FCR Immobilien AG

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16. August 2016
Research Studie
FCR Immobilien AG
Geplante Immobilienverkäufe als
Gewinntreiber
sc-consult GmbH
Equity-Research
Urteil: Buy (bis 30,8 Mio. Euro / 7,43 Euro je Aktie)
Alter Steinweg 46
48143 Münster
T +49(0)251 13476-93/-94
F +49(0)251 13476-92
E [email protected]
Geschäftsführung
Dr. Adam Jakubowski &
Holger Steffen
Postbank
Kto-Nr. 847610463
BLZ 44010046
IBAN DE57440100460847610463
BIC PBNKDEFF
Analyst: Dr. Adam Jakubowski
sc-consult GmbH, Alter Steinweg 46, 48143 Münster
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer auf der letzten Seite!
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
+49 (0) 251-13476-93
Amtsgericht
Münster
+49 (0)
251-13476-92
HRB
10410
[email protected]
UST-IdNr.
www.sc-consult.com
DE210972200
Research Studie
FCR Immobilien AG
16. August 2016
Inhaltsverzeichnis
Snapshot........................................................................................................................................................ 3
Executive Summary ....................................................................................................................................... 4
SWOT-Analyse ............................................................................................................................................. 5
Profil und Strategie ........................................................................................................................................ 6
Portfolio ........................................................................................................................................................ 9
Marktumfeld ............................................................................................................................................... 11
Zahlen ......................................................................................................................................................... 13
Equity-Story ................................................................................................................................................ 17
Peer-Group-Bewertung................................................................................................................................ 19
DCF-Analyse ............................................................................................................................................... 23
Ergebnis ...................................................................................................................................................... 24
Fazit ............................................................................................................................................................ 25
Anhang: Peer-Group Kennzahlen ................................................................................................................ 26
Impressum & Disclaimer ............................................................................................................................. 28
Inhaltsverzeichnis
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Research Studie
FCR Immobilien AG
16. August 2016
Snapshot
Kurzportrait
Stammdaten
Sitz:
Branche:
Mitarbeiter:
Rechnungslegung:
München
Einzelhandelsimmobilien
11
HGB
Portfoliodaten
Anzahl der Objekte:
Verkehrswert:
Vermietbare Fläche:
Nettomietumsätze p.a.:
Netto-Potenzialmiete:
Vermietungsstand:
Ø Vertragslaufzeit:
15
47,5 Mio. Euro
67,0 Tsd. qm
4,4 Mio. Euro
5,2 Mio. Euro
85,1 Prozent
4,9 Jahre
FCR Immobilien fokussiert sich auf kleinere Handelsimmobilien und verfolgt dabei eine „BuyManage to Core-Sell“-Strategie, in deren Rahmen
seit 2012 im hohen Tempo ein entsprechendes
Portfolio aufgebaut wird. Dank der Fokussierung
auf kleinere Objekte abseits der Metropolregionen
bewegt sich das Unternehmen dabei in einer attraktiven Nische. Zusätzlich ist FCR bestrebt, Objekte
schwerpunktmäßig aus Sondersituationen wie etwa
Insolvenzen zu erwerben, was in Summe die Erzielung überdurchschnittlicher Miet- und Wiederverkaufsrenditen ermöglicht. Die hohe Profitabilität
und das hohe Wachstumstempo stellen zwei essenzielle Zutaten für eine attraktive Equity-Story dar,
die Firmenplänen zufolge nächstes Jahr in einem
Börsengang münden könnte. Bis dahin halten wir
aber einen signifikanten Bewertungsabschlag gegenüber den börsennotierten Vergleichsunternehmen für gerechtfertigt und sehen auf Basis der Annahme, dass FCR seine Pläne, insbesondere im
Hinblick auf die noch für 2016 geplanten Verkäufe, realisieren kann, den fairen Wert der Gesellschaft derzeit bei 30,8 Mio. Euro oder 7,43 Euro je
Aktie.
GJ-Ende: 31.12.
2013*
2014
2015
2016e
Umsatz (Tsd. Euro)
1.506
3.277
12.727
23.400
EBIT (Tsd. Euro)
591
1.137
3.030
8.100
FFO (Tsd. Euro)
562
648
594
663
Jahresüberschuss (Tsd. Euro)
321
492
1.358
5.558
EpS (Euro)
0,08
0,12
0,33
1,34
0,25
0,30
Dividende je Aktie
Umsatzwachstum
228,8%
117,6%
288,4%
83,9%
Gewinnwachstum
112,6%
53,3%
176,1%
309,2%
KUV
20,5
9,4
2,4
1,3
KGV
96,0
62,6
22,7
5,5
1,8%
2,1%
1,9%
2,2%
FFO-Yield
* Die Daten beziehen sich auf den Rechtsvorgänger FCR Immobilien & Vermögensverwaltungs GmbH & Co. KG; FFOAngaben eigene Berechnungen, Bewertungskennzahlen basieren auf der unterstellten Bewertung von 30,8 Mio. Euro
Snapshot
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Executive Summary
• Fokus auf kleine Handelsimmobilien: Die Gesellschaft baut seit 2012 im hohen Tempo ein Portfolio von kleineren Handelsimmobilien auf und verfügt inzwischen über ein Immobilienvermögen von
47,5 Mio. Euro. Der Fokus liegt dabei auf bestehenden Objekten in kleineren Städten, die oft eine zentrale Bedeutung für die lokale Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs haben und dadurch nur einer
begrenzten Konkurrenz durch andere Standorte bzw. durch den Online-Handel ausgesetzt sind.
• Einkauf aus Sondersituationen: Beim Einkauf konzentriert sich FCR auf gesunde und im Markt
bewährte Immobilien, die aufgrund von Sondersituationen auf der Verkäuferseite (Insolvenz, Auflösung
der Eigentümergemeinschaft etc.) abverkauft werden. Darüber hinaus erwirbt FCR auch Immobilien, deren bisherige Vermietungssituation Defizite aufweist, die das Unternehmen anschließend durch eine Neupositionierung des Objekts beseitigen kann. Durch diese Einkaufsstrategie kann das Unternehmen sehr attraktive Einkaufskonditionen durchsetzen.
• Hohe Profitabilität: Dank der günstigen Einkaufspreise erzielt FCR im Branchenvergleich sehr hohe
Nettomietrenditen, im Durchschnitt des Portfolios liegt diese aktuell bei 15,2 Prozent. Auch die bisher
umgesetzten Weiterverkäufe dokumentieren das enorme Wertsteigerungspotenzial der Einkaufspolitik,
unter anderem wurde im letzten Jahr ein Verkauf mit einer Rendite auf das eingesetzte Kapital von 153
Prozent realisiert, ähnliche Transaktionen sind für 2016 und die Folgejahre angekündigt.
• Hohes Wachstumstempo: Seit der Ausrichtung auf das aktuelle Geschäftsmodell im Jahr 2012 hat
FCR Immobilien den Umsatz von 0,5 auf zuletzt 12,7 Mio. Euro vervielfacht. Ein Großteil hiervon entfiel auf die Erlöse aus dem Verkauf von Immobilien, aber auch die Mieterträge haben 2015 um über 60
Prozent zugelegt und dürften 2016 um weitere 40 Prozent wachsen. Inklusive der geplanten Verkaufserlöse will FCR den diesjährigen Umsatz um 84 Prozent steigern. Auch für die kommenden Jahre plant der
Vorstand eine hohe Dynamik des Portfoliowachstums sowie einzelne opportunistische Verkäufe, mit denen der Gewinn zusätzlich gehebelt und Kapital für die Expansion freigesetzt werden sollen.
Diese Unternehmensplanung haben wir unserer
Wertermittlung zugrunde gelegt und aus der Kombination einer Peer-Group-Analyse und eines DCFModells einen Wert von 30,8 Mio. Euro bzw. 7,43 Euro je Aktie ermittelt. Darin ist bereits ein 33prozentiger Sicherheitsabschlag eingeflossen, mit dem wir solche Aspekte wie die fehlende Fungibilität der
Aktie, die geringe Größe des Unternehmens und den noch kurzen Track-record berücksichtigt haben.
• Wachstumspläne als Basis für Schätzungen:
• IPO-Ziel für 2017: Der von uns ermittelte Wert steht und fällt mit der plangemäßen Umsetzung der
noch für dieses Jahr angestrebten Immobilienzu- und vor allem -verkäufe, die einen prägenden Einfluss
auf die von uns unterstellten Gewinn- und NAV-Werte haben. Das damit verbundene Risiko wird nach
unserer Einschätzung durch die operative Prognosetreue seit unserer Erststudie etwas reduziert, auch sehen
wir die aufgenommenen Dividendenzahlungen sowie die zuletzt mit der Berufung des früheren CFO von
Patrizia Immobilien, Herrn Arwed Fischer, hochkarätig verstärkte Immobilienexpertise im Aufsichtsrat als
Belege für eine zunehmende Reife des Unternehmens. Sollte FCR diesen Weg in den kommenden Monaten fortsetzen, halten wir das kommunizierte Ziel eines IPO bis Ende 2017 für realistisch.
Executive Summary
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SWOT-Analyse
Stärken
Schwächen
• Regionaler und inhaltlicher Fokus bietet gewissen • Fehlende Handelbarkeit der Aktie.
Wettbewerbsschutz und ermöglicht attraktive • Das Portfolio ist noch klein, der Geschäftserfolg
Einkaufskonditionen.
•
Konzentration auf Immobilien aus Sondersituationen ermöglicht die Erzielung deutlich überdurchschnittlicher Vermietungs- und Verkaufsrenditen.
•
Das Portfolio weist überzeugende immobilienwirtschaftliche Kennzahlen auf.
•
Hochkarätig besetzter Aufsichtsrat und das Netzwerk des Vorstands ermöglichen einen frühzeitigen Zugang zu attraktiven Objekten.
•
Strategische Risikoreduktion durch Non-Recourse-Finanzierung auf der Ebene der Tochtergesellschaften.
•
Hohes und profitables Wachstums seit 2012, auch
für 2016 ist ein starker Anstieg von Umsatz und
Ertrag geplant.
Chancen
• Das Marktumfeld
ist sowohl auf der Finanzierungsseite als auch beim Einkauf sehr attraktiv.
Das Unternehmen sieht in seiner Nische einen
Käufermarkt.
•
Die Einkaufspipeline ist mit attraktiven und weitgehend fertig verhandelten Projekten gut gefüllt.
•
Mit den bestehenden Strukturen kann das Unternehmen ein deutlich größeres Geschäftsvolumen
stemmen und damit Größendegressionseffekte realisieren.
•
Durch den Basiseffekt des noch kleinen Portfolios
sorgen schon einzelne Zukäufe für deutliche
Wachstumseffekte.
•
Die Börsenpläne bieten zusätzliches Bewertungspotenzial.
SWOT-Analyse
hängt noch stark von einzelnen Objekten ab.
•
Die niedrige Eigenkapitalquote bietet nur wenig
Puffer gegen überraschende Fehlentwicklungen.
•
Für das geplante weitere Wachstum wird frisches
Kapital benötigt, wofür FCR derzeit die Ausgabe
eines Schuldscheindarlehens prüft.
•
Der Track-record der Gesellschaft in dem aktuellen Geschäftsmodell ist noch kurz.
•
Die Verkehrswertangaben für mehrere Portfolioobjekte basieren ausschließlich auf internen
FCR-Schätzungen, wodurch auch unsere NAVBerechnungen und die darauf basierende Wertermittlung mit erhöhter Unsicherheit behaftet sind.
•
Die Unternehmensplanung und unsere Wertermittlung hängen stark von der erfolgreichen Umsetzung der diesjährigen Verkaufspläne ab.
Risiken
• Erneute
Turbulenzen im Finanzsektor könnten
die Refinanzierung der Darlehen und der Anleihe
erschweren.
•
Ausgeprägte Abhängigkeit von einigen Schlüsselpersonen, deren Expertise und Vernetzung erfolgskritisch sind.
•
Eine deutliche Zinswende würde die Profitabilität
des stark gehebelten Geschäftsmodells spürbar beeinträchtigen.
•
Schwierigkeiten und Verzögerungen bei der Akquise des notwendigen Kapitals könnten den Expansionskurs erschweren.
