Fachmagazin für Ingenieure Ausgabe 1 | 2014

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INGENIEUR
SPIEGEL
Bau- und
Gebäudetechnik
Fachmagazin für Ingenieure
Ausgabe 1 | 2014
www.strabag.com
Britta Gülland, Bauleiterin
DIE MÖGLICHKEITEN
SIND GRENZENLOS
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INHALTSVERZEICHNIS
3
Schallschlucker für
Kälte-, Luft- und Klimatechnik
Intelligente Regelung für Klima und
Lüftung spart bis zu 70 Prozent Energie
10
6
Messe Chillventa Nürnberg
8
BHKW-Nahwärme preiswert und leise
9
„Clamp-On“ – Ultraschallzahler einfach
nachrüsten, ohne Rohre zu trennen
10
Minimaler Platzbedarf, maximaler Komfort
12
VRF-System kombiniert mit Fußbodenheizung
Studieren für die
Wachstumsbranchen von morgen!
21
26
Neuer Rohrbelüfter für den Wandeinbau
29
Barrierefreie Bäder
30
Unterputz-Spülkästen
31
Anodentechnik gegen Rostwasser
32
Regelwerksreihe für Trinkwasserbehälter
33
Innovative Steuerung über App
und Gebäudeautomation
33
Messe IFAT
34
Trinkwasser wird bleifrei
35
Innovative Materialien in der
Trinkwasserversorgung
36
Warmes Wasser aus der Luft
37
Eigenstrom durch Photovoltaik
37
Heizen und Kühlen
38
Fraunhofer-Forscher
entwickeln rettenden Fußboden
39
Brandschutz - eine Herausforderung
für Architekten und Ingenieure
40
4
Wärmeverschiebung und thermische
Energiespeicherung in einem
Plusenergie-Betriebsgebäude
Messtechnische Untersuchung einer
Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage
Pop up my bathroom
3
13
16
17
Energie- und Gebäudetechnik in der
Versorgungstechnik leistet wichtige Beiträge
bei der Umsetzung der Energiewende
18
Albert-Tichelmann-Preis 2014
21
Saubere Zukunft für die Ölheizung
22
Systematische Produktlösungen
und Services, damit Wasser und
Wärme sicher ankommen
23
Brandschutz-Beschichtungen
im Stahlbau
42
Es liegt was in der Luft
24
Detektion und Alarmierung
43
Sensorsystem für Schadstoffe lüftet effizient
25
Geschützt gegen Feuer und Rauch
44
Ingenieurspiegel 1 | 2014
30
40
–1–
INHALTSVERZEICHNIS
Sichere, geräuscharme Löschung
45
Neue Seiltechnologie in Aufzügen
67
Leitstelle nach europ. Norm zertifiziert
46
Gebäudesteuerungen für neues
Flughafen-Terminal in München
68
Messe Security in Essen
68
Deutschlands erste klimaneutrale
Skihalle wurde saniert
69
Robuste Kartenleser
für die Zutrittskontrolle
70
Intelligente Türdichtung
71
Neue Brücken schlagen
72
Gebäudesanierung und Brandschutz
Energieeinsparung
bei Brandschutzklappen
Ansaugrauchmelder
Brandschutz in der Gebäudetechnik
Neues Zeitalter
in Sachen Bauzeitenplanung
50
47
48
48
48
49
Effizienz in Design und Bau
50
„Tango tanzende“ Türme in Hamburg
52
Entwicklung und Test eines neuen
Energiemanagementsystems in
zwei europäischen Flughäfen
53
Dachbegrünung in London
55
Passiv- oder Aktivhaus: eine Kontroverse
58
IM PRESSUM
Druck:
Herausgeber:
VMK Druckerei GmbH
Faberstraße 17
67590 Monsheim
Fon: 0049.6243.909.110
Internet: www.vmk-druckerei.de
Public Verlagsgesellschaft
und Anzeigenagentur mbH
Mainzer Strasse 31
55411 Bingen
Telefon: 0049.6721.49512-0
e-mail: [email protected]
Internet: www.publicverlag.com
Geschäftsführung:
61
Kontrollleser regeln Zutritt
61
Günter Hassinger, Martina Laloi
Das Magazin „Ingenieurspiegel“
erscheint viermal jährlich.
Preis pro Heft:
8,-- Euro inkl. MwSt.
Jahresabo:
32,-- Euro inkl. MwSt
(innerhalb von Deutschland)
Redaktion: V. i. S. P.:
Erfüllungsort und Gerichtsstand
ist Bingen. ISSN 1868-5919
Hohe Ablaufleistung mit weniger Gullys
62
Martina Laloi
Rohre und Dachrinnen winterfest machen
62
Alle Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne
Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar.
Energieeffizienz, die Standards setzt
Zutrittskontrolle
Managementsysteme im Tiefbau
–2–
70
63
66
66
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Ingenieurspiegel 1 | 2014
Schallschlucker für
Kälte-, Luft- und Klimatechnik
ger mit Axialventilator ist eine
Reduzierung des Geräuschpegels um 3,9 dB(A) und des Drehklangs um 16 dB möglich. Der
Dämm- und Schallschutzaufwand sinkt so beträchtlich und
Geräuschvorschriften sind leichter einzuhalten. Eine weitere
Möglichkeit zu akustischen Verbesserung kann erreicht werden, in dem das beschriebene
Vorleitgitter mit dem ebmpapst
Diffusor AxiTop® auf der Ausblasseite kombiniert wird. So
wird die Energieeffizienz gesteigert und die Geräuschemission
erneut reduziert – vor allem im
mittleren Frequenzbereich.
Problem: Entstehung von Luftwirbeln durch einen asymmetrischen Ansaugbereich.
ebm-papst präsentiert mit
dem Vorleitgitter FlowGrid
eine effiziente Maßnahme
für die Kälte-, Luft- und Klimatechnik und setzt damit
ein Zeichen zur deutlichen
Geräuschreduktion.
Lärm und Zusatzgeräusche entstehen, wenn die Zuströmung
zum Ventilator gestört ist: Bedingt durch unterschiedliche
Lösung: Das Vorleitgitter FlowGrid reduziert drastisch die Geräusch erzeugenden Störungen
in der Zuströmung.
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Einbauverhältnisse wie z. B.
eine asymmetrische Ansaugsituation, entstehen starke Luftverwirbelungen. An den engsten Stellen verbinden sich die
Luftwirbel zu den sogenannten
Wirbelzöpfen. Diese treffen unmittelbar auf die rotierenden
Laufradschaufeln, wodurch störende Geräusche entstehen: Ein
breitbandiges Rauschen und
zusätzlich schmalbandige, tonale Schallanteile, die auch als
Propellergeräusch oder Drehklang bezeichnet werden.
Mulfinger Ingenieure haben
deshalb das spezielle Vorleitgitter FlowGrid entwickelt, das
praktisch wie ein Gleichrichter auf die Luftzufuhr wirkt.
Die Wirbelzöpfe werden beim
Auftreffen auf das Gitter aufgespaltet und beim Durchfluss
deutlich abgeschwächt. Das
Vorleitgitter an der Ansaugseite
reduziert also geräuscherzeugende Störungen drastisch –
dadurch nimmt der Schalldruck
im gesamten Frequenzbereich
ab, insbesondere jedoch der
störende Drehklang im niederen Frequenzbereich. Die Verwendung des Vorleitgitters
eignet sich für Axial- wie Radialventilatoren gleichermaßen.
Und das Beste dabei: Die Aufnahmeleistung und die Luftleistung bleiben nahezu unverändert.
Durch den Einsatz des Vorleitgitters z. B. bei einem Verflüssi-
Das Vorleitgitter ist aus widerstandsfähigem Verbundwerkstoff gefertigt und bis Brandschutzklasse UL94-5VA erhältlich. Neben Verflüssigern eignet
sich das FlowGrid auch für alle
lufttechnischen Geräte wie Klimaflachgeräte, Klimazentralgeräte, Luftreiniger und Wärmepumpen. Von den Vorzügen der
Geräuschreduzierung im niederfrequenten Bereich können Anwender in Kürze profitieren: Die
ersten Ausführungen werden
im Frühjahr 2014 lieferbar sein.
www.ebmpapst.com
Das Vorleitgitter wirkt bei Axial- und Radialventilator gleichermaßen. Die Aufnahmeleistung und die Luftleistung bleiben nahezu unverändert.
–3–
Intelligente Regelung für Klima und
Lüftung spart bis zu 70 Prozent Energie
Mit Dienstleistungen im Bereich Klima und Lüftung erweitert Bosch Energy and Building
Solutions das Angebot für Eigentümer kommerzieller Gebäude. Viele Immobilieneigentümer wissen bisher nicht, wie
viel Wärme, Kälte und Strom
allein die technischen Anlagen
für Klima und Lüftung verbrauchen. Bosch Energy and Building Solutions bietet hierfür
einen ganzheitlichen Ansatz:
von der Analyse des tatsächlichen Energieverbrauchs, über
die Optimierung der Energieeffizienz von Klima- und Lüftungsanlagen, bis hin zum
Betrieb der Anlagen. Der Kunde hat hierbei keinerlei Risiko,
denn die Bosch-Tochter übernimmt sogar die erforderlichen
Investitionen für die Optimierung der Klima- und Lüftungsanlagen und beteiligt den
Kunden an den Einsparungen.
„Klima- und Lüftungsanlagen
in Unternehmen bieten enorme Energieeinsparpotenziale“,
sagt Michael Blichmann, Ge-
schäftsführer der Bosch Energy
and Building Solutions GmbH.
„Wir können durch die verbesserte Steuerung der Klimatechnik den Komfort steigern und
gleichzeitig Energieeinsparungen von durchschnittlich 30
Prozent erzielen. Die Investitionen amortisieren sich oftmals
innerhalb von zwei bis drei Jahren“.
Innovative Klima- und
Lüftungssteuerung
ermöglicht hohe
Einsparungen
Bosch Energy and Building Solutions setzt bei bestehenden
Klima- und Lüftungsanlagen
eine neuartige Regelung ein,
die für hohe Energieeinsparungen bei gleichzeitiger Steigerung des Komforts sorgt. Damit
können Räume energieeffizient
und gleichbleibend angenehm
gelüftet werden. Herkömmliche Regelungen erzeugen gerichtete Luftströmungen. Oftmals wird hierbei die Raumluft
nicht optimal durchmischt. Die
Folgen: Temperaturschichten,
Kälteinseln und Zugerscheinungen. Darüber hinaus muss
vergleichsweise viel Frischluft
zugeführt werden, die im Sommer gekühlt und im Winter erwärmt werden muss. Das hat
ein schlechtes Raumklima und
häufig hohe Energiekosten zur
Folge. Im Gegensatz zu herkömmlichen Regelungen arbeitet der innovative Steuerungsalgorithmus von Bosch mit
ungerichteten Luftströmungen,
die sich gleichmäßig über den
Raum verteilen. Das Ergebnis
ist eine stets gleichmäßige
Temperierung und Lüftung des
gesamten Raumes. Hohe Temperaturen unter der Decke, die
zu Wärmeverlusten führen, treten nicht mehr auf, ebenso wie
Fallkälte an großen Glasfassaden. Durch die optimale Durchmischung von Zuluft mit der
Raumluft entstehen einheitlich
wahrgenommene
Temperaturen und Zugerscheinungen
werden vermieden.
Neue rechtliche
Vorschriften für
EnergieeffizienzMaßnahmen
Die Bosch Energy and Building
Solutions GmbH unterstützt
Kunden in Deutschland und
Italien dabei, ihre Energieziele
zu erreichen: mit Dienstleistungen wie dezentrales Energiemanagement, Contracting
und energetische Sanierung.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts gibt es allein in Deutschland rund 2,2
Millionen Gebäude mit energetischem Sanierungsbedarf. Zudem schreibt der Gesetzgeber
Unternehmen vor, sich aktiv
mit dem Thema Energieeffizienz auseinanderzusetzen, zum
Beispiel durch die Kopplung
des Stromsteuer-Spitzenausgleichs an die Einführung eines
Energiemanagementsystems.
Unternehmen müssen dies
mit einem Testat nachweisen,
sonst erhalten sie künftig keine Steuerrückerstattung mehr.
Energieeinsparpotenziale in kommerziellen Gebäuden. Foto: Bosch
–4–
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Zudem schreibt die Energieeinsparverordnung (EnEV) die
Einführung von Energieausweisen zur Bewertung des
energetischen Zustands von
Gebäuden vor.
Projektbeispiele: Mehr
als 1 500 Anlagen in
Industrie, Gewerbe
und Handel nutzen
innovative Regelungstechnik von Bosch
Die innovative Regelungstechnik von Bosch ist bereits
bei über 1 500 Anlagen in Industrie, Gewerbe, Handel und
öffentlichen Einrichtungen erfolgreich im Einsatz:
So nutzt das Bildungszentrums Worms (BIZ) im Bereich
der Lüftungstechnik die Lösung von Bosch Energy and
Building Solutions. Das Projekt umfasste die umfangreiche energetische Sanierung
der Gebäudehülle sowie die
energetisch optimierte Erneuerung der Gebäudetechnik.
Damit konnte ein Energieeffizienzstandard erreicht werden, der die gesetzlichen Vorgaben für Neubauten um über
40 Prozent unterschreitet.
Die Freizeitbetriebe Worms
standen durch den Einbau
eines neuen, ansprechenden Wellness-Bereichs in das
Heinrich-Völker-Bad vor der
Aufgabe, die Gebäudeleittechnik der Heizungs- und
Lüftungsanlage zu modernisieren. Obwohl in den neunziger Jahren schon einmal umgebaut, konnte die Lüftungsanlage kein zufriedenstellendes Raumklima erzeugen – ein
Problem, das in Hallenbädern
häufig auftritt. Durch die Installation und den Austausch
des Regelungsbausteins
(DDC) mit der Bosch-Technik
gehört das ehemals subtropische Raumklima heute der
Vergangenheit an: Es herrscht
im gesamten Hallenbad von
den Umkleideräumen über
den Schwimmbadbereich bis
hin zur Wellness-Oase ein
angenehmes Wohlfühlklima.
Das Wormser Hallenbad entwickelte sich zu einer echten
Attraktion mit deutlich steigenden Besucherzahlen – und
das bei 30 Prozent geringeren
Energie- und Betriebskosten.
Komfortlüftungs-Systeme
Auch die Bauerfeind AG, ein
international tätiger Hersteller medizinischer Hilfsmittel,
konnte durch den Einsatz der
intelligenten Regelung von
Bosch sowohl den Energie- als
auch den Instandhaltungsaufwand deutlich reduzieren.
Temperaturschichtungen,
Fallkälte, Schadstoffinseln
werden durch die regelmäßige Durchströmung vermieden. Hierdurch wird der Produktionsbereich gleichmäßig
erwärmt, was erheblich zum
Wohlbefinden der Mitarbeiter
beiträgt.
Von einer ganzheitlichen Versorgung profitiert auch die Badische Staatsbrauerei Rothaus
in Grafenhausen. Seit 2008
wird die im Betrieb benötigte
Dampf- und Wärmeenergie
aus einem Biomasse-Heizwerk
erzeugt. Neben der im Vorfeld
durchgeführten Planung, Umsetzung und Finanzierung ist
die Bosch Energy and Building
Solutions GmbH auch für den
effizienten Betrieb zuständig.
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4
3
1
2
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Mit einem Lüftungssystem vom
Frischluftspezialisten.
Eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung trägt in Ihren
Wohnräumen nicht nur zu einem gesunden Raumklima, sondern auch
maßgeblich zur Heizkostenreduzierung bei. Sie nutzt die vorhandene
Wärme aus der Abluft, um die zuströmende Frischluft vorzuwärmen
und bietet viele weitere Vorteile:
Q Rund um die Uhr frische und
gesunde Raumluft – zugfrei
und vorgewärmt
Q Kein Straßenlärm, keine
Schadstoffe – Fenster können geschlossen bleiben
Q Kontinuierliche Ableitung
von Feuchte und Gerüchen;
beugt der Schimmelbildung
aktiv vor
Q Erhält und steigert den Wert
Ihrer Immobilie
Q Reduziert spürbar die Heizkosten
Ingenieurspiegel 1 | 2014
www.heinemann-gmbh.de
Wärmeverschiebung und
thermische Energiespeicherung
in einem Plusenergie-Betriebsgebäude
Mindestmaß reduziert werden.
Die Bürotätigkeit umfasst alle
Leistungen der Gestaltung und
Verbreitung von Drucksachen.
In diesen Bereichen sind durch
eine überdurchschnittliche Ausstattung mit Rechentechnik
höhere Lasten zu erwarten. Die
Produktionsbereiche unterteilen sich in den Bogen-Offsetdruck, den Digitaldruck und die
Weiterverarbeitung (schneiden,
kleben, falzen, verpacken).
Das Betriebsgebäude der Oeding Print GmbH in Südwest-Perspektive / igb AG
Die Oeding Unternehmensgruppe errichtet am Standort
Braunschweig den Neubau eines Betriebsgebäudes zur Herstellung von Druckerzeugnissen mit einer Nutzfläche von
ca. 5.000 m². Die Planung des
Neubaus erfolgt durch die IGB AG,
Weimar konsequent unter Beachtung der Nachhaltigkeit des
Gesamtkonzeptes. Die Erreichung des Plusenergiestandards
ist wesentliches Ziel bei der
Umsetzung des Neubaus. Neben wirtschaftlichen Gesichtspunkten erfolgt die Wahl der
Druckmaschinen bzw. der Betriebsorganisation unter diesem
Aspekt. Die Begleitung der Planung und Umsetzung zeigt den
erhöhten Aufwand zur Erreichung diese Energiestandards
im Nichtwohngebäudebereich.
Der Gebäudeentwurf wird
durch die Integration regenerativer Energien optimiert
(Nutzung passivsolarer Gewinne, Tageslichtnutzung durch
Lichtlenkelemente, Anordnung
von aktivsolaren Komponen-
–6–
ten an den Bauteilen Dach und
Außenwand). Zudem wird ein
ganzheitliches Konzept zur Reduzierung des Primärenergiebe-
darfs umgesetzt. Hierzu soll der
Strombedarf zur Beleuchtung,
Belüftung und den Betrieb der
EDV (trotz Redundanzen) auf ein
Die Versorgung des Büro- und
Produktionsgebäudes erfolgt
über ein System aus Blockheizkraftwerk, Adsorptionskältemaschinen und Wärme-/Kältespeicher ergänzt um SpitzenlastWärme- und Kälteerzeuger in
Kombination mit Wärmerückgewinnung aus Produktionsprozess
und Druckluft sowie eine Stromerzeugung über Photovoltaik.
Schema des Energiekonzeptes der Oeding Print GmbH mit Wärme-/Kälteerzeugung, Speicherkaskade (5
m³ Hochtemperaturspeicher 2 m³ Kältespeicher, 100 m³ Niedertemperaturspeicher) und thermischer
Energiebereitstellung
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Reflex. Weil es immer
ums Ganze geht.
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Die Sorptionskältemaschinen
werden über Hochtemperaturspeicher gespeist. Über die
Stromerzeugungsanlage und
die Wärmerückgewinnung aus
dem Produktionsprozess wird
bilanziell ein „Plusenergiestandard“ erreicht. Der sehr gute
winterliche und sommerliche
Wärmeschutz des Gebäudes reduziert den Heiz- und Kühlenergiebedarf auf ein Minimum.
Das Gebäude erreicht damit
einen energetischen Standard,
der weit über die Anforderungen der aktuellen EnEV für Neubauten hinausgeht und weist
einen Modellcharakter für zukünftige Projekte des energetisch optimierten Bauens von
Nichtwohngebäuden auf.
Die Zielsetzung und geplante
Umsetzung der Gesamtmaßnahme unter Einsatz innovativer Maßnahmen und Technologien ist als neuartig und
wegweisend einzustufen. Dem
Projekt kommt damit eine besondere Vorbild- und Multiplikatorfunktion zu. Dies gilt
nicht nur für den Anwendungsbereich Druckereien, sondern
auch für andere Produktionsgebäude mit vergleichbaren Nutzungen. Das Gebäude erreicht
über die Verwendung von passivhaustauglichen Bauteilen
einen geringen Wärmebedarf.
Die Anforderungen der EnEV
an den baulichen Wärmeschutz
werden um mehr als 50% unterschritten. Die Wärmeverschiebung und Wärmespeicherung der im Produktionsprozess
anfallenden Abwärme im Gebäude stellt das Herzstück des
Energiekonzeptes und damit
der technischen Gebäudeausrüstung dar.
Die Abstimmung von Leistungsgrößen und der Anlagenkonfiguration des komplexen
Versorgungskonzepte erfordert den Einsatz moderner
Planungswerkzeuge und den
ständigen Abgleich der Maßnahmen im Planungsprozess.
Mit einer dynamischen Gebäude- und Anlagensimulation
können Maßnahmen auf Ihre
Wirksamkeit geprüft und die
Konzeption entwickelt und abgestimmt werden.
