1 Herausgeber: Delegation der Deutschen Wirtschaft in Serbien (AHK Serbien) Adresse: Topličin Venac 19-21, 11000 Belgrad/Serbien Telefon: +381 11 2028 010 Fax: +381 11 3034 780 [email protected] www.serbien.ahk.de Kontaktperson: Michael Schmidt, schmidt@аhk.rs Autoren: Michael Schmidt Lara Krsteva-Ičokaeva Ognjen Obrenović Vlastimir Stojanović Dejana Vićentić Danilo Šuput Disclaimer: Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Herausgebers. Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann. 2 INHALTSVERZEICHNIS 1. EINLEITUNG ................................................................................................................................. 5 2. ZUSAMMENFASSUNG ................................................................................................................ 6 3. ZIELMARKT ALLGEMEIN ........................................................................................................ 7 3.1 Länderprofil Serbien ...................................................................................................................... 7 3.1.1 Politischer Hintergrund .................................................................................................... 7 3.1.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung ............................................................................. 8 3.1.3 Investitionsklima und Förderung in Serbien .................................................................. 12 3.1.4 Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Serbien ........................................ 14 3.2 Energiemarkt Serbien ................................................................................................................... 16 3.2.1 Energiepolitische Rahmenbedingungen ......................................................................... 16 3.2.2 Zuständige Instanzen und staatliche Energieunternehmen ............................................ 19 4. GESETZLICHE RAHMENBEDINGUNGEN FÜR ERNEUERBARE ENERGIEN ........... 29 4.1 Rechtliche Lage und Perspektiven ............................................................................................... 29 4.2 Gesetze und Verordnungen .......................................................................................................... 30 4.3 Vergütungssysteme und Genehmigungsverfahren....................................................................... 32 4.4 Investitionsförderung und -finanzierung ...................................................................................... 38 5. MARKTSTRUKTUR UND MARKTCHANCEN FÜR DEUTSCHE UNTERNEHMEN IN DER GEOTHERMIE-BRANCHE .................................................................................................. 43 5.1 Ausgangslage, Potenziale und Aussichten im serbischen Markt ................................................. 43 5.1.1 Geothermale Ressourcen ................................................................................................ 43 5.1.2 Nutzung von geothermalen Ressourcen in Serbien........................................................ 51 5.2 Mögliche Standorte für Projekte und Anlagen / Überblick über bestehende und geplante Anlagen ............................................................................................................................................................ 54 5.2.1 Vranjska Banja ............................................................................................................... 54 5.2.2 Belgrad ........................................................................................................................... 55 5.2.3 Mačva ............................................................................................................................. 56 3 5.2.4 Vojvodina ....................................................................................................................... 58 5.2.5 Weitere Standorte ........................................................................................................... 60 5.3 Marktstruktur, Wettbewerbssituation und Marktakteure ............................................................. 61 5.3.1 Wärmepumpen-Anbieter und Projektentwickler ........................................................... 61 5.3.2 Bohrunternehmen ........................................................................................................... 70 5.3.3 Wissenschaftliche Einrichtungen ................................................................................... 77 5.3.4 Staatliche Institutionen ................................................................................................... 78 5.3.5 Messen............................................................................................................................ 85 5.4 Technologien und Anlagen .......................................................................................................... 88 5.5 Marktpotenziale und Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen ................................ 90 5.6 SWOT-Analyse ............................................................................................................................ 91 6. ANHÄNGE .................................................................................................................................... 92 VERZEICHNISSE .......................................................................................................................... 100 Tabellenverzeichnis ......................................................................................................................... 101 Abbildungsverzeichnis ..................................................................................................................... 101 Quellenverzeichnis ........................................................................................................................... 102 4 1. EINLEITUNG Die Erforschung und Nutzung von geothermalen Energiequellen, die in den 70er und 80er Jahren im ehamligen Jugoslawien relativ fortgeschritten war, ist wegen der politischen Turbulenzen in den 90er Jahren fast zum Erliegen gekommen. Das gute natürliche Potenzial kombiniert mit besseren Technologien sowie neuen Finanzierungsmöglichkeiten haben in den letzten Jahren insbesondere im Gebäudesektor zum verstärkten Einsatz der Geothermie in Serbien geführt. Hohe Wirtschaftswachstumsraten seit 2000 und ein kredit-finanzierter Bauboom haben vor allem in Büro-, Hotel- und grösseren und modernen Wohngebäuden zu einem verstärkten Einsatz von Geothermieanlagen geführt. Gerade in den Wirtschaftszentren Belgrad (v.a. Stadtteil Neubelgrad) und Novi Sad, wo sich diese Entwicklungen abspielen, sind die natürlichen Bedingungen für die Nutzung von Geothermie günstig. In den letzten Jahren ist das Interesse für den Einsatz der Geothermie in öffentlichen Gebäuden bei den serbischen Behörden gestiegen. So hat die Stadt Belgrad und die nördliche Provinz Vojvodina Atlanten der geothermalen Wasserressourcen anfertigen lassen, mit dem Ziel Schulen, Kindergärten und andere öffentliche Gebäude effizienter zu kühlen und zu beheizen. Die Verbesserung der Energieeffizienz im Gebäudesektor und Nutzung erneuerbarer Energiequellen ist für Serbien spätestens seit dem Erlangen des EUKandidatenstatutses im März 20012 und im Rahmen der damit verbundenden Anpassungen an den acquis communautaire der Europäischen Union und internationalen Verpflichtungen oberste politische Priorität. Internationale Finanzierungsinstituitonen wie die deutsch KfW-Entwicklungsbank oder die Europräische Bank für Entwicklung und Wiederaufbau (EBRD) fördern diese Entwicklungen und eröffnen auch in einem gesamtwirtschaftlich schwierigen Umfeld interessante Marktchancen für deutsch mittelständige Unternehmen aus der Geothermie-Branche. Neben den klassischen Anlagelieferanten, die zumeist bereits vor Ort schon vertreten sind, ist deutsche Technologie vor allem in technisch anspruchsvollen Nischenbereichen, wie Bohr-, Messtechnik oder bei der Projektierung gefragt. Serbische Partnerunternehmen und Institutionen können für deutsche Unternehmen auch ein Türöffner in die Nachbarmärkte auf dem westlichen Balkan sein, so dass sich hier weitere Marktchancen über den serbischen Markt hinaus ergeben können. 5 2. ZUSAMMENFASSUNG Die geothermale Energiekapazität Serbiens und geothermalen und hydrologischen Eigenschaften des Bodens sind in vielen Regionen Serbiens äusserst gut. Diese Analyse legt dar, dass Geothermie aus den folgenden Gründen in den nächsten Jahren in Serbien zunehmend zum Einsatz kommen wird und Marktchancen für deutsche Unternehmen aus dieser Branche eröffnen wird: Steigende Strom- und Heizkosten kombiniert mit besseren und effizienteren Technologien machen Geothermieanlagen für private Investoren und die öffentliche Hand wirtschaftlich tragfähig und interessant; Die Einführung eine verbrauchsabhängigen Abrechnung von Heizkosten und die geplante Verabschiedung des Gesetztes zur effizienten Energienutzung durch die neue Regierung Serbiens werden Enegieeffizienzmassnahmen im Gebäudesektor fördern; Verschiedene politische Prozesse, wie die EU-Annäherung oder die Mitgliedschaft in der Energiegemeinschaft Südosteuropas, verpflichten Serbien dazu, erneuerbare Energien verstärkt einzusetzen bzw. die Energieeffizenz umfassend zu steigern. Auch wenn die Stromproduktion und Tiefengeothermie in Serbien nur an wenigen Orten möglich sind (Einspeisevergütung zur Zeit: 7,5 Cent/kWH), sind die indirekten Einsparmöglichkeiten bei der Nutzung fossiler Brennostoffe enorm. Deutsches Know-How und Technologien sind in Serbien allgemein sehr anerkannt und deutsche Unternehmen können vor allem in folgenden Bereichen Partner finden: Bohr- und Messtechnik, Projektierung / Ausbildung / Zertifizierung, Kooperation mit strategischen Partnern wie Stadt Belgrad, Provinzregierung Vojvodina oder Ölunternehmen NIS, Aufbau von regionalen Vertriebsstrukturen über die Grenzen des serbischen Marktes hinaus. 6 3. ZIELMARKT ALLGEMEIN 3.1 Länderprofil Serbien 3.1.1 Politischer Hintergrund Serbien ist ein Binnenstaat inmitten der Balkanhalbinsel. Es besteht aus Zentralserbien, das mehr als die Hälfte des Staatsgebietes umfasst und aus der nordserbischen Provinz Vojvodina, die über eingeschränkte Autonomie-, bzw. Selbstverwaltungsrechte verfügt. Insgesamt gibt es 24 Kreise und 157 Gemeinden als Selbstverwaltungseinheiten. Ehemals ein Teilstaat Jugoslawiens parlamentarischen Republik Serbien erklärt. wurde Serbien in 2006 zur Das Parlament ist ein Einkammerparlament mit 250 Abgeordneten, die auch die Regierung mit dem Premierminister wählen. Die letzten Parlamentswahlen und vorgezogene Präsidentschaftswahlen fanden am 6. Mai 2012 gemeinsam mit den Gemeindewahlen statt. Die Wahlbeteiligung betrug etwas mehr als 45%. Bei den Präsidentschaftswahlen errang der Führer der Oppositionspartei Serbische Fortschrittspartei (SNS) Tomislav Nikolic mit über 50% der Stimmen den Sieg. Sein Gegner, der im April 2012 zurückgetretene Präsident und Chef der Regierungspartei der Demokraten (DS) Boris Tadic verlor mit 46,7% der Stimmen. Bei den Parlamentswahlen 2012 konnte keine der Parteien die für die Regierungsbildung erforderliche absolute Mehrheit erreichen. Insgesamt sind nun sechs Parteien, die zwei großen, SNS und DS, und vier kleinere Parteien im Parlament vertreten. Am 27. Juli 2012 wurde das Parlament geformt und die neue Regierung ernannt. Das neue Parlament hat 230 Abgeordnete, organisiert in 14 Gruppen. 58 Abgeordnete sind SNS, 48 aus DS, 21 aus SPS, 18 aus DSS, 16 parteilose Abgeordnete, 14 LDP, 12 aus den vereinigten Regionen Serbien, 5 aus der sozialdemokratischen Liga Vojvodina und 5 Bund der Ungarn aus Vojvodina und andere. Die Regierung besteht aus 18 Ministerien, Premierminister und Generalsekretär. Premierminister und zugleich Innenminister ist Ivica Dacic, SPS. Generalsekretär Veljko Odalovic, SPS. Vicepremier und Minister für Verteidigung, Antikorruption, und Kriminal ist Aleksandar Vucic, SNS; Vicepremier und Europäische Integration Suzana Grubjesic, URS; Minister für Energie, Entwicklung und Umwelt ist Zorana Mihajlovic, SNS; Minister für regionale Entwicklung und lokale Selbstverwaltung ist Verica Kalanovic, G17 7 Plus; Minister für Rohstoffe, Bergbau und Raumplanung ist Milan Bacevic, SNS; Velimir Ilic, Minister für Bau und Städtebau, NS; Finanz- und Wirtschaftsminister ist Mladjen Dinkic, URS. Seit dem Jahr 2000 verfolgt Serbien einen proeuropäischen Kurs und dieser wird beibehalten. Alle Regierungsakteure haben sich für Europa und die Fortführung des Reformprozesses erklärt. Serbien wurde am 1. März 2012 EU-Beitrittskandidat. Der Termin für die Aufnahme der EUBeitrittsverhandlungen ist jedoch weiterhin an die Bedingung gebunden, dass Serbien Verhandlungsgespräche mit dem Kosovo weiter führt. Im Rahmen ihrer EU-Integrationsbestrebungen hat die serbische Regierung in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Gesetzen an die EU-Standards angepasst. Die Implementation und Umsetzung dieser Gesetze ist ein Teil des Reformprozesses, die mitunter durch die Unterstützung der deutschen Bundesregierung begleitet werden. Die Implementation der Rechtsreform stellt eine Herausforderung oberster Priorität auch für die zukünftige Regierung dar. 3.1.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung Auf seinem Weg zur liberalen Marktwirtschaft wurde Serbien Mitglied von Weltbank und IWF, der Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation und (SMWK) des Mitteleuropäischen Freihandelsabkommens (CEFTA). Serbien hat dank dem im Jahre 2008 unterzeichnetem Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommens (SAA) freien Zugang zum EU-Markt. Zudem hat das Land Freihandelsabkommen mit Russland, Kasachstan, Weißrussland und der Türkei abgeschlossen, so dass der relativ kleine Binnenmarkt Serbien auch als Produktions- und Distributionszentrum interessant ist. Von 2000 bis einschließlich 2008 war die von Krieg und Embargo gezeichnete Wirtschaft Serbiens, vor allem wegen der steigenden Auslandsnachfrage und erhöhter ausländischer Investitionen, mit einer jährlichen Wachstumsrate von über 5 Prozent eine der am schnellsten wachsenden in Europa. Die Weltwirtschaftskrise zeichnete sich auch in der serbischen Wirtschaft ab. Im Jahr 2009 fiel das BIP um 3,5%, erholte sich allerdings bald wieder und kehrte in den Folgejahren auf den Steigerungspfad zurück. Im Jahr 2010 verzeichnete das serbische Bruttoinlandsprodukt real ein Plus von 1,0% gegenüber dem Vorjahr. 8 Für das Jahr 2012 prognostiziert die EBRD in Serbien ein Wirtschaftswachstum von 0,1% und korrigiert die Schätzungen für das Wachstum in 2013 von 2,6 auf 1,7% nach unten. Mit 0,1% Wachstum im Jahr 2012 rangiert Serbien an letzter Stelle in der südosteuropäischen Region. Abb. 3.1: BIP in Serbien (nominal) Abb. 3.2: BIP in Serbien – Struktur nach Branchen 9 Für 2012 wird nach EBRD mit einer realen Zunahme des BIP in Höhe von 2% gegenüber dem Vorjahr gerechnet, während in 2013 ein höherer Wachstumstrend erwartet wird. Das serbische BIP dürfte nach EBRD Bericht in den folgenden vier Jahren um 1,7%, 1,8%, 3,5 und 5,1% gegenüber dem Vorjahr wachsen. Motor für das prognostizierte Wachstum und weiter in 2013 sollen in erster Linie ausländische Investitionen sein. In 2011 wurden Vorhaben angekündigt, die im Laufe von 2012 eingeleitet werden und bereits begonnene Projekte werden in 2012 weitergeführt Infrastrukturbereich, oder beendet. Zu diesen gehören Projekte im neue staatliche Investitionen im Verkehrs- und Energiesektor, Investitionen im Umweltschutzbereich und Energieeffizienz. Im Zuge der Wirtschaftskriese stieg die Arbeitslosigkeit. Während die Arbeitslosenquote in 2008 14% betrug, stieg sie in 2010 auf 19,2% um in 2011 den Wert von 23,7% zu erreichen. Im ersten Quartal 2012 kletterte die Arbeitslosenquote auf 24%. In diesem Ambiente halten sich die Lohnkosten noch günstig. Der durchschnittliche Nettolohn betrug offiziell im Januar 2012 etwa 245 Euro. Tab. 3.1: Wirtschaftliche Eckdaten Indikator 2007 2008 2009 2010 2011 BIP (nominal, Mio. Euro) 28.468 32.668 28.957 28.006 31.143 BIP pro Kopf (Euro) 3.857 4.445 3.955 3.841 4.288 7,54 7,35 7,32 7,29 7,12 79,96 81,44 93,95 103,04 101,95 Bevölkerung (Mio.) Wechselkurs (1 Jahresdurchschnitt) Euro/RSD Quellen: Statistikamt Serbien, Nationalbank Serbien Tab. 3.2: Wirtschaftliche Entwicklung 2010 bis 2012 (reale Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %) 2010 2011 2012 BIP 1) 1,0 1,6 0,5 Einfuhr (cif) 4,0 5,5 4,4 Bruttoanlageinvestitionen -8,0 12,5 4,0 Privater Verbrauch 0,2 -1,6 0,0 Quellen: Statistikamt Serbien, Nationalbank Serbien 10 Produktion Die Industrie insgesamt zeigt sich relativ stabil und verbleibt im positiven Bereich. Zwar gingen die Steigerungszahlen in der Produktion im Zeitraum von Mitte 2008 bis Mitte 2009 etwas zurück, zeigen jedoch seit Ende 2009 wieder einen Aufwärtstrend. Ähnlich verhält es sich im Sektor Energie. Während 2007 und noch 2008 die Produktion und die Reserven über dem Bedarf lagen, fielen seit 2008/2009 die Produktion und die Reserven ins Minus. Besonders der Bereich Strom-, Gas und Wärmeversorgung zeigt seit 2008/2009 ein stetiges Gefälle. Ab 2011 ist ein geringer Aufwärtstrend zu erkennen, der jedoch noch unter der Marke in 2007 liegt. Tab. 3.3: Entwicklung der Industrieproduktion nach Branchen (reale Veränderung in %) Branche 2007 2008 2009 2010 2011 Industrie gesamt +4,1 +1,4 -12,6 +2,5 2,1 Energie +1,3 1,7 -1,2 -2,3 +6,2 Bergbau 0,2 5,3 -3,8 +5,8 10,4 Kohleabbau -0,3 4,8 -1,0 -0,6 7,4 -0,2,5 0,0 3,7 34,9 25,4 anderer 1,8 7,6 -32,9 9,0 2,7 Strom-, Gas-, Wärme- u. 3,2 2,0 0,8 -4,4 9,7 4,6 1,1 -16,1 3,9 -0,4 Öl- und Gasförderung Förderung Energierohstoffe Wasserversorgung Verarbeitende Industrie Quellen: Statistikamt Serbien, Nationalbank Serbien Der serbische Außenhandel hat sich zum großen Teil von den Auswirkungen der Krise erholt. Die Importe stärker, auch die Exporte sind seit 2010 wieder deutlich im Plus. Die Ausfuhren werden im Jahr 2012, wie von der Nationalbank erwartet wird, mit 8,9% ähnlich stark wachsen und dem Wirtschaftswachstum in 2012 wie im Vorjahr 2011 bedeutend beitragen. 11 Im Bereich der Strom- Gas- und Wärmeversorgung haben im Jahre 2010 und 2011 die Importe und die Exporte nachgelassen. Während in den vergangenen Jahren der Bedarf bei fallender Produktion mit Importen gedeckt wurde um die Exporte zu halten, musste nun trotz exportorientierter Politik der Export reduziert werden. Tab. 3.4: Aus- und Einfuhr nach Branchen in Mio. Euro Branchen Export 2010 Export 2011 2011/ 2010 Import 2010 Import 2011 2011/ 2010 Gesamt 7.393,4 8.439,4 14,1 12.622,0 14.449,7 14,5 Bergbau Kohleabbau 33,1 3,1 65,7 3,5 98,1 13,1 1.624,4 33,8 1.796,9 57,0 10,6 68,9 Öl- und Gasförderung 0,3 0,4 22,9 1.383,2 1.511,6 9,3 179,2 127,6 -28,8 151,2 122,8 -18,7 71,7 107,3 20,8 32,5 44,9 38,0 6.404,2 7.303,8 14,0 8.278,7 11.133,8 34,5 Strom-, Gas, Wärmeversorgung Wasserversorgung, Abwasser Verarbeitende Industrie Quellen: Statistikamt Serbien, Nationalbank Serbien Tab. 3.5: Saldo der Aus- und Einfuhren nach Branchen in Mio. Euro Branchen 2010 2011 Gesamt -5.228,6 -6.010,3 Bergbau -1.591,3 -1.731,2 -30,7 -53,5 -1.382,9 -1.511,3 Strom-, Gas, Wärme- u. Wasserversorgung +28,0 +4,7 Verarbeitende Industrie -899,6 -2.855,1 Kohleabbau Öl- und Gasförderung Quellen: Statistikamt Serbien, Nationalbank Serbien 3.1.3 Investitionsklima und Förderung in Serbien Serbien hat ein breites Spektrum an Vorteilen für Investitionen geschaffen. Neben den für die Wirtschaft attraktiven niedrigen Steuersätzen, den vereinfachten und schnellen Verfahren mit niedrigen Kosten gibt es zusätzlich noch eine Reihe von finanziellen Fördermaßnahmen. 12 Ende 2011 wurde im Anhang an das Budget für 2012 ein weiteres Paket von finanziellen Förderungen verabschiedet, die noch ihre Gültigkeit haben: Subventionen für neue Darlehen wie Investitionskredite, finanzielle Unterstützung der Absatzförderung und Unterstützung des Export. Die Schaffung neuer Arbeitsplätze wird weiterhin über Investoren durch Zuschüsse gefördert. Ein Programm, das sich in den vergangenen Jahren als effektiv erwiesen hat. In diesem vorteilhaften Umfeld wurde ein Geschäftsklima geschaffen, welches den einzelnen Unternehmen ermöglicht, eine gute bis sehr gute Geschäftslage zu halten. Bei der Standortumfrage Serbien 2012, die die Deutsch-Serbische Wirtschaftsvereinigung im Februar 2012 bei ihren Mitgliedern durchführte, bewerteten 48% die Geschäftslage ihres Unternehmens als gut. In 2012 erwarten 45% eine Verbesserung der Lage und 43% sagen in 2012 eine gleichbleibend gute Lage voraus. 91% der deutschen Unternehmen würden auch in 2012 Serbien als Investitionsstandort wählen. Von 2001 bis 2009 wurden aus dem Ausland netto 12,2 Milliarden Euro in Serbien investiert. Nach dem krisenbedingten Rückgang im Jahre 2010, als die ausländischen Direktinvestitionen nur knapp 1 Milliarde netto betrugen, stiegen sie im Jahr 2011 wieder und erreichten 1,8 Milliarden Euro. In 2012 werden etwa 1,5 bis 2 Milliarden Euro erwartet. Bisher wurde dominant in den Handel und die verarbeitende Industrie investiert, doch haben seit 2011 die Wärme- und Gasversorgung und Stromübertragung und -Verteilung, die Wasserversorgung und -Entsorgung, die Bau- und Baumodernisierung und der Bergbau starke Zuwachsraten. Im Jahr 2012 werden weiter steigende Zuwachsraten in diesen Branchen erwartet. Tab. 3.6: Ausländische Direktinvestitionen nach Branchen – Entwicklung der am höchsten Wachsenden und größten Branchen (in Mio. Euro) Branche 2007 2008 2009 2010 2011 2011/2010 Bergbau 24,3 19,6 404,9 4,21 56,76 +1.248 % Wärme-,Gas-, Stromversorgung 0,9 2,3 4,7 8,14 23,70 +191 % 130,6 55,6 28,1 29,09 93,41 +221 % 0 0 0 9,7 10,85 +12 % Verarbeitende Industrie 366,3 388,5 532,9 337,9 427,0 + 26 % Handel 200,8 276,0 222,2 193,5 881,8 +356 % Immobilienhandel 664,1 588,2 234,0 176,6 144,4 -18 % Bau (und Modernisierung) Wasserversorgung und Entsorgung Quelle: Nationalbank Serbien 13 Zu den staatlichen Projekten, die das Wirtschaftswachstum in 2012 und 2013 ankurbeln sollen, zählen Projekte im Infrastrukturbereich, neue staatliche Investitionen im Verkehrs- und Energiesektor, Investitionen im Umweltschutzbereich und Energieeffizienz. Diese Projekte sollen unter anderem mit Krediten internationaler Finanzorganisationen, wie etwa der EBRD und der EIB aber auch mit Darlehen von einigen ausländischen Regierungen, darunter auch Russland und Deutschland finanziert werden. Zusätzlich sollen private Unternehmen beteiligt werden. Zur Förderung privater Investitionen an staatlichen Projektvorhaben hat das serbische Parlament im November 2011 das Gesetz über öffentlich-private Partnerschaft verabschiedet. Dieses Gesetz ermöglicht im Einklang mit den EU-Bestimmungen geregelte öffentlich-private Partnerschaften auf allen Ebenen. Lokale Regierungen wie staatliche Unternehmen bis hin zur republikanischen Ebene können nun unterschiedliche Formen öffentlich-privater Partnerschaften eingehen und unabhängig voneinander konkrete Projekte im Rahmen ihrer Zuständigkeitsbereiche realisieren. Ein Dynamischer Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien und eine rapide Steigerung der Energieeffizienz sind nicht nur in grundlegenden strategischen Dokumenten der Regierung und des serbischen Energiekonzerns EPS verankert, es sind bereits konkrete große und kleinere Projekte auf allen Zuständigkeitsebenen vorgesehen. Der Energiekonzern EPS sowie die Gemeinden suchen für diese Projekte ausländische strategische Partner zu gewinnen. 