Basellandschaftliche Pensionskasse (BLPK) vor grosser Reform

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aktuell
Informationsblatt der Basellandschaftlichen Pensionskasse
für Versicherte und angeschlossene Betriebe
Ausgabe 1/2012
Basellandschaftliche
Pensionskasse (BLPK)
vor grosser Reform Seite 4
«Wir sind eine Art
Gemischtwarenladen»
Traumjob Beraterin
Seite 5
Seite 9
Inhalt
Geschäftsjahr 2011
4
Editorial
3
Reform BLPK
Basellandschaftliche Pensionskasse
(BLPK) vor grosser Reform
4
Arbeitgeberporträt
«Wir sind eine Art Gemischt­
warenladen»
5
5
Anlagen und Märkte
Anlagen: Rückblick und Ausblick 7
9
Mitarbeitendenporträt
Traumjob Beraterin
9
Versicherung
Beitragsprimat – was ist das? 10
Persönliche Beratung
12
Liebe Leserin, lieber Leser
Es sind nach wie vor unruhige Gewässer, durch
die wir das BLPK-Schiff steuern. Die See
ist unverändert aufgewühlt, die Wellen gehen
hoch und der Wind ist weit davon entfernt,
abzuflauen. Auf die Sprache unseres Geschäfts
übertragen, heisst das: Die Lage an den Finanz­märkten hat sich auch in den ersten Monaten
dieses Jahres nicht beruhigt. Die Weltwirtschaftslage gibt weiterhin wenig Anlass zu Optimismus und es ist nicht zu erwarten, dass der
Trend kehrt. Nun ist der Moment gekommen,
wo wir nicht länger auf die Stabilität unseres
Schiffs allein bauen und auf den Silberstreif
am Horizont hoffen dürfen. Als verantwortungsbewusste Steuerleute müssen wir beidrehen, bevor das Wasser über die Reling
stürzt, und die not­wendigen Verstärkungen an
Takelage und Segeln vornehmen. Auf Versi­
cherungsdeutsch über­setzt: Die Reform der
BLPK steht an. Was dies für uns als Versicherer und für Sie als Versicherte bedeutet, lesen
Sie in diesem «BLPK aktuell». Ein Trost
bleibt in der aktuellen Situation: Die meisten
Pensionskassen sitzen im gleichen Boot.
Alle müssen in diesen unruhigen Zeiten Vorkehrungen treffen, um Deckungsgrad und
Leistungsfähigkeit auf Kurs zu halten. Nicht
alle können aber dabei auf so verlässliche
Unterstützung zählen wie die Basellandschaft­
liche Pensionskasse. Als öffentlich-rechtliche
Körperschaft mit 90-jähriger Tradition und dem
Kanton Basel-Landschaft als grösstem Partner
sind Sie auch in Zukunft bei der BLPK gut
aufgehoben.
Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre
Unterstützung.
Impressum
Herausgeberin: Basellandschaftliche Pensionskasse,
Mühlemattstrasse 1B, Postfach, 4410 Liestal,
Tel. 061 927 93 33, Fax 061 927 93 25
www.blpk.ch
Typografische Gestaltung / Fotografie:
Schaffner & Conzelmann, Basel
Druck: Borer Druck, Laufen
Auflage: 33 200
22
www.blpk.ch
Ihr Hans Peter Simeon
Vorsitzender der Geschäftsleitung
Geschäftsjahr 2011
Die Basellandschaftliche Pensionskasse (BLPK) blickt auf ein schwieriges Jahr 2011
zurück. Wie bereits im Vorjahr entwickelten sich die für jede Vorsorgeeinrichtung wich­
tigen Anlagemärkte nicht zufriedenstellend. Die extreme Unruhe im Bankensektor,
die Einbrüche auf den internationalen Finanzmärkten und die Eskalation der Schulden­
frage weckten Erinnerungen an den Herbst 2008 und den Kollaps der amerikanischen
Investmentbank Lehman Brothers.
Harte Arbeit im schwierigen Umfeld
▲
Die Gremien der BLPK waren im Berichtsjahr wiederum
stark gefordert. Es galt, die gesamtwirtschaftliche
Entwicklung aufmerksam zu verfolgen, sorgfältig zu
analysieren und die daraus resultierenden Massnahmen
im Bereich der Vermögensanlage zeitnah umzusetzen.
Die Gesamtperformance der Anlagen erreichte im Berichtsjahr mit 0,2 % (Vorjahr 2,5 %) ein akzeptables Ergebnis,
insbesondere unter Berücksichtigung des rekordtiefen Zinsniveaus und der negativen Entwicklung an den Finanzmärkten. Die notwendige Rendite auf dem Gesamtvermögen
von rund 6 % konnte jedoch aufgrund des schwierigen Umfeldes nicht erreicht werden. Diese Zielsetzung ist in dessen
nicht als einzelnes Jahresziel zu verstehen, sondern als
langfristiger Durchschnittswert, der für die Sicherstellung
der versprochenen Leistungen der BLPK erforderlich ist.
Jahresrechnung im Kurzüberblick
Angaben in 1000 Franken
Betriebsrechnung
Nettoergebnis Versicherungsbereich
20112010
–88 908
–252 522
Nettoergebnis Vermögensanlagen
–2 733
103 066
Verwaltungsaufwand
– 4665
– 4 372
–151 458
–163 384
Jahresergebnis
Bilanz
Liquidität
20112010
725 474
682 099
Forderungen
29 681
47 912
Wertschriften
3 508 166
3 190 829
129 373
114 857
Immobilien und Sachanlagen
1 097 707
1 023 253
Aktive Rechnungsabgrenzung
2 980
2 759
Verbindlichkeiten
19 270
21 073
Passive Rechnungsabgrenzung
24 946
7 272
Hypotheken
Arbeitgeber-Beitragsreserve
Vorsorgekapital Aktive Versicherte
3 625 520
3 304 454
3 028 536
2 846 022
422 095
366 807
–1 627 587
–1 483 960
76,8 %
77,2 %
26 589
25 315
8 507
8 018
Unterdeckung
Konsolidierter Deckungsgrad
Aktive Versicherte
(inkl. Risikoversicherten)
Anzahl Renten
Arbeitgebervertretungen,
vom Regierungsrat gewählt
Co-Präsident
Adrian Ballmer, lic. iur., Regierungsrat, Liestal
• Béatrice Grieder, lic. iur., Allschwil
• Martin Kohler, selbstständiger Unternehmer,
Arlesheim
• Peter Manzoni, Treuhänder mit eidg. Fachausweis,
Direktor, Liestal
• Jean-Daniel Neuenschwander, Mitglied der
Geschäftsleitung, Oberwil
• Rudolf Schaffner, Kaufmann, Sissach
Arbeitnehmervertretungen, von der
Abgeordnetenversammlung gewählt
Co-Präsident
Christoph Straumann, dipl. NPO-Betriebsökonom
NDS/FH, Zunzgen
• Severin Faller, lic. rer. pol., Leiter Controlling, Magden
• Annemarie Marbet, Kirchgemeindeverwalterin,
Känerkinden
• Jürg Meder, pensionierter Leiter Planung/Bau­vor­ haben, Liestal
• Dominik Meier, Sekundarlehrer, Lausen
• Hansrudolf Wäspe, Leiter Hauptabteilung Support
und Information, Büren SO
60140
Vorsorgekapital Renten
Rückstellungen
Der Verwaltungsrat der BLPK
(Amtsperiode 1. Juli 2008 bis 30. Juni 2012)
Es stehen Ihnen
• der Geschäftsbericht BLPK 2011
• der Jahresbericht der Abgeordnetenversammlung 2011
auf unserer Website www.blpk.ch (unter Infocenter)
zur Verfügung.
