154 J k Fortbildung – Neue Technologien Quo vadis digitale dentale (Volumen-) Radiografie? Entwicklung und Funktionsweise Die Röntgenuntersuchung, von Wilhelm Konrad Röntgen 1895 entdeckt und nach ihm benannt, ist die älteste Methode, Bilder aus dem Inneren des menschlichen Körpers zu erzeugen. In der Röntgenröhre werden elektromagnetische Wellen – die Röntgenstrahlen – erzeugt, welche die Eigenschaft haben, Gewebe (Haut, Muskeln, Knochen) zu durchdringen, wobei sie je nach Dichte des Gewebes unterschiedlich absorbiert werden. Die aus dem Körper als Schwächungsprofil austretenden Strahlen erzeugen dann auf dem Röntgenfilm durch Veränderung einer Silberbromidschicht (resp. Schwarzfärbung bei Belichtung) oder durch Erzeugung eines digitalen Signals, das entsprechend der ankommenden Strahlungsintensität unterschiedlich stark ausfällt [61], ein 2-dimensionales Bild. Auch beim digitalen Röntgen erfolgt die Erstellung der Röntgenaufnahme wie zu Konrad Röntgens Zeiten, und es gelten hinsichtlich der strahlenphysikalischen Überlegungen (Objekt-Film- bzw. Film-Fokus-Abstand, Einfallswinkel der Strahlung, Abstands-Quadrat-Gesetz) die gleichen Grundsätze wie bei der analogen Röntgentechnik. Die Strahlenexposition für intraorale Auf- nahmen ist durch die Digitalisierung deutlich zu reduzieren [40]. Bei Aufnahmetechniken, die mit Verstärkerfolien (z. B. OPG) arbeiten, ist die Dosisreduktion geringer. Die Entwicklung der digitalen Radiografie begann vor über 20 Jahren mit der Speicherfolienradiografie. Ein Strahlenbild trifft auf eine spezielle Speicherfolie (speicherfähiges Material = mit Europium dotierte Bariumhalogenidkristalle, BaFBr:Eu2+), wodurch Elektronen im Kristallgitter energetisch angehoben werden und in sogenannten Traps (latentes Bild) verbleiben. Beim Auslesen wird die gespeicherte Energie durch stimulierte Lumineszenz frei, mittels eines Photomulitipliers detektiert, verstärkt und digitalisiert, was mit einem gewissen Arbeits- und Zeitbedarf verbunden ist. Mittlerweile ermöglichen jedoch Systeme mit Flachbilddetektoren durch primäre Sensortechnik, die unterschieden werden können in direkte und indirekte Systeme, das fertige Röntgenbild innerhalb weniger Sekunden auf den Betrachtungsmonitor anzusehen und auszuwerten. Indirekte Systeme • DLR (Digitale Lumineszenzradiografie) • Selendetektor • Szintillator mit CCD-Kamera • Szintillator mit Fotodiode und TFT-Panel Direkte Systeme • Fotoleiter + TFT-Panel Bei der indirekten Technik erfolgt die Transformation der Röntgenstrahlung in elektrische Signalinformation durch Zwischenschaltung eines Leuchtschirms. Das Abbild wird durch eine Optik (optische Linsen, Fiberoptik, auch Bildverstärker) verkleinert und zum CCD-Detektor (Charge Coupled Device), der in diesem Fall Licht in elektrische Signale umwandelt [62]. Die notwendige Verkleinerung führt zu einer Re- Georg Thieme Verlag KG, Sitz u. Handelsregister Stuttgart, Die Digitalisierung in den bildgebenden radiologischen Verfahren hat sich in der modernen Praxis in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde mittlerweile durchgesetzt und insbesondere die 3-dimensionale Bildgebung gewinnt in der Zahnheilkunde weiter an Bedeutung. Dies wird durch eine zunehmende Anzahl internationaler wissenschaftlicher Publikationen zur dentalen Volumentomografie (DVT) verdeutlicht. Für die Diagnostik in der täglichen Praxis ist die räumliche Darstellung zur Visualisierung entsprechender Strukturen teilweise nicht mehr weg zu denken. Jedoch ist seit der Einführung der digitalen Techniken die Strahlenbelastung für den Patienten trotz geringerer Einzeldosen teilweise stark gestiegen, wie neue Studien belegen. Deshalb ist die Indikation eines diagnostischen Röntgenbildes – 2- oder 3-dimensional – streng zu stellen. Allein die Möglichkeit, eine räumliche Darstellung eines interessierenden Areals zu machen, sollte und darf nicht den Ausschlag geben. Dies ist in den gesetzlichen Bestimmungen (RöV) klar definiert. Heruntergeladen