Mittwoch, 29. März 2017 Ratgeber Probleme beim Online-Einkauf – was nun? HANDEL: Konsumentenschützer empfehlen außergerichtliche Streitbeilegung I n Europa hat einer von 5 Verbrauchern ein Problem im Zusammenhang mit dem Kauf eines Produktes oder einer Dienstleistung. In 66 Prozent der Fälle erfolgte der Kauf online. Darauf macht das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) in Bozen aufmerksam. Aber wie kann man seine Probleme lösen? „Grundsätzlich haben die Verbraucher 2 Möglichkeiten, eine Beschwerde mit einem Unternehmen zu lösen: vor Gericht zu gehen oder sich an ein außergerichtliches Streitbeilegungsorgan zu wenden“, erklärt das EVZ. Ein Zivilprozess komme aber bei Verbraucherstreitigkeiten selten in Frage, weil er in der Regel relativ teuer und langwierig sei. Und habe man bei einem Online-Shop außerhalb Italiens eingekauft, könnten Sprachbarrieren, Probleme bezüglich des anwendbaren Rechtes sowie des zuständigen Gerichts hinzukommen. Eine außergerichtliche Streitbeilegung – im Englischen Alternative Dispute Resolution (ADR) genannt – sei hingegen schon geeigneter. „Die Inanspruchnahme von ADR-Organen ist für die Verbraucher – und auch für die Unternehmen – aufgrund der geringen Kosten und der, im Vergleich zur ordentlichen Gerichtsbarkeit, viel kürzeren Verfahrens- Bei Problemen mit Onlinekäufen kann man sich an eine OnlinePlattform der Europäischen Kommission wenden. momius – fotolia.com dauer äußerst vorteilhaft“, betonen die Verbraucherschützer. Aber wie geht man dabei am besten vor? Zunächst wendet man sich an einen neutralen und qualifizierten Vermittler zwischen Verbraucher und Unternehmen, etwa einen Mediator, einen Schlichter, ein Schiedsgericht oder einen Ombudsmann. Dieser schlägt den Parteien eine Lösung vor oder hilft ihnen dabei, eine Vereinbarung zu finden. Bei Online-Käufen kann man sich auch an Online-Streitbeilegungsorgane wenden. Etwa an die die sogenannte ODR-Plattform, die von der Europäischen Kommission zur Verfügung gestellt wurde, wie das EVZ erklärt. Der Vorteil: „Sie ist kostenlos und leicht zu handhaben“, heißt es vonseiten der Konsumentenschützer. Dort kann man sein Beschwerde über ein OnlineFormular einreichen. Der Unternehmer wird dann darüber informiert. „Ist er an einer Lösung der Beschwerde interessiert, so schlägt er dem Verbraucher ein ADR-Organ vor, dessen Dienstleistung für den Verbraucher jedoch Kosten mit sich bringen kann. Stimmt der Verbraucher dem vorgeschlagenen ADR-Organ zu, leitet die Plattform die Beschwerde automatisch an dieses Organ weiter, das innerhalb von 90 Tagen eine Lösung vorschlägt“, erklären die Konsumentenschützer. Wichtig: Während des Verfahrens sind die Verbraucher nicht auf sich allein gestellt. In jedem Mitgliedstaat wurde eine ODRKontaktstelle eingerichtet, die den Verbraucher unterstützt. In Italien wurde das Europäische Verbraucherzentrum Italien zur Kontaktstelle ernannt. © @ [email protected] http://ec.europa.eu/consumers/odr WIKU 13 DER EXPERTE ANTWORTET Mirko Udovich ist Personalberater Schwächen zugeben? Wenn ich im Vorstellungsgespräch nach meinen Schwächen gefragt werde, was soll ich antworten? Bei der Frage nach den eigenen Schwächen versagen Bewerber immer wieder. „Mir fällt im Moment keine Schwäche ein“, „Sie haben mich mit dieser Frage überrascht, ich wüsste im Moment keine“: Die letzte Antwort ist eine doppelte Lüge. Die Frage nach den Stärken und Schwächen darf niemanden überraschen, dies ist eine typische Frage im Bewerbungsgespräch. Jeder Mensch hat Schwächen. Und zu sagen, dass man im Moment keine wüsste, wirkt auf den Interviewer sicherlich arrogant und zum anderen zweifelsohne unehrlich. Natürlich ist es gut, selbstbewusst aufzutreten, aber Bewerber sollten sich auf die Fragen nach möglichen Defiziten vorbereiten und einen gut durchdachten Punkt nennen. Wer dann noch eine Lösung aufzeigt, wie die mögliche Schwäche in den Griff zu bekommen ist, wird ganz bestimmt Eindruck hinterlassen. Auch mit der Antwort: „Meine einzige Schwäche ist, dass ich zu hart arbeite!“ werden Bewerber ebenfalls nur ein Stirnrunzeln ernten. Zu sagen, dass man keine Schwächen hat, außer dass man zu hart arbeite, ist mindestens genauso arrogant wie die Behauptung, gar keine Schwächen zu haben. Zudem hinterlässt man den Eindruck, dass man dem Arbeitgeber um jeden Preis gefallen möchte, auch auf Kosten der eigenen Glaubwürdigkeit. Es gibt sicherlich bessere Antworten auf die Frage nach Defiziten. © *** Falls Sie Fragen zu Job und Beruf haben, dann schicken Sie diese an die „WIKU“-Redaktion ([email protected]). Die Redaktion behält sich vor, eine Auswahl unter den eingesandten Fragen zu treffen.