21.02.2010 Projektmanagement Tools zur Planung und Steuerung von Vorhaben © März 2010, Dr. Christoph Berger Projektmanagementmethode IPMA (International Project Management Association) vor allem in Europa vertreten PMA (Projektmanagement Austria) PMI (Projekt Management Institute) – 270.000 Mitglieder, vor allem in den USA www.p-m-a.at; www.ipma.ch; www.pmi.com www.nextlevelconsulting.eu ; www.primas.at; www.rgc.at Projekte ...sind Aufgaben mit besonderen Merkmalen zielorientiert riskant einmalig neuartig sozial und technisch/inhaltlich komplex dynamisch zeitlich befristet (temporäre) Projekte sind soziale Systeme und grenzen sich zur Umwelt ab, stehen zu diesen jedoch in Beziehung (Kontext) Projekte sind temporäre Organisationen (Organisation auf Zeit). Sie haben eine spezielle Aufbau- und Ablauforganisation. 1 21.02.2010 Projektmanagement PM im Sinne des prozessorientierten Ansatzes ... ist die Summe aller Managementinstrumente zur Planung und Steuerung von Vorhaben Planung (Projektstart) Controlling (Management der Diskontinuitäten) Management der Beziehungen (z.B. Führung) Abschluss/Evaluation Betrachtungsobjekte des Projektmanagements Abgrenzung – Kontext Leistung – Termine – Ressourcen (Kosten) Prozesse/Abläufe Organisation Projektmanagement prozessorientiert Planungsphase Realisierungsphase Konzeption Pj-Start Ideenentw. Definition Vorprojektphase Auftrag Controlling Controlling Controlling Zwischenberichte Marketing Marketing Marketing Fertigstellung Antrag Koordination Abschlussphase Abnahme Teilprozesse [Beauftragungsprozess] < Vorprojektphase Projektstart/Projektplanung Projektkoordination (lfd.) Projektcontrolling (lfd.) Management der Diskontinuität/ Risikomanagement Projektmarketing (lfd.) Projektabschluss (Abnahme/Evaluation) > Nachprojektphase 2 21.02.2010 Differenzierung wenig determiniert hoch AkzeptanzProjekte Sozial schwierig PionierProjekte Soziale Komplexität StandardProjekte Stark formalisiert Sachliche Komplexität PotenzialProjekte hoch Inhaltlich schwierig Learnings Die Komplexität der Projektinhalte und Projektumwelten nimmt zu Die Klarheit über den Grad und die Art der Komplexität gibt Orientierung für die Projektorganisation, die Vorgehensstrategien und den Methodeneinsatz Differenz zwischen systematischen Vorgehen und prozesshafter Planung ist bewusst zu machen (daher: zyklische Planung) Bei Pionierprojekten weicht die idealtypische, sequenzielle Abfolge von klar definierten Phasen ... ... einer situativ bestimmten und flexiblen Phasenplanung Je unklarer der Auftragsrahmen, desto größer die Chance für Probleme Die Arbeit an der Sichtbarmachung der Beziehungen zu den Umwelten ermöglicht ein gemeinsames Verständnis des Projekts und die bewusste Gestaltung dieser Beziehungen Abgrenzung zwischen Projektorganisation Linienorganisation Temporär, d.h. wird aufgelöst, wenn das Projekt beendet ist Permanent, d.h. unterliegt normalerweise keinen oder nur relativ seltenen Änderungen Projektzielorientiert, d.h. ausgerichtet an dem zu erreichenden Ziel Tagesgeschäftorientiert, d.h. orientiert sich an den zu erledigenden Aufgaben eines Unternehmens (z.B. Marketing, Personal, Konstruktion, Fertigung) interdisziplinär, i.d.R. fach- und bereichsübergreifendes Team funktional / divisional, vereinigt i.d.R. in Organisationseinheiten die Spezialisten einer Fachrichtung 3 21.02.2010 Organisationsformen Einflussprojektorganisation Reine Projektorganisation Stabsfunktion ohne formelle Weisungsbefugnis, beratende Funktion. Projektleiter ist nur Koordinator des Projekts (notwendig sind informelle Kompetenzen) PL formelle Kompetenzen. Team aus Abteilungen. Sie arbeiten zu 100% im Projekt und sind aus Linie ausgegliedert Matrixprojektorganisation Linie und Projektleitung (PL) teilen sich Befugnisse. PTM arbeiten nur zu einen bestimmten Prozentsatz des Arbeitszeit an Projekt mit Erfolgskriterien sind Projektmanagement-Know How aneignen die Motivation des Projektteams eine fachliche Qualifikation zur Erfüllung der Aufgaben die Qualität der Projektplanung Projektgrenzen und Projektziele richtig zu definieren Gute Projektpläne zu entwickeln Projektpläne periodisch einem Controlling zu unterziehen Aufgaben prozessorientiert zu strukturieren die Entwicklung einer spezifischen Projektkultur die Beziehungen zu den Umwelten gestalten die Erfahrungen in der Projektarbeit zu nutzen Planungsphase Vorprojektphase – Projektkonzeption - Projektantrag 4 21.02.2010 Projektbeauftragungsprozess Von der Idee zum Auftrag Auslöser: Kundenanfrage (Konzeptionsprojekt) Kundenauftrag (Realisierungsprojekt) Idee eines Linienvorgesetzten (int. Projekt, Infrastrukturprojekt) Restrukturierungsentscheidung (Einführung Prozessmanagement) Antrag: Inhaltliche Entscheidung Projektwürdigkeitsanalyse Auswahl des Projektleiters (und des Teams) Erstellung/Erarbeitung des Projektauftrags: Erstansätze (u.a. PSP; Meilensteine, Ressourcenbedarf, Kosten) müssen vorhanden sein Auftragsklärung Erstansatz – Analysen zur Machbarkeit Bearbeitungsform Know-how, Kosten, verfügbare MitarbeiterInnen Art der Bearbeitung des Vorhabens (Linientätigkeit, Kleinprojekt, Projekt, Programm) Projektantrag "Antrag auf Projektgründung", d.h. auf den Beschluss, das benannte Projekt durchzuführen. Bestandteile sind in der Regel die Benennung des Projektziels, der Laufzeit, der Projektkosten und des angestrebten Nutzens. Die Ausführlichkeit eines Projektantrages hängt von den Forderungen des Entscheidungsgremiums ab. Die Stellung eines Projektantrags ist typisch für interne Projekte oder öffentlich geförderte Projekte. Bei privatwirtschaftlichen Projekten im externen Auftragsverhältnis wird das Projekt in der Folge von Ausschreibung, Angebot und Auftrag gegründet. Projektauftrag Schriftliche Vereinbarung des Projektauftraggebers und des Projektleiters über die Rahmenbedingungen des Projekts und ist die Basis für die Detailplanung. Ist ein Indikator für eine Projektkultur ... Der Projektauftrag ist ein Auslöser für den Projektstartprozess (vorläufiger vs. endgültiger Projektauftrag) 5 21.02.2010 Auftragsdreieck Klare Vereinbarungen zwischen allen Beteiligten über Zielsetzung Aufgabe,Verantwortung, Entscheidungskompetenz Rollen und Legitimation Personal Auftraggeber Interventionsrechte gegenseitige Erwartungen Führungskraft (Linie) Projektleitung Projektteam Methoden zur Ideenentwicklung Kreativitätstechniken: Brainstorming Mind-Mapping Methode 6-3-5 u.a. Brainwriting: 6-3-5 - Methode 6 Personen - 3 Ideen - in 5 Minuten Charakteristika: viel Tempo: 108 Erkenntnisse in 30 Min. kreativer Stress - hohe Konzentration demokratisch - beteiligend kein Moderator dokumentierte Ergebnisse 6 21.02.2010 Fragen zur Auftragsklärung Was ist der eigentliche Auslöser für das Projekt? Worum geht’s? (Ziele, Inhalt, Aufgabenstellung, Problemlösung,...) Wer hat die „Aufgabenstellung“ eigentlich entdeckt und thematisiert? Wer ist der Auftraggeber? Welche Rolle haben Sie selbst in diesem Prozess? Wer sind die Betroffenen (Kunden) von dem Vorhaben? - unmittelbar: - mittelbar: Sind die Betroffenen auch Beteiligte? wenn ja: sind alle Betroffenen/Beteiligten von der Existenz der Aufgabe/ des Problems überzeugt? Messen alle obengenannten Personen der „Fragestellung“ gleich hohe