•
Ein weiterer Ansturm der Investoren auf deutsche
Immobilien könnte die Einkaufssituation verschlechtern.
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Profil und Strategie
Immobilienspezialist mit Börsenperspektive
Bei der FCR Immobilien AG aus München handelt
es sich um eine auf Handelsimmobilien und insbesondere auf Fachmarktzentren spezialisierte Gesellschaft. Das Unternehmen ist seit 2012 aktiv, die
Umwandlung in eine AG folgte 2014. Geleitet wird
FCR von dem Gründer, Herrn Falk Raudies, und
künftig auch von Herrn Stefan Ulrich Fleissner, der
bis zur jüngsten Hauptversammlung ein Aufsichtsratsmandat ausgeübt hat und nun in die operative
Geschäftsführung wechselt. Mit 87 Prozent wird ein
Großteil der Aktien von Herrn Raudies gehalten, die
restlichen 13 Prozent befinden sich im Besitz einiger
Privatinvestoren, die im Rahmen von zwei Kapitalerhöhungen im Dezember 2014 und Dezember
2015 eingestiegen sind. Eine Börsennotierung besteht derzeit nur für eine Anleihe, ein IPO für die
Aktie, das zunächst für das laufende Jahr geplant gewesen ist, soll nun spätestens bis Ende 2017 erfolgen.
Fokus auf Fachmarktzentren
FCR fokussiert sich auf bestehende Handelsimmobilien und insbesondere auf Fachmarktzentren und
kleinere Einkaufszentren. Sie beherbergen oft Handelsunternehmen für Produkte des täglichen Bedarfs
und sind deswegen nicht der starken Konkurrenz
durch den Onlinehandel ausgesetzt. Durch restriktive Handhabung von Baugenehmigungen von Seiten
der Gemeinden genießen solche Bestandsobjekte zudem oftmals de facto eine lokale Monopolostellung
oder zumindest einen signifikanten Wettbewerbsschutz, der die Erreichung und Aufrechterhaltung
einer hohen Vermietungsquote erleichtert.
vestoren – zumindest aktuell – zu kleinteilig und für
die meisten Privatanleger zu groß ist und das deswegen noch attraktive Renditen ermöglicht.
…in kleineren Städten
Demselben Ziel dient die regionale Fokussierung auf
Objekte in kleineren Städten und Orten abseits der
Metropolen. So liegen sechs der aktuell 15 FCRImmobilien in Städten mit weniger als 30 Tsd. Einwohnern, in einem Fall liegt die Einwohnerzahl sogar lediglich bei rund 4 Tsd. In solchen Orten stellen
die betreffenden Handelsobjekte oft die einzigen
Einkaufsmöglichkeiten dar, was das Vermietungsrisiko reduziert. Die Kombination der Zielkriterien
führt dazu, dass sich die in Frage kommenden Objekte schwerpunktmäßig in Nord- und vor allem in
Ostdeutschland befinden. Aufgrund der gerade in
Ostdeutschland vielerorts negativen demographischen Entwicklung gelten diese Märkte unter Investoren als schwierig, bei entsprechender Kenntnis der
jeweiligen Mikrolage bieten sie aber auch eine attraktive Nische. Da die Ladenflächen hauptsächlich für
Produkte des täglichen Bedarfs ausgelegt sind, besteht auch in strukturschwachen Gebieten eine ausreichende Nachfrage danach.
… und auf kleinere Objekte
Eine weitere strategische Festlegung betrifft die Größe der Objekte, die zwischen 1 und 10 Mio. Euro
liegt. Im Durchschnitt des aktuellen Portfolios beträgt der Verkehrswert 3,2 Mio. Euro, die Spanne erstreckt sich von 0,6 bis 10,0 Mio. Euro. Damit bewegt sich FCR in einem Segment, das für große In-
Profil und Strategie
Quelle: Unternehmen
Niedrige Einkaufspreise
Um diesen strategischen Vorteil weiter zu stärken
und die Erzielung überdurchschnittlicher Bewirt-
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Research Studie
FCR Immobilien AG
schaftungsergebnisse zu erleichtern, bemüht sich
FCR, den Einkauf auf Objekte aus Sondersituationen zu konzentrieren. Dazu gehören zum Beispiel
Insolvenzen, ungeklärte Nachfolgeregelungen, aufgelöste Eigentümergemeinschaften oder geschlossene
Fonds am Ende ihrer Laufzeit. Es geht dabei allerdings ausschließlich um Sondersituationen auf der
Verkäuferseite, nicht aber bei den Objekten selbst.
Hier achtet FCR darauf, nur Immobilien zu erwerben, die sich an ihrem Standort bereits bewährt haben und grundsätzlich eine solide Vermietungssituation und keinen erkennbaren Modernisierungs- oder
gar Sanierungsstau aufweisen. Dessen ungeachtet
werden opportunistisch auch Immobilien mit höheren Leerständen erworben, wenn dies verkäuferseitig
mit entsprechend hohen Preisnachlässen honoriert
wird. In diesen Fällen nimmt FCR auch erhöhte Renovierungsaufwendungen in Kauf, die im Zusammenhang mit einer Neuvermietung und damit mit
dem Abbau des Leerstands anfallen können. Dank
dieser Einkaufsstrategie lassen sich nach Unternehmensangaben sehr hohe Abschläge zum Verkehrswert realisieren. Im Durchschnitt des Portfolios liegen die Einkaufspreise (inkl. der Erwerbsnebenkosten) bisher bei 62 Prozent der aktuellen Verkehrswerte der Immobilien. Diese basieren zwar bisher
mehrheitlich noch auf internen Einschätzungen von
FCR, werden aber durch die bisher vollzogenen Verkäufe sowie durch die vorliegenden Kaufangebote
von Dritten gestützt. Um die Werthaltigkeit des
Portfolios noch stärker zu dokumentieren, will FCR
künftig, beginnend mit dem Jahresabschluss 2016,
externe Wertgutachten heranziehen.
Hohe Renditen
Der günstige Einkauf ermöglicht FCR die Erzielung
hoher Vermietungsrenditen. Bezogen auf die bezahlten Kaufpreise (inkl. der Nebenkosten) liegt die
durchschnittliche Nettomietrendite des aktuellen
Portfolios bei 15,2 Prozent, wobei mit keinem Objekt die Marke von 11,0 Prozent unterschritten wird.
Nach oben erstreckt sich die Spanne bis über 30 Prozent bei einem Objekt in Cottbus – trotz des hohen
Leerstands von fast 50 Prozent. In einer ähnlichen
Dimension (22,6 Prozent) bewegt sich die Rendite
des erst kürzlich erworbenen Einkaufszentrums im
Profil und Strategie
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niedersächsischen Seesen, das mit einem Verkehrswert von 10,0 Mio. Euro aktuell das größte Portfolioobjekt darstellt.
Verkäufe als Ergebnistreiber
Hinsichtlich der Portfolioimmobilien verfolgt FCR
eine zweigeteilte Strategie. Neben dem Ausbau und
der Verwaltung des Portfolios gehört dazu auch die
Neupositionierung und der anschließende Verkauf
der dadurch im Wert erheblich erhöhten Objekte.
Nach eigener Aussage wollen die Münchener rund
20 Prozent des Portfolios pro Jahr verkaufen. Damit
soll bei sich bietenden Gelegenheiten die hohe Wertschöpfung aus dem günstigen Einkauf und / oder aus
der anschließenden Repositionierung der Immobilie
schneller realisiert und so frisches Eigenkapital und
Liquidität für weiteres Wachstum freigesetzt werden.
Eine solche Transaktion hat FCR bereits im letzten
Jahr umgesetzt und dabei mit dem Verkauf der seinerzeit größten Portfolioposition, der BurgseeGalerie in Schwerin, einen Gewinn von fast 3 Mio.
Euro erzielt. Umgerechnet auf das eingesetzte Kapital
entsprach das einer Rendite von 153 Prozent bzw.
von 51 Prozent p.a. Ein weiterer Verkauf wurde per
Ende Juli umgesetzt, in dessen Rahmen ein kleineres
Objekt mit einer Marge von rund 25 Prozent unter
Berücksichtigung der Erwerbs- und Verkaufsnebenkosten (inkl. der Vorfälligkeitsentschädigung auf das
entsprechende Darlehen) veräußert wurde. Allein im
weiteren Jahresverlauf 2016 sollen noch drei Immobilien verkauft werden, für die verbindliche und aus
der Perspektive von FCR lukrative Angebote vorliegen. Unter anderem ist der Verkauf einer innerstädtischen Passage geplant, aus dem FCR einen Gewinn
und Cash-Zufluss im jeweils mittleren einstelligen
Millionen-Euro-Bereich generieren könnte.
Wachstum vorbereitet
Neben dem Vorstand beschäftigt FCR aktuell neun
Mitarbeiter für den kaufmännischen Bereich und für
das Asset Management. Damit wurden bereits die
Strukturen etabliert, um das geplante Wachstum
administrativ zu stemmen. Bei der konkreten Bewirtschaftung der meisten Objekte (Property Management) bedient sich FCR hingegen eines Dienstleisters, um damit die Umlagefähigkeit der Hausmeister-
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FCR Immobilien AG
tätigkeiten zu verbessern. Die Vereinbarung mit der
CM Center Management GmbH, mit der das Unternehmen auch familiär verflochten ist, sieht eine
jährliche Pauschale in Höhe von 3 Prozent der Nettomieteinnahmen des jeweiligen Objekts vor.
Weitverzweigtes Netzwerk
Der Gründer Falk Raudies verfügt über eine jahrzehntelange Erfahrung als Unternehmer und hat in
dieser Zeit mehrere Unternehmen aufgebaut und begleitet. Aus dieser Tätigkeit heraus verfügt Herr
Raudies über ein weitverzweigtes Kontaktnetzwerk,
das der FCR Immobilien AG bei der Identifizierung
und der Akquise attraktiver Immobilien zugute
kommt. Auch Stefan Ulrich Fleissner blickt auf langjährige Tätigkeit als Unternehmer, Führungskraft
Profil und Strategie
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und Immobilienspezialist zurück und hat u.a. in
Exekutivfunktionen bereits zwei Immobiliengesellschaften an die Börse gebracht. Ausgeprägtes immobilienspezifisches Know-how wurde zudem im Aufsichtsrat gebündelt, in dem neben Prof. Dr. Franz
Joseph Busse, Professor für Finanzwirtschaft und
Bankbetriebslehre in München, und dem Vorstand
der Deutschen Gesellschaft für Grundbesitz, Herrn
Frank Fleschenberg, seit der letzten Hauptversammlung auch Herr Arwed Fischer vertreten ist, der bis
November 2015 über 8 Jahre Finanzvorstand der
Patrizia Immobilien AG war und in dieser Zeit den
beeindruckenden Wandel des Unternehmens zu einem Asset Manager für ein Immobilienvermögen
von rund 17 Mrd. Euro maßgeblich geprägt hat.
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Portfolio
Fachmarktzentren und Verbrauchermärkte
Das aktuelle Portfolio wird seit 2012 aufgebaut. Inzwischen umfasst es 15 Objekte mit einem Verkehrswert von 47,5 Mio. Euro und einer vermietbaren Fläche von 67,0 Tsd. qm. Hiervon werden vier
Objekte direkt in der AG gehalten, der Rest befindet
sich im Besitz von 100-prozentig zu FCR gehörigen
Objektgesellschaften. Das Portfolio, das überwiegend
aus Einkaufs- und Fachmarktzentren besteht, weist
derzeit einen durchschnittlichen Vermietungsgrad
von 85,1 Prozent auf.
Quelle: Unternehmen
liegen die realisierten Einkaufspreise inkl. der Nebenkosten bei 62 Prozent der Verkehrswerte.
