Konzern-Geschäftsbericht 2013 Die Oetker-Gruppe Kennzahlen Nettoumsatz in Mio. Euro 2011 2012 2013 %* 10.011 10.942 10.844 – 0,9 Nahrungsmittel 2.337 2.501 2.577 3,0 Bier und alkoholfreie Getränke 1.813 1.844 1.843 0,0 Sekt, Wein und Spirituosen 671 675 687 1,8 4.752 5.468 5.254 – 3,9 Weitere Interessen 438 454 483 6,3 Investitionen in Mio. Euro (ohne Erstkonsolidierung) 762 531 777 46,3 Nahrungsmittel 111 119 158 32,2 Bier und alkoholfreie Getränke 91 97 105 8,5 Sekt, Wein und Spirituosen 18 18 12 – 31,4 479 247 450 82,3 63 50 52 2,9 2.549 2.847 3.105 9,1 34 37 40 Schifffahrt Schifffahrt Weitere Interessen Eigenkapital in Mio. Euro % der Bilanzsumme 7.493 7.695 7.770 1,0 Beschäftigte 26.228 26.406 26.907 1,9 Nahrungsmittel Bilanzsumme in Mio. Euro 11.488 11.752 12.272 4,4 Bier und alkoholfreie Getränke 5.907 5.725 5.689 – 0,6 Sekt, Wein und Spirituosen 2.023 2.040 2.028 – 0,6 Schifffahrt 4.468 4.512 4.491 – 0,5 Weitere Interessen 2.342 2.377 2.427 2,1 574 585 628 7,4 Bank (at equity konsolidiert) * Prozentuale Veränderung 2012/2013. Die Prozentzahlen beziehen sich auf die exakten Beträge, nicht auf die gerundeten Summen. Die Oetker-Gruppe Im Überblick 26.907 392 konsolidierte Unternehmen Mitarbeiter 10,8 Mrd. Euro Umsatz 123 Jahre Unternehmensgeschichte Nahrungsmittel Neben der Martin Braun- und FrischeParadies-­ Gruppe, die im End- und Großverbraucher­ geschäft tätig sind, produziert Dr. Oetker Mar­kenartikel für die Sortimente Nährmittel, Tiefkühlkost und Frische. Schifffahrt Die Hamburg Süd-Gruppe vereint Dienstleistungen für die internationale Logistikkette: Containerschifffahrt sowie Massengut- und Produktentankerfahrt. Sie zählt damit zu den 20 größten Containerreedereien der Welt. Bier und alkoholfreie Getränke Die Radeberger Gruppe ist mit 14 Bierstand­ orten Deutschlands größte private Brauereigruppe. Ebenso dazu gehört das Premium-­ Mineralwasser Original Selters und das alkoholfreie Erfrischungsgetränk Bionade. Weitere Interessen Die Chemische Fabrik Budenheim, der Dr. Oetker Verlag, die Oetker Collection (­ Hotels) und die OEDIV Oetker Daten- und ­Informationsverarbeitung stellen den ­Bereich Weitere Interessen dar. Sekt, Wein und Spirituosen Die Henkell & Co.-Gruppe gehört zu den ­führenden Anbietern von Sekt, Wein und ­Spirituosen in Europa. Sie ist in 20 Ländern ver­treten und exportiert weltweit in mehr als 100 Ländern. Bank Das Bankhaus Lampe zählt mit seinen ­Tochtergesellschaften zu den führenden und wenigen unabhängigen inhaber­ geführten Privatbanken in Deutschland. Zahlenwerk Die Geschäftsbereiche der Oetker-Gruppe Mit rund 26.900 Beschäftigten und einem Umsatz von knapp 11 Mrd. Euro gehört die Oetker-Gruppe zu den großen europäischen Familienunternehmen. Eine ­breite Diversifikation in sechs Geschäftsfeldern ­kennzeichnet das inter­national agierende Unternehmen, das nunmehr auf eine über 120-jährige ­Geschichte zurückblickt. „Wir sind innovativ, aber nicht hip, wir sind mutig, aber nicht über­mütig, wir sind stolz auf unsere ­Leistungen, aber nicht ­hochmütig. Unsere Marken und unsere ­Produkte stehen dabei im ­Vordergrund. Unser ­Handeln ist lang­­ fristig und nachhaltig aus­gerichtet. Es folgt bewährten ethischen Prinzipien.“ Richard Oetker Seite 10–21 Seite 22–31 Seite 32–43 Seite 44 –53 Seite 64–69 Seite 54–63 Inhalt 01 Die Oetker-Gruppe Strategische Aufstellung 4 Führungsstruktur5 Gruppenleitung6–7 02 Lagebericht Geschäftsbereiche im Überblick 8–9 Konsolidierungskreis Nahrungsmittel10–21 Bier und alkoholfreie Getränke 22–31 Sekt, Wein und Spirituosen 32– 43 Schifffahrt44–53 Weitere Interessen 54–63 Nicht konsolidierte Beteiligungen Bank64–69 Personal70–79 Umweltschutz80–89 Risikobericht90–91 03 Konzernabschluss Konzernbilanz94–95 Konzernanlagenspiegel96–97 Konzernanhang98–107 Impressum108 01 Die Oetker-Gruppe Strategische Aufstellung Die Oetker-Gruppe ist eines der großen deutschen Familienunternehmen. Die Inhaberfamilie übt einen wesentlichen Einfluss auf die Strategie und die Unternehmenspolitik der Gruppe aus. Sie hat den Grundsatz ihres unternehmerischen Engagements mit den folgenden Worten festgelegt: „Die Interessen des Unternehmens haben Vorrang vor denen der Inhaberfamilie.“ Diese Festlegung ist die Basis für eine kontinuierliche Entwicklung des Unternehmens, da sie die Oetker-Gruppe in die Lage versetzt, eine nachhaltig gesunde Rentabilität mit einer hohen Thesaurierungsquote zu verbinden. Die Führungsstruktur stellt sicher, dass marktnahe, an den Notwendigkeiten der jeweiligen Branchen orientierte Entscheidungen dezentral getroffen und Ressourcen gleichzeitig zentral gebündelt werden. Die Führungsebene besteht aus der Gesellschafterversammlung, dem Beirat, der Gruppenleitung und den Geschäftsführungen der einzelnen Unternehmen. Die Unternehmen der Oetker-Gruppe sind in unterschiedlichen Geschäftsfeldern tätig. Unter dem gemeinsamen Dach und aufbauend auf den strategischen Potenzialen und Kernkom­ petenzen der Oetker-Gruppe werden die Geschäfte der Sparten eigenständig entwickelt und ausgebaut. Die Dr. August Oetker KG als Führungsholding steuert diesen Prozess durch ­gewachsene Strukturen, den Führungsrahmen mit klaren Kompetenzen, die Koordination von Finanzen und Personal und über zentrale Serviceabteilungen. Gruppenübergreifende Normen und Werte bilden den kulturellen Rahmen für eine effektive, auf hoher unternehmerischer Kontinuität auf bauende Zusammenarbeit. Die Oetker-Gruppe ist ein Unternehmensverbund, der sich zu den Eckpfeilern Diversifikation und Risikoausgleich bekennt und der innerhalb der einzelnen Geschäftsbereiche die Fokussierung auf die Kernkompetenzen forciert. Der Beirat der Dr. August Oetker KG, der nach dem Gesellschaftsvertrag aus Gesellschaftern und einer Mehrheit von nicht zu den Gesellschafterfamilien gehörenden Personen besteht, hat sich im Geschäftsjahr 2013 nicht verändert. Beiratsmitglieder sind aufseiten der Gesellschafter die Herren Dr. h. c. August Oetker (Vorsitzender), Dr. Alfred Oetker und Rudolf Louis Schweizer. Externe Mitglieder sind die Herren Dr. Christoph v. Grolman, Dr. Andreas Jacobs, Prof. Dr. Ulrich Lehner (stellv. Vorsitzender) und Carsten Spohr. Auf der Ebene der Gruppenleitung ist Herr Dr. Ernst F. Schröder mit Ablauf des Geschäftsjahres 2013 in den Ruhestand getreten und gleichzeitig als persönlich haftender Gesellschafter der Dr. August Oetker KG ausgeschieden. Sein Aufgabengebiet wurde am 1. Januar 2014 von Herrn Dr. Albert Christmann übernommen. Dieser hat am 1. Juli 2013 seine Funktion als Sprecher der Geschäftsführung der Radeberger Gruppe KG an Herrn Dr. Erlfried Baatz übergeben. Dr. Baatz ist aus seinen Funktionen und der Unternehmensgruppe zum 29. Oktober 2013 ausgeschieden. Herr Dr. Niels Lorenz hat am 1. Dezember 2013 die Position des Sprechers der Geschäftsführung der Radeberger Gruppe KG übernommen und ist zum Mitglied der Gruppen­ leitung berufen worden. 4 01 Die Oetker-Gruppe Strategische Aufstellung | Führungsstruktur Führungsstruktur Gesellschafter Beirat Dr. h. c. August Oetker Vorsitzender des Beirats und Gesellschafter der Dr. August Oetker KG Prof. Dr. Ulrich Lehner Stellvertretender Vorsitzender des Beirats der Dr. August Oetker KG, Mitglied des Gesellschafter­ ausschusses der Henkel AG & Co. KGaA Dr. Christoph v. Grolman Managing Director TBG Ltd. Dr. Andreas Jacobs Präsident des Verwaltungsrats der Jacobs Holding AG und der Barry Callebaut AG Dr. Alfred Oetker Gesellschafter der Dr. August Oetker KG Rudolf Louis Schweizer Gesellschafter der Dr. August Oetker KG Carsten Spohr Mitglied des Vorstandes der Deutschen Lufthansa AG und CEO der Lufthansa German Airlines Gruppenleitung Richard Oetker Persönlich haftender Gesellschafter der Dr. August Oetker KG und Vorsitzender der Geschäftsführung der Dr. Oetker GmbH. Dr. Erlfried Baatz Persönlich haftender Gesellschafter der Dr. August Oetker KG und Sprecher der Geschäftsführung der Radeberger Gruppe KG (1. Juli 2013 bis 29. Oktober 2013). Dr. Albert Christmann Persönlich haftender Gesellschafter der Dr. August Oetker KG. Sprecher der Geschäftsführung der Radeberger Gruppe KG (bis 30. Juni 2013). Dr. Ottmar Gast Persönlich haftender Gesellschafter der Dr. August Oetker KG und Sprecher der Geschäftsführung der Hamburg Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft KG (Hamburg Süd). Dr. Niels Lorenz Sprecher der Geschäftsführung der Radeberger Gruppe KG (seit 1. Dezember 2013). Dr. Ernst F. Schröder Persönlich haftender Gesellschafter der Dr. August Oetker KG und Leiter der Bereiche Weitere Interessen, Bank, Finanzen, Controlling, Recht und Steuern (bis 31. Dezember 2013). Geschäftsführungen der Gruppenunternehmen 5 Gruppenleitung Die Mitglieder der Gruppenleitung (v. l. n. r.): Dr. Ottmar Gast (Schifffahrt), Dr. Niels Lorenz (Bier und alkoholfreie Getränke), Richard Oetker (Nahrungsmittel, Sekt, Wein und Spirituosen), Dr. Albert Christmann ( Weitere Interessen, Bank, Finanzen, Controlling, Recht und Steuern). 6 01 Die Oetker-Gruppe Gruppenleitung 7 02 Lagebericht Geschäftsbereiche im Überblick Der vorliegende Geschäftsbericht 2013 enthält den Konzernabschluss und den Konzernlage­ bericht der Dr. August Oetker KG mit den konsolidierten Unternehmen der fünf Geschäftsbereiche: Nahrungsmittel; Bier und alkoholfreie Getränke; Sekt, Wein und Spirituosen; Schifffahrt und Weitere Interessen. Außerdem wird über den nicht konsolidierten Bereich des Bankhaus Lampe berichtet. Im Konzernabschluss 2013 werden insgesamt 392 Firmen (Vorjahr: 400 Firmen) nach den Regeln der Vollkonsolidierung erfasst, von denen 232 ihren Sitz im Inland (Vorjahr: 240) und 160 im Ausland (Vorjahr: 160) haben. Die Geschäftsbereiche der Oetker-Gruppe zeigten im Berichtsjahr 2013 eine zufriedenstellende Entwicklung, auch wenn die Außenumsatz­ erlöse im Konsolidierungskreis um 0,9 % auf 10.844 Mio. Euro (Vorjahr: 10.942 Mio. Euro) fielen. Ohne Berücksichtigung der Erst- und Endkonsolidierungen lag das kursbereinigte Wachstum bei 0,8 %. In Deutschland wurden 32,4 % oder 3.519 Mio. Euro des Gesamtumsatzes erwirtschaftet (Vorjahr: 31,8 % oder 3.475 Mio. Euro), in den übrigen Ländern 67,6 % oder 7.325 Mio. Euro (Vorjahr: 68,2 % oder 7.467 Mio. Euro). Davon entfielen auf die restliche EU 23,4 % oder 2.537 Mio. Euro (Vorjahr: 23 % oder 2.518 Mio. Euro) und auf das weitere Europa 3,2 % oder 344 Mio. Euro (Vorjahr: 2,9 % oder 319 Mio. Euro). Der Umsatz in der restlichen Welt betrug 41 % oder 4.444 Mio. Euro (Vorjahr: 42,3 % oder 4.630 Mio. Euro). Der Umsatz im Geschäftsbereich Nahrungsmittel wuchs um 3 % auf 2.577 Mio. Euro (Vorjahr: 2.501 Mio. Euro), was einen Anteil von 23,8 % (Vorjahr: 22,9 %) am Gesamtumsatz der Oetker-Gruppe ausmachte. Der Geschäftsbereich Bier und alkoholfreie Getränke hielt den Umsatz mit 1.843 Mio. Euro stabil und erzielte einen Anteil von 17 % am Gesamtumsatz (Vorjahr: 16,8 %). Der Umsatz im Geschäftsbereich Sekt, Wein und Spirituosen stieg um 1,8 % auf 687 Mio. Euro (Vorjahr: 675 Mio. Euro) und machte damit 6,3 % des Gesamtumsatzes aus (Vorjahr: 6,2 %). Der Geschäftsbereich Schifffahrt schloss das Geschäftsjahr 2013 mit ­einem Umsatzrückgang von 3,9 % auf 5.254 Mio. Euro (Vorjahr: 5.468 Mio. Euro) ab. Der Anteil am Gesamtumsatz der Oetker-Gruppe belief sich auf 48,5 % (Vorjahr: 50 %). Der Umsatz des Geschäftsbereichs Weitere Interessen wuchs um 6,3 % auf 483 Mio. Euro (Vorjahr: 454 Mio. Euro) und erzielte einen Anteil von 4,4 % am Gesamtumsatz (Vorjahr: 4,1 %). Die Investitionen des Konsolidierungskreises sind um 46,3 % auf 777 Mio. Euro gestiegen (Vorjahr: 531 Mio. Euro). Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich im Jahr 2013 um 1,9 % auf 26.907 (Vorjahr: 26.406). Die Finanzlage der Oetker-Gruppe ist durch Innenfinanzierung, weitgehende Thesaurierung der Ergebnisse und langfristige Bankkredite geprägt. Dank zufriedenstellender Ergebnisse und trotz deutlich über den Abschreibungen liegender Investitionen wuchsen die Netto-Finanzguthaben von 35 Mio. Euro im Vorjahr auf 214 Mio. Euro zum Jahresende 2013. 8 02 Lagebericht Geschäftsbereiche im Überblick Umsatzerlöse Anteile am Gesamtumsatz (Vorjahreswerte) 48,5 % 23,8 % 17 % 6,3 % 4,4 % Schifffahrt 5.254 Mio. ¤ Nahrungsmittel 2.577 Mio. ¤ Bier und alkoholfreie Getränke 1.843 Mio. ¤ (5.468 Mio. ¤) (2.501 Mio. ¤) Sekt, Wein und Spirituosen 687 Mio. ¤ Weitere Interessen 483 Mio. ¤ (675 Mio. ¤) (454 Mio. ¤) Verteilung des Umsatzes auf die Regionen 32,4 % Deutschland 23,4 % Restliche EU 3,2 % 41 % Restliches Europa Restliche Welt Verteilung der Investitionen auf die Geschäftsbereiche 58 % (1.844 Mio. ¤) Schifffahrt 20,3 % Nahrungsmittel 13,5 % Bier und alkoholfreie Getränke 6,6 % Weitere Interessen 1,6 % Sekt, Wein und Spirituosen 9 Geschäftsbereich Nahrungsmittel 10 11 2.577Mio. Euro Umsatz 2013 2012 02 Lagebericht Geschäftsbereich Nahrungsmittel Der Geschäftsbereich Nahrungsmittel setzt sich aus den Markenartikelunternehmen zusammen, die unter dem Dach der Dr. Oetker GmbH geführt werden und in rund 40 Ländern aktiv sind. Komplettiert wird er durch die Martin Braun- und die FrischeParadies-Gruppe, die im End- und Großverbrauchergeschäft tätig sind. Im Geschäftsjahr 2013 erzielte der Bereich einen Umsatz von 2.577 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einer Steigerung von 3 %. Die Investitionen lagen bei 158 Mio. Euro und damit um 38 Mio. Euro über dem Vorjahr. Die Anzahl der ­Mitarbeiter stieg im gleichen Zeitraum um 4,4 % auf 12.272 Beschäftigte. oetker.com oetker.de oetker-food-service.com martinbraungruppe.de frischeparadies.de Dr. Oetker Die Entwicklungen der Dr. Oetker Landesgesellschaften verliefen im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr unterschiedlich. Insgesamt konnte die Dr. Oetker GmbH bei Umsatz und Ertrag ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen. Das Nährmittelsortiment hat sich im vergangenen Jahr im Wettbewerbsumfeld, das durch die Weiterentwicklung von No-Name- und Handelsmarken noch anspruchsvoller geworden ist, ordentlich behauptet. In zahlreichen Ländern konnte die Marktführerschaft des Sortiments gesichert und weiter ausgebaut werden. Eine positive Marktentwicklung verzeichneten der Dekorbereich und die Produktgruppen Desserts sowie Süße Mahlzeiten mit den im Jahr 2013 neu eingeführten Waffeln nach klassischer Art. Für ein erfolgreiches Jahr sorgten des ­Weiteren das Vitalis 7-Korn-Müsli, die verschiedenen Sorten des Vitalis Weniger süß-Müslis und die Produktneuheit Vitalis im Becher, die den Trend zu Snackprodukten und zum AußerHaus-Verzehr aufgegriffen hat. Der Sortimentsbereich Frische verzeichnete eine ordentliche Umsatzentwicklung und ver­ teidigte in den relevanten Sortimenten seine marktführende Position in Deutschland. Insbesondere sicherten die beiden Marken Paula und Marmorette weitere Marktanteile. Der Sortimentsbereich Tief kühlkost hat sich im vergangenen Jahr in Deutschland positiv entwickelt. Die Nachfrage nach TK-Pizza hält nach wie vor an und der Markt bietet weiteres Wachstumspotenzial. Äußerst erfreulich verlief zu Beginn des Jahres die neu auf den Markt gebrachte Sorte Die Ofenfrische Salami-Jalapeño. Ein weiteres Highlight war die Einführung des Dr. Oetker Pizzaburgers, der erfolgreich neue Impulse im TK-Pizza-Markt geben konnte. Eine positive Entwicklung zeigten nach dem Relaunch im Jahr 2013 zudem die Bistro Flammkuchen. International blickt Dr. Oetker insbesondere durch das Flaggschiff Ristorante auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Der Dr. Oetker Food-Service, der sich auf das Großverbrauchergeschäft im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie konzentriert, konnte seinen Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013 stabilisieren. Die marktführenden Positionen in den Bereichen Desserts, Backen und TK-Pizza wurden erfolgreich behauptet. Des Weiteren wurde das grundlegend renovierte und modernisierte Bürogebäude am Standort Ettlingen bezogen, das als Zentrum des Dialogs zwischen Mitarbeitern, Anwendern und Kunden dient. Die Umsätze der ausländischen Schwestergesellschaften lagen im vergangenen Jahr mit 2,3 % über Vorjahresniveau. Damit machte das Auslandsgeschäft wie im Vorjahr einen Anteil von 67 % am Gesamtumsatz aus. 13 Westeuropa Für die nordischen Dr. Oetker Landesgesellschaften verlief das abgelaufene Geschäftsjahr abermals zufriedenstellend. Einen besonderen Erfolg vermeldete in Dänemark die neu eingeführte Produkt-Range der natürlichen Aromen. Auch im TK-Pizza-Markt konnte der Marktanteil gehalten werden. Dr. Oetker Schweden bekräftigte seine Position als Marktführer im Bereich der Dekorartikel und machte weiteres Wachstumspotenzial im Pizzamarkt aus. Auch die Landesgesellschaft in Finnland bestätigte die Marktführerschaft im Back- und Dekorsegment und vermeldete die erfolgreiche Einführung der Vitalis-Müsliprodukte. Obendrein hält die Landesgesellschaft die Marktführerschaft im Bereich Frische Desserts inne. Dr. Oetker Norwegen schließt sich diesem Trend an und verzeichnet ebenfalls Erfolge bei den Back- und Dekorartikeln. Sowohl in Finnland als auch in Norwegen hat Dr. Oetker seine starke Marktposition im TK-Pizza-Segment gehalten. In Großbritannien am Standort Leyland wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr der Werksumund -ausbau erfolgreich abgeschlossen, darüber hinaus nahm Dr. Oetker eine neue Produktionslinie in Betrieb. Dort werden unter anderem die drei führenden Submarken Chicago Town Deep Dish, Dr. Oetker Ristorante und Chicago Town Takeaway produziert. Aufgrund weiterhin angespannter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen entwickelten sich in Irland die TK-Fertigprodukte sowie im Speziellen der TK-Pizza-Markt zurückhaltend. Der Marktanteil von Dr. Oetker zeigte dennoch entgegen dem allgemeinen Trend eine positive Entwicklung. Der zunehmende Trend hin zum Backen hielt an und es wurden insbesondere im Dekor- und Backzutatenbereich Marktanteile gewonnen. Dr. Oetker Niederlande konnte seine hervorragende Marktposition halten und ist in den Nährmittelmärkten Back- und Dekorartikel sowie Backmischungen weiter gewachsen. Im Markt für Fertigdesserts konnte man sich erstmals eine der vorderen Marktpositionen sichern. Der Pizzamarkt entwickelte sich wieder einmal ordentlich und bietet weitere Absatzpotenziale. Auch Dr. Oetker Belgien sicherte sich erneut die Marktführerschaft in den Bereichen Nährmittel und TK-Pizza. Dr. Oetker Frankreich hat ein sehr ordentliches Ergebnis erwirtschaftet und konnte seinen Marktanteil bei TK-Pizzen im Jahr 2013 erneut ausbauen. Dabei ist die Marke Ristorante weiterhin das stärkste Einzelsortiment im französischen TK-Pizza-Markt. Erfolgreich verlief auch das Geschäft mit der Submarke Ancel, die mit dem Tassenküchlein Gâteau Minute neue Impulse setzte. Auch das Geschäft mit Sticks und Bretzeln sicherte sich einen erfreulichen Marktanteil. Die italienische Gesellschaft cameo erreichte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatzrekord und sorgte für ein sehr erfreuliches Ergebnis. Cameo steigerte zudem erneut seinen Marktanteil und gehört laut verschiedener Marktforschungsinstitute zu den Top-Lebensmittelmarken in Italien. 14 02 Lagebericht Geschäftsbereich Nahrungsmittel Entgegen dem allgemeinen Markttrend – beeinflusst von einem anhaltend schwierigen Wirtschaftsumfeld – beendete Dr. Oetker Spanien auch das Jahr 2013 erfolgreich mit einem Um­ satzwachstum. Hierfür sorgte neben dem ordentlich verlaufenden TK-Pizza-Geschäft die sehr positive Entwicklung im Nährmittelsortiment. Einer ähnlich schwierigen wirtschaftlichen Situation war die Landesgesellschaft in Portugal ausgesetzt. Dennoch konnten auch hier das TK-Pizza-Geschäft weiter ausgebaut und die unangefochtene Marktführerschaft gesichert werden. Dr. Oetker Österreich baute in allen Sortimentsbereichen die Position des Marktführers aus. Mit einem zweistelligen Wachstum entwickelte sich der Sortimentsbereich Nährmittel besonders erfreulich und erreichte erstmals einen hohen Gesamtmarktanteil. In der Schweiz konnte Dr. Oetker trotz eines umkämpften Wettbewerbsumfelds seine Stellung erfolgreich halten. Mit einem überproportionalen Wachstum konnten zudem die Marktanteile im Sortimentsbereich Nährmittel weiter ausgebaut werden. Osteuropa Nach einer schwachen wirtschaftlichen Entwicklung in den Vorjahren erholen sich die Länder der Region Ost langsam. Des Weiteren erleichterte der EU-Eintritt Kroatiens Dr. Oetker die Warenbewegungen und stabilisierte die wirtschaftliche Lage vor Ort. Die Dr. Oetker Landesgesellschaften der Region Ost verbuchten im vergangenen Geschäftsjahr ein ordentliches Wachstum. Hauptwachstumsträger war dabei das TK-Pizza-Sortiment mit dem Produkt Guseppe. Die osteuropäischen Dr. Oetker Landesgesellschaften sicherten sich dabei neben der Marktführerschaft im TK-Pizza-Sortiment auch den Spitzenplatz im Bereich Nährmittel. Mit einer für die Region angepassten Gebindegröße bei dem Produkt Paula zeigte auch der ­Bereich ­Frische ein ­positives Wachstum auf. Amerika Dr. Oetker Kanada verteidigte im wettbewerbsintensiven TK-Pizza-Markt erfolgreich die ­Position des Markt­zweiten und ist mit Instant-Puddingen in den Dessert-Markt eingetreten. Des Weiteren wurden alle Vorbereitungsmaßnahmen für den Produktionsstart des neuen Pizzawerkes in London im Jahr 2014 erfolgreich umgesetzt. In den USA setzte Dr. Oetker die positive Wachstumsentwicklung mit TK-Pizza weiter fort und erreichte neue Kunden. Besonders erfreulich ist das zweistellig und deutlich über dem Markt gewachsene Ergebnis von Dr. Oetker Ristorante. In Brasilien hat sich die Landesgesellschaft sehr ordentlich entwickelt. Insbesondere im Dessertgeschäft konnte das Absatzvolumen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert und die Marktführerschaft gesichert werden. Mit dem Tassenküchlein unter der Marke Bolo de Caneca ist es gelungen, einen Erfolg im Segment der Backmischungen zu erzielen. Der Wettbewerb im TK-Pizza-Markt hat sich durch eine Fusion zweier großer brasilianischer Marktteilnehmer deutlich verschärft. 15 01 02 03 01 Eine dunkle Versuchung: Marmorette Cremiger Pudding Dunkle Schokolade mit Sahne. 02 Genuss zum Mitnehmen: Das neue Vitalis im Becher gibt es in den drei Sorten Schoko-­ Genießer Müsli, Knusper Durch­starter und Fruchtiger Morgen Müsli. 03 Innovation 2013: der Dr. Oetker Pizzaburger. Die Pizza in Burgerform. 