von: Thieme Verlagsgruppe. Urheberrechtlich geschützt. S. Bürklein, J. Rathje, P. Jöhren Münster ZWR ̶ Das Deutsche Zahnärzteblatt 2012; 121 (4) ZWR_4_12.indb 154 13.04.2012 10:48:54 Zahnm_ Fortbildung – Neue Technologien Abb. 1 Aufbau und Funktionsweise von Detektoren. Abb. 2 Schwärzungskurven Speicherfolie/FFS. duktion der am Detektor ankommenden Photonen und damit zu einer Verschlechterung des Signal-Rausch-Verhältnisses (Signal-to-NoiseRatio = S/N-Verhältnis) sowie einer niedrigen Quanteneffizienz (DQE = Detective Quantum Efficiency). Zusätzlich kann es durch die Verwendung einer Optik zu Verzeichnungen kommen. Das thermische Rauschen kann durch Kühlung verringert werden. Alternativ sind auch bei der indirekten Technik TFT-Detektoren (TFT = Thin Film Transistor) verfügbar. Hier wird die Röntgenstrahlung zunächst in einer Szintillatorschicht (z. B. GadolimiumOxysulfit oder Cäsiumiodid) in optische Signale umgewandelt [62]. Bei der direkten Sensortechnik findet ein primär röntgenstrahlenempfindlicher Sensor Anwen- dung. Die Röntgenstrahlen werden in der Schicht aus amorphem Selen direkt in elektrische Ladung umgewandelt und wandern durch die angelegte Spannung senkrecht zur Oberfläche der Selenschicht bzw. zum TFT-Array. Die in elektrische Signale umgewandelten Informationen werden im Anschluss zu einem Monitorbild verarbeitet (Abb. 1). Eine digitale 2-D-Aufnahme wird immer in Pixeln (PIcture matriX ELements) dargestellt, das bedeutet einzeln voneinander unabhängige quadratische Anteile. In Analogie zur Körnung des analogen Röntgenfilms ist das Auflösungsvermögen umso besser, je kleiner die Pixelgröße ist. Auflösungen von bis zu 20 Linienpaaren pro Millimeter sind heute bei intraoralen Sensoren theoretisch möglich. Im Gegensatz zur analogen Technik, bei welcher der Film sowohl als Bildempfänger und Präsentationsmedium gleichzeitig fungiert, ist bei der digitalen Röntgentechnik eine Trennung der Einheit von Bildempfänger und Betrachtungsmedium realisiert worden. Hierdurch sind ein gleichzeitiges Betrachten des Bildes an mehreren örtlich getrennten Arbeitsplätzen sowie ein Nachbearbeiten problemlos möglich. Insgesamt zeichnen sich die digitalen Festkörperdetektoren durch eine hohe Quanteneffizienz aus. Diese beschreibt den Wirkungsgrad, mit dem auftreffende Röntgenstrahlung in ein Signal umgewandelt wird. Des Weiteren ist eine hohe Modulationsübertragungsfunktion (MTF = Modulation Transfer Function) vorhanden, was bedeutet, dass auch bei hoher Signalstärke eine hohe Auflösung gewährleistet ist. Damit wird die geringe verfahrensimmanente Fehleranfälligkeit deutlich, was sich in einem linearen Dynamikverlauf widerspiegelt. Heruntergeladen von: Thieme Verlagsgruppe. Urheberrechtlich geschützt. 156 ZWR ̶ Das Deutsche Zahnärzteblatt 2012; 121 (4) ZWR_4_12.indb 156 13.04.2012 10:48:56 Fortbildung – Neue Technologien Weiterentwicklung zu 3-dimensionalen Verfahren Ohne die 1917 von dem österreichischen Mathematiker Johann Radon entwickelte „Radontransformation“, welche zu diesem Zeitpunkt eine rein mathematische Erkenntnis darstellte, ließe sich keine zerstörungsfreie räumliche Aufnahme eines Objekts mit seinen gesamten Innenstrukturen anfertigen [12, 60]. Als Vater der Computertomografie (CT) und somit auch der DVT gilt Sir Godfrey Hounsfield, dem 1971 das 1. CTSchnittbild eines malignen Gehirnprozesses gelang. Die kontinuierliche Weiterentwicklung führte zu den heute gängigen Spiral-CT, die nach wie vor auf einem Rotations-Translations-Prinzip arbeiten [29] und Dank der fortschrittlichen Technik nur noch geringste Bewegungsartefakte aufweisen [72]. Mittels ringförmig angeordneter Kristalldetektoren werden die das Gewebe passierenden Röntgenquanten registriert und als aufgearbeitetes elektronisches Signal an einen Computer weitergeleitet, der die 2-dimensionalen Querschnittsbilder zu 3-dimensionalen Bildern transformiert [42, 74], (Abb. 3). Die DVT (auch CBVT = Cone Beam Volume Tomography), die