NACH dem Beben – NEPAL wurde erschüttert und benötigt unsere Hilfe DRINGENDer als je zuvor NEPAL Hauptstadt: Kathmandu 2 Fläche: 147.200 km - 20 % Flachland, 15 % Mittelland, 65 % Hochgebirge (Himalaya) Höchster Punkt: Mt. Everest - 8.848 m Klimazone: subtropisch bis arktisch Jahreszeiten: 4 + 1 = Monsun/Regenzeit Juni - Mitte September Einwohner: ca. 27,5 Mio. Alter (2012): 35,58 % < 15 Jahre / 7,65 % > 60 Jahre Lebenserwartung (2014): m 67 J. / f 69 J. Pro-Kopf-Einkommen (2013): 2,26 US $ Bevölkerung an Armutsgrenze (1,25 US $ pro Tag, 2010): 24,8% Religionen: 80 % Hinduismus, 15 % Buddhismus, 3 % Islam, 2 % Christentum Volksgruppen: über 100 verschiedene ethnische Gruppen Verständigung: Nepali / Englisch sowie ca. 125 Dialekte Klinikbetten pro 100.000 EW (2004): 18,82 Allgemeinärzte pro 100.000 EW (2004): 4,9 bzw. pro 1.000 EW: 0,21 Arzt, Nurse, Hebamme pro 10.000 EW (2010): 7 - „kritische Schwelle“ gem. WHO: 23 !! Erreichbarkeit medizinischer Hilfe: oft mehrere Tagesmärsche zu Fuß notwendig !! Sichere / saubere Trinkwasser-Quelle (2011): total 88, rural 87, urban 91 % Sanitäreinrichtungen (2012): total 37, rural 32, urban 50 % „Nepal ist seit dem Erdbeben vom 25. April wiederholt von zum Teil heftigen Nachbeben erschüttert worden. Am 12. Mai ereignete sich ein weiteres schweres Nachbeben der Stärke 7,4. Die nepalesische Regierung hat in den betroffenen Gebieten den Notstand ausgerufen. Von nicht notwendigen Reisen nach Nepal wird abgeraten, da Infrastruktur und Versorgung infolge der Erdbebenkatastrophe nach wie vor überlastet sind. Das Himalaya-Gebiet gilt insgesamt als stark erdbebengefährdet. Der Mangel an angemessener Notfallvorsorge, insbesondere in Bezug auf medizinische Einrichtungen und generelle Notfallausstattungen, wird die fatalen Auswirkungen eines starken Erdbebens in Nepal und besonders dem Kathmandu-Tal vermutlich noch verstärken. Es wird daher empfohlen, sich vor Anreise auf die Möglichkeit eines Erdbebens vorzubereiten und mit den Verhaltensregeln vertraut zu machen.“ … so das Auswärtige Amt mit aktuellen Hinweisen (Stand 22.06.15) zur Lage in Nepal. Für die Menschen in Nepal gab es keine Gefahrenmeldung und keine Möglichkeit, sich auf Erdbeben in dieser Dimension vorzubereiten. Sie wurden von der Naturkatastrophe überrascht und müssen nun mit den Folgen klar kommen. Bereits vor dem Beben hatten sie kaum etwas – jetzt haben sie NICHTS. Nepal hat nicht nur viele seiner kulturellen, spirituellen und religiösen Stätten, Tempel und Bauten verloren. Noch einschneidender, existentiell bedrohlicher sind die Wohnhäuser hunderttausender Menschen zerstört; sie sind obdachlos und trauern um verstorbene Familienangehörige, oft um ihre ganze Existenz. Das verheerende Erdbeben in Nepal am 25.04.15 und die heftigen Nachbeben haben eines der ohnehin schon ärmsten Länder der Welt und seine Menschen schwer erschüttert. Offizielle Zahlen laut WHO (Stand 01.05.15): 6.200 Tote, 14.000 Verletzte. Die weltweite materielle und personelle Hilfe durch die WHO und andere führende humanitäre Organisationen lief an. Weitere ausländische Unterstützung mit z.B. medizinischen Teams wird aktuell vom Nepalesischen Ministerium für Gesundheit abgewiesen. Es gilt nun, die vor Ort eingetroffene Hilfe sowie die zentral in und um die Hauptstadt Kathmandu geschaffene Stabilisierung auch in die abgelegenen, oft nur mit einem mehrtägigen Fußmarsch erreichbaren Regionen zu bringen bzw. dort erst einmal eine Bestandsaufnahme der