Kongressjournal

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Band 11 / Heft 13
www.springer.at/wmw-skriptum
ISSN Print 1613-3803
P. b. b. Verlagspostamt 1040 Wien / Plus.Zeitung 07Z037513P
13/14
SpringerMedizin.at/wmw-skriptum
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Kongressjournal
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inhalt
13/14
Inhalt
brief des herausgebers
2Editorial
G. Eberl, Wien
beiträge
4EMEUNET – Die Organisation europäischer
­Jungrheumatologen
Paul Studenic, Wien
6Biofeedback als additive Methode in der
­Schmerzbehandlung
Richard Crevenna, Wien
Jahrestagung der
Österreichischen
Gesellschaft für
Rheumatologie &
Rehabilitation
4. bis 5. Dezember 2014,
Tech Gate Wien
Jahrestagung der
Österreichischen
Gesellschaft für
Rheumatologie & Rehabilitation
7MR-Diagnostik
Britta Chocholka und Franz Kainberger, Wien
10Therapieoptionen bei der nicht-radiologischen axialen
Spondyloarthritis (nr-axSpA)
4. – 5. Dezember 2014 – Tech Gate Wien
Michael Schirmer, Innsbruck
11 Entwicklung des Krankheitsbildes nr-axSpA
Josef Hermann, Graz
13 Neues von „BioReg“
Manfred Herold, Innsbruck
15 Update Lupus-Nephritis
Georg Stummvoll, Wien
16 Highlights in Clinical Science
Miriam Gärtner, Wien
W W W . R H E U M A T O L O G I E . A T
P R O G R A M M
19Impressum
wmw skriptum
© Springer-Verlag
13/2014
1
brief des herausgebers
Willkommen in Wien!
Sehr geschätzte Mitglieder unserer Gesellschaft,
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
Sehr geehrte Damen und Herren,
Die ÖGR besteht heuer seit 65 Jahren und am 4. Dezember beginnt die Jahrestagung, die alljährlich
das Highlight der österreichischen wissenschaftlichen Veranstaltungen mit dem Fokus Rheumatologie
ist. Als besonderes Ereignis möchte ich Sie auch auf den direkt an unsere Tagung anschließenden
zentraleuropäischen Kongress für Rheumatologie – dem CECR – aufmerksam machen. Nutzen Sie
die Möglichkeit von 6.-7. Dezember auch an der von der ÖGR organisierten internationalen Veran­
staltung teilzunehmen. Im Tech Gate Vienna erwartet Sie ein ambitioniertes und abwechslungsreiches
Pro­gramm: Kniffliges aus dem Praxisalltag hat ebenso seinen Platz, wie die rheumatologische
Forschung „Rot-Weiß-Rot“ oder ACR 2014 Highlights, verschiedene Workshops und Praxiskurse
laden zur interaktiven Mitarbeit ein und es freut mich, wenn Sie Erfahrungen, Ideen und Meinungen
mit Expertinnen und Experten austauschen werden. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung am
Freitag finden auch die Wahlen für verschiedenste Funktionen in der ÖGR statt und der Vorstand
möchte die Gelegenheit wahrnehmen, für das Vertrauen der letzten 2 Jahre zu danken. Danken möchte
ich an dieser Stelle allen Sprecherinnen und Sprechern, unserer erfahrenen Sekretärin Michaela
Lederer für die gewissenhafte Arbeit, vor allem dem Leiter unserer wissenschaftlichen Sektion Kurt
Redlich für seinen unermüdlichen Einsatz und auch den zahlreichen Firmen für ihre Unterstützung,
durch die wir die Veranstaltung kostenlos anbieten können. Es wäre mir eine große Ehre Sie bei der
Jahrestagung begrüßen zu dürfen und wir freuen uns sehr auf Ihre Teilnahme.
Mit freundlichen Grüßen
Gabriele Eberl, Baden
Präsidentin, für den gesamten Vorstand der ÖGR
2
13/2014
© Springer-Verlag
wmw skriptum
jahrestagung rheumatologie und rehabilitation
Paul Studenic, Wien
EMEUNET – Die Organisation europäischer
Jungrheumatologen
Intensiver Austausch
Seit 5 Jahren engagiert sich EMEUNET – The
emerging EULAR network – die mittlerweile
größte internationale Organisation junger
Kliniker und Wissenschaftler, die im Feld
der Rheumatologie tätig sind, für deren
­Anliegen und Vernetzung.
2009 wurde EMEUNET mit dem Ziel
gegründet, ein transeuropäisches Netzwerk aufzubauen, welches die Ausbildung
und Forschung junger Wissenschaftler
fördert und den Grundstein für wissenschaftliche Kollaborationen legt. Diese
Ziele sollen eine neue Generation an
jungen Rheumatologen in das EULAR
­
(European League against Rheumatism)
Netzwerk integrieren. Wir wollen mit
EMEUNET klinische Rheumatologen,
Wissenschaftler und andere Angehörige
der Gesundheitsberufe, wie Ergotherapeuten und Rheumapflegekräfte, aus allen
Ländern, welche an rheumatologischer
Forschung interessiert sind, ansprechen.
Unsere Mitglieder sollen die Möglichkeit
haben, Einblicke in die Organisation von
EULAR zu erhalten und aktiv an der Weiterentwicklung von Ausbildungsprogrammen und Vernetzung zu arbeiten.
EMEUNET wurde von bereits aktiven
bekannten rheumatologischen Forschern
gegründet, um EMEUNET und Services
für junge Rheumato­
logen aufzubauen.
Das Netzwerk ist in Arbeitsgruppen organisiert und verfügt mittlerweile über 44
Arbeitsgruppenmitglieder, die aktiv an der
Weiterentwicklung beteiligt sind. Die Arbeitsgruppen gliedern sich in folgende Arbeitsbereiche auf:
Education
Basierend auf einer großen Umfrage, welche unter 700 Rheumatologen durchgeführt wurde, sind die Mitglieder der Arbeitsgruppe darum bemüht Informationen
über Ausbildungsprogramme, Workshops
und finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten bereit zu stellen. Dies geschieht in
enger Zusammenarbeit mit dem EULAR
standing committee for education and
training (ESCET).
„Country liaisons“
Country liaisons sind Vertreter der einzelnen Mitgliedsländer Europas, welche für
die Verteilung von EMEUNET Informationen unter ihren jungen Kollegen zuständig
sind. Von den Arbeitsgruppenmitgliedern
werden sie dabei mit passenden Unterlagen und aktuellen Informationen versorgt.
Website
Unsere Homepage enthält alle Informationen über EMEUNET, rheumatologische
Erkrankungen und Links zu Fachjournalen
sowie Neuigkeiten über Ausbildungsprogramme, Fortbildungen, Bursaries und
Grants. Parallel zur EULAR 2012 Konferenz
ging die Homepage online und freut sich
seither steigender Beliebtheit, mit ca. 6.000
Besuchen monatlich. Seit Februar 2014
sind wir auch auf Facebook vertreten und
seit September diesen Jahres kann EMEUNET über Twitter gefolgt werden.
© Paul Studenic
13/2014
Die Hauptaufgaben der Visibility Group
bestehen darin, EMEUNET auf großen
Events, wie dem ACR- und dem EULARKongress, sichtbar zu machen. Zu den
­großen Kongressen lässt sich das Visibility
Team immer wieder neue Social Events
einfallen, wie zum Beispiel Surfen an der
Küste von San Diego, eine Bootstour
durch Paris oder ein Bowling-Abend in
Boston. Durch solche informelle Aktivi­
täten ergibt sich regelmäßig die Gelegenheit andere junge Kollegen aus ganz Europa kennen zu lernen und somit auch
neue Kooperationen und Freundschaften
zu knüpfen.
Newsletter
Viermal jährlich erscheint der EMEUNET
Newsletter. Hier finden sich Reportagen
über Fortbildungen, wie dem „Epidemiology Course“, der dieses Jahr zum dritten
Mal von EMEUNET in Berlin organisiert
wurde, aber auch Highlights der kommenden und vergangenen Kongresse, welche
von EMEUNET Arbeitsgruppenmitgliedern ausgewählt wurden.
Peer Mentoring
Zur Person
4
„Visibility“
Dr. Paul Studenic
Medizinische Universität Wien
Universitätsklinik für Innere Medizin III
Klinische Abteilung für Rheumatologie
Währinger Gürtel 18 - 20
1090 Wien
Fax: +43/40400/43060
E-Mail: [email protected]
© Springer-Verlag
Diese Gruppe unterstützt junge Rheumatologen dabei, mehr Informationen und
Zugang über rheumatologische Bildung
und Top-Rheumatologen zu ­
erhalten.
Letztes Jahr wurde die Initiative MentorMentee-Treffen bei den zwei Hauptkongressen anzubieten gestartet. In Zusammenarbeit mit den Annals of Rheumatic
Diseases können EMEUNET members unter der Supervision von ­
Seniors als
wmw skriptum
jahrestagung rheumatologie und rehabilitation
­ eviewer tätig werden und werden nach
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einem Jahr in die Reviewer Database von
ARD aufgenommen.
Global Affairs
EMEUNET freut sich über wachsende Beliebtheit auf der ganzen Welt. 15 % aller
EMEUNET Mitglieder kommen aus nichteuropäischen Ländern, weshalb diese
Gruppe darum bemüht ist Informationen
an diese Kollegen weiterzuleiten und Unterschiede in den Arbeitsbedingungen
zwischen jenen in Europa und anderen
Kontinenten auszuarbeiten.
Für alle Mitglieder ist EMEUNET ein Serviceanbieter, der Infos zu EULAR Aktivitä-
ten, Links zu allerhand rheumato­logischen
Informationen für Kliniker sowie Wissenschaftler bereitstellt. EMEUNET ist insbesondere in den letzten 2 Jahren stark gewachsen: Ende 2010 waren es 57 Mitglieder,
Ende 2012 schon 434 und nun im November 2014 können wir uns über 1.030 Mitglieder freuen. Eine genaue Übersicht über
die Mitgliederzahl gibt die Landkarte an
(Abb. 1) und zeigt, dass wir noch viele
Jungrheuma­
tologen für uns gewinnen
können und diese wiederum profitieren
von EMEUNET.
Mitglieder haben exklusiven Zugang zu
„travel bursaries“ von EUREKA „translational medicine courses“, können Reviewer
werden, können sich jederzeit aktiv in Dis-
kussionen rund um EMEUNET-/EULARInitiativen einbringen, sind immer aktuell
informiert über Kongresshighlights und
­internationale Events und erhalten regelmäßig Jobangebote im ­europäischen Bereich. Als Member hat man außerdem die
Möglichkeit die Memberdatenbank zu
durchsuchen, um Kollegen mit gleichen
Interessen zu ­finden sowie bei vielen Freizeitaktivitäten im Rahmen von Kongressen
teilzunehmen.
■
Abb. 1: Zahl der Mitglieder pro Mitgliedsland von EMEUNET in Europa (Stand: 10.11.2014)
wmw skriptum
© Springer-Verlag
13/2014
5
jahrestagung rheumatologie und rehabilitation
Richard Crevenna, Wien
Biofeedback als additive Methode in der
Schmerzbehandlung
Bewusstmachung physiologischer Funktionen
Biofeedback ist eine apparativ-instrumentelle Methode zur Verbesserung der Selbstkontrolle über (psycho-)physiologische
Vorgänge. Zur Durchführung von Biofeedback benötigt man ein Biofeedbackgerät
und Sensoren. Hiermit werden physiologische Prozesse („bio-“) mit geeigneten Messfühlern abgenommen und erfasst und dann
an die Patienten in Form optischer, akustischer oder taktiler Signale kontinuierlich
zurückgemeldet („-feedback“) [1]. Die Biofeedbacktherapie steht unter dem Motto
„Messen-Wahrnehmen-Verstehen-ÄndernKönnen“, wobei das Prinzip der Selbstwirksamkeitsüberzeugung eine ganz wichtige
Rolle spielt – am Ende steht im Idealfall die
Selbstkompetenz der Patienten [1]. Die Wirkung von Biofeedback bezieht sich also
nicht nur auf die willkürliche Steuerung
und Änderung sogenannter maladaptiver
physiologischer Prozesse, ganz wesentlich
ist auch die subjektive Erfahrung der Selbstregulationsfähigkeit, wodurch nachhaltiger
Einfluss auf die Selbstbewertung des Indi­
viduums und die Kompetenz- und Selbstwirksamkeitsüberzeugung, „self-efficacy“,
erreicht werden kann [1]. Die Selbstwirksamkeit und Selbstwirksamkeitsüberzeugung sind ganz wesentlich – sie führen letztlich zur Selbstkompetenz [1]. Gerade diese
Selbstwirksamkeitsüberzeugung ist bei den
meisten Schmerzpatienten verlorenge­
gangen.
Hintergrund
Technisch gesehen nehmen beim Biofeed­
back Sensoren zunächst physiologische
Funktionen (wie Muskeltonus, Puls, periphere Hauttemperatur, Hautleitwert, Atem­
parameter etc.) auf und wandeln sie in
darstellbare Signale um, welche dann mittels optischer und/oder akustischer Rückmeldungen dargestellt werden. Durch die
Bewusstmachung dieser (an sich ja unbewussten) physiologischen Funktionen
wird im nächsten Schritt deren gezielte
Veränderung erst möglich gemacht. Der
Patient kann dann nämlich die (ohne Biofeedback unbewussten) Reaktionen seines eigenen Körpers erstmals wahrnehmen und in einem nächsten Schritt gezielt
auf diese reagieren und sie im Sinne eines
Therapieziels (z. B. Muskelentspannung
zur Schmerzlinderung) verändern. Biofeedback ist also als ein aktiver Prozess zu
sehen, mit dem durch Bewusstmachung
physiologischer Zusammenhänge die
(Wieder-)Erlangung einer willentlichen
Kontrolle über (an sich unbewusste und
damit dem willkürlichen Zugriff entzogene) physiologische Funktionen ermöglicht werden kann [1].
