Wenn das Haus mal brennt - 10x10-ETF

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the etf & etp newsletter i ausgabe 06, 2014
KOLUMNE
07
KOMPAKT
08
10x10.ch / 19.8.2014 / 9. Jahrgang / 10 x jährlich
GESPRÄCHSSTOFF
10
Wachstum und Vertrauen
Überflieger Goldminen
«Die Krise ist nicht vorbei»
Christian Katz sieht Handlungs­
bedarf in fünf Bereichen.
Goldminenaktien sind im Hoch,
obwohl der Goldpreis verharrt.
Daniel Stelter warnt vor noch
mehr billigem Geld und Schulden.
Wenn das Haus mal brennt …
BRENNPUNKT
INHALT
EDITORIAL
04
BRENNPUNKT
Wenn das Haus mal brennt..
Warum Währungsabsicherung
derart wichtig ist.
09
KOMPAKT
Russland den Rücken kehren
Solange der Konflikt nicht gelöst
ist, bleibt die Lage unsicher.
12
INDEX-ARENA
Index-Arena
S&P Global Infrastructure vs.
Macquarie Global Infrastructure.
13
WISSEN
Wettbewerb und Spreads
Christian Oetterich über den
Nutzen des Wettbewerbs.
Die Krux mit den Währungen
Die Finanzmarkttheorie besagt, dass nur Investitionen getätigt werden sollten, die entsprechend ihrem Risiko vergütet werden, also eine Risikoprämie aufweisen. Eigentlich
­logisch. Bei Fremdwährungsanlagen wird oft darüber diskutiert, ob die fremde Valuta entsprechend auch eine Prämie abwirft. Die Meinungen sind unterschiedlich. Doch Hand
aufs Herz: Welcher Anleger kann effektiv eine Markterwartung – ausser er ist ein Devisenprofi – zum Devisenpaar YEN/CHF oder USD/CHF formulieren? Beispiele aus der
­Praxis beweisen oft, dass eine Fremdwährung die Portfoliorendite vermiesen kann. Ganz
eindrücklich gesehen im letzten Jahr beim japanischen Yen. Es macht für Anleger Sinn,
von Beginn an auf Instrumente zu setzen, die ein Währungsrisiko ausschliessen – diese
gibt es zuhauf. Insbesondere die ETF-­Branche hat in den vergangenen Monaten weltweit
zahlreiche Produkte lanciert, die den Währungsschutz integrieren: Wenn das Haus mal
brennt.. (S. 3). Die Nachfrage nach diesen Instrumenten steigt seitens der Anleger rapide. Gerade für Franken-Anleger ist das Währungsrisiko zentral. Denn der Heimmarkt ist
beschränkt und in jedem international orientierten Depot befinden sich Wertpapiere aus
den USA oder dem Euroraum. Und letzterer ist noch lange nicht aus der Misere raus, sagt
Dr. Daniel Stelter. Der Vordenker warnt: «Die Krise ist nicht vorbei» (S. 10). Was das für
die Märkte, aber auch für den Franken-Euro-Kurs bedeutet, ist hingegen unklar.
Ihr Rino Borini
MONITOR EUROPA
14
Bester Monat seit 2008
Die ETP-Industrie erhält wieder
mehr Zuflüsse.
IMPRESSUM
Erscheinungsweise: 10mal jährlich und kostenlos! (Feb, März, April, Mai, Juni, Aug, Sept,
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S E I T E 03
das
neuste
zuerst
DAS NEUSTE ZUERST
1
13
2
News Ticker
1 Wachsender
Konsum
2 Tägliche Währungsabsicherung
3 Investieren in
Volatilität
>Höhere Investitionen Die
globalen Zuflüsse in ETP betru­
gen im Juli 32 Milliarden Dollar.
Wie aus ETP Landscape hervor­
geht, wurde vor allem in NichtUS-Aktien, US-Large-Caps, An­
leihen und Rohstoffe investiert.
iShares hat das Angebot an
der Schweizer Börse ausgebaut mit dem iShares MSCI
Emerging Marktes Consumer
Growth Ucits ETF. Mit diesem partizipieren Anleger am
wachsenden Konsum in den
Schwellenländern. Neben Konsumgüter-Unternehmen finden
sich in dem Barometer auch
Firmen aus den Branchen Telekom, IT, Gesundheitswesen
und Industrie. Grösstes Gewicht mit knapp 25 Prozent haben Titel aus den USA.
ComStage hat zwei neue Aktien-ETF an der Deutschen Börse
gelistet, den ComStage MSCI
Japan 100% Daily Hedged Euro
UCITS ETF und den ComStage
S&P 500 Euro Daily Hedged Net
TR UCITS ETF. Mit dem ersten
Produkt erhalten Anleger Zugang zu japanischen Unternehmen mit hoher und mittlerer
Marktkapitalisierung. Da Wechselkursschwankungen zwischen
Euro und Yen täglich abgesichert werden, sind Währungskapriolen ausgeschlossen.
Source baut sein Angebot an
Volatilitätsprodukten mit dem
Source J.P. Morgan Macro
Hedge Dual Vega Target 4%
UCITS ETF aus. Der Index investiert in die Volatilität von USAktien und wechselt zwischen
Long- und Long/Short-Positionierungen. In Zeiten angespannter Märkte baut der Index zusätzlich Long-Positionen
in der Volatilität europäischer
Aktien auf. Zur Erreichung des
«Vega-Ziels» dient ein Steuerungsmechanismus.
Börsenplatz: SIX Swiss Exchange
Börsenplatz: Xetra
Börsenplatz: London Stock Exchange
ISIN: IE00BKM4H197
ISIN: LU1033694107
ISIN: IE00BGSGTQ00
TER: 0.60%
TER: 0.45%
TER: o.25%
>Mehr Abschlüsse An der
Schweizer Börse sind die Han­
delsumsätze mit ETF im Juli mit
6,7 Millionen Franken nahezu
gleichgeblieben.
>Grössere Goldnachfrage
­Im Juli wuchsen die von Bloom­
berg erfassten Gold-ETF auf
­Monatsbasis erstmals seit März
wieder. Mit 15,7 Tonnen wurden
die höchsten Investitionen seit
November 2012 verzeichnet.
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Amundi
ETF
Bloomberg: ETFA <GO>
Tel.: +41 22 31 60 1 51
Bei den in der Schweiz zugelassenen Amundi-ETFs (die “Fonds”) handelt es sich um Investmentfonds französischen Rechts (“Fonds Communs de Placement”). Vertreter in der Schweiz:
CACEIS (Switzerland) SA, chemin de Précossy 7-9, CH-1260 Nyon, Zahlstelle: Crédit Agricole (Suisse) SA, quai Général-Guisan 4, CH-1204 Genf. Der Prospekt, die Wesentlichen
Anlegerinformationen (“KIID”) , das Fondsreglement sowie die aktuellen Jahres - und Halbjahresberichte sind auf Anfrage kostenlos beim Vertreter in der Schweiz erhältlich. Foto: Corbis. |
S E I T E 04
BRENNPUNKT
Wenn das Haus mal brennt …
Wenn das Haus bereits brennt, versichert es keiner mehr. Dieses Sprichwort gilt auch für die Finanzwelt.