Hohe Vermietungsquote – mit Verbesserungspotenzial
Die hohe Profitabilität verdankt FCR nicht zuletzt
der aktuell guten Vermietungssituation. Bezogen auf
das Verhältnis der Ist-Miete zur Potenzialmiete beläuft sich der Vermietungsgrad derzeit auf 85,1 Prozent. Ein solider Wert, der aber dennoch noch Spielraum für eine Verbesserung und damit für eine Ertragssteigerung bietet. Allerdings wird der Wert stark
durch zwei Objekte in Cottbus und in Zeulenroda
beeinflusst, die aktuell nur 52 resp. 62 Prozent ihrer
Potenzialmiete erwirtschaften (die ohnehin sehr hohe
Nettoanfangsrendite des Objekts in Cottbus würde
sich bei Vollvermietung c.p. auf 55 Prozent erhöhen). Ohne diese – angesichts des günstigen Einstiegs in beiden Fällen wirtschaftlich zu verschmerzenden – Ausreißer, die für mehr als die Hälfte der
Differenz zwischen der Potenzialmiete und der IstMiete des Portfolios sorgt, beläuft sich die Vermietungsquote des Portfolios auf 91,5 Prozent.
Hohe Profitabilität
Das vertragliche Volumen der Nettomieteinnahmen
beläuft sich aktuell auf 4,4 Mio. Euro, wovon rund
40 Prozent auf die beiden größten Objekte, die Passage in Salzgitter und das Einkaufszentrum in
Seesen, entfallen. In Relation zum Einkaufswert des
Portfolios entsprechen die Nettomieteinnahmen einer Anfangsrendite von 15,2 Prozent, womit FCR
die Kennzahl im Vergleich zum Vorjahr noch einmal
um mehr als einen Prozentpunkt verbessern konnte.
Wie stark FCR dabei von der Ausrichtung auf den
Erwerb von unterbewerteten Immobilien profitiert,
verdeutlicht der Vergleich mit der Nettorendite auf
Basis des Verkehrswertes des Portfolios, die mit 9,4
Prozent spürbar niedriger ausfällt. Im Durchschnitt
Portfolio
Quelle: Unternehmen
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Research Studie
FCR Immobilien AG
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Gute Mieterstruktur
Lange Vertragslaufzeiten
Entsprechend der Ausrichtung auf Handelsimmobilien wird die Mieterstruktur von namhaften und bonitätsstarken Handelsunternehmen dominiert, im
kleineren Umfang gehören aber auch Praxen, kleinere Büros und Wohnungsmieter dazu. Den größten
Einzelmieter stellt die EDEKA-Gruppe dar, die für
13,9 Prozent der Mieteinnahmen verantwortlich ist.
Dahinter folgen der Discounter NETTO, die Drogeriekette Rossmann, die Baumärkte OBI und Toom
sowie REWE. Insgesamt entfallen auf die zehn größten Mieter rund 50 Prozent der Mieteinnahmen,
wobei sich ihre Anteile in der Regel aus mehreren
Verträgen an unterschiedlichen Standorten zusammensetzen.
Etwas abgenommen hat im letzten Jahr die durchschnittliche Restlaufzeit der Mietverträge, die sich
von 5,5 auf aktuell 4,9 Jahre reduziert hat. Maßgeblich verantwortlich für diese Veränderung ist der Abgang der Einkaufspassage in Schwerin, deren größter
Mieter, REWE, über einen 15-jährigen Mietvertrag
verfügte. Aufgeschlüsselt auf einzelne Jahre steht allerdings erst in vier Jahren ein größeres Volumen der
Verträge zur Neu- oder Anschlussvermietung an, bis
dahin bewegt sich die das Volumen der auslaufenden
Mietverträge (teils deutlich) unter 10 Prozent p.a.
Quelle: Unternehmen, Stand 31.06.2016
Quelle: Unternehmen
Portfolio
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16. August 2016
Marktumfeld
Attraktive Rahmenbedingungen
Der deutsche Immobilienmarkt hat in den letzten
Jahren deutlich an Dynamik gewonnen. Er profitiert
dabei von dem attraktiven Umfeld, das vor allem
durch die Kombination von einem soliden Wirtschaftswachstum mit hohen Beschäftigungseffekten
einerseits und dem historisch niedrigen Zinsniveau
andererseits geprägt ist. So haben die Hypothekenzinsen nach einem Zwischenhoch jüngst wieder ihre
historischen Tiefstwerte aus dem letzten Jahr erreicht, nach Angaben des Hypothekenvermittlers Interhyp liegen die aktuell angebotenen Zinsen für
fünfjährige Baufinanzierungen bei rund 1,2 Prozent.
das 5,5-fache erhöht, von 10,1 Mrd. Euro auf 55,5
Mrd. Euro im Jahr 2015. Einer von Ernst & Young
durchgeführten Befragung unter 150 institutionellen
Investoren zufolge sehen 95 Prozent der Befragten
Deutschland als attraktiven oder sogar sehr attraktiven Standort für Immobilieninvestments, im europäischen Vergleich wird der deutsche Immobilienmarkt
von 64 Prozent als sehr attraktiv eingeschätzt. Mehrheitlich erwarten die Investoren zudem auch für das
laufende Jahr eine Fortsetzung des Aufwärtstrends,
der allenfalls durch die begrenzte Verfügbarkeit geeigneter Investmentmöglichkeiten gebremst wird.
Quelle: Ernst & Young
Handelsimmobilien begehrt
Quelle: Interhyp
Ansturm auf deutsche Immobilien
Da zudem die Immobilien im Unterschied zu den
Anleihen der wenigen verbliebenen sicheren Schuldner noch ansehnliche Renditen versprechen, sind
Objekte in Deutschland in den vergangenen Jahren
zunehmend in den Fokus von inländischen wie auch
ausländischen Investoren gerückt. Ein Indikator für
das zunehmende Investoreninteresse ist das Volumen
der Immobilientransaktionen. Bezogen auf Gewerbeimmobilien hat sich dieses nach Angaben von
Ernst & Young (Trendbarometer ImmobilienInvestmentmarkt Deutschland 2016) seit 2009 um
Marktumfeld
Ernst & Young zufolge erfreuen sich dabei gerade
Handelsimmobilien einer großen und zuletzt steigenden Beliebtheit. Gefragt nach der bevorzugten
Nutzungsart ihrer Investments haben Anleger zwar
immer noch am häufigsten Wohnimmobilien genannt, doch auch die Nennungen von Handels- und
Büroimmobilien haben zugelegt, rund 71 Prozent
der Befragten bejahen einen starken oder mittleren
Investmentfokus auf eine dieser beiden Kategorien.
Regional konzentriert sich das Interesse aber weiterhin vor allem auf die sieben Metropolregionen, nur
15 Prozent der Nennungen sehen andere Standorte
als die interessantesten (wovon aber 8 Prozentpunkte
auf die achte Metropolregion Dresden/Leipzig entfallen). Dementsprechend unterschiedlich fallen die
Erwartungen hinsichtlich der Preisentwicklung aus.
Obwohl 80 Prozent der befragten Investoren unab-
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FCR Immobilien AG
hängig von der Nutzungsart preisliche Überhitzungen in den Core-Lagen der sieben Top-Standorte sehen, erwarten 64 Prozent der Anleger für Handelsimmobilien weiter steigende Preise in A-Lagen,
während der Anteil für die Peripherie lediglich bei 22
Prozent liegt. Ein Drittel erwartet sogar rückläufige
Preise in peripheren Lagen (Quelle: Ernst & Young
– Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt
Deutschland 2016).
Quelle: RHI Retail Institute / Hahn Gruppe
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Investoren nur teilweise deckungsgleich mit den Plänen der Einzelhändler, die gemäß einer Umfrage des
RHI Retail Institute in Zusammenarbeit mit der
Hahn Gruppe vor allem in mittleren Großstädten
(100 Tsd. bis 500 Tsd. Einwohner) expandieren
wollen. Diese Kategorie wurde bei der Frage nach
den bevorzugten Expansionszielen am häufigsten genannt (89 Prozent), während die Großstädte und die
Mittelstädte (20 bis 100 Tsd.) jeweils von 75 Prozent
der Befragten aufgeführt wurden. Abgeschlagen liegen auch in dieser Umfrage hingegen die peripheren
Standorte in Kleinstädten, die nur 37 Prozent der
Einzelhändler als bevorzugte Expansionsziele sehen.
Insgesamt zeigt sich die Flächennachfrage der Einzelhändler stabil, 49 Prozent der Marktteilnehmer
erwarten keine Änderung, während der Anteil der
optimistischen Einschätzungen bei 30 Prozent liegt
(Quelle: EHI Institute und Hahn Gruppe: Expertenbefragung Einzelhandel & Immobilieninvestoren,
Ergebnisse vom März / April 2016).
Stabile Flächennachfrage im Einzelhandel
Im Hinblick auf die Handelsimmobilien sind die
von Ernst & Young ermittelten Erwartungen von
Marktumfeld
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Zahlen
Umsatz vervierfacht
Der 2012 eingeleitete Aufbau des Immobilienbestandes hat sich in einem sehr hohen Wachstum der
Umsatzerlöse und des Ergebnisses niedergeschlagen.
Setzte FCR bzw. die Vorgängergesellschaft FCR
Immobilien & Vermögensverwaltungs GmbH &
Co. KG noch 2012 lediglich 0,5 Mi. Euro um, lagen
die Erlöse nur zwei Jahre später bereits bei 3,3 Mio.
Euro und konnten letztes Jahr erneut auf 12,7 Mio.
Euro fast vervierfacht werden. Die Mieterträge beliefen sich dabei 2015 auf 3,1 Mio. Euro (2014: 1,9
Mio. Euro), das Vermietungsergebnis erhöhte sich
allerdings nur unterproportional, um 22 Prozent auf
2,0 Mio. Euro. Ursächlich dafür war ein starker Anstieg der Aufwendungen für die Immobilienbewirtschaftung, der – neben der wachstumsbedingten Zunahme – teils den Umbaumaßnahmen im Vorfeld
des Verkaufs der Schweriner Galerie und teils einer
Umbuchung von Aufwandsarten geschuldet war.
Geschäftszahlen
2012* 2013*
Mieterträge
Umsatz
458
EBITDA
205
EBITDA-Marge
EBIT
EBIT-Marge
Vorsteuerergebnis
Vorsteuermarge
Jahresüberschuss
Netto-Marge
2014
2015
1.899
3.089
1.506 3.277 12.727
832 1.498
3.690
44,8% 55,2% 45,7% 29,0%
143
591 1.137
3.030
31,2% 39,2% 34,7% 23,8%
157
365
675
1.881
34,3% 24,2% 20,6% 14,8%
151
321
492
1.358
33,0% 21,3% 15,0% 10,7%
Nach HGB; in Tsd. Euro resp. Prozent; Quelle: Unternehmen; *gem. Jahresabschluss des Rechtsvorgängers FCR Immobilien & Vermögensverwaltungs GmbH & Co.KG
Zweistellige Nettomarge
Demgegenüber stand ein sprunghaft verbessertes Ergebnis aus dem Verkauf von Bestandsimmobilien,
das sich dank der Veräußerung der Galerie in Schwe-
Zahlen
rin auf 2,9 Mio. Euro belief (Vorjahr: 0,2 Mio. Euro). Der Umsatz aus der Veräußerung betrug letztes
Jahr 8,8 Mio. Euro. Der hohe Gewinn aus dem Verkauf der Schweriner Immobilie war auch maßgeblich
dafür verantwortlich, dass FCR im vierten Jahr in
Folge ein deutlich positives Nettoergebnis von 1,4
Mio. Euro erzielen und damit eine Nachsteuerrendite von mehr als 10 Prozent ausweisen konnte – und
das, obwohl FCR im Unterschied zu den meisten
anderen börsennotierten Immobiliengesellschaften
nach HGB bilanziert und damit planmäßige Abschreibungen auf die Gebäude vornimmt. Gegenüber dem Vorjahr wurde der Jahresüberschuss 2015
um fast 180 Prozent gesteigert, blieb damit aber etwas unter der eigenen Planung des Unternehmens,
die noch im Spätsommer 2015 von einem Gewinn
von etwa 2,4 Mio. Euro ausgegangen war. Das Unternehmen begründet die Abweichung unter anderem mit erhöhten Transaktionskosten sowie mit einem später als geplant realisierten Zugang neuer
Immobilien und den dadurch noch fehlenden Ergebnisbeiträgen dieser Objekte. Auch sonst haben
die Kosten, teils expansionsbedingt, im letzten Jahr
deutlich zugelegt. So erhöhte sich der Personalaufwand um 140 Prozent, der sonstige betriebliche
Aufwand hat sich verdoppelt und der Zinsaufwand
infolge des Portfoliowachstums und der Aufnahme
von weiterem Fremdkapital auf 1,2 Mio. Euro mehr
als verdreifacht. Schließlich hat sich auch die steuerliche Belastung erhöht, was FCR mit der Änderung
des Gewerbesteuerstatus der AG infolge der Gründung von Zweckgesellschaften begründet.
