inspiration - DENTSPLY Implants

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INSPIRATION
& INSIGHTS MAGAZIN
Deutschland/Schweiz
1/2.2016
LEBENSQUALITÄTXX
LOREM IPSUM
XX
LOREM IPSUM
XX
LOREM IPSUM
XX
INSPIRATION
& INSIGHTS MAGAZIN
Deutschland/Schweiz
GEMEINSAM:
BESSER, SICHERER
UND SCHNELLER
1/2.2016
DENTSPLY SIRONA 06
DENTALHYGIENE 12
KLINISCHE FALLBERICHTE
31
LANGZEIT-DOKUMENTATION60
IMPRESSUM
Das INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN Deutschland/
Schweiz richtet sich an Fachkreise. Namentlich
gekennzeichnete Beiträge müssen nicht unbedingt
die Meinung der Redaktion widerspiegeln.
Erscheinungsweise:
Zwei Ausgaben pro Jahr
Auflage:
35.000
VIELE ZUSÄTZLICHE INFORMATIONEN
IN DER DIGITALEN AUSGABE
Das Kundenmagazin von Dentsply Sirona
Implants bietet neben dieser Print-Ausgabe
viele weitere Zusatzinhalte, auf die Sie
sowohl in der Online-Version als auch in
der App zugreifen können.
Herausgeber:
Dentsply Sirona Implants Deutschland
DENTSPLY IH GmbH, Postfach 71 01 11, 68221 Mannheim
Tel.: 0621 4302-006, Fax: 0621 4302-007
[email protected]
www.dentsplyimplants.de
Chefredaktion:
Johannes Lerch (Senior Communication Manager)
Redaktion:
Robert Leonhardt (Leiter Marketing Deutschland), Dr. Dietmar Krampe (Senior Manager Clinical Management, Clinical
Education/Professional), Katharina Kleinschmidt (Elstertext)
Weitere Mitarbeiterinnen dieser Ausgabe:
ABRECHNUNG UND LITERATUR
Wenn Sie dieses Symbol im Heft finden, können Sie
den vorgestellten Fallbericht mit Abrechnungsbeispiel
und gegebenenfalls auch mit Literaturangaben
herunterladen. Der angegebene Link führt direkt
zum entsprechenden PDF.
Christine Rohne (Lektorat), Janina Kirsch (Online-Ausgabe)
Design, Layout und Druck:
xmedias Werbeagentur, Mannheim
Fotografie:
Anders Bryngel S. 1, 18, 22/23, 30, 74, 82/83, 86
Shutterstock.com: 3Dalia (S. 12), Robert_s (S. 17),
Andreas Zerndl (S. 20/21)
Copyright:
DENTSPLY IH GmbH, Zweigniederlassung Mannheim,
Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise,
nur mit Genehmigung des Herausgebers.
Bezugsquellen:
Die Print-Ausgabe des Inspiration & Insights Magazins
Deutschland/Schweiz können Sie kostenfrei im Kundenservice anfordern: Telefon: 0621 4302-010 oder
E-Mail: [email protected]
ONLINE-VERSION
Lesen Sie das Magazin bequem online und rufen
Sie mit einem Klick die passenden Zusatzinhalte ab.
Daneben bietet die Online-Version:
n ein Archiv aller bisher erschienenen Magazin-Ausgaben
n ein Archiv aller Abrechnungstipps
n ein Archiv aller bisher erschienenen Fallberichte
(mit Suchfunktion nach Produkten, Autoren oder
angewendeten Konzepten)
n alle Fallberichte in einer Webversion mit
Zoommöglichkeit der klinischen Bilder
www.dsi-mag.de
Anwenderhinweis:
Für die Anwendung der Produkte und die zugelassenen
Indikationen ist die von Dentsply Sirona Implants herausgegebene Gebrauchsanweisung für jedes Produkt maßgeblich.
Im INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN Deutschland/Schweiz
veröffentlichte Anregungen der Erfahrungsberichte von
Anwendern dienen der wissenschaftlichen Diskussion. Es ist
möglich, dass die dargestellten Anwendungen und Indikationen noch nicht wissenschaftlich anerkannt sind oder gemäß
der Gebrauchsanweisung nicht von Dentsply Sirona Implants
empfohlen werden. Die Auswahl der geeigneten Behandlungsmethode ist in jedem Einzelfall vom Behandler eigenverantwortlich vorzunehmen. Eine Haftung von Dentsply Sirona
Implants ist bei Auswahl einer nicht geeigneten Behandlungsmethode ausgeschlossen.
2 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
APP-VERSIONEN
Das Magazin gibt es auch als App für iOS
und Android. Hier können Sie ebenfalls auf die
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EDITORIAL
LIEBE LESERINNEN
UND LESER,
nach der Fusion von DENTSPLY und Sirona zum neuen Unternehmen Dentsply Sirona ist jetzt auch die erste Ausgabe unseres Kundenmagazins erschienen: ein neuer Name, ein neues
Logo und ein überarbeitetes grafisches Erscheinungsbild.
Als „The Dental Solutions Company“ kann Dentsply Sirona
mehr Produkte und integrierte Lösungen anbieten als jedes andere Dentalunternehmen auf der Welt – alles unter einem Dach.
Dabei stehen Sie als Kunde im Mittelpunkt. Unsere Mission ist
es, Zahnärzte und Zahntechniker mit innovativen Lösungen dabei zu unterstützen, ihre Patienten besser, sicherer und schneller zahnmedizinisch zu versorgen. Welche Chancen sich Ihnen
durch die Fusion der beiden Qualitätshersteller bieten, lesen Sie
im Interview mit Jeffrey T. Slovin, CEO von Dentsply Sirona auf
Seite 6. Außerdem zeigt sich die Kooperation bereits in einem
ersten Fallbericht mit Sirona-Produkten (ab Seite 36) sowie Produktvorstellungen wie der SIROLaser Blue oder CEREC-TiBase
für Ankylos und das Astra Tech Implant System EV (Seite 74
und 75).
Das modifizierte Kundenmagazin wird auch in Zukunft hochwertige Informationen bieten. Wir hoffen, dass wir Ihnen mit
INSPIRATION & INSIGHTS neue, inspirierende Erkenntnisse an
die Hand geben können. Auch die Verknüpfungen der Inhalte mit
vielen interessanten Zusatzinformationen in unserer Online-Version bleiben unter der neuen Webadresse www.dsi-mag.de und
den Apps für iOS und Android erhalten.
Für dieses integrierte Konzept haben wir vor Kurzem den „Goldenen Funken“, den Deutschen Preis für Wirtschaftskommunikation 2016 gewonnen, worüber auch Sie sich freuen dürfen:
„Mit der hochprofessionellen Ansprache und der fachgerechten
Aufbereitung der Inhalte wurde ein wirksames und kundenbindendes Kommunikationsinstrument geschaffen, das perfekt auf
die anspruchsvolle Zielgruppe abgestimmt ist“, heißt es in dem
Urteil der Jury. Dass wir mit unserem Kundenmagazin auf einem
guten Weg sind, bestätigt auch gleich noch ein zweiter Preis,
den wir gewonnen haben: Die letzte Ausgabe wurde mit zwei
FOX AWARDS in Silber ausgezeichnet. Mehr dazu auf Seite 10.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Freude beim Lesen.
Ihr Dr. Karsten Wagner
Geschäftsführer Dentsply Sirona Implants Deutschland
und Managing Director Schweiz
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 3
INHALT
03 EDITORIAL
06 DENTSPLY SIRONA
Qualität verbindet sich mit Qualität:
Interview mit CEO Jeffrey T.Slovin
10
AUSGEZEICHNET
Kundenmagazin erhält Deutschen Preis
für Wirtschaftskommunikation
12
DENTALHYGIENE
Instrumentenhygiene in der Praxis:
Interview mit Prof. Dr. Peter Heeg
Maschinelle Aufbereitung in der
Implantologie
18
12
DOKUMENTATION
Kurze Implantate ebenso erfolgreich
wie längere
20 GESPRÄCH MIT WISSENSCHAFTLERN
Der Weg zu innerer Ruhe und Zufriedenheit
24 PEERS-EXPERTENTIPP
PD Dr. Dr. Markus Schlee:
Die Tentpole-Technik
06
26 STUDIE
Abgeschrägtes Implantat hat sich bewährt:
Ergebnisse einer prospektiven
Multicenter-Studie
29 KLINISCHE STUDIEN
Umfassendes Studienprogramm bildet
solides Fundament
Langzeitdokumentationen zu allen
Implantatsystemen
31
KLINISCHE FALLBERICHTE
Sieben Anwenderberichte zu innovativen
Therapielösungen (Übersicht Seite 32)
60 LANGZEIT-DOKUMENTATION
Langzeiterfahrung mit der funktionellen Rehabilitation
des stark atrophierten Oberkiefers
4 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
Lanzeiterfolg mit Ankylos SynCone
Langzeitstudie zur implantatprothetischen
Versorgung des zahnlosen Oberkiefers
70
69 ABRECHNUNGSTIPP
Mehr Halt durch Präzision mit dem
Atlantis Conus-Konzept
70 KOLLEGENTIPP
Dr. Peter Gehrke und ZTM Carsten Fischer
Wissenswertes zu CAD/CAM-Abutments
74 PRODUKT IM FOKUS
SIROLaser Blue
75 PRODUKTHEUHEITEN
CEREC-TiBase
Atlantis CustomBase
Washtray und Bohrer ohne Innenkühlung
Kleine Kassette EV
Neue Gingivaformer
31
Atlantis Suprastrukturen mit additiver
Fertigungstechnik
Neue Generation der Simplant-Schablonen
84
78 PRAXISMARKETING
STEPPS-Fallstudie: Über die Webseite
neue Patienten gewinnen
81
KUNDEN IM BLICKPUNKT
Patrick Goedicke in Namibia
82 PATIENTENKOMMUNIKATION
Ein Vierteljahrhundert Lebensqualität
84 FORTBILDUNG
Passende Fortbildungskurse per App finden
85 TERMINE
World Summit Tour 2017
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 5
DENTSPLY SIRONA
Blicken gemeinsam in die Zukunft:
Jeffrey T. Slovin, CEO von Dentsply
Sirona (links) und Bret W. Wise,
Executive Chairman von Dentsply
Sirona (rechts)
Qualität verbindet
sich mit Qualität
Am 29. Februar fusionierten DENTSPLY und Sirona zum weltweit größten Hersteller
von Dentalprodukten für Zahnärzte und Zahntechniker. Das neu geschaffene Unternehmen Dentsply Sirona ist damit Marktführer im Bereich Verbrauchsmaterialien,
Ausstattungen, digitale Technologien und integrierte Lösungen für Zahnarztpraxen,
Kliniken und Labors. CEO Jeffrey T. Slovin spricht über die Hintergründe, warum die
Fusion die richtige Entscheidung war und wie Dentsply Sirona die Zukunft der
Zahnmedizin gestalten wird.
6 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
DENTSPLY SIRONA
Dentsply Sirona hat Standorte in
mehr als 40 Ländern weltweit und
ist mit Vertriebspräsenzen in über
120 Ländern vertreten.
Die Fusion ist seit einigen Monaten abgeschlossen. Was sind
Ihre ersten Eindrücke? Gab es Überraschungen? Das ist alles
noch sehr frisch – unser Unternehmen ist gerade einmal 120
Tage alt (Stand: Juli 2016). Während dieser kurzen Zeit konnten
unsere Teams bereits viele Projekte umsetzen. Mich begeistert,
mit welchen Talenten wir weltweit in den Bereichen Vertrieb,
Marketing, Forschung und Entwicklung und in unseren Funktionsbereichen, zum Beispiel Personal und Finanzen, arbeiten.
Wir schätzen uns glücklich, dass wir in dieser Branche tätig
sind, in der engagierte Zahnärzte ihr Bestes geben, und die
am Ende des Tages uns alle betrifft, denn wir alle sind auch
Patienten. Wenn wir also davon sprechen, die Patientenversorgung zu verbessern, dann betrifft das jeden Einzelnen von uns.
Als wir uns zur Fusion entschlossen, wussten wir, dass es die
beste Entscheidung für beide Unternehmen und von Vorteil
für die gesamte Branche sein würde. Heute bin ich noch mehr
davon überzeugt, dass wir als Dentsply Sirona eine großartige
Zukunft vor uns haben. Gemeinsam mit unseren Partnern und
Kunden können wir sehr viel erreichen.
mehr als 100 Jahre Erfahrung im Dentalbereich. Beide waren
in ihrem jeweiligen Geschäftsfeld sehr erfolgreich. Wir werden die Werte und Kulturen, die beide Unternehmen erfolgreich gemacht haben, bewahren und in das neue Unternehmen überführen. Einer der Gründe für unsere Fusion sind die
vielen Megatrends in der Zahnheilkunde: Sie wird zunehmend
digital, und die Nachfrage nach Kronen, Inlays, Brücken oder
Implantaten, die in einer einzigen Sitzung gefertigt werden,
steigt stetig. Zahnärzte, Zahntechniker und Labors fordern
voll integrierte Lösungen und effizientere nahtlose Workflows.
Die neuen Technologien ermöglichen schnellere und sicherere
Verfahren. Wir sind davon überzeugt, dass wir diesen wachsenden Bedürfnissen nur durch die Integration von Ausstattung, Technologie und Verbrauchsmaterialien entsprechen
können. Durch effizientere Komplettlösungen verbessern wir
die Akzeptanz von Technologien und beschleunigen somit
die Digitalisierung der Zahnmedizin. Das ist eine gewaltige
Herausforderung, und wir hatten festgestellt, dass nur zwei
Unternehmen auf dem Markt in der Lage sein würden, diese
Trends als ein gemeinsames Unternehmen voranzubringen.
Anstatt unsere Ressourcen in einem Konkurrenzkampf zu verschwenden, waren wir davon überzeugt, dass wir zusammen
die gemeinsamen Kräfte besser für unsere Kunden und für
die Suche nach den besten Lösungen einsetzen können. Durch
den Zusammenschluss kann das neue Unternehmen nicht nur
ein breites Produktportfolio anbieten, sondern auch neue und
integrierte Lösungen entwickeln. Dadurch entstehen sicherere
und effizientere Workflows von der Diagnose bis hin zur Behandlung. Wir werden die Geräte und Materialien optimieren,
die man bei Standardbehandlungen sowie in der Implantologie,
Endodontologie und Kieferorthopädie einsetzt. So kombinieren wir die Kompetenzen beider Unternehmen und ergänzen
uns gegenseitig auf dem Weg zu einer besseren, schnelleren
und sichereren Zahnheilkunde.
Sowohl DENTSPLY als auch Sirona waren als eigenständige
Unternehmen innovativ und erfolgreich. Was hat Sie zur
Fusion bewogen? Sowohl DENTSPLY als auch Sirona haben
Welche Vorteile haben Zahnärzte, Zahntechniker und Patienten von der Fusion? Dank der Fusion können wir den Markt
noch besser bedienen und die klinischen Ergebnisse
Es ist ein großes Ereignis, wenn sich zwei der größten Unternehmen einer Branche zusammenschließen. Dabei ist es von
zentraler Bedeutung, dass die jeweiligen Unternehmenskulturen miteinander harmonieren. Umso wichtiger war die Begeisterung des gesamten Teams für unsere Mission, Zahnärzte
und Zahntechniker dabei zu unterstützen, eine bessere, sicherere und schnellere zahnmedizinische Versorgung anzubieten. Und das sind keine leeren Worte für uns. Wir wollen einen
nachhaltigen Einfluss auf die Zahnheilkunde nehmen. Unsere
Erwartungshaltung an uns selbst und an das, was wir als Unternehmen erreichen können, ist hoch. Wir wissen, dass unsere
Kunden – die für uns immer an erster Stelle stehen werden – keine Ausreden tolerieren, und wir werden sie nicht enttäuschen.
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 7
DENTSPLY SIRONA
verbessern. Unsere Familien, unsere Freunde – und natürlich
wir selbst – sind Patienten. Als Dentsply Sirona haben wir mehr
Ressourcen als alle anderen in der Branche. Dadurch können
wir die Entwicklung bahnbrechender Innovationen beschleunigen, mit der die Patientenversorgung in der Zahnheilkunde weltweit vorangetrieben wird. Unsere Kunden haben nun
Zugriff auf die umfassendste Produktpalette von einem einzigen Hersteller, die wiederum durch die größte Vertriebs- und
Service-Infrastruktur in der Dentalindustrie unterstützt wird.
Dentsply Sirona bietet die etabliertesten und leistungsstärksten Marken, die für Qualität und Innovation stehen, sowie das
klare Bekenntnis, in die Entwicklung neuer Technologien zu
investieren, um diese führenden Produkte noch weiter zu verbessern. Unser breiteres Spektrum an integrierten Lösungen
ermöglicht Zahnärzten völlig neue Behandlungskonzepte und
kürzere Behandlungszeiten, wodurch der Praxisablauf effizienter wird. Darüber hinaus gewährleisten die Lösungen von
Dentsply Sirona eine hochwertige Ästhetik und verbessern
damit die Akzeptanz beim Patienten und das Behandlungserlebnis. Ergänzend zu unseren Produkten und integrierten Lösungen bieten wir unseren Kunden die umfassendste klinische
Schulungsplattform der gesamten Branche. Diese unterstützt
Zahnärzte bei der Einführung neuer Technologien und der
Weiterentwicklung der Patientenversorgung.
DENTSPLY und Sirona sind als Qualitätshersteller bekannt.
Wird das auch bei einem Unternehmen dieser Größe nach
wie vor der Fall sein? Beide Unternehmen haben sich bei ihren
Kunden einen Namen als Qualitätsanbieter gemacht. Die konsequente Einhaltung unseres Qualitätsversprechens schafft
Vertrauen bei unseren Kunden. Bei allen Innovationen fühlen
wir uns höchsten Qualitätsstandards verpflichtet. Dentsply Sirona erfüllt und übertrifft die weltweiten Anforderungen für
medizinische Geräte und setzt aus Verpflichtung gegenüber
Anwendern und Patienten auf ein umfassendes Qualitätsmanagement-Programm, das auch unsere Lieferanten und
Dienstleister einschließt. Diese Fusion setzt Qualitätsstandards für unsere gesamte Branche. Davon werden sowohl
Zahnärzte als auch Patienten profitieren.
Im Dentalmarkt gibt es Befürchtungen, dass Dentsply Sirona eine Monopolstellung einnehmen wird. Wie reagieren Sie
darauf? Seit der Fusion sind wir das größte und innovativste
Unternehmen in der Dentalbranche, und darüber hinaus haben
wir die größten Teams an Forschern, Wissenschaftlern und Ingenieuren in der gesamten Branche aufgebaut. Dieses starke
Fundament stellt sicher, dass wir noch bessere Ergebnisse und
Lösungen für unsere Kunden erzielen. Unsere Unternehmensgröße wollen wir dafür nutzen, unsere Kunden noch besser zu
informieren und fortzubilden.
Dennoch hat unser Unternehmen auch nach der Fusion einen
Marktanteil von weniger als 20 Prozent. Das bietet noch viel
Entwicklungspotenzial. Und da unser Wachstum auf Innovation aufbaut, profitiert davon wiederum die Dentalbranche als
Ganzes. Wir wissen auch, dass Wettbewerb das Beste in uns
hervorbringt und fordern deshalb ebenso andere dazu auf, die
Zahnheilkunde tagtäglich zu verbessern.
8 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
DIE FUSION IN ZAHLEN:
DENTSPLY und Sirona sind ‚THE DENTAL SOLUTIONS COMPANY‘
DENTSPLY
SIRONA
GRÜNDUNGSJAHR
GRÜNDUNGSJAHR
IN NEW YORK CITY
IN ERLANGEN
MITARBEITER
2015
MITARBEITER
2015
1899
1877
11.600
3.500
LTM 31.12.15
LTM 31.12.15
MRD USD
MRD USD
VERTRIEB IN
VERTRIEB IN
LÄNDERN
LÄNDERN
2,7
120
1,2
120
Man sagt, dass große Unternehmen ‚träger‘ werden. Wie
stellen Sie sicher, dass Dentsply Sirona weiterhin schnell und
flexibel auf die Anforderungen des Marktes reagiert? Größer
zu sein bedeutet nicht unbedingt langsamer zu werden. Wir
rechnen damit, dass unsere vergrößerte Infrastruktur dazu
beiträgt, unsere Innovationskraft zu optimieren. Die Fusion hat
die beiden größten Innovatoren der Dentalindustrie zusammengebracht. Jedes Unternehmen für sich verfügt über mehr
als 100 Jahre branchenweite Erfahrung sowie führende Plattformen für Forschung und Entwicklung. Gemeinsam beschäftigen wir mehr als 600 Wissenschaftler und Ingenieure. Unsere
Entwickler und Ingenieure sind durch unsere zukünftigen Möglichkeiten besonders motiviert und stehen in direktem Kontakt
DENTSPLY SIRONA
mit Anwendern und Wissenschaftlern. Wir sind entschlossen,
unsere Innovationszyklen zu verkürzen und die Zahnheilkunde
weiter voranzutreiben. Wir freuen uns stets über das Feedback
unserer Kunden, das direkt in die Produktentwicklung einfließt,
und wir wissen, dass unsere Kunden hohe Erwartungen an uns
haben. Für uns gelten die höchsten Standards, und ich glaube
fest daran, dass wir die Entwicklung in der Branche auch in den
nächsten 100 Jahren anführen werden.
Zwei große Unternehmen zusammenzuführen kann schwierig
sein. Können Sie uns sagen, wo Sie in diesem Prozess stehen?
Zwei Unternehmenskulturen zu integrieren ist herausfordernd,
aber ich bin mir sicher, dass uns das Zusammenwachsen zu
einem stärkeren Unternehmen machen wird. Was die Integration betrifft, sind wir auf einem sehr guten Weg. Wir haben bis
jetzt schon viel erreicht, auf das wir stolz sein können: Wir haben umfirmiert, unser neues Führungskräfteteam vorgestellt
und ein Geschäftsmodell erarbeitet, das unser Wachstum weiter fördern wird. Darüber hinaus haben wir zwei Sparten aufgestellt: einerseits den Bereich Technologien und andererseits
den Bereich Verbrauchsmaterialien in der Zahnmedizin und
im Segment Healthcare. Wir sind dabei, ‘The Dental Solutions
Company’ zu werden. In unseren ersten 120 Tagen haben wir bereits gemeinsam eine neue, innovative Software zur Markteinführung gebracht, die Wurzelkanalbehandlungen sicherer und
schneller macht. Dies war das Ergebnis einer Zusammenarbeit
zwischen führenden Entwicklern, Produktmanagement und
Vertrieb aus unseren Geschäftsbereichen für Endodontologie
und Bildgebende Systeme. Unsere neue 3D-Endo-Software ist
die erste DVT-basierte Software, mit der endodontische Behandlungen mit den Bilddaten der ORTHOPHOS-Geräte im Voraus geplant und optimiert werden können. Anhand der 3D-Daten kann der Zahnarzt die Anforderungen an die Behandlung
fallspezifisch erkennen, die natürliche Form des Wurzelkanals
analysieren und die entsprechenden Feilen über die integrierte
Feilen-Datenbank auswählen. Dadurch wird die endodontische
Behandlung vorhersehbarer, effizienter und die Kommunikation mit dem Patienten nochmals optimiert.
Die Tatsache, dass DENTSPLY und Sirona schon seit Jahren
zusammenarbeiten und 2014 die führenden reziproken Feilensysteme WAVEONE von Maillefer und RECIPROC von VDW
in die Behandlungseinheit Teneo integriert haben, erleichterte das Zusammenwachsen. Kürzlich haben wir diese Systeme
auch in unsere Behandlungseinheit Sinius integriert, wodurch
der Workflow für endodontische Behandlungen wesentlich
verbessert wurde.
Darüber hinaus gab es noch weitere vielversprechende Projekte in der Zusammenarbeit: Unser CEREC-Team und der
Vertrieb für Celtra DUO von vormals DENTSPLY arbeiten eng
zusammen, um CEREC Zirconia weltweit zu vermarkten. Für
die Markteinführung im März in den USA entwickelte unser gemeinsames Team ein Starter-Kit mit allen Komponenten, die
für einen optimalen Workflow notwendig sind: Dazu gehören
Celtra DUO-Blöcke, das neue CEREC SpeedGlaze-Spray sowie
der Calibra Universal-Zement – das perfekte Setup für den Beginn der Arbeit mit CEREC Zirconia.
All das zeigt, wie sehr die Fusion unseren Kunden nützt. Wir
lösen damit unser Versprechen ein, unsere erweiterten F&EFähigkeiten so einzusetzen, dass der Markt davon profitiert.
Welche Auswirkungen wird diese Fusion auf die Zahnheilkunde haben? Wie stellen Sie sich die Zahnheilkunde im Jahr
2030 vor? Die vergangenen 30 Jahre haben für die Zahnheilkunde enorme Veränderungen gebracht. Denken Sie nur an
die Implantologie, Laserzahnheilkunde, CAD/CAM und die digitalen Röntgenverfahren. Nicht nur die Tiefe der Innovationen
war beeindruckend, sondern auch deren Geschwindigkeit. Und
es gibt viele weitere aufregende neue Ideen und Produkte, die
noch entwickelt werden. Am Anfang unseres Interviews sprachen wir über integrierte Lösungen. Ich glaube, dass diese
auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen werden. Die Integration digitaler Technologien schafft effizientere Workflows,
und Zahnärzte werden ihren Patienten mittels der Verbrauchsmaterialien Komplettlösungen anbieten können, die von der
Diagnose bis zur Behandlung reichen. Dieser Trend wird keineswegs auf Europa oder Nordamerika beschränkt sein, sondern sich weltweit etablieren. Dentsply Sirona wird dabei vorangehen. Das Unternehmen wird die Industrie nicht nur in den
nächsten Jahren verändern, wir werden die Zahnheilkunde
auch noch in hundert Jahren verbessern.
Gibt es noch etwas, das Ihre Kunden über Dentsply Sirona
wissen sollten? Zunächst sollen unsere Kunden wissen, wie
sehr sie im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen und wie sehr wir
sie schätzen. Wir bauen ein Unternehmen auf, das Zahnärzte
und Zahntechniker sowie deren Patienten besser versorgen
kann. Wir wollen ihr Partner sein, indem wir über Ausbildung
und Schulung, Service und Support und natürlich durch Innovation bessere, sicherere und schnellere Lösungen für sie
schaffen. Wir arbeiten mit unseren Kunden auf jede erdenkliche Weise zusammen, um unsere Vision zur Realität werden
zu lassen: Innovative Lösungen bereitstellen, die zur Verbesserung der Zahngesundheit weltweit beitragen.
ZUR PERSON
Jeffrey T. Slovin ist CEO von
Dentsply Sirona. Davor war
er drei Jahre lang President
und CEO von Sirona Dental
Systems. Slovin hat seit 2004
führende Management-Positionen in der Dentalindustrie
inne. Er ist Mitglied im Board
of Fellows der Harvard
School of Dental Medicine.
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 9
AUSGEZEICHNET
DER OSCAR DER KOMMUNIKATION GEHT AN ...
Dentsply Sirona Implants erhält für sein Kundenmagazin den Deutschen Preis
für Wirtschaftskommunikation 2016. „Der Goldene Funke“ gilt als der Oscar der
Kommunikation und zeichnet jedes Jahr besonders gelungene Kommunikationsstrategien von Unternehmen im deutschsprachigen Raum aus.
G
änsehautatmosphäre ist hier inbegriffen: Das Kino International in der Nähe des Alexanderplatzes ist der
Hollywood-würdige Rahmen für die Preisverleihung
des „Goldenen Funken“. Robert Leonhardt hat allen Grund,
stolz zu sein. Auf die hochkarätige Auszeichnung und auf ein
Team, das eine Vision hat und an einem Strang zieht. Der Marketingleiter von Dentsply Sirona Implants Deutschland erläutert
das Konzept des Kundenmagazins: „Unser strategischer Ansatz war von Anfang an die crossmediale Kommunikation, also
die Verknüpfung von Print-Ausgabe und Online-Versionen.
Dadurch können wir den optimalen Mehrwert bei denkbar einfacher Anwendung bieten.“ Die Leser und Leserinnen entscheiden selbst, wie komplex die Informationen sind, die sie abrufen.
10 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
Hier sieht Dr. Karsten Wagner, Geschäftsführer der Dentsply
Sirona Implants Deutschland, die Kommunikation der Zukunft und ist sicher: „Der Preis für Wirtschaftskommunikation
bestätigt uns, dass wir genau auf dem richtigen Weg sind.“
Auch die Jury erkannte das außergewöhnliche Konzept an
und erklärte, das sei „bemerkenswerte, zeitgemäße und auch
unterhaltsame Kommunikation“. Dentsply Sirona Implants
setze „innerhalb der Branche neue Maßstäbe“.
Mit der Auszeichnung in der Kategorie „Corporate“ wurde die
Konkurrenz von der ING-DiBa AG, der Central Krankenversicherung, den Städtischen Werken Magdeburg und dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln auf die Plätze verwiesen.
AUSGEZEICHNET
Marketingleiter Robert Leonhardt (links) und Chefredakteur Johannes Lerch präsentieren das Kundenmagazin, das den
Deutschen Preis für Wirtschaftskommunikation und zwei FOX AWARDS in Silber gewonnen hat.
INNOVATIV, ÜBERZEUGEND UND WIRKSAM
Im Kundenmagazin von Dentsply Sirona Implants finden
Zahnärzte und Zahntechniker praktische Hilfestellungen für
den Praxisalltag in der Implantologie. Das Besondere der
Hefte ist die Verbindung mit der Online-Version www.dsimag.de und den Apps für Android und iOS, wie Chefredakteur
Johannes Lerch erläutert: „In den Online-Ausgaben bieten wir
gezielt weiterführende Informationen, zum Beispiel konkrete
Abrechnungsbeispiele aller Fallberichte, passend zum Thema
eingebundene Videos, Präsentationen oder Bilder. Klinische
Fotos können über eine Zoom-Funktion detailliert betrachtet
werden, und das Archiv aller bisher erschienenen Fallberichte
ermöglicht eine gezielte Suche nach Autoren, verwendeten
Produkten oder angewendeten Lösungskonzepten.“ Die Leserfeedbacks zeigen, dass das Magazin von den Kunden bestens angenommen wird. So konnte die Auflage in kurzer Zeit
von 25.000 auf 33.000 Exemplare erhöht werden. Auch die
weitere Resonanz kann sich sehen lassen: Bis heute wurden online weit mehr als 7.500 PDF-Dateien heruntergeladen, in der
Regel Fallberichte mit Abrechnungstipps. Die Magazin-App
für iOS wurde bereits rund 1.600 Mal auf den heimischen Geräten installiert. Robert Leonhardt: „Dennoch sind wir immer
offen für konstruktive Kritik und Anregungen. Schließlich hat
die Kundenorientierung oberste Priorität für uns.“
„Der Goldene Funke“ wird vom „Verein zur Förderung der
Wirtschaftskommunikation e.V.“ vergeben und ist an der
Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin angesiedelt.
Schirmherr ist Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel.
Seit 15 Jahren werden die innovativsten, überzeugendsten
und wirksamsten Kommunikationskonzepte prämiert. Bei der
Preisverleihung an Dentsply Sirona Implants und die betreuende Mannheimer Werbeagentur xmedias betonte die Jury, dass
es nichts nütze, „Spitze bei Innovation, Qualität und unternehmerischer Initiative zu sein, wenn niemand davon weiß“. Daher
sei Wirtschaftskommunikation so wichtig. Eine Erkenntnis, die
sich Dentsply Sirona Implants gerne zu Herzen nimmt.
Weitere Infos und Gewinner-Video:
www.2016.dpwk.de/dentsply
FOX AWARD IN ZWEI KATEGORIEN
Neben dem „Goldenen Funken“ wurde
das Kundenmagazin von Dentsply Sirona
Implants auch mit zwei FOX AWARDS in
Silber ausgezeichnet: In der Kategorie
„Gesundheit/Medizintechnik“ bescheinigt
der Preis dem Kommunikationskonzept eine
weit überdurchschnittliche Wirkungskraft.
Den FOX VISUALS in Silber gewann das
Magazin für sein überzeugendes Gestaltungskonzept. Die Awards wurden von
einem hochkarätigen Expertenteam aus
namhaften Publizisten, Journalisten und
Kommunikationswissenschaftlern
vergeben. www.foxawards.de
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 11
DENTALHYGIENE
Instrumentenhygiene
in der Praxis
Interview mit Professor Dr. Peter Heeg,
Krankenhaushygieniker am Universitätsklinikum
Tübingen, zu den rechtlichen Aspekten der
Instrumentenhygiene
Herr Professor Heeg, eine einwandfreie Instrumentenhygiene gehört zu den wesentlichen Voraussetzungen für die sichere Behandlung der Patienten in der Zahnarztpraxis und
die Vermeidung von Komplikationen. Welche rechtlichen Bestimmungen müssen Zahnärzte auf diesem Gebiet beachten?
Das Medizinproduktegesetz und die Medizinprodukte-Betreiberverordnung, die gewissermaßen die „Gebrauchsanweisung“ für das Medizinproduktegesetz darstellt, regeln den
Umgang mit Medizinprodukten, etwa die Voraussetzungen für
ihre regelgerechte Aufbereitung. Das Infektionsschutzgesetz
definiert Rahmenbedingungen für die Einhaltung der Hygiene
in medizinischen Einrichtungen, unter anderem die rechtliche
Bewertung der Empfehlungen der KRINKO (Kommission für
Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert
Koch-Institut) und die Verpflichtung zur Erstellung eines Hy-
12 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
gieneplans. Demnach stellen diese Empfehlungen den Stand
der Wissenschaft dar, sodass bei ihrer Umsetzung vermutet
werden kann, dass dieser Stand der Wissenschaft eingehalten
wird. Darüber hinaus muss die Medizinhygieneverordnung des
jeweiligen Bundeslandes beachtet werden.