16 02 Lagebericht Geschäftsbereich Nahrungsmittel Der Dr. Oetker Standort in Argentinien ist aufgrund der schwierigen Entwicklung des TKPizza-­Marktes veräußert worden. Die Mitarbeiter wurden vom Käufer übernommen und sind weiterhin im Unternehmen beschäftigt. Asien, Afrika und Australien Nach der Markteinführung der auf die chinesischen Verzehrgewohnheiten angepassten PizzaBox zu Beginn des Jahres 2012 konnte im vergangenen Jahr eine gute Distribution im Großraum Shanghai erreicht werden. Dr. Oetker China lenkte somit erfolgreich das Interesse der chinesischen Verbraucher auf die für das Land neue Kategorie der TK-Pizza. In Indien ist Dr. Oetker in der Produktion und Vermarktung von Nährmitteln aktiv. Im zurückliegenden Geschäftsjahr hat sich die Landesgesellschaft auf bevorstehende Investitionsmaßnahmen und die weitere Integration der Submarke Fun Foods konzentriert. Neben dem Markengeschäft im Einzelhandel zeigt das Großverbrauchergeschäft weitere Wachstumsmöglichkeiten auf. Mit der Mehrheitsbeteiligung am Geschäft unter der Marke Nona bedient Dr. Oetker in Malaysia als einzige Marke alle Teilsegmente von Backmischungen über Backzutaten bis hin zu Dessertpulvern und nimmt, außer bei den Backmehlen, in allen Bereichen eine führende Marktposition ein. Dr. Oetker Südafrika war im Jahr 2013 schwierigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen ausgesetzt. Ein drastischer Anstieg des Wechselkurses sowie hohe Rohwarenpreissteigerungen belasteten zwar das südafrikanische TK-Pizza- und Fertigwarengeschäft, die Marktentwicklung ist jedoch zufriedenstellend. Neben einer Sortimentsüberarbeitung sorgten erste Innovationen bei Dr. Oetker GIAS in ­Tunesien für ein zweistelliges Wachstum und brachten der Landesgesellschaft die Marktführerschaft. Nach einem erfolgreichen Verpackungsrelaunch werden die Produkte fortan unter der Dachmarke Dr. Oetker und der bereits etablierten Marke Vanoise vermarktet. Dr. Oetker Australien entwickelte sich trotz eines insgesamt eher schwächer gewordenen wirtschaftlichen Umfelds gut und konnte seinen Marktanteil weiter ausbauen. Zum Jahresende 2013 erfolgte die Neueinführung der TK-Pizza Papa Giuseppi’s Bakehouse Crust, die das Produktportfolio – neben den traditionellen TK-Pizzen und -Snacks – weiter wachsen lässt. Martin Braun-Gruppe In einem schwierigen Marktumfeld hat sich die Martin Braun-Gruppe auch 2013 gut präsentiert und mit einem Umsatzwachstum ordentlich weiterentwickelt. Insbesondere im internationalen Geschäft wurden zum Teil zweistellige Wachstumsraten erreicht. 17 Vor allem die Sortimentsbereiche Süße Backzutaten unter der Marke Braun und Tiefkühlbackwaren unter der Marke Wolf ButterBack konnten 2013 in den großen europäischen Backwarenmärkten wie Österreich, Schweiz, Russland, Spanien und Italien ihre Marktposition weiter ausbauen. So liegt der Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz der Martin BraunGruppe mittlerweile bei über 50 %. Auch im Kernmarkt Deutschland konnte sich die Martin Braun-Gruppe gut behaupten. Bei rückläufigem Markt wurde mit einem leichten Umsatzplus der Marktanteil erneut ausgebaut. Neben den Premium-Tiefkühlbackwaren war hier insbesondere auch das Agrano-Sortiment mit Biohefe und Spezialzutaten zur Herstellung von handwerklichem Brot mit zweistelligem Wachstum erfolgreich. In rund 40 Ländern sind die Dr. Oetker Produktions- und Vertriebsge­ sellschaften weltweit tätig. Verschiedene Geschäftsbereiche wurden durch Investitionen und Akquisitionen weiter gestärkt. Die Produktionen für Biohefe in Riegel sowie die Produktion von Wolf ButterBack in Fürth wurden 2013 weiter ausgebaut, um der stetig steigenden Nachfrage gerecht werden zu können. In Polen wurde das bestehende Geschäft von Martin Braun Polska durch die Akquisition des Unternehmens Grados, eines Spezialisten für hochwertige Fruchtfüllungen, vergrößert. Ein weiterer Schritt im Rahmen der fortschreitenden Internationalisierung ist die Akquisition von Delite in den Niederlanden zum 1. Januar 2014. FrischeParadies-Gruppe Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013 setzte die FrischeParadies-Gruppe die positive Entwicklung der Vorjahre fort. Trotz der stagnierenden Marktentwicklung in der Hotellerie und Gastronomie wurde der Marktanteil ausgebaut und ein überproportionales Umsatzwachstum erzielt. Zu dieser positiven Entwicklung hat insbesondere das Inlandsgeschäft beigetragen. Auch die Aktivitäten auf Mallorca und die Exporte nach Polen, Tschechien und in die baltischen Staaten sind überdurchschnittlich gewachsen. Die positive Entwicklung im Privatkundengeschäft stärkt den strategischen Ansatz der ­Diversifizierung im Bereich Zielkunden. In den insgesamt neun Niederlassungen in Deutschland und in Wien bietet die FrischeParadies-Gruppe genussaffinen Privatkunden das gastro­ nomische Sortiment in attraktiver und einladender Atmosphäre. Eine klar profilierte Kompetenz im Bereich Frische, eine hohe Innovationskraft des Sortiments sowie eine Strategie für Eigen- und Exklusivmarken sorgten für eine deutliche Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb. Der Genuss vor Ort in den hauseigenen Bistros rundet das Gesamtbild ebenso ab wie moderne Marketingmaßnahmen, Veranstaltungen und Kochkurse. Die Tochtergesellschaft Hamburger Feinfrost GmbH entwickelte sich 2013 sehr zufriedenstellend. Der weltweite Import von und Handel mit hochwertigen Tiefkühlprodukten mit Schwerpunkt auf Garnelen, Fisch & Seafood sichert der FrischeParadies-Gruppe wichtige Rohstoffmärkte und ermöglicht die Optimierung der Wertschöpfungs- und Lieferketten. 18 02 Lagebericht Geschäftsbereich Nahrungsmittel Auch die Aktivitäten der Tochtergesellschaft weinwerk Frankfurt Handelsgesellschaft mbH wurden 2013 erfolgreich weitergeführt – dies zeigte unter anderem die Verdreifachung des Umsatzes. Bei dem Spezialisten und Importeur von Wein, Champagner und Spirituosen konnten die Sortimente optimiert, Beschaffungsquellen gesichert und Strukturen für weiteres Wachstum aufgebaut werden. Ausblick Dr. Oetker wird auch im Jahr 2014 seine Internationalisierung fortsetzen. Durch interna­ tionale Produktkonzepte, Innovationen und den Einstieg in bisher nicht bearbeitete Märkte werden neue Verzehranlässe geboten und weitere Zielgruppen erschlossen. Am deutschen Standort Wittenburg wurde das neue Hochregallager mit einer Kapazität von 15.000 Paletten erfolgreich in Betrieb genommen. In der Planung befindet sich für das kommende Jahr 2014 die Errichtung eines Pizza-Technologiezentrums. In Wittlich wurde 2013 erfolgreich die Produktion der Innovation Pizzaburger aufgenommen. Den gestiegenen Produktionsvolumina wird mit der Erweiterung der Hoch­regal­lager­kapazität Rechnung getragen. Des Weiteren ist eine Werkserweiterung geplant, um zwei ­weitere Produktionslinien installieren zu können. Darüber hinaus wird auf einem hinzuerworbenen Firmenareal ein neues Abfertigungszentrum für die Lkw-Logistik gebaut. Beim Dr. Oetker Food-Service in Ettlingen steht die konsequente Umsetzung der auf die Stärkung der Kernsortimente ausgerichteten Strategie im Mittelpunkt. Darüber hinaus gilt es, die weitere Internationalisierung der Food-Service-Sortimente weiter voranzutreiben. In den Niederlanden ist weiteres Wachstum durch Innovationen wie beispielsweise den bereits in Deutschland eingeführten Pizzaburger geplant. Dr. Oetker Norwegen und Finnland setzen ähnliche Akzente durch die Einführung einer Familienpizza. Im vergleichsweise eher kleinen Frischedessertmarkt in Dänemark ist in einem Testmarkt die Einführung verschiedener Dr. Oetker Frischedesserts geplant. Die Region Ost plant aufgrund der aktuell überwiegend stabilen und prognostiziert sich leicht bessernden Rahmenbedingungen weiteres Wachstum in den kommenden Jahren. Um das Wachstum im Pizzabereich zukünftig realisieren zu können, wird in den Ausbau der Produktionskapazität des Pizza-Werkes in Polen investiert. Des Weiteren wird der polnische Standort in Płock, der die Funktion des gesamteuropäischen Dekor-Werkes übernommen hat, kontinuierlich weiter ausgebaut. Parallel schreiten in Serbien die Vorbereitungen für einen Werksneubau für die Nährmittelproduktion weiter voran. Am ungarischen Dr. Oetker Standort in Jánossomorja wird weiterhin am Ausbau des Nährmittel-Europawerkes gearbeitet. In Indien sind die vorbereitenden Arbeiten am Standort Kaharani für einen größeren NährmittelWerksneubau weiter fortgeschritten. 19 Am Standort London in Kanada wird im Jahr 2014 das neu erbaute Pizzawerk eröffnet, das die TK-Produktion verstärkt und den kanadischen sowie den US-amerikanischen Markt zunächst mit Ristorante versorgt. Ihr folgen zu einem späteren Zeitpunkt die Produktlinien Casa di Mama und Panebello. 12 An Standorten beschäftigt die Martin Braun-Gruppe mehr als 1.400 Mitarbeiter und ist mit ihren Produkten in über 70 Ländern vertreten. Dr. Oetker Südafrika wird einen deutlichen Fokus auf das lokale italienische TK-Pizza-Angebot legen. Ziel ist es, sich trotz eines gestiegenen Wettbewerbsdrucks die Marktführerschaft im Bereich TK-Pizza und -Fertiggerichte zu sichern. Aufgrund der positiven Entwicklung der letzten Jahre wird die Martin Braun-Gruppe ihre bisherige Strategie beibehalten und sich sowohl auf den Kernmarkt Deutschland fokussieren als auch die internationalen Wachstumsmärkte weiterentwickeln. Durch Akquisitionen und ­organisches Wachstum wird die Martin Braun-Gruppe weiterhin der Qualitätsmarktführer im Bäckerei- und Konditoreimarkt bleiben. Die FrischeParadies-Gruppe erwartet für 2014 einen weiteren Ausbau der Marktposition in Gastgewerbe und Handel. Auch das Abholersegment wird sich durch die hervorragende Qualität, die innovativen Sortimente sowie den Event- und Erlebnischarakter in den SB -Märkten weiterhin positiv entwickeln. Der allgemeine Trend zu hochwertigen Lebensmitteln, die Modernisierung des Standortes Frankfurt am Main sowie die Planung eines neuen Standortes in Stuttgart werden neue Impulse setzen. Neben dem organischen Wachstum werden auch Zuwächse aus Akquisitionen in Deutschland und Österreich angestrebt. Mit dem Start eines ­nationalen Online-Angebots wird der Multi-Channel-Strategie Rechnung getragen werden. 20 02 Lagebericht Geschäftsbereich Nahrungsmittel 01 02 03 04 01 Die Leidenschaft für gutes, handwerkliches Brot ist bei Agrano oberstes Gebot. 02 Über 150 verschiedene Artikel umfasst das Wolf ButterBack ­Standardsortiment – jedes Jahr kommen weitere innovative ­Produkte hinzu. 03 Die Genießer-Theken der ­ rischeParadiese bieten eine große F Auswahl erlesener Produkte. 04 Mit größter Sorgfalt ausge­wählt: Fisch- und Seafood-Theke von ab­soluter Premiumqualität. 21 22 Geschäftsbereich Bier und alkoholfreie Getränke 23 105 2013 2012 Mio. Euro Investitionen 02 Lagebericht Geschäftsbereich Bier und alkoholfreie Getränke Die Radeberger Gruppe, Deutschlands größte private Brauereigruppe, bildet innerhalb der Oetker-Gruppe den Geschäftsbereich Bier und alkoholfreie Getränke und blickt auf ein ordentliches Geschäftsjahr zurück. Die Unternehmensgruppe konnte sowohl ihren Absatz als auch ihren Umsatz in einem deutlich rück­ läufigen Markt stabil halten. Das Geschäftsjahr war neben einem schwachen Jahresstart im gesamten Biermarkt von starken Wetterkapriolen und der Flutkatastrophe Mitte des Jahres sowie einer zum Ende des Jahres umgesetzten Preiserhöhung geprägt. Die Brauereigruppe hielt ihren Gesamtumsatz in Höhe von 1.843 Mio. Euro auf Vorjahresniveau. Die Inves­ titionen beliefen sich auf 105 Mio. Euro (Vorjahr: 97 Mio. Euro). Die Zahl der Mitarbeiter sank um 0,6 % auf 5.689 Beschäftigte. radeberger-gruppe.de radeberger-gruppe.com Radeberger Pilsner Auch 2013 setzte die Flaggschiffmarke der Radeberger Gruppe ihren Erfolgskurs fort. Radeberger Pilsner legte im Absatz und Umsatz deutlich zu, festigte seine Position unter den Top Fünf der Pilsmarken im deutschen Handel und baute seine Marktführerschaft im Heimatmarkt weiter aus. Dies ist vor dem Hintergrund der besonderen Herausforderungen des Marktes und einer durchgeführten Preiserhöhung besonders bemerkenswert und charakteristisch für die Stärke der Marke. Das Markenversprechen „Schon immer besonders“ setzte Radeberger nicht nur in außergewöhn­lichen Print- und Online-Kampagnen zur Markengeschichte, sondern auch durch die Ende des Jahres gestartete neue Homepage authentisch um. Jever Jever Pilsener blickt als stark wachsende Marke auf ein erfolgreiches Jahr 2013 zurück. Wachstumstreiber waren dabei insbesondere viele aufmerksamkeitsstarke Maßnahmen rund um den Markenkern „Friesisch-herb“, durch die viele neue Jever-Fans hinzugewonnen werden konnten. Auch Jever Fun konnte durch die konsequente Positionierung als modernes und ­aktives Alkoholfreies mit friesisch-herbem Charakter sowie zahlreichen Aktivitäten ein überproportionales Wachstum im Segment der alkoholfreien Biere erzielen. Schöfferhofer Weizen Schöfferhofer sorgte im Jahr 2013 erstmals mit einem eigenständigen TV-Spot der alkoholfreien Variante für Aufsehen. Im Bereich der Biermixe zeigte das Aushängeschild Schöfferhofer Grapefruit trotz des späten Sommers eine stabile Entwicklung und blieb so die Sorte mit der größten Käuferreichweite in diesem Segment. Mit dem Web-TV-Format „Single-Mix“ ging die Marke zudem erstmals neue Wege in der Kommunikation. Eine attraktive Anlaufstelle für alle Fans der Marke wurde mit dem neu konzeptionierten Schöfferhofer Online-Shop geschaffen. Clausthaler Clausthaler Alkoholfrei gewann im Jahr 2013 zahlreiche Auszeichnungen bei nationalen und ­internationalen Wettbewerben und Geschmackstests. Seine herausragende Stellung im dynamischen Segment der alkoholfreien Biere untermauerte Clausthaler darüber hinaus mit dem ­erneuten Gewinn des World Beer Award 2013 in der Kategorie „World’s Best Alcohol Free Lager“. Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei Als marktführende Brauerei in Berlin-Brandenburg vereint die Berliner-Kindl-Schultheiss-­ Brauerei bekannte Marken unter ihrem Dach. Die junge Metropolenmarke Berliner Pilsner unterstrich mit dem allerersten geprägten Kronkorken im Biermarkt erneut ihren Pioniergeist. 25 Das klassische Berliner Kindl Jubiläums Pilsener erzielte mit reichweitenstarken Werbe­ aktionen und der Präsenz bei den wichtigsten Berliner Veranstaltungen eine hohe Aufmerksamkeit. Die Traditionsmarke Schultheiss im Steinie-Gebinde unterstrich ihr Markenimage mit der viel beachteten Suche nach „Berlins bester Kiezkneipe“. Die Original Berliner Kindl Weisse konnte ihre Position als wachstumsstarker Berliner Bierbotschafter auch national festigen. Das Sortiment rundet die Hauptstadtbrauerei mit den Berliner Bürgerbräu-Bieren und der Rixdorfer Fassbrause ab. Dortmunder Brauereien Die Dortmunder Brauereien sorgten durch vielfältige Aktivitäten in ihrer Heimatregion für Präsenz. So wurde im Rahmen eines großen Brauereifestes am Standort Dortmund die neue Abfüll- und Sortieranlage präsentiert und eingeweiht. Zusätzlich konnten sich die drei strate­ gischen Dortmunder Marken dank differenzierender Promotions und Sponsorings im hart umkämpften Biermarkt Nordrhein-Westfalens behaupten. Insbesondere Brinkhoff’s No. 1 als exklusiver Biersponsor von Borussia Dortmund setzte mit Aktionen und Sondereditionen zu besonderen Fußballereignissen immer wieder Impulse. Auch Dortmunder Kronen ent­ wickelte sich auf Marktniveau. Mit einer eigenen Fanseite auf Facebook und einer überarbeiteten Homepage ging die Marke in die Kommunikationsoffensive. Mit DAB kommt zudem das im Export absatzstärkste Vollbier der Radeberger Gruppe aus Dortmund. Hövels Original setzte seine Super-Premium-Strategie im Jahr 2013 fort, die durch eine in Deutschland weiter wachsende Craftbierbewegung neue Impulse erhielt. Brauerei Schlösser Als Altbierhauptstadt ist Düsseldorf – die Heimat von Schlösser Alt – bundesweit bekannt. In der Rheinmetropole unterstützt die nationale Altbiermarke der Radeberger Gruppe bewährte kulturelle, traditionelle sowie sportliche Veranstaltungen und Vereine. Ihr Gastronomie-­ flaggschiff, das Schlösser Quartier Bohème, hat sich sowohl zum Hotspot für ein junges Publikum als auch zum Treffpunkt für das regionale Brauchtum entwickelt. Neben den rund 2.500 Gastronomiepartnern sorgten auch Handelsaktivitäten für eine marktkonforme Entwicklung von Schlösser Alt im Altbiersegment. Binding-Brauerei Die Binding-Brauerei zeigte durch vielfältige Aktivitäten in ihrer Heimat­region Präsenz und nutzte damit ihre traditionsreiche Marktposition in einem fordernden Wett­bewerbsumfeld. Zu besonderen Veranstaltungen gehörten das Frankfurter Oktoberfest mit dem eigens eingebrauten Festbier von Binding, der gemeinsam mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veranstaltete Binding-Abendschoppen und die viel beachtete Verleihung des 18. Binding­­-Kulturpreises, ­einer der höchstdotierten Kulturpreise Deutschlands. Weitere ­Investitionen wurden für eine moderne Mehrwegabfüllung, eine neue Logistikhalle und energie­schonende Gebäudetechnik getätigt. 26 02 Lagebericht Geschäftsbereich Bier und alkoholfreie Getränke Krostitzer Brauerei Ur-Krostitzer setzte seine Erfolgsgeschichte auch im vergangenen Jahr mit einem deutlichen Wachstum fort. Im Kerngebiet rund um die Stadt Leipzig wurde die Marktführerschaft weiter ausgebaut. Auch in Thüringen, Sachsen-­Anhalt und Südbrandenburg konnten die Biere aus Krostitz mit Qualität und ausgewogenen-feinherbem Geschmack überzeugen und neue Kunden für sich gewinnen. Dazu überzeugte die Kommunikationsstrategie „Wahre Helden stehen mitten im Leben“ durch Authentizität und schaffte so hohe Sympathiewerte für die von Fans liebevoll „Uri“ genannte Marke. Die Brauerei wurde 1534 gegründet und blickt im Jahr 2014 zum 480. Geburtstag auf fast ein halbes Jahrtausend Brauereigeschichte zurück. Stuttgarter Hofbräu 14 Bierstandorte gehören in Deutschland zur Radeberger Gruppe. Nach einem aufgrund der Wetterkapriolen schwierigen Start im ersten Halbjahr konnte Stuttgarter Hof bräu in den Folgemonaten ein ordentliches Wachstum ausweisen. Wichtige Absatzimpulse setzte die Marke Stuttgarter Hofbräu im Handel. Auch in der Gastronomie zeigte sie eine ordentliche Leistung: Neben der Präsenz beim Frühlings- und Herbstvolksfest auf dem Cannstatter Wasen mit eigens für diese Großveranstaltungen eingebrauten Bier­ spezialitäten konnte Stuttgarter Hof bräu weitere Vorzeigeobjekte gewinnen. In einem wettbewerbsintensiven Umfeld festigte die in Württemberg marktführende Traditionsbrauerei ­erneut ihre Position. Allgäuer Brauhaus Im Allgäuer Brauhaus konnte das Allgäuer Büble-Bier 2013 besonders punkten. Mit der Radeberger Gruppe als Vertriebspartner konnte das Alpenbier seine Distribution über weitere Gastronomie- und Handelspartner im Umfeld bayerischer Trendmarken erneut deutlich ausbauen. Im Heimatmarkt Allgäu setzte das Allgäuer Büble-Bier mit dem ersten eigenen TVSpot und einer neuen Homepage ebenso Akzente wie mit der Präsenz bei regional bedeutenden Veranstaltungen. Auch die regionalen Bügelspezialitäten wie das Allgäuer Brauhaus Original erwiesen sich erneut als Wachstumsbringer. Mit den im Heimatmarkt verfügbaren Allgäuer Brauhaus-Klassikern, mit der nationalen Marke Altenmünster Brauer-Bier sowie mit der Herstellung des Erfrischungsteegetränks Ti ist die Traditionsbrauerei gut aufgestellt, um ihre vielversprechende Entwicklung fortzusetzen. Freiberger Brauhaus Das Freiberger Brauhaus brachte 2013 anlässlich seiner bereits 150 Jahre bestehenden Pils-­ Kompetenz ein neues Produkt auf den Markt: Freibergisch 1863 Jubiläums-Pils, das sich durch eine hopfig-milde Note auszeichnet und sich einer positiven Resonanz erfreute. Die Hauptmarke Freiberger Pils verzeichnete 2013 in den Vertriebsgebieten Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg Marktanteilsgewinne, und auch das Freibergische Speziali­tätensortiment entwickelte sich positiv. 27 01 02 03 01 Weiterhin auf Erfolgskurs – die Flaggschiffmarke Radeberger Pilsner legte im Absatz und Umsatz deut­ lich zu. 02 Sternburg Brauerei – mit viel Kreativität und frischen Ideen im Markt unterwegs. 03 Das „Friesisch-Herbe“ gewann 2013 durch zahlreiche aufmerk­ samkeitsstarke Maßnahmen viele neue Jever-Fans. 28 02 Lagebericht Geschäftsbereich Bier und alkoholfreie Getränke Tucher Bräu Vom Trend zu regionalen Bierspezialitäten konnte die fränkische Traditionsbrauerei Tucher profitieren. Die von ihr vertriebenen Marken Grüner Bier und Zirndorfer in der Euroflasche, das Augsburger Original von Hasen-Bräu und die Kloster Scheyern Biere entwickelten sich in einem wettbewerbsintensiven Umfeld von mehr als 300 Brauereien in Franken weiterhin ordentlich. Auf dem Fundament von mehr als 340 Jahren Braukunst fokussierte die Tradi­ tionsbrauerei für ihre Hauptmarke Tucher wieder die Werte, für die sie seit 1672 steht: Leidenschaft, Verlässlichkeit, Sympathie und Handwerk. Haus Kölscher Brautradition Der fassbierstarke Kölsch-Markt stellt eines der wettbewerbsintensivsten Segmente dar. Neben regionalen Wettbewerbern drängen zunehmend international und national bekannte Pilsmarken sowie führende Weizenbiere in die Millionenmetropole Köln. Gilden Kölsch, Sion Kölsch und Peters Kölsch aus dem Haus Kölscher Brautradition zeigten in diesem Umfeld eine Entwicklung auf Kölschmarktniveau. Mit dem Brauhaus Sion – dem einzigen Kölner Brauhaus, das noch von der namensgebenden Familie geführt wird –, dem Gilden im Zims und dem Peters Brauhaus verfügt das Haus Kölscher Brautradition über drei wichtige Flaggschiffe in der Kölner Altstadt. In ihrem Heimatmarkt punkten die Schwerpunktmarken Gilden Kölsch und das neu gestaltete Sion Kölsch zudem mit gezielten Handelspromotions, einer breiten Gastronomie- und Veranstaltungspräsenz sowie Sponsoringaktivitäten. Sternburg Brauerei 2013 war ein spannendes Jahr für die Marke Sternburg mit zahlreichen pressewirksamen Aktionen und Erfolgen. Die Ausstellung „Spätwerke der Feierabendkultur“ wurde in renommierten Museen präsentiert, erstmals ein Sternburg-Stipendium ausgeschrieben und ein Guinness-Weltrekord für die größte aus Kronkorken bestehende Bierflasche der Welt erzielt. Sternburg spürte zwar die Veränderungen im Preisgefüge des deutschen Biermarktes, jedoch lässt sich eine positive Wirkung der neuen außergewöhnlichen Markenstrategie erkennen. Mit viel Kreativität und frischen Ideen gelang es erneut, die eigene Position im schwierigen Wett­ bewerbsumfeld zu bestätigen. Hanseatische Brauerei Rostock In einem rückläufigen Markt behauptete sich auch die Hanseatische Brauerei Rostock. Ursache für diese ordentliche Entwicklung ist neben der Hauptsorte Rostocker Pils auch der anhaltende Zuspruch, den das mild gehopfte M&O erfährt. Die mit dem Rostocker Marketing-Award 2013 ausgezeichnete Pilsmarke konnte ihre Distribution erfolgreich ausbauen und ist jetzt auch im Testmarkt Berlin verfügbar. Importmarken Im Bereich der Importmarken stellte die Radeberger Gruppe im Jahr 2013 die Weichen für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft. So konnten nicht nur die Fassbiere Guinness und ­K ilkenny sowie Stowford Cider durch umfangreiche Promotion-Aktivitäten gegen den Trend in der Gastronomie erfreulich zulegen; seit Sommer ist die Radeberger Gruppe auch für das 29 Handelsgeschäft der Marken Guinness und Kilkenny in Deutschland verantwortlich. Das internationale Premium-Bier Corona Extra traf mit verschiedenen Aktivitäten im Handel und Events auch 2013 wieder den Geschmack der Verbraucher und konnte seine Position im Markt weiter festigen. Auch für die Marken Krušovice und Estrella Damm verlief das Jahr positiv. Bionade Bionade konnte sich in einem schwierigen und wettbewerbsintensiven Marktumfeld gut behaupten und ihr Absatzniveau halten. Getragen wurde diese Entwicklung vom Lebensmittel­ einzelhandel und dem Bio-Fachhandel. Hier konnten die beiden neuen Sorten, Bionade Cola und Bionade Streuobst, wichtige Impulse setzen, bestehende Zielgruppen fester an die Marke binden und neue hinzugewinnen. Im Fokus der Werbekampagne für 2013 stand Bionade Cola, das Gegenmodell zu den herkömmlichen, sehr zuckerhaltigen und künstlichen Cola-Getränken. Bionade Cola ist eine rein natürliche Cola mit bis zu 50 % weniger Zucker als herkömmliche Cola-Getränke und damit eine echte Alternative im Cola-Markt. Selters Für Original Selters war 2013 ein Jahr besonderer Herausforderungen. Trotz eines für Mineralwasser-Absätze nicht gerade zuträglichen Jahresverlaufs kann von einem positiven Absatz­ ergebnis berichtet werden, das die Marktposition des Premium-Mineralwassers weiter festigen konnte. Als idealer Begleiter zum Wein sprach Original Selters durch eine im Jahr 2013 weiterentwickelte und im Rahmen der ProWein 2013 präsentierte Kampagne mit namhaften Weingütern insbesondere die Zielgruppe der gehobenen Hotellerie und Gastronomie erfolgreich an. Dabei empfehlen ausgezeichnete Winzer der Generation Riesling in den neuen Kampagnenmotiven die passende Selters-Varietät zu ihren Weinen. Ti Ti, der neue, aus natürlichen Zutaten in Bio-Qualität hergestellte Erfrischungstee im Portfolio der Radeberger Gruppe, wurde 2013 mit den drei Sorten Grüner Tee & Mango, Weißer Tee & Cranberry-Acai sowie Pfefferminztee & Brombeere in den Markt eingeführt. Begleitet von einer Kampagne in TV, Print und Online sowie vielen Maßnahmen zur Steigerung der Produktbekanntheit konnte Ti 2013 erste wichtige Schritte in diesem ganz neu etablierten Markt­ segment der Erfrischungstees gehen. Ausblick Der Biermarkt wird die Branche auch 2014 mit neuen Herausforderungen konfrontieren. Ein starker Wettbewerbsdruck, steigende Kosten für Rohstoffe, Energie, Personal, Verpackung und Transport sowie der Wandel der Zielgruppen und dadurch veränderte Nachfragemuster werden alle Akteure intensiv beschäftigen. Die Radeberger Gruppe startet gut vorbereitet, zuversichtlich und mit zahlreichen maßgeschneiderten Aktionen rund um ihre Marken in ein spannendes, forderndes neues Jahr. Die Radeberger Gruppe war neben anderen Brauereien von einem Verfahren des Bundes­ kartellamtes tangiert, in dem die Behörde den Vorwurf erfolgter Preisabsprachen erhob. Die Radeberger Gruppe hat Einspruch gegen den im April 2014 zugegangenen Bußgeldbescheid eingelegt, da sie nicht an einer Preisabsprache beteiligt war. 30 02 Lagebericht Geschäftsbereich Bier und alkoholfreie Getränke 01 Das Premium-Mineralwasser ­ riginal Selters aus Selters an der Lahn O ist der perfekte Begleiter zum Wein. 02 Ti ist der neue, aus natürlichen ­ utaten in Bioqualität hergestellte Er­ Z frischungstee. 