3.1.4 Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Serbien Wichtige Beziehungslinie zwischen Deutschland und Serbien ist die Entwicklungszusammenarbeit. Diese setzt den Schwerpunkt auf den Auf- und Ausbau der Versorgungsinfrastruktur in der Energieversorgung und Wasserversorgung, Versorgungsinfrastruktur des Fernwärmenetzes, Wirtschaftsentwicklung, wie die Verbesserung finanzieller die Förderung einer nachhaltigen und rechtlicher Rahmenbedingungen, Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen, Ausbau von Berufs- und Weiterbildungsmaßnahmen und die Unterstützung demokratischer Reformen, Aufbau dezentraler Verwaltungsstrukturen, Stärkung des Justizwesens, Beteiligung der Zivilgesellschaft. In der wirtschaftlichen Beziehung ist Deutschland ist der wichtigste Handelspartner für Serbien. Anhand des Handelsvolumens rangiert Deutschland in Serbien an erster Stelle, vor Russland und Italien. Der Austausch ist in 2011 gegenüber 2010 deutlich gestiegen. Serbiens Ausfuhr nach Deutschland kletterte um 24% auf einen Wert von etwa 1,0 Mrd. Euro und eingeführt wurden Waren aus Deutschland im Wert von 1,6 Mrd. Euro, 16% mehr als im Vorjahr. Insgesamt belief sich Warenaustausch zwischen Serbien und der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2011 auf 2.3 Mrd. Euro. 14 Tab. 3.7: Exporte nach Deutschland in Mio. Euro Gesamt Deutschland 2009 2010 2011 2010/2011 5.961,3 7.393,4 8.439,4 +14,1 623,8 760,2 952,4 +25,3 Quelle: Statistikamt Serbien Tab. 3.8: Importe aus Deutschland Gesamt 2009 11.504,7 2010 12.622,0 2011 14.449,7 Deutschland 1.408,8 1.334,2 1.557,6 2010/2011 +14,5 +16,7 Quelle: Statistikamt Serbien Serbien ist auch für Deutschland ein wichtiger Handelspartner. Im Raum Südosteuropa ist Serbien anhand des Handelsvolumens unter den 10 größten Außenhandelspartnern Deutschlands und gemessen am Außenhandelssaldo befindet sich Serbien im Jahr 2011 in der Rangfolge aller Handelspartner in der Welt mit 576,6 Millionen Euro auf Rang 42. Neben dem Warenaustausch spielen auch direkte Investitionen deutscher Unternehmen in Serbien eine bedeutende Rolle. Seit 2001 bewegt sich Deutschland mit den Investitionen deutscher Unternehmen unter den Top 5 der ausländischen Investitionen. Die Investitionen deutscher Unternehmen in Serbien belaufen sich bis einschließlich 2011 auf über 1,28 Mrd. EUR und neue Investitionen sind bereits für 2012 angekündigt. Deutsche Unternehmen Deutsche Unternehmen sind in Serbien in fast allen Branchen vor Ort vertreten. Inzwischen sind bis zu 400 deutsche Unternehmen mit bis zu 25.000 Beschäftigten auf dem serbischen Markt aktiv. In den vergangenen Jahren stieg die Anzahl der Investitionen deutscher mittelständischer Unternehmen mit exportorientierter Produktion in Serbien. Ihr Anteil am serbischen Export beträgt mittlerweile über 350 Mio. Euro. 15 3.2 Energiemarkt Serbien 3.2.1 Energiepolitische Rahmenbedingungen Die europäische Gemeinschaft unterzeichnete im Oktober 2005 mit den Staaten Südosteuropas, darunter auch mit Serbien, einen Vertrag zur Errichtung der „Energiegemeinschaft Südosteuropa“. Damit wurden die Weichen für die weitere Entwicklung der EU-Energiepolitik gestellt, den europäischen Binnenmarkt zu erweitern und den acquis communautaire der EU im Energiesektor auf die Länder Südosteuropas zu übertragen. Bei der Tagung der Staats- und Regierungschefs in Brüssel in Dezember 2011, wurde betont, dass dieser Energiebinnenmarkt so rasch wie möglich vollendet werden muss. Serbien sieht die Energiegemeinschaft Südosteuropa politisch als Zwischenstation auf ihrem Weg zur EUMitgliedschaft und als Motor für Reformen und Investitionen im Energiesektor. Mit der Unterzeichnung des Vertrages hat sich Serbien verpflichtet, den gemeinschaftlichen Besitzstand der EU anzunehmen und diesen in ihrem Energierecht umzusetzen. Serbien verpflichtet sich, einen regulatorischen Rahmen zu schaffen, der die gleichen geschäftlichen Bedingungen ermöglicht, wie sie innerhalb der EU gelten. In Vorbereitung auf den Beitritt der Energiegemeinschaft Südosteuropa wurde das erste Energiegesetz im Jahre 2004 verabschiedet und damit der Transitionsprozess und die Öffnung des serbischen Energiemarktes eingeleitet. Eine erste Marktumstrukturierung und Transformation der Akteure im Energiesektor wurde durchgeführt. Die staatlichen Unternehmen in der heutigen Form sind auf der Grundlage dieses Energiegesetzes in 2004 entstanden. Weitere Veränderungen, vor allem die Gründung von Gesellschaften und die (Teil-)Privatisierung über privat-öffentliche Partnerschaften sind noch in den Anfängen und stehen auf der Prioritätenliste der neuen serbischen Regierung. In Juli 2011 wurde das nächste Energiegesetz verabschiedet und in Oktober erweitert. Es tritt in zwei Stufen in Kraft, im August 2011 und im Oktober 2012. Das Gesetz basiert auf dem EU-Richtlinienpaket und regelt alle Bereiche des Energiesektors. Die Richtlinien der europäischen Energiepolitik geben nun die Richtlinien für die serbische Energiepolitik und die Grundlagen für die Umsetzung dieser an. Das neue Energiegesetz wird noch anhand der Energiestrategie 2005-2015, dem Programm zur Umsetzung der Strategie und der jährlichen Energiebilanz 2011 umgesetzt. Diese Dokumente stammen aus der ersten Übergangsphase und basieren auf dem Energiegesetz aus 2004. Diese Dokumente sehen die vollständige Öffnung des serbischen Energie-Marktes bis Januar 2015 vor. 16 Derzeit wird am Bericht über die Umsetzung der Entwicklungsstrategie 2007-2012 gearbeitet, welcher die aktuelle Situation im Energiesektor abbilden wird. Die neue Energieentwicklungsstrategie 2012 – 2020 soll anhand der aktuellen Daten formuliert werden und einzeln die Entwicklungen in den Bereichen Erzeugung, Vertrieb und Versorgung mit Heizenergie, sauberer Energie, erneuerbaren Energiequellen sowie Umweltschutz im Energiebereich definieren. Entsprechend werden die programmlichen und Bilanzdokumente angepasst. Die serbische Energiepolitik, die bis 2004 ausschließlich nachfrageorientiert war, wird schrittweise zum kontrollierten Bedarf hin orientiert und mit angebotsorientierten Elementen angereichert. Die Gewährleistung der Versorgungssicherheit rangiert an erster Stelle, noch dominiert die Stärkung bestehender Erzeugungskapazitäten und die soziale Dimension in Form von kontrollierter Endverbrauchertarife. Die Kriterien der Wirtschaftlichkeit und des Umweltschutzes gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die Nachfrage wird vom Bedarf abgelöst und Energieeinsparung und Energieeffizienz zum Ziel gesetzt. Der Einsatz neuer Technologien in der Energieerzeugung, die Nutzung alternativer Energien und besonders die Energieeffizienz bekommen eine besondere Bedeutung. Die neue serbische Regierung wird zunächst den Schwerpunkt auf die Maßnahmen zur effizienten Energienutzung setzen. Dabei ist die Schaffung der EU entsprechender wirtschaftlicher, unternehmerischer Bedingungen vorgesehen. Insgesamt werden Investitionen in erneuerbare und finanzieller Energiequellen und Energieeffizienz gefördert und Prozeduren vereinfacht. Der Status des „privilegierten Energieproduzenten aus Biomasse, Wasser, Wind, aus solarer und geothermaler Energie“ wurde eingeführt und damit neben den staatlichen Unternehmen auch private Unternehmen zugelassen. Dies ist ein weiterer Schritt zur Liberalisierung und Erweiterung des serbischen Energiemarktes. Der Nationale Aktionsplan für erneuerbare Energiequellen 2012, der bis Mitte 2012 abgeschlossen werden sollte und ein Pflichtelement bei der Erfüllung des EU-Richtlinienpaketes ist wurde jedoch wegen der noch laufenden Verhandlungen Serbien zur EU-Richtlinie über Erneuerbare Energien auf Ende 2012 verschoben. In der neuesten EU-Richtlinie zu Erneuerbaren Energien aus 2009 wurde für die EU-Mitgliedstaaten das verbindliche Ziel aufgestellt, bis zum Jahr 2020 mindestens 20% des Energieverbrauchs der EU aus erneuerbaren Energiequellen zu decken. Die Arbeitsgruppe der Energiegemeinschaft Südosteuropa hat im Dezember 2011 beschlossen, dass in Serbien die erneuerbaren Energien mit 21,2% am gesamten Energieverbrauch beteiligt werden. Dieser Prozentsatz ist der Startpunkt für die schrittweise Erhöhung der Beteiligung der erneuerbaren Energien bis 2020, die dann nach Arbeitsgruppe mindestens 29,0% betragen sollte. Serbien bietet eine jährliche Steigerungsrate von 0,5%, die in den verbliebenen acht Jahren eine 17 Steigerungsrate von insgesamt 4% (statt EU-Rate von 5%) betragen würde und schlägt gleichzeitig vor, die Beteiligung der erneuerbaren Energien an die Steigerung der Energieeffizienz zu binden. Der Schwerpunkt der Energieeffizienzmaßnahmen in dieser Phase wird auf die Distributionsnetze, insbesondere die Stromdistribution, die vom Distributionsunternehmen der EPS verwaltet werden, gesetzt. Serbien hat sich gegenüber der Energiegemeinschaft verpflichtet, die Energieeffizienz in der Zeit von 20112020 um 9% zu steigern und die Treibhausgasemission nachhaltig zu verringern. Energieeffizienzmaßnahmen, gebunden an die Treibgasemission betreffen in erster Linie Maßnahmen an Kraftwerken deren Modernisierungsprojekte bereits angelaufen sind und deren Weiterführung die EPS eingeplant hat. Die Gewährleistung einer nachhaltigen Reduktion der Treibhausgasemission erfordert Energieeffizienz in Gebäuden, insbesondere in Bezug auf Wärmeenergie. Dieser Bereich betrifft auf der einen Seite Modernisierung und Erneuerung der kommunalen Heizwerke und der kommunalen Wärmedistributionsnetze und zum anderen Energieeffizienzmaßnahmen an und in einzelnen Gebäuden. In 2011 wurde die Ausarbeitung eines Gesetzes über die rationelle und sparsame Energienutzung begonnen und dann eingestellt. In diesem Zusammenhang sollte ein Fond für Energieeffizienz gegründet und ein Energiemanagementsystem eingeführt werden. Dieser Fond wäre die Fortsetzung der Europäischen Fonds für Energieeffizienz, aus welchem Energieeffizienz-Projekte finanziert werden sollen. Die Energieeffizienz wird derzeit indirekt über das Baugesetz geregelt, wonach die Nutzungsgenehmigung des Objektes nur ausgestellt wird, wenn das Bauobjekt den erforderlichen Standard an Energieeffizienz erfüllt. Derzeit basieren die innere Energiepolitik und die Verhandlungen mit der EU auf den Energiedaten aus 2008. Der Bericht über die Umsetzung der Entwicklungsstrategie 2007-2012 welcher etwa Herbst/Winter vorgelegt werden wird, wird eine neue Basis für die Verhandlungen mit der EU schaffen und Daten für die neue Energieentwicklungsstrategie 2012-2020 liefern. Aufgrund dieser Daten soll die weitere Entwicklung im serbischen Energiesektor bestimmt werden. 18 3.2.2 Zuständige Instanzen und staatliche Energieunternehmen Ministerium für Energie, Entwicklung und Umweltschutz (MEEU) Das MEEU, gegründet von der neuen Regierung, ist zuständig für die Energiepolitik, für die jährlichen und mittelfristigen Entwicklungsprogramme zur Gewährleistung der Energieversorgungssicherheit und stellt die materiellen und anderen Bedingungen zu Realisierung dieser Programme sicher. Im Bereich des Umweltschutzes ist das Ministerium zuständig für das Umweltschutzsystem, die Überwachung, Erforschung und Entwicklung der Nutzung zukunftsträchtiger neuer Technologien im Energie und Umweltschutzbereich, stellt die Umweltschutz- und Lärmschutzbedingungen in der Bauplanung und im Gebäudebau fest. Umweltschutzagentur Die Umweltschutzagentur ist ein integriertes Verwaltungsorgan des Ministeriums für Energie, Entwicklung und Umweltschutz. In ihrer Zuständigkeit ist die Beurteilung und Kontrolle der Wasserqualität, der Energie, der Luft-, Boden, Lärm, Abfall, usw. Die Umweltschutzagentur arbeitet eng mit der Europäischen Agentur für Umweltschutz zusammen (EEA) und mit dem Europäischen Umweltinformations- und Umweltbeobachtungsnetz (EIONET) zusammen. Energieagentur (AERS) Die Energieagentur wurde im Jahre 2005 auf der Grundlage des Energiegesetzes von 2004 gegründet. Sie ist die nationale organisatorische Fortsetzung der Organisationen der Energiegemeinschaft. Ihre Aufgabe ist, die Interessen Serbiens innerhalb der Gemeinschaft zu vertreten und die Verpflichtungen, die Serbien mit der Beitrittserklärung eingegangen ist, im Land umzusetzen. Die AERS ist eine unabhängige Regulierungsbehörde und ist zuständig für Strom, Erdgas, Öl und Ölderivate und für Wärme, die in Wärmekraftwerken Kraft-Wärme-Koppelung produziert wird. Die AERS gewährleistet mit Instrumenten der ex-ante Kontrolle der Preise, der Kontrolle des Marktzugangs und der Netzanschlüsse die „Good Performances“ auf dem Energiemarkt. 19 Ab Oktober 2012 übernimmt die AERS die Preisregulation innerhalb des öffentlichen Versorgungsnetzes und die Koordination der Preisangebote auf dem freien Strom und Gasmarkt. Ab Januar 2014 können Großverbraucher auf dem freien Markt zwischen Strom- und Gasanbietern wählen und ab 2015 können auch Haushalte das öffentliche Versorgungsnetz mit regulierten Preisen beibehalten oder wechseln. Öffentliches Unternehmen die Stromwirtschaft Serbiens (EPS) Die Stromwirtschaft Serbiens (EPS) ist das öffentliche Unternehmen der Regierung Serbiens. Die Dachorganisation EPS setzt sich aus 12 Gesellschaften zusammen. Davon sind 7 Gesellschaften im Bereich Energieerzeugung (Gesamtkapazität 8.359 МW): Wasserkraftwerk Djerdap , Wasserkraftwerke DrinskoLimske, Erneuerbare Energien, Tent, Stromwirtschaft Kolubara, Wärmekraftwerk Kolubara, Wärmekraftwerk und Bergwerk Kostolac. Im Bereich Stromverteilung gibt es fünf Netzbetreiber, die regional organisiert sind: Elektrovojvodina (28%), Stromverteilung Belgrad 25%), Stromverteilung Serbien (23%), Stromverteilung Südostserbien (15%), Stromverteilung Zentralserbien (9%). Die Geschäftspolitik von EPS ist die Umsetzung der staatlichen Energiepolitik. Die wichtigste Aufgabe ist die sichere Energieversorgung, die Bedarfsdeckung und Gewährleistung der wirtschaftlich günstigsten Preise. Vorgesehen ist eine weitere Umorganisation und Modernisierung der EPS im Bereich Wirtschaft und Finanzen und im Bereich der Technik und Technologie. Die eigentumsrechtliche Transformation des Unternehmens soll durch strategische Partnerschaften durchgeführt werden. Entsprechend sollen Umweltmaßnahmen erfolgen und die erneuerbaren Energiequellen gefördert werden. Öffentliches Unternehmen ‚Stromnetz Serbien‘ (EMS) (Energieübertragung) Stromnetz Serbiens (EMS) ist das öffentliche Unternehmen der Regierung Serbiens. Die Aufgabe von EMS ist die Stromübertragung, die Verwaltung der Übertragungssysteme und die Organisation und Systematisierung des Strommarktes. Über die EMS sind die regionalen Distributionsnetze geschaltet und über die EMS ist das serbische Stromnetz mit 8 Nachbarländern verbunden. Im Januar 2012 hat die EMS ihren Entwicklungsplan 2012 -2021 verabschiedet, welcher mit der EU Legislative harmonisiert und in den Netzentwicklungsplan der ENTESOE integriert ist. 20 Dieser Entwicklungsplan ist die Grundlage für die regulatorischen Dokumente der EMS - regulatorischen Richtlinien zu den Übertragungssystemen. Andere nicht staatliche Marktakteure: 1. Energieerzeuger (bis 1MW) (privilegierte Energieerzeuger) Die AERS hat insgesamt 11 Lizenzen als privilegierte Energieerzeuger für die Stromerzeugung in Höhe von 1 MW und mehr auf die Dauer von zehn Jahren ausgegeben (AERS Register). Die EPS sowie auch kommunale Unternehmen die Strom und Wärme produzieren oder verteilen haben Gesellschaften gegründet, die Strom erzeugen mit kleinen Wasserkraftwerken oder kleinen Kraftwerken. Davon gibt es insgesamt acht und vier solcher Gesellschaften die in Wärmekraftwerken sog. kombinierte Energie durch Kraft-WärmeKoppelung erzeugen. Drei private Unternehmen haben auch Lizenzen als privilegierte Energieerzeuger aus erneuerbaren Energiequellen erhalten: Alltech-Serbia, Senta – Fermentierung; Green Waste, Nis – Waste to energy; Eco Energo Group, Belgrad – erneuerbare Energiequellen. 2. Handel und Vertrieb von Strom Insgesamt sind auf dem Strommarkt Serbiens 54 Unternehmen für den Handel mit Strom lizenziert. Fünf staatliche Stromdistributoren und 49 private Lieferunternehmen. Darunter zum Beispiel E-ON Trading, J.P. Morgan Energy, EVN, Е&T Energiehandel, Danske Commodities. Diese werden ab 1. Januar 2015 ihren Strom über die Distributionsnetze frei anbieten können. 21 3. Stromverteilung (Netzbetreiber ) und Stromübertragung NIS (Naftna Industrija Srbije) NIS ist eine Gesellschaft von zehn Unternehmen im Bereich Erdöl und Erdgas Förderung, Verarbeitung, Handel, Verteilung und Übertragung. 2008 kaufte das russische Staatsunternehmen Gazprom 51% der Aktien von NIS und im März 2011 die Gazprom Neft weitere 5,15%. Gazprom ist mit 56,15% der mehrheitliche Besitzer von NIS. Der Staat hat 29,8% und 15,05% kleine Aktionäre. Mit 85% hat NIS die größte Marktbeteiligung auf dem serbischen Erdöl- und Erdgasmarkt. Erdgasmarkt Der Erdgasmarkt wurde ebenfalls schrittweise liberalisiert. Angebot und Einkauf von Erdgas ist mit der Ausnahme von Haushalten auf dem freien Markt möglich. Der Erdgasmarkt wird am 1. Januar vollständig geöffnet werden. Entsprechend wurde das Gasnetz 2015 in ein Gasverteilungsnetz und und Gasdistributionsnetz umstrukturiert. Das Gasverteilungsnetz von Srbijagas verbindet die Distributionsnetze (teilweise kommunal) und schließt sich an die Netze der Nachbarländer an. Beteiligungen ausländischer Investoren am Verteiler- und Distributionsnetz sind möglich. Ab 2012 ist der Baubeginn des serbischen Abschnitts der Gasfernleitung "South Stream" geplant und in diesem Zusammenhang möglicherweise die Errichtung neuer Gaskraftwerke. Die Übertragung zu den Nachbarländern Bulgarien, Rumänien, Kroatien sowie Bosnien und Herzegowina (Republika Srpska) soll ausgebaut und das Distributionsnetz besonders in der Vojvodina erweitert werden. Wichtigster Marktakteur auf dem Erdgasmarkt in Serbien ist das Öffentliche Unternehmen Srbijagas: Transport, Übertragung (650 km), Lagerung und Handel mit Erdgas . Gaslager Banatski Dvor (450 mcm) (Srbijagas 49%, Gazprom 51%) Yugorozgas (Srbijagas 50%, Gazprom 25%, ME Energy & Gas AG 25% ) 22 Fernwärmemarkt In der Heizperiode wird in Serbien Energie im Wert von etwa einer halbe Milliarde Euro allein für die Beheizung verbraucht. Mit Fernwärme werden knapp 20% der rund drei Millionen Haushalte versorgt, der große Teil heizt mit Strom, Gas oder Öl. Die Bundesregierung unterstützt Serbien über die KfW Entwicklungsbank dabei, die vorhandenen Fernwärmenetze instand zu setzen, zu modernisieren und zu erweitern. Im Vordergrund stehen dabei Effizienzsteigerung , Erschliessung neuer Energiequellen sowie Umwelt- und Klimaschutz. Die Fernwärmeunternehmen können ihre Leitungsnetze instand setzen, Messinstrumente anschaffen, auf neue Energiequellen umrüsten effizientere Kessel und und ihr Personal weiterbilden und qualifizieren. Mittlerweile umfasst das Programm knapp die Hälfte aller serbischen Fernwärmesysteme. Traditionell werden viele Kessel mit Kohle und Schweröl betrieben. Oft ist ihr Wirkungsgrad niedrig und die Wärmeerzeugung damit nicht effizient. Entsprechend hoch sind die Umweltbelastungen. Die Feinstaubbelastung lag teilweise beim 15-fachen des in Serbien zulässigen Grenzwerts. Der Einbau moderner Kessel und der Austausch alter Rohre zeigen positive Auswirkungen. Mitunter konnten die Wasserverluste im Distributionsnetz fast um die Hälfte gesenkt werden. Das mit einbeziehen anderer Energiequellen, wie zum Beispiel geothermischer Wärme kann optimierend wirken. Daher sollen Fernwärmebetriebe auch auf die Nutzung erneuerbarer Energien wie Geothermie, Biomasse u.a. umgerüstet werden. Neben den Investitionen in moderne und umweltfreundliche Technik ist das Ziel, die Fernwärmeversorgung in den teilnehmenden Kommunen grundlegend zu reformieren. Dazu finanziert die KfW den Know-howTransfer an die Fernwärmeunternehmen und Kommunen. Gemeinsam wird erarbeitet, wie die Betriebe technisch und wirtschaftlich verbessert werden können. Die Teilnahme an dem Programm ist an Bedingungen geknüpft. Sowohl die Fernwärmebetriebe als auch interessierte Kommunen müssen nachweislich bereit sein, veraltete Strukturen zu verändern und Reformen durchzusetzen. Die Fernwärmeleitungen vom Heizwerk bis zu dem Anschluss an die Fernwärmeübergabestation (Kompaktstation) im Gebäude sind in Zuständigkeit der Heizwerke in Fragen der Wartung und der 23 Erneuerung. Installationen in Gebäuden, Thermostate, Wärmemengenzähler, die die Wärmezufuhr regulieren, sind privat. Gesetzliche Normen in Detailfragen wie Energieausweis, Lizenzen, Zertifizierung, verbrauchsabhängige Tarife, u.s.w. fehlen noch. Der serbische Geschäftsverband „Toplane Serbien“ vereint 56 kommunale Heizwerke, die an das Fernwärmenetz angebunden sind, lokale Heizwerke, die Industrieanlagen, Gebäudekomplexe, kommunale Gebäude etc. über interne Netze versorgen sowie 22 private Heizwerke und Unternehmen, deren Tätigkeit im Zusammenhang zur Wärmeversorgung stehen (z.B. Weishaupt, Danfoss, Techem, u.a.) Fernwärmepreise Der Preis für Fernwärme wird derzeit noch pauschal nach Quadratmeter der beheizten Räume berechnet. Der Pauschalpreis pro m2 wird vom kommunalen Heizwerk bestimmt und betrug in 2012 für die Industrie 200500 RSD/m2 (ca. 1,70 – 4,20 Euro) und für Haushalte 50-120 Din/m2 (ca. 0,40 – 1,05 Euro). Vorgesehen ist nach Einführung der Thermostate und Wärmemengenzähler ein Tarif pro KWh abgelesen am Wärmemengenzähler oder indirekt pro Kubikmeter des verbrauchten Wassers abgelesen am Wasserzähler. Energieerzeugung und Energieverbrauch: Strom Die gesamte Stromerzeugungskapazität Serbiens beträgt 7,2 GW, davon produziert in Kohlekraftwerken 4 GW, Öl-, Gasbetriebene Kraftwerke 0,4 GW und Wasserkraftwerke 2,8. Insgesamt verfügt das Land über vier Kohlekraftwerke, drei Gas- und Öl betriebene Wärmekraftwerke und neun Wasserkraftwerke. In 2010 war die Gesamtproduktion etwa 38TWh, davon 66% aus Kohlekraftwerken, 1% aus Gas-ÖlWärmekraftwerken und 33% Wasserkraftwerken. In 2010 exportierte Serbien 5,9TWh, davon 34% nach Mazedonien, 26% nach Kroatien und 20% nach Bosnien und Herzegowina, demgegenüber wurden 5,6TWh Strom importiert, 28% aus Rumänien, 26% aus Bulgarien und 15% aus Albanien. Der Strombedarf kann aus eigener Produktion noch knapp gedeckt werden. 