Wer überprüft in Zahnarztpraxen die Einhaltung der rechtlichen Vorgaben und auf welche Weise erfolgt dies? Die im jeweiligen Bundesland zuständigen Aufsichtsbehörden können
sowohl „Regelbegehungen“ als auch anlassbezogene Begehungen durchführen und sich relevante Dokumente vorlegen
lassen. Anlassbezogene Begehungen können zum Beispiel
durchgeführt werden, wenn Patienten oder Dritte den Behörden Hinweise auf Hygienemängel – auch vermutete Mängel –
zukommen lassen. Für die Überwachung der Hygiene sind die
DENTALHYGIENE
Gesundheitsämter zuständig. Für den Vollzug des Medizinproduktegesetzes können es auch andere Behörden sein, sodass Praxisbegehungen mit tendenziell ähnlicher Zielrichtung
auch von unterschiedlichen Behörden durchgeführt werden
können. Beispielsweise sind in Baden-Württemberg für den
Bereich Medizinprodukte die Regierungspräsidien zuständig.
Wie erfolgt üblicherweise die Instrumentenhygiene in den
Praxen? Die Aufbereitung von Medizinprodukten wird in den
Praxen unterschiedlich gehandhabt, wobei die einschlägige
KRINKO-Empfehlung durchaus eine gewisse Bandbreite
zulässt. Dies betrifft vor allem die manuelle Reinigung und
Desinfektion auf der einen Seite der „Qualitätsskala“ und die
maschinelle Aufbereitung mithilfe von Reinigungs-Desinfektionsgeräten auf der anderen.
Wie aufwendig ist dieses Vorgehen am Beispiel einer implantologischen Praxis mit durchschnittlichem Patientenaufkommen? Der Aufwand hängt natürlich von der Anzahl
der behandelten Patienten und vom Aufbereitungsverfahren
ab. Die Frage nach dem Aufwand ist aber eigentlich sekundär, denn im Vordergrund stehen die Patientensicherheit und
damit auch die Infektionsprävention. Die Patienten haben ein
Recht darauf, nach dem Stand von Wissenschaft und Technik behandelt zu werden. Den gesetzlichen Vorgaben zufolge müssen kritische und semikritische Medizinprodukte mit
validierten Verfahren aufbereitet werden, deren Erfolg nachvollziehbar, das heißt dokumentiert ist. Manuelle Verfahren
lassen sich nach meiner Erfahrung nur schwer und mit vergleichsweise hohem Aufwand validieren. Dieser Aufwand ist
bei maschinellen Verfahren geringer: Die Routineprüfungen
im laufenden Betrieb sind einfacher, weil Prozessparameter
automatisch aufgezeichnet werden. Die notwendige Investition ist größer, aber auch die Sicherheit, das Bestmögliche für
den Patienten getan zu haben.
Sie haben an der Entwicklung des neuen Washtrays von DENTSPLY Sirona Implants mitgearbeitet. Wie funktioniert dieses
neue System und welche Vorteile bietet es für die Praxis?
Ein Vorteil des Washtrays, das eigentlich ein Aufbereitungstray ist (der Name beschreibt nur einen Teil der Funktion),
besteht darin, dass die einzelnen Medizinprodukte nur einmal
einsortiert werden und für den gesamten Aufbereitungsprozess, also zur Reinigung, Desinfektion und Sterilisation, bis hin
zur Lagerung und zur erneuten Verwendung am Patienten, im
Washtray verbleiben. Das schließt das Risiko einer Rekontamination weitestgehend aus und spart Zeit. Zudem wurde das
schwierige Problem der Reinigung von komplexen Objekten,
die in einer Halterung fixiert sind, erfolgreich gelöst, was
durch entsprechende Tests in einem akkreditierten Prüflabor
gezeigt und bestätigt werden konnte.
Ist das System für alle implantologischen Praxen zu empfehlen? Ob das System uneingeschränkt für alle implantologischen Praxen zu empfehlen ist, kann ich als Hygieniker nicht
gesamtumfänglich bewerten. Tatsache ist, dass mithilfe des
Washtrays eine gesicherte und lückenlos dokumentierbare
Aufbereitung von Implantatsystemen möglich ist, was bisher
so nicht der Fall war. Aus Sicht der Infektionsprävention ist
hier eine deutliche Verbesserung erreicht worden, die allen
Patienten zugutekommen sollte.
Vielen Dank, Herr Professor Heeg, für dieses Gespräch.
×
ZUR PERSON
Professor Dr. Peter Heeg studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München Veterinärmedizin. Nach Promotion und Qualifikation als Fachtierarzt für Mikrobiologie folgten
wissenschaftliche Tätigkeiten an verschiedenen medizinischen Einrichtungen. Von 1978 bis 2011
arbeitete er als Krankenhaushygieniker und Hygienebeauftragter des Vorstands am Klinikum der
Eberhard-Karls-Universität Tübingen, wo er sich 1989 für das Fach Krankenhaushygiene habilitierte
und 1996 zum außerplanmäßigen Professor ernannt wurde. Seit 2011 ist er als Berater, Referent und
Gutachter mit Schwerpunkt antimikrobielle Verfahren, Aufbereitung von Medizinprodukten und
Qualitätsmanagement selbstständig tätig. Er ist Gründungs-Schriftleiter der Zeitschrift „Zentralsterilisation – Central Service“ und Autor von etwa 150 wissenschaftlichen Publikationen und über 200
Vorträgen im In- und Ausland. In zahlreichen nationalen und internationalen Gremien, wissenschaftlichen Organisationen sowie für verschiedene Auftraggeber (unter anderem WHO, Schweizerisches
Rotes Kreuz, Deutscher Akademischer Austauschdienst) ist er außerdem tätig.
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 13
DENTALHYGIENE
Maschinelle
Aufbereitung
in der
Implantologie
Vorteile bei der Nutzung eines
innovativen Washtrays
D
ie Aufbereitung von Medizinprodukten unterliegt auch
in der Implantatchirurgie den allgemein bekannten
Anforderungen und ist durch dieselben Normen und
Richtlinien geregelt. Für die hygienische Aufbereitung des Instrumentariums standen jedoch in der Vergangenheit lediglich
thermolabile oder thermostabile, aber mangels Perforationen
als Washtrays ungeeignete Chirurgie-Kassetten zur Verfügung.
Eine erfolgreiche Sterilisation ist jedoch kein Desinfektions- und
Reinigungsersatz.1
In der Vergangenheit mussten die Instrumente für die Reinigung im Thermodesinfektor nach manueller Vorreinigung (Abb.
1) in gesonderte Siebkörbe und Bohrerständer eingebracht
werden, um diese Instrumente für den Sterilisationsprozess
dann wieder einzeln in eine sterilisierbare Kassette einzuräumen. Diese Vorgehensweise stellt auch für speziell geschultes
Personal eine beachtliche zeitliche Belastung dar, denn je nach
Aufwand müssen für diese gewissenhaft zu leistende Arbeit
bis zu 30 Minuten einkalkuliert werden. Bei der Umsortierung
der Instrumente besteht zudem ein erhebliches Verletzungsrisiko für das Personal (Abb. 4). Daher müssen Maßnahmen
zum Arbeitsschutz genau beachtet und beispielsweise geeig-
LARS AHLSKOG
Praxis für Zahnheilkunde
Tuttlingen
www.ahlskog-tuttlingen.de
14 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
nete Schutzhandschuhe und Augenschutz getragen werden.
Werden die Bohrer in Instrumentenschalen transportiert, kann
kaum vermieden werden, dass sie aneinanderschlagen, was
den Verschleiß erheblich erhöht. Für den sicheren Transport
sollten die Instrumente deshalb fixiert werden. Im übersichtlichen Washtray werden die Bohrer einzeln in speziellen Instrumentenhaltern arretiert. Dabei verhindern deren Metallfedern,
dass auch bei schnellen Drehungen oder selbst einem Kippen
des Washtrays um 180 Grad die Instrumente nicht herausfallen
können. Die Instrumente können während der gesamten Aufbereitung mit Ultraschall und Thermodesinfektor im Washtray
verbleiben.
VORBEREITUNG UND REINIGUNG DER INSTRUMENTE
Bei Medizinprodukten mit erhöhten Anforderungen an die Aufbereitung muss der mit der Aufbereitung Betraute eine anerkannte Ausbildung nachweisen. In jedem Falle sollte eine standardisierte und reproduzierbare Reinigung mit nachgewiesener
Wirkung aller Produktoberflächen sichergestellt werden.1 Insbesondere die empfohlene manuelle Vorreinigung bei grober
Verschmutzung (Abb. 1) steht hierzu in einem gewissen Widerspruch. Bei noch nicht erfolgter Desinfektion sind Verletzungen
just zu diesem Zeitpunkt mit dem höchsten Infektionsrisiko
behaftet. Dies gilt somit auch für die manuelle Vorreinigung
einzelner Bohrer sowie deren Einordnung in die Bohrerständer
(Abb. 2). Das Antrocknen von Blut und Gewebe – und damit
DENTALHYGIENE
die Antrocknung von Infektionserregern in Schutzkolloiden – ist
durch geeignete Verfahren und Abläufe (zum Beispiel dem Abwischen äußerer Verschmutzungen und der Spülung von Hohlräumen unmittelbar nach Anwendung sowie die Festlegung
von Entsorgungszeiten) soweit wie möglich auszuschließen,
damit die Reinigungsleistung nicht beeinträchtigt wird.2
Eine ausschließliche Vorreinigung des Washtrays im Ultraschallbad reduziert das Risiko von Infektionen erheblich. Die Notwendigkeit der manuellen Vorreinigung vor einer Reinigung im
Ultraschallbad ist für Praxen mit kurzen Wegen in den Steri – im
Gegensatz zu Kliniken mit Zentralsteri – nicht nachvollziehbar.
Wichtig ist allerdings, dass nicht zu viel Zeit bis zur Reinigung
vergeht, damit das Blut nicht antrocknet und schwer zu entfernen ist. Grobe, im Ultraschallbad nicht entfernbare Verunreinigungen von beispielsweise Zementen oder Kompositen sollten
an den Instrumenten für den implantatchirurgischen Eingriff
problemlos vermieden werden können. Das Antrocknen von
Blut und Gewebe kann bei kurzen Wegen in den Steri und bei
unverzüglich erfolgender Aufbereitung auch mittels Vorreinigung im Ultraschallbad sicher vermieden werden (Abb. 5, 6, 7).
Vorteile bietet eine manuelle Vorreinigung im Hinblick auf die
Reinigungsleistung nur in sehr begrenztem Umfang bei wenigen Instrumentenformen mit großen Spanräumen. Hohlkörperinstrumente mit Durchgangsbohrungen, wie zum Beispiel Spülkanülen oder Kühlkapillaren, müssen durchstoßen und gespült
werden. Die Temperatur im Ultraschallbad darf 40 Grad Celsius
nicht übersteigen, da sonst Proteine denaturieren und somit fixiert werden können.3
Nach erfolgreicher Vorreinigung im Ultraschallbad kann das
gesamte Washtray mit Wasser gespült und mittels Druckluft
getrocknet werden. Das Trocknen einzelner Bohrer vor der
Rücksortierung war in der Vergangenheit nur mit großem Zeitaufwand zu bewerkstelligen (Abb. 3 und 4). Eine visuelle Kontrolle des gesamten Washtrays unter Lupenvergrößerung nach
der Vorreinigung im Ultraschall und der Hauptreinigung im
Thermodesinfektor bestätigt den Reinigungserfolg (Abb. 8).
Abb. 1 Manuelle Vorreinigung mittels Nylonbürstchen und Schutzhandschuhen aus
Arbeitsschutzgründen im Sterilisationsraum
Abb. 2 Aufgrund der geringen Abstände
hat das Einräumen der Bohrerständer
umsichtig und mit geeigneten Schutzhandschuhen zu erfolgen.
Abb. 3 Trocknen einzelner Instrumente mittels Druckluft nach Thermodesinfektion
vor der Rücksortierung
Abb. 4 Rücksortierung benutzter Bohrer in
eine herkömmliche Kassette nach erfolgter
Thermodesinfektion
Abb. 5 Noch nicht gereinigtes, sortiertes
Washtray direkt nach dem Transport in
den Sterilisationsraum
Abb. 6 Ultraschallbad für Norm-Trays nach
DIN 13999
Abb. 7 Ergebnis der Vorreinigung im Ultraschallbad ohne manuelle Vorreinigung
Abb. 8 Visuelle Kontrolle des Washtrays
unter Lupenvergrößerung
Abb. 9 Washtray und
Sterilisationscontainer
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 15
Deckel
DENTALHYGIENE
WashtrayEinsatz
InstrumentenSiebkorb mit
Deckel
Siebkorbbasis
mit Instrumentenhaltern
Abb. 10 Das Washtray gibt es für alle Implantatsysteme von Dentsply Sirona Implants: Ankylos, Astra Tech Implant System EV,
OsseoSpeed Profile EV und Xive sowie alternativ spezielle Versionen für die computergestützte Implantologie.
Abb. 11 Washtray-Sterilisationscontainer
von Dentsply Sirona Implants
Die Anwendung manueller Verfahren setzt bei Verfügbarkeit
maschineller Verfahren voraus, dass der Beleg über die Äquivalenz der Leistungsfähigkeit manueller und maschineller Verfahren erbracht wurde. Bei der manuellen Reinigung und Desinfektion mit einer möglichen Verletzungs- und Infektionsgefahr
muss hierzu eine nicht fixierende Desinfektion mit belegter
Wirksamkeit unter Beachtung weiterer Maßnahmen des Arbeitsschutzes (zum Beispiel Schutzkleidung, Schutzbrille, geeignete Handschuhe, Raumluftqualität) erfolgen (TRBA 250).2
STERILISATION, TRANSPORT UND LAGERUNG
DER INSTRUMENTE
Bei der Verwendung von Einwegverpackungen wie Klarsichtbeuteln oder -schläuchen nach DIN EN 868-5:2009, die mittels
Siegel- oder Einschweißgerät verschlossen werden, sind die
kritischen Prozessparameter Temperatur und Anpressdruck
zu beachten. Die Siegelnähte müssen eine Breite von mindestens sechs Millimetern aufweisen, wobei der Mindestabstand
zwischen Siegelnaht und Medizinprodukt drei Zentimeter betragen muss. Routinekontrollen umfassen den sogenannten
„Sealcheck“, die Siegelnahtfestigkeit und die kritischen
Parameter. Beim Kauf eines neuen Siegelgeräts ist darauf zu
achten, dass die kritischen Prozessparameter überwacht und
im Falle einer Abweichung die Anwender alarmiert werden.4
Spezielle Sterilisationscontainer (Abb. 11) erlauben nach der
Sterilisation eine sichere, übersichtliche Lagerung ohne Fehlerrisiko und sind daher den Einwegverpackungen vorzuziehen.
16 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
Sie stellen auch bei Transport und Lagerung sicher, dass die
Sterilität und die Eigenschaften der aufbereiteten Medizinprodukte nicht nachhaltig beeinflusst werden. Bei der Lagerung
aufbereiteter Medizinprodukte sind die Angaben des Medizinprodukte-Herstellers und des Verpackungsmaterial-Herstellers
zu berücksichtigen (MPBetreibV). Aufbereitete Medizinprodukte, die steril zur Anwendung kommen, brauchen stets eine
Verpackung und sind staubgeschützt, sauber, trocken und bei
Raumtemperatur zu lagern. Die Lagerungsdauer ist abhängig
von der Qualität des Verpackungsmaterials, der Dichtigkeit der
Siegelnähte und den Lagerbedingungen. Davon abhängig sind
Lagerungsfristen von über sechs Monaten denkbar.2
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
Implantologische Praxen und Kliniken können mit dem praktischen Washtray und einer maschinellen Wiederaufbereitung
des Instrumentariums die hygienische Sicherheit erhöhen und
die Arbeitsprozesse vereinfachen. Die rechtlichen Validierungsvorgaben zur maschinellen Aufbereitung und Sterilisation von
Instrumenten können bei deutlich reduziertem Personal- und
Zeitaufwand eingehalten und der Arbeitsschutz für die Mitarbeiter verbessert werden.
Zusatzinhalte im Internet
Dieser Artikel mit:
nLiteraturnachweis
www.dsi-mag.de/16.1_Washtray
FORTBILDUNGS-TIPP
„Die behördliche Praxisbegehung – worauf es
wirklich ankommt“: Felix Krebs referiert zum Thema
Hygienemanagement und Dokumentation in der
implantologisch tätigen Zahnarztpraxis. Termine:
18.11. Bensheim, 25.11. Berlin, 14.12. Stuttgart.
Einladung, Programm und Anmeldeinfos:
www.dsi-mag.de_hygienefortbildung
DENTALHYGIENE
ABLAUF DER MASCHINELLEN AUFBEREITUNG UND STERILISATION
MITHILFE EINES DENTSPLY SIRONA IMPLANTS WASHTRAYS
Im Folgenden wird die maschinelle Aufbereitung sowie die Sterilisation
gemäß DIN EN ISO 17664 und der RKI-Richtlinie zur Anforderung an die
Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten beschrieben:
VORREINIGUNG / ULTRASCHALLBAD
n Um eine effiziente maschinelle Reinigung im Thermodes-
infektor zu gewähren, sollen die Instrumente zeitnah einer Vorreinigung im Ultraschallbad unterzogen werden.
n Das geschlossene Washtray ohne Overlay in den
Einschubwagen stellen.
n Overlay getrennt vom Washtray reinigen, vorzugsweise mit
einem mildalkalischen Reinigungsmittel
n Instrumente in die dafür vorgesehenen
Positionen des Washtrays einsetzen.
n Zerlegbare Instrumente vor der Reinigung demontieren
und in den Instrumentensiebkorb des Washtrays legen.
n Den Washtray-Einsatz (Overlay) abnehmen und das bestückte Washtray mit dem Deckel des Siebkorbs
verschließen.
n Das geschlossene Washtray in das mit Reinigungslösung
(Empfehlung: Neodisher MediClean forte) gefüllte
Ultraschallbad stellen. Das Washtray muss dabei
vollständig mit Reinigungslösung bedeckt sein.
n Die Reinigungsmittel gemäß Herstellerangabe dosieren
und anwenden. Die Ultraschallbehandlung muss
mindestens fünf Minuten angewendet werden.
n Darüber hinaus ist die vom Hersteller des Ultraschallbads angegebene und vorgeschriebene Flüssigkeitsfüllmenge
zu beachten. 2
MASCHINELLE REINIGUNG
n Für die maschinelle Reinigung sind geeignete Reinigungs und Desinfektionsgeräte (RDG) – zum Beispiel Miele, Typ G
7836 CD inklusive Einschubwagen E 327 – zu verwenden,
die vom Anwender entsprechend, im Rahmen der dort
etablierten Reinigungsprozesse, zu validieren sind.
n Empfohlene Reinigungs- und Neutralisationsmittel:
Neodisher MediClean forte, Neutralisationsmittel
Neodisher Z
n Reinigungs- und Neutralisationsmittel gemäß Hersteller-
angaben dosieren und anwenden.
STERILISATION
n Vor der Sterilisation die zerlegten Medizinprodukte wieder zusammenbauen und in die für die Sterilisation
vorgesehene Halterung des Washtrays einsortieren.
n Overlay auf das Washtray auflegen und mit dem
Deckel des Siebkorbs verschließen.
n Das bestückte Washtray anschließend entweder in eine für die Dampfsterilisation geeignete Einmalsterilisationsverpa-
ckung (Einfach- oder Doppelverpackung) oder in den dafür vorgesehenen Sterilisationscontainer (Abb. 11) verpacken.
n Die Sterilisation erfolgt im Vakuum-Dampfsterilisator
(Vakuum-Autoklaven).
n Die sterilisierten Teile werden trocken und staubfrei bei
Raumtemperatur gelagert.
Weitere Details finden Sie in der
„Anleitung Sterilisation und Instrumentenpflege“:
www.dsi-mag.de/16.1_Sterianleitung
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 17
DOKUMENTATION
Kurze Implantate ebenso
erfolgreich wie längere
Durch ihre kontinuierlichen Forschungsaktivitäten auf solider wissenschaftlicher Basis kann Dentsply Sirona Implants jetzt neue Belege für den Erfolg
von Implantattherapien vorweisen – zum Wohle aller Patienten.
Z
ahnärzte stehen nicht selten vor der Herausforderung,
Patienten mit stark resorbiertem Kieferknochen zu behandeln. In solchen Fällen ist eine Implantatplatzierung
ohne zusätzliche Maßnahmen aufgrund der geringen Kieferkammhöhe mitunter schwierig. Implantate im Seitenzahnbereich zu inserieren, kann aus anatomischen Gründen problematisch sein, wenn der Abstand zum Nervus alveolaris inferior
aufgrund eines begrenzten vertikalen Knochenangebots sehr
gering ist oder die Knochenhöhe wegen der Ausdehnung der
Kieferhöhle nicht ausreicht. Wenn eine Implantatplatzierung
18 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
ansonsten nur nach aufwendigen operativen Maßnahmen wie
einem Knochenaufbau, einer Verlagerung des Nervus alveolaris inferior oder einer Sinusbodenelevation möglich wäre, können kurze Implantate die Lösung sein: Sie sind mit weniger Eingriffen, kürzeren Behandlungszeiten, niedrigeren Kosten und
einer geringeren Morbidität für Patienten verbunden. Um eine
Implantatinsertion auch bei begrenzter Alveolarkammhöhe zu
ermöglichen, wurden kurze Implantate entwickelt, sowohl für
das Astra Tech Implant System – OsseoSpeed 6 mm (2008) –
als auch für das Ankylos-System – Ankylos 6,6 mm (2013).
MEINE SICHTWEISE
„KURZE IMPLANTATE –
GLÜCKLICHERE PATIENTEN“
S
VERÄNDERTE STUDIENLAGE
In der Vergangenheit zeigten kurze Implantate (≤ 10 mm)
in klinischen Studien eine geringere Überlebensrate. Diese Studien beschrieben jedoch häufig Implantate mit maschinierten Oberflächen, die überwiegend im Seitenzahnbereich inseriert worden waren, wo sie stärker belastet
sind und der Knochen weicher ist als im Frontzahnbereich.
Neuere klinische Studien über kurze Implantate mit raueren Oberflächen berichten von Ergebnissen, die denen
von allgemeinen Implantatbehandlungen ähneln. Klinische Studien mit kurzen (6 mm) OsseoSpeed-Implantaten zeigen hohe Überlebensraten zwischen 96 und 100
Prozent sowie einen guten Erhalt des marginalen Knochenniveaus. In mehreren randomisierten kontrollierten
klinischen Studien konnte sogar nachgewiesen werden,
dass die 6 mm langen OsseoSpeed-Implantate eine ebenso hohe Erfolgsquote aufwiesen wie längere 11-mm-Implantate, was die Überlebensrate des Implantats und den
Erhalt des marginalen Knochenniveaus anbelangt.
Bei Patienten, die kurze Implantate erhalten hatten, waren sowohl die Kosten als auch die chirurgische Behandlungsdauer deutlich geringer als bei Patienten, bei denen
eine Sinusbodenelevation durchgeführt wurde und längere Implantate gesetzt wurden. Damit ist der klinische
Nachweis erbracht, dass kurze Implantate für Patienten
mit stark reduzierter Alveolarkammhöhe eindeutig eine
sichere und vorhersagbare Behandlungsoption sind.
Zusatzinhalte im Internet
Dieser Artikel mit:
n Literatur zu kurzen Implantaten
www.dsi-mag.de/16.1_Kurze-Implantate
Alle Literaturhinweise zu Produkten
von DENTSPLY Implants finden Sie in
der Publikationsliste unter
www.dentsplyimplants.de/Wissenschaft
ozioökonomische Faktoren, eine bessere Prophylaxe und Mundhygieneprogramme mit regelmäßiger Termin-Erinnerung der Patienten haben
in den letzten Jahrzehnten zu einer Verlagerung von
vollständig zahnlosen zu mehr teilbezahnten Patienten
geführt. Diese Verschiebung bedeutet, dass mehr Einzelzahn- und Mehrfachlücken mit implantatgetragenem
Zahnersatz versorgt werden können. Die Bedürfnisse
der Patienten sind überwiegend funktionaler Art, aber
sie wünschen sich auch eine dauerhaft gute Mundgesundheit und Langzeitästhetik.
Für mich als Zahnarzt bedeuten die jüngsten Entwicklungen in der Implantologie, dass mir technologisch
mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um sowohl
meine eigenen als auch die Bedürfnisse meiner Patienten zu erfüllen. Im Seitenzahnbereich des Ober- und
Unterkiefers, wo häufig Zähne fehlen, kann ich durch
den Einsatz von Zahnimplantaten meine Patienten langfristig erfolgreich mit einem festsitzenden Zahnersatz
versorgen. Die größten Herausforderungen der Implantatbehandlung waren jedoch in diesen Bereichen eine
hohe Morbidität durch Schwellungen und Schmerzen
sowie eine lange Behandlungsdauer.
Die neuere Forschung hat sich darauf konzentriert, augmentative chirurgische Maßnahmen durch die Verwendung kürzerer Implantate nach Möglichkeit überflüssig
zu machen. Der Nutzen kürzerer Implantate ist gut belegt, und die Ergebnisse zeigen, dass sie denen längerer
Implantate in augmentiertem Knochen in nichts nachstehen. Aus Patientensicht sind die geringere Morbidität, niedrigere Kosten und eine kürzere Behandlungsdauer schlagende Argumente für den Einsatz kürzerer
Implantate. Auf der Grundlage dieser Forschungsergebnisse behandele ich meine Patienten jetzt eher
mit minimalinvasiven Methoden. So kann ich die Notwendigkeit von Augmentationen und Knochenaufbau
reduzieren und bin dennoch in
der Lage, Implantate im Seitenzahnbereich auch bei geringem
Knochenangebot zu inserieren.
Durch diesen Ansatz kommen
für mehr Patienten Implantate
in Frage. Außerdem wird die
Morbidität reduziert, was vermutlich das entscheidende Argument für die Wahl einer dentalchirurgischen Maßnahme ist.
Der Weg zum Erfolg ist heute
PD DR. DANIEL THOMA
deutlich leichter: gleich gute ErZentrum für Zahnmedizin
gebnisse, geringere Morbidität
Universität Zürich
www.zzm.uzh.ch
und glücklichere Patienten.
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 19
GESPRÄCH MIT WISSENSCHAFTLERN
DER WEG ZU
INNERER RUHE UND
ZUFRIEDENHEIT
Es gibt viele Wege, die zu innerer Ruhe und Zufriedenheit führen.
Drei internationale Wissenschaftler beschreiben, wie sie es
schaffen, Harmonie und Balance in ihren Praxisalltag zu bringen.
Auch geben sie Antwort auf eine Frage, die sich jeder schon
einmal gestellt hat: Wie fühlt sich eigentlich ein Zahnarzt
beim Zahnarzt?
20 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
GESPRÄCH MIT WISSENSCHAFTLERN
DER WEG ZU
INNERER RUHE UND
ZUFRIEDENHEIT
Es gibt viele Wege, die zu innerer Ruhe und Zufriedenheit führen.
Drei internationale Wissenschaftler beschreiben, wie sie es
schaffen, Harmonie und Balance in ihren Praxisalltag zu bringen.
Auch geben sie Antwort auf eine Frage, die sich jeder schon
einmal gestellt hat: Wie fühlt sich eigentlich ein Zahnarzt
beim Zahnarzt?
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 21
GESPRÄCH MIT WISSENSCHAFTLERN
W
ir haben uns in Frankfurt mit Dr. Nadine Gräfin
von Krockow, Oralchirurgin aus Köln, Dr. Nele van
Assche, Parodontologin aus Geel (Belgien) und Dr.
Gang Chen, Direktor des U-dental Implant Center in Shenzhen
(China) zu einem Gespräch über innere Ruhe und Zufriedenheit
getroffen und möchten vor allem von den Dreien wissen:
Empfinden Sie im Praxisalltag innere Ruhe und Zufriedenheit?
Und wie sieht ein guter Arbeitstag für Sie aus? „Ich erzähle Ihnen mal von einem guten Tag, den ich neulich hatte“, beginnt
Chen. „Ich habe eine Sofortversorgung bei einem zahnlosen Kiefer durchgeführt, und der Patient hat die Praxis mit einem zufriedenen Lächeln verlassen. Danach habe ich den Schulungsplan
für das Implantationsteam unserer Praxis für das ganze nächste
Jahr fertiggestellt. Nach der Arbeit habe ich eine Stunde Sport
getrieben und anschließend schön mit meiner Familie zusammen gegessen. Wenn ich nach einem arbeits- und ergebnisreichen Tag immer noch Zeit und Energie fürs Privatleben habe,
dann empfinde ich innere Ruhe und Zufriedenheit.“
Für van Assche dreht sich bei der Zufriedenheit im Job alles
darum, die Lebensqualität und das Selbstvertrauen ihrer Patienten zu verbessern. Von Krockow drückt es etwas anders aus,
meint aber im Grunde dasselbe: „Eine komplexe Behandlung mit
dem bestmöglichen Ergebnis, das den Wünschen des Patienten
entspricht, ist meine Vorstellung von einem guten Arbeitstag.
Eine Behandlung zu planen, vorzubereiten, Schwerpunkte zu
setzen und sie durchzuführen, bringt mich in einen Flow-Zustand, der für mich mit innerer Ruhe und Zufriedenheit gleichzusetzen ist.“
Auf die Frage, worauf die Drei rückblickend in ihrer wissenschaftlichen und zahnmedizinischen Karriere besonders stolz
seien, antwortet van Assche als Erste: „Besonderen Stolz empfand ich nach meinem Ausbildungsabschluss, und später stellte sich ein sehr zufriedenes Gefühl ein, als ich meine eigene
spezialisierte Privatpraxis eröffnete.“
Bei Chen führt uns die Antwort ins Jahr 2012. Nach langer Vorbereitungszeit, der Präsentation von sechs qualitativ hochwertigen Implantationsfällen sowie einer schriftlichen und einer
mündlichen Prüfung wurde er als einer von insgesamt nur drei
von der EAO in jenem Jahr zugelassenen zertifizierten Spezialisten für dentale Implantologie ernannt. „Am nächsten Tag saß
ich abseits der Konferenz und fühlte diese tiefe innere Zufriedenheit. Was ich geleistet hatte, war bestätigt worden, und ich
wusste, dass ich jetzt die Früchte meiner harten Arbeit würde
ernten können.“
Der kontinuierliche positive Austausch mit ihren Patienten ist
für von Krockow das, was sie als ihre höchste berufliche Errungenschaft bezeichnen würde. „Eine vertrauensvolle Umgebung,
bei Behandlungen Hand in Hand harmonisch mit meinem Team
zusammenzuarbeiten und nur sehr wenige Implantatverluste. All
das gibt mir beruflich ein Selbstvertrauen, das man mit innerer
Ruhe und Zufriedenheit gleichsetzen könnte.“
22 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
Jetzt haben wir über Ihre aktuelle Arbeit gesprochen und einen Blick zurück in die Vergangenheit geworfen. Aber was ist
mit der Zukunft? Die Behandlungen sind zeitaufwendig, und
Ihre Patienten wollen Ergebnisse, die Jahrzehnte halten. Werden Sie noch zufrieden sein, wenn Sie Ihre Patienten in 20
Jahren wiedertreffen? Alle Drei stimmen darin überein, dass die
Basis für ein solides, dauerhaftes Ergebnis ein hervorragendes,
klinisch erprobtes Implantatsystem ist. Vorhersagbarkeit im
Sinne langfristiger ästhetischer Ergebnisse und stabiler Versorgungen sind das, worauf Chen bei der Behandlung schwieriger
Fälle Wert legt. Für van Assche ist die Verwendung optimaler
Materialien und Lösungen selbstverständlich, wenn es um die
qualitativ hochwertige Versorgung geht.
Von Krockow fasst es so zusammen: „Wir sind bei unserer Arbeit mit einer hohen Anzahl vorhersehbarer und unvorherseh-
GESPRÄCH MIT WISSENSCHAFTLERN
KURZPROFILE
Name: Dr. Gang Chen
Alter: 43
Heimat: Shenzhen, China
Beruf: Direktor des U-dental
Implant Center
Im Bereich Zahnmedizin
tätig seit: 1995
Name: Dr. Nele van Assche
Alter: 36
Heimat: Geel, Belgien
Beruf: Parodontologin
Im Bereich Zahnmedizin
tätig seit: 2002
Name: Dr. Nadine Gräfin
von Krockow
Alter: 40
Heimat: Köln, Deutschland
Beruf: Oralchirurgin
Im Bereich Zahnmedizin
tätig seit: 2007
Mit drei Wissenschaftlern im
Gespräch (von links): Dr. Gang
Chen, Dr. Nele van Assche,
Dr. Nadine Gräfin von Krockow
barer Variablen konfrontiert. Ein klinisch erprobtes Implantatsystem bedeutet, dass wir eine Unbekannte weniger in der
Gleichung haben. Das hilft mir, mich auf all die anderen Faktoren
zu konzentrieren, und gibt mir die nötige innere Ruhe, um volle
Leistung zu bringen.“
behandeln zu lassen. „Das würde ich sofort unterschreiben“,
sagt van Assche und fährt fort: „Für mich ist zweierlei sehr
wichtig: In der Praxis muss eine angenehme, entspannte Atmosphäre herrschen. Und es hängt natürlich stark vom jeweiligen
Zahnarzt ab, ob ich mich wohlfühle.“
Zu guter Letzt gibt es da noch einen Ort, an dem viele Leute
gar nicht entspannt sind – der Zahnarztstuhl. Was passiert eigentlich, wenn unsere drei Zahnmediziner selbst zu Patienten
werden? „Ich finde es total schwierig, mich zahnmedizinisch behandeln zu lassen“, gibt von Krockow zu und merkt an, dass sie
schon viele begabte Zahnärzte getroffen habe, denen es leider
am notwendigen Ehrgeiz fehlte, bei jeder Behandlung das bestmögliche Ergebnis erzielen zu wollen. Nur dann, wenn sie bei
einem Kollegen feststelle, dass er sich nicht mit der zweitbesten
Lösung zufrieden gebe, habe sie die notwendige Ruhe, sich
„Und mein Zahnarzt darf mich nie anlügen“, ergänzt Chen, bevor er ausführt, dass Erfahrung, eine sorgfältige Behandlung und
hochwertige Ausstattung weitere wichtige Faktoren seien.
