Umsetzung des Pandemieplanes in einem Kantonsspital Felix Fleisch KSGR Schätzung der Patientenzahlen • Erkrankungsrate (25 % der Bevölkerung) – 50‘000 in GR • Pneumonie (6% der Erkrankten) – 3‘000 in GR • Hosp.bedürftigkeit (2.5% der Kranken) – 1250 in GR • Intensivpflegebedürftigkeit (15 % der Hosp) – 190 in GR Zur Verfügung stehende Betten • Planbetten inkl. Höhenkliniken 750 • 25 % freizumachend durch Verschiebung elektiver Eingriffe etc. 187 • IPS Betten ganzer Kanton • 25 % freizumachend 32 8 • KIPS Betten ganzer Kanton 6 Patiententage • Zur Verfügung stehend (während 12 Wochen 25 % freigestellt) – Normalstation • 15‘708 – IPS • 840 • Erwartete Patiententage (mittlere Aufenthaltsdauer 10 d) – Normalstation • 15‘000 – IPS • 1‘900 Fazit • Im Bereiche der Akutbetten auf Normalstationen bestehen reichlich Reserven (wenn Patienten „regelmässig verteilt“ kommen) • Engpässe sind im Intensivpflegebereich zu erwarten, vor allem ausgeprägt in der KinderIPS • Teilweise Ausweichmöglichkeiten in den Aufwachsaal mit Anästhesie-Beatmungsgeräten und -Personal Krisenstab • Direktor – Leiter des Krisenstabes, koordiniert die einzelnen Bereiche, verfügt mit Spitalleitung Beschränkungen von elektiven Eingriffen, Abklärungen etc. inkl Bettenzuteilung unter den verschiedenen Disziplinen • Chefarzt Medizin – Verantwortlich für medizinische Betreuung – Verantwortlich für Beschaffung der notwendigen Bettenkapazitäten Leitender Arzt Notfall – Organisiert mit dem Infektiologen die Triage auf der NF Station – Organisiert den örtlich getrennten allgemeinen Notfallbetrieb • Leitender Arzt Infektiologie/Spitalhygiene – Organisiert mit LA Notfall die Triage – Legt mit CA Medizin Behandlungsrichtlinien fest – Organisiert die spitalhygienisch notwendigen Massnahmen – Steht in Kontakt mit Kantonsarzt und Bundesstellen • Pflegedienstleiter – Organisiert Einsatz und Umplatzierung des Pflegepersonals – Supervidiert Bettendisposition • Weitere Personen bei Bedarf: – CAe Chirurgie, IPS, Anästhesie, Pädiatrie, Spitalapothekerin, Leiter technischer Dienst, Leiter Services Einsatz des Personals • AA von weniger belasteten Dept. (Chirurgie) können der Inneren Medizin zugeteilt werden, idem Pflegeperonal • Bei Personalausfall – – – – – Aufstocken der Pensen von Teilzeitangestellten Verlängerung der Schichtzeiten (von 8 auf 12 h) Ev. 6 Tagewoche Anstellung von externem Personal, Pensionierten Mithilfe von Militär, Zivilschutz Bettendisposition • Verlegungen in andere Spitäler kaum möglich • Untersuchungszimmer werden mit 1 Bett, Einerzimmer mit 2 Betten, 4er-Zimmer mit 6 Betten belegt Geschütztes Spital KSD • Im ehemaligen GOPS verfügt KSGR über ein „geschütztes Spital aktiv mit Sonderstatus KSD“ mit 36 sofort betriebsbereiten Betten, welche innert 48 h auf 100 Betten erweitert werden können. • Da in der Schweiz nur 8 solche Spitäler existieren, würden nicht alle Betten dem Kanton GR zur Verfügung stehen. Material • Spätestens ab WHO Phase 4 (je nach Haltbarkeit) Aufstockung des Routinebedarfes (Bettwaren...), zusätzlich insbesonders Infusionslösungen, Antibiotika, Sauerstoff (antivirale Substanzen und Impfstoffe je nach Vorgaben des Bundes) • Schon ab Phase 3 Material für spitalhygienische Massnahmen (Masken, Handschuhe...) Labor • Material wird nur nach telephonischer Vorinformation ins Labor geschickt • Versand von Material in externe Labors nur mit vorinformiertem Kurier • Verarbeiten von Patientenmaterial nur in der Sicherheitswerkbank („Kapelle“) Spezielles • Interne Transporte werden nur wenn absolut notwendig und durch das behandelnde Personal durchgeführt • Fortbildungen, Sitzungen und andere Veranstaltungen werden auf das notwendige Minimum reduziert. • MA der betroffenen Stationen besuchen weder Personalrestaurant noch Cafeteria, das Essen wird auf die Abteilung gebracht. • Die Zahl der Besucher wird auf 1 pro Patient reduziert (Ausnahme: Kinder, Sterbende) • Sowohl für die Notfallstationen als auch für die Abteilungen werden Zugangskontrollen eingeführt (Abteilungs- “Hilfspersonal“, ev. externe Sicherheitskräfte wie Polizei, Zivilschutz, Militär) • Ev. Screening und Registrierung von Personal und Besuchern beim Betreten des Spitals. • Sobald mehr Patienten anfallen als Isolationszimmer zur Verfügung stehen, werden bauliche Massnahmen zur Reduktion der Tröpfchenübertragung errichtet (Vorhänge etc) • Idem bei Patientenaufnahme (Plexiglas) Betreuung des Personals • Zugang zu medizinischer und psychologischer Unterstützung soll jederzeit möglich sein. • Medikamentöse Prophylaxe und Impfung, sobald erhältlich, ersteres wird kontrolliert durch die Apotheke abgegeben • Der Krisenstab kann spezielle Massnahmen zum Schutz des Personals erlassen