Gerne können Sie diese Berichte auch bestellen.
Rufen Sie uns unter Tel. 061 927 93 33 an.
3
Die Leitung der BLPK (von links):
Hans Peter Simeon, Vorsitzender der Geschäftsleitung;
Adrian Ballmer, Regierungsrat, Co-Präsident des Verwaltungsrates;
Christoph Straumann, Co-Präsident des Verwaltungsrates
Das Gesamtvermögen betrug per Ende 2011
CHF 5 493,4 Mio. (Vorjahr CHF 5 061,7 Mio.). Die
Zunahme ist hauptsächlich zurückzuführen auf die
Transaktionen im Rahmen der Übernahme der Destina-
täre der Basellandschaftlichen Kantonalbank und der
Fachhochschule Nordwestschweiz in neue Vorsorge­
lösungen im Beitragsprimat. Der konsolidierte Deckungsgrad reduzierte sich aufgrund der ungenügenden
Anlageperformance von 77,2 % im Jahr 2010 auf 76,8 %
im Berichtsjahr. Der Deckungsgrad ist eine versicherungstechnische Momentbetrachtung des Vermögens,
welches zur Erfüllung des Leistungsversprechens benötigt wird. Die Finanzierung von Vorsorgegeldern ist
jedoch langfristig ausgerichtet. Die finanzielle Entwicklung
ist deshalb über einen längeren Zeitraum zu betrachten.
Reform BLPK
Die Basellandschaftliche Pensionskasse wird einer umfassenden Reform unter­zogen und
für die Zukunft fit gemacht. Der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft hat
die entsprechende Vorlage in die Vernehmlassung geschickt. Diese sieht eine Voll­
kapitalisierung, die Umstellung auf das Beitragsprimat, die Umwandlung in eine
Sammeleinrichtung sowie die Anpassung an die neuen Regelungen des Bundes­gesetzes
vor. Die Vernehmlassung dauerte vom 6. Februar 2012 bis 7. Mai 2012. Im zweiten
Semester wird sich der Landrat mit der Vorlage befassen.
Basellandschaftliche Pensionskasse
vor grosser Reform
In den letzten zehn Jahren wurden die Anlagemärkte von
drei grossen Krisen durchgeschüttelt. Diese Turbulenzen
haben bei der BLPK – wie auch bei anderen Vorsorgeeinrichtungen – Spuren hinterlassen: War die Kasse im
Jahr 2000 noch voll kapitalisiert, wies sie Ende 2011
einen konsolidierten Deckungsgrad von noch lediglich
76,8 Prozent auf, und dies, obwohl ihre Anlageerträge
im Vergleich mit den entsprechenden Pictet BVG-Indizes gut abschnitten. Damit entstand Handlungsbedarf.
Vollkapitalisierung der BLPK
Der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft hat ein
Paket zur nachhaltigen Reform der BLPK zusammen­
gestellt. Die Pensionskasse soll in Zukunft wie eine privatrechtliche Vorsorgeeinrichtung im System der Voll­
kapitalisierung geführt werden. Darin muss die Kasse
jederzeit die volle Sicherheit für die übernommenen
Verpflichtungen bieten können. Mit der Vollkapitalisierung werden Altlasten bereinigt und die BLPK wird
auf eine nachhaltig solide finanzielle Grundlage gestellt.
Umstellung vom Leistungsprimat auf das
Beitragsprimat
Für die meisten Versicherten der BLPK gilt heute noch das
Leistungsprimat, in welchem die Rente als Prozentsatz
des versicherten Lohns definiert wird. Neu soll die BLPK
4
für sämtliche Versicherten nur noch Vorsorgepläne im
Beitragsprimat anbieten. Darin wird das gesparte Gut­haben inklusive Verzinsung mit dem sogenannten Umwandlungssatz in eine Jahresrente umgerechnet. Dies
erlaubt eine flexiblere Ausgestaltung der beruflichen Vorsorge, sodass die BLPK rascher auf Anpassungen im Anlageumfeld oder auf andere Veränderungen reagieren kann.
Durch eine Besitzstandsregelung werden allfällige negative
Auswirkungen des Übergangs so weit wie möglich vermieden. Der Bund und die meisten Kantone haben den
Wechsel vom Leistungs- zum Beitragsprimat bereits
vollzogen. BLPK-Anschlüsse, welche bereits heute mit
einer Vorsorgelösung im Beitragsprimat versichert
sind, sind durch diese Reform nur aufgrund der Senkung
des technischen Zinssatzes und durch Änderung der
tariflichen Grundlagen betroffen. Die betreffenden Arbeitgeber sind bereits kontaktiert worden.
Umwandlung der BLPK in eine Sammeleinrichtung
Die BLPK soll in eine Sammeleinrichtung umgewandelt
werden. Darin bilden alle angeschlossenen Arbeitgebenden
je ein eigenes Vorsorgewerk, das entsprechend den
jeweiligen Bedürfnissen und den finanziellen Möglich­
keiten ausgestaltet ist. Neben dem Vorsorgeplan
des Kantons stehen weitere Vorsorgepläne zur Auswahl.
Jedes Vorsorgewerk wird von einer paritätisch zusammengesetzten Vorsorgekommission geführt. Dieses neue
Modell der BLPK erhöht die Flexibilität für die angeschlossenen Arbeitgebenden. Zudem stärkt es die
Mitbestimmungsrechte der Sozialpartner innerhalb der
angeschlossenen Organisationen und Unternehmen.
Anpassungen an die Änderungen im
Bundesrecht
Nach einer Teilrevision hat das Bundesgesetz über die
berufliche Vorsorge (BVG), insbesondere seine Regelungen der Finanzierung von Vorsorgeeinrichtungen
öffentlich-rechtlicher Körperschaften, wichtige Änderungen erfahren. Das Gesetz verlangt neu, dass Kantone
und Gemeinden in ihren Erlassen entweder die Finanzierung oder die Leistungen der Pensionskasse regeln.