Die Zeit für das Interview ist um. Es ist ein schöner Tag in
Frankfurt, und unsere Gesprächspartner haben es eilig, zu ihrem Treffen mit Kollegen – Zahnärzte und Zahntechniker aus
aller Welt – zurückzukehren. Alle drei strahlen innere Ruhe
und Zufriedenheit aus, und in dieser Stimmung verabschieden
wir uns.
×
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 23
PEERS-EXPERTENTIPP
Die Tentpole-Technik zur Verdickung
von Hart- und Weichgewebe
S
tudien der letzten Jahre haben sich ausführlich mit der
Fragestellung beschäftigt, welche Auswirkungen das
periimplantäre Weichgewebsvolumen, eine ausreichend
dimensionierte fixierte Mukosa und das vorhandene Knochenvolumen auf die Erfolgsrate, Funktion und Ästhetik bei Implantaten haben. Neben der biologischen Breite werden unter anderem die Papillenhöhe, das vorhandene Weichgewebsvolumen,
das Angebot an keratinisierter Mukosa und der jeweilige Biotyp
als verantwortliche Faktoren für die Stabilität des periimplantären Weichgewebes angesehen.1
Dabei scheint es aber auch, dass sich Weich- und Hartgewebe, insbesondere im Zusammenhang mit einer Implantatbehandlung, gegenseitig beeinflussen können. Da im Rahmen von
Sofortimplantationen insbesondere bei Patienten mit dünnem
Biotyp beziehungsweise dünner bukkaler Knochenlamelle das
Risiko der Entstehung von Rezessionen grundsätzlich erhöht zu
sein scheint, besteht Grund zur Annahme, dass diese auch bei
verzögerter oder später Implantatversorgung als Einflussfaktoren wirken.2-4 Wie sich diese Interaktion zwischen Weich- und
Hartgewebe auswirkt, ist derzeit jedoch nicht eindeutig.
Grundsätzlich scheint eine initial hohe Weichgewebsdicke zu einer signifikant geringeren periimplantären Knochenresorption
zu führen als ein dünnes Weichgewebe.5-8 In Untersuchungen
zu möglichen Komplikationen im Weichgewebe wird ebenfalls
die initiale Mukosadicke beziehungsweise ein dicker Biotyp mit
einer signifikant geringeren Inzidenz periimplantärer Remodellierungsprozesse in Zusammenhang gebracht.2 Allerdings müssen bei der Beurteilung des Rezessionsrisikos Begleitfaktoren,
wie unter anderem der Zeitpunkt der Implantatinsertion (Sofortimplantation versus verzögerte Implantation), die Art des
operativen Zugangs (transgingival versus open flap) und der
Zustand der bukkalen Knochenwand, ebenfalls als Einflussva-
riablen berücksichtigt werden. Dies erschwert eine eindeutige
Risikozuordnung.9
In einer aktuellen systematischen Untersuchung konnte dagegen aufgrund eines Mangels an randomisiert kontrollierten klinischen Studien keine eindeutige Evidenz zu einem positiven
Zusammenhang einer hohen Gewebedicke (≥ 2,0 mm) und
einem geringeren krestalen Knochenverlust im periimplantären
Bereich ermittelt werden.10 Auch der Einfluss des Weichgewebsvolumens auf den Implantaterfolg scheint bislang nicht eindeutig erwiesen zu sein.11-12 Weiterhin liegen keine ausreichenden
Erkenntnisse darüber vor, welches die beste Technik zur Weichgewebsaugmentation oder zur Verbreiterung der keratinisierten
Mukosa sein könnte.13 Dennoch bestehen Bestrebungen, die beobachteten Zusammenhänge zwischen Weichgewebsangebot
und Knochen klinisch zu nutzen, um andere Wege für eine knöcherne Kieferkammaugmentation zu gehen und bereits bestehende Techniken fortzuentwickeln.
Weichgewebe kann im Zusammenhang mit Augmentationen
des Alveolarknochens durch dessen starke Tendenz, sich
über dem Augmentat zu kontrahieren, zu Resorptionen und
Verlagerungen des Knochenersatzes führen.14 Auf Grundlage
dieser empirischen Erkenntnis kann der negative Einfluss der
Weichgewebskontraktur nur dann minimiert werden, wenn das
Weichgewebe über dem Augmentat expandiert und ein Raum
zwischen Hart- und Weichgewebe geschaffen wird. Eine Methode zur Weichgewebsexpansion im Zusammenhang mit einer
vertikalen Knochenaugmentation ist die sogenannte TentpoleTechnik. Ziel dieser Technik ist es, durch eine zeltdachartige
Anhebung von Periost und Weichgewebe die Effektivität einer
Knochenaugmentation und somit den Zugewinn an Knochen
im Vergleich zur konventionellen Augmentation zu erhöhen.15
Die Anhebung des Weichgewebes zur Schaffung eines Frei-
ERSTER PATIENTENFALL
Abb. 1 Zwei Implantate des Astra Tech
Implant System TX (ø 5,0/L 9 mm) im dritten
Quadranten: Messung der Mukosadicke mit
der Parodontalsonde
Abb. 2 Blick auf den freigelegten Knochen
24 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
Abb. 3 Zustand nach dreimonatiger Einheilung der Implantate: Die Dicke der Mukosa
blieb gleich.
PEERS-EXPERTENTIPP
ÜBER PEERS
In dieser Rubrik geben PEERS-Mitglieder
besondere Tipps an unsere Leser weiter.
PEERS (Platform for Exchange of Experience, Education, Research and Science)
ist ein von Dentsply Sirona Implants unterstütztes internationales Expertennetzwerk mit Mitgliedern aus Klinik, Praxis
und Zahntechnik.
PRIVATDOZENT
DR. DR. MARKUS SCHLEE
Zahnarzt für Implantologie
und Parodontologie
Forchheim
www.32schoenezaehne.de
raums für das Knochenwachstum erfolgt mittels autologer
Knochenblöcke16 oder Titanschrauben17-18, die auf den Alveolarfortsatz aufgebracht beziehungsweise befestigt werden
und über welche anschließend das Weichgewebe gezogen
und vernäht wird. Alternativ können auch allogene Partikel
und PRF verwendet werden, um den Defekt aufzufüllen. Genauere Informationen hierzu sind in einem zweiten Patientenfall beschrieben (siehe Link unten). Entscheidend und typisch
für diese Technik und die in diesem Artikel vorgestellte Modifikation ist, mit einem Hilfsmittel in Funktion einer Zeltstange
Raum zu schaffen, der einem Blutkoagel und dem restlichen
Bindegewebe eine stabile und ruhige Einheilung gewährleistet.
Die Grundidee besteht darin, post implantationem statt einer
Deckschraube einen Gingivaformer (2 mm) in das Implantatgewinde einzubringen und den Lappen darüber zu vernähen.
Der entstehende Hohlraum blutet zu, das Koagel organisiert
sich bindegewebig und verdickt dadurch das Weichgewebe
(Abb. 1 bis 6). Zwar ist mit dem Gingivaformer bei nicht ausreichend fixierten Nähten das Risiko einer Perforation beziehungsweise Exposition erhöht (siehe Abb. 5), dies hat jedoch
keine Auswirkungen auf die Gewebeverdickung. Ziel ist es,
dem Gewebeumbau des Koagels durch die Gingivaformer im
Sinne einer „negative pressure wound healing therapy“ Ruhe
und Raum zu geben.19
Abb. 4 Die Gingivaformer (4,5/5,0 mm; Höhe
2 mm) wurde als Zeltstange aufgeschraubt.
Unter dem darüber vernähten Lappen wird
sich das Koagel bindegewebig organisieren.
Da Weichgewebe und Alveolarknochen eine funktionelle Einheit bilden, kann es – je nach Ausmaß der zu augmentierenden
Dimensionen – sinnvoll sein, das Weichgewebsmanagement in
bestimmten Fällen durch Maßnahmen zur vertikalen oder horizontalen Knochenregeneration oder -augmentation am Alveolarkamm zu ergänzen. Auch für die knöcherne Augmentation
gilt das Prinzip, Raum und Ruhe zu schaffen. Mittels Osteosynthese-Schrauben kann partikuläres Knochenersatzmaterial
so stabilisiert werden, dass es zusammen mit einer Kollagenmembran ausgezeichnete regenerative Ergebnisse liefert. Auch
ein niedriger Gingivaformer kann das ihn umgebende Augmentat um exponierte Gewindegänge derart stabilisieren, dass auch
nachdem sich die Partikel gesetzt haben, eine komplette Regeneration des Augmentats gelingen kann.
Zweiter Patientenfall und Literaturnachweis im Internet
Ein zweiter Patientenfall beschreibt die klinische
Umsetzung der Tentpole-Technik in Kombination mit
einer GBR mit dem Ziel einer vertikalen und
horizontalen Auflagerungsosteoplastik im lokalisiert
stark atrophierten Kiefer. Er ist in der digitalen Ausgabe
unter www.dsi-mag.de/16.1_schlee erhältlich, ebenso
wie die Literaturnachweise.
Abb. 5 Zustand nach Einheilung: reizlose,
leichte Dehiszenz regio 36
Abb. 6 Es ist zu einer Verdickung der Mukosa
von 1,5 mm auf 4 mm gekommen.
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 25
STUDIE
Abgeschrägtes Implantat passend
zur Anatomie hat sich bewährt
99,2 Prozent Überlebensrate und signifikanter Zugewinn
an keratinisierter Mukosa nach zwei Jahren in situ
D
ie Zwei-Jahres-Ergebnisse einer prospektiven FünfJahres-Multicenter-Studie unter Leitung von Professor
Dr. Dr. Wilfried Wagner von der Universitätsmedizin
Mainz belegen eindrucksvoll den Erfolg der OsseoSpeed-Profile-Implantate des Astra Tech Implant System von Dentsply
Sirona Implants. Implantologisch tätige Zahnärzte können
heute mit vielen verfügbaren Implantatsystemen funktionell
zuverlässige und gute ästhetische Ergebnisse erzielen. Ausschlaggebend für den Therapieerfolg sind neben der Überlebensrate des Implantats die nachhaltige Stabilität des Weichgewebes und der marginale Knochenerhalt. Eine auf insgesamt
fünf Jahre angelegte prospektive klinische Multicenter-Studie,
publiziert von Dr. Dr. Eik Schiegnitz et al., unter der Leitung von
Professor Dr. Dr. Wagner von der Universitätsmedizin Mainz sowie mit Unterstützung von 24 Kollegen aus zahnärztlichen und
kieferchirurgischen Praxen des Expertennetzwerks PEERS von
Dentsply Sirona Implants, liefert die publizierten Ergebnisse.
Nach einem durchschnittlichen Follow-up von 28,7 Monaten
sprechen die Resultate eindeutig für eine außergewöhnlich
hohe Erfolgssicherheit und Langzeit-Effektivität der OsseoSpeed-Profile-Implantate mit abgeschrägter Implantatschulter
im bisherigen Beobachtungszeitraum.
Das Remodelling des Alveolarkamms nach Zahnverlust führt
zu Knochenatrophie und als deren Folge zu einem abgeschrägten Kieferkamm, dem das Design dieses Implantats
nachempfunden ist, sodass in den meisten Fällen auf einen
Knochenaufbau verzichtet werden kann. Denn ein von oral
nach vestibulär schräg atrophierter Kieferkamm muss bei Verwendung anderer Implantatgeometrien häufig mit aufwendigem aber unsicherem Kammaufbau ausgeglichen werden.
Mit dieser Atrophie verschlechtern sich auch die Voraussetzungen für eine ästhetisch perfekte implantologische Versorgung. Da das Remodelling vermehrt in der Oberkieferfront
und im Bereich fehlender Molaren im Unterkiefer auftritt,
muss in diesen Fällen nicht selten eine Knochen-Augmentation oder eine gesteuerte Knochenregeneration (GBR)
durchgeführt werden, um ein stabiles und ästhetisch zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Meist kommen Implantate mit einer geraden horizontalen Implantatschulter zum
Einsatz. Der Nachteil ist das erhöhte Risiko von Implantatexpositionen, die vor allem im vestibulären Bereich zu ästhetisch unbefriedigenden Ergebnissen führen können.
INNOVATIVES IMPLANTATDESIGN ZEIGT
KLARE VORTEILE
Besonders hervorzuheben sind hier die seit 2011 verfügbaren
OsseoSpeed-TX-Profile-Implantate des Astra Tech Implant
System sowie seit 2015 auch die neue Implantatserie OsseoSpeed-Profile-EV. Für viele implantologisch tätige Zahnärzte
ist das Profile-Implantat längst zu einer Standardversorgung
bei ganz unterschiedlichen Indikationen geworden.
Abb. 1 bis 3 Fallbeispiel 1 zeigt die keratinisierte Schleimhaut postoperativ, nach prothetischer Versorgung und 24 Monate später.
26 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
STUDIE
Die Gründe: Es passt sich an die anatomischen Gegebenheiten des Kieferkamms an (implant follows bone), nutzt das
vorhandene Knochenangebot optimal und kann so zu einer
deutlichen Reduktion der Notwendigkeit von aufwendigen
Augmentationen führen. Jetzt werden die positiven Rückmeldungen von Anwendern durch die bemerkenswerten wissenschaftlichen Ergebnisse der Studie untermauert, die unter
dem Titel „Survival and tissue maintenance of an implant with
a sloped configurated shoulder in the posterior mandible – a
prospective multicenter study“ in der Fachzeitschrift Clinical
Oral Implants Research erscheinen werden und bereits vorab in der US-amerikanischen Nationalbibliothek für Medizin
(PubMed) publiziert wurden: http://onlinelibrary.wiley.com/
doi/10.1111/clr.12869/abstract
MULTICENTER-STUDIE UNTER EINBEZIEHUNG
DER NIEDERGELASSENEN PRAXEN
Diese Studie ist die erste prospektive Multicenter-Studie, die
einen Einfluss des Implantatdesigns auf den Zugewinn an keratinisierter Mukosa zeigen konnte. Sie ist außerdem in vielerlei
Aspekten einmalig: im Hinblick auf die Anzahl der Studienzentren und Implantate, der Anzahl der Patienten und der Reproduzierbarkeit des Weichgewebserfolgs.
24 Studienzentren sind beteiligt. 184 Patienten zwischen 21
und 83 Jahren erhielten insgesamt 238 Implantate posterior
gesetzt (darunter 95 Frauen und 89 Männer). Entgegen der
üblichen Studienprotokolle war Rauchen in dieser Studie kein
Ausschlusskriterium. Multicenter-Studien mit so einer hohen
Anzahl an Zentren und Patienten sind sehr selten, da der finanzielle und organisatorische Aufwand enorm ist. Nach nunmehr 24 Monaten liegen die Ergebnisse vor, deren Zahlen und
Fakten für sich sprechen: Die Überlebensrate der Implantate
liegt bei 99,2 Prozent. Lediglich zwei Implantate gingen bisher
verloren (eines nach sieben Monaten, ein weiteres nach 21 Monaten). Dabei hatte das Rauchen einen signifikanten Einfluss
auf die Überlebensrate.
Auch die Hart- und Weichgewebsanalyse übertrifft alle Erwartungen. Daten über den Zustand des Weichgewebes wurden
bei den Patienten erstmals zum Zeitpunkt der Insertion erhoben, dann unmittelbar nach der prothetischen Versorgung sowie nach 6, 12 und 24 Monaten.
Bei Patienten, deren keratinisierte Schleimhaut postoperativ
geringer als 2 mm war, konnte eine signifikante Zunahme der
Breite der keratinisierten Mukosa beobachtet werden (6 Monate post-OP: 1.86 ± 0.9 mm, 12 Monate post-OP: 1.96 ± 0.8
mm, 24 Monate post-OP: 2.17 ± 1.0 mm). Auch bei Patienten mit
normaler Weichgewebssituation nahm die Breite der fixierten
Schleimhaut zwar nur leicht, aber signifikant zu (6 Monate
post-OP: 2.21 ± 1.0 mm, 12 Monate post-OP: 2.38 ± 1.1 mm,
Abb. 4 bis 6 Fallbeispiel 2 zeigt die keratinisierte Schleimhaut postoperativ, nach prothetischer Versorgung und 24 Monate später.
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 27
STUDIE
Abb. 3a Bei einem schräg
atrophierten Kieferkamm kann
eine Augmentation erforderlich
werden.
Abb. 3b Verwendet man ein
herkömmliches Implantatdesign, wäre eine Augmentation
notwendig.
24 Monate post-OP: 2.52 ± 1.1 mm). In Hinblick auf den möglichen Knochenverlust bei der Einheilung belegt die Studie den
Erhalt des periimplantären Knochenniveaus bei der Verwendung von OsseoSpeed-Profile-Implantaten. Im Nachbeobachtungszeitraum von 20.7 ± 8 Monaten betrug der Knochenverlust im Schnitt 0.30 ± 0.6 mm.
Prof. Wagner war von den guten Ergebnissen nicht sonderlich
überrascht: „Da wir das Profile-Implantat seit vielen Jahren in
der klinischen Anwendung haben und seine klinische Eignung
kennen und schätzen, waren diese ermutigenden Ergebnisse
eine Bestätigung der klinischen Erfahrung.“ Er sieht in Implantaten mit schräger Implantatschulter bei Sofortimplantationen oder Kieferatrophie ein klinisches Potenzial, da „etwa 30
Prozent der zahnlosen Unterkiefer-Seitenzahnbereiche einen
schräg atrophierten Kieferkamm aufweisen.“
Dr. Schiegnitz hat insbesondere die gute Dokumentation in
den beteiligten Zentren begeistert: „Neben den täglichen
Praxisanforderungen ist es für die Kollegen in den niedergelassenen Praxen nicht einfach, die Dokumentation stringent
durchzuführen. Die Vielzahl und Qualität der gelieferten Daten hat uns überzeugt, dass wir auch in der Verlängerung der
Studie auf insgesamt fünf Jahre wieder mit einer statistisch
relevanten Anzahl an Daten die guten Langzeitergebnisse des
OsseoSpeed Profile belegen können.
FAZIT
„Dokumentation ist nicht alles – aber ohne Dokumentation ist
alles nichts“ – eine umfangreiche wissenschaftliche Datenlage
gibt sowohl dem Behandler als auch dem Patienten mehr Sicherheit und belegt die Eignung des Implantatsystems für den
klinischen Einsatz in der täglichen Praxis. Die Zwei-Jahres-Er-
28 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
Abb. 3c Ein abgeschrägtes
Implantat passt sich dagegen
der natürlichen Anatomie
des Knochens an, sodass eine
Augmentation vermieden
werden kann.
gebnisse der Studie decken sich mit den positiven Anwenderberichten. OsseoSpeed-Profile-Implantate überzeugen in der
Studie durch eine hohe Überlebensrate nach zwei Jahren (99,2
Prozent), ihren positiven Einfluss auf die Hart- und Weichgewebsstabilität und den Erhalt des periimplantären Knochenniveaus. Das innovative Design erspart in vielen Fällen eine
unangenehme, oft aufwendige und nicht selten kostspielige
Augmentation.
Damit ist das OsseoSpeed-Profile-Implantat für anspruchsvolle Indikationen im Seitenzahnbereich bestens geeignet und
eine perfekte Ergänzung zu den herkömmlichen Implantatsystemen. Darüber hinaus hat es sich in der klinischen Erfahrung auch in der ästhetischen Zone bewährt.
Dr. Karsten Wagner, Geschäftsführer von Dentsply Sirona Implants Deutschland, ist überzeugt: „Das Profile-Implantat ist
eine wichtige Ergänzung des Astra Tech Implant System und
wird zu einem Paradigmenwechsel führen. Statt wie bisher den
Knochen an das Implantat anzupassen, folgt das Profile-Implantat der Knochenform: Implant follows bone. Und die Basis – das Astra Tech Implant System – ist nicht nur eines der
erfolgreichsten, sondern auch eines der am besten dokumentierten Systeme der Welt.“
Studie anfordern
Bitte wenden Sie sich an
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TX-Profile-Studie kostenfrei zu beziehen.
KLINISCHE STUDIEN
Umfassendes Studienprogramm
bildet solides Fundament
E
in umfassendes präklinisches und klinisches Studienprogramm macht es möglich, dass Dentsply Sirona
Implants sichere und zuverlässige Produkte entwickelt,
auf den Markt bringt und sein Qualitätsversprechen einhalten
kann. Das Studienprogramm setzt sich aus unternehmensinitiierten Studien (Company Initiated Studies, CIS) und forscherinitiierten Studien (Investigator Initiated Studies, IIS) zusammen und führte bislang zu mehr als 1.650 wissenschaftlichen
Veröffentlichungen.
UNTERNEHMENSINITIIERTE STUDIEN
Unternehmensinitiierte Studien werden vor einer Produkteinführung (Prä-Market-Studien) oder nachfassend bei Produkten durchgeführt, die bereits auf dem Markt verfügbar
sind (Post-Market-Studien). Bei diesen Studien tritt Dentsply
Sirona Implants als Sponsor auf und übernimmt damit die volle
finanzielle und regulatorische Verantwortung. Durchgeführt
werden diese Studien in der Regel in enger Zusammenarbeit
mit anerkannten Spezialisten an Universitäten weltweit. Derzeit laufen über 20 dieser Studien. Das jeweilige Studiendesign
ist über www.dentsplyimplants.de/Wissenschaft einsehbar.
Dr. Daniela Dückers, Senior Manager Global Pre-Approval Research, ist mit ihrem fünfköpfigen Team verantwortlich für den
Teil der unternehmensinitiierten Studien, der mit Produkten
vor der Markteinführung durchgeführt wird. Dieser Bereich
umfasst sowohl präklinische Studien (Tierstudien) als auch klinische Prüfungen. Der Nachweis der Sicherheit und Leistungsfähigkeit eines Medizinprodukts in der klinischen Anwendung
ist eine der Grundvoraussetzungen für eine Marktzulassung.
Dieser Nachweis erfolgt anhand klinischer Daten aus der
wissenschaftlichen Literatur und/
oder klinischen Prüfungen. Sollten
die Informationen aus der Literatur
nicht ausreichen, wird eine klinische
Prüfung durchgeführt und somit
die fehlenden Daten erzeugt. „Die
klinischen Prä-Market-Studien unterliegen strengen regulatorischen
Anforderungen. Zusätzlich zu der
Begutachtung durch eine unabhängige Ethikkommission ist auch
immer die behördliche Genehmigung erforderlich. Die Patientensicherheit in klinischen Prüfungen und eine vertretbare
ethische Rechtfertigung bei Tierstudien sind uns besonders
wichtig“, erklärt Dr. Dückers.
Eine weitere Aufgabe des Teams von Daniela Dückers ist die
Durchführung klinischer Bewertungen, die ebenfalls bereits
vor der Vermarktung eines Medizinprodukts erforderlich sind.
Durch das Aufgabenfeld in der Entwicklungsphase eines neuen Medizinprodukts ist das Team sowohl mit den beteiligten
Fachabteilungen wie Forschung und Entwicklung, Marketing
usw., als auch mit internationalen Experten und Meinungsführern eng vernetzt.
Jenny Hoglind, Senior Manager Global Clinical Research, ist
verantwortlich für unternehmensinitiierte klinische Studien,
die mit bereits auf dem Markt verfügbaren Produkten durchgeführt werden. „Schwerpunkt ist derzeit China, wo zur Einführung des Astra Tech Implant
System fünf klinische Studien in
Zusammenarbeit mit 15 Kliniken
durchgeführt werden. Pro Jahr
starten wir weltweit zwei neue
Studien. Diese Tätigkeit erfüllt
uns wirklich mit Stolz. Denn
das Ziel des Unternehmens ist,
Zahnmedizinern und deren Patienten stets sichere und zuverlässige Produkte zu liefern. Unser klinisches Forschungsprogramm dient hierfür als Basis. Wir
brauchen die klinische Dokumentation, um zu gewährleisten,
dass unser Informationsaustausch vertrauenswürdig ist. Denn
am Ende des Tages zählt einzig und allein die Lebensqualität
des Patienten“, beschreibt Jenny Hoglind ihren Arbeitsbereich.
FORSCHERINITIIERTE STUDIEN
Für das forscherinitiierte Studienprogramm ist IIS-Managerin
Dr. Carin Hostner verantwortlich, die im Team von Dr. Ulrika
Petersson, Senior Manager Global Scientific Management, arbeitet. Forscherinitiierte Studien werden von Zahnmedizinern
und Einrichtungen weltweit gestartet,
um verschiedene Produkte und deren
Indikationen zu untersuchen. Jedes
Jahr gehen bei diesem Programm rund
80 IIS-Bewerbungen aus aller Welt
ein. Etwa 35 Prozent dieser Anträge
werden genehmigt und von Dentsply
Sirona Implants zu einem Teil, zum
Beispiel mit der Bereitstellung von
Produkten, unterstützt. Zurzeit laufen
annähernd 180 solcher forscherinitiierten Studien mit über 300 Forschern in mehr als 20 Ländern.
Kliniken oder Praktiker, die in Zusammenarbeit mit Dentsply
Sirona Implants eine Studie durchführen möchten, finden auf
www.dentsplyimplants.de/Wissenschaft weitere Informationen sowie ein Online-Antragsformular für die Unterstützung
von Studienvorhaben.
Kontaktadresse für Anfragen: [email protected]
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 29
KLINISCHE STUDIEN
Langzeit-Dokumentationen zu allen
Implantatsystemen
Gut dokumentierte Forschungen sind für die Entwicklung von Behandlungslösungen
und Produkten von entscheidender Bedeutung. Dentsply Sirona Implants kann zu
seinen drei Implantatlinien Ankylos, Astra Tech Implant System und Xive umfangreiche klinische Langzeit-Dokumentationen vorweisen.
D
ie klinische Langzeit-Dokumentation ist eines der
wichtigsten Werkzeuge, um die Effizienz, Zuverlässigkeit und Sicherheit eines Produkts aufzuzeigen. Im
Portfolio von Dentsply Sirona Implants wird das Ankylos-Implantatsystem seit über 25 Jahren klinisch eingesetzt und zeigt
ausgezeichnete langfristige Ergebnisse bei bis zu 20 Jahren
klinischer Überwachung. Für das Astra Tech Implant System
liegen klinische Langzeitergebnisse bis zu 16 Jahren vor, und
für das Implantatsystem Xive werden Langzeitergebnisse mit
bis zu 10 Jahren klinischer Überwachung vorgestellt. Darüber
hinaus hat Dentsply Sirona Implants neue 5-Jahres-Daten zum
Astra Tech Implant System vorgestellt, die stabile Weichgewebsergebnisse und den Erhalt des Knochenniveaus nach
Einsetzen und Belastung des Implantats aufzeigen bei einer
durchschnittlichen Reduzierung des Knochenniveaus von lediglich 0,3 mm.
Weitere Informationen zur Wissenschaft hinter den
Produkten und Lösungen von Dentsply Sirona Implants
finden Sie auf: www.dentsplyimplants.de/Wissenschaft
DOKUMENTATION
Drei Broschüren mit den wissenschaftlichen Zusammenfassungen
der Implantatsysteme stehen online
zur Verfügung:
www.dsi-mag.de/16.1_doku-ankylos
www.dsi-mag.de/16.1_doku-astra
www.dsi-mag.de/16.1_doku-xive
30 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
WISSENSCHAFTLICHE LITERATUR
Krebs M, Schmenger K, Neumann K, Weigl P,
Moser W, Nentwig GH: Long-term evaluation
of Ankylos dental implants, part I: 20-year life
table analysis of a longitudinal study of more
than 12,500 implants.
Clin Implant Dent Relat Res. 2015; 17 (Suppl 1):
e275-e286.
Jacobs R, Pittayapat P, van Steenberghe D, De
Mars G, Gijbels F, Van Der Donck A, Li L, Liang X,
Van Assche N, Quirynen M, Naert I:
A split-mouth comparative study up to 16 years of
two screw-shaped titanium implant systems
J Clin Periodontol 2010; 37 (12): 1119-1127.
Degidi M, Nardi D, Piattelli A: 10-year prospective
cohort follow-up of immediately restored Xive
implants.
Clin Oral Implants Res. 2016; 27 (6): 694-700.
KLINISCHE
FALLBERICHTE
Anwender berichten von ihren
Erfahrungen mit den innovativen Therapielösungen
von Dentsply Sirona Implants.
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 31
Inhalt klinische Fallberichte
33
Minimalinvasives Verfahren
mit einem kurzen Implantat
Durch Ankylos 6,6 mm invasive augmentative Maßnahmen vermieden
Dr. Nadine Gräfin von Krockow, ZTM Joo-Heon Lee
36
Chirurgie und Prothetik:
Perfekt vernetzt und komplett versorgt
Planung von Ankylos-Implantaten mit CEREC und GALILEOS Implant
Dr. Gerhard Werling
40
Implantatprothetisches Versorgungskonzept
für den zahnlosen Kiefer
Zeitgemäß und komfortabel:
Das Atlantis Conus-Konzept im Praxisalltag
PD Dr. Andre Büchter, ZTM Thomas Eberhardt
Zusatzinfos der digitalen Ausgabe:
44
Das Immediate-Smile-Konzept
im Unterkiefer-Seitenzahnbereich
Simplant-Planung eines Astra Tech Implant System EV und eines
OsseoSpeed Profile EV-Implantats mit Atlantis Abutments
Dr. Mischa Krebs, Andrea Jagdt, ZTM Ralph Müller
Die neue Online-Version und die App
(siehe Seite 2) bieten zusätzlich zur
gedruckten Ausgabe weiterführende
Informationen:
n
48
Additive Herstellung einer
Kobalt-Chrom-Implantatbrücke
Spannungsfrei, hochpräzise und mit angulierten Schraubenzugängen:
Atlantis Suprastruktur aus CoCr mit additiver Fertigungs-Technologie
ZT Stephan Adler, Dr. Frank Kistler, Dr. Steffen Kistler,
PD Dr. Jörg Neugebauer
52
Ästhetischer Einzelzahn-Ersatz
nach Frontzahntrauma im Jugendalter
Implantation mit Xive und patientenindividuellem Atlantis Abutment
in Kombination mit augmentativen Maßnahmen
Dr. Fred Bergmann
56
Präoperative Planung
und navigierte Implantation
Nach Augmentation vier Xive-Implantate digital geplant
und mit der Bohrschablone Simplant SafeGuide inseriert
Dr. Roberto Städtler, ZTM Simone Agsten
32 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
Abrechnungsbeispiel für jeden
einzelnen Fallbericht
n Zoom-Funktion für alle
klinischen Fotos
n Archiv aller Magazine mit
sämtlichen Fallberichten
und Abrechnungsbeispielen
nLiteraturangaben
www.dsi-mag.de
Ankylos®
KROCKOW FALLBERICHT
Minimalinvasives Verfahren
mit einem kurzen Implantat
Durch Ankylos 6,6 mm invasive augmentative Maßnahmen vermieden
B
ei dem 62-jährigen männlichen Patienten fehlten im
Oberkiefer der linke zweite Prämolar und der erste Molar
(Zähne 25 und 26). Er hatte keine parafunktionalen
Gewohnheiten und nie eine Okklussionsschiene getragen. Die
Ausgangslage ist eine Brücke in regiones 24 bis 27.
In regio 26 war die Höhe des Alveolarknochens nicht ausreichend, um ein Implantat mit einer Standardlänge einsetzen zu
können (Abb. 1). Dem Patienten wurde eine externe Sinusbodenelevation als ergänzende Maßnahme zur herkömmlichen
Implantation vorgeschlagen. Doch er zögerte, diesem Vorschlag
zuzustimmen. Alternative war die Insertion eines kurzen Zahnimplantats in Verbindung mit einem internen Sinuslift. Diesem Behandlungsplan stimmte der Patient sofort zu.
Vor dem Eingriff erfolgte eine CBCT-Aufnahme, auf der für das
Knochenvolumen eine Breite von 9,9 mm und eine Höhe von 4,0
mm gemessen wurde (Abb. 2).
Zusammenfassung
Patient:
Ein 62-jähriger männlicher Patient benötigte zwei
Implantate in regiones 25 und 26.
Herausforderung:
Der Patient bat um eine festsitzende Versorgung und
ein minimalinvasives Verfahren.
Behandlung:
Zwei Ankylos C/X-Implantate wurden an den beiden
Stellen inseriert. In regio 26 wurden eine interne
Sinusbodenelevation durchgeführt und der geringen
Knochenhöhe wegen ein kurzes Ankylos-Implantat
eingesetzt. Nach einer dreimonatigen Einheilzeit
erfolgte der Sekundäreingriff, bei dem zwei Einzelkronen eingegliedert wurden.
CHIRURGISCHE BEHANDLUNG
Das Implantationsgebiet wurde mit einem krestalen Schnitt und
einem Zahnfleischlappen eröffnet (Abb. 3 und 4). Die Präparation
des Implantatbetts verlief gemäß dem Bohrprotokoll für Ankylos-Implantate.