Beispielhaft seien folgende Einsatzmöglichkeiten für Biofeedback angeführt: Prävention, Stressdiagnostik und
Stressmanagement, Entspannungstraining und essenzielle Hypertonie (nur im
schulmedizinischen Gesamtkonzept), Re­
habilitation, chronische Schmerzsyndrome
wie z. B. Kopfschmerzsyndrome (Spannungskopfschmerz, Migräne), die Tem­
poroman­dibuläre Dysfunktion und Bruxismus, weiters Dorsalgien (Zervikalsyndrom, Lum­bal­syndrom, Lumboischialgie
etc.), Tinnitus, Pelvic pain, der Deaffe-
© Felicitas Matern
Zur Person
6
13/2014
Univ.-Prof. Dr. Richard Crevenna, MBA, MSc
Medizinische Universität Wien
Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation
Währinger Gürtel 18 - 20
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renzierungsschmerz und das RaynaudSyndrom. Weitere wichtige Indikationen
sind Harn- und Stuhlinkontinenz sowie
Entleerungsstörungen der Speicherorgane, Abhängigkeits- und Suchterkrankungen, gerichtete und ungerichtete
Angsterkrankungen und das Hyperventilationsyndrom. Bei Kindern und Jugendlichen kommt z. B. das Aufmerksamkeitsdefizit beim ADHD in Frage. Biofeedback
hat auch in der Sportlerbetreuung und
Wettkampfvorbereitung ebenso seinen
Platz wie in der Ergonomie bei (Um-)
schulungen sowie in der Biofeedback-­
unterstützten Haltungsschulung [1].
Biofeedback in der
Schmerzbehandlung
Nachfolgend soll nun eine ganz kurze
­fokussierte praktische Darstellung aus­
gewählter Einsatzmöglichkeiten für Biofeedback als additive Methode in der
Schmerzbehandlung gegeben werden.
In der additiven, zusätzlich zur schulmedizinisch durchgeführten Schmerz­
behandlung liegen z. B. für die typischen
Kopfschmerzsyndrome „Spannungskopfschmerz“ und „Migräne“ für die Wirk­
samkeit der Methode des Biofeedbacks
hochwertige Publikationen vor. Die Wirksamkeit eines additiv durchgeführten Biofeedbacks ist für diese häufigen und für
die Betroffenen sehr quälenden Kopfschmerzsyndrome wissenschaftlich gut
belegt [1].
Bei psychischen An- und muskulären
Verspannungen, z. B. in Angst- und StressSituationen, kommt es zur überpropor­
tionalen psychophysiologischen und psy­
chomotorischen Aktivierung und zu
schmerzhaften Verspannungen bzw. daraus resultierenden bzw. aggravierten
Schmerz­syndromen (Zervikalsyndrom,
Dor­solumbalgien, Spannungskopfschmerz
etc.). Biofeedback bewährt sich hier hinsichtlich Entspannung und Angstreduktion
zur gezielten „Be-übung“ bzw. zum gezielten Training der Muskulatur, wobei v. a.
über aktives Wahrnehmen und die Bewusstmachung von Verspannungen und
wmw skriptum
jahrestagung rheumatologie und rehabilitation
muskulären Dysbalancen gearbeitet wird.
Die Patienten lernen neben einem suffizienten Stressmanagement (Hautleitwert,
Temperatur, Atmung etc.) besonders über
ein EMG-Feedback ein individualisiertes
Übungs- und Trainingsprogramm, um verspannte Muskelpartien zu entspannen, abgeschwächte zu trainieren und verkürzte
aktiv zu dehnen [1].
In der onkologischen Rehabilitation
(oder bei Patienten mit gravierender
­Osteoporose) und Frakturanfälligkeit der
Wirbelsäule hat sich Biofeedback und hier
oft das sog. Myofeedback gerade bei fortgeschrittenen Erkrankungen mit Knochen­
metastasierung oder bei Multiplem Myelom besonders bewährt [1].
Bei Inkontinenz für Harn und/oder
Stuhl sowie bei Entleerungsstörungen der
Speicherorgane, aber auch bei funktionellen Abdominalbeschwerden und bei sexuellen Funktionsstörungen sowie bei Pelvic
pain, Provozierter Vestibulodynie, Dysparenuie etc. kann Biofeedback in Kombination mit Beckenbodengymnastik und
-training zur gezielten „Be-übung“ bzw.
zum gezielten Training der Muskulatur
­effektiv eingesetzt werden. Wesentliche
Themen sind hier Anspannung, Entspannung und Diskrimination [1].
Ebenso scheinen eine Biofeedback-­
unterstützte Atemschulung sowie ein
Atemtraining (vor und nach Thorax-Operationen) weiters eine präoperative Wahrnehmungsschulung z. B. vor Operationen
am Beckenboden sinnvoll zu sein [1].
In der Stressdiagnostik und im Stress-
management, der Prävention, Ergonomie
und Rehabilitation gibt es sehr sinnvolle
Indikationen für Biofeedback. Gezielt und
richtig eingesetzt kann Biofeedback zu
­einer Verbesserung der Verarbeitung von
Stressoren sowie zur Steigerung der
Selbstkontrolle und Selbstkompetenz
f­ühren, was letztlich zur Prävention von
muskuloskeletalen Schmerzsyndromen
beitragen kann [1]. Eine „Burnout“ genannte Depression mit Überlastungssyndrom und Erschöpfungssymptomen sowie mit muskuloskeletalen Schmerzen
kann eine weitere optimale Indikation zur
Anwendung von Biofeedback als additive
Modalität darstellen [1].
Fazit
Ziel der Biofeedbackbehandlung ist bei
der Behandlung des Symptoms „Schmerz“
die Kontrolle über Körperfunktionen zu
erlangen und diese Kontrolle mittels
Transfers in weiterer Folge ins Alltags­
leben zu überführen [1]. Für Biofeedback
spricht unter anderem die gute wissenschaftliche Datenlage zur Effektivität für
viele Indikationen, die Glaubwürdigkeit
des therapeutischen Ansatzes und die damit verbundene hohe Akzeptanz durch
Patienten (und Anwender) sowie die Förderung der Therapie-Motivation durch
den raschen Aufbau von Selbsthilfe-Strategien mit einer Verbesserung der Selbstkompetenz [1]. Die Methode kann in
v­ielen Einsatzbereichen als zusätzliches
Modul innerhalb eines (von der Diagnose
zur Therapie!) stets schulmedizinisch geplanten Behandlungsregimes sinnvoll eingesetzt werden [1]. Eigene wissenschaft­
liche Untersuchungen weisen zudem
deutlich darauf hin, dass das Wissen um
die Möglichkeiten der Methode Biofeedback bei Schmerzsyndromen von der
fachärztlichen und schmerzmedizi­
nischen Qualifikation und nicht von
„Biofeedback-Insider-Informationen“ abhängt, was für bekennende Schulmedi­
ziner letztlich sehr beruhigend ist [1]. Dem
Autor (seit 2008 Präsident der Österrei­
chischen Gesellschaft für Biofeedback
und Psychophysiologie, ÖBFP, ZVR-Nr.:
884827737) ist es wichtig, dass durch kompetente fachärztliche Supervision bei
medizinischen Indikationen die aus­
nahmslose Anwendung von Biofeedback
im schulmedizinischen Umfeld gesichert
bleibt und ein Abgleiten der Methode in
die Grauzone des alternativmedizinischen
Bereichs verhindert wird [1]. Eine schulmedizinische Verankerung der Methode
wurde durch die Übernahme ins Lehrangebot der Medizinischen Universität
Wien schon vor Jahren durchgesetzt. Für
die Zukunft ist neben dem Ausbau eines
kompetenten Biofeedback-Angebots auch
die Kostenübernahme bei ausgewählten
Indikationen anzustreben [1].
■
Literatur
1 Crevenna, R (2010). Biofeedback – Basics
und Anwendungen. Maudrich, ISBN-10:
3–85175–920–6.
Britta Chocholka und Franz Kainberger, Wien
MR-Diagnostik
Was sieht man da im MR? Nicht jedes Knochenmarködem ist eine Sacroiliitis!
Das Knochenmarködem gilt in aktuellen
Leitlinien und Empfehlungen als wichtigstes Leitsymptom der akuten Sacroiliitis. Die Magnetresonanztomographie bildet dabei – ergänzend zur klassischen
projektionsradiographischen Aufnahme
der Sakroiliakalgelenke – das wichtigste
bildgebende Verfahren [1].
wmw skriptum
Als Knochenmarködem ist jede Form
umschriebener, extrazellulärer Flüssigkeit
im spongiösen Knochen definiert, sei es
durch entzündliche, degenerative, traumatische, neoplastische, neuropathische
oder anderwärtige Prozesse.
Somit muss ein dem SI-Gelenk nahes
Knochenmarködem nicht zwangsläufig
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auf eine Spondylitis ankylosans zurückgeführt werden. Den MR-tomographisch
messbaren Flüssigkeitsakkumulationen
können Exsudat, Transsudat, fibrovaskuläres reparatives Gewebe, Hämatome und
Tumorgewebe zugrunde liegen [2].
In der Kernspintomographie eignen
sich T2-gewichtete Sequenzen mit Fettun13/2014
7
jahrestagung rheumatologie und rehabilitation
terdrückung zur Darstellung von Knochenmarködemen. Dabei hat sich die
STIR-Sequenz als sensitivste Methode
zum Nachweis extrazellulärer Flüssigkeit
bewährt [2, 3].
Die intravenöse Gabe von Kontrastmittel dient zur Darstellung der Entzündungsprozesse und erweitert dadurch die
Aussagekraft MR-tomographischer Befunde.
Hilfreich ist die Durchführung einer
kombinierten LWS- und Sakrum-Unter­
suchung (manchmal auch als MRT der
Ganzwirbelsäule konzipiert), um Zeichen
bzw. Vorstufen einer Bambusstabver­
änderung, vor allem in Form einer rheumatischen Spondylitis, zu dokumentieren.
Spezielle MR-Sequenzen wie die Diffu­
sionsbildgebung haben sich für diese
­Fragestellung nicht durchgesetzt [4].
Der erste entscheidende Faktor für die
Differenzierung SI-gelenksnaher Knochen­
marködeme ist die möglichst klare anatomische Zuordnung: Bei rheumatischen
Erkrankungen spielt sich das inflammatorische Geschehen überwiegend subchondral, seltener subenthesial ab. Meist handelt es sich um eine Beteiligung des
Sakrums, seltener ist auch das Ilium betroffen. Abhängig von der Subform einer
SpA entscheidet man zwischen uni- oder
bilateraler Manifestation.
Das Erscheinungsbild eines Knochenmarködems bei Sacroiliitis hängt vom
­Ausprägungsgrad der Entzündung ab. Typischerweise ist es großflächig, stark signalreich und unscharf begrenzt. Ebenso
typisch können es kleine, manchmal fleckförmig anmutende fokale Areale mit nur
niedriger Signalintensität sein, während
bei chronischen Formen die Sklerosierung
sowie postentzündliche Fettmarkkonversion und Ankylosen das MR-tomographische Bild dominieren.
Differentialdiagnosen
Infektiöse Arthritiden sind beinahe immer unilateral gelegen. Additiv zum Kno-
Abb. 1: MR-Bild einer infektiösen Sacroiliitis mit Abzessen in der benachtbarten Muskulatur
chenmarködem entwickelt sich rasch
eine schmale Eiterstraße im Gelenkspalt.
Aus dieser resultieren Abszesse im M.
­iliacus und der benachbarten Muskulatur
(Abb. 1).
Degenerative Knochenmarködeme gelten als Zeichen einer aktivierten SI-Gelenksarthrose. Sie liegen am iliumseitigen,
bzw. dorsalen „Knickpunkt“ der keulenförmigen Gelenksfläche, wo der biomechanische Stress am höchsten ist.
Frakturen des Os sacrum, insbesondere Insuffizienzfrakturen, führen zu einem etwas vom SI-Gelenk abgesetzten,
eher ­linearem Ödem.
Tumorödeme sind beinahe immer
Folge von Metastasen, die expansiv wachsen und die Kortikalis destruieren.
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Zur Person
8
13/2014
Univ.-Prof. Dr. Franz Kainberger
Medizinische Universität Wien
Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin
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Die diagnostische Wertigkeit des Knochenmarködems bei Sacroiliitis ist durch
eine hohe Sensivität und hohe PretestWahrscheinlichkeit bei deutlich niedriger
Spezifität charakterisiert.
Letztere lässt sich durch eine systematische Bildanalyse anhand oben gelisteter
Kriterien in Kombination mit der Berücksichtigung klinischer Informationen er­
höhen.
■
Literatur
1 Arnbak B, Leboeuf-Yde C, Jensen TS
(2012). A systematic critical review on MRI in
spondyloarthritis. Arthritis Res Ther;14:R55.
2 McGonagle D, Emery P (2000). Enthesitis,
osteitis, microbes, biomechanics, and immune
reactivity in ankylosing spondylitis. J Rheumatol;
27:2302-4.