Cashflow klar verbessert, FFO rückläufig
Eine weitere Ergebnisbelastung resultiert aus den
planmäßigen Abschreibungen auf die Gebäude, die
sich 2015 auf fast 0,7 Mio. Euro belaufen haben, de
facto aber in der Regel keinen Wertverzehr, sondern
stille Reserven darstellen. Dass die von FCR gewählten Bilanzansätze für die Immobilien erhebliche Reserven bergen, zeigen die bereits realisierten Verkäufe
Seite 13
Research Studie
FCR Immobilien AG
wie auch die für die kommenden Monate geplanten
Veräußerungen, aus denen FCR ebenfalls hohe
Überschüsse erwartet. Insofern wird die Profitabilität
des Geschäftsmodells durch die EBIT- und EATZahlen unterschätzt. Einen besseren Einblick liefert
hingegen die Entwicklung des operativen Cashflows,
der im letzten Jahr von 0,6 auf 4,0 Mio. Euro erhöht
werden konnte. Das FFO-Ergebnis, das vor allem
der Abbildung der operativen Ertragsentwicklung im
Bestandsgeschäft dient und deswegen um die Ergebnisbeiträge aus dem Verkauf von Immobilien bereinigt wird, dürfte sich nach unserer Berechnung im
letzten Jahr leicht von 0,7 auf 0,6 Mio. Euro reduziert haben. Dafür verantwortlich waren nach unserer Einschätzung der Abgang der Schweriner Immobilie und der späte Erwerbszeitpunkt neuer Objekte,
wodurch die Entwicklung die Mieterträge gedämpft
wurde. Auch hat sich der starke Anstieg der immobilienbezogenen und allgemeinen Kosten belastend auf
das FFO-Ergebnis ausgewirkt. Dabei ist allerdings zu
beachten, dass einige dieser Kosten auch mit dem
Vorhalten und der Beanspruchung der Ressourcen
durch die Schwerin-Transaktion in Verbindung gestanden haben. Auch grundsätzlich ist durch die nun
erklärte strategische Höhergewichtung von Immobilienverkäufen und durch die daraus zu erwartende
anhaltend hohe Bedeutung von Verkaufsergebnissen
für die FCR-GuV die Aussagekraft der FFO eingeschränkt.
Quelle: Unternehmen, Berechnungen SMC-Research
Eigenkapitalquote erhöht
Durch den hohen Jahresüberschuss sowie durch eine
weitere Kapitalerhöhung, in deren Rahmen im November 2015 rund 74 Tsd. neue Aktien zum Stückpreis von 13,50 Euro (Angaben beziehen sich auf die
Zahlen
16. August 2016
Aktienzahl vor der späteren Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln, siehe unten) platziert wurden und
aus der ein Mittelzufluss von 0,9 Mio. Euro generiert
wurde, hat sich das Konzerneigenkapital um knapp
70 Prozent auf 5,8 Mio. Euro erhöht. Bei einer um
28 Prozent ausgeweiteten Bilanzsumme von 31,3
Mio. Euro resultiert hieraus eine Eigenkapitalquote
von 18,5 Prozent (die Eigenkapitalquote der AG beläuft sich sogar auf 29 Prozent). Auch die Liquiditätsposition konnte FCR im letzten Jahr weiter von
1,2 auf 7,0 Mio. Euro verbessern, wozu neben dem
Zufluss aus der Kapitalerhöhung und dem hohen
operativen Cashflow-Überschuss auch eine Nettokreditaufnahme in Höhe von 7,5 Mio. Euro beigetragen hat. Auf der anderen Seite wurden liquide
Mittel in Höhe von 6,7 Mio. Euro für Investitionen
in neue Portfolioimmobilien verwendet. Die verbesserte Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung hat
FCR genutzt, um für das abgelaufene Jahr erstmalig
eine Dividende auszuschütten. Insgesamt hat FCR
für 2015 fast 0,3 Mio. Euro bzw. 0,25 Euro je Aktie
ausgeschüttet. Im Rahmen der letzten Hauptversammlung wurde zudem beschlossen, das Grundkapital aus Gesellschaftsmitteln um 2,96 Mio. Euro auf
4,15 Mio. Euro, eingeteilt in ebenso viele Aktien, zu
erhöhen.
…und Verschuldung reduziert
Spiegelbildlich zur verbesserten Eigenkapitalausstattung hat sich im letzten Jahr auch die relative Verschuldung reduziert. Der LTV (auf Basis des Buchwerts der Immobilien) hat sich von 0,85 auf 0,78
ermäßigt, was zwar immer noch hoch erscheint, sich
aber deutlich relativiert, wenn als Basis nicht der
Buchwert, sondern der Verkehrswert der Immobilien
herangezogen wird. Aus einer uns von FCR vorgelegten Schulden- und Portfolioübersicht lässt sich eine
Relation der gesamten zinstragenden Verbindlichkeiten und des Verkehrswertes des Portfolios von 57,4
Prozent ermitteln – ohne dabei die Liquidität und
den per Ende Juli vollzogenen lukrativen Verkauf zu
berücksichtigen.
Non-Recourse-Finanzierung
Mit dem starken Rückgriff auf Fremdkapital nutzt
FCR konsequent das derzeit sehr attraktive Zinsum-
Seite 14
Research Studie
FCR Immobilien AG
feld und setzt bewusst auf einen hohen LeverageEffekt. Um das hieraus resultierende Verschuldungsrisiko zu kompensieren, werden die Immobilien seit
zwei Jahren ausschließlich über entsprechende
Zweckgesellschaften erworben und gehalten. Auch
die zur Finanzierung der Immobilien notwendigen
Kredite werden grundsätzlich von diesen Zweckgesellschaften aufgenommen und bedient, FCR achtet
dabei darauf, dass eine Mithaftung der AG und ein
Rückgriff auf das AG-Vermögen in der Regel (in
zwei Fällen hat die AG Bürgschaften abgegeben)
ausgeschlossen werden. Das Risiko aus AG-Sicht beschränkt sich somit auf das wirtschaftliche Eigenkapital, das sie ihren Tochtergesellschaften zur Verfügung stellt. Eine weitere wichtige Komponente der
Risikobegrenzung besteht zudem in der bevorzugten
Zusammenarbeit mit lokalen Banken aus denjenigen
Regionen, in denen sich die zu finanzierenden Immobilien befinden. Diese Banken verfügen in der
Regel über eine große Informationsbasis bezüglich
der Objekte, kennen die lokalen Strukturen besonders gut und können in vielen Fällen auch die Bonität der Mieter relativ gut einschätzen. Ebenso dürfte
die Bereitschaft der vor Ort ansässigen Banken größer sein, sich in einem eventuellen Krisenfall konstruktiv an der Problemlösung zu beteiligen.
Quelle: Unternehmen, eigene Berechnungen
Lange Zinsbindung und hohe Tilgung
Als weitere Vorkehrung zur Risikobegrenzung setzt
FCR auf lange Zinsbindungsfristen der Kredite, mit
denen das Refinanzierungsrisiko gestreckt und das
aktuell sehr attraktive Zinsniveau für längere Frist gesichert wird. Die Immobilienkredite weisen derzeit
eine durchschnittliche Zinshöhe von 2,79 Prozent
auf, die sich die Münchener im Durchschnitt noch
Zahlen
16. August 2016
für 4,8 Jahre gesichert haben. Die nächste größere
Refinanzierungsaufgabe steht erst im Jahr 2019 an,
in dem rund 19 Prozent des aktuellen Kreditvolumens zur Verlängerung anstehen. Allerdings enthalten die Kreditvereinbarungen hohe Tilgungsraten,
wodurch der Bedarf bis 2019 weiter sinken dürfte.
Den aktuellen annualisierten Tilgungssatz im Durchschnitt aller Kredite beziffert FCR auf 5,8 Prozent.
Teure Anleihe …
Deutlich teurer als die Immobilienkredite sind hingegen die beiden Anleihen, mit denen FCR 5,5 Mio.
Euro aufgenommen hat. Bei einer Restlaufzeit von
noch knapp 3 Jahren werden sie mit 8 Prozent p.a.
verzinst. Darüber hinaus erhalten die Anleiheninhaber einen jährlichen dreiprozentigen endfälligen Bonus auf den Nennwert, so dass sich die Kosten auf
ca. 11 Prozent p.a. summieren. Eine der beiden Anleihen (im Volumen von 1,48 Mio. Euro), ist im
Open Market in Frankfurt notiert und mit Buchgrundschulden sowie über ein Treuhandkonzept besichert.
…soll abgelöst werden
Um die Finanzierungskosten zu reduzieren und um
sich weiteres Wachstumskapital zu erschließen, plant
FCR bereits seit dem letzten Jahr die Aufnahme eines Schuldscheindarlehens. Nachdem ursprünglich
ein Volumen von 15 Mio. Euro (evtl. in Verbindung
mit einer weiteren Kapitalerhöhung) angedacht war,
hat das Unternehmen zuletzt, in Reaktion auf die
Anfrage eines interessierten institutionellen Investors,
die Planung des Schuldscheindarlehens in Richtung
eines Volumens von 55 Mio. Euro ausgeweitet. Das
Instrument soll eine Laufzeit von sieben Jahren sowie
einen Kupon von 4 Prozent haben und mit den damit erworbenen Immobilien besichert werden. Darüber hinaus will FCR mit den neuen Mitteln die 4
Mio. Euro-Anleihe möglichst vorzeitig ablösen.
Weiteres Portfoliowachstum
Den mit Abstand größten Teil der damit generierten
Zuflüsse wollen die Münchener für den Kauf neuer
Immobilien verwenden. Allein im laufenden Jahr
plant FCR, noch Immobilien im Einkaufswert von
Seite 15
Research Studie
FCR Immobilien AG
mehr als 40 Mio. Euro zu erwerben, wovon mehr als
die Hälfte bereits mit konkreten Planungen und Angeboten unterlegt und daher bis Anfang des vierten
Quartals realisiert werden sollte. Abzüglich der geplanten Verkäufe (siehe unten) und unter der konservativen Annahme eines durchschnittlichen 20prozentigen Abschlags des Kaufpreises zum jeweiligen Verkehrswert würde sich der Portfoliowert zum
Jahresende auf Basis dieser Planung auf fast 85 Mio.
Euro und bis Ende 2017 auf rund 105 Mio. Euro
belaufen.
Lebhafte Einkaufsaktivitäten in 2016
Entsprechend den Expansionsankündigungen hat
FCR im laufenden Jahr bereits vier weitere Objekte
erworben und sich dabei annualisierte Mieteinnahmen von 1,4 Mio. Euro gesichert. Es handelt sich
hierbei um zwei Immobilien in Niedersachsen und
zwei in Brandenburg und Sachsen, die langfristig an
Mieter wie Dänisches Bettenlager, Toom, Netto und
Edeka vermietet sind. Drei der Portfoliozugänge sind
vollständig vermietet, der Vermietungsstand in
Seesen ist mit 91,5 Prozent ebenfalls sehr zufriedenstellend. Auch die restliche durchschnittliche Laufzeit der Mietverträge an diesen vier Standorten bewegt sich mit Werten zwischen 4,5 und 9,5 Jahren
im soliden Bereich. Die gewichtete durchschnittliche
Rendite der neuerworbenen Objekte beträgt nach
unseren Schätzungen mehr als 19 Prozent, was vor
allem dem hoch rentierlichen Einkaufszentrum in
Seesen (22,5 Prozent) zu verdanken ist. Aber auch
Zahlen
16. August 2016
die anderen drei Immobilien weisen attraktive Renditen von 11,2 bis 14,9 Prozent auf.