Und immer wieder scheitern Anleger an ihren Fremdwährungspositionen. Es macht daher Sinn, eine
­Auslagerung dieser Risiken in Betracht zu ziehen.
Die zahlreichen Eingriffe der Notenban- diese nicht mit dem Anlageziel verbunken wie die quantitative Lockerung (quan- den sind. Währungskapriolen führen zu
titative easing, QE) in den Vereinigten
starken Schwankungen der Renditen und
Staaten oder die politischen Reformen vielfach zu Werteinbussen. Ein anschauin Japan hatten auch Folgen auf den De- liches Beispiel lieferte 2013 der japanivisenmärkten und auf die Anlagerendite. sche Yen. Durch die extrem lockere GeldInsbesondere in einem Umfeld rekordtief- politik der japanischen Notenbank verlor
er Zinsen ist jeder
die Valuta gegenRenditepunkt mit
über dem Franken
Risiken, die keine
entsprechendem
stark an Wert. In
Entschädigung
erwarten
lassen,
Risiko verbunden.
der Schweiz auf Gerade in Zeigelegte ETF auf
sollten vermieden werden.
ten hoher Anspanden japanischen
nung an den interAktienmarkt mit
nationalen Finanzmärkten – ausgelöst Währungssicherung wiesen eine bessere
durch geopolitische Verwerfungen wie in Wertentwicklung auf als Produkte ohne
Russland, Syrien, Irak oder Israel – sind diese Zusatzfunktion.
Wechselkurse grösseren Schwankungen
ausgesetzt: Staaten mit Währungen mit
Risikoprämie gibt den Ausschlag Die
vergleichsweise hohen Zinsen werten Wissenschaft streitet sich über Sinn und
dann häufig stark und abrupt ab, bei Nied- Unsinn von Fremdwährungen im Portforigzinswährungen ist das Gegenteil zu be- lio. Ob durch das Halten von Fremdwähobachten.
rungen eine Zusatzrendite erwartet wer Es gilt also die Flexibilität zu wahren und den kann, ist nicht geklärt. Sicher ist:
Währungsrisiken zu begrenzen, sofern­ Global betrachtet addieren sich die Ge-
winne und Verluste auf, es ist ein Nullsummenspiel. Falls eine Risikoprämie auf
das Halten von Währungen tatsächlich
existiert, muss folglich ein anderer Investor bereit sein, diese Prämie zu bezahlen.
Und letztlich gilt: Risiken, die keine Entschädigung erwarten lassen, sollten vermieden werden.
Aus diesen Gründen haben allen voran
ETF-Anbieter in den letzten 18 Monaten
diverse börsengehandelte Fonds aufgelegt, die das Fremdwährungsrisiko absichern. Gerade von institutionellen Anlegern werden diese Produkte rege genutzt.
Waren 2010 in Europa knapp 117 Millionen Euro (140 Millionen Franken) in diese Fonds investiert, vereinen gesicherte
ETF heute ein Volumen von fast 10 Milliarden Euro (12 Milliarden Franken). Inzwischen stehen dem Investor 51 Produkte
zur ­Verfügung.
Versteckte Fremdwährungsrisiken
Sobald ein Franken-Anleger den Heimmarkt also verlässt
W EITER S. 05
S E I T E 05
BRENNPUNKT
Quelle: Deutsche Bank, Bloomberg Finance LP, Reuters
12 000
60
10 000
50
8 000
40
6 000
30
4 000
20
2 000
10
0
0
2010
2011
2012
2013
2014*
AUM (Mio. €)
117
754
1,719
7,715
9,954
Cash Flows (Mio. €)
110
705
801
4,701
2,154
6
12
20
49
51
Anzahl ETF
Anzahl Produkte
in Millionen Euro
WÄHRUNGSGESICHERTE ETF IN EUROPA
* per 11. Jul 2014
Währungsabsicherung einfach erklärt Für einen Anleger sind währungsgesicherte ETF ein ideales Instrument,
um Fremdwährungsrisiken automatisch
zu eliminieren. Das Anlagevermögen der
betreffenden ETF wird mit Devisentermin­
kontrakten systematisch gegen Währungsschwankungen abgesichert, um so
das zugrundeliegende Fremdwährungsrisiko abzusichern. Die meisten Anbieter
benutzen ähnliche Methoden, um das Risiko der fremden Valuta abzusichern. Man
unterscheidet zwischen täglicher und monatlicher Absicherung, was Anleger meist
schon im Produktnamen – «daily» oder
«monthly» – erkennen.
Bei der monatlichen Währungsabsicherung werden die Fonds mittels Währungsterminkontrakten mit einer Restlaufzeit
von einem Monat abgesichert. Am Ende der Laufzeit erfolgt das Rollen in den
nächsten Kontrakt. Unter dem Monat werden die Währungspositionen den Marktbewegungen des Index oder Indexänderungen nicht angepasst. In der Folge
kann es zu einer kurzfristigen Über- beziehungsweise Untersicherung des Währungsexposures kommen, was notabene
RENDITEVERGLEICH MSCI EUROPA
MSCI Europe TR EUR
Performance
und in einen ausländischen Länder- oder Regionenindex wie beispielsweise Stoxx 600 oder MSCI Emerging
Markets investiert, geht er automatisch
ein Fremdwährungsrisiko ein. So weit, so
klar, doch die Krux liegt bekanntlich im
Detail.
Wenn ein Anleger beispielsweise in den
MSCI Europe investiert, investiert er automatisch europaweit in 437 Unternehmen.
Doch nicht alle Aktien auf dem alten Kontinent notieren in Euro – und das gilt eben
auch für den MSCI Europe. Nebst den
46,6 Prozent der Titel, die in Euro notiert
sind, werden 32 Prozent in Pfund gehandelt, weitere 13,5 Prozent in Franken. Dazu
kommen kleinere Tranchen, die in schwedischen, dänischen und norwegischen
Kronen notiert sind. Bei globalen Indizes
oder Schwellenländerbarometern ist die
Währungsvielfalt noch ausgeprägter.
