Landeslehrpreis 2009 geht an die Pädagogische Hochschule Freiburg

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Pressemitteilung
Landeslehrpreis 2009 geht an die Pädagogische Hochschule Freiburg
Auszeichnung für Prof. Dr. Mechthild Hesse für ein englischsprachiges Theaterprojekt
Am 16. November 2009 gab Wissenschaftsminister Professor Dr. Peter Frankenberg die Preisträgerinnen und Preisträger des Landeslehrpreises 2009 bekannt.
Den Landeslehrpreis 2009 im Bereich Pädagogische Hochschulen erhält Prof. Dr. Mechthild Hesse,
Professorin am Institut für Fremdsprachen.
Für die Ausbildung ihrer Studierenden hat Mechthild Hesse sich gemeinsam mit der Freiburger Autorin und Regisseurin Susanne Franz ein ganz besonderes Konzept einfallen lassen: In den EnglischSeminaren schreiben die Studierenden Werke englischsprachiger Autoren in Theaterstücke um und
erstellen dazu didaktisches Begleitmaterial. In Kooperation mit der Freiburger Theaterregisseurin Susanne Franz werden sie dann inszeniert – von der Erarbeitung der Rollenprofile bis hin zu den Proben
und Aufführungen. Bei der Auswahl ihrer Romane orientiert sich Hesse an aktueller Jugendliteratur,
die oft gesellschaftliche Probleme aufgreift. Ihr letztes Stück aus dem Jahr 2008 basiert auf dem Roman „(un)arranged marriage“, zu Deutsch: „Bloß (k)eine Hochzeit“ des indisch-englischen Autors Bali
Rai. Für die didaktische Konzeption des Theaterprojekts erhält Hesse nun den mit 50.000 Euro dotierten Landeslehrpreis im Bereich Pädagogische Hochschulen. Auch Hesses neuestes Stück „Dear Nobody“ spiegelt den Lebensalltag Jugendlicher wider: erste Liebe, ungewollte Schwangerschaft.
„Dear Nobody“ feiert am 23. November 2009 an der Pädagogischen Hochschule Freiburg Premiere.
Mit ihren Theaterprojekten möchte Mechthild Hesse die Lesemotivation ihrer Studierenden anregen,
deren Persönlichkeit stärken, Kooperationsfähigkeit fördern und die theoretischen Grundlagen der
Literaturdidaktik für die Lehramtsstudierende persönlich erfahrbar machen. „Beim Umschreiben eines
Prosatextes in einen dramatischen Text und beim Perspektivenwechsel auf der Bühne wird das Gelesene interpretiert und visualisiert“, erklärt Mechthild Hesse. „So denken sich die Beteiligten viel intensiver und konkreter in die Geschichte hinein. Vor allem Schülern können englische Sprache und Literatur auf diese Weise näher gebracht werden und dies möchte ich meinen Studierenden für ihre zukünftige Lehrtätigkeit vermitteln.“ Mit dem Preisgeld des Landeslehrpreises möchte Mechthild Hesse
ihre Studierenden künftig an Schulen in der Freiburger Umgebung schicken, um selbst Theaterprojekte zu realisieren.
Die Resonanz der Studierenden auf die Theaterprojekte von Hesse und Franz ist durchweg positiv.
Viele der angehenden Lehrer/innen wissen schon heute, dass sie später im Unterricht selbst Theaterprojekte mit ihren Schülern realisieren möchten. „Dass ich jetzt gute Übungen an der Hand habe, die
ich meinen Schülern später weitergeben kann, finde ich ganz klasse“, sagt Studentin Miriam Trost.
Von Mechthild Hesses innovativem Lehrkonzept profitieren aber nicht nur ihre Studierenden. Auch
Schulen kommt das Theaterprojekt unmittelbar zugute. Im Rahmen eines speziellen Lehrerfortbildungsseminars lernen Pädagog/innen Roman und Stück kennen und erproben selbst szenische Verfahren. Zudem wird ihnen englischsprachiges, didaktisches Material zur Verfügung gestellt, mit dem
sie ihre Schüler/innen auf den Besuch der Theatervorstellung vorbereiten. Dieses Begleitmaterial wird
von Hesses Studierenden erstellt, denn so müssen sie sich von vornherein an ihrer Zielgruppe, den
Schülern, orientieren. Das Material wird an alle Schulen und Schulformen des Regierungsbezirks
Freiburg verteilt.
„Die ausverkauften Vormittags- und Abendvorstellungen aller Theaterprojekt, die Mechthild Hesse und
Susanne Franz bislang inszeniert haben, zeigen“, so Rektor Prof. Dr. Ulrich Druwe, „dass das Konzept voll aufgeht. Die Schüler/innen sind mit Begeisterung dabei und lernen die Fremdsprache mit
Enthusiasmus und Freude. Solche kreative Ideen und auch neue Vermittlungsformen in der Lehre
sind für eine fundierte Ausbildung sehr wichtig, denn mit den Enthusiasmus, den die Studierenden
empfinden, geben sie später auch an ihre Schüler weiter.“
Vita Prof. Dr. Mechthild Hesse
Mechthild Hesse wurde 1946 in Essen geboren. Sie studierte Englisch, Katholische Theologie und Sport
in Münster, Tübingen, Frankfurt und Gießen. Nach ihrem Studium war sie zunächst als Realschullehrerin
tätig, begann dann aber berufsbegleitend für das Gymnasiallehramt zu studieren. Ab 1984 unterrichtete
sie an Gymnasien. Im Jahr 2001 promovierte sie im Fach Englisch zum Thema Literaturdidaktik in der
Mittelstufe und wurde 2003 von der Pädagogischen Hochschule Freiburg zur Professorin berufen. Seit
2004 hat sie den Lehrstuhl „Englische Sprach- und Literaturdidaktik“ und „American Studies“ inne. Zudem
ist sie seit rund zwei Jahren Mitglied des Fakultätsrats der Fakultät für Sprach- und Kulturwissenschaften.
Seit diesem Jahr leitet sie die Abteilung Englisch am Institut für Fremdsprachen. Ihre wissenschaftlichen
Schwerpunkte liegen in den Bereichen Literaturdidaktik und American Studies. Zu diesen Themengebieten hat Hesse verschiedene Publikationen und Bücher veröffentlicht.
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