweitung des arteriellen Stromb ettes Die Ausweitung desselben erniedrigt eb ensosehr den arteriellen Druck als die Verengerung desselben ihn steigert Die Erschlaffung der Gefässmuskulatur in anderen Gebieten ist hier wie schon erwähnt nicht so ho chgradig wie b ei völliger Zerstörung des d i e L un g e n g e f ä s s e , . , . , , , . , , , . . , . , , , , ' . , - . , . , . , , . , , . , . . . ’ ‘ . , . , Rü c k e nm a r k e s In . U e b e r e i n st imm u ng mit der eb en vorgetragenen Ansicht lehrt der T hi e r v e r s u ch dass schon nach D ur c h s c h n e id u ng der N u S p l a n cl m i c i der arterielle Druck b einahe ebenso tief herabsinkt als nach Lostrennung des Rü ck e nm ar k e s vom Gehirne er lehrt ferner dass wenn m an der Splanchnicus , . , , , II Ab sch ni tt so . . die Lostrennung des Rü ck e nm ar k e s nachfolgen lässt der D ru ck in der Aorta nicht mehr viel niedriger wird als er vorhe r gewesen A e h nl i ch wie die Lostrennung d es Rü ck e nm ar k e s wirken Eingriffe welche die Erregb arkeit desselb en re sp e c tive die Erregbarke it der Gefäss n e r v e n c e nt r e n herabsetzen Diese Herab setzung der Erregb arkeit wird d u rch gewi sse Gifte von denen ich hier nur d as C hloralh y drat und den Alkohol hervorheb en will hervorgerufen und sie kann auch au f r e fl e ct or i s c h e m Wege erzeugt werden Es gibt n ä h ml i ch b estimmte sensible Nerven die wenn ihr Stamm in der Richtung gegen das Rückenmark hin oder wenn ihre p eripheren E nd i g un g e n gereizt werden die Erregb arkeit der vaso motoris chen C entren im Rü ck e nm ar k e herabsetzen Ein solcher sensibler Nerv ist der N er vus d ep i e ss or ( L u d w i g O y o n ) dessen Enden im Herzen wu r zeln S 0 wie die centrale Reizung dieses N erven wirkt auch die me chanische Reizung der Schleimhau t der Vagina und des Rectums v B a s c h B e l fi e l d Auch von anderen sensiblen Nerven aus scheinen ) ( derartige d e p r e s s o r i s c h e Erregungen zu den vasomotorischen C entren zu gelangen Zumeist sind es die Ursp r ünge der N u sp l a ncl m i ci die von diesen r e fl e x d e p r e s s o r i s ch e n Einflüssen b etroffen werden de nn sowohl die elektrische Reizung des N d ep r e s so r als die me chanische Reizung der Vaginal und d i sie verursacht Re ct al s ch l e i mh aut wirkt nur solange depressorisch nur dann ein Herabsinken des arteriellen Blutdrucks als di e N u sp l n cl zni ci Diese depressoris ch b edingte D r ucksenkung erreicht nur i ntact sind selten j enen Grad wie b ei D ur c h s chne i d ung der N u sp l cm cl zn i c i d i die Reizung der D e p r e s s or e n setzt die Erregb arkeit der v a somo tor i schen C entren resp e ctive der S pl anchni cus c e nt r e n herab sie vernichtet dieselbe aber nicht vollständig Die Erregbarkeit der vasomo t orischen C entren k ann übrigens au ch durch toxische Einflüsse herabgesetzt werden Sowie es näh ml i c h wie früher erwähnt Gifte gibt wie S t r y c h n i n E r s t i c k u n g s b l u t welche die Erregbarkeit der vasomotorischen C entren im Rü ck e nm ar k e erhöhen so gibt e s auch Gifte die diese Erregbarkeit herabsetzen also in ähnlichem Sinne wirken wie die Abtrennu ng des Zu diesen Giften gehört d as C h l o r a l h y d r a t Rü ck e nm a r k e s vom Gehirne und wie ich mich erst j üngst üb erzeugt hab e auch der A l k o h o l Die Einverleibu ng derselben macht den arteriellen Blutdruck und zw ar ziemlich stark sinken Die Muskulatur der Gefässe wird nicht bloss um ihren T onus gebracht oder im phy sikalischen Sinne ausgedrückt die E l as ti ci t ät der Gefässe soweit die selbe von deren Muskulatur abhängt wird nicht bloss dadurch verringert dass man die c onst r i ct o r i sc h e n G e f ä ssn e r ve n von ihren Ursprüngen o der diese letzteren vom Gehirne resp ective verlängerten Marke abtrennt oder in anderer Weise schädigt e s kann auch der Tonus der Mus k e l ge f ä ss e d ur ch s ch n e i d ung , , . , , . , , . , , , , . ' , , . . , . . , . , . - , . . , / . I . , . , . . , , . . , , , , , , , , . . , , . , , , , , , , , II Abs ch n i t t 82 . . und der Blutstrom in der P fortader versiegt wie das Exp eriment le hrt während dieser Verengerung Nach Aufhören der Reizu ng schwillt der Blut strom in der P fortader wieder an er wird aber weit reichlicher als er vor der Reizung gewesen Das kann wohl durch eine s t ärkere Erweiterung der Gefä sse des S pl a nchni cus g e bi e t e s b edingt sei n und diese Erweiterung liesse sich durch die Annahme erklären dass der Splanchnic us auch dila t at o r i s ch e N erven für die U nt e r l e ib s ge f a s s e besitze deren Wirkung durch die gleic hzeitige Reizung der vas o c o ns t r i ct o r i s ch e n Fasern verdeckt wird und erst nach der Reizu n g zum Vo r schein gelangt Diese Annah m e findet übrigens auch darin eine grössere Stütze dass auch in anderen N e r v e n st ämm e n wie i m I s c h i a d i c u s v a s o c on st r i ct or i s c h e und v a s o d il at at o r i s ch e Nerven neb eneinan derher verlaufen Wenn es möglich w ä re die p r ä sump ti v e n D i l at at or e n für di e U nter l e ib s g e f ä s s e i s o l i r t zu reiz en so müsste selbstverständlich hiedu r ch der Arteriendruck eine ebenso betr ä ch t liche Senkung erfahren wie na ch D ur c hs ch n e i d un g der N u sp l a n ch m c i W enn sich der Einfluss d il at at or i sch e r G e f ä s s ne r ve n in kleinen b e grenzten G e f ä s st e r r i t or i e n n amentlich solchen wo den f r ü h e r n Erörterungen gemäss die starre Umgebung der Gefässe die Dehnung derselb en nur b i s zu einer gewi ssen Grenze gestattet geltend nr a cht und bewirkt dass die b e t reffenden Gef ä sse unter dem vorhandenen Drucke sich stärker ausdehnen so müss t e dies zur Folge haben dass die Gef ä sse der b e t re ff ende n Territorien sich st ä rker mit Blut anfüllen Eine solche stärkere Anfüllung eine s T erri t o r i um s würde unstreitig eine Erweiterung des arteriellen S tr m g e b i e t e s b e p deuten und müsste an und für sich zu einer Erni edrigu ng de s allgemeinen arteriellen Drucks führen Im Wi d e r s p r u c h e hiemit erfahren wir aber durch die T h i e r Ve r s u c h e dass bei einer solchen auf kleinere B ezirke b eschränkten Gefässerweiterung der arterielle Blutdruck keine we sentliche Veränderung erfährt Die p eriphere Reizung der C /zo r d a d er N n e r ig ent es des N i s chi a d i vermindert nicht den arteriellen Blutd ruck trotzdem anderweitige au s etc Merkmale wie die deutl iche Erweiterung der Z ung e ng e f ä ss e der rasche Strom in den aus den Speicheldrüsen stammenden Venen das Anschwellen des B ul bu s u r e thm e d as Steigen der Hauttem p eratur in den P foten lehren dass die b etreffende G e f ä s s b ahn erweitert wurde Das ist nur so zu erklären d ass während in den von der Reizung d er D il at at or e n b e t ro ff enen T erritorien eine Erweiterung zugleich in andern eine Verengerung auftritt so dass also das arterielle Strombett im Grossen u nd Ganzen seine Grenzen einhält Diese Verengerung welche die Grösse des g e s ammt e n Strombettes innerhalb bestimmter Grenzen bewahrt scheint vorzugsweise in dem von N Sp l a nc hni cu s b eherrsc h ten Stromgebiete s t at t zufi n d e n , , . , , . , , ' , . , , , . , , , ' . . , , , , , , . . , . - . . , . , , , , , , , . , , , , . , , . . , IV . U eber d en ve r m i nd e r t e n W id e r st a n d in d er ar t e r i e ll e n S t r o m b ah n 83 . Wir finden also hier ein ä hnliches aber u m gekehrte s Verh ältnis z wischen den schwer und leicht dehnbaren Gefässe n wie früher Sowie nä hml i ch der Abschluss des Gebietes der schwer dehnbaren Gefässe den a r teriellen Blutdruck deshalb nicht erhöht weil das Gebiet der leicht dehnb aren Gefässe die abgesp errten B l utm as s e n leicht und unter verhältnismässig geringer Druckerhöhung aufnimmt so sinkt nach Erweiterung der schwer dehnbaren Gef ässe der arterielle Blutdruck solange als die leicht dehnbaren Gefässe der U nt e r l e i b so r g an e die ihnen n icht e i e nt hü m l i c h e Fähi keit besitzen sich ihrem I nhalte anzup assen d i sich g g z u vere n gern wenn derselbe geringer wird I ch werde sp äter von dieser Fähigkeit der G efässwand sich dem j eweiligen I nhalte und Drucke anzu a s ss e n noch ausführlicher sprechen p St ellen wir uns vor d ss s ämmt l i ch e D il at or e n der Haut Muskel D r ü s e ng e f ä s s e zugleich in T h ä t i gk e i t g e r i e t h e n und somit s ämm t l i c h e Haut Muskel D r ü s e ng e f ä s s e etc sich erweiterten ohne dass die Ver e n e r un g g der U nt e r l e i bs g e f ä s s e mit dieser Erweiterung gleichen Schritt h ielte so wü rde d a s e i n e E r w e it e r un g d es arteriellen Stromb ettes b edeuten u n d der Arte r iendruck müsste eine erh ebliche Senkung erfahren Aus d e m U m st and e dass der Arteri endruck bei der Erweiterung beschr ä nkter G e f ä s s ge b i e t e sich nicht wesentlich ä ndert darf man die Vorstellun g ableiten dass auch hiebei der G e s ammt b l ut s t r om sich gleich bleibt d i weder eine grössere Verz ögerung o der B eschleuni gun g erf ä hrt auch keine we sentlichen Verschiebungen der Blutmasse gegen u nd d ass d i e Ve ne n oder die Lungen ; also keine wes entli che A e n d e r u ng i n der ’ B l ut v e r t h e i l ung hier stattfindet I n den erweiterten G e f ä s s g e b i e t e n S E Ib S C die denselb en dire ct entstammen wird wohl das s owie in d e n Venen Blut rascher fl i e s s e n ab er in den grossen Venen die direct in den re chten Vorhof einmü n den dürfte der Blutstrom keine A e n d e r ung erfahren weil d erselb e gewissermassen die Re s ul t i r e n d e aus allen Zuflüssen darstellt und diese selbst wie m a n annehmen darf sich gleich bleibt Kleinere lo cale Verschiebungen der Blutmasse gleichgilti g ob d i e dur ch Verengerun g o d e r Erweiterung der Gef ässe innerhalb s elb en kleinerer T erritorien ä ndern also so lange nicht die Geschwindigkeit des G e s ammt b l ut st r om e s als das g e s ammt e Strombett sich nicht erweite r t o der wie schon früher gezeigt wurde sich nich t verengt Eine Erweiterung des Str omb ettes dagegen die sich durch eine b etr ä chtlich e Erniedrigung des arteriellen Drucks kundgibt muss auch grosse A e nd e r unge n der B l ut v e r t h e il ung und des Blutstromes zur Folge haben Ueb e r diese A e n d e r unge n müsse n b egreiflicherweise j ene Thier versuche Aufschluss geb en i n welchen durch eine b eträchtliche E r w e i t e rung des arteriellen Strombette s auch der Arteriendruck zu st ärkerem Eb enso leuchtet ein dass für einen solchen Auf S inken gebracht wird , . , , , , , , . . . , l , . a , ‚ , , . i , . , , , , . , . , . , , , , , , , , , . , l , , , , . , , . , . , 6 * II Ab s ch n i tt 84 . . schluss ni cht j ene Versuche genügen die bloss d a s Sinken des Arterien drucks c on st at i r e n s onde r n es b edarf hiefür Versuche welche zugleic h lehren wi e sich mit dem Drucke in den Arterien der Druck in den Venen in den P ul m on al ar t e r i e n i m linken V o r h o f e verhält wie sich d a s Volum der Lunge ä ndert etc Derartige Versuche sind bisher von anderer Seite nicht angestellt worden do ch bi n ich i m Besitze von exp erimentellen Erfahrungen die über d as Verhalten des B l ut st r o m s und der B l ut v e r t h e i l un g b ei Erwei t erung des A or t e nge b i e t e s einige Auskunft geb en Dieselb en beziehen sich auf die Wirkungsweise des A l k o h o l s und des C h l o r a l h y d r a t e s also auf zwei G i ft e durch welche wie sch on erw ä hnt die Erregbarkeit der vasomotorischen C entren herabgesetz t also der T onus der vasomotorischen Nerven ges chädigt und hi emit eine Erschla f fun g der Gef ä ssmuskulatur bewirkt wird Bei den die Wirkung des A l k o h o l s betre ff enden Versuchen wurd e nebst dem Arteriendrucke a u ch der Druck in den V e nen und im linken V o r h o f e der Messung unterz ogen w ä hrend b ei den Versuchen m i t C h l o r a l h y d r a t nebst dem Verhalten des Arteriendrucks nur noch der des Venen drucks b erücksichtigt wurde Die Versuche mit Alkohol ergab en dass mit dem Drucke in der Aor t a au ch der Druck in den Venen und i m linken V o r h of e sink t Es z eigt also der T hi e r v e r s uch die gleichen Druckänderungen wie sie der Modellversuch uns kennen lehrt Bemerkenswert ist b ei diesem Versuche dass der Dr uck im linken V o r h of e resp e ctive in d en Lungenvenen verhältnismässig mehr sinkt al s der Druck in den Körp er venen d i in der Ve r w j ugul a r i s Aus diese m relat iv t i e f e r n Ab sinken des Drucks i m linken V o r h o f e ist zunächst zu erschliessen dass der Druck in der P ulmonalarterie keines falls eine Steigerung weit eher eine Senk ung erfahren dürft e denn dieses Sinken bedeutet j a eine Verminderung des Widerstandes gegen den Abfluss des Blutes aus der P ulmonalarterie D es Wei t eren ergibt sich hi eraus dass d ie L u ng e n c ap il l ar e n nicht unter hohem Drucke also auch nicht prall gefüllt se i n können dass dem nach die Lunge weder s t a r r noch g e s c h w e l l t sein kann dass sie i m G e g e nt h e i l e dehnbarer und kleiner geworden sein muss D a s Sinken des Drucks in der P ulmonalarterie sowie die Verklein eru n g der Lunge sind aber auch Erscheinungen die der M o dellversuch unte r gleichen Bedingungen d e m o ns t r i r t Die U e b e r e i n st i mmung zwischen diesem u n d d em T hi e r ve r s u c h e ist also im Grossen und Ganzen eine vollkommene Wenn wir nun die Frage i n Erwägung ziehen wie sich nach d e m der wie m an annehmen darf in erste r d e m eb en erwähnten Eingrif fe Reihe die Muskulatur der U nt e r l e ib s g e f ä s s e in ihrem T onus be einträchtig t und eine Erweiterung des b etre f fenden Strombettes bedingt die Blut , , . , , , , . , , . , , , , , . , , . , . , . , , , , . , . . ‘ , , , . , , , , . , , , . . , , , , , , IV . Ue b e r d en ve r t e n W i d e r st a n d m i nd e r in d er ar t e r i e ll e n S t r o m b ahn 85 . ändert so dürfen wir uns zunächst vorstellen dass d ieses Gebiet reichlic h er mit Blut gefüllt wird als vorher Zu dieser Vorstellung berechtigt nicht die T h at s a ch e dass der Ar teriendruck gesunken ist de nn aus dieser e r fli e s st nur dass d as Blut den linken Ventrik el unter erheblich geringere m Widerst ä nde verlässt sondern die T h at s a ch e dass auch der Druck im linken V or h o f e sinkt de nn dieses Sinken bedeutet j a dass der linke Ventrikel dem linken V or h o f e grössere Blutmengen entnimmt und dieselben in die Ao r ta wirft Man wird selbstverständlich die Menge des Blu t es mit dem der linke Ventrikel d as Arteriens y stem füllt um so höher anschlagen müssen j e m ehr im Vergleiche zum Arteriendruck der Druck in dem linken V o r h of e sinkt Sinkt aber nur d er Druck in den A r terien ohn e dass gleichzeitig de r D uck im linken V o r ho f e sinkt dann muss m an sich vorstellen ist di e Blutme n ge die der linke Ventrikel in die Ar t eri en beförder t nicht vermehrt sondern sie d ur chfli e s st nur u nter geringerem Drucke die dehnb arer gewordenen Gefässe Die reichliche r e Blutmenge die den linken Ventrikel verlässt wir d wie m an sich weiters vor stellen darf zum grösseren Theile j ene G efäss ge biete füllen deren De hnb arke it am grössten geworden ist also wie erwähnt wahr scheinlich diese der U nt e r l e i b s or g a ne zum g e r i ng e r n Theile j ene deren Dehnbarkeit nach den früheren Auseinandersetzungen gewisse G r enzen nicht überschreiten kann In dem Ma as se al s die Dehnbarkeit der Gef ä sse der U nt e r l e ib s or g an e gewachsen ist wird selbstverständlich die Blutfüllung derselb en zunehmen und die der anderen abnehmen ; j a es kann dazu kommen dass le tztere sogar mehr o der weni ger blutleer werden E ntspre chend der Füllung der verschiedenen A r t e r i e nge bi e t e werden auch die versc hi edenen O ap i l l a r ge bi e t e verschieden gefüllt sein d i die der Muskeln der Haut der Kno chen d es O e nt r al n e r ve nsy st e m s e t c weniger al s die der U nt e r l e i b sor g an e Da wie der Versuch ferner lehrt der Druck i n den Venen nahe dem re chten V o r h o f e absinkt so darf m an im Allgemeinen schliessen dass die grossen V e ne n st ämm e we niger Blut enthalten es ist aber denkbar dass der Stamm der P fortader und die Wurzeln derselb en verhältnismässig stärker mit Blu t gefüll t sind als die ob ere n Hohlvenen und die untere l etztere au f der Strecke wenigstens vor der Einmünd ung der Ve na p or t a e Aus dem U m s t an d e dass der Venendruck wie der Versuch lehrt nur in geringerem Grade ab sinkt also die Vene nfüllung noch eine ver h äl t ni s m ä ssi g grosse ist und dass wi e schon erwähnt der linke Ventrikel grössere Blutmengen i n das A or t e n s y st e m b efördert darf man die all g emeine Vorstellung ableiten dass die F ü llung des sogenannten grossen Kreislaufs im Grossen und Ganzen eine reichliche sein wird Auf Kosten d ieser vermehrten Füllung des grossen Kreislaufs muss die Füllung des kleinen Kreislaufs abnehmen Diese Abnahme wird wie man sich weiters ver t h e i l un g , , . , , , , , , , . , , , , . '‘ r , , , , , . , , , , , , , , , , . , , . , , , , . . . , . , , , , , , , , . , , , , , , , , , . , . , II Ab sch n i tt 86 . . vorstellen darf nahe dem linken V or h o f e d i in den Lungenvenen und L un g e n c ap i l l ar e n verhältnism ä ssig am grö ssten sein denn hier überwiegt wi e dire ct aus dem Versuche hervorgeht der Abfluss des Blutes in den linken Vorhof den Zufluss zu denselben Um es kurz zu wiederholen es wird das G e f ä s s ge b i e t der Lungen und das wenig dehnb are G e f ä s s ge bi e t des sogenannten grossen Kreislaufs weniger gefüllt sein als d a s mehr dehnb are Gebiet des l e t z t e r n Ehe wir die Frage d i s c ut i r e n wie sich die Geschwindigkeit des Blut stromes in diesem Falle verhält wollen wir in Betracht ziehen in welcher Weise sich hier der N ut z e f f e ct der Arb eit des linken Ventrikels gestaltet hab en dürfte D a s Sinken des Arteriendrucks allein würde darauf schliessen lassen dass er vermindert wurde wenn man aber die T h at s a ch e dass der Druck im linken V or h o f e sinkt mit in Erwägung zieht so muss m a n zu der g e ge nth e i l i g e n Vorstellung gelangen dass der N ut z e f f e ct keinesfalls vermindert sondern eher vergrössert ist Eine wirkliche Vergrö sserung wird m a n selbstve r ständlich d a ann ehmen dü rfen wo der Vers u ch lehrt dass der Druck im linken V o r h o f e verhältnis mässig mehr sinkt als in d er Aorta denn das deutet j a darauf hin dass die vom Ven t rikel aus dem lin ken V o r h of e geschöpfte und in die Aorta b eförderte Blutmenge in höherem Grade anwächst als der Druck in letzterer sinkt Dieser gesteigerte N ut z e ff e ct muss zu der Vors t ellung führen dass der leb ende Ventrikel wenn er unter ge ringerem Widerst ä nde also unter geringerer Sp annung seines Inhalts arbeitet sich auch vollständiger c o nt r ahi r t Diese Vorstellung kann uns nicht fre m d erscheinen wenn wir b e denken dass wir am Kaut s ch ukh e r z e n des Mo dells das Gleiche fande n Die Erklärung hiefür liegt auf der Hand Wir brauchen nur anzunehmen dass der linke Ventrikel selbst wenn er unter normalem Widerst ä nde d i unter einer Sp annung arbeitet die wir als normal bezeichnen sich doch nicht ganz vollständig c ontr ahi r t d h in geringem Grade i ns uf fi ci e nt ist und dass die vollständige S uf fi ci e nz desselben erst bei einer Sp annung seines I nh alts eintritt die geringer ist als j ene die wir als die normale aufzufassen gewöhnt sind Diese Schlussfolgerung hat allerdings wie ich b esonders be t onen muss eine Lücke E s ist n ä hml i ch sehr gut möglich dass nicht so sehr die verminderte Sp ann ung als der A l k o h o l selbst diese Steigerung des N ut z e f f e ct s hervorgerufen hat Es wäre j a denkbar dass der A l k o h o l die C o nt r a ct i onsf ä hi gk e i t des Herzens im günstige n Sinne be einfluss t Keines falls das lässt sich mit Bestimmtheit behaupten schädigt soweit sich a us dem T hi e r ve r such e b e u r t h e i l e n lässt d er Alkohol die Herzmuskulatur I ch habe der Ausführ u ng dieser T h at s a ch e grössere Beachtung g e weil diesel be i nso f e r ne von emine n t praktische r Bedeutung ist wi dmet als sie un s einen Ein blick in die günstige therap eutische Wirkung de s A l k o h o l s gewährt , , . . , , , . , , . , , , . , , , , , , . , , , , , , , . , , , , . , , . . , , , , . . , , . . , , , . , . , , , . , . , , , , , . , . IV Ue b e r . d en ver m i nder W id e r st a n d t en in d er ar t e r i e ll e n S t r o m b ah n 87 . Mit dieser günstigen Wirkung des Alkohols darf man die d e l e t ä r e Wirkung dessel ben auf die Herzmuskulatur die b ekanntlich nach längerem Mi ssb r ä u ch e von Alkohol beim Menschen zu beobachten und anatomisch zu co n st at i r e n ist nicht verwechseln Wenn nun wie man au s dem T hi e r ve r s uch e schliessen darf der N ut ze ff e c t der Arbeit des linken Ventrikels erhöht ist so ist au c h die Vorstellung gestattet dass die Geschwindigkeit des G e s ammt bl ut str o m s in der ganzen S t re cke von der Aorta bis zum linken V o r h o f e eine grössere ist denn die Druckdi f f er enz zwischen d em linken Ventrikel und dem linken V or ho f e ist j a trotz der Ern iedrig ung des Arteri endrucks eine grössere ge worden Die B eschleun i gung des G e s am mtbl ut s t r om s hat man sich aber nic ht als eine vollständig gleichmässige vor zustellen D as Verhalten der Drücke in den verschied enen G e f ä s s g e b i e t e n gibt viel meh r Anlass zu der Vorstellung dass die Stromgeschwindigkeit in der B ahn des grossen Kreislaufs verhältnismässig geringer sein dürfte als in der Bahn d es kleinen Ob j ede Verminderung des Widerstandes in der B ahn des arteriellen Kreislaufs ausser von der Ernie drigu ng des arteriellen Blutdrucks von den gleichen A e n d e r un g e n der Drü cke in den übrigen G e f ä s s g e b i e t e n sowie von d e n g leichen A e n d e r ung e n der B l ut v e r th e il ung und des Blut stroms b egleitet wird wie sie nach A l k o h o l eintreten lässt sich deshalb nicht mit Besti m m theit aussagen weil in den bezüglichen Versu chen z u meist nur der Druck in der Aorta gemessen wurde Nu r vom C hl o r a l h y d r a t d a s wie schon erw ä hnt die Erregbar k e i t der vasomotorischen C entra herabsetzt und also den Arteriendruck wesentlich erniedrigt ist noch bekannt dass mit diesem Sinken auch ein Sinken des Venendrucks einhergeht O b ab er auch der Druck im linken V o r h of e sinkt ist bis j etzt durc h den d i r e c t e n Versuch nicht nur nicht erwiesen es ist sogar wahrscheinlich dass derselbe nicht sinken vielmehr eher steigen dürfte D enn d a s C h l o r a l h y d r a t ist nicht bloss ein Gift für die G e f ä ssn e r v e n ce nt r e n des Rückenmarks sondern auch ein Herzgift grössere Dosen t ö d t e n selbst d as Herz und so ist zu v e r m ut h e n dass d e r linke Ve ntrikel trotzdem die Sp a nnung seiner Wand durch Ernie drigun g des Arteriendrucks abnimmt nicht an C ont r acti on s f ähi gk e i t zunim mt sondern abnimmt Eine solche Abnahme würde nicht ein Sinken s ondern ein Steigen des Dru cks im linken V o r h o f e zur Folge haben Für den Fal l ab er d as die Erweiterung des arteriellen Strombettes sich mit einer ver min d erten C o nt r a cti on s f ä hi gk e i t des linken Ventrikels c om b i ni r t und nun der Druck in der Aorta und in den Körp ervenen m ut hm a s s l i c h auch in der P ulmonalarterie sinkt dagegen im linken V or h o f e steigt würde d i e B l ut v e r t h e i l ung und der Bluts t rom sich nach C h l o r a l h y d r a t ni cht in glei cher Weise ändern wie nach A l k o h o l D as Gebiet der U nt e r l e i b s g e f ä s s e vorausgesetzt dass deren D ehn , , , . , , , , , . . , , . , , , , , , . , , , , , , . , , , , . , , , , , , , . , . , , , , , , . , II A bs ch ni tt 88 . b ar k e i t m . grö ssten geworden ist würde wohl auch die relativ Blutmenge enthalten aber nicht soviel wie früher weil der linke V ni cht aus dem l i nk e a o r h o f e mehr sondern weniger Blut s Das Gebiet der wenig de hnbaren Gef ä sse würde aber hier ebenso gefüllt werden wie dort dagegen würd e d i e Füllung der L ung e ng um j enen B l ut ant h e i l grösser werden den der a r b e i t sunt ü c hti g e r e Ventrikel aus dem linken V or h o f e weniger schöpft Die Geschwindigkeit des G e s a m mtbl ut st r om e s würde hier s verständlich eine geringere werden entspre chend d er geringeren D di f fere n z zwischen linkem Ventrikel und linkem Dass nach D ur c hs chne i d un g des H al s m a r k s und der N n s p l a ncl zi Arteriendruck sinkt und weshalb er sinkt ist schon besp rochen Es fehlen aber T hi e r ve r s uch e die übe r das gleichzeitige V des Drucks in den übrigen G e f ä ss ge bi e t e n Aufschluss geben Wir u ns d emnach die Vo r stellungen üb er die hier eintreten d en A e n d der Drücke der B l ut ve r t h e il un g und des Blutstromes aus j enen T h at s a dh e n c on s t r u i r e n d i e wir durch den Mo dellversuch und die eben T hi e r v e r s u c h e kennen gelernt haben Auf Grund dessen leuchtet o hn e w e i t e r s ein d ass auch hier j e d e rif al l s die Blutfülle des Gebietes der weniger ausdehnbaren Gefässe auf Kosten der reichlicheren Füllung der sta r k ausdehnbaren und infolge desse naus gedehnten Gefässe der U nt e r l e i b s o r g a n e geringer ausfallen wird Hiefür b esitzen wir übrigens auch im T hi e r e xp e r i m e n t e eine b estimmte Stütze denn d ieses lehrt dass nach S pl an chni c u s d ur ch s ch n e id ung d s Volum der a unteren Extremitä t en kleiner wird und dass die Retina augenscheinlich blass also blutle er w ird Diese V o l umv e r kl e i n e r ung der unteren E xt r e mi täten ist unstreitig der Ausdru ck der vermi n derten Blutfüllu ng der Haut und Mu sk e l g e f ä s s e sowie die blasse bl utleere Retina darauf hinweist dass in gleic h er Weise d e r B l ut i nh al t der H i r ng e f ä s s e ein geringerer wurde a , , , , , , . , . , , . , , . , . , , , , . , , . W e nn au ch d ie v or h e r g e h e n d e n B e t r a cht ung e n s i ch nur a uf V e r mut h ung cn s t ü tz e n s o g l a u b e i c h s i e d e sh a lb n i c ht u nt e r l s e n z u s o ll e n w e i l d i es e V e r m u t h u n g e n d u r ch a us n i cht v öll ig a us d e r L u ft g e gr i ffe n i n d so nd e r n e i ne w i r k l i c h e e xp e r i me n t e ll e B as i s h a b e n w e i l fe r n e r d i e Fä ll e w o d i e E r s cl r l a f f ung d r G e fä ssm us k u l a t ur s i ch m i t e i ne r S ch w ä ch e d e s l i nk e n V e n t r ik e l s c om b ini r t k l i ni s c h e n E r s o w e i t m a n a us d e r f a h r u n g s c hl i e s se n d ar f i m L e b e n v o r k o mm e n dü r ft e n D i e E r ö r t e r un g d i e s e r Fä ll e g e h ö r t i n d as C a p i t e l d e s p a th o l o g i sch e n Kr e i sl aufs u n d i c h w e r d e an O t u nd S t e ll e a uf d i e s e lb e n z ur ü c kk o mm e n H i e r w i ll i ch n u r e r w äh n e n d ass d i e e xp e r i m e nt e ll e B as i s f ü r d i e V e r mut h uu g d ass d e r e nt s p a n n t e V e n tr ik e l s e i ne C o nt r a ct i o ns f ä h i g k e i t e i n b ü se n k a nn i n V e r su ch e n b e st e ht d i e l e h e n d ass b e i L ö sun g d e r A or t e n c omp r e ssi on mi t d e m S i n k e n d e s v o r h e r e r höht e n A or t e n d r u c k s d e r D r uc k i m l i nk e n V or h o f e n i cht i m me r s i nk t w i e z u v e r m u t h e n w ä r e s o n d e r n m an ch m a l s t e ig t D i e s e s S t e i g e n k ann n u r so e r k l ä r t w e r d e n d ass m a n a nni m m t d e r g e s p ann t e V e n t r ik e l w e r d e i ns uf fi c i e nt w e n n er p lötzl i c h e r schl afft Man si e ht d ass h i e r E n tsp annun g un d V e r mi nd e r un g d e r C o n t a c t i o n s f ä h i g k e i t d e s l i n k e n V e n t r i k e l m i t e i n a n d e r H a nd i n H a n d g e h e n d as und G l e i ch e k ö nnt e g an z g ut b e i C hl o r a lh y d r a t d e r Fa ll s e i n as , s , , e , , , . r , , . s , , r , , , . , , , , . , r , . II Ab sch n i tt 90 . . der linke Ventrikel seine alte C o nt r a cti o ns f ähi gk e i t und staut sich d as Blut in den Lungenvenen und L un ge n c apil l ar e n dann kann wieder die Lunge wegen d e r s i ch nun entwickelnden L u n g e n s c h w e ll u n g und L u n g e n s t a r r h e i t ihre A t h mu ngs f ä hi gk e i t zum Theile einbüssen und es kann auf die se Weise auch zur D y s p n o e kom m en allerdings zu eine r andern Form al s der vorher erwähnten Die D y s p n o e kann also als zweites k r a n k h a ft e s S y m p t o m d i e hochgradige Verminderung des Widerstandes im A o r t e ng e bi e t e begleiten ein Grund mehr also für die Meinun g dass die b ezüglichen Kreislauf zustände und T hi e r v e r s u ch e ni cht als ph y siologische s e ns u s tr i ct i or i b e trachtet werden können Nur j ene Kr e i sl auf z ust än d e können al s rein ph y siologische b ezeichne t werden b ei denen die Verminderung des Widerstandes im A o r t e nge b i e t e nicht zu einer B l ut ve r t h e i l ung führt die Anlass zur Ausbildung der D y spnoe und Blutleere des G ehirns g e b e n kann , , ' . , , . , , . . , , . V U e b e r R e g ul a t i o n s A cco . mm o d a t i o ns un d C o m p e ns at i o ns e i nr i c l i t u ng e n i m p hy s i o l o g i s c h e n K r ei sl ä u e . f Als R e gul ati on s e i nr i cht un ge n des Kreislaufs mö chte ich vorschl agen diese zu bezeichnen welche ihrer N atur nach j enen zu vergleichen sind durch welche im Kreislaufmodelle die Fre q uenz und Stärke d er Ventrikel verkleinerung sowie die Weite der G e f ä s s r ö hr e n b estimmt w ird I m Modelle sind diese Re gul at i ons e i nr i cht un g e n verhältnismässig g r ob ganz anders im t h i e r i s ch e n wie im menschlichen Kr e i sl auf e Hier begegnen wir geradezu idealen Mechanismen die sich vornehmlich durch die Eigen s chaft der feinsten A b st uf un gs f ähi gk e i t auszeichnen D urch diese Einrich tungen ist die Fre quenz de s Herzschlages in mannigfachster Weise v ar i i r b ar u n d die Lichtung der Gefässe kann ebenso in v e r s chi e d e n f a c h s t e r Weise v ar ii r t werden Der Zweck und die Function dieser Re gul at i o ns e i nr i cht unge n ist ganz o f fenbar ein mechanischer Die N atur und das innere Getriebe diese r Einricht ung näher kenne n zu lernen gehört zu den interessantesten A uf ä gaben der ferneren P h y siologie und An atomie Vorläufig können wir die selb en nur ganz allgemein als p h y siologische Re gul at i on s app ar at e b ezeichnen Wir kön n en dreierlei R e gul ati ons e i n r i cht unge n annehmen solche n ä h ml i ch die die Fre que nz des Herzschlages solche d i e den s y stolischen und diastolischen V ol um w e ch s e l des Herzens und solche endlich welch e das Lum en der Gefässe r e g ul i r e n Die regulatorisc h en Einrichtungen durch welche die Action de s Herzens beschleunigt oder verla ngsamt wird l iegen um mich eines ganz allgemeinen Ausdrucks zu bedienen i n nervösen mit dem Herz , . , , . , . . . , " . . , , , , , , . , , , V U eb e r . Re g u l a t i on s A c c o mm o d at i on s C o m p e nsat i ons e i nr i c h t u n g e n und - . 