In der Abbildung rechts lässt sich der
Währungseffekt gut erkennen. Der MSCI
Europa generierte 2013 in eine Gesamtrendite von 19,8 Prozent. In Dollar gerechnet lieferte derselbe Index einen Wertzuwachs von 25,2 Prozent, weil die US-Valuta
gegenüber dem Euro an Wert zulegen
konnte. Wird der Index in den jeweiligen
lokalen Währungen berechnet, hätte eine
durchschnittliche Performance von 21,6
Prozent resultiert.
auch einen Effekt auf die Gesamtperformance hat.Um zu verstehen, wie eine
Währungsabsicherung funktioniert, dient
nachfolgendes Beispiel (siehe dazu Tabelle S.6). Die Ausgangslage präsentiert sich
wie folgt: Eine institutioneller Anleger mit
Depotwährung Dollar möchte 100 Millionen Dollar in einen Index investieren. Das
Barometer bildet in Euro notierende Aktien ab. Durch dieses Engagement geht der
Grossinvestor automatisch ein Fremdwährungsrisiko ein gegenüber dem Euro. Dieses will er durch einen währungsgesicherten ETF ausschliessen. Hinter den ­Kulissen
geschieht folgendes:
1. Der ETF-Portfoliomanager muss den
erhaltenen Geldbetrag von 100 Millionen
Dollar investieren und gleichzeitig absichern. Er kauft also die Indexposition zum
aktuellen Devisen-Spotkurs (1,3708) im
Wert von 100 Millionen Dollar. Dies entspricht 72,95 Millionen Euro. Das Indexlevel beträgt beim Abschluss 100 Punkte
(Euro). Der Fondsmanager verkauft gleichzeitig diese 72,95 Millionen auf Termin
(1-Monat).
2. Nach einem Monat notiert der Index bei 105 Punkten (+5%), der Wert der
Position hat sich also auf 76,6 Millionen
Euro gesteigert. Der ETF-Manager muss
nun die Währungsabsicherung wieder zurücksetzen. Der neue Kassenkurs beträgt
1,3752, sein Terminverkauf vor einem Monat dagegen erfolgte zum Kurs von 1.3710.
Das bedeutet, dass der ETF mit der Absicherung einen Verlust von 0,31 Millionen
(Differenz neuer Kassakurs – 1-Monat Terminkurs) erzielt hat. Gleichzeitig geht der
W EITER S. 06
ETF-Manager eine
Quelle: Deutsche Bank, Bloomberg Finance LP
MSCI Europe TR USD
MSCI Europe TR Local
1300
1250
1200
1150
1100
1050
1000
950
12.2012
02.2013
04.2013
06.2013
08.2013
10.2013
12.2013
S E I T E 06
BRENNPUNKT
B E I S P I E L : WÄ H R U N G S A B S I C H E R U N G Monat
Quelle: Deutsche Bank
Index Level
EUR/USD
EUR/USD
Ungesicherte
Gesicherte
Investiertes
Absicherung
EUR
Spot
Forward
Investition USD
Investition USD
Nominal EUR
P/L USD
100.00 100.00 Start
t (0) 100
1.3708 1.3710 72.95 -
t (1)
105
1.3752 1.3754 76.60 -0.31
t (2)
110
1.3400 1.3402 80.25 2.71
Ende
107.53
neue Terminposition ein und sichert den Betrag von 76,6 Millionen Euro
zum aktuellen Terminkurs ab (1,3754).
3. Am Ende des zweiten Monats ist der
Index auf 110 Punkte geklettert, der Wert
des Investments beträgt damit 80,24 Millionen Euro. Der Anleger will nun seine Position mit Gewinn abstossen. Der ETF-Manager löst somit den Hedge auf. Dies kann er
zum vereinbarten Terminkurs (Abschluss
vor 1 Monat) von 1,3754 durchführen. Somit erzielt er einen Gewinn von 2,71 Millionen Dollar (Eur 76,6 *(1,3754-1,3400)). Zudem schliesst er die Indexposition im Wert
von 107,54 Dollar (Eur 80,25 *1,3400).
Fazit: Der währungsgesicherte ETF hat
am Ende einen Wert von 109,93 Millionen
Dollar. Ungesichert hätte der Anleger lediglich 107,53 Millionen Dollar bekommen,
weil der Währungsverlust die Rendite geschmälert hätte. Der Index hat jedoch in
lokaler Währung (Euro) mit 110 Punkten einen höheren Wert. Die Differenz zwischen
dem abgesicherten ETF und dem lokalen
109.93
Index zeigt, dass die Absicherung nicht
perfekt ist.
Um ein besseres Ergebnis zu erzielen,
müsste die Absicherung auf täglicher Basis stattfinden, doch dies ist wiederum
mit hohen Transaktionskosten verbunden.
Diese beeinflussen den Nettoinventarwert
des ETF ebenso. Ein weiterer Faktor, der zu
einer Renditedifferenz führen kann, ist die
Geld-/Briefspanne. Diese kann bei währungsgesicherten ETF leicht breiter sein
als bei der ungesicherten Version.
Für einen Franken-Anleger lohnt es, sich
bereits im Vorfeld der Investition mit diesen Instrumenten zu befasssen. Denn wenn
das Haus erst mal brennt, versichert es keiner mehr. Insbesondere für die strategische Vermögensverteilung sind Währungsabsicherungen prädestiniert. Dank ihnen
kann sich der Investor auf die Anlageklasse
konzentrieren und hat mit den reduzierten
Währungsrisiken eine Sorge weniger. RB
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sämtlichen Geschäftsstellen in der Schweiz. Der Prospekt mit integriertem Fondsvertrag, die wesentlichen Anlegerinformationen und die jüngsten sowie
sämtliche früheren Jahres- oder Halbjahresberichte stehen kostenlos bei BlackRock Asset Management Schweiz AG, Bahnhofstrasse 39, CH-8001 Zürich,
zur Verfügung. Die Anleger sollten die in den wesentlichen Anlegerinformationen und Prospekt erläuterten fondsspezifischen Risiken lesen. Ref: 16068.
S E I T E 07
KOLUMNE
Wachstum und Vertrauen fördern
Christian Katz
Die Finanzkrise führte zu einem
zunehmend bedroht. Nun gilt es
CEO SIX Swiss Exchange
Vertrauensverlust in die Kapiallen Unternehmen zu dienen.
talmärkte. Eine globale RegulieDer Zugang zu den Kapitalmärkrungswelle war die Folge. Für die europäischen
ten muss für KMU verbessert werden. Die IPO Task
Börsen, darunter auch die SIX Swiss Exchange,
Force der EU ist ein guter Anfang.
sind die Auswirkungen bereits ersichtlich: mehr
Als dritter Punkt sollte allen Investoren geTransparenz, mehr Absicherung, mehr Kontrolle.
dient werden. Es gilt unnötige Komplexität abAber genügt dies, damit die Kapitalmärkte auch
zubauen, speziell in der Vertriebskette vom Enddas Wirtschaftswachstum nachhaltig unterstütkunden bis zum Kapitalmarkt. Hier sollte für die
zen? Ich sehe in fünf Bereichen Handlungsbedarf:
Finanzindustrie der Zugang der Retailkunden an
In erster Linie gilt es, in Wirtschaftswachsdie Primär- und Sekundärmärkte von Aktien und
tum zu investieren. Eine verbesserte AktienkulObligationen verbessert werden. Zudem sollten
tur muss in Europa das Unternehmertum beleInstitutionelle eine ausgewogenere steuerliche Beben, damit mehr Arbeitsplätze geschaffen und das
handlung von Aktien- und Obligationen erfahren.