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spondyloarthritis: a consensual approach by the
ASAS/OMERACT MRI group. Ann Rheum
Dis;68:1520-7.
4 Schueller-Weidekamm C, Mascarenhas VV,
Sudol-Szopinska I, et al. (2014) Imaging and
Interpretation of Axial Spondylarthritis: The
Radiologist’s Perspective-Consensus of the
­Arthritis Subcommittee of the ESSR. Semin Musculoskelet Radiol;18:523-4.
wmw skriptum
jahrestagung rheumatologie und rehabilitation
Michael Schirmer, Innsbruck
Therapieoptionen bei der nicht-radiologischen axialen
Spondyloarthritis (nr-axSpA)
NSAR und TNF-Blocker
Das Stadium I der axialen Spondyloarthritis (axSpA) nach der ASAS-Einteilung wird
auch als nicht-radiologische axSpA (nr-­
axSpA) bezeichnet. Die nr-axSpA betrifft
etwas mehr als 1 % der Bevölkerung.
Allgemeine Empfehlungen
Diesbezüglich kann verwiesen werden auf
die ASAS/EULAR-Empfehlungen. Wenn
auch nicht für nr-axSpA, sondern für Morbus Bechterew (MB) er­arbeitet, sind vor
allem die allgemeinen Prinzipien (beste
Versorgung in Absprache zwischen Patient und Rheumato­
logen, Kombination
von nicht-pharma­kologischen und pharmakologischen Therapien) und einige
Empfehlungen (vor allem zur Therapie­
anpassung an Klinik/Allgemeinstatus, zu
Krankheitsmonitoring und nicht-pharmakologischer Behandlung) auch für nr-axSpA hilfreich.
1. Wahl: nicht-steroidale
Antirheumatika
In Analogie zu den ASAS/EULAR-Empfehlungen für MB sind nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) inklusive der Coxibe
auch bei der nr-axSpA die Therapie der
1. Wahl bei Schmerzen und Steifigkeit. Bei
anhaltend aktiver, symptomatischer Therapie wird eine Dauergabe bei MB und
wohl auch bei nr-axSpA – wenn keine TNFBlocker eingesetzt werden (können) – zu
bevorzugen sein. Kardiovaskuläre, gas­tro­
intestinale und renale Risiken sind bei
der Verschreibung von NSAR zu berücksichtigen.
2. Wahl: TNF-Blocker
Die Autoren der ASAS/EULAR-Empfehlungen wiesen bereits 2010 darauf hin,
dass „kontrollierte Studien zur nr-axSpA
Tabelle 1
Voraussetzungen für TNF-Blocker bei erwachsenen Patienten mit
nr-axSpA und ASAS40-Ansprechen in ersten Studien
Name
Voraussetzung bei nr-axSpA
ASAS40-Ansprechen vs. Plazebo
(nach 12/16 Wochen)
Cimzia®
Certolizumab
CRP
MR+
schlechtes Ansprechen von NSAR
Unverträglichkeit von NSAR
49 % mit Certolizumab vs. 18 %
(Landewé)
Enbrel®
Etanercept
CRP
MR+
schlechtes Ansprechen auf NSAR
32 % mit Etanercept vs. 16 %
(Dougados)
Humira®
Adalimumab
CRP
MR+
schlechtes Ansprechen von NSAR
Unverträglichkeit von NSAR
55 % mit Adalimumab vs. 13 % (Haibel)
36 % mit Adalimumab vs. 15 % (Sieper)
CRP, C-reaktives Protein; MR+, Magnetresonanztomographie mit positiven axialen Entzündungszeichen
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10
13/2014
Univ.-Prof. Dr. Michael Schirmer
Medizinische Universität Innsbruck
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zeigen, dass TNF-Blocker in der frühen
­axSpA zumindest ebenso wie bei Morbus
Bechterew (MB) wirksam sind, wahrscheinlich sogar noch besser“ [1]. Damals
hat auch die ASAS ihre Empfehlungen zur
Anwendung von TNF-Blockern bei axSpA
neu formuliert und nicht nur die Patienten
mit MB, sondern auch jene mit nr-axSpA
einschlossen [2].
ASAS empfiehlt als Voraussetzung für
den Einsatz von TNF-Blockern eine aktive
Erkrankung seit mehr als 4 Wochen und
einen BASDAI größer oder gleich 4 (0 – 10)
in Kombination mit einer posi­tiven Expertenmeinung. Zudem sollten die Pa­
tienten zumindest auf zwei NSARs bei
Einnahme der jeweils maximal empfohlenen oder tolerierten Dosis über 4 Wochen
nicht ausreichend angesprochen haben
(Ausnahme bei Kontraindikation für
NSAR).
Entsprechend den EU-weiten Zulassungen können in der akuten Phase der
nr-axSpA bei erhöhten Entzündungszeichen und/oder positiven Entzündungszeichen in der Magnetresonanztomo­
graphie derzeit 3 TNF-Blocker eingesetzt
werden (Tab. 1). Als erstes zeigten Haibel
H et al. 2008 einen Effekt von Adalimumab
bei Patienten mit nr-axSpA, dann 2013
Sieper J et al. (ABILITY I). 2014 folgte die
RAPID-axSpA-Studie mit Daten zum direkten Wirkvergleich von Certo­lizumab
zwischen nr-axSpA- und MB-­Patienten
[6]. Ein Ansprechen bestätigte sich auch
für Etanercept [7], obwohl das TNFR-­
Fusionsprotein bei der Therapie der entzündlichen Darmbeteiligung und der
Uveitis gar nicht oder nur gering wirksam
ist. Infliximab wurde zwar untersucht,
aber ist nicht für die nr-axSpA zugelassen.
Eine Evaluierung des Ansprechens auf
TNF-Blocker sollte zumindest nach 12 Wochen erfolgen. Unter Therapie der nr-axSpA mit TNF-Blockern ist mit einer Odds
Ratio von 3.6 (2.5 – 5.3) ein Ansprechen
zu erwarten [3]. Nur bei Patienten mit
Verbesserung des absoluten BASDAIWertes um > 2 oder > 50 % wird eine Fortsetzung der bestehenden Therapie als
sinnvoll erachtet.
wmw skriptum
jahrestagung rheumatologie und rehabilitation
Zusammenfassung
Neben den nicht-pharmakologischen Therapieoptionen sind NSAR die primäre Therapieoption bei nr-axSpA. Als 2. Option bei
anhaltender Krankheitsaktivität mit BASDAI ≥ 4 (0 – 10) in Kombination mit positiver Expertenmeinung trotz maximal empfohlener/tolerierter Dosis von 2 NSARs
über 4 Wochen (nach ASAS-Empfehlungen) beziehungsweise erhöhtem C-reaktiven Protein mit/ohne Aktivitätszeichen in
der Magnetresonanztomographie bei unzureichendem Ansprechen auf NSAR (laut
Fachinformation) können TNF-Blocker
eingesetzt werden.
■
Literatur
1 Braun J et al. 2010 update of the ASAS/EULAR recommendations for the management of
ankylosing spondylitis. Ann Rheum Dis 2011;
70: 896–904.
2 van der Heijde D et al. (2011) (Second) Update of the ASAS recommendations on the use
of TNF-blockers in ankylosing spondylitis. Ann
Rheum Dis; 70: 905–908.
3 Callhoff J et al. (2014) Efficacy of TNFα blockers in patients with ankylosing spondylitis and
non-radiographic axial spondyloarthritis: a meta-­
analysis. Ann Rheum Dis (published online first).
Adalimumab
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46 nr-axSpA-Patienten):
4 Haibel H et al. (2008) Efficacy of adalimumab
in the treatment of axial spondylarthritis without
radiographically defined sacroiliitis: results of a
twelve-week randomized, double-blind, placebo-controlled trial followed by an open-label
extension up to week fifty-two. ArthrRheum; 58:
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– (12 Wochen, DB, PC, 185 nr-axSpA-Patienten):
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adalimumab in patients with non-radiographic
axial spondyloarthritis: results of a randomised
placebo-controlled trial (ABILITY-1). Ann Rheum
Dis; 72: 815-22.
Certolizumab
– RAPID-axSpA (24 Wochen DB, PC, 325 axSpA-Patienten):
6 Landewé et al. (2014) Efficacy of certolizumab pegol on signs and symptoms of axial
spondyloarthritis including ankylosing spondylitis: 24-week results of a double-blind randomised placebo-controlled Phase 3 study. Ann
Rheum Dis 2014; 73: 39-47.
Etanercept
– (12 Wochen DB, PC, 215 nr-axSpA-Patienten):
7 Dougados M et al. (2014) Symptomatic effi-
cacy of etanercept and its effects on objective
signs of inflammation in early nonradiographic
axial spondyloarthritis: a multicenter, randomized, double-blind, placebo-controlled trial.
Arthr Rheum; 66: 2091-102.
Infliximab
– (12 Wochen DB, PC, 40 nr-axSpA-Patienten):
8 Barkham N et al. (2009) Clinical and imaging
efficacy of infliximab in HLA-B27-Positive patients with magnetic resonance imaging-determined early sacroiliitis. Arthr Rheum;60:946–54.
Interessen + Konflikte
Der Autor ist ASAS-Vollmitglied, Sprecher im
UCB-Symposium der ÖGR-Jahrestagung 2014,
Mitorganisator der EULAR-ÖGR-ÖGUM Sonographiekurse (Sponsor BMS) und Mitglied der österreichischen ASPAT-Gruppe (Sponsor AbbVie)
Josef Hermann, Graz
Entwicklung des Krankheitsbildes nr-axSpA
Abgrenzung zum chronischen Rückenschmerz
Spondyloarthritiden (SpAs) sind eine genetisch verwandte Gruppe von immunmediierten entzündlichen Erkrankungen,
die durch Enthesitiden und Ostitiden mit
charakteristischer Osteoproliferation gekennzeichnet sind [1]. Wenn sich die SpA
vorwiegend am Achsenskelett manifestiert, spricht man von einer axialen SpA
(axSpA) [2].
Bis zur Einführung der Magnetresonanztomographie (MRT) war die ankylosierende Spondylitis (AS, Morbus Bech­
terew) mit ihren typischen Röntgenveränderungen gleichbedeutend mit der axSpA.
Mit Einführung der MRT wurde es möglich, Frühstadien der axSpA zu erkennen,
in denen die projektionsradiographischen
Zeichen der AS noch nicht vorliegen. Die-
Symptomatik
© Josef Hermann
Zur Person
wmw skriptum
ses frühe Stadium der axSpA wird nichtradiographische axiale SpA (nr-axSpA)
­genannt [3].
Eine nr-axSpA kann – muss aber nicht –
in eine AS übergehen. Bisherige Studien
deuten darauf hin, dass eine nr-axSpA
nur bei 14 – 27 % der Patienten nach
­einem Beobachtungszeitraum von 5 – 8
Jahren in eine AS übergeht [4, 5].
Priv.-Doz. Dr. Josef Hermann
Medizinische Universität Graz
Universitätsklinik für Innere Medizin
Klinische Abteilung für Rheumatologie und Immunologie
Auenbruggerplatz 15
8036 Graz
Fax: +43/316/385 17813
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Das Kardinalsymptom der nr-axSpA ist
der entzündliche Rückenschmerz, der
bei mehr als 80 % der Patienten nachweisbar ist [6]. Der entzündliche Rückenschmerz ist ein chronischer Rückenschmerz bei P
­ atienten unter 45 Jahren,
bei dem zusätzlich die Kriterien des entzündlichen Rückenschmerzes erfüllt sind
(Tab. 1). Die Sensitivität und Spezifität
des entzünd­lichen Rückenschmerzes für
13/2014
11
jahrestagung rheumatologie und rehabilitation
Tabelle 1
ASAS-Kriterien des entzündlichen
Rückenschmerzes. Die Kriterien
sind erfüllt, wenn bei Patienten
mit chronischen Rückenschmerzen
mindestens 4 von 5 Parameters
vorhanden sind.
Schmerzbeginn vor dem 40. Lebensjahr
Schleichender Schmerzbeginn
Besserung des Schmerzes durch Bewegung
Keine Besserung des Schmerzes in Ruhe
Nachtschmerz (mit Besserung beim Aufstehen)
eine axiale SpA liegt jedoch nur zwischen
70 und 90 % bzw. zwischen 53 und 81 %,
sodass der Nachweis eines entzündlichen Rückenschmerzes für die Differenzierung einer SpA von einer nicht-entzündlichen Wirbelsäulenerkrankung
nicht ausreicht [7].
MR-Diagnosekriterien
Mit der seit etwa 15 Jahren verfügbaren
MRT ist es gelungen, Knochenmarksödeme an den Sakroiliakalgelenken und
an den Wirbelkörpern als signifikante Hinweise auf eine nr-axSpA zu charakterisieren und als Frühveränderungen der AS zu
dokumentieren. Die Sensitivität dieser
­Methode für die Detektion einer aktiven
Sacroiliitis im Rahmen einer axSpA liegt
bei bis zu 90 %; die Sensitivität zur Detektion einer axSpA an der Wirbelsäule allerdings nur bei maximal 30 % [8]. Die Interpretation des in T1- und STIR(TIRM)-Sequenzen erhobenen MRT-Befundes ist oft
schwierig, und die Darstellung eines SpAtypischen Knochenmarksödems erreicht
nur an den Sakroiliakalgelenken eine Spezifität von 80 – 90 % [9].