01 L muskel verknüp f ten Apparaten über welche ich schon früher einige all gemeine Bemerkungen vorgebracht hab e D iese App arate stehen w i e ich eb enfalls schon früher auseinander ge setzt mi t d e n verlangsamenden und b eschleunigenden H e r z n e r v e n deren Ursprünge im C e nt r ä l n e r ve ns y s t e m e wurzeln i m Z us amm e nh ang e und d e r Rhythmus des H e rzens kann auf A nregung d i eser Nerven in versch i eden f a ch st e r W e ise v ar ii r t werden Die T h äti gk e i t dieser im Herz e n liegenden regulatorischen Apparate wird aber nicht bloss durch die H e r z ne r v e n b eeinflusst sie u nterliegt auch Einflüssen die an O r t und Stelle d i i m Herzen selbst dieselb en treffen So kan n die verschiedene B l utb es ch af f e nh e it die verschiedene Sp annun g der Wand den Rh y thmus eine s Herz ens änd ern dessen Nerven durch schnitten sind die also nicht mehr vom C e nt r al ne r ve ns yst e m e aus dem selben beschleunigende o der verlangsamende Impulse zuführen können In diese n ervö sen die m i t der Herzmuskulatur verknü pft sind verlegen w i r au ch d e n Grund für die Automatie der Herzbewegung d h wir stellen un s vor d ass in densel b en s ich unabhängi g von d e n Herz nerve n Impulse entwickeln welche d ie Rh ythmik des Herzens erhalten Zu dieser Vorstellung bere chtigt uns die Erfahrung dass d as von seinen Nerven befreite Herz f ortfähr t sich z u c ont r ahi r e n Die Fähigkeit der Automatie b esitzt nicht nur d a s Herz als Ganzes sondern auch die einzelnen The i le des Herzens Die Vo r höfe sowohl als die Vent rikel schlagen von einander abgetrennt noch mehr weniger lange rhy thm i sch fort Nicht alle H er z ab s ch ni t t e b esitzen übrigens die Fähigke it sic h automatisch rh y thmisch z u c o nt r ah i r e n in gleichem Grade Die Ven t r i k e l s p i t z e ist weniger automatisch befäh i gt als die V e nt r i k e l basi s u n d die Vorhöfe Die Verlangsamung und die Beschleuni g ung der Herzschläge ver u rsachen W i e d i es früher auseinandergesetzt wurde eine ganz allgemein e A e n d e r un g der B l ut v e r t h e i l ung und zwar derart dass entweder die Arte r ien gebie t e auf Kosten der V e n e ng e bi e t e stärker gefüllt werden o der um geke hrt Durch die Beschleunigung des Herzschlages wird wie ich hie r wiederholen will die Geschwindigkeit des G e s a mmt bl ut st r o m e s erhöht durch V erlangsamung der Herzschläge wird dieselbe herabgesetzt , . , , , , . , , . , . . , , , . ‘ , , . . , , , . , , . , . . , . . , , , . , , , . pr e ch e ni ch t v o n d e n H e r z g ang li e n w e i l e s d u r ch a us n i ch t au sge m a ch t i st d ass g e r a d e d i e s e d i e m o t o r i s ch e F u n c t i o n d e s H e r z e ns v e r m i t t e l n E he d i e U n t e r sse r s u chu n si c h e i n e r a ll g e m e i ne n hi b g hl h l ch e s f ür b e r üb e r e a e sc s a i s o s e n i t t e g A u s d r uc k s w e i s e z u b e d i e n e n E i n e b e s t i mm t e A us d r u ck s w e i se a l s o e i n e b e s ti m m t e B e Z e i c h n u n g v e r l o ck t l e i c h t z u d e r M e i n un g d ass d i e Vo r st e ll ung d i e i h r z u G r und e li e g t W e i t g e fä h r li c h e r n oc h i s t e s w e nn man d e r ar t i g e n i c h t ang e z w e i fe l t w e r d e n d ü r fe V or st e ll u ng e n d i e ma n h ä ufi g ni ch t a l s H y p ot h e se n son d e r n al s T hat sa ch e n b e tr a ch t e t D e nn so e r r i c h t e t m an a l s fe s t e n A u sg a n g s p un k t f ü r w e i t e r e U n t e r s u c h u ng e n b e n ü t z t w ä hr e nd j a u m g e k e h r t d i e w o d i e T h at sa ch e au f d e r H y p o t h e se r uh t ei n G e bä u d e H y p ot h e s e s i ch a u f G r un d d e r T h at sach e n a ufb au e n s o ll I ch - S , . , , , , . , . , , , , , , . , , . II 92 . A b s ch ni t t . Ausser diesen verhältnismässig am b esten bekannten Regulatoren d e r Schlagfolge des Herzens schei nt d a s Herz auch üb er Einrichtungen die d i e s y stolische V ol um v e r k l e i n e r ung und die d iastolische z u verfügen V o l um v e r gr ö ss e r ung zu begünstigen d i die schöpfende T hä t i gk e i t der V entrikel zu erhöhen i m Stande sind I ch hab e schon früher darauf hingewiesen dass die B e s chl e uni gu ngs die Herzschlagfre q uenz zu n erven des Herzens ausser ihrer Eigenschaft wahrscheinlich einen derart b egünstigenden Einfluss auf die e rh öhen Dieser letztere Einfluss ist im T hi e r v e r su ch e H e r z c o nt r a ct i on b esitzen wie aus dem früher Mi t g e t h e i l t e n d eshalb schwer zu c on st at i r e n weil die Beschleunigung des Herzschlages an und für sich j a in gleicher e rhellt W eise wirke n muss wie die verstärkte T hä t i gk e i t der Ventrikel Der T hi e r v e r su ch würde über diese Frage nur dann eine sic h ere Auskunft geb en können wenn es gelänge diej en i gen Fasern die die H e r z ac ti o n d i ohne gleichzeiti ge Erregung der eigentlich b e b egünst i gen i s ol i r t s chl e uni e n d e n Fasern zu reizen g Für die Annahme dass d a s Herz derartige die Arbeitsfähigkeit b e ü sprechen directe ex e r i n s t i e n d e regulatorische Einrichtungen besitze p g g m e nt e l l e Erfahrungen üb er die W i rkung b estimmt e r Herzgifte un d zwar d e r D i g i t a l i s u n d des S t r o p h a n t u s D er T hi e r v e r su ch gewährt nä h ml i ch ziemlich sichere A nhaltspunkte d afür dass diese beiden Herzgifte ohne dass dieselben d i e H e r z a ct i on beschleunigen j a sogar während sie dieselbe verlangsamen den Druck in d e n beiden Arteriens y stemen erhöhen und zugleich in b eiden Venens y stemen h erabsetzen Für die Digitalis wenigstens kann ich aus e i genen Erfahrungen m i t Bestimmtheit aussagen dass mit de in Ste i gen des Aortendrucks der Druck im linken V o r h of e sinkt Auch der Venendruck zeigt hier ö fters w enn auch nicht immer ein deutliche s Sinken ab er der Druck in der P ulmonalarterie soll versc hiedenen Angab en gemäss nicht steigen Nach der früheren Auseinandersetzung würde aus der T h at sa c he d ass m i t dem Steigen des Arteriendrucks der Druck in dem linken V o r h o f e sinkt sich die D e utung ableiten lassen dass vorzugsweise d i e Arb eit resp ect i ve die schöpfende T h ä ti gk e i t des linken Ventrikels durch D i g i t a l i s erhöht wird Es lässt sich aber annehmen dass wie der linke auch der rechte Ventrikel durch Digit alis günstig beeinflusst wird Man darf sich in dieser Meinung nicht dadurch b eirren lassen dass man im Versuche d e n Druck in der P ulmonalarterie sinken sieht man muss sic h dabei nur d aran erinnern dass der sinkende Druck i m linken V or ho f e j a den Wider s tan d i n der Strombahn der P ulmonalarterie herabsetzt Der re chte Ven t r i k e l kann sehr gut grö ssere Blutmengen in die G efässe der L ungen b efördern ohne dass der Druck in der P ulmonalarterie anzusteigen braucht j a er muss sogar dieselben b efördern wenn der hohe Druck in der Aorta , . , . . , , , . , , , . , , , , , . . . , , , , . , , , , . , , . , , . , , , , . , . , , , . , , , II 94 A . b sch ni t t . b ewirkten Begünstigung der Herzarbeit in einer Beschleunigung d e s G e s a mmt b l ut s tr om e s b esteht b raucht nicht weiter auseinandergesetzt zu werden Es scheint dass die T h äti gk e i t des Herzens auch in umgekehrter W eise b eeinflusst wer d en kann un d zwar ist es der Vagus dem man eine derartige die H e r z t h ä t i gk e i t herabsetzende Fähigkeit zuschreibt Doch sind d i e vorhandenen T hat s a ch e n nicht ausreichend genug um auf Grund d erselben sich in weitere Erörterungen einlassen zu können Ungleich mehr sind wir über j ene Einrichtungen o r i e nt i r t durch welche das Lumen der Gef ä sse und zwar das der Arterien ver ä ndert d i bald verengert und bald erweitert wird Die selben sind schon früher in den C api t e l n die von der Vermehrung u n d Verminderung des Widerstandes in dem A o r t e n e b i e t e handeln des g N ä heren b espro chen worden I ch will nur hier übersichtlich erw ähnen dass durch diese r e gul at or i s chen Einrichtungen in directer Weise eine A e nd e r u ng der B l ut v e r t h e i l ung in j ener G e f ä s sb ahn bewirkt wird die mi t der Aorta beginnt und mit den K örp ernerven endigt Ausser dieser d i r e ct e n Wirkung der Verengerung und Erw eiterung der Gef ä sse hab en wir no ch indirecte Wirkungen kennen gelernt die darauf zurückgeführt werden könnten dass mit der A e n d e r ung des Wider in der arteriellen Stromb ahn sich auch die Arbeit der b eiden s tandes V entrikel ä n dert respe ctive ä ndern kann Wir konnten aus den diesb ezüglichen Erscheinung en im Thier v ersuche und an der Hand des Modellversuches die Vorstellung ableiten dass mit der Verengerung und Erweiterung d er Ge f ä sse des Kö r p e r g e bi e t e s n icht nur eine A e n d e r un g der B l ut v e r t h e il ung im sogenannten grossen Kreisl ä ufe einhergeht sondern dass sich an dieselbe auch eine allgemei ne A e n d e r ung der B l ut v e r t h e il ung im G e s am mtk r e i sl auf e anschliessen kann Mit dem Namen A c c o m m o d a t i o n s e i n r i c h t u n g e n mö chte i ch j ene b ezeichnen die das Herz und die Gef ä sse b efä higen sich den verschiedenen F ü l l un g s und Druckänderungen anzupassen Diese Ei nrichtungen sind wohl ihrer Function nach auch mechanische ; sie e xi s ti r e n aber nicht in dem aus anorganischen Stoffen c on s t r ui r t e n Kreislaufmodelle so ndern sie sind den organischen Substanzen eigen t hü m l i ch aus denen der t h i e r i s ch e Kreislauf besteht Wi r haben solche Einrichtungen schon früher kennen gelernt nur h ab en wir dieselben ni cht unter der Bezeichnung A c c o m m o d a t i o n s e i n r i c h t u n g vorgeführt Wenn die Herzwand in hohe Spannung ge r ä t h haben wir erfahren so kann sie überdehnt werden und es kann infolge dieser U e b e r d e hnung zu einer i n su f fi ci e n t e n H e r z cont r a c t i o n kommen also zu e i nem Zusta nde in d en auch der anorganische Ve ntrikel des Modells g e r ä t h Durch gewisse p h ant us ‘ , . , , , , . , . , , . , . . , ' , . , , . , , ‘ . , , ‘ , . , , . , . , , . , , , , , . V Ue b e r . Re g ul at i ons A ccom m o d a t i ons und C o m p e ns a t i ons e i n r i cht u ng e n 95 . kann wie gezeigt wurde der Eintritt dieser Ins uf fi ci e nz n icht n ur aufgehalten es kann sogar die C o nt r a ct i o n s f ä h i gk e i t des Herzens b e i vermehrter Sp annung seines I nhalts vergrössert werden I m me c h ani Sinne hab en wir diese vermehrte C o nt r a c t i on sf ähi gk e i t als einen s chen Z u wachs der Mu sk e l e l a s t i ci t ät aufgefasst der sich währ e nd der verm e hrten Sp a nnung des Herzmuskels entwickelt Wir haben auch erfahren dass solcher E l a sti ci t ät s z uw a ch s die vermehrte Spannung b egleiten kann e in denn es kommt vor o hne dass dire cte N e r v e n e i nfl ü s s e ins Spiel kommen d ass während der C omp ression der Bauchaorta u nter hohem Arteriendrucke der Druck im linken V o r h o f e sinkt was nach früheren Auseinander eine vermehrte C o nt r a ct i o ns f ähigk e i t des linken Ventrikels s etzungen b edeutet Man kann nun lei cht einwenden dass d as was ich als A c c o mm o d at i ons e i nr i c ht ung bezeichne i m Wesentlichen identisch ist mit j ener die i c h kurz zuvor als j ene Art von Re g ul at i o n se i nr i c ht ung bezeichnet hab e d urch welche die H e r z c ont r ac t i o n b egünstigt wird Gegen diesen Einwand habe ich zu erwidern da ss der eigentliche Sinn der Accommodation nicht darin zu suchen ist dass d e r Herzm uskel g ü n s t i g e r arbeitet s owo hl sondern dass er unter hoher Sp annung nicht u n g ü n s t i g arb eitet Nicht die günstigere Herzarbeit allein also bezeichne ich als Accommodation An die eben s ondern d i e gü n stigere Herzarbeit t r o t z hoher Sp annung besprochene Accommodation die ich als phy siologische bezeichnen möchte k ann sich eine anatomis che anschliessen d h wenn der Herzmuskel g e n ö t hi gt ist längere Zeit unter hoher Sp annung seines I nhalts z u arbeite n I ch nenne diese H y p ertrophie nicht wie bisher üblich s o h yp e r t r o p h i r t er sondern A c c o m m o d a t i o n s h y p e r t r O p h i e weil ich C o mp e n s a ti o n s wie sich sp äter zeigen wird mit dem Namen C o m p e n s a t i o n s v o r g a n g e twas ganz Anderes b ezeichne Nicht allen Herzen dürfte diese A c c om o d at i on sf ä hi gk e i t in gleichem G rade zukommen Sie ist wohl wie anzu n ehmen ist b ei Herzen jüngerer Individuen grösser als bei solchen älterer auch mö gen ausser dem Alter andere B edingungen wie Geschle cht L ebensweise allgemeiner n och Ernäh rungszustand etc dieselb e wesentli ch beeinflussen Mit den auf der A c c omm o d at i onsf äh i gk e i t des Herzens beruhenden Erscheinungen darf man nicht diej enigen verwechseln die nur als Aus druck des allgemeinen Gesetzes zu gelten hab en dass Druck und Gegen dru ck immer gleich sind Erscheinungen also die mit den eben erwähnten ganz b estimmten E i g e nth ü ml i chk e i t e n der organischen H e r z s ub st anz nichts gemein haben Wenn das Herz unter höherem Wi d e r st a nd e seinen Inhalt unter höherem und umgekehrt wenn dasselbe unter geringerem Wi d e r s t and e s einen Inhalt unter nie drigem Drucke aus wirft und das e i n e m al also stärker d a s an d e r e m al schwächer arbeitet so hat dies mit einer A c c o mm o d ation nichts zu scha f f en denn ganz dasselb e ereignet sich auch im Modell N er ve ne i nfl ü s s e , , , . , . , , , , , . , , , , , . , , , . , . , , . , . , , , . , , , . , . , , , , , . . , , , , . , , , , , , II 96 A . b s ch nit t . versuche Im Modellversuche wird d agegen der Ventrikel bei höhere r Sp annung immer i n s uf fi ci e nt während das a c c o mm o d ati ons f ähi ge leb ende Herz trotz der hohen Sp annung seine S u f fi ci e n z bewahren kann Die Accommodation dürfte unter phy siologischen Verhäl tnissen wi e m an sich vorstellen darf bei j e der Drucksteigerung im A or t e ng e b i e t e in Anspruch genommen werden s o b ei Drucksteigerungen die infolge von Reizun g sensibler Nerven b ei ps y chischen Aufregunge n bei starker Muskel anstrengung entstehen I hre wichtigste Rolle scheint sie b ei der Muskel anstren gu ng zu spielen Wenn n äh ml i ch hier die Accommodation versagt und der gesteigerte Aortendruck den linken Ventrikel insufficient macht wenn demzufolge der Druck im linken V o r h o f e steigt die L ung e n cap il l a r e n unte r hohem Drucke gesetzt werden und die L unge ihre A t h m ungs f ähi gk e i t zum Theile einbüsst so sind hiemit wie schon erwähnt d i e Bedingun gen z ur D y spno e gegeben Die mangelhafte A t hmung ist ab er zur Zeit der Muskel arbeit für den Körp er weit schädlicher als zur Z eit der Ruhe weil der Körp e r hier ein grösseres S au e r s t ofl b e d ü r f ni s h at dem nicht in ausreichender Weise entsprochen werden kann Solange der Arteriendruck gewi s se Grenzen nicht überschreitet b raucht die Accommodation nich t in Anspruch genommen zu werden ebensowenig bei sinkendem Arteriendrucke Wir b egegnen hier allerdings der Erscheinung ich erinnere an den A lk o hol v e r s uch dass mit sinkendem Drucke d i e Arb eit des linken Ventrikels sich günstige r gestaltet und m an könnte geneigt sein auch hier an Accommodations einrichtungen zu denken Der gleichen Erscheinung begegnen wir ab er auch am anorganis chen Ka ut s c h uk v e nt r i k e l d i sie ist zum Theile wenigstens rein mechanischer Natur und nicht bloss von der organischen Substanz des Herzmuskel s ab h ä n gig : Auch der Gef ässwand müssen wir auf Grund von exp erimentellen Erfahrungen die Eigenschaft zuschreiben sich ihrem Inhalte anzup assen Die A c c omm o d ati o ns e i nr i cht ung e n welche die Gefässwand hi e z u b efähigen stehen wie b eim Herzen unter dem E i nfl us s e der Nerven und zwar der sie scheinen aber auch eine selbständige T hät i gk e i t zu G e f ä s sn e r ve n b esitzen I ch habe auf S 3 3 Modellversuche vorgeführt aus denen ersichtlich wird dass wenn m an die Flüssigkeitsme n ge im Kreislaufmodelle vermeh r te Dr ü cke an w ac h se n Wenn m an die gle i chen Versuche am s ä mm t l i c h e Thiere anstellt d i d i e Blutmenge durch Transfusion von Blut oder ph y siologischer Ko chsalzlösung vermehrt d ann steigt der Druck in den Arterien u nd Venen nur solange als d i e Transfusion wä h rt Nach B e endigung derselben ab er b l eibt der Druck nicht höher wi e i m Modell versuche sondern e r sinkt wieder auf dasj enige Maass zurück d a s er vor der Transfusion ze i gte Man kann einem Thiere dopp elt soviel Blut als es gewöhnl i ch besitzt i n den Kreislauf einbringen ohne dass Arterien und . , . , , , , , , . . , , , , , . , ' , . , ‘ , . , , , , . , . . , . , , , . . , , , , . , . . , , . , , . , , , II 98 A . b s ch ni t t . di es auch anders ausdrücken darf dass die E l ast i ci t ät d er Gefässe in dem Ma a s s e zunahm als ihre Füllung sich verminderte D i ese A c c o mm od at i o n s f ä hi gk e i t der Gefässwand darf man wohl z um Theile we ni gstens mi t der E l ast i ci t ät der Gefässmuskulatur in Zusammen hang bringen D en eigentlichen A c c o mm o d at i o ns m e ch ani s mus müssen wir ab er ins C e nt r al n e r v e n s y st e m d i in die Ursprünge der vasomotorischen C entren verlegen Auf diese w irkt näh ml i ch die Blutleere der sie ernähren den Gef ässe als mächt i ger Reiz Die Folge hievon ist dass die Muskel ringe der Gef ässe sich a d ma x i m u m c o nt r ahi r e n Hiedurch wird der G e f ä ss r aum klein genug und die verminderte Blutmenge erfüllt nun unter gleichem Drucke wie früher die grösse r e d e n selben Nicht so energisch reizend wie die durch rasch e s Verbluten au s einer Arterie erzeugte acute Blutleere wirkt j ene Blutleere d i e man im Exp erimente durch langsames Bluten au s einer Vene hervorruft Denn während b ei rascher Verblutung sich nach einem Blutverluste von 3 % bis 4 % der Blutmenge noch immer der alte Druck herstellt bleibt nac h langsamer Verblutung wenn der Blutverlust nur 2 % der Blutmenge b e trägt der Blutdruck sehr niedrig Dieser Unterschi e d zwischen dem E f f e ct e einer raschen und langsamen Blutent ziehung beruht wohl darauf dass im ersteren Falle ein se h r starker Reiz a uf nervöse Apparate einwirkt deren Erregbarkeit wegen der kurzen D a uer der Blutle ere nicht wesentlich g e litten h at während im zweiten Falle ein schwacher Re iz di e Apparate die er erregen soll in dem Zustande steti g ab n ehmender Erregbarkeit vorfindet Wenn wir die Einrichtungen die ich früher als regul atorische b e zeichnet hab e eingehender prüfen so b egegnen wir häufig genug einem Zusammentre f f en von Erscheinungen welches wir insofern als einen C o m A us an a n sehen dürfen als demselben der Sinn eines e n s at i o ns v o r p g g g l e i c h e s innewohnt von dem bald die eine bald die andere dieser Er s ch e i nun e n b etroffen wird g I ch will diesen allgemeinen Gedanken durch ein Beispiel erläutern B ei Reizung der N n sp l a n cl m i c i wird wie das Exp eriment das früher b espro chen wurde lehrt der arterielle Blutdruck erhöht Dasselbe Exp erim ent lehrt weiter dass sowie der Druck in der Aorta steigt auch die P ulse langsamer werden Diese P ul s ve r l angs am ung lehrt ferner d a s Exp eriment ist dadurch hervorgerufen worden dass die Ursprü nge der N n v a g i im C e nt r al n e r v e nsy s t e m e gereizt werden Denn sie blei bt aus w enn m a n die Vagi durchschnitten hatte Frägt man nun welches der Grund sei der die V agus ur s p r ü nge e rr egt so erhält man zur Ant wort dass ders elb e in der Blutdrucksteigerung selbst liege Nach dem d urch die S pl an ch ni cu sr e i z ung b ewirkten Verschl ü sse der U nt e r l e i b s g e f ä s s e füllen sich wie man von früher weiss die Blutgefässe des O e nt r al ne r ve ns y st e m s unter hohem Drucke sehr stark an es wächst d a s Volum des Gehirns , . , . , . . . . , . , , . . , . , , . , , , , , , . , , , , , , , . . . , , , , , . , , . , , , . , . . , , , , . , , , V Re g ul a t i ons Ue b e r . A c comm o d a t i o ns und C om p e n sat i onse i nr i ch t u ng e n . 99 und des Rückenmarks und h i emit auch der Gehir n und Rückenmarks druck Dieser höhere Druck versetzt die V agusst ätt e in einen Zustand gesteigerter Erregbarkeit und die auf der Bahn des Vagus zum Herzen Mit a b s t r ö m e n d e n stärkeren Reize machen dasselbe langsamer schlagen der Verlangsamung der H e r z t h ät i gk e i t erni edrigt sich a ber sofort der Druck in den Arterien Die durch Verengerung der U nt e r l e i b s g e f ä s s e entstandene hohe Blut sp annung ist also durch den Gehirndruck wel chen d i eselbe erzeugte unter Vermittlung der P ul s v e r l angs amung in eine niedrigere verwandelt worden Der hohe Blutdruck wurde dadurch a u s g e g l i c h e n d i c o m p e n s i r t dass er zur Reizung der Vagus Veranlassun g g ab die ihrerseits den Blut d ruck erniedrigt A e hnl i ch e Einrichtungen d enen e in c om p e ns at or i s ch e r Sinn unter l i egt und die ich deshalb vorschlagen mö chte als C o m p e n s a t i o n s gibt es mannigfalt i ge e i n r i c h t u n g e n zu b ezeichnen Wir wollen zunächst von j enen sp r echen durch welche eine hohe B l ut s p annu ng herabgedrückt wird Dies kan n in zweifa cher Weise geschehen entw eder durch eine veränderte Action des Herzens o der d urch eine solche der Gefässe Eine hohe Spannu ng verwandelt s i ch in eine niedrige wenn der Herzrhy th mus sich verlangsamt Als Be i spiel hiefür hab e ich eben die comp e n s at or i s ch e Einrichtung erörtert der zufolge die hohe B l ut sp annung indem sie durch V e r mit t lung eines gleichzeitig ents t ehenden grösseren Hirndrucks die Vagus ursprünge in höhere T h ät i gk e i t versetzt gewissermassen sich selbst ein Ende b ereitet Diese Art der C omp ensati on sehen wir im Exp erimente nicht bloss wenn die p eripheren Enden der N n sp l a nc l m i c i gereizt werden wir sehen sie auch wenn rein me ch ani sche Hindernisse wie die C ompression der Brustaorta den Blutdruck erhöhen ; wir b eobachten ferner dass sie auch in Erscheinung tritt wenn der Blutdruck auf dem W ege des Re fl e xe s d i durch Reizung sensibler Nerven erhöht wird Des B esonderen bietet uns d as Studium der G e f ä s s gif t e Gelegenheit d iese Art von c om p e ns at o r i s ch e r Einrichtung ins L eben treten zu sehen Denn fast ausnahmslos sehen wir wie die durch toxische Reize entstehende Ste i geru ng des arteriellen Drucks mit einer P ul sve r l a ngs amung zusamm en f ällt Dies ist der Fall wenn die G e f ä ss n e r v e nc e nt r a d urch E r s ti c k un gsbl ut gereizt werden denn da beobachte t man zugle i ch mit der Steigerung de s arteriellen Drucks eine Verlan gsamung der P ulse durch V a gus r e i z un g Diese Vagus r e i z un g ist übrigens nicht bloss durch den erhöhten Gehirn druc k sondern auch toxisch bed i ngt denn d as E r st i ck ungsbl ut ist ein starker Reiz f ü r die V agu s c e nt r e n Ebenso wird der Herzschlag v e r l ang samt we nn d as Stry chnin den Blutdruck zum Steigen bringt . , . . , , . , . . , , . , , , , . , . , . , . , , , . , , . , , , , , , . , . . . , , . , . , , . , . II 1 00 A . b sch ni t t . Steigerung des arteriellen Blutdrucks und Vagusr e i z un g fallen also fast immer zusammen und wir d ürfen dieses Zusammen f allen insofern in als wir sagen können dass in diesen c omp e ns at o r i s c h e m Sinne deuten Fällen die Steigerung des arteriellen Blutdrucks viel grösser aus fi e l e wenn sie ni cht in i hrer Ausbildung durch die Verlangsamung des Herzschlages gehemmt würde Die hohe B l ut sp a nnung kann auch auf anderem Wege als dem der verlangsamten H e r z a ct i o n herabgesetzt w erden und zwar dadurch dass zugleich mit der Entstehung der hohen Sp annung sich V o i g ä ng e ent wickeln welche zur E r s chl afl ung der Gef ässmuskulatur und somit zur Gefässerweiterung führen Die allge m eine Vorstellung d i e wir uns bei dieser Art der C om p e n s at i on zu m achen hab en wäre die dass ent w eder die C ontraction in j enen Gef ässen beseitigt wird die zur hohen B l ut s p annung führte oder dass wä h rend i n dem einen G e f ä ssg e b i e t e die C ontraction fortbest eht in einem anderen Gebiete die Gefässe erschlaff en Der ganze Vorgang wäre also S chl e u s s e nv or r i cht unge n vergleichbar die automatisch in c o mp e nsi e r n d e r Weise f unct i oni r e n etwa so dass sich an b estimmten Stellen S c hl e us s e n öffnen wenn anders wo die Flut beträchtlich anschwillt od er umgekehrt Es schein t dass vorzüglich die sensible n Nerven mit App araten ver knüpft sind die eine solche c omp e ns at or i s ch e T h ät i gk e i t zu entfalten im Stande sind Hierauf deutet we nigstens die durch das Exp eriment erwiesene dass die Reizung sensibler Nerven vom Stamme gegen das T h at s a ch e C entrum also die centrale Reizung die Erregba r keit der G e f ä ss ne r ve n centren steigert und s o b estimmte Gefässe zur C ontraction bringt während zugleich die p eriphere R eiz ung derselben Nerven di rect zur Erweiterung der Gefässe in j ene m Bezirke führt in dem die Enden derselben wurzeln Wenn man diese beiden Vorgänge die i m Exp eri m ente i s ol i r t von einander getre nnt a uftreten mit einander verknüpft und eine solche im Verknüpf ung dürfte wohl wie wir o h ne w e i t e r s annehmen dürfen L eben stattfinden so erg i bt sich hieraus ein Bild das uns veranschaulicht wie eine hohe B l ut sp an n ung wenn sie durch Reizung sensibler Nerven erfolgt s chon bei ihrem Auftreten an ihrer vollen Entfaltung verhindert werden kann E i n sensibl er Nerv vor Allem ist es dem eine solche C o m p e ns at i o ns f ähi gk e i t unzwei f elhaft in ganz ausgezeichneter Weise z u k ö mmt u n d zwar einer der sensiblen Nerven des Herzens dem wegen dieser seiner Eigenschaft die Gefässmuskulatur in d e p r e s s or i s che r d i Weise zu b eeinflussen von seinen Entde ckern c o nt r ac t i o nh e mm e n d e r L u d w i g und E C y o n der Namen N e r v d e p r e s s o r beigelegt wurde I n dem bezüglichen Exp erimente über das i c h schon früher gesprochen b e wirkt die Reizung des c e nt r a l e n Endes dieses Nerven eine Herabsetzung des Blutdrucks und zwar wie ebenfalls schon erwähnt wurde dadurch dass die Reize die auf d em W e ge dieses Nerv e n zum C entrum g elangen , , , , . , , ' ’ , . , , , , , , , . , , , , . , , . , , , , . , , , , , , , , , , , , , , . , , , , . . , . . . , , , , , , , , II 1 02 . A b sc h ni t t . Die com p e n s i r e n d e n Vorgänge die einen niedrigen Druck zum Steigen bringen kö nnen spielen sich wie der wi e früher entweder im Herzen o der in den Gef ässen ab Die Erniedrigung des Blutdrucks kann n ä h ml i ch wie Versuche lehren eine beschleunigte H e r z a ct i on herbeiführen und diese kann wie leicht ersichtlich den Blutstrom beschleunigen und somit die A r t e r i e nf ül l u n g günstiger gestalten Wichtig sind di e sb s z ü gl i ch exp erimentelle Erfahrungen die lehren dass die Erregung sensibler Muskelnerven von einer B eschleunigung der H e r z a ct i o n begleitet wird Wir können in dieser Beschleunigung u m so m e hr einen co mp e ns at o r i s ch e n Vorgang erblicken als anderseits durch das Ex p e r im e nt erwiesen i st dass die Gefässe im c o nt r ahi r t e n Muskel sich e r weitern Eine solche Gef ässerweiterung könnte wenn gr osse Muskelgruppen auf einmal in T h ät i gk e i t g e r at h e n leicht zu einer Erniedrigung des Blut drucks führen Der Beschleunigung des Herzschlages käme also in diesem Falle die c omp e nsi r e n d e Wirkung zu die Arterien durch den raschen Blut strom stärker und unter höherer Sp annung zu füllen Von b esonderer Wichtigkeit wäre es zu erfahren ob nicht auch von Seite der sensiblen Magen und D ar m n e r ve n die H e r z a ct i on be s chl eu ni gt werden kann ; denn d a s G e f ä s s e b i e t der U nt e r l e i b s o r a an e ist es j g g zumeist das wenn es sich erweitert den Blutdruck am meisten erni edrigt Doch hierüb er b esitzen wir soweit mir b ekannt ist keine exp erimente l len Erfahrungen und somit auch keinen Anhaltspunkt für die Annahme dass eine durch die Erweiterung von U nt e r l e ib sg e f ä s s e n entstandene E r ni e d r i gung des Blutdrucks auf d em Wege der b eschleunigten H e r za cti o n com p e ns i r t werde Eine weitere C omp ensation für die Erniedrigung des arteriellen Blut drucks dürfen wir in der schon früher erwähnten Empfindlichk e it der vasomotorischen C entren gegen die Blutleere erblicken Wir haben früher die vasomotorischen C entren als Accommodations apparate aufgefasst