So werden auf Basis der Vorgaben für den Anlagenbetrieb und
der Nutzung des Gebäudes mit
den entsprechenden Abwärmepotentialen die notwendigen
Volumen der geplanten Spei-
cherkaskade bestimmt. Erste
Abschätzungen für Eingangsdaten des Modells wurden auf
der Basis ingenieurmäßiger
Abschätzungen getroffen. Die
für das Gebäude vorgesehene
Speicherkaskade weist einen
Hochtemperatur (HT)-Speicher
für die Kälteerzeugung, einen
Kälte-Speicher und einen Niedertemperatur (NT)-Speicher
mit einem Niveau von 20 bis
40°C zur Speisung der Inverter auf. Die Inverter versorgen
wesentliche Bereiche des Gebäudes mit Wärme und Kälte
und verschieben mit der thermischen Kapazität der Speicher die Energie im Gebäude.
Für den HT-Speicher ergibt sich
nach den Simulationsergebnissen eine Größe von 5 m³. Der
Kälte-Speicher kann mit einem
Volumen von 3 m³ und der NT-
Speicher mit einem Volumen
von 100 m³ ausgeführt werden.
Durch die Simulation konnte
das jeweilige Speichervolumen
auf Basis des prognostizierten
Betriebes im Hinblick zu den ingenieurmäßigen Berechnungen
deutlich reduziert werden. Den
simulierten Jahresverlauf der
Temperatur und die Speicherbilanz für den Hochtemperaturspeicher zeigt Bild 3.
Das Gebäude ist fertiggestellt
und wird als Betriebsgebäude
genutzt. Die Maßnahmen des
Energiekonzeptes werden im
Rahmen eines Monitorings evaluiert.
Prof. Dr.-Ing. Lars Kühl
Nadine Scheffer
Ostfalia Hochschule
www.ostfalia.de
Jahres-Temperaturverlauf und Speicherbilanz des Hochtemperaturspeichers aus der dynamischen Simulation
Chillventa vom 14.-16. Oktober 2014
Das internationale Kälte-KlimaLüftungs-Wärmepumpen-Netzwerk der NürnbergMesse hat
sich gut etabliert. Neben der Leitmesse Chillventa am Messeplatz
Nürnberg – dem Dreh- und Angelpunkt der internationalen Branche alle zwei Jahre – fand Anfang
Februar die Chillventa Rossija, in
Moskau statt. Die Messe ist spezi-
–8–
ell auf den russischen Markt ausgerichtet und ist einer der wichtigsten Treffpunkte in Russland
für Spezialisten der Branche. Innovative technische Entwicklungen, Best-Practice-Beispiele und
modernste Ausrüstungen helfen
dabei, die russische Branche auf
einen internationalen Standard
zu bringen.
Darüber hinaus gehört dem Fachmesseverbund die ACREX India an.
Sie ist Südasiens größtes Branchenforum für die Kälte- und Klimaindustrie.
Komplettiert wird das Netzwerk
der NürnbergMesse vom European
Heat Pump Summit in Nürnberg,
der internationalen Wärmepum-
pen-Experten eine Dialogplattform
bietet. Nächster Termin: Oktober
2015 in Nürnberg.
Im Jahr 2012 schloss die Chillventa
in Nürnberg mit einem Ausstellerrekord von 914 Unternehmen aus 43
Ländern und 28.462 Fachbesuchern
sowie 200 Kongressteilnehmern.
www.chillventa.de
Ingenieurspiegel 1 | 2014
BHKW-Nahwärme preiswert und leise
Dezentrale Blockheizkraftwerke als Strom- und Nahwärmeerzeuger lassen sich nicht nur
wirtschaftlich darstellen, sondern auch umfeldverträglich
(Betriebsgeräusche) in Bebauungsgebiete aufstellen.
Der Geschäftspolitik der Erlanger Stadtwerke AG als Planer
und zukünftigem Betreiber
kam der Wunsch nach CO2armer
Kraftwärmekopplung
entgegen. Eine Bedingung war
laufleise Module. Mit einem
extrem niedrigen Schallpegel
warten die XRGI-Maschinen
von EC Power auf. Die XRGIAnlagen selbst müssen sich
über die kostengünstige Stromerzeugung refinanzieren. Nach
einer groben Faustformel setzt
das 5000 Vollbetriebsstunden
im Jahr voraus. Das integrierte
Energiemanagement des ECPower-Systems „denkt“ mit.
Es sorgt dafür, dass der Spitzenlastkessel dem 3.000-LiterPuffer keine Speicherkapazität
wegnimmt und so die Regelung
den Heizbetrieb inklusive Beund Entladung mit Blick auf die
Gesamteffizienz/Laufstunden
optimieren kann:
Die Regelung fragt permanent
die Temperaturen im System
und im Boiler ab, schiebt ent-
Foto: EC Power
weder die Wärme aus dem
BHKW direkt ins Nahwärmenetz oder lagert sie im Speicher ein – wenn der Bedarf der
Häuser vorübergehend gedeckt
ist – oder entlädt zuerst den
3.000-Liter-Behälter, wenn
wieder Nachfrage besteht. Bei
Frost, wenn der Kessel zuarbeiten muss, schaltet ihn die Regelung ausschließlich auf das
Nahwärmenetz – mit Ausnahme, das Angebot des Kessels
überschreitet den Bedarf und
die Temperatur im Speicher
ist niedrig genug, um mit dem
Foto: EC Power
Überschuss den oberen Teil des
Schichten-Pufferspeichers mit
Heißwasser zu beladen. Mit den
zwei XRGI 20 wählten die Erlanger Stadtwerke AG eine Größe,
der wegen des optimierenden
Managements und der Wärmeabnahme auch im Sommer
durch die Warmwasserbereitung eine Kalkulation von 6.400
Betriebsstunden zugrunde gelegt werden konnte.
www.estw.de
www.ecpower.de
Einfach. Effizient. Leistungsstark.
Gebäudeklimatisierung
mit PANASONIC VRF-Kühl- und Heizsystemen.
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Ingenieurspiegel 1 | 2014
–9–
„Clamp-On“-Ultraschallzähler einfach
nachrüsten, ohne Rohre zu trennen
Wärmeenergie wird mit unterschiedlichsten, überwiegend aber fluiden Medien transportiert: Wasser, Wasser mit Additiven,
Glykole, chemische Kältemittel, oder, oder, oder… Der gemeinsame Nenner ist aber immer: Es besteht ein Energieverbrauch,
der durch Verluste auf dem Verteilungswege, sowie durch den zweckbestimmten Verbrauch bedingt ist. Für alle Beteiligten ist
es daher aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen gleichermaßen wichtig, Verluste und Verbräuche exakt zu ermitteln.
Um den Wärme-, Kälte- oder Wasserbedarf zu erfassen, auch im Hinblick auf kommende Energiemanagementsysteme sind also
entsprechende Zähler zu installieren oder nachzurüsten. Eine technisch wie wirtschaftlich interessante Lösung bilden hier Ultraschallzähler wie der Typ „Clamp-On“ von WDV/Molliné, die nachträglich einfach auf das jeweilige Rohr aufgespannt werden.
Die Aufgabenstellung des
Hamburger Industrieunternehmens an den SHK-Fachhandwerker war „eigentlich“ einfach: Ein Industriekomplex mit
fünf Gebäuden, zwei Lagerund drei Produktionshallen
sollte mit Wärmemengenzählern so ausgestattet werden,
dass eine präzise interne Messung und Aufzeichnung der
Messewerte zur Anlagenüberwachung, internen Kostenstellenrechnung und Optimierung
erfolgen kann. Als Energieträger stand in diesem Fall Fern-
wärme an, die in dem Komplex
sowohl für die Raumwärme
wie zur Warmwasserbereitung
genutzt wird.
Die ausgedehnte Wärmeverteilung in der typischen gewachsenen
Anlagenstruktur
mit mehrgeschossigen, miteinander verbundenen und verwinkelten Gebäuden nachträglich mit Wärmezählern auszustatten, war dabei aber nicht
„mal eben gemacht“, stand angesichts des weitläufigen, gewachsenen Rohrleitungsnet-
zes von Anfang an fest. Eine zusätzliche Herausforderung war
die Forderung, auch in der Unterverteilung blockweise die
Wärmewerte zur Berücksichtigung der Leitungsverluste genau zu erfassen. Hinzu kam die
zwingende Notwendigkeit, die
Nachrüstung ohne Nutzungsunterbrechung durchzuführen.
So anspruchsvoll diese Rahmenbedingungen waren, so
praxisgerecht und wirtschaftlich stellte sich letztlich dann
doch die Lösung dar: Das aus-
führende Fachhandwerksunternehmen installierte so genannte „Clamp-On“-Ultraschallzähler in den maßgeblichen Strangabschnitten. Die Ultraschallzähler sind gezielt für die Messung von Flüssigkeiten in gefüllten Rohrleitungen konzipiert und werden einfach auf
das Rohr aufgespannt. Das garantiert, weil außerhalb des Volumenstroms messend, hoch
präzise Messergebnisse. Gleichzeitig reduziert diese Montagevariante generell den Installationsaufwand und vermeidet Nutzungsunterbrechungen
während der Montage. Dank
der optionalen BUS-Anbindung
lassen sich die Ultraschallzähler
außerdem in die vorhandene
Gebäudeautomation beispielsweise für die Fernauslesung
und Monitoring integrieren.
Zähler-Installation
ohne Rohrtrennung
Für die Volumen- und Temperaturmessung werden optional zusätzliche Messfühler installiert, die über
eine Differenzmessung die Daten für eine Verbrauchsfeststellung liefern.
– 10 –
Die Begutachtung der Fernwärmestation und der Unterverteilungen in dem großen Komplex
hatte vor der Entscheidung für
die Ultraschallzähler von WDV/
Molliné den zu erwartenden Installationsaufwand als zentrale Herausforderung deutlich gemacht: Auf engem Raum verzweigt geführte ISO-Stahlrohre unterschiedlicher Nennweiten bestimmten in den engen
Kriechschächten der alten Industrieanlage das Bild. Eine aktuelle Dokumentation über die
Leitungsführung und -dimensionierung, aus der man zumindest rechnerisch die Verluste
hätte hochrechnen können, gab
Ingenieurspiegel 1 | 2014
es dazu aber nicht. Als universelle Lösung boten sich allein
deswegen schon die Ultraschallzähler an, die per Spannbänder auf den Rohren fixiert
wurden, statt das gesamte System aufwändig zu entleeren, die Rohre zu trennen,
die Zählerstrecken einzusetzen und unter widrigen Bedingungen wieder spiegelzuverschweißen.
Auswertung der
Laufzeitdifferenz
Die Ultraschalltechnik hat im
Vergleich zur Flügelrad-Technik den entscheidenden Vorteil, dass sie unabhängig vom
flüssigen Medium Volumenströme und Fließgeschwindigkeiten exakt außerhalb des
Volumenstromes misst. Dabei erfolgt die Messung nach
der sogenannten Laufzeitdifferenz: Zwei versetzt angeordnete Ultraschallwandler geben jeweils einen diagonal ausgerichteten, kurzwelligen Schall in das Rohr ab; reflektieren aber auch gleichzeitig das Signal des gegenüber liegenden Schallgebers.
Läuft der Schall mit der Fließrichtung, wird er schneller von
der Empfängereinheit registriert, läuft er jedoch gegen
die Fließrichtung, benötigt
der Schall mehr Zeit für diesen
Weg. Die Elektronik wertet die
Laufzeitdifferenz aus und berechnet anhand des Mediums
und Rohrdurchmessers exakt
den Volumenstrom. Um die
Wärmemenge zu errechnen,
sind zusätzlich Temperaturfühler am Vor- und Rücklauf
auf dem Rohr zu platzieren. In
den Messgeräten wird außerdem der spezifische Wärmekoeffizient des Mediums berücksichtigt.
„Clamp-On“-Ultraschallzähler von WDV/Molliné sind für
Rohrdimensionen von DN 10
bis DN 6.000 verfügbar. Damit werden diese Zähler auch
vielfach für industrielle Zwecke eingesetzt, beispielsweise in der chemischen Industrie
oder in Regelkreisen zur exakten Wärme- oder Kälteversorgung von Maschinen und Anlagen. Andere Einsatzorte sind
in Kraftwerken, der Lebensmittel- oder der Getränkeindustrie zu finden.
Flexibel in der
Datenverarbeitung
Die
Parametrierung
der
„Clamp-On“-Ultraschallzähler
erfolgt menügesteuert über
ein Display und acht Funktionstasten. Auf dem Display
des Ultraschallmessers werden dann in der Regel die
Fließgeschwindigkeit in m/s
oder m³/h, die Temperatur
in °C und der Energieverbrauch in MW/h oder kW/h
dargestellt.
Darüber hinaus sind die Geräte in transportabler Variante verfügbar, wenn die Messdaten lediglich der Inspektion
oder Erfassung der Istzustände dienen. So wird kostensparend nur ein Gerät benötigt,
um die verschieden Messstellen zu überprüfen. Speziell im
Industrie- und Gewerbebereich wird diese Option häufig
genutzt.
Fazit
Gerade bei der geforderten
Nachrüstung von Wärmeoder Kältezählern, um exakte Messergebnisse zu erhalten, kommen bei so manchen
Bestandsanlagen auf die Industrie teils horrende Installationskosten zu. Das ist mit
„Clamp-On“-Ultraschallzählern auch in komplexen, alten
Anlagen kostengünstig und
ohne Stillstandzeiten möglich.
Weitere Informationen unter:
www.molline.de
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Minimaler Platzbedarf, maximaler Komfort
Die Split Luft/Wasser-Wärmepumpe „Splydro“ aus dem Hause Dimplex bietet ein neuartiges und perfekt abgestimmtes System zum Heizen und Kühlen sowie zur Warmwasserbereitung. Das intelligent konzipierte System zur Nutzung der Wärmequelle Außenluft lässt sich sehr einfach und ohne aufwendige Bohrungsarbeiten installieren. Denn die kompakte Außeneinheit
kann flexibel an der Gebäudewand aufgestellt werden und ist nur über Kältemittelleitungen mit der Inneneinheit verbunden,
welche die komplette Anlagenregelung, die Hydraulik und den Warmwasserspeicher enthält. Damit eignet sich „Splydro“ für
Neubau und Sanierung und überzeugt durch geringe Anschaffungs- und Erschließungskosten.
plette Wärmepumpenhydraulik sowie einen Warmwasserund einen Thermokomfortspeicher. Dank dieser Splitbauweise
sind Installationsaufwand und
Platzbedarf minimal.
Außerdem sorgt die Invertertechnologie für einen sehr effizienten damit und kostengünstigen Betrieb; denn sie passt die
Leistung der Wärmepumpe automatisch an den Wärmebedarf
im Haus an. Daneben zeichnet
sich Splydro auch durch geringe
Anschaffungskosten aus.
Die beiden Modelle der neuen
Splydro sind variabel zwischen
2,5 und 9 kW bzw. zwischen 5,5
und 14 kW regelbar. In Kombination mit dem 100 Liter-Thermokomfortspeicher wird außerdem die effiziente Beheizung einzelner Räume, wie beispielsweise dem Badezimmer,
in der Übergangszeit ermöglicht. Für hohen Warmwasserkomfort bis zu 55 °C sorgt der
300
Liter-Warmwasserspeicher. Neben der Wärmebereitstellung kann die Splydro in
den Sommermonaten auch zur
Kühlung des Hauses verwendet
werden, da es sich um ein reversibles Wärmepumpen-System
handelt.
auf ganzer Linie. Mit der optimierten Dimplex HeatPumpApp kann bequem via Internet auf die Heizungssteuerung
zugegriffen werden, ob mit iOS
oder Android Geräten. Bei Bedarf kann die Splydro auch mit
einem zweiten Heizsystem wie
beispielsweise einer bestehenden Gas- oder Ölheizung kombiniert oder unterstützend mit
einer Solaranlage gekoppelt
werden.
www.dimplex.de
Ebenso sorgt die Regelung der
neuen Splydro für Komfort
Die neue Dimplex Split-Luft/
Wasser-Wärmepumpe Splydro
besteht aus einer kompakten Außeneinheit, die über Kältemittelleitungen mit der Inneneinheit,
dem Hydro-Tower, verbunden
ist. Dank dieser Splitbauweise
sind Installationsaufwand und
Platzbedarf minimal. Foto: Glen
Dimplex Deutschland GmbH
Mit der neuen Luft/WasserWärmepumpe „Splydro“ bietet
Dimplex eine besonders komfortable und kosteneffiziente
Lösung für ganzjähriges Heizen, Kühlen und Warmwasserbereitstellung auf Basis der
kostenlos verfügbaren Wärmequelle Außenluft. Die Splydro
Außeneinheit enthält den Luftwärmetauscher und kann flexibel an der Gebäudeaußenwand
aufgestellt werden. Über Kältemittelleitungen ist die Außeneinheit mit der Inneneinheit
verbunden, dem Dimplex Hydro-Tower. Dieser vereint alle
zum Betrieb notwendigen Komponenten in einem platzsparenden Gehäuse, d.h. die kom-
– 12 –
Die flexible und wandnahe Installation der Splydro Außeneinheit ermöglicht eine optisch dezente und
platzsparende Aufstellung an der Hausfassade. Die einfache Erschließung der Wärmequelle Außenluft
macht aufwendige Bohrungs- und Installationsarbeiten überflüssig.
Foto: Glen Dimplex Deutschland GmbH
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Messtechnische Untersuchung einer
Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage
Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlagen zeichnen sich durch
die kombinierte Erzeugung
von elektrischer Energie, Wärme und Kälte bei hoher Brennstoffausnutzung und großer
Versorgungssicherheit aus. Ein
wirtschaftlicher und bestimmungsgemäßer Betrieb erfordert jedoch die systemgerechte
Auswahl und Abstimmung der
Einzelkomponenten. Anhand
einer messtechnisch untersuchten Anlage sollen ausgewählte
identifizierte Problemstellungen und Lösungsmöglichkeiten
aufgezeigt werden.
Untersuchte Anlage
Die betrachtete Kraft-WärmeKälte-Kopplungsanlage (KWKKAnlage) versorgt ein für Produktion, Verwaltung und Entwicklung genutztes Gebäude einer
in der Mikrotechnologie tätigen
Firma. Da hier ein hoher Elektroenergiebedarf und zeitgleich
ein hoher Kältebedarf über das
gesamte Jahr bestehen, ist das
Objekt grundsätzlich gut für
den Einsatz einer KWKK-Anlage
mit Blockheizkraftwerk (BHKW)
und Absorptionskälteanlage
(Bild 1) geeignet.
Wärme und Elektroenergie werden durch ein erdgasbetriebenes BHKW erzeugt. Die Wärme
wird in einen Wärmespeicher
eingebracht, die Elektroenergie
in die Elektroverteilung des Gebäudes eingespeist. Die Heizwassereingangstemperatur
des BHKW kann bei Bedarf über
einen Notkühler herabgesetzt
werden. Ein Gasniedertemperaturheizkessel erhöht bei Erfordernis die Vorlauftemperatur
vom Wärmespeicher zum Wärmeverteiler. Kälte wird durch
eine mit Heizwasser betriebene Absorptionskälteanlage erzeugt. Im Bild 2 ist das hydraulische Prinzip der Anlage mit den
vom Fachplaner festgelegten
Parametern dargestellt.
Messtechnische
Untersuchung
Nicht akzeptable Schwierigkeiten im Anlagenbetrieb (wie
z.B. zu hohe Kaltwassertempe-
raturen, häufige Aktivierung
der Notkühlung, gleichzeitiger
Betrieb von Heizkessel und
Notkühlung) veranlassten den
Betreiber eine ausführliche
messtechnische Untersuchung
zu beauftragen. Zur Analyse
des Anlagenbetriebes war die
Messung aller vom Fachplaner
festgelegten Temperaturen
mittels Anlegefühlern und aller
Volumenströme mittels Ultraschallmessung über mehrere
Wochen nötig. Bei der Auswertung der aufgezeichneten Daten wurden zahlreiche Probleme an der Anlage festgestellt
und deren Ursachen lokalisiert.
Beispielhaft sollen hier drei
Punkte vorgestellt werden.
Wärmespeicher
und Einbindung
des Heizkessels
Der ermittelte verbraucherseitige Volumenstrom (13,5 m³/h)
durch den Wärmespeicher ist
viel höher als der erzeugerseitige Volumenstrom (3,5 m³/h).
Dies führt zur Herabsetzung
der BHKW-Ausgangstempe-
Abbildung 1: Messungen an der
Absorptionskälteanlage.
ratur von 90 °C auf etwa 80 °C
und verhindert die gewünschte
Schichtung im Wärmespeicher.
Was auch bedeutet, dass sich
im unteren Speicherbereich keine abgekühlte Zone ausbilden
kann.