Ein wichtiges Symptom, welches den
entzündlichen Rückenschmerz bei etwa
einem Viertel der Patienten mit nr-axSpA
begleitet, ist die Entzündung von Enthesen (Enthesitis) [10]. Charakteristisch für
eine nr-axSpA ist eine Enthesitis am Calcaneus. Mit abnehmender Häufigkeit finden sich periphere Enthesitiden auch im
Bereich der Kniegelenke, des Beckens und
auch an den oberen Extremitäten. Allerdings sind die Symptome für eine SpA-­
typische Enthesitis bisher nicht definiert.
Bei etwa 20 % der Patienten mit nr-­
axSpA wird der entzündliche Rückenschmerz von einer Arthritis der peripheren Gelenke begleitet [10]. Dabei sind
besonders große Gelenke an den unteren
12
13/2014
Extremitäten meist in asymmetrischer
Form betroffen.
Ein bei weniger als 5 % der Patienten
zu beobachtendes – aber für eine SpA
hochspezifisches – Symptom, ist die Daktylitis [10].
Bei weniger als 5 % der Patienten mit
nrSpA findet man zum Zeitpunkt der
­Manifestation einer nr-axSpA klinische
Hinweise auf eine Psoriasis vulgaris, eine
Uveitis meist in Form einer Iridocyclitis
oder eine chronisch entzündliche Darm­
erkrankung.
Das HLA-B27-Gen ist bei nr-axSpA nur
bei etwa 70 % der Patienten nachweisbar.
Wenn HLA-B27 allerdings bei Patienten
mit entzündlichem Rückenschmerz vorliegt, steigt die Wahrscheinlichkeit für
eine axiale SpA auf fast 60 % [11].
Liegt bei einem Patienten ein chronischer Rückenschmerz vor, dann ist dieser
nur ein geringer Hinweis auf eine nr-­
axSpA, weil die Wahrscheinlichkeit einer
axialen SpA in diesem Fall nur bei etwa
5 % liegt [12]. Bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen sollte jedoch
eine Abklärung hinsichtlich einer nr-­
axSpA erfolgen. Hilfreich für die Diagnose einer nr-axSpA sind MR-tomographische Zeichen einer aktiven Sacroiliitis
oder Spondylitis, der Nachweis von entzündlichen Rückenschmerzen und von
HLA-B27. Das Vorliegen einer Daktylitis,
einer Enthesitis sowie von extraskelettalen Manifestationen wie einer Psoriasis
vulgaris, einer Uveitis oder einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung
unterstützt die Diagnose einer nr-axSpA.
Aus Sicht des Autors sollte jedoch eine
nr-axSpA ohne MR-tomographischen
Nachweis einer SpA-typischen Sacroiliitis
oder Spondylitis nur mit großer Zurückhaltung gestellt werden.
■
6. Rudwaleit M, Haibel H, Baraliakos X, et al.
(2009) The early disease stage in axial spondylarthritis: results from the German Spondyloarthritis
Inception Cohort. Arthritis Rheum 60:717-727.
7. Sieper J, van der Heijde D, Landewe R, et
al. (2009) New criteria for inflammatory back
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patient exercise by experts from the Assessment of SpondyloArthritis international Society
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8. Weber U, Hodler J, Kubik RA, et al (2009)
Sensitivity and specificity of spinal inflammatory
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9. Rudwaleit M, van der Heijde D, Khan MA,
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10. Poddubnyy D, Rudwaleit M, Haibel H, et
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with axial spondyloarthritis. Ann Rheum Dis
70:1369-1374.
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axial spondyloarthritis. Ann Rheum Dis 66:14791484.
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­industrial complex: a questionnaire and radiographic and HLA analysis. Spine (Phila Pa 1976)
5:201-205.
Literatur
1. Braun J, Sieper J (2007) Ankylosing spondylitis. Lancet 369:1379-1390.
2. Rudwaleit M, van der Heijde D, Landewe
R, et al. (2009) The development of Assessment
of SpondyloArthritis international Society classification criteria for axial spondyloarthritis (part II):
validation and final selection. Ann Rheum Dis
68:777-783.
3. Rudwaleit M, Khan MA, Sieper J (2005) The
challenge of diagnosis and classification in early
ankylosing spondylitis: do we need new criteria?
Arthritis Rheum 52:1000-1008.
4. Aydin SZ, Maksymowych WP, Bennett AN,
et al (2012) Validation of the ASAS criteria and
definition of a positive MRI of the sacroiliac joint
in an inception cohort of axial spondyloarthritis
followed up for 8 years. Ann Rheum Dis 71:56-60.
5. Mau W, Zeidler H, Mau R, et al (1988) Clinical features and prognosis of patients with possible ankylosing spondylitis. Results of a 10-year
followup. J Rheumatol 15:1109-1114.
© Springer-Verlag
wmw skriptum
jahrestagung rheumatologie und rehabilitation
Manfred Herold, Innsbruck
Neues von „BioReg“
Focus SpA und PsA
fen für entzündlich rheumatische Erkrankungen, die mit Biologika behandelt
werden.
Um das Jahr 2000 wurden in Europa die
ersten Biologika vom Typ der TNF-Hemmer zur Therapie der Rheumatoiden
­Arthritis zugelassen und etwa zeitgleich
in mehreren Ländern Biologikaregister
etabliert [1, 2], um die Wirksamkeit und
Sicherheit der neuen Therapieformen
zu dokumentieren. In Österreich wurde
2009 der Verein „Biologicaregister für
entzündlich rheumatische Erkrankungen
e. V. “, kurz „BioReg“, gegründet [3] mit
dem Ziel, vergleichbar mit anderen
­Ländern ein nationales Register zu schaf-
Aktuelle Auswertungen
Hohe Akzeptanz
Die Notwendigkeit eines österreichischen
Biologikaregister war von Anfang an unbestritten und die Einrichtung in Form
­eines Vereins ein praktikabler und rasch
durchführbarer Weg (http://www.bioreg.at).
Der Erfolg des Registers [4] zeigte sich
rasch in der Zunahme der teilnehmenden
1.600
1.400
1.200
1.000
800
In der aktuellsten Auswertung im Oktober
2014 waren die Basisdaten von 1.493 Pa­
tienten (857 RA, 362 SpA, 239 PsA und 35
andere Indikationen) erfasst.
Zum Zeitpunkt der Aufnahme in „BioReg“ waren im Mittel Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA; chronische Polyarthritis) 59 (17 bis 87) Jahre, Spondylarthritis
(SpA) 44 (18 bis 76) Jahre und Psoriasisarthritis (PsA) 51 (21 bis 77) Jahre alt. Erwartungsgemäß ist in den unterschiedlichen
Krankheitsgruppen die Geschlechtsverteilung verschieden. Das Verhältnis Frauen
zu Männer ist bei der RA 3,6:1, bei der SpA
1 : 2,8, bei PsA 1 : 1,4. Das mittlere Alter war
bei Diagnosestellung bei RA 35 Jahre, bei
SpA 39 Jahre und bei PsA 41 Jahre.
Zeitraum vom Symptom bis zur
Diagnose
600
400
gesamt
RA
SpA
November 2014
April 2013
Oktober 2012
August 2012
Mai 2012
Jänner 2012
November 2011
August 2011
Juni 2011
April 2011
November 2010
April 2010
200
0
Ärzte und im unerwartet raschen Anstieg
der zugesandten Patientenbögen (Abb. 1).
PsA
Abb. 1: Anzahl eingeschlossener Patientendateien im Biologikaregister BioReg seit Beginn der Dateneingabe vor 4 Jahren.
© Manfred Herold
Zur Person
wmw skriptum
Ao. Univ.-Prof. DDr. Manfred Herold
Vorsitz wissenschaftlicher Ausschuss BioReg
Medizinische Universität Innsbruck
Universitätsklinik für Innere Medizin 6
Anichstraße 35
6020 Innsbruck
Fax: +43/512/504 24213
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Nach anamnestisch erhobenen Angaben
war der durchschnittliche Zeitraum vom
Auftreten der ersten krankheitstypischen
Symptome bis zur Diagnose bei RA 2,6
Jah­re, bei SpA 6,3 Jahre und bei PsA 3,7
Jahre. Die lange Verzögerung bis zur Dia­
gnosestellung erscheint auf den ersten
Blick und unter der Berücksichtigung der
Datenerhebung seit erst 4 Jahren noch
überraschend hoch. Die Ursache liegt in
der Empfehlung der Datensammlung. Die
ersten Daten, die von jedem neu hinzugekommenen Mitglied eingegeben wurden,
waren zumeist Daten von Patienten, die
bereits unter einer Biologikatherapie standen und bereits einen längeren Krankheitsverlauf hinter sich hatten. Die Subanalyse von jenen Patienten, die zeitgleich
mit dem Beginn der Biologikatherapie
auch in das BioReg-Register aufgenommen werden, liegt noch nicht vor. Es wird
sich ­zeigen, ob sich die Zeit bis zur Diagnose und damit zum Einleiten einer effizienten Therapie inzwischen verkürzt hat.
Die Frage nach familiärer Belastung
wurde mit ja bei RA von 17,4 %, bei SpA
13/2014
13
jahrestagung rheumatologie und rehabilitation
von 28,7 % und bei PsA von 36,8 % der
­dokumentierten Personen beantwortet.
4,0
Kerndaten
3,5
Im Register werden die Kontrollvisiten in
etwa 6-monatlichen Abständen festgehalten. Von ärztlicher Seite werden die in der
klinischen Routine üblichen anamnestischen Daten wie unerwünschte Nebenwirkungen, Änderung der medikamen­
tösen Therapie, sonstige therapeutische
Interventionen wie physikalische Therapie oder operative Eingriffe und Kerndaten der klinischen Untersuchung festgehalten. Davon unabhängig werden von
den Betroffenen Fragebögen ausgefüllt,
wie BASDAI bei der SpA, HAQ zur Beur­
teilung der Einschränkung der Lebensqua­
lität und einem eigens konzipierten Fragebogen zur Beurteilung der Arbeits- und
Erwerbsfähigkeit.
3,0
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0,0
Einschluss
Visite 1
Visite 2
Visite 3
Visite 4
Visite 5
Visite 6
Visite 7
Abb. 2: BASDAI (Medianwerte) vom Einschluss der Patienten in das Register bis zur letzten auswertbaren Kontrollvisite 7 etwa 3,5 Jahre nach dem Einschluss. Der relativ niedrige BASDAI-Wert zu Be­
obachtungsbeginn ist nicht unerwartet, da ein Großteil der Patienten zum Zeitpunkt des Einschlusses
bereits unter Biologikatherapie standen. Dennoch zeicgt sich über den Beobachtungszeitraum eine
­anhaltende Besserungstendenz und niedrige Krankheitsaktivität.
Krankheitsaktivität wird von
Patienten höher eingeschätzt
In allen Krankheitsgruppen wird die
Krankheitsaktivität mit Hilfe einer visuellen Analogskala von den Betroffenen als
auch von den ärztlichen Betreuern beurteilt. Auch in „BioReg“ zeigt sich in allen
Krankheitsgruppen der auch aus anderen
Beobachtungen bekannte Effekt, dass der
Arzt die Krankheitsaktivität geringer einschätzt als der Patient (Abb. 3). Beiden beurteilenden Gruppen aber gemeinsam ist
der Trend mit stetiger Abnahme der geschätzten Krankheitsaktivität unter laufender Biologikatherapie. Das Ergebnis
spricht nicht nur für den guten Therapieerfolg von Biologika, sondern zeigt auch,
dass die P
­ atienten offensichtlich gut geführt werden und die Sinnhaftigkeit der
Therapie regelmäßig überprüft und bestätigt wird.
14
schen den einzelnen Krankheitsgruppen
zu vermuten. Es überwiegen banale Infekte, schwerwiegende Nebenwirkungen
mit Spitalsaufenthalt als auch das Neuauftreten von Malignomen werden nur in
Einzel­
fällen berichtet. Am Beispiel der
­Visite 4 wurden bei PsA unter 44 Daten­
sätzen bei 7 Patienten Nebenwirkungen
beschrieben, zum Teil auch mehrere Nebenwirkungen pro Patient. Als Nebenwirkungen wurden unter anderem 5 Infektionem, 1 lupus like syndrome und 1 Schwangerschaft angeführt. Bei SpA sind inzwi-
35
30
25
Unerwünschte Nebenwirkungen
20
Bei jeder Visite wird nach dem Auftreten
von unerwünschten Nebenwirkungen gefragt. Da dieser Punkt am Evaluations­
bogen mit ja oder nein beantwortet werden muss, ist anzunehmen, dass die
unerwünschten Nebenwirkungen auch
gemeldet und nicht vergessen werden.
Auch die Dokumentation in „BioReg“ zeigt
die hohe Sicherheit und das geringe Nebenwirkungsprofil unter Biologika. In einer rein deskriptiven Beurteilung der Daten scheint die Nebenwirkungsrate unter
den einzelnen Präparaten vergleichbar gering zu sein. Unterschiede sind eher zwi-
15
13/2014
schen 93 Pa­tienten mit Kontrollvisite 4 dokumentiert. Dabei wurden bei 9 Patienten
Nebenwirkungen festgehalten, vereinzelt
wieder mehrere Nebenwirkungsmeldungen pro Patient. Auch in der Gruppe der
SpA dominieren Infekte (6 Nennungen).