weil deren T hät i gk e i t bei mangelhafter Füllung der Gefässe infolge von Verblutung die Gefässe befähigt sich ihrem Inhalte anz up assen Wir können dieselben aber auch zugleich als C ompensations apparate auffassen Denn e i ne Blutleere des O e nt r al n e r ve nsy st e m s kann j a auch wie b ereits dargelegt wurde bei niedrigem Arteriendrucke sei es dass derselbe durch eine sehr langsame Schlagfolge des Herzens se i es dass er durch eine Erweiterung der Gefässe der U nt e r l e i b s o r g an e beding t ist zu Stande kommen I m ersteren Falle kann die durch die Blutleere bedingte Reizung der vasomotorischen C entren den arteriellen Blutdruck höher machen Für den z w eiten Fall allerdings ist eine solche C omp ensation nicht denkbar D enn hier ist es j a die herabgesetzte E r r e g b ar k e i t der vasomotorischen C entren die den Blutdruck von vorneherein erniedrigt und der Reiz der Blutleere muss deshalb wirkungslos bleiben Wenn ich ein und dieselb en Einrichtungen einmal als A c c omm o ‘ , , . , , , , , . , , . , = , . , , . , . , , , , . , , , , . . , , . . , , , , , , , . . . , , . III . A b sc h n i t t . A ll ge m e i n e P a t h o l og i e d e s Kr il f e s au s 1 03 . und dann wieder als C o mp e n s at i o ns e i nr i cht unge n b ezeichne so darf m an hiebei n icht vergessen dass diese Bezeichnungen nur den Gesichtspunkt feststellen u nter welchem diese Erscheinungen auf zufassen sind Wir sind e i nmal gewohnt j e de Verkettung von Erscheinungen in c aus al e m Sinne d i mit Rücksicht auf d i e Wirkung die diese Ver kettung zur Folge hat zu deuten Eine solche D eutung hat nur den Zwe ck der U e b e r si ch tl i ch k e i t sie soll hier namentlich daz u dienen das Verständnis und d as Interesse für d i eselb en d e m P raktiker n äh e r z ur ü ck e n Von diesem Standpunkte aus ist es auch gestattet von der Zweck m ä ssigkeit die ser Accommodations und C o m p e ns ati on se i nr i cht unge n zu spre chen Wir dürfen wohl die Zweckm ä ssigkeit aus den Naturvorg ängen ab leiten es muss uns aber ganz ferne bleiben den Z w e ckm ä s si gk e i t s g e d ank e n den N at ur v or gän ge n aufzudrängen d i der Natur an z usi nn e n dass sie b ei ihren Handlungen sich von Absichten leiten lasse die uns zu Nutz und Frommen g e r at h e n solche Auff re in der That eine tele ologische a ssungsweise w ä Eine diese i st aber in der Naturwi ssenschaft nicht gestattet Denn Aufgab e der Naturw i ssenschaft ist e s die Natur zu st u d i r e n nicht aber dieselbe zu b ewundern I ch hielt es f ür nothwendig m i ch üb er diesen P unkt klar au s z u sprechen weil ich in dem nächsten Abschnitte dieses Buches der von der P athologie des Kreislaufs handelt zeigen werde dass die L ehre von der C omp ensation und C o mp e ns at i o n s st ö r ung sowie sie in den meisten L ehr büchern vorgetragen wird zumeist mit teleologisch er B etrachtungsweise durchtr ä nkt ist und dass dieselb e sehr gut durch eine solche ersetzt w erden kann welche di e T h at s a ch e n so deutet wie sie sind nicht ab er so wie sie nach unseren Ansichten üb er Zweckm ä ssigkeit sein sollen d at i o ns e i nr i ch tu ng e n , , , , . , , . , . , . , , . , . , , , . , . , . , ‚ . - , , . , , , , , , , , , , , , . III . A b sch ni t t . Al l ge me ine P athol ogie d e s Kr e is l auf s . Die L ehre von der P athologie des Kreisl a ufs umfasst zunächst j ene Abweichungen vom normalen Zustande des Kreislaufs die durch eine p r i m ä r e Un gleichmässigkeit der Arbeit der Ventrikel bedingt sind Diese Un gleichmässigkeit kann in sehr v e r s chi e d e nf a ch e r W eise var i i r e n Es kann die Arb eit de s linken Herzens bei vollständig i nt act e r Arbeit des re chten Ventrikels p r i m ä r geschädigt sein und es kann sich ab er hieran auch eine s e c u n d ä r b edingte Schädigung des rechten V entrikels anschliessen ; es kann ferner umgekehrt zunächst die Arb eit des rechten Ventrikels p r i m ä r eine Einbusse erleiden ohne dass der linke Ventrikel , . . , , I 04 b sch nit t II I A . . in sei ner Arb eit ir gendwie beeinträchtigt wird und es kann i m V erla ufe auch der li nk e Ventrikel in seiner Arb eit geschädigt werden etc Kurz es gibt hier eine grosse Z ahl von möglichen C omb i n at i on e n die unzweifelhaft b e i Erkrank ungen des Herzens auftreten können und die um so grösser s i nd als j a oft genug zugleich mit der Erkrankung des Herzens Erkrankungen der Gefässe auftreten die indem sie zu r Veränder un g des Widerstandes in der G e f ä ssb ahn führen ihrerseits wieder den Anlass zur Ungleich mässigke i t der Herzarb eit und somit zu weiteren C o m pl i c at i on e n abgeb en Es soll eine der Aufgaben d er n achfolgenden Betrachtungen sein diese mannigfachen C om bi n ati on e n und C ompl i c ati on e n in ener Vollständig k e i t vorzuführen die wie ich glaub e das Verständ ni s f ür die klinischen Vorgänge erheischt Die Mannigfaltigkeit dieser letztere n Vorgänge können wir nur dann richtig würdigen wenn wir im Stande sind j eden derselben mit einer b estimmten Vorstellung üb er die j eweili g vorliegenden V e r än d e r u n e n des Kreislaufs zu verbinden g Sowi e man b ei der Therapie an dem Grundsatz e festhält einen j eden Einzelnen mit Berücksichtigung d e r ihm b esonders anhaftenden E i ge nt h ü m l i chk e i t e n d i der I ndividualität zu b ehandeln so muss man auch b ei j enen U e b e r l e gun ge n die zur D i a g n o s e d i z u r m ö g l i c h s t s i c h e r e n E i n s i c h t i n d i e j e w e i l i g v o r l i e g e n d e n k r a nk h af t e n Ve r än d e r ung e n führen i nd i vid u al i si r e n d vorgehen und das ist nur in der Weise zu e r reichen dass man nicht bloss für j e de Grupp e von Erscheinungen sondern für j ede Erscheinung selbst sich b estimmte Vorstellungen c o nst r ui r t Diese C onstruction wird i n dem Ma as s e an Festigkeit gewinne n als sie zu i h r e r G r und l ag e direct b eobachtete T hat s a ch e n zu benützen im Stande ist Am Kr a nk e nb e tt e ist die dire cte Aufde ckung von T h at s a ch e n ni cht imme r möglich ; m an muss sich sehr häufig nur mit Merkmal en b e h die uns indirect Aufschlüsse üb er j ene deren n ü en T at s ac h e n geb en g g Kenntnis uns wünschenswert erscheint Diese Grundlagen für die C on struction neuer der Diagnose d i enenden Vorstellungen hab en nun j e nachdem sie auf direct oder indire ct b eobachteten T h at s a ch e n b eruhen verschiedenen Wert und die Art dieses Wertes muss immer wohl b e r ü ck s i cht i t werden denn sonst verfällt an leicht in die Fehler des Ueb er m g sch ätzens oder U nterschätzens Diese allgemeinen Betrachtungen werden w i e ich ho f fe durch die fol gende Darstellung noch an D eutli chkeit gewinnen , . , , , , , , . , , , , . , , . , , . , , . , , , . . , , , . , ‘ . ‘ , , . , , , , , . , , . I P r i mä r e u ng l e i c h mä s s i g e H e r z ar . b e i t b e i g e r i ng e r l i nk e n V e nt r i k e l s er L e i s t u ng d e s . I ch will nun vorerst d i e Störung der Arb eit d es linken Ventrikels und deren Folge für den Kre i slauf in Betracht ziehen . III 1 06 t i on s f ähi gk e i t . A bsch ni tt . erfährt E h e ich von denselben spreche will ich j en e p rimäre Ungleichmässigkeit der Herzarb eit bespre chen d i e durch die Klapp enfehler des l i nken Herzens bedingt wi r d Hier kann der Herz muskel resp ective die C ontraction des linken Ventrikels vollständig suf fi ci e nt sein und doch ist der N ut z e f f e ct seiner Arbeit verm i nde r t . , , . , , . II I ns uf fi c i e n z d e r . Mi t r a l k l ap p e . Wenn wir am Modelle die N e b e ns chl i e s s ung neben der V o r h o f skl ap p e nur sehr wenig ö ff nen so kann während der S y stole e i n Theil der in dem lin k en Ventrikel enthaltenen Flüssigkeit an der V o r h of skl app e vorbe i in den li nken Vorhof gelangen Dieser Theil wird um so grösser j e mehr m an di e N e b e n s chl i e s s u n g erö ff net Man kann demnach am Modelle eine schwache und eine stärkere Mi t r al i nsu f fi ci e n z erzeugen Die beistehende Fi g Figur 1 2 erläutert die Vorgänge die A bei Erzeugung einer solchen schwachen und starken Mitral i nsuf fi ci e nz auf treten Bei fvwurde e i ne schwache b ei eine starke Mi , . , . . . , ' . , tr al i n s u f fi ci e n z er zeugt Die beiden sind wie man der l V 71 Figur entnimmt nur graduell vo n einander v e r s chi e den I m Anfange d er C urve b ei v sieht m an den Arteriendruck A nur we ni g herab sinken Aus den PA schwachen VVe l V7“ len die vom linken V o r h o f e l VI1 auf . , . . , . l . , . g e z e i c hn e t w . ur d e n , so la nge die Klapp e schloss sieht m an den st ä rkeren Schwankungen ent sprechend die durc h d i e Regurgitation der Flüssigkeit entstehen stärkere , , , M i t r a lkl app e II l nsu f fi c i e n z d e r . 1 07 , werden und diese stärkeren Schwankungen erheb en sich auch üb er das frühere N i v e au d i der Druck i m l i nken V o r h of e ist angesti egen ab er nur unbeträchtlich ; desgleichen zeigt der Druck in der P ulmonalarterie P A keine erhebliche Ste i gerung Der Druck im rechten V or h of e r V 12 sinkt auch nur wenig ab D a s Volum der L ungen L hat sich entsprechend der Druckste i gerung im linke n V or h o f e l V/z und in der P ulmonalarterie etwas vergrössert Sowie man die N e b e n s chl i e s s ung weit öffn et dieses geschah bei sinkt der Dr uck in der Arterie A steil herab es erhebt sich unter no ch gr össeren Schwankungen der Druck im l i nken V or h o f e l Via der Druck in der P ulmonal a rterie P A steigt nun deut lich die L unge L wird auf fallend grösser und der Druck i m re chten V o r h o f e r V72 sinkt ab Aus dem Modellversuche ist al s o z unächst ersichtlich dass die Mitral i n s uf fi ci e nz ganz dieselb e Veränderung in den Drücken der versc hi edene n Gebiete erzeugt wie die unv ollkommenere E ntleerung des linken Ventrikels Ein Unterschied be s teht nur dari n dass bei Ins uf fi ci e n z des linken Ven t r ik e l s der Druck i m l i nken V o r h o f e si ch i n schwachen Welle n erheb t währ end er hi er unter Ausbildung starker Wellen ste i gt Der Mechanism us dieser Kl app e ni n su f fi ci e n z und seine Ueb er e i n sti m mung mit der V e n t r i k e l i n su f fi c i e nz soweit es sich um die D r u ck ä nd e r un e n handelt ist auch vollständig kl a r und verständl i ch g Der Druck i n der Ar t erie si nkt hie r wie dort weil der linke Ven t r ik e l nur einen Theil sei n es I nhalts in die Arterien wirft hier wird der The i l der für die A r t e r i e nf ü l l ung verloren geht in den linken Vorhof b e fördert und steigert d aselbst den Druck während dort d i eser The i l im Ventrikel der si ch nicht vollständig entleert zurückbleibt Durch dieses Z u r ü c kbl e i b e n verhinderte er die Entleerung des linken Vorhofes und b e wirkte so die Drucksteigerung in demselben Die Steigerung des Drucks in der P ulmonalarterie s o wie die Ver n r ö ss e r un der L u gen sind hier wie dort der Ausdruck des erschwerte n g g Fl ü s si gk e i t s ab fl u ss e s aus dem re chten Ventrikel und der stärkeren Füllung des die L ung e n g e f ä s se r e p r ä s e nt i r e n d e n Röhrens y stems L Hier wie dort wird mit dem Arteriens y steme zugleich auch das Venens y ste m und der rechte Vorhof geringer gefüll t und de m entsprechend sieht ma n den Druck im rechten V o r h of e sinken I m Grossen und Ganzen bewirkt also die Mi t r al i ns uf fi ci e n z e i nen verminderten N ut z e f f e c t der Arbeit des linken Ventrikels d i der linke Ventrikel verwe rtet bei se i ne r Arbeit nur einen Theil der Kräfte über die er verfügt zur Füllung der Arterien e i n grosser Theil derselben geht durch d i e unnütze V or h o f s f ü l l ung verloren Mit der Grösse dieses Verlustes muss wie erwähnt Druck und Flüssigkeitsmenge in der L ungenarterie und L ungenvene z uneh m en und die der Arterien u n d Venen abne h men und umgekehrt muss wenn dieser Verlust kleiner wird d er Druck und die , ’ , . , . . . . . . . . , , . , , . . . , . , , . - , _ . , , , , , , , . , . , . . , . . , , , . , , , , , III 1 08 . A b s ch n i t t . Füllung der L ungenarterie und L u ngenvene der Grenze des Normalen sich näh ernd abnehmen und in den Arterien und Venen müssen Druck un d Füllu n g wachsen Nach dieser durch d as Modell gewonnenen theoretischen Einsicht in die Natur un d B edeutung der Mi t r al i n s u f fi ci e n z wollen wi r untersuc h en ob und i nw i e f e r n e d a s T hi e r e xp e r i m e nt und die klinis che Beobachtung Anhaltspunkte dafür biete n dass diese E i nsicht wirklich eine richtige sei Was nun zunächst d as T hi e r e xp e r i m e nt betrifft so herrscht nach meinen Erfahrungen zwi schen diesem und dem Modelle die vollkommenste . , , . , U e b e r e i n s t i mm un g . I m T hi e r e xp e r im e nt e sieht man b ei Erzeugung einer Mi t r al i n suf fi ci e nz den Druck in den Arterien sowohl al s in den Venen sinken un d den Druck i m linken V o r h o f e sowie in der A r t p u l m o na l i s steigen und zwar i n ersteren verhältnismässig m ehr als in letzterer Auch f ür die vermehrte und unter höherem Drucke erfolgende Füllung der L un g e nge f ä s s e gibt das T hi e r e xp e r i m e nt ganz sichere Anhaltspunkte denn es lehrt dass sich während d e r Mi t r al i nsuf fi ci e n z L u n g e n s c h w e l l u n g und L u n g e n s t a r r h e i t entwickeln d i j ene Zustände von denen wie wir wi ssen die erstere auf der vermehrten Blutfüll ung di e zweite auf der erhöhten Sp ann ung der A l v e ol ar c ap i l l a r e n beruht D as Thier exp eriment le h rt übrigens auc h wie zu wiederholen ist dass der Venen druck b ei Erzeugung einer Mi t r a li n suf fi ci e nz herabsinkt Die Vorstellung über die durch eine Mi t r al i ns uf fi ci e n z erzeugte A r t der Kreislaufstörung die wir dur ch d as Modell und den T hi e r ve r su c h gewonn en haben dürfen wi r i nsofern für die B e ur th e i l ung der klinischen Erscheinungen verwe r ten als wir mi t B estimmtheit sagen können dass die I n s uf fi ci e nz der Mitralklapp e a m Menschen zu glei chartigen A e n d e r un e n in den Drücken und der B l ut v e r t h e i l u n führen muss D enn d i ese g g A e n d e r unge n sind rein m echanischer Natur sie erfolgen aus mechanischen Gründen und b eruhen au f m echa ni schen G esetzen D i e Verwertung dieser Vorstellungen für d as Verständnis der E r s ch e i nun e n am Kr ank e nb e t t e wird um so sicherer überzeugender und g gewinnreicher sein j e mehr wir im Stande sein werden letztere d i die klini schen Erscheinun gen mit ersteren d i der auf theoretischem Wege gewonnenen Vorstell ungen in E i nklang zu bringen Hiefür ist es zunächst n ö t hi g dass wir in Erwägung ziehen durch welche Merkmale sich am Menschen die I ns uf fi ci e nz der Mi t r al kl app e n d i e hieb ei ein tretenden A e n d e r ung e n der Drücke i n den b eiden Arterien und Vene n s y ste m en sowie die A e nd e r ung e n der B l ut ve r t h e i l ung o ff enbaren Als markantestes Merkmal der Mi t r al i n s u f fi ci e nz gilt b ekanntlich ein Ger ä u sch d a s m a n zur S y st ol e n z e i t au s c ul t at o r i s ch wahrnimmt Ueber den C har akter dieses Ge r ä usches se ine Entstehungsweise etc b elehren a us f ü h r lich genug die L ehrbücher die die phy si kalischen Unte rsuchungsmethoden . , , . , , , . , , . , , . , , . , , , , . , . , , . . , , , . . . , , , . , . , , , . II I A 1 10 . b s ch n i t t . m sph o r a hi s ch e n selbst unte r Anwendung der Unter y j g p g g k nn man nur von einer vergleichenden Schätzung s u ch u n s m e t h o d e a g sprechen Ei n e i m Vergleiche mit dem Ausgangsdrucke nur unerhebliche Erniedrigung würde unbed i ngt nur für einen geringen Grad von Klapp en i n s uf fi c i e n z sprechen Ergäb e ab er auch diese vergleichende Schätzung oder Messung eine erh ebliche Erniedrigung des Arteriendrucks so liesse sich aus derselben nicht unb edi ngt m i t solcher Sicherheit wie i m T hi e r v e r s u ch e auf eine hoch Denn hier muss in Erwägung e r a d i e Kl ap e ni n s uf fi ci e n z schliessen p g g g zogen werden dass es j a ein e ntzündlicher P ro cess ist der die Klapp en läsion veranlasst und man muss i mmer d er Möglichkeit gedenken d ass infolge d e r im Herzen sich abspielenden entzündlichen Vorgänge die wohl r ö s s t e nt h e i l s d a s E h d o c ar d i u m b etre f fe n ni cht bloss die Gestalt der Klappen g verändert wurde sond ern dass auch das M y ocardium geschädigt sein konnte Eine solche eventuelle Schäd i gung des M y ocardiums könnte a n und für sich die Herzarb eit ungünstig beeinflussen die C o ntraction nament lich des linken Ventr i kels unvollkommen machen B ei gleichzeitiger Ins u f fi ci e nz der Arbeit des linken Ventrikels müsste also eine bloss unerhebliche Kl app e nl ä si o n ei n e erhebliche Erniedrigung des Arteriendrucks b ewirken Eine starke Erniedrigung des Arteriendrucks kann also nur dann als Merkmal einer hochgradigen Kl ap p e ni ns uf fi ci e nz gelten wenn m an im Stande ist die gleichze i tige S chädi g ung des li nke n My ocardiums auszuschliessen Die zweite Folge der Mi t r al i nsu f fi c i e nz die m an am Modelle und am T hi e r ve r s uch e c o n st at i r t b esteht in dem Sinken des Venendrucks Begegnet m an schon wie ich eben gezeigt hab e Schwierigkeiten wo e s si ch darum handelt das Verhalten des Arteri endrucks für die B e i t r al i n s uf fi ci e nz zu verwerten so sind diese hier wo s i ch u r t h e il ung der M die Frage aufwirft zu welchen Schl ü ssen das Verhalten des Venendrucks bere chtige no ch viel grö sser Zunächst ist es überhaupt am Menschen sehr sch wer über die Schwankungen des Venendrucks sich ein sicheres überzeugendes U r t h e il zu bilden E i ne Methode mittelst deren wir am Menschen den Venen dru ck ähnlich wie den Arteriendruck ab schätzen ges chweige messen können steht uns nicht zu Gebote und wir sind hier bloss darauf an gewiesen aus dem äusserlich sichtbaren Verhalten d e r oberflächlich liegenden Venen deren Füllung respective den Druck unter welchem die Venenwand gesp annt ist zu b e ur t h e i l e n Am meisten massgebe n d für d i ese B e u r t h e i l ung i s t j e denfalls das Verhalten der Halsvenen weil sie in un m i tt e l b ar s t e r N ähe des Herzens liegen weil deren Fül l u ngs z u s t an d zumeist von der T h ät i gk e i t des Herzens abhängt und nicht wie b ei den Venen der Extremitäten namentlich der unteren durch andere Beding ungen wie die Sch w ere Füllung des Ab domens etc b eeinflusst wird Wenn die Halsvenen namentlich die Vc na e j ugul a r e s ex t e r na e al s s u ch un a , . . , . , , , , , , , . , . . , , . , , . , , , , , , , . , , , , . , , , , , , . , , , , . , , , . , II M i t r a lkl app e I ns u l fi c i e n z d e r ' . l l l . deutlich sichtbare Stränge hervortreten und wenn n amentlich beim Finger drucke das dem Herzen zugewandte Ende derselben nicht ganz abschwillt dann kann m an wohl mit S i cherheit auf einen hohen Venendr uck schliessen und dieser Schluss ist um so zwingender wenn die Untersuchung b e i aufrechter Stellung des Kranken vorgenom men wird So verhältnismäss i g leic h t es ist grö ssere Fü l l ungs z us t ä nd e an den Halsvenen zu erkennen s o schwierig ist es zu bes timmen ob die Venenfüllung eine normale ist oder ob sie unter die normale Grenze herabsinkt Ausser dieser Schwierigkeit die zume i st wie schon erwähnt durch den Mangel einer Methode bed i ngt ist welche es ermöglicht den Venen druck ähnlich w i e a m T hi e r e xp e r i me nt e zu messen b esteht n o ch eine zweite das Verhalten des Venendrucks für die B e ur t h e il un g der Mitral i nsuf fi c i e nz in ri c htiger Weise z u verwerten Der Modellversuch und das T hi e r e xp e r i m e nt bieten n äh ml i ch für die b e t reffende B e ur t h e i l ung des Venendrucks nicht gleich sichere Anhalts punkte wie für die des Arteriendrucks Der Grund hiefür liegt darin das s im T hi e r v e r s u ch e wo die Mitral i ns uf fi c i e n z bei g e ö ffn e t e m T h o r a x erzeugt wird die mechanischen B e di ngung e n welche den V enendruck b e einflussen v e r h äl t ni s m ass 1 g e i nfach s ind Bei geschl o ssenem Thorax we r den wie die U e b e r l e gung ergibt diese B edingungen etwas c om pl i ci r t e r und demgemäss auch die B e ur t h e i l un g des Venendrucks schwieriger Die c o m p l i c i r e n d e n B edingungen sind dadu r ch gegeben dass sich wie oben a n gegeben mi t der Mi t r al i ns uf fi ci e n z eine Lungenschwellung e ntwickelt Wenn diese im ges chlossenen T h o r ax r a um e sich ausbildet dann muss sie den Druck der in demselb en herrscht erhöhen Diese Erhöhu n g kann auf den Blutstrom in den Arterien keinen wesentl ichen Einfluss ausü ben weil der Druck unter welchem das Bl ut in denselben str ömt ein sehr hoher ist ; sie kann aber leicht h e m m e n d auf den Venen strom einwirken weil der Druck unter welchem d as Blut aus den Venen dem V o r h of e zuströmt sowie der Druck 1 m V or h o f e selbst dem intra t h or ac al e n Drucke der bekanntli ch einen negativen Wert hat d i niedriger ist als der Atmosphärendruck nahezu gleichkommt Bei geö f f netem Thorax kann der V e n e nst r o m nicht durch die L ungen schwellung b eeinflusst werden weil j a hier auf den freiliegenden Gefässen immer der gleiche Druck d i der Atmosphärendruck lastet B ei geöffnetem Thorax hängt also vorausgesetzt dass die Ar beit des rechten Ventri k e ls sich nicht ändert die Sp annung und Füllung der Venen nur von der Sp annung und Fül lung der Arterien ab Sie muss um so g e ringer werden j e grösser die Mi t r al i ns uf fi ci e n z ist und um so weniger infolge dessen die Arterien vom linken Ventrikel angefüllt werden Entsteht die Mi t r al i ns uf fi ci e nz b ei geschlossenem Thorax so wird wohl auch j e nach dem Grade derselben der Zufluss zu den Venen von den , , , . , , , , , . , , , , , , , . ’ ‘ , . , , , , , , , . , . , , , , . , , , . , , , , , , . , , . . . , , . , , . , . . I II 1 12 . A b s ch nit t . her ein geringerer werden müssen in dem Maas s e aber als die entstehende L ungenschwellung den i nt r at h or ac al e n Druck erhöht mus s zugleich d a s A b fl i e s se n des Blutes au s den Venen in den rechten Vorhof ge hemmt werden So wirken bei geschlossenem Thorax während einer Mitral i ns uf fi c i e n z zweierlei Bedi n g ungen auf die Venen Die eine vermindert d i e Füllung und den Druck derselben während die andere dieselben ver meh r t J e nachdem die eine oder die andere dieser beiden Bedingungen üb erwiegt werden die Halsvenen b ei der Mi t r al i nsuf fi c i e nz leer oder auch mehr we ni ger gefüllt erscheinen Le ere oder vielmehr zusammengefallene Halsvenen b ei der Mitral i n s uf fi c i e n z gestatten j e denfalls die Annahme dass der Abfluss des Venen blutes in den re chten Vorhof ungehindert von Statten geht Dieser un gehinderte Abfluss kann wieder e i n e st h e i l s darauf bezogen werden dass die L ungenschwellung die diesen Klapp enfehler begleitet keine erheblich e ist und a n d e r nt h e i l s darauf dass der re chte Ventrikel sich noch im B e sitze voller C o nt r a ct i ons f ähi gk e i t befindet und die Blutmengen vollständig in die L ungen b efördert die ihm vom rechten V or h o f e aus zuströmen Die Anschwellung der Halsvenen lässt sich sowohl w a s ihre Ent l a n i u s t e h un als ihre B eziehu n g zur K e n s f fi ci e n z b etri ff t in verschieden p p g facher Weise deuten Zun ä chst ist aus dieser S chwellung zu folgern dass der Abfluss des Blutes in das rechte Herz b ehindert ist Dieses Hindernis kann indirect von der Mi t r al ins uf fi ci e nz herrühre n und zwar dann wenn die Kl app e nl ä si o n an und für sich sehr hochgradig ist und e s dementsprechend zu einer starken L ungens chwellung ko m mt es kann aber auch wie schon früher ausgeführt wurde eine geringe Klappen läsion w enn sie mit einer i ns uf fi ci e nt e n Arb eit des linken Ventrikels com bi ni r t ist ganz im Sinne einer starken Kl app e nl ä s i o n wirken I n beiden Fällen sitzt das Hindernis für den V e n e n ab fl us s in dem Anwachsen des i nt r at ho r a c al e n Drucks als o ausserhal b des Herzens Es kann ab er die V e ne ns c hw e l l u ng auch durch i nt r a c ar d i al e Hindernisse bedingt sein Wenn n ähml i ch die Arbeit des re chten Ventrikels i ns uf fi c i e nt wird d i wenn letzterer nicht b e i seiner C ontraction die ge s ammt e Blutmenge die ihm vom re chten V or h o f e zuströmt in die L unge ng e f ä s s e zu b efördern vermag dann müssen sich B l ut m a s s e n im re chten V or h o f e und in den Venen anstauen Wie m an sieht ist also die Schwellung der Halsvenen b ei der Mitral i ns uf fi ci e nz ein vieldeutiges P hänomen Sie kann sich unter Umständen als i nd i r e ct e r Folgezustand eines ho chgradigen Klapp enfehlers ausbilden sie kann sich aber ganz unabhängig von dem Grade des bestehenden Klappenfehlers des linken Herzens b ei z u fällig m i tb e s t e h e nd e r A r b e i t si ns uf fi ci e nz des rechten Ventrikels entwickeln O apil l ar en , , , . . . , . , . , . , , , , , , . , , . , . , , , , , , . , , . . , . , . , , . , . , . III 1 14 . A b s ch ni t t . Blutmengen die mit der S y stole des linken Ventrikels in den linken Vor hof gelangen und es b esteht demnach eine gewisse B ere chtigung für die Annahme dass eine Kl ap p e nl ä si o n um so grö sser ist j e stärker der zweite P ulmonalton acc e nt ui r t erscheint Gegen die Bedeutung dieses Merkmales kann nur der Einwand e r hob en werden dass die Stärke des zweiten P ul m on al t one s wohl nicht allein von dem Drucke abhängt der b eim Schliessen der Klapp en in der P ulmonal arterie herrscht sondern dass auch andere Bedingungen wie die Beschaffen heit der Klapp en und der P ulmonalarterie die S chnelligkeit mit der d er Kl ap p e ns chl us s erfolgt di e L ag e r u ngs v e r h ä l t ni s s e des Herzens der grossen Gef ässe und die hiemit zusammenhängenden A e n d e r ung e n der Schalleitung sowie schliesslich d as S ch al l e i t ungsv e r mö g e n des Thorax selb st hier eine und zwar leider nicht näher zu p r ä ci si r e nd e Rolle spielen Diesem Einw ände s cheint mir deshalb eine b estimmte Berechtigun g dass die i nne z u w oh n e n weil mir aus directer Erfahrung b ekannt ist die allgemein als Merkmal eine r A cc e nt ui r ung des zweiten A o r t e nt on e s erhöhten A r t e r i e nsp annung gi lt nicht immer mit einer erhöhten Arterien sp annung zusammenf ällt Denn oft genug findet m an die A r t e r i e nsp an nung sehr b eträchtl i ch üb er die Norm erhöht während die A o r t e nt ö n e sich dumpf anhören und eine A c c e nt ui r un g ni cht wahrnehmb ar ist und nu r umgekehrt beob achtet m an eine deutliche A c c e nt ui r ung des zweiten Aorten tones bei keinesfalls erhöhtem j a sogar erniedrigtem Arteriendrucke Die A cc e nt u i r ung des zweiten A o r t e nt on e s kann deshalb nicht als sicheres Merkmal einer erhöhten A r t e r i e nS p annun g angesehen werd en un d hieraus folgt p e r a na l ogi a m dass auch dem Merkmale der A c c e nt ui r ung des zweiten P ul m on al t o n e s nicht j ene ab solute sichere Be deutung zukomme die man i hm gewöhnlich zuschreibt Es scheint mir daher von Wichtigkeit sich gegebenen Falles nicht mit diesem i n d i r e ct e n Merkmale der Druckerhöhung im lin ken V or h o f e allein zu b egnüg e n sondern auch andere aufzusuchen Es kann nicht zweifelhaft sein wo man dieselb en zu suchen und zu finden hab e wenn m an b edenkt dass wie schon m ehrfach erw ähnt wurde mi t der Erhöhu ng des Drucks im linken V o r h o f e die Blutfülle der L unge n c api l l ar e n und der Druck in denselben wachsen muss und dass infolge dessen die Lunge in j enen Zustand g e r at h e n muss den ich als L u n g e n s c h w e l l u n g und L u n g e n s t a r r h e i t b ezeichnet hab e Diesen beiden L ung e nz u s t änd e n muss man demnach zunächst die Merkmale für die Steigerung des Drucks im linken V or h of e entnehmen D en Nachweis der L u n g e n s c h w e l l u n g hat d i e P e r c u ssi o ns me t h o d e zu erbringen Da die L u n g e n s t a r r h e i t im Sinne eines Respirations h i ndernisses wirkt u n d D y spnoe hervorruft s o h at diese le t ztere als Merk m al für dieselbe zu gelten Die D y spnoe und die Vergrösserung der Lunge können solange als , , , , . , , , , , , , , , . , , , , . ‚ , , , . , , . , , . , , , , , , , . . . , . II . Mit r a lkl ap p e Insuf fi ci e n z d e r 115 . ichere Merkmale der Drucksteigerung im linken V o r h o f e angesehe n werden als nicht T ha t s a ch e n vorliegen die v e r muth e n lassen dass die L u ng e nve r gr ö s s e r ung auf andere Ursachen etwa auf eine e m p h y s e m at ö s e Erweiter ung der L unge zurückz uführen sei o der dass die D y spnoe durch andere Re sp i r at i o nshin d e r ni s se wie durch Flüssigkeitsansammlun g in der P leura oder im Ab domen etc bedingt werde Als e in besonderes Merkmal für die Mi t r al insuf fi ci e nz beim Menschen gilt ferner die V o l um ve r gr ö s s e r ung des Herzens Dies e V ol umv e r gr ö s s e r ung ist wie der p athologisch anatomische B e fund lehrt vornehmlich der Ausdruck einer Vergrö sserung des rechten Ventrike l s Die ses Merkmal ist im T hi e r v e r s u ch e bisher nicht be achtet worden d e n noch aber gibt d i es e r sowohl wie der Modellversuch für die A u s bil d ung desselb en sichere A nhaltspunkte Beide lehren wie scho n erwähnt dass der Druck in d e r A r t p ul mona l i s d h dass d e r rechte Ventrikel unter grösserem Wi d e r s t an d e und s teigt r öss er e r Kraftanstrengung seinen I nhalt weiter b efördert s omit unt e r g Unter diesen Verhältnissen befindet sich ab er das Herz resp ective d e r re chte Ventrikel im T hi e r ve r s u c h e nur ve rhältnismässig kurze Ze i t dass währ end dieser Zeitdauer keine w e un d es versteht s i ch von selbst s e nt l i c h anatom i sche Veränderungen 1 n demselben vor