Wirtschaftswachstum gefördert werden kann. In
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Positionieder EU machte die gesamte Börsenkapitalisierung
rung Europas in der Welt. Die Märkte zeichnen
2013 nur 55 Prozent des Bruttoinlandprodukts aus,
sich durch ihre Offenheit aus. Diese Errungenschaft
während Bankkredite an Private mit 104 Prozent
darf nicht der zunehmenden Regulierungswelle gezu Buche schlugen. In den USA lag das Verhältnis
opfert werden. Höhere Transparenzanforderungen
bei 136 zu 43 Prozent, die Kapitalmarktfinanzierung
und neue Kontrollen müssen so angepasst werüberwog die Kreditfinanzierung. Da die Bankenfiden, dass der offene Zugang in die Kapitalmärkte
nanzierung zunehmend erschwert wird, sollte die
sichergestellt bleibt und das Modell weiterhin als
Politik die Finanzierung über börsenkotierte Instweltweites Vorbild dienen kann.
rumente erleichtern. Dies ist wichtig, da Studien
Letztendlich muss auch die Sicherheit erzeigen, dass Firmen 92 Prozent der neuen Arbeitshöht werden. Der Handel über regulierte Börsen
plätze erst nach einem Börsengang schaffen.
wahrt die langfristige Sicherheit der Kapitalmärk Eine wichtige Quelle für neue Arbeitsplätze­ te und reduziert systemisches Risiko während eisind kleine und mittlere Unternehmen. In den
ner Krise. Besonderes Augenmerk gebührt in der
fünf grössten EU-Staaten haben KMU pro fünf ArRegulierungswelle dem Derivatehandel. Börsenbeitsplätze, die bei Grossunternehmen in der Krigehandelte Derivate profitieren bereits von börse verloren gingen, einen neuen geschaffen. Doch
sengetriebenen zentralen Gegenparteien. In
durch den Fokus der Regulierung auf den Handel
Europa werden künftig auch standardisierte OTCmit Blue Chips wurde der Kapitalmarktzugang für
Derivate über zentrale Handelsplattformen gehanKMU in den letzten Jahren erschwert. Tiefe Geld-/
delt und über zentrale Gegenparteien abgewickelt.
Brief-Spannen, übermässige PublikationsanfordeEin weiterer nötiger Schritt ist die Regulierung
rungen und das Verschwinden von kleineren Fineuer Kapitalbeschaffungsmassnahmen wie beinanzintermediären hat das Ökosystem für KMU
spielsweise dem Crowdfunding.
CHRISTIAN KATZ
ALEX HINDER
UELI METTLER
ERWIN HERI
10x10-Kolumne; Fünf Persönlichkeiten im Turnus
LUTZ JOHANNING
S E I T E 08
KOMPAKT
Minenaktien setzen zum Comeback an. Gute Bilanzen sprechen für einen weiteren Anstieg. Einen Strich durch die Rechnung machen könnte allenfalls der Goldpreis.
Während ETF auf Russland die Flop-Listen anführen, finden sich
auf der anderen Seite die Goldminen-ETF. Die verschiedenen
Produkte haben seit Anfang des Jahres bis zu 37 Prozent zugelegt. Eine beachtliche Entwicklung, wurden die Unternehmen
nach den enormen Verlusten im vergangenen Jahr doch von
vielen Anlegern abgeschrieben. Spannend ist in erster Linie,
dass der Anstieg ohne unterstützende Wirkung durch den Goldpreis erfolgte. Dieser liegt nämlich seit Jahresbeginn nur rund
acht Prozent im Plus. Experten deuten die Stärke der Unternehmen gegenüber dem Goldpreis als ein gutes Zeichen. Oliver
Gross vom Börsendienst «Der Rohstoff-Anleger» hält fest: «Das
spricht alles für eine solide Bodenbildungsphase und das Fundament für den nächsten Anstieg, der in den nächsten Wochen
und Monaten folgen könnte. Hinzu kommt die positive Saisonalität im Goldsektor, die jetzt startet.» Viele Titel waren stark unterbewertet und befinden sich immer noch auf attraktiven Einstiegsniveaus.
Für diese Unternehmen spricht zudem, dass sie ihre Sanierungen mit strikten Massnahmen vorangetrieben haben. Durch den
Preiseinbruch mussten sie in den vergangenen Jahren ihre Geschäfte und Bilanzen bereinigen, konnten jedoch im ersten und
zweiten Quartal durch bessere Zahlen überzeugen. US-Goldgigant Newmont Mining beispielsweise hat wieder schwarze Zahlen erreicht. Nach einem Verlust von 1,75 Milliarden Dollar im
Vorjahr blieb im zweiten Quartal ein Nettogewinn von 299 Millionen Dollar.
S TA R K E AU F H O L J AG D D E R M I N E N U N T E R N E H M E N Quelle: justETF
Name
Anbieter
ISIN
Perf. YTD
Perf. 2013
DAXglobal Gold Mining
ETF Securities
IE00B3CNHG25
37.12%
-53.76%
Solactive Global Pure Gold Miners
UBS
IE00B7KMNP07
34.82%
-53.77%
Global Producers
iShares
IE00B6R52036
27.10%
-27.10%
NYSE Arca Gold Bugs
ComStage
LU0488317701
25.65%
-55.10%
MSCI ACWI Gold
Lyxor
LU0854423927
25.51%
-53.43%
NYSE Arca Gold Bugs
RBS Market Access
LU0259322260
25.33%
-54.99%
Die Aussichten sind gut. «Die Goldunternehmen müssen zeigen, dass sie für ihre Aktionäre langfristigen Free Cash Flow
nach Investitionen generieren und darüber hinaus eine zuverlässige Dividendenpolitik unterhalten können», fasst Florian
Siegfried, Fondsmanager des Precious Capital Global Mining
and Metals Fund bei AgaNola im Interview mit Fondstrends
­zusammen.
Viele Experten sind jedoch weiterhin vorsichtig, könnte doch
der Goldpreis durch ein Erstarken der Wirtschaft weiter sinken
und somit auch die Kurse der Goldminenunternehmen drücken,
die sich mit einem gewissen Hebel zum Goldpreis entwickeln.