speziell auf die Bedürfnisse der zahnmedizinischen Praxis ausgerichtet ist, basiert auf einem Kegelstrahl (Cone Beam), der auf einen Flachbildschirmdetektor trifft (Abb. 4). Die Ortsauflösung und die Bildgröße werden von der Anzahl und der Größe der einzelnen Bildelemente bestimmt. Die einfallenden Röntgenquanten werden im Detektor in elektrische Signale konvertiert oder direkt in elektrische Impulse umgewandelt, was bei Systemen, die auf Selen als Konvertermaterial basieren, der Fall ist. Mit einem 3-D-Rekonstruktionsalgorithmus werden die ursprünglichen 2-D-Transilluminationsbilder in 3-D-Volumenbilder umgewandelt. Das rekonstruierte Bild besteht aus bis zu 120 Mio. Voxel (= VOlumetric piXEL; Voxelgröße 70– 400 µm). Das Voxel (analog zum Pixel bei einem normalen Bild) ist das kleinste Element der 3-DVerfahren. Es ist isotrop und deshalb können Abb. 4 Schematische Darstellung des Funktionsprinzips der CBVT (Quelle: Planmeca). Längen- und Winkelmessungen 1 : 1 durchgeführt werden. Die Bestrahlung erfolgt während des gesamten Rotations-Scans in der Regel gepulst, um eine Rotationsverzerrung zu minimieren. Dadurch wird eine tatsächlich viel geringere Bestrahlungszeit und Dosis erreicht – abhängig vom Gerät und dem gewählten Bildvolumen (FOV = Field of View) zwischen 15 und mehr als 200 µSv und damit um 50–90 % geringer als bei einem herkömmlichen Kopf-CT [53, 64, 68]. Allerdings lassen sich auch mit einer Spiral-CT (Low-Dose-CT) effektive Dosen erreichen, die einer DVT sehr nahe kommen [64]. Die in einem Umlauf (194–360 °) aufgezeichneten Objektdetails werden aus verschiedenen Richtungen in Abhängigkeit von ihrem Abstand zur Zentralebene auf unterschiedliche Detektorareale projiziert, wobei sich Hochkontrastdetails (z. B. Knochen) gut und Niedrigkontrastdetails (Weichgewebe) weniger gut darstellen lassen [38]. Mit weniger Metallartefakten [1, 69] und besserer Darstellungsqualität [33] entfallen die klassischen Bilder einzelner Schichten wie bei der CT. Im Röntgen wurde die DVT zuerst als dentale DVT implementiert [54] und später in der deutschen Gesetzgebung der Zahnmedizin zugeordnet, weshalb bei entsprechender Fachkunde die Überweisung zum Radiologen nicht mehr notwendig ist. Die Scan-Zeit (Umlauf von Strahlenquelle und Detektor) dauert je nach Gerät zwischen 5 und 24 s und die Rekonstruktionsdauer der gescannten Daten kann einige Minuten in Anspruch nehmen, was durch die gewählte Auflösung und das Aufnahmevolumen bestimmt wird. Das FOV ist bei der DVT durch die Gerätegröße und geometrische Restriktionen limitiert und ermöglicht abhängig davon, Zylinder mit einem Durchmesser von 3–19 cm und einer Höhe von 3–24 cm darzustellen. Daraus resultieren bis zu 1 Gigabyte große Datenvolumina, die teilweise in Rohund Bilddaten getrennt sind. Durch das DICOMFormat können die Bilder in entsprechende Auswertungsprogramme importiert und virtuelle Heruntergeladen von: Thieme Verlagsgruppe. Urheberrechtlich geschützt. Abb. 3 Schematische Darstellung der Funktionsweise eines Spiral-Computertomografen (Quelle: Planmeca). 157 ZWR ̶ Das Deutsche Zahnärzteblatt 2012; 121 (4) ZWR_4_12.indb 157 13.04.2012 10:48:56 Fortbildung – Neue Technologien Quelle Bundesamt für Strahlenschutz; veröffentlicht in: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2009 (Parlamentsbericht). Deutscher Bundestag. Abb. 5 Prozentualer Anteil der verschiedenen Untersuchungsarten an der Gesamthäufigkeit und an der kollektiven effektiven Dosis in Deutschland für das Jahr 2009. § 2a Rechtfertigung [34] (1) Neue Arten von Tätigkeiten, mit denen Strahlenexpositionen von Mensch und Umwelt verbunden sein können, müssen unter Abwägung ihres wirtschaftlichen, sozialen oder sonstigen Nutzens gegenüber der möglicherweise von ihnen ausgehenden gesundheitlichen Beeinträchtigung gerechtfertigt sein. Die Rechtfertigung bestehender Arten von Tätigkeiten kann überprüft werden, sobald wesentli- setzung Umwelt und Menschen vor radiologischer Strahlung