24 In 2011 wurden 38,49 TWH Strom produziert. Für 2012 ist eine Produktion von 37,86 TWH vorgesehen, also etwa 2% weniger. Die geplante Produktion soll ungefähr den geplanten Stromverbrauch decken können. Erdöl Serbien hat Erdölvorkommen und Erdgasvorkommen, die gefördert werden. Die Raffinerien des Landes haben eine Verarbeitungskapazität von 7,3t/Jahr, sind allerdings inzwischen veraltet und bedürfen grundlegender Modernisierung. Insgesamt muss Serbien mehr als 75% seines Verbrauchs an Erdöl und Erdölderivaten einführen. In 2012 sollen 42% des Bedarfs an Ölderivaten eingeführt werden, 3% mehr als im Vorjahr. Insgesamt ist in 2012 ein Verbrauchan Ölderivaten in Höhe von 3,2 Mio. t vorgesehen, etwas mehr als im Vorjahr. 2011 wurden 3,169 Mio. t verbraucht. Die Einfuhr von Rohöl soll in 2012 insgesamt 1,285t betragen, also 6% weniger als im Vorjahr (1,361 Mio. t). Erdgas Die Gasförderung beträgt 350mc/Jahr, in 2010 etwa 15% des Verbrauchs, die benötigten 85% werden größtenteils aus Russland eingeführt. In 2010 verfügte Serbien über 86 219 TJ Erdgas etwa 1,5% weniger als benötigt. In 2012 werden 80% des Erdgasbedarfs eingeführt werden. Die restlichen 20% sollen im Land gefördert werden. Ein großer Teil davon soll als Reserve in das Gaslager in Banatski Dvor eingepumpt werden. Kohle Kohle wird in 2010 zu mehr als 90% für die Stromerzeugung oder für Strom-Wärme Erzeugung genutzt. Allein die Region Kolubara liefert mehr als 75% des Kohleabbaus. In 2011 wurden 31 Mt. Kohle abgebaut, 5% mehr als geplant. In 2012 sollen 88% der geförderten Kohle an die Erzeugung elektrischer Energie und Wärme verbraucht werden, 5% weniger als im Vorjahr. Die Fördermenge wird sich gegenüber 2011 und 2010 kaum verändern. Allerdings werden in 2012 etwa 4% mehr Kohle eingeführt werden müssen als im Vorjahr. 25 Wärmeenergie In 2010 wurden insgesamt 3.9614 TJ Wärme produziert. Davon stammen etwa 55% aus Heizwerken und etwa 37% aus kleinen Heizwerken oder individuellen Heizwerken in Industrie und öffentlichen Gebäuden. Im Jahr 2010 gingen etwa 7,3% der Wärme in Produktion und Distribution verloren. Knapp 94% des Verlustes erlitten die großen Heizwerke und die geringsten die kleinen und individuellen Heizwerke (0,1%). Die Industrie und die Haushalte teilen sich in 2010 den Wärmeverbrauch etwa zu gleichen Teilen (etwa je 45%), andere Verbraucher sind mit etwa 11% beteiligt. Die genutzte Wärme aus geothermaler Energie wurde zu 50% in der Landwirtschaft und zu 50% in anderen Bereichen, hauptsächlich Industrie und öffentliche Bäder genutzt. Insgesamt ist die geothermale Wärme in 2010 mit 0,035% am gesamten Energieverbrauch beteiligt. Die geplante Menge an Wärme soll in 2012 insgesamt 50.510 TJ betragen, etwas mehr als in 2010 (40.309 TJ). Bei der Energieerzeugung werden in 2012 kleine und individuelle Heizwerke mit 36% und kommunalen Heizwerke mit 56% an der Wärmeproduktion beteiligt. Diese Beteiligung hält sich mit geringen Schwankungen seit 2010 auf diesem Niveau. Der Wärmeverbrauch wird in 2012 mit 36.492 TJ etwas höher angesetzt als in 2011 mit 36311 TJ. Allerdings soll es eine Verschiebung in der Beteiligung des Verbrauchs geben. Die Industrie wird mit 45%; die Haushalte (etwa 43%) und andere Sektoren (etwa 11%) zusammen 55% der Wärme verbrauchen. Insgesamt rechnet man für 2012 mit einem Energieverlust an Wärme in Produktion und Distribution etwa in gleicher Höhe wie in 2011. Es wird mit 2.960 TJ gerechnet, etwa 1,5% weniger als in 2010. Biokraftstoffe Mit dem neuen Energiegesetz aus 2011 wurden Biokraftstoffe eingeführt und die einzelnen Bereiche definiert. Allerdings gibt es noch keine entsprechenden gesetzliche Regulativen. Erst dann können die Biokraftstoffe auf dem serbischen Markt eintreten und konnten daher in der Energiebilanz für 2012 noch nicht mit aufgenommen werden. 26 Erneuerbare Energien Für das Jahr 2012 ist die Beteiligung erneuerbarer Energien in der Energiebilanz Serbiens zu ersten Mal geplant. Diese Planung lehnt an das neue Energiegesetz aus 2011 an. In der Produktion von Primärenergie sollen sich in 2012 die erneuerbaren Energiequellen mit 18% beteiligen. Holz mit 8%, Wasserkraft 8% und Geothermie mit etwa 1% . In 2010 war die Geothermie noch nur mit 0,035% beteiligt und die Wasserkraft mit 7%. Insgesamt ist also hier eine Steigerungsrate von 1% geplant. Energiebilanz: Der Energiekonsum in Serbien beträgt etwa zwei Tonnen Öleinheiten pro Kopf.Der Gesamtverbrauch betrug in 2010 14,8 Mtoe, nach einem Rückgang von 19% in 2009. Am primären Verbrauch hat die höchste Beteiligung die Kohle mit 52%, Öl 21%, Gas 12%, Biomasse 2% und Strom aus Wasserkraft 7% (kleine). Insgesamt hält sich der primäre Verbrauch stabil, während der Stromverbrauch in 2010 um 3,7% stieg. Am Energieendverbrauch sind in 2010 die Haushalte mit 38% beteiligt, die Industrie mit 28%, der Transportsektor mit 25%. In 2012 sollen 10,959 Mtoe Energie erzeugt werden, ähnlich viel wie in 2011 als 11,073 Mtoe erzeugt wurden. In der Produktion an Primärenergie soll Kohle mit 67% beteiligt werden, Erdöl mit 11%, Erdgas mit 4%, Wasserkraft mit 8%, Holz mit 9% und Geothermie mit 1%. Insgesamt wird für 2012 mit einem Bedarf von 16,247 Mtoe gerechnet, etwas mehr als der geschätzte Verbrauch in 2011 (16,186 Mtoe). Der Bedarf soll mit 66% aus eigener Erzeugung gedeckt und 34% sollen eingeführt werden. Es sollen mehr Ölderivate und mehr Erdgas eingeführt werden. Die so geplante Energiebilanz ist um 7% mehr von Einfuhren abhängig als im Jahr 2011. Das ist eine Steigerung des Energiebedarfs um 7% im Industriesektor gegenüber dem Vorjahr geplant, während sich die anderen Bereiche mit geringen Schwankungen im Wert von 2010 halten. Die größte Steigerungsrate in der Energieerzeugung hatte die Erdölförderung mit 17% in 2011 gegenüber dem Vorjahr und in 2012 soll sie 27 um weitere 11% steigen. Die Erdgasförderung stieg in 2011 um 34% gegenüber 2010 und soll in 2012 um 8% weiter steigen. Die Beteiligung der Wasserkraft an der Energieerzeugung fällt um sichtliche 28% in 2011 und 2012 gegenüber 2010. Für die Gewährleistung der Versorgungssicherheit mit Energie soll in 2012 neben den Einfuhren, Modernisierungs- und Erneuerungsmaßnahmen an den Energieerzeugungsanlagen (Kraftwerken) durchgeführt werden, besonders die Kohleförderung im Untertagebau. Die Energieentwicklungspolitik legt in 2012 noch den Schwerpunkt auf die Förderung von Kohle-, Öl und Gas und die Modernisierung und Erneuerung bestehender Produktionsanlagen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Energieeffizienz. Demnach sollen die Distributionsnetze für Strom und Gas erneuert und erweitert werden. Die erneuerbaren Energien, sowie die Energieeffizienz sind noch nicht genau erfasst. Derzeit zeigt sich die serbische Energiepolitik in Bezug auf die Entwicklung Erneuerbarer Energiequellen und Energieeffizienz zurückhaltend bis der Bericht der Umsetzung der Energie Entwicklungsstrategie 2007-2012 vorgelegt wird. Energieentwicklung und Entwicklung des Energiemarktes Nach der noch gültigen Energiestrategie sind in den kommenden 5 bis 7 Jahren Investitionen in Energieprojekte in Höhe von 9 Mrd. Euro von Seiten der EPS geplant. Es sollen die bestehenden Anlagen erneuert und erweitert werden und neue Potentiale eröffnet werden – Wasserkraftwerke entlang der Morava (RWE Innogy und EPS Joint Venture); Wasserkraftwerk in Brodarevo (Reservoir Capital Canada und GDF Suez Energia Italia für Abnahme und Stromexport nach Italien) 28 Tab. 3.9: Energie-Eckdaten Serbien Republik Serbien 2010 2011 2012 Energieumwandlungseffizienz (FE/PE) 0,57 0,57 0,59 Pro-Kopf -Verbrauch von Primärenergie 2.134,5 2224,5 2232,63 3.789 3878 3898 53 52 53 45 45 45 (kg en/capita) Pro-Kopf-Verbrauch Strom (kWh/capita) Beteiligung der Haushalte am Stromverbrauch in % Beteiligung der Haushalte am Verbrauch von Wärme in % 4. GESETZLICHE RAHMENBEDINGUNGEN FÜR ERNEUERBARE ENERGIEN 4.1 Rechtliche Lage und Perspektiven Die vorherige serbische Regierung hatte sich zum Ziel gesetzt, dass 12% des gesamten Energieverbrauchs bis 2010 aus erneuerbaren Energiequellen stammen muss. Dieses Ziel wurde leider nicht erfüllt.1 Serbien verfügt zwar über ein erhebliches Potenzial an erneuerbaren Energiequellen, diese werden aber unzureichend oder gar nicht verwendet, wenn es um bestimmte erneuerbare Energiequellen wie Wind oder Solarenergie geht. Neben den technologischen Herausforderungen, dem nicht entwickelten Markt und dem Mangel an Erfahrung in Serbien, wird eine bessere Nutzung von erneuerbaren Energiequellen auch durch rechtliche und administrative Hindernisse erschwert, die potenzielle Investoren abschrecken. Das neue Energiegesetz (2011) soll diese Hindernisse beseitigen und die Bedingungen für Investitionen verbessern. Neben der ökologischen, hat die Nutzung von erneuerbaren Energien auch eine wirtschaftliche Bedeutung, da sie dazu beitragen kann, die Einfuhr von fossilen Brennstoffen zu senken, zur Entwicklung der örtlichen Industrie beitragen, Arbeitsplätze schaffen und den privaten Haushalten Ersparungen ermöglichen. In Serbien gibt es noch keine Projektion dessen, welche wirtschaftlichen Vorteile eine solchen Entwicklung in dieser 1 VIII Skup privrednika i naucnika, Operacioni menadzment u funkciji odrzivog ekonomskog razvoja Srbije 2011-2020: Dragana Kragulj, Milos Parezanin, Fakultet organizacionih nauka, Univerzitet u Beogradu : Obnovljivi izvori energije kao znacajna komponenta odrzivog razvoja, S. 439 29 Branche bringen könnte. In der Anfangsphase ist die wichtigste Frage, wie Produktion und Verbrauch von Energie aus erneuerbaren Quellen erhöht werden können, ohne eine zusätzliche Kostenerhöhung für die Bürger Serbiens zu verursachen, da die Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen wesentlich teurer ist. 4.2 Gesetze und Verordnungen In Serbien besteht ein übernationaler und ein nationaler rechtlicher Rahmen, welcher die Nutzung von EE regelt2: Übernationaler Rahmen – weltweit geltende und europäische Konventionen und Dokumente in Serbien: Chronologisch betrachtet sind einige der wichtigsten rechtlichen Dokumente auf Weltebene, welche die Verwendung und Entwicklung der erneuerbaren Energiequellen und darunter auch die Entwicklung der Geothermie betreffen und welche in Serbien ebenfalls ihre Gültigkeit haben, folgende: 1. United Nations Conference on the Human Environment-UNCHE (1972): • Stockholm Declaration • Action Plan • United Nations Environmental Program, 1982. 2. United Nations Conference on Environment and Development-UNCED (1992): • Rio Declaration on Environment and Development • Agenda 21 • Statement of principles for the Sustainable Management of Forests • United Nations Convention on Biological Diversity • United Nations Framework Convention on Climate Change • United Nations Commission on Sustainable Development) 3. Kyoto Abkommen (1997) Da auch Serbien das Kyoto-Protokoll unterzeichnet hat, werden durch das System des Quotenhandels und CDM-Projekte (Clean Development Mechanism), Investitionsmittel für Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien und Energieeffizenz frei. Das neue Energiegesetz in Serbien, von dem im nächsten Kapitel genauer 2 Prof. Dejan Milenic, XIV. Serbisches Symposium für Hydrologie, Zlatibor, 17.5.2012 30 die Rede sein wird, führt die Kategorien der privilegierten Benutzer ein bzw. sieht für Unternehmen, die erneuerbare Energiequellen nutzen, eine Reihe von Vorteilen und Erleichterungen vor (Zollbefreiung bei der Einfuhr von Wärmepumpen u.ä. ). Unter der Schirmherrschaft des Umweltschutzprogramms der Vereinten Nationen - UNEP hat Serbien zusätzlich folgende Protokolle mitunterzeichnet: • Vienna Convention (1988) • Montreal Protocol (1989) • London Amendment (1992) • Copenhagen Amendment (1994) • Montreal Amendment (1999) • Beijing Amendment (2002) 4. Richtlinien des Europäischen Parlaments und des Rates Die wichtigsten Richtlinien des Europäischen Parlaments und des Rates wurden im Zeitraum 2001 bis 2004 angenommen. Diese haben hinsichtlich der Tatsache, dass Serbien das Rahmenübereinkommen über Klimaänderungen der Vereinten Nationen und später das Kyoto-Protokoll unterstützt hat, direkten Einfluss auf die Verabschiedung von Gesetzen und Verordnungen im Bereich der Energie und der erneuerbaren Energiequellen: Richtlinie 2001/77/EG über die Beteiligung der erneuerbaren Energiequellen Richtlinie 2001/80/EG über die Begrenzung von Emissionen aus Großfeuerungsanlagen Richtlinie 2002/92/EG über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden Richtlinie 2003/66/EG über die Energieverbrauchskennzeichnung Richtlinie 2003/87/EG über die Einrichtung des Marktes von Treibhausgasen Richtlinie 2003/86/EG über den Rahmen für die Reform der Besteuerung von Energie-erzeugnissen und elektrischen Strom Richtlinie 2004/8/EG über die Förderung der KWK. Nationaler Rahmen – Serbische Gesetzgebung: In Serbien werden die Energiestrategie und die Strategie für nachhaltige Entwicklung auf zwei Ebenen umgesetzt. Auf nationaler Ebene spiegeln sich diese Aktivitäten in Form der Verabschiedung von Gesetze und in der Entwicklung langfristiger Pläne und die Festlegung der Hauptrichtlinien und Strategien für die 31 Anwendung der Grundlagen der nachhaltigen Entwicklung wieder. Die zweite Ebene ist die lokale Verwaltung bzw. die Gemeinden. Die serbische Gesetzgebung zum Energiesektor beinhaltet Folgendes3: Energiegesetz der Republik Serbien (Amtsblatt der Rep. Serbien (RS) Nr. 57/11 und 80/11-Korr.) Umweltschutzgesetz (Amtsblatt der RS Nr. 135/04) Gesetz über die geologische Erkundung (Amtsblatt der RS Nr. 44/95) Bergbaugesetz (Amtsblatt der RS Nr. 44/95, 101/2005, 85/2005, 34/2006 und 104/2009) Baugesetz (Amtsblatt der RS Nr. 72/2009, 81/2009, 64/2010, 24/2011) Entwicklungsstrategie der Energie Serbiens bis 2015 (Amtsblatt der RS Nr. 35/05) Programm zur Erreichung der Entwicklungsstrategie der Energie Serbiens 2007-2012 (Amtsblatt der RS Nr. 17/07 und 73/07) mit geänderter Fassung (Amtsblatt der RS Nr. 99/09) Verordnung über die Einspeisetarife für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen und Kraft-Wärme-Kopplung (Amtsblatt der RS Nr. 84/04) Verordnung über die Bedingungen zur Erreichung des Status eines bevorzugten Stromerzeugers und Kriterien zur Bewertung der Erfüllung dieser Bedingungen (Amtsblatt der RS Nr. 99/09) 4.3 Vergütungssysteme und Genehmigungsverfahren Mit dem alten Energiegesetz von 2004 wurden in Serbien zum ersten Mal Maßnahmen vorgesehen, um Bedingungen zur Förderung der Nutzung erneuerbarer Energiequellen zu schaffen. Auch das Dokument "Strategie der Entwicklung der Energiewirtschaft Serbiens bis 2015"4 sieht als Priorität des serbischen Energiesektors, eine stärkere Nutzung von erneuerbaren Energiequellen vor. Dies ist auch eine der Prioritäten in der Strategie für nachhaltige Entwicklung im Kontext der Verbesserung des Umweltschutzes und der rationellen Nutzung der natürlichen Ressourcen. Ein besonders wichtiger Schritt war die Verabschiedung der Verordnungen Ende 2009, durch welche ein Anreizsystem für die Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen eingeführt wurde. Es handelt sich dabei um die Verordnung über die Bedingungen für die Erreichung des Status eines bevorzugten Stromproduzenten aus erneuerbaren Energien und die Verordnung zur Einführung des garantierten Aufkaufpreises (Einspeisetarife). (Die 3 Verordnung über die http://www.mie.gov.rs/ministarstvo/zakonska-regulativa/, letztes Abrufdatum 06.08.2012 sowie www.aers.rs , letztes Abrufdatum 06.08.2012 4 http://www.srbija.gov.rs/extfile/sr/60775/strategija_energetika_lat.zip , letztes Abrufdatum 06.08.2012 32 Einspeisevergütung wurde bereits 2004 verabschiedet, allerdings mit einer Anwendungsverschiebung ab dem 1. Januar 2010).5 Die garantierte Abnahmezeit beträgt 12 Jahre. Mit dem Ziel zur Erreichung einer ihrer Prioritäten, nämlich die stärkere Nutzung der erneuerbarer Energiequellen, hat die damalige serbische Regierung auch Änderungen und Ergänzungen an der Verordnung über das Programm zur Umsetzung der Entwicklungsstrategie der Energiewirtschaft Serbiens vorgenommen.6 Die Verordnung beinhaltet Angaben zum Potenzial, den Zielen, den internationalen Verpflichtungen und andere Daten, die für die Entwicklung dieser Branche entscheidend sind. Auf dem Weg zur stärkeren Nutzung der erneuerbaren Energiequellen in Serbien, stehen mit Ausnahme der Wasserkraftwerke, mehrere Hindernisse im Weg: die Investitionsprozeduren sind lang und komplex, die Vorschriften unzureichend und die Standards/Normen nur teilweise definiert.7 Ein besonderes Hindernis stellt der Strompreis in Serbien dar, da dieser nicht wirtschaftlich ist bzw. die Energie aus erneuerbaren Energiequellen wegen des regulierten Strompreises nicht wettbewerbsfähig wäre. Als offene Frage bleibt auch, ob das serbische Vertriebsnetz den Anschluß von Kapazitäten aus erneuerbaren Energiequellen ohne vorherige Investitionen aushalten könnte und wie diese Anschlüsse den Strompreis beeinflussen würden. Mit Ausnahme der Wasserkraftwerke, hat Serbien bisher wenig Objekte für die Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Es gibt allerdings Bewegung in dieser Hinsicht, da der Bau mehrerer neuer Anlagen angekündigt wurde. Da es bis vor kurzem keine technischen Normen für Anlagen und Hersteller gab, gibt kaum deklarierte Anlagenhersteller in Serbien. Das serbische Institut für Normung verabschiedete im Jahr 2010 einige technische Standards für bestimmte Arten von erneuerbaren Energiequellen. Im Gegensatz zu früheren Jahren, gibt es in Serbien heutzutage mehrere Dienstleistungsunternehmen, die in diesem Bereich tätig sind, allerdings handelt es sich vor allem um solche, die importierte Ausrüstung verkaufen, da es keine größere einheimische Produktion gibt. In Serbien werden Kessel für Biomasse hergestellt - in diesem Bereich gibt es eine Reihe von Herstellern. Siemens produziert in seinem Werk in Subotica/Vojvodina Generatoren für Windkraftanlagen, allerdings sind diese ausschließlich für den Export bestimmt. 8 Siemens hat zudem 24 5 http://www.ssllink.com/mre/cms/mestoZaUploadFajlove/Uredba_o_merama_podsticaja_za_proizvodnju_el_energije_koriscenjem_OIE.pdf , letztes Abrufdatum 06.08.2012 6 http://www.ssl-link.com/mre/cms/mestoZaUploadFajlove/Uredba_o_izmenama_i_dopunama_POS-modul_13_-_OIE.pdf , letztes Abrufdatum 06.08.2012 7 http://www.euractiv.rs/odrzivi-razvoj/2272-obnovljivi-izvori-energije-energetska-budunost.html, letztes Abrufdatum 06.08.2012 8 http://www.siemens.com/entry/cee/sr/ , letztes Abrufdatum 05.04.2012 33 Mio. EUR in dieses Werk investiert, in dem neue Typen von Generatoren für Windkraftanlagen mit berührungslosem Antrieb produziert werden. Das Gesetz über die rationelle Energieanwendung (in Vorbereitung) sieht spezifische Maßnahmen vor, um die Herstellung und Einfuhr von energieeffizienten Geräten und Anlagen für erneuerbare Energiequellen in Serbien zu fördern.9 Die Idee ist, die Einfuhr von ineffizienten Geräten und die Produktion solcher Geräte durch höhere Zölle und Mehrwertsteuer zu reduzieren und für bestimmte Artikel die Produktion im Lande durch Verringerung der Zölle und Mehrwertsteuer bzw. die Einfuhr von hochqualitativer Ausrüstung zu fördern. Die Einführung der Einspeisevergütung ist ein Anreiz für Investoren, die immer mehr Interesse an Investitionen in diesem Bereich zeigen. Diese Verordnung läuft am 31. Dezember 2012 ab. Dadurch stellt sich die Frage, wie die Preise nach ihrem Ablauf reguliert werden. Es wird erwartet, dass die neue serbische Regierung bis zum Ende dieses Jahres eine neue Verordnung über die Einspeisevergütung im Bereich der erneuerbaren Energiequellen verabschieden wird. Gemäß der vorliegenden Verordnung gilt folgende Einspeisevergütung in Serbien10: 9 Ord. Nr. Kraftwerkstyp 1. 1.1 1.2 1.3 1.4 1.4 2. 2.1 2.2 2.3 3. 3.1 3.2 3.3 4. 5. 6. 7. 8. 8.1 8.2 8.3 8.4 9. 9.1 Wasserkraft auf bestehender Infrastruktur auf bestehender Infrastruktur Biomasse Installierte Kraft (MW) Einspeisetarif – Aufkaufpreis (c€/kWh) bis 0,5 MW von 0,5 bis 2 MW von 2 bis 10 MW bis 2 MW von 2 bis 10 MW 9,7 10,316-1,233*P 7,85 7,35 5,9 bis 0,5 MW von 0,5 bis 5 MW von 5 bis 10 MW 13,6 13,845 – 0,489*P 11,4 bis 0,2 MW von 0,2 bis 2 MW über 2 MW 16,0 16,444 – 2,222*P 12,0 6,7 9,5 23 7,5 bis 0,2 MW von 0,2 bis 2 MW von 2 bis 10 MW bis 10 MW Cₒ=10,4 Cₒ=10,667 – 1,333*P Cₒ=8,2 Cₒ=7,6 bis 1 MW 9,2 Biogas Deponiegas und Gas aus Kläranlagen Windkraft Solarenergie Geothermie Kombinierte Fossilbrennstoffverarbeitung auf bestehender Infrastruktur Abfall http://www.euractiv.rs/odrzivi-razvoj/2272-obnovljivi-izvori-energije-energetska-budunost.html , letztes Abrufdatum 06.08.2012 Zielmarktanalyse PV und ST Mazedonien, inkl. Serbien, Albanien und Kosovo, Mai 2010 10 34 9.2 von 1 bis 10 MW Aufkaufpreiskorrektur für Kraftwerke mit kombinierter Herstellung aus Erdgas * Wechselkurs, Juli 2012: 1 € – ca. 110 RS 8,5 C = Cₒ *(0,7* G/27,83 + 0,3) C – neuer Aufkaufspreis elektrischer Energie Cₒ – Referenz-Aufkaufspreis, basierend auf Erdgaspreis für den Verkauf an Energieerzeuger (Einzelhandel) von Erdgas an Tarifkunden, abzüglich der Transportkosten für Erdgas des Staatsunternehmens „Srbijagas“ N. Sad l 27,83 din.m3 (din = RSD Serbischer Dinar*). G (din/m3) - neuer Aufkaufspreis, basierend auf Erdgaspreis für den Verkauf an Energieerzeuger (Einzelhandel) von Erdgas an Tarifkunden, abzüglich der Transportkosten für Erdgas von„Srbijagas“ N. Sad. Der Strompreis in Serbien liegt inklusive Mehrwertsteuer bei etwa 6,6 c€/kWh.11 Mit der Liberalisierung des Strommarktes und der Preisgestaltung nach Marktparametern, sollten die Einspeisetarife ihre Bedeutung verlieren, da sich die Preise immer mehr ausgleichen/annähern. Einer der ersten Schritte in der Entwicklung von erneuerbaren Energiequellen in Serbien war die Festlegung aller notwendigen Schritte und Verfahren für die Investoren, um diese an einem Ort mit darüber zu informieren, welche Genehmigungen und Bewilligungen erforderlich sind. Zu diesem Zweck wurden Daten aus allen relevanten Ministerien gesammelt und in vier Broschüren präsentiert – für kleine Wasserkraftwerke, Windkraftanlagen, Biomasse und Geothermie.12 (Diese Broschüren in englischer Sprache sind auf Anfrage in der AHK Serbien erhältlich.) Es stellte sich jedoch heraus, dass die Verfahren lang und kompliziert sind, so dass der nächste Schritt die Vereinfachung dieser Verfahren sein sollte. Einige Erleichterungen für den Bau von Objekten für die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen brachte eine Änderung des Baugesetzes, durch die Bauvorhaben auf landwirtschaftlichen Flächen ermöglicht wurden. 