s i ch gehen können Anders steht die Sache b ei der Mi t r al i nsuf fi ci e n z des Menschen D as ist wenn ich mich s o ausdrü cken darf ein Exp eriment von j ahr e langer Dauer und diese lange Dauer erklärt dass sich im Verlaufe und im Anschl ü sse an den fortdauernd en Widerstand gegen den e s zu ar b e i t e n b e m ü ss i gt ist anat o mische V eränderungen ausbilden Diese A e n d e r un e n hängen davon ab e ob die Herzmuskulat u r i m Laufe der Z it ihre g Fähi gkeit b ewah rt sich vollständig zu c ont r ah i r e n oder ob es dieselbe m i t der Zeit einbüsst o der was das Gleiche b edeutet ob dem wachsen d e n i nt r a c ar d i al e n Drucke entspre chend auch die E l ast i ci t ät der H e r z m us k ul at ur w ä chst oder nicht d i ob der rechte Ventrikel seine A cc omm o d at i o ns f ä hi gk e i t b ewahrt o der dieselbe einbüsst I n dem ersteren Falle wir d das di astolische Lumen des re chten Ven t r i k e l s sich mindestens gleichbleiben und die s y stolische Verkleinerung w ird eb enfalls die gleiche bleiben wie vor der Kl ap p e ni n s u f fi c i e nz In einem solchen Falle wird die V ol umz un ahm e durch eine Zunahme von Muskelmasse d i durch eine H y p ertrophie b edingt se i n die sich i m L aufe der Z eit als A r b e i t s h y p e r t r o p h i e oder wie ich sie früher nann te al s A c c o m m o d a t i o n s h i ausbi det e r t r o h e l p yp Diese A c c o m m o d a t i o n s h y p e r t r o p h i e b ewahrt der Herzwand ih re vollständige E l asti ci t ät d i sie bewirkt dass der fortdauernd stärkere Innendruck sie nicht nur nicht ausdehnt sondern deren Muskulatur b e f äh i gt bei der S y stole den möglichsten Grad d e r Verkürzung zu erreiche n s , , , , , , . . . - , , . , . , , . , . . . ‘ , , . . , , , , , . , , , , , , , , , . . . . , . . , , , . , . . , , , . III 1 16 . A b sch ni tt . Die H y p ertrophie des rechten Ventrikels ist also der Ausdruck der durch die grössere Spannung seines Inhaltes b edin gten Muskelleistung Sie wir d um so grö sser ausfallen j e grösser der Widerstand im linken Vor hofe ist und um so geringer je geringer dieser Widerstand ist d h b ei einer geringen Kl ap p e nl ä si on wird sich nur e i ne geringe H yp e r tr o phie des re chten Ventrikels ausbilden und b ei einer starken Klapp en läsion wird es vorausgesetzt dass dem Herzmuskel die Fähigkeit zu kommt seine E l asti ci t ät zu b ewahren und dass er im A n schl u s s e an die ich mö chte sagen ph y sikalisch ph y siologische A c comm o d at i on sf ähi gk e i t noch di e zweite anatomische Fähigkeit einer Zunahme von Muskelmasse b esitzt zu e i ner starken H y p ertrophie kommen D ass aber d a s Umgekehrte g e schi e b t d i dass der Ventrikel unter geri ngerem Wi d e r st an d e stark hy widerspricht vollständig dem a u sal C e r t r O p hi r t oder umgekehrt e se tz e p g Ausser der V ol umv e r gr ö s s e r ung des Herzens d i e durch Zunah m e der Muske l masse des rechten Ventrikels bedi ngt ist findet m an noch eine z w eite V ol umv e r gr ö s s e r ung die gleichfalls vom rechten Herzen herrührt I n dem zweiten Falle ist es die ständige E r w e i t e r u n g des re chten Ven t r ik e l s welche die V ol um v e r g r ö s s e r ung bed i ngt Diese ständige Erweiterung des re chten Ventrikels b edeutet dass die mittlere Blutfüllung d e sselben immer eine grö ssere ist Um diesen Zustand in den der re chte Ventrikel infolge der In i t r al kl ap p e n g e r ä t h würdigen und verstehen zu lernen s u f fi ci e n z der M mü ssen wir zunächst die Frage erörtern woher in di esem Falle der rechte Ventrikel die grösseren Blutmengen erhält die er dauernd in seiner Höhle b i rgt Rührt dies davon her dass dem re chten Ventrikel mehr Blut von den Vene n her zuströmt oder daher dass er sich nicht vollständig ent leert d i dass e r nur einen Theil seines I nhalts der i hm aus dem re ch ten V o r h o f e zuströmt in die Lungenarterien befördert sodass ein grosser Rest in d emselb en zurückbleibt Die U e b e r l e gun g ergibt dass der erste Fall absolut ausgeschlossen erscheint denn unmöglich kann die Füllung des re chten Ventrikels von Seite der Arterien resp ective von Seite der Venen her g r össer werden da j a von hier aus der Zufluss infolge der Mi t r al i ns uf fi ci e nz ge r inger wird Die vorhin aufgestellte Frage kann demnach nur in der Weise b e ant w o r tet werden dass die starke Blutfüllung des recht en Ventrikels auf eine r unvollständigen O ont r a ct i o nsw e i s e derselben b eruht Wir haben eben hi er einen ganz anderen E f fe ct einer gleichen U r sache d i der vermehrten Sp annung des rechten Ventrikels Wenn nähm lich dieser S p annungsv e r me h r ung entsprechend die j a wie vielfach e r wähnt durch die Erhöhung des Drucks i m linken V o r h o f e entsteht d i e E l a s t i ci t ä t der Herzwand nicht wächst d i wenn der re chte Ventrikel nicht a c c o mm o d at i o n s f äh i ist und demnach die Herz w and durch den hohen Druck g . , , , . , . , , , , , - , . . , . , . , , , . . , , . , , , , , . , , , , , . . , , . , , , , . , . , . . . , , , , , , . . , III 118 . A b sch n i t t . möglichen Grade und P has e n der Mi t r al i ns uf fi ci e nz geordnet zusammen stellen Wir wollen die Mi t r ali ns uf fi ci e n z zunächst in zwei Grupp e n trennen Die eine Grupp e soll j ene Form en enthalten wo bloss die Klapp en läsion b esteht ab er zugleich der linke und der re chte Ventrikel seine Fähigkeit sich vollständig zu cont r ahi r e n b esitzt I n die z w e i te Grupp e wollen wir j ene Formen einreihen wo die Kl ap p e nl ä si on durch eine Ins u f fi ci e nz des einen oder anderen Ventrikels oder b eider zusammen c ompl i ci r t e r scheint Die früher angegebenen Erfahrungen sowie die aus denselb en ab geleiteten Betrachtungen setzen uns in den Stand die Erscheinungsbilder dieser verschiedenen Formen der Mi t r al i ns uf fi c i e nz in Umrissen zu con . " , , , , . , , . , , s t r ui r e n . Die Formen d e r ersten Grupp e können wir wieder in zwei Reihen trennen Wi r können nä hml i c h unterscheiden zwischen Formen bei denen die Kl app e nl ä si on gering und solchen bei denen sie gross i st Wenn b ei geringer Kl app e nl ä s i on der linke sowohl als d e r rechte Ventrikel n orm al f unct i o ni r t so kann auch di e Kreislaufstörung die hie durch hervo r gerufen wird nur eine geringe sein Wegen d e r geringen Ein busse die die Füll ung der Arterien erleidet wird der Druck in denselben nur unerheblich absi nken und was für die Verhältnisse des sogenannten grossen Kreislaufs also indirect für die Kö r p e r e r nä hr ung am wesentlichsten ist es werden die O ap i l l ar e n no ch hinreichend genug gefüllt sein Der geringen Einbusse ferner entsp rechend die das Gebiet der Ar te r ien und O ap i l l ar e n erleidet wi r d auch die U e b e r f ü l l ung der Lungen gefässe nicht bis zu j enem Grade gedeihen kö nn e n de r ein e starke L u n g e n s c h w e l l u n g und L u n g e n s t a r r h e i t und somit eine starke N e igung zur D y s p n o e zur Folge hab en könnte Der re chte Ventrik el wird in einem solchen Falle gegen keinen all zu grossen Widerstand anzukämpfen haben und es wird voraussichtlich schon eine geringe H y pertrophie seiner Muskulatu r genügen um ihm di esen Dauerkampf zu er m öglichen Eine Schwellung der Halsvenen wird man in solchen Fällen nicht wahrnehmen weil die Lungenschwellung ni cht gr o ss ist d e r i nt r at hor a c al e Druck deshalb nicht besonders von der Nor m abweicht zudem d e r r e chte Ventrikel wohl deshal b vollständig s uf fi ci e nt ist weil seine Sp annung n ur i n ge r ingem Grade vermehrt ist und f ür diese schon eine un erhebliche A cc ommo d at i onshyp e r t r o p hi e ausreicht und weil überdies j a die Venen von der A r t e r i e ns e i t e h e r weniger Blut b e kommen Die Int a ct he i t der Herzmuskulatur die geri nge Kl app e nl ä si o n und die dersel b en entspre chende geringe L unge nve r ä nd e r ung erklären aus reichend dass auch die s ubj e ct i ve n Merkmale der Kl ap p e nl ä si on name nt lich die D y spnoe in solchen Formen fehlen . , , . , , , , . , , , , , . , , , , . , . , , , , , , . , , , , . II . M it r alkl app e In suf fi c i e nz d e r 1 19 . Die Hyp ertrophie des re chten Ventrikels trägt zu diesem Ausfalle der s ubj e ct i v e n S y mptome nicht das Geri n gste b ei Sie kann die Füll ung der Arterien nicht b e ssern denn der rechte Ventrikel kann selbst in dem s t i s t e n Falle dass er sich bis zum Verschwinden seines Lumens al l e r ü n g g nie m e h r B l ut dem linken V o r h of e zuführen als er vom linken co nt r ahi r t Ventrikel empfängt Diese Blutmenge kann eventuell d i b ei all f älliger In suf fi ci e nz des linken Ventrikels geringer sie kann aber nie grö sser werden Mit kurzen Worten gesagt die Ausgaben des recht en Herzens können nie grösser sein als s e ine Einnahmen Es liegt nicht der geringste Grund v or i n solchen Fällen von einer gu t c omp e nsi r t e n Mi t r al i nsuf fi ci e nz od er deutlicher gesagt von einer C omp ensation des Klappenfehlers durch die H y p ertrop hie des rechten Ventr i kels zu sprechen D enn der Ausfall j e ner S y mpto m e die man auf eine derartige C omp ensation b ezieht e r klärt sich wei t einfacher nach dem eb en Gesagten aus der geringen Kl app e nl ä s i o n und den geringfügigen Störungen die sie hervorruft Wenn die Kl app e nl ä si on eine grosse ist und demzufolge während der S y stole des linken Ventrikels ein grosser Theil seines I nhalts in den linken Vorhof zurückge trieb en wird dann wird zun ä chst wegen des grosse n Ausfall e s den die A r t e r i e nf ü l l un g erfährt d e r Arteriendruck ein sehr niedriger werden es werden infolge dessen auch die Kö r p e r c ap i l l ar e n schlecht gesp ei st werden un d es werden bei solchen Formen alle j ene S ch ä d l i c hk e i t e n sich geltend machen die durch eine mangelhaft e Blut vers orgung d er O rgane b edingt sind E s ist auch oh ne w e i t e r s verständlich dass der Herzmuskel selbst wenn seine ernährenden Arterien die A r te r i a e co r o na r i a e dauernd mangel haft gefüllt sind herabkommen d i seine Leistungsfähi gkeit einbüssen muss Solange dies ni cht geschieht d i solange eben das vorhandene E r n ähr ungs mat e r i al aus r eicht wird die Herzmuskulatur vorausge setzt dass sie nicht von anderen P r o c e ss e n entzündlicher oder nutritiver Natu r e r gri f f e n wird intact bleiben Es begreift sich o hne w e i t e r s dass der rec hte Ve ntrikel der bei starker Kl ap p e nl ä s i on d i b ei ho chg radig gesteigertem Drucke im linken Vor hofe seinen Inhalt gegen e i nen sehr vermehrten Widerstand heraustreiben muss hi er sehr stark hyp e r t r op hi r t denn seine A ccommo d at i ons f ähi gk e i t wird sehr stark in Ansp r uch genommen und soll dieselb e b ewahrt bleiben muss der rec hte Ventrikel stark hyp e r t r ophi r e n geschie h t dies nicht dann muss es bei fortdauernde r Spannung seiner Wand zur Dehnung derselben und zur Ins u f fi ci e nz seiner C ontraction komm en Die H y p ertrophie des re chten Ventrikels entsteht wie nicht genug oft b e t o nt werd e n kann nicht de s hal b weil der rechte Ventrikel grössere B l ut m as s e n in das linke Herz befördert de nn die B l ut m a s s e n über welche der r e chte Ventrikel verfügt stammen v om linken Ventrikel und werden in dem Maasse geringer als die Kl ap p e nl ä si on w ä chst ; sie ist nur der ' . , , , , , . . . , . , . , , , ‘ , . , , . , , , , , , . , , , , , , . . . , . . , , , , . ' , , . , . , , , , , , . , , , , , , , III 1 20 . A b sch n it t . Ausdruck des b estehenden Wi derstand es d i der Drucksteigerung im li nken V o r h o f e und der stärkeren Füllung der L ung e ng e f ä s s e Die H y p ertrop h ie erhält nur die E l a sti ci t ät der He rzwand und die s uf fi ci e nt e Arbeit der selben d h sie erhält den Herzfehler im s t a tu qu o Es entfällt also j eder Grund ihr eine c o mp e ns at or i s ch e Bedeutung zuzuschr eiben in dem Sinne dass sie die S chäden des Kreislaufs die durch die Kl app e nl äsi on entstehen mildert Eine starke H yp ertrop h ie des rechten Ventrikels zeigt nur dass die Kl app e nl ä s i o n eine sehr gro sse ist Sie ist wenn ich mich s o aus drücken darf nur der Ausdruck für die ungleiche V e r th e il ung der A rbeit des link en Ventrikels Während d ieselbe bei S uf fi ci e nz der Klapp en sich nur in dem Widerst ä nde des A or t e nge b i e t e s also nur in e i n e r Strom richtung aufzehrt verbra u cht sie sich hier auch in der entgegengesetzten Stromrichtung d i in der Richtung gegen den Vorhof Auf diese W eise wir d auch der rechte Ven trikel i n Mitleidenschaft gezogen und ihm eine Arbeit au f g e n ö t hi gt die er sonst nicht vollführt Die durch die Kl app e nl ä s i o n b edingten S ch ä d l i c hk e i t e n können in keiner Weise durch die H y p ertrophie des rechten Ventrikels b erührt werden Die H yp e r t r O phi e kann unmöglich die A r t e r i e nf ü l l ung vermehren und s o mit die Füllung der C ap i l l ar e n günstiger gestalten weil sie j a dem linken V or h o f e resp e ctive dem linken Ventrikel nicht mehr Blut scha ff en kann ; d i e H y pertrophie kann auch unmöglich den Druck im linken V or h of e vermindern Die se hohe Steigerung des Drucks im linken V or h o f e welche durch die starke Kl ap p e nl ä si on b e di ngt ist un d die starke H yp ertrophie des rechten Ventrikels hervorruft muss eine starke U e b e r f ü l l ung der Blut gefässe der L unge also ei n e ho chgradige L u n g e n s c h w e l l u n g und L u n g e n s t a r r h e i t zur Folge haben Das Merkmal der D y spno e muss also b ei s olchen Formen ein sehr markantes sein Wenn die D y spnoe eine c ont i n ui r l i c h e ist und das arterielle Blut nicht genügend v e nti l i r t wird dann muss C y anose der Haut Schleimhaut etc auftreten Die Meinung übrigens dass der H y p ertrophie des re chten Ventrikels eine c om p e n s at o r i s ch e Bedeutung b eizumessen sei d i dass die verstärkte Arb eit d es rechten Ventrikels wie man sich dieser L ehre nach vorstellt d i e Schäden b eseitige o der mildere die durch die Kl ap p e nl ä si o n entstehen lässt sich durch ein Exp eriment am Modell leicht a d a bs ur d u m führen D as Exp eriment das ich meine ist durch die nachstehende Fi g 1 3 i t r al i ns uf fi c i e nz erzeugt Kurze i l l us t r i r t Hier wurde zunächst b ei eine M d Z eit hierauf wurde b ei die Arbeit des rechten Ventrikels verstärkt Bei dieser Verstärkung steigt sofort der Druck in der P ulmonalarterie P A und es wird zugleich wie nicht anders zu erwarten der Druck im l i nken V o r h o f e l Vh höher und d i e Lunge L wird grösser Die Ve r r ö ss e r un g g der L unge die als Folge der gesteigerten Arb eit des rechten Ventrikels und der gleichzeitigen Druckerhöhung im linken V or h of e ein , . . . , . . . , , , , , . - , . , . , , . , . . , . . , , . , , , . . , , , . . , , . . , , , , . , . , . . . , . , . . , III 1 22 . A b sch n i tt . Ventrikels in den li nken Vorhof zurückgelangt eine dauernde U e b e r f ü l l ung des linken Vorhofes und der Lunge ve rursacht D i e s e U e b e r f ü l l un g kann sich n i cht in den recht en Ventrikel fortsetzen solange die S e mi l u nar kl app e n der A r t p ul mona l i s vollständig schliessen und selbstverständlich auch nicht in den rechten Vorhof solange die T r i cu S pi d al kl ap p e eb enfall s s uf fi c i e nt ist Die Formen der zweiten Grupp e d i die Mi t r al i nsuf fi ci e nz e n d i e: mit Ins uf fi ci e nz der Herzmuskulatur c ombi ni r t sind und die dieselben b e gleitenden Vorgänge wird man meine i ch b esser verstehen und würdigen wenn ich dieselben in genetischer Weise darstelle d i dieselb en sich aus den eb en behandelten Formen de r ni cht c ompl i ci r t e n re 1 nen Mitral i nsuf fi ci e nz entwick e ln lasse D enken wir uns es würde bei einem mit ein er schwachen ode r starken Kl ap p e nl ä s i on b ehafteten Herzen aus irgend einer Ursache sei e s infolge einer M y o carditis ode r einer Verfettung das M y ocardium des linken Ventrikels geschädigt und es hätte infolge dessen seine C ont r a ct i o nsf ähi g k e i t g e litten so würd e diese C omplication wie ich schon früher aus e i n a nd e r w i e ein e e s e t z t habe im Ganzen und Grossen dasselb e b edeuten g Verstärkung de s Klapp enfehlers Denn der e n d gi l ti ge E f fe ct diese r C om plication b estände in einer noch weiteren Erhöhung des Drucks im linken V or h o f e denn derselb e würde nicht bloss während der S y stole des linken Ventri kels unter höherem Drucke gesetzt werden sondern es müsste auch während der Diastole des linken Ventrikels in demselb en der Druck hoch sein weil der linke Ventrik e l sich s y stolisch ni cht vollständig e ntle ert und in demselben ein Rest von Blut zurückbleibt d er die E ntleerung des linken Vorhofes hindert und somit den Druck in demsel ben gl e ichfall s steigert Die zur Kl ap p e nl ä si o n hinzutretende In suf fi ci e nz des linken V entrike l s b edingt also eine weitere Mehrarb eit des rechten Ventrikels d i eine weitere H y p ertrophie desselben Die B l utve r t h e il ung wird wie ersichtlich sich durch das Hinzutreten einer Insuf fi ci e nz des linken Ventrikels in demselben Sinne verändern wie durch eine Vergrö sserung der Kl ap p e nl ä s i on eb enso wird wegen der stärkeren Ausbildung der L u n g e n s c h w e l l u n g und L u n g e n s t a r r h e i t die D y spno e zunehmen I ch halte es no ch für no thwendig hervorzuheben dass die H y p e r tr ophi c des rechten Ventrikels eb ensowenig die Sch äden d e r Insu f fi ci e nz des linken Ventrikels b eseitigen also c o mp e ns at or i s ch eingreifen kann als sie i m Stande ist die der Kl app e nl ä si on zu mildern St e llen wir uns umgekehrt vor dass bei einer durch eine In suf fi ci e nz des linken Ventrikels c omp l i ci r t e n Mi t r al insuf fi ci e nz erstere aus irgend welchem Gr unde sei es d ass eine gleichzeitige Muskelerkrankung desselben geheilt sei e s dass durch H e rzgifte wie D i g i t a l i s S t r o p h a n t u s oder , ’ . , . , , . , . , . , , , , . , . , . , , , , , , , . , , , , . , . . . , , , , . , , , , . , , , , , , , II Insuf fi ci e nz d e r . M i t r a lkl app e 1 23 . eine andere z w e ck mä s si g e Behandlungsmethode d i e C o nt r act i o nsf ähi gk e i t desselben ge h ob en wurde einer b esseren Herzarbeit p l at z m acht so wird selbstverständlich dann nur die Kl app e nl ä si on zurückbleiben d i d e r schädliche E ff e ct de s bestehende n Herzfehlers wird vergleichsweise geringe r sein als früher Eine solche Insuf fi ci e nz des linken Ventrikels würde wenn sie nur durch Erkrankung des Herzmuskels entstünde als eine p r i m ä r e anzusehen sein sie könnte sich aber a u ch als eine s e c u n d ä r e entwickeln und zwar für den Fall als sich in der arteriellen G e f ä s s b ahn Widerstände ent wickeln die das Abströmen des Blute s aus demselben e rschweren un d seinen Inhalt in höhere Spannung versetzen Von diese n s e cund är e n Insuf fi ci e n z e n des linken Ventrikels b ei der Mi tr al i n suf fi ci e nz und dere n Folgen werde ich später sprechen Zur besse r en Veranschaulichung des eben Gesagten möge beistehend e Fig 1 4 dienen Dieselbe bezieht sich auf einen Modellversuch indem b ei Fi g Ins uf fi ci e nz d e r Mi eine t t r al kl app e erzeugt wurde : Man sieht wie in Fig 1 2 und 1 3 den Aortendru ck A sinken un d den Druck i m linken V or ho f e l V72 und in der P ulmonalarterie steigen desgleichen das Vol um d e r L unge grösser we r den Die Schwankungen des Drucks i mlinken Vor hofe sowie die d e s L ungen L V7, ’ , , , . . . , , , , , , ‘ . . . , . ' . , . , ‚ . . , . -e , . vol um s w e r d e n z ugl e i c h , wi e frühe r grö sser Die dem Drucke im r e cht e n V or h of e entspre chende C ur ve r Vh zeigt nur ein kaum merk liches Sinken B ei wurde PA die Arb eit des linken Ven t r i k e l s verstärkt Man sieht V 7“ infolge dessen den Druck in der Aorta A steige n dagegen den Druck in d e r P ulmonalarterie P A absinken und auch das Volum der L unge L kleiner werden D e r Druck im rechten V o r h o f e r Vh hebt sich nur ein Geringe s D i e Stre cke v on angefang e n verglichen mit der ihr vorhergehenden gibt also das Bild von Druckänderungen die einer verhältni smässig geringeren Kl ap p e nl ä si on entspre chen Man kann auch di e se Figur in der Weise auffassen dass man die , . . . . . , . . . , , , . , . III 1 24: . A b sch ni tt . Stre cke vor als eine Mi tr al i nsuf f i ci e nz mit In suf fi ci e n z des linken Ven die b ei e ine solche mit hergestellte r S uf fi ci e nz t r i k e l s auffasst 1 11 desselben übergeht Die Mi t r al i n suf fi ci e nz kann ferner wie schon früher berührt wurde mit einer In s uf fi ci e nz der Arbeit des re chten Ventrikels einhergehen Dieses geschähe wie ebenfalls schon erwähnt wurde dann wenn mit der höheren S pannung seines Inhal t s die j a unausweichlich eintreten muss die E l ast i c i t ät des re chten Ventrikels nicht in gleichem Ma a ss e wächst d i wenn die A c c omm o d at i on s app ar at e nicht genügend f un cti oni r e n wenn die A e c om m o d at i ons h yp e r t m p hi e sich nicht re chtzeitig genug ausbildet und es dem nach zur Dilatation allein o d er zu einer solchen kommt die mit H yp er trophi c verbunden ist Die In suf fi ci e nz des rechte n Ventrikels nach einer Mi t r al i ns uf fi ci e nz ist immer als eine s e c u n d ä r e aufzufassen denn sie verdankt ihre Ent s t e h un g immer der stärkeren Sp annung seines I nhalts Durch eine solche Insuf fi ci e n z wird die ursprüngliche Kreislaufstörung i n ganz anderer Weise al t e r i r t wie durch die In su f fi ci e nz des linken Ven t r ik e l s Während näh ml i ch diese letztere wie wir eb en gesehen hab en in gleichem Sinne wie eine stärkere Kl ap p e nl ä s i on wirkt ist der Eff ect der In su f fi ci e n z des rechten Ventrikels namentlich soweit es sich um die Füllung des linken Vorhofes und die derselben sich anschliessende Ueb er füllung der Ihi ng e ng e f ä s s e handelt ein geradezu e ntgegengesetzter I nfolge der In s uf fi c i e n z des re chten Ventrikels müsste sich näh ml i ch wie nicht anders mögli ch die Me nge d e s den L ungen zuströ menden Blutes verringern Der Druck in den L unge ng e f ä ss e n sowohl als i m linken Vor hofe muss demgemäss da derselb e von dem Z ufl uss e aus dem re chten Ventrikel abhängt geringer w erden Während ab er die Stauung hinter dem linken Ventrikel relativ d i j e nach der Grösse der In suf fi ci e nz des rechten Ventrikels abnimmt muss eine neue und zwar h i n t e r d e m r e c h t e n Ve n t r i k e l d i im re chten V o r h of e und in den Körp ervenen entstehen Die B l ut ve r t h e il un g und die Drücke in dem Arterien und Venen s y stem e würden sich b ei einer d erartigen C ombination einer Mi t r al i nsuf f i ci e nz mit einer Ins uf fi c i e nz des re chten Ventrikels gegen die Norm nu e f ähr in folgender Weise ändern g Durch die gleichzeitige stärkere Anfüllung der Lungen und Körp e r venen und der b eiden Vorhöfe sowie durch die bleib end grössere durch d i e In s uf fi ci e nz bedingte Anfüllung d e s re chten Ventrikels würde die Füllung der Arterien eine beträchtliche Einbuss e erleiden der arterielle Druck würde daher ein niedriger und au ch die O ap i l l ar e n würden weniger mit Blut gefüllt sein D a auf Kosten der A r t e r i e nf ü l l ung hie r nicht bloss die L ungen und d e r linke Vorhof stärker sondern auch die Körpervenen stärker gefüllt , “ . , , . , , , , , , . . , , , . , . . , , , , . , , , ’ . , , . . , . , , . , . . . , , , . , III 1 26 Fi g . A b sch ni t t . Aus dem bisher A Beschriebenen e r gibt sich dass wi r hier den gleichen Vorgängen begeg nen wie bei der Hervorrufung einer Mi tr al i ns uf fi l V 72 ci e nz Der Unter schied b esteht nur darin dass dort der Druck im linken V o r h o f e unter starken PA Schwankungen sich erhob und auch di e , „ V h dass C urve des Lun gen v o l um s grosse Schwankungen zeigte während hier diese S chwankungen b egreiflicherweise deshalb ausfallen weil das Steigen d e s Drucks im linken V o r h o f e nicht durch st o s s w e i s e s Re gur git i r e n von Flüssigkeit in den linken Vorhof sondern dadurch bedingt ist dass die Flüssigke i t aus dem linken V o r h o f e nicht rasch genug und infolge dessen a u ch ni cht in genügender Menge in den linken Ventrikel a b s t r ö m t I n diesem Falle also sinkt der Druck in der Arterie deshalb weil d e r linke Ventrikel von Seite des linken Vorhofes her mangelhaft gefüllt Was nun infolge dessen dem Ventrikel an Füllung abgeht das wi rd b leibt im linken V o r h o f e zurück und erhöht daselbst den Druck Eine C o nse que nz dieser Drucksteigeru ng ist wie begreiflich die Drucksteigerung in der P ulmonalarterie und die Vergrö sserung des L un g e nv ol um s als Folge der stärkeren Füllung der L unge ng e f ä s s e Eine dire cte C o ns e que nz des Sinkens des Arteriendrucks ist ferner d as Sinken des Drucks im re chten V or h of e d i i m V e ne nge b i e t e In vollständiger U e b e r e i n st i mmung mit dem Modellversuch e steht n ach meinen Erfahrungen das T hi e r e xp e r im e nt Wenn man n äh ml i ch vom linken Aurikel her in den linken Vorhof so e ine an e i ner C a n ü l e befestigte Blase einführt und d ieselbe auftreibt mit d as Lumen des linken Vorhofes zum Theile b eeinträchti gt was j a mechanisch dasselb e b edeutet wie eine S t enose am os t i um ve nos u m dann sieht m an den Arteriendruck und m i t ihm den Venendruck absinken Ueb er die Steigerung des Drucks in der P ulmonalarterie b ei diesem . 15 . , , . . . , , , , , , . , , . . , , . , . . . . , , , , . III Mi t r al st en ose . 1 27 . besitze ich keine d i r e c t e n wohl ab er indire cte exp erimentelle Erfahrungen Die O bturation des linken Vorhofes führt n ä h ml i ch z u hochgradiger L u n g e n s c h w e l l u n g und L u n g e n s t a r r h e i t d i zur starken Füllung d e r L u ng e ng e f ä s s e und diese ist j a nur der Ausdruck der gleichzeitigen Erhöhung des Drucks in der P ulmonalarterie und im linken V or h of e Wir wollen nun wieder auf Grund der durch das Modell und den T h i e r v e r s u ch gewonnenen Ein s icht den Wert u n d die Bedeutung der Merkmale prüfen die die Mi t r al s t e n o s e des Menschen begleiten Als wichtigstes Merkmal der Stenose b etrachtet man das ausculta t orisch wahrnehm bare Geräusch das entw e der an Stelle des zweiten Tones zu höre n ist oder denselb en b egl eitet oder ein Ger äusch das m an während d i zwischen Diastole und S y stole wahrnimmt d e r grossen Herzp ause und das m an gewöhnlich als p r ä s y s t o l i s c h e s Geräusch bezeichnet Diese Geräu sche dürfen deshalb al s u ngef ähres Maass der s t e n ot i weil deren s chen Verengerun g des venösen os t i u ms angesehen werden C ha r akter und Stärke nicht so wi e bei den Geräuschen die durch die Mi t r al i n s uf fi ci e n z hervorgerufen werden von der Art resp ective G e der Mu sk e l a ct i on des Herzens abhängen D enn d as dia s c hw i n di gk ei t bei der Mi t r al st e no s e entsteht zu einer Z eit wo der s t o l i s ch e Geräusch Ventrikel und eine Zeit lang wenigstens auch der Vo rhof sich im Ruhe b efinden N ur das p r ä s ys t ol i s ch e Geräusch ist ausser von der z ustande S tenose auch zugl eich von dem C o nt r a ct i on s m o d u s d es linken Vorhofes E i ne Verstärkung der C ontraction des linken Vorhofes b edeut et a bhängig j a aber Z ugleich einen höheren Druck i n demselben d i einen st ärkeren G rad von Stenose ein st ä rkere s p r ä s y st ol i s c h e s Ger ä usch kann also mit R echt auf eine starke S t e n o s i r un g b ezogen werden B ei der Ausdeutung des Arterien d rucks müssen wir von denselb en Erw ä gungen ausgehen die ich früher b ei der Mi t r al i nsuf fi ci e nz dargelegt habe Der niedrige Arterie n druck d arf demnach nur dann als sicheres Merkmal einer durch d i e Stenose bedingten geringen A r t e r i e nf ü l l ung gelten wenn er b eträchtlich unter die Norm ernie drigt ist wenn man w eiss dass er vorher d i solange als keine Stenose b estand höher war u n d wenn man genügende Anhaltspunkte dafür b esitzt dass die T h ät i g k e i t des linken Ventrikels an sich keine Sch ä digu ng erlitten hat Findet man die Halsvenen zusammengefallen so kann dies als Zeichen d afür gelten dass die Lunge nschwellung nicht gross genug ist um den i nt r at h o r a c al e n Druck wesentlich zu erhöhen und das Abströmen des Venen blutes in den rechten Vorhof wesentlich zu b ehind ern Bei der B e ur t h e il ung des erhöhten Venendrucks d i bei deutlicher S chwellun g der Halsvenen wird man wie früher z u b erücksichtigen hab en ob das erschwerte A b fl i e s s e n de s Venenblutes auf der Erhöhung d e s i nt r at h or a c al e n Drucks durch die L ungenschwell ung o der auf einer V ersuche , . ' , . . , . . , , , , , . , , . . - , . , « , , . , . . . , . , . , . , , , , . , . , , . , . , , . , , , , , . . III 1 28 A . b s ch nit t . gleichzeitigen I nsu f fi ci e nz de s rechten Ventrikels b eruhe Massgeb end für diesen Untersc hi ed ist aus vorher b eleuchteten Gründen das P ercussions erge bni s soweit es uns üb er die Grösse der Lunge Aufschluss gewäh r t soweit diese uns üb er die Exc ursions d i A t hmungs u n d die D y spnoe fähigkeit der L unge Auskunft gibt Die D y spnoe d i die Anwesenheit o der die Abwesenheit d erselben hat also sowie dort als d if f e r e nz i al d i agno Merkmal für die Art der Entstehun g der V e ne n s ch w e l l un g zu st i s ch e s gelten B ei der B e u r t h e il ung der Merkmale die wir dur ch die L e b e r p e r cu s sion gewinnen müssen wir sowie früher die b eiden Möglichkeiten ins Auge fassen dass die Leber nur scheinb ar vergrössert d i bloss d i s l o ci r t und wirklich vergrössert sein kann Die D i sl o ci r u n g kann auf der L ungenschwellung b eruhen und die V ol um z un ah m e derselb en auf d e r die Insuf fi ci e n z des rechten Ventrikels b edingenden Stauung des P fortader blutes sowie eventuell auf einer sehr starken Lungenschwellung und der hi e durch bedingten Venenstauung Die A c c e nt ui r ung des zweiten P ul m on al t on e s k ann unter den früher erwähnten Einschränkungen als Merkmal eines erhöhten Drucks in der P ulmonalarterie und zugleich im linken V o r h o f e gelten V erlässl i cher ab er wie ich glaub e sind auch hier j ene Merkmale auf deren grössere B eachtung d as Exp eriment hinweist d i die L u n g e n s c h w e l l u n g und die L u n g e n s t a r r h e i t und die hierauf b e r u h e n d e D y sp no e B ei der Deutung der V ol umv e r gr ö ss e r ung des Herzens h at man auch dass dieselbe durch H yp ertrophie des hi e r sich gegenwärtig zu halten rechten Ventrikels sowie durch Vergrö sserung seiner Höhlung mit gleich zeitiger Hy p ertrop hi e oder auch ohne dieselb e zu Stande kommen kann Die H y p ertrophie des re chten Ventrikels zu der auch eine solche der link en V or h o f s w an d un g hinzutreten kann ist e i nerseits als Aus druck der erhaltenen A c comm o d at i on sf ähi gk e i t desselb en anderseits als Maass f ü r die Grösse der Stenose aufzufassen D en n die H y p ertrophie muss um so grösser ausfallen j e grösser die Blutmengen sind die sich im linken V o r h o f e und in d en L ung e ng e f ä s s e n anstauen weil sie ni cht rasch genug in den linken Ventrikel gelangen können Eine geringe H yp ertrophie no ch m ehr den Ausfall einer solchen kann man nur als d a s Merkmal einer geringen Stenose ansehen Die Erweiterung des rechten Ventri kels ist auch hier eine Folge der grö ss eren Sp annung desselben und sie bildet sich aus wenn mit der Sp annung nicht z ugleich die E l a s ti ci t ät der V e nt r i k e l w an d wächst d i wenn die Acco m modation nicht mit der Sp annung gleichen Schritt hält I ch m ö chte noch b etonen dass di e grössere Füllung des rechten Ventrikels auch hier auf die unvollkommene Entleerung desselben bezogen werden muss kei nesfalls aber darf man sich vorstellen dass dieselbe sich . , , , . , . , , . . . , . , , , , , , . . . , , , . . , , , , . . . , , . , , , . , , , . , , . , , . . . , , , III 1 30 . A b s ch n i t t . Bei eine r starken Mi t r al st e n o s e kö nnen ferner schon Erscheinungen von Venenstauungen a u ftreten selbst solange der h y p ertrop hi sche re chte Ventrikel vollständig f un ct i oni r t und zwar infolge des durch die L ungen schwellung b edingten erschwerten V e n e n ab fi u s s e s ; sie müssen aber gewiss stärker werden wen n der rechte Ventrikel anf ängt nicht vollständig zu f un ct i o ni r e n In dem Maas s e als die Venenfüllung zuni mmt der r e chte Ventrikel untücht ig wird und die Lungen weniger Blut erhalten wi r d in solchen F ällen die D y spnoe geringer werd e n können vorausge setzt n at ü r lich dass die Lun ge n och normal ist d i dass nicht p athologische A e n d e r u ng e n in derselb en eingetreten sind die ihre A t hm u ng s f ähi gk e i t b e hi ndern und vo r ausgesetzt dass nicht T r ans sud ati o n e n im Thorax od er in der Bauchhöhle neue Hindernisse für die Re spiration abgeb en Die D y spnoe und die Venenstauung werden bei leichte n Mitral s t e n os e n ausbleiben aus Gründen die ich ni cht weiter zu entw ickeln brauche Es kann ab er auch hie r zur D y spnoe kommen wenn d i e Fun ction d e s linken Ventrik els vo r übergehend oder dauernd in seiner Function leidet Eine solche vorübergehende Fun ct i ons st ö r ung des linken Ventrikels kann durch starke G e f ä s s v e r e nge r unge n b edingt sein die wie wir wissen den Fall als die A c c omm o d at i ons ap p ar at e nicht p rompt f un cti oni r e n , , , , , . , , , . . , , ' , , . , . , . , , , , Fi g . 