02 03 Die neue Sorte Bionade Cola setzte 2013 wichtige Impulse und ge­ wann neue Zielgruppen. 01 03 31 32 Geschäftsbereich Sekt,Wein und Spirituosen 33 242,6 Mio. Flaschen Sekt, Wein und Spirituosen 2013 2012 02 Lagebericht Geschäftsbereich Sekt, Wein und Spirituosen Die Unternehmen der Henkell & Co.-Gruppe bilden den Geschäftsbereich Sekt, Wein und Spirituosen. Die Gruppe erwirtschaftete im Jahr 2013 einen Umsatz von 687 Mio. Euro und lag damit 1,8 % über dem Vorjahr. Hiervon entfielen 316 Mio. Euro auf das Inland und 371 Mio. Euro auf das Ausland. Der Absatz der Gruppe lag mit 242,6 Mio. Flaschen Sekt, Wein und Spirituosen 1,7 % über dem Vorjahr (Vorjahr: 238,5 Mio. Flaschen). Hierzu trugen ihre großen Sektmarken sowie ein deutlich gestiegener Weinabsatz bei. Während der Sektbereich mit 158 Mio. Flaschen leicht über dem Vorjahr lag, stieg der Weinabsatz um 14,6 % auf 39,5 Mio. Flaschen. Die Spirituosen gingen im gleichen Zeitraum um 2,4 % auf 45,1 Mio. Flaschen zurück. Die Internationalisierung der Henkell & Co.-Gruppe wurde auch im Jahr 2013 fortgesetzt. In Großbritannien wurde mit Copestick Murray ein renommierter britischer Weinimporteur übernommen. Neue Import- und Distributionsgesellschaften wurden in Norwegen und in Finnland gegründet. Die Gruppe ist nunmehr in 20 Ländern mit eigenen Unternehmen vertreten und in zahlreichen Ländern Marktführer. Darüber hinaus exportiert sie weltweit in mehr als 100 Staaten. Die Investitionen der Henkell & Co.-Gruppe beliefen sich auf 12 Mio. Euro gegenüber 18 Mio. Euro im Jahr zuvor. Die Anzahl der Mitarbeiter veränderte sich im Berichtszeitraum auf 2.028 Beschäftigte (Vorjahr: 2.040). henkell-sektkellerei.de Sektmarken Henkell, Fürst von Metternich und Söhnlein Brillant glänzten im Inland mit teilweise deut­lichen Zuwächsen. International trugen der italienische Mionetto, der ungarische Törley und der tschechische Bohemia zu den guten Ergebnissen der Kernmarken des Schaumweinsortiments bei. Die Markenfamilie um Henkell Trocken blickte auf ein abermals positives Geschäftsjahr zurück. Mit einem Absatz von 15,6 Mio. Flaschen erzielte die Marke ein Plus von 4,3 %. Überpropor­ tional gut entwickelten sich Henkell Brut und der zum anhaltenden Marktwachstum von Rosésekten beitragende Henkell Rosé. Mionetto, die renommierte italienische Prosecco-Marke, erreichte mit ihrem dem Trend entsprechenden Produkt Mionetto il UGO! ein zweistelliges Absatzplus. Dem stand ein Rückgang bei Mionetto il SPR!Z gegenüber. Die Gesamtmarke kam auf ein Absatzvolumen von 15,7 Mio. Flaschen und lag damit 10,7 % über Vorjahresniveau. Fürst von Metternich überzeugte mit einem besonders erfolgreichen Absatzergebnis. Der führende deutsche Premium-Sekt konnte im Jahr 2013 um beachtliche 16,5 % zulegen und erreichte einen Absatz von 7 Mio. 1/1-Flaschen. Der neue Fürst von Metternich Chardonnay trug mit ­einem deutlichen Plus ebenso zu der guten Entwicklung bei wie der Fürst von Metternich Spätburgunder Rosé. Während Kupferberg Gold aufgrund der Preiserhöhung einen zweistelligen Absatzrückgang auf 12 Mio. Flaschen hinnehmen musste, entwickelte sich Söhnlein Brillant erfolgreich: Mit ­einem Plus von 4,3 % erreichte die absatzstärkste Sektmarke aus dem Henkell & Co.-Portfolio einen Verkauf von 19,2 Mio. 1/1-Flaschen. Von der Jury des renommierten Weinwettbewerbs MUNDUS VINI ist Söhnlein Brillant das zweite Mal in Folge mit einer Silbermedaille ausgezeichnet worden und errang zudem Gold bei Frankreichs Vinalies Internationales in Paris, ­einem der größten französischen Weinwettbewerbe. 35 Weinmarken Das Weingeschäft der Henkell & Co.-Gruppe stieg im Berichtszeitraum um 14,6 % auf 39,5 Mio. Flaschen. Die Hauptabsätze wurden in Ungarn, Tschechien und der Slowakei erzielt. Während Ungarn mit seinen BB -Weinen auf Vorjahresniveau agierte, war das Wachstum in Tschechien durch die Víno Mikulov- und Habánské Sklepy-Weine geprägt. In der Slowakei legten die Vitis-Weine zu. Mit der Übernahme von Copestick Murray kam die englische Weinmarke I heart hinzu. Die renommierten deutschen Rieslingweine von Schloss Johannisberg bleiben als edle Châteaux-Weine weltweit gefragt. Johannisberger Weinvertriebsgesellschaft Unter dem Dach der Johannisberger Weinvertriebsgesellschaft sind die beiden Weingüter Fürst von Metternich Winneburg’sche Domäne Schloss Johannisberg und G.H. von Mumm’sches Weingut organisiert. Sie profitierten vom internationalen Trend zu qualitativ herausragenden Weinen und übertrafen im vergangenen Geschäftsjahr die Absatz- und Umsatzerwartungen. Die Weine beider Weingüter sind in der Fachwelt hoch anerkannt und vielfach ausgezeichnet. Schloss Johannisberg wurde auf der International Wine and Spirits Competition in England zum „German Producer of the Year“ gewählt. Bei der Versteigerung der 2011er Johannisberger Riesling Goldlack Trockenbeerenauslese durch den Verband der Deutschen Prädikatswein­ güter e. V. (VDP) wurde 2013 der höchste Versteigerungspreis für einen aktuellen Jahrgang in der Nachkriegsgeschichte erzielt. Das G.H. von Mumm’sche Weingut wurde vom Schlemmer-­ Atlas des Busche Verlags zum „Weingut des Jahres“ gekürt. Spirituosenmarken Der Spirituosenabsatz der Gruppe ging im Geschäftsjahr 2013 leicht um 2,4 % auf 45,1 Mio. Flaschen zurück. Wodka Gorbatschow allein trug mit 14,7 Mio. Flaschen zum Spirituosenabsatz bei und lag damit auf Vorjahresniveau. Überproportional gewachsen ist der im Jahr 2011 eingeführte Wodka Gorbatschow & Lemon in der 0,33-l-Dose. Wodka Gorbatschow ist mit großem Abstand Deutschlands Marktführer in der Sparte Wodka. Pott-Rum partizipierte abermals an der guten Entwicklung des Rum-Segmentes in Deutschland und verzeichnete mit 2,4 Mio. verkauften Flaschen ein Plus von 4 % gegenüber dem Vorjahr. Kuemmerling-Kräuterlikör erreichte trotz einer Preiserhöhung einen Absatz von 3,3 Mio. 1/1-Flaschen und lag damit nur 2 % unter dem Vorjahr. Nach wie vor hat die kultige KuemmerlingMiniaturflasche einen wesentlichen Anteil am Erfolg der Marke. Kuemmerling ist in Deutschland die meistverkaufte Spirituose im Kleinflaschenformat. 36 02 Lagebericht Geschäftsbereich Sekt, Wein und Spirituosen International Alfred Gratien, Frankreich Das Unternehmen bestätigte 2013 in Absatz und Umsatz das Vorjahresergebnis. Mehrere ­innovative Neuprodukte sorgten für Aufsehen: Die Champagnerkellerei Alfred Gratien ergänzte ihr Sortiment durch Champagne Alfred Gratien Millésime 2000. Die Crémantkellerei Gratien & Meyer erweiterte sein Sortiment um einen Chardonnay-Schaumwein mit personalisiertem Etikett sowie um Saumur Rosé in der Variante Dry und die neue Cuvée Renaissance. Angelli, Rumänien Der rumänische Sektmarktführer S.C. Angelli Spumante & Aperitive s.r.l. konnte trotz der ­anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Vorjahreszahlen übertreffen. Im Sekt-Segment entwickelte sich der preisgünstige Ador Frizzante positiv, verbuchte zwei­ stellige Zuwächse und bot den Konsumenten mit dem neu eingeführten Ador Frizzante Rosso eine zusätzliche Alternative. Wichtigste Innovationen des Jahres waren die Einführung der weinhaltigen Aperitive Frizzante unter der Marke Angelli, die vielversprechend verlief, ebenso wie die Einführung eines neuen Rosé­rebsortensektes unter dem Namen Angelli Busuioaca. Auch Mionetto setzte deutliche Ak­zente auf dem rumänischen Markt und steigerte den ­Absatz zweistellig. Bohemia Sekt, Tschechien Die Bohemia Sekt a.s. blickt auf ein außerordentlich gutes Geschäftsjahr mit Absatzzuwächsen in allen drei Marktsegmenten Sekt, Wein und Spirituosen zurück. Die beliebteste Sektmarke, Bohemia Sekt, legte im Absatz weiter zu. Erfolgreich angenommen wurde der neue sortenreine Bohemia Sekt Prestige Chardonnay aus der Prestige-Range, der zahlreiche Auszeichnungen im In- und Ausland gewann. Außerordentliche Erfolge verzeichnete das Weingeschäft. Tschechiens meistverkaufte Stillweinmarke Habánské Sklepy wuchs zweistellig. Das Re-Design von Víno Mikulov Schmetterlingsweinen, begleitet von einer aufmerksamkeitsstarken Werbekampagne, sorgte für steigende Absatzzahlen. Auch die Spirituosen konnten im Absatz leicht zulegen. Liköre der Marke Dynybyl machten mit einem trendigen Re-Design und der Neueinführung des Kräuterlikörs Bylinna auf sich aufmerksam. Bohemia Sekt exportierte in nahezu 30 Länder weltweit und konnte seinen prestigeträchtigen Partnerschaftsvertrag mit der Prager Burg erneuern. Budampex, Estland Die Budampex AS in Estland blickt auf ein anspruchsvolles, aber erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Seit mehr als einem Jahrzehnt führt ungarischer Schaumwein der Marke Törley den Markt für Sekt in Estland an. Im Jahr 2013 konnte durch starke Marketingaktivitäten auch der Absatz von Törley Alkoholfrei gesteigert werden. Die vielversprechende Einführung von ­Törley-Stillweinen im Jahr 2013 weckte Erwartungen im Hinblick auf die Zukunft. Positiv entwickelte sich auch der Absatz vor allem polnischer Spirituosen. Neben der Likörmarke ­Totino verzeichnete auch der Absatz von Cream-Likören der Marke Canari ein zweistelliges Wachstum. 37 01 02 03 01 Seit Anfang 2014 glänzt Henkell ­Trocken in einem neuen, attraktiven Design. 02 Mit der Marke I heart steht das neue Tochterunternehmen Copestick Murray auch für ein innovatives Weinkonzept. 03 Der neue Fürst von Metternich ­ hardonnay trägt maßgeblich zum Wachs­ C tum des führenden deutschen Premium-­ Sektes bei. 38 02 Lagebericht Geschäftsbereich Sekt, Wein und Spirituosen Cavas J. Hill, Spanien Das spanische Tochterunternehmen Cavas J. Hill S.L. blickt auf ein gutes Geschäftsjahr ­zurück. Neben eigener Cava- und Weinproduktion vertreibt das Unternehmen die internationalen Henkell & Co.-Marken auf dem spanischen Markt sowie den Edel-Brandy Cardenal Mendoza im Norden Spaniens. Im Geschäftsjahr 2013 stand die erfolgreiche Eingliederung von Neuprodukten in das Unternehmensportfolio im Fokus der Aktivitäten. Der alkohol­ freie Schaumwein Festillant ergänzte das Portfolio von Cavas J. Hill. Das Exportgeschäft erreichte Vorjahresniveau und setzte mit der Einführung von spanischem Cava in Polen und ­Kanada positive Akzente. Henkell & Co. Baltic, Lettland 20 Landesgesellschaften vereint die Henkell & Co.-Gruppe unter ihrem Dach. Die lettische Henkell & Co. Baltic SIA konzentrierte sich besonders auf die Entwicklung ­ihrer drei wichtigsten Marken im Portfolio: Törley, Henkell und Mionetto. Der aus ungarischer Produktion stammende Törley gehört weiterhin zu den führenden Sekten auf dem lettischen Markt. Vom aktuellen Schaumweintrend profitierten auch Fürst von Metternich und Deinhard, die ihr Absatzvolumen in Lettland fast verdoppeln konnten. Der lettische Markt für Spirituosen verzeichnete erstmals seit der Krise von 2009 eine Erholung mit positiven Aus­ wirkungen auf die Nachfrage nach Canari-Likören, Wodka Gorbatschow und Scharlachberg. Insgesamt stieg der Absatz von Spirituosen von Henkell & Co. Baltic im zweistelligen Bereich. Das Weingeschäft, darunter Chapel Hill, konnte ebenfalls zweistellig zulegen. Henkell & Co. Nederland, Niederlande Das Geschäftsjahr 2013 war von schwie­r igen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Form von Mehrwertsteuer- und Verbrauchssteuererhöhungen geprägt, die auf dem inländischen Schaumweinmarkt einen starken Rückgang verursachten. Dennoch gelang es dem Unternehmen, die Absatzzahlen zu stabilisieren. Die Mionetto il-Range konnte sogar einen zwei­ stelligen Zuwachs verbuchen. Der Fokus der Geschäftstätigkeit richtet sich zukünftig vor allem auf den erfolgreichen Ausbau von Marken wie Mionetto und Henkell sowie auf das immer stärker gefragte Sortiment an alkoholfreien Sekten. Henkell & Co. Norge, Norwegen Die Henkell & Co. Norge AS bündelt die vormals von mehreren Distributionspartnern vor­ genommene Vermarktung der verschiedenen Marken in Norwegen. Dazu zählen die deutschen Sektmarken Henkell, Deinhard und Söhnlein Brillant ebenso wie die bereits erfolgreich im Land etablierte ungarische Weinmarke Chapel Hill. Insgesamt konnte das Unternehmen einen vielversprechenden Auftakt ­feiern. ­Besonders positiv entwickelte sich Mionetto, der im Laufe des Jahres die Marktführung im Frizzante-Segment übernahm. An den guten Absatzzahlen der Marke waren maßgeblich die beiden Linien MO und il beteiligt. Henkell & Co. Schweiz, Schweiz Henkell & Co. Schweiz blickt auf ein positives Geschäftsjahr 2013 mit zweistelligem Wachstum zurück. Mionetto il UGO! überzeugte nach dem Erfolgsstart auf dem Schweizer Markt ­erneut und konnte seinen Absatz deutlich steigern. Einen weiteren Zuwachs erreichte das Premixgetränk il SPR!Z aus der il-Linie von Mionetto, das gemeinsam mit il UGO! im 39 ­ etailhandel die Führungsposition übernommen hat. Positiv entwickelten sich auch die deutD schen Sektmarken Henkell Trocken und Söhnlein Brillant. Im Jahr 2014 gilt es, die auf dem Schweizer Markt neu eingeführten Marken, darunter Cavas Hill und Kuemmerling, erfolgreich zu etablieren. Henkell & Co. Sektkellerei, Österreich Die Henkell & Co. Sektkellerei Ges.m.b.H. ist deutlicher Marktführer in Österreich. Das Sektsegment entwickelte sich im Vergleich zum Vorjahr erneut positiv. Trotz notwendiger Preis­ anpassungen baute Kupferberg Gold seine marktführende Position mit zweistelligem Zuwachs aus. Auch der Marktzweite Henkell Trocken konnte 2013 seine Absatzzahlen leicht steigern. Mionetto ist in Österreich weiterhin auf Erfolgskurs und verzeichnete ein hervorragendes Ergebnis mit dem Trend-Premixgetränk il UGO!. Henkell & Co. Suomi, Finnland Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die steigende Alkoholsteuer stellten das Unternehmen, das seinen Fokus zunächst vor a­ llem auf die Marken Törley und Henkell richtete, gleich im ersten Geschäftsjahr vor große Herausforderungen. Hier gilt es, die Kernmarken auf dem streng regulierten finnischen Markt auf kreativen neuen Wegen erfolgreich zu etablieren. Söhnlein Brillant in der Klein­flasche, 50° Riesling und der italienische Premix il UGO! bereichern seit Sommer 2013 den finnischen Markt. Henkell & Co. Sverige, Schweden Henkell & Co. Sverige AB ist Marktführer in der Sparte Sekt in Schweden. In einem insgesamt anspruchsvollen Geschäftsjahr, gekennzeichnet durch einen starken Wettbewerb vor allem im niedrigpreisigen Sekt-Segment, zeigte Mionetto eine besonders positive Entwicklung. Auf den auch in Schweden zunehmenden Trend zu Rosé-Sekt reagierte die Marke mit der Einführung von Mionetto Spumante Rosé Extra Dry. Henkell & Co. United Kingdom, Großbritannien Die Henkell & Co.-Gruppe ist in zehn Ländern Marktführer für Sekt oder Prosecco. Mit dem Erwerb der Mehrheit am britischen Weinimporteur Copestick Murray aus Wiltshire im Jahr 2013 ist dieser seit 2014 für eine zentrale Koordination des Geschäfts in Großbritannien verantwortlich. Durch die Übernahme konnte Henkell & Co. sein Portfolio um die in Großbritannien etablierte Weinmarke I heart ergänzen. Die Niederlassung richtete ihren Fokus bei der Vermarktung der Erzeugnisse aus den Gruppenunternehmen in besonderem Maße auf die Marke Mionetto. Diese verzeichnete 2013 einen erfolgreichen Start auf dem britischen Markt und konnte in kürzester Zeit Absatzzahlen erzielen, die erwartungsvoll in das laufende Geschäftsjahr blicken lassen. Henkell & Co. Vinpol, Polen Henkell & Co. Vinpol Polska Sp. z o.o. behauptete sich erneut erfolgreich und schloss das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem Absatzwachstum ab. Einen maßgeblichen Anteil daran hatten die Kräuterlikörmarke Totino sowie der polnische Gin-Marktführer Lubuski Gin. 40 02 Lagebericht Geschäftsbereich Sekt, Wein und Spirituosen 01 02 03 01 Bohemia Sekt ist die mit ­ bstand führende Marke in der A Tschechischen Republik. 02 Der neue Pott Sweet and Spicy trägt zu der positiven Entwicklung von Pott-Rum bei. 03 Der charismatische Mionetto DOC Treviso Prestige ist die Haupt­ marke des weltweit agierenden ­Prosecco-Anbieters. 41 Auch die 2013 neu eingeführte Limited Edition Totino Summer Orange stieß auf großen Zuspruch bei den polnischen Konsumenten. Für erfolg­reiche Markenbildung und Qualität wurde der Premium-Kirschlikör Nalewka Babuni mit der Auszeichnung „Superbrands Created in Poland“ prämiert. Die Marke ist führend auf dem polnischen Markt im Segment der Dessertweine. Vinpol konnte auch 2013 seine Exporte noch einmal deutlich steigern und ist auf dem russischen Markt besonders erfolgreich. Investitionen in die Produktionsstätte, unter anderem in eine neue Likör-Abfülllinie, sichern auch in Zukunft Qualität und ­Effizienz in der Herstellung. Hubert J. E., Slowakei Die Hubert J. E. s.r.o. ist in ihrem Heimatland Marktführer für Sekt, Wein und Brandy. Nach kontinuierlichem Wachstum in den Vorjahren entwickelte sich 2013 zu einem anspruchs­ vollen Geschäftsjahr und blieb aufgrund von Preiserhöhungen in Summe leicht hinter 2012 zurück. Der Premium-Sekt Hubert de Luxe bestätigte seine führende Position auf dem ­slowakischen Markt, unterstützt durch eine limitierte Edition Hubert de Luxe Rosé. Im Spirituosenbereich führt Hubert J. E. das Weinbrandsegment mit der Marken­familie rund um Karpatské Brandy an. Im Weinsegment verteidigte die Marke Vitis Pezinok souverän ihre Führung. Hier bereicherte der neue Vitis Symphony das Sortiment. Kiewer Sektkellerei, Ukraine Anhaltend schwierige politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen prägten das Geschäftsjahr 2013 der Kiewer Sektkellerei Stolichniy. Insgesamt verzeichnete das Unternehmen einen Absatz unter Vorjahresniveau. Ursache dafür war eine generelle Konsumflaute auf dem Binnenmarkt. Vor allem die Absatzzahlen der höherpreisigen Marke Sowjetskoje konnten nicht an das Vorjahr anschließen. Positive Akzente setzte die Marke Nash Kiev, die eine stabile Entwicklung verzeichnete. Auch die von europäischen Schwesterunternehmen importierten Marken erzielten stabile Zuwächse. In ihrem Investitionsprogramm 2013 konzentrierte sich die Kiewer Sektkellerei auf Qualitätsoptimierung: An vielen Stellen erfolgte eine Modernisierung der Produktionsanlagen, darunter zum Beispiel ein neues Kühlsystem für Gärtanks. Mionetto, Italien Der führende italienische Prosecco-Anbieter Mionetto S.p.A. blickt trotz der allgemein schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf ein positives Geschäftsjahr zurück. Auf dem Inlandsmarkt erzielte das Unternehmen deutliche Zuwächse, die besonders auf die gute Entwicklung der Prosecco-Linien der „Luxury Collection“ zurückzuführen sind. Mionetto brachte mit Valdobbiadene Prosecco Superiore DOCG, Cuvée Rosé, Cartizze DOCG und Valdobbiadene Prosecco DOCG „Spago“ gleich vier Neuheiten auf den Markt. Die Einführung der „Luxury Collection“ auf dem US -amerikanischen Markt wurde von Mionetto USA mit Sitz in New York in der zweiten Jahreshälfte 2013 erfolgreich gestartet. 42 02 Lagebericht Geschäftsbereich Sekt, Wein und Spirituosen Törley Sektkellerei, Ungarn Der mit Abstand führende ungarische Sektanbieter, die Törley Sektkellerei Kft., konnte im Inland den Sektabsatz 2013 steigern und den Weinabsatz des Vorjahres halten. Überproportional erfolgreich entwickelte sich der Absatz von Voilà Cocktail. Auch der Markteintritt von Stillweinen der Marke Törley verlief außerordentlich vielversprechend. Mit der Neueinführung von Törley Aérien und Törley Aérien Rosé nimmt das Unternehmen den auch in Ungarn wachsenden Trend zu alkoholreduziertem Wein auf. Die Vermarktung von Hungaria, BB und Voilà wurde von einem konsequenten Markenaufbau begleitet, der seinen Fokus auf Lifestyle und Qualität richtete. Damit verbunden war die Einführung neuer Geschmacksrichtungen und Produkte. Ausblick Auf Basis der soliden Geschäftsentwicklung und der weiterführenden Internationalisierung sieht sich die Henkell & Co.-Gruppe für die zukünftigen Herausforderungen gerüstet. Zeitgemäße Markenführung und impulsgebende Internationalität stehen im Mittelpunkt der Aktivitäten. Das variantenreiche Schaumweinmarken-Portfolio von Henkell & Co. bietet beste Voraussetzungen, den Kunden auf der ganzen Welt ein erstklassiges und einzigartiges Produkterlebnis zu bieten. Im Sekt-Segment gilt die Konzentration auf die Kernmarken. Die klassischen deutschen ­Erzeugnisse, allen voran Henkell, Deutschlands meistexportierte Sektmarke, bereiten die ­Basis für eine insgesamt positive Entwicklung der weiteren Schaumweingattungen. Der große ­Erfolg von Mionetto mit frischen Frizzantes und Schaumwein-Premixgetränken wie il UGO! kennzeichnet die Marktentwicklung hin zu leichten, frischen und fruchtigen Produkten. Im Spirituosengeschäft baut die Unternehmensgruppe weiterhin auf starke nationale Marken, die die heimischen Märkte anführen, zum Beispiel Wodka Gorbatschow in Deutschland oder Lubuski Gin in Polen. Das Weingeschäft konzentriert sich besonders auf die Entwicklung der Erfolgsmarken aus Ungarn, Tschechien und der Slowakei. Erklärtes Ziel ist es, in allen Ländern weiter zu expandieren. Top-Marken werden durch trend­ orientierte Innovationen gestärkt und mit gezieltem Marketing gefördert. So wird der Erfolg der Gruppe auch künftig auf einem Mehrklang aus aktiver Markenpflege, stetiger Innovationsbereitschaft, hohen Qualitätsstandards und einer kontinuierlichen Internationalisierung innerhalb der definierten Geschäftsfelder Sekt, Wein und Spirituosen basieren. 