Bedeutung zu? Wer hat im System Einfluss? - welchen? - auf wen? Wer hat sonst noch Interesse am Projekt? Welche Art ist dieses Interesse? Wem wäre es am liebsten, wenn dieses Vorhaben nicht zustande kommen würde? Und warum? .... z.B. Fragen zu Ressourcen, Terminen, .... Konzeptpapier/Projektantrag Zusammenfassung des geplanten Umsetzungsvorhabens („Einseiter“) Entscheidungsgrundlage für weitere Planungen (Go/NoGo) >> Projektauftrag Projektname Ausgangslage Ziele und Nutzen für den Kunden/Betroffenen Erste Lösungsideen – Hauptaufgaben/Ergebnisse Erster Ansatz der Ressourcen/Kosten Potenzielles Projektteam Dauer des Projekts Analysen Die gesamte Projektplanung beruht auf Annahmen und Prognosen. Die Machbarkeit des Projektziels, die Aufstellung der Arbeitspakete, die Aufwandsschätzung und die gesamte Risikoanalyse beruhen auf Prognosen. Im wesentlichen beruhen alle Analysen/Prognosen auf den drei Elementen: Erfahrungswissen Expertenschätzung Szenarien 7 21.02.2010 Business Case Ein Business Case ist ein Szenario zur betriebswirtschaftlichen Beurteilung einer Investition. Auch ein Projekt stellt eine Investition dar. Sie muss gegenüber der Geschäftsführung eines Unternehmens die Aussichten auf Gewinn hinreichend überzeugend begründen, um genehmigt zu werden (z.B. mit Wirtschaftlichkeitsrechnungen). Wirtschaftlichkeitsrechungen Wirtschaftlichkeitsrechnungen werden zur Beurteilung der betriebswirtschaftlichen Rentabilität von Projekten eingesetzt. Sie sind Berechnungsverfahren, die aus Investitionen (Kosten) und den erwarteten Erlösen (z.B. Gewinn) eines Projekts finanzielle Kenngrößen ermitteln. Der Vergleich dieser Kenngrößen erlaubt dann die Entscheidung für oder gegen bestimmte Projekte. Nutzwertanalysen Die Nutzwertanalyse dient zur Entscheidungsfindung bei Investitionen. Im Projektmanagement findet sie ihren Einsatz bei der Optimierung des Projektportfolios und zum Vergleich von Projekten. Sie umfasst mehr als eine reine Wirtschaftlichkeitsanalyse, da sie auch nichtmonetäre Bewertungsfaktoren verwenden kann. 8 21.02.2010 Durchführbarkeits-/ Machbarkeitsanalyse Klärung der Frage: Sind wir in der Lage, die komplexe Aufgabenstellung zu lösen? Fokussiert auf Ressourcen der Organisation Finanzielle Ress. Zeitliche Ress. Personelle Ress. Wissen ... Projektwürdigkeitsanalyse Ist das Vorhaben ein Projekt? Klärung der Art der Problembearbeitung Programm (mehr als ein Projekt) Projekt Kleinprojekt/Maßnahme (geringerer Werkzeugeinsatz) Routine (im Arbeitsalltag abzuwickeln) Suche nach Entscheidungskriterien Strategisch bedeutsam Neuartig Inhaltlich komplex Projektreview Sammeln sämtlicher Informationen aus der Vorprojektphase und vorigen Projekten Vorentscheidungen Projekthypotheken und Risiken Strategische Zielsetzungen Projektumwelten und deren Beziehungen zum Projekt 9 21.02.2010 Planungsphase Projektstart ,-definition und -design Der Projektstartprozess Vom Projektauftrag zum fertigen Projekthandbuch Entscheidung über die Art der Projektstarts Planung und Vorbereitung des Projektstart-Workshop Agenda Ablaufplan Einladungen Durchführung des Projektstart-Workshop Projektstart-Workshop (Dauer 1-3 Tage) Kick Off-Meeting Gemeinsam im Projektteam wird das „Big Project Picture“ entwickelt Interaktion der Projekt-Teammitglieder im Workshop (Projektkulturentwicklung) Dokumentation der Ergebnisse (im Projekthandbuch) Projektstart-Workshop Agenda: Begrüßung, Einstieg, Zielsetzung Problemstellung – Betrachtungsobjekte Projektabgrenzung (zeitlich, sachlich, sozial) Projektkontext (zeitlich, sachlich, sozial) Projektorganisation Projektstrukturplanung + Arbeitspakete Aufgabenverteilung Terminplanung Planung des Controllings Planung der weiteren Vorgangsweise, ToDo`s 10 21.02.2010 Pflichtenheft (= Vorgehensplanung) Im Pflichtenheft sind nach DIN 69905 die vom "Auftragnehmer erarbeiteten Realisierungsvorgaben" niedergelegt. Sie beschreiben die "Umsetzung des vom Auftraggeber vorgegebenen Lastenhefts". Weitergehende Vorgaben werden von der DIN nicht gemacht. Während das Lastenheft als Kernbestandteil die Spezifikation des Produkts und den Produktstrukturplan enthält, beschreibt das Pflichtenheft, wie der Auftragnehmer die Leistung zu erbringen gedenkt. Somit ist der Projektstrukturplan mit den Arbeitspaketen Mindestbestandteil des Pflichtenhefts. Ein ausführliches Pflichtenheft kann auch die vollständige Projektplanung umfassen, einschließlich Termin- und Ressourcenplänen. Bei zeitkritischen Projekten wird der Terminplan zum bindenden Vertragsbestandteil (Vertragsterminplan). Lastenheft Das Lastenheft beschreibt ergebnisorientiert die "Gesamtheit der Forderungen an die Lieferungen und Leistungen eines Auftragnehmers" (DIN 69905). Grundsätzlich sollte der Auftraggeber das Lastenheft formulieren. Es dient dann als Grundlage zur Einholung von Angeboten (Angebotsanfragen). Insbesondere bei Bauprojekten wird das Lastenheft auch als Leistungsverzeichnis (LV) bezeichnet. Es ist dennoch weit verbreitet, dass der potentielle Auftragnehmer selbst in Abstimmung mit dem Auftraggeber das Lastenheft erstellt. Dies hat für den Auftragnehmer den großen Vorteil, selbst die von ihm zu erbringende Leistung definieren zu können. Der Vorteil dieses Vorgehens ist, dass der Ausführende nur das verspricht, was er tatsächlich leisten kann. Letter of Intent Bei einem Projekt mit mehreren Beteiligten (insbesondere Verbundprojekten) werden in der Regel vorvertraglich gegenseitige Absichtserklärungen verfasst, die die Bedingungen für ein gemeinsames Projekt definieren. Beschreibung des geplanten Gegenstandes und der geplanten Leistungen der Unterzeichner, eine Geltungsdauer und oftmals eine Vertraulichkeitsvereinbarung. Trotz der oftmals juristisch ausgefeilten Texte ist ihr Wert mehr im Atmosphärischen angesiedelt. Wichtigster Effekt ist die bewusste Kenntnisnahme des Projekts durch die jeweiligen Geschäftsführer der beteiligten Unternehmen 11 21.02.2010 Projektplanung: Abgrenzung und Kontextbildung Abgrenzung zeitlich sachlich sozial Festlegung Projektstart und Projektende Festlegung Ziele, Nichtziele, Hauptaufgaben, Betrachtungsobjekte Festlegung der Projektorganisation (PAG, PL, PTM) PAG Starttermin Nichtziele Projekt Ziele PL PTM PTM Endtermin Kontext Beschreibung der Vor- und Nachprojektphase Vorprojektphase PTM Analyse der Zusammenhänge zu anderen Projekten, Aufgaben und Unternehmensstrategien Analyse der Projektumwelten Kunden Lief. Projekt Projekt Strategie Nachprojektphase Int. Abt. Zeitliche Abgrenzung – zeitlicher Kontext Die zeitliche Abgrenzung definiert realistische Start- und Endereignissen und die damit verbundenen Termine. Beispiele für Startereignisse (inhaltlich): Mögliche Projektmanagement-Ereignisse Projektauftrag, Letter of Intent, Finanzierungszusagen, GoEntscheidungen,Vertragsunterzeichnung, ... Kick-Off-Meeting, Start-Workshop, Abschluss-Workshop Der zeitliche Kontext betrachtet die Vor- und Nachprojektphase Alle relevante Informationen (Entscheidungen und Ereignisse) aus der Vorgeschichte und die geplanten Entwicklungen nach Projektende Fragen zum zeitlichen Kontext Vorprojektphase Was ist vor den Projektstart passiert (Aktivitäten, Recherche)? Welche Entscheidungen wurden bereits getroffen (durch wen, warum)? Wie ist es zu dem Projekt gekommen (case for action)? Welche Dokumente wurden bereits erstellt (Auftrag, Studien, ...)