Neben anderen einzelnen Nebenwirkungen wurde zweimal über das Neuauf­
treten von ANA berichtet. Im direkten
­Vergleich der Aufzeichnungen zu Kontrollvisite 4 nach etwa 2 Jahren waren bei PsA 5
Infekte bei 44 Patienten, bei SpA 6 Infekte
bei 93 Patienten. Auch bei anderen Kon­
10
5
0
Einschluss
Visite 1
Visite 2
VAS Patientin & Patient
Visite 3
Visite 4
Visite 5
Visite 6
VAS Ärztin & Arzt
Abb. 3: Beurteilung der Krankheitsaktivität sowohl von den Patienten mit Psoriasisarthritis als auch
vom Arzt an Hand einer visuellen Analogskala von 0 bis 100. Sowohl nach Einschätzung der Betrof­
fenen als auch der Betreuer zeigt sich unter laufender Biologikatherapie eine stetige Abnahme der
­subjektiv beurteilten Krankheitsaktivät.
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wmw skriptum
jahrestagung rheumatologie und rehabilitation
trollvisiten wird bei SpA-Patienten weniger
häufig über Infekte berichtet als bei PsA
und bei RA. Die Ursache dürfte nicht nur
das jüngere Lebensalter der SpA-Patienten
sein, sondern auch das Fehlen einer begleitenden Basistherapie bei SpA. Die Inzidenz von unerwünschten Nebenwirkungen, wie sie in BioReg dokumentiert sind,
ist vergleichbar mit den Erfahrungen aus
anderen Registern. Im englischen Register
BSRBR wurde bei RA-Patienten in den
­ersten 90 Tagen nach Beginn der Biologikatherapie mit TNF-Inhibitoren eine In­
zidenz von 4,6 an schweren Infektionen
gefunden (Rheumatology 2008;47:1441-3),
im italienischen Früharthritis-Register
­GISEA (Reumatismo 2011;63: 155-64) waren Infektionen bei 39,7 % von 2926 Pa­
tienten nach einer Beobachtungszeit von 3
Jahren.
Fazit
Bezogen auf die Größe und Einwohnerzahl von Österreich und die mit 4 Jahren
relativ kurze Laufzeit von „BioReg“ ist die
Zahl von nahezu 1.500 Dokumentationsbögen erfreulich hoch und spricht für die
Akzeptanz und Praktikabilität der angebotenen und einheitlichen Dokumentation.
Es sind auch erste Bögen von Kontroll­
visite 10 und 11, also Kontrollen nach
­ ahezu 5 Jahren, vorliegend.
n
Mit Bioreg ist Österreich auf
einem guten Weg, eigene
Erfahrungen zu gewinnen bezüglich Dauer
und Effektivität der
Behandlung mit
Biologika und Sicherheit der verordneten Medikamente.
■
Literatur
1 Zink A, Askling J,
Dixon WG, Klareskog
L, Silman AJ, Symmons
DP (2009). European biologicals registers: methodology, selected results and perspectives. Ann Rheum Dis.
2009;68:1240-6.
2 Dixon WG, Carmona L, Finckh A,
Hetland ML, Kvien TK, Landewe R, Listing J, Nicola PJ, Tarp U, Zink A, Askling J
(2010). EULAR points to consider when establishing, analysing and reporting safety data of
biologics registers in rheumatology. Ann Rheum
Dis. 2010;69:1596-602.
3 Leeb B, Singer F (2010). BioReg. Ein nationales Biologicaregister für entzündlich rheumatische Erkrankungen e.V. soll den Erfahrungsaustausch und die Forschung fördern. rheuma plus
03/2010.
4 Rintelen B, Leeb B (2014). Neue Erkenntnisse aus dem Biologikaregister BioReg 4-Jahres-Update/Schwerpunkt rheumatoide Arthritis;
Universum Innere Medizin 08/2014.
Georg Stummvoll, Wien
Update Lupus-Nephritis
Internationale Empfehlungen
Die Sitzung „Update Lupus-Nephritis“
steht unter dem Aspekt, den derzeitigen
Stand des Wissens, die aktuellen Konzepte
der Therapie, aber auch den zusätzlichen
Wert einer fächerübergreifenden Behand-
lung zu vermitteln. Gerade beim SLE als
einer sehr vielgestaltigen Erkrankung mit
unterschiedlichster Organbeteiligung ist
es auch für den versierten Rheumatologen
hilfreich (und im Ernstfall unumgänglich)
© Georg Stummvoll
Zur Person
wmw skriptum
Prof. Priv.-Doz. Dr. Georg Stummvoll
Prof. Priv.-Doz. Dr. Georg Stummvoll
Medizinische Universität Wien
Universitätsklinik für Innere Medizin III
Klinische Abteilung für Rheumatologie
Währinger Gürtel 18 - 20
1090 Wien
Fax: +43/40400/43060
E-Mail: [email protected]
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mit anderen Fächern zu kooperieren. Im
Falle der Nephritis kann das durchaus
schon in früheren Stadien sinnvoll sein
und nicht erst wenn Nierenersatztherapie
notwendig ist.
Der Vortrag ist eingedenk dieser Aspekte von assoc. Prof. Dr. G. Sengölge
(Abt. f. Nephrologie, MedUniWien) und
mir (Stummvoll, Rheumatologie) als Doppelmoderation und Doppelconference gestaltet. Es gilt, den typischen Weg eines
Patienten von den ersten Symptomen
­
über die Diagnosefindung bis zur The­
rapie darzustellen und an Hand dieses
Modells aus der Praxis auch die Handlungsschritte zu erläutern und in Kontext
zu stellen. Insbesondere behandelten wir
die Problematik der richtigen und recht13/2014
15
jahrestagung rheumatologie und rehabilitation
zeitigen Diagnosestellung und die Be­
deutung der Nierenbiopsie in diesem
­Zusammenhang, speziell für die folgende
Thera­pie, die sich immer mehr nach den
histologischen Befunden richtet.
Standard-Therapie der
Lupus-Nephritis
Zusammengefasst und intensiv beleuchtet wird das Thema in den Empfehlungen
der europäischen Rheumatologen, die
­gemeinsam mit den europäischen Nephrologen beraten haben (EULAR/EDTA
­recommendations) und in den Empfehlungen der amerikanischen Kollegen (ACR
recommendations) [1, 2].
Beiden gemeinsam ist die Beibehaltung der Trennung in Induktionstherapie
und Erhaltungstherapie und die Aufwertung von Mycofenolat Mofetil (MMF) in
der Therapie der Lupus-Nephritis, auch in
der Induktionsphase. Speziell die europäischen Empfehlungen betonen den Wert
experimenteller Therapien, insbesondere
den CD20-Antagonisten Rituximab und
die extrakorporale Therapieform der Immunadsorption. Die Immunadsorption
wird an unserer Klinik in enger Kooperation der Abteilungen für Nephrologie und
Rheumatologie für therapierefraktäre Patienten angeboten und hat sich bisher
­besonders bei der Lupus-Nephritis als
sehr hilfreich erwiesen [3, 4].
Hier sind in aller Kürze die erwähnten
internationalen Empfehlungen zusammengefasst:
EULAR/EDTA recommendations for
Lupus Nephritis 2012 [1]
■ ■
■ ■
■ ■
■ ■
■ ■
Biopsie
Ziel: Proteinurie < 0,5 g/24 h or „nearnormal function“
Hydroxychloroquin für alle
Induktionstherapie
f f LN III-IV (A) oder (A/C) (± V): MMF
ODER niedrig-Dosis CYC (Eurolupus-Schema[5]) + Steroide (3d 500 –
750 mg i. v., dann 0,5 mg/kg KG p. o.)
f f ggf. CYC höher dosiert (modifiziertes NIH-Schema [6])
f f LN V: MMF + Steroide
f f Bei Versagen: Wechsel zum anderen
(MMF oder CYC, oder experimentell: Rituximab, Immunasorption,
Plasmaaustausch
Erhaltung
f f MMF oder AZA für mind. 3 Jahre
(„MMF auf MMF“)
ACR recommendations for Lupus
Nephritis 2012 [2]
Induktion für LN III/ IV
■ ■ MMF 2 – 3 g/Tag (speziell für Schwarze
und Hispanics)
■ ■ ODER
■ ■ CYC niedrig (Eurolupus-Schema[5])
ODER hoch dosiert (speziell crecentic
LN; modifizietes NIH-Schema[6])
■ ■ mit GC i. v. 500 – 1000mg über 3 Tage
■ ■ Induktion LN V: MMF + orale Steroide
■ ■ bei Nichtansprechen nach 6 Mo: switch
+ 3 d i. v. GC, ggf. Rituximab
■ ■ Erhaltung:
Erhaltung mit AZA (2 mg/kgKG) oder
MMF (2 g/die)
Legende:
AZA = Azathioprin, CYC = Cyclophosphamid, GC = Glucocorticoide, LN = Lupusnephritis, MMF = Mycofenolat Mofetil ■
Literatur
1 Mosca M, Tani C, Aringer M, Bombardieri
S, Boumpas D, Brey R et al. (2010): European
League Against Rheumatism recommendations
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2 Hahn BH, McMahon MA, Wilkinson A, Wallace WD, Daikh DI, Fitzgerald JD et al. (2012):
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­lupus nephritis. Arthritis Care Res (Hoboken ),
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3 Stummvoll GH (2011): Immunoadsorption
(IAS) for systemic lupus erythematosus. Lupus,
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4 Stummvoll GH, Schmaldienst S, Smolen
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­nephritis: prolonged immunoadsorption (IAS)
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5 Houssiau FA, Vasconcelos C, D’Cruz D, Sebastiani GD, de Ramon GE, Danieli MG et al.
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therapy predicts good renal outcome in lupus
nephritis: lessons from long-term followup of patients in the Euro-Lupus Nephritis Trial. Arthritis
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6 Contreras G, Pardo V, Leclercq B, Lenz O,
Tozman E, O‘Nan P et al. (2004): Sequential
therapies for proliferative lupus nephritis. N Engl
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7 Aktuelle Therapieoptionen beim syste­mischen
Lupus erythematodes. M. Aringer, Hrsg., 3. Auflage 2014, UniMed Verlag, ­Bremen.
8 Aringer M, Schneider M (2014): Systemic
­lupus erythematosus - Standards in 2015. Dtsch
Med Wochenschr, 139: 1813-1816.
9 Schneider M (2009): EULAR recommendations
for the management of systemic lupus ­erythema­tosus. Z Rheumatol, 68: 578, 580-578, 583.
Miriam Gärtner, Wien
Neues von der Psoriasis Arthritis, der axialen
Spondyloarthritis und dem SLE
Highlights in Clinical Science – ACR 2014
Auf dem ACR 2014 wurden betreffend
diese rheumatischen Erkrankungen einige
neue Ergebnisse von akutellen Therapiestudien vorgestellt. Sie betreffen neue­
Substanzen, insbesondere Biologika, aber
auch Therapieschemata und Dosierungen.
Neues von der Psoriasis Arthritis
(PsoA)
Im Rahmen des ACR 2014 wurden die
ersten Ergebnisse der Phase-III-Studie
16
13/2014
für Secukinumab, einen voll humanisierten IgG1k Antikörper gegen IL-17A vorgestellt. Insgesamt wurden 606 Patienten
mit aktiver PsoA (mindestens 3 geschwollene und druckschmerzhafte Gelenke,
aktive Psoriasis der Haut oder der Nägel,
sowie Therapieversagen unter NSAR,
MTX und TNF Inhibitoren) in die Studie
eingeschlossen. Alle Patienten in der Verumgruppe erhielten initial eine Dosis von
Secukinumab 10 mg/kg i. v. nach 0, 2, 4
und 8 Wochen. Danach erhielten sie je© Springer-Verlag
weils 150 mg bzw. 75 mg s. c. alle 4 Wochen. In Woche 24 (primärer Endpunkt)
zeigten 50 % der Patienten beider Verumgruppen einen ACR20 Response verglichen zu 17 % in der Plazebogruppe (p <
0.0001). Auch bezüglich der Hautmanifestation zeigten beide Verumgruppen
eine signifikant höhere Ansprechrate mit
einem PASI 75 (Psoriasis Area Severity
­Index) Response von 64,8 % bei Patienten
welche 75 mg s. c. erhielten und 61,1 %
bei jenen welche 150 mg erhielten vergliwmw skriptum
jahrestagung rheumatologie und rehabilitation
chen zu 8,3 % in der Plazebogruppe. Secukinumab wurde gut vertragen und es
kam zu keinem vermehrten Auftreten
von Nebenwirkungen in der Verumgruppe verglichen zur Plazebogruppe. (P.
Mease et al.; Präsentaion Nr. 953) Auch
die ersten Analysen der radiologischen
Progression unter einer Therapie mit Secukinumab wurden präsentiert. Es zeigte
sich eine signifikant niedrigere Progres­
sionsrate in beiden Verumgruppen verglichen zur Plazebogruppe sowohl nach
24 Wochen als auch bei den ersten Analysen der 52 Wochen Daten (p < 0.05). (P.
Mease et al., Präsentation Nr. 954)
Weiters wurde eine Phase-IIb-Studie
für Clazakizumab, einen humanisierten
anti-IL-6 IgG1 Antikörper vorgestellt.
Eingeschlossen wurden Patienten mit aktiver PsoA (minestens 3 geschwollene
und 3 druckschmerzhafte Gelenke, Hautläsionen an mehr als 3 % der Körperoberfläche, sowie eine Erhöhung des hrCRP ≥
3 x ULN). Nach 16 Wochen (primärer
Endpunkt) zeigte sich ein signifikant höherer ACR20 Response bei Patienten welche mit Clazakizumab behandelt wurden
(52,4 % vs. 29,3 % in der Plazebogruppe).