43 44 Geschäftsbereich Schifffahrt 45 450 Mio. Euro Investitionen 2013 2012 02 Lagebericht Geschäftsbereich Schifffahrt Die Hamburg Süd-Gruppe bildet den Geschäftsbereich Schifffahrt. Ihr Kerngeschäft ist die Containerlinienschifffahrt inklusive aller vor- und nachgelagerten Logistikdienstleistungen mit der Hamburg Süd als deutschem Carrier und der Aliança als brasilianischer Reederei. Darüber hinaus ist sie mit Rudolf A. Oetker (RAO), Furness Withy Chartering und Aliança Bulk (Aliabulk) in der Massengut- und Produktentankerfahrt tätig sowie mit der Hamburg Süd Reiseagentur als Spezialdienstleister unter anderem für Geschäftsreisen und Kreuzfahrten. In einem schwierigen Umfeld hat sich die Hamburg Süd im Jahr 2013 gut behauptet. Bei leicht rückläufigen Frachtraten sowie einer Abwertung der wichtigsten Erlöswährung, des US-Dollars, um etwa 4 % gegenüber dem Euro, ging der Gesamtumsatz des Geschäftsbereichs Schifffahrt um 3,9 % auf 5.254 Mio. Euro zurück. hamburgsud.com Entwicklung der Hamburg Süd Das Wachstum der Weltwirtschaft und der containerisierten Seetransporte lag 2013 geringfügig unter dem des Vorjahres. Die global verfügbare Stellplatzkapazität stieg durch Neubauab­ lieferungen trotz ebenfalls steigender Verschrottungen erneut stärker an als die Containertransporte. Infolge der anhaltenden Überkapazität blieben die Frachtraten in den meisten Verkehren unter Druck oder gingen sogar noch weiter zurück. Entlastend wirkten allein die Treibstoffpreise, die vom Höchstniveau des Vorjahres aus gesehen leicht rückläufig waren. Angesichts des verhaltenen Marktwachstums und operativer Probleme in den stark überlasteten Häfen Brasiliens konnte die Hamburg Süd zusammen mit ihrer brasilianischen Tochter­ gesellschaft Aliança im Liniengeschäft ihr Transportvolumen im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 1 % auf rund 3,3 Mio. TEU (1 TEU = 20-Fuß-Standardcontainer) steigern. Die weltweite Massengutschifffahrt war auch 2013 noch von hohen Überkapazitäten und leicht hinter den Erwartungen bleibenden Rohstofftransporten (insbesondere nach China) geprägt, auch wenn sich zum Jahresende eine leichte Entspannung abzeichnete. Insofern konnten die Bulk-Aktivitäten der Hamburg Süd ebenso wie die Produktentankerfahrt im abgelaufenen Jahr kein positives Ergebnis aufweisen. Die Liniendienste zeigten sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert und konnten sich auch im Branchenvergleich gut behaupten. Die Anzahl der in der Schifffahrtsgruppe tätigen Mitarbeiter blieb mit 4.491 im Vergleich zum Vorjahr (4.512 Mitarbeiter) nahezu gleich. Einschließlich der über Fremdfirmen beschäftigten Seeleute wurden bei der Hamburg Süd und ihren Tochtergesellschaften 5.159 Mitarbeiter (ohne Auszubildende) eingesetzt. Trotz der insgesamt unbefriedigenden Geschäftssituation lagen die Investitionen mit 450 Mio. Euro deutlich über denen des Vorjahres (247 Mio. Euro). Dabei handelte es sich im Wesent­ lichen um An- und Schlusszahlungen für zwölf 9.000-/9.600-TEU-Schiffe und vier kleinere Neubauten mit jeweils 3.800 TEU. Wirtschaftliches Umfeld Das Vertrauen in die europäischen Märkte konnte im Jahr 2013 nur teilweise zurückgewonnen werden. Einzelne Staaten trugen durch ihre weiterhin hohe Verschuldung zur Dämpfung des Wachstums in der Eurozone bei. In den Vereinigten Staaten kam es nach der Überwindung der Haushaltskrise zu einer leichten Belebung des Wirtschaftswachstums und einer positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Die chinesische Volkswirtschaft wuchs erneut um circa 7,7 % und erfüllte damit in etwa die Erwartungen. Die Entwicklung in Brasilien hingegen blieb 47 weiterhin unbefriedigend. Das schwache Wirtschaftswachstum, steigende Zinsen und In­ flation sowie gravierende Engpässe in der Infrastruktur gaben Anlass zur Sorge. Insgesamt wuchs die Weltwirtschaft mit rund 3 % etwas schwächer als im Vorjahr. Während die weltweiten Containertransporte im Jahr 2013 um 3,7 % zunahmen, stieg die globale Stellplatzkapazität um knapp 6 % (1 Mio. TEU) auf 17,3 Mio. TEU an. Die Verschrottungen erreichten im Jahr 2013 zwar mit knapp 500.000 TEU (über 200 Schiffe) ein Rekord­ niveau, dennoch stieg die Nettokapazität infolge der hohen Ablieferungsvolumina auch 2013 weiter an. Auch die Bestelltätigkeit hat wieder zugenommen. Im Geschäftsjahr 2013 wurden 234 Schiffe mit einer Kapazität von insgesamt 1,83 Mio. TEU im Wert von 16,8 Mrd. US-Dollar geordert. Das sind 1,34 Mio. TEU mehr als im vorangegangenen Jahr. Das Orderbuch lag Ende Dezember 2013 wieder bei über 20 % der weltweit in Fahrt befindlichen Flottenkapazität. Allein im Segment der 9.000-TEU-Schiffe stieg das Bestellvolumen binnen weniger Monate von circa 50 auf rund 150 Einheiten an. Angesichts der hohen Überkapazitäten stehen die Charterraten bei den meisten Schiffsklassen unter Druck. Die Raten für Panamax-Schiffe (4.400 TEU gearless) lagen 2013 mit durchschnittlich 8.700 US-Dollar/Tag nur geringfügig über dem historischen Tiefststand aus dem Sommer 2009 und deckten damit zum Teil kaum die Betriebskosten, von Zins- und Tilgungsleistungen ganz zu schweigen. Zahlreiche in Deutschland ansässige Eigentumsgesellschaften wurden im Berichtsjahr insolvent. Schiffsfinanzierende Banken weisen einen anhaltend ­hohen Wertberichtigungsbedarf auf. Die Überkapazitäten lassen weiterhin keine – für die weltweite Linienschifffahrt jedoch dringend benötigte – Restauration der Frachtraten zu. Erhöhungen konnten in einzelnen Verkehren nur für begrenzte Zeit durchgesetzt werden. Die im ersten Halbjahr einsetzende Erholung der Fracht­raten für Kühlladung war nicht von Dauer. Im Jahresverlauf 2013 fielen die Raten in den meisten Verkehren wieder auf ein Niveau zurück, das angesichts der hohen Investitionen und Betriebskosten für Kühlcontainer und schiffsseitige Ausrüstungen vollkommen unzureichend ist. Im ersten Quartal 2013 erreichte der Treibstoffpreis sein Jahreshoch bei 646 US-Dollar/Tonne. Im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres sank der Preis für schweren Schiffsdiesel auf durchschnittlich knapp unter 600 US-Dollar. Im Jahresdurchschnitt war ein Preisrückgang von etwa 7 % zu verzeichnen. Das wirtschaftliche Umfeld des Massengutgeschäfts war in starkem Maße durch die chine­ sischen Kohle- und Erzimporte für die Stahlproduktion geprägt. 2013 führte die Volksrepublik 801 Mio. Tonnen Eisenerz und 214 Mio. Tonnen Kohle ein. Das Wachstum gegenüber dem Vorjahr lag damit bei 10,7 und 19,6 %. Die weltweiten Massenguttransporte nahmen um etwa 5,5 % zu. Gleichzeitig fielen die Neubauablieferungen von Massengutschiffen mit ­einer Ka­pazität von etwa 62 Mio. tdw deutlich niedriger aus als in den beiden Vorjahren (je rund 100 Mio. tdw), bei anhaltend hohen Verschrottungen von Alttonnage. Gleichwohl er­ holten sich die Charterraten für Bulker im Jahresverlauf nur geringfügig. Ähnliches gilt für die Produktentanker, bei denen kostendeckende Auffahrwerte noch nicht erreicht wurden. 48 02 Lagebericht Geschäftsbereich Schifffahrt Schiffe und Container Die Flotte der Hamburg Süd umfasste mit Stand 31. Dezember 2013 insgesamt 154 Schiffe, davon 45 gruppeneigene. 103 Schiffe wurden in den Liniendiensten und 51 ausschließlich gecharterte Schiffe im Trampbereich (Massengutschiffe, Produktentanker) eingesetzt. Im Berichtsjahr wurde die eigene Flotte um die ersten vier Neubauten von insgesamt sechs Schiffen der „Cap San“-Baureihe erweitert. Mit einer Kapazität von 9.600 TEU sind sie die bislang größten Schiffe der Hamburg Süd-Gruppe. Sie haben 2.100 Anschlüsse für Kühl­ container an Bord und besitzen damit die größte Reefer-Kapazität weltweit. 457.000 TEU beträgt die in den Liniendiensten eingesetzte Stellplatzkapazität. Die neuen Schiffe werden in den Diensten zwischen Asien oder Europa einerseits und der Ostküste Südamerikas andererseits eingesetzt. Zusätzlich wurden auch bei der Hamburg Süd-Tochter Aliança vier 3.800-TEU-Schiffe für die brasilianische Cabotage in Dienst gestellt. Diese Wide-Beam-Neubauten setzen an der südamerikanischen Ostküste Maßstäbe in puncto Kosteneffizienz. Drei ältere Panamax-Schiffe der „Bahia“-Reihe (3.800 TEU) wurden Ende 2013 verkauft, drei weitere Anfang 2014. Die in den Liniendiensten eingesetzte Stellplatzkapazität stieg um etwa 6 % auf circa 457.000 TEU, die durchschnittliche Schiffskapazität um 7 % auf 4.437 TEU. Die Reedereigruppe setzt ihre Strategie zur Effizienzsteigerung der Flotte fort. Mit der steigenden Durchschnittskapazität der Schiffe geht eine kontinuierliche Reduktion der Kosten pro Stellplatz einher. Ende 2013 belief sich der Orderbestand an gruppeneigenen Schiffen, die in den Jahren 2014/2015 zugehen sollen, auf rund 78.000 TEU. Die Gesamtzahl der Container blieb gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert bei circa 458.000 Einheiten und trug damit dem moderaten Ladungszuwachs Rechnung. Linienschifffahrt Vor dem Hintergrund einer Erholung der Frachtraten im weltweiten Kühlgeschäft war im ­Linienbereich ein besserer Start als im Vorjahr zu verzeichnen. Angesichts der unbefriedigenden Mengenentwicklung und der Überkapazitäten in den Asien-Verkehren gerieten die Ergebnisse im weiteren Verlauf des Jahres aber stark unter Druck. Der Zuwachs der Carryings fiel auch deshalb schwächer als erwartet aus, weil Streiks zu Jahresbeginn in Chile, die über­lastete Infrastruktur in den brasilianischen Häfen sowie die politischen und wirtschaftlichen Probleme in Venezuela und in den Ländern des Mittelmeerraums den Ladungsumschlag ­beeinträchtigten. Besonders enttäuschend entwickelte sich das Geschäft im Verkehr zwischen Europa und ­Indien/Pakistan. Auch hier war ein zum Teil dramatischer Ratenverfall zu beobachten. Angesichts des unbefriedigenden Saisongeschäfts in den Asien-Verkehren haben viele Linien ihre Kapazitäten in Erwartung rückläufiger Mengen in der Off-Season schon ab Anfang Dezember angepasst. Dabei werden einzelne Abfahrten oder ganze Dienste für mehrere Monate nicht angeboten und die Schiffe aufgelegt, um Systemkosten zur reduzieren und zumindest einen Teil des Erlösausfalls auszugleichen. Entlastungen ergaben sich durch den leichten 49 01 02 03 01 Die „Cap Corrientes“ war das erste Schiff der ­ urde. ­Reedereigruppe, das 2013 in den USA getauft w Das 3.800-TEU-Containerschiff wird im Linien­ verkehr zwischen der US-Westküste, den pazifischen Inseln, Australien und Neuseeland eingesetzt. 02 Die „Cap San Nicolas“ ist ein Schwesterschiff der „Cap San Augustin“. Beide Containerschiffe ope­ rieren im Liniendienst der Reedereigruppe zwi­ schen Europa und der südamerikanischen Ostküste. 03 Die brasilianische Hamburg Süd-Tochtergesell­ schaft Aliança modernisierte 2013 ihre Flotte im Cabotage-Service mit vier neuen 3.800-TEU-Schiffen. 50 02 Lagebericht Geschäftsbereich Schifffahrt Rückgang des Bunkerpreises, die erfolgreiche Umsetzung von Dienstrationalisierungen sowie durch Maßnahmen zur Senkung des Bunkerverbrauchs. Insgesamt konnte die Hamburg Süd das Ergebnis der Liniendienste im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöhen, jedoch aufgrund des Ratendrucks in den Asien-Südamerika-Verkehren, der weiterhin unbefriedigenden Entwicklung der Mittelmeeraktivitäten und des Dienstes zwischen Europa und Indien/Pakistan noch kein den Zielvorstellungen entsprechendes Gesamtergebnis erreichen. Trampschifffahrt Sowohl die Massengutaktivitäten als auch die Produktentankerfahrt konnten im Jahr 2013 kein positives Ergebnis auffahren und bewegten sich damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Ausblick Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sollten sich 2014 verbessern. Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) soll die Weltwirtschaft um 3,7 % und der Welt­ handel um 4,5 % zulegen. Insbesondere die US-amerikanische Wirtschaft scheint an Dynamik zu gewinnen. In der Eurozone mehren sich die Anzeichen, dass einige Länder die Rezession verlassen werden, auch wenn die hohe Staatsverschuldung vieler Länder weiterhin Anlass zur Sorge gibt. Trotz positiver Impulse durch die Fußballweltmeisterschaft ist eine nachhaltige Überwindung der wirtschaftlichen Probleme Brasiliens nicht absehbar. Von entscheidender Bedeutung wird auch im kommenden Jahr das Wachstum der chinesischen Volkswirtschaft sein. Selbst wenn sich die insgesamt positiven Prognosen hinsichtlich der Entwicklung von Weltwirtschaft und Welthandel als zutreffend erweisen sollten, ist mit einer nachhaltigen Erholung der Containerlinienschifffahrt im kommenden Jahr noch nicht zu rechnen. Dies ist im Wesentlichen auf die weiter steigende Überkapazität zurückzuführen. Obwohl viele Linien­ reedereien und die traditionell im Containersegment stark vertretenen deutschen Eigentums­ gesellschaften zumeist hoch verschuldet sind, nehmen die Schiffsbestellungen wieder zu. Indirekte staatliche Unterstützungen der großen Schiffbauländer Korea und China sowie Private Equity, vornehmlich aus den USA, stellen nach dem Ausfall des deutschen KG -Systems die Finanzierung sicher. Der Trend zu immer größeren und verbrauchseffizi­enteren Schiffen hält an. Gleichzeitig werden aber noch nicht in ausreichendem Maße alte Schiffe verschrottet. Die vor Kurzem bekannt gewordene Verzögerung des Ausbaus des Panamakanals um min­ destens ein Jahr – mit einer Eröffnung des erweiterten Kanals ist nunmehr erst im Jahr 2016 zu rechnen – wird dazu beitragen, dass ältere Panamax-Einheiten länger in Fahrt bleiben, während die in die Verkehre drängenden Neubauten nicht wie ursprünglich geplant eingesetzt werden können. Es bleibt abzuwarten, ob der beabsichtigte gemeinschaftliche Betrieb der Flotten der drei weltweit führenden Akteure Maersk, MSC und CMA CGM auf den großen Ost-West-Routen dauerhaft erfolgreich sein und ähnliche Kooperationen oder gar Zusammenschlüsse nach sich ziehen wird. Die Hamburg Süd wird ihre Aktivitäten in den Kernverkehren von und nach 51 Südamerika ausbauen und – soweit sinnvoll – ihr Netzwerk ergänzen. Gestützt auf einen hohen Eigenanteil an modernen Schiffen und Containern wird der Schwerpunkt der Unternehmenssteuerung im Jahr 2014 auf einer kontinuierlichen Verbesserung aller Kostenpositionen liegen. Im Bereich der Massengutfahrt ist angesichts eines ungebrochenen weltweiten Ladungswachstums von 5 bis 6 % pro Jahr und rückläufiger Neubauablieferungen für die kommenden Jahre mit Steigerungen von Auffahrwerten und Charterraten zu rechnen. Die unter Rudolf A. Oetker, Furness Withy und Aliança Bulk betriebenen Trampaktivitäten der Schifffahrts­ gruppe rechnen für 2014 mit einer Ergebnisverbesserung, ohne jedoch schon ein zufriedenstellendes Niveau erreichen zu können. Ähnliches gilt für die Produktentankerfahrt. Insgesamt erwartet die Hamburg Süd für 2014 ein in etwa auf Vorjahresniveau liegendes operatives Ergebnis der Schifffahrtsgruppe. Die mit hohem Aufwand betriebenen Maßnahmen zur Erneuerung der IT-Landschaft der Schifffahrtsgruppe werden ebenso fortgesetzt wie die Projekte zur Reduzierung der Umweltbelastung durch den Schiffsbetrieb und zur Verbesserung der Nachhaltigkeit der Geschäftstätigkeit. Die Hamburg Süd bereitet die Schiffsflotte auf die gemäß MARPOL VI verschärften Anforderungen zur Schadstoffreduzierung vor. Dazu zählen unter anderem der Einsatz von schwefelarmem Treibstoff in küstennahen Gewässern sowie die Ausrüstung unserer an der US -­ Westküste operierenden Schiffe mit Anlagen zur Landstromversorgung. Die zusätzlichen Betriebs­kosten werden für die Hamburg Süd anfänglich mindestens 40 Mio. US-Dollar/Jahr b ­ etragen. Angesichts des starken Erlösdrucks und der insgesamt unbefriedigenden Ergebnis­ situation wird das Unternehmen gezwungen sein, diese Kosten über entsprechende Zuschläge an die Ablader weiterzugeben. 52 02 Lagebericht Geschäftsbereich Schifffahrt 01 | 02 Das 9.600-TEU-Containerschiff 02 „Cap San Augustin“ gehört zu den größten Schiffen der Reedereigruppe und zählt mit seinen 2.100 Kühl­containeranschlüssen zu den Schiffen mit der derzeit weltweit größten ­Reefer-Kapazität. 03 In ihren roten Containern transportiert die Reedereigruppe trockene Ladung, die nicht gekühlt werden muss. Alle weißen ­Container der Hamburg Süd sind ­speziell für den temperatur­gesteuerten Transport konzipiert. 01 03 53 Geschäftsbereich Weitere Interessen 54 55 483 Mio. 2013 2012 Euro Umsatz 02 Lagebericht Geschäftsbereich Weitere Interessen Die Unternehmen des Geschäftsbereichs Weitere Interessen sind in der chemischen Industrie, im Verlags­ wesen, in der Hotellerie, in der Informationstechnologie sowie in weiteren Bereichen tätig. Im Hinblick auf die verschiedenen Märkte haben sich die jeweiligen Firmen unterschiedlich entwickelt. Insgesamt verzeichnete der Geschäftsbereich eine Umsatzsteigerung von 454 Mio. Euro im Vorjahr auf 483 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2013. Die Investitionen stiegen von 50 Mio. Euro im Jahr 2012 auf 52 Mio. Euro im Berichtsjahr. Im gleichen ­Zeitraum wuchs die Zahl der Mitarbeiter auf 2.427 Beschäftigte (Vorjahr: 2.377). budenheim.com oediv.de oetker-verlag.de oetkercollection.com Chemische Fabrik Budenheim Das Unternehmen konnte umsatz- und ertragsseitig erfreulich wachsen und sich damit deutlich besser entwickeln als die Chemiebranche und die Gesamtwirtschaft. In einem verschärften Wettbewerb mussten die Unternehmen der chemischen Industrie in Deutschland aufgrund niedrigerer Rohstoffkosten Preiszugeständnisse von rund 1 % machen. Während die Industrieproduktion um 1,5 % wuchs, legte der Umsatz nur um 0,5 % zu. Budenheim schnitt dabei deutlich besser ab. Im Kerngeschäft wuchs das Unternehmen beim Absatz und Umsatz. Ohne die Sparte Säurehandel legte Budenheim um 1,9 % in der Menge zu. Der Gesamtumsatz erreichte ein Plus von 5,8 %. Rund 80 % des Umsatzes wurden außerhalb Deutschlands erzielt. Insgesamt betrachtet war das wirtschaftliche Umfeld jedoch auch für Budenheim heraus­ fordernd. Neben stetig steigenden Energiekosten verteuerten sich auch einzelne Rohstoffe wie beispielsweise Laugen. Die Beschaffungskosten für den wichtigsten Rohstoff, die Phosphorsäure, fielen leicht. Durch seinen hohen Spezialitätenanteil und eine wertbasierte Preisbildung konnte Budenheim seine Absatzpreise insgesamt gut verteidigen. Der Säurehandel, der im Vorjahr fast zum Erliegen gekommen war, konnte nach dem konkursbedingten Ausscheiden eines Wettbewerbers dank höherer Nachfrage in Europa und einer insgesamt ruhiger gewordenen Wettbewerbslage wieder zulegen. Die vom Geschäftsbereich Food Ingredients bedienten Lebensmittel herstellenden und ver­ arbeitenden Unternehmen stellten im Jahr 2013 unterschiedliche Ansprüche in den jeweiligen Verkaufsregionen. Während die westlich orientierten Marktteilnehmer verstärkt nach natür­ lichen und gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen sowie Produktinnovationen mit Fokus auf Lebensmittelsicherheit fragten, basierte das Wachstum in den aufstrebenden Märkten auf dem Bedarf an Lebensmittelzusatzstoffen mit bereits eingeführter und bekannter Funktionalität. Gleichzeitig erhöhten der Rückgang der bisher hohen Wachstumsraten und die zunehmende Aufspaltung der Einkommensgruppen mit einer signifikanten Steigerung der Armut den Druck auf die Verkaufspreise der Lebensmittelzusatzstoffe in diesen Regionen. Budenheim konnte durch eine erfolgreiche Segmentierung des Produktportfolios beiden Marktbedürfnissen gerecht werden. In den europäischen Märkten lag das Hauptinteresse auf den i­ nnovativen Backtriebsäuren der LEVALL AR-Produktgruppe sowie auf den Mineralstoffphosphaten der PureMin-Produktlinie für den Bereich Kleinkindnahrung. Die Marktanteile in den asiatischen und südamerikanischen Märkten konnten durch verstärkte Absätze der 57 01 02 03 01 Budenheim – Spezialist für hochwertige Phosphate und Spezialchemie. 02 Budenheim-Portfolio: Textilbeschichtung für Autositze. 03 Budenheim präsentierte sich auf der welt- weit größten Messe für Lebensmittelzu­ satzstoffe, der Food Ingredients Europe 2013. 58 02 Lagebericht Geschäftsbereich Weitere Interessen Backtriebsäure Natriumaluminiumsulfat, von Trical­ciumphosphat als Freifließmittel und CARNAL und ABASTOL , den Phosphat-Spezialitäten für den Fleisch- und Fischbereich, ­erhöht werden. Gestützt durch diese Entwicklung stieg der Anteil der Erträge durch innovative Produkte deutlich gegenüber den Vorjahren an. Die Positionierung von Budenheim als weltweit anerkannter Spezialist für Anwendungen von Phosphaten zeigte sich durch die viel beachtete Teilnahme an der Food Ingredients Europe 2013, der weltweit bedeutendsten Messe für Lebensmittelzusatzstoffe. Auf der Messe wurden unter anderem die neuen Produktangebote für die mikrowellengeeigneten Teige BUDAL MW, die Komplettmischungen für den Fleischbereich der CARNAL-Ready-Reihe und die Ergänzungen der Mineralstoffe um Eisenpyrophosphat (PureMin Fe) und mikronisiertes Calciumphosphat (CAFOS MZ) einer breiten Fachöffentlichkeit vorgestellt. Von einer Verschärfung der gesetzlichen Vorgaben konnte Budenheim auch im Bereich seiner umweltfreundlichen Brandschutzbeschichtungen im Geschäftsfeld Material Ingredients profitieren. Spezialitätenprodukte für die hitzeschützende Beschichtung von Stahlträgern verzeichneten sehr erfreuliche Zuwächse. Parallel dazu führte die Abkehr von halogenhaltigen Produkten in der flammhemmenden Ausrüstung von Textilien zu umfangreichen Neugeschäften. In diesem Bereich besitzt Budenheim aufgrund von Patentschutzrechten ein Alleinstellungsmerkmal. Demgegenüber hat sich die Entwicklung der Verkäufe von halogenfreien Flammschutzmitteln für Kunststoffe deutlich verlangsamt. In der Pharmaindustrie, dem wichtigsten Segment des Geschäftsbereichs Performance Materials, ist eine stetige Verschärfung der regulatorischen Anforderungen zu verzeichnen. In diesem Umfeld konnte Budenheim aufgrund der hohen Qualität seiner Produkte zwei­ stellige Wachstumsraten erzielen. Hierbei ist ein wesentlicher Teil auf die erfolgreiche Globalisierung der Aktivitäten zurückzuführen. Eine vorhergehende Erweiterung der pharma­ spezifischen Produktionskapazitäten legte den Grundstein für den Geschäftsausbau. Dr. Oetker Verlag Das Geschäftsjahr 2013 stellte den Dr. Oetker Verlag erneut vor große Herausforderungen. Die Konsolidierung der Flächen im deutschen Buchhandel scheint weitgehend abgeschlossen zu sein; jedoch kann der steigende Umsatz mit digitalen Büchern die Flächenreduzierung noch nicht kompensieren. Unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen investierte der Dr. Oetker Verlag verstärkt in digitale Projekte. Dabei stießen die digitalen Kochbücher des Verlags auf großes Interesse. Seit dem Frühjahr 2013 sind alle Bücher des Verlags als Printund Digitalausgabe verfügbar. Ein besonderes Highlight war das neue digitale „Dr. Oetker Grundkochbuch“: Das mit kurzen Filmbeiträgen angereicherte E-Book stellt die Grundtechniken des Kochens anschaulich dar. Des Weiteren wurde erfolgreich eine App für mobile Endgeräte entwickelt, die den Verbraucher fortlaufend mit Informationen über Produktneuheiten sowie rund um den Dr. Oetker Verlag versorgt. 