Nicht mehr zulässig ist eine umfassende Regelung der
beruflichen Vorsorge, wie sie heute noch im Dekret der
BLPK festgeschrieben ist. Im Interesse einer optimalen Planbarkeit der Aufwendungen für die berufliche
Vorsorge des Kantonspersonals wird vorgeschlagen,
die Finanzierung der BLPK in einem neuen Dekret zu
regeln. Die Leistungen richten sich dann nach den
verfügbaren finanziellen Mitteln und werden vom Verwaltungsrat der BLPK im Reglement sowie in den
Vorsorgeplänen der angeschlossenen Arbeitgebenden definiert. Um mit dem Bundesrecht in Einklang zu sein,
muss das neue Dekret der BLPK auf den 1. Januar 2014
in Kraft treten.
Finanzierung: Verteilung der Kosten auf
40 Jahre und auf viele Schultern
Die vorgeschlagenen Massnahmen sind – basierend auf
den Zahlen per 1. Januar 2011 – mit Kosten im Umfang
von insgesamt 2,3 Milliarden Franken verbunden.
Davon trägt der Kanton 988,5 Mio. Franken. Um ein
sofortiges Anfallen dieser Kosten zu vermeiden, sieht
die Vorlage vor, für diesen Betrag eine verzinsliche Forderung der BLPK gegenüber dem Kanton, den Ein­
wohner-, Bürger- und Kirchgemeinden sowie den übrigen
angeschlossenen Arbeitgebenden zu begründen. Diese
Forderung ist innerhalb der nächsten 40 Jahre zu amortisieren. Dadurch werden die Kosten auf einen langen
Zeitraum verteilt und die finanzielle Lage der BLPK wird
stabilisiert, da sie nicht gezwungen ist, sofort einen bedeutenden Teil ihres Vermögens in einem ungünstigen
Umfeld anzulegen.
Symmetrie der Lasten: Auch aktive Versicherte
und Rentenbeziehende tragen mit
Im Sinne einer Lastensymmetrie sollen auch die aktiven
Versicherten und die Rentenbeziehenden einen Beitrag
an die Kosten resp. die Tilgung der Forderung leisten.
Die aktiven Versicherten werden während der Dauer der
Amortisation über eine temporäre Erhöhung der Beitragssätze ihres Vorsorgeplans von bisher 40 auf 50 Prozent an
der Tilgung der Forderung beteiligt. Das ordentliche
Pensionierungsalter wird von 64 Jahre auf 65 Jahre erhöht; die bisherigen Beiträge des Kantons an den
Wegkauf der Rentenkürzung bei vorzeitiger Pensionierung werden gestrichen, ebenso die kollektive Finan­
zierung der AHV-Überbrückungsrente. Im Gegenzug
dazu kommen die aktiven Versicherten in den Genuss
einer grosszügig ausgestalteten Besitzstandsregelung.
Härten, die durch den Primatwechsel entstehen können,
werden damit vermieden oder zumindest abgefedert.
Die Rentenbeziehenden tragen einen Teil der Lasten, indem drei Viertel des Betrages, der für die Anpassung
der Renten an die Teuerung vorgesehen wäre, in die
Amortisation fliessen. Damit kann in Zukunft noch
eine Teuerung von durchschnittlich 0,25 Prozent pro
Jahr ausgeglichen werden.
Ausführliche Informa­tionen zur Reform erhalten Sie auf
unserer Website unter «www.blpk.»
Arbeitgeberporträt
Benedikt Minzer ist Leiter der Stadtverwaltung Liestal. In dieser Funktion sorgt er zusam­
men mit seinen fast 250 Mitarbeitenden dafür, dass die Stadt Liestal ihren zahlreichen und
vielfältigen Aufgaben jederzeit nachkommen kann.
«Wir sind eine Art Gemischtwarenladen»
Benedikt Minzer meint es keineswegs despektierlich,
wenn er von der Stadtverwaltung Liestal als «Gemischtwarenladen» spricht. Er will mit diesem Bild die
Vielfältigkeit seines Apparats illustrieren: «Die Stadtverwaltung besteht aus fünf Bereichen mit über 30 Ab­
teilungen und Diensten: Sozialarbeiter, Gärtner, kauf-
männische Angestellte, Polizisten, Strassenmacher,
Buchhalter – es gibt kaum eine Berufsgattung, die bei
uns nicht vertreten ist.» Minzer geniesst diese Vielfalt: «Ich gehe jeden Tag mit Freude arbeiten, denn es
gibt immer etwas Spannendes und Herausforderndes
zu tun.»
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Arbeitgeberporträt
Vom Zürich- ins Baselbiet
Stadtverwalter von Liestal ist der studierte Jurist seit
November 2010. Vorher arbeitete er als Gerichtsschreiber beim Verwaltungsgericht des Kantons Aargau,
im Generalsekretariat der Zürcher Volkswirtschaftsdirektion und als Bezirksratsschreiber des Bezirks
Horgen. Diese Stelle motivierte ihn auch, sich als Stadtverwalter in Liestal zu bewerben. «Der Bezirksrat
hatte die Aufsicht über die Gemeinden im Bezirk Horgen.
Statt die Gemeindearbeit immer nur zu beurteilen,
reizte es mich, sie selber zu machen.» Von Nutzen war
ihm dabei, dass er nach dem Studium an der
Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften
ein Nachdiplom in Public Management erworben
hat. «Ein juristischer Hintergrund, Verwaltungserfahrung und ein betriebswirtschaftliches Nachstudium
sind ideale Voraussetzungen für diesen Job», ist Minzer
überzeugt.
Kantonshauptort und Garnisonstadt
Was ist es denn nun, das seine Arbeit so spannend macht?
«Liestal ist keine Gemeinde wie jede andere», erklärt
Minzer. «Wir sind ja auch Kantonshauptort, Sitz der
kantonalen Verwaltung und Garnisonstadt. Wir üben
auch eine Zentrumsfunktion für das Oberbaselbiet aus.
Liestal hat zwar viel Umsteigeverkehr nach Basel, wir
decken aber alle Grunddienstleistungen ab. Man erhält
hier alles, niemand muss in die Stadt.»
Stadt oder Stedtli?