Mit einem Pilotbohrer wurde die Knochenpräparation begonnen, dann mit dem endgültigen Bohrer entsprechend der Durchmesser und Längen der geplanten Implantate (in regio 25:
Durchmesser 3,5, Länge 9,5 mm; in regio 26: Durchmesser 3,5,
Länge 6,6 mm) fortgefahren (Abb. 5 und 6), gefolgt von der Aufbereitung mit einem konischen Ausreiber (Abb. 7). Ein 9,5 mm
langes Implantat wurde direkt in den weichen Knochen regio 25
eingesetzt. Nach Abschluss der internen Sinusbodenelevation
in regio 26 wurde ein kurzes Ankylos C/X-Implantat (6,6 mm)
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 33
Ankylos®
FALLBERICHT KROCKOW
inseriert und mit einem Drehmoment von 35 Ncm
festgezogen (Abb. 8 bis 10).
Abb. 1 Sagittale CBCT-Aufnahme
vor der Behandlung
Abb. 2 Transversale CBCTAufnahme vor der Behandlung
Dann wurde das Operationsgebiet sorgfältig zugenäht (Abb. 11) und unmittelbar danach eine
Röntgenaufnahme angefertigt, um die subkrestale
Implantatposition nachzuweisen (Abb. 12).
Nachdem die provisorische Brücke, die zuvor von
den Zähnen 24 und 27 getragen worden war,
erneut auf diese beiden Zähne zementiert wurde,
konnten die Implantate drei Monate lang gedeckt
einheilen. Bei der Implantatfreilegung wurden zwei
Balance Posterior C/ Sulkusformer eingesetzt. Die
provisorische Brücke wurde verkleinert und für
die verbleibende Einheilzeit wieder einzementiert
(Abb. 13).
Abb. 3 Krestaler Schnitt regiones
25 und 26
Abb. 4 Zahnfleischlappen und okklusale Ansicht regiones 25 und 26
Abb. 5 Pilotbohrung regio 26
Abb. 6 Endbohrung regio 26
DR. NADINE GRÄFIN
VON KROCKOW
Poliklinik für
Zahnärztliche Chirurgie
und Implantologie
Goethe-Universität,
Frankfurt am Main
www.carolinum-frankfurt.de
Abb. 7 Konischer Ausreiber
Abb. 8 Ankylos-Implantat
der Länge 6,6,mm
Abb. 9 Implantation regio 26
Abb. 10 Implantate in situ
(okklusale Ansicht)
34 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
ZTM JOO-HEON LEE
Dentalstudio Meister Lee
Frankfurt am Main
www.dentalstudio-meisterlee.com
FALLBERICHT
KROCKOW
KROCKOW FALLBERICHT
PROTHETISCHE BEHANDLUNG
Drei Wochen nach dem zweiten Eingriff konnten die
Gingivaformer entfernt und Abformkappen eingebracht werden. Dann wurde eine Abformung angefertigt mithilfe einer geschlossenen Löffeltechnik, bei
der der Abformlöffel mit Silikon modifiziert und mit
Abformmaterial befüllt wurde. Das Labor erstellte ein
Meistermodell mit Zahnfleischmaske. Anschließend
wurden die einzelnen Titanaufbauten angefertigt
und mithilfe eines Übertragungsschlüssels eingesetzt
(Abb. 14 bis 16).
Die endgültige Versorgung bestand aus vier mit Keramik verblendeten einzementierten Einzelkronen, die
von Zahn 24 bis Zahn 27 reichten (Abb. 17 und 18).
Nach Eingliederung der definitiven Prothetik zeigte
die klinische Untersuchung gesundes Weichgewebe
um die Implantate herum (Abb. 19). Bei der Röntgenkontrolle war stabiler periimplantärer Knochen
zu sehen (Abb. 20).
Abb. 11 Nahtverschluss
Abb. 12 Panoramaschichtaufnahme nach Implantatinsertion
Abb. 13 Provisorische Brücke in situ
Abb. 14 Definitive Aufbauten
auf dem Meistermodell
Abb. 15 Übertragungsschlüssel
für die Aufbauten 25 und 26
Abb. 16 Aufbauten regiones 25
und 26 in situ
Abb. 17 Definitive Kronen auf dem
Meistermodell (Seitenansicht)
Abb. 18 Definitive Kronen auf dem
Meistermodell (okklusale Ansicht)
Abb. 19 Definitive Kronen in situ
Abb. 20 Panoramaschichtaufnahme nach Eingliederung der
definitiven Kronen
Durch dieses Protokoll konnten das chirurgische
Trauma sowie die Behandlungsdauer für diese anspruchsvolle klinische Situation verringert werden.
Ein kurzes Ankylos C/X-Implantat wurde ohne externe Sinusbodenelevation eingesetzt, wobei die
Knochenhöhe lediglich 4 mm betrug. Bei der einjährigen Nachkontrolle traten keine klinischen oder
röntgenologischen Auffälligkeiten auf.
FAZIT
Ein beschränktes Knochenangebot im Seitenzahnbereich des Oberkiefers kann die Rekonstruktion
fehlender Zähne in dieser Region erschweren. Dies
ist bei beiden Kiefern im Falle einer Resorption der
alveolaren Knochenhöhe zu beobachten: durch die
Pneumatisierung der Kieferhöhlen und der näher
an den Alveolarnerv heranreichenden Lage. Trotz
der hohen Erfolgsraten augmentativer Maßnahmen
sträuben sich die Patienten häufig gegen eine Augmentation wegen der invasiven chirurgischen Verfahren, der Morbidität, dem zeitlichen Aufwand und
der Kosten.
Die Verwendung eines kurzen Zahnimplantats im
posterioren Oberkiefer ist eine vorhersagbare Alternativbehandlung, bei der invasive augmentative
Maßnahmen vermieden werden können.
×
Zusatzinhalte im Internet
Dieser Artikel mit:
n kompletter Abrechnung
www.dsi-mag.de/krockow
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 35
Ankylos® CEREC®
FALLBERICHT WERLING
Chirurgie und Prothetik:
Perfekt vernetzt und komplett versorgt
Planung von Ankylos-Implantaten mit CEREC und GALILEOS Implant
M
it der richtigen technischen Ausrüstung und den passenden Materialien von Dentsply Sirona gehen die
implantologische Planung und die prothetische Versorgung Hand-in-Hand, auch in schwierigsten Fällen. Die gesamte
Behandlung, angefangen bei der Röntgendiagnostik, über die
digitale Abformung bis hin zur Fertigung von Bohrschablonen
und der prothetischen Versorgung, konnte mit den optimal aufeinander abgestimmten Lösungen von Dentsply Sirona umgesetzt
werden.
Die erste Phase des mehrstufigen Prozesses bestand darin, vier
Implantate für den Einsatz im Unterkiefer des Patienten zu planen,
einzusetzen und mit einer Restauration zu versorgen. Es besteht
die Möglichkeit, im Mund mit der CEREC Omnicam Ober- und
Unterkiefer zu scannen und danach auf den virtuellen Modellen mit der CEREC-Software einen prothetischen Vorschlag zu
erstellen. Bei umfangreichen Sanierungen mit gleichzeitiger Vertikalisierung der Bisslage, wie in diesem Patientenfall, haben wir,
nach der Anfertigung eines Mock-ups auf den Gipsmodellen des
Patienten, dieses mit der Omnicam eingescannt und in digitale
Modelle überführt.
Diese prothetische Planung wurde dann in die GALILEOS Implant-Software importiert. Ein wesentlicher Vorteil des digitalen
Datenmatchings liegt darin, dass sich das Modell und die prothetischen Daten sogar anhand von vorhandenen, früher gemachten
DVT-Aufnahmen erstellen lassen.
Die 3D-Röntgenaufnahmen für die Planung des chirurgischen
Eingriffs wurden mit dem Orthophos XG 3D erstellt, einem hybriden Röntgengerät von Dentsply Sirona. Da der prothetische Vorschlag aus der CEREC-Software nun im Röntgenvolumen sichtbar
wurde, ließen sich die Implantate optimal ausrichten.
36 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
Zusammenfassung
Patient:
Ein 51 Jahre alter, männlicher Patient mit sanierungsbedürftigem Gebiss in Ober- und Unterkiefer.
Herausforderung:
Der ängstliche Patient wünscht nur eine begrenzte
Anzahl von Implantaten und die geringstmögliche
Anzahl von Sitzungen.
Behandlung:
Einsetzen von drei Ankylos-Implantaten, die mit der
CEREC-Software und der GALILEOS Implant-Software
digital geplant, mit einer Bohrschablone inseriert und
schließlich mit Kronen versorgt wurden.
WERLING FALLBERICHT
Somit bietet das Verfahren einen doppelten Nutzen: Zum einen
hilft das dreidimensionale Sehen dem Zahnarzt bei der Durchführung einer sicheren und präzisen Planung, zum anderen
sind Patienten von diesem beeindruckenden und exakten Blick
auf die Situation in ihrem Kiefer begeistert und willigen eher in
die geplante Behandlung ein (Abb. 1).
Bei dieser Behandlung hat man sich für Ankylos C/X-Implantate entschieden und passende Implantate aus der Datenbank
der Software GALILEOS Implant ausgewählt. Bei GALILEOS
Implant können „Avatare“ der verschiedenen verfügbaren Implantatsysteme angezeigt werden, die in der Größe exakt auf
das Röntgenvolumen abgestimmt sind. Die Implantate lassen
sich im 3D-Volumen exakt positionieren und in alle Richtungen
verschieben und kippen.
So kann der Implantologe erkennen, ob wichtige anatomische
Strukturen gefährdet sind oder ob eine Augmentation erforderlich ist, um eine optimale Lösung zu finden. Auf diese Weise
können Überraschungen während der OP vermieden werden.
Abb. 1 Planung der Bohrschablone für die
Implantationen im Unterkiefer durch Matching
der 3D-Röntgendaten mit dem prothetischen
Vorschlag des CAD/CAM-Systems
Abb. 4 Planung der Unterkiefer-Restaurationen mit CEREC
DIAGNOSTISCHE VORTEILE
Auch bei dieser Behandlung waren die diagnostischen Vorteile klar erkennbar, da störende anatomische Strukturen
ohne die 3D-Röntgenaufnahmen nicht zu erkennen gewesen
wären (Abb. 2).
Außerdem wurde deutlich, dass lange Implantate ohne Änderung der Angulation bei dem verfügbaren Knochenangebot nicht möglich sind. Um eine optimale prothetische Achse
einhalten zu können und die im DVT sichtbaren Strukturen in
regio 34/35 nicht zu verletzen, wurden Implantatlängen von
8 und 11 mm für die Behandlung ausgewählt (Abb. 3).
Damit die Planungsdaten während des chirurgischen Eingriffs
präzise umgesetzt werden können, wird eine Bohrschablone benötigt, die virtuelle Daten nutzt, um die exakte Position, den Winkel und die Tiefe der einzusetzenden Implantate
vorzugeben. Auf diese Weise werden Behandlungen durch
Schablonen tatsächlich sicherer gegenüber herkömmlichen
Implantationen.
Abb. 2 Visualisierung des
Nervkanals und der geplanten
Implantate
Abb. 5 Fertige Optiguide-Bohrschablone mit Bohrhülsen auf
dem Gipsmodell
Abb. 3 Aufgrund der anatomischen Strukturen
in regio 34 wurde eines der Implantate in einer
Länge von 8 mm anstelle von 11 mm geplant.
Abb. 6 Virtuelle Konstruktion
der Keramik-Abutments in der
CEREC-Software
Abb. 7 Modifizierter Ankylos Regular-Aufbau und mit der CEREC MC
XL geschliffene Keramik-Abutments
aus Lithium-Disilikat
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 37
Ankylos® CEREC®
FALLBERICHT WERLING
Bei dieser Behandlung wurde eine Sicat Optiguide-Bohrschablone verwendet, die ausschließlich anhand der digital zusammengeführten Daten aus der CEREC-Software (Abb. 4) und
GALILEOS Implant-Software hergestellt wurde. Die Übermittlung
dieser Daten zur Herstellung der Bohrschablone erfolgte online
über die Sicat-Webseite. Somit bestand keine Notwendigkeit für
den Post-Versand physischer Modelle.
Mit der von Sicat erstellten Optiguide-Bohrschablone wurde die
3D-Planung für unseren Patienten am Gipsmodell überprüft und
dort für einen „chirurgischen Eingriff”‟ vor der eigentlichen Operation genutzt.
giva zu erreichen und andererseits einen weiteren chirurgischen
Eingriff zu vermeiden. Für die vorliegende Behandlung wurden
Ankylos Regular-Aufbauten modifiziert und unter Zuhilfenahme
des CEREC-Scans vorbereitet.
Für die zweiteiligen Abutments kam eine e.max CAD Lithium-Disilikat-Keramik zum Einsatz. Der Abutmentstumpf aus Keramik wurde im CEREC-System entworfen, danach wurden die virtuellen
Konstruktionsdaten an die Fräs- und Schleifeinheit CEREC MC XL
geschickt (Abb. 6).
Die Ankylos-Implantat-Analoge wurden im Gipsmodell an exakt
der gleichen Position eingesetzt wie später die Implantate bei der
Operation am Patienten. Das Einsetzen wurde mithilfe der Bohrschablone und denselben Insertionsinstrumenten durchgeführt,
die später auch bei der Operation zum Einsatz kommen (Abb. 5).
Es wurde ein Kristallisationsbrand für die Erzielung der optimalen
Festigkeitswerte durchgeführt. Die Verbindung zwischen der Keramik und dem Ankylos Regular-Aufbau erfolgte durch adhäsive
Verklebung (Abb. 7). Dazu wurden die Klebeflächen der Keramik für 20 Sekunden mit flusssäurehaltigem Ätzgel und danach
mit Monobond S behandelt. Der Ankylos Regular-Aufbau wurde
sandgestrahlt.
Ein Implantat-Index wurde mithilfe eines Punkts auf der Bohrhülse
übertragen, den der Techniker während der Herstellung markiert
hat. Die vor dem chirurgischen Eingriff erstellten Hybrid-Abutments wurden in dieses Modell platziert.
Die nach dem sogenannten „one abutment in one time“-Konzept
hergestellten, indexierten Aufbauten waren vor dem Termin der
Implantation fertig. Bei der Prüfung auf dem Gipsmodell passten
sie perfekt (Abb. 8).
ANKYLOS REGULAR-AUFBAU
Zur Minderung der Belastung für Knochen und Gingiva wurde
entschieden, die Abutments bei der OP direkt auf den Implantaten zu platzieren, um einerseits ein besseres Attachment der Gin-
Während des chirurgischen Eingriffs wurden die Implantate
mithilfe der Bohrschablone exakt an der geplanten Position im
Kiefer eingebracht. Das Auffinden der richtigen Position war mithilfe der Markierungen auf der Bohrschablone leicht und einfach
Abb. 8 Equipment für den chirurgischen Eingriff
Abb. 9 Schutz der Abutments
durch eine Kunststoffverblockung
direkt post-OP
Abb. 10 Halbseiten-OPG zur
Kontrolle der Implantate
Abb. 12 Fertige prothetische
Versorgung im Unterkiefer
Abb. 13 und 14 Situation vorher und nachher
38 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
Abb. 11 CEREC Software-Vorschlag für die Prothetik im
Unterkiefer
WERLING FALLBERICHT
möglich. Die vorbereiteten Abutments wurden auf die Implantate geschraubt und zum Schutz, im Sinne einer Verblockung,
mit Kunststoff verbunden. Anschließend konnten die Implantate mit den Aufbauten für acht Wochen im Kiefer des Patienten
einheilen (Abb. 9). Anzumerken ist, dass in der ursprünglichen
Planung der Einsatz von vier Implantaten vorgesehen war und
entsprechend vier Abutments vorbereitet wurden. Jedoch wurde
die Behandlung unter Berücksichtigung des Patientenbudgets mit
nur drei Implantaten durchgeführt (Abb. 10).
IMPLANTATKRONEN MIT CEREC
Nach der Einheilphase wurden die implantatgetragenen Kronen
mit dem CEREC-System chairside versorgt. Die Kunststoffschienung der Aufbauten wurde entfernt, und die Aufbauten wurden
mit einem rotierenden Präparationsdiamanten mit Wasserkühlung präpariert. Danach wurde mit einer CEREC Omnicam gescannt und so die Aufbauten im virtuellen Modell des Unterkiefers visualisiert (Abb. 11).
Für die prothetische Versorgung im Seitenzahnbereich wurde
die Hybridkeramik Vita Enamic verwendet. Für die ästhetisch
anspruchsvolleren Frontzahnbereiche fiel die Wahl auf die Lithium-Disilikat-Keramik e.max CAD mit Individualisierung durch
Cut-back-Technik.
Nach der digitalen Konstruktion wurden die virtuellen Daten
an die Fräs- und Schleifeinheit CEREC MC XL übermittelt. Die
fertigen Kronen wurden direkt eingesetzt (Abb. 12). Sämtliche
Behandlungsergebnisse wurden abschließend per Röntgenaufnahmen kontrolliert.
FAZIT
Dieser komplexe Behandlungsfall, bei dem eine umfangreiche
Implantatbehandlung und prothetische Versorgung mit Vertikalisierung der Bisshöhe erforderlich war, konnte umgesetzt werden. Die Behandlung wurde erfolgreich abgeschlossen (Abb. 13
und 14). Möglich wurde dies auf der Basis von digitalen prothetischen Planungsdaten, die mit 3D-Röntgendaten gematcht und
zur Herstellung einer digitalen Bohrschablone genutzt wurden.
Dem Anliegen des ängstlichen Patienten, einer minimalinvasiven
Behandlung mit möglichst wenigen Sitzungen bei maximaler Sicherheit, wurde dabei bestens entsprochen.
×
DR. GERHARD WERLING
Praxisgemeinschaft Dr. Gerhard
und Ursula Werling
Bellheim
www.zahnarzt-bellheim.de
Zusatzinhalte im Internet
Dieser Artikel mit:
n kompletter Abrechnung
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1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 39
Ankylos® Atlantis®
FALLBERICHT BÜCHTER I EBERHARDT
Implantatprothetisches Versorgungskonzept für den zahnlosen Kiefer
Zeitgemäß und komfortabel:
Das Atlantis Conus-Konzept im Praxisalltag
F
ür die Verankerung eines implantatgetragenen Zahnersatzes im zahnlosen Kiefer existieren vielfältige Methoden.
Um Patienten ein Maximum an Komfort bieten zu können
und zugleich ein möglichst einfaches Therapieprotokoll zu gewähren, wurde das Atlantis Conus-Konzept entwickelt. Das Autorenteam stellt anhand eines Patientenfalls das Vorgehen dar.
Als Vorteile werden unter anderem die Ergebnisqualität, die Flexibilität und die Effizienz beschrieben.
DAS KONZEPT
Eine Deckprothese gilt als bewährte implantatprothetische Versorgung des zahnlosen Kiefers. Mit einer reduzierten Implantatanzahl und einer gaumenfrei gestalteten Prothesenbasis können ein hoher Tragekomfort und eine Stabilität, vergleichbar mit
einem festsitzenden kronengetragenen Zahnersatz, erzielt werden. Die Doppelkronentechnik gilt hier als der Königsweg für die
Verankerung. Als adäquate, kostenreduzierte Alternative ist das
Atlantis Conus-Konzept zu nennen, welches sich zusammensetzt
aus …
1. … den patientenindividuellen Atlantis Conus-Abutments und
2. … den vorgefertigten SynCone-Kappen.
Die SynCone-Kappen – präfabrizierte konische Kappen – ähneln in ihrer Funktion den Sekundärteilen von Doppelkronen und
gelten bereits seit mehr als 15 Jahren als bewährte Lösung für
die Verankerung von Prothesen auf Ankylos-Implantaten. Mit
den Atlantis Conus-Abutments ist nun die Möglichkeit gegeben,
dieses Prinzip für alle anderen gängigen Implantatsysteme anzuwenden. Die Vorteile individueller Abutments werden somit mit
den Vorzügen der Konuskronen-Technik vereint.
PATIENTENFALL
Eine 72-jährige Patientin konsultierte die Praxis mit abnehmbaren
Prothesen im Ober- und Unterkiefer (Abb. 1 und 2). Die Oberkie-
40 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
Zusammenfassung
Mit wenig Aufwand ein maximales Ergebnis erreichen! Dieses ökonomische und zielgerichtete Prinzip
ermöglicht auch im zahnärztlichen Praxisalltag eine
„Win-Win“-Situation. Sowohl der Patient als auch das
Behandlungsteam profitieren davon. Die Anzahl der
Therapiesitzungen wird reduziert und das Behandlungsziel auf vergleichsweise schnellem Weg erreicht.
Insbesondere bei der Versorgung eines zahnlosen
Kiefers gilt oft das Credo: Weniger ist mehr.
Viele Patienten favorisieren eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, eine Prothese mithilfe von
Implantaten fest auf dem Kieferkamm zu verankern.
Diesem Wunsch kann mit dem Atlantis ConusKonzept Rechnung getragen werden – unabhängig
vom verwendeten Implantatsystem.
ferprothese war einzig über den Pfeilerzahn 23 teleskopverankert. Sowohl in der Funktion als auch in der Ästhetik entsprach
der Zahnersatz nicht den Vorstellungen der Patientin. Die hohe
Mobilität der oberen Prothese schränkte sie stark ein. Sie wünschte sich einen „festsitzenden“ Zahnersatz, der funktionell sowie ästhetisch ihren Bedürfnissen gerecht wird. Ein hoher chirurgischer
Aufwand sollte vermieden und auf möglichst schnellem Weg ein
zufriedenstellendes sowie langlebiges Ergebnis erzielt werden.
Der Unterkiefer war suffizient versorgt. Die Prothese konnte belassen werden.
BÜCHTER I EBERHARDT FALLBERICHT
PLANUNG
Grundsätzlich ist der Patientenwunsch „festsitzend“
nicht unbedingt damit verbunden, dass der Zahnersatz fest im Mund zementiert oder verschraubt
werden soll. Im Fokus steht vielmehr das Bedürfnis,
dass die Prothese bei funktioneller Beanspruchung
fest im Mund hält. Gerade bei betagten Patienten
ist der auf Implantaten verankerte, aber abnehmbare Zahnersatz einer festsitzenden Prothese vorzuziehen. In diesem Fall wurde als Lösungsweg ein
vereinfachtes prothetisches Protokoll empfohlen:
Eine auf vier Implantaten verankerte Deckprothese
mit präfabrizierten konischen Sekundärkappen.
Die gute Hygienefähigkeit, das komfortable Einund Ausgliedern sowie das effiziente Herstellungsprotokoll lassen dieses Konzept zu einem idealen
Therapiemittel für gerostomatologische Bedürfnisse
werden. Das implantatprothetische Atlantis ConusKonzept entspricht einer solch einfachen und zugleich sicheren sowie stabilen Lösung.
Die Patientin lehnte jedwede augmentative Maßnahme ab. Um das geringe Knochenangebot bestmöglich nutzen zu können, wurden die Implantate
basierend auf einem DVT (Digitale Volumentomografie) in den vorhandenen Restknochen geplant.
Aufgrund des eingeschränkten Knochenangebots in
regio 18, 28 und 13, 24 mussten die Implantatpositionen stark divergent geplant werden (Abb. 3).
Zahn 23 war für die Verankerung einer neuen prothetischen Versorgung nicht geeignet und wurde als
„nicht erhaltungsfähig“ eingestuft. Zunächst sollte
der Zahn jedoch wertvolle Dienste leisten und unter anderem als Verankerung für die Interimsversorgung sowie für die Bohrschablone erhalten bleiben.
Abb. 1 und 2 Ausgangssituation: Für den Oberkiefer soll eine
implantatprothetische Versorgung hergestellt werden. Zahn 23
ist nicht zu erhalten.
Abb. 3 a und b Die dreidimensionale Planung (DVT) von vier Implantaten im stark atrophierten Kieferkamm. Auf augmentative Maßnahmen
sollte verzichtet werden.
UMSETZUNG DER IMPLANTATPROTHETISCHEN VERSORGUNG
Die Insertion der vier Ankylos-Implantate gestaltete
sich komplikationslos (Abb. 4). Nach einer Einheilzeit von zwölf Wochen konnte die Situation freigelegt werden.
Abb. 4 Das Kontrollröntgenbild der vier Implantate mit
Verschlusskappen während der Einheilzeit
Die Arbeitsschritte im Überblick:
1. Abformung (verblockt) und Bissnahme
2. Modellherstellung und Aufstellung
3. Bestellung der Abutments (WebOrder)
4. Fertigstellung im Labor
5. Einsetzen
Zunächst erfolgte eine Unterfütterungsabformung
mit anschließender Bisskontrolle (Abb. 5). Für eine
sichere Registrierung der Kieferrelation wurde die
vorhandene Prothese doubliert und diese
Abb. 5 Kieferrelationsbestimmung
mithilfe der doublierten Prothese.
Zugleich erfolgte eine Unterfütterungsabformung.
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 41
FALLBERICHT BÜCHTER I EBERHARDT
Abb. 6 Die Duplikatprothese mit
den Perforationen für die Aufnahme der Abformpfosten
Abb. 7 Das Primärmodell mit
doublierter Prothese ist vorbereitet
für die verblockte Abformung.
Abb. 8 Die Abformung erfolgte
über die duplizierte Prothese mit
Unterfütterung und Verblockung
der Abdruckpfosten.
Abb. 9 Die starke Divergenz
der Implantate ist am Implantatmodell sichtbar.
Abb. 10 Das aufgestellte Set-up
Abb. 11 Das zu verschraubende
Set-up mit entfernten Rotationssicherungen
Abb. 12 Das finale Set-up für den
Versand an das AtlantisFertigungszentrum
Abb. 13 Möglichkeit der optimalen Ausrichtung, zum Beispiel einer
idealen Einschubrichtung aller
Primärkronen im 3D-Editor
Abb. 14 und 15 Atlantis Conus-Abutment auf dem Modell sowie
in der Nahansicht. Die konischen Abutments wurden individuell
abgewinkelt, um die Divergenzen auszugleichen.
Abb. 16 Perfekte Parallelisierung
der Abutments, veranschaulicht
durch die Parallelisierungs-Hilfen
von SynCone
Abb. 17 Aufgesetzte konfektionierte SynCone-Kappe in der
Nahansicht
Abb. 18 Modellation des Tertiärgerüsts. Der Silikonvorwall vom
Set-up dient der Kontrolle der
Platzverhältnisse.
Abb. 19 Das im Gussverfahren
umgesetzte Tertiärgerüst mit den
bereits verklebten SynCone-Kappen
Abb. 20 a und b Nach der Verblendung und Fertigstellung der
Deckprothese
Abb. 21 Eingliederung der individuellen Abutments (= Primärteile)
im Mund und Extraktion von Zahn
23
Abb. 22 und 23 Die im Mund eingegliederte Deckprothese. Das Atlantis
Conus-Konzept aus den vier individuellen konischen Abutments und den
darauf abgestimmten konfektionierten SynCone-Kappen (Sekundärteile) ist
eine effiziente Versorgungsoption mit hoher Ergebnisqualität.
42 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
Ankylos® Atlantis®
BÜCHTER I EBERHARDT FALLBERICHT
(Duplikatprothese) für eine Überabformung mit verblockten Abformpfosten genutzt (Abb. 6). Danach wurden die Abformpfosten
aufgebracht und mit Pattern Resin verblockt (Abb. 7 und 8).
Abbildung 9 verdeutlicht die aufgrund des geringen Knochenangebots starke Divergenz der Implantate. Diese galt es mithilfe der
individuellen Abutments auszugleichen. Auf Basis des Meistermodells mit Zahnfleischmaske wurde ein Set-up erstellt (Abb. 10 bis
12). Nach einer Validierung der funktionellen und ästhetischen
Kriterien konnten die individuellen Implantataufbauten (Atlantis
Conus-Abutments) im Atlantis-Fertigungszentrum geordert werden.
Die Modelle sowie das Set-up wurden hierfür postalisch an das
Fertigungszentrum versandt sowie zeitgleich auf der webbasierten
Bestell-Plattform (Atlantis-WebOrder) die patientenspezifischen
Daten angelegt. Eine Besonderheit der Atlantis Conus-Abutments
ist, dass das Konzept für alle gängigen Implantatsysteme verfügbar und somit nicht nur auf ein System beschränkt ist.
Einen Tag nach dem Versand der Modelle wurde dem Labor ein
Designvorschlag für die konischen Abutments zugestellt (Abb. 13).
Der Entwurf konnte im Team begutachtet werden. Bei Bedarf ist es
möglich, den Design-Vorschlag bis zu einem gewissen Maße zu
bearbeiten. Dabei können zum Beispiel die Lage der einzelnen Primärkronen in der Höhe zur Gingiva und die Einschubrichtung optimiert werden. Nach der Freigabe der Konstruktion wurden im Fertigungszentrum die Atlantis Conus-Abutments hergestellt und die
fertigen Aufbauten an das Labor gesandt. Die Passung der nach
industriellen Standards gefertigten Abutments auf den Implantaten
war sehr gut (Abb. 14 und 15). Die Divergenzen konnten durch
das abgewinkelte Design optimal ausgeglichen werden (Abb. 16).
Die Abutments fungierten als Primärteile für die Deckprothese.
Um der gaumenfreien Versorgung die notwendige Stabilität zu
verleihen, sollte ein metallisches Gerüst gefertigt werden. Auf die
im Implantatmodell verschraubten Abutments wurden zunächst
die konfektionierten SynCone-Kappen (Sekundärteile) aufgesetzt
(Abb. 17) und eine Tertiärstruktur mit Retentionen modelliert. Bei
der Gerüstmodellation war der Silikonwall des Set-ups eine perfekte Vorlage, denn die Platzverhältnisse konnten kontrolliert und
die Retentionen ideal positioniert werden (Abb. 18).
Für die Fertigstellung der Suprakonstruktion wurde ein klassisches
Gussverfahren gewählt. Die spannungsfreie Verklebung der
SynCone-Kappen erfolgte auf dem Meistermodell (Abb. 19). Das
weitere labortechnische Vorgehen unterschied sich nicht vom herkömmlichen Prozedere. Das Gerüst wurde konditioniert, mit Opaker kaschiert und mittels Silikonwall verblendet. Im routinierten Verfahren wurden feine individuelle Charakterisierungen eingebracht
und die Deckprothese mit Kunststoff fertiggestellt (Abb. 20).
Jetzt konnten Zahn 23 extrahiert und die Abutments eingegliedert werden (Abb. 21). Bei der Eingliederung der Prothese im
Mund der Patientin bestätigte sich, dass die gewählte Therapie
der optimale Weg für die ältere Dame war. Ästhetisch fügte sich
die Prothese sehr natürlich in das faziale und orale Umfeld ein.
Das Ein- und Ausgliedern der Deckprothese war Dank der SynCone-Kappen auf den konischen Primärteilen (Atlantis Conus-
PRIV.-DOZ. DR.
ANDRE BÜCHTER
Gemeinschaftspraxis
Dres. Engelke/Büchter
Münster
www.implantologieengelke-buechter.de
ZTM THOMAS EBERHARDT
Dental-Keramik
Eberhardt GmbH
Münster
www.dental-keramikeberhardt.de
Abutments) komfortabel und einfach. Zugleich überzeugten der
feste Halt der Prothese und die Gaumenfreiheit.
ERGEBNIS
Im dargestellten Patientenfall dienten vier Implantate der Verankerung eines festen Zahnersatzes im zahnlosen Oberkiefer. Das
gewählte Lösungskonzept kann für diese Indikation als optimale
Therapieoption betrachtet werden (Abb. 22 und 23). Die Behandlung wurde mit einer stabilen implantatprothetischen Restauration
zu einem überschaubaren Kostenverhältnis abgeschlossen.
FAZIT
Vorteile des Atlantis Conus-Konzepts sind das kostengünstige, effiziente Vorgehen (minimaler Aufwand) und die in allen Punkten
zufriedenstellende implantatprothetische Versorgung (maximales
Ergebnis). Aufgrund der reduzierten Implantatanzahl verringern
sich die chirurgischen Risiken, was den Wünschen der Patienten
entgegenkommt. Zudem kann die Restauration problemlos gereinigt und bei Bedarf repariert werden. Die Verankerung der
Prothese auf den individuellen konischen Abutments (Primärteilen) erfolgt mit konfektionierten Sekundärkronen (SynCone). Die
Prothese ist durch die kraftschlüssige Konus-Verbindung frei von
Mikrobewegungen. Das dargestellte Konzept ist für alle Implantatsysteme geeignet. Die Atlantis Conus-Abutments werden vom
Atlantis-Fertigungszentrum bei Dentsply Sirona Implants für die
gängigen Implantatsysteme patientenindividuell angefertigt.
