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Neue Expertin für Kindernarkosen
am Ospidal
seit Ende letzten Jahres ist Dr. med. Ruth Bayerl als leitende Arztin
Anästhesiologie und Notfallmedizin am Ospidal Scuol tätig. Mit
Dr. Bayerl gewinnt das ospidal auch eine spezialistin für Kindernarkosen.
<Das Besondere an der Kinderanästhesie
ist, dass man sich vollkommen nach den
Bedurfnissen des Kindes richtet>, sagt Dr.
Ruth Bayerl. Moglichst kindgerecht handeln, das heisst konkret den Entwicklungsstand des Kindes berücksichtigen, die kleinen Patienten nicht lange im nüchternen
Zustand zu lassen, oder auch die Ängste der
Kinder ernst zu nehmen. <Kleinkinder kann
man operieren, ohne dass diese grosse
Angste entwickeln>, weiss Dr. Bayerl aus
Erfahrung Diese entstehen erst ab etwa
vier Jahren. 5o befürchten viele Vierjährige,
dass ihnen während der Operation etwas
abgeschnitten wird. <Darum ist es ganz
wichtig, diese Angste durch Gesp.äche zu
nehmen, aber auch mit Unterstutzung von
Medikamente
zur
Beruhigung
und
Schmerzbehandlung>, sagt die Expertin.
Weiter sei es auch von grosser Bedeutung,
die Kinder nicht von ihren Eltern zu trennen
und diese bei der Behandlung so gut wie
möglich zu integrieren. <Die Eitern mit ins
Boot nehmen>>, nennt Bayerl das. Und noch
eine ungeschriebene Regel gibt es bei Kindern in Bezug auf Massnahmen oder Prozeduren: Nie anlugenl
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kehrsunfälle mit Velo oder Schlitten. lm
Notfall können im Rettungsdienst oder im
Ospidal alle Alterstufen - vom 5äugling bis
zum Jugendlichen - behandelt werden. Ge-
plante Operationen werden am Ospidal in
der Regel ab dem dritten Lebensjahr durch-
geführt.
ES BRAUCHT ERFAHRUNG
UND BEOBACHTUNGSGABE
r<Bei Kindern ist es leider in bestimmten Fällen so, dass Zeitdruck besteht>, erzählt die
Notärztin. Kinder haben demnach eine lange so genannte <Aushalteposition>, doch
danach bricht das kindliche System /usammen. Die Herausforderung bestehe darin,
den Notfall zu erkennen, bevor die Abwehr
nicht mehr funktioniert. Dafür braucht es
laut Bayerl Erfahrung und eine gute Beobachtungsgabe. <Oberste Prämisse ist immer, das Kind gegen den Stress abzuschirmen), so die Expertin. Das heisst nichts
anderes als die kleinen Patienten f rühzeitig
in Narkose zu legen damit kein Trauma entsteht. (Die meisten Kinder, die vor einer Op
kompetent vorbereitet wurden, haben
nachher meistens eine Erinnerungslücke
und können sich an die OP gar nicht erin-
Blinddarmentzündung, die bei Kindern sogar lebensbedrohlich werden kann. Zu den
häufigen Kindernotfällen gehören Atemwegsprobleme, die beispielswerse bejm
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brennungen und Verbruhungen oder Ver-
KINDER HABEN ANDERE KRANKHEITEN
ders>, meint Dr. Bayerl. Auch haben Kinder
andere Erkrankungen als Erwachsene:
Schnittwunden, kindliche Bruche oder eine
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Verschlucken kleiner Teile entstehen (Erbse,
Mandel, Spielzeugteile etc.), aber auch Ver-
Bei Kindernotfällen und Kindernarkosen ist
eine entsprechende Infrastruktur notwendig Die ganze Ausrüstung muss kindgerecht sein, z.B. kleine Infusionsportionen
oder andere Dosierungen als bei den Erwachsenen. <Das Handling ist ganz an-
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nern>, informiert sie.
(lVlT DEN KINDERN
LERNT N/AN DEN/UT)
Dr. Bayerl stammt ursprünglich aus München, wo sie auch als Kindernotärztin tätig
war und lebt heute in Sent. Sie kennt das
Engadin durch Ihre Iangjährige Arbeit bei
der schweizerischen Rettungsflugwacht
Rega in Samedan. Ausserdem war sie bis
Stellenantritt an der Klinik Gut in St. Moritz
tätig. Neben ihrer Haupttätigkeit am Ospi-
Dr. med. Ruth Bayerl ist die neue Leitende
Arztin am Ospidal.
dal, nimmt Dr. Bayerl auch am bodengebundenen Notarztdienst des Ospidals teil
und ist weiterhin auch für die Rega als Notärztin tätig. Uber ihre Arbeit als Kindernotärztin meint Dr. Bayerl: <Mit den Kindern
lernt man DemuL>. Die Kinder zeigen, dass
es nichts gibt, was es nicht gibt. Darum
muss man laut Dr. Bayerl stets achtsam sein,
dass man ein Symptom auch richtig einschätzt. Und noch etwas lehren einem die
Kinder: Hoffnung. <Kinder haben so viele
Chancen zu gesunden, selbst wenn sie
schwerkrank sind Das vermittelt Optimismus fürs Leben>, so die Fachärztin.
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