Mit «Stadt» meint Benedikt Minzer Basel. Liestal ist,
nicht nur für ihn, «s Stedtli». Ist der Diminutiv nicht
herabsetzend? «Keineswegs», meint er, «wir sind uns
hier unserer Grösse bewusst, kennen aber auch unsere Bedeutung.» In der Tat: Der Ausdruck ist bezeichnend
für die besondere, fast schon intime Stimmung, die in
Liestal herrscht. Zwar kommen zu den rund 14 000
Einwohnern tagsüber fast noch einmal so viele Pendlerinnen und Pendler, die hier arbeiten, vor allem in der
Kantonsverwaltung. Aber die Ambiance ist die einer
Wohnstadt mit hoher Lebensqualität geblieben.
Zusammenarbeit auf allen Ebenen
Um das Wohl der Gemeinde und Stadt Liestal kümmern
sich rund 250 Leute, für den Kanton arbeiten am selben
Ort Tausende von Angestellten. Für Minzer ist das kein
Problem, im Gegenteil: «Wir profitieren davon, weil
alle Liestaler, die etwas vom Kanton benötigen, sehr kurze
Wege haben. Auch das ist ein Aspekt unserer Lebens­
qualität!» Im Übrigen pflege man engen Kontakt zum
Kanton und arbeite in vielen Bereichen, beispielsweise
bei grösseren Bauvorhaben, zusammen. Aber auch mit
Berufskolleginnen und -kollegen unterhält der Stadt­
verwalter von Liestal regelmässige Kontakte. «Ein per­sön­6
licher Austausch erfolgt vor allem mit Gemeinden von
ähnlicher Grösse wie z. B. Allschwil, Binningen, Therwil,
Reinach oder Aesch. Ihnen stellen sich ähnliche Fragen
wie uns», sagt Minzer. Und nicht zuletzt befürwortet der
Liestaler Stadtverwalter auch eine harmonische Zusammenarbeit mit dem Partnerkanton Basel-Stadt. «Wir sind
der Meinung, dass es Liestal gut geht, wenn es der
Region gut geht. Die Nordwestschweiz ist ein wichtiger
Wirtschaftsraum der Schweiz, und wenn die Wirtschaft
gesund ist, floriert auch unsere Gemeinde. Dafür müssen
wir gut zusammenarbeiten – ob wiedervereinigt oder
nicht, spielt keine Rolle.»
... auch mit der BLPK
Der Chef der Stadtverwaltung ist auch der oberste Per­sonalverantwortliche der Stadt und hat deshalb zu­
sammen mit der zuständigen Sachbearbeiterin Marianne
Zihler regen Kontakt mit der Basellandschaftlichen
Pensionskasse, der Liestal angeschlossen ist. Zurzeit steht
die Reform der Kasse im Vordergrund. Minzer lobt
dabei die Zusammenarbeit mit der BLPK: «Der Austausch
ist zurzeit intensiv. Unser Personal hat im Moment
verständlicherweise viele Fragen. Eine gewisse Verunsicherung ist spürbar; die Leute wissen noch nicht,
in welche Richtung die Reform läuft und was auf sie
zukommt. In einer solchen Situation ist aktive und
aktuelle Information äusserst wichtig. Darin werden wir
von den Verantwortlichen der BLPK in jeder Hinsicht
beispielhaft unterstützt.»
Freizeit, Familie, Fitness
Und wie steht es um die Freizeit bei dieser Vielfalt von
Aufgaben? «Dieser Job bringt es natürlich mit sich,
dass zwei bis drei Abende pro Woche vorn vornherein
mit Sitzungs- und anderen Terminen belegt sind.
In den verbleibenden freien Stunden und am Wochenende haben meine Frau und mein dreijähriger Sohn
erste Priorität. Und im Fitnesscenter halte ich mich ge­sundheitlich in Form.» Und die muss stimmen, damit
unter seiner Ägide auch die Stadt Liestal fit bleibt.
Anlagen und Märkte
Das Anlagejahr 2011 erwies sich in allen Belangen als sehr anspruchsvoll. Dominiert
wurde es über weite Strecken von der beispiellosen Euroschuldenkrise.
Anlagen: Rückblick und Ausblick
Nach einem verhältnismässig optimistischen Jahresstart
liess das verheerende Erdbeben in Japan mit der Tsunamiund Atomkatastrophe von Fukushima die Börsen
weltweit abstürzen. Die Verschuldungskrise weitete sich
von den peripheren Ländern auf die Kernländer
Spanien und Italien aus und sorgte für extreme Unruhe
im Bankensektor. Das monatelange Gezerre um die
Erhöhung der US-Schuldengrenze und die Rückstufung
der Bonität der Weltmacht USA durch die Ratingagentur S&P war der Entwicklung der Märkte ebenfalls
nicht förderlich. Die Einbrüche auf den internationalen Finanzmärkten und die Eskalation der Schuldenfrage liessen Assoziationen mit dem Herbst 2008 und dem
Kollaps der amerikanischen Investmentbank Lehmann
Brothers wach werden.
Im Vergleich zu den von der Genfer Privatbank Pictet
erhobenen BVG-Indizes, die für 2011 zwischen +1,6 Prozent und –2,5 Prozent liegen, zeigt die BLPK mit einer
Performance von 0,2 Prozent (Vorjahr 2,5 Prozent) vor
Kosten auf dem Gesamtvermögen ein ansprechendes,
aber unter den Erwartungen liegendes Ergebnis. Sowohl
die Credit Suisse wie auch die UBS ermittelten für die
Schweizer Pensionskassen eine durchschnittliche Performance von –0.5 % im abgelaufenen Jahr. Die Berechnung beider Banken basiert auf den ausgewiesenen Performances der schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen,
deren Vermögenswerte im Rahmen eines Custody-Mandats bei diesen Instituten verwahrt werden. Das Ergebnis
Performancedaten 2008 bis 2011
in Prozent
2011
Pictet LPP-251
Pictet LPP-40
Pictet LPP-60
BLPK Gesamtvermögen
BLPK-Leistungsprimat 2
BLPK-Beitragsprimat 2
der BLPK kann sich auch in dieser Zahlenreihe sehen lassen. Die notwendige Rendite auf dem Gesamtvermögen
konnte jedoch aufgrund des schwierigen Umfelds nicht
erreicht werden. Während die Aktienanlagen deutlich im
Minus notieren, zeigen die Anlagen in Obligationen
(sowohl in Schweizer Franken wie auch in Fremdwährung)
und die Immobilien ein positives Ergebnis.