? Wer hat die Durchführung des Projekts unterstützt, wer gehemmt? Nachprojektphase Welche Handlungen sind nach Projektende zu setzen? Welche Folgeprojekte bzw. Aktivitäten sind anzudenken? Welchen Folgenutzen des Projekts gibt es (optimierte Prozesse, neue Produkte,..)? Welche Aktivitäten zur Organisation der Nachprojektphase sind bereits im Projekt notwendig? 12 21.02.2010 Sachliche Abgrenzung: Ziele Definition dessen, was zum Projekt gehört (Ausgrenzung, was nicht Inhalt des Projekts ist) Entwicklung der gröbsten Form der Projektplanung Basis für detaillierte Werkzeuge (PSP, Balkenplan) Eine klare und verbindliche Vereinbarung zwischen PAG und PL über die zu erbringende Leistung Projektziele beschreiben jenen Zustand, der am Projektende vorliegen soll. Ziele sollten nicht unnötig vage, sondern so konkret wie möglich formuliert werden (Erfolgsmessung) Sachliche Abgrenzung: Zielformulierungen Nicht-Ziele Es besteht die Möglichkeit, etwaige Themen bewusst aus dem Projekt auszugrenzen und zu kommunizieren, dass diese Themen nicht verfolgt werden SMARTe Formulierung S-pezifisch M-essbar A-ttraktiv R-ealistisch T-erminisiert Qualitative Ziele (Indikatoren) Quantitative Ziele (Messgrößen) S.M.A.R.T.e Ziele S ...innesspezifisch (woran erkenne ich, dass ich mein Ziel erreicht habe? Woran erkenne ich die Annäherung?) M ...essbar (woher weiß ich, dass ich mein Ziel erreicht habe? Wann habe ich es erreicht?) A ...ttraktiv (wozu will ich mein Ziel erreichen? Welche Werte treiben mich an?) R ...ealistisch (was gibt mir den Glauben, dass ich das Ziel erreichen kann. Welche Glaubenssätze/Überzeugungen beflügeln mich) T ...erminiert (bis wann will und kann ich mein Ziel bzw. Zwischenziel erreichen) 13 21.02.2010 Zielformulierung Über die Kunst klare verständliche messbare akzeptierte Inhalt: WAS (Gewicht) Ausmaß: Wie viel (kg) Zeit: WANN (Zeitpunkt) Ich werde vom 11.03.10 bis 30.05 mein derzeitigen Gewicht von 85 kg auf 80 kg reduzieren! Ziele zu formulieren! Ich werde mein Idealgewicht erreichen Ich würde gerne 80 kg wiegen Ab jetzt werde ich abnehmen und mich nur mehr fettarm ernähren Beispiel: Lux-Art-Event Hauptziele Durchführung einer zweitägigen Ausstellung mit ca. 50 Werken von mindestens fünf jungen luxemburgischen Künstler/innen Verkauf von mindestens 5 Bildern Teilnahme von mind. 1500 Besuchern an den beiden Ausstellungstagen Erstellung eines Ausstellungskatalogs mit allen ausgestellten Werken Verkauf von mind. 70% der 700 Kataloge Veröffentlichung von mindestens zwei Artikeln in der lokalen Presse Zusatzziele Erhöhung des Bekanntheitsgrads von jungen luxemburgischen Künstler/innen Imageverbesserung der Galerie Etablierung als Zentrum für Ausstellungen in Luxemburg Nicht-Ziele Bereits etablierten luxemburgischen Künstlern einen Ausstellungsraum bieten Zielformulierung Eindeutige Zielformulierungen „wer macht was mit wem mit welchen Ressourcen“ >>> Projektmanagement Attribute für Akzeptanz Prioritätenfestlegung Strategische Ziele/Projektziele Grobziele/Teilziele Ziele positiv formulieren realistisch/erreichbar selbst beeinflussbar messbar/überprüfbar Keine Negation (...nicht mehr feststellen, dass ...) Keine Vergleiche („besser“, „schneller“, „mehr als“) Keine Generalisierungen (immer, nie, jeder, keiner) sondern konkrete Aussagen Ökologie-Check Vorteile durch Zielerreichung (für mich/für die anderen) Nachteile durch Zielerreichung (für mich/für die anderen) 14 21.02.2010 Sachliche Projektabgrenzung Hauptziele Zusatzziele Sie beschreiben, welcher Zustand am Ende des Projekts vorliegen soll gehen über das eigentliche Ziel des Projekts hinaus (oft sind es strategische Ziele, wie z.B. Kundenzufriedenheit, Kundenbindung, ...) Nichtziele Beschreiben, was auf keinen Fall angestrebt werden soll, bzw. was aus dem Projekt ausgeklammert wird Sachlicher Kontext Klärung der Beziehungen zu anderen Projekten bzw. Vorhaben) Synergien (z.B. gemeinsame Ziele) Konflikte (Ressourcen, technische Abhängigkeiten) Abhängigkeiten und Zusammenhänge Übereinstimmung der Projekte mit der Unternehmensstrategie Soziale Abgrenzung - Projektorganigramm 15 21.02.2010 Projektauftraggeber: PAG Erteilt Projektauftrag und erwartet Projektergebnis Bereitstellung der Pj-Ressourcen Strategische Verantwortung für Projekterfolg Projektleiter – Projektmanager: PL Leitet und koordiniert das Projekt (operative Veranstwortung Aufgaben: Planung, Koordination und Steuerung des Projekts Befugnisse: Entscheidungen, Mitarbeiterauswahl, Weisungskompetenz, Informationskompetenz Verantwortung: Einstehen für die Folgen von persönlichen Entscheidungen, Handlungen und Unterlassungen in den Bereichen Ergebnisse, Termine, Sachmittel, Budget Projektteam(-mitglied): PTM Aktive Mitarbeit bei der Planung des Projekts (Arbeitspaketverantwortung) Durchführung der vereinbarten Arbeiten (Arbeitspakete) in der vereinbarten Zeit mit den vereinbarten Ressourcen Verbindliche aktive Teilnahme am Kommunikationsprozess 16 21.02.2010 Projektmitarbeiter/in: PMA Übernahme von zeitlich abgegrenzten Aufgaben (temporär) Ist nicht im Kernteam sondern im Subteam Arbeitet nicht während des gesamten Projekts mit Rollen im Projekt PAG: Projektauftraggeber (strategische Verantwortung) PL: Projektleiter oder -manager (operative Verantwortung) PTM: Projektteammitglieder (Arbeitspaketverantwortung) PMA: Projektmitarbeiter (Subteammitarbeit, „Zuarbeiter“) Rollen und Kompetenzen Übernahme der Verantwortung auf mehreren Ebenen Klärung der Projektkommunikation und der Entscheidungen im Projekt (Rechte und Pflichten) Zusammensetzung des Teams (insb. bei Veränderungsprojekten) – Kompetenzen: Soziale Kompetenz Fachliche Kompetenz Problemlösungskompetenz 17 21.02.2010 Projektkommunikation Projektumweltanalyse Analyse der Stakeholder Listung (Clusterung) der Personen und Institutionen, die eine Beziehung zum Projekt haben (relevante Umwelten) Bewertung der Umwelten hinsichtlich der Beeinflussung im Projektverlauf (fördernde Umwelten – hemmende Umwelten) Maßnahmenplanung (strategisch – operativ) Sicherung der Akzeptanz der geplanten Lösung. Adäquate Einbindung ist ein Erfolgsfaktor im Projekt Ziel ist das professionelle Management der Projektumwelten Sozialer Kontext: Projektumweltanalyse Projektorganisation Personal PTM Fr. A B PAG Kunden Interne Abteilungen PMA Projektcoach Hr. C D Medien Interessenvertretungen Projektleiter Recht Projektname Produktion Öffentlichkeit Marketing Betriebsrat Lieferant A Behörden Lieferant C Konkurrenz Einkauf IT Lieferant B Vertrieb Lieferanten Sonst. Pj-Umwelten 18 21.02.2010 Stakeholderanalyse Darstellung der Erwartungen (Betroffenheit) der Anspruchsgruppen (Interessenpartner) eines Projekts: Eigentümer (Shareholder) Kunden Gesellschaft Lieferanten Mitarbeiter/innen (am Projekt/in der Organisation) Leistungsplanung Teile der Leistungsplanung Zielklärung (Zieleplan) Planung der Ergebnisse (Objektstrukturplan) Planung der Leistungen (Projektstrukturplan) Beschreibung der Arbeitspakete (Arbeitspaketspezifikation) Verteilung der Aufgaben (Funktionendiagramm) 19 21.02.2010 Betrachtungsobjekte - Ergebnisplan Überblick über die physischen Ergebnis (Zwischen-) ergebnisse der Projekts. Objektbezogene Sichtweise der Leistungserstellung. Methoden: Listung, Mind Map, Objektstrukturplan (OSP) Projektergebnisplan Teilergebnis Teilergebnis Teilergebnis Ergebnis Teilergebnis Teilergebnis Objektstrukturplan Schaffung einer gemeinsamen Sichtweise der zu erstellenden Objekte bei den Projektteammitgliedern und bei Vertretern der relevanten Umwelten Listung nach Funktionen, Teilen, Aspekten, ... Teil der Leistungsplanung des Projekts 20 21.02.2010 Objektstrukturplan EDV-Umsetzung Software Hardware Infrastruktur Betriebssystem PC Räume Anwendungs-SW. Drucker Elektrik Scanner Projektstrukturplan objektorientiert Erstellung eines Gebäudes 1000 Erstellung des Rohbaus 1100 Erstellung der Rohinstallation 1200 Erstellung der Tischlerarbeiten 1300 Mauerwerk 1110 Stromleitung 1210 Fensterrahmen 1310 Wanne 1120 Wasserleitung 1220 Dachkonstrukt. 