11 http://www.euractiv.rs/odrzivi-razvoj/2272-obnovljivi-izvori-energije-energetska-budunost.html , letztes Abrufdatum 06.08.2012 12 Construction of plants and electricity/heat generation from hydrogeothermal resources in the Rep. of Serbia, Guide for Investors, Branislava Lepotic Kovacevic, Stanislav Milosavljevic, Bojan Lazarevic, Projekt USAID, GIZ und serb. Regierung 35 Die Verabschiedung des neuen Energiegesetzes13 war einer der Schritte, welchen Serbien einleiten musste, um die Anforderungen für den Kandidatenstatus für die EU-Mitgliedschaft zu erfüllen. Das neue Energiegesetz soll Investitionen in erneuerbare Energien fördern, den Treibhausgasausstoß minimieren und den Stromhandel erweitern. Die letzte serbische Regierung ging davon aus, dass der Energiebedarf des Landes bis 2020 um bis zu 20% steigen und sich bis 2040 sogar auf insgesamt 70 TWh verdoppeln wird. Durch das Gesetz sollen zudem bis zu 10.000 neue Arbeitsplätze im Land geschaffen werden. Dieses Gesetz führt für einen Zeitraum von drei Jahren, mit einer möglichen Verlängerung von einem Jahr, auch einen temporären Status von privilegierten Stromproduzenten aus Wind und Solarenergie ein. Um einen temporären Status eines privilegierten Stromproduzenten zu erlangen, müssen eine Energie-und Baugenehmigung sowie eine Bankbürgschaft in Höhe von 2% des Projektwertes vorliegen. Das Ziel dieser gesetzlichen Lösung ist es, den Investoren dabei zu helfen, leichter an die für den Bau notwendigen Geldmittel zu kommen. Der öffentliche Stromversorger in Serbien ist dazu verpflichtet, den Strom im Rahmen des Einspeisevergütungssystems von den aktuellen privilegierten Produzenten zu kaufen und die Verantwortung für auf Grundlage des Vertrags über Stromabnahme zu übernehmen. Der Kaufpreis wird von der serbischen Regierung festgesetzt. Die Verantwortung für die Spannungsstabilisierung ist eine Verpflichtung der Marktbeteiligten, die für den Ausgleich der Produktion, des Verbrauchs und des vereinbarten (Ver)kauf von Strom sorgen müssen. Das Geld für den Stromankauf vom privilegierten Produzenten kommt von den Endverbrauchern, die eine besondere Fördergebühr zahlen, die separat ausgewiesen wird und zugleich mit der Stromrechnung bezahlt werden muß. Das neue Energiegesetz führt auch Herkunftsgarantien für Strom und Wärme aus erneuerbaren Energiequellen ein, die den Produzenten ermöglichen, "grüne Energie" zu exportieren. Die Garantien werden auf Einheiten erteilt, und zwar für jede Einheitsmenge, eine Megawattstunde (MWh). Diese haben eine Gültigkeit von 1 Jahr. Es ist vorgesehen, dass die Energiegenehmigungen für einen Zeitraum von drei Jahren ausgestellt werden. Die Energielizenzen sind 10 Jahre gültig, ausgenommen Strom- und Wärmeerzeuger, deren Lizenzen eine Gültigkeit von 30 Jahre haben werden. 13 http://www.mre.gov.rs/ , letztes Abrufdatum 06.08.2012 36 Einige potenzielle Investoren in Serbien kritisierten die Tatsache, dass die wichtigsten Fragen im Zusammenhang mit den erneuerbaren Energienquellen, wie z. B. die Einspeisetarife, durch Verordnungen und nicht durch Gesetze reguliert werden. Die serbischen Behörden machten allerdings darauf aufmerksam, dass es üblich ist, dass diese Fragen europa- und weltweit nicht durch Gesetze, sondern durch untergesetzliche Vorschriften geregelt werden. Ziel ist, dass die Anreize, wie der garantierte Preis und die Garantiedauer, jeweils mit den Bedingungen und Umstände auf dem Energiemarkt übereinstimmen. Das neue Gesetz übernimmt jedoch einen Teil der bisherigen Regelungen, führt aber den temporär privilegierten Status des Produzenten ein, womit potenziellen Investoren der Erhalt des Status eines privilegierten Produzenten garantiert wird, wenn sie das Bauvorhaben fristgemäß abgeschlossen haben. Der Status des temporär privilegierten Produzenten und die Möglichkeit des Abschlusses eines Stromankaufvertrags mit dem staatlichen Elektrizitätsunternehmen EPS soll nach Erteilung der Baugenehmigung erhalten werden. Dadurch soll den Investoren geholfen werden, die Finanzierung von Banken zu sichern, welche für die Kreditvergabe an solche teueren Projekte strenge Auflagen haben. Früher hatte der potenzielle Investor keine Sicherheit, dass er, wenn er die Genehmigung hat, am Ende auch den Status des privilegierten Produzenten erhält. Damit wollte der Gesetzgeber potenziellen Investoren, die verlangten, ihnen wegen der Bereitstellung der Finanzierung, das Recht auf Anreize sofort zu ermöglichen, zum Teil entgegenkommen. Für Investoren ist der Status des privilegierten Produzenten eine Prioritätsfrage, da dieser Status den Kauf der produzierten Energie zu bestimmten Preisen in einem bestimmten Zeitraum garantiert, und somit die Rückzahlung der Investition ermöglicht. Das neue Energiegesetz sieht auch Anreize für Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Quellen vor, da diese nach den EU-Richtlinien in der Energiebilanz mitberücksichtigt wird.14 Es wird vorgesehen, dass die Anreize für die Wärmeerzeugung auf die Kommunalebene übertragen werden und dass die lokalen Verwaltungen darüber entscheiden. Serbien hat sich zum Ziel gesetzt, Biomasse noch mehr und effizienter zur Wärmeerzeugung zu nutzen, da diese nicht so teuer ist. Natürliche und künstliche Thermalwasserquellen, die auf dem Gebiet von mehr als 60 Gemeinden in Serbien existieren, weisen durchaus Energiepotenzial auf, allerdings ist dieses Potenzial wegen der niedrigen Wassertemperatur nicht ausreichend, um Strom zu produzieren. Das Energiepotenzial könnte aber sicherlich zur Wärmeerzeugung in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden: in Gewächshäusern, zur Beheizung von Gebäuden, Bädern und andere Zwecke. Kommunen, Investoren und Konsumenten haben noch wenig Erfahrung im Umgang mit diesen Quellen. Investitionen in erneuerbaren Energiequellen muss man in Serbien sehr langfristig sehen, da der Markt hierfür noch nicht weit entwickelt ist und die Erfahrungen sowohl in technologischer als auch in politisch- 14 http://www.euractiv.rs/odrzivi-razvoj/2272-obnovljivi-izvori-energije-energetska-budunost.html , letztes Abrufdatum 06.08.2012 37 ökonomischer Sicht nicht sehr groß sind. Hieraus lassen sich hingegen Möglichkeiten für deutsche Unternehmen ableiten. Mit dem Ziel, das Potenzial der geothermischen Ressourcen und die Bedingungen für ihre Verwendung in Serbien festzustellen, startete vor Kurzem ein IPA-Projekt (EU Instrument of Pre-Accession), das zum Ziel hat, alle Dokumente und Studien aus diesem Bereich zu überprüfen, die Daten zusammenzufassen, eine Bestandsaufnahme zu errichten und eine neue Studie mit Datenübersicht zu erstellen.15 Dadurch soll ermöglicht werden, die profitabelsten Standorte zu identifizieren und festzulegen, wie lohnenswert die Nutzung sein könnte. Allerdings haben die bisher verabschiedeten Gesetze in Serbien nicht vollständig die übergeordnete Zuständigkeiten verschiedener Ministerien geregelt, die für die Nutzung der geothermalen Energie als Naturressouce Wasser bzw. Energiequelle regeln.16 Nach den bestehenden Gesetzen wird unterirdisches Wasser auf drei verschiedene Weisen behandelt: als Naturquelle, als Mineralstoff und als Energieressource. Daher liegt die Zuständigkeit für die Nutzung von Grundwasser und Wasserkraft bei verschiedenen Ministerien, was im Bezug auf das Verständnis der notwendigen Schritte zur Erlangung einer Lizenz, erhebliche Verwirrung bei potenziellen Investoren schafft. Um diese Überlappungen zu klären, wird in Zukunft eine Trennung der subgeotermalen Ressourcen von den geothermalen Ressourcen im engeren Sinne erwartet. Das Problem ist auch die Nutzung von litogeothermaler Energie bzw. der sog. Geosonden, die keiner aktuell gültigen Vorschrift unterliegen. Das verursacht Probleme, weil es zum unkontrollierten Bohrungen, inkompetenter Führung von Projekten und durch nicht adeqauter Installation von Anlagen kommt, was zu einer potenziellen Umweltbelastungen und Risiken für die Investoren führt. Die Verabschiedung von eindeutigen Vorschriften würde die Forschung und die Nutzung dieser Energieart definieren, so dass Investoren in Zukunft nicht mehr mit solchen Problemen konfrontiert werden würden. In Serbien beginnt bald die Ausarbeitung der neuen Entwicklungsstrategie der Energiewirtschaft von 2015 bis 2025, mit Projektionen bis 2050. Die aktuelle Strategie hat nicht so sehr die Projektionen der EU-Annäherung und der sich daraus ergebenden Verpflichtungen einbezogen. Einer der acht Teile der künftigen Strategie wird sich ausschließlich den erneuerbaren Energiequellen widmen. 4.4 Investitionsförderung und -finanzierung Dieses Kapitel bietet eine kurze Übersicht über aktuelle Fördermöglichkeiten und Kreditlinien zur 15 16 http://www.euractiv.rs/odrzivi-razvoj/2272-obnovljivi-izvori-energije-energetska-budunost.html , letztes Abrufdatum 06.08.2012 Prof. Dejan Milenic, XIV. Serbisches Symposium für Hydrologie, Zlatibor, 17.5.2012 38 Finanzierung von Projekten im Bereich er erneuerbaren Energiequellen und Energieeffizienz in Serbien. 17 1. Die KfW-Bank hat eine Linie zur Finanzierung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energiequellen und Energieeffizienz (Regional Facility for Renewable Energy and EnergyEfficiency) für KMU’s und den Wohnungsbausektor eingerichtet. Die Kreditlinie wird über die einheimischen kommerziellen Banken Cacanska Banka AD (sog. Hit Energy Kredite) und Volksbank Srbija AD realisiert. Welche Projekte können finanziert werden? Projekte im Bereich Energieeffizienz, mit denen Energieeinsparungen von mindestens 20% erreicht werden und/oder mit denen der CO²-Ausstoß um 20% verringert wird. Projekte zur Nutzung von erneuerbaren Energien – alle Technologien zur Nutzung von erneuerbaren Energiequellen kommen in Betracht Betrag eines Hit Energy Kredits: bis 400.000,00 EUR Frist: bis 5 Jahre Verwendungszweck: Investitionen in Projekte, durch die Energie gespart wird Grace period: bis 12 Monate Nominaler Zinssatz: 7,50% p.a. Gebühr: 1% einmalig Effektiver Zinssatz: 8,38% p.a. Betrag eines „Grünen Kredits“ bei der Volksbank: bis 1.000.000,00 EUR Verwendungszweck: - zur Adaptierung und Rekonstuktion von Wohnraum - zur Adaptierung und Rekonstuktion von Geschäftsräumen - Kredite zum Kauf von Fahrzeugen und Ausstattung - Verbraucherkredit 17 http://www.cedeforum.org/images/forumppt/CEDEF%20Vodic%20za%20izvore%20finansiranja%20energetske%20efikasnosti%2 0i%20obnovljivih%20izvora%20energije.pdf , letztes Abrufdatum 06.08.2012 39 2. EU/EBRD Linie für nachhaltige Energie für den Westbalkan - direkte Finanzierung von Projekten im Bereich der Energieeffizienz in der Industrie und Projekte zur Nutzung von erneuerbaren Energiequellen Es handelt sich dabei um Projekte der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) unter dem Namen WeBSEFF (Western Balkans Sustainable Energy Financing Facility), der spezielle Kreditlinien umfaßt, aus denen Mittel zur weiteren Kreditierung durch daran beteiligte Banken in den Ländern des Westbalkan (Serbien, Montenegro, BiH und Mazedonien) für Projekte von KMU’s zur Steigerung der Energieeffizienz und Entwicklung der Nutzung von erneuerbaren Energiequellen zur Verfügung stellt. Die EBRD hat dieses Projekt bereits 2009 ins Leben gerufen. Er wird auch seitens der Europäischen Kommission und dem Fond für den Westbalkan unterstützt. Bisher gesichert: 60 Mio. EUR für die Realisierung von gerechtfertigten Projekten im Bereich der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energiequellen durch lokale Banken und Grants nach Abschluss des Projekts in Höhe von 15-20%. Ziele des Projekts sind: Verbesserung des Zugriffs auf eine langfristige Finanzierung der Investitionen in Privatenunternehmen (Ohne Reserve-Fonds) Erleichterungen für KMU’s für Investitionen im Bereiche der erneuerbaren Energien (Energieeffizient und EE) Förderung der Nachhaltigkeit und der Wettbewerbsfähigkeit des Industriesektors Errichtung von Kapazitäten der lokalen Banken zur Einschätzung und Finanzierung von Investitionen im Bereich der erneuerbaren Energien Beschaffung von Unterstützung für Unternehmen bei der Finanzierung von Investitionen im Bereich der erneuerbaren Energiequellen Zur Zeit läuft die Finanzierung in Serbien über folgende Banken: Banca Intesa AD Beograd, Societe Generale Banka Srbija und UniCredit Srbija AD. Allgemeine Eignungskriteriien: Geeignete Investitionen sind diejenigen, die zur Energieeinsparung im Industriesektor oder Objekten und/oder Förderung der Nutzung von EE beitragen Die Investitionen müssen im Einklang mit den angemessenen Gesetzen für den Umweltschutz sein Der maximale Betrag eines jeden Projekts darf 5 Mio. EUR nicht überschreiten 40 Das maximale individuelle Darlehen oder der Gesamtbetrag mehrerer Darlehen für den Kunden kann den Betrag von 2 Mio. EUR nicht überschreiten. Ausnahmen gibt es, falls die EBRD dies gesondert genehmigt Darlehen können nicht für Refinanzierungen bereits bestehender Schulden und Projekten genutzt werden Mittel aus dieser Kreditlinie können alle Unternehmen nutzen, die: In Serbien, Bosnien und Herzegowina (BuH), Montenegro und Mazedonien registiert sind Sich in Privatbesitz befinden (ohne Mehrheitsbeteiligung oder Kontrolle seitens des Staates) Kreditwürdige in Einklang mit der Geschäftspolitik der teilnehmenden Bank Angemessene Investitionen im Bereich der EE sind diejenigen, die sich auf die Energienachfrage und die Versorgung beziehen und als Unterstützung bei der Stromproduktion und/oder Wärme und/oder Kälteenergie entstehen. Förderbonus: Nach Beendigung des Projekts, kontrolliert ein unabhängiger Berater zur Verifizierung (D’Appolonia), ob die Ziele der Kreditlinie der EBRD erfüllt worden sind. Falls dies der Fall ist, erhält der Kunde das Recht auf Auszahlung eines Förderbonuses seitens der EBRD. Es handelt sich dabei um einen prozentualen Anteil des realisierten Kreditbetrags und zwar für: Projekte für Energieeffizienz in der Industrie: für alle Maßnahmen 15%, und für den Austausch von Kesseln und Kraft-Wärme-Kopplung/Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung 20%; Projekte zur Anwendung von EE: 15% in Ländern, in denen die Einspeisetarife verabschiedet sind, 20% in Ländern, in denen die Einspeisetarife nicht verabschiedet sind; Projekte, die an die Energieeffizienz in Objekten und Projekte die an EE gebunden sind: 20% für alle Maßnahmen. In Serbien wurden bisher am meisten Projekte über diese Kreditlinie realisiert. Die Zinsen sind etwas günstiger im Vergleich zu Mazedonien und BuH und betragen 5,5-7%. 3. Kreditlinie der ProCredit Bank Serbien (Aktionäre der ProCredit Bank in Serbien sind die ProCredit Holding mit Sitz in Frankfurt (83%) und die Commerzbank AG (17%) : 41 Über diese Kreditlinie besteht ebenfalls die Möglichkeit für Projekte zur Erhöhung der Energieeffizienz im korporativen und Wohnsektor in Serbien. Im Wohnsektor besteht die Möglichkeit für Kredite zur Verbesserung der Wärmeisolierung, der Energieeffizienz des Heizungssystems sowie der Nutzung von EE. Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen: Übergang von einer Art von Brennstoff zu einer anderen. Austausch von Kesseln, Fahrzeuge mit effizientem Verbrauch, effizientere landwirtschaftliche Maschinen und Produktionslinien Energetisch effiziente Industriemaschinen, Elektromotoren, Kompressoren Klimaanlagen, Trockner... Ausrüstung, die EE nutzt und Recycling-Ausrüstung Eine komplette Übersicht über die Finanzierungsmöglichkeiten von Projekten aus dem Bereich der EE und Energieeffizienz in Serbien finden Sie unter folgendem Link: http://www.cedeforum.org/images/forumppt/CEDEF%20Vodic%20za%20izvore%20finansiranja%20energet ske%20efikasnosti%20i%20obnovljivih%20izvora%20energije.pdf 42 5. MARKTSTRUKTUR UND MARKTCHANCEN FÜR DEUTSCHE UNTERNEHMEN IN DER GEOTHERMIE-BRANCHE 5.1 Ausgangslage, Potenziale und Aussichten im serbischen Markt Die geothermale Energiekapazität Serbiens aus bestehenden Quellen ist bedeutend und beläuft sich auf 200 Tsd. Tonnen Öläquivalent pro Jahr.18 Dies entspricht einem Anteil von 5% am gesamten Potenzial an Erneuerbaren Energien des Landes.19 Untersuchungen haben gezeigt, dass das Land bedeutende Potenziale zur Nutzung von geothermaler Energie aufweist und dass in Zukunft mit ihrem größeren Anteil in der Energiebilanz zu rechnen ist.20 So ist die gesamte Wärmemenge, die in Fundstätten geothermaler Gewässer bis zu 3 km Tiefe enthalten ist, etwa zweimal größer als die entsprechende Wärmemenge, die durch die Verbrennung aller Kohlereserven gewonnen werden könnte.21 Durch ein intensives Programm zur Entwicklung geothermaler Ressourcen kann im Jahr 2015 ein Niveau von mindestens 500 Tsd. Tonnen Äquivalent von importiertem Öl erzielt werden. 5.1.1 Geothermale Ressourcen Aufgrund der vorteilhaften Zusammensetzung und der günstigen hydrologischen und geothermalen Eigenschaften des Bodens sind die geothermalen Charakteristiken Serbiens äußerst gut.22 Auf dem Großteil des Territoriums ist die Wärmestromdichte größer als der kontinentaleuropäische Durchschnitt, der 60 mW/m2 beträgt. Die größten Werte von über 100 mW/m2 wurden im Pannonischen Becken (Nordserbien), im Serbisch-Mazedonischen Massiv und der Grenzregion zwischen den Dinariden und dem SerbischMazedonischen Massiv verzeichnet (siehe Abb. 6.1).23 18 Vgl. Milenić et al. (2012), S. 5 Vgl. Milenić et al. (2012), S. 6 20 Vgl. zu folgenden Ausführungen „Geothermale Energie – Energie der Erde“, S. 71 21 Vgl. Janković (2009), S. 5 22 Vgl. zu folgenden Ausführungen „Geothermale Energie – Energie der Erde“, S. 73 23 Vgl. Milenić et al. (2012), S. 27 19 43 Abb. 5.1: Terrestrische Wärmestromdichte in Serbien (mW/m2) Quelle: Milenić et al. (2012), S. 28 44 Hydrogeothermale Ressourcen Aufgrund der vorteilhaften hydrogeologischen Charakteristiken des Bodens bis zu einer Tiefe von 3 km sowie der geothermalen Charakteristiken befinden sich auf dem Territorium Serbiens etwa 160 natürliche Quellen von geothermalen Gewässern mit einer Temperatur von über 15ºC.24 Bis zu einer Tiefe von 3 km existieren 60 Fundstätten geothermaler Gewässer mit einer Temperatur von über 15ºC.25 In über 60 Gemeinden in Serbien existieren natürliche und künstliche Quellen von Thermalgewässern. Die Wassertemperatur bewegt sich normalerweise im Bereich von 40ºC, wobei sie in 6 Gemeinden 60ºC überschreitet – Vranje, Šabac, Kuršumlija, Raška, Medveđa und Apatin.26 Die Ergiebigkeit von Quellen beträgt normalerweise bis zu 20 l/s; nur an einigen Standorten überschreitet sie die Marke von 50 l/s (Bogatić, Kuršumlija, Pribojska Banja, Niška Banja), und nur an einem Standort überschreitet die Ergiebigkeit die Marke von 100 l/s (Banja Koviljača). Die Gesamtergiebigkeit aller natürlichen geothermalen Quellen in Serbien beträgt etwa 4.000 l/s. Die Gesamtergiebigkeit aller Bohrungen auf dem Territorium der Vojvodina beträgt 550 l/s, während die Wärmekraft 48 MW erreicht.27 Die gesamte Wärmekraft aller Bohrungen im restlichen Serbien beträgt etwa 108 MW, so dass die gesamte Wärmekraft aller positiven Forschungsbohrungenbeim Selbstauslauf thermaler Gewässer etwa 156 MW beträgt. Die gesamte Wärmekraft aller natürlichen Quellen und Bohrungen beträgt zusammengenommen etwa 320 MW. Diese Information muss jedoch mit Vorsicht behandelt werden, da seit 20 Jahren keine neue Bewertung durchgeführt worden ist. Neugewonnene Resultate können nur positiver sein und die vorgestellten Werte sollten als Minimum an Verfügbarkeit von geothermalen Ressourcen in Serbien aufgefasst werden. 