Die Zinsentwicklung wurde hauptsächlich durch die
europäische Schuldenkrise und die ungewissen globalen
Konjunkturaussichten beeinflusst. Während zu Beginn
des Jahres der erwartete Zinsanstieg Tatsache wurde, haben
die Zentralbanken der meisten Industrieländer den Leitzins im Verlauf der zweiten Jahreshälfte auf ein Rekordniveau gesenkt. Noch vor wenigen Jahren galten die
Staatsschulden (westlicher) Industrienationen als risikofreie Anlageklasse. Das vergangene Jahr hat einen Paradigmenwechsel gebracht. Die USA verloren im August das
Triple-A-Rating, europäische Staaten wurden von den
Ratingagenturen schon viel früher herabgestuft. In ihrem
dritten Jahr schwappte die Schuldenkrise auf Spanien,
Italien, zeitweise auch Frankreich und damit auf Eurokern­
staaten über. Die entsprechenden Risikoaufschläge gegenüber den sogenannten «sicheren Häfen» weiteten sich
deutlich aus. Den Wunsch nach Sicherheit bekamen
auch Schweizer Anleger zu spüren, denen am Heimmarkt
für Bonds der Eidgenossenschaft kaum noch Rendite
offeriert wird. Zum Jahresende 2011 rentierten ­zehnjährige
«Eidgenossen» gerade noch mit 0,7 Prozent, zweijährige
lagen bei 0 Prozent.
2011 war ein Jahr der Obligationen. Es ist bereits das
vierte Mal in den vergangenen zehn Jahren, dass Obligationenanlagen besser abgeschnitten haben als Aktien.
Mit den Schweizer Obligationen verzeichnete die BLPK
eine Performance im Gesamtvermögen von 7,8 Prozent,
mit den Obligationen in Fremdwährung 5,2 Prozent.
Mit den Hypothekaranlagen konnte eine Performance von
2,6 Prozent erreicht werden.
2011 war kein gutes Jahr für Aktienanlagen: Ein guter
Start ins Jahr, gefolgt von einem Ausverkauf im Sommer.
Schweizer Aktien erlitten, gemessen am Swiss Performance Index, eine durchschnittliche Werteinbusse von
7,7 Prozent. Zu den grossen Verlierern gehören im
Jahresvergleich die Aktien der kleinen und mittleren Unternehmen. Nachdem diese Kategorie 2010 noch deutlich
obenauf geschwungen hatte, resultierten 2011 Kursverluste von gegen 20 Prozent. Trotz diesen schlechten Zahlen
stehen die Schweizer Dividendenwerte im internationalen
Vergleich noch recht gut da. Während US-Aktien
7
Anlagen und Märkte
umgerechnet in Schweizer Franken noch eine «schwarze
Null» zeigen, verloren europäische Werte deutlich mehr.
Währungsbereinigt liegt der Euro Stoxx 50 bei knapp
–20 Prozent, der französische CAC-40 bei –19 Prozent
und der deutsche DAX bei –17 Prozent. Die Verluste in
den angeschlagenen europäischen Ländern waren teilweise
noch deutlicher. Aber auch die aufstrebenden Volkswirtschaften in Asien und Südamerika (Emerging Markets)
oder der japanische Aktienmarkt verzeichneten schwache
Ergebnisse. Die Märkte haben vorweggenommen, was
die volkswirtschaftlichen Statistiken inzwischen belegen.
Anstelle der wirtschaftlichen Erholung, mit der zu
Jahresbeginn gerechnet wurde, hat es einen Stillstand beziehungsweise teilweise regional auch einen Rückfall in
die Rezession gegeben. Die Investitionstätigkeit der Unternehmen ist deutlich zurückgegangen, und zusammen
mit der Entschuldungsproblematik von öffentlicher Hand
und den Haushalten hat sich die Konjunktursituation
zum Negativen verändert. Dazu beigetragen hat auch die
Politik dies- und jenseits des Atlantiks, deren Lösungs­
beiträge bisher von den Märkten nicht als vertrauenserweckend und nachhaltig aufgenommen wurden. Die
Aktien Schweiz zeigen auf Ebene des Gesamtvermögens
eine Performance von –7,8 Prozent, bei den internationalen Aktien sind es –8,5 Prozent.
An den Devisenmärkten ist 2011 viel passiert, doch am
Ende blieb wenig übrig. Der Schweizer Franken entpuppte sich zwar unter den grossen Währungen zwischenzeitlich als eine der stärksten und wurde lediglich vom Yen
übertrumpft. Die Erstarkung gegenüber dem Euro und
dem US-Dollar blieb aber dank der Festsetzung des Euromindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank im
Sommer in relativ engen Grenzen. So notierte der Euro
zum Jahresende knapp 2,9 Prozent, das englische Pfund
0,4 Prozent tiefer und der US Dollar auf praktisch gleichem
Niveau. Man könnte ob dieser Zahlen fast meinen, es sei
in den dazwischenliegenden zwölf Monaten nichts
geschehen. Nachdem der Euro gegenüber dem Schweizer
Franken praktisch Parität erreicht hatte, sah sich die
Schweizerische Nationalbank aufgrund der extremen Verwerfungen gezwungen, am 6. September 2011 eine Eurountergrenze von Fr. 1.20 bekannt zu geben, um die schweizerische Volkswirtschaft vor einer massiven Währungs­
aufwertung zu schützen. Die BLPK sichert Teile ihrer
Währungsexposures strategisch ab. Rückblickend wäre
bis zum 6. September 2011 eine 100-Prozent-Absicherung sicher vorteilhafter gewesen. Nach dem Entscheid
der SNB mussten die erzielten Absicherungserlöse wieder
vollständig preisgegeben werden. Der Anteil an ungesi­
cherten Fremdwährungsanlagen liegt beim Leistungsprimat
bei 28,4 Prozent und im Beitragsprimat bei 14,9 Prozent.
Die alternativen Anlagen spielen, gemessen an ihrer relativen Grösse, für die BLPK eine eher untergeordnete
Bedeutung. Auf Ebene des Gesamtvermögens verzeichnet
8
die BLPK in den Segmenten Hedge Funds (–1,0 Prozent)
und Rohstoffe (–3,1 Prozent) eine negative Performance,
dagegen mit Private Equity (+5,7 Prozent) und InsuranceLinked Securities (+3,9 Prozent) positive Zahlen.
Die Immobilien zeigten auch 2011 ihre wichtige Stabilisierungsfunktion im Gesamtportfolio. Hier erreichte die
BLPK eine Performance über alle Immobilienanlagen
von 4,2 Prozent (Vorjahr 3,7 Prozent). Die gute Entwicklung ist auf das erneut positive Abschneiden der Schweizer Anlagen zurückzuführen, aber auch der SNB zu verdanken, die einer spekulativen Überbewertung des Schweizer
Frankens – und damit einer nicht angemessenen Abwertung
der internationalen Beteiligungen – entgegengetreten ist.
Ziel jeder Pensionskasse ist es, eine optimale Rendite auf
ihrem investierten Vermögen zu erzielen und dabei die
Kosten für die Finanzierung der Versicherungsleistungen
möglichst gering zu halten. Dazu braucht es eine gezielte
Anlagestrategie. Die BLPK sucht mithilfe von Optimierungsmodellen die besten Strukturen, um ihr vorgegebenes Renditeziel mit minimalem Risiko zu erwirtschaften.