59 Oetker Collection Die Hotels der Oetker-Gruppe setzten auch im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre positive Entwicklung der vergangenen Jahre fort und generierten erneut ein merkliches Umsatzwachstum. Das Brenners Park-Hotel & Spa in Baden-Baden verzeichnete ein deutliches Umsatzwachstum. Seit über 140 Jahren überzeugt das traditionsbewusste Grandhotel an der Lichtentaler Allee seine Gäste. Die Neugestaltung der Villa Stéphanie als modernstes Destination Spa in Europa ist weiter vorangeschritten, sodass 2014 der Abschluss der Bauarbeiten erfolgen kann. Mit der Fertigstellung wird das Leistungsspektrum des Hotels um ein in Europa einzigartiges Angebot an verschiedenen medizinischen Dienstleistungen und Spa-Anwendungen erweitert, wodurch zusätzliche Umsatz- und Ergeb­nispotenziale erschlossen werden können. Das Gourmet-­Restaurant erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit und trug merklich zur guten Entwicklung des Food & Beverage-­Bereichs des Hotels bei. Auch das Hotel Le Bristol in Paris konnte 2013 eine beachtliche Umsatzsteigerung ver­buchen. Dies ist neben einer guten Auslastung insbesondere auf höhere Zimmerraten zurückzuführen. Der Food & Beverage-Bereich erlebte ein herausforderndes Jahr, da sich die nega­tive wirtschaft­liche Stimmung in Frankreich bemerkbar machte. Die im Herbst 2012 neu erbaute Bar erfreute sich sowohl bei den internationalen als auch bei den lokalen Gästen großer Beliebtheit. Mit dieser Investition konnte ein weiteres Highlight geschaffen werden, das für zusätz­ liche Umsätze sorgt. Le Bristol befindet sich infolge der umfangreichen Renovierungsarbeiten, die in der jüngeren Vergangenheit abgeschlossen wurden, in einem makellosen Zustand und ist damit gut gerüstet für den zunehmend wettbewerbsintensiven Pariser Hotelmarkt. Das Château St. Martin & Spa in Vence hat in einem weiterhin von schwierigen Markt­ bedingungen geprägten Jahr 2013 das Umsatzniveau des Vorjahres gehalten. Aufgrund der bemerkenswerten Ausstattungsqualität und des hervorragenden Service sowie eines inno­ vativen Food & Beverage-Konzepts, in dessen Rahmen das Gourmet-Restaurant auch im Jahr 2013 wieder mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde, gehört das Hotel weiterhin zu den Top-­Hotels in Frankreich. Das Hotel du Cap-Eden-Roc in Antibes konnte auch im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut seine absolute Ausnahmestellung im Markt und innerhalb der Oetker Collection unter Beweis stellen. Die sehr positive Umsatzentwicklung wurde getrieben von einer steigenden Aus­lastung und einer erfreulichen Entwicklung der Zimmerraten. Zudem entwickelte sich der Food & Beverage-Bereich sehr positiv. Um auch höchsten Ansprüchen der internationalen Klientel immer wieder gerecht zu werden, werden der bereits exzellente Standard und das Produktspektrum des Hotels kontinuierlich verbessert. Beispielsweise konnte 2013 mit der Kreation einer Champagnerbar auf dem Dach des Eden-Roc ein weiteres Highlight geschaffen werden. 60 02 Lagebericht Geschäftsbereich Weitere Interessen 02 01 03 04 05 01 Auch 2013 wurde das Gourmet-­Restaurant des Château St. Martin & Spa mit zwei Michelin-­Sternen wertgeschätzt. 02 Ein weiteres Highlight: die Champagner-Bar auf dem Dach des Eden-Roc. 03 Die neu erbaute Bar im Le Bristol erfreut sich sowohl bei den inter­nationalen als auch bei den lokalen Gästen großer Beliebtheit. 04 Das neue Oetker Collection-Prestigeobjekt L’Apogée ­Courchevel in den französischen Alpen. 05 Das traditionsbewusste Brenners Park-­Hotel & Spa in ­Baden-Baden verzeichnete 2013 ein deutliches Umsatzwachstum. 61 01 02 04 01 Cupcakes & Muffins – Trendthema 03 im Dr. Oetker Verlag. 02 Besonderes Highlight: das neue ­digitale Dr. Oetker Grundkochbuch. 03Die OEDIV zog mit ihrer Verwaltung an einen neuen Standort. 04 Der Blick in den Data Center-­ Leitstand der OEDIV. 62 02 Lagebericht Geschäftsbereich Weitere Interessen Die Oetker Hotel Management Company (OHMC) weist weiterhin eine dynamische Entwicklung auf. Sie ist spezialisiert auf das Management einzigartiger Hotels fremden Eigentums. Neben dem Palais Namaskar in Marrakesch wurden 2013 mit L’Apogée Courchevel in den französischen Alpen und Fregate ­Island Private auf den Seychellen zwei weitere absolute Prestige­ objekte unter dem Dach der Oetker Collection vereint. Neben den vier eigenen Häusern gehören damit drei von der OHMC geführte Hotels fremden Eigentums zur Oetker Collection. Diese positive Entwicklung ­bestätigt den Bedarf an außergewöhnlichem Management-Know-how im Spitzen­segment der Hotellerie und veranlasst auch weiterhin zu Optimismus hinsichtlich der zukünftigen Geschäftsentwicklung. OEDIV Oetker Daten- und Informationsverarbeitung KG Die OEDIV Oetker Daten- und Informationsverarbeitung KG betreibt die konzern­eigenen Rechenzentren. Mit der Bereitstellung und dem Betrieb von IT-Systemen für Unternehmen außerhalb der Oetker-Gruppe wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Großteil des Umsatzes erzielt und die gute Entwicklung der vergangenen Jahre fortgesetzt. Um dem Unternehmenswachstum Rechnung zu tragen, wurden im vergangenen Geschäftsjahr das Rechenzentrum und das Verwaltungsgebäude an einem neuen Standort, der den Empfehlungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik entspricht, neu erbaut und bezogen. Ausblick Auch für das kommende Jahr sehen sich die Unternehmen des Geschäftsbereichs Weitere Interessen gut aufgestellt. Für das Jahr 2014 erwartet die Chemiebranche in Deutschland einen leichten Aufwärtstrend und startet mit vorsichtigem Optimismus ins neue Geschäftsjahr. Prognostiziert wird ein geringes Umsatzwachstum von 1,5 %, wobei Budenheim sich erneut ein deutlich darüber liegendes Wachstumsziel gesetzt hat. Hierfür sind insbesondere der Ausbau der Innovationsführerschaft und die Kräftigung der Marke Budenheim weiterhin von nachhaltiger Bedeutung. In der Verlagsbranche ist die Anpassung der Absatzwege noch nicht von allen Buchhandels­ unternehmen bewältigt worden. Dieser Prozess wird auch den Dr. Oetker Verlag im kommenden Geschäftsjahr weiter intensiv beschäftigen. Die OEDIV blickt aufgrund der steigenden Bedeutung der Informationstechnologie im täg­ lichen Geschäftsleben, verbunden mit einer steigenden Komplexität und einem wachsenden Sicherheitsbedürfnis, optimistisch in die Zukunft. Die Hotels der Oetker Collection profitieren weiterhin von der hohen Investitionstätigkeit aus der jüngeren Vergangenheit. Auch wenn die Qualität der Häuser tadellos ist, wird kontinuierlich an der Verbesserung einzelner Aspekte gearbeitet, sodass einer erfolgreichen Entwicklung auch in Zukunft nichts entgegensteht. Ferner sollen mit Unterstützung der OHMC weitere Märkte und Kundensegmente erschlossen werden. 63 Geschäftsbereich Bank 64 65 238 Mio. Euro bilanzielles Eigenkapital 2013 2012 02 Lagebericht Geschäftsbereich Bank Die Bankhaus Lampe KG bildet mit ihren Tochtergesellschaften den Geschäftsbereich Bank und zählt zu den führenden unabhängigen sowie von persönlich haftenden Gesellschaftern geführten Privatbanken in Deutschland. In der Geschäftstätigkeit fokussiert sich die Bank auf die Beratung und Betreuung der drei Zielkundengruppen vermögende Privatkunden, Unternehmen und institutionelle Kunden. Im Jahr 2013 konnte sich das Bankhaus Lampe trotz der weiterhin herausfordernden Lage an den Finanzmärkten gut im Marktumfeld behaupten. Die Bank hat sich frühzeitig mit den veränderten Rahmen­ bedingungen in der Bankenbranche auseinandergesetzt und arbeitet seither konsequent an ihren strategischen Zielen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr beschäftigte die Bank 628 Mitarbeiter (Vorjahr: 585). bankhaus-lampe.de Bereits in den vergangenen Jahren wurden die Weichen für die zukünftige nachhaltige Positionierung der Bank gestellt, indem die Beratungsleistungen kontinuierlich ausgeweitet und an die Kundenbedürfnisse angepasst worden sind. Dazu wurden das Kapitalmarktgeschäft entlang der gesamten Wertschöpfungskette ausgebaut und gleichzeitig Tochtergesellschaften mit Spezialdienstleistungen gegründet. Die im Jahr zuvor eingeleitete Neuausrichtung der Führungs- und Organisationsstruktur der Bank konnte 2013 erfolgreich abgeschlossen werden. Das Bankhaus Lampe bietet seinen Kunden sowohl klassische als auch moderne und alternative Dienstleistungen unter Berücksichtigung der aktuellen Rahmenbedingungen an den Finanzmärkten. Wertpapier- und Devisenhandel werden primär im Kundeninteresse durchgeführt. Eigenhandel zählt nicht zu den strategischen Geschäftsfeldern der Bank. Die Konzernbilanzsumme des Bankhaus Lampe lag am 31. Dezember 2013 mit 2.898 Mio. Euro unter dem Vorjahresniveau von 3.132 Mio. Euro. Das bilanzielle Eigenkapitel – ohne Bilanzgewinn – stieg durch die Zuführung von Gesellschaftermitteln in Höhe von 21 Mio. Euro auf 238 Mio. Euro und betrug zum Jahresende 8,2 % der Bilanzsumme (Vorjahr: 7 %). Die Forderungen an Kunden bewegten sich zum 31. Dezember 2013 mit 1.324 Mio. Euro leicht über dem Vorjahresniveau von 1.308 Mio. Euro. Grundsätzlich steht für die Geschäftstätigkeit des Bankhaus Lampe das Beratungsgeschäft stärker im Fokus als das bilanzwirksame Geschäft, sodass sich die gewählte Wachstumsstrategie nicht in einer wesentlichen Ausweitung der Bilanzsumme niederschlagen sollte. Die Kundeneinlagen sanken um 140 Mio. Euro auf 2.322 Mio. Euro (Vorjahr: 2.462 Mio. Euro). Mit einem Anteil an der Bilanzsumme in Höhe von 80,1 % sind die Kundeneinlagen die wichtigste Refinanzierungsquelle und gehen weit über das Kreditgeschäft des Bankhaus Lampe hinaus. Der insgesamt hohe Anteil der Kundeneinlagen verdeutlicht die Solidität der ­Bilanzstruktur. Im Geschäftsjahr 2013 verfügte die Bank durchgängig über eine komfortable Liquiditäts­ situation. Zum 31. Dezember 2013 betrug die Liquiditätskennzahl gemäß Liquiditätsverordnung 4,9 (Vorjahr: 3,9). 67 1852 in Minden (Ostwestfalen) von Hermann Lampe gegründet, gehört das Traditionshaus heute vollständig zur Oetker-Gruppe. Der Zinsüberschuss sank gegenüber dem Vorjahr leicht um 1,3 Mio. Euro auf 55,7 Mio. Euro. Einem Anstieg der laufenden Erträge aus Aktien und Beteiligungen um 2,3 Mio. Euro auf 12,4 Mio. Euro sowie des Ergebnisses aus assoziierten Unternehmen um 3,6 Mio. Euro auf 3,8 Mio. Euro stand insbesondere ein Rückgang der Zinserträge aus Kredit- und Geldmarktgeschäften um 8,8 Mio. Euro auf 58,2 Mio. Euro gegenüber. Der Rückgang der Zinsaufwendungen um 3,9 Mio. Euro auf 39,8 Mio. Euro resultiert aus dem aktuellen Niedrigzinsumfeld. Der durch das Wertpapiergeschäft dominierte Provisionsüberschuss stieg mit 86,8 Mio. Euro um 22,5 % gegenüber 70,8 Mio. Euro im Vorjahr. Der Ergebnisbeitrag aus Sicherungsgeschäften (Zins- und Währungsmanagement) war nahezu konstant. Auch mit dem kapitalmarkt­ orientierten Beratungsgeschäft konnten bereits signifikante Ergebnisbeiträge erzielt werden. Die Personal- und Sachaufwendungen inklusive der Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen sind im Geschäftsjahr 2013 von 117,2 Mio. Euro auf 128,1 Mio. Euro und damit um 9,3 % gestiegen. Allen erkennbaren Risiken wurde frühzeitig durch ausreichende Bildung von Wertberichtigungen und Rückstellungen Rechnung getragen, die sämtlich aus dem operativen Ergebnis der Bank abgedeckt wurden. Der ausgewiesene Bilanzgewinn beträgt wie im Vorjahr 21 Mio. Euro. Es ist vorgesehen, diesen im Rahmen eines Schütt-aus-hol-zurück-Verfahrens zur weiteren Stärkung des Kernkapitals zu verwenden. Ausblick Auch im Jahr 2014 wird das Bankhaus Lampe seine Gesamtbankstrategie konsequent um­ setzen und dabei weiterhin die drei strategischen Handlungsfelder Wachstum, stabile Refinanzierung und angemessene Kernkapitalquote in den Fokus setzen. Neben den klassischen Geschäftsfeldern des Bankhaus Lampe und der Etablierung der ­kapitalmarktorientierten Beratung wird das Dienstleistungsspektrum fortlaufend an den Bedürfnissen der Kundengruppen ausgerichtet und erweitert. Das Bankhaus Lampe besitzt durch eine solide Kernkapitalausstattung, die komfortable Ein­ lagensituation und den stabilen Gesellschafterhintergrund eine hohe Handlungsfähigkeit im derzeitigen Marktumfeld. Eine wesentliche Herausforderung bleibt weiterhin, die an­ stehenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen zu bewältigen. Auch wenn die Bank mit ihrem Geschäftsmodell solide aufgestellt ist und von den Verwerfungen in der Finanzdienstleistungsindustrie profitieren wird, steigt in Zeiten hoher Marktturbulenzen die Bedeutung einer umsichtigen Steuerung der Bank. 68 02 Lagebericht Geschäftsbereich Bank 01 02 03 01 Das Bankhaus Lampe ist in Deutschland an zwölf Standorten vertreten. 02 Der industrielle Gesellschafterhintergrund prägt die Unternehmensphilosophie, das ­Risikoverständnis und das Geschäftsmodell der Bank. 03 Konzentration auf die umfassende Be­ treuung von vermögenden Privat­kunden, Firmen­ kunden sowie institutionellen Kunden. 69 Personal 70 02 Lagebericht Personal Der Personalbestand der zum Konsolidierungskreis der Oetker-Gruppe zählenden Unternehmen stieg im ­Berichtsjahr um 1,9 % auf 26.907 Beschäftigte (Vorjahr: 26.406). Der Geschäftsbereich Nahrungsmittel erhöhte die Mitarbeiterzahl von 11.752 auf 12.272. Im Geschäftsbereich Bier und alkoholfreie Getränke sank die Zahl der Beschäftigten von 5.725 auf 5.689. Der Geschäftsbereich Sekt, Wein und Spirituosen verzeichnete einen leichten Personalrückgang von 2.040 auf 2.028 Beschäftigte. Die Mitarbeiterzahl im Geschäftsbereich Schifffahrt fiel von 4.512 auf 4.491. Der Personalbestand im Geschäftsbereich Weitere Interessen wuchs von 2.377 auf 2.427 Mitarbeiter an. Im Folgenden werden einige Maßnahmen der Gruppenunternehmen exemplarisch dargestellt. oetker-gruppe.de Oetker-Gruppe Im vergangenen Geschäftsjahr wurden mit der Implementierung einer Koordinierungsstelle zur gruppenweiten Entwicklung von Führungspersonal und der weiterentwickelten Personalstrategie der Oetker-Gruppe die Weichen für eine noch engere Zusammenarbeit zwischen den Gruppenunternehmen im Bereich Personal erfolgreich gestellt. Die Strategie zielt auf gemeinsame Grundsätze eines modernen internationalen Human Resource Management. Die Basis hierfür bilden ein gruppenweites Werteverständnis, die Unterstützung des gruppenübergreifenden Know-how-Transfers sowie die Schaffung von Voraussetzungen, um die Mit­ arbeiter für einen flexiblen Einsatz innerhalb der Gruppe zu begeistern. Die Personalstrategie stellt den Gruppenunternehmen einen konkreten Umsetzungsleitfaden bereit, der die Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele beschreibt, den einzelnen Gruppenunternehmen jedoch genügend Spielraum für die eigenständige Ausgestaltung der Maßnahmen lässt. Die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen sowie steigende Anforderungen an die Qualifikation von Mitarbeitern zählen dabei zu den großen Herausforderungen des Personalmanagements der Oetker-Gruppe. In Zeiten steigenden Fachkräftemangels infolge des ­demografischen Wandels erhöht sich der Wettbewerb auf dem Personalmarkt stetig. Es gilt deshalb, frühzeitig Talente – wie beispielsweise engagierte Berufseinsteiger mit sehr guten Leistungen – für die Unternehmen zu gewinnen. Im Rahmen anspruchsvoller Praktika und eines gemeinsam entwickelten „Stay in Touch“-­ Programms für ehemalige Praktikanten und Auszubildende pflegt die Unternehmensgruppe einen intensiven Kontakt zum potenziellen Nachwuchs. Das Bindungsprogramm wurde im ­vergangenen Jahr gruppenweit intensiviert. Acht ehemalige Praktikanten und Auszubildende kamen dabei zur zweitägigen „Stay in Touch“-Veranstaltung in der Dr. Oetker Welt zusammen. Die potenziellen Nachwuchskräfte der Gruppenunternehmen, die sich zuvor durch überdurchschnittlich gute Leistungen in ihrer Einsatzzeit empfohlen hatten, nutzten das gemeinsame Treffen, um den Kontakt aufrechtzuerhalten, sich über Karrierechancen innerhalb der Oetker-­ Gruppe zu informieren und ihre Kompetenzen weiter auszubauen. Eine weitere gute Gelegenheit, Top-Talente zu gewinnen, bot der 11. Karrieretag Familien­unter­ nehmen, auf dem sich erstmals die Oetker-Gruppe potenziellen Bewerbern als Gastgeber mit ihren verschiedenen Geschäftsbereichen und den vielfältigen Möglichkeiten in der Dr. Oetker Welt in Bielefeld präsentierte. Die exklusive Recruiting- und Kontaktmesse wurde von der Stiftung Familienunternehmen und dem Entrepreneurs Club initiiert und bot Absolventen, Young Professionals und Professionals aller Fachrichtungen die Möglichkeit, mit über 40 führenden Familienunternehmen Deutschlands in Kontakt zu treten. 71 Mitarbeiter der Geschäftsbereiche der Oetker-Gruppe 2012 2013 12.272 11.752 +1,9 % 5.725 5.689 4.512 Mit 26.907 Beschäftigten und einem Umsatz von knapp 11 Mrd. Euro gehört die Oetker-Gruppe zu den großen europäischen Familienunter­ nehmen. 2.040 4.491 2.377 2.028 2.427 628 585 Nahrungsmittel Bier und alkoholfreie Getränke Sekt, Wein und Spirituosen Schifffahrt Weitere Interessen Bank Im Bereich Ausbildung schafft die Gruppe durch gute Einstiegsbedingungen, intensive Ein­ arbeitung und vielfältige Qualifizierungsprogramme die Grundlage für eine Erfolg versprechende Karriere. Entscheidend dabei ist die umfassende und vielseitige Ausbildung junger Menschen. Im vergangenen Jahr waren insgesamt 755 Auszubildende in der Oetker-Gruppe beschäftigt. Ein weiterer Schwerpunkt der Strategie liegt auf der Mitarbeiterförderung und -führung. Das unternehmerische Handeln der Oetker-Gruppe ist seit jeher durch ein hohes Maß an Verantwortung für die Mitarbeiter geprägt. Um diese Menschen mit ihren Kompetenzen und Fähigkeiten zu fördern, investieren die Unternehmen kontinuierlich in die persönliche und fachliche Weiterbildung ihrer Beschäftigten. Dr. Oetker Eines der Kernelemente nachhaltiger Personalpolitik bei Dr. Oetker ist die Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter weltweit. Das Unternehmen sucht gezielt Talente, um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken und sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Zur Gewinnung bestgeeigneter Mitarbeiter wurde im Jahr 2013 ein internationales Employer-­ Branding-Konzept eingeführt. Unter der landesübergreifend einheitlichen Arbeitgeber­ positionierung „Mit Qualität Zukunft gestalten“ wurde der Grundstein für eine internationale Arbeitgebermarke Dr. Oetker geschaffen. Neben einem neuen Anzeigenkonzept und einem überarbeiteten Messeauftritt wurden neue international einheitliche Karriereseiten im Internet eingeführt. Diese enthalten unter anderem eine internationale Stellenbörse (Job Map), in der die Stellen­anzeigen aller Landesgesellschaften zukünftig gesammelt zu finden sind. 72 02 Lagebericht Personal Das internationale Trainee-Programm ist seit über 30 Jahren ein fester Bestandteil der Dr. Oetker Personalstrategie. Als Einstiegsprogramm für international orientierte Hochschulabsolventen sorgt es für eine langfristige und nachhaltige Entwicklung von Talenten. Im ­vergangenen Jahr schritt die fortlaufende Internationalisierung des Trainee-Programms voran. Darüber hinaus hat die Dr. Oetker GmbH im abgelaufenen Berichtsjahr wieder Interessenten aller Schulformen in (IT-)kaufmännischen und gewerblich-technischen Berufen ausgebildet. Die kaufmännischen Auszubildenden haben dabei vermehrt die Möglichkeit erhalten, Auslands­einsätze zu absolvieren. Erste Einsätze fanden in Kanada, Dänemark, Südafrika, Serbien und Ungarn statt. Die weitere Internationalisierung der kaufmännischen Ausbildung ist bereits geplant. Dr. Oetker fördert bei seinen Mitarbeitern Wissen, Kreativität und soziale Kompetenz, weil Menschen, die ihren Fähigkeiten und Neigungen entsprechend eingesetzt werden, für sich und das Unternehmen optimale Leistungen erbringen. Im Mittelpunkt der Personalarbeit bei Dr. Oetker steht folglich die Identifikation von Talenten und, darauf aufbauend, die kontinuierliche Förderung durch gezielte Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, wie zum Beispiel das Entwicklungsprogramm für internationale Nachwuchsführungskräfte (Talent Development ­Program). Das Angebot ist landesweit breit gefächert und umfasst persönlichkeitsbildende Seminare und Workshops, fachspezifische Fortbildungen, Sprachkurse, individuelle Coaching­ ­A ngebote sowie Schulungen für Führungskräfte und Studienförderungen. Ein zentrales ­Weiterbildungsprogramm war dabei im letzten Jahr das modular aufgebaute Meister-Fortbildungsprogramm unter dem Motto „Meisterhaft führen“. Den Rahmen für eine erfolgreiche Personalarbeit bei Dr. Oetker bildet eine Vielzahl von Maßnahmen, die für die Erhaltung der Beschäftigungsfähigkeit und eine hohe Identifikation und Motivation der Mitarbeiter sorgen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Thema Gesundheitsmanagement, das in der Personalstrategie der Oetker-Gruppe verankert ist. Dr. Oetker setzt dieses mit Hilfe zielgruppenorientierter Maßnahmen aktiv um. Neben zahlreichen Präventionsprogrammen, wie zum Beispiel Rückentraining in Zusammenarbeit mit Physio­ therapiezentren, startet Dr. Oetker 2014 eine nachhaltige Gesundheitsinitiative unter dem Motto „Dr. Oetker bewegt sich“. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Sicherstellung einer leistungs- und marktorientierten Vergütung. Auf der Basis eines internationalen Bewertungssystems sorgt Dr. Oetker für eine objektive und landesübergreifend gültige Bewertung aller Schlüsselpositionen. Das Ergebnis dieser Maßnahme bildet zusätzlich die Grundlage für Talent Management und Nachfolgeplanung. Martin Braun-Gruppe Im vergangenen Geschäftsjahr kam Deutschlands bester Auszubildender zur Fachkraft für ­Lebensmitteltechnik von der Martin Braun KG. Yannick Brinkmann aus Velber bei Hannover beendete Anfang 2013 seine Ausbildung und erzielte bei der IHK-Abschlussprüfung das beste Ergebnis Deutschlands. Mit dieser exzellenten Leistung setzte sich der 23-Jährige unter 921 jungen Menschen durch, die ebenfalls diesen Beruf erlernten. Um weiterhin ausge­ zeichnete Auszubildende zu gewinnen, setzte Martin Braun wieder auf zielgruppenorientierte 73 01 02 03 01 Die Teilnehmer des 11. Karrieretages Familienunternehmen nutzten intensiv die Gelegenheit, persönliche Einzelgespräche mit Experten der anwesenden Unter­nehmen zu führen. 02 Auswahlprozess für Auszubildende: ­ udenheim setzt auf ein optimiertes externes B Online-Testverfahren. 03 Für ihre qualitativ erstklassige Berufsaus­ bildung erhielt die Columbus Shipmanage­ ment GmbH (CSG) erneut die Auszeichnung „Exzellenter Ausbildungs­betrieb“. 74 02 Lagebericht Personal Messen. So standen zum Beispiel die Teilnahmen an den regionalen Messen „Vocatium“ und „Die lange Nacht der Berufe“ auf der Agenda. Bei Wolf ButterBack wurde im Frühjahr 2013 eine Befragung zur Mitarbeiterzufriedenheit durchgeführt. Die Umfrage zielte unter anderem auf die Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz, das Arbeitsklima, die Gleichbehandlung und die Zusammenarbeit von Vorgesetzten und Mitar­beitern ab. Ausgehend von den bereits ausgewerteten Ergebnissen wurden gemeinsam mit allen Hierarchieebenen Verbesserungsvorschläge entwickelt. In der Martin Braun KG wird 2014 unter Einbindung des Betriebsrates eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Neben den internen Befragungen wurde ein weiterer Fokus auf das betriebliche Gesundheits­ management gelegt. Dabei versucht die Martin Braun-Gruppe durch Vorsorgeuntersuchungen und die Optimierung von Arbeitsabläufen einen wesentlichen Teil zur Gesund­erhaltung der Belegschaft beizutragen. Bei Wolf ButterBack wurden in Zusammenarbeit mit einer Bewegungsfachkraft Bewegungsanalysen für unterschiedliche Bereiche in Produktion, Ver­packung, Lager und Verwaltung durchgeführt und beispielsweise Bodenmatten und Steh­ hilfen an den jeweiligen Arbeitsplätzen installiert. Seit Ende 2013 wird zudem eine Rückenschule für alle Mitarbeiter angeboten. FrischeParadies-Gruppe Um dem Fachkräftemangel langfristig entgegenzuwirken, hat die FrischeParadies-Gruppe ihre Ausbildungsquote in den letzten Jahren auf rund 10 % erhöht. Dabei sind die Ausbildungsmöglichkeiten innerhalb der Gruppe vielfältig: Von der Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik und zum/zur Groß- und Außenhandelskaufmann/-frau über die Ausbildung zum Koch beziehungs­weise zur Köchin bis hin zu den dualen Studiengängen „Food Management & Kulinaristik“, „Handel“ und „Wirtschaftsinformatik“ bietet die Unternehmensgruppe jungen Menschen zahlreiche Ausbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Innerhalb der FrischeParadies-Gruppe sichert weiterhin das hauseigene Trainee-Programm, das im Jahr 2014 sein zehnjähriges Jubiläum feiert, den Bedarf an Nachwuchsführungskräften. Aktuell sind über 40 % der Betriebsleitungsstellen durch ehemalige Trainees besetzt, ebenso wie diverse Abteilungsleiterstellen innerhalb der Gruppe. Das unter dem Namen ­„PowerParadies“ bereits seit einigen Jahren etablierte betriebliche Gesundheitsmanagement wurde auch im Jahr 2013 weiter fortgeführt und von den Mitarbeitern der verschiedenen Standorte intensiv genutzt. Radeberger Gruppe Schwerpunkt der Personalarbeit der Radeberger Gruppe im Jahr 2013 waren erneut die Weiterentwicklung der Personalstrategie, die Mitarbeiterförderung und die Weiterentwicklung des ­betrieblichen Gesundheitsmanagements. Um in einem durch Fach- und Führungskräftemangel geprägten Arbeitsmarkt langfristig zentrale Schlüsselpositionen mit geeig­neten Mitarbeitern besetzen zu können, wurden im vergangenen Jahr unter anderem die Standards für die Personalauswahl optimiert. Des Weiteren lag auch bei der Radeberger Gruppe der Fokus auf der ­Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen der Oetker-Gruppe. 