Zukäufe seit Jahresanfang
Bundesland
Leerstand
Rendite
Seesen
Niedersachsen
8,5 %
22,5 %
Nienburg
Niedersachsen
0,0 %
14,9 %
Sachsen
0,0 %
11,6 %
Brandenburg
0,0 %
11,2 %
Hoyerswerda
Rangsdorf
Quelle: Unternehmen
Lukrative Verkäufe
Strategiegemäß konzentriert sich FCR aber nicht
ausschließlich auf den Bestandsaufbau, sondern zeigt
sich durchaus gewillt, opportunistisch Immobilien
auch schon nach einer kurzen Portfolio-Verweildauer
wieder zu veräußern, wenn damit die Wertschöpfung
des günstigen Einkaufs und einer eventuellen Neupositionierung rascher realisiert werden kann. Nachdem FCR schon im letzten Jahr mit dem Verkauf
der damals größten Portfolioimmobilie einen hohen
Veräußerungsgewinn realisieren konnte, wurde zur
Jahresmitte 2016 ein weiteres Objekt, ebenfalls mit
einem hohen Gewinn, verkauft. Anhand der von
FCR vorgelegten Planung sollen im weiteren Jahresverlauf noch weitere drei Immobilien im Gesamtwert
von mehr als 15 Mio. Euro folgen und einen Vorsteuerüberschuss von über 5 Mio. Euro generieren.
Seite 16
Research Studie
FCR Immobilien AG
16. August 2016
Equity-Story
Deutsche Immobilien heiß begehrt
Der deutsche Immobilienmarkt ist dank der soliden
Wirtschaftsdaten der deutschen Volkswirtschaft und
des anhaltenden Rekordtiefs bei den Zinsen aus Investorensicht sehr attraktiv, die seit Jahren steigende
Entwicklung der Transaktionsvolumina wird nach
Expertenmeinung lediglich durch Engpässe auf der
Angebotsseite beschränkt.
Hochattraktive Nische
Der Investorenansturm sorgt in vielen Bereichen des
deutschen Immobilienmarktes inzwischen für deutlich steigende Preise und damit für sinkende Renditen. Dieser Entwicklung weicht FCR Immobilien
durch die Fokussierung auf vergleichsweise kleine
Einzelhandelsimmobilien abseits der A- und BStandorte aus, die für große institutionelle Player zu
kleinteilig sind. Da diese Immobilien für die betreffenden Standorte oftmals die wichtigsten Einkaufsmöglichkeiten für Güter des täglichen Bedarfs darstellen, bieten sie auch in strukturschwachen Regionen eine hohe Vermietungssicherheit.
Günstige Einkaufspreise
Die inhaltliche Konzentration auf ein wenig konkurrenzintensives Marktsegment kombiniert FCR mit
dem Bestreben, die Immobilien vor allem aus Sondersituationen auf der Verkäuferseite zu erwerben,
was oft den Einstand deutlich unter dem Verkehrswert ermöglicht. Solche Situationen können Insolvenzen oder Auflösungen von Eigentümergemeinschaften sein, wobei FCR strikt darauf achtet, dass
die Immobilie selbst kein Problemfall ist. Bei der
Identifikation von und dem frühen Zugang zu solchen Objekten profitiert die Gesellschaft stark von
dem weitverzweigten Netzwerk ihrer Organmitglieder und sieht gerade darin einen wichtigen Konkurrenzvorteil.
Equity-Story
Hohe Rendite
Die Verknüpfung der inhaltlichen Fokussierung auf
Einzelhandelsimmobilien an Nebenstandorten mit
günstigen Einkaufskonditionen ermöglicht FCR die
Erzielung hoher Nettomietrenditen, die deutlich
über dem marktüblichen Niveau liegen. Bezogen auf
die gezahlten Einkaufspreise inkl. der Erwerbsnebenkosten liegt die durchschnittliche Netto-Mietrendite
aktuell bei über 15 Prozent.
Starker Rückgriff auf Fremdkapital
Die starke Rentabilität des Portfolios ermöglicht
FCR die Erwirtschaftung hoher Kapitalrenditen, die
Eigenkapitalrendite lag 2015 bei bemerkenswerten
23,5 Prozent. Neben der hohen Mietrendite verdankt FCR diese Rentabilität aber auch dem lukrativen Verkauf einer Bestandsimmobilie, bei dem eine
dreistellige Rendite auf das eingesetzte Kapital erzielt
werden konnte. Derartige Verkäufe, mit denen die
Gesellschaft ihre Wertschöpfung im Vergleich mit
der Bestandshaltung beschleunigt realisieren kann
und die einen integralen Bestandteil der Strategie
darstellen, sind auch für das laufende Jahr sowie für
die kommenden Perioden geplant und dürften weiterhin für eine hohe Eigenkapitalrendite sorgen.
Schließlich trägt auch der intensive Rückgriff auf
Fremdkapitalfinanzierungen zu der hohen Profitabilität bei, mit dem das Unternehmen die Chancen des
Niedrigzinsumfelds konsequent nutzt. Dazu gehört
insbesondere auch die Finanzierung des wirtschaftlichen Eigenkapitals der Zweckgesellschaften aus den
Mitteln der von der AG emittierten Anleihen.
Strategisches Risikomanagement
Um die aus dieser starken Hebelung zwangsläufig resultierenden höheren Risiken zu begrenzen, ist FCR
seit dem letzten Jahr bestrebt, Finanzierungen auf
Non-Recourse-Basis abzuschließen. In den Fällen, in
denen dies gelingt, werden die Risiko einzelner Immobilien und die damit zusammenhängenden Kre-
Seite 17
Research Studie
FCR Immobilien AG
16. August 2016
ditrisiken auf einzelne Objektgesellschaften, also ohne Durchgriff auf die AG, beschränkt. Aber auch die
bevorzugte Immobilienfinanzierung über lokal oder
regional verwurzelte Kreditinstitute dient der Risikoreduktion.
ausgeweitet. Auch im laufenden Jahr wurden bereits
vier weitere Immobilien erworben, bis Jahresende
will FCR das Portfolio (gemessen am Verkehrswert)
von derzeit knapp 50 Mio. Euro auf über 80 Mio.
Euro ausbauen.
Solide Immobilienwirtschaftliche Kennzahlen
Volle Pipeline
Ferner spielt gerade auch unter dem Risikoaspekt die
sorgfältige Auswahl der Immobilien eine wichtige
Rolle. FCR erwirbt grundsätzlich nur Immobilien
ohne signifikanten Sanierungs- oder Modernisierungsstau und achtet auf eine solide und absehbar
stabile Vermietungssituation. In Fällen, in denen das
Unternehmen opportunistisch von dieser Grundlinie
abweicht, achtet der Vorstand darauf, sehr günstige
Einkaufskonditionen zu realisieren, mit denen die
Defizite der Vermietungssituation mehr als kompensiert werden. Gelingt auf dieser Basis anschließend
die Reduktion des Leerstands, lassen sich sehr hohe
Renditen auf das eingesetzte Kapital realisieren. Aktuell liegt der Vermietungsgrad des Portfolios bei
85,1 Prozent, auch die durchschnittliche Restlaufzeit
der Mietverträge von 4,9 Jahren und die von bonitätsstarken Handelsunternehmen dominierte Mietstruktur wirken solide. Schließlich bieten auch die
hohen Vermietungsrenditen der Objekte einen beträchtlichen Puffer gegen unliebsame Entwicklungen.
Nach Unternehmensangaben ist die Einkaufspipeline
gut mit passenden Objekten gefüllt, der Vorstand
berichtet über eine Pipeline im Wert von rund 80
Mio. Euro, die sich derzeit bereits in der Prüfung befinden würde. Immobilien im Wert von rund 20
Mio. Euro sind dabei soweit fertig verhandelt, dass
FCR sie bereits explizit in seine diesjährige Planung
aufgenommen hat.
Hohe Wachstumsdynamik
Seit der Ausrichtung auf das aktuelle Geschäftsmodell ist FCR Immobilien sehr dynamisch gewachsen
und hat sowohl den Immobilienbestand als auch die
damit erzielten Umsätze in kürzester Zeit massiv
Equity-Story
Dividendenzahlungen aufgenommen
Nachdem FCR die Aktionäre an dem letztjährigen
Gewinnsprung in Form einer Dividende von 0,25
Euro je Aktie teilhaben ließ, rechnen wir mit einer
Beibehaltung der Dividendenstrategie und mit mindestens konstanten Ausschüttungen.
IPO-Perspektive
Als wichtigen Zwischenschritt der Wachstumsstrategie strebt FCR den Börsengang an. Nachdem das
Unternehmen ursprünglich bereits für 2016 diesen
Schritt geplant hatte, soll es nach aktueller Planung
im vierten Quartal 2017 so weit sein. Mit dem IPO
würde die Handelbarkeit der Aktie entscheidend
verbessert und damit eine zentrale Schwäche beseitigt
werden. Auch dürfte die Börsennotierung eine höhere Bewertung rechtfertigen und ermöglichen.
Seite 18
Research Studie
FCR Immobilien AG
16. August 2016
Peer-Group-Bewertung
Peer-Group angepasst
Zur Ermittlung des Unternehmenswertes der FCR
Immobilien AG greifen wir im ersten Schritt auf das
Instrument der Peer-Group-Analyse zurück. Dazu
haben wir eine Vergleichsgruppe von acht börsennotierten Gesellschaften aufgestellt, deren Geschäftszweck ausschließlich oder schwerpunktmäßig in der
Bestandhaltung und Bewirtschaftung von Gewerbeimmobilien in Deutschland liegt.
Name
ISIN
Marktkap*.
DEUTSCHE EUROSHOP AG
DE0007480204
2.251,1
Alstria Office REIT-AG
DE000A0LD2U1
1.933,8
TLG Immobilien AG
DE000A12B8Z4
1.383,0
HAMBORNER REIT AG
DE0006013006
658,2
VIB VERMOEGEN AG
DE0002457512
502,0
WCM
DE000A1X3X33
411,7
DEMIRE
DE000A0XFSF0
200,7
DEFAMA Deutsche Fachmarkt
DE0006013006
15,4
Geschäftsmodells eine gute Vergleichbarkeit zu FCR
bietet, die wir aber aufgrund der noch extrem kurzen
Unternehmenshistorie noch außer Acht gelassen haben.
Durchschnittliche Marktkapitalisierung bei
919,5 Mio. Euro
Wie schon im Vorjahr, umfasst die Peer-Group Unternehmen höchst unterschiedlicher Größe, die
Marktkapitalisierung erstreckt sich zwischen 15 Mio.
Euro am unteren Ende der Skala und 2,25 Mrd. Euro, die das Schwergewicht der Peer-Group, die Deutsche Euroshop AG, der Betreiber von Einkaufscentern, auf die Waage bringt. Im Durchschnitt weisen
die Unternehmen unserer Peer eine Marktkapitalisierung von 919,5 Mio. Euro auf und verwalten ein
Immobilienvermögen mit einem durchschnittlichen
Marktwert von knapp 1,5 Mrd. Euro. Eine detaillierte Übersicht der erfassten Unternehmen und ihrer
Kennzahlen findet sich im Anhang.
*Angaben in Mio. Euro, Kursdatum: 15.08.2016
Gegenüber dem Vorjahr haben wir aus der PeerGroup sechs Unternehmen entfernt, die entweder
mehrheitlich übernommen wurden (Fair Value und
DO Deutsche Office AG), ihre Börsennotiz eingestellt haben (Polis Immobilien) oder deren Geschäftsmodell sich stärker Richtung einer Asset Verwaltung für Dritte entwickelt hat (DIC Asset) bzw.
als eingeschränkt vergleichbar eingestuft wurde
(AGROB (spezielle Medienimmobilien und CA
Immo (Immobilienentwicklung und größere Aktivitäten außerhalb von Deutschland)). Dafür haben wir
mit der DEMIRE Deutsche Mittelstand Real Estate
AG, der WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG
und der DEFAMA Deutsche Fachmarkt AG drei
neue Werte aufgenommen, die, vergleichbar zu FCR,
erst in den letzten zwei Jahren ihr Geschäft als Immobilienbestandshalter mit hohem Tempo aufgebaut
haben. Erwogen haben wir auch die Aufnahme der
Deutsche Konsum REIT-AG, die hinsichtlich des
Peer-Group-Bewertung
Hohe Eigenkapitalausstattung
Trotz des sehr günstigen Zinsumfelds nutzen die
Peer-Unternehmen die Möglichkeiten der Fremdfinanzierung vergleichsweise konservativ, im Durchschnitt weisen sie eine Eigenkapitalquote von 41,7
Prozent auf. Die Spanne reicht dabei von 26,7 bis
53,8 Prozent.