Dabei berücksichtigt sie verschiedene wirtschaftliche
Szenarien. Es hat sich auch letztes Jahr bestätigt, dass die
BLPK aufgrund ihrer Renditeerfordernisse gezwungen
ist, gewisse Risiken an den Finanzmärkten einzugehen.
Mit den derzeit tiefen Zinsen lassen sich die Zielrenditen nicht mehr risikolos erzielen. Seit 1. Januar 2011 bedient die BLPK Kunden im Beitragsprimat mit einer
angepassten, vom Leistungsprimat abweichenden Anlagestrategie. Die Details dazu können dem ausführlichen
Geschäftsbericht entnommen werden.
Der Ausblick für das Jahr 2012 wirft einige schwierige
Fragen auf. Werden die Industrieländer wieder in
die Rezession zurückfallen? Wird es den massgeblichen
Euroraumpolitikern gelingen, die Staatsschuldenkrise
zu beenden? Wohin führen die Diskussionen über die
US-Staatsfinanzen? Werden die Zentralbanken eine
weitere Lockerung der Geldpolitik für nötig halten? Die
Politik war 2011 ein wichtiges Thema, und daran
wird sich wohl auch 2012 wenig ändern. In wichtigen
grossen Ländern wie den USA oder Frankreich stehen
Wahlen an. Die BLPK geht davon aus, dass sich der Entschuldungsprozess in den Industriestaaten fortsetzen
und die globale Wirtschaftsdynamik damit drosseln wird.
Aufgrund der Sparmassnahmen in der europäischen
Währungsunion und der globalen konjunkturellen Abkühlung dürfte die Eurozone auf eine leichte Rezession
zusteuern. Leicht verbesserte Konjunkturdaten aus den
USA brachten zum Jahresende doch wieder etwas
Hoffnung zurück. Unser Ausblick für 2012 ist nicht sehr
optimistisch. Ein extrem schlechtes Szenario erwartet
die BLPK aber nicht.
Roland Weiss
Leiter Anlagen, Mitglied der Geschäftsleitung
Mitarbeitendenporträt
Auf den 1. Januar 2014 wird die BLPK einer grundlegenden Reform unterzogen. Für die
Kundenberaterin Priska Baumgartner bedeutet dies bereits jetzt Mehrarbeit. Ihre Kunden
stellen viele Fragen und möchten wissen, was sie erwartet.
Traumjob Beraterin
D, K, L, O – für diese vier Buchstaben ist Priska
Baumgartner als Kundenberaterin bei der Basellandschaftlichen Pensionskasse zuständig. Besser gesagt:
Für die Ver­sicherten, deren Name mit einem dieser
Buchstaben beginnt. «Wir sind acht Beraterinnen
und Berater im Team Aktiv-Versicherte», erläutert sie,
«und die Buchstaben sind so verteilt, dass auf jede
und jeden von uns etwa dieselbe Anzahl von Kundinnen
und Kunden kommen. Bei mir sind das ungefähr
3600 Personen.» Eine respektable Zahl also. Und im
Moment sind viele dieser Kunden beunruhigt, weil
eine Reform der Pensionskasse im Gange ist. «Ja», bestätigt die 38-jährige Beraterin, «es ist einiges los zurzeit.
Die Leute sind verunsichert und möchten wissen, was
auf sie zukommt. Das kann ich gut verstehen, aber
sagen können wir ihnen erst wenig, weil die Vorlage
noch in der Vernehmlassung ist. Die meisten haben
dafür Verständnis, nur ganz selten werden die Gespräche emotional. Es geht halt oft auch um existenzielle
Fragen.»
Abwechslungsreiche Arbeit
Aber auch in «normalen» Zeiten wird es Priska Baumgartner nicht langweilig: «Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und spannend. Ich habe mit allem zu tun, was
in einem Versichertenleben passieren kann: Eintritte,
Austritte, Mutationen, Berechnungen im Scheidungsfall,
bei frühzeitiger Pensionierung oder Vorbezüge für
Wohneigentum – einfach querbeet alles.» Meistens läuft
der Kontakt über das Telefon, via Mail oder Brief;
häufig finden aber auch persönliche Beratungsgespräche
statt, welche ihr am besten gefallen. «Unsere Materie
ist ja relativ kompliziert und nicht immer selbsterklärend.
Da macht es mir dann Freude, den Leuten meine
Berechnungen im direkten Kontakt zu erläutern und ihre
Fragen zu beantworten.»
Traumjob im Wunschbetrieb
Priska Baumgartner arbeitet seit 2008 bei der Basellandschaftlichen Pensionskasse. Wenn sie ihre Laufbahn
schildert, merkt man, wie viel ihr diese Stelle bedeutet.
Die sympathische Baselbieterin wurde in Bennwil
geboren und besuchte dort die Primaschule. In die Sekundarschule ging sie in Oberdorf, in die Handelsschule in Liestal. «Danach arbeitete ich zehn Jahre lang
als Buchhalterin und wechselte dann in den Versicherungsbereich. Im Jahre 2005 begann ich am KV Aarau
die Ausbildung zur Sozialversicherungsfachfrau, die
ich 2007 abschloss. Weil ich kein Stadtmensch bin und
nicht gerne pendle, suchte ich in Liestal eine Stelle
und hatte dabei eigentlich von Anfang an die BLPK im
Auge. Dass es dann so schnell geklappt hat, ist ein
Glücksfall», meint sie und fügt hinzu: «Ich habe hier
meinen Traumjob gefunden!»
9
Mitarbeitendenporträt
«Klima»-Probleme
Zum Traumjob gehört auch ein gutes Arbeitsklima in
einem «tollen Team», wie sich Baumgartner ausdrückt:
«Wir haben es wirklich gut miteinander. Wegen der
Teilzeitanstellungen arbeitet man auch immer wieder in
unterschiedlicher Besetzung, das macht den Job abwechslungsreich und lebendig.» Etwas Anlaufschwierigkeiten bescherte ihr der Umzug der BLPK ins neue
Gebäude. «Im Sommer gab’s Probleme mit der Lüftung,
abwechslungsweise froren wir oder hatten sehr warm;
man musste immer etwa sieben Kleidungsstücke bei sich
haben», lacht sie. Inzwischen ist das «Klima» aber in
jeder Beziehung in Ordnung und Priska Baumgartner
hat sich an die neuen Räume gewöhnt und geniesst
das Privileg eines höhenverstellbaren Pults.