75 Ein besonderes Augenmerk lag 2013 zudem auf der Qualifizierung von Fach- und Führungskräften in den Bereichen Technik und Logistik. Das Programm mit dem Titel „Lust auf Führung?“ erfreute sich einer äußerst hohen Akzeptanz und wurde von den Teilnehmern als sehr gelungene Maßnahme bewertet. Die Radeberger Gruppe bestätigte im vergangenen Jahr erneut das hohe Ausbildungsniveau. Die Brauer-Auszubildenden gehörten dabei traditionell zu den Jahrgangsbesten. Um diese Erfolgs­geschichte fortzuschreiben, wurde in den Betrieben das Angebot an dualen Studiengängen in Zusammenarbeit mit der Berufsakademie verstärkt. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Mitarbeiter nur in einer gelebten werteorientierten Führungs- und Unternehmenskultur beste Leistungen erzielen. Daher hat die Radeberger Gruppe im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements mit einem zweitägigen Führungskräfte-Workshop „Gesund führen – sich und andere!“ das Thema fest im Bereich der Führungskräfteentwicklung verankert. Neben dem Bewusstwerden des Zusammenhangs zwischen dem eigenen Führungs­verhalten und der Leistungsbereitschaft, -fähigkeit und Gesundheit der Mitarbeiter stand das Kennenlernen wesentlicher Erfolgsfaktoren der ­gesundheitsförderlichen Führung im Mittelpunkt des Workshops, der an mehreren Standorten mit Erfolg durchgeführt wurde. Henkell & Co.-Gruppe Mit Tochterunternehmen in inzwischen 20 Ländern erweiterten sich auch die zentralisierten Dienstleistungsprozesse des Stammhauses in Wiesbaden für die ausländischen Gesellschaften. Neben neu eingeführten regelmäßig stattfindenden Inhouse-Englischkursen wurden die Möglichkeiten des Austauschs auf internationaler Ebene ausgebaut. Den Anfang machte einer der Bachelor-Studenten mit einem zwölftägigen Praktikum beim Tochterunternehmen Bohemia in Tschechien. Im Gegenzug kam der Produktionsleiter von Bohemia für einen Erfahrungsaustausch in den Bereichen Produktion, Abfüllung, Instandhaltung und Versorgungstechnik zu Henkell & Co. nach Wiesbaden. Aufgrund altersbedingten Ausscheidens sowie der notwendigen Nachbesetzung von Schlüsselpositionen im Stammhaus in Wiesbaden wurden innerhalb der Henkell & Co.-Gruppe vermehrt Rekrutierungsaktivitäten durchgeführt. Insbesondere bei der Suche nach geeigneten Auszubildenden für technische Berufsbilder wurden im Jahr 2013 verstärkt Berufsinformationsveranstaltungen und Betriebserkundungen angeboten. Im Rahmen der Veranstaltungen haben Schüler und Lehrer die Gelegenheit genutzt, sich über die Ausbildungsmöglichkeiten, beispielsweise zum Weintechnologen, zum Mechatroniker oder zur Fachkraft für Getränketechnik, zu informieren. Im Berufsbild Mechatroniker bildet das Unternehmen seit 2013 zum ­ersten Mal aus, da sich die Komplexität der Anlagen verändert hat und die Mitarbeiter ein angepasstes Qualifikationsprofil benötigen. Im Jahr 2013 konnte Henkell & Co. alle Auszubildenden und Bachelor-Studenten übernehmen. Insgesamt schlossen sechs Industriekaufleute, eine Industriemechanikerin, ein Elektroniker 76 02 Lagebericht Personal s­ owie eine Fachkraft für Fruchtsafttechnik ihre Ausbildung ab. Alle Auszubildenden bestanden ihre Prüfungen mit guten bis sehr guten Ergebnissen. Auch der Teamgeist kam im abgelaufenen Jahr nicht zu kurz. Neben zahlreichen firmen­internen Veranstaltungen haben sich im Juni 2013 insgesamt 92 Mitarbeiter der Henkell & Co.-­ Gruppe für den J.P. Morgan-Lauf angemeldet und die 5,6 km lange Strecke durch Frankfurt am Main erfolgreich absolviert. Für 2014 ist es erklärtes Ziel, dass erstmals 100 Henkell-Läufer an den Start gehen. Hamburg Süd-Gruppe Nach erfolgreicher Überarbeitung der bestehenden Beurteilungssysteme wurde Ende des vergangenen Jahres bei der Hamburg Süd mit der Einführung des neuen strukturierten Mit­ arbeiter-Feedbacks begonnen. Hierbei rückt die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern und Führungskräften in den Mittelpunkt. Es wird über die Erreichung vereinbarter Jahresziele gesprochen und Feedback zu der erbrachten Leistung gegeben. Gemeinsam werden Ziele für die nächste Periode erarbeitet. Darüber hinaus ist vorgesehen, dass sich Mitarbeiter und Führungskraft konstruktiv über die Art des täglichen Miteinanders austauschen. Die persönlichen Entwicklungsziele sowie daraus abgeleitete Trainings- und Personalentwicklungsmaßnahmen runden das Gespräch ab. Im Rahmen einer modernen und globalen Personalentwicklungsstrategie bei der Hamburg Süd hat sich des Weiteren im letzten Jahr das E-Learning als Trainings­methode etabliert. Weltweit bietet die Hamburg Süd ein vielfältiges Ausbildungs- und Studienangebot. Als inter­ nationales Unternehmen ist die Gewinnung und Förderung von Nachwuchskräften von be­ sonderer Bedeutung. Für ihre qualitativ erstklassige Berufsausbildung erhielt die Columbus Shipmanagement GmbH (CSG), deren komplexes Aufgaben­gebiet vom technischen Management über das Crewing bis hin zur Materialwirtschaft reicht, im Rahmen des Bremer Nautik-­ Kongresses von der Berufsbildungsstelle 2013 erneut die Auszeichnung „Exzellenter Aus­ bildungsbetrieb“. Weitere Neuerungen im Ausbildungsprogramm der Hamburg Süd, wie beispielsweise das „Stay abroad“-Programm, wurden im vergangenen Jahr erfolgreich in die Praxis umgesetzt. So war es erstmals möglich, zwei angehenden Schifffahrtskaufleuten jeweils einen sechswöchigen Ausbildungsabschnitt in den Hamburg Süd-Büros in Rotterdam und Antwerpen zu ermöglichen. Zusätzlich zu den dualen Ausbildungsplätzen wurden in den letzten zwei Jahren die dualen Studiengänge Wirtschafts­informatik und Business Ad­ ministration erfolgreich eingeführt. Im Bereich Personalentwicklung etablierte die Hamburg Süd im zweiten Halbjahr 2013 erfolgreich einen Management-Review-Prozess, in dem die oberen drei Führungsebenen der Hamburg Süd-Auslandsorganisation strukturiert nach den Kriterien Leistung und Potenzial eingeschätzt werden. Auf Basis einer Bewertungsmatrix werden in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung Nachfolgeentscheidungen und Entwicklungsmaßnahmen abgeleitet. Dieses erfolgreiche Personalentwicklungsinstrument soll im Jahr 2014 weiterentwickelt 77 werden, um größtmögliche Transparenz im Hinblick auf ein unternehmensweites Talent & Succession Management zu erreichen. Für das Jahr 2014 wird das im letzten Jahr begon­ nene Projekt „Optimierung des Rekrutierungsprozesses“ fortgeführt und der Einsatz einer E-Recruiting-Software angestrebt. Administrative Schritte im Rahmen des Rekrutierungsprozesses – wie beispielsweise die Bewerberkorrespondenz – können so teilweise automatisiert werden. Insbesondere aber wird die Statusnachverfolgung von Bewerbungen transparenter und damit die zügige Beantwortung von Rückfragen verbessert. Chemische Fabrik Budenheim Die Chemische Fabrik Budenheim konzentrierte sich im vergangenen Jahr erneut auf den Ausbau ihres Personal- und dabei insbesondere des Ausbildungsmarketings. Damit potenziell inter­essierte Talente künftig noch besser auf Budenheim aufmerksam werden, war das Unternehmen nicht nur mit einem neuen Konzept auf Messen präsent und pflegte den intensiven Kontakt zu Schulen, sondern überarbeitete unter anderem auch die Stellenanzeigen und legte zudem eine neue Bewerberbroschüre auf. Daneben wurde verstärkt an der Arbeitgeber­ attraktivität von Budenheim gearbeitet. Neben dem Mitarbeitermotivationsinstrument „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“ wurde eine Vereinbarung zur „alternierenden Telearbeit“ (Home-­ Office) mit dem Betriebsrat abgeschlossen. Mitarbeiter haben fortan die Möglichkeit, unter bestimmten Voraussetzungen zeitweise von zu Hause aus zu arbeiten. Darüber hinaus wurden nach dem im Jahr 2012 eingeführten internationalen Talentmanagement 2013 die ersten Talente in der Budenheim-Gruppe erfolgreich ausgewählt. Die von Führungs­kräften und der Geschäftsführung benannten Mitarbeiter erhielten daraufhin einen individuellen Entwicklungsplan und maßgeschneiderte Weiterbildungsmaßnahmen. Eine weitere Neuerung wurde beim Auswahlprozess für Auszubildende umgesetzt: Seit vergangenem Jahr setzt Budenheim auf ein optimiertes externes Online-Testverfahren zur Auswahl der Auszubildenden ­aller Berufsbilder. Auf Basis der neu aufgesetzten Anforderungsprofile für jedes Berufsbild soll im nächsten Schritt das weitere Auswahlverfahren überarbeitet und optimiert werden. Nachdem das Programm zur Führungskräfteentwicklung in den vergangenen Jahren bereits in Deutschland, Spanien, den USA und Mexiko eingeführt worden war, startete es im Jahr 2013 auch in China. Dadurch sind ab 2014 alle Budenheim-Standorte geschult, und es wurde erfolgreich ein auf internationaler Ebene angeglichenes Verständnis von Führung sowie einheitlicher Personalentwicklungsinstrumente vermittelt. Ein weiterer Schwerpunkt im Sinne einer lebensphasenorientierten Personalarbeit ist das Thema „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“. Budenheim arbeitet hierbei aktuell mit seinen Mitarbeitern an einem Konzept und einer intelligenten sowie zeitgemäßen Umsetzung. Bankhaus Lampe Die Nachwuchsförderung im Bankhaus Lampe verlief im Jahr 2013 sehr positiv. Alle vier Trainees, die im Jahr 2012 das neu gestartete Trainee-Programm mit dem Schwerpunkt Marktbereiche begonnen hatten, beendeten es im vergangenen Geschäftsjahr erfolgreich. Nach gründlicher Analyse wurden im Anschluss individuelle Zielpositionen für den langfristigen 78 02 Lagebericht Personal Einsatz der Trainees ausgewählt. Im Rahmen von Feedback-Gesprächen wurde das Trainee-­ Programm weiter optimiert, um noch bedarfsgerechter Nachwuchs für die Kundenbetreuung im Niederlassungsgeschäft zu generieren. Vier neue Trainees mit den Schwerpunkten ­Private beziehungsweise Corporate Banking gingen bereits im vergangenen Jahr an den Start. Neben der Nachwuchsförderung im Rahmen des Trainee-Programms wurden im Jahr 2013 ­erneut Praktikanten und Werkstudenten eingesetzt. Dank des „Stay in Touch“-Programms der Oetker-Gruppe wird der Kontakt zu leistungsstarken und engagierten Praktikanten auch nach der Beendigung des Praktikums weiterhin aufrechterhalten. Gesunde Mitarbeiter sind ein Wettbewerbsvorteil für jedes Unternehmen. Unter diesem Leitsatz wurde im Berichtsjahr ein Konzept zum betrieblichen Gesundheitsmanagement entwickelt, das im Frühjahr 2014 sowohl im Bankhaus Lampe als auch in den Tochtergesellschaften implementiert wird. Ein Fokus liegt unter anderem auf dem Erhalt und der Förderung der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter durch ein gesundheits­ förderndes Arbeitsumfeld, leicht zugängliche präventive Angebote und die Stärkung der Eigenverantwortung der Mitarbeiter im Hinblick auf ein gesundheitsförderndes Verhalten. Die Weiterbildung und Personalentwicklung der Mitarbeiter war auch im Jahr 2013 ein wichtiger Bestandteil der Personalarbeit des Bankhaus Lampe. Die Personalabteilung organisierte eine Vielzahl von Seminaren und Weiterbildungsmaßnahmen. Insgesamt nahmen dabei knapp 80 % der Mitarbeiter an mindestens einer Maßnahme teil. Des Weiteren werden in den kommenden drei Jahren verschiedene aufeinander aufbauende Führungs- und Perso­ nalentwicklungsaktivitäten implementiert. Die neu entwickelten Führungsleitsätze, die integraler Bestandteil des ersten Moduls „Führen im Bankhaus Lampe“ waren, wurden bereits im vergangenen Jahr allen Führungskräften und Mitarbeitern präsentiert. Im Jahr 2014 wird die Veranstaltungsreihe unter anderem mit dem Workshop „Wirksam führen“ für alle Führungskräfte der Bank und ihrer Tochtergesellschaften fortgeführt. Dank an Mitarbeiter und Arbeitnehmervertretungen Auch im Geschäftsjahr 2013 konnte sich die Oetker-Gruppe ordentlich im Markt behaupten. Dies wäre ohne das Engagement und die guten Leistungen unserer Mitarbeiter im In- und Ausland nicht möglich gewesen. Ihnen gilt unser ganz besonderer Dank. Ebenso danken wir den sich mittlerweile im Ruhestand befindlichen Mitarbeitern. Mit i­ hrem kontinuierlichen Einsatz für die Interessen der Beschäftigten schaffen die Arbeitnehmervertretungen die Grundlage für ein dauerhaftes und langfristiges Engagement der Arbeitnehmer. Für die aktive und kooperative Arbeit bedanken wir uns bei allen in der Oetker-­ Gruppe wirkenden Arbeitnehmervertretungen. Aufgrund der tatkräftigen Mitarbeit der Beschäftigten sehen sich die Unternehmen der Oetker-Gruppe für die bevorstehenden Herausforderungen im Jahr 2014 bestens gerüstet. 79 Umweltschutz 80 02 Lagebericht Umweltschutz Der Umweltschutz hat in der Oetker-Gruppe einen besonderen Stellenwert und ist fest in die Unternehmensführung integriert. Auf diese Weise konnten bereits hohe Umweltstandards erreicht werden. Ungeachtet dessen wird weiter das Ziel verfolgt, die Umwelteinwirkungen kontinuierlich zu reduzieren. Auch im Jahr 2013 konnten die zur Oetker-Gruppe gehörenden Unternehmen durch umfassende Maßnahmen weitere Ver­ besserungen erzielen. Diese Fortschritte sind vor allem dem Engagement der Mitarbeiter zu verdanken. Regelmäßig haben sie die ­Erreichung der anspruchsvollen Ziele überprüft und aus eigener Initiative Verantwortung für den Umweltschutz übernommen. Im Folgenden werden einige Maßnahmen der Gruppenunternehmen exemplarisch dargestellt. Dr. Oetker Die unter dem Dach der Dr. Oetker GmbH geführten Unternehmen haben im Berichtsjahr 2013 ihre vielfältigen Umweltschutzaktivitäten weiter ausgebaut. Diese kontinuierliche Verbesserung wurde durch unabhängige Gutachter mit der Rezertifizierung des integrierten Umweltmanagementsystems nach der international gültigen Norm DIN EN ISO 14001 erneut bestätigt. Zusätzlich wurden im Jahr 2013 die nationalen Werke nach der DIN EN ISO 50001 Energie­ management zertifiziert. Mit dem System wurden erneut zahlreiche energieeffizienzsteigernde Maßnahmen und Projekte in den Werken umgesetzt. Am Standort Bielefeld konnte durch organisatorische Maßnahmen und die Reduzierung der Mindesttemperatur im Hochregallager der Fernwärmeverbrauch gesenkt werden. Das ­Energiemanagementsystem mit der Visualisierung der Energieverbräuche ist bereits gelebte Praxis am Standort. Am Standort Oerlinghausen wurden mit der Modernisierung der Umweltstation die innerbetrieblichen Entsorgungsabläufe optimiert. Darüber hinaus wurden die Mitarbeiter durch gezielte Schulungsmaßnahmen für das Thema Energieeinsparung sensibilisiert. Auch im Frischewerk in Moers wurden zahlreiche Maßnahmen zur Energieeinsparung erfolgreich umgesetzt. Durch Prozessoptimierung am Kühltunnel konnten 400.000 Kilowattstunden/Jahr Strom ein­gespart werden. Weitere Reduzierungen ergaben sich durch moderne Systemsteuerungen bei der Lüftung in der Produktion und im Verwaltungsgebäude. Durch moderne LED -Beleuchtung im Außenbereich konnten weitere Einsparungen erzielt werden. Weitere Maßnahmen im Bereich des vorbeugenden Brandschutzes mit gezielten Personenrettungsübungen aus dem Hochregal­lager rundeten das Umweltprogramm ab. Mit der Umstellung der Energieversorgung auf Erdgas konnte am Standort Wittenburg der CO2-Verbrauch um 970 Tonnen/Jahr gesenkt werden. Weitere 30 Tonnen/Jahr CO2 wurden durch das Senken des Druckluftniveaus eingespart. Ergänzt wurde die Maßnahme durch ­einen Airscan zur Reduzierung von Druckluftleckagen. Auch konnte durch die Installation einer modernen Inertisierungsanlage, die die Sauerstoff konzentration im TK-Hochregal­ lager ­reduziert, eine Einsparung von umgerechnet rund 115 Tonnen/Jahr CO2 erreicht und zugleich der Brandschutz optimiert werden. Nach der erfolgreichen Implementierung des Energiemanagementsystems in Wittlich und der damit verbundenen Visualisierung der Energieverbräuche konnten zahlreiche Maßnahmen zur Energiereduzierung umgesetzt werden. Durch die konsequente Nutzung der Abgas­ wärme aus den Produktionslinien und der Brauchwassererwärmung können pro Jahr rund 81 960.000 Kilowattstunden Erdgas eingespart werden. Weitere 45.000 Kilowattstunden/ Jahr Strom konnten durch Optimierung der Produktionsprozesse zur Pizzaherstellung – bezogen auf den Gesamtverbrauch – reduziert werden. Zudem wurden durch die Installation ­einer Wärmerückgewinnungsanlage und die Anbindung an das vorhandene Heizungsnetz 1,1 Mio. Kilowattstunden/Jahr Gas eingespart. Im Bereich der Arbeitssicherheit wurde eine moderne Gefahrstoff­datenbank installiert, die eine detaillierte Übersicht über die eingesetzten Gefahrstoffe liefert. Auch bei Dr. Oetker Food-Service in Ettlingen wurden erfolgreich Maßnahmen zur Energie­ einsparung umgesetzt. Durch die Installation einer hochmodernen Gebäudeleittechnik im Dr. Oetker Forum, die eine detaillierte Erfassung und Steuerung der Energieverbräuche ermöglicht, konnte der Gasverbrauch um 4 % gesenkt werden. Im Werk Straßburg (Frankreich) standen Maßnahmen im Bereich des vorbeugenden Brandschutzes im Fokus. Durch Prozessoptimierung der Produktionsanlagen und Installation einer automatisierten Steuerung konnte der Energieverbrauch im Jahr 2013 um etwa 100.000 Kilowattstunden reduziert werden. Am Standort Schirmeck (Frankreich) wurden die Abwasserfrachten durch Rückführung von Laugen in den Produktionsprozess erheblich reduziert. Weitere Maßnahmen widmeten sich der Sicherheit des Werksgeländes. Am Standort Desenzano (Italien) standen ebenfalls die Themen Energieeffizienz und Energieeinsparung im Vordergrund der Umweltaktivitäten. Hier wurde ein modernes Steuerungs­ system für Druckluftanlagen installiert. Mit der Einbindung in das vorhandene Monitoring-­ System konnte auch hier eine Energieeffizienzsteigerung herbeigeführt werden. Weitere Maßnahmen bezogen sich auf die Optimierung der verschiedenen Verpackungen durch Verwendung umweltfreundlicher Materialien. In Leeuwarden (Niederlande) sind zusätzliche Mitarbeiter für das Notfall- und Rettungsteam in Verwaltung und Produktion gewonnen worden. Durch die Optimierung der Produktionspro­ zesse und die Rohstoffwiederverwertung bei gleichzeitiger Rückführung in den Produktionsprozess konnte das Abfallaufkommen deutlich reduziert werden. Im Rahmen der Erweiterung des Produktions- und Verwaltungsbereichs am Standort Leyland (Großbritannien) sind die baulichen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Umweltschutz geschaffen worden. Unter anderem konnte das Abfallaufkommen um 5 % reduziert werden. Zusätzlich verringerte sich durch die Optimierung der Reinigungsprozesse der Wasserverbrauch des Werkes. Durch die Reduzierung von Druckluftleckagen am Standort Danzig (Polen) konnte der Stromverbrauch abermals gesenkt werden. Der Ausbau der Aspirationsanlagen sorgte für eine weitere Staubreduktion. Auch trugen die Implementierung und der Ausbau des innerbetrieb­lichen 82 02 Lagebericht Umweltschutz Recycling-Sammelsystems für PET-Flaschen und andere Kunststoffe zu einer erheblichen Verringerung des Abfallaufkommens im Verwaltungsbereich bei. Am Standort Płock (Polen) wurde mit der Installation von Messeinrichtungen die erste Stufe zur Umsetzung eines Monitoring-Systems erreicht. Das Monitoring-System erlaubt eine visualisierte Darstellung der Verbräuche am Standort. Durch gezielte Schulungsmaßnahmen konnten zudem die internen Abfallprozesse weiter optimiert werden. In Łebcz (Polen) stand die Reduzierung der Schmutzwasserfrachten im Fokus der Umwelt­ aktivitäten. Mit weitergehenden Analysen der Arbeitsabläufe sowie der Schulung der Mitarbeiter der Reinigungsschicht konnten unterstützende Aktivitäten im Bereich Abwasser erfolgreich umgesetzt werden. Weitere Maßnahmen zur Auffindung von Druckluftleckagen erzielten eine fünfprozentige Stromeinsparung. Erfreulich zeigte sich auch die ökologische Entwicklung am Standort Curtea de Arges (Rumänien). Hier wurde erfolgreich ein Umwelttag mit zahlreichen Umweltaktivitäten und Wettbewerben durchgeführt. Durch die Überarbeitung einzelner Produktverpackungen konnte zudem eine produktbezogene Einsparung an Verpackungsmaterial in Höhe von 10 % erreicht werden. Durch intelligente Steuerungssysteme und gleichzeitige Investitionen in moderne Beleuchtungssysteme konnte der Stromverbrauch am Standort Boleraz (Slowakei) abermals reduziert werden. Im Verpackungsbereich wurde eine moderne Steuerungsanlage in die Heizungseinheit installiert, wodurch weniger Gas verbraucht wird. Am Standort Jánossomorja (Ungarn) konnte durch die Minderung von Druckluftleckagen und den Ausbau des Monitoring-Systems der Stromverbrauch nachhaltig gesenkt werden. Durch Austausch der alten Heizungsanlage gegen eine energieeffiziente Gasheizungsanlage wurde weiteres CO2 eingespart. Im Rahmen der Optimierung verschiedener Produktverpackungen minimierten sich die Verpackungsabfälle um 5 %. Durch die Modernisierung der Produktionsanlagen im Mischbereich am Standort Izmir (Türkei) konnte der Stromverbrauch anlagenbezogen um 10 % reduziert werden. Des Weiteren wurden sparsame LED -Beleuchtungssysteme in der Produktion installiert. Durch Einsatz modernster Mitarbeiter-Bus-Shuttles konnten zusätzlich 10 % der CO2-Emissionen eingespart werden. Am Standort Belgorod (Russland) stand 2013 die Reduzierung der Staubbelastung im Vordergrund der Aktivitäten. Für die weitere Reduzierung des Stromverbrauchs wurden am Standort Toronto (Kanada) moderne Beleuchtungssensoren installiert und die Mitarbeiter mittels Schulungen für einen nachhaltigen Umweltschutz sensibilisiert. 83 01 02 03 01 Durch die konsequente Nutzung der Abgaswärme aus den Produktionslinien und der Brauchwasser­ erwärmung werden am Dr. Oetker Standort Wittlich pro Jahr rund 960.000 Kilowattstunden Erdgas eingespart. 02 Im Dr. Oetker Werk in Leyland (Großbritannien) wurde unter anderem das Abfallaufkommen um 5 % ­reduziert. 03 Mit der Umstellung der Energieversorgung auf Erd­ gas konnte am Dr. Oetker Standort Wittenburg der CO2-Verbrauch um 970 Tonnen/Jahr gesenkt werden. 