24 Vgl. Janković (2009), S. 4 Vgl. zu folgenden Ausführungen „Geothermale Energie – Energie der Erde“, S. 73 26 Vgl. zu folgenden Ausführungen Kolarević (2009), Folie 8 27 Vgl. zu folgenden Ausführungen Milenić et al. (2012), S. 34 25 45 Abb. 5.2: Geothermale Ressourcen in Serbien 1-hydrogeothermale Fundstätten in Gestein aus dem Kenozoikum; 2-hydrogeothermale Fundstätten in Gestein aus dem Mezozoikum; 3-hydrogeothermale Fundstätten in Gestein aus dem Mezozoikum unter Gestein aus dem Kenozoikum; 4-hydrogeothermale Fundstätten in Gestein aus dem Präpaleozoikum; 5petrogeothermale Fundstätten in granitoidem Gestein Terziären Usrprungs; 6-hydro-petrogeothermale Fundstätten bis zu einer Tiefe von 200m zur Nutzung von geothermaler Wärme mit Hilfe von Wärmepumpen; 7-Gebiete ohne bedeutender hydrogeothermaler Fundstätten: A - Gebiete aus Gestein aus dem Paleozoikum und Präpaleozoikum, B – Gebiete aus Karst; Nutzung: 8-zur Beheizung; 9-zur Nahrungsherstellung; 10-in der Industrie; 11-zur Balneotherapie; 12-zur Rekreation und zum Sport; 13-zur Herstellung von Flaschenwasser; 14-Fundstätten, die nicht genutzt werden. Quelle: Milenić et al. (2012), S. 30 46 Während unterirdische Gewässer mit Temperaturen von bis zu 30ºC in Serbien relativ gut genutzt werden, wurden subhydrogeothermale Gewässer (Gewässer mit einer Temperatur unter 30ºC) bislang nur zu Zwecken der Wasserversorgung erforscht.28 Abb. 5.3: Geographische Verteilung verfügbarer subhydrogeothermaler Ressourcen in der Republik Serbien Quelle: Milenić et al. (2012), S. 21 28 Vgl. zu folgenden Ausführungen Milenić et al. (2012), S. 17 47 Tab. 5.1: Quantifizierung verfügbarer subgeothermaler Ressourcen in Serbien Gesamte Reserve-Potenziale (l/s) Gesamte Wärme- Gesamt Wärme- Verfügbare Mengen für SGTE Kraft für (l/s) Leistung (l/s) SGTE (MW) (MW) Temperaturen unterirdischer Temperaturen unterirdischer Gewässer (ºC) Gewässer (ºC) 10-16 16-22 22-30 10-16 16-22 22-30 Ostserbien Alluviale Schichten Grundwasserleiter in Neogenen Schichten KarstGrundwasserleiter Grundwasserleiter aus Rissen GESAMT 15750 0 0 15750 388 5510 0 0 138 2090 340 200 2630 73 730 155 105 34 5080 130 50 5260 110 725 48 25 23 200 60 50 310 11 71 28 25 5 23120 530 300 23950 582 7036 231 155 200 Zentral- und Westserbien (einschließlich Belgrad) Alluviale Schichten Grundwasserleiter in Neogenen Schichten KarstGrundwasserleiter Grundwasserleiter aus Rissen GESAMT 29000 0 0 29000 728 10150 0 0 255 4700 350 320 5370 159 1645 150 140 59 7000 380 130 7510 205 2450 150 45 74 250 90 60 400 15 87.5 45 30 6 40950 820 510 42280 1107 14332 345 215 395 Nordserbien (Autonome Provinz Vojvodina) 12100 0 0 12100 304 4235 0 0 106 5100 200 100 5400 146 1785 100 50 54 800 200 100 1100 38 280 100 50 16 0 0 0 0 0 0 0 0 0 GESAMT 18000 400 200 18600 617 6300 200 100 176 Gesamtes Territorium 82070 1750 1010 84830 2306 27668 776 470 770 Alluviale Schichten Grundwasserleiter in Neogenen Schichten KarstGrundwasserleiter Grundwasserleiter aus Rissen Quelle: Milenić et al. (2012), S. 22 48 Mit der Entwicklung von Wärmepumpen, und ihrer immer ausgeprägteren Kommerzialisierung und Anwendung weltweit, eröffnen sich auch in Serbien neue Anwendungsmöglichkeiten für subhydrogeothermale Gewässer. Aufgrund einer ersten, zwischen 2008 und 2010 durchgeführten, Untersuchung über die Verfügbarkeit von subhydrogeothermaler Energie in Serbien wird das Territorium Serbiens als äußerst aussichtsreich im Hinblick auf die Nutzung von subgeothermaler Energie angesehen.29 Die Verfügbarkeit von subgeothermalen Wasserressourcen ist vor allem auf Tiefen von bis zu 200m unter der Oberfläche beschränkt und auf dem Territorium Serbiens ungleichmäßig verteilt. Die größten Mengen dieser Art von Energie sind an die Alluvien großer Flüsse gebunden, vor allem in Städten, durch die sie hindurchfließen. Auch sind, aufgrund des „Wärmeinsel-Effektes“, die Temperaturen von unterirdischen Gewässern in den Städten im Vergleich zu ländlichen Gegenden 5-10ºC höher, so dass auch das Energiepotenzial höher ist. Die horizontale Ausbreitung des „Wärmeinsel-Effektes“ wurde vor kurzem im Belgrader Stadtteil Neu-Belgrad nachgewiesen (siehe Abb. 6.4). Abb. 5.4: Einfluss des Wärmeinsel-Effekt aus Temperaturen unterirdischer Gewässer in Neu-Belgrad Temperaturen unterird. Gewässer (ºC) Bohrlöcher Quelle: Milenić et al. (2012), S. 25 29 Vgl. zu folgenden Ausführungen Milenić et al. (2012), S. 20-24 49 Petrogeothermale Ressourcen in Serbien Serbien verfügt auch über vorteilhafte petrogeothermoenergetische Potenziale.Diese Art von Gestein stellt für die Nutzung von petrogeothermaler Energie mit einer Temperatur von über 100ºC im Rahmen sogenannter HDR-Systeme (HDR = hot dry rock) zur Herstellung von elektrischer Energie das bestmögliche Umfeld dar. Die Kogeneration, d.h. die Herstellung von Strom und Wärmeenergie, stellt ebenfalls eine wichtige Anwendungsmöglichkeit für diese Art von geothermalen Ressourcen dar. Die Nutzung von sublitogeothermalen Ressourcen (petrogeothermale Ressourcen mit einer Temperatur von unter 30ºC) erfährt in den letzten Jahren in Serbien ein Wachstum.30 Die relativ kostengünstige Technologie, die oberflächennahe Bohrung (vorwiegend bis zu einer Tiefe von 100-125m), sowie die Systemsicherheit haben dazu geführt, dass viele Einzelhaushalte diese Energieform für die Beheizung/Kühlung benutzen. Die Bodentemperaturen in Serbien weisen auf einer Tiefe von 1,2-1,5 Metern Werte von 7-13ºC auf; auf einer Tiefe von 18 Metern sind es 10ºC (siehe Abb. 6.5). Die Temperatur auf einer Tiefe von 100 Metern beträgt normalerweise 12ºC; auf 200 Metern Tiefe sind es 15ºC. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand wurde die Beheizung/Kühlung durch Geosonden in etwa 50 Objekten auf 20.000 m2 eingeführt. Die Gesamtlänge der ausgebohrten Geosonden beträgt 20.000 m, während die gesamte installierte Kraft der zugehörigen Wärmepumpen etwa 1 MW beträgt. Abb. 5.5: Bodentemperatur nach Tiefe in verschiedenen Perioden (Rehau 2010) Quelle: Milenić et al. (2012), S. 25 30 Vgl. zu folgenden Ausführungen Milenić et al. (2012), S. 26 50 5.1.2 Nutzung von geothermalen Ressourcen in Serbien In Serbien wird heute geothermale Energie fast ausschließlich aus geothermalen Gewässern (Hydrogeothermie) genutzt, obwohl auch das Potenzial zur Nutzung geothermaler Energie aus „trockenem“ Felsgestein (Petrogeothermie) ebenfalls groß ist.31 Dabei ist diese Nutzung zumeist auf balneologische und sportlich-rekreative Zwecke beschränkt, obwohl die verfügbaren Ressourcen eine viel breitere Nutzung auch in anderen Bereichen ermöglichen (siehe Tab. 6.2).32 Die Nutzung von geothermaler Energie für die Beheizung und andere Zwecke befindet sich in der Anfangsphase und fällt, im Vergleich zum Energiepotenzial, sehr bescheiden aus. Über die Anwendung von Hydrogeothermie in der Balneologie spricht die Tatsache, dass etwa 59 Badeorte in Serbien Thermalgewässer nutzen. Auch sportlich-rekreative und touristische Programme basieren auf der Nutzung von geothermaler Energie. Des Weiteren wurden 10 Fälle der Verwendung von Thermalgewässern in der Produktion von Flaschenwasser verzeichnet. Auf dem Territorium der nordserbischen Vojvodina werden Thermalgewässer aus 23 Bohrlöchern (Wärmekraft: 24 MW) für verschiedene Zwecke benutzt – für die Herstellung von Gemüse in Gewächshäusern, Tierzucht, in Leder- und Textilfabriken im Produktionsprozess, für die Beheizung von Geschäftsräumen und in Badeorten und touristischen Zentren. Das Energiepotenzial von warmem Abwasser, das als Nebenprodukt industrieller Prozesse entsteht, wird in Serbien noch nicht ausgeschöpft.33 Tab. 5.2: Nutzung von hydrogeothermaler Energie nach Anwendungsart Nutzungsart Installierte Wärmekraft (MWt) Wärmeproduktion (TJ/Jahr) Beheizung von Anlagen 18,5 575 Balneologie und Freizeit 36 1150 Trocknung von Weizen 0,7 22 Gewächshäuser 8,4 256 Fisch- und Tierzucht 6,4 211 Industrielle Prozesse 3,9 121 Wärmepumpen 12 80 GESAMT 86 2415 Quelle: Milenić et al. (2012) 31 Vgl. zu folgenden Ausführungen „Geothermale Energie – Energie der Erde“, S. 74 Vgl. zu folgenden Ausführungen Milenić et al. (2012), S. 29 33 Quelle: Professor Dr. Dejan Milenić, Faultät für Bergbau und Geologie der Universität Belgrad 32 51 Auch außerhalb der nordserbischen Provinz Vojvodina werden geothermale Gewässer an einigen Standorten für die Beheizung benutzt. Die älteste Nutzungsform von geothermaler Energie zu Heizzwecken begann vor 40 Jahren im Badeort „Vranjska Banja“ zur Beheizung von Badeeinrichtungen.34 Dort wird heute ein Gewächshaus zur Blumenherstellung, ein Geflügelhof, Rehabilitationszentrum durch geothermale Energie beheizt. 35 eine industrielle Textilhalle und ein In „Niška Banja“ wurde ein System zur Beheizung eines Tourismus- und Rehabilitations-Zentrums mit Wärmepumpen von 5 MW gebaut, dass thermales Abwasser mit einer Temperatur von 25ºC nutzt – das größte in Südosteuropa.36 Auf die gleiche Art und Weise werden mit Hilfe von Wärmepumpen geothermale Gewässer mit einer Temperatur von 30ºC im Badeort „Prolom Banja“ genutzt. Bei der Nutzung von bestehenden Quellen oder Bohrungen wird jedoch wenig Wert auf Energieeffizienz und Rationalität gelegt.37 In Badeorten bleiben große Mengen an Thermalgewässern ungenutzt, obwohl mit Hilfe von Wärmepumpen genug Energie für die Beheizung von Räumlichkeiten oder Schwimmbädern geschöpft werden könnte. Gleichzeitig werden Räumlichkeiten mit Hilfe von Kohle, Öl oder Strom beheizt. Wenn man die Nutzung von Wärmeenergie aus Thermalquellen in Badeorten rationalisieren würde, könnte man aus den gleichen Quellen neue, attraktivere Nutzungsarten wahrnehmen. Die vielversprechendsten Nutzungsarten von Geothermie in Serbien sind in Landwirtschaft und Tourismus, der Beheizung von Leitungswasser und der Beheizung von ländlichen und städtischen Siedlungen.38 Nachforschungen haben gezeigt, dass auch die Nutzung von geothermaler Energie für die Stromgewinnung einen wichtigen Bestandteil der nationalen Energiebilanz darstellen könnte.39 Neben dem kanadischen Unternehmen REV, das in der südserbischen Vranjska Banja Forschungen für den möglichen Bau eines GeoKraftwerks betreibt, führt beispielsweise die Fakultät für Bergbau und Geologie der Universität Belgrad ein Projekt unter Führung von Professor Milenić in Jošanička Banja durch. Dessen Ziel ist es, durch Bohrungen auf Wassertemperaturen von etwa 120ºC zu stoßen (die maximal gemessene Temperatur in Josanička Banja beträgt bisland 78ºC), die den Bau eines Kogenerationskraftwerks ermöglichen würden.40 Thermometrische Messungen in Nordserbien bis zu einer Tiefe von 5 Kilometern haben Temperaturen von bis zu 240ºC ergeben, während in der Pannonischen Tiefebene, dem Gebiet des Vardar und im Serbisch-Mazedonischen 34 Vgl. Milenić et al. (2012), S. 14-15; „Geothermale Energie – Energie der Erde“, S. 74-75 Vgl. „Geothermale Energie – Energie der Erde“, S. 74-75 36 Vgl. „Geothermale Energie – Energie der Erde“, S. 74-75 37 Vgl. zu folgenden Ausführungen Janković (2009), S. 9 38 Vgl. Kolarević (2009), Folie 7; „Geothermale Energie – Energie der Erde“, S. 71 39 Vgl Batocletti / Bob Lawrence & Associates, Inc. (2001), S. 46 40 Quelle: Professor Dr. Dejan Milenić, Fakultät für Bergbau und Geologie der Universität Belgrad 35 52 Massiv auf 3 km Tiefe Temperaturen von bis zu 150ºC gemessen wurden.41 Das geothermale Potenzial Serbiens bis zu einer Tiefe von 10 km wird auf 250 x 1021 J geschätzt. Die gesamte installierte Kraft an allen Standorten, wo geothermale Mineralgewässer direkt genutzt werden, beträgt derzeit 74 MW, mit einer zusätzlichen Kraft durch Wärmepumpen von 12 MW (Gesamtkapazität: 86 MW).42 Die Nutzung von Wärmepumpen für die Beheizung/Kühlung von Objekten in Serbien verzeichnet in den vergangen Jahren einen Anstieg, obwohl genaue Daten, die für einen quantitativen Vergleich herangezogen werden könnten, fehlen. Als Beispiele hierfür sind, neben Privathaushalten, das Gebäude der Privatuniversität „Fakultet za menadžment“ in Sremski Karlovci und eine Reihe von Kindergärten und Schulen zu nennen. Die Verwendung von Wärmepumpen, und damit auch Nutzung von subgeothermaler Energie (Temperaturen unter 30ºC) ist in Serbien jedoch immer noch ungenügend, obwohl eine komparative Analyse gezeigt hat, dass die Nutzung von subgeothermaler Energie im Vergleich zu konventionellen Energieträgern kostengünstiger ist.43 Wärmepumpen werden weder in der Strategie zur Entwicklung der Energiewirtschaft der Republik Serbien bis zum Jahr 2015 erwähnt, noch gibt es staatliche Programme zur Förderung dieser Art der Beheizung/Kühlung.44 Jedoch wird die Nutzung von Wärmepumpen im Laufe des Annäherungsprozesses der Republik Serbien an die EU zur Pflicht werden. Außerdem plant die KfW in Serbien ein Programm zur Förderung von Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden (insbesondere in Schulen) zu implementieren (Projektpartner wäre das serbische Bildungsministerium), welches auch die Installation von geothermischen Anlagen beinhalten könnte. Bisherige Förderprogramme, so auch das Projekt der Weltbank „Energieeffizienz in Serbien“, waren vor allem auf grundlegende Energieeffizienz-Maßnahmen, wie Isolationsarbeiten an Wänden und Fenstern, gerichtet. 41 Vgl. zu folgenden Ausführungen Batocletti / Bob Lawrence & Associates, Inc. (2001), S. 46 Vgl. „Geothermale Energie – Energie der Erde“, S. 75 43 Vgl. Milenić et al. (2012), S. 36 44 Vgl. Janković (2009), S. 11-13 42 53 5.2 Mögliche Standorte für Projekte und Anlagen / Überblick über bestehende und geplante Anlagen Aufgrund vorläufiger hydrogeothermaler Untersuchungen in Serbien befinden sich die größten, und damit auch bedeutendsten hydrogeothermalen Ressourcen auf den Gebieten der nordwestserbischen „Mačva“ und der Badeorte „Vranjska Banja“ (Höchsttemperatur: 96ºC), Jošanička Banja“ (Höchsttemperatur: 78ºC) und Sijarinska Banja (Höchsttemperatur: 72ºC).45 Projekte werden zumeist durch private Firmen vergeben, sowie durch einige Gemeinden und die Verwaltung der nordserbischen Provinz Vojvodina, die, u.a. mit finanzieller Unterstützung der EU und anderen Gebern, in diesem Bereich investieren. 5.2.1 Vranjska Banja Die bislang bedeutendste Fundstätte geothermaler Energie befindet sich im Badeort Vranjska Banja. 46 Die Gesamtergiebigkeit beträgt hier 80 l/s. Leider konnten in Serbien, bislang keine weiteren Vorkommnisse von unterirdischen Gewässern mit einer Temperatur von über 100ºC verzeichnet werden (Siehe S. 14). Das bedeutet allerdings nicht, dass diese nicht existieren, sondern lediglich dass das Investitionsniveau in hydrogeothermale Basisuntersuchungen unzureichend ist und keine Mittel für ernstzunehmende Nachforschungen, die eventuell zu neuen Fundstätten führen würden, zur Verfügung stehen. In Serbien existieren noch keine Anlagen zur Stromherstellung aus geothermaler Energie. Für die Herstellung von Strom aus hydrogeothermalen Ressourcen stellt das jedoch hydrogeothermale System des südserbischen Surdulica und der „Vranjska Banja“ aufgrund der Temperaturen und Mengen von Thermalgewässern das aussichtsreichste Gebiet in Serbien dar.47 Die gesamte Wärmekraft, die beim Selbstauslauf aus den Bohrlöchern VG-2 und VG-3 für die Stromherstellung genutzt werden kann, beträgt 6 Mwe, was einer Menge von 13.000 Tonnen Flüssigtreibstoff entspricht. Die gemessenen Höchsttemperaturen betragen für das Bohrloch VG-2 126ºC (gemessen auf einer Tiefe von 864-890 Metern) und für das Bohrloch VG-3 124ºC (gemessen auf einer Tiefe von 1500-1575 Metern), wobei sich die Temperaturen des primären Reservoirs zwischen 130 und 144ºC bewegen.48 Die Ergiebigkeit des Bohrlochs VG-2 beträgt bei Selbstauslauf 26 l/s (9,5 Bar am „Mund“ der Bohrung); beim Bohrloch VG-3 sind es 21 l/s (8,5 Bar am „Mund“ der Bohrung). Neben dem hydrogeothermalen Potenzial sollte jedoch auch das litogeothermale Potenzial (Hot Dry Rock) des granitoiden Massivs von Surdulica nicht vernachlässigt werden. 45 Vgl. „Geothermale Energie – Energie der Erde“, S. 75 Vgl. zu folgenden Ausführungen Milenić et al. (2012), S. 34 47 Vgl. zu folgenden Ausführungen Martinović et al. (2011), S. 1-5 48 Vgl. Reservoir Capital Corp (2012): Vranjska Banja – South Serbia 46 54 Einige ausländische Unternehmen haben das geothermale Potenzial von Vranjska Banja erkannt. So hat das belgische Unternehmen „Green works“ im November vergangenen Jahres Intesse an der Nutzung von geothermalen Gewässern für den Bau eines Kraftwerks bekundet.49 Reservoir Capital Corp (REV) hat in Vranjska Banja eine Lizenz für die Erforschung geothermaler Energie auf einem Gebiet von 17,5 km2 erworben, welches eine erhöhte Wärmestromdichte aufweist und auch die Forschungsbohrungen VG-2 und VG-3 umfasst.50 Das kanadische Unternehmen, das in Serbien auch zwei Wasserkraftwerke auf dem Fluss Lim bauen wird, kam im Rahmen seines Geothermie-Projektes in Vranjska Banja zu der Erkenntnis, dass dort ein Binärkreislaufkraftwerk mit einer Kraft von bis zu 20 MW gebaut werden könnte.51 BD Geothermal Energy, ein weiteres kanadisches Unternehmen, hat ebenfalls Forschungen in Vranjska Banja durchgeführt, sich jedoch inzwischen zurückgezogen – u.a. wegen komplizierter Genehmigungsverfahren. 5.2.2 Belgrad Der „Wärmeinsel-Effekt“, unter dem man die E xistenz von 5-10ºC höheren Temperaturen unterirdischer Gewässer in Städten im Vergleich zu ländlichen Gegenden versteht, macht die Ballungszentren in Serbien zu attraktiven Standorten für den Bau von geothermalen Anlagen. Die Existenz dieses Effektes wurde bislang im Belgrader Stadtteil Neu-Belgrad nachgewiesen (Siehe Abb. 6.4 und 6.6), wo bereits die Nutzung von subgeothermaler Energie für die Beheizung/Kühlung des im Entstehen begriffenen Wohnkomplexes „West 65“ (50.000 m2) vorgesehen ist.52 Um den entsprechenden Energiebedarf in Höhe von 1,5 MW decken zu können, muss eine Ergiebigkeit von 40 l/s sichergestellt werden. Die Temperatur der Gewässer aus dem Alluvium des Save-Flusses, die für diesen Zweck genutzt werden sollen, beträgt 14ºC. Das größte hydrogeothermale Potenzial in Belgrad weisen gerade die Alluvien der Flüsse Save und Donau auf, aus denen nach ersten Schätzungen etwa 20.000 l/s unterirdischer Gewässer mit einer Temperatur von 12-17ºC gewonnen werden können.53 Dies entspricht einer Wärmekraft von etwa 800 MW. Die gesamte Leistung, die durch die Nutzung von unterirdischen Ressourcen des engeren Stadtgebietes von Belgrad verfügbar wäre, beträgt etwa 870 MW. Von den Behörden der Stadt Belgrad wurde ein Projekt iniziiert, welches über die kommenden vier Jahre Beheizung/Kühlung aus geothermaler Energie in vielen Objekten finanzieren soll.54 Einige der neugebauten Kindergärten in Belgrad nutzen bereits Energie aus unterirdischen Gewässern. Professor Milenić (Fakultät für Bergbau und Geologie 49 Vgl. E-kapija (16.11.2011): Green Works will Thermalquellen in Vranjska Banja für Stromerzeugung nutzen Vgl. Reservoir Capital Corp (2012): Vranjska Banja – South Serbia 51 Vgl. Seenews.com (23.01.2012): Potential of Vranjska Banja Geothermal Project in Serbia seen at up to 20 MW 52 Vgl. zu folgenden Ausführungen Matić et al. (2011), S. 1,8 53 Vgl. zu folgenden Ausführungen Vranješ (2011), S. 1 54 Vgl. zu folgenden Ausführungen Energetika.net (12.1.2012): Vast geothermal water potential in Serbia unharnessed 50 55 der Universtität in Belgrad) zufolge könnten geothermale Gewässer für die Beheizung von über 50.000 Gebäuden genutzt werden – dies entspricht etwa 10% aller Gebäude in Belgrad. Abb. 5.6: Hydroisothermen unterirdischer Gewässer in Neu-Belgrad Dezember 2005 August 2005 Temperatur von unterird. Gewässern im Dezember (ºC) Temperatur von unterird. Gewässern im August (ºC) Quelle: Milenić et al. (2012), S. 24 5.2.3 Mačva Das Gebiet der nordwestserbischen „Mačva“ ist äußerst geeignet für die Nutzung von Thermalgewässern. In der „Mačva“ wurde geothermale Energie im Jahr 1982 entdeckt – vorläufige Tests deuten auf ein Potenzial von 150 MW im Umland der Ortschaft „Bogatić“ hin.55 Durch die Nutzung dieser Energieressourcen könnte die Nutzung von Importöl und Importkohle in großem Ausmaß substituiert werden.56 Die gesamte Ergiebigkeit bislang aufgeführter Forschungsbohrungen in der Mačva beträgt 170 l/s, bei einer Durchschnittstemperatur der Thermalgewässer von 70ºC. Die Erforschung geothermaler Ressourcen und Schätzung der Reserven an geothermaler Energie wurden auf diesem Gebiet noch nicht abgeschlossen57 , jedoch hat die Nutzung bereits begonnen. Das erste Beispiel für die wirtschaftliche Nutzung geothermaler Energie in der Region ist das Unternehmen „Eol“, das seit dem Jahr 2002 Blumen in, durch geothermale Energie beheizten, Gewächshäusern produziert.58 55 Vgl. Kolarević (2009), Folie 9 Vgl. Milenić et al. (2012), S. 29 57 Vgl. E-kapija (11.11.2011): Außergewöhnliche Potenziale zur Nutzung von geothermalen Gewässern in der Gemeinde Bogatić 58 Vgl. Kolarević (2009), Folie 11 56 56 Tab. 5.3: Vielversprechende Standorte in der Mačva Bohrloch Standort Tiefe des Tiefe des Reservebohrlochs Reservebohrlochs (m) Durchmesser Ergiebigkeit Temperatur Druck (m) (mm) (l/s) ºC (bar) BB-2 Bogatić 618 16 150 61 78 2,7 BB-1 Bogatić 475 58 86 37 75 2,3 DB-1 Dublje 400 193 86 15 50 1,5 BBe-1 Belotić 450 138 118 25 34 1,0 Metković 627 - - 7 63 - BMe-1* * Bohrloch endet in Basalt, in einer neogenen Sedimentschicht oberhalt des Kalkstein-Resservoirs Quelle: Kolarević, Ministerium für Bergbau und Energie (2009) Außer zur Beheizung von Gewächshausern wurde die Nutzung von geothermaler Energie auch zu balneologischen Zwecken bereits begonnen. In der Ortschaft Dublje wurde in der Nähe einer Forschungsbohrung (DB-1) der Bau des Kurzentrums „Mačvansko Vrelo“ begonnen, jedoch wurden die bereits gebauten Objekte niemals in Betrieb genommen. 