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1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 43
FALLBERICHT KREBS | JAGDT | MÜLLER
Astra Tech Implant System® Simplant® Atlantis®
Das Immediate-Smile-Konzept im
Unterkiefer-Seitenzahnbereich
Simplant-Planung eines Astra Tech Implant System EV und eines
OsseoSpeed Profile EV-Implantats mit Atlantis Abutments
N
ach Verlust der natürlichen Zähne kommt es immer zu
einer mehr oder weniger ausgeprägten Atrophie des
Kieferkamms. Dieser Knochenverlust ist besonders ungünstig im Bereich der ästhetischen Zone des Oberkiefer-Frontzahnbereichs. Aber auch im Seitenzahnbereich mit einer meist
von oral nach bukkal reichenden Abschrägung des krestalen
Knochens ist der Knochenverlauf für eine suffiziente prothetische
Versorgung ungünstig. Wird ein Implantat mit gerader Schulter
in diesem Bereich auf Höhe des niedrigen bukkalen Knochenniveaus inseriert, kann der orale Anteil nicht vom Implantat unterstützt werden, sodass es zu weiterem Knochenabbau in diesem Bereich kommen kann und vertikale Knochenhöhe verloren
geht. Durch die tiefere Insertion des Implantats würde dann die
Höhe der prothetischen Rekonstruktion verlängert. Dies führt zu
ungünstigen höheren Kräften im Bereich der Implantat-Abutment-Verbindung. Bei einer Platzierung der Implantatschulter
auf dem Level des höheren oralen Knochenkamms ragt das Implantat bukkal über das Knochenniveau hinaus, was zu einem
unschönen Durchscheinen des Implantats durch die Schleimhaut
führen kann. Eine Augmentation zur Beseitigung des Volumenverlusts wird von Patienten häufig abgelehnt. Dieses Vorgehen ist
mit einer umfangreicheren Operation, dem Einbringen von Knochenersatzmaterialien, erhöhter Morbidität (Schwellung) und verlängerter Behandlungszeit verbunden. Ferner steigen hierdurch
die Kosten der Gesamtbehandlung deutlich an. In diesen Fällen
hat sich das OsseoSpeed Profile EV-Implantat des Astra Tech Implant System mit seiner abgeschrägten Implantatschulter ausgezeichnet bewährt: Es unterstützt den abgeschrägt verlaufenden
krestalen Knochen zirkulär und kompensiert so wirkungsvoll die
geschilderten Nachteile eines Implantats mit gerader Schulter.
FALLBERICHT
Ein 43-jähriger männlicher Patient in gutem Allgemeinzustand
wurde in unsere Praxis überwiesen. Er stellte sich mit einer Schaltlücke regio 35/36 vor. Die alte Brückenversorgung hatte die
überweisende Kollegin wegen des Verlusts des mesialen Pfeilers
35 bereits entfernt. Klinisch waren eine horizontale und vertikale Atrophie des Kieferkamms im Bereich der Schaltlücke sowie
44 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
Zusammenfassung
Patient:
Ein 43-jähriger Patient mit einer Schaltlücke in regio
35/36 wurde von seiner Hauszahnärztin zur implantologischen Versorgung überwiesen.
Herausforderung:
Die alte Brückenversorgung war von der überweisenden Kollegin wegen Verlust des Zahns 35 entfernt
worden. Im Bereich der Schaltlücke war der Kieferkamm bereits horizontal und vertikal atrophiert. Der
Patient wünschte einen festsitzenden ästhetischen
Zahnersatz, lehnte jedoch augmentative Maßnahmen
zur Wiederherstellung eines ausreichenden Knochenvolumens ab.
Behandlung:
Wir inserierten ein Astra Tech Implant System
EV-Implantat der Größe 4,2 x 11 mm regio 35 sowie
ein Profile EV-Implantat 4,2 x 11 mm regio 36, um
den in diesem Bereich schräg atrophierten krestalen
Knochen optimal unterstützen zu können.
leichte Entzündungsanzeichen an der Schleimhaut zu erkennen
(Abb. 1). Der Patient wünschte eine implantatprothetische Versorgung der Lücke, lehnte jedoch augmentative Maßnahmen zur
Verbesserung der Knochensituation in diesem Bereich ab. Nach
einer Situationsabformung wurde das Modell gescannt und die
Daten in die Planungssoftware Simplant 17 übertragen (Abb. 2).
Die Daten des in der gleichen Sitzung angefertigten DVT wurden
ebenfalls in die Software überspielt und ermöglichten so eine
Darstellung der knöchernen Situation des Operationsgebiets
(Abb. 3). Die Situation der gematchten Daten von Weichgewebe
KREBS | JAGDT | MÜLLER FALLBERICHT
und den knöchernen Strukturen zeigt Abbildung 4. Anhand dieser zusammengeführten Daten erstellte die Planungssoftware einen Entwurf für eine Bohrschablone zur computerunterstützten
Insertion der Implantate (Abb. 5). Anschließend erfolgte die Planung der Implantatpositionen im Knochen. Abbildung 6 zeigt die
virtuelle Insertion des OsseoSpeed Profile EV-Implantats in regio
36 und die optimale Unterstützung des krestalen Knochens durch
den abgeschrägten Verlauf der Implantatschulter. Das Implantat
in regio 35 mit Darstellung der prothetischen Implantatachse ist
in Abbildung 7 deutlich zu erkennen. Nach Planung der Implantatpositionen wurde auch der Sitz der geplanten Bohrschablone
von der Software dargestellt (Abb. 8).
Zum Abschluss der Planung generierte die Simplant-Software ein
virtuelles OPG zur Darstellung des gesamten Unterkiefers mit der
exakten Lage der Implantate, der Bohrschablone und der prothetischen Achsen der Implantate (Abb. 9). Diese Planungsdaten
wurden anschließend an das Fertigungszentrum der Atlantis
Abutments übermittelt und dort in das VAD-Planungsprogramm
(Virtual Abutment Design) für individuelle Abutments eingespielt.
So konnten auch die Abutments geplant werden, wobei die Ränder exakt dem Weichgewebe folgen und dieses somit optimal
unterstützen (Abb. 10 und 11). Die Planung der Abutments wurde
an Zahnarzt und Zahntechniker übermittelt und nach deren Freigabe die Herstellung im Fertigungszentrum vorgenommen,
Abb. 1 Klinische Ausgangssituation
Abb. 2 Darstellung der klinischen
Ausgangssituation in der Simplant-17-Software
Abb. 3 Darstellung der
knöchernen Situation
Abb. 4 Match der Daten aus
Abbildung 2 und 3
Abb. 5 Planungsentwurf der Software für die Bohrschablone
Abb. 6 Planung des OsseoSpeed
Profile EV-Implantats in regio 36
Abb. 7 Planung des Implantats
in regio 35
Abb. 8 Schematische Darstellung
von Implantat und Bohrschablone
Abb. 9 Aus Simplant generiertes virtuelles
OPG des gesamten Unterkiefers
Abb. 10 Planung der individuellen Abutments in der Atlantis VAD-Software
Abb. 11 Darstellung der geplanten Abutments
in unterschiedlichen Perspektiven zur optimalen
Beurteilung
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 45
FALLBERICHT KREBS | JAGDT | MÜLLER
anschließend die Abutments ausgeliefert (Abb. 12). In diesem
Fall wurden die Abutments aus mit Nitrid beschichtetem Titan
gefertigt (Abb. 13).
CHIRURGISCH-PROTHETISCHES VORGEHEN
Nach Auslieferung der Bohrschablone und der Abutments wurden die Implantatlager gemäß dem Bohrprotokoll des Herstellers
geführt aufbereitet (Abb. 14) und die Implantate inseriert (Abb.
15). Anschließend wurden die Abutments auf den Implantaten
verschraubt und die Schraubkanäle mit Wachs verschlossen
(Abb. 16 und 17). Die Kontrollröntgenaufnahme nach Eingliederung der Implantate und Abutments zeigt die exakte Platzie-
Astra Tech Implant System® Simplant® Atlantis®
rung der Implantate und den epikrestalen Verlauf der Implantatschultern zur optimalen zirkulären Unterstützung des krestalen
Knochens (Abb. 18). Die zwischenzeitlich im Labor auf dem
digitalen Datensatz der Abutments (Core File) gefertigten provisorischen CAD/CAM-Kronen aus Composite wurden noch in der
gleichen Sitzung eingegliedert (Abb. 19). Nach einer achtwöchigen Tragezeit der Provisorien zeigte sich ein gesundes und
völlig reizfreies periimplantäres Weichgewebe (Abb. 20). Das
ästhetisch ausgeformte Durchtrittsprofil um die Abutments war
nach Abnahme der Provisorien schön zu sehen (Abb. 21). Abbildung 22 zeigt die Anprobe der im Labor ebenfalls auf dem
digitalen Datensatz (Core File) gefertigten Zirkondioxidgerüste in
Abb. 12 Auslieferung der gefertigten Abutments und Befestigungsschrauben
Abb. 13 Fertiges Abutment aus
mit Nitrid beschichtetem Titan
Abb. 14 Geführte Aufbereitung
des Implantatlagers
Abb. 15 Implantat in regio
36 in situ
Abb. 16 Auf den Implantaten verschraubte Abutments, mit Wachs
verschlossene Schraubkanäle
Abb. 17 Okklusale Ansicht der
Abutments in situ
Abb. 18 Kontrollröntgenaufnahme unmittelbar nach Insertion der
Implantate und Befestigung der
Abutments
Abb. 19 Im Labor gefertigte
provisorische Krone 35
Abb. 20 Provisorien in situ nach
achtwöchiger Tragezeit: gesundes
periimplantäres Weichgewebe
Abb. 21 Situation nach Abnahme
der Provisorien
Abb. 22 Anprobe der Zirkondioxid-Kronengerüste in anatomischer Ausformung
Abb. 23 Definitive Zirkondioxidkronen in situ: ausgesprochen ästhetisches Ergebnis und gesunde
Weichgewebsverhältnisse
46 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
KREBS | JAGDT | MÜLLER FALLBERICHT
DR. MISCHA KREBS
Zahnarztpraxis
Dres. Krebs
Alzey
www.dr-krebs.net
ANDREA JAGDT
Praxis für ganzheitliche
Zahnmedizin
Gau-Odernheim
www.jagdt.de
ZTM RALPH MÜLLER
Müller & Edelhoff
Dentallabor GmbH
Alzey
www.me-dentaltechnik.de
anatomischer Ausformung für eine gleichmäßige Schichtstärke
der Verblendkeramik zur optimalen Höckerunterstützung. Dies ist
eine unabdingbare Voraussetzung für eine sichere Vermeidung
von Chipping-Problemen. Die definitive prothetische Versorgung
mit den beiden Vollkeramikkronen lieferte ein optimales ästhetisches Ergebnis und schöne gesunde Weichgewebsverhältnisse
(Abb. 23).
FAZIT
Atrophierte Kieferkammbereiche – im Frontzahn- ebenso wie im
Seitenzahnbereich – sind eine Herausforderung für die Herstellung von ästhetischem Zahnersatz. Der in solchen Fällen häufig
angezeigte Knochenaufbau wird von Patienten aufgrund der
zusätzlichen operativen Belastung meist abgelehnt. Eine ausgesprochen gute Alternative zu operativen Eingriffen stellt hier das
Profile EV-Implantat mit seiner abgeschrägten Implantatschulter
dar. Es unterstützt den schrägen Verlauf des krestalen Knochens
zirkulär und kann somit einem weiteren Knochenabbau wirkungsvoll vorbeugen. Die zusätzliche Verwendung individueller Abutments, die das Weichgewebe optimal unterstützen, kann auch
in derartig schwierigen klinischen Situationen zu ausgesprochen
ästhetischen Ergebnissen führen, wie der beschriebene Fall eindrücklich zeigt. Die individuelle Anlage des Kronenrands auf
Höhe des Zahnfleischsaums oder nur marginal darunter ermöglicht eine vollständige Entfernung von Zementüberschüssen und
damit eine ausgezeichnete Hygienefähigkeit, was dem Patienten
als gute Prophylaxe für periimplantäre Entzündungen dient.
×
Zusatzinhalte im Internet
Dieser Artikel mit:
n kompletter Abrechnung
www.dsi-mag.de/16.1_krebs
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 47
FALLBERICHT ADLER | KISTLER F | KISTLER S | NEUGEBAUER
Astra Tech Implant System® Atlantis®
Additive Herstellung einer
Kobalt-Chrom-Implantatbrücke
Spannungsfrei, hochpräzise und mit angulierten Schraubenzugängen:
Atlantis Suprastruktur aus CoCr mit additiver Fertigungs-Technologie
K
onventionell werden Metallgerüste gegossen. Hierbei
können jedoch fertigungstechnisch bedingte Qualitätsmängel wie Lunker, Dimensionsänderungen und Verzüge auftreten. Zudem ist die gusstechnische Fertigung aufgrund
der zahlreichen und filigranen Arbeitsschritte (Aufwachsen,
Einbetten, Austreiben und Gießen) sehr zeitaufwendig und der
Erfolg von den handwerklichen Fertigkeiten des Zahntechnikers
abhängig. Die CAD/CAM-unterstützte, substraktive (abtragende, ablative) Fertigung von Metallgerüsten mit CNC-Fräsen
(Computer Numeric Control) hingegen erlaubt reproduzierbare
Qualitäten mit extrem hoher Passung, dimensionsstabilen Gerüst- und Wandstärken und homogener Materialgüte. Als nachteilig sind die ebenfalls nicht unerhebliche Bearbeitungszeit und
der hohe Materialverbrauch zu nennen. Zudem kann, ob bei
Labor- oder industriellen Anlagen, immer nur ein Werkstück gefräst werden.2-6,8,10
Eine zukunftsweisende Produktionstechnik, mit der sich die genannten Einschränkungen bisheriger Verfahren weitestgehend
ausschließen lassen, ist der „3D-Druck“, genauer das „Additive
Manufacturing“.9 Dieses generative (auftragende) Verfahren
ermöglicht einen „design-driven manufacturing process“, bei
dem die Konstruktion so gut wie keine Einschränkung durch
Fertigungsparameter erfährt. So können angulierte Schraubenzugänge (ASA)1 ebenso wie unter sich gehende Stellen zum Beispiel im Approximalbereich in der Konstruktion berücksichtigt
werden.
Aus werkstofflicher Sicht sind zwei Fertigungsvarianten zu unterscheiden: die Stereolithographie für Kunststoffe und das Selective-Laser-Melting (SLM) für Metalle beziehungsweise Metalllegierungen wie Kobalt-Chrom (CoCr). Die Verfahren ähneln
sich, unterscheiden sich aber im Ausgangsmaterial und in der
Aushärtung. Statt flüssigem Kunststoff wird Metallpulver verwendet, und anstelle einer fotochemischen Reaktion verschmilzt
ein Laserstrahl das schichtweise aufgetragene Metallpulver zur
gewünschten Gerüststruktur. Auf diese Weise lassen sich bei
48 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
Zusammenfassung
Patient:
Nach dem unerwarteten Tod seines Behandlers
suchte ein 55-jähriger Patient – im Unterkiefer mit
chairside-gefertigter Sofortversorgung auf sechs
Implantaten des Astra Tech Implantat System – die
Praxis der Autoren auf, um die Behandlung zu Ende
bringen zu können.
Herausforderung:
Da alle sechs Implantate divergierende Achsen
aufwiesen, war aus funktionellen und ästhetischen
Gründen eine Gerüstkonstruktion mit abgewinkelten
Schraubenzugängen notwendig. Das „Additive Manufacturing“ ermöglicht eine entsprechende Gestaltung einer zwölfgliedrigen, okklusal verschraubbaren
Implantatbrücke aus Kobalt-Chrom. Eine derartige
Konstruktion verlangt eine extrem hohe Passgenauigkeit (passive fit) und eine entsprechende Oberflächengüte und -struktur, um eine sichere Funktion und einen
langzeitstabilen Materialverbund zu gewährleisten.
Behandlung:
Versorgung aller Implantate mit UniAbutments 20
Grad und Anfertigung einer zwölfgliedrigen Kobalt-Chrom-Implantatbrücke, verblendet mit Komposit
und Verblendschalen und minimalem Antrag roter
Gingiva.
Atlantis Suprastrukturen mit Additive Manufacturing passgenaue
und stabile Brücken- und Hybridstrukturen aus Kobalt-Chrom herstellen, wie sie in ihrer Komplexität im Guss- oder Fräsverfahren
nicht realisierbar sind.
ADLER | KISTLER F | KISTLER S | NEUGEBAUER FALLBERICHT
Die aus zahnärztlicher wie aus zahntechnischer
Sicht zentralen Fragen dabei sind, ob das Additive Manufacturing vergleichbare Qualitäten und
patientenindividuelle Formen, wie sie frästechnisch
erzielbar sind, liefern kann und worin die Vorteile
liegen, sich auf eine „neue“ Technik und auf neue
Abläufe einzustellen.
ADDITIVE MANUFACTURING (AM)
An den Abläufen ändert sich für die Praxis und
das Labor gegenüber der gewohnten Zusammenarbeit mit Atlantis Suprastrukturen nichts. Nach der
Implantation mit Sofortversorgung wird über den
Abutments die Abformung für das Meistermodell
genommen, ein Zahn-Set-up hergestellt und intraoral auf einen spannungsfreien Sitz kontrolliert.
Die Gerüststruktur wird entsprechend der übermittelten Vorlagen – Zahn-Set-up und Meistermodell – im Atlantis-WebOrder bestellt. Im Scan- und
Design-Center wird die Struktur designt und zur
Überprüfung und Freigabe im Atlantis ISUS-Viewer
online an den Behandler beziehungsweise den
Zahntechniker gesendet (Abb. 1 bis 8).
Nach Freigabe wird die Modellation in einen
CAM-Datensatz umgerechnet und in Schichten
digital „zerlegt“. Dieser Vorgang, das sogenannte
Slicen, ist vergleichbar mit dem Nesting, dem Berechnen der Fräsbahnen beim Fräsprozess. In der
SLM-Produktionseinheit wird dann auf einer Trägerplatte so lange das Kobalt-Chrom-Pulver Schicht für
Schicht – additiv – aufgebracht und entsprechend
der Belichtungsstrategie mit dem Laserstrahl nachgezeichnet und verschmolzen, bis die gewünschte
Struktur vollständig aufgebaut ist.
Durch dieses exakt gesteuerte Verschmelzen entsteht nach und nach eine verzugsfreie, hochdetaillierte, homogene und feste Suprastruktur. Um eventuelle restliche Gefügespannungen im Material zu
beseitigen, werden das Gerüst wärmebehandelt
und sämtliche Lager für die Prothetikschrauben
sowie die Implantat-Abutment-Verbindungen gefräst. Durch das Feinstfräsen der Anschlussgeometrien wird ein präziser, passiver Sitz erreicht
(Abb. 9 und 10).
Abb. 1 Ausgangssituation
im Röntgenbild
Abb. 2 Sofortversorgung
nach Implantation
Abb. 3 Mit UniAbutments 20 Grad
versorgte Astra-TX-Implantate
Abb. 4 Ästhetikeinprobe
mit Zahn-Set-up
Abb. 5 Passungskontrolle des
Zahn-Set-ups
Abb. 6 Auftrag im AtlantisWebOrder
Abb. 7 Designte Gerüststruktur
mit angulierten Schraubenzugängen (ASA)
Abb. 8 Vorgeschlagene
Reduzierung für die
Verblendung
Abb. 9 AM-Suprastruktur mit
feinstgefräster Anschlussgeometrie (Lieferzustand)
Abb. 10 Gerüstanprobe auf
UniAbutments und Kontrolle
auf spannungsfreien Sitz
FALLBERICHT
Die Implantate des Astra Tech Implant System
(OsseoSpeed TX) waren vom Vorbehandler in regio 36, 34, 32, 42, 44, 46 gesetzt worden. Die
aufgetretenen Divergenzen der Implantatachsen
sollten durch angulierte Schraubenzugänge (ASA)
ausgeglichen werden. Mit dieser Methode, wie sie
auch im AM-Verfahren konstruktiv realisierbar ist,
muss die Ausrichtung der Schraubkanäle und der
Implantatachsen nicht übereinstimmen.
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 49
FALLBERICHT ADLER | KISTLER F | KISTLER S | NEUGEBAUER
Abb. 11 Überprüfen der
vertikalen Gerüstdimensionen
Abb. 12 Spaltfreier Sitz der Suprastruktur auf den UniAbutments
Abb. 13 Am Gerüst
verklebte Verblendschalen
Abb. 14 Individualisierung mit
Cut-back im Inzisalbereich
Abb. 15 Finale Restauration
mit basal angetragenen
Gingivamassen
Abb. 16 Generativ gefertigte
und verblendete
CoCr-Implantatbrücke
Abb. 17 Funktionell und
ästhetisch ein perfektes
Ergebnis …
Abb. 18 … und ein
natürlich-harmonisches
Erscheinungsbild
Abb. 19 bis 21 Perfekter Sitz der generativ hergestellten Suprakonstruktion
Anhand der übermittelten Unterlagen wurde im Atlantis Scanund Design-Center das Gerüst entworfen. Bereits nach kurzer
Zeit wurde der Gestaltungsvorschlag online im ISUS-Viewer
angezeigt. Wie vorgesehen, waren die Zugänge für die Prothetikschrauben nach funktionell-prothetischen und ästhetischen
Aspekten labial beziehungsweise okklusal positioniert und ausgerichtet. Auch die übrige Gestaltung entsprach den Vorgaben,
sodass der Designvorschlag freigegeben werden konnte.
eingearbeitet. Sowohl intraoral wie auf dem neuen Meistermodell zeigte das CoCr-Gerüst mit dem Sheffield-Test11 keinerlei
Fehlpassung. Für diesen Test wird die Suprastruktur auf dem Modell wie intraoral am distal positionierten Abutment zur Kontrolle
festgeschraubt. Da das Gerüst spannungsfrei (passiv fit) auf den
restlichen Abutments aufsaß, war ein Nachbearbeiten der Anschlussstellen nicht notwendig (Abb. 11 bis 12).
Die Herstellung des Gerüstes im AM-Verfahren dauerte wiederum nur wenige Tage, wobei die Suprastruktur bereits sandgestrahlt und am Gerüst-Abutment-Interface für die vorgesehenen
UniAbutments Transfer 20 Grad feinstgefräst ausgeliefert wurde.
Für die Verblendung mit Verblendschalen und Komposit wurde
das Gerüst wie gewohnt vorbereitet und mit Metallprimer konditioniert. Der Opakerauftrag erfolgte in mehreren dünnen Schichten, bis das Metall vollständig abgedeckt war. Nach jedem Auftrag wurde der Opaker zwischengehärtet.
Für die weiteren Arbeiten wurde eine Präzisionsabformung auf
Abutment-Niveau mit individuellem Löffel genommen und die
Abutment-Analoge Uni 20 Grad in das neue Meistermodell
Die Oberfläche des generativ hergestellten Gerüstes weist bereits
im Auslieferungszustand eine ausreichend retentive Struktur für die
Verblendung auf, sodass auch hier nichts mehr nachbearbeitet
50 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
Astra Tech Implant System® Atlantis®
ADLER | KISTLER F | KISTLER S | NEUGEBAUER FALLBERICHT
werden muss und ein exzellenter Haftverbund erzielt werden
kann. Während bei gegossenen oder gefrästen NEM-Gerüsten
eine unterschiedlich starke Oxidbildung an der Gerüstoberfläche
den Haftverbund zum Verblendmaterial beeinträchtigt und in der
Regel einen Oxidbrand erfordert, kann bei den von Atlantis additiv gefertigten Gerüsten dieser Arbeitsschritt laut Herstellerangabe entfallen.
ZT STEPHAN ADLER
DR. FRANK KISTLER
Unter Kontrolle eines vorher genommenen Vorwalls wurden die
Verblendschalen aufgeklebt, im Inzisalbereich zurückgeschnitten, individualisiert und mit entsprechendem Komposit finalisiert.
Basal und zur Nachbildung der Papillen wurden unter Berücksichtigung der notwendigen Putzkanäle Gingivamassen angetragen. Nach abschließender Politur war die Suprakonstruktion
bereit zum Einsetzen. Da die Schraubenlager für die Prothetikschrauben ebenfalls werksseitig bereits feingefräst waren, konnte
die finale Restauration ohne weitere Arbeiten mit den Abutments
verschraubt werden (Abb. 13 bis 21).
FAZIT
Das Verfahren ermöglicht einen sogenannten „design-driven
manufacturing process“, womit eine weitgehende Unabhängigkeit der Gerüstform vom Fertigungsprozess mit einer nahezu völligen Geometriefreiheit gemeint ist. Mit dem additiven Verfahren
können extrem präzise (bis auf 15 µm genau), sehr komplexe
und filigrane Suprastrukturen bei gleichzeitig extrem hoher Materialdichte hergestellt werden. Dabei weist das verschmolzene
Materialpulver die gleichen Materialeigenschaften auf wie das
Material im festen Zustand. Bei entsprechender Produktionstechnik ist das Additive Manufacturing (AM) in der Herstellung von
NEM-Gerüsten aus Kobalt-Chrom sowohl von der Effektivität als
auch von der Effizienz her den bisherigen Fertigungsmethoden
vorzuziehen.7,12
×
VORTEILE ADDITIVE MANUFACTURING
Divergenzausgleich der Implantatachsen durch
angulierte Schraubenzugänge (ASA) mit einer Neigung
von bis zu 30 Grad
n Abbildung unter sich gehender Stellen
n Verzugsfreie und dimensionsstabile Gerüststruktur durch
hohe Dichte der CoCr-Legierung
n Ausgezeichnete Passung mit spannungsfreiem Sitz
n Kein Nacharbeiten durch gefräste Anschlussgeometrien
n Hoher Scherverbund durch retentive Mikrostruktur
der Oberfläche
n Kosteneffizienz durch geringen Materialverbrauch
n Beschleunigter Workflow durch weniger Arbeitsschritte:
kein Oxidbrand, kein Abstrahlen
n Kompatibilität mit allen gängigen Implantatsystemen
n
DR. STEFFEN KISTLER
PD DR. JÖRG NEUGEBAUER
Praxisklinik für Zahnheilkunde
Landsberg am Lech
www.implantate-landsberg.de
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n kompletter Abrechnung und Literaturnachweis
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1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 51
Xive® Atlantis®
FALLBERICHT BERGMANN
Ästhetischer Einzelzahn-Ersatz nach
Frontzahntrauma im Jugendalter
Implantation mit Xive und patientenindividuellem Atlantis Abutment
in Kombination mit augmentativen Maßnahmen
Zusammenfassung
Patient:
Ein 18-jähriger Patient mit Zahnverlust in regio 11
nach einem Snowboard-Unfall im Alter von 14
Jahren. Er hatte seit dem Unfall eine Interimsprothese
getragen und stellte sich auf Initiative des behandelnden Kieferorthopäden vor.
Herausforderung:
Wiederherstellung einer ästhetischen Oberkieferfront
nach Zahnverlust und Knochendefekt im Alter von 14
Jahren. Knochenverlust bei noch nicht abgeschlossenem Knochenwachstum bei Jugendlichen führt zu einer Wachstumshemmung und erhöhter Resorption im
Rahmen augmentativer Maßnahmen. In diesen Fällen
sind aufwendigere Augmentationen oft notwendig.
Behandlung:
Beseitigung des Knochendefekts mittels Knochenblockaugmentat und Einzelzahnimplantat mit individuellem
Atlantis Abutment und Vollkeramikkrone.
52 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
D
er Ersatz von Frontzähnen im Oberkiefer stellt für den behandelnden Zahnarzt eine große Herausforderung dar
– insbesondere bei jugendlichen Patienten. Aufgrund
des Verlusts der bukkalen Knochenlamelle durch Resorption
oder Trauma fehlt dem Weichgewebe die Unterstützung, und es
kommt zu einem ästhetisch nicht akzeptablen Verlauf der marginalen Gingiva. In diesen Fällen ist ein ästhetisch einwandfreies
Behandlungsergebnis nur durch augmentative Maßnahmen zu
erreichen. Darüber hinaus muss die anschließende prothetische
Versorgung so gestaltet werden, dass ein dauerhafter Erhalt von
Hart- und Weichgewebe gewährleistet wird.
Im vorgestellten Fall hatte sich der 18-jährige Patient bei einem
Snowboard-Unfall im Alter von 14 Jahren ein massives Frontzahntrauma zugezogen. Der klinische und röntgenologische
Befund ergab an Zahn 21 den vollständigen Verlust der Schneidekante und in regio 11 den kompletten Verlust des Zahns sowie
der bukkalen Knochenlamelle (Abb. 1 und 2). Vor dem Unfall
bestand ein kleines Diastema, das den Patienten über Jahre
hinweg psychisch belastet hatte. Mit der Behandlung wünschte
er eine Beseitigung dieses Diastemas, lehnte jedoch die Versorgung von Zahn 21 mit einem Veneer ab. Wir begannen die
Behandlung mit der dreidimensionalen Rekonstruktion des Alveolarfortsatzes in regio 11 durch eine Augmentation mit einem
BERGMANN FALLBERICHT
autologen Monoblocktransplantat aus regio 48 zusammen mit
Knochenersatzmaterial und einer PRGF-Eigenblutmembran zur
Abdeckung des Defekts.
Im Zuge der Knochenblockentnahme wurde der Zahn 48 entfernt (Abb. 3). An Zahn 21 wurde die Schneidekante konservativ mit einem Komposit aufgebaut, und als provisorische
Versorgung wurde eine Marylandbrücke eingegliedert. Das
Knochenaugmentat in regio 11 wies nach der viermonatigen
Einheilzeit eine geringe Resorption auf, die nach Knochenverlust
und Augmentation im jugendlichen Alter nahezu regelmäßig
zu beobachten ist. Zum Schluss der Lücke wurde ein Xive-SImplantat mit einem Durchmesser von 3,8 mm und einer Länge
von 15 mm inseriert (Abb. 4). Hierbei wurde darauf geachtet,
dass die Positionierung leicht nach palatinal versetzt erfolgte,
um die bukkale Knochenlamelle dauerhaft sicher zu erhalten.
Während der Implantation wurde der Resorptionsdefekt mit
einer zweiten Augmentation mit Knochenersatzmaterial geschlossen und das Operationsgebiet mit einer resorbierbaren
Kollagenmembran abgedeckt. Die Membran wurde mit Frios
Membran-Nägeln aus Titan fixiert und eine weitere FibrinEigenblutmembran gelegt. Das Implantat wurde zur triangulären Ausformung des Emergenzprofils mit einem individuellen
Atlantis Abutment provisorisch versorgt, das drei Monate getragen wurde. Danach konnte eine geschlossene Abformung mit
individuellem Löffel genommen werden (Abb. 5 und 6).
Im zahntechnischen Eigenlabor erfolgte die Erstellung eines
Meistermodells und der Versand an das Atlantis-Fertigungszentrum, wo ein individuelles Zirkondioxid-Abutment für die
definitive Versorgung hergestellt wurde. Zuvor erfolgte die Planung und Konstruktion des CAD/CAM-Abutments mittels der
Abb. 1 Röntgenologischer
Ausgangsbefund
Abb. 2 Die Detailaufnahme
verdeutlicht den Verlust der
bukkalen Knochenlamelle.
Abb. 3 Röntgenologischer Befund
nach Knochenblockaugmentat
Abb. 5 Vorbereitung zur geschlossenen Abformung. Deutlich
sichtbare, ausgeprägte Papille
aufgrund des Diastemas
Abb. 6 In der Abformung ist
die palatinale Platzierung des
Implantats und der ausreichende
Abstand zu den Nachbarzähnen
zu erkennen.
Abb. 7a Planung des Abutments
in der Atlantis VAD-Software
Abb. 4 Röntgenkontrollaufnahme
nach Insertion des Xive-SImplantats
Abb. 7b Anatomische
Kronenrandgestaltung
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 53
FALLBERICHT BERGMANN
Abb. 7c Abutmentkonfiguration
zur Sicherung der biologischen
Breite
Abb. 8 Abutmentgestaltung zur optimalen
Unterstützung des krestalen Knochens
Abb. 11 Triangulär ausgeformtes
Emergenzprofil und konvexer bukkaler
Knochenaufbau
Abb. 12a Übertragungsschlüssel zum Einbringen
des Abutments
Abb. 14 Abutment in
situ – vestibuläre Ansicht
Abb. 15 Eingegliederte
Vollkeramikkrone
Abb. 18 Röntgenkontrolle zwei
Monate nach Einsetzen der Krone
Abb. 19 Ästhetisch einwandfreies
Ergebnis zwei Jahre nach Eingliederung der Krone
54 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
Abb. 9 Das individuelle Abutment
aus Zirkondioxid auf dem Modell
Abb. 10 Abutment und
Vollkeramikkrone
Abb. 12b Übertragungsschlüssel
von okklusal
Abb. 13 Einschrauben des
Abutments mit einem Winkelstück
mit Drehmomentbegrenzung
(24 Ncm) zur Vermeidung von
Abutmentlockerungen
Abb. 16 Der Patient war mit dem
ästhetischen Ergebnis ausgesprochen zufrieden.
Abb. 17 Klinische Kontrolle zwei
Monate nach Eingliederung der
definitiven Versorgung
Xive® Atlantis®
BERGMANN FALLBERICHT
Atlantis VAD-Software (Virtual Abutment Design). Die Gestaltung berücksichtigte die optimale Unterstützung des krestalen
Knochenverlaufs (Abb. 7 und 8). Nach Fertigung des Abutments
wurde dieses mit dem Modell an das Labor geschickt (Abb. 9).
DR. FRED BERGMANN
Zentrum für Zahngesundheit
Viernheim
www.oralchirurgie.com
Dort erfolgte die Herstellung einer Vollkeramikkrone auf dem
individuellen Abutment (Abb. 10). Die Gestaltung wurde so
ausgeführt, dass der Kronenrand lediglich im sichtbaren vestibulären Bereich etwa 0,5 mm unterhalb des Zahnfleischrands
verlief. Approximal und bukkal blieb der Kronenrand auf Höhe
des Zahnfleischsaums oder sogar leicht darüber. Dieser Verlauf
ermöglicht eine gute und vollständige Entfernung von überschüssigem Zement nach der Eingliederung und beugt auf diese Weise
wirksam einer Periimplantitis vor. Zum Zeitpunkt der Eingliederung
der endgültigen Krone war das Weichgewebe völlig reizfrei und
das Emergenzprofil anatomisch ausgeformt (Abb. 11). Das Atlantis
Abutment wurde mittels eines Übertragungsschlüssels, der im Labor angefertigt worden war, eingesetzt und verschraubt (Abb. 12
bis 14). Anschließend erfolgte die Zementierung der Krone. Diese
war gemäß dem Wunsch des Patienten ein wenig überdimensioniert, um den Diastema-Schluss zu ermöglichen (Abb. 15 bis 18).