Schäden durchzuführen. Viele der ohnehin schon spärlich vorhandenen medizinischen Versorgungseinrichtungen wurden zerstört, Dörfer und ganze Täler abgeschnitten, so dass Hilfsgüter und Hilfskräfte dorthin nicht vordringen können. Neben den durch die Erdbeben verursachten Schäden und Verlusten erschwert nun die vorherrschende Regenzeit das Leben der Einwohner. Das Risiko der Ausbreitung übertragbarer Krankheiten ist erhöht und muss kontrolliert, eine Verbreitung der Krankheiten unbedingt verhindert werden. Und grundlegend brauchen die Menschen zumindest ein trockenes Dach über dem Kopf. WIR vom Görlitz-Pelmang e.V. unterstützen ehrenamtlich seit 2013 die Menschen in unserem Patendorf Pelmang - haben mit den Dorfbewohnern schon einige Dächer und Öfen gebaut, das Schulgebäude befestigt und einheimische Lehrer finanziert, die Trinkwasserquelle des Dorfes überprüft und erschlossen, erste Abwasser-/Toilettenkanalisation installiert, Patenschaften zwischen den Kindern des Dorfes mit deutschen Schulen geknüpft, Unterstützung einzelner Familien und der Frauen des Dorfes initiiert … Dabei stehen einzelne Personen(-gruppen) als auch die Stärkung der gesamten Dorfgemeinschaft und die infrastrukturelle Erschließung unseres Patendorfes im Mittelpunkt. Unser Anliegen ist es, in Pelmang die aktuellen Lebensstandards zu optimieren und zu festigen, um das bis dato harte Leben für die Menschen dort zu vereinfachen und zu erleichtern. Damit soll für die Bewohner ein Verbleiben in der Dorfgemeinschaft möglich und ein Stück weit attraktiver, ein Weggang aus dem Dorf verhindert werden. Es ist uns wichtig, die damit einhergehenden Veränderungen der Kultur und der Tradition der „Kirati" unbedingt auf ein Minimum zu reduzieren. Die Projekte werden mit den Nepalesen vor Ort gemeinsam geplant, realisiert und in ihrer Umsetzung kontrolliert. Wir arbeiten insbesondere mit unserem befreundeten und sehr erfahrenen Verein LiScha Himalaya e.V. zusammen, welcher selbst ebenfalls eine Projektregion betreut. Und natürlich sind wir nichts ohne unsere Spender: Schulklassen, Eltern, private Einzel- und regelmäßige Dauerspender, Firmen / Unternehmen. Das Dorf Pelmang liegt östlich von Kathmandu inmitten der Gebirgsregion des Himalaya an der Grenze zum Makalu Baruntse Nationalpark zwar „nur“ auf ca. 1.300 m Höhe, hat jedoch keinerlei Anschluss an fahrbare Wege und ist deshalb vom nächsten Flugplatz (Lukla, alt. Paphlu / Tumlingtar) nur mit einem 2-3tägigen Fußmarsch erreichbar. Zudem bestehen ins Dorf nur eingeschränkte Kontaktmöglichkeiten (kein Internet) und damit lange / verzögerte Kommunikationswege. 1.500 Bewohner leben auf Terrassen in kleinen Lehmhäusern (ca. 6 Personen / Haus). Auch Pelmang wurde vom Erdbeben betroffen. Zum Glück sind nur Gebäudeschäden und keine Menschenleben zu beklagen. Unsere Soforthilfe nach dem Beben bestand insbesondere darin, Planen aus Indien durch Träger nach Pelmang zu bringen, um die Einwohner vor dem starken Monsunregen zu schützen. Für Familienangehörige aus Pelmang, die jetzt in Kathmandu auf der Straße leben, wurden erste finanzielle Unterstützungen gezahlt. Die wirksamste Hilfe von Deutschland aus sind Spendengelder. Ein Mitglied unseres nepalesischen Partnervereins ist in Kathmandu vor Ort und weist bedürftigen Menschen bei Bedarf finanzielle Unterstützung zu. Der Schwerpunkt unserer Aktivitäten liegt nun vorerst bei der Beseitigung der Schäden und einem Wiederaufbau der Wohnhäuser, Schulen und zerstörten