Gerät also der Goldpreis erneut unter Druck, könnte es für die
Förderer schlecht aussehen. BK
Web-Link: 10x10 ETF Wissen
10sekunden
Überflieger Goldminen
>ETF der Milliardäre Mit dem neuen Di­
rexion iBillionaire Index ETF können Anleger
von den Strategien der Milliardäre profitie­
ren. Der iBillionare-Index umfasst eine Titel­
auswahl der führenden Investment-Legen­
den wie Warren Buffett, George Soros oder
John Paulson. Insgesamt umfasst das Ba­
rometer 30 Large-Cap-Aktien aus dem S&P
500. Die Gewichtung beträgt jeweils 3,33
Prozent. Insgesamt haben TechnologieWerte ein Gewicht von 33,33 Prozent.
> Starkes Wachstum Die ETF-Branche
wächst mit grossen Schritten – und das wird
auch in Zukunft so bleiben, darin sind sich
Experten einig. Ein starkes Wachstum er­
wartet auch Michael Grüner, Vertriebschef
von iShares in Deutschland. «Der ETF-Markt
ist in den vergangenen fünf Jahren mit je­
weils rund 25 Prozent per annum gewach­
sen. Der Fondsmarkt dagegen nur im niedri­
gen einstelligen Bereich. Dementsprechend
gehen wir davon aus, dass passive Instru­
mente einen grösseren Anteil in den Kun­
denportfolios einnehmen werden», sagte er
im Anlegermagazin cash online.
> Neuer Goldminen-ETF Das Angebot an
Goldminen-ETF wächst weiter. Lanciert wird
das neuste Produkt, das den Sprott Zacks
Gold Miners Index abbildet, vom kanadi­
schen Edelmetallspezialisten und Fondsbe­
treiber Eric Sprott. Im Barometer befinden
sich die 25 Titel, die bei einem Anstieg des
Goldpreises am stärksten nach oben klet­
terten. Die Werte werden nicht nach Markt­
kapitalisierung gewichtet, sondern nach
Gewinnwachstum und Bilanzstärke.
> Verbesserte Handelsdienstleistungen Die Schweizer Börse SIX baut ihre
Dienstleistungen für das ETF-Segment wei­
ter aus und bietet neu verbesserte Han­
delsdienstleistungen an. Nach der Abwick­
lung der ETF-Positionen bei SIX Securities
Services können diese zur Abwicklung in
Euroclear übertragen werden. Durch die­
se Neuerung soll die grenzüberschreiten­
de ETF-Verarbeitung vereinfacht und die
Marktliquidität erhöht werden. Zudem wird
Investoren dadurch eine breitere Palette an
ETF zur Verfügung gestellt.
S E I T E 09
KOMPAKT
Russland den Rücken kehren
Sanktionen und Unsicherheiten bringen russische Aktien ins
Trudeln. Das Verhalten der Indexanbieter lässt den Markt noch
weiter in die Verlustzone rutschen.
Es ist bereits der zweite grosse Einbruch des russischen Aktienmarktes in diesem Jahr. Ein erstes Mal kamen die Werte im Zuge
der Krim-Krise Anfang März unter Druck. Damals fiel der russische
Index RDX innerhalb von drei Wochen um knapp 20 Prozent. Nach
der anschliessenden kräftigen Aufholjagd kam nun der zweite Absturz. Innerhalb eines Monats lag der Verlust bei minus 13 Prozent.
Seit Anfang Jahr büsste der Markt insgesamt 17 Prozent ein, die
ETF auf den russischen Markt fielen zwischen 13 und 15 Prozent.
Aufgrund der hohen Unsicherheiten haben Investoren Gelder im
grossen Stil abgezogen. Insgesamt flossen in den letzten zwei Monaten 400 Millionen Dollar aus den ETF ab. Wegen der Vorgänge
in der Ukraine hat der Westen verschärfte Sanktionen gegen Russland verhängt. Präsident Wladimir Putin verhängte im Gegenzug
ein einjähriges Einfuhrverbot für zahlreiche Agrarprodukte und Lebensmittel aus Ländern, die Strafmassnahmen gegen Moskau erlassen haben.
Belastend wirkten auch die Spekulationen, ob russische Aktien
aus internationalen Indizes ausgeschlossen werden sollen. Denn
sowohl im MSCI ACWI (All Country Index), im MSCI Emerging Markets als auch im MSCI Eastern Europe sind russische Titel enthalten. Bei letzterem beträgt ihr Anteil 70 Prozent, im breiten MSCI
EM sind es knapp 4,6 Prozent. Hier zeigt sich der Nachteil des indexierten Investierens: Anders als ein aktiver Fondsmanager kann
ein ETF sein Russland-Exposure nicht selber reduzieren.
Indizes ohne Russland Der Indexanbieter MSCI hat bereits reagiert und zwei neue Indizes ohne Russland lanciert, den MSCI
ACWI (All Country World Index) ex Russia und den MSCI EM ex
Russia. Auch beim Anbieter FTSE werden scheinbar solche Schritte
diskutiert. Ebenfalls stark unter Druck gerieten die Aktien der beiden mit westlichen Sanktionen belegten Banken Sberbank und VTB.
MSCI überlegte, die Werte aus dem MSCI Russia Index zu nehmen,
hat sich vorerst jedoch dagegen entschieden. Die Entscheidung für
?
8
MRD.
USD
8 Milliarden Dollar wurden seit Anfang Jahr aus
dem SDPR S&P 500 abgezogen. Die verwalteten Ver­
mögen des Fonds sind dadurch auf 172,78 Milliarden
Dollar geschrumpft. Auf der anderen Seite wurde aber
kräftig in den Vanguard S&P 500 und den iShares Core
S&P 500 investiert. Insgesamt flossen in den letzten sie­
ben Monaten 5,2 Milliarden Dollar in diese beiden Pro­
dukte. Mit Verwaltungsgebühren von 0,09 beziehungs­
weise 0,07 Prozent gehören sie zu den günstigsten
physisch replizierenden ETF.
den Verbleib basiere auch darauf, dass keine der Banken derzeit die
Ausgabe neuer Aktien plane, heisst es in der Mitteilung von MSCI.
Insgesamt ist der russische Aktienmarkt nicht zu verachten. Wie
die Credit Suisse in einer Studie Anfang des Jahres schrieb, sind
die makroökonomischen Rahmenbedingungen in Russland im Vergleich zu den meisten anderen Ländern sehr stabil. Das Land hat
einen ausgeglichenen Haushalt, kein Leistungsbilanzdefizit und
Devisenreserven von über 500 Milliarden Dollar. Das Interesse der
Anleger basierte auf guten Wachstumsaussichten und hohen Dividendenrenditen. Zahlreiche Firmen weisen Dividendenrenditen
zwischen sechs und neun Prozent auf. Doch trotz des guten Fundaments befinden sich die Märkte im Zangengriff der politischen
Ereignisse. Solange der Konflikt nicht geklärt ist, werden das Risiko
hoch und die Märkte volatil bleiben. BK
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volatility can decrease the potential performance of the funds indexed to such strategies. Visit ossiam.com for a prospectus which will detail
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Badenerstrasse 567, 8048 Zurich.