1320 Fundamente 1130 Gasleitung 1230 u.a. Unterschiede Projektziel objektorientiert prozessorientiert Entwicklung eines Messgerätes Hardware – Elektronik Hardware – Mechanik Benutzersoftware Dokumentation Entwicklung Konstruktion Realisierung Muster Test Muster Überarbeitung Freigabe Entwicklung einer Lernsoftware Lerninhalte Übungen Beispiele Formulare Storybook Benutzeroberfläche Grobkonzept Detailkonzept Programmierung Testvers. Test Überarbeitung Vervielfältigung 21 21.02.2010 Projektstrukturplan (prozessorientiert) PROJEKT 1 PROJEKT- 1.1 MANAGEMENT 1.2 PHASE 2 Projekt gestartet AP 1 1.1.1 1.2.1 01.01.01 Projektstart AP 2 1.1.2 1.2.2 Projektkoordination AP 3 1.1.3 1.2.3 Projektmarketing AP 4 1.1.4 1.2.4 Projektcontrolling MS 1 1.1.5 1.2.5 1.3 PHASE 3 1.4 PHASE 4 1.5 PHASE 5 12.03.01 Projektabschluß 1.1.6 Projekt abgeschlossen 1.1.7 31.12.01 Projektstrukturplan prozessorientiert Erstellung eines Gebäudes 1000 Planung 1100 Realisierung 1200 Abnahme 1300 Grundlagen ermittleln 1110 Bau vorbereiten 1210 Bau abnehmen 1310 Entwurfsplanung erstellen 1120 Material beschaffen 1220 Funktionen testen 1320 Genehmigungen einholen 1130 Gebäude erstellen 1230 u.s.w. Gebäude fertigstellen 1240 Projektstrukturplan Roter Faden Prozessorientierte Strukturierung Projektmanagement ist Management Prozess Leistungsplanung ist wertschöpfender Prozess Arbeitspakete: Nomen und Verb! Arbeitspakete nummerieren 22 21.02.2010 Beispiel: Projektstrukturplan Publikation Publikation Projekt 1 Projektmanagement 1.1 Info-Sammlung 1.2 Konzept-Erstellung 1.3 Publ. schreiben 1.4 Vervielfältigung 1.5 Projektstart 1.1.1 Infos sammeln 1.2.1 Konzept planen 1.3.1 Layout fixieren 1.4.1 Vervielfältigungplanen 1.5.1 Projektcontrolling 1.1.2 Infos strukturieren 1.2.2 Konzept besprechen 1.3.2 Rohentwurf erstellen 1.4.2 Endfassung für Vervielfältigung vorbereiten 1.5.2 Projektmarketing 1.1.3 Infos verdichten 1.2.3 Projektabschluss 1.1.4 Konzept erstellen 1.3.3 Rohentwurf berarb. 1.4.3 Vervielfältigen 1.5.3 Konzept evaluieren 1.3.4 Endfassung schreiben 1.4.4 Endkontrolle durchführen 1.5.4 Beispiel: Projektstrukturplan Einführung PzM Beispiele für prozessorientierte Phasen (Projektmanagement) (Projektmanagement) Projektdefinition Bestandsaufnahme Konzeption Planung Gestaltung Beschaffung Realisierung Transport und Aufbau Implementierung Probe Durchführung Abbau und Restarbeiten (Projektmanagement) Grobkonzept Detailkonzept Programmierung Test Überarbeitung Vervielfältigung (Projektmanagement) IST-Analsyse Sollkonzeption Detailplanung Probebetrieb Evaluation des Probebetriebs Schulung Umsetzung 23 21.02.2010 Vorgehen Arbeitstechnik: Plakat, Post It, Top Down (Teilprozesse - Arbeitspakete) Bottom Up (Tätigkeiten finden- clustern - Teilprozesse) Dokumentation: Softwareeinsatz (MS Project, Merlin, Graneda Dynamics, PPT, Word, Visio u.a.) Projekthandbuch Arbeitspaketspezifikation Sie basiert auf dem Projektstrukturplan und dient der genaueren und detaillierten Beschreibung der Arbeitspakete. Funktionendiagramm Klärung der Verantwortlichkeiten im Projekt, durch Zuordnung von Personen zu den Arbeitspaketen. D ... Durchführungsverantwortung M ... Mitarbeit I ... Information E ... Entscheidung Basis für Personaleinsatzplanung Instrument der Transparenz und des Konfliktmanagements 24 21.02.2010 Learnings zur Leistungsplanung Prozesshafte Darstellung der Tätigkeiten im Projekt Klärung der Ziele und Inhalte Teilaufgaben und Arbeitspakete müssen so formuliert sein, dass ein klar abgegrenztes Aufgabengebiet umschrieben wird „ToDo“-Liste - Handlungsanweisung Klare Abgrenzung der Tätigkeiten Erkennung von Schnittstellen und Abhängigkeiten Definition der Ergebnisse Vollständigkeit (alle Aufgaben, die zu erledigen sind) Herstellen von Verbindlichkeiten (pro Arbeitspaket eine/n Verantwortliche/n) Auftrag muss mit PSP zu erfüllen sein Terminplanung Terminplanung Zeitliche Planung der Leistungserstellung (Hauptphasen und Arbeitspakete) Klare Terminsetzung mit „ausgeblockten“ Zeiten für Leistungserstellung und Meetings Instrumente: Terminlisten, Meilensteinpläne, Balkendiagramme Netzpläne Pufferzeiten einplanen Erfahrungen einbringen 25 21.02.2010 Terminliste Code Arbeitspaket Starttermin Endtermin Verantwortung Projektterminplanung - Meilensteinplan Methode der Grobterminplanung. Fokus auf wichtige, terminkritische Ereignisse. Meilensteine sind Zeitpunkte (z.B. Genehmigung erhalten) Projektanfang und Projektende sind immer Meilensteine Basis für das Termincontrolling Projektbalkenplan – Gantt-Diagramm 26 21.02.2010 Begriffe der Terminplanung Ende-Anfang-Beziehung: erst nach Ende eines Arbeitspakets kann das nächste folgen Anfang-Anfang-Beziehung: zwei Arbeitspakete starten zur selben Zeit Ende-Ende-Beziehung: zwei Arbeitspakete müssen zur gleichen Zeit abgeschlossen sein. Der Kritische Pfad: ist eine Folge verbundener Arbeitspakete (meist, die mit längster Dauer). Ein Verzug eines Elements am kritischen Pfad verursacht direkt den Fertigstellungstermin Learnings Klare Terminsetzung mit ausgeblockten Zeiten für Leistungserstellung, Meetings, Controlling, ... Pufferzeiten einplanen (wenn möglich) Unterschied zwischen Aufwand und Terminplanung muss klar sein Angaben aufgrund enger Terminpläne oft unrealistisch Auch Projektmanagement benötigt Zeit Erfahrungen sichern (organisationales Lernen) Ressourcenplanung 27 21.02.2010 Projektressourcen Die Projektressourcenplanung basiert auch auf der Leistungsplanung Die Ressourcen eines Projekts: Personalressourcen Material – Energie (einmalig) Betriebsmittel, Betriebsstätten (Maschinen, ...) Know How Personaleinsatzplanung Nach Qualifikation, Abteilungen, .. Auf Basis des PSP und auch Erfahrungswerten Beachtung der Engpassressourcen (z.B. Schlüsselpersonen, ...) Ressourcenplanung in der Phase Projektmanagement Stundenaufwand Personal PL PTM 1 PTM 2 PTM 3 Assistent Gesamt 1.1 Projektmanagement 210 30 30 30 20 320 1.1.1 Projektstart-Prozess 28 16 16 16 16 1.1.2 Koordination 160 1.1.3 Controlling 10 10 10 10 1.1.4 Projektabschuss-Prozess 12 4 4 4 92 160 40 4 28 Personaleinsatzplanung Problem der Über- oder Unterdeckung. Bei Engpässen muss eine Optimierung der Projektpläne durchgeführt werden Lösungsansätze: Zeitliche Verschiebung der Vorgänge Erhöhung der zeitlichen Verfügbarkeit Vergabe von Aufträgen an externe Dienstleister Aufzeichnungen