Der Heizkessel besitzt einen
zweistufigen Brenner und ist
auf der Verbraucherseite eingebunden. Hierdurch wird dem
Heizkessel der verbraucherseitige Volumenstrom aufgezwun-
Abbildung 2: Vereinfachtes Anlagenschema mit festgelegten Planungsparametern.
Ingenieurspiegel 1 | 2014
– 13 –
teanlage im Betrieb) bzw. von
8,3 m³/h auf 1,3 m³/h (Absorptionskälteanlage in Ruhephase)
gesenkt werden und gleichzeitig die Temperatur im oberen
Bereich des Wärmespeichers
erhöht werden.
Abbildung 3: Heizwasservolumenstrom der Absorptionskälteanlage.
gen, wobei dieser die Heizwassertemperatur von über 80°C
auf 90°C erhöhen soll. Da er sich
der benötigten Leistung nicht
anpassen kann, taktet er stark.
Absorptionskälteanlage
Der Heizwasservolumenstrom
der Absorptionskälteanlage ist
mit gemessenen 12 m³/h viel
Eine erfolgte erste grobe Eindrosselung des Ventils im Bypass der Wärmezufuhr zur
Absorptionskälteanlage zeigt
bereits deutliche Verbesserun-
Zur weiteren Verbesserung
wird vorgeschlagen im Bypass
der Heizwasserleitung ein
thermisches Zirkulationsventil
einzusetzen, das bei einer Heizwassertemperatur unter 76°C
öffnet. Durch diese Maßnahme
kann im Betrieb der Absorptionskälteanlage kein Vorlaufwasser mehr dem Rücklauf
beigemischt werden und so die
Rücklauftemperatur nicht mehr
angehoben werden.
Eine weitere Reduktion des
Heizwasservolumenstromes
auf den tatsächlich benötigten
Wert von 8,6 m³/h mittels exakter Pumpen- und Ventileinstellung ist erforderlich. Allerdings
ist dieser Nennvolumenstrom
immer noch viel zu hoch um
eine Schichtung im Wärmespeicher zu ermöglichen.
Abbildung 4: Temperaturen am Notkühler vor und nach Erhöhung der Solltemperatur von 78 °C auf 86 °C.
Dies fördert einen erhöhten
Gasverbrauch und vermindert
die Nutzungsdauer des Heizkessels. Die verbraucherseitige Einbindung des Heizkessels
ist daher denkbar ungünstig.
Der Heizkessel sollte auf der Erzeugerseite eingebunden werden um einen besseren Betrieb
des Kessels zu ermöglichen.
zu hoch (Sollvolumenstrom
8,6 m³/h). Das Resultat sind erhöhte Rücklauftemperaturen
der Anlage durch Beimischung
von Vorlaufwasser über den
Bypass. Die erhöhten Temperaturen wiederrum erzeugen
erhöhte BHKW-Eingangstemperaturen bzw. erzwingen den
Einsatz des Notkühlers.
gen. Bild 3 zeigt den Verlauf des
Heizwasservolumenstromes
am Tag der Eindrosselung des
Ventils (Mittwoch gegen 7:00
Uhr) sowie zwei Tage vor und
zwei Tage nach der Eindrosselung. Der Heizwasservolumenstrom der Absorptionskälteanlage konnte so von 12 m³/h
auf 10 m³/h (Absorptionskäl-
Insgesamt bleibt festzustellen,
dass die vorhandene Absorptionskälteanlage nicht gut zu
der Wärmeerzeugung mit dem
BHKW passt. Denn zum einen
erfordert die vorhandene Absorptionskälteanlage sehr hohe
Heizwasservolumenströme
(Nennvolumenstrom 8,6 m³/h)
und zum anderen hohe Heizwassereintrittstemperaturen
(Nenneintrittstemperatur 95°C)
sowie hohe Heizwasserausgangstemperaturen (Nennaustrittstemperatur 88,7°C).
Auf dem Markt gibt es heute
Absorptionskälteanlagen die
sich besser für einen Betrieb
mit BHKW eignen (geringe Volumenströme und geringere
Heizwassertemperaturen).
Notkühler
Abbildung 5: über den Notkühler abgeführte thermische Leistung.
– 14 –
Am Notkühler wurden Leistungsspitzen bis zu etwa 50 kW
gemessen. Die mittlere über den
Notkühler abgegebene Leistung
betrug ca. 10 kW. Ursache hier-
Ingenieurspiegel 1 | 2014
für sind die zu hohen erzeugerseitigen Wärmespeicherausgangstemperaturen welche
ihrerseits aufgrund der hohen
verbraucherseitigen Volumenströme sowie der hohen Heizwasserrücklauftemperatur der
Absorptionskälteanlage und
der schlechten hydraulische
Einbindung des Heizkessels
hervorgerufen werden.
Durch die Erhöhung der Solltemperatur des Notkühlers
von 78°C auf 86°C konnte zumindest erreicht werden, dass
die Notkühlung nicht mehr so
oft in Betrieb geht.
Im Bild 4 sind die Temperaturen am erzeugerseitigen Ausgang des Wärmespeichers, am
Eingang des BHKW (also nach
dem Notkühler) und am Ausgang des BHKW an dem Tag,
an dem die Solltemperatur
des Notkühlers erhöht wurde,
dargestellt. Die türkisfarbene
Kurve stellt die Eingangstemperatur am BHKW und damit
die Temperatur des Heizwassers nach dem Notkühler dar.
Die Solltemperatur des Notkühlers wurde gegen 11:45
Uhr von 78°C auf 86°C erhöht.
Vor der Umstellung fielen die
Temperaturen nach dem Notkühler bis auf etwa 78°C ab.
Nach der Umstellung fallen
die Temperaturen nach dem
Notkühler nur bis auf etwa
85°C ab (z.B. um 21:30 Uhr
oder kurz vor 23:00 Uhr). Die
mittlere abgegebene Leistung
konnte so von etwa 10 kW auf
etwa 5 kW nach der Erhöhung
der Solltemperatur reduziert
werden (Bild 5). Diese kleine
Maßnahme führt bereits zur
jährlichen Einsparung von
etwa 40.000 kWh Wärme.
Technisch ist keine weitere
Optimierung möglich, da die
BHKW-Eingangstemperatur
nicht über längere Zeit auf
über 86°C steigen darf und so
die Solltemperatur der Notkühlung nicht weiter erhöht
werden kann. Das BHKW fährt
also bereits an seiner thermischen Grenze.
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Fazit
Die gemachten Erfahrungen
zeigen die Notwendigkeit der
systemgerechten Auswahl
und Abstimmung der einzelnen Komponenten einer solch
komplexen Anlage. Passen bereits die hydraulischen und regelungstechnischen Parameter der einzelnen Komponenten nicht zusammen, so ist
nicht nur die Energieeffizienz
sondern gar der funktionsgerechte Betrieb der gesamten
Anlage gefährdet. Weiterführend sollte im Anschluss der
Planungsphase besonderes
Augenmerk auf die Inbetriebnahme und Einregulierung
gelegt werden, um die exakte Umsetzung der systemgerechten Planung sicherzustellen. Damit der Betreiber die
Möglichkeit hat den Betrieb
der Anlage zu kontrollieren
und um vom Sollwert abweichende Größen festzustellen
zu können, sollte weiterhin
eine so verflochtene Anlage
auf eine Gebäudeleittechnik
aufgeschaltet werden.
Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Möller M.Sc.
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Professur Gebäudetechnik
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– 15 –
VRF-System kombiniert mit Fußbodenheizung
Gerade der Neubau eines Gebäudes lässt dem Bauherrn die freie Wahl, mit welcher Technik er sein Gebäude am sinnvollsten
ausstattet. Zurzeit bietet der Markt unzählig viele Systeme und Varianten. Jedoch ist es schon bei der Planung sehr wichtig
zu berücksichtigen, dass die spätere Wartung aus einer Hand kommen sollte, und sich optimalerweise nicht auf verschiedene
Fachfirmen und Fabrikate aufteilt. Dementsprechend fiel die Wahl hier auf ein System, das die Anforderung Kühlen und Heizen
mit verschiedenen Medien (Luft und Wasser) möglich macht, im Kern jedoch identisch ist.
der Eco-i Baureihe hat, kann
die Leistung bei der Systemauswahl exakt an die gegebenen
Anforderungen angepasst werden. Über die direkt verbundene Kabelfernbedienung wird
die Vorlauftemperatur nach Bedarf in 1°C Schritten angepasst.
Vielfältige
Innengeräteauswahl
Dachaufstellung der Außeneinheiten
Das Unternehmen Heinen + Löwenstein mit Hauptsitz in Bad
Ems ist mit insgesamt mehr
als 950 Mitarbeitern in über
25 Niederlassungen eines der
führenden Unternehmen im
Bereich der Medizintechnik.
Als Kernaufgabe gilt es, die Gesundheit und Lebensqualität
von Patienten zu verbessern,
in diesem Sinne wird das Leistungsspektrum stetig erweitert. Der Leitspruch des Unternehmens „Der Mensch im Mittelpunkt“ kann im übertragenen Sinne auch auf den Neubau
des Hauptsitzes in Bad Ems angewendet werden, denn auch
hier lag die Anforderung vor,
den Mitarbeitern ein gesundes
Raumklima zu bieten. Insgesamt besteht das Gebäude aus
fünf Geschossen, die aus Büround Gruppenräumen bestehen.
Dazu kommen vereinzelt die
Technikräume sowie eine Cafeteria im 3. Obergeschoss.
Der Komfort einer
Fußbodenheizung
In dem gesamten Gebäude
wurde eine Fußbodenheizung
installiert, die die gesamte Heiz-
– 16 –
last abdeckt, und zusätzlich die
Möglichkeit über den Fußboden
zu kühlen, bietet. Die Regelung
der Heizkreise erfolgt raumweise. Während die Kühloption nur aus Komfortgründen
zur Verfügung steht, ergibt
sich die besondere Effizienz
im Heizbetrieb. Die Auslegung
der Wärmepumpe erfolgte auf
Basis der Klimadaten bezogen
auf die Normaußentemperatur für Bad Ems von -12°C und
eine Vorlauftemperatur von
35°C im Heizkreis der Fußbodenheizung. Als hydraulische
Weiche steht ein Pufferspeicher
mit einem Fassungsvermögen
von 1000 Litern zur Verfügung,
der über das installierte Luft/
Wasser-System geladen wird.
Installiert wurden zwei Eco-i
Wärmepumpen von PANASONIC, die jeweils mit einem Wasserwärmeübertrager verbunden sind. Diese „Inneneinheit“
ermöglicht die Wärmeübertragung von dem Kältemittel auf
den Wasserkreislauf, so dass
aus dem bekannten Luft/Luft
VRF-System eine klassische
Luft/Wasser-Wärmepumpe
wird. Da man hier eine enorme
Leistungsbandbreite innerhalb
VRF-Systeme bieten eine Vielzahl an kompatiblen Inneneinheiten, die jeder Raumsituation gerecht werden. Da in dem
Neubau von vornherein eine
Zwischendecke eingeplant war,
fiel die Wahl auf die vierseitig
ausblasenden 360° air flow Deckenkassetten. Gerade in den
gesetzt werden, ohne dass die
sitzenden Personen den Luftstrom bemerken. Geregelt werden die Geräte raumweise oder
je nach Raumsituation auch
mit einer Einzelfernbedienung,
wobei hier die Wahl zwischen
Infrarot- und Kabel-Fernbedienung variieren kann. Abgerundet wurde die Regelung über
eine System-Fernbedienung, die
zentral über den Hausverwalter
bedient wird. In Kombination
mit einem Wochentimer können hier die Kernarbeitszeiten
eingestellt werden, in denen
das System nach vorgegebenen
Werten läuft, sowie Freigaben
und Sperren erteilt werden, z.B.
für Technikräume und/oder ungenutzte Besprechungsräume.
Wasserwärmeübertrager liefern die erforderliche Wärme für die Fußbodenheizung.
großen Besprechungsräumen
können diese Geräte ihre Stärke
ausspielen, denn durch die Nutzung des Coanda-Effekts bleibt
der Luftstrom lange unter der
Decke, bevor er an den Raumaußenseiten langsam abflacht.
Somit können große Geräteleistungen in Besprechungsräumen
mit hoher innerer Kühllast um-
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Ingenieurspiegel 1 | 2014
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Energie- und Gebäudetechnik in der
Versorgungstechnik leistet wichtige Beiträge
bei der Umsetzung der Energiewende
Das zukünftige Energieversorgungssystem wird zunehmend
durch die Nutzung dezentraler Energieressourcen geprägt
sein, wobei der Anteil regenerativer Quellen basierend auf
Sonne und Wind weiter stei-
ren Energien zu unterstützen.
Allerdings kommt der geplante
Netzausbau gegenwärtig nur
schleppend voran und stößt
politisch sowie gesellschaftlich
auf erheblichen Widerstand,
wie es jüngst die Diskussion um
tet die Anwendung moderner
Kommunikationsstrukturen die
Möglichkeit, aktive Mechanismen zur Last- und Erzeugungssteuerung durch sog. smart
grids zu etablieren. Auch auf der
untersten 400V/230V-Ebene
Abbildung 1: Übersicht des regenerativen Energieparks, die Anlagen sind elektrisch und kommunikativ
miteinander vernetzt.
gen wird. Mit diesen volatilen
Energieformen kommt es bei
einem wetterabhängigen Überangebot und gleichzeitig mangelnder Netzkapazität zu einer
zunehmenden Verschärfung
von Problemen im Bereich der
Netzstabilität, die eine zunehmende geregelte Überwachung
der Einspeisung erfordern. Der
Ausbau der Stromtrassen zum
Ableiten der überschüssigen erzeugten Windenergie von OffShore-Anlagen aus den nördlichen Regionen Deutschlands in
die Ballungszentren im Süden
der Republik, ist eine Möglichkeit den Ausbau der erneuerba-
– 18 –
die SuedLink Gleichstromtrasse
zeigt. Neben dem Netzausbau
rücken darüber hinaus auch die
Einführung von Last- und Erzeugungsmanagementmechanismen sowie die Installation
von Speichersystemen auf den
unterschiedlichen Ebenen unseres Energieversorgungssystems in den Fokus. Auf Verteilnetzebene kann es zum Beispiel
aufgrund zunehmender solarer
Einspeiseleistung zu Problemen in der Spannungsführung
kommen. Diese können durch
den Einsatz dezentraler Speichertechnologien deutlich gemindert werden. Zusätzlich bie-
des Versorgungssystems, beim
Endverbraucher, wächst durch
die steigenden Energiekosten
und der damit einhergehenden
sinkenden Einspeisevergütung
das Interesse, Speicher für die
aktive Steuerung von Erzeugung und Verbrauch im eigenen Haus anzuwenden.
Im Labor für Elektrotechnik und
regenerative Energietechnik des
Instituts für energieoptimierte
Systeme (EOS) an der Fakultät
Versorgungstechnik der Ostfalia Hochschule für angewandte
Wissenschaften in Wolfenbüttel werden neben einer soli-
den klassischen und weiterhin
wichtigen Grundlagenvermittlung in der Elektro- und Steuerungstechnik die Themen
dezentrale regenerative Energieerzeugung, -speicherung
und -management im Rahmen
von Lehrveranstaltungen und
Forschungsprojekten verstärkt
behandelt.
Das Mitarbeiterteam unter Leitung von Professor Dr. rer. nat.
habil. Ekkehard Boggasch kann
bei seinen Untersuchungen auf
einen vielfältigen, modular aufgebauten Energiepark zurückgreifen (siehe Abbildung 1), der
durch zahlreiche eingeworbene
öffentliche Forschungsmittel
in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut wurde. Die
einzelnen Anlagen sind untereinander elektrisch sowie
kommunikativ vernetzt und
haben einen gemeinsamen Anschlusspunkt an das Stromversorgungnetz der Hochschule.
Ein vorhandenes Batteriesystem ermöglicht darüber hinaus auch eine Trennung vom
Versorgungsnetz, sodass ein
autarkes Inselnetz eigenständig gebildet werden kann. Im
vergangenen Jahr wurde als
vorerst letzter Baustein eine
Ladestation für Elektrofahrzeuge integriert. Zum Erleben und
„Erfahren“ der Elektromobilität
steht dem Labor ein Peugeot
iOn zur Verfügung, der von der
m+p gruppe, einem Beiratsmitglied der Fakultät, bereitgestellt wurde. Der Aufbau der
im kW-Bereich arbeitenden
Anlagen des Energieparks und
die damit verbundenen Installationsarbeiten konnten weitgehend von den Mitarbeitern
vorgenommen werden. Er bietet eine sehr gute Plattform für
die studentische Ausbildung,
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Aufbauend auf den experimentellen Arbeiten werden parallel dazu Simulationsmodelle
erstellt und verifiziert. Eine anschließende Simulationsstudie,
in dem ein typisches Wohngebäude betrachtet wird, soll eine
Evaluierung der Anlagengröße,
Speichernutzung, Performance
und Abwärmenutzung auf Basis von Jahressimulationen ermöglichen. In Abbildung 3 ist
beispielsweise die Speicherausnutzung einer VRFB, integriert
in ein netzgekoppeltes Wohngebäude, mit einer PV-Anlage
dargestellt. Abschließend sollen allgemeingültige Aussagen
über die Eigenschaften der
jeweiligen Systeme generiert
werden.
Abbildung 2: Systemintegration der Vanadium-Redox-Flow-Batterie in den Energiepark an der Ostfalia
aber auch für angewandte Forschungsarbeiten, die einen fortlaufenden Ausbau und Erhalt
des Energieparks ermöglichen.
Im Folgenden werden aktuelle
Forschungsvorhaben rund um
diesen Energiepark vorgestellt.
Dezentrale Speicher
für Gebäude
(DeSG) -Projekt
Das vom BMBF finanzierte
DeSG Projekt wird seit August
2012 bearbeitet und ermöglichte die Finanzierung einer 5 kW
Vanadium-Redox-Flow-Batterie (VRFB) und deren Integration in den bestehenden Anlagenverbund. Abbildung 2 illustriert die umgesetzte Systemintegration dieses interessanten
elektrochemischen Speichers.
Die übergeordnete Zielsetzung
des Forschungsvorhabens ist
es, verschiedene Speichertechnologien vergleichend
miteinander zu betreiben und
mögliche Anwendungsbereiche zu charakterisieren. Neben
der VRFB werden ein Blei-GelBatteriesystem, ein alkalischer
Elektrolyseur und eine PEMBrennstoffzelle direkt im Zusammenspiel mit den regenerativen Energieanlagen (PV und
Windkraft) im Energiepark un-
Ingenieurspiegel 1 | 2014
tersucht. Als weiteres innovatives chemisches Speichersystem
wurde von einem Projektpartner ein PEM-Elektrolyseur zur
Verfügung gestellt, mit dem bei
Leistungsüberschuss ebenfalls
Wasserstoff erzeugt werden
kann (power to gas) und der
im Labor gegenwärtig intensiv
erprobt wird. Ein besonderes
Augenmerk liegt dabei auf einer möglichen Nutzung der
verschiedenen Technologien
im Gebäudesektor. Dabei steht
neben der Speicherung elektrischer Energie auch die gleichzeitige Nutzung der Abwärme
im Fokus, die insbesondere bei
den Wasserstoffsystemen beim
Energiewandlungsprozess entsteht. Die Energiespeicher werden sowohl hinsichtlich ihres
statischen als auch ihres zeitlichen Verhaltens untersucht.
OFEC (Optimierte Fernüberwachung und -steuerung von dezentralen
Energiesystemen durch
den Einsatz von CloudComputing-Diensten)
Das OFEC-Projekt wird in
Zusammenarbeit mit zwei
Projektpartnern seit Januar
2013 durchgeführt. Ziel dieses Projekts ist es, eine Eigenverbrauchsoptimierung
des erzeugten Stroms für ein
Wohngebäude anhand eines
Abbildung 3: Simulationsergebnis mit real gemessenen lokalen Wetterdaten: Der sog. carpet plot zeigt
den Jahresverlauf der Speicherausnutzung (State-of-Charge SOC) einer VRFB integriert in einem Wohngebäude mit PV Versorgung. Eine vollgeladene Batterie hat einen SOC von 0,72 (dunkel rot) und ist bei
einem SOC von 0,35 (blau) entladen. Ca. 250 Tage im Jahr wird die Batterie in diesem Fall gut genutzt.
– 19 –
Abbildung 4: Auszug eines Ladevorgangs des Peugeot iOn in Abhängigkeit der momentan verfügbaren
regenerativen Energie. In blau ist das regenerative Angebot an elektrischer Leistung dargestellt, der rote
Kurvenverlauf zeigt den gemessenen Ladestrom des Peugeot iOn, der sich abhängig vom Energieangebot
über die programmierte Steuerung einstellt.