In Switzerland this material is provided to Qualified Investors by NGAM, Switzerland Sàrl.
Registered office: Rue du Vieux Collège 10, 1204 Geneva, Switzerland.
Redefining ETFs
S E I T E 10
GESPRÄCHSSTOFF
Daniel Stelter, Ökonom und
ehemaliger Berater der Boston
Consulting Group.
«Die Krise ist nicht vorbei»
Herr Stelter, viele haben den Eindruck, die
Euroschulden-Krise sei überstanden. Wie
schätzen Sie die Situation ein?
Die Auffassung, dass die Krise zu Ende
ist, ist vor allem in jenen Ländern verbreitet, die die Krise nicht spüren. Dazu zählen
Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Aber wenn man den Blick nach Frankreich,
Spanien oder Griechenland wirft, dann
zeigt sich sehr deutlich, dass die Krise nicht
vorbei ist, sondern akut. Die Arbeitslosenzahlen sind hoch, die Wirtschaft stagniert
seit vielen Jahren, die Wirtschaftsleistung
befindet sich sogar unter jener von 2008.
den heutigen Krisenländern die Zinsen
schnell gefallen, doch die Inflationsraten
waren höher. Faktisch war der Realzins negativ. Man erhielt Geld quasi umsonst.
Ist die Verschuldung das grösste Problem?
Genau. Dabei muss man aber festhalten,
dass Verschuldung nicht nur ein Problem
von Staaten, sondern in weiten Teilen Europas auch ein Problem des Privatsektors
ist. Dazu zählt beispielsweise der Bausektor
in Spanien, aber auch die privaten Haushalte in Irland. Es gibt in diesen Ländern ­also
nicht ein reines Staatsschuldenproblem,
sondern ein Gesamtschuldenproblem.
Welche weiteren Ursachen gibt es?
Der zweite Punkt ist in der Politik zu suchen, die diese Entwicklungen unterstützte.
Denn durch die tiefen Zinsen sind die Staaten in den Genuss einer Entlastung bei den
Schulden gekommen, der Spardruck war also geringer. Zudem freuten sich die Länder
über den Boom. 2006 wurde Deutschland
sogar aufgefordert, sich Spanien als Vorbild
zu nehmen. Dabei war der dortige Bausektor bereits so gross wie jener von England,
Deutschland und Frankreich zusammen.
Die Politik hat das Schuldenmachen forciert, um einen Kollaps zu verhindern. War
das richtig?
Ja, bis 2010 schon. In der akuten Krise den
Kollaps des Finanzsystems zu verhindern,
war das richtige Vorgehen. Der Schaden
wäre sonst gigantisch gewesen. Doch aktuell drückt sich die Politik davor, die Wahrheit zu sagen: dass viele Schulden nicht
bedient werden können. Ich beziffere den
Überhang an Schulden in der Eurozone auf
rund fünf Billionen Euro. Die Politik verlässt
sich darauf, dass die Notenbanken das Problem lösen werden. Immer tiefere Zinsen
und Liquidität für das Bankensystem sollen die Krise lösen.
Haben die Sparmassnahmen der letzten
Jahre gefruchtet?
Damit wurden die Probleme nicht gelöst.
Exakt, die fundamenW EITER S. 11
Wie kam es zu dieser hohen Verschuldung?
Es gibt nicht eine einzige Ursache, sondern
verschiedene Faktoren. Der erste Punkt war
die Einführung des Euros. Dadurch sind in
Das trieb aber den Wirtschaftsboom an.
Absolut, mit dem geliehenen Geld wurde
kräftig konsumiert und investiert, vor allem
in Immobilien. In der Folge stiegen die Preise, was zu weiteren Immobilienkäufen auf
Kredit führte. Die Bauwirtschaft, besser gesagt die gesamte Wirtschaft, boomte. Doch
die zu tiefen Zinsen führten zu einem jahrelangen Verschuldungsexzess.
Nein. Wir reden nur davon, sparen zu müssen; in der Realität ist dies aber nicht gelungen. Die Gesamtverschuldung aller Staaten
liegt sogar über dem Niveau von 2008. In
Irland beispielsweise ist sie 84 Prozentpunkte höher. Die Krise wurde durch zu
billiges Geld und zu viele Schulden verursacht. Nun versuchen wir, sie durch noch
billigeres Geld und noch mehr Schulden zu
bekämpfen.
S E I T E 11
GESPRÄCHSSTOFF
talen Probleme stehen weiter im
Raum. Die Schulden wachsen immer noch
schneller als die Einkommen. Zudem wird
das Geld nicht für produktive Zwecke verwendet, sondern für Spekulation. Es droht
eine Vermögenspreisblase.
­ ie Massnahmen waren zu Beginn richtig,
D
sagen Sie. Was ist dann passiert?
Die Politik hat übertrieben. Zum grossen
Problem für die EZB wird nun die Aussage, die Mario Draghi vor zwei Jahren machte: «Die EZB ist bereit, alles zu tun, um den
Euro zu retten.» Damit ist die Notenbank
zu einer Rettungsinstanz geworden. Die
Kapitalmärkte gehen von einer impliziten
Garantie der EZB für die Schulden der Krisenländer aus. Nur so lässt sich erklären,
dass diese Länder so tiefe Zinsen haben
wie seit Jahrhunderten nicht. Spanien sogar weniger als die USA. Fundamental ist
dies nicht zu erklären, angesichts von Rekordschulden, schrumpfender Wirtschaft
und schlechter Demografie.
Wie sieht das im Detail aus?
Ich bezeichne es als Schuldentilgungsfonds
mit Hintertür. Denn letztlich wird die EZB
zu Quantitative Easing übergehen und Anleihen kaufen. Die Folge ist eine Bilanzverlängerung mit Vermögenswerten von mehr
oder weniger guter Qualität, für die aber alle Staaten nach Kapitalanteilen haften. Das
hätte zur Folge, dass eine riesige Umver-
teilung in Europa stattfindet, ohne jegliche
demokratische Legitimation. Dass dadurch
aber für Staaten erhebliche Lasten entstehen, darf nicht verschwiegen werden.
Was hätte Ihrer Ansicht in den letzten Jahren anders gemacht werden sollen?