erleichtern zukünftige Planung Vergleich zwischen verbrauchter Zeit und Leistung Stunden 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Maier juni juli august septem ber Monate Kapazitätsgrenze Maier 28 21.02.2010 Aufwandsschätzung Daumenmethode (Schätzung) Vergleichsmethode (Vergleich mit anderen Projekten) Erfahrungsmethode (Erfahrungen aus ähnlichen Projekten) Kennzahlenmethode (Formelgestützte Planung) Projektkosten Umsetzung des Ressourcenbedarfs – nach Bewertung in einen Kostenplan Listung nur der eindeutig dem Projekt zuordenbaren Kosten Obwohl die (internen) Personalkosten nicht ausgabenwirksam sind, sollten sie aufgrund der Transparenz berücksichtigt werden Im Projektcontrolling werden die Plankosten den tatsächlichen Ausgaben gegenüber gestellt. Ressourcen-/Kostenplan 29 21.02.2010 Finanzmittelplanung Finanzmittel sind eine Engpassressource Planung des zeitlichen Anfalls der projektbezogenen Auszahlungen und Einzahlungen Finanzmittelplanung ist Liquiditätsplanung Wie viele Projektmanager braucht man, um eine Glühbirne einzuschrauben? Die Antwort ist einfach: Im Prinzip nur einen! Aber: Die Glühbirne muss wirklich wollen! © Fritz Simon Projektorganisation Projektkulturentwicklung Projektkultur - Verantwortungsübernahme This is a story about four people named Everybody, Somebody, Anybody, and Nobody. There was an important job to be done and Everybody was sure that Somebody would do it. Anybody could have done it, but Nobody did it. Somebody got angry about this, because it was Everybody's job. Everybody thought Anybody could do it, but Nobody realized that Everybody wouldn't do it. It ended up that Everybody blamed Somebody when Nobody did what Anybody could have done. 30 21.02.2010 Informationsmanagement …ist die Frage " Wer " Wen " Warum " Wann " Worüber " Wie zu informieren hat. " Bedarf organisatorischer Regelungen " …ist essentiell für den Projekterfolg. " Regelung ist eine Aufgabe der Projektleitung und im Team zu klären " Informationsverlust 100% 60% 50% 40% 30% Problem Informationsverlust: 20% Nach 5 Verantwortungsebenen kommt nur 20% der ursprünglichen Information an. Quelle: Hinterhuber, 1997 Projektkultur ... Kann durch Fähigkeiten und Verhaltensweisen der PTM, der Planungs- und Controllingmethoden, der Formen der Projekt-Kommunikation, etc. beobachtet werden ... Werte liefern Maßstäbe dafür, was im Projekt als gut, wertvoll und wünschenswert angesehen wird. Sie bestimmen bewusst und unbewusst das Verhalten der Projektteammitglieder und geben Handlungsorientierung 31 21.02.2010 Kulturentwicklung Teambildung Werteentwicklung (Was ist uns wichtig, wie wollen wir miteinander umgehen?) Projektkultur/-identität (Pj-Leitbild, Pj-Name, LOGO, Slogan, ...) Spielregeln/Verhaltenskodex Arbeitsprozess (z.B. Jour-Fixe, Entscheidungsrituale, Pünktlichkeit) Dokumentation (z.B. Protokoll) Sanktionen (...) Spielregeln (Beispiele) Wir sind das Projektteam Protokolle/ Tagesordnungen Kommunikation per E-mail © next level consulting Keine Stellvertreter Keine Handys/ oder lautlos Gespräche außerhalb des Raums Rauchverbot Projektmanagement Die Kunst der Teamsteuerung 32 21.02.2010 Führung in Projekten Führung ist eine Managementfunktion Wahrgenommen vom PAG und PL bzw. PTMs Vereinbarung von Zielen Informieren und entscheiden Controlling und Feedback Empowerment sicherstellen Steuerung von „Energie“ im Projekt Klärung von Entscheidungsspielräumen Anweisungen, Aufgabenzuweisung, Anordnung Verantwortungsübernahme, Empowerment, Delegation Projektteamarbeit Ziel der Zusammensetzung von Projektteams ist nicht die Summe der Qualifikationen der einzelnen Projektteammitglieder, sondern die Qualifikation des Teams zu optimieren Vielfalt statt Einigkeit Teambildungsmaßnahmen Herstellung einer Flow-Zustands Die Gruppe Abgrenzung der Tätigkeit von der Linienfunktion Rollen müssen eingerichtet, Beziehungen geklärt und Spielregeln vereinbart werden Rahmenbedingungen müssen mit Auftraggebern vereinbart werden organisatorisch, zeitlich, personell, finanziell, ... 33 21.02.2010 Phasen der Teamentwicklung Phase 1: Forming (Orientierungsphase) Forming: Schöpfungsakt der Projekt-Gruppe, Kennen lernen im Vordergrund Höflich, unsicher, gespannt oder auch vorsichtig „abtasten“ Unklarheit, über die Art und Weise der Zusammenarbeit Varianten: PAG definiert PL und PTM PAG definiert PL und Auswahlkriterien für PTM PAG ruft Pj-StartWS ein - Teamzusammensetzung beim WS Phase 2: Storming (Auseinandersetzungsphase) Storming: Klärung der Territorien (Raum), der Einflussmöglichkeiten (Macht), der Rollen (Aufgaben) Unterschwellige Konflikte PL muss Klärung und Ergebnisse herstellen (Verhaltensweisen, Strategien, Arbeitsverteilung) Phase 3: Norming (Organisationsphase) Norming: Gruppenzusammenhalt entwickelt sich Akzeptierte Spielregeln Verfahrenssicherheit und Verhaltenssicherheit wird hergestellt „die Ursache guter Ergebnisse ist nicht die Idee des einzelnen, sondern die Relativierung individueller Vorstellungen, damit Vernetzung möglich wird“ 34 21.02.2010 Phase 4: Performing (Produktionsphase) Performing: Klare Vereinbarungen der Normingphase werden erfüllt und übertroffen Gemeinsamer starker Zusammenhalt Kreative Problemlösungen bei Konflikten und Störungen Entwicklungselemente erfolgreicher Teams Gründungsgeschichte Einladungsgeschichte Definition der gemeinsamen Herausforderung Überwindung von Hindernissen, Problemen, „Feinden“ Gemeinsame Erfolgsgeschichte Engagement und Spaß Fähigkeiten und Vertrauen Leistung und Belohnung Steuerung Teammitglieder haben auch Herkunftsinteressen Mitgliedschaft definiert Identität und schafft Grenzen Aufbau einer Binnenstruktur, die der Komplexität der Aufgabenstellung und der relevanten Umwelten entspricht 35 21.02.2010 Projektrisikomanagement Erwartungswert des Risikos = Schaden mal Eintrittswahrscheinlichkeit Risikotypen Organisationsbezogen Fehlende Unterstützung aus dem Management Änderung der Projektziele Finanzielle Risiken (Kürzung des Projektbudgets) Projektrisiken Terminrisiken Kostenrisiken Qualitätsrisiken Interpersonelle Risiken (Konflikte) Technische Risiken Projektrisikoanalyse Identifizierung der Risiken (z.B. mit Brainstorming, erfahrungsgestützt) Risikobewertung z.B. mit einem Risikoportfolio Strategien zur Risikovermeidung: Ableiten von proaktiven oder reaktiven Maßnahmen Eintrittswahrscheinlichkeit Geringes Risiko Hohes Risiko Vernachlässigbares Risiko Besonderes Risiko Auswirkungen/ Schaden 36 21.02.2010 Schlüsselfragen Welche potenziellen Gefahren/Schwierigkeiten bedrohen das Projekt? Welche Ursachen lassen sich feststellen? Welche Eintrittswahrscheinlichkeit besteht? Welche Auswirkungen haben die Risiken auf das Gesamtprojekt? Wie hängen die Risiken zusammen? Welche LÖSUNGSANSÄTZE sind zu entwickeln? SWOT-Analyse (Schwachstellen und Potenziale) Strenght Weakness Stärken Schwächen Oportunities Threats Chancen Weakness Oportunities IST Weakness Oportunities Risiken SOLL URSACHEN/WIRKUNG KOSTEN/NUTZEN Ursachen-Wirkungsdiagramm Worum geht es? Das Ursache- Wirkungs- Diagramm, nach seiner Form auch Fischgräten- oder nach seinem Erfinder Ishikawa-Diagramm genannt, unterstützt ein Team bei der Zerlegung eines Problems in seine Ursachen. Es werden zu einem Problem (Wirkung) mögliche und bekannte Einflüsse (Ursachen) gesammelt. Es dient zur Problemerkennung und Analyse. Was bringt es? Bei der Erstellung eines Ursachen- Wirkungs- Diagramms werden verschiedene Ansichten eines Problems meist durch Brainstorming ermittelt und die Ursachen in folgende Hauptgruppen eingeteilt: Mensch, Methode, Maschine, Material (Mitwelt, Management). 