Infrastruktur im Dorf. Grundrecht auf Gesundheit vs. Mangelnder Zugang zu ärztlich-pflegerischer Versorgung: Die demokratische Republik Nepal spricht ihren Bewohnern zwar verfassungsgemäß ein Recht auf kostenlosen Zugang zu gesundheitlicher (Basis-)Versorgung zu - mit Krankheit, Verletzungen und Unfällen sind die Menschen im Dorf jedoch auf sich allein gestellt. Lange Fußmärsche oder gar Transporte zu - wenn überhaupt vorhandenen - medizinischen Einrichtungen (Health Post, District Hospital) verlängern den Leidensweg oder können gar nicht erst bewältigt werden, so dass normalerweise beherrschbare Krankheiten wie z.B. Grippe, Infektionen oder Durchfälle, Alltagsverletzungen oder Verbrennungen nicht selten tödlich enden. Eine gesetzliche Krankenversicherung gibt es in Nepal nicht. Eine über die Basisversorgung hinausgehende ärztliche Untersuchung, weiterführende Medikamente und aufwändigere Be- handlungen müssen vom Patienten allein getragen werden: Für die meisten Menschen ein unlösbares finanzielles Problem. Seit 1977 gibt es einige nationale Bestrebungen des nepalesischen Gesundheitsministeriums bezüglich eines politischen Gesundheitssystems/-managements, welches das psychische, physische sowie soziale Wohl der Bevölkerung umfasst. Zahlreiche Gesundheits- und Ernährungsstrategien, Aktionspläne, Freiwilligen-Programmen und Dienste lassen sich aufzeigen, sind jedoch extrem unterfinanziert. Die Entwicklung vollzieht sich vorwiegend auf privatem Sektor sowie in Abhängigkeit von nichtstaatlichen Organisationen (NGO) und internationalen Unterstützungspartnern - als auch fernab der ländlichen Bevölkerung! Nepals Regierung bemüht sich um die flächendeckende Umsetzung ihrer Konzepte - neue Wege, die Zeit brauchen. Wie lange weiß niemand. Tiefe Wunden des defizitären Gesundheitswesen Nepals sind: Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen (2011: nur 36 % der Geburten von ausgebildeten Geburtshelfern begleitet) i.V.m. einer hohen Neugeboren- und Kindersterblichkeit, Mangelernährung, mangelnde Versorgung mit Vitaminen, Kontrazeption und sicherem Abort, fehlende Grundversorgung durch Allgemein-, Kinder-, Frauen-, Augen-, HNO-Arzt sowie keinerlei Gesundheitsprophylaxen wie z.B. Zahnpflege, Hygienemaßnahmen bei Infektionen, mangelnde Infrastruktur in Form von sicherem und sauberem Trinkwasser, Abwasser-/Toilettenkanalisation, kommunikativer Erreichbarkeit (Telefon, Internet), sicheren geh-/fahrbaren Wegen. Nepal befindet sich in einem gesellschaftlichen Wandel. Trotz der gestiegenen Verbreitungsrate von Kontrazeption auf inzwischen 48 % wächst die nepalesische Bevölkerung jährlich um 1,4 %. Im Land leben sehr viele junge Menschen. Die durchschnittliche Lebenserwartung hat leicht zugenommen. Nepal wird einerseits weiterhin mehr und mehr von übertragbaren Krankheiten befallen. Andererseits greifen sich zunehmend „Wohlstandskrankheiten“ Raum. Die Inzidenz von Durchfallerkrankungen und akuten Atemwegsinfektionen ist gleichbleibend hoch. Zunehmend werden jedoch Karies, Diabetes, Hypertonie, kardiovaskuläre Krankheiten und Krebs beobachtet. Nepals Bemühungen für kindliche und mütterliche Versorgung sind erkennbar. Die maternale Mortalitätsrate (2010: 170/100.000 Lebendgeburten) sowie die U5-Sterblichkeit (Kinder < 5 Jahren 2012: 42/1.000 Lebendgeburten) konnten reduziert werden. Trotzdem stagniert seit 2006 die Neugeborenen-Sterblichkeit bei 24/1.000 Lebendgeburten (2012) und macht damit 2/3 der Kindersterblichkeit