Ebenso zeigte sich eine signifikante Verbesserung im DAS-CRP jedoch kam es zu
keinem Ansprechen der Hautbeteiligung.
Bezüglich unterschiedlicher Dosierungen von Clazakizumab (25 mg, 100 mg
oder 200 mg s. c. alle 4 Wochen) ergab
sich die beste Ansprechrate bei Patienten
welche 100 mg alle 4 Wochen erhalten
haben. In den niedrigeren Dosierungen
kam es zu keinem vermehrten Auftreten
von Nebenwirkungen verglichen zur Plazebogruppe. Unter Verwendung der Dosis von 200 mg alle 4 Wochen kam es jedoch häufiger (n. s.) zu einem Anstieg der
Transaminasen. Zusammenfassend zeigten Patienten ein gutes ­Ansprechen bezüglich der Gelenksbe­teiligung unter der
Therapie mit Claza­kizumab, jedoch keinerlei Verbesserung der Hautbeteiligung.
Aufgrund vermehrten Auftretens von Nebenwirkungen in höherer Dosierung ist
eine Dosis von 100 mg alle 4 Wochen vorzuziehen. (P. Mease et al., Präsentation
Nr. 952)
Neues von der axialen
Spondyloarthritis (axSpA)
Aus den Vorjahren bereits bekannt ist die
RAPID-axSpA Studie, in welcher axSpA
Patienten (sowohl radiographisch als
auch non-radiographisch) mit Certolizumab Pegol, dem FAB-Fragment eines
rekombinanten humanisierten monoklonalen TNF Antikörpers, in unterschied­
licher Dosierung (200 mg s. c. alle 2 Wochen vs. 400 mg s.c. alle 4 Wochen)
behandelt werden. Nun wurden bereits
die Daten aus Woche 96 vorgestellt und es
hat sich gezeigt, dass jene Verbesserungen betreffend der Krankheitsaktivität
­sowie der von den Patienten berichteten
Outcomes welche zu Woche 24 beschrieben wurden bestehen blieben. Auch
konnte gezeigt werden, dass es selbst
nach 96 Wochen keinen Unterschied bezüglich der beiden Dosierungsschemata
gab. Bezüglich Nebenwirkungen kam es
ebenfalls zu keinem neuen Auftreten
von Adverse Events. Zusammenfassend
konnten die Follow-up Daten der RAPIDaxSpA Studie die bereits bekannten Ergebnisse zu Wirksamkeit und Nebenwirkungen bestätigen (J. Sieper et al.; Präsentation Nr. 852).
Die Verwendung von TNF Inhibitoren
stellt seit einigen Jahren eine sehr effiziente Behandlungsmodalität für Patienten
mit axSpA dar. Dennoch muss man sich
als verschreibender Arzt auch über die
Kosten und möglichen Nebenwirkungen
einer solchen Therapie im Klaren sein.
Eine Gruppe aus Prag hat daher Patienten
mit axSpA mit niedriger Krankheitsakti­
vität unter laufender TNF- Blocker Therapie (Adalimumab, Etanercept oder Infliximab) in 2 Gruppen randomisiert – eine
Gruppe erhielt die Therapie in gewohnter
Form weiter, die zweite Gruppe wurde mit
einem dosisreduzierten Schema behan-
Zur Person
Dr. Miriam Gärtner
Medizinische Universität Wien
Universitätsklinik für Innere Medizin III
Klinische Abteilung für Rheumatologie
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delt. In welcher Form die Dosisreduktion
durchzuführen war oblag dem behandelnden Rheumatologen, in den meisten
Fällen hat man jedoch die Applikations­
intervalle verlängert. Nach einem Beobachtungszeitraum von einem Jahr konnte
keine signifikante Verschlechterung der
Krankheitsaktivität, gemessen mittels
BASDAI (Bath Ankylosisng Spondylitis
­Disease Activity Index), in der dosisreduzierten Gruppe festgestellt werden. Es
kann daraus also gefolgert werden, dass
eine mögliche Intervallverlängerung der
Applikation von TNF Inhibitoren bei Patienten mit axSpA, sofern sie sich in niedriger Krankheitsaktivität befinden, durchaus als sinnvoll angesehen werden kann.
(J. Zavada et al.; Präsentation Nr. 851)
Neues vom SLE
Für die Behandlung der Lupus Nephritis
gibt es seit Jahren dasselbe Schema: man
beginnt mit einer Induktionstherapie bestehend aus Cyclophosphamid und Coriticosteroiden gefolgt von einer Erhaltungstherapie mit Azathioprin oder
Mycophenolatmofetil. Jedoch gab es bis
dato keine Empfehlung, ob Azathioprin
oder Mycophenolatmofetil vorzuziehen
sind. Im Rahmen der MAINTAIN Studie
sollte genau das evaluiert werden. Es
wurden insgesamt 105 Patienten in die
Studie eingeschlossen welche nach erfolgreicher Induktionsphase eine der beiden Erhaltungstherapien erhalten haben.
Im Rahmen des diesjährigen ACR wurden die 10-Jahresdaten der Studie präsentiert. Es hat sich gezeigt, dass es keinerlei Unterschiede bezüglich renaler
Funktion bzw. Relapse-Raten zwischen
den beiden Gruppen gab. Die Autoren
haben weiters evaluiert, ob es mögliche
prädiktive Faktoren für das Therapieansprechen in der untersuchten Population
gab und es hat sich gezeigt, dass ein rascher Rückgang der Proteinurie einen hohen positiv prädiktiven Wert für ein gutes
Langzeitoutcome hat. Zusammenfassend
konnte gezeigt werden, dass es keine Vorteile bei der Verwendung von Mycophenolatmofetil vs. Azathioprin bei der Verwendung als Langzeittherapie bei Lupus
Nephritis gibt. (Tamirou et al.; Präsentation Nr. 958)
■
13/2014
17
jahrestagung rheumatologie und rehabilitation
FACHKURZINORMATION BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTEL: Simponi 50 mg Injektionslösung in vorgefülltem Injektor, Simponi 50 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze, Simponi 100 mg Injektionslösung in vorgefülltem Injektor, Simponi 100 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze
Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Ein mit 0,5 ml vorgefüllter Injektor enthält 50 mg Golimumab*. Eine 0,5 ml Fertigspritze enthält 50 mg Golimumab*. Jeder mit 1 ml vorgefüllte Injektor enthält
100 mg Golimumab*. Jede 1 –ml- Fertigspritze enthält 100 mg Golimumab*. *Humaner monoklonaler IgG1κ-Antikörper, der mittels rekombinanter DNA-Technologie aus einer murinen Hybridom-Zelllinie gewonnen wird. Jeder vorgefüllte Injektor enthält 20,5 mg Sorbitol pro 50-mg-Dosis. Jede Fertigspritze enthält 20,5 mg Sorbitol pro 50-mg-Dosis. Jeder vorgefüllte Injektor enthält 41 mg Sorbitol pro 100 mg-Dosis. Jede
Fertigspritze enthält 41 mg Sorbitol pro 100 mg-Dosis. Liste der sonstigen Bestandteile: Sorbitol (E 420), L-Histidin, L-Histidin-Monohydrochlorid-Monohydrat, Polysorbat 80, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Rheumatoide Arthritis (RA) Simponi ist in Kombination mit Methotrexat (MTX) indiziert zur: • Behandlung der mittelschweren bis schweren aktiven rheumatoiden Arthritis bei Erwachsenen, wenn das
Ansprechen auf eine Therapie mit krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARD), einschließlich MTX, unzureichend gewesen ist. • Behandlung der schweren, aktiven und progredienten rheumatoiden Arthritis bei Erwachsenen, die zuvor nicht mit MTX behandelt worden sind. Es wurde gezeigt, dass Simponi in Kombination mit MTX die in Röntgenaufnahmen bestimmte Progressionsrate von Gelenkschäden verringert
und die körperliche Funktionsfähigkeit verbessert. Psoriasis-Arthritis (PsA) Simponi ist zur Anwendung als Monotherapie oder in Kombination mit MTX zur Behandlung der aktiven und fortschreitenden PsoriasisArthritis bei Erwachsenen indiziert, wenn das Ansprechen auf eine vorhergehende Therapie mit krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARD) unzureichend gewesen ist. Simponi verringert nachweislich die
Progressionsrate der peripheren Gelenkschäden, bestimmt anhand von Röntgenaufnahmen bei Patienten mit polyartikulären symmetrischen Subtypen der Erkrankung und verbessert die körperliche Funktions­
fähigkeit. Ankylosierende Spondylitis (AS) Simponi ist angezeigt zur Behandlung der schweren, aktiven Ankylosierenden Spondylitis bei Erwachsenen, die auf eine konventionelle Therapie unzureichend angesprochen haben. Colitis ulcerosa (CU) Simponi ist indiziert zur Behandlung der mittelschweren bis schweren aktiven Colitis ulcerosa bei erwachsenen Patienten, die auf eine konventionelle Therapie, einschließlich
­Kortikosteroide und 6-Mercaptopurin (6-MP) oder Azathioprin (AZA), unzureichend angesprochen haben oder die eine Unverträglichkeit oder Kontraindikation für solche Therapien haben. Gegenanzeigen:
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Aktive Tuberkulose (TB) oder andere schwere Infektionen wie eine Sepsis und opportunistische Infek­
tionen. Mittelschwere oder schwere Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse III/IV). Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit: Frauen im gebärfähigen Alter Frauen im gebärfähigen Alter müssen zuverlässige Empfängnisverhütungsmaßnahmen anwenden und diese nach der letzten Behandlung mit Golimumab über mindestens 6 Monate fortführen. Schwangerschaft Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Golimumab bei Schwangeren vor. Aufgrund der TNF-Hemmung könnte durch die Anwendung von Golimumab während der Schwangerschaft die normale Immunantwort des Neugeborenen beeinflusst werden.
Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf die Schwangerschaft, die embryonale/fetale Entwicklung, die Geburt oder die postnatale Entwicklung schließen. Die
Anwendung von Golimumab bei Schwangeren wird nicht empfohlen; Golimumab darf in der Schwangerschaft nur dann verabreicht werden, wenn dies eindeutig medizinisch indiziert ist. Golimumab ist plazentagängig. Nach der Behandlung mit einem TNF-blockierenden monoklonalen Antikörper während der Schwangerschaft wurde der Antikörper noch bis zu 6 Monaten im Serum der Säuglinge nachgewiesen, die von
den behandelten Frauen geboren wurden. Somit könnten diese Säuglinge ein erhöhtes Infektionsrisiko haben. Eine Verabreichung von Lebendimpfstoffen an Säuglinge, die in utero Golimumab ausgesetzt waren,
ist für 6 Monate nach der letzten während der Schwangerschaft erfolgten Golimumab-Injektion nicht zu empfehlen. Stillzeit Es ist nicht bekannt, ob Golimumab in die Muttermilch übergeht oder nach der Aufnahme systemisch resorbiert wird. Es wurde gezeigt, dass Golimumab bei Affen in die Muttermilch übergeht, und da Humanimmunglobuline in die Muttermilch ausgeschieden werden, dürfen Frauen nach der Behandlung mit Golimumab mindestens 6 Monate lang nicht stillen. Fertilität Mit Golimumab sind keine Fertilitätsstudien bei Tieren durchgeführt worden. Eine Fertilitätsstudie bei Mäusen, in der ein analoger Antikörper
angewendet wurde, der die funktionelle Aktivität des murinen TNFα selektiv hemmt, zeigte keine relevanten Wirkungen bezüglich der Fertilität. Pharmakotherapeutische Gruppe: Tumornekrosefaktor-alpha(TNFalpha)-Hemmer, ATC-Code: L04AB06. Inhaber der Zulassung: Janssen Biologics B.V., Einsteinweg 101, 2333 CB Leiden, Niederlande. Abgabe: NR, rezept- und apothekenpflichtig. Stand der Information: Oktober
2013 Weitere Angaben zu Dosierung und Art der Anwendung, Besondere Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen, Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen, Nebenwirkungen, Überdosierung, pharmakologische Eigenschaften und pharmazeutische Angaben sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.
FACHKURZINORMATION BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTEL: Enbrel 25 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung, Enbrel 25 mg Injektionslösung in Fertigspritze, Enbrel 50 mg
­Injektionslösung in Fertigspritze, Enbrel 50 mg Injektionslösung im Fertigpen, Enbrel 10 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Eine Durchstechflasche enthält 10mg/25mg Etanercept, eine Fertigspritze enthält 25mg/50mg Etanercept, ein Fertigpen enthält 50mg Etanercept. Liste der
sonstigen Bestandteile: Enbrel 25 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung & Enbrel 10 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen: Pulver: Mannitol (E421), Sucrose und Trometamol. Lösungsmittel: Wasser für Injektionszwecke. Enbrel 25 mg Injektionslösung in Fertigspritze, Enbrel 50 mg Injektionslösung in Fertigspritze, Enbrel 50 mg Injektionslösung im Fertigpen: Sucrose, Natriumchlorid, Argininhydrochlorid, Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete:
Enbrel 25 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung, Enbrel 25 mg Injektionslösung in Fertigspritze, Enbrel 50 mg Injektionslösung in Fertigspritze, Enbrel 50 mg Injektionslösung im Fertigpen:
Rheumatoide Arthritis, juvenile idiopathische Arthritis, Psoriasis-Arthritis (Arthritis psoriatica), Axiale Spondyloarthritis: Morbus Bechterew (ankylosierende Spondylitis), nicht-röntgenologische axiale Spondyloarthritis, Plaque-Psoriasis, Plaque-Psoriasis bei Kindern und Jugendlichen. Enbrel 10 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen: juvenile idiopathische
Arthritis, Plaque-Psoriasis bei Kindern und Jugendlichen. (Detaillierte Angaben hierzu sind der Fachinformation zu entnehmen) Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen
Bestandteile. Sepsis oder Risiko einer Sepsis. Eine Behandlung mit Enbrel sollte bei Patienten mit aktiven Infektionen, einschließlich chronischer oder lokalisierter Infektionen, nicht begonnen werden. Pharma­
kotherapeutische Gruppe: Immunsuppressiva, Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-α)-Inhibitoren. ATC-Code: L04AB01. Inhaber der Zulassung: Pfizer Limited, Ramsgate Road, Sandwich, Kent CT13 9NJ, Vereinigtes
Königreich. Stand der Information: 07/2014. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Angaben zu besonderen Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der
veröffentlichten Fachinformation.