Man hätte sich eingestehen müssen, dass
die Notenbanken das Problem der Überschuldung nicht lösen können. Stattdessen hätte es zu einer Restrukturierung der
Schulden kommen müssen. Einige Staaten werden ihren Verbindlichkeiten nicht
nachkommen können. Eine Sanierung würde ähnlich ablaufen wie bei Unternehmen:
Alle müssen verzichten, die Geldgeber und
die Mitarbeiter der Firmen. Bei den Staaten wären es die Gläubiger und die Bevölkerung, die Einschnitte hinnehmen müssen.
Die Frage ist also: Wer zahlt den Schaden?
Richtig. Ein möglicher Weg ist die Belastung
von Kontoinhabern mit einem Vermögen
von über 100 000­Euro, so wie es in Zypern
gemacht wurde. Eine andere Möglichkeit
wären Vermögensabgaben. Der beste Weg
wäre meines Erachtens, den Schuldenüberhang in einen Schuldentilgungsfonds einzubringen, der von Regierungen und Parlamenten genehmigt wird. Dieser würde
dann gemeinsam über 20 Jahre abgetragen.
Wie würde das aussehen?
Es braucht zwischen den Ländern eine
­ ewisse Solidarität. Griechenland, Irland,
g
Spanien und Portugal werden niemals in
der Lage sein, ihre Verbindlichkeiten alleine in den Griff zu bekommen. Diesen Ländern würde durch Staaten wie Frankreich
oder Deutschland geholfen. Durch einen
Schuldentilgungsfonds wären die Kosten
im Rahmen, für Deutschland beliefen sie
sich beispielsweise auf jährlich 1,5 Prozent
des Bruttoinlandprodukts.
Warum wurde dieser Schritt nicht schon
längst gemacht?
Das Problem ist, dass dies politischen Willen, eine Einigung über die Landesgrenzen
hinweg und Politiker voraussetzt, die ihren
Wählern endlich die Wahrheit sagen.
Bislang befinden wir uns aber in einer Endlosspirale aus billigerem Geld und tiefen
Zinsen. Wohin wird das führen?
Das geht nicht ewig gut. Die Aktionen der
Notenbanken werden immer aggressiver
werden. Das kann dann schliesslich dazu
führen, dass das Vertrauen in Geld schwindet, wodurch wir das Szenario Hyper­
inflation bekämen. Alternativ dazu könnte
auch einem Land endgültig der Geduldsfaden reissen und es würde seinen Schuldendienst einstellen. In der Folge würde es zu
einer ungeordneten Schuldenrestrukturierung kommen – mit Nebenwirkungen wie
Bankenpleiten und Unternehmenskonkursen. BK
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State Street Global Advisors („SSgA“) und stellt keine Anlageberatung, kein Angebot und keine Aufforderung zum Kauf von Anteilen von SPDR ETFs dar. SPDR ETFs dürfen nur in Gerichtsbarkeiten angeboten oder verkauft werden, in denen dies zulässig ist, unter
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19/05/2014 12:38
S E I T E 12
INDEX-ARENA
S&P Global
Infrastructure
vs.
Macquarie Global
Infrastructure 100
Die OECD schätzt das weltweite Investitionsvolumen in Infrastrukturen für die Jahre 2010 bis 2030 auf jährlich rund 1,8 Billionen Dollar. Mit den ETF auf die beiden Indizes kann am Thema partizipiert werden, sowohl in entwickelten wie auch fortgeschrittenen Volkswirtschaften. In den beiden Barometern verteilen sich die Unternehmen auf die drei Branchen Industrie, Versorger und Energie.
D I E FA K T E N S&P Global Infrastructure
Aktien
Macquarie Global Infrastructure 100
Anlageklasse
Aktien
Large Cap
Anlagesubklasse
Large Cap
Net Total Return
Benchmarkniveau
Net Total Return
USD
Marktkapitalisierung
Währung
Gewichtungsart
75
Anzahl Titel
19
Anzahl Länder
USD
Marktkapitalisierung
100
17
ZUSAMMENSETZUNG
Unterschiede zeigen sich auch bei der Ländergewichtung. Bei Macquarie kommen die USA auf einen Anteil von knapp 50 Prozent. S&P
wählt auf den Clustern Versorgung und Transport jeweils die grössten 30 Unternehmen und aus dem Cluster Energie die grössten 15 aus.
Zudem sind mindestens 15 Werte aus Schwellenländern vertreten, die über eine Börsennotierung in einem Industrieland verfügen. Während der S&P auf drei und fünf Jahre deutlich besser abschnitt, liegen die Barometer seit Jahresbeginn nahezu gleichauf.
S&P Global Infrastructure
Macquarie Global Infrastructure 100
USA
31,47%
USA
Kanada
10,42%
Grossbritannien
48,70%
9,62%
7,95%
Frankreich
7,65%
Kanada
Australien
7,61%
Spanien
5,73%
Grossbritannien
7,31%
Italien
5,22%
7,13%
Italien
Japan
4,63%
Spanien
6,04%
Frankreich
4,57%
Deutschland
4,90%
Deutschland
3,92%
Hongkong
2,78%
Rest
7,18%
China
3,73%
Rest
13,74%
PERFORMANCE
S&P Global Infrastructure
Macquarie Global Infrastructure 100
11.3%
YTD
11.8%
17.1%
1 Jahr
14.7%
43.1%
3 Jahre
26.3%
71.5%
5 Jahre
45.4%
Aug 2009 – Aug 2014
180
180
150
150
120
120
90
90
08 / 2009
06 / 2010
03 / 2011
12 / 2011
09 / 2012
06 / 2013
03 / 2014
S E I T E 13
WISSEN
Wettbewerb führt zu engeren Spreads
Market Maker sind für die Qualität der
Preisstellung bei ETF in verantwortlich.
Woran misst sich diese Qualität?
Sie misst sich an quantitativen und qualitativen Faktoren. Zu den quantitativen Faktoren zählt zum Beispiel die Präsenz eines
Market Makers. Idealerweise sollte er von
der Eröffnungs- bis zur Schlussauktion kontinuierlich im Markt präsent sein. Des Weiteren sind auch der Spread sowie die im
Markt gestellte Stückzahl beziehungsweise die Liquidität ein weiterer Punkt.
Was macht die Qualität genau aus?
Das ist schwerer zu beantworten. In
schwierigen Marktphasen, also wenn sich
Märkte schnell bewegen, trennt sich die
Spreu vom Weizen. Somit würde ich als
Qualität die Zuverlässigkeit hervorheben.
Viele wollen und können in solchen Marktphasen keine Kurse mehr stellen. Wirklich
gute Market Maker sind in jeder Marktphase in der Lage, gute und faire Preise zu stellen. In solchen volatilen Märkten steigt unser Marktanteil enorm an, da wir als einer
der grössten Market Maker in Europa die
nötige Infrastruktur und Erfahrung haben,
um in solchen Märkten zu agieren.