gesamt aus. Die saisonalen Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Erdrutsche und Dürre, ziehen alljährlich die diversen geografischen Landstriche mit einer unterschiedlichen Schwere von Zerstörung in Mitleidenschaft und beeinträchtigen die - wenn überhaupt - nur spärlich vorhandenen Gesundheitsversorgungseinrichtungen sowie die Gesundheit der Menschen - ein Teufelskreis! Noch haben Ärzte und Krankenhäuser in ländlichen Regionen riesige Einzugsgebiete. Die Zahlen sprechen für sich: In Industriestaaten wie Deutschland kommt auf 400 Menschen ein Arzt. In Nepals entlegenen Regionen sind es 9.000 bis 15.000 Menschen. In unserem Projektgebiet existiert keinerlei ärztliche Versorgung. WIR ORGANISIEREN MEDIZINISCHE HILFE Bis zu 300-400 Patienten pro Tag können in einem sog. Medizin Camp grundversorgt werden. Innerhalb von 2-4 Camp-Tagen vor Ort werden es bis zu 1.500 Patienten sein, die zum Teil weit gewandert, in langen Schlangen geduldig und dankbar wartend einem Team aus verschiedenen Ärzten, Krankenschwestern und sonstigen Helfern gegenüberstehen. Bezogen auf die Gesamtkosten eines solchen Projektes von ca. 10-12.000 € ergeben sich Kosten von 7-8 € pro einzelnem Patienten. 7-8 € welche oft unnötiges Leiden lindern und ggf. sogar Leben retten können. Die Menschen in Pelmang haben so gut wie keinen Zugang zu medizinischer Versorgung und Bildungsangeboten zu Krankheit und Gesundheit. Sie verfügen somit auch über wenig Wissen im Bereich Hygienemaßnahmen und Gesundheitsvorsorge, vertrauen auf traditionelle Heilverfahren. Den meisten von ihnen fehlt das nötige Geld für die medizinische Behandlung. Die nächste Gesundheitsstation mit wenig professionellen „Gesundheitshelfern“ liegt über 2 Stunden Fußmarsch, das nächste Krankenhaus 2-3 Tagesmärsche entfernt. Das medizinische Personal bleibt oft handlungsunfähig, da es aufgrund der fehlenden Infrastruktur regelmäßig zu Versorgungsschwierigkeiten mit Medikamenten kommt. UNSERE Hilfe durch IHRE Unterstützung Durch vor allem finanzielle Spenden können wir in einem Medizin-Camp im Frühjahr 2016 - den Einwohnern von Pelmang eine medizinische Basisversorgung zukommen lassen, - akuten, leichter behandelbaren Gesundheitsproblemen vor Ort sofort begegnen sowie - ggf. spezielle Notbehandlungen in einem Krankenhaus vermitteln und finanzieren, inkl. des dafür notwendigen Krankentransports und Unterstützung der den Patienten im Krankenhaus betreuenden Angehörigen. Diese bleiben die gesamte Zeit über bei der/dem Kranken und sind für alle pflegerischen Tätigkeiten zuständig. Zudem ist langfristig der Aufbau einer eigenen permanenten Gesundheitsstation (Health Post) im Dorf geplant, welche durch medizinisch und pflegerisch ausgebildete Einheimische unterhalten werden soll, so dass zukünftig für eine ganze Region zu jeder Zeit unter hygienischen Bedingungen mit entsprechender Ausstattung, Geräten, Material und Medikamenten gesundheitliche (Grund-)Versorgung gewährleistet ist. Perspektivisch gilt es auch das Gesundheits-/Hygienebewusstsein der Dorfbewohner zu schulen, so dass in der Gesundheitsstation sowie in der örtlichen Schule auch Anleitungen der jungen und älteren Bevölkerung durchgeführt werden sollen. Ein erster Schritt dahingehend soll nächstes Jahr durch ein Training zur Zahngesundheit gegangen werden. Ferner könnten kontrolliert Programme an Kinder-Schuluntersuchungen, notwendigen Schutzimpfungen, Schwangerschaftsvorsorge und Geburtsvorbereitung u.a. etabliert werden.