Energiesystems bestehend aus
einer Kombination von Wärmepumpe, Fotovoltaikanlage mit
einem elektrischen Speicher
durchzuführen. Auch hier leistet der Energiepark wertvolle
Dienste, da einzelne Anlagen
des Gesamtsystems durch einfache Verschaltungen hierfür
verwendet werden können. Die
ausgewählten Komponenten
werden durch Schnittstellenmodule an eine eigens durch
Cloud-Computing über das Internet aufgesetzte sog. Cloud
angebunden. Die Aufgabe der
Cloud soll es sein, die Komponenten zu überwachen und zu
kontrollieren. Eine im Weiteren
geplante Integration des Systems in eine Smart Grid Umgebung soll ebenfalls zunächst im
Energiepark getestet und anschließend an realen Anlagen
des beteiligten Projektpartners
im Feld getestet werden.
Schaufensterprojekt
Mobile4e –
Ladeinfrastruktur und
Smart Building
Mit zahlreichen Thematiken
rund um die flächendeckende
Umsetzung der Elektromobilität befassen sich die von der
Bundesregierung geförderten
Schaufenster Projekte. In Nie-
– 20 –
dersachsen ist dies unter dem
Motto „Unsere Pferdestärken
werden elektrisch – eMobilität in
Niedersachsen“ der Fall und die
Ostfalia Hochschule ist Partner
im Teilprojekt Hochschuloffensive eMobilität. Ein Ziel dieses
bis zum Jahr 2016 laufenden
Forschungsvorhabens ist es, an
Universitäten und Fachhochschulen des niedersächsischen
Schaufensters ein hochschulübergreifendes modulares Fortund Weiterbildungsangebot zu
den Themenfeldern der Elektromobilität zu schaffen. Das Labor
für Elektrotechnik und regenerative Energietechnik ist mit dem
Teilvorhaben Ladeinfrastruktur
im Bereich Weiterbildung beteiligt. Eine wesentliche Rolle
bei der Erreichung des Ziels der
Bundesregierung, in Deutschland bis zum Jahr 2020 eine
Million Elektrofahrzeuge auf
die Straße zu bringen, spielen
die vorhandenen Lademöglichkeiten. Dazu werden verschiedene Ladeinfrastrukturen in
eine überwiegend regenerativ
versorgte intelligente Gebäudeumgebung (smart building)
integriert. Weiterhin werden
Simulationsmodelle mit gleichzeitiger Validierung am realen
System für das dynamische Zusammenspiel zwischen Smart
Building und Ladeinfrastruktur
entwickelt. Ein Elektroauto ist
zwar in seiner primären Nutzung ein Fortbewegungsmittel doch darüber hinaus kann
sich ein Elektrofahrzeug mit
seiner Bordbatterie während
der Standzeit am Gebäude zusätzlich als mobiler dezentraler
Speicher „nützlich“ machen.
Bei dieser sekundären Nutzung
dient die Batterie des Fahrzeugs
als Speicher für überschüssigen
regenerativen Strom, der am
Gebäude, beispielsweise durch
eine PV-Anlage, erzeugt wird
und dort, falls gerade nicht
im Haus benötigt, für spätere Zeiten gespeichert werden
kann. Eine in den Energiepark
integrierte Ladesäule wurde
bereits so programmiert, dass
ein angebotsabhängiges Laden
für ein angeschlossenes Elektrofahrzeug ausgewählt werden
kann. Dies bedeutet, dass in
Abhängigkeit der verfügbaren
Energieressourcen der Ladestrom des Fahrzeugs an das
Aufkommen angepasst werden
kann. In Abbildung 4 ist exemplarisch ein Auszug eines realen
Ladevorgangs des Peugeot iOn
im Energiepark dargestellt. In
einem möglichen Zukunftsszenario können Elektrofahrzeuge
auch für einen bidirektionalen
Energieaustausch vorgesehen
werden, so dass bei Bedarf der
Strom vom Elektrofahrzeug
auch wieder zurück in das Gebäude gespeist wird und somit
zum einen das Hausnetz gestützt und gleichzeitig der Eigenverbrauchsanteil des selbst
erzeugten regenerativen Stromes erhöht werden kann.
Ein weiteres Ziel im Schaufenster-Projekt ist es, Bildungswerkstätten in den Hochschulen
für den Kompetenzaufbau im
gesamten Themenbereich der
Elektromobilität in Deutschland zu erarbeiten und zu
erforschen.
Dabei
werden
hochschulübergreifende multifunktionale Werkstätten geschaffen, damit Akteure aus
Lehre, Forschung und Industrie
gemeinsam Innovationen in der
Abbildung 5: City-EL mit integrierter Brennstoffzelle und Wasserstoffspeicher (drei Metallhydridspeicher) im hinteren Bereich des
Fahrzeugs. Der Umbau wurde von zwei Studierenden der Fakultät
Versorgungstechnik durchgeführt.
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Elektromobilität erfahren und
voneinander lernen.
Die laufenden Forschungsarbeiten im Labor kommen auch
unmittelbar den Studenten zu
Gute. In studentischen Projektarbeiten wurde kürzlich der
regenerativ erzeugte Wasserstoffs zur Reichweitenverlängerung eines Elektrofahrzeugs
eingesetzt. Ein E-Fahrzeug vom
Typ CityEL wurde hierzu mit
einer Brennstoffzelle und drei
Hydridspeichern erweitert. Mit
diesem range extender Konzept
konnte die Reichweite des Fahrzeugs verdoppelt werden, siehe
Abbildung 5.
Im Rahmen des niedersächsischen kooperativen Promotionsprogramms Elektromobilität laufen im Labor von Professor Boggasch seit kurzem auch
drei kooperative Promotionen
in Zusammenarbeit mit der
TU-Clausthal. Die dabei zu lösenden Fragen betreffen unter
anderem die Voraussage des
wetterabhängigen Stromangebots sowie der elektrischen
Lasten, des Weiteren das Management elektrischer Energiespeicher und die Wirtschaftlichkeit verschiedener Szenarien
im gewerblichen Bereich. Eine
weitere Promotion, die sich intensiv mit dem Aufbau und Management der Energiesysteme
des Energieparks beschäftigt
hat, wird im Laufe dieses Jahres, in Kooperation mit der De
Montfort Univerity in Leicester,
GB, abgeschlossen.
sant sich der Bereich der klassischen Energie- und Gebäudetechnik im Umfeld zu aktuellen
Fragestellungen der laufenden
Energiewende präsentiert.
Die dargestellten Arbeiten zeigen, wie vielseitig und interes-
http://www.ostfalia.de/cms/
de/v/index.html
Prof. Dr. rer. nat. habil.
Ekkehard Boggasch
Ostfalia Hochschule für
angewandte Wissenschaften
Hochschule
Braunschweig/Wolfenbüttel
Fakultät Versorgungstechnik
Nachwuchsförderung in der TGA:
Albert-Tichelmann-Preis 2014
Auch in diesem Jahr lobt die
VDI-Gesellschaft Bauen und
Gebäudetechnik den AlbertTichelmann-Preis für Abschlussarbeiten von Studierenden auf
dem Gebiet der Technischen
Gebäudeausrüstung aus. Je
deutschsprachiger Hochschule
darf ein Bewerber vorgeschlagen werden. Wesentliches Kriterium ist die überzeugende
Qualität der Abschlussarbeit als
Bachelor, Master oder Dipl.-Ing.
Allein die Nominierung durch
eine Hochschule ist damit
schon eine Auszeichnung und
öffnet die Möglichkeit zur Teilnahme an der Jahrestagung
der VDI-Gesellschaft Bauen
und Gebäudetechnik, die am
26. September 2014 in Bamberg stattfindet. Hier stellen die
Kandidaten ihre Arbeit in einem
15-minütigen Vortrag der Fachjury vor. Neben der Findung des
Preisträgers für 2014, bietet
sich für die jungen Ingenieure ein Zugang zu einem neuen
Netzwerk außerhalb der Hochschule. Der Albert-TichelmannPreis besteht aus:
• Urkunde für den Studierenden
• Urkunde für die Hochschule
• Wanderpokal, der bis zur
Preisverleihung 2015 an der
Hochschule verbleibt
• Teilnahme des Preisträgers an
einer internationalen Konferenz
• Vortrag des Preisträgers im
Rahmen der folgenden VDIGBG-Jahrestagung
• Optional: Der Veröffentlichung der Arbeit als VDI-Fortschrittsbericht.
Der Albert-Tichelmann-Preis
wird seit 2003 vergeben, die Erfolge der Preisträger vergangener Jahre belegen eindrücklich,
dass der Nachwuchs der TGABranche zu außerordentlichen
Leistungen fähig ist.
Alle Informationen, Teilnahmebedingungen zum AlbertTichelmann-Preis finden Sie im
Internet. Einsendeschluss an
den Ehrungsausschuss der VDIGBG ist der 1. August 2014.
www.vdi.de
Traditionelle Lüftungssysteme mit
modernster Invertertechnik verbinden
Über verschiedene Regeloptionen lassen sich die HitachiAußeneinheiten perfekt in Ihr RLT-System integrieren, egal
ob Sie die Zulufttemperatur regeln möchten oder eine externe Leistungsvorgabe durch eine übergeordnete Regelung
anstreben: Das Ergebnis ist eine Vollklimatisierung nach Maß.
- Externe Leistungsvorgabe über 0 - 10 V Signal
- Nennkühlleistung von 5 - 25 kW
- Ansteuerung von stufigen oder EC-Lüftermotoren
- Gebäudemanagementanbindung über das CS-Net WEB
- Einbindung eines optionalen CO2-Sensors
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Ingenieurspiegel 1 | 2014
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Saubere Zukunft für die Ölheizung –
Geringe Emissionen durch ein innovatives Verdampfungsverfahren
Das Herzstück des neuartigen Brennstoff-verdampfers – der Katalysator auf einem Metallnetz. ©Fraunhofer ISE
Forscher des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme
ISE entwickeln gemeinsam mit
den Industriepartnern Herrmann Öl- und Gasbrenner
GmbH und Co. KG, Solvis GmbH
& Co. KG und Umicore AG & Co.
KG einen Öldampfbrenner. Er
ermöglicht erstmals, herkömmliches Heizöl in einem modernen Gasbrennwertgerät zu verbrennen, ist emissionsarm und
reduziert Kosten.
Der Öldampfbrenner besteht
aus einem Ölverdampfer und
einem Gasbrenner, wie er in
modernen Gasbrennwertgeräten eingesetzt wird. Herzstück
des neuen Verfahrens ist ein
am Fraunhofer ISE entwickelter katalytischer Prozess, der
Heizöl und andere flüssige Kohlenwasserstoffe rückstandsfrei
verdampfen kann. Der gasförmige Brennstoff vermischt
sich so homogen mit der Verbrennungsluft, dass er ohne
Umrüstung in konventionellen
Gasbrennern verbrannt werden
kann. Der Ölverdampfer wird
einfach zwischen Öltank und
– 22 –
Gasheizgerät geschaltet. Durch
die saubere Verbrennung reduziert das neue Verfahren Emissionen und Wartungskosten im
Vergleich zu herkömmlichen
Ölheizgeräten. In Kooperation
mit Umicore wird dazu ein Katalysator entwickelt, der den
hohen Laufzeitanforderungen
von Heizungen gerecht wird.
In der Hausenergieversorgung
sinkt der Primärenergiebedarf
zunehmend, z. B. durch bessere
Wärmedämmung, solarthermische Anlagen oder Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Der geringere Wärmebedarf verstärkt die Nachfrage
nach modulierenden Heizsystemen, die sowohl den konstant
hohen Leistungsbedarf für die
Warmwasserbereitung als auch
den niedrigen Leistungsbedarf
für die Bereitstellung der Heizwärme abdecken können. Herkömmliche Ölbrenner können
bauartbedingt nicht modulieren. Der Öldampfbrenner hebt
diese Einschränkung auf und
macht die Ölheizung fit für die
Zukunft.
Erste Untersuchungen der
Fraunhofer-Forscher an Gasbrennern von Solvis und Herrmann zeigen, dass die Emissionswerte im gesamten Modulationsbereich von fünf bis
fünfzehn Kilowatt thermischer
Leistung unterhalb der vorgeschriebenen Grenzen liegen.
Dazu trägt auch der weite Modulationsbereich bei, der die
Zahl der Brennerstarts senkt.
Gegenüber bekannten Ölbrennern werden die Stickoxidemissionen deutlich reduziert.
Sowohl die Norm DIN EN 267
als auch die 1. Bundesimmissionsschutzverordnung werden
erfüllt. Der Öldampfbrenner
eignet sich auch zur Aufstellung
in Wohnräumen, da er leiser als
ein normaler Ölbrenner ist.
Vorteile. Durch die neuartige
Verbrennungstechnik können
der Brennraum und die bestehende kostengünstige Gerätekonfiguration aus dem Bereich
der Gasverbrennung nun auch
für Öl verwendet werden. Dadurch können Herstellungskosten eingespart werden. Aber
auch die Flexibilität hinsichtlich der Brennstoffe ist interessant. Alle flüssigen Kohlenwasserstoffe wie Diesel, Biodiesel, Pflanzenöl sind für den
Öldampfbrenner geeignet.
Das Forschungsvorhaben läuft
bis Ende 2014 und dient der
Entwicklung eines Prototyps,
als Vorstufe zur Produktentwicklung.
www.ise.fraunhofer.de
Für die Hersteller von Heizgeräten bringt das neue Verfahren
Mit Öldampf betriebener Gasbrenner. ©Fraunhofer ISE
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Der Reflex Plan: Systematische Produktlösungen und Services – damit Wasser und
Wärme immer sicher ankommen
Ob beim Heizen, Kühlen oder
bei der Versorgung mit Warmwasser: Der energieeffiziente Betrieb von hydraulischen
Systemen ist heute eine Standardanforderung in der Versorgungstechnik. Mit ihren aufeinander abgestimmten Produktbereichen bietet die Marke Reflex Lösungen, die einen sicheren Wärmetransport unterstützen und langfristig aufrechterhalten. Im Mittelpunkt steht
die Druckhaltung in Verbindung
mit der Volumenkompensation
des Wärmeträgermediums. Um
den sicheren Betrieb auf personalunabhängigere Füße zu stellen, wünschen sich viele Betreiber automatisierte Lösungen
für das kontrollierte Zuspeisen
von Füll- und Ergänzungswasser bis hin zur systematischen
Netzentlüftung und Entgasung.
Produkte hinaus. Wir sind als
System- und Lösungsanbieter
gefordert, stehen unseren Kunden bei ihren Vorhaben als Ideen- und Ratgeber kompetent zu
Seite – vom ersten Planungsgedanken bis zur Inbetriebnahme
vor Ort“, sagt Geschäftsführer
Volker Mauel, dessen Unternehmen mit dem Leitbild „Thinking
solutions“ im vergangenen Jahr
in ein neues Zeitalter aufbrach.
In Lösungen denken: Das betrifft das gesamte Reflex-Produktportfolio, darunter Membran-Druckausdehnungsgefäße, pumpen- wie kompressorgesteuerte dynamische Druckhaltesysteme, Entgasungssysteme
und Abscheidetechnik, Nachspeisung und Wasseraufbereitungstechnik sowie Warmwasserspeicher und Wärmeübertra-
Gütesiegel „Bestes Produkt des
Jahres“ setzt diese Neuheit Maßstäbe in der Anlagensteuerung.
Ebenfalls noch nicht lange auf
dem Markt ist die Auslegungssoftware Reflex Pro – schon jetzt
als Top-Planungshilfe für Ingenieure und Projektentwickler
kaum noch wegzudenken. Weiteres Plus für den Anwender: Reflex Pro kann nach Apple- und
Windows- jetzt auch mit Android-Betriebssystemen genutzt
werden und ist damit noch universeller einsetzbar als zuvor.
Volker Mauel: „Die Produktionsund Materialqualität ist bei Reflex auf höchstem Niveau. Dabei profitieren wir auch von der
langjährigen Erfahrung aus dem
Automobilbereich der Winkelmann Gruppe.“ Für die Gruppe sind rund um den Globus
Praxis und Wissenstransfer im Reflex Seminar- and Trainingscenter
Die Ahlener haben sich einen
exzellenten Namen gemacht
– als Garant für den reibungslosen Betrieb wasserführender
Systeme in der Versorgungstechnik. „Unser Konzept geht
weit über den Verkauf einzelner
Ingenieurspiegel 1 | 2014
ger. Das Gütesiegel „Made by
Reflex“ ist in Fachkreisen anerkannt. Dafür sorgen nicht zuletzt
immer wieder richtungsweisende Innovationen. Wie Reflex
Control Touch. Ausgezeichnet
mit dem Plus X Award und dem
mehr als 3.000 Mitarbeiter tätig, rund 430 davon für Reflex
im Geschäftsbereich „Heizung
+ Wasser“. Mit Peter Schmid hat
Reflex Winkelmann zu Beginn
des Jahres personelle Verstärkung erhalten. Das neue Mit-
glied der Geschäftsführung ist
ein echter Branchenkenner und
leitet künftig die Vertriebsregionen Deutschland, Österreich,
Schweiz.
Wie bei den fünf Produktbereichen ist auch bei den Service-Angeboten die Kursrichtung klar definiert. Bei Reflex
greift ein Rad ins andere – von
der Erstberatung über die Angebotserstellung und Planungsunterstützung bis hin zum Werkskundendienst oder den ebenso bewährten wie innovativen
Trainings. Eine wichtige Plattform in Sachen Information und
Kommunikation stellt die Unternehmens-Website www.reflex.de dar. Sie präsentiert das
komplette Portfolio an Leistungen. Mit wenigen Klicks lassen
sich beispielsweise vollständige Dokumentationen der einzelnen Komponenten abrufen,
weiterführende Installationsanleitungen genauso wie umfassende Produktbroschüren und
der Reflex Planungsleitfaden.
Jeder Planer findet hier auch
seinen lokalen Ansprechpartner
des Reflex Außendienstes. Von
der fachgerechten Installation, über die Inbetriebnahme bis
zur Einweisung steht der Werkskundendienst dem Anlagenbetreiber kompetent zur Seite. Einen Meilenstein hat Reflex im
vergangenen Herbst mit der Eröffnung des Seminar- und Trainingscenter gesetzt, wo Ingenieure, Planer und Fachhandwerker auf die Herausforderungen
von morgen vorbereitet werden
– mit einem Mix aus praktischer
Anwendung und Wissenstransfer im einzigartigen Ambiente
eines kernsanierten Münsterländer Gutshofs.
www.reflex.de
– 23 –
Es liegt was in der Luft
Optimale Frischluftzufuhr für Brot und Mitarbeiter mit einer Hitachi-Klimaanlage
Die mittelständische Bäckerei Lantzsch GmbH aus Dessau-Roßlau blickt auf eine lange Backtradition zurück. Vor genau 100
Jahren meldete die Familie ihr Gewerbe als Bäckereibetrieb an. Mittlerweile sind aus dem kleinen Familienbetrieb 20 Filialen
mit 105 Mitarbeitern geworden, die in und um Dessau täglich frisches Brot, Brötchen und Gebäck verkaufen. Da sich nicht nur
das Brot, sondern auch die Mitarbeiter in der rund 230 qm großen Backstube der Werksfiliale wohlfühlen sollen, wurde die alte
Lüftungsanlage technisch erweitert.
Produkte,
die überzeugen
Die Herausforderung bestand
darin, die Zuluft für die Backstube so zu kühlen, dass die
Einblastemperatur 25°C nicht
übersteigt und für die Mitarbeiter keine Zugerscheinungen
entstehen. Dabei musste die
vorhandene Lüftungsanlage, die
mit einem variablen Volumenstrom von 7.000 - 14.000 m³/h
betrieben wurde, in das Klimatisierungskonzept eingearbeitet
werden.
Bäckermeister Felix Lantzsch
setzte sich im Juli des letzten
Jahres mit dem Firmeninhaber Maik Scharping von der
Firma MAS-Kältetechnik zusammen, um eine Lösung zu
erarbeiten. Im Rahmen einer
technischen Beratung mit dem
Außendienstmitarbeiter der
Firma Hans Kaut GmbH, Siegmar Gottschalch, wurde nach
einer passenden Lösung für die
Klimatechnik gesucht. Verfügbarkeit, Ansteuerungsmöglichkeiten und Preis-Leistungs-Verhältnis waren die Gründe, die
Hitachi-Steuereinheit in Kombination mit der bauseitigen RLTAnlage
– 24 –
Maik Scharping vom Konzept
überzeugten. „Ich habe genau
erklärt, was ich mir vorstelle.
Das von der Firma MAS-Kältetechnik ausgearbeitete Angebot mit den entsprechenden
Produkten von Hitachi überzeugte uns sofort“, erklärt Felix
Lantzsch.
Heraus kam ein System, das
den Anforderungen zu 100%
entsprach und darüber hinaus
dafür sorgt, dass die Anlage die
Zuluft-Temperatur im Winterbetrieb zusätzlich nicht unter
25°C absinken lässt.
