Know-how im Fokus Temconex® -Technologie (Kontinuierliches Pulverstrangpressen) VERFAHRENSKOMBINATION TEMCONEX®-VERFAHRENSPRINZIP In den letzten Jahren ist das Interesse, Metallpulver möglichst wirtschaftlich zu stangenförmigem Halbzeug zu kompaktieren, stark gestiegen. Bei der konventionellen Verarbeitungsroute wird nach dem Stand der Technik das Legierungspulver zunächst kalt- oder heißisostatisch zu einem Bolzen verpresst. Nach einer mechanischen Nachbearbeitung wird der Bolzen über lange Zeiten auf hohe Temperaturen erwärmt und in einer Strangpresse zu Halbzeug verpresst. Dieser mehrstufige und damit zeit- und kostenintensive Prozess ist diskontinuierlich und führt zu einem Pressrest, der die Ausbringung reduziert. Insbesondere bei der Herstellung von dünnen Drähten schließen sich zudem kostenintensive Umform- und Wärmebehandlungsschritte bis zur Endkontur an. Bei der kontinuierlichen Verarbeitung von Schüttgut im Temconex®-Prozess wird das Zuführmaterial über die umlaufende Nut eines rotierenden Extrusionsrades aufgrund von Reibungskräften in die Extrusionskammer eingezogen, verdichtet und zum Gegenhalter transportiert. Durch die Rotation des Extrusionsrades nehmen Druck und Temperatur zu, bis die Fließgrenze des Zuführmaterials überschritten wird und somit die Extrusion durch die Matrize erfolgen kann (Bild 1). Bild 2 zeigt die Temconex®-Anlage bei laufender Produktion. WIRTSCHAFTLICHE VORTEILE DER TEMCONEX®-TECHNOLOGIE • Kurze Prozesskette • Hohe Ausbringung, kein Pressrest • Endgeometrie in einem Prozessschritt • Endlose Stränge •Energieeinsparung • Hoher Automatisierungsgrad TECHNISCHE VORTEILE DER TEMCONEX®-TECHNOLOGIE • Variable Zuführgeometrie • Kurze Wärmeeinbringung, geringe Beeinflussung des Gefüges • Hohe Flexibilität und Variabilität • Kleine Querschnitte • Sonderwerkstoffe, kleine Chargen TEMCONEX®-TECHNOLOGIE BEI DER NEUE MATERIALIEN FÜRTH GMBH Temconex® (Temperature controlled continuous extrusion) ist eine durch die Neue Materialien Fürth GmbH (NMF) eingetragene Marke für ein innovatives Verfahren zum kontinuierlichen Pulverstrangpressen. NMF betreibt hierzu in seinem Technikum eine Temconex®-Anlage, die sich an das Conform™-Verfahren anlehnt. Im Gegensatz zum Conform™-Verfahren, das mit Draht als Zuführmaterial arbeitet, ist das Temconex®-Verfahren speziell für die Verarbeitung von Schüttgütern (Pulver, Späne, Granulat, etc.) ausgelegt. Zudem weist die Temconex®-Anlage einen deutlich modifizierteren Werkzeugaufbau auf, der eine gezielte Temperierung der Umformzone ermöglicht. Bild 1: Temconex®-Verfahren zur Verarbeitung von Schüttgütern. In einem einzigen Prozessschritt wird das Schüttgut direkt kompaktiert und zu kleinen Querschnitten umgeformt. Das Verfahren ermöglicht eine hohe Wirtschaftlichkeit. W W W . N M F G M B H . D E Know-how im Fokus Bild 2: Herstellung von Halbzeug im Temconex®-Verfahren bei NMF. In einem einzigen Prozessschritt wird das Schüttgut direkt kompaktiert und zu kleinen Querschnitten umgeformt. Bild 5: Theoretische Untersuchung zum Materialfluss entlang dem Presskanal einer Temconex®Anlage. ANWENDUNGSFELDER DER TEMCONEX®-TECHNOLOGIE Zukunftsweisende Anwendungspotenziale liegen im Bereich: Mit der Temconex®-Anlage bei NMF können insbesondere Schüttgüter aus Nichteisenmetallen wie Aluminium- und Kupferlegierungen verarbeitet werden. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Verarbeitung von schwer verpressbaren Legierungen. Gerade in diesem Bereich stieg die Nachfrage nach besonders wirtschaftlichen Umformverfahren in den letzten Jahren deutlich an. Bereits mit der Temconex®-Technologie verwirklichte Anwendungen sind zum Beispiel oxiddispersionsverfestigtes (ODS) Kupfer für den Einsatz in der Schweiß- und Elektrotechnik (Bild 3) , aufschäumbares Aluminiumhalbzeug zur Herstellung von Aluminiumschäumkörpern sowie diverse endkonturnahe Halbzeuge aus diversen Nichteisenmetallen (Bild 4). • Kompaktierung von hochfesten Metallpulvern (rasch erstarrte Pulver, dispersionsverfestigte Pulver) • Herstellung von Metall-Matrix-Verbundwerkstoffen • Umformung von schwer verpressbaren Legierungen zu Drähten • Strangpressen von Gusslegierungen • Herstellung von aufschäumbaren MetallHalbzeugen • Recycling von Drahtabschnitten und Spänen aus mechanischer Bearbeitung NEUE MATERIALIEN FÜRTH GMBH ALS PROJEKTPARTNER zurückgreifen, die sich neben dem Schwerpunkt der praktischen Umsetzung auch mit dem theoretischen Verständnis des Prozesses beschäftigen (Bild 5). Als Bindeglied zwischen Forschung und Produktion bietet die NMF GmbH aus diesem großen Erfahrungsfeld dem Kunden folgende Leistungen an: • Entwicklung von Gesamtlösungen bis zur Pilotproduktion • Machbarkeitsstudien zur Kompaktierung von Schüttgütern einschließlich Eigenschaftsprüfungen (Metallographische Untersuchungen, Mechanische Prüfungen) • Anwendungsspezifische Optimierung • Beratung und Information zur Temconex®-Technologie Die NMF GmbH kann auf langjährige Forschungs- und Entwicklungsarbeiten auf dem Gebiet der Temconex®-Technologie Kontakt www.nmfgmbh.de Neue Materialien Fürth GmbH Dr.-Mack-Straße 81 90762 Fürth E-Mail:[email protected] Bild 3: Mit dem Temconex®-Prozess hergestelltes dispersionsverfestigstes Kupferhalbzeug und daraus gefertigte Schweißkappen. Ausgangsmaterial: dispersionsverfestigtes ECKA DISCUP®-Granulat* Bild 4: Mit der Temconex®-Anlage hergestelltes Halbzeug und Auswahl an möglichen Zuführmaterialien *Ein Produkt der ECKA Granulate Velden GmbH © Neue Materialien Fürth GmbH W W W . N M F G M B H . D E