Solide Profitabilität
Bezogen auf ihr (aktuelles) Eigenkapital haben die
Unternehmen unserer Vergleichsgruppe letztes Jahr
eine durchschnittliche Rendite von 8,6 Prozent erwirtschaftet und eine Dividendenrendite von 2,4
Prozent (zu aktuellen Kursen) abgeworfen. Auch hier
ist die Streuung groß, die Eigenkapitalrendite variiert
zwischen -6,9 Prozent und 20,0 Prozent und die Dividendenrendite zwischen 0 und 4,0 Prozent. Da die
meisten der Peer-Unternehmen nach IFRS bilanzieren, spielen Bewertungseffekte vielfach eine prägende
Seite 19
Research Studie
FCR Immobilien AG
Rolle für das Ergebnis. Korrigiert um derartige Effekte lag die Eigenkapitalrendite auf Basis der Funds
from Operations (FFO) im letzten Jahr bei durchschnittlich 5,8 Prozent.
FFO-Anstieg erwartet
Für das laufende Jahr gehen die Erwartungen (auf
Basis von Unternehmensprognosen und Analystenschätzungen) von einem weiteren Anstieg der FFOProfitabilität aus. Im Durchschnitt der Peer-Group
wird eine Verbesserung der FFO-Eigenkapitalrendite
auf 8,4 Prozent erwartet. Bezogen auf den Gewinn je
Aktie unterstellen die Analysten hingegen einen
deutlichen Rückgang, was allerdings vor allem auf
die Bewertungseffekte zurückzuführen sein dürfte,
die vor allem im Zusammenhang mit Immobilienzukäufen im Vorfeld kaum seriös abgeschätzt werden
können und die deswegen in den Schätzungen oft
außer Acht gelassen werden. Die tatsächlichen Gewinne dürften in dem von steigenden Preisen geprägten Immobilienmarkt deswegen spürbar über den aktuellen Schätzungen ausfallen.
Hohe Bewertung
Der seit Jahren anhaltende Ansturm der Investoren
auf deutsche Immobilien macht sich inzwischen
auch bei den Bewertungen der Immobilien-AGs bemerkbar. Von den neun Unternehmen unserer Vergleichsgruppe notieren sechs Werte oberhalb ihres
NAV. Im (ungewichteten) Durchschnitt liegt die
Marktkapitalisierung der Peer-Group-Unternehmen
12,7 Prozent über dem Durchschnitts-NAV. Auf
KGV-Basis weist die Peer-Group für 2015 und 2016
zwar moderate Bewertungskennzahlen von 13,2 resp.
16,2 auf, doch ohne die Bewertungseffekte (auf
FFO-Basis) liegen die Werte bei 23,7 und 15,9. Dies
korrespondiert mit einer durchschnittlichen FFORendite von 4,2 resp. 6,3 Prozent.
FCR deutlich profitabler
Vergleicht man die Kennzahlen der PeerUnternehmen mit denen von FCR Immobilien, fallen vor allem der deutliche Größenunterschied sowie
die ungleich höhere Profitabilität von FCR auf. Mit
einem Immobilienvermögen von 47,5 Mio. Euro
und einem aktuellen NAV von geschätzten 24,1
Peer-Group-Bewertung
16. August 2016
Mio. Euro ist das Münchener Unternehmen deutlich
kleiner als die meisten Mitglieder der Vergleichsgruppe (mit Ausnahme der DEFAMA). Gleichzeitig
haben die Bayern im letzten Jahr eine Eigenkapitalrendite von 23,4 Prozent und eine FFO-EK-Rendite
von 10,3 Prozent erwirtschaftet. Damit bewegt sich
FCR hinsichtlich der Eigenkapitalrendite weit oberhalb der Spitzenwerte der Peer-Group (der Vergleich
wird allerdings etwas zugunsten von FCR verzerrt,
weil die EK-Rendite der Peer-Group teilweise durch
zwischenzeitliche Kapitalmaßnahmen gedrückt
wird). Diese hohe EK-Rentabilität verdankt FCR
zwar vor allem dem großen Fremdkapitalhebel, doch
nicht nur. Auch hinsichtlich der Gesamtkapitalrendite erreichen die Münchener mit 4,3 Prozent einen
Wert oberhalb des Durchschnitts der Peer (3,7 Prozent).
Immobilienvermögen
NAV
Durchschnitt
Peer-Group
1.528,6
FCR
47,5
815,4
24,1
EK-Quote
41,7%
18,5%
EK-Rendite
8,6%
23,4%
Gesamtkapitalrendite
3,7%
4,3%
FFO-EK-Rendite
5,8%
10,3%
Details zur Peer-Group siehe Anhang. Absolutwerte in Mio.
Euro; Quelle: Unternehmen und eigene Schätzungen
Wachstumsszenario
Angesichts der überdurchschnittlichen Wachstumsdynamik von FCR haben wir für die Wertermittlung anhand der Peer-Group-Analyse allerdings
nicht die Vergangenheitswerte, sondern die Schätzwerte per Jahresultimo 2016 unterstellt. Hierzu haben wir auf die seitens des Unternehmens vorgelegte
detaillierte Planung zurückgegriffen, die für die verbleibenden Monate noch den Zukauf von vier weiteren Einzelimmobilien und eines kleineren Immobilienportfolios sowie den Verkauf von drei Objekten
aus dem Bestand vorsieht. Dadurch würde sich der
Verkehrswert des Immobilienvermögens zum Jahresende auf 84,0 Mio. Euro erhöhen, der NAV würde
unter Berücksichtigung des geplanten Jahresüberschusses und auf Basis der Annahme, dass die geplan-
Seite 20
Research Studie
FCR Immobilien AG
16. August 2016
ten Käufe jeweils mit einem 20-prozentigen Abschlag
zum Verkehrswert realisiert werden können, nach
unseren Schätzungen auf 40,2 Mio. Euro steigen.
Auch für den Umsatz und für das Ergebnis des laufenden Jahres sind die geplanten Handelsaktivitäten
prägend, FCR will im laufenden Jahr mehr als 18
Mio. Euro aus dem Verkauf von Immobilien erlösen
und daraus einen Vorsteuergewinn von etwa 6,5
Mio. Euro erwirtschaften. Die Mieterträge sollen
demgegenüber „nur“ um ca. 40 Prozent auf 4,4 Mio.
Euro zulegen, unter Berücksichtigung der Erträge
aus der Umlage von Nebenkosten peilt FCR einen
Gesamtumsatz von 23,4 Mio. Euro und einen Nachsteuerüberschuss von 5,6 Mio. Euro an. Das FFOErgebnis dürfte sich nach unserer Schätzung um etwa 10 Prozent auf knapp 0,7 Mio. Euro erhöhen.
Schätzwerte 2016
Mieterträge
Umsatz
4,4 Mio. Euro
23,4 Mio. Euro
EBITDA
8,8 Mio. Euro
EBIT
8,1 Mio. Euro
EBT
6,7 Mio. Euro
Jahresüberschuss
5,6 Mio. Euro
FFO
0,7 Mio. Euro
NAV (per 31.12.16)
40,2 Mio. Euro
Immobilienvermögen (per 31.12.16)
84,0 Mio. Euro
Quelle: eigene Schätzungen in Anlehung an FCR-Planung
Ableitung des fairen Wertes
Die Größen, die sich aus dem oben skizzierten
Wachstumsszenario ergeben, ziehen wir für die Herleitung des fairen Unternehmenswertes heran. Dabei
bleibt zu beachten, dass die werterhöhenden Effekte
der Expansion, die sich erst im Jahr 2017 oder später
in den Kennzahlen bemerkbar machen, hier unberücksichtigt bleiben. Das gilt zum Beispiel für den
Effekt der diesjährigen Zukäufe auf die Mieterträge,
der aufgrund des späten Einkaufszeitpunkts in 2016
nur zu einem Bruchteil zum Tragen kommt und erst
in 2017 seine Wirkung entfaltet. Ebenso unberücksichtigt bleiben die Effekte einer – wie geplant –
auch in 2017 und darüber hinaus fortgesetzten Expansion. Auf Seiten der Vergleichsunternehmen ziehen wir die verfügbaren Schätzungen und Prognosen
zur FFO-Entwicklung sowie zum Gewinn je Aktie in
2016 heran, gleichzeitig erhöhen wir die aktuellen
NAV-Werte pauschal um 5 Prozent, um damit ein
fünfprozentiges Wachstum bis zum Jahresende zu
simulieren. Als Kennzahlen beschränken wir uns auf
den NAV, die FFO-Yield und das KGV16.
Wertermittlung:
prägend
Geplante
Transaktionen
Aus der Zusammenstellung der Peer-Unternehmen
resultieren als bewertungsrelevante Kennzahlen ein
durchschnittlicher NAV-Aufschlag von 8,0 Prozent,
ein FFO-Yield von 6,3 Prozent und ein KGV von
16,2. Bezogen auf den von uns für Ende 2016 ge-
NAV16-Discount*
FFO16-Yield
KGV16
-6,7%
5,5%
18,2
Alstria Office REIT-AG
-11,3%
5,9%
16,6
TLG Immobilien AG
-12,7%
5,4%
18,8
HAMBORNER REIT AG
-13,2%
5,1%
19,0
-5,8%
6,8%
14,7
-33,6%
4,7%
14,2
31,1%
7,5%
7,3
-11,6%
9,4%
20,7
-8,0%
6,3%
16,2
DEUTSCHE EUROSHOP AG
VIB VERMOEGEN AG
WCM
DEMIRE
DEFAMA Deutsche Fachmarkt
Mittelwert
In Mio. Euro und Prozent; NAV-Werte geschätzt zum 31.12.2016; * neg. Werte bedeuten ein NAV-Premium
Peer-Group-Bewertung
Seite 21
Research Studie
Kriterium
FCR Immobilien AG
16. August 2016
FCR Schätzung
2106
NAV-Discount
NAV
40,5 Mio.
FFO
0,7 Mio.
EAT
5,6 Mio.
FCR Fair Value
Indikation
Peergroup-Werte
FFO-Yield
KGV15
-8,0%
43,4 Mio.
6,3%
10,5 Mio.
16,2
Mittelwert
89,9 Mio.
47,9 Mio.
Abschlag
33%
32,1 Mio.
Fair Value
In Mio. Euro und Prozent; NAV-Werte geschätzt zum 31.12.2016
schätzten NAV der FCR Immobilien AG von 40,2
Mio. Euro signalisiert die erste Kennzahl einen fairen
Wert von 43,4 Mio. Euro, während die Kombination der FFO-Yield der Peer-Group und des FFO von
FCR einen Unternehmenswert von 10,5 Mio. Euro
nahelegt. Einen deutlich höheren fairen Wert liefert
hingegen der KGV-Vergleich, der vor allem aufgrund der unterstellten hohen Gewinne aus den geplanten Immobilienverkäufen und des deswegen zu
erwartenden großen Gewinnsprungs bei FCR eine
Fair-Value-Indikation von 89,9 Mio. Euro anzeigt.
Gemittelt führt der Vergleich der drei Kennzahlen zu
einem vorläufigen fairen Wert von 47,9 Mio. Euro.