Mit Anpassung der bereits bestehenden Steuerung für die
Lüftungsanlage kann die Klimaanlage nun zusätzlich zur „Freien Kühlung“ über die Dachlüftung eine ganzjährige Temperierung gewährleisten. Installiert wurde dazu ein entsprechender Wärmeaustauscher
zum Kühlen und Heizen. Die Regelung der Anlage erfolgt über
ein 0 – 10V-Leistungssignal
auf die Wärmetauscher-Steuereinheit, die einen direkten
Einfluss auf die Frequenz des
Verdichters und damit die zu
erzeugende Kälteleistung bzw.
Heizleistung hat. Serienmäßig
stehen Kontakte zum externen
Modus-Umschalten von Heizen/Kühlen sowie zur Ausgabe
des Thermo-On-Signals, einer
Sammelstörmeldung und des
Abtausignals zur Verfügung.
Alle geforderten Eigenschaften erfüllt eine Hitachi RAS10HRNM Inverter – Wärme
pumpe mit 25 kW Kühl- und 28
kW Heizleistung. „Die kompakte Außeneinheit mit Horizontalgebläse nimmt mit ihren ge-
Platzsparende Dachaufstellung der Außeneinheit
ringen Abmessungen nur wenig Platz auf dem Firmendach
in Anspruch“, erläutert Maik
Scharping seine Klimalösung.
Im Innenbereich arbeitet das
Hitachi DX-Kit in Kombination
mit der vorhandenen Lüftungsanlage bei gleicher Leistung.
Diese Steuereinheit für externe Wärmeübertragung kann
sowohl bei klassischen RLT-Systemen, Türluftschleieranlagen
sowie Wärmerückgewinnungseinheiten genutzt werden. Zurzeit sind acht Baugrößen mit
einer Nennkühlleistung von
5,0 bis 25,0 kW lieferbar. Die
Auswertung des Abtausignals
ermöglicht eine Anpassung
der Ventilatorleistung von der
bauseitigen Lüftungsanlage.
Damit wird verhindert, dass im
Winter während des Abtauvorganges kalte Luft in die Backstube gefördert wird.
Reibungsloser,
einfacher Einbau
Der Umbau bei laufendem Betrieb ging rasch vonstatten.
Dabei spielte natürlich auch
die Arbeitszeit der Bäcker in der
Backstube eine entscheidende
Rolle. Wenn die Installateure
der MAS-Kältetechnik anrückten, machten die Bäcker gerade
Feierabend. So wurden weder
die Installateure noch die Mitarbeiter bei ihrer Arbeit behindert. Nach nur 10 Tagen Bauzeit
konnte die neue Lüftungsanlage pünktlich in Betrieb genommen werden. Felix Lantzsch erklärt: „Wir sind sehr stolz, dass
wir genau zu unserem 100jährigen Bestehen die Anlage in Betrieb nehmen konnten.“
Anlagenkomponenten
• Außengerät: Hitachi RAS10HRNM;
Inverter-Wärmepumpe; 25 kW/28 kW – Kühl-/
Heizleistung
• Innengerät: Hitachi EXV10.0E1; Steuereinheit für
externe
Wärmeübertrager
25kW/28kW – Kühl-/Heizleistung
www.kaut.de
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Sensorsystem für Schadstoffe lüftet effizient
Ein neuartiges Sensorsystem für Luftschadstoffe soll in Gebäuden für gute Atemluft sorgen, ohne dass beim Lüften unnötig Energie verloren geht. Auf diese Weise kann der Energieverbrauch halbiert werden. Der Gassensor-Experte Andreas Schütze von
der Saar-Universität koordiniert hierzu das europaweite Forschungsprojekt „Sensindoor“. Die Forscher entwickeln ein kostengünstiges, intelligentes Lüftungssystem, das Räume automatisch nach Bedarf mit Frischluft versorgt. Gassensoren erfassen die
Schadstoffbelastung der Raumluft mit flüchtigen organischen Verbindungen (VOC). Anhand der Messdaten und Informationen, wann und wie Räume genutzt werden, passt das System Lüftungsintensität und -dauer an.
aufspüren. Für die Anwendung
wird sogar eine noch höhere
Empfindlichkeit benötigt. Daher
sammeln die Sensorsysteme zunächst über einen bestimmten
Zeitraum Moleküle, um deren
Menge anschließend zu messen, was die Nachweisgrenze
nochmals deutlich reduziert.
Die EU fördert das Projekt mit
3,4 Millionen Euro. Formaldehyd aus Möbeln, Lösemittel
aus Teppichkleber, chemische
Ausdünstungen aus Reinigungsmitteln, Benzol, Xylo,
etc. Bei geschlossenem Fenster kann sich in Räumen ein
höchst ungesundes Gemisch
zusammenbrauen. Erst recht,
wenn Gebäude gut isoliert und
abgedichtet sind. Was für die
Energieeffizienz gut ist, kann
für die Gesundheit folgenreich
sein. Viele der flüchtigen organischen Verbindungen sind
krebserregend und können gefährlich werden. „Mit richtigem
Lüften lassen sich Gesundheitsgefahren vermeiden. Jedoch
sind die Schadstoffe auch bei
gesundheitsschädlichen Konzentrationen für menschliche
Nasen meist geruchlos“, erklärt
Projektkoordinator Professor
Andreas Schütze von der SaarUni. Auch schlägt ein Zuviel an
Lüften in hohen Energiekosten
zu Buche, was sich in Summe
auf Wirtschaft und Umwelt
auswirkt.
„Mit dem Sensorsystem, das
wir jetzt entwickeln, können
wir beides gewährleisten:
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Gute Raumluft mit so geringer
Schadstoffbelastung wie möglich und Energieeffizienz durch
gezieltes, passgenaues automatisches Lüften“, erklärt Professor Schütze. „Auf diese Weise lassen sich Gesundheitsschäden durch hohe Schadstoffkonzentrationen vermeiden und
der Energieverbrauch von Gebäuden etwa um die Hälfte senken, was auch mit Blick auf die
CO2-Ziele interessant ist“, sagt
der Saarbrücker Messtechniker.
Schütze ist Spezialist für Gassensoren. Diese hochempfindlichen künstlichen Sinnesorgane können Gase aller Art – von
giftigem Kohlenmonoxid bis
hin zu krebserregenden organischen Verbindungen – zuverlässig erschnuppern und ihre
Konzentration messen. Auch
kleinste Mengen entgehen den
Sensoren nicht. Schon bei einer
Konzentration von deutlich unter einem Millionstel können
die neuartigen Halbleiter-Gassensoren auf Metalloxid-Basis
und so genannte gassensitive
Feldeffektsensoren, die Schütze
im Projekt mit Partnern weiterentwickelt, Luftschadstoffe wie
Formaldehyd, Benzol oder Xylol
eine auf seine ganz spezielle
Nutzung optimal abgestimmte
Lüftung. Zum Beispiel können
Klassenzimmer bei Schadstoffbelastung an Unterrichts- und
Pausenzeiten angepasst belüftet werden“, erläutert Schütze. Hierzu werden die Forscher
auch verschiedene Lüftungsszenarien etwa in Schule, Büro
oder Privathaushalt erforschen
und auswerten. Ziel ist, mehr
über typische Einsatzgebiete zu
erfahren und das System fortzuentwickeln, damit es sich ideal anpassen kann.
„Übersteigt ihre Konzentration
bestimmte Werte, wird automatisch Frischluft zugeführt.
Wenn wir alle Räume eines
Gebäudes mit unseren Sensoren ausstatten und diese mit
einer intelligenten Lüftungssteuerung verbinden, sorgt
das System in jedem Raum für
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de/index.php
Sagen Sie den
Energiekosten
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– 25 –
„Pop up my Bathroom“:
Mutiger Blick in die Zukunft
Wer die Frage stellt, wohin sich
das Badezimmer entwickelt, erhält oft eine scheinbar universelle Antwort: „Es wird schöner,
exklusiver und komfortabler.“
Das trifft zwar zu, greift aber
zu kurz. Deshalb lohnt es sich,
fernab von gängigen Designund Stildiskussionen grundsätzlich darüber nachzudenken,
wie und wozu die Menschen
das Bad eigentlich nutzen bzw.
nutzen wollen. Auf dieser Basis wirft das Projekt „Pop up my
Bathroom“ einen durchaus mutigen Blick in die Zukunft.
strömungen heraus. Mit der
schlichten Recherche gab sich
das Projektteam nach eigener
Aussage jedoch nicht zufrieden. Vielmehr formulierte, realisierte und inszenierte es entsprechende Konzepte als Denkanstöße für alle, die sich professionell um Bäder kümmern.
Schon die bewusst gewählten
ungewöhnlichen Orte der Fotoshootings dokumentierten
laut VDS-Geschäftsführer Jens
J. Wischmann ihren zumindest
zum Teil visionären Charakter.
Denn: Bäder auf einem Park-
Durchschnittsgröße eines deutschen Badezimmers von 7,8 qm
genüge daher nicht, um die im
Folgenden porträtierten Wünsche an das Bad von morgen erund ausleben zu können.
„Busy Bathroom“:
Offen für Kommunikation
Was der sanitäre Raum in der
Tradition der europäischen Badehäuser war, ist er in Kulturen
wie dem Hamam heute immer
noch: ein Ort der Begegnung.
Im Bad der Zukunft könnte sich
Intimität und Gemeinschaftserlebnis müssen kein Widerspruch sein. „Busy Bathroom“ zielt in Konzeption und Ausstattung darauf ab, dem (lange unterdrückten) Bedürfnis nach Kommunikation im Badezimmer Rechnung zu tragen. Dadurch erhält auch das Universal Design als prägendes Gestaltungsprinzip
eine neue Aktualität und neue Aufgaben. Foto: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) / Messe
Frankfurt / Constantin Meyer
Wesentlicher Ansatz der gemeinsamen Initiative der Messe Frankfurt und der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) war es danach, individuelle Badbedürfnisse zu
ermitteln und daraus generelle Tendenzen abzuleiten. Dabei
kristallisierten sich drei Grund-
– 26 –
haus-Dach, in einem Biergarten
oder in einem LED-illuminierten
Aussichtsturm aufzubauen und
abzubilden, gehöre nicht gerade in die Kategorie „Normalität“. Bei aller Unterschiedlichkeit verbinde die Trendrichtungen, dass sie mehr Platz erfordern. Die aktuelle statistische
Geschichte wiederholen. Schon
jetzt zeigt sich das Bad zunehmend offen für andere Bereiche
– das Schlafzimmer, den Wohnsektor oder sogar den Garten.
Soweit muss innovative Badplanung vielleicht nicht gehen.
Aber die gedankliche Nutzung
des Raumes für mehrere Perso-
nen gleichzeitig erscheint ebenso geboten wie konsequent.
„Busy Bathroom“ definiert sich
also als ein geschäftiges, buchstäblich lebendiges Bad.
Ähnlich wie die Küche ist das
Bad ein Ort täglicher Routinen,
in dem neben existenziellen
auch kommunikative, soziale
Bedürfnisse erfüllt werden. Erwachsene putzen ihren Kindern
die Zähne, schrubben ihrem Lebenspartner in der Badewanne den Rücken, assistieren ihm
bei der Linderung des Sonnenbrands oder helfen älteren bzw.
behinderten Angehörigen beim
Ausstieg aus der Badewanne.
Aber es geht auch um die ganz
banale tägliche Kommunikation. Im Bad klärt man morgens Routineangelegenheiten,
tauscht Informationen aus und
vermittelt Pflegetipps. Im Bad
wird gemeinsam geduscht und
gebadet. Im Bad entsteht zusammen das möglichst perfekte Outfit für Beruf und Freizeit.
Kein Wunder, dass sich Großraumduschen,
Doppelbadewannen und -waschtische bereits steigender Beliebtheit erfreuen. Das Bad als gemeinschaftlich genutzter Raum
steht nicht nur bei Familien
hoch im Kurs. Die so interpretierte und praktizierte Kommunikation erweist sich als wichtiges Element des körperlichen
und seelischen Wohlbefindens.
Universal Design als Leitprinzip
erhält deshalb eine neue Aktualität. Es eignet sich nicht nur für
das Generationenbad, sondern
trägt auch dazu bei, den Raum
für einen realen Treffpunkt für
Jung und Alt zu schaffen. Künftige Badplanung sollte dies gestalterisch zum Ausdruck bringen und damit die Wohnverhältnisse den wirklichen Bedürfnissen anpassen. Und wem
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Geberit AquaClean
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HOHPHQWHQXQGXQWHƯ ZZZJHEHULWGH6WURPDP:&
„Bathroom Bubble“ will in einer zunehmend entgrenzten Umwelt
Grenzen schaffen. Wie eine abgeschottete Blase innerhalb eines
durchlässigen Wohnkokons avanciert das Bad hier zu einer privaten
Wohlfühlinsel, die für Entspannung und Kreativität gleichermaßen
sorgt. Das Konzept sieht im Bad den (letzten) Rückzugsort in einem
ansonsten von Hektik und ständiger Verfügbarkeit geprägten Alltag.
Foto: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) / Messe Frankfurt / Constantin Meyer
Kommunikation und Multifunktionalität
irgendwann
doch zu „busy“ werden, schließt
die Badezimmertür einfach hinter sich zu, um allein zu sein.
„Bathroom Bubble“:
Anker im Leistungsmeer
Als quasi zeitloser, intimer Ort
bewirkt das Bad einen wohltuenden Ausgleich zur Repräsentationskultur mit ihrem (vermeintlichen) Zwang zu permanenter Profilierung. Immer
mehr geraten auch Wahl, Gestaltung und Einrichtung der
Wohnung in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Verstärkt resultiert daraus das Gesamtbild, das sich Freunde, Bekannte und nicht zuletzt Arbeitskollegen machen, die in
wachsendem Maße Zugang zur
– 28 –
Privatwelt erhalten. Die Verbreitung von Homeoffices ist
nur ein Grund für diese langfristige Entwicklung, die große
Teile des gesellschaftlichen Lebens beeinflusst. Deshalb gewinnt das Bad als fast letzter
Rückzugsort künftig noch mehr
Bedeutung für das persönliche
Wohlbefinden.
Bei „Bathroom Bubble“ geht es
im Kern um die Idee eines Raumes im Raum, der einer Kapsel unter der äußeren Hülle ähnelt. Dabei kann – und soll sogar – das Badezimmer in punkto „Repräsentativität“ das gleiche hohe Niveau wie die übrige Wohnung haben. Dafür sorgen schon die eigenen Komfort- und Ästhetikansprüche
des Nutzers, der die im Bad verbrachte Zeit natürlich genießen
will. Allein sein und das Alleinsein zelebrieren – so lautet daher hier die Devise. Dabei ist es
nicht nur die Abgeschlossenheit
des Raumes, die ein „Fallenlassen der Maske“ ermöglicht.
Hinzu kommt die rituelle Funktion des Elementes Wasser: Es
reinigt, befreit und regeneriert.
siv vorzubereiten und zu begleiten. Denn: Wie in keinem anderen Wohnraum geht es im Bad
um die intelligente Gestaltung
der Schnittstelle Mensch-Technik. Eines scheint klar: Das Bad
der Zukunft wird bei Sicherheit,
Komfort und Individualisierung
keine Kompromisse dulden.
Dieses Badkonzept ordnet mithin alles den jeweiligen Bedürfnissen des Einzelnen unter. Es
schafft bewusst Grenzen in einer ansonsten zunehmend entgrenzten Umwelt. Herrschen
dort Hektik und die kontinuierliche Notwendigkeit, auf externe Einflüsse zu reagieren, Erwartungen zu erfüllen und sich
äußeren Rahmenbedingungen
anzupassen, gewährleistet der
„Bathroom Bubble“ Ruhe, Abgeschiedenheit und auch die
Muße für neue Ideen. Nicht
umsonst behaupten viele Kreative, unter der Dusche die besten Einfälle zu haben.
Schon heute träumen viele von
einem Bad, das sie morgens mit
einem angenehm warmen Ambiente empfängt und sanft auf
den Tag einstimmt. Vorgeheizt,
mit nicht zu greller Beleuchtung, mit der Lieblingsmusik
aus dem Radio. Am Abend wartet das gleiche Bad mit entspannendem Licht, programmierter Duschsequenz oder
mit einer sich automatisch per
Knopfdruck füllenden Badewanne auf den Heimkehrer.
Die positiven Effekte entstehen durch eine separierte, künftig eventuell sogar schallgedämmte
Schutzatmosphäre
und durch Emotionalität. Das
Bad muss Geborgenheit vermitteln. Sie resultiert aus der „Vernetzung“ von Produktästhetik
und -funktionen sowie dem geschickten Zusammenspiel von
Farbe, Material und Form. So individuell wie der Mensch, so individuell präsentiert sich auch
das Bad. Dabei gibt es kein Stildiktat. Ob modern oder opulent, ob organisch-natürlich
oder kühl und eckig, ob puristisch oder mit floralen Elementen reich bestückt – der richtige
Mix entscheidet.
„Bathroom (R)
Evolution“: Intelligente
Technik verwöhnt
Design hat das Badezimmer verändert, es ästhetischer, genussorientierter und wohnlicher gemacht. Aber nun steht das Bad
mit der Integration neuer Materialien und moderner Technologien am Beginn der nächsten Ära. Es wird Zeit, sie inten-
„Bathroom (R)Evolution“ verkörpert eine von den individuellen Bedürfnissen der Menschen „gelenkte“ Einheit. Digitale Technologien helfen dabei
ebenso wie intelligentes Produktdesign, das sich wenn nötig auch extrem schlank macht.
Und: Es bietet dem Auge ebenso Halt wie tastenden Händen
oder unsicheren Beinen. Zuverlässige Sicherheit ist nach der
Hygiene das zweitwichtigste
Bedürfnis. Dann folgen Komfort, Intimität und Erlebnischarakter.
Nicht umsonst ist Barrierefreiheit in aller Munde. Sie dient
nicht nur der Sicherheit sämtlicher Badnutzer – egal, ob gehandicapt oder nicht; egal, ob
klein oder groß. Sie macht zudem selbstständiges Leben als
ein Grundbedürfnis gerade älterer Menschen oft überhaupt
erst möglich. Insofern verändert dieses Badkonzept das bisher gültige Hierarchieschema,
indem es Ergonomie auf das
Bad als Ganzes bezieht.
Dabei stellt die rasante Technisierung des täglichen Lebens
ergonomisch gutes Design vor
große Herausforderungen. Intelligente Technik, das heißt
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Wohnkomfort in einer früher
für undenkbar gehaltenen Dimension. Intelligente Technik
heißt aber auch neue Probleme etwa bei der Bedienbarkeit.
So genanntes Interface-Design und damit die Gestaltung
von Benutzeroberflächen wird
nicht nur bei Computern und
Displays, sondern auch speziell
im altersgerechten Bad zu einer
zentralen Aufgabe.
Last but not least ist „Bathroom
(R)Evolution“ multimedial. Beispiel „Spiegelschrank“: Er könnte sich neben seiner klassischen
Funktion künftig als Datenbank
bewähren, in der u. a. medizinische oder kosmetische Informationen gespeichert und abzurufen sind. Aber: Nicht jeder technische Gag macht auf Dauer
Sinn. Technik als purer Selbstzweck scheidet also aus. Sie
konsequent an den Bedürfnissen der Menschen zu orientieren – darauf kommt es für Konstrukteure und Designer an. Ob
man das nun Revolution oder
Evolution nennt, erscheint eher
zweitrangig.
www.pop-up-my-bathroom.de
Bei Sicherheit, Komfort und Individualisierung wird das Bad der Zukunft keine Kompromisse dulden. „Bathroom (R)Evolution“ stellt den
Menschen und seinen Wunsch in den Mittelpunkt, die Umwelt ganz
nach seinen Bedürfnissen zu formen. Dabei darf intelligente Technik
kein Selbstzweck, sondern muss Mittel zum (Wohlfühl-)Zweck sein.
Foto: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) / Messe Frankfurt / Constantin Meyer
Neuer Rohrbelüfter für den Wandeinbau
Belüftungsventile sind aus der Sanitärtechnik heute nicht mehr wegzudenken. Mit DallVent WE komplettiert Dallmer jetzt sein
Programm durch einen leistungsstarken Rohrbelüfter für den Wandeinbau. Der besondere Clou: DallVent WE dient zugleich
als praktische Revisionsöffnung für das Abwassersystem.
Damit eine Entwässerungsanlage sicher funktioniert, muss
sie hinreichend belüftet werden. Ansonsten kann es dazu
kommen, dass Unterdruck einen Siphon leersaugt und sich
Kanalgase im Raum ausbreiten.
Eine schnelle und normgerechte Problemlösung sind Rohrbelüfter von Dallmer.
Für Vorwandund Massivbauweise
Der neue Unterputz-Rohrbelüfter DallVent WE bietet jetzt
erweiterte Einbaumöglichkeiten und zusätzlichen Nutzen.