FACHKURZINORMATION BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTEL: Deflamat DRS 75 mg – Kapseln
Quantitative und qualitative Zusammensetzung: 1 Deflamat DRS 75 mg – Kapsel enthält: 75 mg Diclofenac-Natrium im Dual-Release-System, d. h. 25 mg in magensaftresistenter und 50 mg in retardierter Form.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. Anwendungsgebiete: Deflamat DRS 75 mg-Kapseln werden angewendet bei Erwachsenen.
Bei schmerzhaften Affektionen entzündlicher und degenerativer rheumatischer Erkrankungen wie • chronische Polyarthritis; • Spondylarthritis ankylosans; • Arthrosen; • Spondylarthrosen; • extraartikulärer Rheumatismus. Sowie gegen Schmerzen bei • akutem Gichtanfall; • posttraumatischen und postoperativen Entzündungs- und Schwellungszuständen; • schmerzhaften, entzündlichen Zuständen in der Gynäkologie (z.B.
als Adjuvans bei Adnexitis) oder in der Hals-, Nasen-Ohrenheilkunde (z. B. als Adjuvans bei Pharyngotonsillitis, Otitis). Fieber allein ist keine Indikation. Gegenanzeigen: Deflamat 75 mg-Kapseln dürfen nicht eingenommen werden bei: • einer bekannten Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Diclofenac oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile; • bekannten Reaktionen von Bronchospasmus,
Asthma, Rhinitis oder Urtikaria nach der Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nicht steroidalen Entzündungshemmern (NSAIDs) in der Vergangenheit; • ungeklärten Blutbildungsstörungen, Knochenmarksschädigungen; • bestehenden oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretenen peptischen Ulzera oder Hämorrhagien (mindestens 2 unterschiedliche Episoden nachgewiesener Ulzeration oder Blutung);•
gastrointestinalen Blutungen oder Perforationen in der Anamnese im Zusammenhang mit einer vorherigen NSAID-Therapie; • zerebrovaskulären oder anderen aktiven Blutungen; • schweren Leber- oder Nierenfunktionsstörungen; • schwerer Herzinsuffizienz; • bekannte Herzinsuffizienz (NYHA II–IV), ischämische Herzkrankheit, periphere arterielle Verschlusskrankheit und/oder zerebrovaskuläre Erkrankung; • Schwangerschaft, im letzten Drittel (siehe Abschnitt 4.6). Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren dürfen Deflamat 75 mg nicht einnehmen, da der Wirkstoffgehalt zu hoch ist. Pharmakologische Eigenschaften: Pharmakotherapeutische Gruppe: Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika, Essigsäurederivate und verwandte Substanzen. ATC-Code: M01A B05. Pharmazeutische Angaben: Kapselinhalt: Mikrokristalline
Cellulose, Povidon K 25, hochdisperses Siliziumdioxid, Ammoniummethacrylat-Copolymer (Typ A), Ammoniummethacrylat-Copolymer (Typ B), Methacrylsäure Ethylacrylat copolymer (1:1), Propylenglycol, Triethylcitrat, Talkum Kapselhülle: Gelatine, Natriumdodecylsulfat, Indigotin E132, Titandioxid E171. Drucktinte: Schellak, Propylenglycol und Titandioxid E171. Pharmazeutischer Unternehmer: Astellas Pharma Ges.m.b.H.
Linzerstrasse 221/E02, A-1140 Wien. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Stand der Information: 11/2013. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßn­
ahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation.
FACHKURZINORMATION BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTEL: Adenuric 80 mg Filmtabletten, Adenuric 120 mg Filmtabletten
Quantitative und qualitative Zusammensetzung: Jede Tablette enthält 80 bzw. 120 mg Febuxostat. Liste der sonstigen Bestandteile: Tablettenkern: Lactose-Monohydrat, Mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Hyprolose, Croscarmellose-Natrium, Siliciumdioxid-Hydrat. Filmüberzug: Opadry II gelb, 85F42129 enthält: Poly(vinylalkohol), Titandioxid (E171), Macrogol 3350, Talkum, Eisen(III)-hydroxid-oxid
x H2O (E172). Anwendungsgebiete: Behandlung der chronischen Hyperurikämie bei Erkrankungen, die bereits zu Uratablagerungen geführt haben (einschließlich eines aus der Krankengeschichte bekannten oder
aktuell vorliegenden Gichtknotens und/oder einer Gichtarthritis). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische Gruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Urikostatika, ATC-Code: M04AA03. Inhaber der Zulassung: Menarini International Operations Luxembourg S.A., 1, Avenue de la Gare, L-1611, Luxemburg. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Weitere Angaben zu den Abschnitten Dosierung, Art und Dauer der Anwendung, Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung,
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit sowie Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. Stand
der Information: Jänner 2014.
FACHKURZINORMATION BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTEL: RoActemra® 20 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung, RoActemra® 162 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze
Quantitative und qualitative Zusammensetzung: RoActemra® 20 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung: Jeder ml des Konzentrats enthält 20 mg Tocilizumab*. Jede Durchstechflasche enthält 80
mg Tocilizumab* in 4 ml (20 mg/ml). Jede Durchstechflasche enthält 200 mg Tocilizumab* in 10 ml (20 mg/ml). Jede Durchstechflasche enthält 400 mg Tocilizumab* in 20 ml (20 mg/ml). *humanisierter monoklonaler IgG1-Antikörper gegen den humanen Interleukin-6-(IL-6)-Rezeptor produziert mit rekombinanter DNA-Technologie in Ovarialzellen des chinesischen Hamsters. Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
Jede 80 mg Durchstechflasche enthält 0,10 mmol (2,21 mg) Natrium. Jede 200 mg Durchstechflasche enthält 0,20 mmol (4,43 mg) Natrium. Jede 400 mg Durchstechflasche enthält 0,39 mmol (8,85 mg) Natrium.
RoActemra® 162 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze: Jeder ml des Konzentrats enthält 20 mg Tocilizumab*. Jede Fertigspritze enthält 162 mg Tocilizumab in 0,9 ml. Tocilizumab ist ein rekombinanter, humanisierter, anti-humaner monoklonaler Antikörper der Immunglobulin-Subklasse G1 (IgG1), der gegen lösliche und membrangebundene Interleukin-6-Rezeptoren gerichtet ist. Anwendungsgebiete: RoActemra® 20
mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung: RoActemra ist, in Kombination mit Methotrexat (MTX), indiziert für: - die Behandlung der schweren, aktiven und progressiven rheumatoiden Arthritis (RA) bei
Erwachsenen, die zuvor nicht mit Methotrexat behandelt worden sind. – die Behandlung erwachsener Patienten mit mäßiger bis schwerer aktiver rheumatoider Arthritis, die unzureichend auf eine vorangegan­gene
Behandlung mit einem oder mehreren krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARDs) oder Tumornekrosefaktor (TNF)-Inhibitoren angesprochen oder diese nicht vertragen haben. RoActemra kann bei
diesen Patienten als Monotherapie verabreicht werden, falls eine Methotrexat-Unverträglichkeit vorliegt oder eine Fortsetzung der Therapie mit Methotrexat unangemessen erscheint. RoActemra vermindert in
Kombination mit Methotrexat das Fortschreiten der radiologisch nachweisbaren strukturellen Gelenkschädigungen und verbessert die körperliche Funktionsfähigkeit. RoActemra ist zur Behandlung von Patienten
im Alter von 2 Jahren und älter mit aktiver systemischer juveniler idiopathischer Arthritis (sJIA) angezeigt, die nur unzureichend auf eine vorangegangene Behandlung mit nicht steroidalen Antiphlogistika (NSAs)
und systemischen Corticosteroiden angesprochen haben. RoActemra kann (falls eine Methotrexat-Unverträglichkeit vorliegt oder eine Therapie mit Methotrexat unangemessen erscheint) als Monotherapie oder in
Kombination mit Methotrexat verabreicht werden. RoActemra ist in Kombination mit Methotrexat (MTX) zur Behandlung von Patienten im Alter von 2 Jahren und älter mit polyartikulärer juveniler idiopathischer
Arthritis (pJIA; Rheumafaktor-positiv oder negativ und erweiterte Oligoarthritis) angezeigt, die nur unzureichend auf eine vorangegangene Behandlung mit MTX angesprochen haben. RoActemra kann als Monotherapie verabreicht werden, falls eine Methotrexat-Unverträglichkeit vorliegt oder eine Fortsetzung der Therapie mit Methotrexat unangemessen erscheint. RoActemra® 162 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze: RoActemra ist, in Kombination mit Methotrexat (MTX), für die Behandlung erwachsener Patienten mit mäßiger bis schwerer aktiver rheumatoider Arthritis (RA) angezeigt, die unzureichend auf eine vorangegangene Behandlung mit einem oder mehreren krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARDs) oder Tumornekrosefaktor (TNF)-Inhibitoren angesprochen oder diese nicht vertragen haben. RoActemra kann bei
diesen Patienten als Monotherapie verabreicht werden, falls eine Methotrexat-Unverträglichkeit vorliegt oder eine Fortsetzung der Therapie mit Methotrexat unangemessen erscheint. RoActemra vermindert in
Kombination mit Methotrexat das Fortschreiten der radiologisch nachweisbaren strukturellen Gelenkschädigungen und verbessert die körperliche Funktionsfähigkeit. Gegenanzeigen: – Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. – Aktive, schwere Infektionen (siehe veröffentlichte Fachinformation Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“). Liste der sonstigen Bestandteile: RoActemra® 20 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung: Sucrose, Polysorbat 80, Dinatriumhydrogenphosphat 12 H2O, Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Wasser für Injektionszwecke. RoActemra® 162 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze: L-Histidin, L-Histidinmonohydrochlorid-Monohydrat, L-Arginin, L-Argininhydrochlorid, L-Methionin, Polysorbat 80, Wasser
für Injektionszwecke. Inhaber der Zulassung: Roche Registration Limited, 6 Falcon Way, Shire Park, Welwyn Garden City, AL7 1TW, Vereinigtes Königreich. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: rezept- und
apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Pharmakotherapeutische Gruppe: Immunsuppressiva, Interleukin-Inhibitoren, ATC-Code: L04AC07. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen sowie Informationen zu Schwangerschaft und Stillzeit und zu Nebenwirkungen sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen. September 2014
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13/2014
© Springer-Verlag
wmw skriptum
advertorial
Entzündliche Gelenkserkrankungen
Neuer Wirkansatz: UC-II (natives Kollagen)
bei entzünd­lichen Gelenkserkrankungen
Schmerz- und Entzündungs­
hemmung durch orale Toleranz
Erstmalig gibt es in Österreich mit Mobiflex®,
einem diätetischen Lebensmittel einen
komplett neuen Wirkansatz bei entzünd­
lichen Gelenkserkrankungen.
Mobiflex® enthält UC-II, ein natürliches
Kollagenkonzentrat mit 25 % nativem TypII-Kollagen. UC-II hemmt die Freisetzung
knorpelzerstörender Kollagenase durch
Deaktivierung kollagenspezifischer T-Zellen. Nach dem Prinzip der oralen Toleranz
[1] wird durch die Gabe von UC-II das
darmassoziierte Lymphgewebe an das
körpereigene Kollagen gewöhnt und dadurch die fehlerhafte Immunreaktion im
Gelenk zurückgeschraubt. Da UC-II nicht
in den Blutkreislauf gelangt, treten keine
Nebeneffekte und allergischen Reaktionen auf [2].
Entscheidend für die Auslösung der
oralen Toleranz ist der Erhalt der speziellen Dreifachhelixstruktur von Kollagen.
Dies gewährleistet das patentierte, nicht­
enzymatische Herstellungsverfahren von
UC-II in Mobiflex® aus Hühnerknorpeln.
Der Strukturerhalt ist wichtig für die Epitoperkennung in den Peyerschen Platten
und den entsprechenden modulierenden
Effekt auf das Immunsystem. Dieser Effekt
ist nicht für denaturiertes/herkömmliches
Kollagen bekannt.
Mobiflex® wurde bei Patienten mit
­Gonarthrose untersucht. Die Vergleichsgruppe erhielt Glukosamin/Chondroitinsulfat [3].
Im Vergleich zum Ausgangswert verringerte UC-II signifikant
■ ■ Gelenkschmerzen und Gelenkbeschwer­
den (WOMAC-Index) um 33 %,
■ ■ Schmerz (VAS-Score) um 40 % und
■ ■ Schmerz während Alltagsaktivitäten
(Lequesne-Index) um 20 %.