BVG-lastiger Sonntagsbrunch
Stichwort Teilzeitarbeit: Der «Traumjob» beinhaltet
auch die Möglichkeit, 80 Prozent zu arbeiten. «Das
bedeutet für mich Lebensqualität – Luxus pur!», meint
sie und erachtet es dabei als selbstverständlich, auszuhelfen, wenn jemand ausfällt. Grundsätzlich jedoch geniesst sie ihren wöchentlichen freien Tag, ohne ihn
allerdings fest zu verplanen. «Eigentliche Hobbys habe
ich nicht. Ich bin zum Beispiel keine Sportskanone,
sondern eher ein bequemer Mensch», gesteht sie, «und
ich sitze auch relativ oft vor dem Fernseher, um nach
der Arbeit abzuschalten.» Priska Baumgartner lebt mit
ihrem Partner in einem Einfamilienhaus in Buckten;
«und da gibt es immer etwas zu tun.» Fast verschämt fügt
sie hinzu: «Manchmal gibt es auch in der Freizeit
zuhause noch Fachdiskussionen! Mein Partner arbeitet
ebenfalls im BVG-Bereich, und wenn uns gerade etwas
beschäftigt, kann es durchaus vorkommen, dass wir auch
am Sonntag beim Zmorge noch darüber sprechen.»
Ferien in Stockholm
Das «aktuell»-Interview mit der BLPK-Beraterin findet
unmittelbar vor ihren Ferien statt, welche sie in
Stockholm verbringen wird. «Ich bin keine Überseeflugmeilen-Sammlerin! Ferien machen wir meist in Europa:
Städtereisen oder auch mal ein Wellness-Weekend im
Tirol.» Ob die Fachdiskussionen mit ihrem Partner auch
in Stockholm weitergehen, hat uns Priska Baumgartner
nicht verraten ...
Versicherung
Der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft hat im Februar 2012 die Landratsvor­
lage für eine umfassende Reform der BLPK in die Vernehmlassung geschickt. Einer der
Schwerpunkte sieht den Wechsel vom Leistungs- zum Beitragsprimat vor. Was versteht
man eigentlich unter «Beitragsprimat»?
Beitragsprimat – was ist das?
Das Beitragsprimat ist neben dem Leistungsprimat das
zweite (technische) System in der beruflichen Vorsorge.
Während sich im Leistungsprimat die Höhe der Beiträge
nach den festgelegten Leistungen ausrichtet, orientieren
sich im Beitragsprimat die Vorsorgeleistungen an der
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Höhe der einbezahlten Beiträge. Trotz unterschiedlicher
Finanzierungsgrundlagen sind beide Systeme gleich teuer:
Für einen Franken Rente muss im Leistungs- wie im
Beitragsprimat gleich viel Kapital bereitgestellt werden.
Im Beitragsprimat wird für jede versicherte Person ein
Versicherung
individuelles Sparkonto geführt. Auf dieses Konto fliessen
die Sparbeiträge der Versicherten und der Arbeitgeber,
die Freizügigkeitsleistungen, freiwillige Einkäufe sowie
die Zinsen auf dem Sparkapital.
Die Altersleistungen werden für jede versicherte Person
individuell aufgrund der geleisteten Beiträge errechnet. Bei
Erreichen des Rentenalters wird die ersparte Summe auf
dem Sparkapital in eine lebenslängliche Altersrente umgewandelt. Dazu wird ein Umwandlungssatz verwen­det, der
je nach Alter im Zeitpunkt der Pensionierung abgestuft ist.
Der Umwandlungssatz beruht einerseits auf der statistisch
ermittelten Lebenserwartung, andererseits ist eine Verzinsung des während der Dauer der Rentenzahlung verbleibenden Sparkapitals (sog. technischer Zins) einberechnet.
Berechnung der Altersleistung
Sparkonto
Vorhandenes
Sparkapital
× Umwandlungssatz
Zins
Das bei Pensionierung
vorhandene Sparkapital
bildet die Basis für
die Berechnung der
Altersleistungen
Sparbeiträge
Arbeitgeber und
Arbeitnehmer
Altersrente
bei Pensionierung
Freizügigkeitsleistungen,
Einkaufssummen,
Rückzahlungen
Wohneigentum etc.
Die Rentenleistungen bei Invalidität und Tod (sogenannte
Risikoleistungen) können auf zwei verschiedene Arten
berechnet werden.
• In der einen Variante werden zum vorhandenen Sparkapital die noch fehlenden Sparbeiträge bis zum Erreichen des ordentlichen Rücktrittsalters dazugerechnet.
Aus dieser Summe wird mittels des massgebenden
Umwandlungssatz die Invalidenrente berechnet.
• Bei der zweiten Variante – die in der Vorlage zur
Reform der BLPK vorgeschlagen wird – bildet der
versicherte Lohn die Grundlage für die Berechnung
der Risikoleistungen. Dies hat den Vorteil, dass die
Risikoleistungen immer unabhängig vom Einkauf
von fehlenden Versicherungsjahren, von einem
Vorbezug für Wohneigentum oder einer Auszahlung
infolge Scheidung ausgerichtet werden. Später, bei
Erreichen des ordentlichen Rücktrittsalters, wird die
Invalidenrente durch eine Altersrente abgelöst. Aus
diesem Grund wird das Sparkapital «im Hintergrund»
bis zum Erreichen des Rücktrittsalters weitergeführt.
Diese zweite Variante wird – zusammen mit den nach dem
Beitragsprimat ermittelten Altersleistungen – auch als
«Duoprimat» (Mischform aus Leistungs- und Beitragsprimat) bezeichnet.
Mechanismus bei Invalidität im «Duoprimat»
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(Be
Vorhandenes
Sparkapital
bei Erreichen
Rücktrittsalter
Altersrente kann höher oder tiefer
sein als bisherige Invalidenrente
Vorhandenes
Sparkapital
Invalidenrente in %
des versicherten Lohnes
Beginn Invalidenrente
Altersrente
«Pensionierung»
Beim Tod einer aktiv versicherten Person richten sich die
Hinterlassenenleistungen nach der Höhe der versicherten
oder laufenden Invalidenrente bzw. bei einem Altersrentner
resp. einer Altersrentnerin nach der Höhe der laufenden
Altersrente (beispielsweise zwei Drittel dieser Rente).
Auch im Beitragsprimat kann für die Altersleistungen ein
Leistungsziel (beispielsweise 60 Prozent des versicherten Lohnes) definiert werden. Um das Leistungsziel zu
erhalten, müssen die Beiträge auf der Grundlage einer
angenommenen Realverzinsung1 in Prozent des versicherten Lohnes festgesetzt werden. Das Leistungsziel jedoch
bereits im Voraus zu definieren, ist nicht so einfach.