DallVent WE ist ein Belüftungsventil nach EN 12380, Klasse A
1 und zeichnet sich aus durch
diese Merkmale:
• kompaktes Bauteil für platzsparenden Einbau ohne zusätzlichen Einbaukasten
Ingenieurspiegel 1 | 2014
• universell einsetzbar im Naßund im Trockenbau
• direkt anzuschließen an Abwasserleitungen DN 50 und
DN 70
• Einbautiefe variabel von 100165 mm zur Anpassung an
bauliche Gegebenheiten
• ablängbarer Bauschutzkasten,
verbleibt als Wandauskleidung
• einfachste Inspektion/Wartung durch herausnehmbares
Funktionselement
• elegante Abdeckplatte mit integrierten Lüftungsöffnungen
DallVent WE ist geeignet zur
Belüftung von Sekundärfallleitungen sowie von Einzel- und
Sammelanschlussleitungen.
Die Durchflussleistung beträgt
12,0 l/s. Er ist auch einsetzbar
als Ersatz für eine Umlüftung
von Anschlussleitungen, die
weiter als 4 m von der Fallleitung entfernt sind.
Praktisch und elegant
Durch die modulare Bauweise bietet DallVent WE weitere
Vorteile. Nach
Entfernen der
Abdeckplatte
ist der Ventileinsatz einfach und ohne
Werkzeug aus
dem in der
Wand fixierten Gehäuse
herauszunehmen. So ergibt
sich ein freier
Zugang zum
Anschlussrohr,
der als dauerhafte Revisionsöffnung für die Entwässerungsleitung genutzt werden
kann. Zusätzliche Revisionsoder Fliesenrahmen entfallen.
Auch optisch kann sich der
Dallmer Unterputz-Rohrbelüfter sehen lassen. Für eine stimmige Badgestaltung gibt es
DallVent WE mit Abdeckungen
in Kunststoff verchromt und
weiß.
www.dallmer.de
– 29 –
Barrierefreie Bäder
formationsdefizite gebe. Insofern sei die gegenwärtige Situation bei dem Gesamtkomplex
mit dem Motto „Hohe Relevanz
trifft auf relativ niedrigen Wissensstand“ korrekt beschrieben.
Mit der neuen Aktion „Barrierefreie Bäder“ will die Sanitärbranche
Flagge zeigen und sich damit ihrer besonderen Aufklärungsverantwortung stellen. Offiziell wurde die in erster Linie verbraucherorientierte, produkt- und firmenübergreifende Initiative während der
„ISH“ ins Leben gerufen. Sie soll sich im Rahmen eines Stufenplanes
mittelfristig zu einer „festen Institution“ entwickeln. Foto: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS)
Der demografische Wandel
und seine erheblichen Auswirkungen nicht zuletzt auf den
Bausektor sind im öffentlichen
Themenranking
inzwischen
deutlich nach oben gerückt.
Gleiches gilt für die Notwendigkeit, altersgerechtes Wohnen
als Priorität zu betrachten und
ihr dann auch durch schlüssige
Die einschlägige Marktforschung lasse keinen Zweifel daran, dass das Bad bei den Bundesbürgern unangefochten auf
Platz 1 rangiere, wenn es um
unabhängiges Leben und Wohnen im Alter gehe. Klare Beweise dafür lieferten etwa repräsentative Studien des forsa-Institutes und der Gesellschaft
für Konsumforschung (GfK). So
Der Internet-Service „www.gutesbad.de „ beinhaltet im Einzelnen: die komplette UmbauReportage „Für alle Zeiten gut
aufgehoben“ mit zahlreichen
„Live“-Fotos, die professionelle Planung „Ohne Barrieren“ einer Innenarchitektin für ein rollstuhlgerechtes Bad, die Ratgeber-Strecke „Sichere Pläne“ mit
Übersichten und einer Checkliste zum Download, die Rubrik „Clevere Produkte“ mit einer Auswahl ebenso sicherer
wie komfortabler Lösungen der
Markenindustrie von der bodenebenen Duschfläche mit Duschrinne bis zum Dusch-WC mit
Konzepte und konkrete Maßnahmen in der Praxis Rechnung
zu tragen. Dabei spielt der Badbereich eine „zentrale Rolle“,
hob die Vereinigung Deutsche
Sanitärwirtschaft (VDS) hervor. Gleichzeitig müsse man jedoch konstatieren, dass es auf
diesem Feld u. a. in der Bevölkerung nach wie vor große In-
Mit der zur „ISH 2013“ erfolgten Freischaltung des neuen Menüpunktes „Barrierefreies Bad“ auf der Verbraucherplattform www.gutesbad.de begann eine mittelfristig angelegte Branchenaktion ihre
praktische Arbeit. Das künftig permanent erweiterte Online-Informationspaket umfasst aktuell fünf Kapitel. Dazu gehört die professionelle Planung eines rollstuhlgerechten Bades. Zeichnung: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) / Stammer
Auf der Bedarfsliste inzwischen weit oben angesiedelt, sind altersgerechte Bäder in der Praxis nur selten anzutreffen. Nach einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) halten über 70 % der
Bürger ihr jetziges Bad beim Kriterium „für ältere Menschen bequem
zu nutzen“ für mehr oder minder untauglich. Auch dieses Marktforschungs-Beispiel veranlasste die Sanitärbranche zu ihrer neuen, zur
„ISH 2013“ gestarteten Informationsoffensive. Grafik: Vereinigung
Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS)
– 30 –
habe letztere ermittelt, dass
die uneingeschränkte Nutzung
im Alter für die Deutschen der
wichtigste Badaspekt sei. Auch
die vom Institut für Demoskopie
Allensbach erstellte „GeneraliAltersstudie“ komme per saldo
zum gleichen Resultat. Die Realität sehe indes noch ganz anders aus. Laut GfK halten über
70 % der Bürger ihr jetziges Bad
beim Kriterium „für ältere Menschen bequem zu nutzen“ für
mehr oder minder untauglich.
Fön sowie den Abschnitt „Gut
fürs Budget“ mit Tipps zu staatlichen Fördermaßnahmen. Letztere sind nach einer neuen, auch
mit Blick auf die Premiere der
Aktion veranlassten forsa-Umfrage für 48 % der Bundesbürger ab 18 Jahre „sehr wichtig“
bzw. „wichtig“. 50 % stufen sie
hingegen als „weniger wichtig“
bzw. „unwichtig“ für eine eventuelle Umbauentscheidung ein.
www.sanitaerwirtschaft.de
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Unterputz-Spülkästen –
Die Plattform fürs multifunktionelle WC
hin zur bedarfsgerecht einstellbaren Spülmenge – passend
für jeden Nutzer und jede Situation. Ergänzend zu den Auslösungsarten der Spülung kommt
dem Design der Betätigungsplatte für den Endverbraucher
eine immer größere Bedeutung
zu. Als einzig sichtbarer Berührungspunkt zur Sanitärtechnik
ist sie bei Geberit in einer Vielfalt an Gestaltungsvarianten
erhältlich.
Strom am WC für
das Bad der Zukunft
Clevere Plattform: Der Spülkasten dient als Basis für Zusatzfunktionen wie Geruchsabsaugung, DuschWC und berührungslose Spülauslösung. Foto: Geberit
Vor 50 Jahren läutete der Geberit Unterputz-Spülkasten die
Entwicklung der Vorwandinstallation ein. Die Positionierung hinter der Wand war ein
wichtiger Schritt von der Nasszelle zum modernen Badezimmer von heute, in dem kaum
Sanitärinstallationen sichtbar
sind. Für den Planer leitete sich
davon eine bis dahin nicht gekannte Gestaltungsfreiheit im
Badezimmer ab. Zukunftsfähig
wird der Unterputz-Spülkasten
durch Komfortfunktionen rund
um die Toilette wie Geruchsabsaugung, Dusch-WC und berührungslose Spülauslösung.
Der Geberit Unterputz-Spülkasten wurde in 50 Jahren weltweit mehr als 60 Millionen Mal
verkauft. Sein Erfolg ist ein Zeichen des Paradigmenwechsels,
der sich Mitte der 1960er Jahre in den europäischen Bädern
vollzog. Durch den nahezu un-
Ingenieurspiegel 1 | 2014
sichtbaren Einbau des Spülkastens hinter die Wand wandelte sich die Rolle des Badezimmers. Es diente nicht mehr nur
als Zweckraum zur Reinigung
des Körpers, sondern entwickelte sich zum individuellen Komfortbad mit freien Gestaltungsmöglichkeiten. Damit keine
sichtbaren Wasserzu- und -ableitungen die ästhetische Gestaltung stören, wurde im Laufe
der Jahre neben der Spültechnik
die gesamte Sanitärinstallation
hinter die Wand verlegt. Um
Anschlüsse nahezu frei an den
Wänden oder im Raum platzieren zu können, entwickelte
Geberit Vorwandsysteme mit
mehreren Komponenten, darunter den Unterputz-Spülkasten mit Montagerahmen, der
den Kunden vergleichsweise
einfach und schnell zu installierende Bäder ermöglicht, sowohl
bei Modernisierungsobjekten
als auch im Neubau.
Weiterentwicklung
der Technik durch
Wissen und Erfahrung
Aus modernen Kunststoffen
gefertigt und mit ausgereifter
Technik ausgestattet, bildet der
Unterputz-Spülkasten seit 1964
die Kombination aus Schweizer
Ingenieurskunst und Qualität
Made in Germany, die seit Jahrzehnten die Qualitätsstandards
in der Branche setzt. Natürlich
hat sich die Ausstattung des
Unterputz-Spülkastens in 50
Jahren stark verändert. Heute
wird er ausschließlich aus umweltfreundlichem Polyethylen
hergestellt. Auch was die Spültechnik angeht, schreitet die
Entwicklung stetig voran: Hydraulische, pneumatische oder
elektrische Betätigungen haben die Spülauslösung vereinfacht. Von der wassersparenden Spül-Stopp-Spülung über
die Zwei-Mengen-Spülung bis
Die an ein Sanitärprodukt von
heute angelegten Maßstäbe der
Wirtschaftlichkeit, Flexibilität
und Langlebigkeit erfordern einen Unterputz-Spülkasten, der
mehr kann als nur spülen. Endverbraucher schreiben Komfort
und Hygiene heutzutage einen
hohen Stellenwert zu – das betrifft ältere Menschen ebenso
wie junge Familien und Singles.
Demzufolge hat das Unternehmen den Unterputz-Spülkasten
mit Anbindungsmöglichkeiten
für zahlreiche Zusatzfunktionen
ausgerüstet: Zum Beispiel ermöglicht ein Leerrohr die Wasserzufuhr für ein Dusch-WC. Für
die Installation einer Geruchsabsaugung sorgt ein Abzweig
vom Spülrohr, der die Gerüche
direkt in der WC-Keramik aufnimmt und sie über einen Aktivkohlefilter reinigt, der sich unsichtbar hinter der Betätigungsplatte befindet. Mit einem Leerrohr für Elektrokabel und einer
Positionierhilfe für den Stromanschluss erleichtert ein spezielles Geberit WC-Montageelement die Installation von strombasierten Funktionen am WC.
Damit sind Funktionen wie eine
berührungslose Spülauslösung
realisierbar. Die Nachrüstung ist
dann kostengünstig möglich.
www.geberit.de
– 31 –
Anodentechnik gegen Rostwasser
Trinkwasser aus dem Bodensee
Die Stadtwerke Konstanz entnehmen das Rohwasser aus
einer Tiefe von etwa 40 m. Die
Wasserqualität ist dort so gut,
dass es in einer Aufbereitungsanlage der Stadtwerke lediglich
per Mikro- und Sandfilter von
Plankton befreit und über eine
Ozonanlage desinfiziert werden
muss. Mit einer Gesamthärte
von 1,6 mmol/l (8,8 °dH) liegt
das Konstanzer Trinkwasser
im mittleren Härtebereich. Der
überwiegende Anteil der Härte
besteht mit 6,9 °dH aus Karbonathärte.
„Als Oberflächenwasser hat das
Bodenseewasser einen hohen
Sauerstoffgehalt. Dies begünstigt Korrosion in verzinkten Leitungen“, weiß Wolfgang Korn
von der Technischen Abteilung
der WOBAK. Außerdem sei die
Wasserhärte zu gering, um die
Rohrinnenwände mit einer gewünschten, das Metall schützenden Kalkschicht auszukleiden.
Im Ergebnis führten beide Effekte dazu, dass in den
Wohnungen
nach längeren
Stillstandzeiten – rotbraunes
Wasser aus den Wasserhähnen strömte. Aufgrund Mieterbeschwerden erprobte die
WOBAK dabei unterschiedliche
technische Lösungen, wie zum
Beispiel Dosieranlagen auf mineralischer Basis sowie Magnet- und Elektrofeld-Systeme.
„Die nachweislich besten Ergebnisse haben wir mit der
galvanischen Anodentechnik
erzielt“, berichtet Korn. „Damit
haben wir die Rostwasserproblematik im Griff.“
Das u.a. von der ISB Watertec
gelieferte System besteht aus
einem etwa 30 bis 45 cm langen Messingzylinder. In seinem Inneren befindet sich eine
hochreine Zinkanode. Zink und
Messing sind unterschiedlich
edle Metalle. In Verbindung mit
Wasser baut sich zwischen beiden eine galvanische Potenzi-
Eines der Anodensysteme wird in der Einspeisung, nahe an der Wasseruhr installiert. Foto: ISB Watertec
– 32 –
alspannung von bis zu einem
Volt auf. Bei den WOBAK-Häusern hat es sich laut Wolfgang
Korn bewährt, pro Objekt zwei
dieser Systeme per Verschraubung in die Trinkwasserleitungen einzubauen: Eines in der
Einspeisung, möglichst nahe an
der Wasseruhr, und eines in der
Warmwasserzirkulation.
Der Zinkkörper wirkt nach
dem seit Jahrzehnten aus dem
Schiffsbau bekannten Opferanodenprinzip. An den Außenwänden von Schiffen werden Zinkplatten angebracht,
die statt der Schiffshaut und
der Antriebswelle korrodieren.
Genau so schützt das hier beschriebene System Wasser führende Leitungen. Statt der Rohre korrodiert gezielt die Anode,
die damit wie eine Sollbruchstelle wirkt.
Einer der Hauptvorteile der galvanischen Anodentechnik im
Vergleich zu konkurrierenden
Methoden ist der vollständige
Verzicht auf Chemikalien. Neben der Kosteneinsparung für
jegliche Betriebsstoffe entlastet dies das Abwasser. „Außerdem erhöht die Chemiefreiheit
die Akzeptanz bei unseren Mietern“, betont Wolfgang Korn
und fährt fort: „Das Verfahren
vereint Ökonomie und Ökologie, was sehr gut zur Ausrichtung der WOBAK als nachhaltig agierendem Unternehmen
passt.“
Die Installation des Geräts ist
einfach und meistens innerhalb
weniger Stunden durchgeführt.
Danach ist das Wasserkonditionierungsverfahren im Betrieb
wartungsfrei und benötigt keine Fremdenergie. Einziges Verschleißteil ist die Anode, die je
nach individuellen Einsatzbedingungen zwischen fünf und
sieben Jahren hält.
Nach einer Auswertung, der
beim Kunden vorliegenden
Wasserqualität, können die Experten von ISB Watertec abschätzen, ob der Einsatz eines
galvanischen Wasserbehandlungsgerätes sinnvoll ist. Geprüft werden hierbei unter anderem die allgemeinen Wasserparameter Leitfähigkeit, pHWert und Karbonathärte. Die
Leitfähigkeit sollte nicht unter
100 μS/cm liegen, da sonst zu
wenige Ionen als Ladungsträger
für den provozierten galvanischen Korrosionsstrom im Gerät vorhanden sind. Einfacher
gesagt: Es macht keinen Sinn,
ein galvanisches Gerät mit destilliertem Wasser zu betreiben,
da bei einer Leitfähigkeit gegen
0 kein galvanisches Element gebildet wird.
Der pH-Wert muss über 5 liegen, saurere Bedingungen wirken stark korrosiv, so dass die
Zinkanode innerhalb kurzer
Zeit verbraucht wäre. Die Untergrenze für die Karbonathärte ist 2,8° dH. Ab diesem Wert
ist der Aufbau einer kraftschlüssigen Kalkschutzschicht an den
Innenrohrwänden möglich. Das
Trinkwasser in Deutschland erfüllt fast überall diese Anforderungen. Anders sieht es bei der
Wassergewinnung aus eigenen
Brunnen aus. Hier ist in jedem
Fall eine chemisch-technische
Auswertung erforderlich, um
die Entscheidung für den Einsatz des galvanischen Systems
treffen zu können.
Helmuth Ziegler, Veitshöchheim
www.isb-watertec.de
Ingenieurspiegel 1 | 2014
DVGW zur neuen Regelwerksreihe
für Trinkwasserbehälter
Die jüngere Geschichte der
Trinkwasserspeicherung ist über
120 Jahre alt, sodass ein sehr
breites Spektrum an Bauweisen
und Baustoffen für Trinkwasserbehälter vorliegt. Diese Vielfalt
begründet eine weitreichende
Regelung von verschiedenen
Auskleidungs- und Beschichtungssystemen und erfordert
ein umfassendes Wissen über
die Baustoffe, Baukonstruktionen sowie die chemisch-physikalischen Zusammenhänge und
die Hygieneanforderungen.
Für die richtige Wahl der Instandsetzungsprinzipien und
der Auskleidungstechnologie
bestand in den zurückliegenden Jahren und bis heute noch
eine große Verunsicherung bei
Betreibern, Planern, Fachunternehmen und Materialherstellern. Zu der bewährten Betonausführung und zu zementgebundenen Beschichtungssystemen werden in den DVGWRegeln W 300 und W 312 bisher
sehr detaillierte technische Informationen gegeben. In manchen Anwendungsfällen bei
Instandsetzungen kann oder
muss jedoch auf andere nicht
zementgebundene Systeme
zurückgriffen werden. Für diese
Systeme gab es bislang keine
Vorgaben im DVGW-Regelwerk. Die neue DVGW-Arbeitsblattreihe W 300-1 bis -5 wird
diese Lücke schließen. Sie trägt
insbesondere durch klar strukturierte Anwendungsgrundsätze dazu bei, diese Verunsicherungen zu beseitigen. Sie dient
als Grundlage für Planung,
Bau, Betrieb, Instandhaltung,
Instandsetzung und Verbesserung von Trinkwasserbehältern.
Zudem werden technische und
hygienische Anforderungen an
Werkstoffe, Auskleidungs- und
Beschichtungssysteme festgelegt.
Ein weiterer Schwerpunkt ist
die Implementierung einer
Prüfgrundlage sowie die Qualitätssicherung bei Bauausführung. So soll die Auswahl und
Bauüberwachung der Bauausführung von Auskleidungs- und
Beschichtungssystemen erleichtert werden. Dem Anwender wird somit ein Regelwerk
zur Verfügung gestellt, mit dem
er den Bau, die Instandhaltung
und die Instandsetzung von
Trinkwasserbehältern vollständig abarbeiten kann.
http://www.dvgw.de/
Spülstation: innovative Steuerung
über App und Gebäudeautomation
Mit der Spülstation mit Viega Hygiene+ Funktion werden Trinkwasser-Installationen bedarfsgerecht gegen Stagnation abgesichert. Neue Komponenten machen die Steuerung und Bedienung jetzt noch einfacher: Optionale Durchflussmessarmaturen
sorgen dafür, dass die gespülte Wassermenge exakt erfasst wird. Und neben der kabelgebundenen Bedienung mit der optimierten Viega Hygiene+ Software erleichtern neue Kommunikationssysteme die Datenübertragung. Dazu gehören eine App für
mobile Apple-Endgeräte und Module zur Einbindung in die Gebäudeleittechnik.
Spülstationen mit Viega Hygiene+ Funktion werden immer dann installiert, wenn der
bestimmungsgemäße Betrieb
von
Trinkwasser-Installationen abzusichern ist. Das kann
beispielsweise in einem Hotel
oder Krankenhaus der Fall sein,
wo Zimmer oder größere Nutzungseinheiten zeitweise leer
stehen. Entsprechend programmiert erkennt die Spülstation
den Leerstand über definierte Zeitintervalle oder kritische
Temperaturveränderungen. Sie
spült dann automatisch und
bedarfsgerecht mit genau der
Wassermenge, die für den Er-
halt der Trinkwassergüte notwendig ist.
Die Spülmengen lassen sich mit
den neuen Durchflussmessarmaturen exakt erfassen und
Keramische Absperrtechnik:
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Ingenieurspiegel 1 | 2014
Bleifreies Silicium-Messing:
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ˆ˜ÃLiܘ`iÀiÊ`iÃÊMinimierungsgebotes
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UÊ ÃV…œ˜Ìʎ˜>««iÊ,œ…Ã̜vvÀiÃÜÕÀVi˜
Telefon: +49 531 37005-0 www.ewe-armaturen.de
Innovative Werkstoffe für die Trinkwasserinstallation
EWE-ARMATUREN
.
Für eine sichere Trinkwasserversorgung
– 33 –
Gewissermaßen „aus dem Handgelenk“ kann mit der neuen App die
Viega Spülstation über Apple-Endgeräte mobil ausgelesen werden.