zu schützen, was den Stellenwert der Dosisreduzierung – insbesondere bei Betrachtung der relativen Häufigkeit von intraoralen Röntgenaufnahmen – deutlich macht (Abb. 5). Insofern sei im Zusammenhang mit 3-dimensionalen Röntgentechniken die transversale Schichtaufnahme (TSA) erwähnt, die als Zusatzfunktion in vielen Orthopantomografen verfügbar ist. Mit einer exzellenten Strahlenhygiene (Belastung entspricht in etwa der eines OPG), [14, 15, 20, 66] sind selbst komplexe Fragestellungen gut 3-­dimensional zu visualisieren. Es können die gewünschten Kieferschichten in vestibolingualer oder vestibulopalatinaler Richtung dargestellt und damit Abbildungen in der 2. Ebene erreicht werden. Abhängig vom verwendeten Gerät sind che neue Erkenntnisse über den Nutzen oder die Auswirkungen der Tätigkeit vorliegen. (2) Medizinische Strahlenexpositionen im Rahmen der Heilkunde, Zahnheilkunde oder der medizinischen Forschung müssen einen hinreichenden Nutzen erbringen, wobei ihr Gesamtpotenzial an diagnostischem oder therapeutischem Nutzen, einschließlich des unmittelbaren ge- Georg Thieme Verlag KG, Sitz u. Handelsregister Stuttgart, HRA 3499 phG: Dr. A. Hauff. Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten. 12ZW01 Planungen sowie Simulationen durchgeführt werden. Grundsätzliche Voraussetzung für jede Röntgenaufnahme ist nach § 23 der aktuellen Fassung der Röntgenverordnung eine rechtfertigende Indikation mit der Prämisse, dass nach § 2a Absatz 2 die „medizinische Strahlenexposition einen hinreichenden Nutzen erbringen muss“ [6, 79], (vgl. Infokasten). Das geeignete Verfahren für eine aussagekräftige diagnostische Bewertung ist unabhängig von Aspekten der Dosis primär für den Nutzen des Patienten zu wählen und muss jeweils für die Diagnostik, Therapieplanung und Therapiekontrolle abgewogen werden. Es gilt das ALARA-Prinzip (ALARA = as low as reasonably achievable), [17, 18, 31]. Gesetzliche Grundlage bildet hier die Novelle der Röntgenverordnung vom 1.7.2002, mit der Ziel- Heruntergeladen von: Thieme Verlagsgruppe. Urheberrechtlich geschützt. 158 sundheitlichen Nutzens für den Einzelnen und des Nutzens für die Gesellschaft, abzuwägen ist gegenüber der von der Strahlenexposition möglicherweise verursachten Schädigung des Einzelnen. (3) Welche Arten von Tätigkeiten nach den Absätzen 1 und 2 nicht gerechtfertigt sind, wird durch gesonderte Rechtsverordnung nach § 12 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 des Atomgesetzes bestimmt. ZWR ̶ Das Deutsche Zahnärzteblatt 2012; 121 (4) ZWR_4_12.indb 158 13.04.2012 10:48:58 ZWR_A Fortbildung – Neue Technologien verschiedene Voreinstellungen wählbar, sodass bei korrekter Positionierung des Patienten verschiedene Schnittbilder erzeugt werden können. Indikationen zur 3-dimensionalen Bildgebung (CT/DVT) Die möglichen Indikationen zur Schnittbilddiagnostik bzw. DVT in der Zahn-, Mund-, und Kieferheilkunde (CT/DVT) sind in einer S1-Leitlinie der DGZMK formuliert worden [28, 74] und prinzipiell in allen Teilgebieten der Zahnmedizin einsetzbar. Sie werden entsprechend ausgelegt und (ständig) erweitert. Typische Indikationen für die 3-dimensionale Bildgebung in der Zahnheilkunde sind: • transversale Darstellung von raumfordernden oder anderen pathologischen Prozessen im MKG-Bereich • Kieferhöhlendiagnostik • präimplantologische Diagnostik zur Beurteilung eines begrenzten Kieferabschnitts bezüglich Höhe und Breite des Alveolarfortsatzes sowie Kontrolle der Implantatposition • Traumatologie • Positionsfestlegung retinierter und verlagerter Zähne • KFO-Diagnostik • parodontale Erkrankungen • Kiefergelenkserkrankungen • Endodontie • Kariesdiagnostik Raumfordernde Prozesse und andere pathologische Knochenläsionen Eine Zyste als rundliche, glatt begrenzte, einoder mehrkammerige Aufhellung, mit dünner röntgenopaker Begrenzungslinie in der Übersichtsaufnahme (OPG) stellt oft einen Zufallsbefund dar. Odontogene Zysten, nicht odontogene Zysten und Pseudozysten kommen