59 Ein Objekt mit geschlossenem Schwimmbad befindet sich noch in relativ gutem Zustand und könnte rekonstruiert und ausgebaut werden. Der Brunnen, der zur Versorgung dienen soll, befindet sich im Rahmen des Komplexes und hat eine Tiefe von 400 m, einen Selbsauslauf von 15 l/s und eine Wassertemperatur von 50,5ºC. Das wichtigste Projekt in der Region „Mačva“ ist bislang der Bau des modernen Tourismuszentrums „Termalna Rivijera Bogatić“ auf dem Nutzungsgebiet des Unternehmens „La Verdura“ in Bogatić.60 Mitte Januar 2012 wurde der Bau des Komplexes, der Hotels, Schwimmbäder und einen Aquapark umfassen soll, aufgenommen. Das ganze Projekt sollte bis zum Jahr 2016 fertiggestellt werden, das erste Schwimmbad mit einer Fläche von 3.650 m2 bereits Ende Juni diesen Jahres. Das geplante Investitionsvolumen des Komplexes, das jährlich bis zu 600.000 Gäste aufnehmen soll, beläuft sich auf 80 Mio. Euro.61 59 Vgl. zu folgenden Ausführungen E-kapija (11.11.2011): Außergewöhnliche Potenziale zur Nutzung von geothermalen Gewässern in der Gemeinde Bogatić 60 Vgl. zu folgenden Ausführungen E-kapija (12.01.2012): Baubeginn für Hotelkomplex an der Thermalquelle in Bogatić - das erste Schwimmbecken von 3.650 m2 fertig bis Juni 2012 61 Vgl. E-kapija (06.02.2012): Bogatić als Motor der regionalen wirtschaftlichen Entwicklung - Städtchen in Mačva entwickelt sich zum Zentrum für Erneuerbare Energien 57 5.2.4 Vojvodina Die nordserbische Vojvodina, als Teil der pannonischen Tiefebene, gehört zu einer größeren europäischen geothermalen Zone, welche vorteilhafte Bedingungen für die Erforschung und Nutzung geothermaler Energie aufweist.62 Dies bezieht sich sowohl auf thermale Gewässer aus natürlichen Quellen, als auch auf Gewässer aus Gestein, die durch Bohrungen zugänglich sind. In der Vojvodina wurden vier geologische Systeme identifiziert, deren Eigenschaften erforscht und klassifiziert wurden (siehe Tab. 6.4). Die gesamte Wärmeenergie aus hydrogeothermalen Bohrungen mit Wasserkühlung auf 15ºC (nach Informationen aus dem Jahr 1997, die 65 Bohrungen umfassen) betrug 85.605 kW. Information von NIS (ehemals staatlicher Ölkonzern, der inzwischen mehrheitlich Gasprom Neft gehört) aus dem Jahr 2005 zufolge, die sich auf 54 hydrothermale Bohrungen beziehen, betrug die entsprechende Wärmeenergie 72.579 kW. Tab. 5.4: Relevante Charakteristiken geothermaler Gewässer in der Vojvodina Bohrungen haben zumeist einen Selbst-Ausfluss und die häufigste Ergiebigkeit beträgt 10-20 l/s Die häufigste Ausfluss-Temperatur beträgt 40-60ºC Geothermale Gradienten betragen 4,5-7,5ºC / 100m Fast alle Gewässer enthalten gewisse Gas-Mengen Zumeist Methan Gewässer enthalten aufgelöste Mineralien 0,42-13,94 g/l Minerale Zusammensetzung in Bohrungen nach Öl und Gas 0,4-40,18 g/l Gebohrt: 73 hydrothermale Bohrungen Positiv: Tiefste Bohrung: 2.520 m Vrbica, Banat 305,5 m Novi Sad Oberflächennaheste Bohrung: 65 Bohrungen 82 ºC auf Tiefen von 1.7491.854 Metern 25 ºC Quelle: Gvozdenac et al. (Jahr unbekannt), S. 11 Nur 15 Bohrlöcher wurden bislang für die Herstellung von Wärmeenergie genutzt (andere Quellen sprechen von der Nutzung von 23 Bohrlöchern63). Neben dem großen Potenzial ungenutzter Gebiete, gibt es in ganz Serbien mehr als 200 bereits ausgebohrter Löcher, die noch verschlossen, d.h. nicht in Funktion sind. Daher wäre es sinnvoll, diese Gebiete zu sanieren und mit geringem Investitionsaufwand die Löcher wieder in Funktion zu bringen. So könnte auf dem Bohrloch Bč-2/H im nordserbischen Bečej, einem der energetisch vorteilhaftesten auf dem Gebiet der Vojvodina, eine Wärmeanlage mit einer Heizkraft von 7 MW gebaut 62 63 Vgl. zu folgenden Ausführungen Gvozdenac et al. (Jahr unbekannt), S. 11 Vgl. Milenić et al. (2012), S. 29 58 werden, die 1,677 Mio. Euro kosten würde.64 In den vergangenen 15 Jahren wurde in diesem Bereich fast gar nicht investiert. Auf Privatinitiative wurden nur 2-3 Löcher aktiviert. Viele diese Borlöcher sind während der Suche nach Gas- und Öl-Vorkommen entstanden und befinden sich in Besitz von NIS. In der nordserbischen Vojvodina existieren ca. 70 geothermale Bohrlöcher. NIS plant zusammen mit der Provinzregierung der Vojvodina, die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens für die Zwecke der Nutzung und Promovierung geothermaler Energiequellen (Investition von ca. 14 Mio. Euro). Das kanadische Unternehmen REV, das auch in Vranjska Banja aktiv ist, hat das geothermale Potenzial in Nordserbien erkannt und im Februar 2010 drei geothermale Forschungslizenzen auf dem Territorium der Vojvodina erworben – Aranđelovo, Aadorijan und Kutusina (insgesamt 98 km2).65 Auf diesem Forschungsgebiet existieren bereits 31 Bohrlöcher, die infolge der Öl- und Gas-Bohrungen in den 70-er und 80-er Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden sind. In Abhängigkeit von der Bohrtiefe sind hier Temperaturen der Wasservorräte von 80-200 ºC festgestellt worden. Die wichtigsten Konsumenten von Energie aus hydrogeothermalen Bohrungen in Serbien sind Badeorte, Hotels und Schwimmbäder.66 Saisonale Konsumenten von Energie aus hydrogeothermalen Gewässern sind landwirtschaftliche Betriebe – insbesondere Farmen zur Schweinezucht und Gewächshäuser zur Gemüseherstellung. Geothermale Energie wird in Serbien traditionell für Heizung über Heizkörper oder Bodenheizung, aber auch für die Beheizung von Sanitär-Wasser, Schwimmbädern und Fischteichen verwendet. Energiepreise aus aktiven geothermalen Bohrlöchern in der Vojvodina, auf Grundlage der Wasserpreise, hängen von der Wassertemperatur ab und variieren zwischen 0,10 und 0,24 €/m3. Auf Grundlage der Preise bestehender Bohrlöcher wurde folgende Preisspanne für Bohrungen ausgerechnet: 220.000 – 500.000 € für Bohrtiefen von 600 – 1.100 Metern. Vojvodina wird, vom geothermalen Standpunkt aus, als gut erforschte Region in Europa angesehen, sodass eine relativ zuverlässige Schätzung in Bezug auf ihr Potenzial abgegeben werden kann. Vom energetischen Standpunkt aus sind die erforschten Ressourcen moderat, insbesondere in Bezug auf Temperaturen von geothermalen Gewässern beim Ausfluss. Nur einige von ihnen weisen eine Temperatur von über 60 ºC auf einer Tiefe von ungefähr 1.000 Metern auf, und nur 3 eine Temperatur zwischen 70 und 82 ºC. Es ist nicht wahrscheinlich, dass weitere Nachforschungen und teure Bohrungen zu größeren Energiepotenzialen führen werden. Das Gesamtpotenzial überschreitet also nicht die Marke von 90 ºC, was die Nutzung geothermaler 64 Vgl. Janković (2009), S. 10 Vgl. zu folgenden Ausführungen Reservoir Capital Corp (2012): Vojvodina Province – Northern Serbia 66 Vgl. zu folgenden Ausführungen Gvozdenac et al. (Jahr unbekannt), S. 12 65 59 Energie zur Stromgewinnung in dieser Region ausschließt. Die ertragreichste Form der Nutzung dieser Art geothermaler Gewässer ist die Umwandlung in Wärmeenergie für die Beheizung auf relativ Niedrigem Temperatur-Niveau (in den meisten Fällen unter 60 ºC). Der Großteil von Konsumenten dieser Energieform ist im Bereich der saisonalen Beheizung von Objekten zu finden. Ressourcen für die Verlängerung der Nutzungs-Saison geothermaler Quellen sind bei Schwimmbädern, Fischteichen und Gewächshäusern vorhanden. Es kann geschlussfolgert werden, dass in Vojvodina geothermale Potenziale existieren, die für die Nutzung von Seiten kleiner und mittlerer Unternehmen bedeutend sind. Jedoch können diese Energieressourcen keinen bedeutenden Beitrag zum Energieangebot in der Provinz ausüben. Es wird nicht empfohlen, neue Bohrungen vorzunehmen, außer bei individuellen Anfragen von Konsumenten, die sorgfältig geprüfte Projekte aufzuweisen haben. Es sollten vermehrt Investitionen in den Konsum von Wärmeenergie an Standorten bestehender Bohrungen mit hohem Energiepotenzial getätigt werden, selbst wenn das mit einen stark subventionierten Preis geothermaler Gewässer einhergehen sollte. Die Provinz-Regierung der Vojvodina hat in Zusammenarbeit mit den Gemeindeverwaltungen der Ortschaften Kikinda, Senta und Temerin bereits mehrere Projekte im Geothermie-Bereich initiiert.67 5.2.5 Weitere Standorte Viele Projekt-Initiativen gehen in Serbien von Gemeinden aus. So wird die südserbische Stadt Leskovac in ein Projekt zur Erforschung geothermaler Gewässer 1 Mio. Euro investieren.68 Falls die Existenz dieser Art der Erneuerbaren Energie festgestellt werden sollte, würde man die geothermalen Gewässer für die Beheizung von Gewächshäusern und vielleicht auch der Stadt selbst nutzen. Die Gemeindeverwaltung hat eine Ausschreibung für die Erforschung des Potenzials an geothermaler Energie und die Bohrung eines Nutzungs-, bzw. Forschungs-Brunnens auf einer Tiefe von 1.500 m auf dem Gebiet der Tiefebene von Leskovac angekündigt. Eine vorläufige Untersuchung auf einer Tiefe von 300 Metern hat gezeigt, dass weitere Bohrungen zu geothermalen Gewässer mit einer Temperatur von mindestens 70ºC führen könnten.69 Seit dem Winter 2011/2012 werden der Hauptplatz des Winterortes Zlatibor, sowie einige bislang unwegsame Pfade auf dem Plateau durch geothermale Energie (zwei Wärmepumpen von Rehau) beheizt. 67 Vgl. Energetika.net (12.1.2012): Vast geothermal water potential in Serbia unharnessed Vgl. zu folgenden Ausführungen E-kapija (4.4.2011): Energie für Heizung von Gewächshäusern und Stadt - 1 Mio. Euro für die Untersuchung von Thermalquellen in Leskovac 69 Vgl. Energetika.net (12.1.2012): Vast geothermal water potential in Serbia unharnessed 68 60 In Serbien gibt es viele weitere Orte, für die Projektvorschläge existieren – so wurde beispielsweise in der Ortschaft Pećinci auch der Bau eines kleinen Geoheizwerks (2 MW) vorgeschlagen.70 5.3 Marktstruktur, Wettbewerbssituation und Marktakteure 5.3.1 Wärmepumpen-Anbieter und Projektentwickler Der Markt für Wärmepumpen setzt sich in Serbien vor allem aus westeuropäischen (insbesondere deutschen) Wärmepumpenherstellern zusammen, an die auch ein Großteil der im Geothermie-Bereich kompetenten Fachkräfte und Projektanten angelehnt ist. Die Hauptakteure auf dem Markt sind die deutschen Unternehmen Rehau (www.rehau.com/RS_sr), Viessmann (www.viessmann.rs), Weishaupt (www.weishaupt.rs), Bosch (www.bosch-climate.rs) und Vaillant (www.vaillant.rs) – wobei Viessmann und Weishaupt als im oberen Preissegment angesiedelt gelten.71 Dabei ist Rehau das einzige Unternehmen auf dem serbischen Markt, das Komplettlösungen anbietet – vom Einsatz von Geosonden und Kollektoren, über die Installation von Wärmepumpen bis hin zu Heizsystemen – während Viessmann beispielsweise nur Wärmepumpen installiert.72 Deutsche Anbieter haben Konkurrenz in serbischen Planungs- und Beratungsunternehmen, die zum Teil auch Wärmepumpen anderer ausländischer Produzenten anbieten, welche in Serbien keine eigene Niederlassung haben. So bietet beispielsweise das serbische Import- und Planungs-Unternehmen „Energynet Kać“ (www.energynet.rs) Wärmepumpen von Buderus und Geosonden von Frank an.73 Außerdem werden in Serbien Produkte weiterer Produzenten von Wärmepumpen (beispielsweise von Wieland) und Systemkomponenten (beispielsweise von Haka Gerodur) verkauft. Der Marktführer im Planungs- und Installationsbereich ist das Zentrum für Erneuerbare hydroenergetische Ressourcen (Abteilung für Hydrogeologie) der Fakultät für Bergbau und Geologie der Universität von Belgrad (siehe Abschnitt 6.3.3). In den Bereichen Regeltechnik, Geosonden und Automatisierungstechnik für geothermale Systeme ist auch Siemens (www.siemens.rs) in Serbien aktiv.74 Die einheimische Produktion von Wärmepumpen hat in den 70-er und 80-er Jahren des 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreicht, als im ehemaligen Jugoslawien sogar Hochleistungs-Wärmepumpen (bis zu 1 MW) 70 Quelle: Dejan Stojadinović Quelle: Vladimir Kolarević 72 Quellen zu folgenden Ausführungen: Milan Miladinović und Vladimir Vulićević 73 Quelle: Vladimir Vulićević 74 Quelle Professor Dr. Dejan Milenić, Fakultät für Bergbau und Geologie der Universität Belgrad 71 61 hergestellt wurden. In Serbien gibt es immer noch etwa 10 einheimische Wärmepumpen-Anbieter, die etwa 350-400 Wärmepumpen pro Jahr herstellen.Als wichtige Marktakteure sind hier etwa die Unternehmen Alfa Clima aus Knjaževac (www.alfaclima.co.rs), Geotermika (www.geotermika.com) und Teraterm (www.teraterm-su.com) aus Subotica, AS Frigo aus Horgoš (www.asfrigo.com) und Timex Plus aus Novi Kneževac (www.timexplus.rs) zu nennen. Des Weiteren könnten Produzenten von Klimatechnik in Serbien ebenfalls relativ leicht die Herstellung von Wärmepumpen aufnehmen.75 Der Markt für Wärmepumpen beschränkt sich in Serbien hauptsächlich auf Neubauten, da die Installation in Altbauten zu teuer und aufwendig ist.76 Die wichtigste Kundenbasis für Unternehmen wie Rehau und Viessmann stellten bislang Familienhäuser dar, jedoch wurden Wärmepumpen auch in neu gebauten Wohn-, Geschäfts- und Fakultätsgebäuden installiert. Die Fakultät für Bergbau und Geologie der Universität Belgrad engagiert sich im Bereich Geothermie vor allem in Projekten für kommerzielle Objekte (Beispiel: VIG Plaza und Gebäude von Banca Intesa in Belgrad), Spas und andere Objekte, die eine höhere Wärmeleistung (über 200 kW) benötigen.77 Private Kunden dominieren im Vergleich zu staatlichen Investitionen und Investitionen auf Gemeindeebene. Wärmepumpen REHAU Adresse: Batajnički drum 283E PLZ / Stadt: 11080 Zemun Telefon: +381 11 37 70 301 Fax: +381 11 37 70 319 Internet: http://www.rehau.com/RS_sr/ Tätigkeiten: Geothermie, Bauindustrie, Automotive, Möbeldesign und Industrie-Lösungen Eigentümer: Rehau Gruppe Ansprechpartner: Nikola Ivošević Funktion: Geschäftsführer E-Mail: [email protected] 75 Quelle: Milan Miladinović Quellen: Dejan Stojadinović und Vladimir Vulićević 77 Quelle: Professor Dr. Dejan Milenić, Fakultät für Bergbau und Geologie der Universität Belgrad 76 62 Unternehmensinformationen: In Serbien beschäftigt REHAU 26 Mitarbeiter. Haupttätigkeiten des Unternehmens sind mit folgenden Branchen verbunden: Bauindustrie, Automotive, Möbeldesign, Industrielösungen und Wärmepumpenprogramm. Insbesondere im Bereich der Geothermie ist REHAU in den letzten Jahren in Serbien sehr aktiv und bietet hohe Qualität von Produkten, insbesondere komplette Systemlösungen mit Sonden, Kollektoren, Verteilern und Wärmepumpen. WEISHAUPT Adresse: Bulevar Mihajla Pupina 6 PLZ / Stadt: 11070 Beograd Telefon: +381 11 220 06 01 Fax: +381 11 220 06 10 Internet: www.weishaupt.rs Tätigkeit: Energie, grüne Technologien Eigentümer: Max Weishaupt GmbH Ansprechpartner: Zoran Veljkovic, Direktor Funktion: Direktor E-Mail: [email protected] Unternehmensinformationen: Das Unternehmen beschäftigt insgesamt acht Mitarbeiter in Serbien. Weishaupt bietet Lösungen in Bereichen Klima und Energie, sowie grüne Technologien. Produktpalette: Öl, Gas- und kombinierten Brenner, Kondensationssystemen auf Gas und Öl, Solarsysteme, Automatisierung von Gebäuden sowie Wartung und Service. VIESSMANN Adresse: Tabanovačka 3 PLZ / Stadt: 11010 Beograd Telefon: +381 11 3097887 Fax: +381 11 3097886 Internet: www.viessmann.rs Tätigkeit: grüne Technologien, energiesparende Heizungstechnik Eigentümer: Viessmann Werke GmbH & Co. KG 63 Ansprechpartner: Bojan Grujički Funktion: Direktor E-Mail: [email protected] Unternehmensinformationen: Das Unternehmen bietet seine Produkte seit 1971 auf dem serbischen Markt und hat seit 2001 in Belgrad eine Niederlassung. Insgesamt beschäftigt das Büro in Serbien 14 Mitarbeiter. Viessmann bietet Lösungen im Bereich grüne Technologien, insbesondere im Rahmen der Programme der energiesparenden Heizungstechnik. In diesem Zusammenhang bietet das Unternehmen Wärmepumpen für Geothermie mit Leistungen zwischen 1,5kW und 1MW. BOSCH HEIZUNGSTECHNIK Adresse: Milutina Milankovića 11a PLZ / Stadt: 11070 Beograd Telefon: +381 11 20 52 373 Fax: +381 11 20 52 377 Internet: www.bosch-climate.rs Tätigkeit: Heizungstechnik, Kondensationstechnologie, Solarenergie Eigentümer: Robert Bosch GmbH Ansprechpartner: Jovanka Jovanović Funktion: Direktorin E-Mail: [email protected] Unternehmensinformationen: Das Unternehmen bietet seine Produkte seit 1998 auf dem serbischen Markt. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen sieben Mitarbeiter, sowie Volontäre wenn notwendig. Bosch bietet in Serbien Lösungen im Bereich Heizungstechnik, u.a. Gasanlagen, Kondensationstechnologie, Solaranlagen und im Zusammenhang mit Geothermie Bosch-Wärmepumpen. 64 ALFA CLIMA Adresse: Spasoja Milkića 32 PLZ / Stadt: 19350 Knjaževac Telefon: +381 19 730 337 Fax: +381 19 732 770 Internet: http://www.alfaclima.co.rs/ Tätigkeit: Heizung- und Kühltechnik Eigentümer: privates Eigentum Ansprechpartner: Saša Jović Funktion: Direktor E-Mail: [email protected] Unternehmensinformationen: Das Unternehmen bietet seine Produkte seit 1995 auf dem serbischen Markt. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 14 Mitarbeiter. Alfa Clima bietet Lösungen im Bereich Heizung- und Kühltechnik. Produktpalette reicht von: Wärmepumpen für Geothermie, Kühlaggregaten, Klimaanlagen, Ausstattung für Industriekühlung, Wasser- und Strömeinheiten, Entfeuchtungsausstattung, Weinkellerausstattung sowie Verdampfer und Kondensatoren. GEOTERMIKA Adresse: Oromska 12 PLZ / Stadt: 24000 Subotica Handy: +381 64 47 99 587 Internet: www.geotermika.com Tätigkeit: Heizungstechnik Eigentümer: privates Eigentum Ansprechpartner: Dušan Marić E-Mail: [email protected] Unternehmensinformationen: Das Unternehmen bietet seine Produkte seit 2011 auf dem serbischen Markt. Das ein-Mann Unternehmen Geotermika bietet Lösungen im Bereich Heizungstechnik sowie Verkauf von Wärmepumpen. 65 TERATERM Adresse: Ištvana Viga 1 PLZ / Stadt: 24000 Subotica Handy: +381 63 84 77 799 Internet: http://www.teraterm-su.com/ Tätigkeit: Heizungstechnik Eigentümer: privates Eigentum Ansprechpartner: Jožef Njerš Funktion: Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Unternehmensinformationen: Das Unternehmen bietet seine Produkte seit 2005 auf dem serbischen Markt. Teraterm beschäftigt vier Mitarbeiter und bietet Lösungen im Bereich Heizungstechnik. Produkte: Wärmepumpen und Fußbodenheizungssystemen aus eigener Produktion. TIMEX PLUS Adresse: 36. Vojvođanske udarne divizije br. 25 PLZ / Stadt: 23330 Novi Kneževac Handy: +381 61 710 91 88 Internet: www.timexplus.rs Tätigkeit: Heizungstechnik Ansprechspartner: k.A. Funktion: k.A. E-Mail: [email protected] Unternehmensinformationen: Das Unternehmen bietet Lösungen im Bereich Heizungstechnik. Produktpalette: Stahlkessel für Zentralheizung, Wärmepumpen, Brenner und Boiler aus eigener Produktion. 66 AS FRIGO Adresse: Jugoslovenske narodne armije 20 PLZ / Stadt: 24410 Horgoš Telefon: +381 24 792 282 Fax: +381 24 792 565 Internet: www.asfrigo.com Tätigkeit: Heizungs- und Kühltechnik Eigentümer: privates Eigentum Ansprechpartner: Rudolf Agošton Funktion: k.A. E-Mail: [email protected] Unternehmensinformationen: As Frigo bietet seine Produkte seit 1977 auf dem serbischen Markt. Dieses kleine Unternehmen beschäftigt drei Mitarbeiter und bietet Lösungen im Bereich Heizungs- und Kühltechnik. Produkte: Kühl- und Klimatechnik sowie Wärmepumpen. Projektanten/Berater CIRA Adresse: Tanaska Rajića 126 PLZ / Stadt: 34300 Aranđelovac Telefon: +381 34 720 910 Fax: +381 34 720 410 Handy: +381 64 64 18 270 Internet: www.ciraheat.com Tätigkeit: Distribution, Installation und Projektierung der Heizungstechnik Eigentümer: privates Eigentum Ansprechpartner: Miodrag Ćirić Funktion: Geschäftsführer E-Mail: [email protected] 67 Unternehmensinformationen: Cira ist seit 2003 auf dem serbischen Markt vorhanden. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 27 Mitarbeiter und bietet Lösungen im Bereich Projektierung der Heizungstechnik, insbesondere für Zentralheizung und Klimatisierung. Das Unternehmen ist ein Vertreter von BUDERUS. ENERGYNET Adresse: Proleterska 49 PLZ / Stadt: 21241 Kać Telefon: +381 21 68 61 000 Fax: +381 21 68 61 025 Internet: www.energynet.rs Tätigkeit: Projektierung, erneubare Energiequellen Eigentümer: privates Eigentum Ansprechpartner: Aleksandar Jovičić Funktion: Direktor E-Mail: [email protected] Unternehmensinformationen: Auf dem serbischen Markt seit 2001. Dieses Unternehmen beschäftigt 110 Mitarbeiter. Die Dienstleistungen von Energynet konzentrieren sich auf Projektierung in Heizungstechnologie insbesondere Geothermie. THERMOGAS SUBOTICA Adresse: Dimitrija Tucovića 7 PLZ / Stadt: 24000 Subotica Telefon: +381 24 671 205 Fax: +381 24 671 206 Internet: www.thermogas.co.rs Tätigkeit: Projektierung in der Heizungstechnologie Eigentümer: privates Eigentum Ansprechpartner: Attila Alacker 68 der Funktion: Direktor E-Mail: [email protected] Unternehmensinformationen: Thermogas bietet seine Dienstleistungen seit 2003 auf dem serbischen Markt. Das Unternehmen beschäftigt neun Mitarbeiter und ist seine Haupttätigkeit liegt im Bereich Projektierung in der Heizungstechnologie. TERMOINSTAL d.o.o. Adresse: Svetislava Kasapinovića 23/33 PLZ / Stadt: 21126 Novi Sad Handy: +381 63 826 18 07 Fax: +381 21 654 24 20 Internet: www.tehnofluid.co.rs Tätigkeit: Projektierung und Beratung im Bereich EE Eigentümer: privates Eigentum Ansprechpartner: Spasoje Jurišin Funktion: k.A. E-Mail: [email protected] Unternehmensinformationen: Das Unternehmen hat eine 22-jährige Erfahrung auf dem serbischen Markt. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen zwei Mitarbeiter. Die Dienstleistungpalette reicht von Projektierung und Beratung in Bereichen Geothermie, Solarenergie sowie Energie aus Biomasse. TEHNOMAGTERM Adresse: Trg Ferenca Fehera 7 PLZ / Stadt: 21000 Novi Sad Telefon: +381 21 55 70 30 Fax: +381 21 55 70 70 Internet: www.tehnomagterm.co.rs Tätigkeit: Projektierung der Heizungsinstallationen Eigentümer: privates Eigentum 69 Ansprechspartner: Lazar Munižaba Funktion: Direktor E-mail: k.A. Unternehmensinformationen: Das Unternehmen beschäftigt 60 Mitarbeiter. Haupttätigkeit des Unternehmens ist Projektierung von Installationen für Wärmepumpen. 5.3.2 Bohrunternehmen Im Bereich der geothermischen Bohrungen arbeiten Wärmepumpenanbieter und Projektanten überwiegend mit einheimischen Bohrunternehmen zusammen.78 Zu diesen zählen auch Unternehmen, deren Tätigkeitsfeld ursprünglich der Brunnenbau darstellt. Einige dieser Unternehmen sind an den serbisch-russischen Ölkonzern NIS angelehnt, wie z.B. das Bohrunternehmen „Sremakva“ (www.sremakva.co.rs). Die Bohrkosten für eine Geosonde belaufen sich in Serbien auf etwa 5000 €, bzw. 50 €/m, während die Bohrkosten für Brunnenbohrungen etwa 100€/m betragen79. Die Kosten für Tiefenbohrungen (über 1000 Meter) steigen in Serbien exponentiell an und betragen etwa 1000 €/m.80 Mit geothermischen Bohrungen beschäftigen sich relativ viele Bohrunternehmen, und viele weitere könnten das ebenfalls machen.81 Bohrunternehmen/Brunnenbau DRYLL SYSTEM Adresse: Partizanska 14a PLZ / Stadt: 11000 Beograd Telefon: +381 11 233 56 41 Internet: www.drillsystem.co.rs Tätigkeit: Brunnenbau und Geothermie Ansprechpartner: Igor Šumanovac Funktion: Geschäftsführer 78 Quelle zu folgenden Ausführungen: Milan Miladinović Quelle: Prof. Dejan Milenić, Fakultät für Bergbau und Geologie der Universität Belgrad 80 Quelle: Prof. Dejan Milenić (Fakultät für Bergbau und Geologie der Universität Belgrad) 81 Quelle: Vladimir Vulićević 79 70 E-Mail: [email protected] Unternehmensinformationen: Dryll System ist ein kleines Bohrunternehmen aus Belgrad. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 15 Mitarbeiter und engagiert bei Bedarf zusätzliche saisonale Arbeiter. Das Unternehmen ist in der Lage geothermale Brunnen bis 1000 m Tiefe zu bohren. SRBIJA BUNAR Adresse: Miše Todorovića 14 PLZ / Stadt: 11194 Rušanj Handy: +381 63 245 376 Fax: +381 11 800 0891 Internet: www.srbijabunar.com Tätigkeit: Brunnenbau und Geothermie Ansprechpartner: Aleksandar Kostić Funktion: Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Unternehmensinformationen: Insgesamt sieben Mitarbeiter. Bohrunternehmen mit Anlagen die geothermale Bohrungen bis einer Tiefe von 300 m vornehmen können. HIDRO GEA Adresse: Ljube Stojanovića 28 PLZ / Stadt: 11000 Beograd Telefon: +381 11 275 2063 Handy: +381 63 332 412 Fax: + 381 11 208 9308 Internet: www.hidro-gea.co.rs Tätigkeit: Brunnenbau und Geothermie Ansprechpartner: Mihajlo Cvetkov Funktion: Geschäftsführer E-Mail: [email protected] 71 Unternehmensinformationen: Arbeiten mit Viessmann zusammen. Können Bohrungen bis einer Tiefe von 1000 m durchführen. Beschäftigen drei Vollzeit-Ingenieure der Geologie, drei Techniker, und bei Bedarf engagieren Sie zusätzliche saisonale Arbeiter. Haben Bedarf nach neuen Bohranlagen, die in der Lage sind in den Städten kleinere Bohrungen (bis 300m Tiefe) in anspruchsvollen Gegebenheiten durchzuführen. BALKAN GEOLOGIJA Adresse: Kisačka 5 PLZ / Stadt: 21000 Novi Sad Telefon: +381 21 47 22 068 Handy: +381 63 530 652 Fax: +381 21 47 22 064 Internet: www.balkan-geologija.com Tätigkeit: Brunnenbau und Geothermie Ansprechpartner: Tamci Julija Funktion: Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Unternehmensinformationen: Das Unternehmen beschäftigt zwischen 10 und 20 Mitarbeiter. Haupttätigkeit sind Brunnenbohrungen bis einer Tiefe von 500 m. GRADITELJ NS Adresse: Rumenački put 2 PLZ / Stadt: 21000 Novi Sad Telefon: +381 21 63 11 366 Internet: www.graditelj-ns.co.rs Tätigkeit: Brunnenbau und Geothermie Eigentümer: Privateigentum Ansprechpartner: Ljupko Kalaba Funktion: Geschäftsführer E-Mail: [email protected] 72 Unternehmensinformationen: Das Unternehmen wurde im Jahr 1994 gegründet. Graditelj NS beschäftigt mehr als 350 Mitarbeiter und hat ein geomechanisches Labor. Dieses Brunnenbauunternehmen ist in der Lage Stahlrohren von 400-1000mm mit Horizontalbohrung einzubauen. HIDROZAVOD DTD Adresse: Bulevar Mihajla Pupina 25 PLZ / Stadt: 21000 Novi Sad Telefon: +381 21 557 342 Fax: +381 21 557 416 Internet: www.hidrozavoddtd.rs Tätigkeit: Brunnenbau und Geothermie Ansprechperson: Stojan Sakovic Funktion: Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Unternehmensinformationen: Das UNternehmenhat bis jetzt noch kein Projekt in der Geothermie gemacht. Ist trotzdem sehr interessiert in diesen Bereich einzusteigen. Haupttätigkeit dieses Unternehmens ist Wasserwirtschaft mit einer operativen geologischen Abteilung. Forschung und Projektierung in Bereichen Wasserversorgung und Thermalwasser. Bohrungen bis 200 m mit jetzigen Anlagen möglich. Das Unternehmen beschäftigt zehn Ingenieure der Geotechnik und Hydrotechnologie und hat insgesamt 50 Mitarbeiter. GEO ING SYSTEM Adresse: Milana Babića 11 PLZ / Stadt: 34000 Kragujevac Telefon: +381 34 327 327 Fax: +381 34 327 327 Internet: http://firme.trzistesrbije.com/geoingsystemkg Tätigkeit: Brunnenbau und Geothermie Ansprechpartner: Radaković Marko Funktion: Geschäftsführer 73 E-Mail: [email protected] Unternehmensinformationen: Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 36 Mitarbeiter. Die Anlagen können Bohrtiefen von bis zu 500 m erreichen. Geothermie ist dabei das Kerngeschäft von Geo Ing System. HIDRO-GEO RAD D.O.O. Adresse: Brankova 23 PLZ / Stadt: 11000 Beograd Telefon: +381 11 2185 119 Fax: +381 11 2185 119 Internet: www.hgr.co.rs Tätigkeit: Brunnenbau und Geothermie Ansprechspartner: Milovan Rakijaš Funktion: Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Unternehmensinformationen: Hidro-Geo Rad ist ein Forschungs- und Bohrunternehmen mit neun Vollzeitmitarbeitern. Insgesamt hat das Unternehmen fünf Bohranlagen, die bis 1,2 km Tiefe bohren können. BALBY INTERNATIONAL Adresse: Kraljice Marije 1-3 PLZ / Stadt: 11120 Beograd Telefon: +381 11 337 66 81 Fax: +381 11 337 68 03 Internet: www.balby.com Tätigkeit: Brunnenbau und Geothermie Ansprechpartner: Dusan Babac Funktion: Geschäftsführer E-Mail: [email protected] 74 Unternehmensinformationen: Das Unternehmen wurde im 1990 gegründet und beschäftigt 20 Mitarbeiter (zehn Ingenieuren und zehn Techniker). Haupttätigkeiten sind Bohrungen und Beratung, insbesondere in Bereichen Wasserversorgung, Kanalisationsnetzwerk, Entwässerung, Mülldeponien und Wasserlaufregulation. GEOSONDA Adresse: Kraljice Marije 25 PLZ / Stadt: 11120 Beograd Telefon: +381 11 32-25-183 Internet: http://www.geosonda.org/Konsolidacija/s_konsolidacija.html Tätigkeit: Brunnenbau und Geothermie Ansprechspartner: Bogdan Vojinovic Funktion: Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Unternehmensinformationen: Eines der größeren Bohrunternehmen in Serbien. Sind noch nicht in den Bereich Geothermie eingestiegen. Geosonda beschäftigt 120 Mitarbeiter und können Bohrtiefen von bis zu 800 m erreichen. SREMAKVA d.o.o. Adresse: Orlovićeva 100 PLZ / Stadt: 22400 Ruma Telefon: +381 22 471 896 Fax: +381 22 471 896 Internet: www.sremakva.co.rs Tätigkeit: Brunnenbau und Geothermie Ansprechspartner: Boris Šikić Funktion: Eigentümer und Geschäftsführer E-Mail: [email protected] 75 Unternehmensinformationen: Der Eigentümer hat 30-jährige Erfahrung in Ölindustrie (Naftagas). Sremakva war das erste Unternehmen in Serbien, das sich mit Geothermie beschäftigt hat. Haben über 60 Brunnen gebohrt und können bis zu eine Tiefe von 650m bohren. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen drei fest angestellte Mitarbeiter und engagiert saisonale Arbeiter bei Bedarf. Weitere Marktakteure NIS GASPROM NEFT Energetik-Bereich / Abteilung für Erneuerbare Energien Adresse: Milentija Popovica 1 PLZ / Stadt: 11000 Beograd Telefon: +381 11 311 33 11 Internet: www.nis.rs Tätigkeit: Ölkonzern, u.a. im Bereich der Erneuerbaren Energien tätig Eigentümer: Gasprom Neft (51%) Ansprechpartner: Aleksej Belov Funktion: Leiter des Energetik-Bereichs E-mail: [email protected] Unternehmensinformationen: In den 70-er und 80-er Jahren ist der staatliche Ölkonzern NIS Naftagas während Forschungsbohrungen nach Öl und Gas auf hydrogeothermale Energiequellen gestoßen. Infolgedessen hat das Unternehmen etliche Ingenieure beschäftigt, die sich mit Geothermie befasst haben.82 Rechtlich ist es noch etwas unklar, ob sich die entsprechenden Bohrlöcher im Eigentum des mittlerweile privatisierten Unternehmens befinden. Jedoch wird NIS, zusammen mit der Provinzregierung der nordserbischen Vojvodina, ein gemeinsamen Unternehmens für die Zwecke der Nutzung und Promovierung geothermaler Energiequellen in der Vojvodina gründen. Der ehemals staatliche Ölkonzern wird 14 Mio. € in das gemeinsame Unternehmen investieren, wie der Geschäftsführer des Ölkonzerns, Kiril Kravčenko, im November 2011 angekündigt hat. 82 Quelle: Professor Dr. Dejan Milenić, Fakultät für Bergbau und Geologie der Universität Belgrad 76 5.3.3 Wissenschaftliche Einrichtungen FAKULTÄT FÜR BERGBAU UND GEOLOGIE DER UNIVERSITÄT BELGRAD Abteilung für Hydrogeologie / Zentrum für Erneuerbare hydroenergetische Ressourcen Adresse: Đušina 7 PLZ / Stadt: 11000, Belgrad Telefon: +381 11 3346 000 Internet: www.rgf.bg.ac.rs Ansprechpartner: Prof. Dejan Milenić Funktion: Leiter des Zentrums für Erneuerbare hydroenergetische Ressourcen E-Mail: [email protected] Kurzprofil: Auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Einrichtungen, die sich mit Geothermie befassen, hat das Zentrum für Erneuerbare hydroenergetische Ressourcen (Abteilung für Hydrogeologie) der Fakultät für Bergbau und Geologie der Universität von Belgrad bereits etliche detaillierte Geothermie-Projekte für private und staatliche Auftraggeber durchgeführt (aktuelle Beispiele: Serbisches Nationalmuseum, VIG Plaza, Gebäude von Banca Intesa in Belgrad) und stellt in diesem Bereich die einzig relevante wissenschaftliche Einrichtung in Serbien dar. Es ist also sowohl in der Forschung, als auch in der Entwicklung, bzw. Anwendung im Bereich Geothermie aktiv. FAKULTÄT FÜR TECHNISCHE WISSENSCHAFTEN NOVI SAD Abteilung für Energetik und Prozesstechnik Adresse: Trg Dositeja Obradovica 6-8 PLZ / Stadt: 21000, Novi Sad Telefon: +381 21 450 810 Internet: www.ftn.uns.ac.rs Ansprechpartner: Dr. Dušan Petrović Funktion: Dozent auf der Abteilung für Energetik und Prozesstechnik E-Mail: [email protected] 77 GEOLOGISCHES INSTITUT SERBIENS (GIS) Adresse: Rovinjaska 12 PLZ / Stadt: 11000 Belgrad Telefon: ++381 11 2889966, 2880506 Internet: www.gis.co.rs E-Mail: [email protected] Bereich: Sektor für Hydrogeologie und Engineering Ansprechpartner: Dobrica Damnjanović Funktion: Vorsitzender E-Mail: [email protected] Kurzprofil: Genehmigungen für Bohrungen, Suchbohrungen INSTITUT FÜR HYDROMETEOROLOGIE Adresse: Kneza Viseslava 66 PLZ / Stadt: 11000 Belgrad Internet: www.gis.co.rs E-Mail: [email protected] Bereich: Hydrologie – Abteilung für Wasserdaten und Wasserdatenanalysen Telefon: ++381 11 3050905 E-Mail: [email protected] Kurzprofil: Wasserdaten und Wasserdatenanalysen, Genehmigungen für die Wassernutzung 5.3.4 Staatliche Institutionen Als Folge der im Jahr 2012 abgehaltenen Wahlen in Serbien und des damit einhergehenden Regierungswechsels wird eine Umstrukturierung des staatlichen Verwaltungssystems stattfinden, die sich auch in den Ressorts, die für Geothermie relevant sind, niederschlagen wird. Anstelle des Ministeriums für 78 Infrastruktur und Energie und des Ministeriums für Umweltschutz, Bergbau und Raumplanung werden folgende Ministerien entstehen: das Ministerium für Bau und Urbanismus, das Verkehrsministerium, das Ministerium für Bergbau, natürliche Ressourcen und Raumplanung und das Ministerium für Energie und Umweltschutz. Auch im Bereich der Agenturen könnte es zu Änderungen kommen. Da sich die Umstrukturierung erst in der Anfangsphase befindet, wird an dieser Stelle die bestehende Verwaltungsstruktur wiedergeben. Diese sollte jedoch in naher Zukunft auf den neuesten Stand gebracht werden. ÖFFENTLICHES UNTERNEHMEN DER WASSERWIRTSCHAFT - DIREKTION Adresse: Bulevar Umetnosti 2A PLZ / Stadt: 11070 Novi Beograd Telefon: ++381 11 3119400, 3119402 Internet: www.srbijavode.rs E-Mail: [email protected] Kurzprofil: Wasserverwaltung REGIERUNG DER REPUBLIK SERBIEN Adresse: Nemanjina 11 PLZ / Stadt: 11000 Belgrad Internet: www.srbija.gov.rs Ansprechpartner: Ivica Dačić Funktion: Premierminister Telefon: ++381 11 3617586 E-Mail: [email protected] Suzana Grubješić 79 Funktion: Vicepremierministerin der Regierung für Fragen der europäischen Integration Telefon: ++381 11 3617580 Kurzprofil: Kontaktadresse bis zur Formung der Ministerien FINANZ- UND WIRTSCHAFTSMINISTERIUM Adresse: Kneza Milosa 20 PLZ / Stadt: 11000 Belgrad Telefon: ++381 11 3614007, 3642606 Internet: www.mfin.gov.rs E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Mladjen Dinkic Funktion: Minister Kurzprofil: Verwaltung der verfügbaren finanziellen Mittel, z.Bp. Budget, Verteilung der Mittel an die autonome Provinz Vojvodina und an die lokalen Selbstverwaltungseinheiten, Koordination und Verwaltung der Geldmittel der Europäischen Union und Durchführung von Programmen , die von der europäischen Union finanziert werden (z.Bp. KfW-Programm). MINISTERIUM FÜR REGIONALE ENTWICKLUNG UND LOKALE SELBSTVERWALTUNG Adresse: Bulevar Kralja Aleksandra 15 PLZ / Stadt: 11000 Belgrad Telefon: ++381 11 2855000 Internet: www.merr.gov.rs E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Verica Kalanović Funktion: Ministerin 80 Kurzprofil: Ministerium und Staatsverwaltung - Schaffung von Rahmenbedingungen für Projekte aus dem Zuständigkeitsbereich des Ministeriums, die aus EU-Beitrittsfonds, Entwicklungshilfen, Donationen, finanziert werden, Planung und Ausarbeitung von Entwicklungsprogrammen im Bereich der lokalen und regionalen Entwicklung MINISTERIUM FÜR BAU UND URBANISMUS Ansprechpartner: Velimir Ilić Funktion: Minister Kurzprofil: Ministerium und Staatsverwaltung - Baubedingungen, Bauland, kommunale Infrastruktur und kommunale Dienstleistungen, Bedingungen für den Bau von Bauobjekten, Geodäsie, Inspektion MINISTERIUM FÜR LAND-, WASSER- UND FORSTWIRTSCHAFT Adresse: Nemanjina 22 PLZ / Stadt: 11000 Belgrad Telefon: ++381 11 3065038, 3065039 Internet: www.mpt.gov.rs E-Mail: [email protected] Kurzprofil: Ministerium und Staatsverwaltung – Wasserdirektion Politik der Wasserwirtschaft, Wassernutzung, Wasserversorgung Wasserschutzmaßnahmen, Wasserverbrauch, usw. MINISTERIUM FÜR BAU UND URBANISMUS Ansprechpartner: Zorana Mihajlović Funktion: Ministerin Kurzprofil: 81 (nicht Distributionssysteme), Energie: Energiepolitik, die jährlichen und mittelfristigen Entwicklungsprogramme zur Gewährleistung der Energieversorgungssicherheit und stellt die materiellen und anderen Bedingungen zu Realisierung dieser Programme sicher Umweltschutz: Umweltschutzsystem, die Überwachung, neuer Technologien im Energie Erforschung und Entwicklung der Nutzung zukunftsträchtiger und Umweltschutzbereich, stellt die Umweltschutz- und Lärmschutzbedingungen in der Bauplanung und im Gebäudebau fest. Kurzprofil: Staatsverwaltung - Umweltschutzagentur Integriertes Verwaltungsorgan des Ministeriums - ist zuständig für die Beurteilung und Kontrolle der Wasserqualität, der Energie, der Luft-, Boden, Lärm, Abfall, usw. Die Umweltschutzagentur arbeitet eng mit der Europäischen Agentur für Umweltschutz zusammen (EEA) und mit dem Europäischen Umweltinformations- und Umweltbeobachtungsnetz (EIONET) zusammen. FINANZ- UND WIRTSCHAFTSMINISTERIUM Adresse: Nemanjina 11 PLZ / Stadt: 11000 Belgrad Telefon: ++381 11 3617717 Internet: www.ekoplan.gov.rs E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Milan Bacevic Funktion: Minister Kurzprofil: Ministerium - Natürliche Ressourcen Nachhaltiger Umweltschutz, nachhaltiger Schutz von natürlichen Ressourcen (Luft, Wasser, Erde, mineralische Rohstoffe), Strategie, Entwicklung, Planung, Nutzung der natürlichen Ressourcen, Wasserbilanz Kurzprofil: Ministerium – Raumplanung Raumplanung, Koordination und Planung der Nutzung des Raumes des Territoriums der Republik Serbien 82 SEKRETARIAT FÜR ENERGIE UND MINERAL-ROHSTOFFE DER AUTONOMEN PROVINZ VOJVODINA Abteilung für Erneuerbare Energiequellen und Energieeffizienz Adresse: Bulevar Mihajla Pupina 16 PLZ / Stadt: 21000, Novi Sad Telefon: +381 21 487 4793 Internet: www.psemr.vojvodina.gov.rs E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Katica Dragutinović Funktion: Höhere Beraterin für Erneuerbare Energiequellen und Energieeffizienz E-Mail: [email protected] ENERGIE-AGENTUR DER REPUBLIK SERBIEN Adresse: Terazije 5, 5. Stockwerk PLZ / Stadt: 11000, Belgrad Telefon: +381 11 3033 829; +381 11 3033 884 Internet: www.aers.org.rs E-Mail: [email protected] Kurzprofil: Energielizenzen für Subjekte und Dienstleistungen im Energiesektor, Regulation der Energiepreise AGENTUR FÜR ENERGIEEFFIZIENZ DER REPUBLIK SERBIEN Adresse: Omladinskih Brigada 1 (SIV 3) PLZ / Stadt: 11070, Belgrad Telefon: +381 11 3131 957 Internet: www.seea.gov.rs E-Mail: [email protected] 83 AGENTUR FÜR UMWELTSCHUTZ DER REPUBLIK SERBIEN Adresse: Ruže Jovanovića 27а PLZ / Stadt: 11160, Belgrad Telefon: +381 011 2861080 Internet: www.sepa.gov.rs E-Mail: [email protected] ZENTRUM FÜR ENERGIEEFFIZIENZ DER AUTONOMEN PROVINZ VOJVODINA IN NOVI SAD Adresse: Trg Dositeja Obradovića 6 PLZ / Stadt: 21000, Novi Sad Telefon: +381 21 485 23 93 Internet: www.peec.uns.ac.rs E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Doz. Dr. Jovan Petrović Funktion: Direktor des Zentrums E-Mail: [email protected] WIRTSCHAFTSKAMMER SERBIENS Verband für Energie und Energie-Bergbau / Gruppe für Erneuerbare Energiequellen und Energieeffizienz Adresse: Resavska 13-15 PLZ / Stadt: 11000, Belgrad Telefon: +381 11 3300 900 Internet: www.peec.uns.ac.rs E-Mail: www.pks.rs Ansprechpartner: Prof. Dr. Nenad Đajić, Fakultät für Bergbau und Geologie der Universität Belgrad 84 Funktion: Präsident der Gruppe SIEPA – SERBISCHE INVESTITIONS- UND EXPORTFÖRDERUNGS-AGENTUR Adresse: Vlajkovićeva 3/5 PLZ / Stadt: 11000, Belgrad Telefon: +381 11 3398 550 Internet: www.siepa.gov.rs E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Danijela Čabarkapa Funktion: FDI-Beraterin für deutsche Unternehmen E-Mail: [email protected] 5.3.5 Messen Serbien, als Zentrum des Balkans, werden die größten Wachstumspotentiale zugeschrieben und viele deutsche Firmen, die sich bereits in Serbien niedergelassen haben, bedienen mit ihren serbischen Niederlassungen auch die Balkanregion. Viele Aussteller sehen in bestimmten serbischen Fachmessen das Eingangstor für den südosteuropäischen Markt. Häufig sind auf den Messen Aussteller in der unmittelbaren Nachbarschaft des Balkans anzutreffen. Wichtigste Messestandorte in Serbien sind Belgrad und Novi Sad. Daneben gibt es noch weitere lokale Messen ohne größere Bedeutung (z.B. in den Städten Nis und Kragujevac). Man kann sagen, daß jedoch nur in Belgrad oder Novi Sad stattfindende Messeveranstaltungen oder Konferenzen branchenrelevant sind. Zu den größten Messen in Belgrad zählen die Baumesse „International Building Trade Fair – South East Europe – Belgrade Building Expo“, kurz SEEBE, (24.04.-28.04.2012), die Technikmesse „International Fair of Technique and Technical Achievements“ (14.05.-18.05.2012), sowie die zeitgleich stattfindende Öko- und Energiemesse „International Fair of Environmental Protection – EcoFair“ und „International Energy Fair“ (10.10.-12.10.2012). 85 Messen Die „International Building Trade Fair“ (Internationale Baumesse) – kurz SEEBBE - in Belgrad war ursprünglich Teil der „Technical Fair“ und fand ab 1975 zur gleichen Zeit wie die „Technical Fair“ in getrennten Hallen statt. Mit wachsender Bedeutung des Wirtschafts-zweiges der Baubranche wurde die „International Building Trade Fair“ von der „Technical Fair“ abgekoppelt; seit 1996 hat sie einen eigenständigen festen Platz im Terminkalender der in Belgrad statt findenden Messen. Seit 1996 erfreut sich die „SEEBBE“ ständiger Wachstumsraten: Die Ausstellerfläche sowie die Anzahl lokaler Aussteller wuchs um das 3-fache, die Anzahl internationaler Aussteller um das 6-fache. Bei den Besucherzahlen konnte sogar ein Anstieg um das 10-fache verzeichnet werden. So hat sich die „SEEBBE“ in Südosteuropa als wichtigste Fachmesse etabliert. Seit Oktober 1998 ist die „SEEBBE“ Mitglied der „Union des Foires Internatnionales“ (UFI), was ihren internationalen Stellenwert unterstreicht. Projektleitung Frau Mirjana Jovanović, Projektleiterin Frau Jasminka Savić, Projektmanager Herr Predrag Jevremović, Marketmanager Frau Dejana Cahun, Marketmanager Tel: +381 (0)11 2655-310, 2655-301, 2655-899, 2655-248 ; E-mail: [email protected] ; www.seebbe.com Die Technikmesse besteht seit 1957 und findet jährlich statt. Im Jahr 2011 waren 650 Aus-steller aus 27 Ländern mit 210 direkten und 98 indirekten internationalen Ausstellern auf einer Fläche von 17.600 m² überdachter und 152 m² offener Fläche vertreten. Die Besucher-zahlen lagen bei 23.600. Der Schwerpunkt der Messe liegt bei der Prozesstechnik, Elektronik, Mess- und Steuerungssysteme, Telekommunikation, integrierten Comuter-systemen, Logistik, u.ä. Projektleitung Frau Mirjana Tasić, Projektleitung Frau Milena Ristić, Assistenz der Projektleitung Frau Bojana Dašić, Market Manager Frau Milojka Čabarkapa, Market Manager 86 Tel.: +381 (0)11 3615-357, 2655-230, 2655-311, 2655-221 E-mail: [email protected] ; www.beogradskisajamtehnike.rs Die Energie- und Ökomesse findet einmal jährlich in Belgrad statt. Der Fokus liegt dabei auf elektrischer Energie (Erneuerbare-Energie-Kraftwerke, dem Bau und der Instandhaltung von Kraftwerken, Netzausbau), Kohle (Forschung, Förderung, Verarbeitung, Transport), Öl und Gas (Forschung, Förderung, Verarbeitung, Lagerung, Handel), erneuerbaren Energien (kleine Wasserkraftwerke, Biomasse, Erdwärme, Solar- und Windenergie, ölhaltigem Gestein) und Energieeffizienz (Produktion, Bereitstellung und Verbrauch). Projektleitung Frau Višnja Živulj, Projektleiterin Frau Danica Kordić, Projektassistentin Tel.: +381 (0)11 2655-202, Tel/Fax: +381 (0)11 2655-556 ; E-mail: [email protected] Adresse der Belgrader Messe: BEOGRADSKI SAJAM, Bulevar vojvode Mišića 14, 11000 Beograd, Srbija ; Web: www.sajam.co.rs Die „kgh“ im Belgrader Kongresszentrum „Sava Centar“ zählt zu den bedeutenderen Veranstaltungen im Bereich Klima-Heizung-Kühlung. Sie besteht aus einem Kongress, der sich mit aktuellen Themen aus den Bereichen der Heizung, Kühlung und Klimatisierung beschäftigt, mit Fokus auf Gebäuden als Hauptkonsumenten von Energie, der Anwendung von Erneuerbaren Energiequellen und neuesten Produkten, die im Rahmen von Klima-Systemen genutzt werden. Die Veranstaltung beinhaltet ebenfalls eine Ausstellung, auf der neue Produkte, die in Gebäuden verwendet und zur Energieversorgung von Gebäuden genutzt werden, zu sehen sind, und auf der Projektentwickler, Konstrukteure, Produzenten, Wissenschaftler und Vertreter von Unternehmen die Gelegenheit haben, sich über das Thema der Energieeffizienz in Gebäuden auszutauschen. Der Organisator des Kongresses ist die Gesellschaft für Heizung, Kühlung und Klimatisierung, als Teil des Verbandes von Ingenieuren und Technikern aus Maschinenbau und Elektrotechnik Serbiens (SMEITS). Die Gesellschaft publiziert ebenfalls eine Fachzeitschrift mit dem Namen „KGH“, welche dreimonatlich erscheint (Februar, Mai, September und November) und über 100 Mitherausgeber aus In- und Ausland hat. 87 Projektleitung Prof. Dr. Branislav Todorović, Vorsitzender des Organisationsausschusses und Chefredakteur der Zeitschrift „KGH“ Tel.: +381 11 323 00 41, Tel/Fax: +381 11 3231 372; E-mail: [email protected] Die Veranstaltung Tage der Energetik findet in Novi Sad in November statt und bietet Antworten auf Fragen hinsichtlich der Investitionen in den Energiesektor, Fragen zur Nutzung von erneuerbaren Energien und Erhöhung der Energieeffizienz sowie Fragen zum neuen Energiegesetz in Serbien. Die Messe ist ein Treffpunkt für Unternehmen aus der Energiewirtschaft, Kommunen, Bildungseinrichtungen, Investoren und andere an diese Themen interessierte Wirtschaftsubjekte. Die Veranstaltung deckt folgende Bereiche ab: Biomasse, Erdgas, Geothermie und Leistungselektronik. Projektleitung Frau Olivera Zikic, Projektleitung Frau Jelena Nesin, Projektassistentin Tel.: +381 (0)21 483 01 19, +381 (0)21 483 01 31 E-Mail: [email protected], [email protected], jelena.nesin @sajam.net Doch zum Schluss muss man auch bemerken, dass die Messen in Serbien noch nicht den gleichen Standard wie in Deutschland erreichen. Das zeigt sich an deren Internetauftritt und der Verfügbarkeit von Informationen. Die deutsche Technik jedoch genießt in Serbien einen hohen Stellenwert, so dass sich für deutsche Unternehmen große Chancen für einen guten Absatzmarkt bieten. Der Nachholbedarf nach den Jahren der Bürgerkriege und Sanktionen ist enorm groß. 5.4 Technologien und Anlagen In Serbien wird geothermale Energie immer noch nicht zur Stromgewinnung genutzt, so dass entsprechende Technologien nicht angewendet werden konnten. Falls Projekte ausländischer Unternehmen, die insbesondere in der südserbischen Vranjska Banja Forschungen betreiben, in die Realisierungsphase gelangen, werden hier entsprechende Technologien zum Einsatz kommen. Ebenso wurden in Serbien bislang keine Geoheizwerke 88 gebaut, so dass auch in diesem Bereich keine entsprechenden Technologien (beispielsweise die Installation von Hochleistungs-Wärmepumpen) angewandt werden konnten. Im Bereich der Bohrtechnologien werden größtenteils die gleichen Maschinen wie für Brunnenbohrungen verwendet.83 Lediglich die verwendeten Feinwerkzeuge unterscheiden sich etwas – so werden beispielsweise für geothermische Bohrungen Bohrköpfe mit geringerem Durchmesser als für Brunnenbohrungen verwendet. Die Wärmepumpen-Technologie konnte sich in Serbien bislang sehr gut durchsetzen. Alle drei Typen von Wärmepumpen sind präsent – sowohl Pumpen des Typs Wasser-Wasser und Erde-Wasser, als auch des Typs Luft-Wasser. Die Auswahl des Wärmepumpen-Typs ist abhängig von den natürlichen Bedingungen des jeweiligen Standortes, sowie von den Präferenzen des Investors. Leider existieren in Serbien keine genauen Angaben über die Anzahl der installierten, bzw. verkauften