Market Maker agieren im Primär- und
­Sekundärmarkt. Wie sehen die jeweiligen
Aufgaben genau aus?
Als Primärmarkt wir der Prozess der Cre- für den Creation/Redemption Prozess zuation und Redemption bezeichnet. Es gibt lässt, desto höher ist der Wettbewerb in den
Verträge zwischen den Emittenten und den Produkten, was zu engeren Spreads führt.
Market Makern, die es dem Market Maker
erlauben, direkt mit dem Emittenten ETF- Wovon hängt die Liquidität im Detail ab?
Diese Frage freut mich besonders, nun werAnteile zu zeichnen oder zurückzugeben.
den einige ob meiner Antwort schmunzeln.
Verkauft ein Investor beispielsweise einen
Ein ETF ist immer so liquide wie das UnETF über die Börse oder OTC, nehmen wir
derlying. Der Satz hat
diesen auf unsere Büsich ein bisschen selbst
cher und sichern uns
Wirkliche gute Market
überholt, stimmt im
in der gleichen SekunGrundsatz aber. Mittde über Futures oder
Maker sind in jeder Marktlerweile finden Sie eieinen entsprechenden
phase in der Lage, gute und nige ETF, die enger
Aktienkorb ab. Wenn
an der Börse gestellt
wir die ETF-Anteile an
faire Preise zu stellen.
sind als das zugrundeden Emittenten zuliegende Underlying.
rückgeben, erhalten wir
Wichtige Faktoren sind zudem die Struktur
entweder den entsprechenden Aktienkorb
oder einen Barausgleich, um unsere Absi- des Emittenten, also wie viele Market Macherung wieder aufzulösen. Als Sekundär- ker er zulässt, sowie das Handelsvolumen
markt wird der normale Handel an den an den verschiedenen Börsen. Es gibt sicher
Börsen beschrieben. Die Aufgaben hier be- noch weitere Faktoren, aber das würde hier
zu sehr ins Detail gehen.
stehen aus der Quotierung der ETF.
Neben einer tiefen Gesamtkostenquote
spielt der Spread eine wichtige Kostenrolle.
Die TER sinkt kontinuierlich, Spreads auch?
Die Spreads entwickeln sich natürlich auch
in die gleiche Richtung, zumindest bei den
meisten ETF. Dies ist sehr stark abhängig
vom Emittenten. Je offener die Struktur des
Emittenten, also wie viele Teilnehmer dieser
Ergeben sich durch die Fragmentierung der
Handelsplätze Probleme?
Ein klares Nein. Ob man zum Beispiel einen Eurostoxx ETF in der Schweiz oder
Deutschland handelt, das Underlying und
somit die Liquidität bleibt die gleiche. BK
Web-Link: Flow Traders
S E I T E 14
MONITOR EUROPA
Bester Monat seit 2008
Der Monat Juli war für die ETP-Industrie
besonders erfolgreich. Weltweit wurden
32 Milliarden Dollar in die Indexvehikel
investiert. Die neuen Gelder seit Anfang des Jahres belaufen sich damit auf
155,6 Milliarden Dollar. Aussergewöhnlich hoch waren die Zuflüsse in Europa.
Mit 10,4 Milliarden Dollar wurde im Juli
der beste Monatswert seit 2008 erzielt.
Der Löwenanteil in Höhe von 7 Milliarden
Dollar wurde dabei in Aktien-Produkte investiert. Neben dem europäischen Markt
fanden sich auch die USA erneut auf den
Kauflisten.
Rohstoffe kämpfen sich zurück Nachdem in den vergangenen Monaten Rohstoffe immer wieder auf den Verkaufslisten zu finden waren, wächst das Interesse
für Gold und Co. langsam wieder. Im Juli
wurden insgesamt 666 Millionen Dollar in
die Produkte investiert. Jeweils rund 100
Millionen Dollar flossen in Edel- und Industriemetalle. Zuflüsse in Höhe von 2,67
Milliarden Dollar verzeichneten Obligationen-ETP. Zu den Favoriten zählten erneut die Schwellenländer. Darüber hinaus
wurde auch bei Staatsanleihen und Unternehmensanleihen kräftig zugekauft.
Allerdings vor allem im Investment Grade-Bereich, während knapp 170 Millionen Dollar aus Hochzinsanleihen abgezogen wurden. So verwundert es nicht, dass
auf Platz drei der Produkte mit den grössten Zuflüssen seit Anfang des Jahres der
­iShares Core Corporate Bond Ucits ETF
mit 1,39 Milliarden rangiert.
ETF in Europa: Zu- und Abflüsse
Angaben in Mio. U$
AKTIEN
Markt
# ETF/ETP Global
Europe
North America
Asia Pacific
Emerging Market
Broad
Regional
Country
Total
Juli 2014 Zu-/Abflüsse
AuM
NNA
YTD-14 NNA
YTD-14 in %
121 527 154 102 179 47 31 101 1 083 32 389.6 167 277.3 61 952.0 23 214.3 36 197.7 18 993.3 4 032.7 13 171.7 321 030.9 1182.2 1305.7 3074.9 202.2 1255.3 736.0 203.5 315.8 7020.3 4 372.2 8385.1 9082.7 649.9 2 615.6 1881.7 137.8 596.1 25 105.5 10.4
19.9
21.5
1.5
6.2
4.5
0.3
1.4
59.5
Others
Aktiv
broad/aggregate
Corporate
Emerging Market
Government
19 4
6
41 17 198 3 159.3 2 066.6 1 925.2 24 866.6 9 283.5 40 287.6 -16.0 96.1 41.0 1044.1 389.3 1146.3 463.5 745.4 344.4 4826.6 3330.7 5295.9 1.1
1.8
0.8
11.4
7.9
12.5
High Yield
Inflation
Money Market
Mortgage
Diverse
Total
13 18 14 3
26 333 7 411.0 4 796.0 4 628.4 1 355.3 6 581.2 99 779.5 -168.3 63.3 56.2 17.4 97.5 2 669.4 1089.6 327.7 153.3 -42.1 1 166.8 16 535.0 2.6
0.8
0.4
-0.1
2.8
39.2
79 148 154 101 170 652 6 769.2 2 539.6 3 103.6 1 759.0 32 135.0 46 306.4 317.0 74.2 76.6 97.2 101.0 666.0 623.5 -250.6 -119.3 290.2 -140.2 403.6 1.5
-0.6
-0.3
0.7
-0.3
1.0
95 39 3
588.4 1 054.6 250.2 3.8 -0.9 11.7 111.0 16.9 39.8 0.3
0.0
0.1
F I X E D I N CO M E
R O H S TO F F E
Broad Market
Agriculture
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Industrial Metals
Precioius Metals
Total
ANDERE
Currency
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