differenzialdiagnostisch infrage. Tumoren, Sarkome, Metastasen und Plasmozytome müssen bei unklarer Abgrenzung zum umgebenden Knochen berücksichtigt werden. Die räumliche Darstellung ist wegen des verdrängenden oder auch infiltrierenden Wachstums mit einer genauen Abgrenzung zu wichtigen anatomischen Strukturen für die Primärdiagnostik, die Therapieplanung und Verlaufskontrolle notwendig [23]. Die fibröse Dysplasie sowie avaskuläre Knochennekrosen infolge von Bisphosphonat-Therapie erweitern den Indikationsbereich [84]. Zur Differenzierung von Weichgewebsinfiltrationen sollte dem CT der Vorzug gegeben werden. Kieferhöhlen– und Nasennebenhöhlendiagnostik Die knöcherne Begrenzung der pneumatisierten Lumen der Kieferhöhlen macht diese im DVT gut sichtbar. Pathologische raumfordernde Prozesse werden als Verschattungen, die das Lumen der Kieferhöhlen einengen können, dargestellt. Die Abgrenzung zur gesunden Kieferhöhle ist bei entzündlichen, traumatischen oder durch Neoplasien bedingten Strukturveränderungen leicht möglich, ebenso lassen sich Fremdkörper lokalisieren und identifizieren [85]. Implantatplanung/Implantation Bei unkomplizierten Fällen kann bei diesem Wahleingriff mit ausreichendem Knochenangebot auf ein OPG mit Messkugel oder Referenzmarker (z. B. Titanhülse) zurückgegriffen werden. Das Ausmessen der Schleimhautdicke mit Übertragung auf ein Planungsmodell ist ebenfalls noch in vielen Praxen für einfache implantologische Fälle eine Alternative. Weitergehende röntgenologische diagnostische Maßnahmen (z. B. transversale Schichtaufnahme, TSA) finden ebenfalls weite Verbreitung. Präimplantologisch sind z. B. Underwood-Septen in der Kieferhöhle sowie die genaue Höhe des Alveolarfortsatzes von Interesse, dazu bietet sich die 3-dimensionale Bildgebung als Informationsgrundlage an. Sind DVT-Datensätze vorhanden, erlauben diese bei Verwendung spezieller Programme, z. B. Simplant® (Materialise, BE-Leuven), NobelGuide™ (Nobel Biocare, CH-Glattbrugg), implant3D (med3D, CH-Zürich), coDiagnostiX® (IVS Solutions, D-Chemnitz), IMPLA™ 3D (Schütz Dental, D-Rosbach), in einer sogenannten „offline-Navigation“, die Lage der Implantate entsprechend der tatsächlichen Größe des echten Implantats zu planen. Das Knochenangebot kann ideal ausgenutzt werden. Computergestützt hergestellte exakte Bohrschablonen und/oder computergestützte Navigationshilfen sind möglich und die anatomischen Strukturen sind bekannt, was ggf. notwendige Augmentationsmaßnahmen erleichtert, das operative Risiko senkt [57] und präoperativ die Therapieentscheidung beeinflusst [13]. Daraus resultieren kürzere und atraumatischere Operationen [19, 81]. Computergestützte und navigierte Implantationen über z. B. stereolithografische Modelle gehen mit einer hohen Erfolgsrate einher (> 96 % über 3 Jahre), wobei mit einer durchschnittlichen linearen Abweichung apikal und/oder an der Implantatschulter von bis zu 1,57 ± 0,97 mm und einer Differenz in der Angulation von bis zu 7,9 ° ± 4,7 zu rechnen ist [16, 77]. Dabei sind in dieser Studie die Abweichungen weder vom Operateur abhängig, noch ist eine Lernkurve zur Fehlerreduktion feststellbar gewesen. Die geringsten Deviationen sind bei zahngetragenen Schablonen zu verzeichnen, während bei knochen- oder schleimhautgetragenen Schablonen keine signifikanten Unterschiede feststellbar waren [59]. Heruntergeladen von: Thieme Verlagsgruppe. Urheberrechtlich geschützt. 