Wärmepumpen. Jedoch kann man sagen, dass generell Wärmepumpen des Typs Wasser-Wasser überwiegen84, während, wie auch in der Europäischen Union, in Serbien im Segment der Familienhäuser bislang Erde-Wasser-Wärmepumpen den Markt bestimmt haben – von den wichtigsten Unternehmen, die in Serbien im Geothermie-Bereich tätig sind, wurden zu über 90% Erde-Wasser-Wärmepumpensysteme (mit Geosonden oder Erdwärmekollektoren) installiert85. So hat Rehau in Serbien von seinen über 50 installierten Wärmepumpen-Systemen in Serbien bislang überwiegend geothermale Sonden mit entsprechenden Erde-Wasser-Wärmepumpen eingesetzt. Andererseits gibt es auch erfolgreiche Beispiele für die Einführung von Wasser-Wasser-Wärmepumpensystemen – wie z.B. die technische Lösung, die Viessmann für das deutsche Unternehmen Palco in Šabac eingeführt hat. Abseits von geothermischen Systemlösungen kommen verstärkt auch Luft-Wasser-Wärmepumpen zum Einsatz, insbesondere wegen der relativ geringen Installationskosten.86 In Familienhäusern werden Wärmepumpen mit niedriger Leistung eingebaut, während größere Projekte auch die Installation von Wärmepumpen mit einer Gesamtleistung von über 300 kW beinhalten.87 Die Fakultät für Bergbau und Geologie engagiert sich grundsätzlich nur an Projekten, für die eine Wärmeleistung von über 200 kW vorgesehen ist.88 83 Quelle zu folgenden Ausführungen: Milan Miladinović Quelle: Professor Dr. Dejan Milenić, Fakultät für Bergbau und Geologie der Universität Belgrad 85 Quelle zu folgenden Ausführungen: Milan Miladinović und Vladimir Vulićević 86 Quelle: Milan Miladinović 87 Quelle: Vladimir Vulićević 88 Quelle: Professor Dr. Dejan Milenić, Fakultät für Bergbau und Geologie der Universität Belgrad 84 89 5.5 Marktpotenziale und Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen In Serbien gibt es nur sehr wenige Fachleute, die im Bereich Geothermie kompetent sind.89 Potenziale für einen Markteintritt ergeben sich deshalb insbesondere für Projektentwicklungs-, bzw. Beratungsunternehmen, die ihr Wissen einbringen würden und die in der Lage sind, bei höherer Leistungsqualität mit den niedrigen Preisen der inländischen Konkurrenz mitzuhalten. Dabei wäre es insbesondere für größere Planungsunternehmen möglich, aufgrund ihrer Alleinstellungsmerkmale in Bezug auf Qualität und Reputation höhere Marktpreise zu erzielen. Aufgund des Wissensmangels besteht in Serbien auch Nachfrage nach einem Know-how-Transfer in Form von Schulungen und Kursen in den verschiedensten Segmenten der Entwicklung und Anwendung geothermaler Energiesysteme. Ein Mangel an Kompetenz existiert ebenfalls im Bereich der geothermalen Tiefenbohrungen (über 1000 Meter).90 Während es sehr viele Unternehmen auf dem Markt gibt, die oberflächennahe Bohrungen durchführen, existieren praktisch keine Unternehmen, die bei größeren Bohrtiefen eine zufriedenstellende Qualität gewährleisten können. Hier wären deutsche Unternehmen, die auf solchen Tiefen operieren, auf dem Markt sehr willkommen. Derzeit sind sämtliche Bohrunternehmen, die sich in Serbien mit geothermalen Bohrungen beschäftigen, einheimische Unternehmen. Die Ineffizienz der Wärmesysteme (einschließlich des Fernwärmesystems) und die entsprechend hohen Energiepreise eröffnen die Möglichkeit für den Aufbau eines ESCO-Sektors (ESCO – Energy Service Companies) in Serbien, was praktisch eine Demonopolisierung der öffentlichen Kommunal-Unternehmen zur Folge haben würde. Aus dem gleichen Grund kann man auch Unternehmen, die sich mit der Kogeneration beschäftigen, empfehlen, ihre Chance auch auf dem serbischen Markt zu suchen. Obwohl ein Markt für Wärmepumpen und andere Systemkomponenten existiert, so ist doch die Anzahl an kompetenten Akteuren begrenzt, so dass sich auch hier die Möglichkeit für einen Markteinstieg bietet.91 Insbesondere für Unternehmen, deren Geschäftsmodell das Angebot von Systemlösungen umfasst, eröffnet sich in Serbien eine interessante Marktlücke. Andere Unternehmen, deren Ziel es ist, ihre Produkte in Serbien zu verkaufen, können von einem wachsenden Markt für Heizsysteme aus erneuerbaren Energiequellen in Serbien profitieren – entweder durch den Aufbau von Niederlassungen, oder durch die Zusammenarbeit mit lokalen Projektentwicklern und/oder Vertriebspartnern. 89 Quelle zu folgenden Ausführungen: Vladimir Kolarević Quelle zu folgenden Ausführungen: Professor Dr. Dejan Milenić, Fakultät für Bergbau und Geologie der Universität Belgrad 91 Quelle: Dejan Stojadinović 90 90 Viele Projekte zur Erforschung und Nutzung (sub)geothermaler Energiequellen sind in Serbien auf Gemeinden (die häufig Kreditnehmer bei internationalen Finanzinstitutionen sind), die Provinz Vojvodina und den ehemals staatlichen Ölkonzern NIS zurückzuführen, weshalb diese gute Ansprechpartner für private Initiativen darstellen. Jedoch stellen für Projektentwickler und Systemanbieter Privatinvestoren im Immobilienbereich, ob im Bereich der Wohnhäuser (West 65, Beodom-Gebäude etc.) oder im Bereich der Geschäftshäuser und Industrieobjekte (VIG Plaza, Banca Intesa etc.), eine immer wichtiger werdende Kundenbasis dar. 5.6 SWOT-Analyse Stärken Schwächen bedeutendes natürliches Potenzial, welches unterschiedliche Nutzungsformen ermöglicht immer größere Bedeutung erneuerbarer Energien in Gesetzgebung und Subventionierung Existenz von wissenschaftlichen Einrichtungen und Nachwuchskräften, die für den Bereich mobilisiert werden können lange Tradition der Nutzung geothermaler Energie Chancen komplizierte Genehmigungsverfahren geringer Lebensstandard und Einkommen ungenügender Bekanntheitsgrad der Effizienz von geothermalen Energiesystemen Risiken Existenz von Marktlücken, insbesondere aufgrund von mangelndem Know-how Ineffizienz des Energieversorgungssystems und entsprechend vergleichbar hohe Energiepreise Existenz von Kreditlinien zur Sanierung von Objekten (Energieeffizienz) und Einführung von erneuerbaren Energiequellen Verstärkte Wahrnehmung der Bedeutung und Kosteneffizienz von erneuerbaren Energiequellen 91 instabile Wirtschaftslage Abhängigkeit von einer sehr dünnen Kundenschicht von privaten und öffentlichen Investoren zu langsamer Know-how-Transfer, Mängel im Ausbildungswesen 6. ANHÄNGE Tab. 6.1: Grundangaben über die wichtigsten hydrogeothermalen Standorte und Reservoirs hydrogeothermaler Systeme Standort Geografische Koordinaten (0,5 Grad genau) Reservoir Erforschungs -Grad X Y lithologische Zusammensetzung MIN mg/kg Bogatic 45°00` 19°30` K 860 Debrc 44°30` 20°00` K Indjija 45°00` 20°00` K Kupinovo 45°00` 20°00` K Vrdnik 45°00` 20°00` K Metkovic 45°00` 19°30` S Dublje 45°00` 19°30` K Koviljaca 44°30` 19°00` K Radalj 44°30` 19°00` G Mladenovac 44°30` 21°00` K Arandjelovac 44°00` 20°30` K 4293 Vranjska Banja 42°30` 22°00` G, M 1418 Sijarinska banja 43°00` 21°00` M Josanicka Banja 43°30` 21°00` G, M Lukovska Banja Kursumlijska Banja Banjska 43°00` 21°00` 43°00` Temperatur im Reservoir (ºC) indirekt bestimmt gemessen P 90 80 740 P 70 57 953 P 70 60 835 P 70 54 1040 N 60 38 1436 R 90 63 986 P 85 50 1412 F, U 40 30 152 P 60 28 7182 F, U 90 54 F, U 60 34 P, U 150 96 4753 P, U 130 76 326 P, U 130 78 K 1980 P, U 90 67 21°00` K, M, V 3142 F, U 140 68 43°00` 21°00` K, V 1780 N, U 120 50 Sarbanovac 44°00` 22°00` V 313 R 100 29 Sumrakovac 44°00` 22°00` V 425 R 100 24 Sisevac 44°00` 21°30` K 545 R 40 26 Kravlje 43°30` 22°00` K 562 R 40 33 Miljkovac 43°30` 22°00` K 586 N 40 33 Suva Cesma 43°00` 21°30` M 4275 P 60 24 Zvonacka Banja 43°00` 22°30` K 416 N 45 28 Rgoste 43°30` 22°00` K 508 F 75 30 S. Palanka 44°30` 21°00` K 7960 P, U 120 56 N. Pazar 44°00` 20°30` K 1614 P, U 110 52 Mataruge 44°00` 20°30` V 1495 F, U 110 43 Ribarska Banja 44°30` 21°30` M, G 418 F, U 80 44 Pecka Banja Bujanovacka Banja Gamzigradska Banja Ovcar Banja 43°00` 20°30` K 851 R, U 70 48 42°30` 22°00` S, G 4839 F, U 80 43 44°00` 22°00` K 651 F, U 60 42 44°00` 20°00` K 713 P, U 60 38 92 Vrnjacka Banja 43°30` 21°00` M 2870 F, U 120 36 Niska Banja 43°00` 22°00` K 430 F, U 60 37 Pribojska Banja 43°30` 19°30` K 405 P, U 60 36 Klokot Banja Brestovacka Banja Soko Banja Rajcinovica Banja Prolom Banja 42°30` 21°30` V, M 3480 P, U 80 34 44°00` 22°00` V 714 F, U 100 40 44°00` 22°00` K 562 F, U 55 40 43°00` 20°00` K 2910 P, U 100 36 43°00` 21°30` V 245 P, U 60 31 G. Trepca 44°00` 23°30` V 570 P, U 50 30 Palic 46°00` 20°00` S 3380 F, U 48 Kanjiza 46°00` 20°00` S 3640 F, U 41 Prigrevica 46°00` 19°00` S 6045 F, U 54 Kula 45°30` 19°30` S 3619 F, U 53 Kikinda 46°00` 20°30` S 3910 F, U 50 Srbobran 45°30` 20°00` S 3633 F, U 63 B. Petrovac 45°30` 19°30` S 842 F, U 46 Mokrin 46°00` 20°30` S 2928 F, U 51 Melenci 45°30` 20°30` S 2680 F, U 33 Vrbas 45°30` 20°00` S 4520 F, U 51 Temerin 45°30` 20°00` S 3640 F, U 41 B. P. Selo 46°00` 20°00` S 1718 F, U 43 Becej 45°30` 20°00` S 4012 F, U 63 K - Kalksteine S - Sand D - Dolomite G - Granite M - Metamorphite V - Vulkanite MIN – gesamte Thermalwassersmineralisierung N - identifizierter Standort, nicht bewertet R - regionale Bewertung P - detaillierte Untersuchungen aufgenommen U- kommerzielle Nutzung Quelle: Milenić et al. (2012), S. 30 Tab. 6.2: Stand der Nutzung hydrogeothermaler Energie in Serbien Temperatur Standort Art der Nutzung Ergiebigkeit (l/s) Eintritt Austritt Genutzte Energie (TJ/Jahr) Kanjiza-1 D/B 5.0 41 26 9.89 Kanjiza-2 D/B 14.0 65 26 72.02 Kula-1 B 9.5 50 25 46.16 Kula-2 I 8.3 53 25 30.65 Kula-4 I 8.5 51 26 28.03 93 B. Petrovac-1 G 16.7 46 25 46.26 B. Petrovac-2 A 7.8 45 24 21.60 Prigrevica D/B 21.0 54 25 80.33 Srbobran G 11.7 63 24 60.18 Kikinda-1 D 6.2 50 27 18.81 Kikinda-2 F 15.2 51 26 50.12 Mokrin F 10.5 51 26 34.62 Vrbas B 4.3 51 23 13.26 Temerin B 20.0 41 25 39.57 B. P. Selo F 10.0 43 26 34.29 Becej D 19.4 65 24 104.91 Vranjska Banja I/F/D/B/G 77.0 96 50 467.20 Sijerinska Banja D/B 7.4 76 25 49.78 Josanicka Banja D/B 17.0 78 40 85.21 Lukovaska Banja D/B 12.0 67 35 50.65 Kursumljia D/B 20.0 68 25 113.43 Mladenovac B 19.0 53 25 70.17 Palanka B 13.0 56 25 53.16 Novi Pazar B 10.0 52 28 31.65 Mataruge B 47.0 43 24 117.79 Ribarska Banja D/B 37.0 44 25 92.73 Pecka Banja B 4.0 36 25 5.80 Ilidza (Pec) B 17.5 48 26 50.78 D/B D/B D/B 7.0 10.0 50.0 43 42 38 24 24 27 17.54 23.74 72.54 B 5.0 36 25 7.25 D/B 60.0 37 25 94.97 Pribojska Banja B 70.0 36 30 55.40 Klokot B 15.0 34 25 17.80 Koviljaca B 130.0 30 24 102.88 Brestovacka Banja B 3.0 40 30 3.96 Rajcinovica Banja B 8.0 36 28 8.44 Bukovicka Banja B 15.0 34 28 11.87 Prolom Banja B 15.0 31 24 13.84 G. Tepca B 20.0 30 24 15.82 Debrc-1 D 15.0 53 48 9.89 Bujanovacka Banja Gamzigrad Ovcar Banja Vrnjacka Banja Niska Banja Gesamt 2335 Art der Nutzung: I – Industrie, A – Trocknung landwirtschaftlicher Produkte, F - Fisch-, Schweine- und Tier-Zucht, D – Heizung, B - Erholung und Balneologie, G - Gewächshäuser. Die Reserven geothermaler Energie in Reservoirs hydrogeothermaler Systeme werden auf etwa 400x10 6 Tonnen Ölequivalent geschätzt. Quelle: Milenić et al. (2012), S. 33 94 Tab. 6.3: Erzeugung und verfügbare Primärenergie (TJ) nach Energieträgern Primärenergie Import Export Reserven Verfügbare Primärenergie Gesamt 395.351 313.107 44.499 -9.861 654.096 Erdgas 9.658 74.634 - - 84.292 Erdöl, Ölderivate 27.631 166.938 10.231 -4.643 179.693 Wasserkraft 36.392 - - - 36.392 Strom - 31.950 31.687 - 263 Wärme - - - - - 308.601 39.564 2.417 -5.278 340.469 272 - - - 272 12.797 21 164 60 12.715 Primärenergie Import Export Reserven Verfügbare Primärenergie Gesamt 397.274 251.497 40.206 5.231 613.796 Erdgas 9.735 58.673 - -3.510 64.898 Erdöl, Ölderivate 28.707 148.210 14.792 3.517 165.642 Wasserkraft 40.118 - - - 40.118 Strom - 18.662 23.792 - -5.130 Wärme - - - - - 306.939 25.922 1.439 4.694 336.116 206 - - - 206 11.569 30 183 530 11.946 Primärenergie Import Export Reserven Verfügbare Primärenergie Gesamt 413.572 264.673 38.790 -7410 632.045 Erdgas 14.342 72.890 - -1013 86219 Erdöl, Ölderivate 38.892 139.415 15.736 2503 165074 2008 Kohle, -Produkte Geothermie Heiz-holz 2009 Kohle, -Produkte Geothermie Heiz-holz 2010 95 Wasserkraft 45.256 - - - 45256 Strom - 20.232 21.301 - -1069 Wärme - - - - - 302.670 32.077 1.646 -8555 324546 224 - - - 224 12.188 59 107 -345 11795 Kohle, -Produkte Geothermie Heiz-holz Quelle: Energiebilanz Serbien Tab. 6.4: Erzeugung und verfügbare Primärenergie (TJ) nach Energieträgern 2008 Alle Wärmekraftwerk Industrie/individuell Wärmekraftwerke WärmekraftwerkHeizwerk Heizwerke Gesamt 288.029 97.564 10.925 2.956 21.376 Strom 98.158 95.810 886 1.462 - Wärme 34.663 1.754 10.039 1.494 21.376 Alle .Wärmekraftwerk Industrie/individuell Wärmekraftwerke .WärmekraftwerkHeizwerk .Heizwerke Gesamt 273.796 98.337 11.044 1851 21.038 Strom 97.841 96.599 576 666 - Wärme 34.429 1.738 10.468 1.185 21.038 Alle .Wärmekraftwerk Industrie/individuell Wärmekraftwerke .WärmekraftwerkHeizwerk .Heizwerke Gesamt 26.917 91.763 15.731 2.263 21.772 Strom 91.915 89.996 1.030 889 - Wärme 39.614 1.767 14.701 1.374 21.772 2009 2010 96 Tab. 6.5: Verluste in der sekundären Energieerzeugung (TJ) Input Output Verlust Verlust in % 2008 503.882 288.029 215,853 42,8 2009 488.277 273.796 214,481 43,9 2010 474.277 276.917 197,36 41,6 Tab. 6.6: Energieverbrauch Struktur (TJ) 2008 2009 Transformationsinput 2010 503882 488277 474277 Eigenverbrauch 19713 25359 23617 Verluste 29135 28445 29138 End-Energie 393585 345573 381930 Endverbrauch 393585 345573 381930 Tab. 6.7: Energie-Endverbrauch Struktur (TJ) 2008 Gesamt .Erdgas Erdöl,derivate Strom Wärme Kohle Geothermie Holz Endverbrauch 393585 57287 154535 98129 30422 40227 270 12.715 Verarbeitung 38732 5559 32407 - - 766 - - EnergieEndverbrauch Industrie 354853 51728 122128 98129 30422 39461 270 12715 116457 40512 14531 24696 12379 23409 - 930 Bau 3434 1703 953 742 - 33 - 3 Transport 99950 189 98797 950 - - 14 - Haushalte 90616 2737 1434 50753 15160 13538 - 6994 Landwirtschaft 3294 179 2146 774 - 34 149 12 andere 41101 6408 4266 20214 2883 2433 121 4776 2009 Gesamt .Erdgas .Erdöl,derivate .Strom .Wärme .Kohle .Geothermie .Holz Endverbrauch 345573 41015 133380 96515 30932 31582 204 11945 Verarbeitung 25592 3663 13095 - - 937 - - 319981 37352 112388 96515 30932 30645 - 11945 EnergieEndverbrauch 97 Industrie 83761 22950 11687 23263 11236 12966 - 1659 Bau 2152 - 977 1116 - 42 - 17 Transport 94388 161 92404 1807 - 7 - 9 Haushalte 97075 9257 60 51882 15640 10795 - 9441 .Landwirtschaft 5334 538 3554 1066 20 21 109 26 .andere 37271 4446 3706 17381 4036 6814 95 793 Gesamt .Erdgas .Erdöl,derivate .Strom .Wärme .Kohle .Geothermie .Holz Endverbrauch 381930 53374 138787 99248 35685 42841 224 11771 Verarbeitung 26099 10055 23839 - - 970 - - 347066 43319 114948 99248 35685 41871 224 11771 104131 28126 14744 25656 15900 17515 2190 832 - 175 576 - 65 16 Transport 93333 468 92054 806 - 5 - Haushalte 101484 10017 1312 52723 15947 12434 9051 .Landwirtschaft 5007 679 2459 1642 - 90 112 25 .andere 42279 4029 4204 17845 3838 11762 112 489 2010 EnergieEndverbrauch Industrie Bau Strompreise Tab. 6.8: Entwicklung der Strompreise in Din/kWh 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Private 0,52 1,09 1,87 2,25 2,58 2,89 3,26 3,67 4,15 Industrie 0,38 0,77 1,33 1,74 1,98 2,22 2,72 3,10 3,72 Tab. 6.9: Energiepreise (Din/kWh, ohne Taxen und Steuern) 2008 2009 2010 2011 Industrie 4,15 4,39 4,80 5,36 Haushalte 3,72 4,00 4,21 4,78 Strom Gas 98 2012 Industrie 3,36 Haushalte 3,50 Wirtschaftliche Strompreisstruktur Anfang 2011 Gerechneter Verkaufspreis 5,79 Din = Versorgung 0,27 Din + Distribution 1,75 Din + Übertragung 0,39 Din + Großhandelspreis 3,38 Din Tab. 6.10: Strom-Einspeisevergütung Art des Kraftwerks Installationsstärke Feed-In-Tarif (ceuro/1kWh) >0,5MW 9,7 0,5 -2 MW 10,316-1,2333xMW 2– 10 MW 7,85 Auf existierender Infrastruktur >2 MW 7,35 Auf existierender Infrastruktur 2 – 10 MW 5,9 >0,5MW 13,6 0,5 – 5 MW 13,845 - 0,489xMW 5 – 10 MW 11,4 >0,2 MW 146,0 0,2- 2 MW 16,444-2,222xMW 2 MW 12,0 Wasserkraftwerk Biomassenheizkraftwerk Biogaskraftwerk Abwasserbehandlung 6,7 Windkraftwerk 9,5 Solarenergie 23 Geothermale Energie 7,5 Kraft-Wärme-Koppelung aus fossilen Energiequellen Energie aus Abfallverbrennungsanlagen 1MW 1 – 10 MW 99 Auf Basis des Erdgaspreis 9,2 8,5 Abb. 6.1: Genehmigungsverfahren für ein Kraftwerk zur Herstellung von Wärmeenergie mit einer Leistung von < 1 MW 100 VERZEICHNISSE Tabellenverzeichnis Tab. 3.1: Wirtschaftliche Eckdaten ..................................................................................................... 10 Tab. 3.2: Wirtschaftliche Entwicklung 2010 bis 2012 (reale Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %) ........................................................................................................................................................ 10 Tab. 3.3: Entwicklung der Industrieproduktion nach Branchen (reale Veränderung in %) .............. 11 Tab. 3.4: Aus- und Einfuhr nach Branchen in Mio. Euro ................................................................... 12 Tab. 3.5: Saldo der Aus- und Einfuhren nach Branchen in Mio. Euro ............................................... 12 Tab. 3.6: Ausländische Direktinvestitionen nach Branchen – ............................................................ 13 Entwicklung der am höchsten Wachsenden und größten Branchen (in Mio. Euro) ........................... 13 Tab. 3.7: Exporte nach Deutschland in Mio. Euro............................................................................. 15 Tab. 3.8: Importe aus Deutschland ..................................................................................................... 15 Tab. 3.9: Energie-Eckdaten Serbien ................................................................................................... 29 Tab. 5.1: Quantifizierung verfügbarer subgeothermaler Ressourcen in Serbien ................................ 48 Tab. 5.2: Nutzung von hydrogeothermaler Energie nach Anwendungsart ......................................... 51 Tab. 5.3: Vielversprechende Standorte in der Mačva ......................................................................... 57 Tab. 5.4: Relevante Charakteristiken geothermaler Gewässer in der Vojvodina ............................... 58 Tab. 6.1: Grundangaben über die wichtigsten hydrogeothermalen Standorte und Reservoirs hydrogeothermaler Systeme ................................................................................................................ 92 Tab. 6.2: Stand der Nutzung hydrogeothermaler Energie in Serbien ................................................. 93 Tab. 6.3: Erzeugung und verfügbare Primärenergie (TJ) nach Energieträgern .................................. 95 Tab. 6.4: Erzeugung und verfügbare Primärenergie (TJ) nach Energieträgern .................................. 96 Tab. 6.5: Verluste in der sekundären Energieerzeugung (TJ)............................................................. 97 Tab. 6.6: Energieverbrauch Struktur (TJ) ........................................................................................... 97 Tab. 6.7: Energie-Endverbrauch Struktur (TJ) ................................................................................... 97 Tab. 6.8: Entwicklung der Strompreise in Din/kWh .......................................................................... 98 Tab. 6.9: Energiepreise (Din/kWh, ohne Taxen und Steuern) ............................................................ 98 Tab. 6.10: Strom-Einspeisevergütung ................................................................................................. 99 Abbildungsverzeichnis Abb. 3.1: BIP in Serbien (nominal) ...................................................................................................... 9 Abb. 3.2: BIP in Serbien – Struktur nach Branchen ............................................................................. 9 Abb. 5.1: Terrestrische Wärmestromdichte in Serbien (mW/m2)....................................................... 44 Abb. 5.2: Geothermale Ressourcen in Serbien ................................................................................... 46 Abb. 5.3: Geographische Verteilung verfügbarer subhydrogeothermaler Ressourcen in der Republik Serbien ................................................................................................................................................ 47 Abb. 5.4: Einfluss des Wärmeinsel-Effekt aus Temperaturen unterirdischer Gewässer in NeuBelgrad ................................................................................................................................................ 49 Abb. 5.5: Bodentemperatur nach Tiefe in verschiedenen Perioden (Rehau 2010) ............................. 50 101 Abb. 5.6: Hydroisothermen unterirdischer Gewässer in Neu-Belgrad ............................................... 56 Abb. 6.1: Genehmigungsverfahren für ein Kraftwerk zur Herstellung von Wärmeenergie mit einer Leistung von < 1 MW ....................................................................................................................... 100 Quellenverzeichnis Batocletti, L. / Bob Lawrence & Associates, Inc. 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(2012): Erforschung, Nutzung und Entwicklung geothermaler Energie-Ressourcen in der Republik Serbien Ministerium für Bergbau und Energie; Vladimir Kolarević, Berater (2009): Geothermal opportunities and policy in Serbia (PPT-Präsentation) Ministerium für Infrastruktur und Energetik: Izmene i dopune Uredbe o Programu ostvarivanja strategije razvoja energetike Srbije u periodu od 2007-2012. 103 Ministerium für Infrastruktur und Energetik: Uredba o uslovima za sticanje statusa povlašćenog proizvođača električne energije i kriterijumima za ocenu ispunjenosti tih uslova Ministerium für Infrastruktur und Energetik: Uredba o merama podsticaja za proizvodnju električne energije koriscenjem obnovljivih izvora energije i kombinovanom proizvodnjom električne i toplotne energije Reservoir Capital Corp (2012): Vojvodina Province – Northern Serbia http://www.reservoircapitalcorp.com/s/Vojvodina.asp (Abrufdatum: 16.07.2012) Reservoir Capital Corp (2012): Vranjska Banja – South Serbia http://www.reservoircapitalcorp.com/s/Vranjska_Banja.asp (Abrufdatum: 16.07.2012) Seenews.com (23.01.2012): Potential of Vranjska Banja Geothermal Project in Serbia Seen at up to 20 MW http://renewables.seenews.com/news/potential-of-vranjska-banja-geothermal-project-in-serbia-seen-at-up-to20-mw-211929 (Abrufdatum: 16.07.2012) Unbekannte Authoren: Geothermale Energie - Energie der Erde Vranješ, A. 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