16 . l V71 . . P A r I ns u f fi c i e nz . V71 . desselben führen können Dauernd kann dieselbe durch Erkrankung desselben herbeigeführt werden Wenn es in solchen F ällen gelingt dem Herzen wieder durch eine entspre chende Behandlung seine z ur . . , III Mi t . r a l s t e nos e 1 31 . frühere Leist ungsfähigkeit zu versc haffen da nn muss auch die D y spnoe aufhören Diese Betrachtungen hab en wie ich hier nachträglich bemerken wi ll auch für die Mi t r al i ns uf fi ci e nz zu gelten Einen solchen Hergang veranschaulicht die vorstehende Fig 1 6 Die selbe entstammt einem Mo dellversuche in dem bei t eine und zwar schwache Mi t r al st e no s e e r ze u gt wurde D e r geringfügigen S t e no sir ung ent spre chend sehen wir hier wohl den Arteriendruck A noch deutlich genug aber i m linken V or h o f e l V71 steigt der Druck nur wenig u n d a b sink en wird nicht si chtlich grösser Desgleichen zei gt a u ch d as L u n g e nvo l um L d er Druck in d e r P ul mo n alarterie P A auch nur eine gerin gfügige Stei gerung und auch der Druck im rechten Vo r h of e r V72 sinkt entspre chend wenig Dieser Theil des Vers u ches i l l u st r i r t die Vorg ä nge die bei einer ab sc h w achen Mi t r al st e n o s e s t att fi n den es z e i gt hier n amentl ich die geringe Vergrösserun g des L u ng e nv ol um s dass leicht zu verstehen ist weshalb keine D y spno e auft ritt un d eb e nso z eigt d e r si nkende Vene n druck d ass Venenstauung hi e r ni cht erwartet werden dar f e ine B ei wurde in diesem Versuche die Arbeit de s linken Ventrikels verstärkt Als Folge hievon sieht man den Aortendru ck A steigen gleich zeitig den Druck im li nken V or h o f e l Vh sowie in der P ulmonalarte r ie P A sinken und das L un g e nvol um L kleine r w e r d e n Geben wir diesem Ver dass i n dem ersten Abschnitte desselben d i vor der s uche die D eutung Verstärkung der A rb eit des linken Ventrikels letzterer vergleichsweise in s u f fi c i e nt gewesen sei s o würde derselbe d ar t hun dass durch die e i nt r e t ende S uf fi c i e nz desselb en relativ günstigere Kr e i s l auf v e r h äl t ni ss e herge die nam entlich z ur Verkleinerun g der Lun ge d i z um s tellt wurden Wegfalle d e r die D y spno e b efördernden Ursachen füh rten Die eingehende U e b e r l e gun g ergibt dass wir wie früher d i e Mitral i n suf fi c i e n z auch die Mi t r al s t e n o s e n i n zweierlei Formen die allerdings nur in q uantitativer B eziehung von e inan der verschieden sind d i in starke und schwache trennen müssen J ede dieser beiden Formen k ann wi eder wie w i r ge sehen haben unter m annigfachen Variationen auftreten die durch das j eweilige Verhalten der b eid en Ve n trikel bedi n gt werden Diese Variationen selbst können wieder im Laufe der Zeit resp e ctive im L aufe der Leb e nsdauer we chseln wenn selb stverständlich vorausgesetzt dass die Art d e r S t e no si r ung sich gl e i chbl e i b t die Function der Vent r ikel ein e A e n d e r ung in günstigem oder ung ü n stigem Sinne erfährt E i ne tiefere klinische B etrachtun gsweise muss also auf die Möglich k e i t dieser verschiedenen Variationen Rücksicht ne hmen Die L ehre von der C o m p e n s a t i o n und C o m p e n s a t i o n s s t ö r u n g ist dieser B e t r a cht un gs weise geradezu hinderlich Denn ganz abgesehen d avon dass sie auf rein s p e c ul at i v teleologischem Boden steht weil sie die H y p ertrophie nicht bloss a l s nothwendi g eintretende Wirkun g einer Schädlichkeit sondern zugleich a l s eine Ursache auffasst die diese Schädlichkeit beseitigt führt sie bloss zu , , . . , . . , , . , . . , , . . . , . , , , , , . , . . . . , . , . , , _ , , , . . . , , , , , . . , . , , . , , , , , . . . , , , , , , 9 * II I 1 32 A . b s ch ni t t . der ganz all gemeinen Trennung zwischen c o m p e n s i r t e n und n i c ht c o m Diese Trennung kann ab er nur wenn man e n s i r t e n Kl ap p e n d e f e ct e n p sie mi t j ener vergleicht die wir hier wie früher d i bei der Mi t r al i ns uf fi durchgeführt hab e n als eine ganz ob erflächliche b ezeichnet werden c i e nz I ch will noch schliesslich die Vorgänge in Erwägung ziehen die auftreten können wenn eine Mi t r al i ns uf fi ci e nz sich mit einer Mi t r al st e n os e Diese Erwägung scheint mir deshalb am P latze weil b ekannt co mbi ni r t lich gerade diese C ombination am Kr ank e nb e tt e sehr häufig zur B e ob a ch tung kommt ; sie soll wie der an einen Modellversuch anknüpfen der d urch b eistehende F i g 1 7 i l l ust r i r t ist . , , , . . , , . , , , . , . . Fi g A . l . V72 . PA Bei j w urde hier eine Mi tr al i n s uf fi c i e n z erzeug t Es sank wie imme r hiebei d er Aortendruck A es stieg der Druck im linken V o r h of e l V72 unter Ausbildung hoher der Regurgitation e ntspre chender Schwankungen auch das Volum der L unge L wurde grö sser ; desgleichen stieg der Druck der P ulmonalarterie P A Der Druck im re chten V o r h o f e r V71 zeigte ein deutliches Sinken Als nun b ei die im Modelle dem A t r i um ve nos u m des linken Her zens entsprechende S t elle s t e nosi r t wurde stieg der Aortendruck A der Druck im linken V or h o f e l V72 und in der P ulmonalarterie P A sank . . , . , , . . . . , . . , III 1 34 A . b s ch n i t t . einer c o m p e n s a t o r i s c h e n E i nr i cht un g zu Eine solche C omp ensation ist als ei ne rein mechanische aufz ufassen Sie hat gewissermassen den S i nn einer we nn auch nicht vollst ä ndigen so wenigstens unvollst ändigen Rep aratur ein e s Gebrechens Die de r artige C omp ensatio n ist nicht i m Entferntesten mi t j enen zu vergleichen die ich früher ausei nandergesetzt habe Denn di ese b er uhen auf gewissen E i ge nt h ü ml i chk e i t e n der organischen Substanz des Herzens und der n ervö sen App arate desselben sowie auf d er Ver bindung derselben mit dem C e nt r al n e r ve nsyst e me die rein mechani sche Natur d e r ersteren ergibt sich aber schon klar aus dem Umst ä nde dass wi r di e Art und Weise wie sie zu Stand e kommt am Kreislaufmodelle nachahme n kö nnen Der Hinzutritt einer Steno se z u eine r Mi t r al i ns uf fi ci e nz kann eine C ompensation s ch a l f e n ab er das Umgekehrte kann unmögl ich stattfinden Denn wenn nac h einer reinen Stenose no ch eine Mi t r al i ns u f fi ci e nz sich ausbildet so muss begreiflicherweise die Störung eine grössere werden E benso selbstverständlich ist e s dass sehr starke Mi t r al st e no s e n in j edem Falle ob sie nun für sich allein bestehen oder ob sie sich mit einer Mi t r al i nsuf fi ci e n z vereinigen schädlich wirken müs s en . . , . , . , , , , , . . , . , , , , . , IV I ns uf fi c i e n z d e r . A or t e nk l a p p e n . Wir wollen b e hufs Erl äuterung der hier stattfindenden Vorgäng e wie de r zunächst an den Modellversuch anknüpfen Man erzeugt an dem . Fi g . 18 . A l V72 . . L PA r . V72 . Kreislaufmodelle eine Ins uf fi ci e nz der Aortenklapp en wenn man den an dieselben vorb eiziehenden Nebenweg ö ff net , . IV . Insuf fi ci e nz d e r A or t e nkl a p p e n 1 35 . Ein solcher Versuch ist durch vorstehende Fig 1 8 il l ust r i r t Das Zeic hen IV m ar k i r t die Zeit zu welcher die A o r t e ni ns uf fi ci e nz erzeugt wurde Man sieht wie der Aortendruck A von seiner ur sp r ü n g lichen Höhe absinkt Noch markanter als dieses Abs i nken ist die b e t r ä cht liche Vergrösserung der P ul ss chw ankung e n Diese Vergrö sserung ist das deutlichste Merkmal der A o r t e nkl app e ni n suf fi ci e nz Sie entsteht dadurch dass die Flüssigkeit welche b ei d er S y stole des linken Ventrikels in die Aorta und weiterh i n in die Arterien etc eingetrieben wird b ei de r Dia stole desselben dur c h den geöff neten Nebenweg wieder zum grossen Theile in den Ve ntrikel zurückströmt Die Flüssigkeit p endelt hier in d e n G e f ä s se n hin und her Während sonst d i solange die Aortenklapp e schliesst die s y stolische Anfü llung der Arterien nur eine geringe P uls erhebung hervorruft die dadur ch dass d i e Flüssigkeit gegen die Venen ab fl i e s st s ich in ei ne ebenfal ls geringe Senkung verwandelt wird hier z u nächst die diastolische Se nkung grö sser weil die Flüssigk e it nicht bloss gegen die Vene n s ond e rn auch gegen den link en Ventrikel sich entleert die Gefässe also mehr zusammenfallen als sonst und d i e s yst oli s ch e E r hebu ng wird grösser weil die Füllung des Ventrikels eine gr össere wurde und zwar desh alb weil derselb e nun von zwei Seiten her vom linken Vor hofe un d v on den Gefässen gesp eist wird Trotz dieser reichlicheren Füllung des linken Vent rikels wird aber die mittlere Füllung und infolge dess en auch der mittlere Druck i n den Gef ässen nicht grösser sondern kleiner was b e weist dass der Abfluss aus denselben gegen die Venen und den linken Ven t r i k e l f ortdauernd den Zufluss zu ihnen aus dem linken Ventrikel üb erwiegt Die stetige vermehrte Füllung des linken Ventrikels muss den mittleren Druck in demselb en steigern und auf dieser Steigerung beruht auch die Steigerung des Drucks im linken V or h o f e ; denn dem Einströmen der Flüssigkeit von hier aus in den linken Ventrikel ist ein grössere r Wider stand erwachsen Diesem grösseren Widerst ä nde entsprechend gelangt vom link en V or h o f e aus weniger Flüssigkeit als sonst in den linken Ven t r i k e l und die grössere Füllung de s linken Ventrikels wird also w i e man sich vorstellen muss weit mehr durch den Rückstrom aus den Gef ässen als dur ch den Zufluss aus dem linken V or h o f e erzeugt Der G e s ammt e ff e ct einer A or t e nkl ap p e ni nsuf fi ci e n z besteht also wieder wie in den früheren Fällen d i b ei der Mi t r al i nsuf fi ci e nz und bei der Mi t r al st e no s e darin dass der linke Ventrikel weniger aus seinem Reservoir schöpft demzufolge auch weniger Flüssigkeit und unter geringerem Drucke in die Gefässe befördert d i dass der N ut z e ff e c t seine r Arb ei t verminde r t wird Die weiteren C o n s e qu e n z e n soweit sie die Druckänderungen die G e s chwi n d i g ergeb en sich k e i t des Blutstromes und die B l ut v e r t h e il ung betre f f en hieraus von selbst Sie sind die gleichen wie früher nur graduell von denselb en verschieden d i wesentlich geringer Denn wie wenigstens der Modellversuch im Vergleiche mit den früheren Versuchen lehrt e r . . ’ , . , . . . , , . , . , . . . , , , , , , , , , x , , , , . , , , . , . , , , , . , . , . , , . . . , , , , . , . . . , , III 1 36 A . b s ch ni tt . zeugt die h o ch gr a d i g st e A o r t e nkl app e ni nsuf fi ci e n z eine verhältnismässig geringe Drucksenkung in der Arterie eine verhältnism ä ssig geringe Druck ste i gerung im linke n V or h o f e l V 72 und eine v e r h äl t ni s ma s s1 g g e r m ge V o l um ve r kl e i n e r un g der Lunge L Auch die Drucksteigerung in der P ulmonalarterie P A ist entspre chend der geringen Drucksteigerung im linken V o r h o f e eine sehr geringe kaum m erkliche Der Druck in den Venen resp ective dem rechten V o r h o f e r VI2 aber erfä hrt eine de utlic h e Senkung die wieder der geringeren Füllung der Arterien entspricht Es h at also hier keine so beträchtli che Umwälzung der Flüssigkeit aus dem Gebiete der Arterien in das der L ung e ng e f ä s s e und dem linken V or h of e stattgefunden wie früher d i b ei der starken Mi t r al i n s u f fi ci e nz und d er starken Mi t r al st e n o s e I n d em betreffenden T h i e r ve r su ch e der nicht anders angestellt werden kann als dass m an die Aortenklapp en d ur ch st o s st o der zerreisst b egegnet man der S chwierigkeit dass dieser Eingriff schwer ausführbar ist ohne dass man die sensible n Nerven des Endo cardiums reizt Diese Reizung indem sie wie m an annehm en darf wie diej enige anderer sen si b l e r Nerven zur Ste i gerung d es Blutdrucks führt ist im Stande das Resultat des T hi e r v e r s u ch e s so zu gestalten dass man fast gla ube n könnte zwischen den mechanischen Vorg ä ngen des Kr e i sl auf m o d el l e s und denen des t hi e r i s ch e n Kreislaufes b estehe ein grosser Unterschie d Sehr häufig sieht man nä hml i ch n ach Z erreissung der Aorte nklappen sich d e n arteriellen Blutdruck nicht wie z u erwarten ist sinken s / ondern gleich bleib en und sog ar ste i gen D as hat zur Aufstellung einer besonderen T h eorie Veranlassung gegeben der The orie der sogenannten R e s e r v e k r a f t des H erzens Diese R e s e r v ek r af t sollte b ei Klapp enfehlern den Verlust ausgleic h en den derselb e mit B ez u g auf die G e f ä s s f ü l l ung hervorr uft Diese sogenannte Re s e r ve kr af t d i e den Aortendruck bei Ins uf fi ci e nz der Aorten klapp en im T hi e r ve r su ch e nicht absinken lässt die selbst noch ein U e b r i ge s zu thun vermag d i ihn in die Höhe treibt ist ab er nichts anderes als die Wirku n g der früher erwähnten Reizung der sensiblen N erven des Herzens Wenn man den Versuch nur vorsichtig genug anstellt so dass diese Reizung möglichst vermieden wird dan n stimmt er auch vollständig wie d i e früheren mit dem Modellversuche d i es sinkt allerdings nicht in hohem Grade der Druck sowohl in den Arterien als in den , . . . , , . . . , . , , . . . , , , , , . , , , , , , , . , , , ‚ . , . . , , , , . . , , , . , , . , . , h e r wäh ne n d ass i n d e n T h i e r ve r su ch e n i n d e n e n m a n e i n e Mi t r a l i nsu f fi ci e n z a ll e r d i n g s n i ch t d ur c h Z e r r e i ssun g d e r Kl app e n s ond e r n i n an d e r e r s ch on e n d e r W e i se e r z e ug t sow i e i n d e m V e r s u ch e i n d e m m an d i e M i t r a l d i e se v e r m e i nt li ch e Re s e r v e s t e n os e d u r c h e i n e O b t ur a t i o n d e s li n k e n V o r h ofe s e r s e t z t k r aft ni ch t z u e nt d e ck e n i s t I ch hi n a l so d e r M e i n ung d ass m an d i e se l be r uhi g ad ac t a l e g e n d a r f A u c h oh n e d i e s e l b e l asse n si ch w i e a u s d i e se r D ar s t e ll un g h e r v or g e h t a ll e V o r g ä ng e b e i H e r zfe hl e r n z w an g l os e r k l ä r e n I ch mö ch t e üb i g e ns r no c , , , , , , , . . , , . III 1 38 . A b sc h n i t t . Die H y p e r trophie des linken Ventrikels bei der A or t e ni ns uf fi ci e nz kann noch auf einer anderen Ursache beruhen al s der eb en b eleuchteten Es darf n ä hm l i ch n i cht üb ersehen werden dass die A or t e ni ns uf fi ci e nz sich ni cht immer durch e nd o car d i t i sch e P rocesse entwickelt wie dies in der Regel be i der Mi t r al i ns uf fi c i e nz und der Mi t r al st e nos e gesc hi eht Sie kommt vielmehr sehr häufig durch sogenannte sklerotische P rocesse d i durch sklerotische A uf l ag e r ung e n zu Stande Derselbe sklerotische P rocess der zuletzt die Aortenklapp en ergreift kann schon lange vorher die Wand der grö sseren und kleineren A r terien starr d i weniger ausdehnbar g e macht d h er kann den allgemeinen Widerstand in der arteriellen Strombahn e r höht hab en E ine solche Erhöhung des Widerstandes muss zunächst wie sc h on früher auseinandergesetzt wurde die Accommodation des l inken Ventrikels in Anspruch n ehmen und im weiteren Verlaufe zur H yp ertrop hi e desselben führen Mit anderen Worten die A o r te ni ns uf fi ci e nz kann sich zu einer Z eit entwickeln wo schon das linke Herz beträchtlich hyp e r t r o phi r t war und in einem solchen Falle wi r d sie nur daz u beitragen können es auch zu erweitern Aus diesen Erwägungen ergibt sich dass in Fällen wo di e Ao r t en i ns uf fi ci e n z sich im Gefolge einer A r t e r i e n skl e r o s e entwickelt der arterielle Blutdruck ho ch sein kann während e r in solchen wo derselben ein e E ndo carditis v o r he r gi e ng niedrig sei n muss Ein höherer Blutdruck im ersteren Falle besagt ab er nicht d ass infolge der A o r t e ni ns uf fi ci e nz der Blutdruck nicht niedriger wurde sie besagt nur dass der Ausgangspunkt ein viel höherer gewesen ist Nehmen wir b eispielsweise an wir begegnen b ei " einer A or t e ni ns uf fi c i e nz einem Blutdrucke von 1 60 mm H g so würde die s b edeuten d ass derselb e vorher durch d i e A r t e r i e nskl e r o se allein auf eine Höhe von circa 1 80 —2 00 gesteigert w ar ; b egegnen wir ab er in ein em anderen Falle einem Blutdrucke von nur 1 00 mm H g so dürfen wi r a n nehmen dass e r vorher etwa 1 30 — 1 4 0 mm H g betragen habe W eitere U e b e r l e gung e n über die E i nth e i l ung der A o r t e ni nsuf fi ci e nz i n verschie dene Formen wären nur eine Wiederholung j ener die ich frühe r angestellt habe und ich kann dieselben füglich dem L eser selbst über lassen I ch w i ll nur schliesslich noch mit einigen Wo r ten auf Fig 1 8 zurück kommen Hier bedeutet eine Verstärkun g der Arbeit des linken Ven t r i k e l s mit der wie man sieht der Aortendruck A steigt dagegen der Druck im linken V o r h o f e l V72 sinkt und das L ung e nv ol um kleiner wird Dieser Versuch soll wie die analoge n die ich frühe r angeführt und b e die Vorstellung erleichtern dass bei günstiger Arbeit des s p r oc h e n habe linken Ventrikels sich auch die Kr e i sl auf ve r h äl t ni sse insofern sie die Blutfüllung d e r Lunge beeinflu s sen günstige r gestalten müssen . , , . , . . , . , , , . . . . . , , . , , , , . , , , , , . , , ‚ , , . , , , , , . , , . . . , , , , . . . , , , , , , . V A . or t e n st e n ose V A or I 39 . . t e ns t e no se . Wenn man am Kreislaufmodelle die Aorta nahe der Aortenklapp e so beobachtet man die folgenden A e nd e r un ge n welche die b ei stehende Fig 1 9 i l l u st r i r t D e r P feil t b ezeichnet die Zeit zu der die Steno sirung vorgenommen wurde durch die Marke wird wie ich gleich hier s t e n o si r t, , . , . , , Fi g 19 . . l . V72 . PA r . V 72 . erwähnen will die Stelle bezeichnet die einer Verst ä rkung der Arb eit des linken Ventrikels die nach der S t e no si r u ng vo r genommen wurde entspricht Man sieht hier den D r u ck ‘i n der Aorta A sinken D er Druck im linken Vo r h of e l VI2 zeigt nur eine unerhebliche Steigerun g und der Druck in der P ulmonalarterie P A ändert sich kaum Dagegen ist die Ver r ö s s e r un des L un e nv ol u m s L deutlich ausge sprochen ebenso das Sinken g g g des Drucks im rechten Vor h o f e I ch will gleich hier eine zweite Fig 2 0 folgen lassen wo ebenf alls der P feil t das Hervo r rufen einer Aortenstenose b edeutet und wo bei die Arbeit des re chten Ventrikels verstärkt wurde I n dem letzteren Falle war die S t e no si r ung stärker wie früher Die Senkung des Aortendrucks A ist auch eine grö ssere I m U e b r i g e n aber sind die Ver änderungen die gleichen wie früher Auf die Stellen von angefangen werd e ich später zurückkommen Die S te nosi r un g der Aorta hat im Grunde genommen nur die B e deutung eine s erhöhten Widerstandes der sich der Entleerung des linken , , , , . . . . . , . . , . . . . . , III 1 40 Fi g A . b s ch ni t t . Ventrikels entgegenstellt sie muss also mit einigen Ausnahmen in A ähnli cher Weise wirken wie die schon b esprochene C omp ression der Bauchaorta Hinter der steno der si r t e n Stelle muss zunächst Druck steigen Bei d er Aorten compression umfasst dieselb e das Bereich der nich t c o mpr i mi r t e n Gef ässe und den linken Ventrikel ; hier wo di e S t e no si r ung ganz 7 V 72 nahe dem linken V e nt r ik e l l i e gt kann die Drucksteigerung nur in e iner k u rzen Stre cke derselben d i zwi schen der Klapp e u n d L der Stenose und im linke nVen ihre Wirk ung geltend t r ik el P A machen Es muss wenn die Acc om odation des linken Ven m V h_ nicht hinreicht dessen t r ikel s C ontra ction vollständ i g zu e r halten s o dass durch die verengte Stelle der g e s am mt e Inhalt desselben e ntweichen kann zu einer Ins uf fi ci e nz des linken Ventrikels kommen und im Anschl ü sse hieran zu einer Stauung der Flüssigke it im linken V o r l i of e kurz zu den A e n d e r ung e n di e j a schon vielfach besp rochen wurden und die auch der durch die F i g 1 9 und 20 i l l ust r i i t e Modell versuch aufde ckt Der T hi e r v e r su ch spricht im gleichen Sinne Wenn man nä hml i c h um d i e Aortenwurzel eine F a d e n s c hl i nge legt und mittelst dieser dann die selb e zusc hnü r t so sinkt wie im Modellversuche der Druck in der Aort a o ff enbar deshalb weil der linke Ventrikel durch die verengte Stelle hin durch der A o r t e nb ahn nur wenig Blut zuführen kann e s sinkt aber auch zugleich der Druck in den Dies e s Sinken ist umso mehr ein B eweis für die m angelhafte Füllung des A or t e ng e b i e t e s als j a wie w i r von früher wissen die Arterien die Fäh i gkeit besitzen ihren Inh alt in die Ve nen zu treiben Infolge dieser Fähigkeit sahen wir b ei der Aorten compressio n j a den Venendruck steigen Hier steigt er nicht sondern . 20 ' , . . , e , , . . , , . , , , , , , . . . , , , , , , , , . , . Man d i e sem V er such e d e s B e so nd e r en V o r s i ch t b e o b a c h t e n m i t d e m L i g at u r s t ab e d e r d i e Fa d e nschl i ng e h ä l t n i c h t a u f d i e P u l mona l a r t e r i e d i e ja i n un m i t t e lb a r e r N äh e d e r A or t e n w ur z e l li e g t z u s t o s se n D e nn d i e g e r i ngs t e C om p r e ssi on d e r l e t z t e r en r e i ch t s ch on h i n d e n D r uc k i m r e ch t e n V o r h of e u n d i n d e n V e ne n z u m S tei gen z u b r in ge n D i e se s S t e i g e n b e r uh t a b e r d a nn ni ch t a uf d e r A o r t e n s t e nosi r u n s o nd e r n a uf d e r g l ei c hz ei t i ge n C o mp r e ssi on d e r P ul monal ar t e r i e m uss b e i , d ie , , , , . , . o' O 7 . III 1 42 . A b sch ni tt . Auf eine b esondere Discussion der verschiedenen möglichen Formen und Variationen d a rf ich wohl auch hier verzichten und kann dieselb e dem Leser überlassen I ch will nur hier noch die C ombin ation einer A o r t e nkl app e ni ns uf fi Als G rundlage soll wieder ein c i e nz m i t einer Aortenstenose b esprechen Modellversuch dienen d er durch nachsteh e nde F i g 2 1 veranschaulicht ist . . . . , Fi g . 21 . A l . V72 . P A r . V 72 . I n dem b etre f fenden Versuche wurde zuerst eine A or t e nkl app e ni n und während des Bestehens derselben eine Stenose d e r s uf fi ci e nz erzeugt Aorta hinzugefügt j bedeutet den Eintritt d er A or t e nkl ap p e ni ns uf fi ci e nz die der Stenose Der Erfolg diese r C ombin ation unterscheidet sich w e den wir früher bei der C ombination einer Mi t r al i n s e nt l i ch von j enem i t r al st e no s e kennen gelernt hab en Dort trat ein e s uf fi ci e n z mit einer M A r t von rein mechanischer C ompensation ein hier beobachten wir das G e ge nt h e i l d i eine Summe von A e nd e r ung e n die wir in Hinblick auf deren biologische B edeutung als schädlich bezeichnen müssen Denn es sinkt nach d e r Stenose d e r Arteriendruck A no ch tiefer ebenso steigt der Druck im linken V or h o f e 7 V72 und in der P ulmonalarterie höher und auch die Lunge w ird grö sser , , . . , . , , . , . . , . . . VI . C om bi ni r t e Kl app e nfe hl e r d es li nk e n V e nt r ik e l s 143 . Dieser Unterschied begreift sich leicht wenn man bedenkt dass dort die Mi t r al st e n o s e die Füllung des linken Ventrikels begünstigte w äh rend hi er die Füllung des Arteriens y stems durch die Stenose der Aorta noch ungünstiger ausfällt als sie es durch die Ins uf fi ci e n z der A or t ak l ap p en allein gewesen ist , , , , . VI . C o mb i ni r t e Kl a p p e nf e h l e r d e s l i nk e n V e nt r i k e l s I ch hab e in dem Früheren b ereits von der C ombination der Klap pen läsion der gleichen 0 stien d i von der C ombination e i ner Mi t r al i ns uf fi ci e n z mit einer Mi t r al st e n os e sowie von d e r C o mbination einer Aortenklappen i n suf fi ci e nz mit einer Ao r tenstenos e gesprochen und will nun noch Einiges üb er j ene Art von C ombination b emerken wo Läsionen d e r Klapp en ver So kann sich s ch i e d e n e r 0 stien des linken Vent r i kels zusammen a uftreten d i e Mi t r al kl ap p e ni ns uf fi ci e nz mit der A o r t e nk l app e ni ns uf fi c i e nz und Stenose ode r mit b eiden z 1i Fi g gleich und es kann A sich die Mi t r al st e nos e desgleichen mit d e r Aortenklappen i ns uf fl ci e nz und Ste nose und w ie der mit b eiden zugleich com , . . , , . , , b i ni r en . Es kann aber no ch die weitere C omplication sich e r geben dass die com b i ni r t e n Klapp en fehler eines O stiums mit denen des an deren O stiums z u , l . V7, ’ s am m e nt r e fl e n . Als Beispiel für eine derartige C om bination führe ich in der Fig 2 2 j ene an wo eine Mitral , . kl app e ni n s uf fi ci e nz mit einer Aorten kl app e ni n s uf fi c i e nz und in der Fig 2 3 j ene wo eine Mitral . , L PA . III 1 44 . b sc h ni t t A i ns u f fi c i e n z mi t . einer Aortenstenose c o mb i ni r t erscheint In beiden Figuren bezeichn et die S telle wo die Mi tr al i ns uf fi ci e nz und j ene wo in dem einen Falle die A or t e nkl app e ni ns uf fi ci e nz in dem andern die Aortenstenos e einsetzte I n beiden Fällen sieht man was j a nach d e m bisher Vorgebrachten . , , , , . Fi D o' . A l . V7I . AP r . V72 . nur zu erwarten ist dass die durch die Mi t r al i nsuf fi ci e nz he r vo r gerufenen A e n d e r ung e n durch die A o r t e nkl app e ni ns uf fi ci e n z und Aortenstenose ver stärkt werden Gleiches muss aller Voraussetz ung nach b ei den übrigen oben erwähnten C ombi nati o ne n auftreten Hie r aus darf man den übrigen s auch durch die klinische Erfahrung längst festgestellten Satz ableite n dass Kl ap p e nl ä s i on e n verschiedener 0 s tien desselben Ventr ikels ein e grösser e Schädlichkeit b edeuten , . . , . III 1 46 . A b sch nitt . beobachtet lassen sich wenigstens leich t auf Grundlage des b esprochenen T hi e r v e r s u ch e s erkl ären Es darf wohl auch angenommen werden dass primäre Insuf fi ci e nz e n des li nk en Ventri kels sich auf dem W ege einer Erkrankung die vorzugs weise den linken V e ntrikel in seiner S t r u ct ur schä digt etwa einer einseitigen M y o carditis oder einer einseitigen fettigen Degeneration ausbilden kö nn en Häufiger dürfte die s e cun d ä r e Insuf fi ci e nz des linken Ventrikels sein von der ich sp äter sprechen werde I ch will hier nur no ch b emerken dass sich an derartige primäre In suf fi ci e n z e n des linken Ventrikels unter Umständen e 1 ne re i n e H y p er t r op hi e des rechten Ventrikels anschliessen kann W enn man aber bedenkt dass Erkrankungen d es H e r zfl e i s ch e s sich nicht bloss auf einen Ventr ikel beschr ä nken so wird man wohl weit eher erwarten dü r fen d ass diese H y p ertrophie keine vollst ä ndige sein und dass sie auch mit einer Dila I m U e b r i g e n hab en für dera r tige Fälle die t at i on verbunden sein wird gleichen Betrachtungen zu gelten wie für einen Klapp enfehler des linken O stium s . . , , , , . , . , , . , , , . , . V III . H e r z a r b e i t b e i g e r i ng e r e r P r i mä r e U ng l e i c h mä s s i g k e i t d e r K l ap p e nf e h l e r d e s r e c ht e n L e i s t ung d e s r e c h t e n V e nt r i k e l s H e r z e ns . . Von den Vorgängen welche sich b ei einer vermindert en Arb eit des rechten Ventrikels ausbilden gewinnen wir eine allgemeine Vorstellun g durch den Modellversuch b ei dem die Arb eit des rec h ten Ve ntrik els si sti r t wurde S Fig 6 Hier sinkt der Druck in der P ulmo nalarterie bis zur Nullinie ab und es s t eigt der Druck im rechten V o r h of e der Druck im linken V o r h of e aber sinkt und d as Volum der L unge wird kleiner Die E rhöhung des D r ucks im rechten V o r h o f e b edeutet für den Abfluss der Flüssigkeit aus dem grösseren A o r t e ng e bi e t e keinen Wide r stand hier steigt also der Druck nicht er sinkt vielmehr weil der linke V o rhof und demzufolge der linke Ventrikel weniger gesp eis t wird Dieselben Druckänderungen wenn auch in ge r ingerem Grade müssen allen Erwart ens auftreten wenn die Arb eit des rechten Ventrikels nur eine geringere wird D a wie früher gezeigt wurde die Arb eit eines Ventrikels auch durch Klapp enfehle r geringer wird so wollen wir hier sofort diese Vorgänge an der Hand der b ezüglichen Modellversuche d i j ener in welchen Klappen fehler des r echten Herzens erzeugt werden besp rechen I ch muss abe r gleich hier b emerken dass ich dieser Besprechung nicht wie frühe r eine andere die sich auf das gleichartige T hi e r e xp e r i m e nt bezieht folgen lassen kann weil mir nach dieser Richtung keine Erfahrungen zu Geb ote stehen Fig 24 entspricht einem Modellversuche in dem bei eine Ins uf fi c i e n z der re chten V o r h o f s kl a d i j ener die der i d al kl app e des e i c u s T r pp p , , . , . . . ‘ , . , , , , . , , . , , , , . . , , . , , , , . . , , . . , V III . P r i mä re U ngl e ic h m ä ssigk eit d H erz ar b e i t Kl app e nfe hl er d r e c hten Herz ens . . . . 