160 ZWR ̶ Das Deutsche Zahnärzteblatt 2012; 121 (4) ZWR_4_12.indb 160 13.04.2012 10:48:58 Fortbildung – Neue Technologien 161 Tab. 1 Auswahl einiger aktueller Volumentomografen I. ProMax 3D Planmeca Accuitomo Morita I-Cat Imaging Sciences NewTom VGi QR Galileos (comfort) Sirona PaX Reve 3D Vatech/E-Woo Grundfläche [m] 1,5 x 1,6 1,6 x 1,2 1,0 x 1,2 1,25 x 1,5 1,8 x 1,8 2,1 x 1,8 Mit Pan/Ceph ja (separater Sensor) nein ja (aus Daten rekonstruiert) ja (aus Daten rekonstruiert) ja (aus Daten rekonstruiert) ja (separater Sensor) Sensortyp Flachbild-Detektor Linien-detektor Flachbild-Detektor Flachbild-Detektor Flachbild-Detektor Voxelgröße, [mm] 0,1–0,4 0,08 0,125/0,2/0,4 0,125–0,32 0,15–0,3 0,08–0,25 Feldgröße (Zylinder) [cm] 8 x 8/8 x 5/5 x 4 (zusammengesetzte Volumen bis 14 x 10,5 x 13) variabel 4 x 4–17 x 12 variabel bis 17 x 23 (extended FOV) 15 x 15 variabel bis 15 x 15 variabel 5 x 5 bis 15 x 15 (extended FOV 15 x 19) Scanzeit [s] 18 17 5/8,9/26,9 24 14 15–24 gepulste Röntgenstrahlen ja ja ja ja ja ja Flachbild-Detektor Iluma Kodak KaVo 3D eXam KaVo Veraviewepocs 3D Morita Scanora 3D Soredex SkyView My-Ray CB MercuRay Hitachi Grundfläche [m] 1,1 x 1,4 1,16 x 1,22 1,3 x 1,5 1,5 x 1,1 1,5 x 2,4 2.0 x 1.9 Mit Pan/Ceph ja (aus Daten rekonstruiert) ja (aus Daten rekonstruiert) ja (im Gerät integriert) ja (im Gerät integriert) ja (aus Daten rekonstruiert) ja (aus Daten rekonstruiert) Sensortyp Flachbild-Detektor Flachbild-Detektor Flachbild-Detektor Flachbild-Detektor Flachbild-Detetor Linien-detektor Voxelgröße [mm] 0,09/0,2/ 0,3/0,4 0,125/0,3/ 0,4 0,13/0,2 0,1–0,5 0,096–0,144 0,14/0,2 Feldgröße (Zylinder), [cm] variabel bis 19 x 24 variabel bis 23 x 17 4 x 4, 4 x 8, 8 x 8 6 x 6 bis 13x14,5 7 x 7, 11 x 11 5 x 5–19 x 19 Scanzeit [s] 20 5, 8,5–24 (high) 9,4 10–26 10/15/20 10 gepulste Röntgenstrahlen ja ja ja ja ja nein Die 3-dimensionale Diagnostik erlaubt die Evaluation zur „flapless implantation“ [57], die aufgrund günstigerer Wundheilungsvorgänge von einigen Autoren konsequent in komplexen Fällen kombiniert mit endoskopischer Unterstützung gefordert wird [58]. Die durch eine räumliche Planung gewonnene Sicherheit in der Planung und Umsetzung der Implantation ist allerdings mit Kosten verbunden, die der Patient zusätzlich zu tragen hat. Traumatologie Das DVT wird in der Regel bei einem Patienten infolge eines Traumas im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich nicht als primäre Röntgendiagnostik Einzug halten, weil zum Ausschluss weiterer kranieller Schäden (Forensik) das CT mit seinen Möglichkeiten, unabhängig von der Detektorgröße den zu untersuchenden Bereich zu wählen, im Vorteil ist. Retinierte und verlagerte Zähne Die 3-dimensionale Lagebeziehung von wichtigen anatomischen Strukturen zu impaktierten und verlagerten Zähnen weist gegenüber der Panoramaschichtaufnahme (PSA) Vorteile auf [11, 56, 63, 73, 81]. Das Risiko einer reversiblen Sensibilitätsstörung (N. alveolaris inferior) bei der Weisheitszahnentfernung wird mit 0,4–13,4 % angegeben, dauerhafte Schäden mit 0,2–1 % [44, 71]. Die erreichbare Risikominimierung muss bei der Wahl des diagnostischen Hilfsmittels in Betracht gezogen werden. Kieferorthopädie Mit der Generierung der räumlichen Bilder sind viele kieferorthopädische Fragestellungen gut zu beantworten [32]: • Diagnostik von Anomalien des Zahnbestands • Diagnostik von Anomalien und Dysplasien der Zahnwurzeln • differenzialdiagnostische Bewertung von Zahndurchbruchsstörungen • Topografie retinierter und verlagerter Zahnkeime [65] • Darstellung des peridentalen Knochenangebots zur prognostischen Bewertung geplanter Zahnbewegungen • Diagnostik craniofazialer Fehlbildungen Heruntergeladen von: Thieme Verlagsgruppe. Urheberrechtlich geschützt. Tab. 2 Auswahl einiger aktueller Volumentomografen II. In der KFO handelt es sich in der Regel um junge Patienten, die ein erhöhtes Risiko haben, einen Folgeschaden durch ionisierende Strahlen zu erleiden. Eine strikte Indikationsstellung ist deshalb zwingend notwendig, gerade weil die Evidenz für den höheren Nutzen des DVT noch nicht vorliegt [36]. Parodontologie Parodontale Erkrankungen lassen sich mit einem DVT gut darstellen, weil sich im sonst üblichen ZWR ̶ Das Deutsche Zahnärzteblatt 2012; 121 (4) ZWR_4_12.indb 161 13.04.2012 10:48:59 Fortbildung – Neue Technologien Tab. 3 Effektive Dosis bei unterschiedlichen Röntgentechniken. Zahnfilm OPG DVT low dose CT Effektive Dosis ≤ 0,01 mSv 0,04–0,07 mSv 2,1± 2,75 mSv entspricht 0,1–4,0 mSv 7,88 ± 3,34 mSv entspricht 2–11 mSv Literatur [4] [4, 25, 40, 42] [45, 46, 47, 53, 68, 69, 75] [4, 25, 45, 50, 64, 67] Tab. 4 Dosis und stochastisches Risiko einer tödlichen Krebserkrankung bei unterschiedlichen Röntgentechniken. Technik Effektive Dosis [µSv] Risiko eines tödlichen Krebs (pro Million) Literatur Intraorale Aufnahme 1–8,3 0,02–0,6 [2, 7, 15, 24] Anteriore Maxilla okklusal 8 0,4 [15] Panorama 3,85–30 0,21–1,9 [10, 15, 20, 41, 82] Laterale Cephalometrie 3 0,34 [21, 26, 49, 80, 82] TSA 1–189 1–14 [14, 15, 20, 66, 84] CT UK 364–1202 18,2–88 [15, 21, 66] CT OK 100–3324 8–242 [15, 21, 66] Zahnstatus (Summationsaufnahme) die knöchernen Defekte nicht in 1-, 2-, oder 3-wandige Knochendefekte einteilen lassen [17, 51]. Die Quantifizierung der Defekte [52, 78] sowie die operative Planung werden bereits präoperativ möglich. So lässt sich beispielsweise auch die Qualität potenzieller prothetischer Pfeiler eruieren. Furkationsbefall, resorptive Veränderungen und/oder periapikale Befunde können die prothetische Planung beeinflussen. Kiefergelenk Resorptionen, hyperplastisches Wachstum und insbesondere erosive arthritische Veränderungen oder andere Anomalien der Kondylen – also knöcherne Strukturen – können weitestgehend überlagerungsfrei visualisiert werden [1, 8, 30, 37, 39]. Deshalb ist das DVT den klassischen Aufnahmetechniken nach Parma oder Schüller vorzuziehen [28, 35]. Weichgewebsstukturen (z. B. Discus artikularis) sind der Magnetresonanztomografie vorbehalten [5, 37, 85]. Abb. 6 Mittlere effektive Dosis durch Röntgen- und CT-Untersuchungen pro Einwohner und Jahr (mSv). Endodontie Mittels Micro-CT/DVT lassen sich folgende Fragestellungen in der Regel eindeutig klären, da die konventionelle Diagnostik aufgrund des Strahlengangs nicht immer zu eindeutigen Ergebnissen führen kann [43, 55, 75, 76]: • Diagnose von Erkrankungen endodontischen oder nicht endodontischen Ursprungs [70 • Kanalmorphologie • Evaluation von Wurzelfrakturen • Analyse von internen und externen Resorptionen • präoperative Planung Mittels einer DVT können apikale Parodontitiden verifiziert werden, bevor sie mit konventioneller Bildgebung (Zahnfilm) zu diagnostizieren sind [19, 46, 49, 64, 65, 89]. Ein intraoraler Zahnfilm stellt eine Summationsaufnahme dar, sodass periradikuläre Läsionen erst ab einer gewissen Defektgröße zu detektieren sind. Der Nachweis initialer, rein spongiöser Läsionen ist mit herkömmlichen Zahnfilmen kaum möglich und wird in mehr als einem Drittel der Fälle unterschätzt [3, 65]. Im DVT können spongiöse Läsionen hingegen gut gegen kortikale Defekte abgegrenzt werden, und der Nachweis der apikalen Läsionen gelingt mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit [19, 49]. Letztlich ist die Sensitivität im Nachweis apikaler Parodontitiden deutlich höher [7, 19, 45]. Die in den meisten Studien verwendeten Strindberg-Kriterien zum Erfolg endodontischer Behandlungen mittels radiologischer Beurteilung des apikalen Parodonts sind demnach infrage zu stellen. Die Bildgebung mittels einer DVT ist jedoch gerade im Bereich von strahlendichten Objekten (Kronen, Stiften, Wurzelfüllungen) nicht frei von Artefakten, auch wenn diese deutlich geringer ausfallen als bei einem CT [83]. Aufgrund der Absorption der Strahlung durch die „dichten“ Objekte kommt es zu einer Aufhärtung der Strahlung dahinter, sodass eine exakte Diagnostik in unmittelbarer Nähe erheblich erschwert wird. Das gilt für endodontisch therapierte Zähne (Wurzelfüllung) ebenso wie für die Diagnostik periimplantär. Heruntergeladen von: Thieme Verlagsgruppe. Urheberrechtlich geschützt. 