Foto: Viega
magneten ausgestattet lässt es
sich mit wenigen Handgriffen
unter der Steuerungselektronik
montieren. Per Laptop, Smartphone oder Tablet-PC kann
die Spülstation dann selbst an
schlecht zugänglichen Stellen
drahtlos und auf Distanz ausgelesen werden.
Die Viega Spülstation mit Funktion Hygiene+ ist modular aufgebaut.
Das GLT-Modul binär (im Bild) oder das WLAN-Modul lassen sich direkt unter die Steuerungselektronik montieren, der Durchflusssensor
unter die Magnetventile. Foto: Viega
dokumentieren. Als steckerfertiges Zubehörbauteil können
diese mühelos unterhalb der
Magnetventile installiert werden. Ein willkommener Nebeneffekt bei dieser Positionierung
ist die sichere Überwachung der
Magnetventil-Funktion.
Neue
Kommunikationswege
Zum optionalen Ausstattungsumfang der Viega Spülstation
gehört seit Neuestem auch ein
WLAN-Modul. Mit RS-232-Stecker und einem Befestigungs-
Die mobile Konfiguration der
Spülstation ist künftig mit einem Apple-Endgerät und der
Hygiene+ App möglich. Nach
Installation lassen sich zum
Beispiel der Betriebsstatus abfragen, das Protokoll auslesen
oder ein elektronischer Funktionstest der einzelnen Bauteile durchführen. Weitere nützliche Features und eine Android-Version sind in Vorbereitung.
Einbindung in
Gebäudeleittechnik
Die schnellste und einfachste Art
der Integration der Spülstation
in die Gebäudeleittechnik ist das
neue Viega GLT-Modul binär. Es
kommuniziert mit potenzialfrei
arbeitenden Binärein- und -ausgängen verschiedenster Systeme
der Gebäudeautomatisierung.
Über die Viega Hygiene+ Software kann der Nutzer 8 Eingänge und 12 Ausgänge des neuen
Moduls per Mausklick mit unterschiedlichsten Funktionen belegen. Hierbei können Schaltbefehle, wie z. B. „Ventil öffnen“, generiert werden, aber beispielsweise
auch Über- und Unterschreitungen der zulässigen Trinkwassertemperatur direkt an die Gebäudeleittechnik gemeldet werden.
www.viega.de
Wasser- und Abwasserbranche
präsentiert sich ideenreich
Trinkwassergewinnung
und
Abwasserbehandlung
sowie
die dazugehörigen Transport-,
Management- und Überwachungsaufgaben zählen zu den
zentralen Ausstellungsthemen
der weltweit führenden Umwelttechnologiemesse
IFAT.
Vom 5. bis 9. Mai 2014 wird
– 34 –
die Branche auf dem Münchner Messegelände erneut zeigen, dass bei allen Teilaspekten
der Wasser- und Abwasserwirtschaft noch immer Raum für Innovationen ist.
Zur letzten Veranstaltung kamen 2.939 Aussteller aus 54
Ländern und 124.200 Besucher
aus 182 Ländern.
Märkte in neuen Konstellationen ordnen.
Wie der Wasserkreislauf selbst,
so ist auch die Wasser- und Abwasserbranche in ständiger Bewegung. Innovative Produkte ersetzen Vorgängerlösungen, während sich Firmen und
Weitere Informationen
gibt es unter www.ifat.de
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Trinkwasser wird bleifrei –
Neuer Grenzwert für Blei im Trinkwasser
In letzten Jahr wurde das „Aus“ für Bleirohre als Trinkwasserleitungen besiegelt – genauer am 01.12.2013. Dann nämlich
trat ein neuer Grenzwert für Blei im Trinkwasser in Kraft. Pro Liter Wasser dürfen dann nicht mehr als 0,010 mg Blei enthalten sein. Da die Werte in Bleileitungen in der Regel höher sind, müssen diese gegen Rohre aus besser geeigneten Werkstoffen
ausgetauscht werden. „Mit dem neuen Grenzwert werden Bleirohre als Trinkwasserleitung quasi unbrauchbar. Wird der BleiGrenzwert in einer Leitung überschritten, kann das Gesundheitsamt den Wasserversorger oder den Vermieter verpflichten, die
Ursache der Überschreitung zu beseitigen. Faktisch wird dazu meist ein kompletter Austausch der Bleirohre nötig sein“, sagte
Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes (UBA). Der Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit Thomas
Ilka betont: „Wasserversorger und Vermieter, die ihre Bleirohre nicht bis zum 1. Dezember 2013 vollständig ausgewechselt
haben, müssen die betroffenen Verbraucherinnen und Verbraucher schriftlich oder per Aushang unabhängig von der BleiKonzentration im Trinkwasser informieren.“
Die
Trinkwasserverordnung
aus dem Jahre 2001, die am
01.01.2003 in Kraft trat, sieht
eine stufenweise Herabsetzung
des Bleigrenzwertes im Trinkwasser bis zum 1. Dezember
2013 vor. Damit endet die zehnjährige Übergangsfrist für den
Austausch bleihaltiger Rohre.
Davon betroffen sind Gebäude,
die vor 1970 gebaut wurden,
da danach keine Bleileitungen
mehr verbaut wurden. Komplett auf Bleileitungen wird seit
über hundert Jahren im gesamten süddeutschen Raum verzichtet. Im Rest von Deutschland wurden Bleirohre jedoch
teilweise sowohl für Hausanschlussleitungen als auch für
die Trinkwasser-Installation in
Gebäuden verwendet.
Die
Hausanschlussleitungen
sind in der Regel in der Verantwortung des Wasserversorgers
und können nur durch diesen
ausgetauscht werden. Die Rohre der Trinkwasser-Installation
gehören dem Hauseigentümer.
Diese haben dafür zu sorgen,
dass die Trinkwasserbeschaffenheit einwandfrei ist und
eventuell vorhandene Bleirohre
ausgetauscht werden.
Sollten als Hausanschlussleitungen oder im Gebäude noch
Bleirohre vorhanden sein, müssen die betroffenen Verbraucherinnen und Verbraucher
ab dem 01.12.2013 hierüber
schriftlich oder per Aushang informiert werden – auch wenn
der Blei-Grenzwert nicht überschritten wird. Diese Information ist für bestimmte Risikogruppen wichtig. So gilt zum
Beispiel für Schwangere und
Kleinkinder die Empfehlung,
Leitungswasser, das Blei enthält nicht zu trinken oder Speisen zu essen, für deren Zubereitung das Wasser verwendet
wird. Nach Möglichkeit sollten
diese Gruppen auf abgepacktes
Wasser zurückgreifen.
Blei ist ein Nerven- und Blutgift,
das sich im Körper anreichern
und besonders die kindliche
Entwicklung des Nervensys-
tems beeinträchtigen kann.
Deshalb sind schwangere Frauen, Ungeborene, Säuglinge und
Kleinkinder besonders gefährdet und vor der Aufnahme von
Blei zu schützen.
Auch andere Installationswerkstoffe, zum Beispiel verzinkter
Stahl oder Kupferlegierungen,
können Blei ins Trinkwasser abgeben. Das UBA führt in einer
Empfehlung diejenigen trinkwasserhygienisch geeigneten
Werkstoffe auf, für die nachgewiesen wurde, dass sie nicht zu
einer Überschreitung des neuen
Blei-Grenzwertes führen (siehe
Liste rechts: Trinkwasserhygienisch geeignete metallene
Werkstoffe). Bei der Erstellung
neuer Installationen und bei
Instandhaltungsmaßnahmen
sollte darauf geachtet werden,
dass nur die in der Empfehlung aufgeführten metallenen
Werkstoffe verwendet werden.
www.umweltbundesamt.de
Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass das Wasser
zum Trinken oder zur Zuberei-
saubere Leitungen =
sauberes Trinkwasser
Ingenieurspiegel 1 | 2014
tung von Speisen nicht zu lange
(über vier Stunden) in den Leitungen gestanden hat. Wenn
der Wasserhahn länger nicht
genutzt wurde, sollte man das
Wasser kurz ablaufen lassen,
bis es gleichbleibend kühl aus
der Leitung kommt. Bei Problemen unterstützt und berät das
zuständige
Gesundheitsamt
oder die für Trinkwasser zuständige Landesbehörde.
Tel.: +49 211 749685-0
www.isb-watertec.de
– 35 –
Innovative Materialien in der
Trinkwasserversorgung
Die Anforderungen an Materialien in der Trinkwasserversorgung werden immer vielfältiger und anspruchsvoller.
Seit Dezember 2013 ist ein Bleigehalt im Trinkwasser von max. 0,01mg/Liter zugelassen.
Um diesen gestiegenen Herausforderungen zu begegnen
und die Trinkwasserinstallation gesetzeskonform zu gestalten, sind innovative Werkstofflösungen gefragt. Das
Braunschweiger Unternehmen
EWE-Armaturen hat bereits vor
7 Jahren reagiert und bietet einen Großteil seiner Trinkwasser-Hausanschlussarmaturen
aus bleifreiem Silicium-Messing
CW724R (Si-Messing) an.
Si-Messing basiert auf einer Legierung aus 76 Prozent Kupfer,
21 Prozent Zink und drei Pro-
zent Silicium und kann ohne
den Zusatz von Blei wirtschaftlich verarbeitet werden. Im Vergleich zu handelsüblichem Messing hat es einen höheren Kupfergehalt, wobei das Blei durch
Silicium ersetzt wurde. Diese
optimierte Kombination ist besonders entzinkungs-, korrosions- und seewasserbeständig
und weist eine hohe Festigkeit
auf. Durch diese Eigenschaften
übertrifft das Si-Messing herkömmliche Messingarten und
stellt ebenfalls eine echte Alternative zu Bauteilen aus Edelstahl dar.
Kera-Anbohrarmatur
Ein weiteres nachhaltiges und
zukunftsweisendes
Material kommt in der EWE-Kera-Anbohrarmatur zum Einsatz. Sie
nutzt einen Werkstoff, der im
Armaturenbau der Sanitärtechnik und bei Anwendungen, die
einen besonderen Verschleißschutz verlangen, schon lange
Zeit eine erfolgreiche Verwendung findet. Bei dem Werkstoff
handelt es sich um eine technische Keramik aus Al2O3 (Aluminiumoxid), die für Trinkwasser geeignet ist und im Tiefbau
erstmalig zum Einsatz kommt.
Die Betriebs- und Hilfsabsperrung besteht aus vier Keramikscheiben, die durch ihre glatten und genauen Oberflächen
bereits bei bloßem Aufeinanderliegen eine Dichtigkeit aufweisen. Zusätzliche Abdichtungen zwischen den Scheiben
sind nicht erforderlich und können demnach auch nicht verschleißen. Die keramische Absperreinheit wird waagerecht
zwischen einem Messing-Oberund Unterteil fixiert. Als Werkstoff wurde hier das bleifreie
und besonders korrosionsbeständige Silicium-Messing gewählt. Zur Betätigung werden
die beiden übereinander liegenden mittleren Keramikscheiben durch eine Edelstahl-Spindel per 90°-Drehung bedient
und dabei sicher in Edelstahlrahmen geführt. Die Dichtigkeit des vom Medium durchströmten und Druck tragenden Bereichs wird von den glatten Oberflächen der Keramikscheiben sichergestellt, so dass
auch hier keine Toträume zu
finden sind. Der Durchlass ist
ein strömungsgünstiger, glatter Durchgang, der für die Ver-
– 36 –
wendung der EWE-Hülsentechnik ausgelegt ist. Der komplette Antrieb befindet sich außerhalb des durchströmenden Mediums. Da somit nur ein geringer Teil der Armatur in Kontakt
mit dem Medium steht, ist eine
Bedienung auch nach Jahrzehnten der Nichtbetätigung sicher
möglich. Umhüllt wird die Einheit aus Keramikscheiben, deren Messingabdeckungen, Führungsrahmen und Spindel mit
einem zweiteiligen Composite-Gehäuse. Bei diesem Material handelt es sich um einen mit
Glasfasern verstärkten thermoplastischen Konstruktionswerkstoff. Das Kunststoffgehäuse
steht nicht mit dem Medium in
Kontakt, sondern bietet als Kapsel einen Schutz vor Verschmutzung von außen und Eindringen
von Grundwasser. Ein zusätzlicher Korrosionsschutz erübrigt
sich durch den Einsatz der ausgewählten Materialien.
Der Druck, bedenkliche Werkstoffe, wie Blei, im Trinkwasser
weiter zu reduzieren, wird stetig zunehmen. Der Einsatz bleifreier Armaturen in der Trinkwasserinstallation bietet einerseits den Verbrauchern die Sicherheit hygienisch einwandfreies Trinkwasser zu beziehen
aber auch den Versorgern einen einfachen Weg dem „Minimierungsgebot“ der Trinkwasserverordnung zu entsprechen
und so einer Bleidiskussion aus
dem Weg zu gehen.
www.ewe-armaturen.de
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Warmes Wasser aus der Luft ganz effizient
nun 4,3 (nach EN255-3 bei einer
Lufttemperatur von 20 °C und
einer Warmwassererwärmung
von 15 auf 45 °C) – das ist eine
Steigerung von mehr als 20 Prozent. Aus einer Kilowattstunde
Strom gewinnt das Gerät jetzt
also bis zu 4,3 Kilowattstunden
Wärme zur Warmwasserbereitung. Grund für diese Effizienzsteigerung sind ein neuer, hocheffizienter 3-Wege-Verdampfer
sowie eine besser abgestimmte
Steuersoftware.
Foto: Junkers
Junkers, eine Marke von Bosch
Thermotechnik, stellt eine neue
Generation der WarmwasserWärmepumpe Supraeco W vor.
Die Neuauflage arbeitet deutlich effizienter: Ihr COP (Coefficient of Performance) beträgt
Darüber hinaus sind die Wärmepumpen um rund 25 Prozent
leichter geworden. Die Modellversionen ohne Wärmetauscher wiegen nur noch 108 Kilogramm (bisher 138 Kilogramm),
die Supraeco W-Modelle mit
integriertem Wärmetauscher
125 Kilogramm (155). Das erleichtert dem Installateur und
Heizungsbauer das Einbringen
und die Montage. Auch dank
der schlankeren Bauweise und
des modularen Aufbaus der
Anlage geht die Installation
leichter von der Hand. Weiterer
Vorteil: Junkers liefert die Supraeco W steckerfertig und dank
standardisierter
Anschlüsse
und werkseitiger Voreinstellungen lässt sich die Anlage rasch
in Betrieb nehmen. Ähnlich
leicht und schnell geht auch die
Wartung von der Hand, denn
sämtliche Komponenten sind
ohne Kippen oder Verrücken
gut zugänglich. Bei Bedarf lässt
sich der 270-Liter-Speicher ganz
einfach austauschen.
Auch die neue Generation der
Supraeco W ist in vier Varianten
erhältlich: für die Innen- (Supraeco W SWI 270-2) und Außenluftnutzung (Supraeco W SWO
270-2) sowie wahlweise jeweils
mit einem integrierten Wärme-
tauscher (X-Variante). Im Gegensatz zu gängigen Modellen
befindet sich der Plattenwärmetauscher im oberen Bereich
der Wärmepumpe, was einen
deutlich verringerten Einsatz
von Kältemittel zur Folge hat.
Die neue Supraeco W-Familie
eignet sich nicht nur als Standalone-Lösung, sondern lässt
sich auch ideal als Ergänzung
zu einem bestehenden Gas-,
Öl- oder Biomassekessel installieren. Dank der intelligenten
Regelungstechnik ist die Einbindung der Wärmepumpe in ein
intelligentes Stromnetz in Verbindung mit einer PhotovoltaikAnlage problemlos möglich. Der
Bundesverband Wärmepumpe
e.V. bwp hat der Supraeco W
deshalb das SG-Ready-Label
(Smart-Grid-Ready) verliehen.
www.junkers.com
Eigenstrom durch Photovoltaik
Die Motiviationsgrundlage für
die Errichtung einer PV-Anlage
auf dem heimischen Dach oder
dem eigenen Firmengelände
kann unterschiedlich geartet
sein – Idealismus für die Umsetzung der Energiewende, Umweltbewusstsein, Publicity und
vor Allem finanzielle Vorteile.
Letztere haben sich mit der
Entwicklung des EEG im Laufe
des letzten Jahrzehnts stark
verändert. Ursprünglich war
aufgrund der hohen Einspeisevergütung eine möglichst
Ingenieurspiegel 1 | 2014
hohe Gesamtstromerzeugung
die Basis für einen maximalen
finanziellen Nutzen. Doch dies
hat sich mittlerweile geändert:
da die Einspeisevergütung nur
noch im Bereich von 10 Cent
pro Kilowattstunde liegt, die
Stromkosten aber wesentlich
höher sind und in der Tendenz
noch weiter steigen, ist eine
neue Strategie notwendig: die
Maximierung des Eigenverbrauchs.
Es ist also beispielsweise
eventuell sinnvoller eine PVAnlage auf die Ost- und WestDachseite aufzuteilen, als auf
dem Süddach zu installieren.
Obwohl durch die mittägliche
Spitzenproduktion eine Anlage auf dem Süddach effektiv
mehr produzieren würde, führt
eine Ost-/West-Konstellation
mit derselben installierten
Leistung zu einem höheren Ei-
genverbrauchsanteil. Denn der
auf dem Süddach produzierte
Strom fällt nur in einem kürzeren Zeitraum an - innerhalb
dieser Zeit kann der Strom nur
zu einem geringen Teil selbst
verbraucht werden, der Rest
wird ins Netz eingespeist. Die
Stromproduktion einer Ost-/
West-Anlage beginnt allerdings wesentlich früher am
Tag und endet später. Der Ertrag verteilt sich kontinuierlich
über einen längeren Zeitraum
– das Resultat: wesentlich
mehr Strom kann selbst genutzt werden, weniger wird
eingespeist. Es ist also auch
nicht immer eine Frage von
möglichst großer installierter
Leistung, sondern von genau
der richtigen Anlagengröße.
Durch optimale Auslegung
kann der Eigenverbrauchsanteil, vor Allem in Betrieben oder
öffentlichen Einrichtungen mit
kontinuierlichem Verbrauch,
im Jahresdurchschnitt bei bis
zu 70% - 80% liegen. Auch fürs
Eigenheim ist ein hoher Eigenstromanteil wichtig und durchaus erreichbar.
www.ikratos.de
– 37 –
Heizen und Kühlen –
absolut unsichtbar und hocheffizient
Mit der neuen Gipskarton-Variante seiner Heiz- und Kühldecken-Komplett-Systeme stellt Zehnder einen intelligenten neuen
Lösungsansatz vor, der maximale Gestaltungsfreiheit in der Innenarchitektur mit hoher Wirtschaftlichkeit und angenehmem,
gesunden Raumklima vereint.
ren Bürokomplexen die Raumakustik. Natürlich bieten auch
die neuen thermischen Zehnder Gipskartondecken die hohe
Behaglichkeit und große Energieeffizienz eines Heiz- und
Kühldecken-Systems, welches
auf dem Prinzip der Strahlungswärme basiert. Sollte darüber
hinaus aus baulichen Gründen
eine besonders hohe Leistungsfähigkeit wünschenswert sein,
so sind Gipskartondecken auch
mit zusätzlichem Graphitanteil
lieferbar.
Gestalterische Freiheit bei maximaler Behaglichkeit: Die Zehnder Heiz- und Kühldecken-Systeme in der
Gipskarton-Version sorgen effizient und dabei völlig unsichtbar für angenehme Raumtemperaturen.
Leuchten, Rauchmelder und Luftauslässe können beliebig integriert werden.
Zehnder
Gipskartondecken
bieten Architekten und Planern jetzt größtmögliche gestalterische Freiheit: Die Deckenelemente können in Form
und Abmessungen individuell an jede Raumgeometrie angepasst werden. Da sie auf der
Unterseite eine GipskartonVerblendung aufweist, ist die
abgehängte Heiz- und Kühldecke nach dem Einbau komplett unsichtbar. Zudem können alle gewünschten Deckeninstallationen wie z.B.: Beleuchtung, Brandmelder oder auch
Luftauslässe bei frei wählbarer
Platzierung in die Deckenelemente eingesetzt werden. Auch
eine perforierte Gipskartondecke lässt sich realisieren: standardmäßig stehen zwei Rundoder zwei Quadratlochungen
zur Auswahl. Andere Perforationen sind auf Wunsch lieferbar.
Das verbessert gerade in größe-
– 38 –
Der natürliche Werkstoff Gips
verfügt zudem über einige
grundlegende bautechnische
Vorzüge: Es handelt sich um ein
100% mineralisches Naturprodukt, das nicht nur in der Herstellung sehr umweltfreundlich und mit einfachen Mit-
Hocheffiziente Raumtemperierung perfekt kaschiert: Die neuen Zehnder Gipskartondecken bieten die
hohe Behaglichkeit und große Energieeffizienz eines Heiz- und Kühldecken-Systems, gleichzeitig ist die
Technik nach dem Einbau völlig unsichtbar. Die Deckenelemente sind auch mit Schallschutzperforation
im Gips lieferbar.