84 02 Lagebericht Umweltschutz Auch in São Paulo (Brasilien) wurden die Mitarbeiter durch gezielte Schulungsmaßnahmen im Bereich vorbeugender Brandschutz weitergebildet. Durch Optimierung der Produktionsprozesse gelang es zudem, den Wasserverbrauch um 3 % zu senken. Martin Braun-Gruppe Neben dem Aufbau diverser Entstaubungsanlagen in der Produktion stand auch im Jahr 2013 das Energiemanagement im Fokus der Martin Braun KG in Hannover. Nach der Implementierung des Systems im Jahr 2012 wurde 2013 mit der Parametrierung der Software sowie der Auswertung der Daten begonnen. Im Rahmen der Auswertung wurden bereits einige Energieeinsparpotenziale aufgedeckt und Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs eingeleitet. In Zusammenarbeit mit der Hochschule Hannover wurde ein Konzept zur Realisierung eines Spitzenlastmanagements für das Werk Hannover erarbeitet. Nach der Ermittlung der Spitzenlastursachen und der Erarbeitung möglicher Lastabwurfsysteme wird im nächsten Schritt die mögliche Implementierung dieser Systeme geprüft, um die Spitzenlast nachhaltig zu senken. Bei Wolf ButterBack in Fürth wurde im Berichtszeitraum eine Ammoniak-Kohlendioxid-­ Kaskadenkälteanlage installiert, die sämt­liche Kältesysteme wie Schockfrostanlagen, Kühlund Tiefkühlräume im Werk 1 versorgt. Sie arbeitet mit natürlichen Kältemitteln und sorgt ­zudem für zusätzliche Energieeinsparungen. Durch Nutzung der Kälteanlagenabwärme für Prozesswärme, die Klima­tisierung von Produktionsräumen und die Warmwasserbereitung konnte eine weitere Minimierung der Verbräuche erreicht werden. Auch bei Agrano wurden im Jahr 2013 verschiedene Umweltschutzmaßnahmen umgesetzt. Neben dem Auf bau eines Energie­managementsystems und der Installation von Messstellen wurde des Weiteren ein Abluft­wäscher installiert. FrischeParadies-Gruppe Innerhalb der FrischeParadies-Gruppe wird das System der Qualitätssicherung und des Umweltschutzes regelmäßig durch entsprechende Zertifizierungen der Betriebe dokumentiert. Zusätzlich wurden eigene Standards in den Bereichen Energie und Klima, Material und Abfall, gesellschaftlicher und sozialer Fortschritt, Gesundheit und Sicherheit sowie Wasser und Abwasser etabliert. Das nachhaltige Wirtschaften wird in allen Unternehmensbereichen konsequent weitergeführt und im Rahmen eines integrierten strategischen Management­ ansatzes optimiert. Radeberger Gruppe Auch im vergangenen Geschäftsjahr lag der Schwerpunkt der Umweltaktivitäten der Radeberger Gruppe erneut bei der effizienteren Energieerzeugung und -nutzung. Hierbei standen ins­ besondere vorbereitende Maßnahmen für die Installation weiterer Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen im Fokus. In der Radeberger Exportbrauerei ist in diesem Rahmen bis Mitte 2014 die Inbetriebnahme von drei Blockheizkraftwerken geplant. Ebenfalls werden zwei Blockheizkraftwerke im gleichen Zeitraum im Leipziger Brauhaus zu Reudnitz installiert. Daraus 85 ­resultiert insgesamt ein deutlich verbesserter Wirkungsgrad von mehr als 30 % gegenüber der Einzel­erzeugung von Strom und Wärme. Die seit dem 1. Januar 2013 gesetzlich verpflichtende Einführung einer Zertifizierung von Energiemanagementsystemen setzte die Radeberger Gruppe bei einem ersten Pilotprojekt mit der Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei mittels DIN EN ISO 50001 um. Die Zertifizierung konnte erfolgreich durchgeführt werden. Die noch fehlenden Betriebe werden fortlaufend auf die Zertifizierung vorbereitet, um auch dort die Normprüfung durchführen zu können. Weitere Maßnahmen unterstützen das Ziel, die benötigte Energie noch effizienter zu nutzen. In der Krostitzer Brauerei wurde durch eine Verbesserung der Infrastruktur im Wärmeverteilnetz eine Minderung der Wärmeabstrahlverluste erzielt. Auch die Anpassung der Kesselleistung half dabei, die Gesamtleistung zur Wärmeversorgung mehr als zu halbieren. Auch im Bionade-Betrieb in Ostheim wurde durch eine Optimierung der Infrastruktur im Wärmeverteilnetz die Wärmenutzung verbessert. Durch die Anpassung der Kesselleistung konnte auch an diesem Standort die Gesamtleistung zur Wärmeversorgung um 35 % reduziert werden. Zudem wurde der Betrieb im Jahr 2013 auf die Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001 vor­ bereitet. Die Vorbereitungsarbeiten wurden mit einer Zertifizierung nach Norm abgeschlossen. Im Jahr 2014 konzentriert sich die Radeberger Gruppe weiterhin auf die stetige Reduzierung der einzusetzenden Energie. Geplant ist unter anderem der Ausbau weiterer Anlagen zur KraftWärme-Kopplung in den Betrieben. Henkell & Co.-Gruppe Mit der erfolgreich durchlaufenen Zertifizierung der Managementsysteme nach DIN EN ISO 9001, DIN EN ISO 14001 und DIN EN ISO 50001 sowie den daraus abgeleiteten kontinuierlichen Verbesserungen hat Henkell & Co. am Standort Wiesbaden ein Verfahren eingeführt, das die relevanten Umweltaspekte des Unternehmens identifiziert und zugleich eine Bewertung sowie Bearbeitung durch Umwelt- und Energiebeauftragte ermöglicht. Durch die konsequente Umstellung auf energieeffiziente LED -Beleuchtung konnte der Stromverbrauch in verschiedenen Unternehmensbereichen insgesamt um rund 43.000 Kilowattstunden/Jahr ­reduziert werden. Im Rahmen sukzessiver Erweiterungen der Gebäudeleittechnik wurden zu­sätzliche Messstellen im Bereich der Kälteanlage und im Heißwassernetz geschaffen, wodurch sich die Energieströme besser verfolgen lassen und weitere Einsparpotenziale erschlossen wurden. Die zusätzliche Schaffung eines rund 850 m² großen Regenwasserrückhaltebeckens am Standort Biebrich ermöglicht es, dass ein Teil des Regenwassers verdunstet. Zusätzlich wird weiteres Wasser durch eine Rigole dem Erdreich und damit dem natürlichen Kreislauf zugeführt. Des Weiteren konnte durch Optimierung der Prozessabläufe der Spülwasserverbrauch bei 86 02 Lagebericht Umweltschutz den turnusmäßigen Reinigungen reduziert werden. Bei der Umgestaltung des Außengeländes wurde traditionell der Baum des Jahres, 2013 war dies der europäische Wildapfel, gepflanzt. Die Mitarbeiter aus den Bereichen Qualitäts-, Umwelt- und Energiemanagement wurden durch verschiedene Schulungen kontinuierlich für einen nachhaltigen Umweltschutz sensibilisiert und weitergebildet. Hamburg Süd-Gruppe Auch im vergangenen Geschäftsjahr führte die Hamburg Süd logistische, organisatorische und schiffsbautechnische Maßnahmen durch, um das ehrgeizig gesteckte Ziel, die spezifischen CO2-Emissionen pro Einheit der Transportleistung ( TEU/ km) bis zum Jahr 2020 um 26 % zu reduzieren, zu erreichen. Hierfür wurde unter anderem ein modernes Leitsystem in die Schiffe eingebaut, das den Wirkungsgrad der Propeller erhöht und somit den Treibstoffverbrauch der Schiffe verringert. Im Bereich der Trockencontainer wurden erfolgreich alle Neubauten mit einem Bambus­ fußboden ausgestattet. Auch die Forderung, die Energieeffizienz der Kühlcontainer zu steigern, wurde durch den Einbau verbesserter Kompressoren, die den Energieverbrauch um 30 % reduzieren, erreicht. Durch den Verkauf alter Kühlcontainer und das Hinzukommen effizienter Neubauten hat sich die Energieeffizienz der Containerflotte insgesamt verbessert. Viele weitere Maßnahmen aus dem Bereich Umweltschutz und soziales Engagement präsentiert die Hamburg Süd-Gruppe in ihrem ersten, Anfang 2013 veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht mit dem Titel „Making it our Business“. Der Bericht enthält unter anderem eine Input-Output-Analyse zu Verbräuchen und Emissionen innerhalb der Hamburg Süd-Gruppe. Chemische Fabrik Budenheim Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie Arbeitssicherheit haben auch im vergangenen Geschäfts­ jahr einen wichtigen Beitrag zur Verwirklichung der Unternehmensziele und der Nachhaltigkeitsstrategie von Budenheim geleistet. Hierbei erfolgten unter anderem die Validierung des Eco-Management und Audit Scheme III (EMAS) sowie die Zertifizie­r ungen nach DIN EN ISO 14001 und DIN EN ISO 50001. Zur weltweiten Verbesserung der Arbeitssicherheit und weiteren Reduzierung der verhaltensbedingten Arbeitsunfälle wurde das „Safety Training and Observation Program“ (STOP) für alle Mitarbeiter an allen Budenheim-Standorten fortgeführt und zum für Budenheim spezifischen Arbeitsschutzprogramm „bSafe“ weiterentwickelt. Auch wurden verschiedene Gesundheitsvorsorgeaktionen in Zusammenarbeit mit dem Krankenversicherungsträger zu den Themen „Bewegung und Entspannung“ durchgeführt. Im Bereich der Produktsicherheit wurde das Registrierungsprogramm nach der REACH-Verordnung für alle Produkte an allen europäischen Standorten erfolgreich durchlaufen. 87 Oetker Collection Die Hotels der Oetker-Gruppe implementierten auch 2013 unterschiedliche Maßnahmen, um ihre Umweltbilanz zu verbessern. Im Hotel du Cap-Eden-Roc und dem Château St. Martin & Spa werden diese Maßnahmen bereits seit dem Jahr 2011 im Zeichen des „GreenFactor-Programms“ und der damit verbundenen Ziele und Verpflichtungen durchgeführt. Andere Häuser folgen den Best Practices, die hier umgesetzt werden. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der genauen Erfassung, Steuerung und Reduzierung der Verbräuche von Wasser, Energie und Abfall. Der Austausch ineffizienter (Heizungs-)Anlagen oder die Inbetriebnahme von Elektro-Buggies sind nur einige Beispiele. Daneben arbeiten die Hotels aktiv an der Steigerung der Biodiversität, teilweise auch im Rahmen nationaler Initiativen. Zudem unterstützen sie Landwirte, die sich dem biologischen Anbau von Nahrungsmitteln verschrieben haben. Das Hotel du Cap-Eden-Roc hat 2013 erstmals seinen „Carbon Footprint“ analysieren lassen und arbeitet zukünftig weiter aktiv an der CO2-Reduzierung. Das seit Mitte des Jahres von der Oetker-Gruppe geführte Hotel Fregate Island Private ist Teil einer Privatinsel auf den Seychellen, die die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu ihren zentralen Leitmotiven erhoben hat. Hier besteht die Zielsetzung, die Insel mit ihrer einzigartigen Artenvielfalt in ihren natürlichen Ursprungszustand zurückzuversetzen. Ein Team von Biologen arbeitet täglich daran, die Population besonders bedrohter Tierarten zu schützen und die heimischen Tier- und Pflanzenarten zu stärken. Bankhaus Lampe Das Bankhaus Lampe hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr verstärkt der Energieeinsparung und der effizienten Umgestaltung der einzelnen Niederlassungen gewidmet. In einem alle Standorte betreffenden Projekt wurden unter anderem die elektronischen Geräte des Büroalltags durch neue, energiesparende Modelle ausgetauscht. An zahlreichen Standorten wurden zudem kontinuierlich die konventionellen Deckenbeleuchtungen durch energiesparende Leuchtmittel ersetzt sowie Sanitäranlagen energie- und wassersparend saniert. Des Weiteren wurde im Jahr 2013 fortlaufend die veraltete, auf Kaltwasserbasis arbeitende Kühlung einiger Standorte auf ein innovatives Deckenkühlsystem umgerüstet. Zudem wurde die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien weiter vorangetrieben. Viele weitere Maßnahmen, wie beispielsweise der bewusste Einkauf energiesparender und umweltschonender Güter, bezuschusste BahnCards für die verstärkte Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel für Mitarbeiter, die regelmäßige Kontrolle des Kraftstoffverbrauchs von Dienstfahrzeugen sowie die standortübergreifende Überprüfung haustechnischer Anlagen auf Energieeinsparpotenziale, runden die Umweltschutzaktivitäten des Bankhaus Lampe ab. 88 02 Lagebericht Umweltschutz 01 03 02 01 Moderne Leitsysteme, die den Wirkungs­grad der Propeller erhöhen, sorgen für einen ­ eringeren Treib­stoffverbrauch der Schiffe. g 02 Bis Mitte 2014 nimmt die Radeberger Export­ brauerei drei Blockheizkraftwerke in Betrieb. 03 Tradition fortführen: Der europäische Wild­ apfel wurde als Baum des Jahres 2013 unter ­anderem am Henkell-Standort Biebrich gepflanzt. 89 Risikobericht 90 02 Lagebericht Risikobericht Im Rahmen ihrer sowohl nach Branchen als auch nach Regionen diversifizierten Struktur ist die Oetker-­ Gruppe auch differenzierten Risiken ausgesetzt. Hierbei handelt es sich vor allem um konjunkturelle Risiken, die sich besonders auf die Fracht- und Charterraten in der Schifffahrt auswirken, um Rohstoffpreisrisiken, die alle Sparten der Oetker-Gruppe treffen (und hier insbesondere um Preisrisiken für Treibstoff in der Schifffahrt), sowie in geringerem Umfang um Währungsrisiken. Der Umgang mit diesen Geschäftsrisiken ist wesentlicher Bestandteil der unternehmerischen Führung der Oetker-Gruppe: Risikomanagement gehört bei uns seit vielen Jahren zur strategischen Unternehmensführung. Die Grundsätze der Risikovorsorge werden durch die Gruppenleitung festgelegt und verabschiedet. Das Risikomanagement basiert darauf, dass innerhalb des zentral vorgegebenen Rahmens die einzelnen Risiken unserer diversifizierten Geschäfte auf der Ebene der Geschäftsbereiche und Firmen gemanagt werden. Dazu gehören das Erkennen, Bewerten, Kommuni­ zieren und Bewältigen solcher Risiken, beispielsweise durch den Abschluss marktüblicher Finanzinstrumente. Sofern Risiken über den Rahmen eines Geschäftsbereichs hinaus­ gehen, fallen sie in die zentrale Zuständigkeit der Gruppenleitung. Zur Unterstützung des Risikomanagements auf allen Ebenen der Oetker-Gruppe dient das Risikocontrolling. Innerhalb dessen werden, ausgehend von den risikopolitischen Grund­ sätzen der gesamten Oetker-Gruppe, für die einzelnen Geschäftsbereiche in Abstimmung mit diesen die Kernrisikotreiber, strategischen Risiken und operativen Risiken festgelegt. Auf Basis dieser Klassifizierung und deren Steuerung besteht in der Oetker-Gruppe eine hohe Transparenz hinsichtlich der Kernrisikotreiber der einzelnen Geschäfte. Dabei werden im Grundsatz die Kernrisikotreiber auf Sparten- und Firmenebene gesteuert und in enger Abstimmung mit der Gruppenleitung bezüglich ihrer Gesamtauswirkungen auf die Oetker-­ Gruppe kontrolliert und abgestimmt. Im Rahmen dieser Kontrolle und Abstimmung besteht die wesentliche Zielsetzung darin, zu prüfen, inwieweit das Risikodeckungsvolumen der ­gesamten Oetker-Gruppe ausreicht, um die wesentlichen Risikotreiber und ihren Einfluss auf die Oetker-Gruppe in vernünftigen Grenzen zu halten. Strategische und operative Chancen und Risiken hingegen werden auf der Ebene der einzelnen Geschäftsfelder und Firmen gesteuert. Dabei handelt es sich um aus der Umsetzung der Strategien der jeweiligen Teilbereiche resultierende Abweichungen von der Unternehmensstrategie unter Beachtung des Erhalts strategischer Potenziale im Rahmen der operativen Steuerung. Die Oetker-Gruppe lebt von jeher mit differenzierten Risiken und steuert den Risikoausgleich zwischen den Geschäftsfeldern aktiv. Darüber hinaus ist die Bank der Oetker-­ Gruppe verpflichtet, ein eigenes Risikosteuerungssystem aufzubauen. An dieser Stelle wird hier auf den Geschäftsbericht des Unternehmens verwiesen. Risikocontrolling bildet zudem – ergänzend zur Wertsteigerung – die Basis der Portfolio-­ Steuerung der Oetker-Gruppe. Dabei verfolgen wir die Zielsetzung, unser Geschäftsportfolio derart zu steuern, dass wir kurz- und mittelfristig ein ausgewogenes Verhältnis von Rendite und Risiko erreichen. Auch aus heutiger Sicht gibt es keine Risiken, die zu einer Beeinträchtigung der langfris­ tigen Existenz der Oetker-Gruppe führen können. Zudem ist in den vergangenen Jahren über die nachhaltige Erhöhung der Eigenkapitalquote, die Verbesserung der strategischen Posi­ tionen und die operative Ergebnisverbesserung ein erhöhtes Risikodeckungsvolumen geschaffen worden, mit dem aus heutiger Sicht die Risikotreiber unserer Geschäfte noch ­besser beherrscht werden. 91 03 Konzernabschluss 92 03 Konzernabschluss 40 % Eigenkapital an der Bilanzsumme Konzernabschluss Kapitel 03 93 Dr. August Oetker KG Konzernbilanz Aktiva In T ¤ 2012 2013 147.396 110.449 20.033 22.352 Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten Geschäfts- oder Firmenwert Geleistete Anzahlungen 1.095 632 168.524 133.433 Sachanlagen Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 827.336 879.915 Technische Anlagen und Maschinen 348.286 380.337 1.697.848 1.933.539 246.733 240.319 Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Schiffe, Container Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 381.110 287.511 3.501.313 3.721.621 Finanzanlagen Anteile an verbundenen Unternehmen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen Beteiligungen an sonstigen Unternehmen 4.443 95 356.672 374.105 63.338 59.259 Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2.978 2.986 Wertpapiere des Anlagevermögens 1.288 1.267 86.697 80.375 Sonstige Ausleihungen Anzahlungen auf Finanzanlagen 0 2.053 515.416 520.140 4.185.253 4.375.194 273.618 266.408 Umlaufvermögen Vorräte Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen Ausgaben für noch nicht beendete Reisen (Schifffahrt) 132.980 129.470 Sonstige unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 101.711 100.592 288.474 296.913 Fertige Erzeugnisse und Waren Geleistete Anzahlungen 4.652 4.522 801.435 797.905 1.182.961 1.144.761 4.072 0 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen gegen verbundene Unternehmen Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht (außer Kreditinstitute) Sonstige Vermögensgegenstände 7.963 3.025 438.537 424.299 1.633.533 1.572.085 Finanzmittel Forderungen gegen Kreditinstitute, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 334.041 165.121 Kassenbestand, Guthaben bei fremden Kreditinstituten und Schecks 690.701 815.517 Rechnungsabgrenzungsposten Aktive latente Steuern Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 94 1.024.742 980.638 3.459.710 3.350.628 46.067 40.237 177 47 3.763 4.327 7.694.970 7.770.433 03 Konzernabschluss Konzernbilanz Passiva In T ¤ 2012 2013 Eigenkapital Festkapital Rücklagen des Konzerns Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung Ausgleichsposten für Anteile an konsolidierten Unternehmen in Fremdbesitz 450.000 450.000 2.471.544 2.790.768 – 79.014 – 141.939 4.535 6.125 2.847.065 3.104.954 381 201 603.333 598.830 Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung Rückstellungen Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Steuerrückstellungen Sonstige Rückstellungen 34.826 21.319 818.549 826.369 1.456.708 1.446.518 989.313 754.802 3 11.968 Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber fremden Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, mit denen ein ­Beteiligungsverhältnis besteht Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 7.032 8.800 490.123 510.278 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.229 1.065 erbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen V ein Beteiligungsverhältnis besteht (außer Kreditinstitute) 2.843 67.544 109.076 117.468 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Verbindlichkeiten Aus Steuern Im Rahmen der sozialen Sicherheit Andere 12.323 12.749 1.772.772 1.728.393 3.384.714 3.213.067 6.102 5.693 7.694.970 7.770.433 Verbindlichkeiten aus Bürgschaften 35.057 36.178 Verbindlichkeiten aus Gewährleistungen 11.431 7.068 Rechnungsabgrenzungsposten Vermerke: Haftungsverhältnisse gemäß § 251 HGB Bielefeld, 14. April 2014 Dr. August Oetker KG Die persönlich haftenden Gesellschafter Richard Oetker Dr. Ernst F. Schröder (bis zum 31.12.2013) 95 Dr. Albert Christmann Dr. Ottmar Gast Dr. August Oetker KG Konzernanlagenspiegel Konzernanlagenspiegel In T ¤ Anschaffungs- und Herstellungskosten am 1.1.2013 Währungs­ unterschiede und Konsolidierungs­ kreiseffekte Zugänge 806.738 – 2.532 15.875 43.027 – 66 13.136 Immaterielles Anlagevermögen Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten Geschäfts- oder Firmenwert Anzahlungen auf immaterielle ­Vermögensgegenstände 1.095 – 3 809 850.860 – 2.601 29.820 rundstücke, grundstücksgleiche Rechte und G Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 1.785.133 – 22.046 88.865 Technische Anlagen und Maschinen 1.775.755 – 4.257 72.373 Schiffe, Container 3.269.150 – 7.855 283.271 Andere Anlagen, Betriebs- und ­Geschäftsausstattung 817.845 – 11.205 65.101 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 381.164 – 6.778 254.604 8.029.047 – 52.141 764.214 365.371 – 3.050 26.188 87.874 – 17.325 1.337 Sachanlagen Finanzanlagen Anteile an verbundenen Unternehmen 4.584 Beteiligungen an assoziierten Unternehmen Beteiligungen an sonstigen Unternehmen Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3.240 Wertpapiere des Anlagevermögens 1.613 – 5 117.033 188 28.487 579.715 – 20.192 58.128 9.459.622 – 74.934 852.162 Sonstige Ausleihungen 63 Anzahlungen auf Finanzanlagen 2.053 Summe 96 03 Konzernabschluss Konzernanlagenspiegel Abgänge Zuschreibungen Umbuchungen des Geschäftsjahres – 23.810 4.196 – 199 – 2.338 Kumulierte Abschreibungen am 31.12.2013 1.335 Buchwert Abschreibungen am 31.12.2013 des Geschäftsjahres Buchwert am 31.12.2012 – 691.353 110.449 – 54.749 147.396 – 31.208 22.352 – 8.180 20.033 – 722.561 133.433 – 62.929 168.524 – 95 – 1.174 – 24.104 684 1.335 – 40.100 36.466 2.383 – 970.786 879.915 – 48.351 827.336 – 59.670 51.166 – 1.455.030 380.337 – 85.343 348.286 – 169.476 246.758 – 1.688.309 1.933.539 – 240.731 1.697.848 – 561.854 240.319 – 68.567 246.733 – 50 287.511 – 4.676.029 3.721.621 – 442.992 3.501.313 – 73.378 3.786 – 2.477 – 338.952 – 345.101 – 776 632 24 2.407 1.095 381.110 – 4.347 – 142 95 4.443 – 5.705 – 8.699 374.105 356.672 – 5.363 – 7.264 59.259 – 177 – 140 2.986 – 11 – 330 – 28.009 – 37.739 92 323 – 17 63.338 1.267 – 5 1.288 80.375 – 2.025 86.697 2.978 2.053 – 53.342 – 422.547 92 323 – 44.584 520.140 – 2.047 515.416 4.065 – 5.443.174 4.375.194 – 507.968 4.185.253 97 Dr. August Oetker KG Konzernanhang Anwendung der handelsrechtlichen Vorschriften Die Dr. August Oetker KG in Bielefeld ist als Personenhandelsgesellschaft nach den Vorschrif- ten des zweiten Abschnitts des PublG verpflichtet, einen Konzernabschluss und Konzern­ lagebericht aufzustellen und offenzulegen. Dieser Konzernabschluss, der nach § 13 PublG i. V. m. §§ 294 bis 314 HGB erstellt wurde, hat für die in der Anteilsbesitzliste gemäß § 313 HGB gekennzeichneten Unternehmen (veröffentlicht im elektronischen Bundesanzeiger) befreiende Wirkung im Sinne von § 264 Abs. 4 HGB, § 264b HGB bzw. § 5 Abs. 6 PublG. Mit Ausnahme der Angaben gemäß § 313 Abs. 2 HGB entspricht dieser Geschäftsbericht den Regelungen des § 13 PublG i. V. m. §§ 294 bis 315 HGB. Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss wurden alle wesentlichen inländischen und ausländischen Unternehmen einbezogen, auf welche die Dr. August Oetker KG unmittelbar oder mittelbar einen beherrschenden Einfluss ausüben kann. Der Konsolidierungskreis umfasst insgesamt 392 Unternehmen (Vorjahr: 400), davon 232 deutsche und 160 ausländische Unternehmen. Wegen insgesamt untergeordneter Bedeutung wurden elf Unternehmen nicht vollkonsolidiert (Vorjahr: 13). Gleiches gilt für neun Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht (Vorjahr: zwölf Unternehmen). Daneben werden (wie im Vorjahr) fünf Unternehmen at equity bewertet. Im Konsolidierungskreis sind die folgenden Veränderungen eingetreten (sofern nicht anders angegeben, handelt es sich jeweils um 100%ige Tochtergesellschaften): Im Nahrungsmittelbereich wurden im Wesentlichen die zum 2. Januar 2013 erworbene Grados Sp. z o.o. in Aleksandrów Kujawski (Polen), die bereits im Vorjahr erworbene Dr. Oetker GIAS S.A.R.L. in Tunis, (Tunesien, Anteilsbesitz 51 %) und die ebenfalls bereits im Vorjahr erworbene Dr. Oetker Nona Malaysia Sdn. Bhd. in Kuala Lumpur (Malaysia, Anteilsbesitz 70 %) erstmalig in den Konsolidierungsbereich einbezogen. Die beiden letztgenannten Gesellschaften waren im Vorjahr gemäß § 296 Abs. 2 Satz 1 HGB nicht in den Konzernabschluss einbezogen worden. Die Anteile an der Buenos Aires Food S.A. (Argentinien) wurden zum 1. Oktober 2013 verkauft. Im Geschäftsbereich Sekt wurde die zum 1. September 2013 erworbene Gesellschaft Copestick Murray Wine Solutions Ltd., Marlborough (Großbritannien, Anteilsbesitz 60 %) erstmals einbezogen. Im Schifffahrtsbereich wurden die Almacenadora Antillana XXI, S.A., in Puerto Cabello (Venezuela) sowie sechs weitere Einschiffsgesellschaften neu gegründet und erstmals in den Konsolidierungsbereich einbezogen. 