In der Röntgenkontrolle ist die epikrestale Platzierung des Implantats und der unterstützende Verlauf des individuellen Abutments
deutlich zu sehen (Abb. 18). Das klinische Ergebnis der prothetischen Versorgung in regio 11 und der konservierenden Wiederherstellung der Schneidekante an 21 ist ausgesprochen ästhetisch. Auch wenn die Gestaltung der Krone regio 11 aufgrund der
leichten Überdimensionierung nicht ganz perfekt war, konnte dem
Patientenwunsch zum Schluss des Diastemas entsprochen werden:
Der Patient war mit dem Ergebnis ausgesprochen zufrieden. Auch
das Follow-up nach zwei Jahren zeigte eine exzellente rote und
weiße Ästhetik (Abb. 19).
FAZIT
Der Fall verdeutlicht, wie durch die Kombination von augmentativen Maßnahmen, der palatinalen Platzierung des Implantats und
der Eingliederung eines patientenindividuellen CAD/CAM-Abutments auch im ästhetisch anspruchsvollen Bereich in der Oberkiefer-Front ein hervorragendes Ergebnis erzielt werden kann. Die
dreidimensionale Diagnostik und virtuelle Implantatplanung sowie
das prothetisch orientierte Backward-Planning machen diese Ergebnisse vorhersehbar. Aus zahntechnischer Sicht zeigt das Fallbeispiel, dass die Gestaltung von Abutment und Krone durch den
digitalisierten Workflow und die überwiegende Arbeit am PC mit
einem sehr übersichtlichem Aufwand möglich ist.
×
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1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 55
Xive® Simplant®
FALLBERICHT STÄDTLER I AGSTEN
Präoperative Planung und
navigierte Implantation
Nach Augmentation vier Xive-Implantate digital geplant und
mit der Bohrschablone Simplant SafeGuide inseriert
D
urch die zunehmende Digitalisierung hat sich der zahnmedizinische und zahntechnische Arbeitsalltag maßgeblich geändert. Gerade in der Implantologie werden
Behandlungsabläufe vor chirurgischen Eingriffen besser vorhersagbar. In der Planungssoftware Simplant Pro werden die
dreidimensionalen Daten des DVT bzw. CT mit den Scandaten
des Modells und des Wax-ups zusammengeführt. So können Implantate in der idealen anatomischen und prothetischen Position
platziert werden. Eine schlüssige Teamarbeit zwischen allen Beteiligten ist hierbei Voraussetzung.
ANAMNESE UND VORBEHANDLUNG
Bei dem vorgestellten Fall handelt es sich um eine 58-jährige
Patientin mit einer Freiendlücke im linken Oberkiefer ab dem
Zahn 23. Der Kiefer ist in diesem Bereich stark atrophiert und
der Sinus maxillaris stellt sich ausgedehnt dar. Zusätzlich zeigt
sich eine chronisch generalisierte Parodontitis mit horizontalem
Knochenabbau und einem vertikalen Knochendefekt in regio 23.
Der Zahn 48 ist teilretiniert (Abb. 1).
Initial erfolgte eine parodontologische Diagnostik und anschließend eine professionelle Zahnreinigung. Neben der Extraktion
des Zahns 48 wurde im Oberkiefer und Unterkiefer eine systematische geschlossene Parodontitisbehandlung durchgeführt.
Um dem Wunsch der Patientin nach festsitzendem Zahnersatz
nachzukommen, war ein umfangreicher Aufbau des linken Oberkiefers notwendig, der nur mit einer Beckenkammtransplantation
zu realisieren war. Nach entsprechender Aufklärung und Vorbereitung der Patientin erfolgte der Eingriff unter stationären Bedingungen. Präoperativ wurde zur Diagnostik ein DVT durchgeführt.
56 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
Zusammenfassung
Patient:
Eine 58-jährige Patientin mit einer Freiendlücke im
linken, stark atrophierten Oberkiefer stellt sich in
unserer Praxis vor. Sie wünscht einen festsitzenden
implantatgetragenen Zahnersatz.
Herausforderung:
Neben einer stark ausgedehnten Kieferhöhle zeigt
sich eine chronisch generalisierte Parodontitis mit
horizontalem Knochenabbau und einem vertikalen
Knochendefekt in regio 23. Der Zahn 48 ist
teilretiniert.
Behandlung:
Neben der Extraktion des Zahnes 48 und einer
Parodontitisbehandlung war zunächst ein umfangreicher Aufbau des linken Oberkiefers durch Beckenkammtransplantation notwendig. Anschließend
wurden vier Xive-Implantate mit computergeführter
Navigation inseriert. Aufgrund der idealen Position
der Implantate konnte die Versorgung mit konfektionierten Standardabutments durchgeführt werden.
STÄDTLER I AGSTEN FALLBERICHT
Ziel des Eingriffs war es, durch eine ausgedehnte Sinusbodenaugmentation mit monokortikalen Blöcken von der rechten
Beckenkammschaufel, ein ausreichendes Implantatlager zu
schaffen. Kleine Hohlräume wurden mit Spongiosachips aufgefüllt und das laterale Fenster im Sinus maxillaris mit einem Knochenspan abgedeckt. Eine zusätzliche vertikale Augmentation in
regio 23 war erforderlich. Perioperativ erfolgte eine parenterale
antibiotische Prophylaxe mit Unacid 3g (8-stündlich). Diese wurde ab dem zweiten postoperativen Tag als orale Einnahme für
zehn Tage weitergeführt. Eine antiödematöse Therapie wurde
mit Prednisolon und eine Thromboseprophylaxe mit Clexane 0,4
durchgeführt.
Abb. 1 Ausgangsbefund
Abb. 2 Aufgebauter Knochen vor
Implantation
Abb. 3 Gipsmodelle
Abb. 5 Digitalisiertes Modell
ohne Wax-up
Abb. 6 Digitalisiertes Modell
mit Wax-up
Abb. 8 Planung in Simplant-OPG
Abb. 9 Planung in
Simplant-transversal
Abb. 10 Konstruktionsvorschlag
Abb. 11 SafeGuide
Abb. 12 Aufklappen der
Schleimhaut
Abb. 13 Pilotbohrung
Abb. 14 Insertion eines
Implantats
Abb. 15 4 Implantate in
gewünschter Position
Der Eingriff und der postoperative Verlauf gestalteten sich komplikationslos, sodass vier Monate nach Transplantation die
enossale Implantation durchgeführt werden konnte (Abb.2). Aufgrund der komplizierten Situation fiel die Entscheidung für eine
navigierte Implantation mittels Simplant-Schablone.
Abb. 4 Abnehmbares Wax-up
Abb. 7 3D-Bild: grün=DVT, rosa=
Modellscan, weiß=Wax-up-Scan
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 57
FALLBERICHT STÄDTLER I AGSTEN
Abb. 16 Wundverschluss
Abb. 17 OPG nach Implantation
Abb. 18 Gingivaformer
Abb. 19 Abdruckpfosten in situ
Abb. 20 Individueller Löffel
Abb. 21 Abformung
Abb. 22 Zahnfarbbestimmung
Abb. 23 Meistermodell
Abb. 24 Bissregistrierhilfe
Abb. 25 Konfektionierte
Titanabutments
Abb. 26 individualisiert
Abb. 27 Kronenmodellation
in Wachs
Abb. 28 Umsetzung in Metall
Abb. 29 Fertige Kronen
Abb. 30 Fertige Kronen
Abb. 31 Einsetzschlüssel
Abb. 32 Korrekt platzierte
Abutments
Abb. 33 Kronen in situ
Abb. 34 Wir bringen das
Lächeln zurück
58 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
Xive® Simplant®
STÄDTLER I AGSTEN FALLBERICHT
IMPLANTATION
Vor dem chirurgischen Eingriff wurde die Bohrschablone desinfiziert und die Patientin lokal anästhesiert. Vorteilhaft ist, dass
die Simplant-Schablonen mittlerweile auch aus sterilisierbarem
Material hergestellt werden. Nach Bildung eines ausgedehnten
Trapezlappens (Abb. 12) mussten zunächst die Fixierschrauben
(Mini-Osteosyntheseschrauben nach Martin) aus dem vertikalen
Transplantat entfernt und die Schablone aufgesetzt werden.
DR. ROBERTO STÄDTLER
Facharzt für Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie
Annaberg-Buchholz
www.praxis-staedtler.de
ZTM SIMONE AGSTEN
Lorenz Dental Chemnitz
GmbH & Co.KG
Chemnitz
www.lorenzdental.de
Die Aufbereitung des Implantatbetts bis zum vorgegebenen
Tiefenanschlag erfolgte analog des Bohrprotokolls (Abb. 13).
Die Insertion der Xive-Implantate (Abb. 14 und 15) erfolgte in
diesem Fall manuell in die geplante Position. Am Implantat 23
musste zusätzlich vestibulär Knochenersatzmaterial (BioOss)
angetragen werden. Die Verschlussschrauben wurden eingedreht und der Mucoperiostlappen wieder vernäht (Abb. 16).
Eine Röntgenkontrollaufnahme bildete den vorläufigen Abschluss der Therapie (Abb. 17).
PROTHETISCHE VERSORGUNG
NAVIGIERTE BOHRSCHABLONE
Nach Einheilung des Knochentransplantats konnten die Implantate geplant werden. Aus den gelieferten Situationsabformungen wurden Gipsmodelle hergestellt und mittels Bissregistrat
ein in Form und Funktion optimal gestaltetes Wax-up modelliert
(Abb. 3 und 4). Mit dem Laborscanner erstellten wir zwei optische Scans – mit und ohne Wax-up (Abb. 5 und 6). In der
Simplant-Planungssoftware wurden alle digitalen Daten (DVT
und Modellscans) zusammengeführt, was ein exaktes Bild der
anatomischen Gegebenheiten und des angestrebten prothetischen Ziels ergab (Abb. 7). In diese Situation planten wir vier
Xive-Implantate, die leicht subkrestal gesetzt wurden. Die subkrestale Positionierung wurde gewählt, da bei ausschließlich
autologer Transplantation verstärkte Resorptionen zu erwarten
sind. Eine zusätzliche einseitige Belastung durch die Immediatprothese über sechs Monate birgt die Gefahr einer frühzeitigen
Exposition der Implantate, zumal die deckende Schleimhaut häufig narbige Anteile aufweist, die Dehiszenzen Vorschub leisten
können.
In der Simplant-Bibliothek kann auf alle gängigen Implantatsysteme zurückgegriffen werden. Die Software enthält vier
Planungsbereiche. Neben der 3D-Animation stehen OPG,
Transversal- und Axialschnitt in 2D zum korrekten Setzen der
Implantate zur Verfügung (Abb. 8 und 9). Individuell kann die
Abstützungsart als zahn-, mukosa- oder knochengetragene
Schablone ausgewählt werden. Die vorgeplanten Implantatpositionen wurden mit dem Chirurgen besprochen, kleinere Änderungen vorgenommen und die Schablone im Fertigungszentrum
von Dentsply Sirona Implants in Belgien in Auftrag gegeben.
Per E-Mail erhielten wir von dort einen Konstruktionsvorschlag
(Abb. 10), der nach der Freigabe stereolithografisch gefertigt
wurde. Die teils zahn- und teils schleimhautgetragene Schablone wurde für die Operationstechnik entsprechend modifiziert
(Abb. 11).
Die Freilegung der Implantate erfolgte nach sechs Monaten.
Die Patientin wurde mit Gingivaformern (Abb. 18) versorgt und
zur Weiterbehandlung an die Hauszahnärztin zurücküberwiesen. Die behandelnde Zahnärztin Dipl.-Stom. Heide Jehmlich
(Marienberg) setzte in Zusammenarbeit mit dem Zahntechnikermeister Tino Schweighofer (Großrückerswalde) die prothetische
Arbeit um. Geplant wurden vollverblendete Metallkeramikkronen auf klassischen Titanabutments.
Zur Abformung (offene Abformung) verwendeten sie einen individuellen Löffel (Abb. 19 bis 21) und bestimmten die Zahnfarbe
(Abb. 22). Es folgte die Herstellung eines Meistermodells mit
abnehmbarer Zahnfleischmaske (Abb. 23). Zur Kontrolle der
Bisssituation verwendeten sie einen Kunststoffschlüssel über die
Gingivaformer und überprüften diese damit im Munde der Patientin (Abb. 24). Die Modelle wurden lagerichtig einartikuliert.
Aufgrund der idealen Position der Implantate konnte die Versorgung mit konfektionierten Standardabutments durchgeführt
werden. Diese wurden anhand der anatomischen Gegebenheiten individualisiert (Abb. 25 und 26). Danach erfolgte die
Kronenmodellation in Wachs und deren Umsetzung in Metall,
sowie die keramische Verblendung der Kronengerüste (Abb.
28 bis 30). Über einen Übertragungsschlüssel aus Kunststoff
konnten die Abutments korrekt platziert (Abb. 31 und 32) und
anschließend die Metallkeramikkronen befestigt werden (Abb.
33 und 34).
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1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 59
Xive® Symbios®
LANGZEIT-DOKUMENTATION
Langzeiterfahrung mit der
funktionellen Rehabilitation des
stark atrophierten Oberkiefers
EINFÜHRUNG
Die Versorgung eines atrophierten zahnlosen Oberkiefers ist
kompliziert, da Implantate in eine optimale prothetische Position inseriert werden müssen. Die Langzeitstabilität der implantatgetragenen Versorgung hängt direkt mit der Qualität und
Quantität des vorhandenen Alveolarknochens zusammen. All
diese Faktoren stellen hohe Ansprüche an Chirurgen und Prothetiker, an Instrumente und Materialien.
Die Morphologie des Knochendefekts wirkt sich maßgeblich auf
die Auswahl der Knochenaufbaumethoden aus.1-3 Zur Rekonstruktion kleiner Defekte mit gutem Regenerationspotenzial ist
Knochenersatzmaterial zusammen mit Membranen oder autogener Knochen, der mithilfe von Trepanbohrern oder Knochenschabern aus dem Implantatbett gewonnen wird, normalerweise geeignet.3-7 Jedoch werden oft schwerwiegendere Defekte
bei zahnlosen Kiefern oder als Folge missglückter Implantation
oder Augmentation vorgefunden.8 In solchen Fällen können
GBR-Techniken mit Knochenersatzmaterialien an ihre Grenzen
stoßen aufgrund der lokalen mechanischen Instabilität, der Defektgröße und der damit verbundenen schlechten Regenerationsfähigkeit der Empfängerstelle.
Im Vergleich zu extraoralen Entnahmestellen treten bei intraoralen Entnahmestellen weniger postoperative Beschwerden
bei den Patienten auf.9,10 Angesichts der Morbidität an der Entnahmestelle und einem verlängerten Klinikaufenthalt lehnen viele
Patienten die Knochenentnahme aus dem Beckenkamm ab.11,12
Das von Khoury entwickelte „biologische Konzept“ ermöglicht selbst bei stark atrophierten zahnlosen Kiefern eine Alveolarkamm-Augmentation durch die Nutzung ausschließlich
von intraoral gewonnenen autogenen Knochentransplantaten.3
Anstelle einer Rekonstruktion atrophierter Alveolarkämme mit
Kortikalis-Knochenblöcken in voller Stärke wird bei der SplitBone-Block-Technik (SBB-Technik) der Knochenblock in zwei
oder drei Blöcke mit vergleichbarer Oberfläche längs gespalten
und anschließend mit einem Knochenschaber ausgedünnt, um
FALL 1
Abb. 1 Dünner Knochenkamm in
einem zahnlosen Oberkiefer nach
der Sinusbodenaugmentation mit
autogenen Knochenchips basal
und Frios Algipore kranial in
Schichttechnik
Abb. 2 Knochenblockentnahme
aus der rechten retromolaren
Region: Mit dem Frios MicroSaw- Handstück werden vertikale
Schnitte durchgeführt.
60 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
Abb. 3 Die beiden vertikalen
Einschnitte werden apikal mit
dem angulierten Frios MicroSaw-Handstück verbunden.
Abb. 4 Nach der Längsspaltung
des entnommenen Knochens
werden die dünnen Blöcke mit Mikroschrauben (Durchmesser 1 mm)
am verbliebenen Alveolarkamm
befestigt. Zwei Xive-Implantate
und temporäre Implantate wurden
bereits nach dem Bone Splitting
eingesetzt.
LANGZEIT-DOKUMENTATION
zusätzliche Knochenchips zu erhalten. Auf diese Weise erzielt
man ein insgesamt größeres Volumen an Knochenpartikeln.3
Das Konzept ermöglicht eine schnelle Revaskularisierung und
Regeneration des augmentierten Bereichs und sorgt für die
Langzeitstabilität der Rekonstruktionen. Die Anwendung des
Frios MicroSaw-Protokolls zur Gewinnung von Augmentationsmaterial erlaubt eine sichere, zuverlässige und reproduzierbare
Knochenentnahme im Unterkiefer.
ANWENDUNG DES BIOLOGISCHEN KONZEPTS
AUF DIE KNOCHENGEWINNUNG
Mit dem biologischen Konzept wird die Rekonstruktion atrophierter Alveolarkämme (mit Ausnahme des externen Sinuslifts)
ausschließlich durch autogenen Knochen erreicht. Zusätzliche
Biomaterialien oder Membranen finden keine Anwendung.
Mangelndes Knochenvolumen kann häufig durch Bone Splitting oder mit durch Trepanbohrer und einem Knochenschaber
(Safescraper) im Implantationsgebiet gesammelten Knochenpartikeln ausgeglichen werden.3-7 Zur Rehabilitierung größerer
Abb. 5 Der Freiraum zwischen
den Knochenblöcken und dem
Kamm wird mit autogenen
Knochenchips aufgefüllt.
dreidimensionaler Defekte werden autogene Knochenblöcke
primär aus dem retromolaren Unterkiefer entnommen, der bevorzugten Knochenentnahmestelle.3,13
Die Knochenblockentnahme wird mit der Frios MicroSaw durchgeführt. Mit der erstmals 1984 vorgestellten „Mikrosäge“ können
Knochenblöcke zuverlässig und reproduzierbar in kurzer Zeit
und gemäß einem festgelegten Protokoll aus dem retromolaren
und dem Kinn-Bereich entnommen werden.13,14 Darüber hinaus
eignet sich die Frios MicroSaw zum Bone Splitting und für Knochendeckelverfahren wie etwa Antrum-Revisionen und Wurzelresektionen bei den unteren Molaren, bei Zystektomien und der
Entfernung tief impaktierter Zähne und Fremdkörper aus unterschiedlichen Ober- und Unterkieferregionen.3,13 In der Praxis des
Autors werden die chirurgischen Eingriffe in den meisten Fällen
unter örtlicher Betäubung (Ultracain D-S forte 1: 100.000, Hoechst) oder unter einer Kombination aus örtlicher Betäubung
und Sedierung (Midazolam-ratiopharm 5 mg/5 ml) durchgeführt. Antibiotika werden präoperativ und nach
Abb. 6 Postoperatives Röntgenbild nach Augmentation des gesamten
Oberkiefers zusammen mit dem bilateralen Sinuslift und gleichzeitiger
Insertion von insgesamt fünf Xive- und zwei temporären Implantaten.
An den zwei temporären und den zwei sofortbelasteten Xive-Implantaten wird ein Provisorium befestigt. Drei zusätzliche Xive-Implantate
wurden in den Unterkiefer eingesetzt, zusammen mit einer vertikalen
Knochenaugmentation links und einem seitlichen Knochenaufbau
rechts. Alle verwendeten Knochenblöcke wurden aus dem rechten
und linken retromolaren Bereich des Unterkiefers entnommen.
Abb. 7 Die klinische Situation
drei Monate nach der Augmentation zeigt einen gut verheilten
rechten Oberkieferkamm mit
einer Knochenstärke von etwa
7 bis 8 mm. Im augmentierten
Bereich wurden zwei zusätzliche
Xive-Implantate eingesetzt.
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 61
Xive® Symbios®
LANGZEIT-DOKUMENTATION
dem Eingriff sieben Tage lang verabreicht (Penicillin V, 3; 180;
106 IU/Tag oder Clindamycin 300/600 mg 1,2 g/Tag). In allen
Fällen werden für die Dauer einer Woche Analgetika (Ibuprofen
400, dreimal täglich) verschrieben. Die Patienten werden angewiesen, viermal täglich mit einer Chlorhexidindigluconat-Lösung (0,2 Prozent) zu spülen und das Zähneputzen an der Operationsstelle zu vermeiden.
AUGMENTATIVE MASSNAHMEN
Sobald ein Knochenblock entnommen wurde, wird er zuerst
mit der Frios MicroSaw der Länge nach gespalten und anschließend mit einer größeren Diamantscheibe in zwei oder drei dünne Knochenblöcke aufgeteilt, deren Abmessungen und Oberflächen dem ursprünglich entnommenen Block gleichen. Mit
einem Knochenschaber werden diese Knochenblöcke dann auf
eine Stärke von etwa einem Millimeter weiter ausgedünnt. Auf
diese Weise kann man eine zusätzliche Menge Aufbaumaterial in Form von autogenen Knochenchips gewinnen. Falls nach
der Augmentation ein Knochenblock übrig bleibt, kann er in die
Entnahmestelle zurückgesetzt werden, um die ursprüngliche
Morphologie der Linea obliqua externa wiederherzustellen.14
Die durch das Spalten des Knochenblocks gewonnenen dünnen
Knochenlamellen werden mit Mikroschrauben (Micro-Screw,
Stoma) an der Empfängerstelle befestigt. Sie fungieren folglich als eine natürliche steife autogene Knochenmembran.3,15,16
Der Freiraum zwischen Empfängerstelle und den befestigten
Knochenblöcken wird mit Knochenpartikeln aus dem Unterkie-
fer aufgefüllt. Das Knochenaufbaumaterial muss dicht auf der
Empfängerstelle liegen.3 Die Augmentation des Oberkiefer-Alveolarkamms kann mit einer beidseitigen Sinusbodenelevation
kombiniert werden. In diesen Fällen wird die Kieferhöhle anhand einer Schichttechnik mit autogenem Knochen und einem
langsam resorbierbaren Biomaterial (Frios Algipore) aufgefüllt.
Frios Algipore ist ein natürlich vorkommendes pflanzliches Hydroxylapatit, das aus kalkinkrustierenden Meeresalgen mittlerer
Kristallinität gewonnen wird.
Als erste Schicht unter der angehobenen Kieferhöhlenschleimhaut wird der subantrale Zwischenraum nach kranial mit dem
Biomaterial gefüllt. Dann werden nach basal autogene Knochenchips hinzugegeben, damit sich die anschließend eingesetzten Implantate hauptsächlich in autogenem Knochen
befinden.3 Das Biomaterial dient als Widerstand gegen den
respiratorischen Kieferhöhlendruck. Das Kieferhöhlenfenster
wird mit einer nicht-resorbierbaren Titanmembran (Frios BoneShield) abgedichtet, um zu verhindern, dass das Knochenmaterial aus der Nebenhöhle tritt.
Implantate werden bei der Anwendung des biologischen Konzepts drei Monate nach einer Alveolarkamm- und Sinusaugmentation inseriert. Häufig kann sogar die Augmentation zusammen
mit einer Implantation durchgeführt werden. Voraussetzung
hierfür ist, dass das Implantat innerhalb der Knochenkonturen
gesetzt und für ausreichende Primärstabilität im Restknochen
innerhalb des Nebenhöhlenbereichs gesorgt werden kann.3
Abb. 8 Die Situation im linken
Oberkiefer war vergleichbar.
Abb. 9 Der dreidimensionale gut
regenerierte vertikal augmentierte linke Seitenzahnbereich des
Unterkiefers
Abb. 12 Klinisches Ergebnis ein
Jahr nach dem Eingriff
Abb. 13 Röntgenkontrolle fünf Jahre nach dem
Eingriff: Die temporären Implantate wurden
gleichzeitig mit der Eingliederung der finalen
prothetischen Restauration entfernt.
62 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
Abb. 10 Insertion eines XiveImplantats mit einem Durchmesser von 4,5 mm drei Monate nach
der Augmentation
Abb. 11 Korrektur des flachen
Vestibulums mit der KazanjianVestibulumplastik
Abb. 14 Röntgenkontrolle elf Jahre nach dem Eingriff:
Beachten Sie die Stabilität des vertikal augmentierten
Knochens im linken Unterkiefer und um die sofortbelasteten Xive-Implantate im anterioren Oberkiefer.
LANGZEIT-DOKUMENTATION
FALL 2
Die folgenden beiden Fallberichte beschreiben die Rehabilitation eines zahnlosen Oberkiefers bei Anwendung des biologischen
Konzepts.
FALLBERICHTE
Im ersten Fall handelte es sich um eine 54-jährige Patientin, die eine
Gesamtrehabilitation des stark atrophierten zahnlosen Oberkiefers
und des Knochenabbaus in Unterkieferabschnitten benötigte (Abb. 1
bis 14). Der Alveolarkamm im Frontzahnbereich des Oberkiefers
wies eine Stärke von 1 bis 3 mm auf, und nach einem Bone Splitting
konnten im Bereich der seitlichen Schneidezähne zwei Xive-Implantate eingesetzt werden. Da Patienten auf dem frisch augmentierten
Knochen keine herausnehmbaren Prothesen tragen dürfen, wurden
zusätzlich zwei temporäre Implantate inseriert und mit den beiden
Xive-Implantaten verbunden, um einem festsitzenden metallverstärkten Provisorium Halt zu geben.
Zeitgleich zur Augmentation des Sinusbodens wurden im Seitenzahnbereich drei Xive-Implantate gesetzt. Die Knochenpartikel
wurden an beiden Seiten des retromolaren Unterkieferbereichs
entnommen. Zusätzlich wurden drei Xive-Implantate in den Seitenzahnbereich des Unterkiefers inseriert sowie ein vertikaler Knochenaufbau im linken und eine seitliche Knochenaugmentation im
rechten Unterkiefer vorgenommen. Die restlichen Implantate wurden drei Monate nach den augmentativen Maßnahmen eingesetzt
und drei bis vier Monate später versorgt. Nach Fertigstellung der
endgültigen Versorgungen wurden diese bei der Patientin über einen Zeitraum von elf Jahren hinweg regelmäßig überprüft.
Im zweiten Fall lag ein extrem starker vertikaler Knochenabbau im
zahnlosen Oberkiefer des 62-jährigen männlichen Patienten vor.
Daher war es unmöglich, temporäre Implantate zur Stützung eines
Provisoriums einzusetzen.
Im Frontzahnbereich wurden drei Xive-Implantate zeitgleich inseriert. Im Anschluss an die SBB-Technik und das biologische Konzept
wurde in Kombination mit einem beidseitigen Sinusliftverfahren ein
vertikaler Knochenaufbau durchgeführt, bei dem Knochenblöcke
aus dem rechten und linken retromolaren Bereich des Unterkiefers
verwendet wurden (Abb. 15 bis 22). Drei weitere Xive-Implantate im
rechten und zwei weitere im linken Oberkiefer wurden drei Monate
später eingesetzt und nach weiteren vier Monaten versorgt, nachdem die Implantatfreilegung mit einem apikalen Verschiebelappen
erfolgt war. Der Patient ist 13 Jahre lang im Rahmen einer regelmäßigen Nachsorge kontrolliert worden.
DISKUSSION
Die Versorgung des zahnlosen Oberkiefers mit einer implantatgetragenen prothetischen Lösung ist meist komplex.17 Minimalinvasive Eingriffe wären wünschenswert, aber wenn Implantate
ohne bedarfsgerechte Augmentationsverfahren eingesetzt werden
und nicht ausreichend von Knochen umgeben sind, kann es zu einer
zentripetalen Resorption und folglich zum Implantatverlust kommen.3 Implantate mit geringem Durchmesser oder kurze Implantate eröffnen neue Ansätze, haben jedoch Anwendungsgrenzen
hinsichtlich definitiver Versorgungen. Durch biomechanische Belastung kann das Implantat brechen oder sich lockern, und es kann
zum Bruch der Prothese kommen. Daher ist der
Abb. 15 Stark atrophierter zahnloser Oberkiefer
mit einem großen vertikalen Knochendefekt auf
der rechten Seite
Abb. 16 Befestigung von zwei dünnen Knochenblöcken mit Mikroschrauben zur Rekonstruktion von
fehlendem vestibulärem und palatinalem Knochen
nach dem Einsetzen eines Xive-Implantats. Der
Sinusboden wurde bereits mit autogenen Knochenchips und Frios Algipore augmentiert.
Abb. 17 Der Freiraum zwischen den Knochenblöcken wird mit Knochenchips aufgefüllt, die
durch das Ausdünnen der Blöcke mit einem
Knochenschaber gewonnen wurden. Das Kieferhöhlenfenster wird mit einer Titanmembran (Frios
BoneShield) abgedeckt.
Abb. 18 Klinisches Ergebnis drei Monate nach
dem Eingriff
Abb. 19 Insertion dreier zusätzlicher Xive-Implantate in den gut regenerierten vertikal augmentierten Knochen drei Monate nach der ersten
Augmentation
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 63
Xive® Symbios®
LANGZEIT-DOKUMENTATION
Anwendungsbereich von Implantaten mit geringem Durchmesser für definitive Versorgungen sehr begrenzt.18
eine sofortige Indexregistrierung zur Herstellung eines laborgefertigten Provisoriums.
Die Indikationen für Implantate sind vielfältiger Natur und erfordern ein Implantatsystem mit erheblicher chirurgischer und prothetischer Flexibilität, um alle klinischen Situationen abdecken
zu können. Sich einer langfristigen Behandlung unterziehen
zu müssen, einschließlich einer Anfangsphase ohne Provisorium oder der Erfordernis eines herausnehmbaren Provisoriums,
hält viele Patienten davon ab, sich für eine Implantattherapie zu
entscheiden. Für Zahnärzte sind anwenderfreundliche Prothetikkomponenten ebenso wie die Möglichkeit, unterschiedliche
Implantatdurchmesser und -typen verwenden zu können, die
Voraussetzung für eine erfolgreiche Implantatbehandlung. Besonders bei begrenztem oder augmentiertem Alveolarknochen
ist eine vorhersagbare Implantattherapie nur dann möglich,
wenn bei allen Knochenarten (D1 bis D4) eine ausreichend hohe
Primärstabilität erreicht werden kann.
Das hier vorgestellte biologische Konzept vereint die Vorteile
einer geringeren Morbidität und niedrigerer Kosten, indem die
extraorale Entnahme von Knochenmaterial vermieden wird, dabei jedoch das gleiche Potenzial und die Vorhersagbarkeit von
aus dem Beckenkamm entnommenem Knochen an den stark
atrophierten Stellen erzielt.3 Die Anwendung der Frios MicroSaw ermöglicht die sichere und schnelle Entnahme von Knochenblöcken mit einem Umfang von bis zu 4,4 cm3 und einer
Stärke von bis zu 9 mm aus dem retromolaren Bereich.13,14 Mit
der SBB-Technik kann die Anzahl der verfügbaren Knochenblöcke in manchen Fällen verdoppelt oder sogar verdreifacht werden. Durch das Ausdünnen der Blöcke auf eine Stärke von etwa
einem Millimeter und das Sammeln von Knochenchips mit dem
Safescraper kann eine große Menge an zusätzlichem Aufbaumaterial gewonnen werden.
Das Xive-Implantatsystem wird all diesen Anforderungen gerecht. Die synchronisierte Gewindegeometrie ist für die Spongiosa- und Kortikalisbereiche des Implantatbetts vorteilhaft.
Gleiches gilt für das selbstschneidende Gewindedesign, das
eine atraumatische Implantatinsertion gestattet. Die Kondensation und der Zugschraubeneffekt der einzigartigen Gewindeeigenschaften ermöglichen selbst in Knochen mit geringer Dichte eine gute und spürbare Primärstabilität. Um eine
beschleunigte Implantatbehandlung wie etwa eine Sofortbelastung oder -versorgung anbieten zu können, ist es wünschenswert und wichtig, über systemimmanente Lösungen
zu verfügen: für eine ausgewogene Implantatbettpräparation,
eine sofortige Indexierung und Abdrucknahme sowie für provisorische und dauerhafte Behandlungsoptionen. Xive-Implantate werden mit vormontierten TempBases geliefert. Die TempBase übernimmt nicht nur die Funktion eines Einbringpfostens,
sondern fungiert auch als provisorischer Implantataufbau. In
Kombination mit präfabrizierten TempBase Caps, die auf den
TempBase-Aufbau gesteckt werden, lassen sich Provisorien
ganz einfach anfertigen. Des Weiteren gestattet die TempBase
In Kombination mit lokalen Verfahren zur Entnahme von Knochenmaterial kann ein vollständiger, stark atrophierter Oberoder Unterkiefer rekonstruiert werden, ohne Knochenmaterial
extraoral entnehmen zu müssen.3,19,20 Ferner können autogene
Knochenaugmentate aus intraoralen Regionen wie dem retromolaren oder dem Kinnbereich in vielen Fällen ambulant entnommen werden.13,14,21
Abb. 20 Panoramaschichtaufnahme 13 Jahre nach
vollständiger Rekonstruktion des Oberkiefers mit
Knochen, der aus dem rechten und linken retromolaren Bereich des Unterkiefers entnommen wurde
Aus biologischer Sicht bietet das SBB-Konzept ebenfalls Vorteile. Neben der ausgezeichneten Festigkeit und somit Stabilität des Augmentats behält diese Abwandlung üblicher Augmentationstechniken, bei denen monokortikale Knochenblöcke
verwendet werden, das Potenzial für die Osteogenese und
Osteoinduktion aufgrund der Verwendung autogenen Knochens. Das Potenzial für die Osteokonduktion wird hierbei jedoch vervielfacht.3,22,23 Die beschleunigte Revaskularisierung
des Transplantats stimuliert natürliche Wachstumsfaktoren und
die Osteoblastenaktivität. Dadurch wird die Knochenneubildung beschleunigt und die Langzeitstabilität des Augmentats
verbessert.24,25,26,27 Der vorherige Bereich der Spongiosa- und
Abb. 21 Detail-Röntgenaufnahme des rechten Oberkiefers mit
stabiler Osseointegration der
Xive-Implantate im vertikal augmentierten Bereich 13 Jahre nach
dem Eingriff
64 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
Abb. 22 Klinische Situation der nach der Knochen- und Weichgewebsaugmentation mit einem
gefrästen Steg versorgten Xive-Implantate
13 Jahre nach dem Eingriff
LANGZEIT-DOKUMENTATION
PROF. DR. FOUAD KHOURY, DMD, PHD
Professor an der Universität Münster,
Abteilung für Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie
Leiter der Privatzahnklinik
Schloss Schellenstein,
Zentrum für Implantologie und
zahnärztliche Chirurgie, Olsberg
www.implantologieklinik.de
Kortikalischips, in den die Implantate inseriert wurden, weist
wegen der guten Vaskularisierung eine rötliche Färbung auf.