37 21.02.2010 Ursachen-Wirkungsdiagramm Kaoru Ishikawa, 1940 Ishikawa-Diagramm (Bsp.) Beispiel Fischgrätendiagramm (Ishikawa) 38 21.02.2010 80:20-Prinzip Erfahrungsprinzip, dass die letzte Perfektion stets den größten Aufwand bewirkt. Die Grundaussage ist, dass mit 20% des Aufwandes bereits 80% der Leistung erbracht werden und für die letzten 20% der Leistung 80% des Aufwandes erforderlich sind. Dies gilt gleichermaßen für die Zahl der Schreibfehler in einem Text wie für das Versagensrisiko einer technischen Anlage. Vilfredo Pareto, 1848-1923, italienischer Wirtschaftswissenschaftler und Soziologe, untersuchte die Verteilung des Volksvermögens in Italien und fand heraus, dass ca. 80% des Volksvermögens im Besitz von ca. 20% der Familien konzentriert ist. Das Pareto-Prinzip (auch 80:20-Prinzip genannt) besagt allgemein, dass 20% aller möglichen Ursachen, 80% der gesamten Wirkung erreichen. Vorgehen A–C–F–J–O–? B–C–D–G–J–? A b C de F ghi J klmn O pqrst U B–C–D–G–J– O (Rundung im Buchstaben) Es gibt keine standardisierten Lösungsansätze Man muss den Fall kennen (Diagnose), bevor man mit Interventionen startet Projektcontrolling Überwachung und Steuerung eines Vorhabens 39 21.02.2010 Projektcontrolling-Prozess Projektcontrolling ist ein zyklischer Prozess. Es werden die PM-Instrumente aus der Planung betrachtet: Controlling ist eine Intervention in das Planungssystem (magisches Dreieck): Verschiebung nachfolgender Termine und ev. des Endtermins Erhöhung der Ressourcen (und damit der Kosten!) Reduktion oder Änderung der Leistung Minderung der Qualität Leistung Bearbeitet im Projektteam und genehmigt durch den Auftraggeber Termine Ressourcen Projektcontrolling-Prozess Vorbereitung für den Projektcontrolling-Workshop Durchführung des Projektcontrolling-Workshop Aktualisierung der Projektpläne und Erstellung des Projektfortschrittsberichts Vorbereitung und Durchführung der ProjektauftraggeberSitzung Controlling ist ein kontinuierlicher Prozess! 40 21.02.2010 Betrachtungsobjekte des Controllingprozesses Betrachtungsobjekte PM-Methoden Leistung Ziele Realisierungsobjekte Projektstrukturplan Arbeitspaketspezifikation Termine Meilensteine Balkenpläne Ressourcen Personaleinsatzplan Kosten Kostenplan Finanzmittelplan Organisation AP-Verantwortliche (Funktionendiagramm) Team und deren Kompetenzen Änderungen der Projektumwelten Abgrenzung Projektcontrolling - Projektcoaching Leistung Termine Ressourcen Im Fokus stehen die PM-Instrumente, Zahlen, Daten und Fakten Im Fokus stehen die Menschen im Projekt, deren Stimmungen, Gefühle und Beziehungen. Aufgaben des Projektcontrollings Kontinuierliche Informationssammlung zur Erfassung des IstZustands (Kontrolle) Soll-Ist-Vergleich (Planwerte und IST-Werte) Leistung: anhand des PSP und der Arbeitspakete (z.B. Fertigstellungsgrad) Termine: Meilensteinplan - Aktualisierung Ressourcen und Kosten: Vergleich der Planwerte mit Ist-Verbrauch Organisation: Rollen, Teamzusammensetzung, Kommunikationsstrukturen, Spielregeln Projektumweltbeziehungen: Antizipieren (!) - Maßnahmenplanung Planung steuernder Maßnahmen bei Abweichungen Aktualisierung der Projektpläne und des Projekthandbuchs Erstellung eines Statusberichts Kommunikation der Änderungen an die Beteiligten 41 21.02.2010 Controlling-Workshops Agenda Blitzlicht Wie geht’s? Was ist seit dem letzten Workshop passiert? Was funktioniert (Highlights), was nicht (Probleme)? Besprechung des (letzten) Protokolls Erhebung des Projektstatus Aktualisierung der Projektpläne Identifikation aktuelle Probleme im Projekt Planung von steuernden Handlungen (Ausblick) Planung der weiteren Vorgangsweise Dokumentation in Form eines Projektfortschrittsberichts (und Änderung des Projekthandbuchs) Controlling des Leistungsfortschritts Darstellung des Fortschritts am PSP Publikation Projekt 1 Projektmanagement 1.1 Info-Sammlung 1.2 Konzept-Erstellung 1.3 Publ. schreiben 1.4 Vervielfältigung 1.5 Projektstart 1.1.1 Infos sammeln 1.2.1 Konzept planen 1.3.1 Layout fixieren 1.4.1 Vervielfältigungplanen 1.5.1 Projektcontrolling 1.1.2 Infos strukturieren 1.2.2 Konzept besprechen 1.3.2 Rohentwurf erstellen 1.4.2 Endfassung für Vervielfältigung vorbereiten 1.5.2 Projektmarketing 1.1.3 Infos verdichten 1.2.3 Konzept erstellen 1.3.3 Rohentwurf berarb. 1.4.3 Vervielfältigen 1.5.3 Konzept evaluieren 1.3.4 Endfassung schreiben 1.4.4 Endkontrolle durchführen 1.5.4 Projektabschluss 1.1.4 Controlling anhand des Meilensteinplans Meilenstein" AP-Code" AP-Name/ Bezeichnung des Meilensteins" Starttermin" SOLL" 1.1.1." Projekt" gestartet" 15.4." M 2" 1.2.5." Recherche" abgeschlossen" 12.5." M 3" 1.3.7." ....." 10.6." M n" ....." ...." ...." 1.1.5." Projekt" abgeschlossen" M 1" M n+1" Aktueller PLAN" IST-Termin" 17.4." 13.5." ...." 20.6." 42 21.02.2010 Beispiele für Maßnahmen Mehr Mitarbeiter Überstunden Anreize schaffen Externe Leistungserstellung (outsourcing) Qualität vermindern Günstiger Zukaufen „kann“-Arbeiten streichen … Projektfortschrittsberichte Schriftliche Zusammenstellung des aktuellen Projektstatus: Projektkrise Projekt in Schwierigkeiten Projekt planmäßig Konflikt- und Krisenmanagement 43 21.02.2010 Gründe für die Krisenanfälligkeit von Projekten Komplexität: vielfältige und vernetzte Teilaufgaben interdisziplinäre Zusammenarbeit von Teammitgliedern aus unterschiedlichen Abteilungs- und Unternehmenskulturen Dynamik: Neuartigkeit: Veränderungen in der Projektumwelt keine Erfahrung des Unternehmens Krisenmanagement (3 Ansätze) Vermeidung ... Vorsorge ... Bewältigung ... ..... von Projektkrisen Vermeidung von Projektkrisen Klare Definition der Projektziele Adäquate Projektorganisation Entwicklung einer Projektkultur Reflexion im Projekt Adäquater Einsatz von Projektplanungs- und Controllingmethoden 44 21.02.2010 Vorsorge für Projektkrisen Risikopolitische Maßnahmen Erstellung alternativer Projektpläne Entwicklung von Standards zur Bewältigung von Projektkrisen Schaffung von Potenzial für organisatorische Veränderung Simulation von Krisen z.B. mit Szenariotechnik: Systemabgrenzung Definition der Einflussfaktoren Festlegung der Wirkung von Einflussfaktoren: die Einflussfaktoren werden gegenseitig in Beziehung gesetzt (aktiv : passiv) Faktoren Grid erstellen 1. 2. 3. 4. 1. 2. 3. 4. 5. Aktivfeld: Die Faktoren üben Einfluss aus Passivfeld: die Faktoren werden beeinflusst Ambivalentes Feld: die Faktoren beeinflussen und werden beeinflusst Pufferndes Feld: die Faktoren beeinflussen schwach und werden schwach beeinflusst zukünftige Entwicklungen durchdenken. Für die Faktoren im Aktivfeld werden Worst Case Szenarien beschrieben und Maßnahmen abgeleitet Bewältigung von Projektkrisen Explizite Definition einer Krise als Krise Organisation zur Krisenbewältigung Sofortmaßnahmen zur Schadensbegrenzung Auswechslung von zentralen Projektteammitgliedern Gesteuerte Kommunikation in der Projektkrise Projektkrisen bewusst beenden Beispielhafte Gründe für Konflikte Mangelnde Abgrenzung der Ziele Keine Akzeptanz der Ziele Unklare Rollendefinition und Kompetenzen Keine Akzeptanz der Projektgruppe Nicht geregelter Informationsfluss (innen und außen) Fehlende Teamentwicklung ... 