1 47 Herzens entsp r icht vorgenommen Wurde B ei wurde wie schon hier erwähnt werden soll eine S t e no s i r ung d i ein der T r i cuspi d al st e no s e an die Seite zu stellender Eingriff vorgenommen , . , , , . . . Fi g . 24 . l V ia . . PA Vh Wi r sehen . zunächst d e n Druck in der P ulmonala r te r ie P A sinken und den Druck im re cht en V or h of e Vh unter Ausbildung grosser Schwankungen steigen Der Druck in der P ulmonalarterie sinkt weil der rechte Ventrikel nur einen Theil seines I nhalts in dieselbe hineintreib t ein ander er Th eil r e gur gi t i r t durch den geö ff ne t en N e b e nw e g an d e r Vor h of skl app e vorbei in den recht en Vorhof und steiger t daselbst mit j eder S y st ole den Druck dahe r auch die grossen Schwanku ngen Es braucht wohl nicht des B esonderen auseinandergese tz t zu werden dass d e r N ut z e f f e ct der Arbeit des rechten Ventrikels durch die Ins uf fi c i e nz b eeinträchtigt wird hi e r . . , , , . , . 10 * II I 1 48 Im A . bs ch nitt . li nk en V or h o f e l V12 sink t der Druck weil der rechte Ventrikel weniger Flüssigkeit in denselben befördert und die L unge L die wenige r gefül l t ist wi rd kleiner Bis bi c her sehen wir durch die T r i cuspi d al i nsuf fi ci e nz die um ge kehr ten Veränderungen eintre t en wie nach der Mi t r al i nsuf fi ci e nz B e i letzterer stieg der Druck i m linken V or h o f e hi er sinkt er bei letzterer sank der Druck im rechten V o r h o f e hier s t eigt er W ährend aber b e i der Mi tr al i ns uf fi ci e nz der gesteige r te Druck im linken V o r h o f e sich bi s in die P ul m on al ar t e r i e n forts e tz t e sehen wir dass hier die D r uck st e i ge r ung im rechten V o r h o f e nich t eine Steigerung des D rucks in der Aort a Folge h at z ur Dieser Unterschied e r klä r t sich wie schon fr üher betont wurde und wie ich hier nochm als hervorheben will durch die verschiedene L änge un d C ap a ci t ät der S t r om g e b i e t e d e r P ul m on al ar t e r i e n und des A o r t e ng e bi e t e s Das kürzere und weniger Flüssigkeit fassende Stromgebiet der P ulmonal a r terie wi rd n äh ml i ch auf Kosten d er A r t e r i e nf ü l l ung im G anzen stärker gefüll t währ end d a s grö ssere Stromgebiet der Aorta auf Kosten d e r Füllun g der L ung e nge f ä sse nur an seinem Venenende u nter höhere m Drucke gefül lt werden kann während der Anfang desselben d i die Ar der geringen Füllung des linken Vorhofes und des l inken Ven t e r i en t r ik e l s entsprechend auch nur in geringem Ma asse gefüllt werden Hieraus ergäbe sich der allge me i ne Sa t z d a s s d a s G e b i e t d e r P u l m o n a l a r t e r i e w o h l v o n S e i t e d e r P u l m o n a l ve n e n a u s d u r c h R ü ck s t auu ng s t är k e r g e f ül lt w e r d e n k a nn ni c ht ab e r in gl ei c h e r We i s e d i d u r c h R ü c k s t a u u n g d a s G e b i e t d e r A o r t a v o n S e i t e d e r K ö r p e r v e n e n D e r a r t e ri e l l e T h e i l d e s A o r t e n g e b i e t e s k a n n n u r d u r c h v e r m e h r t e n Z u fl u s s v o m l i n k e n Ve n t r i k e l h e r s t ä r k e r g e fü l l t w e r d e n Man kann diesen Satz der sich schon aus dem Modellversuche ab leit en lässt wo die C ap a ci t ät der beiden S y steme des sogenannten grosse n und kleinen Kreislaufs ni cht so sehr von e ina nder d ifi e r i r t auf den t hi e r i sch en Kreislauf um so eher üb ertragen als a hie r die C ap acit ä t des Kö rp e r als ferne e f ä s s e bi e t e s die des L un e n e f ä s s e bi e t e s bei weitem übertri f f t r g g g g g der Untersc hi ed zwi schen der E l a st i ci t ät der Arterien und Venen im grossen Kr e i sl auf e ein viel grö sserer ist als der Unterschied in der Ela s t i c i t ät der Lungenar t erien und Lunge nvenen und als en d lich die Kö r p er venen mit Klapp en versehen sind welche die Rückstauung des Blute s gegen die O api l l ar e n hi ndern währ end die Lungenvenen bek anntlich d e r Klapp e n entbehren Wi r werden auf di e Bedeutung dieses Sat zes sp äter wieder zurück kommen Die Vorstellung über die A e n d e r ung der Fl ü s si gk e i t s v e r t h e i l ung nach Erzeugu ng einer T r i c uS pi d al i ns uf fi ci e nz ergibt sich ohne w e i t e r s aus d e n , . . , „ , . , , . , , , . , , . , , ‘ . , , , . . , , . , , , . . , . . , , ’ , , , , , , . " . I II A b s ch n i tt 1 50 . . zur allgemeinen C y a n o s e führen Diese letztere sowie die durch Venen stauung hervorgerufenen E r scheinungen werden also bei dem klinischen Bilde einer starken re1 nen T r i cuspid al i ns uf fi ci e nz in den Vordergrund t reten Die nachfolgende Fig 2 5 b ezieht sich auf einen Mo dellversuch der die Vorgänge bei einer T r i c u S p i d a l s t e n o s e d e m onst r i r t Sie sind wie Der Dr uck in d e r m an sieht die gleichen wie im früheren Versuche Fi g 25 P ulmonalarterie P A sink t und es steig t der Druck A im rechten Vo r h of e r V12 letzte r er ab er ohne j en e Schwankungen w ie l V 7, früher weil j a hier keine Regurgitation in den L rechten Vorho f st att fi n det sondern der Druck daselbst d urch das e r schwerte A b fi i e ss e n in den re chten Ventrikel ents t eht Der Druc im k P A linken Vor h o f e l VI2 sinkt und eb enso wird d as L unge nv ol um L kleiner Auch d e r Druck in der sinkt aus den oh erwähnt en Gründen Der Hinzutritt einer T r i cus pi d al st e no s e zu einer T r i cus pi d al i ns uf fi ci e n z kann so wi e der Hinzutritt einer Mi tr al s t e n o s e zu einer Mi t r al i ns uf fi ci e n z eine mechanische C omp ensation be wi rken Diese C ompensation erlä utert der A b schni tt der Fig 2 4 der b ei beginn t Hier wurde zur bestehend en T r i c us i al i n s u f fi ci e n z eine T r i cu s pi d al s t e n o s e hinzugefügt Man sieht infolge dessen d p den Druck in der P ulmonalarterie P A steigen und den Druck im rechten Vor hofe r Vh sinken Die Lunge L wird etwas grösser und d a s Sinken des Drucks im linken V o r h o f e l Vh sowie in der Aorta A erfährt eine Unterbrechung Die k linischen Merkmale einer T r i c u s p i d a l s t e n o s e wären ein dia d as man über dem rechten Ven s t ol i s ch e s o der p r ä sy s t ol i s ch e s Geräusch t r i k e l wahrnehmen müsste und deutlich e Schwellung der Halsvenen sowie deutliche Leberschwellung Bezüglich der V e ne ns chw e l l ung muss erwähnt werden dass sowie die L u n g e n s c h w e l l u n g infolge der Steigerung de s i nt r at h o r a c al e n Drucks im Stande ist dieselb e zu erzeugen die L u n g e n v e r k l e i ne r u n g dazu b eitragen kann diesel b e zu verringern Denn die L un g e nve r k l e i n e r u ng vermindert de n i nt r at h o r a c al e n Druck und e r l e i c h tert so den Abfluss des Venenblutes Diese Betrachtung gilt s e l b st ve r s t ä nd lich f ü r alle Klapp enfehler des re chten Herzens , . . . , . , . , . . . . . . , , . . . . . . " , . . . , . . . . . , . , , , . , , , ‚ , , . . . VIII . Pr imä r e Ung leich m ä ss i gk e it d H erz ar b e i t Kl a pp e nfehl er d re chte n H erz e ns . . . 151 . Die Urs achen für die Ent stehung eine s Venen o der L e b e r pul s e s fehlen hier J ene Form von D y spno e die mit Cy anose einhergeht und wie früher durch m angelhafte Füllung der L ung e ng e f ä s s e bedingt ist müsste auch hier zur Entwicklung gelangen Fi g 2 6 Fig 2 6 erl äutert die Vorg ä nge eines Modell A versuches b ei denen eine Ins uf fi ci e nz der P ulmonal l V erzeugt I 2 a r t e r i e nkl a pp e wurde Auch hier sinkt der L Druck in der P ulmonal arterie und zwar so wi e b ei der A or t e ni n suf fi ci e n z unter Ausbildung s ehr grosser P ul s s chw an k un g e n Diese grossen P ulmonal PA ar t e r i e n ul s e entstehen in p derselben Wei se wie die grossen P ulse der Aorta b ei der A o r t e ni n suf fi ci e n z I n Vh T diesem Falle sinkt der mi ttlere Druck in der P ul m 0 1 1 al a f t e i i e trotz der vo l lständigen Kl app e ni n su f fi c i e n z d i trotzdem der Nebenweg neb en der Klapp e ganz geö f fnet wurde nur sehr wenig Dementsprechend steigt auch der Druck 1 m rechten V o r ho f e r Vh nur sehr m ä ssig an der Druck im linken V o r h o f e l V h und in der Aorta A ist gleichfalls nur um ein Geringes gefallen und auch das L un ge nv ol um ist nur um W eniges kleiner geworden U e b e r t r a g e n wi r dieses Resul t at des Mod e llversuches auf die k l i ni schen Vorg änge so würde dies b edeuten dass eine I nsuf fi ci e nz der P ul m o n al ar t e r i e nkl ap pe n keine bedeute nde Druckänderung und demnach keine bedeutende A e n d e r ung der B l ut ve r th e i l un g hervorruft Es würden dem zufolge j ene Merkmale durch welch e sich die Venenst auung und die mang elhafte Blutfüllung der L ung e n g e f ä s s e kennzeichnen d i die S ch w e l lung der Halsvenen der L eb er die mit Cy anose verbundene D y spnoe D as klinische n icht in ausgepr ä gtem Maas s e zur Erscheinung gelangen Merkmal eines Geräusches das die Stelle des zweiten P ul m on al ar t e r i e n tones einnimmt w ä re unter diesen Umständen von ents cheidend diagnosti scher B edeutung Von weit grös seren Veränderungen ist wenigstens im Modellversuche die S t e n o s e der P ulmonalarterie begleitet Dieselben werden durch um stehende Fig 2 7 i l l u st r i r t . , , . , , . , . . . , . ‘ , . . . ' , . . . , . , . . , . , , . , , , . , . , , . . . . . . III 152 . A b s ch ni tt . Der Druck in der P ulmonalarterie P A si nkt sehr stark ab und e s stei gt auch deutlich genug der Druck im rechten V or k of e r Vh Ebenso sinkt der Druck im linken V or h o f e l Vh be t rächtlich und auch das Volum Fig 27 der Lunge L wird er h eblich kleiner Ent sprechend sink t auch der Druck in d e r A Aorta A W enn auch im Leben d ä n e de artig grosse V e r r L V 1, eine Stenose der r un e n g begleiten Ar t ul mon a l i s p L würden so müssten im klinischen Bilde die vorhi n erwähnten Merkmale d e r Venen stauung sowi e die Merkmale der verminder t en Füllung der L un ge n g e f ä sse PA in auffälligerer W eise zu T age t re t en Die Stenose selbst w ü rde sich durch ein den ersten P ulmonalton e r setzendes oder de n selb en 7“ V h begleitendes Geräusch mani , ' . . . . . . . . . . , , . , o f e st i r e n . IX P r i mä r he r ab g e s e t z t e A r beit beid e r c o mb i ni r te V e nt r i k e l , K l a p p e nf e h l e r b e d i ng t d ur ch . I ch hab e unter V I dieses Abschnittes d i e co mb i ni r Klapp enfehler der 0 stien des linken und r e chten Herzens auf Grundlage von Modellversuchen besprochen und will hier nun in einigen Beispielen j ene C o mbi nat i o n e n vorführen wo Klapp enfehler des linken sich mi t solchen des re chten ver binden Diese Beispiele bezi e hen sich gleichfalls auf Modellversuche A l s erstes B eispiel führe ich die C ombination einer Mi t r al i ns uf fi ci e nz mit einer T r i cuspi d al i nsuf f i ci e nz an die durch Fig 2 8 i l l ust r i r t wird B ei t wird eine Mi t r al i ns uf fi ci e nz erzeugt un d dieser b ei eine T r i cu s p i d al i n suf fi ci e nz hinzugefügt Durch ersteren Eingriff wird der Aorten druck A zum Sinken d e r Druck im linken V o r h o f e l V/ zum sichtlichen und der Druck in der P ulmonalarterie P A zu eben merklichem Steigen gebracht D as L ung e nv ol um L wurde grösser und der Druck in dem rechten V o r h of e r Via sank Von den Veränderungen die die T r i cuspi d al i ns uf fi ci e nz b ei erzeugte t r itt zumeist die Verkleinerung des L unge nv ol ums ten , , . . , . . . , . . . . . , , I. III 1 54 . A bs ch ni tt . I m Grossen und Ganzen wird die C ombination einer Mi t r al i n s u f fi ci e n z mit einer T r i cu spi d al in s uf fl ci e nz zu den gleichen Vorgängen führen wie di e C ombination einer Mi t r al i ns uf fi ci e n z mit einer Dilatation und In suf fl ci e n z d e s rechten Ventrikels Ueber diese letz t ere habe ich aber früher schon ausführlich gespro chen Die klin ischen Merkmale einer c o mb i ni r t e n Mitral und Tricuspidal i ns uf fi e i e nz b estehen ab gesehen von j enen die sich al s Folgen der ver änderten B l utv e r t h e i l ung von selbst ergeben un d auf die ich ni cht mehr zurückzukommen brauche in z w eierlei s y stolischen Geräuschen von denen d as ein e üb er dem linken d as andere über d e m rechten Ventrik el gehört wird Eine starke A c ce nt ui r un g des zweiten P ul m o n al t on e s ist hier nicht zu er w arten weil j a doch der Druck in der P ulmonalarterie nicht nur nicht erhöht sondern erni edrigt ist Die eb en disc ut irte C ombination kommt sehr häufig z ur B eobachtung Die Mi t r al i ns uf fl ci e nz ist hiebei in der Regel eine sogenannte organische d h sie ist durch destructive Veränderungen der Klapp en infolge von e n d o car d i t i s c h e n P r o ce s s e n entstande n Die T r i cus pi d al i ns uf fi ci e n z welche die Mi t r al i ns uf fi ci e nz b egleitet kann eb enfalls organischer Natur sein sie pflegt aber nicht selten wi e man sich ausdrückt eine r e l a t i v e oder f u n c t i o n e l l e zu sein D er m an e l h af t e au f Schluss der b eruht dann nicht T r i u i a l n m h c s d kl a e ä h l i c g p pp d e st r u ct i v e n Veränderunge n der Klapp en sondern er ist entweder wie man anni mmt durch eine Erweiterung des rechten A t r i o v e nt r i k ul ar r i ng e s o der durch eine unvollständige oder ungleichmässige C ontraction der P apil l ar musk e l n bedingt Es kann n ä hml i ch vorkommen dass im Gefolge einer Mi tr al i n suf fl ci e nz sich zuerst eine Dilatation und Ins uf fi ci e nz des rechten Ventrikels aus bildet und dass erst diese zu ei n er relativen T r i c uspi d al i n su f fi ci e nz A l s zweites B eispiel führe i ch in Fig 2 9 die C ombination e i ner Mi t r al i ns u f fl ci e n z mit einer T r i c u s p i d al st e n o s e vor Die Mi t r al i n s uf fl ci e n z ent stand bei C die hinzugefügt An d en T r i c us p i d al i n s uf fl ci e nz wurde bei V Vorg ä ngen die dieses Beispiel d e m o ns t r i r t ist b emerkenswert dass die Stenose den Druck in der P ulmonalarterie P A nicht merklich al t e r i r t und im Versuche nur dadurch kenntlich erscheint dass sie die P ulmonal a r t e r i e n ul s e kleiner macht Diesem Verhalten des Drucks in der P ulmonal p arterie P A entsp richt es vollständig dass der Druck im linken V o r h o f e V72 sich eb enfalls auf gleicher Höhe erhält l Man sieht in diesem Falle auch zugleich die L unge nur um W eniges kleiner werden und den Druck im rechten V o r h o f e nicht steigen , . . , , , , , . , , . . , . . . , , , , . , , , , . , , . . , . , , , , , . , . . . . el egen tlich s e i hi er b e me k t d a s ich i m A nsch l u s e a n e i ne o r g a n i s c h e A o t e ni nsuf fi ci e n e i ne f u n c t i o n e l l e Mi t a l i ns uf fi c i e n e ntw ick el n k ann In die e m F all e ve a n l as t au ch d i e E w e i ter ung d e s l in ke n Ve ntrik e l espe ctiv e d e s li n ken A t r i o e n t i k ul a r i n g e s d i e S c hl i e ss ung su nf ä h i gk e i t d e Mi trali s G r r z r v s r ss , s z r r r . s r . , r s IX . Pri mä r h era bgesetzte A r b ei t b e id er V entrik e l 1 55 . Dieses Beispiel belehrt uns zunächst üb er die Möglichkeit dass die durch eine Mi t r al i ns uf fl ci e n z hervorgerufenen Vorgänge durch eine Tri e belehrt uns ab er im cu spi d al s t e n o se nicht wese ntlich al t e r i r t werden , s , A l . V72 . P A Allgemeinen darüber dass bei einer C ombination von Klapp enfehlern des rechten und des linken Herzens die vom Klapp enfehler des linken au s gehenden Erscheinungen derart p r äv al i r e n können dass die vom Kl app en fehler des rechten ausgehenden geradezu ganz verdeckt werden D as folgende Beispiel durch Fig 80 il l u st r i r t zeigt uns die C ombi nation einer Mi t r al i nsuf fl ci e nz mit einer I nsuf fl ci e nz der P ul m o n al ar t e r i e n klapp e Die durch die Mi t r al i ns uf fi ci e nz erzeugten Veränderungen sind wie man sieht ganz dieselben wie sie die früheren B eispiele gez eigt haben , , . , . , . , , , . I II 1 56 . A b s c hnitt . Es sinkt der D r uck i n der Aorta A er s t eigt im linken V o r h of e l Vh un d in der P ulmonalar t e r ie P A das L ung e nvol um L wird grösse r und d er D ruck im rech ten V or h of e V12 ni edriger , . . , . . Fi g . 30 . l . Vh . PA VII . D as Hinzutreten der I ns uf fi ci e nz der P ul monal a r t e r i e nkl app e bei verur sacht ein Sinken des Drucks in der P ulmonalart erie P A und es treten hier die schon bekannten grossen P ul s s chw a nk unge n auf Mit diesem Sin ken ist die Lunge L klein er geworden und auch der Druck im linken Vor hofe l Vh ist abgesunken Die Ins uf fi ci e nz der P ul m onal a r t e r i e nk l ap p e hat also hier die S t auungs erscheinungen im kleinen Kr e i sl auf e zum Theile beseitigt sie hat aber den Druck im r echten V o r h o f e nicht gest eigert was so zu deuten ist dass in d e m Maa ss e als der rechte Ventrikel aus seinem Reservoir dem rechten Vor hofe weniger schöpft auch weniger d emselben z ufli e s st Diese Deutung e r scheint auch d ur ch d as gleichzeitige Sinken des Aortendrucks ge rechtfertigt . , . . . , , , , , , , . . III 158 A . b s ch n itt dass der Zufluss zum rechten V or h of e sich nicht derart v ermindert hat dass der vermindert e Abfluss aus demselben gegen den rechten Ventrik el nicht zum Vorschein gelangen könnte sondern dass hier g erade der ver minderte Abfluss üb erwiegt ; es z eigt ab er auch dass die Füllung des rech ten und des link en Vorhofes in einem gewissen Antagonismus zueinander stehen Mit der grösseren Füll ung des rechten Vorhofes wird nämlich die Füllun g des linken Vorhofes eine geringere Dieser A ntagonismus wird übrigens durch die früheren Beispiele in anderer Weise b eleuchtet Denn di ese lehren dass umgekehrt die Füllung des linken Vorhofes sich nur in gerin gem Grade vermindert wenn der Druck im re chten V o r h of e nicht anstei gt also die Füllung hier keine grössere wi rd I ch könnte die Z ahl dieser B eispiele no ch b edeutend vermehren I ch will es ab er beim A ngeführtem b ewenden lassen Der Grund weshalb ich dieselb en vorführte b estand j a nur darin zu zeigen wie se hr b ei Herz fehlern Drücke B l ut v e r t h e i l ung etc va r ii r e n kö nnen W e r die Möglich k e i t dieser Variationen sich vor A ugen hält der wird davor b ewahrt blei b en be i der klinischen B etrachtung mi t allgemeinen Vors tellungen sich z u frieden zu stellen , , , . . . , , . , . , . , , , . , . , , . A ll g e me i ne B e me r k u ng e n z u r L e h r e v o n d e r s o g e na nnt e n C o m p e ns a t i o n u nd C o mp e ns a t i o n s s t ö r ung d e r H e r z f e h l e r . I ch habe in den früheren Ab schni tten die sich mit den Herzfehlern , b eschäftigten gezeigt dass man die b eiden Hauptfragen worauf es b e ruhe dass Herzfehler sei es ständig oder zeitweilig ohne oder mit B e von S y mp t omen der Stauung im grossen oder kleinen l e i t un K r e i s l auf e g g b e s t e h e n un d verlaufen unter genauer Erwägung der Natur und Ursache der Kreislaufveränderungen welche sie erzeugen zu beantwort en im Stande ist ohne in dem einen Falle eine C o m p e n s a t i o n in dem a h deren eine C o m p e n s a t i o n s s t ö r u n g annehmen zu müssen D a ab er die Lehre von der C o m p e n s a t i o n und C o m p e n s a t i o n s s t ö r u n g trotz ihres verhältnismässig kurz en Bestandes in den Lehr büche r n der V i e r z i ge r j ab re ist no ch nichts hievon aufzufinden so tiefe Wur dass die Ausdrücke C o m p e n s a t i o n und C o m p e n s a t i o n s z e l n gefasst hat schon vollst ä ndig in den m e d i ci ni s ch e n Sprachgebrauch über s tö rung gegangen sind halte ich es f ür nö t hi g no chmals in übersichtlicher Weise d arzuleg en welche T h at s a ch e n und welcher Gedankengang dieser L ehre zu Grunde liegen und wo d urch sich die hi er vo r getragene A uf f a ssungs weise von derselben unterscheidet D i e s e Au ffa s s u n g s w e i s e ist wie ich gleich hi er hervorheben muss k ein e n eu e si e b e an sp ru c ht im P r in cip e w e ni gst e n s n i cht e i n e n s ol chen We r t s i e b e d e u t e t n u r d i e R ü c k k e h r z u d e r ä l t e r e n Au f fa s s u n g w e l c h e i n d e n H y p e r t r o p h i e n di e b e i d e n H e r z , , , , , , , ' , , , , , . , , , , , . , , , , , , X . A l lg Be me r k . . z Lehre v d . . . sog C o mp e nsa t i o n u C o mp e nsat i onss t ö r . un g d Her zfehl e r . . 1 59 fe hl e r n e n t s t e h e n u n d d i e H e r z f e h l e r b e g l e i t e n n u r d i e W i r k u n g d e s g e s t a u t e n B l u t s t r o m e s e r k e n n t Allerdings w ar ich b e strebt diese ältere Auffassungsweise zu erweitern i ndem ich derselben ausser den vorhandenen anatomischen Grundlagen neue exp erimentelle zu ge ben suchte Die L ehre von d e r C o m p e n s a t i o n fusst nun allerdings auch auf der anatomischen T h at s a ch e der H y p ertrophie aber sie deutet dieselbe in zweifache r Wei s e Die eine Deut ung lehnt sich an die frühere an d i nach derselb en ist die H y p ertrophie ein Fo l g e z us t and ; die zweite geht nicht von dieser T h at s a ch e selbst sondern von der andern T hat s a che aus dass H e rz f ehler s y mptomlos oder wenigstens relat iv s y mptomlos ve r laufen trachtet aber dieselbe mit der früheren in E i nk l ang zu bri ngen A ber in welcher W eise ? Statt diese letztere ihrerseits gesondert zu prüfen weist sie der H y p ertrophie eine Rolle zu die sie wie die früheren U e b e r l e g ung e n z eigten durchaus nicht zu spielen vermag Diese Rolle soll darin b estehen dass der h yp e r tr O phi r t e Ventrikel wegen der grösseren Stärke und Schn elligkeit seiner C ontraction grössere Blutm engen in B ewegung setzt Sie v ergisst ab er ganz darauf dass diese grösseren Blutme ngen auch da sein müssen und sie vergisst auch darauf dass die Herzen nur contractile Abschnitte des Kre islaufs y s tems bilden und dass deren Füllung nicht von der W andstärke dieser Abschnitte sondern nur von d er Ge s chwindigkeit des Blut stromes an der betreffenden Stelle d i von dem Verhältni sse zwischen Z u und A bfluss zu denselben abhängt So soll beispielswe i se die mangelhafte Füllung des linken Ven t r ik e l s bei der Mi t r a l s t e n o s e durch die verstärkte A rbeit des rechten Ventrikels c o m p e nsi r t d i l n e 1 ne bessere verwandelt werden Diese D eutung glaubt sich übrigens noch auf eine zweite That sache stützen zu können auf die T h at s ach e n ä hml i ch dass b ei Sinken des Aortendrucks der Venendruck steigt d i dass während der Aort en druck im Sinken ist dem rechten V or h o f e und somit dem rechten Ven t r ik e l mehr Blut zuströmt W äre diese T h at s a ch e richtig dann b esässe j a wirklich der re chte Ventrikel j enes Plus von Blut das er durch seine verstärkte Action dem linken Ventrikel zuführen könnte Schon die ein fache U e b e r l e gung no ch mehr ab er der Modell und T hi e r ve r s uc h lehren d a s s mi t d e m s i nk e n d e n A o rt e n dr u ck w o h l d e r D r u c k i n d e n Lu n g e nv e n e n s t ei gt d a s s a b e r d e r D r u c k i n d e n K ö rp e rv e n e n s i n k t Dieses Sinken des Venendrucks lehrt weiters die U e b e r l e gun g und d e r Versuch wird eher durch die H y p er t rophie des rechten Ventrikels b efördert und d e r Venendruck steigt erst dann wenn d e r rechte Ventri kel trotz der H y p ertrop hi e i ns uf fi ci e nt wird I n diesem letzteren Falle rühr t aber das Steigen des Venendrucks nicht von einer Beschleunigung des V e n e nst r o m e s sondern umgekehrt von einer S t r omh e m mun g her D i e L e hr e v o n d e r C omp e ns ati o n d e ut et al s o e i n e st h e i l s d i e , . , , . , . , , . . , , , l , . , , , . , , . , , , , , . , . . , . . . , , , , . . , , . , . , , , , . , , . , . III 1 60 . A bs ch n i tt . H yp e rt r o p hi e i n ei n e m S in n e in d e m s i e ni cht g e d e u t e t w e r d e n d a r f s i e b e r u ft s i c h a n d e r s e i t s a u f e i n e T h a t s a c h e d i e d i e U e b e r l e g u n g u n d d e r Ve r s u c h a l s e i n e n t h a t s ä c h l i c h e n I r r t h u m a u fd e c k e n I n neuerer Zeit hat die Lehre von der C omp ensation noch dur ch d i e b esondere Aufs t ellung der R e se r v e k r a f t des He r zens eine Erweit erung erfahren Was für ein B ewandtnis es mit diese r R e s e r v e k r a f t hat hab e ich s ch on früher d ar ge t han und es scheint mi r deshalb unnö thi g no ch mals hierauf zurückzukommen I ch brauche auch nicht no chmals zu wiederholen wi e der Ausfall d e r S y mptome bei Herzfehlern ohne die C om p e ns at i o ns l e h r e zu erklä r en is t D as Aufgeben der Lehre von d e r C omp ensation d e r He r zfehler b e deutet selbstvers t ändlich auch d as Aufgeben d e r Lehre von der G e m pen T h at s a c h e d e r , n , , . . , , , . , . s at i o nss t ö r ung . Be quem allerdings ist weil sie at i o n sst ö r un e n s p g E int h e i l un g d e r Herzfehler führt Be quemlichk eit allein und Erwägung , , . die Lehr e von der C omp ensation und C om wie o ben bemerkt wurd e zu der e i n fa c h e n in c o m p e n s i r t e und n i c h t c o m p e n s i r t e darf uns aber ni cht von e i ngehende r P rüfung , XI P r i mä r e . I ns uf fi c i e nz d e r V e nt r i k e l . Als p r i m ä r e I n s u f f i c i e n z bezeichne ich wie hier wiederholt sein soll j ene wo die herabgese t zte Ar b eitsfähigkeit der Ventr ikel nicht du r ch eine erhöhte Spannung deren I nhal t s als o s e c u n d ar he r vorgerufen wird sondern auf Ursachen die in A e n d e r ung e n der H e r z sub s t anz selbst z u s uchen sind b eruht Eine solche A e n d e r ung kann man wie ich frühe r gezeigt habe vor wiegend in d e r Muskulatur des l i nken Ventr ikels durch Verschluss d e r A r t cor on a r aa e r zeugen A e hnl i ch e n A e n d e r ung e n begegnet man im T hi e r ve r s u ch e nach to x i schen Eingri ff en Durch gewisse Gift e wie D i g i t a l is S t r o p h a n t u s wir d ni cht bloss wie früher dargelegt wurde die Arbeit des He r zens b egüns tig t sondern auch geschädigt und zwa r tritt diese Schädigung e r st bei s t är , . , , , , , , . , , , ’ . . , . , , , , , , esagten kö nnte le ich t z u d e m Vor w ur f e ver l e iten d ass ich Wor tf e cht e r e i t e i be i nde m ich nur stat t d e s g e l ä ufi g e n A usd r ucks C o m p e n s a t i o n d e n m ind er g e l ä ufi ge n A us druck A c c o m m o d a t i o n e i nführe Dieser nur d a nn gere chtfe r ti g t V orwu f w äre ab er w i e J e d er e i nseh e n m u ss w enn i ch d e r d i e s ic h i m A ns chl ü sse a n di ese l b e e nt A c c o m m o d a t i o n u nd d e H y p e rtr o p h i e w ick e l t i rg end w i e e i ne c o m p e n s a t o r i s c h e B e d e u t u n g be i ge m esse n h ä tte E s h an d el t s ich al so nicht um d i e A u s d r ü c k e C o mp e nsati on u nd A cc ommod ati on sond ern d e n m an d ense l b en un ter legt um d en S i n n D ie ob erfl ä chlich e B e ur t h e i l ung d e s G r , , . r , , r , , . , , , . III A 1 62 . b s chni tt . Venendrucks noch einen andern G r uh d Die im linken Ventrikel sitzende Blase kann nähml i ch indem sie das S ep tu m ve aat r acu l or u m gegen den rechten Ventrikel hin drängt auch das L umen des l e t z t e r e n b e e i nt r ä ch tigen wir h aben also in diesem