Auf die Verwendung von Membranen wird verzichtet, da Studien gezeigt haben, dass Membranen in Verbindung mit autogenem Knochen die Knochenregeneration einschränken, indem sie die Sprossung von Gefäßen aus dem Periost und dem
Weichgewebe behindern.28
Innerhalb einer kurzen, dreimonatigen Einheilzeit finden die
mit diesem Konzept gesetzten Implantate ideale Bedingungen
für die Osseointegration vor, da sie von einem gut regenerierten Knochentransplantat umgeben sind. Wundkomplikationen durch teilweisen oder vollständigen Verlust des augmentierten Knochens sind in weniger als 1,5 Prozent der von
den Autoren mit dem beschriebenen Konzept behandelten
Fälle aufgetreten.3
Des Weiteren ermöglicht die Schichtung von autogenen Knochenchips mit langsam resorbierbarem Biomaterial für den
Sinuslift drei Monate nach der Augmentation die Implantatinsertion und die Belastung des Implantats nach weiteren drei
Monaten.3 Frios Algipore wird von den Patienten sehr gut angenommen, da es nicht tierischen sondern pflanzlichen Ursprungs
ist. Dieses Material stellt eine gute Alternative zu anderen Materialien tierischen Ursprungs dar, wie etwa Knochen von Rindern,
Schweinen oder Pferden.
Während der Augmentat- und Implantateinheilung ist es wichtig,
die Patienten mit einem funktionsfähigen festsitzenden Provisorium zu versorgen. Sofortbelastete Implantate kombiniert mit
einem metallverstärkten Provisorium genügen den ästhetischen
und funktionellen Ansprüchen der Patienten und schützen
gleichzeitig den augmentierten Bereich vor Druckbelastungen.3
DR. THOMAS HANSER, DMD
Leitender Oberarzt an der Privatzahnklinik
Schloss Schellenstein
Zentrum für Implantologie und
zahnärztliche Chirurgie, Olsberg
www.implantologieklinik.de
Implantate, die funktionell und ästhetisch langzeitstabil sind,
tragen erheblich zur Zufriedenheit des Patienten bei. Die rasche und verbesserte Regeneration des Knochenaufbaumaterials durch die Anwendung des biologischen Konzepts führt zur
Neubildung von vitalem Knochen, zur Anpassung an die Anforderungen funktionaler Belastungen durch Remodellierung
und zu einer höheren Abwehrkraft des augmentierten Bereichs
gegenüber Infektionen.3 Seit 2001 gingen weniger als 0,5 Prozent der von den Autoren in augmentierte Stellen eingesetzte
Xive-Implantate verloren. Nach zehn Jahren zeigten in augmentierten Bereichen inserierte Implantate die gleichen klinischen
und radiologischen Ergebnisse wie in lokalem Knochen eingesetzte Implantate. Die augmentierten Bereiche waren stabil und
wiesen keine signifikanten periimplantären Veränderungen des
Knochenniveaus auf.3,24
FAZIT
Das hier vorgestellte biologische Konzept sorgt für eine geeignete Behandlung zur Rehabilitation stark atrophierter Oberkiefer und für vorhersagbare und stabile Langzeitergebnisse.
Das Xive-Implantat bietet verschiedene chirurgische und prothetische Vorteile, ermöglicht unkomplizierte, ästhetische und
langzeitstabile Implantatversorgungen und wird den individuellen Anforderungen von Patienten gerecht, die eine komplexe
Behandlung benötigen.
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Dieser Artikel mit:
nLiteraturnachweis
www.dsi-mag.de/16.1_khoury
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 65
Ankylos®
LANGZEIT-DOKUMENTATION
Langzeiterfolg mit Ankylos SynCone
M
ehr als zehn Jahre Langzeit-Dokumentation mit dem
Ankylos SynCone-System: Der vorliegende Fall beschreibt die Versorgung eines inzwischen 79 Jahre alten Patienten mit einer Totalprothese im Oberkiefer, abgestützt
auf sechs Ankylos-Implantaten und vorgefertigten konischen
SynCone-Verbindungselementen.
Gestaltung des Zahnersatzes, der den Komfort einer Brücke bietet. Bisher waren an der prothetischen Rekonstruktion keine Reparaturen erforderlich und sind auch nicht absehbar. Die Friktion
der SynCone-Verbindungselemente ist konstant gut. Der Patient
ist Marcumar-pflichtig. Der Eingriff erfolgte daher unter Substitution und ohne vestibuläre Entlastungsschnitte.
Das OPG nach über zehn Jahren zeigt ausgezeichnete Hartgewebsstrukturen um die Implantate herum. Der Patient kann
jede Form der Nahrung zu sich nehmen und ist mit der Versorgung sehr zufrieden. Auch schätzt der Patient die gaumenfreie
Der vorgestellte Fall zeigt, wie mit dem Ankylos SynCone-System
eine kostengünstige und dennoch funktionell und ästhetisch
hochwertige Versorgung erstellt werden kann, die auch in der
Langzeit-Dokumentation ausgezeichnete Ergebnisse aufweist.
DR. FRANK MAIER, M.SC
Zahngesundheit im Loretto
Tübingen
www.zahngesundheit-im-loretto.de
ZT ANDREAS FRANCK
Dentallabor C. Rothmund GmbH
Holzgerlingen
www.rothmund.de
DAS CONUS-KONZEPT MIT ATLANTIS
Das Konuskronen-Konzept ist für alle gängigen Implantatsysteme verfügbar: Auf
patientenindividuelle CAD/CAM-gefertigte Atlantis Conus-Abutments werden
die präfabrizierten Konuskappen mittels Konuseffekt fixiert. Die smarte Lösung
bietet den Komfort einer festsitzenden und doch herausnehmbaren Brücke. Im
Gegensatz zu konfektionierten Stegen oder anderen Halteelementen wird beim
Conus-Konzept die Prothese durch eine kraftschlüssige und quasi spaltfreie Verbindung von Konuskronen und -kappen mittels Friktion fixiert und sitzt dadurch
höchst stabil und frei von Mikrobeweglichkeit.
66 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
LANGZEIT-DOKUMENTATION
Abb. 1 Die im Labor gefertigte
Bohrschablone diente dem
ersten Bohrschritt mit dem
2-Millimeter-Bohrer.
Abb. 2 Es wurden sechs
Ankylos-Implantate im Oberkiefer inseriert und für eine einzeitige Einheilung mit Gingivaformern
vorbereitet. Der Eingriff erfolgte
im Jahr 2004.
Abb. 3 Die klinische Situation
nach dem Einheilen der Implantate zehn Wochen nach der Operation mit Gingivaformern „C/“
zeigt ausgezeichnete Weichgewebsverhältnisse.
Abb. 4 Das Einsetzen der
SynCone-C/-Aufbauten erfolgte
mithilfe einer im Labor gefertigten Positionierungshilfe. Damit
werden die im Labor ermittelten
Positionen der Aufbauten exakt
in den Mund übertragen.
Abb. 5 Optimal positionierte
Ankylos SynCone-C/-Aufbauten
Abb. 6 Es folgte die Bissnahme mit individuellen Löffeln als
Vorbereitung für eine optimale
prothetische Versorgung.
Abb. 7 Die SynCone-C/-Aufbauten mit bereits aufgesetzten
Konuskappen kurz vor dem
Einpolymerisieren in die Prothese
im Mund
Abb. 8 Detailbild einer
Ankylos SynCone-Konuskappe
mit Retentionen zum Einpolymerisieren in die Prothese
Abb. 9 Detailbild der Ankylos
SynCone-C/-Aufbauten und
Konuskappen
Abb. 10 In den fertigen Zahnersatz wurden die Konuskappen
einpolymerisiert.
Abb. 11 Der Zahnersatz im Unterkiefer wurde über Teleskope
auf den restlichen drei Zähnen
befestigt.
Abb. 12 Die Profilaufnahme zur
Überprüfung der Lippenunterstützung durch die Prothese
zeigt ein harmonisches Erscheinungsbild.
Abb. 13 Das Profilbild ohne Prothese zeigt deutlich die fehlende
Unterstützung der Oberlippe.
Abb. 14 Die klinische Situation
nach zehn Jahren post OP mit
reizfreien Schleimhautverhältnissen im gesamten Oberkiefer und
insbesondere um die Implantate
herum
Abb. 15 Nach zehn Jahren
reparaturfreier Tragezeit sind
noch keine Materialermüdungserscheinungen zu erkennen: Die
Prothese ist noch immer in einem
ausgezeichneten Zustand.
Abb. 16 Die Röntgenkontrollaufnahme zehn Jahre nach der
Implantation zeigt die nach wie
vor guten Knochenverhältnisse
im Bereich der Implantate.
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 67
LANGZEIT-DOKUMENTATION
Langzeitstudie zur implantatprothetischen
Versorgung des zahnlosen Oberkiefers
Deutsche Oralchirurgen erhalten auf dem AO Annual Meeting 2016
hohe Anerkennung für 15-Jahres - Ergebnisse einer prospektiven Studie
A
uf der 31. Jahrestagung der Academy of Osseointegration (AO) in San Diego (Kalifornien, USA) wurden
die deutschen Oralchirurgen Privatdozent Dr. Christian
Mertens (Oberarzt in der MKG-Chirurgie der Universität Heidelberg) und Dr. Helmut Steveling (Privatpraxis in Gernsbach) für
ihre Posterpräsentation prämiert.
Alljährlich kommen auf der Hauptversammlung der AO international tätige Implantologen zusammen, um sich über wissenschaftliche Entwicklungen und klinische Erfahrungen auszutauschen.
Zusätzlich zu den Vorträgen namhafter Referenten werden Poster
präsentiert und von einer unabhängigen Jury hinsichtlich Relevanz sowie Qualität bewertet. Die Preisträger werden für ihre
Leistungen im Dienste der Implantologie gewürdigt, wie hier
Privatdozent Dr. Christian Mertens und Dr. Helmut Steveling.
Die beiden Chirurgen haben sich in einer prospektiven Studie
der implantatprothetischen Versorgung des zahnlosen Oberkiefers gewidmet.
Einheilphase und zwei Implantate nach neun Jahren verloren.
Bei einem anderen Patienten mussten aufgrund einer schweren
Periimplantitis fünf Implantate nach 14 Jahren entfernt werden.
Insgesamt betrug die Implantat-Überlebensrate nach acht Jahren 99 Prozent, nach elf Jahren 97 Prozent und nach 15 Jahren
90 Prozent. Als mittlerer marginaler Knochenverlust wurde ein
Wert von 0,41 mm (SD 0,62) eruiert.
FAZIT
Dieses Ergebnis lässt schlussfolgern, dass die Versorgung des
zahnlosen Oberkiefers mit einem implantatgetragenen festsitzenden Zahnersatz ein wirksames Therapiemittel darstellt.
Privatdozent Dr. Christian Mertens und Dr. Helmut Steveling
ermittelten in ihrer praxisrelevanten prospektiven Studie hohe
Erfolgs- und Überlebensraten. Die Würdigung der Preisträger
auf der AO-Konferenz 2016 unterstreicht die hohe Anerkennung
und die klinische Relevanz dieser Langzeitstudie.
ÜBER DIE STUDIE
Für die Versorgung des zahnlosen Oberkiefers werden in der
Literatur verschiedene Therapiekonzepte diskutiert. Prospektive
Langzeitergebnisse sind jedoch selten. Ziel der Studie war es, den
langfristigen Erfolg eines auf Implantaten verschraubten Zahnersatzes sowie die Überlebensraten der Implantate zu evaluieren. Bei 17 Patienten wurden sechs bis acht Implantate des
Astra Tech Implant System in den zahnlosen Oberkiefer
inseriert und nach einer sechsmonatigen Einheilzeit eine verschraubte Brückenversorgung eingegliedert. Während der folgenden Jahre wurde die Situation regelmäßig radiologisch und
klinisch untersucht. Unter anderem wurde der Abstand zwischen
Implantatschulter und erstem sichtbarem Knochen-ImplantatKontakt gemessen. Alle Probleme in Hinblick auf Implantate, Abutments, den Zahnersatz und die Behandlung als solche
wurden als Komplikationen dokumentiert. Es wurden die
Albrektsson-Kriterien (1986) angewandt, um den Implantaterfolg zu ermitteln. Eine Bewertung von Risikofaktoren konnte
aufgrund der geringen Patienten-Anzahl nicht vorgenommen
werden.
ERGEBNISSE DER STUDIE
Nach einem 15-jährigen Beobachtungszeitraum erfolgte bei 14
Patienten eine abschließende Auswertung. Drei Patienten konnten nicht am Follow-up teilnehmen. Von den verbliebenen 87 Implantaten gingen bei einem Patienten ein Implantat während der
68 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
Privatdozent Dr. Christian Mertens (oben: links, unten: 3. von
links) nahm die Auszeichnung auf der AO in San Diego entgegen.
ATLANTIS CONUS ABRECHNUNGSTIPP
Mehr Halt durch Präzision mit
dem Atlantis Conus-Konzept
Stabile und herausnehmbare Prothese für
Patienten mit zahnlosem Kiefer
Für das individuell gefertigte Atlantis Conus-Abutment und für die SynCone-Kappen kommen folgende
Leistungen zur Abrechnung:
GOZ Nr. 5030
1.400 Punkte
Faktor 1,0 = 78,74 €
Versorgung eines Lückengebisses durch eine Brücke oder Prothese: je
Pfeilerzahn oder Implantat als Brücken- oder Prothesenanker mit einer
Wurzelkappe mit Stift, ggf. zur Aufnahme einer Verbindungsvorrichtung
oder anderer Verbindungselemente
GOZ Nr. 5080
230 Punkte
Faktor 1,0 = 12,94 €
Versorgung eines Lückengebisses durch eine zusammengesetzte Brücke
oder Prothese, je Verbindungselement. Matrize und Patrize gelten als ein
Verbindungselement.
Eine Berechnung nach der GOZ-Position 5040 – Ankerkrone als Teleskop- oder Konuskrone – ist nicht möglich, da diese
Position individuell gefertigte Primär- und Sekundärteile voraussetzt. Zzgl. Material- und Laborkosten
Für die Prothese kommt folgende Leistung zur Abrechnung:
GOZ Nr. 5220/5230
1.850/2.200 Punkte
Faktor 1,0 = 104,05 €/123,73 €
Versorgung eines zahnlosen Kiefers durch eine totale Prothese oder
Deckprothese bei Verwendung einer Kunststoff- oder Metallbasis, im
Oberkiefer oder Unterkiefer
Eine Deckprothese setzt eine Basisgestaltung wie bei einer totalen
Prothese voraus.
Handelt es sich bei der Prothese eher um eine Hybrid-Prothese, so ist diese Position nicht in der GOZ enthalten, und es
empfiehlt sich, hier die GOZ Nr. 5220/5230 analog zu berechnen. Zzgl. Material- und Laborkosten
Hinzu kommen Leistungen wie:
GOZ Nr. 9050
Auswechseln eines Sekundärteils
GOZ Nr. 5170 analog § 6 Abs. 1
Offene Abformung des Kiefers mit individuellem Löffel
GOZ Nr. 5180/5190
Funktionelle Abformung des Oberkiefers mit individuellem Löffel bzw.
funktionelle Abformung des Unterkiefers mit individuellem Löffel
GOZ Nr. 8000 ff.
Funktionsanalytische Leistungen
GOZ Nr. 6190
Aufklärungsgespräch nach Implantation und prothetischer Versorgung
über die Notwendigkeit einer adäquaten Mundhygiene und des Recalls
UTE RABING
www.ute-rabing.de
Dieser Abrechnungstipp ist nach
ausführlicher Recherche nach bestem
Wissen und Gewissen erstellt worden.
Individuell können weitere Leistungen
hinzukommen. Eine Haftung und Gewähr
wird ausgeschlossen. Der Abrechnungstipp orientiert sich an den Empfehlungen der Bundeszahnärztekammer.
HINWEIS
Weitere Abrechnungstipps sowie konkrete
Abrechnungsbeispiele für alle in diesem Magazin
vorgestellten Fallberichte finden Sie unter
www.dsi-mag.de
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 69
KOLLEGENTIPP CAD/CAM-ABUTMENTS
Dr. Peter Gehrke (links), Zahnarzt mit
Schwerpunkt Prothetik aus Ludwigshafen
am Rhein, und Carsten Fischer (rechts),
ZTM aus Frankfurt am Main
Wissenswertes zu
CAD/CAM-Abutments
Implantatversorgungen im digitalen Zeitalter:
Je mehr CAD/CAM-Lösungen am Markt verfügbar
sind, desto schwieriger wird es, sich für ein System
zu entscheiden. Allerdings gibt es einige Aspekte,
die berücksichtigt werden sollten.
70 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
CAD/CAM-ABUTMENTS KOLLEGENTIPP
I
m Praxisalltag ist bei patientenindividuellen Abutments für
den Erfolg der Versorgung entscheidend, dass der Zahntechniker von Anfang an in den Behandlungsplanungs-Prozess einbezogen wird. Dr. Peter Gehrke, Zahnarzt mit Schwerpunkt Prothetik aus Ludwigshafen am Rhein, und Carsten
Fischer, Zahntechnikermeister aus Frankfurt am Main, waren
unter den ersten Anwendern CAD/CAM-gefertigter Abutments.
„Zahnarzt und Zahntechniker haben klar festgelegte Rollen und
Aufgaben in dem Prozess“, erläutert Peter Gehrke und fährt
fort: „Standardisierte Verfahren erlauben wiederholbare Ergebnisse, und dank digitaler Tools können Fehlerquellen minimiert
und Komplikationen vermieden werden.“
Wenn Abutments computergestützt designt und zentral computergestützt hergestellt werden, können Synergien zwischen
anatomischen Kenntnissen, handwerklichem Know-how, hochpräzisen Herstellungsverfahren und hervorragenden Materialeigenschaften genutzt werden. Oder, wie Carsten Fischer es
ausdrückt: „Es ist in keiner Weise so, dass CAD/CAM den Sachverstand des Zahntechnikers ersetzt – im Gegenteil: Es ergänzt
seine Expertise.“
Patientenindividuelle Atlantis Abutments, insbesondere solche
aus goldfarbenem Titan oder Zirkonoxid, sind ihre bevorzugte
Wahl für implantatgetragene Kronen. Und die beiden wissen,
wovon sie sprechen. Neben der Tatsache, dass sie diese Lösungen in der Praxis verwenden, haben sie sich mit der einschlägigen Literatur befasst und die von ihnen verwendeten
CAD/CAM-Abutments genauer unter die Lupe genommen. Das
Ergebnis sind wertvolle Empfehlungen für Kollegen.
Laut Gerke und Fischer besonders erwähnenswerte prothetische Vorteile patientenindividueller
CAD/CAM-Abutments:
n Ideale Kronenunterstützung durch verringerte
Zahnform des Abutments mit reduzierter
Gerüstdicke und dadurch geringerem
Chipping-Risiko
n Bis zu einem gewissen Maß Ausgleich divergenter
Implantatpositionen oder Achsneigungen
n Optimale Kronenretention
n Individuelles Design der Abutment-Schulter
und Spielräume für guten Zugang zu Zementspalt mit optimaler Reinigung
VERGLEICH VON ZIRKONOXID-ABUTMENTS
Abb. 1 bis 4 Okklusale Ansicht von CAD/CAM-gefertigten Zirkonoxid-Abutment-Proben
verschiedener Hersteller auf demselben Meistermodell. Einige wiesen mechanische Oberflächendefekte und Unregelmäßigkeiten an der Abutment-Schulter auf.
Abb. 5 Atlantis CAD/
CAM-Zirkonoxid-Abutment
mit homogenem Emergenzprofil und wohldefinierter
Abutment-Schulter-Kontur
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 71
KOLLEGENTIPP CAD/CAM-ABUTMENTS
KLINISCHE DOKUMENTATION
Abb. 6 und 7 Einprobe von patientenindividuellem Atlantis Abutment aus Zirkonoxid
Abb. 8 und 9 Finale vollkeramische Versorgung
Nicht alle CAD/CAM-Lösungen werden in gleicher Weise hergestellt. Aufgrund ihrer zahnähnlichen Farbe, erhöhten Bruchfestigkeit und potenziellen biologischen Vorteile verwendet
man zunehmend CAD/CAM-Abutments aus Zirkonoxid, um in
mukogingivaler Hinsicht optimale ästhetische Ergebnisse zu
erzielen. Damit die Vorteile von Zirkonoxid-Abutments optimal
genutzt werden können, sollte ihre Oberflächenmorphologie
eine optimale Anlagerung des Weichgewebes fördern, ohne
jedoch das Anhaften von Plaque zu begünstigen, um entzündlichen Prozessen vorzubeugen.
VERGLEICH VERSCHIEDENER CAD/CAM-ABUTMENTS
Ein Vergleich von CAD/CAM-Abutments aus Zirkonoxid, die
bei verschiedenen Herstellern für denselben Fall bestellt wurden, ergab signifikante Unterschiede. Während einige der
Abutments mechanisch induzierte Oberflächendefekte und
deutliche Unregelmäßigkeiten an der Abutment-Schulter aufwiesen, zeigte das getestete Atlantis Abutment aus Zirkonoxid aufgrund des exakten Fräsprozesses ein homogenes Emergenzprofil und eine wohldefinierte Abutment-Schulter-Kontur.1
Dieses Ergebnis regt zum Nachdenken an. Carsten Fischer
72 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
bringt es auf den Punkt: „Wenn ich ein CAD/CAM-gefertigtes
Abutment bestelle, erwarte ich ein gebrauchsfertiges Produkt
mit perfektem Sitz, bei dem ich keine Unregelmäßigkeiten mehr
nachpolieren muss.“ Neben der zusätzlichen Arbeit, die dadurch für den Zahntechniker anfällt, ist zu berücksichtigen, dass
eine übermäßige Bearbeitung der Oberfläche bei einem Zirkonoxid-Abutment, insbesondere unangemessenes Beschleifen,
negative Auswirkungen auf die Oberflächenintegrität und die
Bruchfestigkeit der Keramik haben kann. Dies kann zu unerwünschten Folgen wie anfänglichem Attachmentverlust oder
verstärktem Anhaften von Plaque führen.
Wie Gehrke und Fischer gezeigt haben, beinhalten das computergestützte Design und die computergestützte Herstellung
von Abutments offensichtlich verschiedene Fertigungs- und
Prozessvariationen mit unterschiedlichen Qualitätsstandards in
spezifischen Systemen. Daher schlagen sie eine präzisere Definition vor, bei der das Herstellungsverfahren eines Abutments berücksichtigt wird: Teilweise im CAD/CAM-Verfahren hergestellte
Produkte, die nach der computergestützten Herstellung gegebenenfalls noch manuell nachbeschliffen und -poliert wurden,
CAD/CAM-ABUTMENTS KOLLEGENTIPP
und vollständig im CAD/CAM-Verfahren hergestellte Produkte,
bei denen eine manuelle Nachbearbeitung nach der Fertigung
nicht erforderlich war.
Titan-Nitrid (TiN) ist einer der Werkstoffe, in denen Atlantis Abutments verfügbar sind – neben Titan und Zirkonoxid. Titan-Nitrid
ist ein umfassend dokumentiertes keramisches Material, das
typischerweise einen gleichmäßigen Goldton aufweist.2,3,4 Die
Beschichtung verbessert nicht nur die Oberflächeneigenschaften des Abutments, sondern trägt auch zu einem warmen, ästhetisch wirkenden Farbton unter der Schleimhaut bei. Atlantis
Abutments aus goldfarbenem Titan sind für zementierte, verschraubte und kraftschlüssige Lösungen erhältlich.
Die Titan-Nitrid-Beschichtung wird in einem Plasmabeschichtungsverfahren aufgebracht, in welchem Titan- und Stickstoffionen kombiniert und dann auf molekularer Ebene mit dem Titansubstrat auf der Oberfläche verbunden werden. In der Literatur wird Titan-Nitrid als Werkstoff mit hoher chemischer
Trägheit, niedrigem Reibungskoeffizienten und guter Biokompatibilität beschrieben.5 Außerdem lagern sich an dem Material
typischerweise weniger Bakterien an.6,7
PRÄFERENZ FÜR ATLANTIS ABUTMENTS
AUS GOLDFARBENEM TITAN
Peter Gehrke gibt Atlantis Abutments aus goldfarbenem Titan
in vielen Fällen aufgrund ihrer Oberflächeneigenschaften den
Vorzug. Eine Beschädigung der Oberflächenbeschaffenheit,
zum Beispiel durch unsachgemäßen Einsatz von Instrumenten
bei regulären Nachsorge- und Plaque-Entfernungsmaßnahmen,
kann sich nachteilig auswirken.8 Die daraus resultierende erhöhte Rauheit kann dazu führen, dass sich vermehrt Bakterien
und Plaque im submukösen Bereich des Abutments anlagern,
wodurch die Biokompatibilität des Materials gefährdet ist. In einer aktuellen In-vitro-Studie haben Gehrke et al. das Ausmaß
von Behandlungsspuren, die Rautiefe und die Menge des Titan-Nitrids, das von der Oberfläche von Atlantis Abutments aus
goldfarbenem Titan abgetragen wurde, nach der Behandlung
mit verschiedenen manuellen Instrumenten untersucht. Während das Scaling mit Kunststoffküretten keine erkennbaren Behandlungsspuren auf dem Abutment hinterließ, verursachten
Titan-Scaler und Ultraschallreiniger nachhaltige Schäden oder
eine Ablösung der Titan-Nitrid-Beschichtung. Gehrkes unmissverständliche Empfehlung lautet: Um Lösungsdefekten und
einer erhöhten Oberflächenrauheit im transmukosalen Bereich
vorzubeugen, sollten für die Plaque-Entfernung bei Atlantis
Abutments aus goldfarbenem Titan ausschließlich Scaling-Instrumente aus Kunststoff benutzt werden.9
Abschließend fasst Peter Gehrke zusammen: „Patientenindividuelle Atlantis Abutments aus goldfarbenem Titan sind unsere
bevorzugte Wahl für implantatgetragene Kronen. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Aspekte, die wir untersucht
haben, würde ich sogar ohne CAD/CAM für diese Lösung plädieren – wegen ihrer herausragenden Oberflächeneigenschaften und der Fertigungspräzision.“ In Anbetracht der zahlreichen
heute erhältlichen CAD/CAM-Systeme empfehlen Peter Gehrke
und Carsten Fischer Zahnärzten und Zahntechnikern, beim Kauf
genau hinzusehen. Und um die hervorragenden Eigenschaften
dieser kleinen Meisterwerke der digitalen Technologie möglichst
umfassend nutzen zu können, sollten die angegebenen Leitlinien und Regeln für die Herstellung und Eingliederung von Kronen sowie für Nachsorgetermine genau eingehalten werden.
Zusatzinhalte im Internet
Dieser Artikel mit:
nLiteraturnachweis
www.dsi-mag.de/16.1_cadcam-abutments
AUSWIRKUNGEN VON REINIGUNGSMASSNAHMEN AUF DIE UNVERSEHRTHEIT VON ABUTMENTS
Abb. 10 bis 13
Optische Profilometrie –
Fokusvariationsmikroskopie
bei Titan-Nitrid-beschichteten
Abutments nach Anwendung
verschiedener Reinigungsverfahren
Ultraschallreinigung
Kontrollgruppe
Kunststoff-Scaler
Titan-Scaler
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 73
PRODUKT IM FOKUS
SIROLaser Blue
Unendliche Möglichkeiten –
auch in der Implantologie
D
iodenlaser sind sehr vielseitig einsetzbar. Der SIROLaser Blue ist eines der kleinsten, handlichsten und
kostengünstigsten Geräte am Markt und überzeugt
mit seinen überragenden Eigenschaften. Sie bleiben flexibel
und mobil. Arbeiten am und um das Implantat, zum Beispiel
Implantatfreilegung, Dekontamination sowie klare Präparationsgrenzen für die Abdrucknahme – digital wie analog – lassen sich mit dem SIROLaser Blue schnell und sicher durchführen.
BESONDERE VORTEILE DES SIROLASER BLUE
IN DER IMPLANTOLOGIE
n Hohe Genauigkeit bei chirurgischen Eingriffen
(z. B. Gingivaforming, Implantatfreilegung, usw.)
n Schnelle und garantierte Koagulation
n Keim- und bakterienreduzierender Effekt
(auch bei Periimplantitis-Therapie)
n Reduzierte Anästhesie und Verzicht auf Antibiotika
n Bessere Wundheilung, weniger postoperative Schmerzen
n Praxismarketing und Patientenzufriedenheit
DIE KORREKTE ABRECHNUNG
Informationen zum Thema Abrechnung unter Berücksichtigung der derzeit gültigen Gebührenordnungen (GOZ und GOÄ)
erfahren Sie unter www.sirona.de/sirolaser-implantologie.
Dort steht auch ein Abrechnungsleitfaden zum Download zur
Verfügung.
Hier finden Sie den Downloadlink
für den Abrechnungsleitfaden:
www.sirona.de/sirolaser-implantologie
DAS DENTSPLY SIRONA LASER DISKUSSIONSFORUM
n Tauschen Sie sich im Diskussionsforum mit anderen
Laser-Nutzern und interessierten Professionals aus.
n Teilen Sie Ihre Behandlungserfahrungen und stellen
Sie Fragen direkt an andere Teilnehmer und die
Dentsply Sirona Laser-Experten.
FALLBEISPIELE AUS DER IMPLANTOLOGIE
Verdicktes hyperplastisches
Gewebe
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Quelle: Privatdozent Dr. med. dent. habil. Friedhelm Heinemann, Professor Dr. Andreas Braun
Nach Abtrag des Gewebes
mit Laser
74 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
Prothetische Stufe des
Implantatabutments unterhalb
des Gingivalsaums
Implantatpfosten nach
Freilegung der Stufe mit Laser
PRODUKTNEUHEITEN
CEREC-TiBase für Ankylos und
Astra Tech Implant System EV
Atlantis CustomBase
für verschraubte Lösungen
Mit den neuen TiBase für Ankylos und das Astra Tech Implant
System EV erweitert CEREC jetzt das Portfolio zusätzlich zu
den bereits existierenden Lösungen für Xive und das Astra Tech
Implant System TX.
Die Atlantis CustomBase-Lösung kombiniert ein patientenindividuelles, verschraubtes Atlantis Abutment und einen CoreFile-Datensatz mit angelegtem Schraubkanal.
Mithilfe der entsprechenden Scanposts können kundenspezifische Hybridabutments oder verschraubte Kronen in einer einzigen Behandlung angefertigt werden. Als Basis für individuelle
zweiteilige Abutments bieten TiBase vielseitige Einsatzmöglichkeiten: So ist die CEREC-TiBase als Teil eines Hybridabutments
eine Alternative zu einer Vielzahl von
Standardabutments, die sich durch
Gingivahöhen, -längen und Abwinkelungen unterscheiden. Die neuen
TiBase werden über die autorisierten CEREC-Fachhändler vertrieben:
www.sirona.de/kontakt/haendlersuche. Die dafür erforderliche CERECSoftwareversion 4.4.4 wird in Kürze
erhältlich sein.
Mit der Atlantis CustomBase-Lösung können Sie Ihren gesamten digitalen Workflow effizienter gestalten. Atlantis
CoreFile-Daten ermöglichen eine präzise Kronengestaltung und sind zur Verwendung in Ihrer bevorzugten CAD/
CAM-Software geeignet. Wie bei allen Atlantis-Lösungen
kann über Atlantis-WebOrder wie gewöhnlich und unkompliziert bestellt werden.
Washtrays und Bohrer ohne Innenkühlung für Ankylos und Xive
Nachdem im letzten Jahr das Washtray für das Astra Tech Implant System EV eingeführt wurde, können jetzt auch Bohrer
und benutzte Instrumente der Implantatsysteme Ankylos und
Xive zeit- und kostensparend im Washtray aufbereitet werden.
Die Bauteile verbleiben von der Reinigung bis zu ihrem Einsatz
an einem Platz. Das einfache Handling optimiert Arbeitsabläufe
und ist daher besonders effizient. Voraussetzung hierfür sind
die neuen Bohrer ohne Innenkühlung für die beiden Implantatsysteme. Sie sind für die maschinelle Aufbereitung mit dem
neuen Washtray geeignet und gewährleisten aufgrund einer
hervorragenden Schneidleistung eine schonende Implantatbettpräparation bis zum geplanten Durchmesser. Das Tray verfügt über ein vergleichbares Design wie das Kunststoff-Chirurgie-Kit. Die Bohrer sind entsprechend dem Behandlungsablauf
angeordnet und durch ihre Farbkodierung leicht einzusortieren.
Die gewohnte Orientierung und das intuitive Handling während
der OP bleiben erhalten. Die Instrumente sind mit Metallfedern
fixiert, die das Herausfallen unmöglich machen und Beschädigungen verhindern.