Die sehr große Diskrepanz zwischen der FFO und
der KGV-Bewertung unterstreicht dabei die enorme
Bedeutung der geplanten Immobilienverkäufe und
insbesondere der dabei unterstellten Erträge für die
Wertermittlung. Aber auch die NAV-Betrachtung
hängt maßgeblich von den noch zu tätigenden
Transaktionen und den dabei realisierten Konditionen ab.
zunsicherheit berücksichtigen, sondern auch einen
deutlichen Abschlag dazu aufweisen, mit dem zum
einen ein Zeichnungsanreiz gesetzt und zum anderen
den deutlichen Unterschieden zwischen FCR Immobilien und den Peer-Unternehmen Rechnung getragen wird. Zu diesen gehört vor allem die fehlende
Börsennotierung, was die Fungibilität der FCR-Aktie
massiv einschränkt. Darüber hinaus sollte auch der
erhebliche Größenunterschied beachtet werden, der
vor allem eine ausgeprägte Abhängigkeit des Geschäftserfolges von der Expertise und der Vernetzung
einzelner Personen bedingt. Ferner ist der vorzeigbare Track-record von FCR Immobilien noch vergleichsweise kurz, was das Risiko aus Anlegersicht
erhöht. Auf der anderen Seite bietet gerade das frühe
Stadium der Unternehmensentwicklung aber auch
überdurchschnittliche Chancen wie eine hohe
Wachstumsdynamik, die in dem obigen Wert nur
sehr unzureichend (nämlich nur im Hinblick auf
2016) erfasst sind.
Fairer Wert aus Peer-Group: 32,1 Mio. Euro
Hoher Abschlag angemessen
Aufgrund dieser starken Abhängigkeit der Wertermittlung von mehreren, noch ausstehenden Transaktionen in unterschiedlichen Vorbereitungsstadien hat
der obige Wert zunächst nur einen indikativen Charakter. Eine aus Sicht externer Investoren attraktive
Bewertung sollte nicht nur diese ausgeprägte Schät-
Peer-Group-Bewertung
Aus der Abwägung dieser Argumente halten wir
deswegen einen Abschlag von 33 Prozent auf den
obigen Wert für angemessen. Daraus resultiert auf
Basis des Peer-Group-Vergleichs ein fairer Wert für
die FCR Immobilien AG in Höhe von 32,1 Mio.
Euro.
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FCR Immobilien AG
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DCF-Analyse
Basis: Wachstumsszenario
Ergänzend zur Peer-Group-Analyse haben wir das
bereits oben vorgestellte Wachstumsszenario aus der
Unternehmensplanung einer überschlägigen DCFAnalyse zugrunde gelegt. Damit sollen die über 2016
hinausgehenden Ertragseffekte der Portfolioexpansion sowie die von FCR auch für die kommenden Jahre geplanten Objektverkäufe eine stärkere Berücksichtigung finden. Neben den bereits im Rahmen der
Peer-Group-Analyse berücksichtigten Transaktionen
in 2016 umfasst unser Modell nun jeweils einen großen Zukauf in 2017 und 2018 sowie vier Verkäufe
(davon drei in 2018). Ab 2019 beruht das Modell
auf der Annahme eines konstanten Portfolios und
der Abwesenheit weiterer Verkaufserlöse. Gemäß der
Unternehmensplanung unterstellen wir für die Jahre
2016 bis 2018 Umsatzerlöse von 23,4 (2016), 24,0
(2017) und 31,4 Mio. Euro (2018), ab 2019 rechnen wir mit 16,0 Mio. Euro und einem anschließenden Wachstum von 1 Prozent p.a. Die EBIT-Marge,
die getrieben von den Verkäufen in den nächsten
Jahren auf mehr als 60 Prozent steigen dürfte, lassen
Mio. Euro
Umsatzerlöse
12 2016 12 2017 12 2018 12 2019 12 2020 12 2021 12 2022 12 2023
23,4
24,0
31,4
16,0
16,1
16,3
16,4
16,6
2,6%
30,9%
-49,2%
1,0%
1,0%
1,0%
1,0%
34,54% 62,67% 55,48%
45,00%
Umsatzwachstum
EBIT-Marge
EBIT
Steuersatz
wir ab 2019 konstant bei 45 Prozent, nach dem Ende des detaillierten Prognosezeitraums haben wir zudem aus Vorsichtsüberlegungen einen 30-prozentigen Margen-Abschlag angenommen und kalkulieren zur Ermittlung des Terminal Value mit einer
EBIT-Marge von 31,5 Prozent. Abschreibungen
steigen entsprechend der Planung bis 2018 auf 2,6
Mio. Euro, anschließend kalkulieren wir mit einem
konstanten Betrag von 2,5 Mio. Euro. Auch die Reihe der Investitionen folgt zunächst den Planungen
hinsichtlich der Immobilienzukäufe und -verkäufe,
bevor wir ab 2019 vereinfachend mit laufenden Instandhaltungsinvestitionen von 0,5 Mio. Euro p.a.
kalkulieren. Bezüglich der Steuerquote haben wir in
Übereinstimmung mit der Unternehmensplanung
17 Prozent unterstellt, da die Objektgesellschaften
von der Gewerbsteuer befreit sind. Die Tabelle auf
dieser Seite zeigt die wichtigsten Daten des Detailprognosezeitraums von 2016 bis 2023, das anschließend unterstellte ewige Cashflow-Wachstum beläuft
sich auf 1,0 Prozent.
8,1
15,0
17,4
7,2
17,00% 17,00% 17,00%
17,00%
45,00% 45,00% 45,00% 45,00%
7,3
7,3
7,4
7,5
17,00% 17,00% 17,00% 17,00%
Adaptierte Steuerzahlungen
1,4
2,6
3,0
1,2
1,2
1,2
1,3
1,3
NOPAT
6,7
12,5
14,5
6,0
6,0
6,1
6,1
6,2
+ Abschreibungen & Amortisation
0,7
1,7
2,6
2,5
2,5
2,5
2,5
2,5
+ Zunahme langfr. Rückstellungen
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
+ Sonstiges
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Operativer Brutto Cashflow
7,5
14,2
17,1
8,5
8,6
8,6
8,7
8,8
- Zunahme Net Working Capital
-0,5
-0,5
-0,5
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
- Investitionen AV
-5,8
-33,1
-19,5
-0,5
-0,5
-0,5
-0,5
-0,5
Free Cashflow
1,2
-19,4
-2,9
8,0
8,1
8,1
8,2
8,3
DCF-Analyse
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FCR Immobilien AG
16. August 2016
Diskontierungszins
Den aus diesen Prämissen resultierenden freien
Cashflow diskontieren wir mit den WACC
(Weighted Average Cost of Capital), wobei wir einen
FK-Zins von 5,0 Prozent ansetzen. Den Eigenkapitalkostensatz ermitteln wir mit Hilfe des CAPM
(Capital Asset Pricing Model). Als sicheren Zins
nehmen wir mit 3,5 Prozent einen gemittelten Wert
der deutschen Umlaufrendite, die Marktrisikoprämie
taxieren wir mit 5,4 Prozent auf einen für Deutschland angemessenen Durchschnittswert (Quelle: Pablo Fernandez, Javier Aguirreamalloa and Luis Corres:
Market risk premium used in 82 countries in 2012: a
survey with 7,192 answers). In Kombination mit einem Beta von 1,3 (die Erhöhung gegenüber unserer
letzten Studie spiegelt die gestiegene Bedeutung der
erratischen Erträge aus Immobilienverkäufen wider)
und einer unterstellten Ziel-FK-Quote von 75 Prozent resultiert hieraus ein WACC-Satz von 5,7 Prozent.
Wertindikation: 29,6 Mio. Euro
In unserem favorisierten Szenario (ewiges Wachstum
1,0 Prozent, WACC 5,7 Prozent) ergibt sich aus diesen Annahmen ein Unternehmenswert von brutto
71,3 Mio. Euro. Nach Abzug des aktuellen zinstragenden Fremdkapitals von 27,2 Mio. Euro (Unternehmensangabe) resultiert hieraus ein Marktwert des
Eigenkapitals in Höhe von 44,1 Mio. Euro. Wie
schon im Rahmen der Peer-Group-Analyse, halten
wir auch in diesem Verfahren aus mehreren Gründen
(fehlende Börsennotierung, erhöhtes Risiko wegen
der geringen Unternehmensgröße und der kurzen
Historie, hohe Abhängigkeit der geplanten Erträge
von einzelnen Transaktionen) einen deutlichen Abschlag für gerechtfertigt. Bei Annahme eines 33prozentigen Abschlags liefert unser DCF-Modell
demnach eine Wertindikation von 29,6 Mio. Euro.
Ergebnis
Aus der Zusammenführung der beiden Bewertungsansätze ergibt sich eine Bewertungsspanne zwischen
32,1 und 29,6 Mio. Euro. Damit hat sich die Indikation nach der Peer-Group-Analyse im Vergleich
zum Vorjahr nahezu verdoppelt, während die Wertermittlung nach DCF ebenfalls deutlich, aber doch
„nur“ um rund 44 Prozent gewachsen ist. Ursächlich
für diese Diskrepanz ist der sehr große Einfluss der
noch für 2016 geplanten Transaktionen auf das diesjährige Ergebnis sowie auf den zum Jahresende zu
erwartenden NAV. Diese Planungen fließen zwar
auch in das DCF-Modell ein, doch haben sie dort
einen wesentlich geringeren Einfluss auf den fairen
Wert.
Ergebnis
Bei einer Gleichgewichtung beider Verfahren liegt
der faire Wert der FCR Immobilien AG nach unserer Schätzung nun bei 30,8 Mio. Euro. Umgerechnet
auf die Aktienzahl von 4,15 Mio. ergibt das einen
fairen Wert von 7,43 Euro je Aktie.
Herleitung Fair Value
Indikation aus Peer-Group-Analyse
32,1 Mio. Euro
Indikation aus DCF-Modell
29,6 Mio. Euro
Fairer Wert
30,8 Mio. Euro
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FCR Immobilien AG
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Fazit
Mit der Konzentration auf kleinere Einzelhandelsimmobilien in B- und C-Lagen hat FCR Immobilien eine attraktive Nische auf dem Immobilienmarkt
identifiziert. Trotz des anhaltenden Investorenansturms auf deutsche Immobilien können die Münchener in ihrem Marktsegment kräftig expandieren
und dabei sehr attraktive Einkaufskonditionen realisieren. Dabei kommt dem Unternehmen die weitverzweigte Vernetzung seiner Organmitglieder zu
Gute, die einen frühzeitigen Zugriff auf intakte Immobilien aus verkäuferseitig bedingten Abverkaufsituationen ermöglicht.
Mit der hohen Netto-Mietrendite des aktuellen Portfolios und der hohen Wachstumsdynamik des Immobilienbestandes unterscheidet sich FCR deutlich
von der Mehrheit der börsennotierten Vergleichsunternehmen. Durch einen äußerst lukrativen Immobilienverkauf konnte FCR zudem im letzten Jahr das
hohe Wertsteigerungspotenzial der günstigen Einkaufskonditionen demonstrieren und eine sehr hohe
Eigenkapitalrendite erzielen. Auch im laufenden Jahr
wurde bereits eine solche Transaktion umgesetzt und
weitere sind in Planung. Sollten sie wie geplant umgesetzt werden, werden die Münchener auch 2016
einen Gewinnsprung erzielen und Kapital sowie Liquidität für weitere Zukäufe freisetzen.
Fazit
Auf Basis der Annahme, dass diese Transaktionen
sowie die angepeilten Zukäufe zu den geplanten
Konditionen gelingen, sehen wir anhand der PeerGroup-Analyse den fairen Wert bei 32,1 Mio. Euro.
Das DCF-Modell, das zusätzlich auf der Annahme
einer Fortsetzung des Wachstumskurses sowie weiterer Verkäufe in den nächsten zwei Jahren basiert, liefert eine Wertindikation von 29,6 Mio. Euro, so dass
wir aus dem Durchschnitt dieser beiden Ansätze einen fairen Wert von 30,8 Mio. Euro ermittelt haben.
Dieser beinhaltet bereits einen hohen, 33-prozentigen, Sicherheitsabschlag, mit dem wir die spezifischen Risiken eines nicht börsennotierten, kleinen
Unternehmens mit einem vergleichsweise kurzen
Track-record angemessen berücksichtigt sehen. Bei
Bewertungen bis zu dem Wert von 30,8 Mio. Euro
bzw. 7,43 Euro je Anteilsschein wäre die Aktie demnach attraktiv bepreist, für diesen Fall vergeben wir
das Urteil „Buy“. Dabei ist noch einmal zu betonen,
dass der ermittelte faire Wert mit der erfolgreichen
Umsetzung der Einkaufs- und vor allem Verkaufspläne steht und fällt. Da FCR bisher seine Planungen aber weitgehend erfüllt hat, ist aus unserer Sicht
ein entsprechender Vertrauensvorschuss gerechtfertigt.