45 21.02.2010 Konflikte als Chance Mögliche positive Effekte von Konflikten: Verbesserung der Leistungsfähigkeit (z.B. Kreativität, Flexibilität, Toleranz, Problemlösungsfähigkeiten) Teambildung Erweiterung des persönlichen Horizonts Aufzeigen von Problemen Konflikte im Projekt unterschiedliche Informationen und Infoverarbeitungen Zielkonflikt unterschiedliche Methoden zur Zielerreichung Beurteilungskonflikt Diskrepanz zwischen verfügbaren Mitteln und Ansprüchen Sachebene gegensätzliche Ziele und Interessen (z.B. Qualität – Kosten) Verteilungskonflikt Konflikte im Projekt unterschiedliche persönliche Werte (z.B. politische, religiöse, soziale Werte) Psycho-soziale Ebene Wertekonflikt Beziehungskonflikt Antipathie Misstrauen Vorurteile Tipps & Tricks Konfliktpotential ist geringer, wenn die beteiligten Partner das Gefühl haben, dass es sich um ihr eigenes Projekt handelt mit dem sie sich weitgehend identifizieren Widerstände treten seltener auf wenn das Projekt die volle Unterstützung der Unternehmensleitung hat und dies auch immer wieder gezeigt wird Der Projektleiter darf keine „einsamen Entschlüsse“ fassen; die künftigen Anwender müssen frühzeitig und umfassend über geplante Organisationsänderungen informiert werden Eine Verringerung des Konfliktpotentials kann durch den Einsatz von Koordinatoren erreicht werden 46 21.02.2010 Konflikthandhabungsstrategien: WIN-WIN Situationen herstellen Vermeiden: Gewinner - Verlierer Verlierer - Gewinner Verlierer - Verlierer Anstreben: Gewinner - Gewinner Stile zur Konfliktlösung Flucht Wie Beschreibung Vorteil Nachteil Gruppe bleibt an der Oberfläche, es können keine ernsthaften Konflikte auftreten. Verleugnen, vertuschen, verdrängen Rasch, schmerzlos, keine Verlierer Keine Lösung, konfliktverschärfend, keine Weiterentwicklung, hinterlässt Depression Kampf - Vernichtung Wie Beschreibung Vorteil Nachteil Die opponierende Gruppe wir veranlasst, die Gruppe zu verlassen. Dauerlösung, gründlich, Auslese, unkompliziert Inhuman, nicht korrigierbar, miese Auslese, nur einer bleibt übrig 47 21.02.2010 Unterwerfung Wie Beschreibung Vorteil Nachteil Die Majorität zwingt die Minorität zum Gehorsam. Wird in Angst und Abhängigkeit gehalten. Im Laufe der Zeit treten Widerstände auf, dass es zum Zerbrechen der Gruppe kommt umkehrbar, wiederholbar, Unterworfene sind weiter verwendbar, Arbeitsteilung Hierarchie Umkehrbarkeit, Willenlosigkeit, riskant, neue Konflikte, Abhängigkeit Delegation Wie Beschreibung Vorteil Nachteil Konflikt wird in höhere Instanz delegiert (unabhängiger Dritter, Schiedsrichter, Gericht). Erwarten ein „gerechtes“ Urteil. Gemeinsame Verbindlichkeit, Objektivität, Kompetenz, Sicherheit, Risikovermeidung Keine Identifikation Beteiligte werden inkompetent, revidierbar Kompromiss Wie Beschreibung Vorteil Nachteil Gleich starke Parteien, Zugeständnisse, dass der Bestand der Gruppe nicht gefährdet ist. Jeder gibt etwas von seinem Vorteil auf. Teileinigung, Prestigegewinn Teilverantwortung Teilzufriedenheit, Fauler Kompromiss 48 21.02.2010 Dissens Wie Beschreibung Vorteil Nachteil Parteien geben nichts von ihrem Standpunkt auf, schließen aber aus Klugheit ein Bündnis, um ein bestimmtes gemeinsames Ziel zu erreichen. Teileinigung Einsicht in Widerspruch Teilzufriedenheit Konsens Wie Beschreibung Vorteil Nachteil Reifste Form der Konfliktlösung seltenste Form. Widersprechende Meinungen werden diskutiert, gegenseitig abgewogen und neu formuliert Neue Lösung Alle zufrieden Keine Verlierer Braucht lange, viel Konfliktlösungskapazität und -kompetenz nötig Learnings: Klärung der Probleme im Team Eindeutig formulierte Projektziele? Kompetenzen geklärt? Entscheidungen aus dem Vorfeld bekannt? Informationspflichten und Wege festgelegt? Haben alle PTM ein klares Bild von der Komplexität des Projekts? Ist das Team arbeitsfähig? Sind Entscheidungsprozesse und -ergebnisse sauber dokumentiert? Sind Aufgaben und Termine eindeutig verteilt? 49 21.02.2010 Entscheidungsfindung in Projekten nach Ursula Birner PM WEKA Verlag 1998 Entscheidung Entscheidung treffen heißt … … auf Grundlage von Informationen und Erfahrungen DIE Möglichkeit aus mehreren auswählen Risiko: Fehlentscheidung Bezugspunkt: Zielerreichung Entscheidungstypen Objektentscheidungen: Sachentscheidung, Anforderungen Prozessentscheidungen: Organisationsentscheidungen, Maßnahmen und Objekte umsetzen Kommunikationsentscheidungen: wer muss wie einbezogen werden, wer bekommt welche Information? 50 21.02.2010 Bedeutung Entscheidungen in Projekten werden unter bestimmten Annahmen getroffen: Realität zeigt die diesbezügliche Angemessenheit. Lösungsansätze: Testphasen Probeläufe Konzeptphasen Einflussfaktoren Komplexitätsgrad: Analyse der Risiken und Umwelten – wenig Entscheidungsroutinen vorhanden Entscheidungen aus Vorprojektphasen kennen: Entstehungsgeschichte des Projekts, Einbeziehung des Projektleiters in Vorphase, Projekthypotheken, Erbschaften, ... Definition der Projektziele: Eindeutigkeit führt zu zügigen Ablauf, Qualität der Entscheidungen, Durchsetzbarkeit Identifizierte Entscheider: Hierarchie, Konflikte, klare Weisungsbefugnisse, Regelung der Entscheidungskompetenzen, Informationspflichten und Informationswege aktiv Team informieren Management von Entscheidungsprozessen Der menschliche Faktor und das soziale System „Projekt“ Entscheidungskultur entwickeln Methoden (Visualisierung, Präsentation) Modus (Vereinbarungen, Bedingungen des Aufrollens von Entscheidungen u.a.) Alle PTM kennen die Projektziele Alle identifizieren sich mit dem Projekt Alle setzen sich für den Erfolg ein Alle können an Entscheidungsfindung mitwirken Klarheit und Transparenz im Projekt Info- und Wissenspool eingerichtet (PL informiert regelmäßig) 51 21.02.2010 Learnings: Klärung im Team vornehmen Eindeutig formulierte Projektziele? Kompetenzen geklärt? Entscheidungen aus dem Vorfeld bekannt? Informationspflichten und Wege festgelegt? Haben alle PTM ein klares Bild von der Komplexität des Projekts? Ist das Team arbeitsfähig? Sind Entscheidungsprozesse und -ergebnisse sauber dokumentiert? Sind Aufgaben und Termine eindeutig verteilt? Projektmarketing & Koordination Projektkoordination Koordination der Projektteammitglieder Abstimmung der Schnittstellen Abstimmung mit relevanten Umwelten Beantwortung von Fragen Sicherstellung der Gesamtsichtweise des Projekts Abstimmung mit Führungskräften und dem PAG Überprüfung der Leistungsfortschritte in Arbeitspaketen Aufrechterhaltung der Kommunikation Methoden: E-Mail, Gespräche, Sitzungen Dokumentation: Sitzungen, Projekthandbuch, ToDo-Listen, Fortschrittsberichte, Abnahmeprotokolle 52 21.02.2010 Warum Projektmarketing Projekte haben aufgrund ihrer Komplexität, Dynamik und Neuartigkeit einen hohen Erklärungsbedarf Ziel: die im Projekt verfolgten Strategien und angestrebten Ergebnisse den relevanten Umwelten zu kommunizieren Maßnahmen: Information,Vertrauensbildung, Konsensfindung Projekterfolg ist Qualität mal