INFO-FLYER
Nähere Informationen über Washtray und Bohrer
finden Sie unter:
www.dsi-mag.de/16.1_ankylos
www.dsi-mag.de/16.1_xive
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 75
PRODUKTNEUHEITEN
Die kleine Kassette EV spart Zeit und Geld
Flexibilität, Komfort und Effizienz – mit diesem Anspruch hat
Dentsply Sirona Implants die kleine Kassette EV entwickelt,
die ab sofort erhältlich ist. Drei verschiedene Einsätze sind
speziell auf das Astra Tech Implant System EV abgestimmt und
auch für das OsseoSpeed Profile EV einsetzbar.
Der Einsatz Prothetik bietet Platz für die Instrumente, die für alle
prothetischen Vorgehensweisen (zementiert, verschraubt, implantatgestützt) benötigt werden. Der Einsatz Chirurgie ist ideal
dafür geeignet, die am häufigsten benötigten chirurgischen Instrumente stets griffbereit zu haben, sodass nur die Instrumente
gereinigt werden müssen, die wirklich verwendet worden sind.
Der Einsatz für die Bevorratung ist die perfekte Aufbewahrungsoption für weniger häufig genutzte Bohrer und Instrumente,
wodurch der Verschleiß verringert wird. Die durchdachte Kon-
zeption mit auswechselbaren Einsätzen unterstützt einen
einfachen und wirtschaftlichen Arbeitsablauf. Die Materialien
und Farben entsprechen denen der großen Chirurgie-Kassette. Die kleine Kassette EV kann ein günstiger Systemeinstieg
sein oder als zusätzliche Variante für häufig genutzte Größen
dienen. Die kompakten Maße der Kassette (160 x 95 x 46 mm)
tragen zur effizienten Nutzung von Autoklaven bei.
INFO-BROSCHÜRE
Ausführliche Informationen zur kleinen Kassette
EV finden Sie unter:
www.dsi-mag.de/16.1_kleine-kassette
Neue Gingivaformer für Astra Tech Implant System EV
Das Sortiment der runden HealDesign EV und der UniAbutment EV Einheilkappen für das Astra Tech Implant System EV
wurde erweitert: Insgesamt stehen zusätzlich 23 neue Varianten der HealDesign zur Verfügung und zwei neue UniAbutment Einheilkappen kurz.
Die zusätzlichen Gingivahöhen erlauben es, flexibler auf die
Patientengegebenheiten einzugehen. Die zusätzlichen Durchmesser ermöglichen es, auch breitere Emergenzprofile zu
kreieren, wenn nicht genügend Knochen vorhanden ist, um
76 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
einen größeren Implantatdurchmesser zu wählen. Die kurzen
Einheilkappen lassen einen bündigeren Abschluss auf Gingivaniveau zu.
SORTIMENTSÜBERBLICK
Ein Überblick über das komplette Sortiment an Gingivaformern und Einheilkappen für das Astra Tech Implant
System steht unter www.dsi-mag.de/16.1_healdesign
zur Verfügung.
PRODUKTNEUHEITEN
Atlantis Suprastrukturen mit additiver Fertigungstechnik
Die CAD/CAM-Technologie der Atlantis Brücken- und Hybridstrukturen wurde einen großen Schritt weiterentwickelt: Mit einer neuartigen Produktionstechnik können Metalllegierungen
jetzt auch im 3D-Drucker gefertigt werden.
Suprastrukturen aus Kobalt-Chrom werden mittlerweile ausschließlich im neuen „Additive Manufacturing“-Verfahren (AM)
hergestellt. Damit können problemlos auch hochkomplexe Formen und noch bessere Gerüstdesigns erzeugt werden. Gegenüber dem bisherigen Fräsen aus massiven Blöcken fallen weniger Arbeitsschritte im Labor an und der Workflow wird einfacher,
schneller und effizienter. Außerdem verfügt das so gefertigte
Brückengerüst über eine optimierte Oberfläche – Anpassungen
sind nicht mehr notwendig. Die bekannte hohe Präzision der At-
lantis Brücken- und Hybridstrukturen wird durch die neue Produktionstechnik nicht verändert. Der spannungsfreie Sitz und die
hohe Belastbarkeit sind auch im Additive Manufacturing selbstverständlich, ebenso die umfassende Garantie, die Lieferzeit und
die Kompatibilität mit allen gängigen Implantatsystemen. Auch
der angulierte Schraubenzugang (ASA), bei dem der Schraubkanal mit einer Neigung von bis zu 30 Grad abgewinkelt werden
kann, bleibt verfügbar.
INFO-FLYER
Weitere Informationen finden Sie in dem Flyer
„Erstklassige Fertigung – weit mehr als CAD/CAM“ unter
www.dsi-mag.de_16.1_additive-manufacturing
Neue Generation der Simplant-Schablonen
Die Simplant-Schablonenfertigung für die computergeführte
Chirurgie wurde auf ein neues Material aus Kunstharz-Resin
umgestellt.
Die Einführung des modernen medizinischen Werkstoffs ermöglicht die Standard-Dampfsterilisation der Simplant-Schablone entsprechend dem nach den RKI-Richtlinien validierten
Verfahren. Das ebenfalls neue, stabilere Schablonendesign wird
den erhöhten Anforderungen an die Aufbereitung gerecht und
bietet zusätzliche Sicherheit.
Ab sofort gibt es für die digitalen Produkte wie Simplant ein angepasstes Bestellportal, das unter www.orderdigitalsolutions.
com erreichbar ist. Die bewährten Funktionen für das Bestellen, Nachverfolgen, Ändern und Freigeben bleiben erhalten. Das
neue Erscheinungsbild erleichtert mit durchdachten Features
die Abwicklung und erhöht die Nutzerfreundlichkeit.
VIDEOS IN YOUTUBE
Zwei Filme im YouTube-Kanal des Unternehmens
(Playlist „Simplant“) zeigen die Sterilisierung
und den Einsatz der Simplant-Schablone:
www.youtube.com/user/DENTSPLYImplantsClip
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 77
PRAXISMARKETING
DER PRAXISMITARBEITER,
DER NIEMALS SCHLÄFT
So gewinnen Sie mit Ihrer Webseite neue Patienten.
Eine STEPPS-Fallstudie
E
ine Webseite gehört heute einfach dazu. Fragt man
Ärzte, warum sie eine Webseite betreiben, fallen die
Antworten meist recht klar aus: Grundlegende Informationen wie die Öffnungszeiten oder das Leistungsspektrum
lassen sich auf einer Webseite übersichtlich darstellen, Fotos
und Videos vermitteln einen ersten Einblick von Team und
Praxis. Und außerdem hat „heute jeder eine Webseite“. Was
vielen allerdings nicht bewusst ist: Richtig genutzt, lassen sich
mit einer Praxiswebseite neue Patienten gewinnen. 24 Stunden
lang an 7 Tagen in der Woche liefert sie Patienten im Idealfall
genau das Angebot, nach dem sie suchen.
78 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
AUF PATIENTEN WARTET MAN NICHT, MAN HOLT SIE AB
Ein ansprechendes Design und patientengerechte Inhalte
sind wichtig – aber entscheidend ist die Frage, ob die Webseite überhaupt gefunden wird. In einer Patientenstudie
aus dem Jahr 2014 gaben 86 Prozent der Befragten an, bei
Gesundheitsfragen das Internet noch vor Gesprächen mit
dem Arzt als Informationsquelle zu nutzen. Die Suchanfragen bei Google & Co. folgen dabei einem einfachen System:
Wer „zahnarzt berlin“ eingibt, ist auf der Suche nach einem
Behandler in der Hauptstadt, wer nach „implantat köln“
sucht, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit Interesse an einer
PRAXISMARKETING
Behandlung in der Rheinmetropole und ist entsprechend
empfänglich für Angebote. Wer hier nicht auf den vorderen
Positionen auftaucht, wird leicht übersehen – ganz egal, wie
gut die Webseite auch immer gestaltet sein mag.
DIE ERSTEN ZEHN ERGEBNISSE ZÄHLEN
Google besitzt in Deutschland mittlerweile über 94 Prozent der
Marktanteile. Und nicht nur junge Menschen googeln – einer
aktuellen Befragung zufolge nutzt jeder vierte über 50-Jährige Google auf der Suche nach einem Mediziner. Passend
zum Suchbegriff listet Google die relevanten Suchergebnisse
auf. Im Gegensatz zur bezahlten Werbung auf Google genießen die „echten“, sogenannten „organischen“ Suchergebnisse
bei Nutzern hohes Vertrauen. Dabei gilt: Je prominenter die
eigene Webseite gelistet ist, desto eher wird sie wahrgenommen. Vor allem die ersten zehn Google-Ergebnisse sind für
Nutzer interessant. 77,3 Prozent aller Klicks innerhalb einer
Suchanfrage entfallen auf die erste Seite, 67,6 Prozent davon
auf die ersten fünf Ergebnisse.
PATIENTENANFRAGEN MAXIMIEREN
Suchmaschinenoptimierung, in Anlehnung an die englische
Bezeichnung Search Engine Optimization oft kurz als SEO
bezeichnet, hat das Ziel, Webseiten so zu gestalten, dass sie
bei der Google-Suche im „Ranking“ möglichst weit vorne liegen. Professionelle Anbieter beginnen zunächst mit einer umfassenden Analyse und recherchieren, welche Suchbegriffe in
der Region für Patienten relevant sind.
In der OnSite-Optimierung wird die Webseite inhaltlich und
technisch an die ausgewählten Suchbegriffe angepasst. Bei
der OffSite-Optimierung wird das Profil der Webseite durch
wertvolle Verlinkungen zusätzlich gestärkt. Medizinische
Kenntnisse sind dabei genauso wichtig wie eine entsprechende Expertise im technischen Bereich. Als erfahrener Spezialist für Online-Marketing verbindet das STEPPS-Partnerunternehmen – die OMB AG Online.Marketing.Berater. – beide
Bereiche miteinander und bietet unseren Kunden individuelle
Konzepte für die Patientenakquise.
Das aktuelle Google-Ranking
der Praxis Christ & Coll.: In der
organischen Suche auf Platz 1.
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 79
PRAXISMARKETING
MKG-CHIRURGIE CHRIST & COLL. – EINE FALLSTUDIE
Im Herbst 2015 hat die OMB AG die Optimierung der Praxiswebseite von Christ & Coll. (www.christundcoll.de) übernommen. Die Gemeinschaftspraxis von Dr. Matthias Christ und
seinen Kollegen in Kaiserslautern bietet ihren Patienten eine
umfassende Behandlung auf dem Gebiet der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie an und setzt dabei auf neueste medizinische
Verfahren und eine hochmoderne Ausstattung. Mithilfe der
OMB AG sollten vor allem die Bereiche „Implantologie“ und
„Kieferchirurgie“ sowie „medizinisch-ästhetische“ Behandlungen noch mehr in den Fokus rücken.
Die OMB AG konnte für die drei Teilbereiche sieben relevante
Suchbegriffe mit einem Suchvolumen von insgesamt 290 Anfragen pro Monat auf Google herausarbeiten. Alle ausgewählten Begriffe beinhalten neben der Leistung auch den Verweis
auf den Praxisstandort. Kombinationen wie „kieferchirurg kaiserslautern“ erreichen Patienten, die ein gezieltes Interesse
an einer entsprechenden Behandlung in der Region haben.
Im zweiten Schritt wurden die Texte auf der Praxishomepage
von Christ & Coll. aus SEO-Sicht optimiert – natürlich ganz
im sprachlichen Stil des Kunden. Darüber hinaus wurde die
Homepage gezielt mit Verlinkungen von hochwertigen, themennahen Webseiten versorgt.
Das umfassende Maßnahmenpaket führte zu einem schnellen Erfolg: Vor Beginn der Optimierung lag die Praxis bei den
definierten Suchbegriffen durchschnittlich auf Position 26.
Bereits nach wenigen Monaten war Christ & Coll. auf Position 5 und damit auf der ersten Ergebnisseite. Die Sichtbarkeit
Dr. Matthias Christ: „Mehr als 4.000
neue Klicks in einem Monat – unsere
Investition hat sich gelohnt“.
80 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
der Webseite in den betreffenden Themengebieten konnte
insgesamt um über 60 Prozent gesteigert werden. Mehr als
4.000 neue Klicks in einem Monat zeigen, dass die Webseite
von Christ & Coll. von immer mehr Patienten gefunden wird.
Neben der MKG-Chirurgie Christ & Coll. war die OMB AG schon
für viele weitere Zahnärzte und Ärzte anderer Fachgebiete
erfolgreich tätig. Die Experten des OMB-Teams werten jede
Webseite im Blick auf Navigation, Struktur und Nutzerfreundlichkeit (Usability) aus und schaffen so die Voraussetzungen für
ein erfolgreiches Suchmaschinenmarketing. Für einen rundum
professionellen Internetauftritt werden auch die Google Local
Profiles optimiert, Kommunikationsmaßnahmen auf Bewertungsplattformen wie jameda oder auf Social-Media-Kanälen
platziert und Kampagnen im Bereich der Suchmaschinenwerbung gestaltet und betreut.
×
Marketingkonzepte mit STEPPS
Dentsply Sirona Implants verfügt durch seine mehr als 40jährige Tätigkeit als Hersteller von Dentalprodukten für Praxis
und Labor nicht nur über langjährige Erfahrungen in allen relevanten Feldern und Technologien der Implantologie, sondern
auch über eine mehr als 10-jährige Erfahrung in der Entwicklung, Umsetzung und Betreuung von Marketingkonzepten für
Praxen, Kliniken und Labors. STEPPS zeichnet sich durch ein
einzigartiges Berater- und Partnernetzwerk aus, welches
profundes Expertenwissen und Branchen-Know-how besitzt.
Infos zum STEPPS-Programm unter www.stepps.de
KUNDEN IM BLICKPUNKT
Deutsche Zahnärzte
in Afrika beliebt
Patrick Goedicke praktiziert
als Facharzt für Oralchirurgie.
Meistens im saarländischen
Wiebelskirchen. Oder in Namibia.
K
arge Bergketten und im Tal Weinstöcke, soweit das
Auge reicht. Das ist die Ansiedlung Aussenkehr im
Süden Namibias. Durch ein groß angelegtes Bewässerungsprojekt entstand eine riesige Farm für Tafeltrauben.
Hier leben 10.000 Menschen – während der Erntezeit sind es
schon mal 20.000 mehr. Die Lebensbedingungen sind teils
prekär, an eine zahnärztliche Versorgung ist nicht zu denken.
Patrick Goedicke kommt mit zwei Kollegen im Herbst 2013
nach Aussenkehr. Auslöser sind die Berichte des afrikaerfahrenen Kollegen Dr. Rainer Schwedt, der wieder mit von der
Partie ist, und der Wunsch, „etwas von der eigenen Zeit und
dem Können für Menschen einzusetzen, denen es nicht so gut
geht wie uns“. Erster Anlaufpunkt ist Keetmannshop, von dem
aus es in die südliche Karasregion geht. Dort findet das Team
verschiedene mobile Einheiten von vorherigen Einsätzen deutscher Zahnärzte vor. Im Gepäck: Jede Menge Instrumente und
Medikamente, „alles, was wir in der Praxis entbehren konnten“.
Verbrauchsmaterialien wie Lokalanästhetika und Handschuhe
spenden die Firmen.
DIE ZAHNÄRZTLICHE FEUERWEHR
Unterstützt werden die Zahnärzte von Dr. Arthur Chigova aus Keetmannshop und der Krankenschwester Aleta,
die auch ein wenig dolmetscht. „Die Nurse führt Buch, welche Patienten kommen. In Namibia hat jeder einen Gesundheitsausweis, in dem Arztbesuche verzeichnet werden“, berichtet Goedicke. Dort sieht man auch, wenn der Patient im
März mit Zahnschmerzen bei der Krankenschwester war und
mit zwei Tabletten Ibuprofen und dem Rat „Wait until the
German doctors come“ entlassen wurde. Entsprechend groß
ist die Nachfrage nach der kostenfreien Behandlung: „Wir
hatten sehr viel zu tun, hauptsächlich Extraktionen. Die meisten Patienten, die kamen, hatten akute Schmerzen, meist
aufgrund entzündeter Zähne oder Abszesse.“ Werden die
Zahnärzte angekündigt, stehen schnell 30 oder 40 Personen
in einer Schlange. Patrick Goedicke ist beeindruckt von der
Geduld und Gelassenheit, würde aber gerne mehr zahnerhaltende oder Prophylaxe-Maßnahmen durchführen. Doch
dafür ist als zahnärztliche
Feuerwehr einfach zu wenig
Zeit. Daneben entwickelt das
Team weitere Talente: Wenn
ein technisches Gerät ausfällt,
kommt kein Techniker vorbei.
Da greift der Zahnarzt selbst
zum Werkzeug.
Patrick Goedicke nimmt bleibende Eindrücke mit nach
Hause – von der Freundlichkeit der Menschen, von Schulkindern, die für sie singen und
tanzen, von dem Patienten,
der seinen extrahierten Zahn
erbittet, um sich zu Hause mit dem Hammer an ihm rächen
zu können. Eindrücke, die in dem Wunsch nach einem neuen
Einsatz münden. Derzeit plant das Team, 2017 in den Norden
Namibias zu gehen, wo die medizinische Versorgung noch
schwieriger ist. „Die Kollegen und ich wollen versuchen, dort
etwas stationär aufzubauen“, sagt Goedicke. Eine kleine Zahnstation, die über das Jahr immer wieder besetzt wird, um Versorgung nachhaltig zu etablieren. Dann sind auch Maßnahmen
für den Zahnerhalt möglich und eine kontinuierliche Prophylaxe. Jetzt gilt es zu organisieren, die Strukturen aufzubauen,
Geld und Unterstützung zu sammeln. Auch wenn im nächsten
Jahr der Urlaub wieder ‚draufgeht‘, die Begeisterung für das
Land und für die Menschen wird das wieder wettmachen.
Weitere Informationen
Patrick Goedicke, [email protected]
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 81
PATIENTENKOMMUNIKATION
Ein Vierteljahrhundert
Lebensqualität
Mit 50 fühlte sie sich alt und zermürbt: Ruth Assmann hatte
ein „Martyrium“ hinter sich und wollte alle Zähne loswerden. Zum Glück wandte sie sich vor 25 Jahren an Professor
Nentwig, der nur einen Teil der Zähne nach und nach durch
Implantate ersetzte. Heute freut sich die rüstige Seniorin
über ganz viel Lebensqualität – ohne Schmerzen.
R
uth Assmann feiert im nächsten Jahr einen runden Geburtstag. Die aktive und sportliche Rentnerin wird 80
Jahre alt, ein Alter, das man ihr nicht ansieht. Mit positiver Ausstrahlung und großer Gelassenheit genießt sie ihr Leben, das sie mit ihrem Mann in München verbringt. Sie liebt die
Arbeit im Garten, schwingt sich regelmäßig aufs Fahrrad und
fühlt sich rundum wohl. Das war nicht immer so: Ursache ihrer
Probleme war eine akute Parodontitis. Die Schmerzen begleiteten sie Tag und Nacht. Ein Zustand, der Assmann vollständig
entnervte, wie sie erzählt. Dann entschließt sie sich, das Problem
anzugehen und stellt sich einem jungen Zahnarzt im Klinikum
der Universität München vor. Ihr Ziel: Endlich schmerzfrei sein,
endlich wieder richtig zubeißen können.
JAHRZEHNTELANGE VERFÜGBARKEIT
Der junge Mann ist niemand Geringeres als Dr. Georg-Hubertus Nentwig, einer der Entwickler von Ankylos, das seit
1986 in der klinischen Anwendung ist. Der Implantologe er-
82 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
innert sich noch gut an das erste Treffen: „Sie fragte, ob wir
nicht sofort alle Zähne herausnehmen und durch eine konventionelle Versorgung ersetzen könnten. Sie wollte einfach
alle Probleme loswerden.“ Der Implantologe bremst ihren
Tatendrang und setzt auf eine angepasste und durchdachte
Therapie: Die Zähne werden soweit es geht saniert, daneben
werden in den folgenden Jahren nacheinander 13 der natürlichen Zähne durch Implantate ersetzt. Ruth Assmann empfindet die ‚neuen‘ Zähne sofort als ihre eigenen und sagt: „Ich
denke nicht ständig, ich habe Metall im Kiefer. Das sind meine
eigenen und jetzt guten Zähne.“ Und sie ist glücklich: „Wenn
man keinerlei Probleme im Mund hat, dann ist das eine Lebensqualität, die nicht nur die Zähne, sondern den ganzen Körper
betrifft.“ Die kontinuierliche Behandlung über die Jahre wird
durch ein Implantatsystem ermöglicht, das dieses Jahr Jubiläum feiert: Seit nunmehr 30 Jahren ist es verfügbar und in den
wesentlichen Designmerkmalen unverändert geblieben. Zu den
damals wie heute wegweisenden Eigenschaften gehören die
PATIENTENKOMMUNIKATION
Konusverbindung und das progressive Gewindedesign. Besonders wird das Implantatsystem für die Erhaltung des Hart- und
Weichgewebes und für seine natürliche und anhaltende Ästhetik
geschätzt. Professor Nentwig ist stolz auf ‚sein‘ Ankylos: „Dieses
Implantatsystem kann seit dem ersten Tag mit den ursprünglichen Bauteilen versorgt werden. Das halte ich für einzigartig.“
Die implantologische Versorgung von Ruth Assmann ist das
klassische Beispiel, wie wichtig die jahrzehntelange Verfügbarkeit von Komponenten ist. Und sie ist ein ebenso gutes Beispiel
für den Langzeiterfolg eines Premium-Implantats: Seit 25 Jahren
profitiert Assmann von den Stärken des Ankylos-Systems.
Kurz nach dem Setzen der ersten Implantate geschieht für
die Münchnerin allerdings etwas Ungeplantes. Zu Beginn der
90er-Jahre wird Nentwig Professor an der ‚Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie und Implantologie‘ an der Goethe-Universität
in Frankfurt am Main. Nun gibt es zwei Alternativen: sich einen
neuen Behandler zu suchen oder für jede Behandlung und je-
den Recall eine Anreise von 400 Kilometern in Kauf zu nehmen.
Keine Frage für Ruth Assmann: „Ich habe durch Professor Nentwig Lebensqualität erhalten, die ich bis dahin nicht hatte.“ Nun
macht sie sich einmal im Jahr auf den Weg nach Frankfurt. Im
Gepäck hat sie Weißwürste, süßen Senf und Brezeln als kleine
Erinnerung an alte Zeiten. Und als bayerische Art, einfach ,Danke‘ zu sagen.
×
Patientenvideo
In dem Video auf der Patienten-Website
www.implantatefuersleben.de erzählen Professor
Georg-Hubertus Nentwig und seine Patientin
Ruth Assmann, wie sie 25 Jahre lang ein Stück des
Wegs gemeinsam gegangen sind.
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 83
FORTBILDUNG
DIREKT ZUR FORTBILDUNGS-APP
App für
iOS
App für
Android
App für
Windows
So einfach finden Sie die passende Fortbildung
Alle Kurse von Dentsply Sirona Implants sind mobil per App verfügbar
D
entsply Sirona Implants präsentiert das gesamte
Fortbildungsprogramm in einer innovativen Smartphone-App. Damit wird es für Praxen und Labors zum
Kinderspiel, die passende Fortbildung zu finden. Es ist nicht
mehr notwendig, Programmkataloge zu wälzen oder lange am
Computer zu suchen: Auch unterwegs findet man jederzeit
einfach und komfortabel einen geeigneten Fortbildungskurs,
kann sich über alle Details informieren, den Kursflyer herunterladen und sich sogar direkt online anmelden.
Über 700 Veranstaltungen bietet Dentsply Sirona Implants jedes Jahr an und erreicht dabei mehr als 16.000 Teilnehmer.
„Die App ist für unser Fortbildungsprogramm ein enorm wichtiges Hilfsmittel“, sagt Heike Jacob, Leiterin des zehnköpfigen
Veranstaltungsteams der deutschen Vertriebsgesellschaft.
„Sie ermöglicht eine gezielte individuelle Suche nach Fachgebiet, Produkten, Ort, Zeitraum, Referenten oder Zielgruppe. Alle wichtigen Details sind auf einer Seite sichtbar.“ Nach
einem kurzen Fingertippen wird eine ausführliche Beschreibung des Fortbildungsinhalts angezeigt, und der Kursflyer
kann heruntergeladen werden. Im Bereich „Anmeldung“ gibt
es die Möglichkeit, sich online zu registrieren, bei Rückfragen
84 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 1/2.2016
eine E-Mail an das Veranstaltungsteam zu senden oder auch
direkt dort anzurufen. Wer gerne zusammen mit einer Kollegin
oder einem Kollegen eine Fortbildung besuchen möchte, kann
über einen Weiterleitungs-Link auf die präferierte Fortbildung
aufmerksam machen.
Ein individueller Merkzettel hilft dem Interessenten, stets einen
Überblick über die geplanten oder bereits gebuchten Veranstaltungen zu behalten. Der Termin kann automatisch in den
Kalender übertragen werden. Die integrierte Kartenfunktion
führt den Teilnehmer direkt zum Ort der Veranstaltung. „Einfacher geht’s wirklich nicht“, freut sich Heike Jacob, die lange
Zeit im Außendienst tätig war, über das elektronische Hilfstool.
Die App steht für iOS, Android und Windows zur Verfügung. ×
Alle Suchfunktionen der App sowie die
Online-Anmeldung sind auch auf der FortbildungsWebseite von Dentsply Sirona Implants verfügbar:
www.dentsplyimplants.de/Fortbildung
TERMINE
3
2
4 1
1. TOKIO | Japan, 18.–19. Februar
2. SAN DIEGO | USA, 12.–13. Mai
3. NIZZA | Frankreich, 23.–24. Juni
4. SHANGHAI | China, 25.–26. November
R
18 .– 1 9. FE BR UA
WORLD SUMMIT TOUR 2017
Dentsply Sirona Implants lädt im nächsten
Jahr zu internationalen wissenschaftlichen
Implantologie-Kongressen ein: Die „Weltgipfel-Tour“ ist in vier Städten auf drei
Kontinenten zu Gast.
12 .– 13. M AI
V
iele unserer Kunden haben gefragt, wann wir mal wieder einen weltweiten Kongress veranstalten. Deshalb freut es uns
besonders, dass wir nächstes Jahr sogar zu vier solcher Kongresse einladen können, sagt Dr. Karsten Wagner, Geschäftsführer
von Dentsply Sirona Implants Deutschland. Die World Summit Tour
2017 startet in Tokio (18.–19. Februar), macht Halt in San Diego (12.–
13. Mai) und Nizza (23.–24. Juni) und beendet ihre Weltrundreise
in Shanghai (25.–26. November). In den vier Veranstaltungsstädten
werden insgesamt rund 5.000 Zahnärzte und Zahntechniker erwartet. Die wissenschaftlichen Implantologie-Kongresse präsentieren
sich dynamisch, interaktiv und mit hochmoderner Spitzentechnologie. Die Teilnehmer können sich an jedem Veranstaltungsort in
einem internationalen und zugleich persönlichen Ambiente auf ein
spannendes Programm freuen. Neben Fachvorträgen von weltweit
führenden Experten werden praktische Workshops zu Lösungen
geboten, die den Anforderungen der spezifischen Märkte gerecht
werden. Dabei kommt die Gastfreundschaft natürlich nicht zu kurz.
Die Teilnehmer können die aktuellsten Innovationen aus der Implantologie kennenlernen und sich über Landesgrenzen hinweg fachlich
austauschen.
„Für Zahnärzte und Zahntechniker ist die Teilnahme an internationalen wissenschaftlichen Kongressen unerlässlich, um bei den neuesten wissenschaftlichen, klinischen und digitalen Entwicklungen auf
dem Laufenden zu bleiben. Dies trifft insbesondere für die Implantologie zu. Die Veranstaltungen von Dentsply Sirona Implants finden
in unterschiedlichen Städten und Ländern statt – nicht nur, um eine
gute Erreichbarkeit zu ermöglichen, sondern auch um die Anforderungen der unterschiedlichen Märkte zu berücksichtigen“, so Clark
Stanford, Professor an der Universität von Illinois in Chicago (USA)
und Mitglied des internationalen wissenschaftlichen Ausschusses
der World Summit Tour. www.worldsummittour.com
×
23.– 24. JUN I
2 5 .– 2 6 . N O
VE M B E
R
1/2.2016 INSPIRATION & INSIGHTS MAGAZIN . Deutschland/Schweiz 85
Ihr Vertrauen ist unsere Inspiration
World Summit Tour 2017 – der wissenschaftliche Kongress für Implantologie
Begleiten Sie uns auf der „Weltgipfel-Tour“ 2017 und
erleben Sie ein hochmodernes wissenschaftliches
Programm, Workshops und Produktpräsentationen, die
Sie inspirieren und Ihr Wissen erweitern.
Durch die Präsentation von klinischer Evidenz, Strategien
für den Behandlungserfolg sowie durch Expertendiskussionen werden Sie Ihr Vertrauen erneuern und
erkennen, dass Sie Ihren Patienten die bestmöglichen
Behandlungslösungen anbieten können.
Wir möchten Ihnen die Wechselwirkung von Inspiration
und Vertrauen näherbringen. Deshalb wird die World
Summit Tour in Tokio, San Diego, Nizza, und Shanghai
Halt machen. Jeder Veranstaltungsort bietet eine Reise
zu Innovationen und Entdeckungen und wird von
einem wissenschaftlichen Komitee mit renommierten
internationalen und regionalen Referenten geleitet.
Bauen Sie Ihre Erfahrungen bestmöglich aus: Kombinieren
Sie nach Ihren persönlichen Interessen und Bedürfnissen
allgemeine Vorträge, Hands-on-Workshops und verschiedene parallel laufende Angebote.
Verpassen Sie nicht Ihre Chance, die dynamische und
kraftvolle Synergie von Menschen, Wissenschaft und
klinischer Praxis zu erleben.
Denn auf Inspiration und Vertrauen kommt es an.
WORLD
SUMMIT
TOUR 2017
Internationaler Wissenschaftlicher Ausschuss
Tomas Albrektsson
Schweden
Christoph Hämmerle
Schweiz
Ye Lin
China
Jan Lindhe
Schweden
Clark Stanford
USA
Meike Stiesch
Deutschland
Tetsu Takahashi
Japan
Folgen Sie uns
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#WorldSummitTour
www.worldsummittour.com
DENTSPLY SIRONA –
PARTNER IN DER ZAHNHEILKUNDE
DENTSPLY SIRONA –
PARTNER IN DER ZAHNHEILKUNDE
Dentsply Sirona ging im Februar 2016 aus der Fusion von DENTSPLY International und
Sirona Dental Systems hervor. Seither ist das Unternehmen der weltweit größte Hersteller
von Dentalprodukten und -technologien für Zahnärzte und Zahntechniker. Das UnterDentsply Sirona ging im Februar 2016 aus der Fusion von DENTSPLY International
nehmen bietet ein umfassendes Angebot an Komplettlösungen für die Zahn- und Mundund Sirona Dental Systems hervor. Seither ist das Unternehmen der weltweit größte
gesundheit, darunter einige der bekanntesten Marken in der Branche.
Hersteller von Dentalprodukten und -technologien für Zahnärzte und Zahntechniker. Das Unternehmen bietet ein umfassendes Angebot an Komplettlösungen für die
Zahn- und Mundgesundheit, darunter einige der bekanntesten Marken in der Branche.
Das Unternehmen entwickelt, produziert und vermarktet Verbrauchsmaterialien, computergestützte CAD/CAM-Restaurationssysteme (CEREC und inLab), das komplette
Das Unternehmen entwickelt, produziert und vermarktet Verbrauchsmaterialien, compuSpektrum an Zahnrestaurationsprodukten, Röntgensysteme, Instrumente, Behandlungstergestützte CAD/CAM-Restaurationssysteme (CEREC und inLab), das komplette
einheiten, Hygienesysteme, Dentallaser sowie Spezialprodukte in den Bereichen KieSpektrum an Zahnrestaurationsprodukten, Röntgensysteme, Instrumente, Behandlungsferorthopädie, Endodontologie und Implantologie. Außerdem führt das Unternehmen
einheiten, Hygienesysteme, Dentallaser sowie Spezialprodukte in den Bereichen Kiefereinen weltweit tätigen Geschäftsbereich für medizinische Verbrauchsmaterialien.
orthopädie, Endodontologie und Implantologie. Außerdem führt das Unternehmen einen
weltweit tätigen Geschäftsbereich für medizinische Verbrauchsmaterialien.
Ein hohes Engagement für Innovation und Ausbildung stehen bei Dentsply Sirona im
Mittelpunkt. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 600 Ingenieure und WissenschaftEin hohes Engagement für Innovation und Ausbildung stehen bei Dentsply Sirona im Mitler, finanziert kontinuierlich über 50 klinische Studien und entwickelt jährlich mehr als
telpunkt. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 600 Ingenieure und Wissenschaftler,
30 neue Produkte. Dentsply Sirona bildet auf der größten klinischen Ausbildungsplattfinanziert kontinuierlich über 50 klinische Studien und entwickelt jährlich mehr als
form der Branche jährlich mehr als 300.000 Ärzte aus, um den klinischen Erfolg und
30 neue Produkte. Dentsply Sirona bildet auf der größten klinischen Ausbildungsplattform
die klinische berufliche Weiterentwicklung zu unterstützen.
der Branche jährlich mehr als 300.000 Ärzte aus, um den klinischen Erfolg und die klinische
berufliche Weiterentwicklung zu unterstützen.
Mehr Informationen zum Unternehmen finden Sie unter: www.dentsplysirona.de
Mehr Informationen zum Unternehmen finden Sie unter: www.dentsplysirona.com.
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