162 Kariesdiagnostik Der Kariesdiagnostik (approximal) mit dem DVT wird eine Sensitivität von 80 % und einer Spezifität von 96 % zugesagt, da sie ohne die störenden Summationseffekte der Bissflügelaufnahmen eine detailreiche Darstellung ermöglicht [27]. Auch die „hidden caries“ ist visuell sehr gut darstellbar [85]. Im Bereich von metallischen Restaurationen ist die Diagnostik durch Metallartefakte stark eingeschränkt [83]. Im Sinne der Strahlenhygiene und mit der Möglichkeit, viele andere verfügbare Methoden zur KariesdiagnosZWR ̶ Das Deutsche Zahnärzteblatt 2012; 121 (4) ZWR_4_12.indb 162 13.04.2012 10:48:59 Fortbildung – Neue Technologien 165 Quelle Bundesamt für Strahlenschutz; veröffentlicht in: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2009 (Parlamentsbericht). Deutscher Bundestag. tik nutzen zu können, sollte diesen Methoden der Vorzug gegeben werden, wie z. B.: visuelle Inspektion, radiologische Diagnostik (insbesondere Bissflügelaufnahmen), faseroptische Trans­ illumination, lasergestützte Kariesdiagnostik und elektrische Widerstandsmessung. Kritische Bewertung Bei den vielfältigen Indikationen der 3-D-Untersuchungen und dem direkten Einfluss der Diagnostik auf die Therapieentscheidung aufgrund besserer Planungsmöglichkeiten und sicherer Prognostik [9] darf dennoch nicht alleine die Möglichkeit, eine 3-D-Diagnostik durchführen zu können, zur Entscheidungsfindung beitragen. Die derzeitige Literatur zeigt lediglich, dass atrau­matischere Operationen möglich sind, ohne jedoch eine Evidenz in der Erfolgsquote belegen zu können [22, 23]. Mittlerweile bietet eine Vielzahl von Herstellern digitale Volumentomografen an (vgl. Tab. 1, 2), die multifunktional zu verwenden sind – sog. All-in-one-Geräte, welche ein herkömmliches OPG oder eine FRS (Fernröntgenseitenaufnahme) teils nur mit der Software aus dem 3-DDatenvolumen rekonstruieren können, was immer mit der erhöhten Strahlenbelastung einer DVT einhergeht. Andere Geräte haben auswechselbare Detektoren und Sensorautomatik, sodass die Strahlenbelastung genau der von herkömmlichen 2-D-Geräten entspricht. Seit der Einführung der modernen digitalen Techniken ist die kumulative Dosis bezogen auf den einzelnen Patienten zwischen 32–422 % gestiegen [47]. Insbesondere im Rahmen zunehmender Implantatzahlen ist auch ein Ansteigen der durchgeführten Tomografien zu verzeichnen (Abb. 6, 7). Diese Entwicklung bei diesem oft elektiven Eingriff muss insbesondere aufgrund der rechtfertigenden Indikation der novellierten Röntgenverordnung kritisch hinterfragt werden. Bisher waren zahnmedizinische Untersuchungen zwar für mehr als 35 % aller medizinisch indizierten Röntgenuntersuchungen verantwortlich, jedoch lag der Anteil an der kollektiven Dosis lediglich bei 0,3 % [4], (Abb. 5). Damit das so bleibt, ist die TSA für einfache und das DVT für komplexe Fragestellungen zu empfehlen. Die DVT liegt bezüglich der effektiven Dosis noch um den Faktor 3–40 über dem OPG [48], (Tab. 3). Zusätzlich schwankt bei den Geräten die effektive Strahlenbelastung für den Patienten beträchtlich, sie liegt zwischen 13 und 1073 µSv [43, 45, 46, 48]. Des Weiteren werden die Flachbildschirmdetektoren immer größer und die DVT damit variabler einsetzbar, wobei das Risiko der Bewegungsunschärfe mit zunehmender Expositionsdauer steigt. Das verbesserte Auflösungsvermögen (Voxelgröße unter 0,08 mm) ermöglicht zudem eine höhere Zeichnungsschärfe, was die möglichen Indikationen potenziell inflationär erweitern und nicht limitieren könnte. Eine strikte Indikationsstellung und ein möglichst kleines FOV durch Einblendung sind in jedem Falle unabdingbar, denn auch bei medizinisch indizierten Untersuchungen kann rein hypothetisch letztendlich ein einzelnes Quant eine tödliche Krebserkrankung auslösen (Tab. 4). Heruntergeladen von: Thieme Verlagsgruppe. Urheberrechtlich geschützt. Abb. 7 Häufigkeit von Röntgen- und CT-/MRT-Untersuchungen pro Einwohner und Jahr in Deutschland. Interessenkonflikt Kein Interessenkonflikt angegeben. Literatur beim Autor Korrespondenzadresse Dr. Sebastian Bürklein Universitätsklinikum Münster Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Zentrale Interdisziplinäre Ambulanz (ZIA) Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude W30 48149 Münster E-Mail: [email protected] ZWR ̶ Das Deutsche Zahnärzteblatt 2012; 121 (4) ZWR_4_12.indb 165 13.04.2012 10:49:00