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FCR Immobilien AG
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Anhang: Peer-Group Kennzahlen
Tabelle 1
Name
Marktkapita-
EPS 15
lisierung.
EPS 16
FFO 15
FFO 16
FFO15 /
FFO16 /
Dividen-
Aktie
Aktie
de
DEUTSCHE EUROSHOP AG
2.251,1
5,73
2,29
123,5
123,0
2,3
2,3
1,35
Alstria Office REIT-AG
1.933,8
-1,15
0,76
60,0
115,0
0,4
0,8
0,50
TLG Immobilien AG
1.383,0
2,11
1,09
64,0
75,0
1,0
1,1
0,72
HAMBORNER REIT AG
658,2
0,25
0,56
29,2
33,6
0,5
0,5
0,42
VIB VERMOEGEN AG
502,0
1,46
1,30
32,6
34,0
1,2
1,3
0,51
WCM
411,7
0,72
0,22
7,9
19,5
0,1
0,1
0,00
DEMIRE
200,7
1,09
0,51
0,3
0,00
15,4
0,13
0,23
0,2
0,4
0,10
919,5
1,29
0,87
0,81
0,86
FFO15-
FFO16-
FFO15-
FFO16-
EK-
EK-
GK-
GK-
Rendite
Rendite
Rendite
Rendite
DEFAMA Deutsche Fachmarkt
Mittelwert
15,0
0,5
1,4
Tabelle 2
Name
KGV15
DEUTSCHE EUROSHOP
KGV16
Div-
EK-
FFO-
FFO-
Rendite
Rendite
Yield 15
Yield 16
7,3
18,2
3,2%
14,9%
5,5%
5,5%
5,9%
5,9%
3,2%
3,2%
-11,0
16,6
4,0%
-6,9%
3,1%
5,9%
3,7%
7,2%
1,7%
3,2%
9,7
18,8
3,5%
13,8%
4,6%
5,4%
6,7%
7,9%
3,1%
3,7%
HAMBORNER REIT AG
42,5
19,0
4,0%
3,5%
4,4%
5,1%
7,5%
8,6%
3,5%
4,0%
VIB VERMOEGEN AG
13,1
14,7
2,7%
10,3%
6,5%
6,8%
7,7%
8,0%
3,2%
3,3%
WCM
4,3
14,2
0,0%
20,0%
1,9%
4,7%
2,9%
7,2%
1,3%
3,3%
DEMIRE
3,4
7,3
0,0%
9,8%
36,7
20,7
2,1%
3,6%
3,4%
9,4%
6,4%
17,5%
1,8%
4,9%
13,2
16,2
2,4%
8,6%
4,2%
6,3%
5,8%
8,4%
2,5%
3,4%
AG
Alstria Office REIT-AG
TLG Immobilien AG
DEFAMA Deutsche Fach-
7,5%
5,2%
1,4%
markt
Mittelwert
Anhang: Peer-Group Kennzahlen
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FCR Immobilien AG
16. August 2016
Tabelle 3
Name
Verkehrswert
des Portfolios
MarktkapitaEK-Quote
NAV
lisierung /
NAV
NAV-
FFO15 /
FFO16 /
Discount
NAV
NAV
DEUTSCHE EUROSHOP AG
3.356,8
53,8%
2.110,3
1,1
-6,7%
5,9%
5,8%
Alstria Office REIT-AG
3.366,9
45,3%
1.654,9
1,2
-16,9%
3,6%
6,9%
TLG Immobilien AG
1.972,9
46,3%
1.168,8
1,2
-18,3%
5,5%
6,4%
HAMBORNER REIT AG
958,7
46,4%
553,8
1,2
-18,8%
5,3%
6,1%
VIB VERMOEGEN AG
978,0
41,5%
451,6
1,1
-11,1%
7,2%
7,5%
WCM
590,1
45,4%
293,5
1,4
-40,3%
2,7%
6,6%
DEMIRE
971,4
26,7%
277,2
0,7
27,6%
34,0
27,8%
13,1
1,2
-17,2%
4,0%
11,0%
1.528,6
41,7%
815,4
1,13
-12,7%
4,9%
7,0%
DEFAMA Deutsche Fachmarkt
Mittelwert
Anhang: Peer-Group Kennzahlen
5,4%
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Impressum & Disclaimer
Impressum
Herausgeber
sc-consult GmbH
Alter Steinweg 46
48143 Münster
Internet: www.sc-consult.com
Telefon: +49 (0) 251-13476-94
Telefax: +49 (0) 251-13476-92
E-Mail: [email protected]
Verantwortlicher Analyst
Dr. Adam Jakubowski
Charts
Die Charts wurden mittels Tai-Pan (www.lp-software.de) erstellt.
Disclaimer
Rechtliche Angaben (§34b Abs. 1 WpHG und FinAnV)
Verantwortliches Unternehmen für die Erstellung der Finanzanalyse ist die sc-consult GmbH mit Sitz in
Münster, die derzeit von den beiden Geschäftsführern Dr. Adam Jakubowski und Dipl.-Kfm. Holger Steffen
vertreten wird. Die sc-consult GmbH untersteht der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Lurgiallee 12, D-60439 Frankfurt und Graurheindorfer Strasse 108, D-53117 Bonn.
I) Interessenkonflikte
Im Rahmen der Erstellung der Finanzanalyse können Interessenkonflikte auftreten, die im Folgenden detailliert aufgeführt sind:
1) Die sc-consult GmbH hat diese Studie im Auftrag des Unternehmens entgeltlich erstellt
2) Die sc-consult GmbH hat diese Studie im Auftrag von Dritten entgeltlich erstellt
3) Die sc-consult GmbH hat die Studie vor der Veröffentlichung dem Auftraggeber / dem Unternehmen zur
Sichtung vorgelegt
4) Die Studie wurde aufgrund sachlich berechtigter Einwände des Auftraggebers / des Unternehmens inhaltlich geändert
5) Die sc-consult GmbH unterhält mit dem Unternehmen, das Gegenstand der Finanzanalyse ist, über das
Research hinausgehende Auftragsbeziehungen (z.B. Investor-Relations-Dienstleistungen)
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6) Die sc-consult GmbH oder eine an der Studienerstellung beteiligte Person halten zum Zeitpunkt der Studienveröffentlichung Aktien von dem Unternehmen oder derivative Instrument auf die Aktie
7) Die sc-consult GmbH hat die Aktie in ein von ihr betreutes Musterdepot aufgenommen
Im Rahmen der Erstellung dieser Finanzanalyse sind folgende Interessenskonflikte aufgetreten: 1), 3), 4)
Die sc-consult GmbH hat im Rahmen der Compliance-Bestimmungen Strukturen und Prozesse etabliert, die
die Identifizierung und die Offenlegung möglicher Interessenkonflikte sicherstellen. Der verantwortliche
Compliance-Beauftragte für die Einhaltung der Bestimmung ist derzeit der Geschäftsführer Dipl.-Kfm. Holger Steffen (Email: [email protected])
II) Erstellung und Aktualisierung
Die vorliegende Finanzanalyse wurde erstellt von: Dr. Adam Jakubowski
Die sc-consult GmbH verwendet bei der Erstellung ihrer Finanzanalysen ein fünfgliedriges Urteilsschema
hinsichtlich der Kurserwartung in den nächsten zwölf Monaten. Außerdem wird das jeweilige Prognoserisiko
in einer Range von 1 (niedrig) bis 6 (hoch) quantifiziert. Die Urteile lauten dabei:
Strong Buy
Buy
Speculative
Buy
Hold
Sell
Wir rechnen mit einem Anstieg des Preises des analysierten Finanzinstruments um
mindestens 10 Prozent. Das Prognoserisiko stufen wir als unterdurchschnittlich (1 bis
2 Punkte) ein.
Wir rechnen mit einem Anstieg des Preises des analysierten Finanzinstruments um
mindestens 10 Prozent. Das Prognoserisiko stufen wir als durchschnittlich (3 bis 4
Punkte) ein.
Wir rechnen mit einem Anstieg des Preises des analysierten Finanzinstruments um
mindestens 10 Prozent. Das Prognoserisiko stufen wir als überdurchschnittlich (5 bis 6
Punkte) ein.
Wir rechnen damit, dass der Preis des analysierten Finanzinstruments stabil bleibt (zwischen -10 und +10 Prozent). Das Urteil wird hinsichtlich des Prognoserisikos (1 bis 6
Punkte) nicht weiter differenziert.
Wir rechnen damit, dass der Preis des analysierten Finanzinstruments um mindestens
10 Prozent nachgibt. Das Urteil wird hinsichtlich des Prognoserisikos (1 bis 6 Punkte)
nicht weiter differenziert.
Die erwartete Kursänderung bezieht sich auf den aktuellen Aktienkurs des analysierten Unternehmens. Bei
diesem und allen anderen in der Finanzanalyse angegebenen Aktienkursen handelt es sich um XETRASchlusskurse des letzten Handelstages vor der Veröffentlichung. Falls das Wertpapier nicht auf Xetra gehandelt wird, wird der Schlusskurs eines anderen öffentlichen Handelsplatzes herangezogen und dies gesondert
vermerkt.
Die im Rahmen der Urteilsfindung veröffentlichten Kursziele für die analysierten Unternehmen werden mit
gängigen finanzmathematischen Verfahren berechnet, in erster Linie mit der Methodik der Free-CashflowDiskontierung (DCF-Methode), dem Sum-of-Parts-Verfahren sowie der Peer-Group-Analyse. Die Bewer-
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tungsverfahren werden von den volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere von der Entwicklung der Marktzinsen, beeinflusst.
Das aus dieser Methodik resultierende Urteil spiegelt die aktuellen Erwartungen wider und kann sich in Abhängigkeit von unternehmensindividuellen oder volkswirtschaftlichen Änderungen jederzeit ändern.
In den letzten 24 Monaten hat die sc-consult folgende Finanzanalysen zu dem Unternehmen verfasst:
Datum
17. August 2015
Anlageempfehlung
Buy
Kursziel
18,60 Mio. Euro
Interessenkonflikte
1), 3), 4)
In den nächsten zwölf Monaten wird die sc-consult GmbH zu dem analysierten Unternehmen voraussichtlich
folgende Finanzanalysen erstellen: keine
Die Veröffentlichungstermine der Finanzanalysen stehen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verbindlich fest.
Haftungsausschluss
Herausgeber der Studie ist die sc-consult GmbH. Die Herausgeberin übernimmt keinerlei Gewähr für die
Korrektheit und Vollständigkeit der Informationen und Daten in der Analyse. Die vorliegende Studie wurde
unter Beachtung der deutschen Kapitalmarktvorschriften erstellt und ist daher ausschließlich für Kapitalmarktteilnehmer in der Bundesrepublik Deutschland bestimmt; ausländische Kapitalmarktregelungen wurden
nicht berücksichtigt und finden in keiner Weise Anwendung. Die Analyse dient ferner ausschließlich der unabhängigen und eigenverantwortlichen Information des Lesers und stellt keineswegs eine Aufforderung zum
Kauf oder Verkauf der besprochenen Wertpapiere dar. Ferner bilden weder diese Veröffentlichung noch die
in ihr enthaltenen Informationen die Grundlage für einen Vertrag oder eine Verpflichtung irgendeiner Art.
Jedes Investment in Aktien, Anleihen oder Optionen ist mit Risiken behaftet. Lassen Sie sich bei Ihren Anlageentscheidungen von einer qualifizierten Fachperson beraten.
Die Informationen und Daten in der vorliegenden Finanzanalyse stammen aus Quellen, die die Herausgeberin für zuverlässig hält. Bezüglich der Korrektheit und Vollständigkeit der Informationen und Daten übernimmt die Herausgeberin jedoch keine Gewähr. Alle Meinungsaussagen spiegeln die aktuelle Einschätzung
der Ersteller wider. Diese Einschätzung kann sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Es wird keine Haftung für Verluste oder Schäden irgendwelcher Art übernommenen, die im Zusammenhang mit dem Inhalt
dieser Finanzanalyse oder deren Befolgung stehen. Mit der Entgegennahme dieses Dokuments erklären Sie
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