Akzeptanz (E = Q x A) Projektmarketing Ziel: Akzeptanz schaffen und Kommunikation durchführen Oft ist Reorganisation mit der Verschiebung der Machtverhältnisse verbunden >> Sicherheit geben Sensibilisierung (Visionen, Ziele, Problembewusstsein – Orientierung Beeinflussung (Interessen der Beteiligen zu analysieren und Akzeptanzbarrieren zu identifizieren) Motivation (Überzeugungsarbeit, Mitarbeit am Prozess der Lösungsentwicklung, Übertragung von Kompetenzen, ...) Information und Schulung (alle Beteiligte rechtzeitig informieren um Gerüchten vorzubeugen) Betreuung und Beratung (Hotline, ...) Dokumentation (Transparenz über Vorgänge und Ergebnisse zur Schaffung von Akzeptanz und zur Nutzung geschaffener Strukturen) Projektmarketing vorbereiten Wer muss/soll über dieses Projekt informiert werden? In welcher Form wird informiert? Was wird kommuniziert: Ziele, Status, Ergebnisse ? Wer wird informieren? Marketingmaßnahmen sind Projektzeitung, Newsletter, Darstellung des Projekts im Intranet, Projekt-T-Shirts, Giveaways, Social Events, Medienberichte, Zwischenberichte, Präsentationen, Abschlussberichte ... 53 21.02.2010 Beispiele Projektpräsentationen Infoblätter über das Projekt Projektabschlussbericht Projektvernissage Publikationen des Projekts Zeitungsberichte Einzelgespräche .... Lessons Learned Planen Sie Ihr Projektmarketing im Voraus Mitarbeiter haben einen anderen Informationsbedarf als zukünftige User: Zielgruppenidentifikation Planen Sie Geldmittel und Personalressourcen dafür ein Wirkungsvoll: positive Mundpropaganda Projektabschluss 54 21.02.2010 90 % - Syndrom In einer relativ frühen Phase des Projekts (typischerweise zwischen 30% und 60% der Projektlaufzeit), glaubt man, bereits 90% des Projektergebnisses zu haben. Hervorgerufen wird dieser Effekt durch die erworbene Kenntnis des Lösungswegs und die Unkenntnis der noch auftretenden Störungen. Tatsächlich erfordert die Umsetzung einer erkannten Lösung erhebliche Aufwände, so dass die subjektive Aufwandseinschätzung der Projektmitarbeiter hinterfragt und gegebenenfalls deutlich erhöht werden muss. Projektabschluss-Prozess Vorbereitung des Projektabschluss-Workshops Durchführung des Abschlussworkshops Projektinhaltlicher Abschluss (z.B. Restarbeiten – ToDo-Listen) Organisatorischer Abschluss (z.B. Teamauflösung) Administrativer Abschluss (z.B. Berichte) Sicherstellung von Lerneffekten für die Organisation (z.B. Review, Feedback und organisationales Lernen) Auflösung der Beziehungen zu den relevanten Umwelten (in Verbindung mit Marketing des Projektabschlusses) Emotioneller Abschluss (Erfolge feiern) Projektdokumentation abschließen Vorbereitung der Auftraggeber-Sitzung Durchführung der Auftraggeber-Sitzung Produktabnahme bzw. Konzeptabnahme 55 21.02.2010 Tagesordnung Projektabschluss-Workshop Ziele Planung der Restarbeiten und der Nachprojektphase Reflexion und Evaluierung des Projekterfolgs Analyse des Projekts Vereinbarung der weiteren Vorgangsweise Tagesordnung Einstieg, Ziele, Ablauf Blitzlicht Besprechung Protokoll und WVW Projektcontrolling WS tt.mm.2010 Evaluierung der Leistung anhand des Projektstrukturplans Planung Restaufgaben und Nachprojektphase Auflösung und Analyse der Projektumwelten Analyse der Termine Analyse der Ressourcen und Kosten Analyse der Zielerreichung Analyse des Projektmanagement-Einsatzes und Teamarbeit Lessons Learned Vereinbarung der weiteren Vorgangsweise Rückschau - Schlüsselfragen Für wen war das Projekt erfolgreich, für wen weniger? Was ist uns gelungen, wo gab es Schwierigkeiten? Was können wir aus dem Projekt lernen? Wie war unsere Zusammenarbeit (Produkt/Klima) intern und mit Externen? Was würden wir in einem ähnlichen Projekt anders anpacken? Welche Erkenntnisse könnten die Gesamtorganisation interessieren und wie geben wir diese weiter? Gründe für Pj-Amnesie Hoher Zeitdruck am Projektende Mangelnde Bereitschaft zum Lernen aus Fehlern der beteiligten Personen Ausbleibende Kommunikation der Erfahrungen durch Betroffene aufgrund falscher Bescheidenheit (bei positiven Erfahrungen) oder Angst vor negativen Sanktionen (bei Fehlern) Mangelnde systematische Erhebungen der Erfahrungen Mangelnde Verbindlichkeit in den Methodenbüchern (Commitment) Nutzen einer Kodifizierung (Regelwerk) wird von Pj-Mitarbeitern nicht erkannt Koordinationsschwierigkeiten, da viele bereits in neuen Projekten engagiert sind. 56 21.02.2010 Analysen Zielerreichung: Projektmanagementeinsatz: voll erreicht, größtenteils erreicht, nicht erreicht SMILIES + Punktbewertungen Was war gut ... – Verbesserungspotenziale Teamarbeit: Lessons Learned: Erfahrungen für zukünftige Projekte zwischen ausgezeichnet – miserabel 5 Punkte, die wir im nächsten Projekt wieder so machen 5 Punkte, die wir im nächsten Projekt anders machen Organisationales Lernen Befragungen Interviews Fragebogen Erfahrungssicherung Projekthandbuch Projektfortschrittsberichte Gesamtprojekt (z.B. Projektziele – Ergebnisse) Teamleistungen Projektmanagement - Return of Experiences Reflexion Feedback Einzelner Team Reflexion: Gesamtprojekt Zufriedenheit mit dem Ergebnis Zufriedenheit mit dem Prozess 57 21.02.2010 Die Evaluationszielscheibe Feedback: Das Johari-Fenster Benannt nach den Psychologen Joe Luft und Harry Ingham Differenziert die Interaktionen zwischen den Gruppenmitgliedern nach dem Bewusstseins- und Bekanntheitsgrad von " Motivationen " Charaktereigenschaften " Verhaltensweisen Hilfsmittel, um das Verhältnis der Teammitglieder untereinander und zum Projektziel zu analysieren Öffentliche Persönlichkeit Bereich des Verbergens und Vermeidens Blinder Fleck Bereich der unbekannten Aktivität Learnings Detaillierungsgrad der Planung und des Controllings müssen sich entsprechen. Gegen „Gummiwände“ helfen Transparenz, Entscheidungsstrukturen und Verbindlichkeiten (Spielregeln, Rollenbeschreibungen, Projektauftrag u.a.) Denken in Abläufen - nicht in Objekten Planen Sie mit „Post It“ „Keiner weiß so viel wie alle“ Weniger Instrumente, dafür konsequenter „technische WAS“ Fragen von Prozessfragen (WIE) trennen Das Projekt ist ein Lernlabor Projektleitung managt Mitarbeiter und Teams, die die Arbeit managen (Leadership-Gedanke) Feiern Sie Projekterfolge („Social Event“) 58 21.02.2010 Trends Kaum mehr PM-Softwareeinsatz Weniger Instrumente – aber konsequenter Projekte werden „inszeniert“ Technische Fragen (WAS) werden von Prozessfragen (WIE) getrennt Projekt ist ein Lernlabor – organisationales Lernen Projektleitung managt Mitarbeiter und Teams, die die Arbeit managen (Leadership) Unterstützung durch Projektmanagement © Scott Adams Copyright Autor: Mag. Dr. Christoph Berger Foliensatz: für den Lehrgebrauch Copyright: Alle Rechte vorbehalten Version März 2010 Kontakt: Studierende: [email protected] Privatwirtschaft: [email protected] T: +43 676 966 8401 Literatur: Let your projects fly. Next Level Holding, Goldegg Verlag, 2006 pm baseline. pma – Projekt Management Austria, 3. Auflage 2009 (kostenloser Download www.pma.at) Auchmann et. al.: Projektmanagement – Step by Step. Manz Verlag Schulbuch, 2007 Vorderegger, Bachler: Projektmanagement Praxis, Vorderegger Verlag, 2009 Berger, Berger: Projektmanagement. Der Weg zum pm basic-Zertifikat (kostenloser Download www.cceco.at ) 59