Versuche nicht eine reine Ins uf fi c i e nz des linken Ventrikels sondern die C o m b i n a t i o n e i n e r I n s u f f i c i e n z d e s l i n k e n u n d r e c h t e n Ve n t r i k e l s a l l e r d i n g s m i t e i n e m U e b e r w i e g e n d e r e r s t e r e n v o r u n s Diese wenn auch noch so geringe durch Raumb e e n gun g erzeugte In s uf fi ci e n z des rechten Ventrikels macht das Steigen des Venendrucks vollkommen begreiflich Dieses Steigen ist eine S t auungs e r s ch e i nun g d i dasselb e ist nicht etwa dadurch bedingt dass dem rechten V o r h o f e grö ssere Blutmengen zuströ m en Hievon kann man sich übrigens auch dire ct durch den Versuch üb erzeugen Wenn man nähml i ch nicht bloss den Venendruck s ondern auch den V e n e nst r o m d i die Geschwi ndigkeit desselben misst dann überzeugt m an sich dass d erselb e während des Herab sinkens des Aortendrucks langsa m er wird W ä re der hohe Venendruck nicht eine S t auungs e r s ch e i nun g sondern durch einen stärkeren Zufluss von Seite der Arterien bedingt gewesen dann h ätte der V e n e n st r o m eine Beschleunigung erfahren müssen Nach dieser Auseinandersetzung wir d man wohl begreifen weshal b i ch früher die Möglichkeit zugab dass der Druck in der P ulmonalarte r ie trotz der S t auung des Blutes im linken V o r h o f e nicht zum Steigen komme I st nä hml i ch die Raum b e e ngung des rechten Ventrikels ei ne b eträchtliche s o kann der re chte Ventrikel nicht j ene Blutmengen austreiben welche n öt hi g sind um die P ul m o n al a r t e r i e n genügend anzufüllen , Die Ausnahmen die dieser T hi e r v e r s u ch zeigt sp rechen also nicht im E ntferntesten gegen die mit Hilfe des Modellversuches auf ge s t e l l ten Rege l n sie lassen sich vielmehr gerade auf Grundlage dieser Regeln vollständig erklären Dieser T hi e r ve r s u ch ist aber auc h noch insofern lehrreich weil er uns gewisserm assen d a s P aradigma für die Vorg ä nge ab gibt die bei der C ombination der Ins uf fi ci e n z beider Ventrikel m i t U e b e r wi e ge n der I ns uf fi ci e n z des linken zur Erscheinung kommen Er dient zuglei ch zur Unterstützung j ener B etrachtung die ich für ähnliche Fälle gelegentlich der Klappenfe hler d es linken Herzens vorgebracht habe ; er dient aber auch als Ausgangspunkt für die folgenden Versuche deren B esp rechung ich vorher angekündigt hab e I ch will zuerst die Wirkun gsweise des M u s c a r i n vorführen weil üb er dasselbe gründliche exp erimentelle Studien vorliege n Dasselb e verursacht einen Herzzustand der sich als H e r z k r a m p f b ezeichnen lässt Dieser Herzkramp f b eeinträchtig t am meisten die dia s t ol i s c h e A usweitung des linken Ventrikels welche den N ut z e f f e ct der Arbeit desselb en herabsetzt d i bewirkt d ass derselbe die im linken V or h o f e vorhandenen Blutmengen nicht vollständig während d e r Diastole aufnim mt Dieser geringeren diastolischen Füllung entsprechend treib t . ’ , , , , , , , . , . . , . , . . , . , , . , . , , . . , . , , , . , ' , . , , . , , . , . , . , , . . . , , XI . Pr i mä r e I ns u f fi c i e n z d e r V ent ik el r 1 63 . er verhältnismä ssig wenig Blut in die Art erien H i e z u komm t no ch dass das Muscarin auch die Schlagfre quenz des Herzens b edeutend v e r l ang samt was ebenfalls eine Ursache der verminderten Herzarb eit sowie eine Ursache der verminderten A r t e r i e nf ü l l ung und A r t e r i e nsp annun g ab ut z e f f e ct der A rb eit des linken Ventrikels ä ussert ibt Der verminderte N g sich ab er nicht bloss in einer Erni edrigung des A rteriendruck s sondern auch in einer und zwar sehr beträchtlichen Steigerung des Drucks im l i nken V o r h o f e An diese letztere Drucksteigerung sc hliesst sich die Entwicklung j e n er L un ge nzus t än d e an die ich als L u n g e n s c h w e l l u n g und L u n g e n s t a r r h e i t hier z uerst beobachtet hab e I m weiteren Verlaufe des Versuches ko mmt es au ch zum L u n g e n ö d e m al s dessen Vorstadium die erwähnten L ung e nz ust än d e zu gelten ha ben Der Dru ck in der P ulmonalarterie sinkt zwar Wegen der v e r l a ng aber verhältni sm ä ssig viel weniger als s amten Schlagfolge des He r zens der Druck in den Arterien I st vor der Mu s c ar i ni nt oxi c at i on der Arterien druck wie gewöhnlich 4 — 5 m al höher als der Druck in der P ulmonal arterie dann e r r e i ch t i nf ol ge dersel b en der Druck in den Arterien nur u ngefähr das Dopp elte des P uh non al ar t e r i e n d r u ck s d h d e r Druck in der P ulmonalarterie h at eine r e l a t i v e Steigerung erfahren D as Sinken des Drucks in den Arterien d as Steigen des Drucks im linken V o r h of e die starke Füllung der L unge nge f ä s s e und die auf der selben beruhende L ungenschwellung und L un ge nst ar r h e i t sowie die relative Drucksteigerung in der P ulmonalarterie wären an und für sich nur im Sinne einer durch Muscarin b ewirkten Verminderung der Arbeit des link en Ventrikels bedingt durch die mangelhafte diastolische Ausweitung des s elben aufzufass en wenn nicht der Versuch auch d ar th ät e dass z u gleich der Venendruck eine Steigerung erfährt Diese Steigerung i s t zum Theile wohl auf einen dur ch Muscarin h ervorgerufenen Gefässkrampf zu beziehen der das Blut aus d e n A rt erien in die Venen presst ; m an muss ihn aber auch auf die i ns uf fi ci e nt e A rb eit d e s rechten Ventrikels zurückführen Denn es ist ni cht anzune h men dass d as Muscarin die Muskulatur des re chten Ventrikels intac t läss t und in d emselben nicht den gleichen Zustand d i einen Krampf der die d i a s t o l i s ch e Ausweitung erschwert scha f ft Allerdings lehrt die I nspection dass der linke Ventrikel eines solchen u nt er d e r Einwirkung des M u s c a r i n stehenden Herzens verhältnismässig klein erscheint gegenüb er dem grossen stark aufgetrieb enen rechten Ven t r i k e l Aus dieser A uf t r e i b ung des rechten Ventrikels lässt sich aber nicht folgern dass di e Muskulatur desselben von der k r amp f e r r e g e nd e n Wirkung Man muss vielmehr bedenken dass d e s Mus car i n s nicht b efallen wurde der Krampf des linken Ventrikels einen mächtigen Widerstand gegen das , . , , . , , . s , . , . I , . ‘ , ‘ , . . . , , , , , , . , . , , . . , . , , , . , . , 11 * III 1 64 A bs ch nitt . . ' Abströmen des Blutes au s d e m rechten Ve ntrikel erzeugte du r ch d en die dünnere Wandung d es rechten Ventrikels trotz des Krampfes ihre r Mus k ul at ur ausgedehnt werd en ko nnte ; m an muss ferne r bedenken dass diese A usdehnung no ch mehr durch das Einströmen grösserer Blutmengen aus d en sich cont r ahi r e nd e n Arterien in die Venen b egünstigt wurde An di ese Erwäg un g lässt sich die Vorstellung knüpfen dass für den Fall als wirklich der rechte Ventrikel ni cht ähnlich wie der linke Ventrikel vom Mus c ar i nkr amp f e befallen würde die A uf t r e i b ung desselben no ch viel stärker ausgefallen wäre D a s M u s c a r i n e r z e u g t a l s o e in e p r i m ä r e I ns u f f i c i e nz b e i d e r Ve n t ri k e l m i t Vo r w i e g e n d e r d e s l i n k e n W e nn m an D i g i t a l i s in grösseren Dosen durch die Ve n a j ug ul a r as ins Blut einbringt so folgt auf d as erste S t adium der günstigen Wirkung auf das Herz von dem ich früher ausführ lich gespro chen habe ein zweites in welchem man Erscheinungen beob achtet die eine schädliche E i nw i r kung dieses Giftes auf das Herz erkennen lassen Der Arteriendruck sinkt und der P uls wird arh y thmisch Der Druck im linken V o r h o f e steigt Ueber das gleichzeitige Verhalte n des Drucks in der P ulmonalarterie b esitze ich keine d i r e ct e n Erfahrunge n wohl aber bin ich im Besi tze von Erfahru ngen aus denen sich mit Bestimmtheit ergibt dass sich in diesem Stadium der Zu stand der L u n g e n s c h w e l l u n g und L u n g e n s t a r r h e i t ausbildet Wäh rend nähml i c h in dem ersten Stadium d i dem Stadium der günstigen Digi die betreffenden Ver t al i swi r k ung die A t h mung des V e r s uch s t hi e r e s suche sind an T hi e r e n angestellt die nicht cur ar i s i r t war en sondern unter dem E i nflus s e der Mor p hi um n ar c os e sp ontan at hm e t en sich i n sofern günstiger gestaltet als b ei g l e i c h e r A t he m anst r e ngung g r ö s s e r e L uftmeng e n von der Lunge aufgenommen werden wird die A t hm un g i n dem zweiten Stadium der schädlichen D i gi t al i s w i r k ung e n eine schlechtere Die Thiere at hm e n d y s p n o i s c h das heisst u n t e r v e r h ä l tn i s m ä s s i g r ö s s e r e r A t h e m a n s t r e n g u n g g e l a n g t w e n i g e r L u ft i n d i e L u n g e g Die A t h mungs f ähi gk e i t der L unge ist also im e r s t e n Stadium gegen die Norm eine b e s s e r e im z w e i t e n Stadium eine s c h l e c h t e r e geworden Die grössere A t h mungs f ähi gk e i t wurde ohne Zweifel durch die grösser e Dehnba r keit der L unge hervorgerufen und dies e wieder dadurch dass d e r Druck in den A l v e ol ar c apil l a r e n der L unge entsprechend dem erleichterte n A bfluss des Blutes in den linken Vorhof in dem j a wie ob en mi t ge t h e il t wurde der Druck sinkt abnahm ; ebenso darf die Abnahme der A t hmungs fähi gkeit a uf eine Drucksteigerung in den A l ve ol ar cap i l l ar e n und die hie durch verminderte Dehnbarkeit der Lunge bezogen werden d a der Ve r such wie angegeb en wurde lehrt dass der Druck i m linke n V o r h o f e in die sem Stadium steigt Diese verminderte D ehnbarkeit der L unge ist j a nichts A nderes al s der A usdruck ihrer S t arrheit , , . , , , . . ’ / , , , , , . . . , , , . , . . , , , , , . , . , . , , , , , , , , , . , . III 1 66 A bs ch n i . tt . Drucks in den A r terien ist ein Anzeichen der schwächer werdenden Action des linken Ventrikel s Dieses Anzeichen wäre an und für sich nicht sicher genug denn d as Sinken des Aortendr ucks könnte auch bloss durch eine Erweiterung der Gefässe b edingt sei n wenn nicht das Steigen des Drucks im linken V o r h o f e z eigen würde dass der linke Ventrikel au s diesem s einem Reservoir weniger zu schöpfe n beginnt und demnach auch weniger i n die Arterien b efördert D a s S teigen des Drucks in der P ul m on alar terie sowie die unstreitig auf der stärkeren Füllung der L ung e ng e f ä s s e b eruhende L ungensch w ellung die wie ich wiederholen will experimentell nachgewiesen werden kann sind n ur wie schon oft genug wiederholt wur de weitere G e nse quenzen der D r ucksteigerung im linken V o r h o f e Die Drucksteigerun g in der P ulmonalarterie ist wie hier b eilä ufig bemerkt werden soll als Ausdr uck der Verenger ung der L unge nge f ä s s e b etrachtet worden u nd der hier angeführte Ve r such w urde als B eweis dafür angefüh r t dass die L unge ng e f ä ss e vom Rü ck e nmar k e her vas o co n s t r i ct o r i s c h i nn e r vi r t werden ’ Diese Ansich t ist und mit volle m Rechte im S t r i c k e r s c h e n L a b or at o r i um ( O p e n c h o w s k i ) bekämpft worde n I ch will di esbezüglich hier auch in Erinnerung bri ngen dass eine Drucksteiger ung in der A r t p u l m o aaa l as wie ich auf S 3 6 auseinandersetzte nur dann auf eine Verengerung der L unge ng e f ä s s e hinweisen könnte wenn der Dr uck im linken V o r h o f e gleichzeitig sinken würde ’ Der Druck in den Venen der zu B eginn des A ussetze ns der k ü ns t lichen A t h m ung zugleich mit dem Arteriendrucke gestiegen w ar weil die sich cont r ahi r e nd e n Arte r ien ihren I nhalt in die Venen ge t rieb en hatten steigt wie ich aus d i r e ct e n Versuchen weiss nicht no ch höher während der Arteriendruck sinkt und der Druck im linken V o r h o f e und i n d e r P ul m on al ar t e r i e steigt Das b edeutet dass z u dieser Zeit d as Blut sich 1 m rechten V o r h o f e nicht anstaut sondern vom rechten Ventrikel dessen Arbeit no ch s uf fi ci e nt ist weiter in die L ungen befördert wird I n dem Stadium also wo ich will es nochmals wiederholen der Arteriendruck sinkt der Druck i m li nk en V or h of e und in der L ungenarterie steigt a ber der Druck in d e n Venen sich gl e i chb l e i bt b esteht also ein Herzzustand der dur ch d a s U e b e r w i e g e n der Ins uf fi ci e nz des linken Ven t rikels c h a r akt e r i s i r t ist I ch spreche bloss von einem U e b e r w i e ge n weil Anzeichen vorhanden sind dass auch der rechte Ventrikel sich hier nicht im Voll besitze seiner C on t r a ct i o ns f äh i gk e i t befindet Die I nsp ection des b l os sl i e g e n d e n Herzens lehrt nä hm l i c h dass d er rechte Ventrikel in diesem Stadium ziemlich ausgedehnt erscheint was nic ht m öglich wäre wenn er seine vollständige S uf fi ci e n z bes ä sse Der i ns uf fi ci e nt e linke Ventrikel ist übrigens hier eb enfalls erweitert und sieht durchaus nicht so a us wie der i ns uf fi ci e nt e Ventrikel des mi t . , , , , . , , , , , , . , , , , . , , . . , ' , , . , . , , , , , , . , , , , . , , , , , , , . , , . , , , . , , Pr i m ä r e XI . I nsuf fi ci e n z d e r V entrik e l 1 67 . Muscarin vergif teten Es unterscheidet sich wesentlich die A r t d e r Ins uf fi ci e nz des linken Ventrikel s infolge von Ersticku n g von der die infolge von Muscarin entsteht Erstere ist möchte ich sagen e ni e n j g eine s y stolische letztere eine diastolische In suf fi ci e nz d h bei ersterer b ehält er die Fähigkeit sich zu d i l ati r e n er kann sich nur nicht gehörig s y stolisch c ont r a hi r e n bei letz t erer ist umgekehrt die s y stolische C ontra e ti o ns f ä hi gk e i t erhalten aber das Vermögen sich auszu w eiten ist ver mindert worden Wi r können die erstere auch als p a r a l y t i s c h e die zweite als s p a s t i s c h e b ezeichnen Fragen wir b ei welcher von d iesen b eiden Formen die S t auungs erscheinungen in der L unge grösser ausfalle n dürften so kö nnen wir di e selbe wohl dahi n b eantworten dass hö chst wahrscheinlich d i e s p a s t i s c h e resp ective d i a s t o l i s c h e I n su f fi ci e nz zu einer grösseren U e b e r f ü l l ung der L un g e ng e f ä s s e führt als die p a r a l yt i s c h e resp ective d i a s t o l i s c h e weil fli A b e ssen a bei der letzter e n Ausweitung des linken Ventrikels das d i e j des Blutes aus den L ung e n g e f ä ss e n wenigstens bis zu einer gewis s en Grenze gestattet D er Ins uf fi ci e nz des linken Ven trikels folgt im Versuche schliesslich auch eine solche des r echten Diese gibt si ch dadurch zu erkennen da s s der Druck in der P ulmonalarterie sinkt und dass der Venendruck steigt Wi r können im T hi e r v e r s uch e auch eine I n s u f f i c i e n z b e i d e r Ve n t r i k e l m i t U e b e r w i e g e n d e r d e s r e c h t e n erzeugen aber nicht durch G ifte also gewissermassen auf natürlichem ph y siologis chem sondern bloss au f mechanischem W ege Wenn m an n ähm l i c h den Blasenkatheter statt in den linken in den rechten Ventrikel und zwar durch die Ve n a j u gu l a r i s hindurc h einführt und nun die im rechten Ventrikel sitzende Blase auftreibt dann wir d wieder am allermeisten der Raum des rechten Ventrikels b eengt ab er auch einigermassen der des linken und zwar wie früher durch Herüb er drängen des s ep t i m a ve a tr i cu l o r mn gegen den l inken Ventrikel I n diesem Versuche steigt zunächst der Druck i n den Vene n weil der zum Theile verstopfte rechte Ventrikel nicht das Blut aus dem rechten V o r h o f e aufnehmen kann und es sinkt der Druck in den Arterien weil vom rechten Ventrikel in den linken Vorhof nur wenig Blut einströmt und der linke Ventrikel somit in geringerem Grade gefüllt wird Die L ung e ng e f ä s s e werde n hiebei weniger mit Blut gefüllt und die L unge c o l l abi r t wie ich weiss Sie wird kleiner und dehnbarer Dies e Verkleinerung der L unge sowie die Ausbildung der Dehnbarkeit wird aber zum Theile dadurch verhindert dass der A bfluss des Blutes aus der L unge durch die ob en erwähnte Raumb e e n gun des linken Ventrikels g e i ni germassen gehemmt wird , , , , , . , . . , , , , , , . . , , , , , , . , . . , , , , . , / , , , ‚ , , , a . , , , . , . . , , . Wi e Sta di u ms a u ss Digi tali s o d er S t r o ph ant us v e r giftete n H erz en w e i ss ich v or l ä u fi g nich t d i e m it eh e n , . wä h r en d di es es III 1 68 . A b s ch n itt . E s kommt wie der Versuch lehrt zur Ausbildung eines aller di ngs geringen Grades von L un genschwellung und L ung e n s t ar r h e i t Dies e kann man im Versuch e verhindern wenn man die O bt u r at i o nsb l as e nicht in den rechten Ventrikel sondern bloss in den recht en Vorhof einfüh rt und daselbst auftreibt Dieser letz t er e Versuch hat ab er für die B etrachtungen die uns hier i nt e r e s s i r e n keine weitere Bedeutung ; ich habe ihn nur e r wähnt weil er d ar t hut dass die A uf t r e i b ung der im rechten Vent rikel sitzenden Blase in der That eine Insuf fi ci e n z b eider Ventrikel erzeugt Auf die Frage in welchen Erscheinungen sich das Vorwiegen der I n s uf fi c i e n z des rechten oder linken Ven t rikels o f f enb ar t brauche ich wohl nicht mehr einzugehe n ich brauche j a nur zu b etonen dass die v o r wiegende Insuf fi ci e nz des linken Ventrikels j ene Erscheinungen veranlasst die bei Vorwiegen der Klapp enfeh ler des linken Herzens auftreten w ah rend die v or vvi e g e n d e Ins uf fi ci e nz des re chten Ventrikels zu j enen E r s ch e i nung e n führt die bei Vorwiegen von Klapp enfehlern des rech t en Herzens sich geltend machen Eine prim ä re In s uf fi ci e nz beider Ventrikel mit U e b e r wi e ge n der des linken wird sich wi e wir ohn e w e i t e r s annehmen d ü rfen auch b eim Men schen auf dem W ege der Intoxication ausbilden können Eine nicht selten vorkommende I ntoxication beim Menschen ist b esonders die durch d y s desse n Bescha ff enheit sich j a nur q uantitativ vom E r p n o i sc h e s Blut s t i ck un sbl ut e unterscheidet T r a ch e al s t e n os e n enn durch ar y n x oder W L g S truma Me d i as ti n al t u m or e n etc die A t hmung dauernd b eeinträ chtigt wird dann muss es zu einer chronischen I nto xication mi t d yS p n oi s ch e m Blut e kommen und es kann sich infolge dessen der erwähnte Herzzustand aus bilden Es ist aber denkbar dass ein solcher Herzzus t and auch in anderer W eise zur Entwicklung gel angt Diesb ezüglich mö chte ich zunächst die ganz allgemeine V e r mut h ung aussprechen dass Inn e r v at i ons s t ö r ung e n dieselb en bedingen könnten Diese V e r mut hu ng kann sich auf die klinische Erfahrung stützen dass die hier schon vielfach d i s c ut i r t e n Erscheinungen welche in erster Reihe auf eine In suf fi ci e nz des linken Vent rikels und die consecutive Stauung des Blutes im linken V o r h of e zur ü ckzuführen si n d scheinbar ohne alle Veranlassung auf treten und wieder vers chwinden ohne dass b estimmte A nzeichen un d Merkmal e vorliegen die auf eine Erkrankung des Herzens schliessen lassen könnten Ebenso ist es denkbar dass j ener Herzzustand bei dem die Ins uf sich auch infolge von fi c i e nz des re chten Ventrikels vorwiegen würde I ch erinn ere mich wenigstens an I nn e r v at i o nss t ö r ung entwickeln könnte einen Fall der einen Mann betraf bei dem nach geringfügiger Veran l a s s ung wie nach et w as angestrengter Musk e l t h ät i gk e i t die Halsvenen anschwollen und d as Gesicht förmlich c y anot i s ch wurde Es muss selbstverst ä ndlich d er künftigen klinischen und e xp e r i m e n ' , , . , , , . , , , . , , , , , , , . , , , . , , . , , . . , . , . , , , , , . , , , . , , , , . II I A I 70 . b s ch nitt . de r Herzmuskulatur be dingte pri m ä re In suf fi ci e n z e n die Klapp enfehler resp ective die hiedurch b edingten Vorg ä nge wesentlich m o d ifi ci r e n un d v ar i i r e n können Bei diesen Ins uf fi ci e n z e n ohne Klapp enfehler fehlt d as klinische Merkmal des die Herztöne begl eitenden o der dieselben ersetzenden G e r ausches Nur das Merkmal der V ol umv e r gr ö s s e r ung des Herzens sowie die S ym pto m e die b ei der Stauung im grossen oder kleinen Kr e i sl auf e auftreten hab en hier als Anhaltspunkte für die B e ur t he i l ung der statt hab enden klinischen Erscheinungen und der u rsächlichen Momente auf welche dieselben z ur ückgeführt werden können zu dienen , . . , . , , , , . , XII S e c u nd ä r e . I ns u f fi c i e nz d e r V e nt r i k e l . der Ventrikel will ich wie ich hier in Erinn erun g bringen will j ene b ezeichnet wissen d i e sich infolge der höheren Sp annung des V e nt r i k e l i nh al t e s ausbildet Sie entsteht im linken Ventrikel wie ich dies früher ausgeführt hab e schon unter ph y siologischen Verhältnissen d i bei Erhöhung des Wider standes in der A or t e nb ahn I m T hi e r v e r su c h e ist sie b ei der Aorten compression bei Reizung der N u s p l a nc iaaaaca und b ei Reizung des Rücken markes und zwar b ei elektrischer sowo hl als b ei toxischer (S tr y chni n E r st i c k ung s bl ut ) zu c o n s t at i r e n Sie beruht in diesen Fällen auf einer A c c o m m o d a t i o n s s t ö r u n g des Herzens Solange die Insu f fi ci e nz des linken Ve ntrik els nur / vorüb ergehend auftritt d i solange die A c c om m o d at i o ns s t ö r ung die sie veranlasst keine dauernde ist kann man dieselbe noch insofern als eine ph y siologische b ezeichnen al s m an in solchen F ä llen no ch nicht b er e chtigt ist von einem krankhaften H e r zz u st and e zu sp rechen Man wird also die D y spn o e eines gesunden Menschen der im Berg steigen nicht genügend geübt ist nicht auf eine p athologische Ins uf fi ci e nz des linken Ventrikels zurückführen m an wird aber schon da wo ei ne geringe körp erliche Anstreng ung genügt den linken Ventrikel i ns uf fi ci e nt zu machen und d as betreffende Individuum ausser A t h e m zu bringen von einer p athologis c h b edingten In s uf fi ci e nz d i von einer p athologisch bedingten Unfähigkeit des Herzens sich selbst einer g e r i n g e n Spannung seines I nhalts zu ac c o mm o d i r e n sp rechen müssen Wi r können diese Unfähigkeit des linken Ventrikels als einen Z u stand der L a b i l i t ä t der Herzmuskulatur resp ective deren Ac c o m m o d a t i o n s a p p a r a t e auffassen A u s dem Zustande der L a b i l i t ät d i d e m Z u s t a n d e d e r z e i t w e i l i g e n S t ö r u n g d e r A c c o m m o d a t i o n kann sich ein solcher von dau e r n d e r In s u f fi ci e n z des linken Ventrikels entwickeln Dies ist b eispielsweise der Fall bei der s o g e n a n n t e n U e b e r a n s t r e n g u n g des Herzens Es gibt A ls s e c un d är e I n s uf fi c i e n z , , , . , , . . , . ' , ' . , , . . , . , , . , , , . , , , , , , , . . , . , , . , . . , . . X II . S e cun d ä r e trikel In su f fi ci e n z d e r V e n 1 71 . Herzen, respective linke Ventrikel die wenn sie e i n m a l g e l e ge ntl i c h einer grö s sere n Mu sk e l anst r e ngun g g e n ö t hi gt waren ihren I n halt unter hoher Spannung auszuwerfen und hieb ei überdehnt und i n suf fi ci e nt wu rden in diesem Zustande kürzere und l ä ngere Z eit verharren Mit diesem Z ustande entwickeln sich j ene Erscheinungen di e als Folgen d e r U e b e r a n s t r e n g u n g d e s H e r z e n s schon mehrfach zuletzt von L e y d e n beschrieb en wurden Sie sin d j ene die als Folgen der Stauung im kleinen Kr e i sl au f e anzusehen sind Bildet sich in solchen Fällen die In suf fi ci e nz des linken Ventrikels nicht zurück so muss es voraussichtlich zur Dilatation desse l ben und im A ns chl us s e hieran zur c o ns e c uti v e n H yp ertrophie eventuell Dilatation d e s rechten Vent rikels kommen eb en s o zu j enen Erscheinungen welche durch diese c onse cuti v e n Ver ä nderungen des rechten Ventrikels bedingt werden Die e ben b esprochenen Widerstände in der Strombahn der A orta welche zu einer vorü b ergehenden oder dauernden s e c u n d ä r e n Ins uf fi ci e nz des linken Ventrikels führen sind p h y s i o l o g i s c h e r Natur sie b e stehen in d e r auf vasomotorischem W ege bewirkten Veren gerung der art eriellen G e f ä s sb ah n E s können aber auch p a t h o l o g i s c h e Widerst ä nde in der A orten bahn die Veranlas sung zur Entwicklung einer In suf fi ci e nz des linken Ventri kels abgeben Die Sklerose der Arterien be di ngt eine solche Erhöhung des Wider st an d e s M indem sie die Wand nicht bloss der grossen sondern auch der kleinen und kleinsten Arterien starrer d i weniger dehn b arer macht Infolge dieser ve r ringerten Dehnb arkeit kann der linke Ventrikel s einen Inhalt nur unter hoher Sp annung in das Arteriens y stem b efördern Selbst verst ä ndlich ist i n den A rterien der Druck sehr erhöht und die kli nische Erfahrung hat auf den harten schwer unterdrückb aren Puls bei Arterien sklero s e schon l ä ngst die Aufmerksamkeit geleitet N ach meinen mit d e m Sph y gmomanometer angestellten Messungen kann der A rteriendruck des Menschen hier eine Höhe von 2 0 0 —2 5 0 m m H g erreichen Solange die A r t e r i e n skl e r o s e sich nicht bis zu einem Grade ent wickelt h at das s der hiedurch bedingte Widerstand in der G e f ä ssb ah n ein allzu grosser und solange auch d as Herz resp ective der linke Ven t r i k e l noch vollständig a c c o mm o d at i o n s f ähi und demnach noch s uf fi c i e nt g ist knüpfen sich an dieselbe keinerlei abnorme Kr e i sl auf sv e r ä n d e r ung e n Die A r t e r i e ns kl e r os e kann demzufolge J ahre lang gewissermassen latent verlaufen und nur die genauere sphy gm o m an o m e t r i s ch e Messung des Bl ut d r ucks kann einen A nhaltspunkt für d as B estehen der s elb en liefern Ausserdem kann auch die Untersuchung der V ol ums v e r h äl t ni s s e des Herzens ein Merkmal für das Bestehen derselben liefern Denn w ä hrend die Gefä sse starrer werden muss das Herz wenn anders es im Vollbesitze se in er A ccommodatio n b l eiben soll hyp e r t r o p hi r e n n ä h ml i c h , , , , . , , , . . “ , , , , . , - , , . . , , . . . . , . . , , , , . , . . , , , . II I 1 72 A b s ch n i tt . . Bei dieser H y pertrophie können ab er n o ch immer wie leicht e inzusehen vollkommen n ormale Kr e i sl auf ve r h ä l t ni s s e bestehen W enn nun ein solches Herz wie dies j a im weiteren Verlaufe der A r t e r i e n sk l e r o s e die n eb enb ei bemerkt häufi g mit Nierens chrump fung einh ergeht erkrankt so gelangt es zunächst in den Zustand der L a b i l i t ä t d i seine A c c o mm o d at i ons f ä hi gk e i t wird trotz der bestehenden H y p ertrophie geri n ger I n einem solchen Zustande komm t es sehr leicht zur D y s p n o e und zum c a r d i a l e n A s t h m a Dieser Zustand kann in noch weiterem Verlaufe in d e n der dauern d en Ins uf fi ci e nz des linken Ventr ikels übergehen Hier wird der h y pe r trophische linke Ventrikel mi t der Z e it sich Sowie die In s uf fi ci e nz des linken Ventr ikels eintritt muss selbst verständlich der rechte Vent rikel in Mitlei denschaft gezogen werden Hält seine Erkrankung nicht gleichen Schritt mit der des linken so wird er h y p ertrophisch werden können W ar aber w ä hrend der H y p ertrophie des linken Ventrikels die Muskulatur des rechten nich t ganz i ntact geblieb en dann wird mi t der In s uf fi ci e n z des linken Ventrikels sich bei ihm sofort eine Erweit erung ausbilden Mit diese r Erweiterung und In suf fi ci e nz des rech ten Ventrikels werden Erscheinungen der Stauung im Venens y st eme auf treten und i n dem Maa s s e als diese letzteren in den Vordergrund tre ten können die Erscheinu ngen die durch die Stauu n g im linken V o r h of e be dingt sind d i die D y spnoe z urücktreten Einen solchen W echsel der Erscheinungen be ob achtet m an nicht selten am Kr ank e nb e tt e D y spno e und Venenstauung resp ective H y drops Ascites L eb erschwellung tre ff e n allerdings häufig genug zusammen dann ist aber i n der Regel die D y spnoe nicht sowohl durch die Stauung im linken V o r h o f e als durch die mecha vo n Ascites Ergüsse in den n i sche B ehinderung der Respiration infolge Thora x etc bedingt I ch hab e schon früher erwähnt dass die H y p ertrophie des linken Ventrikels welche die A or t e ni ns uf fi c i e nz und Aorten s tenose begleite t mit durch die A r t e r i e ns kl e r os e b edingt wird Eb enso m uss m a n eine etwaige H yp e r t r O p hi e des linken Ven t rikels bei einer Mi t r al i n s uf fi ci e nz oder Mitral stenose a uf eine m i t b e s t e h e nd e A r t e r i e nskl e r o s e beziehen Es erscheint mir wenigstens absolut unerkl ä rlich wie sich sonst bei di esen letzteren Klapp en fehlern eine H y p ertrophie des linken Ventrikels entwickeln könnte Die s e cun d ä r e Ins uf fi ci e nz des rechten Ventrikels entwickelt sich i n folge von Widerständen in der G e f ä s s b ahn der P ulmonalarterie Diese sind soweit man bisher weiss z umeist durch den erhöhten Druck im linken V or h o f e bedi ngt U eber diese s e c und är e Ins uf fi c i e nz hab e ich namentlich in den A bsch nitten d i e sich mit den Herzfehlern b esch ä ftigen d as zum , , . , , , , , . . . . . , . , . , . , , , , . . , . . , , , , , , . . , , , . . , . , . , . , , t i ve n Di ese Erw ei te r u n g kann Mi tr a l i nsuf fi ci e nz füh re n . aus d en fr üher an g e g e b e ne n G r ü n d e n zu einer r el a III I 74 A bs ch ni tt . . no ch b emerken dass wenn durch dieselbe die Blutfüllung der A r terien und O ap il l ar e n in hohem Grade vermindert wird die S y mptome der Blut leere d es Gehirns zum Vorsch ein gelangen müssen Zu j ener Ungleichm ä ssigkeit der B l ut ve r t h e i l u ng wie sie durch die Ungleichmässigkeit der Herzarbeit bedingt wird kann die Brad y cardie selbs t vermehren n icht führen wohl aber kann sie dieselb e d a w o sie bes t eht Eine beträchtliche Verlang s amung der Schlagfolge des Herzens wird namentlich b ei der A or t e nkl app e ni ns uf fi c i e nz als eine sch ä dliche C ompli cation anzusehen sein weil sie die D i ast ol e nd au e r vermehrt und demnach das Rü c k fli e s s e n des Blutes in