Mobiflex® ist zur diätetischen Behandlung
von entzündlichen Gelenkserkrankungen
unter ärztlicher Aufsicht einsetzbar:
■ ■ Vermindert Schmerzen und Schwellungen klinisch nachweisbar schon
nach 30 Tagen (3)
■ ■ Erhöht die Mobilität und Flexibilität
der Gelenke (3)
■ ■ Nur eine kleine Filmtablette täglich
■ ■ Keine Nebeneffekte und allergische
Reaktionen bekannt (2)
Mobiflex® Filmtabletten sind zu 30 Stück
(Monatspackung) oder 60 Stück exklusiv in
öffentlichen Apotheken erhältlich.
■
Literatur
1Bagchi D. et al., Int J Clin Pharmacol Res
2002; 22(3-4):101–110
2Burdock Group. Dossier in Support of the
Generally Recognized As Safe (GRAS) Status of
UC-II® as a Food Ingredient. Internal data, 2009
3Crowley DC et al., Int J Med. Sci 2009;
6(6):312–321
Weitere Informationen
STADA Arzneimittel GmbH
1190 Wien
Dr. med. Gabriele Hartl
Tel.: +43/1/367 85 850
E-Mail: [email protected]
IMPRESSUM
Herausgeber und Verleger: Springer-Verlag GmbH, Professional Media, Prinz-Eugen-Straße 8 – 10, Postfach 11, 1040 Wien, Austria, Tel.: 01/ 330 24 15, Fax: 01/330 24 26-260; Internet: www.springer.at, www.
SpringerMedizin.at; Geschäftsführung: Dr. Alois Sillaber, Petrus J.W. Hendriks, Joachim Krieger; Abteilungsleitung Professional Media: Dr. Alois Sillaber; Redaktion: Prim. Dr. Herbert Kurz; Redaktions­
sekretariat: Marion Heidegger; Leitung Journale und Redaktionen: Gabriele Hollinek; Portalmanagement SpringerMedizin.at: Andrea Niemann; Produktion und Layout: K & M Satz und Repro, Wiesbaden;
Leitung Verkauf Medizin: Robert Seiwald; Anzeigen: Dipl.Tzt. Elise Haidenthaller, Gabriele Popernitsch. Es gilt die Anzeigenpreisliste 2014; Erscheinungsweise: 10x jährlich; Abonnement: WMW-Skriptum
ist eine Beilage zur Wiener Medizinischen Wochenschrift (WMW); Bezugspreis pro Jahr: EUR 550, – zuzüglich MwSt. und Versandkosten; Verlagsort: Wien; Herstellungsort: Linz; Erscheinungsort: Wien;
Verlagspostamt: 1210 Wien P.b.b.; ISSN Print: 1613-3803: Band 11, Heft 13/2014; Design: Wojtek Grzymala; Druck: Friedrich Vereinigte Druckereien- und Verlags GmbH & Co KG, Linz, Austria. Alle namentlich gekennzeichneten Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Diese Beiträge fallen somit in den persönlichen Verantwortungsbereich des Verfassers. Die Redaktion übernimmt
keine Haftung für unaufgefordert eingesandte Manuskripte. Mit „Sonderbericht“ oder „Advertorial“ gekennzeichnete Seiten sind entgeltliche Einschaltungen nach § 26 Mediengesetz. Allgemeiner Teil/Rechtliche Hinweise für Autoren: Die Autorin/der Autor erklärt, dass ihr/sein Manuskript in dieser Form bislang nicht anderweitig veröffentlicht oder zur Veröffentlichung eingereicht wurde. Die Autorin/der Autor
überträgt mit der Übergabe des fertigen Manuskripts und der Veröffentlichung in der Fachzeitschrift die notwendigen Nutzungsrechte zur Vervielfältigung und Verbreitung an den Verlag, insbesondere das Recht
der Nutzung zu gewerblichen Zwecken durch Druck, Nachdruck, Verbreitung in elektronischer Form oder andere Verfahren und Medien durch Springer Science + Business Media. Die Autorin/der Autor holt,
falls notwendig, die Nutzungsrechte an Texten und Bildern Dritter vor Übergabe des fertigen Manuskripts ein, eventuelle Ansprüche Dritter sind somit geklärt. Hinweise zur Verwertung: Die Zeitschrift sowie
alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, auch auszugsweise, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der
vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlages. Das gilt insbesondere für ­Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Verarbeitung in elektronischen Systemen. Produkt­
haftung: Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Waren­bezeichnungen usw. in dieser Zeitschrift berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen
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Wien. Springer ist Teil von Springer Science+Business Media. Beilage zur Wiener Medizini­schen Wochenschrift 23-24/2014.
wmw skriptum
© Springer-Verlag
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pharma news
Schmerz braucht Schmerzlinderung
Deflamat® ist seit Jahrzehnten bewährt,
untersucht, verordnet und nach wie vor
überwiegt der Nutzen für den Patienten
die Risiken [1]. Unter Berücksichtigung
der Sicherheitshinweise ist Deflamat® eine
ausgezeichnete Behandlungsoption. Denn,
Deflamat® ist verlässlich wirksam und entzündungshemmend sowie speziell, aufgrund seiner einzigartigen Pellet-Gallenik,
sehr gut verträglich. Damit wird sowohl
die für den Patienten so essentielle, rasche
Schmerzlinderung erreicht, als auch die
wichtige Magenverträglichkeit gewährleistet [2, 3]. Die CLASS-Arbeit bestätigt in
der Langzeittherapie einen klaren Vorteil
von Diclofenac gegenüber Ibuprofen in
Bezug auf die gastrointestinalen Nebenwirkungen [4]. In Bezug auf kardiovaskuläre Risiken gilt, wie schon seit langem
­bekannt, dass Patienten, denen z. B. nur
kurzfristig eine Packung Diclofenac zur
akuten Symptomkontrolle verschrieben
wird, ein viel geringeres Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis haben als Risiko­
patienten mit hochdosierter Langzeit­
therapie. Denn diese Ereignisse treten
wahrscheinlicher bei der Höchstdosis von
Diclofenac in Langzeitbehandlung bei
Vorliegen besonderer Kontraindikationen
oder besonders signifikanter Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse (z. B.
Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes
mellitus, Rauchen) auf. Die Langzeitbehandlung von Risikopatienten mit der
Höchstdosis widerspricht bekanntermaßen schon immer bei allen NSAR der
empfohlenen therapeutischen Praxis.
Vertrauen Sie daher dem bewährten
­
­Deflamat® bei Schmerzen des Bewegungsapparates, postoperativen und posttraumatischen Schmerzen, Sportverletzungen
und bei entzündlich bedingten Schmerzen in der Gynäkologie, Hals-, Nasen- und
Ohrenheilkunde. ■
Fachku
rzinform
ation sieh
e Seite
18
Literatur
1 EMA/592685/2013
2 Haltmeyer: ÖAZ 17/2002: 806-807
3 Haltmeyer: ÖAZ 18/2002: 854-855
4 Silverstein, F (2001). Reporting of 6-months
data in a clinical trial of celecoxib, In reply JAMA;
286: 2399-2400 DECT belegt: So verschwinden Uratkristalle aus dem Gelenk
Erreichen des Zielwerts ist bei symptomatischer
Hyperurikämie essentiell
© Juan Gärtner / fotolia.com
© Juan Gärtner / fotolia.com
Bei symptomatischer Hyperurikämie lagern sich Uratkristalle in den Gelenken ab. Nur wenn der HarnsäureZielwert von 6 mg/dl erreicht wird, gehen die Kristalle wieder in Lösung.
Patienten mit symptomatischer Hyperurikämie sollen therapeutisch auf
einen Harnsäurewert unter 6 mg/dl
eingestellt werden. Liegt der Serumwert darüber, kristallisiert die Harnsäure aus, die Kristalle lagern sich in den
Gelenken und in Form der typischen
Gicht-Tophi ab. Klar ist: Je höher die
Serumkonzentrationen der Harnsäure sind, desto mehr Urat lagert sich
ab. Der Zielwert ist nicht willkürlich
gewählt, er leitet sich auch nicht aus
Studien ab – wie etwa bei Blutdruck,
Blutzucker oder Blutfetten. Bei symptomatischer Hyperurikämie gibt die
Physik das Ziel vor. Denn nur unterhalb
eines Harnsäurewerts von 6 mg/dl im
Serum gehen Uratablagerungen in Lösung und verschwinden.
Diesen Effekt haben Professor Wolfgang Schmidt, Rheumatologe am Immanuel Krankenhaus Berlin-Buch und
Privatdozent Alexander Huppertz vom
Imaging Science Institute der Charité
Berlin anhand eines Fallbeispiels eindrucksvoll demonstriert. Der 68-jährige
Patient hatte einen Harnsäure-Ausgangswert von 9,8 mg/dl, regelmäßige
Gicht-Attacken, Uratkristalle waren im
Punktat nachweisbar.
Unter Therapie mit Allopurinol und
begleitender Anfallsprophylaxe mit
NSAR wurde der Harnsäurewert auf 6,7
mg/dl gesenkt. Der Zielwert von unter
6 mg/ml konnte jedoch nicht erreicht
werden. Aus diesem Grunde und weil
der Patient auch weiterhin Gichtattacken hatte, wurde die medikamentöse
Therapie auf den Xanthinoxidasehemmer Febuxostat (Adenuric®) plus begleitender Anfallsprophylaxe umgestellt.
Vor Beginn der Febuxostat-Therapie wurden die Gelenke mit einem
So funktioniert DECT
Beim DECT (Dual Energy CT) rotieren zwei Röntgenröhren gleichzeitig um
den Körper des Patienten. Die unterschiedlichen Spannungen in den beiden
Röhren (Dual Energy) machen Ablagerungen von Harnsäurekristallen oder
von Kalk sichtbar – ohne den Einsatz von Kontrastmitteln.
Leitlinie bei Gicht ist die Physik
Die Löslichkeit eines Salzes wie etwa Urat entspricht der maximalen Stoffmenge, die sich bei definierter Temperatur in einer bestimmten Menge eines
Lösungsmittels löst.
Das Löslichkeitsprodukt ist das Gleichgewicht zwischen der gesättigten
Lösung eines Salzes und seinem festen Bodenkörper.
Der Normalwertbereich für die Harnsäure wird nach ihrem Löslichkeitsprodukt unter physiologischen Bedingungen definiert. Bei 37 °C und einem pHWert von 7,4 beträgt die Löslichkeit der Harnsäure im Plasma 6,4 mg/dl. Bei
Harnsäure-Werten darüber kommt es zu Ablagerungen von Uratkristallen.
Der Zielwert von 6 mg/dl in der Gichttherapie ergibt sich daher unmittelbar
aus den physikalischen Gesetzen – und nicht wie bei Blutdruck oder HbA1c
aus Studien und daraus erstellten Leitlinien. Wird der Zielwert erreicht, gehen die Uratablagerungen im Laufe der Zeit wieder in Lösung.
speziellen CT-Verfahren (Dual Energy
CT, DECT) durchleuchtet. Beim DECT
rotieren zwei Röntgenröhren gleichzeitig um den Körper des Patienten. Die
unterschiedlichen Spannungen in den
beiden Röhren (Dual Energy) machen
Ablagerungen von Harnsäurekristallen
oder auch Kalkablagerungen sichtbar – ohne den Einsatz von Kontrastmittel. Bei dem Patienten wurden so
in vier Gelenkregionen Ablagerungen
von Uratkristallen nachgewiesen: am
Knie, an Zehen und Füßen, an Fingern
und Händen sowie am Ellenbogen. Das
Gesamt-Volumen der Ablagerungen
wurde mit Hilfe der 3D-Darstellung
DECT-Aufnahme vor Therapiebeginn mit Febuxostat und zehn Monate
später. Grün dargestellt sind die Uratablagerungen, violett Kalkablagerungen (Artefakte).
© PD Dr. med. A. Huppertz, Imaging Science Institut, Charité Berlin
Quelle: Privatdozent Alexander Huppertz,
Imaging Science Institute, Charité Berlin;
Broschüre von Berlin-Chemie
© Springer Medizin Wien
auf 0,53 cm3 berechnet, heißt es in
einer Broschüre von Berlin-Chemie.
Nach zehn Monaten Therapie wurden
erneut DECT-Aufnahmen der Gelenke
angefertigt.
Die Ergebnisse: Die Serum-Harnsäurewerte des Patienten waren deutlich gesunken und lagen jetzt bei rund
5 mg/dl. Damit war nicht nur ein Rückgang der Gicht-Symptome verbunden,
auch die im DECT sichtbaren Uratablagerungen hatten sich verkleinert und
das errechnete Volumen der Harnsäurekristalle hatte abgenommen. Mit Hilfe der 3D-Darstellung wurde jetzt ein
Gesamt-Volumen von 0,28 cm3 berechnet - gegenüber dem Ausgangswert
von 0,53 cm3. Das entspricht einem
Rückgang von fast 50 Prozent.
Das Beispiel verdeutlicht: Die
Hyperurikämie ist eine chronische Erkrankung, bei der auch scheinbar nur
knapp über dem Ziel liegende Harnsäurewerte nicht zum gewünschten
Therapieerfolg führen. Die Ablagerungen in den Gelenken bleiben vorhanden und damit auch die Symptome.
Nur wenn es gelingt, die Serum-Harnsäurewerte therapeutisch unter 6 mg/
ml zu senken, gehen die Harnsäurekristalle wieder in Lösung, die Gelenkablagerungen werden kleiner. Das kann per
Bildgebung mit DECT sogar sichtbar
gemacht werden.
Dr. Michael Hubert,
Springer Medizin
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