Denn wer kann heute schon voraussagen, wie sich die
Zinsen und die Löhne in Zukunft entwickeln? Das
Leistungsziel ist folglich «modellmässig» berechnet, das
heisst, es kann nur erreicht werden, wenn die getroffenen Annahmen auch zutreffen. Oder anders gesagt: Ist
die Realverzinsung höher als modellmässig einberechnet,
wird das Leistungsziel überschritten. Ist sie tiefer, wird
das Leistungsziel nicht erreicht.
Das Beitragsprimat ist für die versicherte Person in den
meisten Punkten gut verständlich und transparent.
Eine seiner wesentlichen Stärken ist die Nachvollziehbarkeit der Finanzierung und die Vorhersehbarkeit der
Kosten. Der Aufbau des Alterskapitals kann für jede versicherte Person einfach nachvollzogen werden.
Entwicklung des Sparkapitals
Sparkapital Stand 1. Januar
+Sparbeiträge Arbeitnehmer und Arbeitgeber
+Freiwillige Einkäufe
–evtl. Vorbezug für Wohneigentum
–evtl. Auszahlung für Scheidung
+Zins auf Sparkapital
=Sparkapital Stand 31. Dezember
Differenz zwischen der Entwicklung der Zinsen und der
Entwicklung der Löhne
1
11
Versicherung
Persönliche Beratung
Geschäftsleitung
Die einzelnen Versicherten wissen somit genau, mit
welcher Austrittsleistung sie bei einem Stellenwechsel
rechnen können, denn die Freizügigkeitsleistung entspricht dem für sie angesparten Kapital.
Mit lohnabhängig definierten Risikoleistungen können
die Versicherten bei einem Erwerbsausfall infolge
Invalidität oder Tod für sich und ihre Familien auf im
Voraus kalkulierbare Leistungen zählen. Weniger gut
planbar sind Altersrenten hinsichtlich der Pensionierung,
da die Altersleistungen – wie vorgängig erwähnt – von
Lohn- und Zinsentwicklung abhängig sind. Die Chancen
und Risiken der Vermögensanlage liegen primär bei
den aktiven Versicherten. Die Chancen der Vermögens­
anlage kommen den Versicherten zugute, wenn überdurchschnittliche Vermögenserträge in Form von höheren Zinsen den Alterskapitalien gutgeschrieben werden.
Andererseits partizipieren die Ver­si­cherten auch an
schlechteren Anlageergebnissen in Form von reduzierten
Zinsen.
Individuelle Berechnungen zum
ab 1.1.2014 vorgesehenen neuen
Vorsorgeplan des Kantons
Informationen zur zukünftigen Vorsorgesituation
(individuelle Berechnungen) können wir momentan
noch nicht abgeben, da die dazu nötigen politischen
Beschlüsse (Landrat) und diejenigen der angeschlossenen Arbeitgeber noch nicht gefasst sind.
Wir gehen davon aus, dass für alle versicherten Personen individuelle Berechnungen (vergleichend
zum heute geltenden Vorsorgeplan im Leistungs­
primat) im Verlaufe des 2. Quartals 2013 zur
Ver­fügung gestellt werden können.
Versicherte Personen, die sich noch bis Ende 2013
nach den Bestimmungen des Leistungsprimats
pensionieren lassen können (Jahrgang 1953 und
älter), erhalten jedoch auf Wunsch bereits ab
Mitte August 2012 als Orientierungshilfe eine standardisierte Ver­gleichsrechnung. Diese enthält
Informationen über die Höhe der Altersleistung im
Leistungsprimat per Ende 2013 und eine Simulationsberechnung im Beitragsprimat bei Pensionierung
nach der ge­planten Umstellung per 1.1.2014. Basis
für die Berechnung bildet für alle Anfragen der
vorgesehene neue (aber noch nicht definitive) Vor­
sorgeplan des Kantons bei vollständiger Pensionie­
rung. Eine Berechnung kann ab Mitte August 2012
via Arbeitgeber oder direkt bei der BLPK bestellt
werden.
12
Vorsitz, Finanzen und Administration, Presse, Geschäftsbeziehungen
Hans Peter Simeon
061 927 93 45
[email protected]
Versicherungen
Lucas Furtwängler
061 927 93 20
[email protected]
Anlagen
Roland Weiss
061 927 93 30
[email protected]
Assistenz Geschäftsleitung
Monika Piazza
061 927 93 43
[email protected]
Versicherungen
Leiter Kundendienst Arbeitgeber
Claude Schneider
061 927 93 24
[email protected]
Backoffice Arbeitgeber
Peter Denier
061 927 93 83
[email protected]
Technik/Support
Thomas Amstutz
061 927 93 29
[email protected]
Leiter Kundendienst Versicherte
Reto Steib
061 927 93 46
[email protected]
Backoffice Versicherungen
Beat Opprecht
[email protected]
061 927 93 22
Kundenberatung Versicherte
Rentnerinnen und Rentner
Initialen B/D/S/V/W
Beat Opprecht
061 927 93 22
[email protected]
Initialen A/C/E/F/G/H/I/J/K/L/M/N/O/P/Q/R/T/U/X/Y/Z
Daniela van der Wolk
061 927 93 27
[email protected]
Aktive
Initialen D/K/L/O (Di bis Fr)
Priska Baumgartner
061 927 93 87
[email protected]
Initialen I/M
Christian Bernhardt
061 927 93 82
[email protected]
Initialen A/B/C
Hanni Buser
061 927 93 23
[email protected]
Initialen E/H/P/T/X
Renate Mohler
061 927 21 19
[email protected]
Initialen F/G (Mo bis Di)
Michael Möckli
061 927 93 26
[email protected]
Initialen J/N/W (vormittags)
Karin Munz
061 927 93 28
[email protected]
Initialen S/V
Barbara Nünlist
061 927 93 85
[email protected]
Initialen Q/R/U/Y/Z (Do und Fr)
Jolanda Schaffner
061 927 93 31
[email protected]
Anlagen
Backoffice Anlagen
Heinz Sutter
061 927 93 41
[email protected]
Hypotheken (Di und Do, nachmittags)
Sandra Dettwiler
061 927 93 48
[email protected]
Immobilien/Bau
Adimmo AG
www.adimmo.ch
061 378 77 11
Finanzen und Administration
Leiter Rechnungswesen und Controlling
Michael Blättler
061 927 93 32
[email protected]
Rechnungswesen
061 927 93 42
Controlling
Nadja Vogt
061 927 93 40
[email protected]
Leiter Informatik
Martin Blattner
061 927 93 36
[email protected]
Leiterin Personal und Administration
Christine Strittmatter
061 927 93 21
[email protected]
Empfang und Administration
Silvia Hafner
061 927 93 38
Angelica Schmid 061 927 93 38
[email protected]
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