den linken Ventrikel begünstigt Sie darf auch i ns o f e r ne als eine schädliche C omplication der Mi t r al i nsu f fi ci e nz b e t rachtet werden als die Raschheit der S y stole hier wesentlich dazu beiträgt dass d as A o r t e ns ys t e m vergleichsweise mehr al s der linke Vorhof gefüllt wird ( S t r i c k e r ) Diese B etrachtung gälte allerdings nur für den Fall als mit der D i a s t ol e n d au e r auch die S y s t ol e n d au e r sich vergrösserte und also die s y stolische Zusammenziehung auch sehr langsam vor sich gehen würde Einem Schlag modus dagegen bei dem die D i a st ol e n d au e r grösser und zugleich die S y s t ol e n d au e r kürzer würde könnte eher eine c o mp e n s at or i s c h e Bedeutung zukommen A uch d er Mi t r al s t e no s e respective den durch dieselbe e r zeugten S ch ä d l i c hk e i t e n könnte ein solche r S c hl agm o d us des Herzens zu Gute kommen So l ange die T a c h y c a r d i e wie erwähnt den Blutstrom beschleunigt und die Füllung der A orta sowohl als der P ulmonalarterie auf Kosten der Füllung der P ulmonal uud Körp ervenen beg ü nstigt kann sie b e gr e ifl i c he r weise nicht sch ä dlich wirken We nn ab er w i e S 66 bemerkt wurde die T a c h y c a r d i e eine Ver l ang sa mung des Bl utstromes und eine st ä rkere Füllung der beiden Venen s y steme zur Folge hätte so müsste sie namentlich j ene Ungleichmässig die infolge der ungl e i ch mä s si g e n k e i t der B l ut ve r t h e i l ung vergrössern Herzarbeit entsteht Hiedurch wird o hne w e i t e r s verst ä ndlich w eshalb in manchen F ä llen die Tach y cardie z ur D y spnoe A nschwell ung der Halsvenen führt w ährend in anderen Fällen diese S y mptome fehlen Als e i n g ünstiges Ereignis kann übrigens die T a c h y c a r d i e nicht aufgefasst werde n weil sie unter allen Umständen eine stärkere Abnützung des Herzens b edeutet und das A uftreten von E r mü d ungs und E r s chö p f ungs erscheinungen befürchten lassen muss Die T ach y cardie namentlich die g ü nstigere Form d i j ene welche eine höhere F üllung und Sp annung der Arterien zu erze ugen im Stande i s t kann auch möglicherweise zur Herzh y p ertrophie führen sie kann wenigstens den A nlass zur vermehrten F üll ung und Sp annung namentlich des linken Ventrik els abgeb en , , , . , , , , , . , , . , , . , , . , , , . . , , , , . . , , , , . , , , . , . , , . , . , , , , . X III Störungen . d er R e gu l at i o n , A cc o mm od ati on C om p ensation u nd 1 75 . Als eine Störung der den Rhy thmus und die Fre q uenz der H e r z con t r a c ti on e n r e gul i r e nd e n App arate dürfen wir wohl auch di e Unregelm ä ssig k e i t der H e r z a ct i on d i die a r h y t h m i s c h e H e r z a ct i on auffassen Die Arhy thmie kann eine verschiedene sein Es können die Herzschl ä ge in gleichm ä ssigem Temp o einander folgen und diese gleichm ä ssige Auf e i n an d e r f ol g e kann durch eine lä n gere P ause unterbro chen werden w äh rend welcher d as Herz in Ruhe verharrt I n solchen F ä llen spricht man von einer I n t e r m i t t e n z der Herzs chl ä ge und m an b ezeichnet dieselbe als w a h r e I n t e r m i t t e n z weil hier dem Aussetzen des P ulses auch ein Aussetzen der H e r z c o nt r ac ti o n entspricht E s gibt ab er auch eine f a l s c h e I n t e r m i t t e n z Hier setzt bloss der P uls aus ab e r wie die gleichzeitige Auscultation lehrt nicht z ugleich der Herzschlag Dieser letztere ist deutlich wahrnehmbar nur ist die d e ms e l b en entspre ch ende C ontraction des linken Ventrikels we ni gstens nicht aus genug um j ene Blutmenge in die Arterie zu befördern die eine i e bi g g deutliche wahrnehmbare P ul s e r h ö hung veranlass t Solche unau s gi bi g e Herz c ont r a c t i o n e n nennt man a b o r t i v e A usser der i nt e r mi t t i r e n d e n H e r z a ct i o n und dem entsprechenden i n t e r mi t ti r e n d e n P ulse unterscheidet m an noch eine a r h y t h m i s c h e Herz action respe ctive einen a r h y t h m i s c h e n P uls I n diesem Falle folgen die einzelnen H e r z a ct i on e n nicht in gleichen sonder n in ganz verschiede nen Zeitintervallen aufeinander Hiebei können die in ungleichen Z eitintervallen einander folgenden H e r z cont r a cti o n e n resp ective Pulse e i nander gleich sein es kann ab er auch zu eine m ganz regellosen W echsel von st ä rkeren und schwächeren H e r z c ontr a cti o ne n resp ective grösseren und kleineren P ulsen kommen B ei einer b esonders ausgespro chenen Unregelmässigkeit im Rh y thmus und der St ärke der H e r z cont r a ct i on e n sp richt m a n von e inem , . . . . , , . , , . . , , , \ , . , , . , . , . , . , , , . D ‚ el ir ium c or dis . Eine besondere Abart der A r h y t h m i e ist die A l l o r h y th m i e die sich durch eine P ul s f o r m c h ar akt e r i si r t be i welcher gewissermassen in der an scheinenden Regellosigkeit eine b estimmte Regel aufgedeckt werden kann Hieb er gehört der p ui s u s u l t e m mas bige m anus t r i gem a m s Eine Arh ythmie unter Gleichmässigkeit der H e r z c o nt r act i one n und gleicher Höhe der P ulse hat man sich ungefähr in der Weis e entstehend zu denken dass zeitweilig hemmende Einflüsse ihr U e b e r ge w i cht geltend machen und den vorhandenen Rhy thmus vorüb ergehend verzögern W enn diese hemmenden Einflüsse in regelm ä ssigen P erio den eintr eten ent steht A l l o rh y t h m i e ist die P e r i o d i ci t ät eine regellose dann erscheint A rhythmi e Wenn zur A r h y t h m i e resp ective A l l o r h y t h m i e auch eine Ungl eichheit d e r H e r z c ont r a ct i on hinzutritt dann müssen wi r annehmen gesellt sich zu d e r einen R e g ul a t i o n s s t ö r u n g auch eine zweite d i eine S t ö r u n g d e r r e g u l a t o r i s c h e n A p p a ra t e d e r H e r z a r b e i t Es tritt , , . ' ’ ' , a , . , . , , , . , , , , , , . . . I II 1 76 t A bs ch n i t . . abwec h selnd j ener Herzzustand ein den wir schon oft genug als Zustand der Ins uf fi ci e nz kennen gelernt und erörtert haben Die exp er imentelle P rüfun g der Herzgifte gewährt uns e i ni germassen einen E i nbli ck in die E nt st e hungs und Wirkungsweise der A r h y t h m i e Zu wi chtigen A ufschlüssen führt insb esondere d a s Studium der Muscarin into xicat ion Hier tritt nä hml i ch wie schon erwähnt unmittelbar nach derselben eine starke Verlangsamung des Herzschlages ein die in der Regel durch einen länger dauernden Herzstillstand e i nb e gl e i t e t wird Die P erio de der P ul s ve r l ang s am ung w ä hrt viele Minuten und an diese schliesst sich eine zweite P eriode an w ä hrend w e l ch e r d a s Herz unregelmässig schl ä gt der P uls al s o arhythmisch erscheint A uch diese P eriode der A rh y t hmie daue r t einige Minuten und dann wird der P uls wieder voll kommen regelmässig Die P eriode der A r h y t h m i e ist also hier ge wiss er massen der sichtliche A usdruck z w eier miteinander im Kampfe befindlichen E i nflüsse von denen der eine den Herzschlag zu verlangsamen während der andere denselben zu beschleuni gen bestrebt ist Zu Begi nn der Mu s car i nw i r k un g überwiegt ersterer nach A blauf derselben letzterer in dem Stadium der A rh y thmie überwiegt bald der eine bald der andere Wie sehr b eim Entstehen der Arh y thmie nervöse Einflüsse von Seite der Herz nerven mitspielen lehrt die Beob achtung dass die A c c e l e r ansr e i z ung wenn m an sie im Sta di um der A rh ythmie vorni mmt letztere nicht n ur vorübergehend sondern dauernd aufhebt d i sie b eschleunigt den Ein tritt des dritten Stadi um s d e s hergestellten normalen Herz r h y thmus A e h nl i c h e Beob achtungen habe ich auch b ei Herzen gemacht die der Einwirkung einer S t r o p h a n t u s i n t o x i c a t i o n unterlagen Hier hob eben falls die A c c e l e r ans r e i z ung eine bestehende A rh ythmie auf sie pflegte aber auch eine solche hervorzurufen A usser n ac h S t r o p h a n t u s b eobachtet man nach D i g i t a l i s und nach A n t i a r i n d as Eintreten von Arh y thmie Die A bh ängigkeit der A rhy thmie von den Erregungszuständen der mit den H e r z ne r ve n verknüpften nervösen A pp arate ergibt sich auc h daraus dass die erw ähnten Herzgifte sicher die V a gus ap p a r at e im Herzen erregen A llem A nscheine nach bildet sich also durch Herzgifte ein w e c h s e l n d e r E r r e g u n g s z u s t a n d der den Rhy thmus des Herzens b e e i nfl us se n d e n regulatorischen A pparate aus und diesen E r r e g u n g s w e c h s e l können wir im Vergleiche mit dem Zust ande gleichm ä ssiger Erregung der auf ei ne normale Function dieser A pp arate hindeutet und der zu eine m regelm ä ssigen Rh y thmus führt al s eine R e g u l a t i o n s s t ö r u n g betrachten Ein solcher wechselnder Erregungszustand dürfte auch durch Herz gifte in j enen A pparaten hervorge r ufen werden die nach früheren Aus e i na n d e r s e t z un e n den C ont r a cti ons m o d us resp ective d i e E l a s ti ci t ä t des g , . . " , , . , . , . , . , , . , , . , , , , , , . . . , . , . . , . , , , , . , , II I I 78 A . bs ch ni tt . verändert wurde dass die Re i zr e a ct i on als s olche kann man j a die Art der Herzbewegung auffassen so ausfällt als ob die Erreger selbst si ch geändert hätt en Die durch d as T h i e r e xp e r i m e nt erwiesene T h at s a ch e dass die Arh y thmie sowohl die günstige als die ungünstige Wirkung der Herzgifte begleitet führt uns weiter zu der U e b e r l e gun g dass wir au s e i ner Arh y thm ie die wir am Menschen beob achten nicht unb e di ngt auf einen un günstigen Herzzustan d d i einen solchen d e m e i ne tiefere Erkrankung zu Grunde li egt schliessen müssen ; sie leh r t uns aber auch zugleich dass die Arhy thmie die übrigens im T hi e r v e r s u ch e häufig genug prämortal d i als Anzeichen des herannahende n Herz t odes auftr itt manchmal als ein Merk mal tieferer und schwerer Herzerkrankungen anzusehen sei No ch ein anderer T hi e r v e r s u ch der übrigens hi er schon zu wieder holt en Malen vorgeführt wurde liefe r t uns weitere Anhaltspunkte für das Verständ nis der A r h y thmie Bei erhöhter Sp annung der Herzwand infolge des erhöhten W ider standes in der A o r t e nb ahn also bei A o r t e n comp r e s si on peripherer S pl an ch ni cu s r e i z ung beob achtet man nicht selten A r h y th mi e n und zwar nicht bloss dann wenn die N u v g a erh alten sind d i wenn der durch die hohe B l ut s p annu ng gesteigerte Hirndruck die V agus ap p ar at e im Herzen zur Erregung bringt sondern mitunter auch dann wenn die N u va ga durchschnitten sind Die Sp annung der Herzwand ka nn also e1 nen Zustand von d i s c o n t i n u i r l i c h e m E r r e g u n g s w e c h s e l d i einen Zustand von d i s c o n t i n u i r l i c h e r L a b i l i t ä t im Herzen hervorr ufen und auf diese Weise Arh y thmi e erze u gen Dieser Zustand muss uns übrigens begreiflich erscheinen d a wir bereits wissen dass die Sp annung der Herzwand die selbe i n suf fi ci e nt machen d 1 s 1 e 1 11 e i nen Zustand c o n t i n u i r l i c h e r L a b i l i t ä t versetzen kann Die hohe Sp annung scheint übrigens das Auftreten der Arh y thmie u n d U n gleichmässigkeit der H e r z a ct i o n na m entl ich dann zu begünstigen wenn d as Herz zu der Zeit wo es unter höhere Sp annung gesetzt wird sich ni cht mehr in vollkommen normalem Zustande befin d et sondern ei nigermassen geschädigt erscheint Hiefür sp richt d i e dem T hi e r ve r s u ch e entnommene T h at sac h e dass B eide sich nur am deutlichsten offenbaren wenn m an einem mit C hloralhy drat vergifteten Thiere die Aort a com H e i d e n h a i n Dass a s C hloralh y drat als ein d as Herz s c h ä d i d im i r t r p ( ) darauf habe ich schon früher hingewiesen e n d e s Gift zu betra chten ist g D iese exp eri m entelle T h at s a ch e führt wieder zu d e r klinisch ver dass die hohe H e r z s p a nnu ng eine E nt s t e h ung s w e r t b a r e n U e b e r l e g ung ursache für die Arh y thm ie abgeben kann d ann namentlich wenn d i e g e spannte Herzwand schon A e nd e r ung e n p ath ologischer Natur erlitten h at Das bisher Gesagte galt der Natur und Entstehungsweise der A r h y t h m i e und u n g l e i c h m ä s s i g e n H e r z a c t i o n , , , , . , , , , , , , . . , , , , , . . , . , , . , , , , ' , a . , . . ’ , . , . , . . , , . , , , . . . , , , , . , , -o . . , , , , . . X II I Störungen d er . R e g u l ati o n A , cc om m o d ati on un d C om p ensa ti on 1 79 . Die Art und W eise wie Beide den Kreislauf beeinflussen i s t ohne weiters verst ä ndlich Die A r h y t h m i e als solche kann nur im Sinne einer P ul s ve r l ang s a m un g wirken ; ist sie ab er mit einer Ungleichmässigkeit der Herzarbeit c o m bi ni r t so wird sie j e nach Umständen im Sinne einer H e r z i ns uf fi ci e nz wirken Hal t en wir u n s diesbezüglich die b eiden Stadien der D i git al i s w i r k un g vor Augen so leuchtet ohn e w e i t e r s ein dass eine Arh y thmie die unter Bedingungen auftritt wie sie im ersten Stadium der D i gi t al i s w i r k ung bestehen weder eine Stauung im grossen noch eine solche im kleinen Kreisl ä ufe hervorrufen wird während e i ne Arh y thmie die der des zweiten Stadiums der D i gi t al i s wi r k ung en t spricht zunächst von den S ymptomen e i ner Stauu ng im kl einen Kr ei sl auf e begleitet sein wird Es ist aber ebensogut der Fall denkbar dass die S y mp t ome d e r Stauung i m gro ssen Kr e i s l auf e mehr in den Vo rdergrund treten dann n ä h ml i c h wenn der rechte Ventrikel vergleichsweise mehr i ns uf fi ci e nt ist als der linke Die primäre Insuf fi ci e nz der Ventrike l ohne gleichzeitig bestehende Arhy thmie kann ebenfalls im Sinne ei ner Störun g der Re gul ati o ns app ar at e der Herzarbeit aufgefasst werden Die E n t st e h ungs und Wirkungsweise derselben ist schon früher ausführlich besprochen w e r d e n und brauche ich auf dieselb e nicht mehr z urückzukommen Die sogenannten v a s o m o t o r i s c h e n S t ö r u n g e n d i die dauernde Erwei t erung oder Verengerung der Gefäss e in b estim mten G e f ä s s g e bi e t e n können wir j e nach Umständen im Sinne einer R e g u l a t i o n s s t ö r u n g oder i ni Sinne einer C o m p e n S a t i o n s s t ö r u n g auffassen Wi r werden ehe r geneigt sein von einer R e g u l a t i o n s s t ö r u n g zu spre chen wenn w i r Grund hab en die dauernde Erweiterung oder Ver e n e r un g g der Gefässe auf V eränderungen der Gefässwand selb s t zu b e ziehen ; wir werden ab er eher von einer C o m p e n s a t i o n s s t ö r u n g spre chen wenn Gründe vorliegen d i e ve r m ut h e n lassen dass die vorhandene Gefässerweiterung oder G e f ä ssv e r e ng e r ung r e fl e ct o r i s ch e n Einflüssen pres s o r i s ch e r oder d e pr e s s o r i s ch e r Natur ihre Entstehu ng verdankt Verschie den von dieser Ar t der C omp e n s at i on s s t ö r ung die wir auf eine Inne r vati on s st ö r ung der G e f ä s sn e r ve n zu b eziehen haben ist j ene die von einer Inn e r v at i o ns s t ö r ung der H e r z ne r ve n ausgeht Eine derartige C om p e ns ati o ns st ö r ung würde event uell d a vorliegen wo der hohe Arteriendruck nicht im Stande i s t eine P ul s v e r l angs am ung und wo umgekehrt der niedrige A rteriendruck ni cht im S t ande ist eine P ul sb e sc hl e u ni gung nach sich zu ziehen Ueber die Störung der A c c o m m o d a t i o n soweit dieselbe das Herz b etri ff t hab e ich früher ausführlich genug in den C api t e l n die von den Herzfehlern und in dem C apitel das von der s e c u n d ä r e n Ins uf fi ci e nz der Ventrikel handelt gesprochen Die A c c o m m o d a t i o n d e r G e fä s s e sowei t es sich um ihre Fähigkeit , , . , . , , , , , , , , , . , , , . . . , . . , . , , , , , , . , , , . , , , , . , , , , , . , 1 9 * 1 80 I II A b s ch n i . tt . handel t sich einer grösseren Füllung anzup assen kann wie wir uns vor stellen dürfen durch die sklerotische Erkrankung derselben eine Stör ung erleiden Auf Grund dieser Vorstellung wäre es wenigstens verständlich d ass unter Umständen eine P l e / iao r a u ni ve r s a l as von einer Erhöhung der Drücke in s ä mmtl i ch e n G e f äs s g e bi e t e n begleitet werden könnte I n einem solchen Fa l le würden also im Kr e i sl au f e dieselb en A e n d e r unge n vor sich gehen wie sie der Versuch am Kreislaufmodelle S 3 3 I Abschnitt 7 aufdeckt Diese A e nd e r ung e n könnt en leicht zu S y mptomen führen die im Gefolge einer stärkeren Füllung der L unge ng e f ä s s e und i m Gefolge einer starken Anfüllung der Venen sich ausbilden Wenn j ene A c c o mm od ati ons e i nr i cht unge n einer Störung unterlieg en welche die Gefässe befähigen sich einer geringeren Füllung derart anzu p assen da s s d er arterielle Druck sich noch au f einer von der normalen nicht zu sehr abweichenden Höhe erhalten kann dann muss der Druck in allen G e f ä ss g e bi e t e n herabsinken wie im Modellversuche S 33 I A b schni tt 7 d h es müssen Kr e i sl au f b e d i ngung e n entstehen die den Fort b estand der Ernährung der G e hi r nf unct i o n e t c gefährden , , , , . , ’ . , , . . , . . , , , , , . , , . . , , . , XIV B e me r k u ng e n ü b e r H d ie er z . . a . ll g e me i ne n A und G e f ässe r k r u f g ab e n T he r der ap i e der a nk ung e n . Das Ziel welches w i r bei der B ehandlung der Herz und Gefäss erkrankungen anzustreben haben muss im Allgemeinen d ahin gerichtet sein zunä chst j e n e S t ö r u n g e n m ö g l i c h s t a u fz u h e b e n w e l c h e ei n e Un g l e i ch m ä s si gk e it d e r H e r z a rb e it h e rv o r rufe n u n d hi e mit j e n e A e n d e r u n g e n z u b e s e i t i g e n w e l c h e den früheren Ausführungen gemäss z u S t a u u n g e n i m g r o s s e n u n d k l e i n e n K r e i s l a u f e fü h r e n Es müssen b ei der Behandlung auch j ene Störungen berücksichtigt werden durch welche die B l ut ve r t h e i l ung im grossen Kreisl äufe in einer W eise geände r t scheint die der Ernährung und Function wichtiger O rgane ah t r ä gl i ch ist Eine weitere Aufgab e der Behandlung besteht darin d i e ver änderte B l ut b e s ch af f e nh e i t m öglichst zur Norm zurückzuführen Da die Ungleichmässigkeit der Herzarbeit durch Störung der Reg u l ati o ns und A c co mm o d ati o ns a pp a r at e bedingt ist so muss die Behandlung die Beseitigung dieser Art von Störung anstreben Der verlangsamte P uls soll wenn möglich in einen schnelleren ver wandelt und eb enso soll die Arhy thmie insofern sie einer P ul s ve r l ang d e r t h e r ap e u t i gleichkom t beseitigt werden Bei der Auswahl m s a mu n g s chen Metho den die hier zur Anwendung kommen sollen wird man sich von der U e b e r l e g ung leiten lassen müssen wo die Ursachen zu suchen si nd die d ieser Art von Regulationsstörungen zu G runde liegen denn es versteht sich von sel b st dass eine Ve r langsamu ng des Herzschlages , , , , , , . , , , . . , . , , , , , . , , , , , , , 1 82 I II A . b s ch ni tt . h ä rt ung die vorhandene Erregbarkeit herabzusetzen ; zu gleichem Zwecke können a u ch Medicamente wie Narcotica B r o mpr ä p a r at e in Anwendung gebracht werden Ein b esonderes A ugenmerk h at man hier der bestehenden P uls S pannu n g zuzuwenden Wenn diese niedrig ist muss m an trachten die selbe dur ch leichte Hautreiz e oder durch Str y chni n eventuell durch Herz mittel zu erhöhen Wenn m an annehmen darf dass die primäre Ins uf fi ci e n z auf einer Erkranku ng des Herzens b eruht so wird m an zunächst festzustellen hab en ob dieselbe nur als der Ausdruck einer allgemeinen Erkra nk ung zu gelten h at oder ob es sich um eine sp e ci e l l e Erkrankung des Herzens selbst handelt Das gleichzeitige Bestehen von Herzfehlern erleicht ert d i e B e a nt w o r t un bei Anwesenheit derselben eher al s g di eser Frage i nsofern eine sp e ci e l l e Herzerkrankung angenommen werden darf Der Herzfehler als solcher entzieht sich selbstverständlich j e der B ehandlung Als allgemeine Erk r ankunge n welche d as Herz in Mitleidenschaft ziehen sind zu erw ä hnen Inf e c ti onsk r ankh e i t e n wie T y phus D i pht e r i t i s d ann P neumonie und L ip omatose I m Gefolge des G e l e nk sr h e u m ati s mu s treten sp e ci e l l e Herzerkrankungen auf U eb er die Behandlung allgemeiner Erkrankungen hier zu spre chen würde mich zu weit f ühren I ch will n ur b etonen dass m an oft genug g e nö t hi gt wird mit der allgemeinen B e handlung auch die s p e ci e l l e des Herzens zu verbinden Die Herzmittel spi elen hier die w ichtigste Rolle w/eil sie den C on t r a c t i o ns m o d u s des Herzens günstiger gestalten D a aber wie der Thier versuch lehrt die C ontraction des Herze ns auch durch r e fl e ct o r i s c he Erregung der H e r z ne r ve n begünstigt werden kann so erscheint die A nwendung von therap eutischen Methoden gerechtfertigt welche eine solche r e fl e ct or i s c h e Einwirkung ermöglichen Die körp erliche Beweg ung active und p assive G y mnastik können in d iesem Sinne günstig wirke n weil sie auf dem Wege der s ensiblen Muskelnerven derartige r e fl e ct or i s ch e Reize dem Herzen z u führen können ; in gleichem Sinne d ü rften auch Hautreize also Bäder hy d r i at i s ch e P r o c e d ur e n wirke n indem sie au f dem Wege der sensiblen Hautner ven d a s Herz günstig beeinflussen Diese Art d e r Behandlung erstreckt sich immer auf das ganze Herz denn bisher wenigstens kennen wir keine Mittel die nur den einen oder den andern H e r z ab s chni tt d i das linke oder recht e Herz b esonders b e , , . . , , . , . , , , , . , . . , , , , , . . . , , , . , , . , , , , . , , m , , , . , , , e i n fl us s e n . . . Nicht sdest oweniger muss die Behandlung d as Vorwiegen der Ins uf fi ci e nz des linken oder rechten Vent rikels insofern ber ü cksichtigen als sie darauf bedacht sein muss b ei vorwiegender Stauu ng im kleinen Kreisl äufe die A t hm ung zu erl e i c ht ern während sie b ei vorwiege nd er Stauung i m grossen Kr e i sl auf e d er Hebu ng r esp ective Beförderung der , , , , X IV . B e mer kun ge n übe r d al lg . A u fg a b . en d . T her api e d H erz . u . G e f ä ss e r k r a nk u ng e n 1 83 . Secretion vorzüglich der N i e r e ns e cr e t i on ihre Aufmerk s amkeit zuwenden muss Nach dieser letzteren Richtung hat sich in neuerer Zeit der Gebrauch des C a l o m e l s b ewährt Durch eine Störung der das G e f äs sl um e n r e g u l i r e n d e n Apparate kann es wie erwähnt zu einer Erweiter ung oder Verengerung derselben kommen Ein therap eutisches Eingreifen wird nach den früheren Betrachtungen besonders da angezeigt erscheinen wo eine b edeutende E r w e i t e r u n g d e r G e fä s s e d e s P f o r t a d e r g e b i e t e s zur B l utv e r a r mung der andern oder wo umgeke hrt eine starke Verengerung der Gefässe des P fortader gebietes zu einer übergrossen Füllung der übr igen Gebiet e führt Die erstere Veränderung würde dem gleichkommen was man in d e r P raxis als P l e tiaom a bd e mana l as zu b ezeichnen pflegt Ein solcher Zustand müsste sich vor allem durch eine erhebliche Erniedrigung des Arterien drucks Die sch ä dlichen Wi rkungen die s er Re gul ati ons sie tragen wenigstens nicht zu S törungen b etre ff en nicht direct d as Herz einer I ns uf fi ci e nz des s elben bei sie äusse rn sich wie wi ederholt werden soll nur in S y mp t omen die du r ch die Blu tleere des Gehirns etc ent stehen Die Behandlung muss hier eine Steigerung der Erregb arkeit der vasomotorischen App arate auf dem W ege des Re fl e x e s o der durch Medi suchen und sie muss trach ten durch Eingri ff e c a m e nt e herb eizuführen durch B e l o c al e r Natur wie e t wa durch A nreg ung der D ar mp e r s i t al ti k " ch l e i mh aut c at a r r h e des Magens u n d der Gedärme bestehender S s e i t i un g g durch Einwirkung thermischer Reize Massage E l e kt r i c i t ät etc die Blut füllung des P f or t a d e r g e bi e t e s zu b eseitigen Die Behandlung der Gefässerwei t erung wird ferne r darauf Rück sicht zu nehmen haben dass hier auch j ene Art von C omp ensation durch die der niedere arterielle Blutdruck in einen h ö h e r n verwandelt wird als ge stört angesehen werden darf und dass ebenfalls aus diesem Grunde r e fl e ct o r i s c h e Reizmittel in Anwend ung zu ziehen sind D a die G e f ä s s v e r e n g e r u n g namentlich diej enige die d a s P f or t utfülle und B l ut s a nnun ad e r e bi e t betri ff t nicht bloss die Bl in den von p g g der Verengerung nicht ergri f fenen G e f ä s s g e bi e t e n steigert sondern d ur ch die Spannung der Wand des linken Ventrikels eine s e c un d ä r e In s uf fi c i e nz desselben erzeugen kann so muss die Behandlung trachten d i e Blutfülle , , . . , , . , , . , ’ ‘ . i , , , , , . . , , , , , , . , . , , , , . , , , , , , ch e i ne B ehi n d e r ung d e s Bl utstr om es i n d e r Ve n ca p or t a e k ann z u e i ne B l ut üb e r fü ll un g d e r G e f ä sse d e s P f o r t a d e r g e b i e t e s füh r en D i e V orst ell ung f ü r d as Z u s t a n d e k om m e n e i ner d e r a r ti g en B l u t fü l l e d e r U n t e r l e i bs o r g an e g e w i nn t m an d ur ch d e n T hi e r ve r uch w e l ch e r l eh rt d ass n a ch U nt e r bi nd u ng d e r Ve n a p or t a e d e r A r t e r i e nd r uck si n k t Dieses Si nk e n i st d a r a uf u b ezi e he n d ass s i ch g r osse B l u t me nge n i m Pfo r ta d e r ge biete a nh ä ufe n d asel bs t s tag ni r e n u n d s o f ü r d e n a ll ge me i n e n K r e isl a u f s el b s t v e r st ä n d l ich a uch f ü r d i e Fü l l un g d e r A r te r i e n verl o r e n g eh e n A u r . s , , z . , . , , . II I A 1 84 . bs ch ni tt . nicht bloss ihretwillen und wege n der d i r e ct e n Folgen derselben d i wegen der C ongestion G e f ä s s z e r r e i ss ung etc sondern auch wegen der Mitleidenschaft des Herzens zu b eseitigen Es muss also der hohe Arteriendruck beseitigt we rden zunächst selbst verständlich dadurch d ass man d i e Ursachen f e r n e h ä l t die ihn zur Steige rung brachten Z u diesen Ursachen gehören körp erliche und g e m ü thl i c h e Auf regungen übermässiger G enuss von Alkohol Kaffe e und Ni c oti n B l e ii nt o xi cation üppige L ebens w eise etc Die A nregung starker D ar m s e cr e ti o n durch Abführmittel scheint vorzüglich z u enen Mitteln zu gehören durch w e l ch e der hohe arterielle Blutdruck herabgesetzt werden kann Auch hier wi r d m an an die C o m p e n s at i o ns vo r g än g e die einen hohen Blutdruck in einen niedrigen verwandeln und an deren therapeutische Ausnü tzung z u denke n haben Wenn durch G e f ä s s ve r e ng e r ung das Herz 1 11 Mitleidenschaft gezogen wird so geschieht dieses nach den früheren Betrachtungen durch eine A c c o m m o d a t i o n s s t ö r u n g desselben Bei der Behandlung einer A c comm o d at i o ns st ö r un g werden wir im E i nkl ang e mit dem eben Ge s agten zuerst die Beseitigung der H e r Z S p a n nung ins Auge zu fassen haben S c h o n u n g und R u h e des Herzens bilden also hier unter Umständ e n die Hauptaufgaben der Therapie Dieselben werden namentlich da geboten erscheinen wo die hohe H e r z sp annung durch körperliche U e b e r ans t r e ngu ng entstand sie sind aber auch nicht in j enen F ällen ausser Acht zu la s sen wo p athologische Widerst ä nde wie die Ar t e r i o sk l e r os e zur höhere n H e r z s p a nnun g Veranlassung geben N ebstb ei , wird m a n die Arteriosklerose selbst zu b e handeln haben indem m an die haupts ä chlichste Ursache derselben d i den A lkoholgenuss möglichst I n letzter Zeit wird auch den J o d p r ä p ar at e n na c hg e r ü hmt dass r e d u ci r t sie auf d i e A rteriosklerose direc t einwirken I st die A c c o m m o d at i ons s tö r ung eine ständige geworden o der b e fi n det s ich das Herz in j enem Zustande den ich als den der L abilität b e zeich net habe so wird man d urch Herzmittel den C o nt r a ct i o ns mo d us des selben günstiger zu ge s talten versuchen m ü ssen A uf das gleiche Ziel kann m an auch durch vorsichtige A nwend ung von Hautreizen oder j enen die durch leich te körperliche B eweg ung geliefert werden lossteuern J eden falls wird m an mit diesem letzteren Eingriffe b ei der s e c u n d ä r e n In als bei der s u f fi ci e nz des Herze n s noch viel v o rsich t iger verfahren müssen p r i m ä r e n Ins uf fi ci e nz Denn d i e E r z e u g u n g e i n e r h ö h e r e n H e r z s p a nnu n g k a n n e v e n tu e l l d e r p ri m ä r e n Ins uf f i ci e nz z u G ut e k o m m e n w e i l s i e d i e F ü l l u n g d e r A r t C o r o n a r i a c o a d as u n d h i e m i t d i e E r n ä h r u n g d e s H e r z e n s b e g ü n s ti g t w ä h r e n d d i e E r z e u g u n g e i n e r h ö h e r e n H e r z s p a n n un g s e h r n a c h t h e i l i g a u f d i e s e c u n d ä r e I n s u f f i c i e n z e i n w i r k e n k a n n I n diesem Sinne scheint es erkl ä rlich dass dieselbe planmäs s ige körperliche U e b ung die . , . , . , . , , , . , , , . , , . , , . , , . . . , _ ‚ , , , . , , ‚ . . , . , . , , , . , , . , . ' ' , . , , . , , . III I 86 . A bsch n i tt . m i t B e z u g a u f i h r e E n t s t e h un g u n d F o r t e n t w i c k l u n g g r ü n d l i c h beur theil en . D er Arzt muss bei der B ehandl un g nicht bloss mit vorherzusehenden s on d ern auch mit unvorhergesehenen T h at s a ch e n zu r echnen wissen und seine Kunst und Einsicht sind umso grösser j e weniger er sich von letz te ren üb er raschen lässt , , , . K . u . K H . of b uc hd r uc k e r e i ‘ J o s l -e i c h t i n g e n . E r b e n, CO LU MB I A U N I V E RS IT Y L I BRA RI E S hi s b oo k i s d u e o n t h e d a t e i n d i c a t e d b e l o w o r a t t h e e x pi r a t i o n oi a d efi ni t e p er i o d a f t er t h e d a t e of b o rr ow in g a s p r o vi d e d b y t h e l ib r a r y ru l e s o r b y s p e ci a l a rr a n g e m ent w i t h t h e Li b ra r i an i n C h a r g e T , , ‘ . DA T E B O RRO WE D