98 03 Konzernabschluss Konzernanhang Daneben sind mehrere kleine und aus Konzernsicht unbedeutende Unternehmen nach Fusion bzw. Liquidation nicht mehr im Konsolidierungskreis enthalten. Alle Jahresabschlüsse der in die Konsolidierung einbezogenen bedeutenden Unternehmen wurden von Abschlussprüfern nach berufsüblichen Grundsätzen geprüft. Die geprüften Jahresabschlüsse wurden jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Bei den übrigen einbezogenen Unternehmen hat sich der Konzernabschlussprüfer davon überzeugt, dass deren Jahresabschlüsse den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung und den Bestimmungen des PublG und des HGB entsprechen. Eine Aufstellung über den Anteilsbesitz wird als Bestandteil des Konzernanhangs im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden In den für Konsolidierungszwecke erstellten Einzelabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wird nach einheitlichen Kriterien bilanziert und bewertet (Handelsbilanz II). Die Abschlüsse der at equity einbezogenen Unternehmen sind teilweise an die konzerneinheitlichen Richtlinien angepasst. Das Sachanlagevermögen und die immateriellen Anlagewerte sind nach Maßgabe des § 253 HGB bewertet. Bewertungsobergrenze bei den Herstellungskosten bilden die Herstellungskosten gemäß § 255 Abs. 2 Satz 1 und 2 HGB. Investitionszuschüsse werden anschaffungskostenmindernd berücksichtigt. Planmäßig abgeschrieben wird sowohl nach der linearen als auch nach der degressiven Methode (mit Übergang auf die lineare Methode, wenn der hiernach ermittelte Betrag höher ist als der bei degressiver Abschreibung) unter weitgehender Verwendung der von der Finanzverwaltung anerkannten Obergrenzen der Nutzungsdauerschätzung. Im Inland werden geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis 410 Euro im Jahr des Zugangs vollständig abgeschrieben. Im Ausland wird bei vergleichbaren Sachverhalten ähnlich vorgegangen. Teilweise wird für geringwertige Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungs- oder Herstellungskosten für das einzelne Wirtschaftsgut 150 Euro, aber nicht 1.000 Euro übersteigen, ein jahrgangsbezogener Sammelposten gebildet, der über fünf Jahre gleichmäßig gewinnmindernd abgeschrieben wird. Finanzanlagen werden höchstens zu Anschaffungskosten bewertet, soweit nicht niedrigere Wertansätze geboten sind. Dauernde Wertminderungen im Anlagevermögen werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt. Der Bewertung des Umlaufvermögens liegen die Vorschriften des § 253 HGB und des § 256 HGB zugrunde. Die Herstellungskosten der Vorräte enthalten angemessene Fertigungsgemein­ kosten unter Beachtung der Herstellungskostengrenze der Finanzverwaltung; Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert. Erkennbaren Risiken der Vorratshaltung wird durch verlustfreie Bewertung Rechnung getragen. Ausreichende Einzel- und Pauschalwertberichtigungen decken die Risiken im Forderungsbestand. 99 Fremdwährungsvorgänge werden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls umgerechnet, aus Vereinfachungsgründen teilweise auch mit Monatsdurchschnittskursen. Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Die Pensionsrückstellungen sind aufgrund versicherungsmathematischer Gutachten ermittelt. Die Bewertung der Pensionsrückstellungen bei den inländischen Unternehmen erfolgt nach den Regeln des § 6a EStG unter Beachtung der aktuellen Sterbetafeln von Dr. Klaus Heubeck. Hierbei wird die Vereinfachungsregel des § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB angewendet und mit dem von der Deutschen Bundesbank ermittelten Zinssatz für 15-jährige Restlaufzeiten mit dem Stand vom 31. Oktober 2013 gerechnet (4,90 %, im Vorjahr 5,06 %); daneben wird eine erwartete Lohn- und Gehaltssteigerung von 3 % (Vorjahr: 2,8 %) und eine erwartete Rentensteigerung von 1,8 % zugrunde gelegt. Die Pensionsverpflichtungen der ausländischen Unternehmen sind von untergeordneter Bedeutung. Überdeckungen im Sinne von Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB bestehen bei Pensionsrück­ stellungen in Höhe von 10 Tsd. Euro. Vermögensgegenstände im Sinne von § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB wurden in Höhe von 22 Mio. Euro mit entsprechenden Rückstellungen für Altersver­ sorgungsverpflichtungen verrechnet. Bei den Jubiläumsrückstellungen wird ebenfalls mit den angegebenen Werten für Zinssatz sowie Lohn- und Gehaltssteigerung gerechnet. Bei den sonstigen Rückstellungen werden ­erwartete Preissteigerungen von 1,8 % berücksichtigt. Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag passiviert. Aufgrund eines Aktivüberhangs bei den latenten Steuern aus Einzelabschlüssen werden die latenten Steuern ausschließlich nach Maßgabe des § 306 HGB gebildet. Aktive und passive ­latente Steuern aus Konsolidierungsvorgängen werden miteinander verrechnet. Es werden unternehmensindividuelle Steuersätze zugrunde gelegt. Bewertungseinheiten im Sinne von § 254 HGB werden in geringfügigem Umfang gebildet; hierbei kommt die Einfrierungsmethode zur Anwendung. Währungsumrechnung Die Währungsumrechnung von Fremdwährungsposten in den Bilanzen der einbezogenen Unternehmen richtet sich nach § 256a HGB. Die Bilanzen der ausländischen Tochterunternehmen, sofern nicht bereits in Euro aufgestellt, werden nach der modifizierten Stichtagskursmethode des § 308a HGB umgerechnet. Die Bewegungen im Konzernanlagenspiegel sind zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. 100 03 Konzernabschluss Konzernanhang Konsolidierungsmethoden Die Jahresabschlüsse aller einbezogenen Unternehmen sind zum Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt. Bei der Kapitalkonsolidierung werden zum Erstkonsolidierungszeitpunkt die Anschaffungskosten bzw. Beteiligungsbuchwerte nach den Grundsätzen der Neubewertungsmethode gegen das anteilige Eigenkapital verrechnet. Die Erstkonsolidierung wird auf den Zeitpunkt durchgeführt, zu dem das Unternehmen Tochterunternehmen wurde. Dabei wird der Zeitwert der erworbenen Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten möglichst aus Marktpreisen im Rahmen vergleichbarer Transaktionen abgeleitet. Die verbleibenden aktivischen Unterschiedsbeträge sind als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen und werden in den Folgejahren gemäß § 309 Abs. 1 HGB ergebniswirksam abgeschrieben; die Abschreibung erfolgt linear, die Nutzungsdauer beträgt maximal fünf Jahre. Analoges gilt für die at equity einbezogenen Unternehmen. Passivische Unterschiedsbeträge werden unter dem Posten „Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonso­ lidierung“ nach dem Eigenkapital ausgewiesen und gemäß § 309 Abs. 2 HGB behandelt. Alle Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen konsolidierten Unternehmen sind auf­ gerechnet, aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen stammende Zwischenergebnisse sind eliminiert, ebenso Aufwendungen und Erträge zwischen einbezogenen Unternehmen. Bei ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgängen sind für Differenzen, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen, latente Steuern berücksichtigt. Konzerninterne Ergebnisse aus Lieferungen und Leistungen mit at equity einbezogenen Unternehmen werden nicht eliminiert. Erläuterungen zum Konzernabschluss Die Bilanzsumme ist um 75 Mio. Euro auf 7.770 Mio. Euro angestiegen. Ursächlich hierfür waren insbesondere die über den Abschreibungen liegenden Investitionen bei gleichzeitigem Rückgang des Umlaufvermögens, während die Erst- und Entkonsolidierungseffekte mit +28 Mio. Euro unwesentlich waren. Das immaterielle Anlagevermögen hat sich gegenüber dem Vorjahr um 35 Mio. Euro auf 133 Mio. Euro vermindert. Der Geschäfts- oder Firmenwert macht hiervon 22 Mio. Euro aus, dessen Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert vor allem aus Erstkonsolidierungen in den ­Bereichen Nahrungsmittel (Grados Sp. z o.o., Dr. Oetker GIAS S.A.R.L., Dr. Oetker Nona Malaysia Sdn. Bhd.) und Sekt (Copestick Murray Wine Solutions Ltd.). 101 Der Anstieg des Sachanlagevermögens um 220 Mio. Euro auf 3.722 Mio. Euro ist vorrangig aus den um 319 Mio. Euro über den Abschreibungen liegenden Investitionen (ohne Erstkonsolidierungen) zu erklären. Die gesamten Zugänge bei den Sachanlagen und immateriellen Anlagewerten beliefen sich auf 794 Mio. Euro. Hiervon entfielen auf Erstkonsolidierungen 17 Mio. Euro. Die laufenden Investitionen betragen mithin 777 Mio. Euro, sie liegen um 246 Mio. Euro über dem Vergleichswert des Vorjahres von 531 Mio. Euro. Für das Jahr 2014 sind Investitionen in Höhe von 744 Mio. Euro geplant, die zu fast 50 % auf den Geschäfts­ bereich Schifffahrt entfallen. Die Abschreibungen auf das immaterielle Anlagevermögen und das Sachanlagevermögen betragen 506 Mio. Euro. Die Verminderung bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen beruht vor allem auf der Erstkonsolidierung der Anteile an der Dr. Oetker GIAS S.A.R.L., Tunis (Tunesien) sowie an der Dr. Oetker Nona Malaysia Sdn. Bhd., Kuala Lumpur (Malaysia), die im Jahr 2012 ­erworben worden waren. Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen belaufen sich auf 374 Mio. Euro, was eine Erhöhung um 17 Mio. Euro bedeutet. Hierunter fallen vor allem die Bankhaus Lampe KG, Düsseldorf, die S.A. Damm, Barcelona (Spanien) die Emaphos Euro Maroc Phospore S.A., Casablanca (Marokko) und die Itapoá Terminais Portuários S.A., Itapoá (Brasilien). Die Unterschiedsbeträge zwischen den entsprechenden Buchwerten und dem anteiligen Eigenkapital betragen 3 Mio. Euro. Die Vorräte entsprechen mit 798 Mio. Euro ungefähr dem Vorjahresniveau von 801 Mio. Euro. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich um 38 Mio. Euro auf 1.145 Mio. Euro vermindert, davon im Wesentlichen in der Sparte Schifffahrt. Hiervon hat ein Betrag von 3 Mio. Euro eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Den Forderungen gegen verbundene Unternehmen und gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, von insgesamt 3 Mio. Euro (Vorjahr: 12 Mio. Euro) stehen Verbindlichkeiten von 69 Mio. Euro (Vorjahr: 4 Mio. Euro) gegenüber. Sie bestehen gegenüber nicht in die Konsolidierung einbezogenen in- und ausländischen verbundenen Unternehmen und Beteiligungen. Unter den sonstigen Vermögensgegenständen von 424 Mio. Euro (Vorjahr: 439 Mio. Euro) sind kurzfristige Ausleihungen, Forderungen aus Havarie- und Ladungsschäden in der Schifffahrt sowie nicht mit Passivposten verrechnete Ansprüche aus der Rückdeckung von Pensionsverpflichtungen bei der Condor Versicherungsgruppe, Steuererstattungsansprüche und Ähnliches ausgewiesen. Hierunter werden auch die Vermögensgegenstände der Atlantic Forfaitierungs AG gefasst, die insbesondere aus kurzfristigen Geldanlagen bestehen. Ein Betrag von 119 Mio. Euro hat eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Die Finanzmittel in Höhe von 981 Mio. Euro setzen sich aus Forderungen gegen die Bankhaus Lampe KG und der Position „Kassenbestand, Guthaben bei fremden Kreditinstituten und Schecks“ zusammen. 102 03 Konzernabschluss Konzernanhang Die aktiven latenten Steuern in Höhe von 47 Tsd. Euro resultieren ausschließlich aus Konsolidierungsmaßnahmen, da auf Ebene der Einzelabschlüsse im Wesentlichen infolge von unterschiedlichen Wertansätzen bei den Pensionsrückstellungen ein Aktivüberhang besteht und insofern vom Wahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB Gebrauch gemacht wird. Das Festkapital der Dr. August Oetker KG liegt unverändert bei 450 Mio. Euro. Die Rück­ lagen des Konzerns erhöhten sich um 319 Mio. Euro. Die Veränderung der Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung resultiert vor allem aus der Verschiebung des Euro zu den Landeswährungen in Ungarn, Polen, Großbritannien, Mexiko, Brasilien und Venezuela. Die Pensionsrückstellungen betragen 599 Mio. Euro nach 603 Mio. Euro im Vorjahr. Ein Teil der Altersversorgung unserer Belegschaftsangehörigen ist, wie bisher, durch Direktversicherungsverträge, vor allem bei der Condor Lebensversicherungs-AG, gedeckt. Die dafür erforderlichen Versicherungsprämien sind weitgehend durch Einmalprämien entrichtet. Policen-Darlehen sind nicht in Anspruch genommen. In den Steuerrückstellungen in Höhe von 21 Mio. Euro sind nur effektive Steuern enthalten. In den sonstigen Rückstellungen sind Beträge für ausstehende Rechnungen, für Pfandgut­ haben aus dem Brauereibereich, für Erlösschmälerungen insbesondere im Nahrungsmittelbereich sowie für den Personalbereich enthalten; alle erkennbaren Risiken sind erfasst. Die Verbindlichkeiten betragen 3.213 Mio. Euro. Nach Restlaufzeiten sind die einzelnen Posten wie in Tabelle 1 zu gliedern. Tabelle 1: Verbindlichkeiten In Mio. ¤ Verbindlichkeiten gegenüber ­Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber ­Kreditinstituten, mit denen ein ­Beteiligungsverhältnis besteht Restlaufzeit bis ein Jahr Restlaufzeit mehr als 5 Jahre Restlaufzeit bis ein Jahr (Vorjahr) Restlaufzeit mehr als 5 Jahre (Vorjahr) 388 30 398 91 12 Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein ­Beteiligungsverhältnis besteht Sonstige Verbindlichkeiten 9 7 510 490 1 1 68 3 854 739 799 Es wurden keine angabepflichtigen Sicherheiten für diese Verbindlichkeiten eingeräumt. 103 747 Unter den im Gesamtbetrag enthaltenen anderen sonstigen Verbindlichkeiten von 1.728 Mio. Euro werden unter anderem die Abgrenzungen für pendente Reisen in der Schifffahrt und die Gesellschafterkonten innerhalb der Dr. August Oetker KG ausgewiesen. Risiken aus der Inanspruchnahme bei den Haftungsverhältnissen gemäß § 251 HGB werden aufgrund der Bonität der jeweiligen Schuldner nicht erwartet. Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 2a HGB betragen insgesamt 2.467 Mio. Euro, davon für das nächste Jahr 782 Mio. Euro. Hierin sind für den Schifffahrts­ bereich typische längerfristige Charterverträge mit Verpflichtungen über 1.367 Mio. Euro sowie 227 Mio. Euro aus kurzfristigen Verpflichtungen aus Schiffsbauverträgen enthalten. Darüber hinaus bestehen längerfristige Verpflichtungen aus Schiffsbauverträgen von 164 Mio. Euro. Außerbilanzielle Geschäfte gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 2 HGB wurden – über die vorstehend genannten Verpflichtungen des Schifffahrtsbereichs hinaus – nur in einem für die Finanzlage der Oetker-Gruppe vernachlässigbaren Umfang vorgenommen. Die Dr. August Oetker KG und ihre Tochtergesellschaften unterliegen als international operierende Unternehmen einem Zins-, Preis- und Währungsrisiko. Um diese Risiken zu begrenzen, hat vor allem die Dr. August Oetker KG derivative Finanzinstrumente (Termin­ geschäfte, Swaps und Optionen) abgeschlossen. Am Bilanzstichtag bestanden die folgenden Geschäfte, die aus Tabelle 2 ersichtlich sind. Tabelle 2: derivative Finanzinstrumente In Mio. ¤ Transaktionsvolumen Beizulegender Zeitwert Terminkäufe/-verkäufe 76 1 Zins-/Währungsswaps 6 0 67 –1 Optionen Für die nicht in Bewertungseinheiten eingehenden Termingeschäfte, Swaps und Optionen wurden Rückstellungen von 1 Mio. Euro gebildet. Die Bewertung der derivativen Finanzinstrumente beruht auf bestimmten Annahmen und Bewertungsmodellen, wie zum Beispiel der Barwertmethode, Black-Scholes oder Heath-­ Jarrow-Morton. Der Personalbestand der zum Konsolidierungskreis der Oetker-Gruppe zählenden Unternehmen stieg im Berichtsjahr um 1,9 % auf 26.907 Beschäftigte (Vorjahr: 26.406). Der Geschäftsbereich Nahrungsmittel erhöhte die Mitarbeiterzahl von 11.752 auf 12.272. Im Geschäftsbereich Bier und alkoholfreie Getränke sank die Zahl der Beschäftigten von 5.725 auf 5.689. Der Geschäftsbereich Sekt, Wein und Spirituosen verzeichnete einen leichten Personalrückgang von 2.040 auf 2.028 Beschäftigte. Die Mitarbeiterzahl im Geschäftsbereich Schifffahrt fiel von 4.512 auf 4.491. Der Personalbestand im Geschäftsbereich Weitere Interessen wuchs von 2.377 auf 2.427 Mitarbeiter an. 104 03 Konzernabschluss Konzernanhang Das Gesamthonorar gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB beträgt 2.323 Tsd. Euro. Davon entfallen 1.981 Tsd. Euro auf Abschlussprüfungsleistungen, 20 Tsd. Euro auf andere Bestätigungsleistungen, 22 Tsd. Euro auf Steuerberatungsleistungen sowie 300 Tsd. Euro auf sonstige Leistungen. Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 13 HGB wurden nur in unwesentlichem Umfang abgeschlossen. Gewinn- und Verlustrechnung Eine Gewinn- und Verlustrechnung wird gemäß § 13 Abs. 3 Satz 2 PublG nicht veröffentlicht. Die Gewinn- und Verlustrechnung der Bank ergibt sich aus deren gesondertem Geschäftsbericht. Die nach § 5 Abs. 5 Satz 3 PublG erforderlichen Angaben werden in einer Anlage publiziert (siehe Tabelle 3). Tabelle 3: Anlage zur Bilanz Gemäß § 13 Abs. 3 Satz 2 PublG i. V. m. § 5 Abs. 5 Satz 3 PublG a) Außenumsatzerlöse (in Tsd. Euro) b) Erträge aus Beteiligungen (in Tsd. Euro) c) Löhne, Gehälter, soziale Abgaben, Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung (in Tsd. Euro) d) Zahl der Beschäftigten Umgerechnet auf Vollzeitbeschäftigungsverhältnisse beträgt die Zahl der Beschäftigten im Jahresdurchschnitt 2013 25.755 (Vorjahr: 25.251). 2012 2013 10.941.708 10.844.091 42.059 29.577 1.231.961 1.273.160 26.406 26.907 Zu den Bewertungs- und Abschreibungsmethoden verweisen wir auf die Ausführungen im Konzernanhang. Die dort genannten Umsatzerlöse gliedern sich nach geografisch bestimmten Märkten und Tätigkeitsbereichen wie in Tabelle 4 gezeigt. Tabelle 4: Verteilung Umsatzerlöse In Mio. ¤ 2012 2013 Bundesrepublik Deutschland 3.475 3.519 Sonstige Staaten der EU 2.518 2.537 Restliches Europa 319 344 4.630 4.444 4.179 3.985 Nahrungsmittel 2.501 2.577 Bier und alkoholfreie Getränke 1.844 1.843 Restliche Welt Davon Schifffahrtsumsätze in internationalen Fahrgebieten Nach Tätigkeitsbereichen entfallen auf: Sekt, Wein und Spirituosen Schifffahrt Weitere Interessen 105 675 687 5.468 5.254 454 483 Bereinigt um die Veränderungen im Konsolidierungskreis ergeben sich Umsatzerlöse für das Jahr 2013 in Höhe von 10.809 Mio. Euro, für 2012 von 10.941 Mio. Euro. Über Vorgänge nach dem Bilanzstichtag ist in den Erläuterungen zu den einzelnen Geschäftsbereichen berichtet. Bielefeld, 14. April 2014 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers für den vollständigen Konzernabschluss Wir haben den von der Dr. August Oetker KG, Bielefeld, aufgestellten Konzernabschluss – ­ estehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang – und den Konzernlage­ b bericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2013 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter des Mutterunternehmens. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW ) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss ­unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich aus­w irken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlage­bericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beur­teilung der Jahresabschlüsse der in den konsolidierten Abschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konso­lidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. 106 03 Konzernabschluss Konzernanhang Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Bielefeld, 15. April 2014 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Peter Krupp Rudolf Hagen WirtschaftsprüferWirtschaftsprüfer 107 Impressum Herausgeber Dr. August Oetker KG Lutterstraße 14 33617 Bielefeld Telefon: +49 (0) 521 155 – 0 Telefax: +49 (0) 521 155 – 2995 E-Mail: [email protected] Internet: www.oetker-gruppe.de Redaktion Hauptabteilung Öffentlichkeitsarbeit Konzeption und Gestaltung 3st kommunikation, Mainz Fotografie und Bildquellen Dr. August Oetker KG Fotosearch S. 58 (02) Getty Images S. 80, S. 89 (03) Plainpicture S. 90 Druck Hans Gieselmann Druck und Medienhaus GmbH & Co. KG, Bielefeld 108 Die Oetker-Gruppe 2013 Die Geschäftsbereiche der Oetker-Gruppe zeigten im Jahr 2013 eine zufriedenstellende Entwicklung, auch wenn die Umsatzerlöse um 0,9 % auf 10.844 Mio. Euro zurückgingen. Das kurs- und ­akquisitionsbereinigte Wachstum lag bei 0,8 %. Die einzelnen Gruppenunternehmen erzielten innerhalb ihrer Märkte wichtige Fortschritte und blicken optimistisch in die Zukunft. Die Oetker-Gruppe Highlights 2013 Februar Die Bionade-Familie hat mit Bionade Cola ein neues Mitglied gewonnen. Durch das einzigartige Herstellungsverfahren und die strenge Einhaltung des hauseigenen Bionade-Reinheitsgebots ist ein außergewöhnliches ­Cola-Erlebnis entstanden. Die Hamburg Süd-Gruppe veröffentlichte unter dem Titel „Making it our Business“ ihren ersten Responsibility Report. Dieser dokumentiert nicht nur die ökologische, sondern auch die soziale und gesellschaftliche Ver­ antwortung, die das Unternehmen wahrnimmt. Highlights 2013 Mai Die Hamburg Süd feierte in Südkorea die Doppeltaufe ihrer Containerschiffe „Cap San Nicolas“ und „Cap San Marco“. Die beiden Neubauten sind mit einer nomi­ nellen Stellplatzkapazität von 9.600 TEU die bisher größten Schiffe der Hamburg Süd und mit 2.100 Kühlcon­ taineranschlüssen die Schiffe mit der derzeit weltweit größten Reefer-Kapazität. Juni Der 11. Karrieretag Familienunternehmen bot rund 450 ausgewählten Kandidaten, Hochschulabsolventen und Young Professionals die Chance, über 40 führende Familienunternehmen Deutschlands kennenzulernen. Die Oetker-Gruppe präsentierte sich als Gast­ geber mit ihren Geschäftsbereichen und den vielfältigen Einstiegsmöglichkeiten. Angesichts der Notlage in Sachsen und Sachsen-Anhalt ließ die Oetker-Gruppe den Flutopfern schnelle Hilfe in Form von Produktspenden und einer finanziellen Unterstützung in Höhe von 500.000 Euro zukommen. Juli Dr. Oetker veröffentlichte den neuen Nachhaltigkeitsbericht. Dieser zeigt das ökonomische und ökologische Handeln des Unternehmens sowie dessen Engagement für Mitarbeiter und Gesellschaft. August Die Henkell & Co.-Gruppe übernahm 60 % der Anteile von Copestick Murray, Großbritannien. Das Unternehmen wurde 2005 durch Robin Copestick und Paul Murray gegründet und hat sich binnen weniger Jahre zu einem starken Wein­importeur auf dem englischen Markt ­entwickelt. September Dr. Oetker Pizzaburger – die neue Art, Pizza zu genießen. Dr. Oetker hat sein Tiefkühlsortiment durch eine neue Form der Pizza erweitert: den Pizzaburger. Er hat innen saftige Pizzaauf lagen und außen ein knuspriges ­Brötchen in Burgerform. Oktober Dr. Oetker veröffentlichte unter dem Titel „Dr. Oetker und der Nationalsozialismus – Geschichte eines Familien­unternehmens 1933–1945“ die Ergebnisse der dreijährigen Forschungsarbeit unter der Leitung von Universitätsprofessor Dr. Andreas Wirsching. Die Aufarbeitungsstudie wurde national wie international sehr positiv aufgenommen. November Richard Oetker, persönlich haftender Gesellschafter der Dr. August Oetker KG und Vorsitzender der Geschäftsführung der Dr. Oetker GmbH, erhielt den Ehrenpreis des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2013 für die jahrzehntelange soziale und kulturelle Förderung der Stadt Bielefeld und für sein persönliches humanitäres Engagement. Dezember Spende für SOS -Kinderdorf auf den Philippinen. Zur ­ iederherstellung der stark vom Taifun Haiyan zerstörW ten SOS -Kinderdorf-­Ein­r ichtungen leistete die Oetker-­ Gruppe eine schnelle und unkomplizierte finanzielle Unterstützung in Höhe von 250.000 Euro.