Ingenieurspiegel 1 | 2014
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Die neuen Zehnder Heiz- und Kühldecken-Systeme mit Gipskarton
können individuell an jede Raumgeometrie angepasst werden. Sie sind
sowohl mit gelochter als auch mit glatter Deckenuntersicht verfügbar.
teln komplett zu recyclen ist,
sondern auch keinerlei unerwünschte Zusatzstoffe enthält,
die das Wohlbehagen im Raum
beeinträchtigen könnten.
Auch bei dem neuen Gipskarton-System ist der gewöhnte
Zehnder Rundum-Service fester Bestandteil - von der ersten
Beratung über alle Auslegungs-,
Produktions- und Installationsschritte bis hin zur finalen Abnahme.
So bieten die neuen Heiz- und
Kühldecken-Systeme mit Gipskarton-Oberfläche nicht nur
Planungssicherheit,
sondern
auch ein besonders angenehmes, komfortables und gesundes Raumklima bei höchster
Energieeffizienz und umfassender innenarchitektonischer Gestaltungsfreiheit.
www.zehnder-systems.de
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International
Conference on
Building Envelope
Systems and
Technologies
(ICBEST 2014)
Die ICBEST 2014 findet vom
09.06. bis zum 12.06.2014
in Aachen unter dem Motto "Building for a Changing
World" statt. Sie ist ein weltweites Forum, das sich mit
Fragestellungen zur Gebäudehülle beschäftigt. Sie dient
dem Informationsaustausch
und bietet Architekten, Ingenieuren, Herstellern und
Forschern ein Diskussionsforum und die Möglichkeit, die
neuesten Entwicklungen vorzustellen.
Weitere Informationen unter
www.icbest.de
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Alle Fotos: Zehnder
Fraunhofer-Forscher entwickeln
rettenden Fußboden
Gerade bei Senioren erhöht sich
mit dem Alter die Unfallgefahr.
Stürze gehören zu den häufigsten Ursachen von schweren
Verletzungen. Fraunhofer-Forscher haben mit CapFloor ein
System entwickelt, das bei der
Erkennung von Stürzen hilft.
Foto: Fraunhofer IGD
Auch mit 80 Jahren noch in den
eigenen vier Wänden wohnen,
mobil und unabhängig bleiben,
Ingenieurspiegel 1 | 2014
ist das Ziel vieler Senioren. Häufig leben sie allerdings allein
und sind bei Unfällen auf fremde Hilfe angewiesen. Bisherige
Systeme funktionieren meist
über tragbare Notrufknöpfe,
die ständig am Körper mitzuführen sind. Diese können aber
leicht vergessen werden und im
Notfall nicht greifbar sein.
Mit CapFloor dagegen setzen
die Fraunhofer-Forscher auf eine
Lösung, welche flexibel unter
üblichen Bodenbelägen, wie Parkett oder Teppichen, angebracht
werden kann. "Der Vorteil gegenüber mobilen Sturzerkennern ist, dass das System nicht
am Körper getragen wird und
somit nicht stört, nicht verges-
sen oder versehentlich ausgelöst
werden kann", erklärt Tobias
Große-Puppendahl vom Fraunhofer IGD, der weltweit führenden Forschungseinrichtung für
angewandtes Visual Computing.
Die unsichtbare Technologie unter dem Teppich sei zudem preisgünstig und einfach zu warten,
da keine Elektronik, sondern nur
Drähte unter dem Bodenbelag
zum Einsatz kommen.
Das funktioniert dann so: Ein
Senior stürzt in den eigenen
vier Wänden. Sensoren registrieren über Drähte unter dem
Fußboden die Bewegung und
unterscheiden zwischen Stehen, Sitzen und Liegen. Sie
können dabei auch einen Sturz
lokalisieren und automatisch
einen Notruf an eine Servicezentrale absetzen. Diese verständigt nach einer erfolglosen
Rückmeldung bei der betroffenen Person den Rettungsdienst.
Die Anwendungsbereiche von
CapFloor sind vielseitig. Sie reichen von der Unterstützung
bei der Sturzerkennung in Privatwohnungen oder Pflegeeinrichtungen über eine Einbruchserkennung bis hin zur Evakuierung eines Gebäudes. In ersten
Pilottests hat sich CapFloor bereits als alltagstauglich erwiesen. Vielleicht ist das System in
einigen Jahren bereits Standard
in jeder Wohnung
www.igd.fraunhofer.de
– 39 –
Brandschutz – eine Herausforderung
für Architekten und Ingenieure
… und eine marktfähige berufliche Perspektive
Vorbeugender Brandschutz ist eine anspruchsvolle Aufgabe für Planer, Prüfer, Fachbauleiter und Ausführende. Die Ausbildung
von Architekten und Ingenieuren an deutschen Universitäten und Hochschulen berücksichtigt diese fachlichen Anforderungen
bislang immer noch zu wenig. Qualifizierende Weiterbildung ist daher für alle am Brandschutz Beteiligten notwendig, um
einerseits individuelle und wirtschaftliche Brandschutzlösungen zu finden und andererseits im Veränderungsmarathon der
Gesetze und Normen nicht den Anschluss zu verlieren. Gute Weiterbildung befähigt zum komplexen Denken im fachlichen,
bauordnungsrechtlichen und haftungsrelevanten Sinne gleichermaßen.
Fachplaner oder
Sachverständiger?
Architekten und Ingenieure,
die vorwiegend planerisch-konzeptionell im Brandschutz tätig
sind oder werden wollen, können sich berufsbegleitend zum
„Fachplaner für vorbeugenden
Brandschutz“ qualifizieren. Sie
werden befähigt, komplexe
Brandschutzkonzepte auch für
schwierigere Bauvorhaben des
Wohnungs- und Gewerbebaus
zu erarbeiten. Brandschutzfachplaner mit mehrjähriger
und umfassender Berufserfahrung in der Erarbeitung und
Umsetzung von Brandschutzkonzepten können die berufli-
che Qualifizierung zum „Sachverständigen für vorbeugenden
Brandschutz“ fortsetzen, wobei
die konzeptionellen Kenntnisse insbesondere im Bereich der
Sonderbauten sowie ingenieurgemäße Nachweisverfahren
wie Evakuierungsberechnungen, Brandsimulationen und
den Eurocodes im Brandschutz
vertieft werden.
wird praxisnahes Fachwissen
zur baulichen Umsetzung von
Brandschutzkonzepten in den
Leistungs-phasen 5 bis 9, um
brandschutztechnische Sachverhalte im Baustellenalltag
schnell und sicher zu beurteilen, Ausführungsfehler frühzeitig zu erkennen und geeignete
Maßnahmen bei abweichender
Ausführung zu veranlassen.
Für eine Tätigkeit in der Bauüberwachung, bietet sich im
Anschluss an den „Fachplaner
für vorbeugenden Brandschutz“
die Vertiefung als „Sachverständiger für brandschutztechnische Bau- und Objektüberwachung“ an. Vermittelt
Für die Phase der Fortschreibung und baulichen Umsetzung von Brandschutzmaßnahmen gibt es ebenfalls spezialisierte Weiterbildungsangebote.
Für Ingenieure der Heizungs-,
Lüftungs-, Sanitär- und Elektrobranche eignet sich die
Fachfortbildung zum „Fachplaner für gebäudetechnischen
Brandschutz“, wo Wissen zur
brandschutz-technisch korrekten Planung und Ausführung
der technischen Gebäudeausrüstung sowie zur Planung von
Löschanlagen, Rauch- und Wärmeabzugsanlagen und Brandmeldeanlagen vermittelt wird.
Im Anschluss daran kann eine
Vertiefung im Kurs „Sachverständiger für gebäudetechnischen Brandschutz“ erfolgen.
Ziel hier ist die Teilnehmer zur
Beurteilung und Fortschreibung
von Planungen des gebäudeund anlagentechnischen Brandschutzes bis hin zur Begleitung
und Beratung bei Ausführungen zu befähigen. Schwerpunkte der Ausbildung liegen in der
Planung und Dokumentation
der technischen Gebäudeausrüstung, insbesondere im Hinblick auf den späteren Nachweis des Bestandsschutzes.
Fachbauleiter
Brandschutz?
Seminar Brandschutz
– 40 –
Gute Brandschutzkonzepte allein sind noch kein Garant für Erfolg. Daher kommt bei der mängelfreien und regelkonformen
Erstellung eines Gebäudes der
Fachbauleitung
Brandschutz
eine immer größere Bedeutung
zu. Nur die regelkonforme Umsetzung des Brandschutzkonzeptes gewährleistet die Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und
Funktionssicherheit der geplanten Brandschutzmaßnahmen.
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Im Gegensatz zu
Inhalt und Umfang
von Brandschutzkonzepten, die
durch die bauordnungsrechtlichen
Forderungen
für
den Entwurfsverfasser definiert
sind, gibt es noch
kein klares Leistungsbild für die
Aufgaben und Verantwortungen bei
der Umsetzung des
Brandschutzes auf Bild 3: Praxisnahe Seminare mit Exkursionen
der Baustelle. Allerdings fordern einzelne Landesbauord- nen Weiterbildungsbereich Brandschutz
nungen eine solche Fachbauleitung schon, zu etablieren, der heute ein umfassendes
ohne diese jedoch direkt zu benennen.
und strukturiertes Weiterbildungsangebot umfasst. Seither haben über 3500
Um sich für dieses komplexe Tätigkeitsfeld Teilnehmer an den EIPOS Fachplaner- und
vorzubereiten, bietet sich die berufsbeglei- Sachverständigenkursen in Dresden, Hamtende Fachfortbildung „Fachbauleitung burg, München, Stuttgart und Düsseldorf
Brandschutz“. Vermittelt werden brand- teilgenommen.
schutztechnische Kenntnisse zur gewerkebezogenen Bauleitung und -überwachung Berufserfahrene Architekten und Ingefür die Begleitung, Prüfung und Dokumen- nieure aus der Planung und Ausführung,
tation der Umsetzung des Brandschutz- Wirtschaft und Industrie oder Behörden
nachweises. Damit sollen langfristig in der finden bei EIPOS berufsbegleitende WeiPraxis die Ausführungsqualität sowie die terbildungsangebote, die auf ihre TätigWirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Funk- keitsfelder zugeschnitten sind und ihnen
tionssicherheit von Brandschutzmaßnah- neue Perspektiven ermöglichen. Ein exmen verbessert werden.
zellentes Dozententeam mit Fachleuten
aus der Praxis mit ausgewiesener Lehrerfahrung, qualifizierte Mitarbeiter und enBrandschutz studieren?
gagierte Kooperationspartner stehen bei
Ziel des berufsbegleitenden Weiterbil- EIPOS für strukturierte und praxisoriendungsstudienganges ist, die Ausbildungs- tierte Lehrinhalte, anerkannte Abschlüsse
lücke im Brandschutz zwischen dem Studi- und ein lebendiges Miteinander im EIum der Architektur, des Bauingenieurwe- POS-Netzwerk. Dozenten und Teilnehmer
sens sowie anderen Ingenieurdisziplinen kommunizieren auf Augenhöhe und pround den Anforderungen an Fachplaner fitieren von vielfältigen Erfahrungen und
als sachkundige Entwurfsverfasser für Kompetenzen.
vorbeugenden Brandschutz zu schließen.
Aufbauend auf einem abgeschlossenen In der Fachwelt sind die Seminare für
Ingenieurstudium und fachrichtungsbezo- ihre praktische und schnittstellenübergener Berufserfahrung wird anwendungs- greifende Wissensvermittlung bekannt
orientiertes Fachwissen unter der Leitung und anerkannt. Jeder kann in den Semiausgewiesener Fachleute aus Praxis und naren seine Probleme einbringen, seiWissenschaft vermittelt. Der Anwendung ne Sichtweise darstellen, um gemeinvon wissenschaftlichen und praxisorien- sam Lösungsansätze zu diskutieren.
tierten Ingenieurmethoden kommt dabei Neben den Kursen zum vorbeugenden
und gebäudetechnischen Brandschutz
eine hohe Bedeutung zu.
bietet EIPOS zahlreiche Intensiv- und Tagesseminare zu aktuellen Themen und ProWeiterbildung
blemstellungen im Brandschutz an.
Brandschutz bei EIPOS
Das Europäisches Institut für postgraduale
Bildung – kurz: EIPOS – ist ein Unternehmen der Technischen Universität Dresden
AG. Bereits 1998 hat EIPOS begonnen, ei-
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Mehr Informationen zur Weiterbildung im
Brandschutz unter
Sicherheit nach Maß
für Brandschutz und
Entrauchung.
Stellantriebe der 300er-Serie
Stellantriebe der 300er-Serie von
Gruner decken jetzt noch mehr Anforderungen ab. Die neuen Modelle
bieten einzigartige Vorteile und ein
größeres Spektrum an Drehmomenten. Damit Sie immer cool bleiben,
auch wenn’s heiß wird.
· Noch mehr Drehmomente für alle
Klappengrößen, von 5 Nm bis 40 Nm
· BLDC-Technologie: weniger Verschleiß
durch weniger Mechanik
· Einfache Montage durch gleiche
Abstände (Befestigung zu Welle)
· Stahlteile in allen kritischen Bereichen –
für Umgebungstemperaturen bis 80° C
im Dauerbetrieb
Die freundliche Alternative.
GRUNER AG
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www.eipos.de
– 41 –
Europäische Zulassungen – Neue Dimensionen
für Brandschutz-Beschichtungen im Stahlbau
Architekten und Planer von
Großbauten verwenden weiterhin mit Vorliebe die Baustoffe
Stahl und Glas. Sie bieten beinahe uneingeschränkte konstruktive Planungsmöglichkeiten
und gehen über die Funktion
eine ästhetische Verbindung
ein.
Die Bauordnungen der Länder
fordern für öffentliche Bauten
Maßnahmen des baulichen
Brandschutzes und diesen sind
auch tragende Stahlkonstruktionen unterworfen. Um sowohl
den Sicherheitsauflagen zu entsprechen, die architektonische
Ästhetik sichtbarer Stahlprofile aber nicht einzuschränken,
werden Brandschutzbeschichtungen eingesetzt, die im Erscheinungsbild herkömmlichen
Farbanstrichen entsprechen.
Aufgrund ihrer Sicherheitsrelevanz unterliegen diese Brandschutzbeschichtungen einem
strengen Marktzulassungsverfahren. Die Prüfrichtlinien und
Zulassungsgrundsätze
richteten sich bisher ausschließlich nach nationalen Normen;
in Deutschland u.a. nach der
DIN 4102. Für BrandschutzBeschichtungssysteme beschränkten sich die prüfbaren
Profilarten auf eine begrenzte
Anzahl mit einem Profilbeiwert
bis zu 300 m-1, das Brandverhalten wurde lediglich bei einer
kritischen Bemessungstemperatur von 500 °C betrachtet. Die
Prüfbrandöfen werden nach der
Einheitstemperatur-Zeitkurve
(ETK) befeuert. Bei Erreichen
der kritischen Temperatur an
den Thermoelementen der
Prüfkörper wird dem geprüften
Beschichtungssystem mit der
für den Test applizierten Trockenschichtdicke die erreichte
Zeit als Feuerwiderstandsdauer attestiert und daraufhin die
Allgemeine
bauaufsichtliche
Zulassung erteilt.
Berliner Bogen, ein spektakuläres Bürogebäude
in Hamburg. Foto: Rudolf Hensel GmbH 11/13
– 42 –
Die
Prüfungen
der BrandschutzBeschichtungen
nach der Europäischen Norm
13381-8 und die
Klassifizierung in
den Europäischen
Technischen Zulassungen nach
EN 13501-2 bieten nun fast uneingeschränkte
Möglichkeiten,
attraktive, filigranere und vielfältigere Stahlbauteile
als architektonisches Element
sichtbar zu lassen
und gleichzeitig
den Anforderungen des passiven
baulichen Brandschutzes zu entsprechen. Denn
die europäische Prüfrichtlinie
schreibt ein wesentlich differenzierteres Verfahren vor als
die Zulassungsgrundsätze des
Deutschen Instituts für Bautechnik vorgeben. So werden
die Materialprüfungen zwar
auch nach der ETK gefahren, es
ist aber eine Vielzahl von Stahlprofilen prüfbar und während
einer Prüfung werden die Ergebnisse bei Bemessungstemperaturen von 350 bis 750 °C
und über verschiedene Feuerwiderstandsdauern festgehalten. Außerdem werden Formstabilität und Haftvermögen
sowie die thermischen Eigenschaften des geprüften Brandschutz-Beschichtungssystems
attestiert.
So geprüft ertüchtigt beispielsweise das Beschichtungssystem
HENSOTHERM® 420 KS der Rudolf Hensel GmbH Träger (H/IProfile) bis zu einem U/A-Wert
von 335 m-1 und Stützen bis zu
einem U/A-Wert von 315 m-1
für die Feuerwiderstandsdauer
R90.
Die Wirtschaftlichkeit, gestalterische Aspekte und immer
häufiger auch die Frage der
Nachhaltigkeit sind bei der
Entscheidung darüber, welches
System des baulichen Brandschutzes bei einem Bauprojekt
eingesetzt wird, letztlich die
wichtigsten Kriterien.
Kleiner dimensionierte Stahlprofile, geringere Auftragsmengen und, daraus folgend, weniger Arbeitsgänge bringen Materialkosten- und Zeitersparnis,
auch durch die Beschleunigung
des Baufortschrittes. Die vorteilhaftere Kostensituation
macht HENSOTHERM® 420 KS
selbst für Stahlkonstruktionen
wirtschaftlich, die nicht aus architektonischen Gründen zwingend sichtbar bleiben sollen.
Der Anspruch der Nachhaltigkeit an Gebäudekonzepte
schließt auch die verwendeten
Baumaterialien ein und somit
auch die eingesetzten Brandschutz-Beschichtungen. Die
Rudolf Hensel GmbH entspricht
diesem Anspruch mit ihrer
Green Product Linie. Mit ihrer
Non-VOC-Eigenschaft entsprechen diese Produkte dem LEED
Credit EQ c4.2. Ihre Emissionszertifikate nach ISO 16000 und
nach dem Bewertungsschema
des AgBB bringen Architekten
und Planern sogenannte credit
points für die Beurteilung des
Umweltstandards eines Gebäudes nach BREEAM und bei der
Auszeichnung mit dem Deutschen Gütesiegel Nachhaltiges
Bauen der DGNB.
Die
Hensel-Brandschutz-Beschichtungen klassifiziert nach
EN 13501-2 unterstützen den
Nachhaltigkeitsanspruch auch
bei einer späteren Nutzungsänderung bis hin zur Entkernung eines Gebäudes, da sie
die Stahlkonstruktion schützen, unabhängig von der nutzungsbedingten Brandlast. Ein
wichtiger Vorteil gegenüber der
Bauweise mit Beton, aber auch
gegenüber Brandschutzkonzepten, die nach der sogenannten Heißbemessung erstellt
wurden. Bei dieser Methode
wird zumeist ein Naturbrandgeschehen gerechnet, in das
auch die Brandlast aus der aktuellen Nutzung des Gebäudes
mit einberechnet wird. Bei einer
Nutzungsänderung kommt das
Brandschutzkonzept wieder auf
den Prüfstand und die Brandschutz-Maßnahmen müssen
danach neu angepasst werden.
www.rudolf-hensel.de
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Komplettlösung für
Detektion und Alarmierung
76F6C
=«DDE
F?D <2=E
Foto: Hekatron
Eine Sprachalarmierung mit klaren Aussagen und Verhaltensanweisungen ermöglicht es im Brandfall gefährdeten Personen, schneller und zielgerichteter auf
die Gefahr zu reagieren. Der neue MTD
533X-SPCT mit Ton- und Sprachausgabe
aus der Brandmelderfamilie Integral CUBUS von Hekatron bietet hier für viele Anwendungsfälle eine besonders elegante Lösung: Er vereint Detektion und Alarmierung in einem Gerät und lässt sich so
statt einer separaten Sprachalarmanlage
für die Sprachalarmierung einsetzen. Als
kombinierter Rauch- und Wärmemelder
erkennt er frühzeitig Schwelbrände und
offene Brände. Die integrierte CUBUS-Nivellierung mit ihrer automatischen Anpassung an die Umgebungsbedingungen gewährleistet eine schnelle und sichere Detektion. Beide Kenngrößen sind getrennt
voneinander auswertbar und parametrierbar.
Der MTD 533X-SPCT hat die Möglichkeit
zur Sprachalarmierung schon on Board;
ab November 2013 wird sie mit der neuesten Integral-Softwareversion 8.0 nutzbar sein. Mit multilingualen Sprachdurchsagen kann er eine Evakuierung unterstützen. Folgende deutsche Sprach- und Textmeldungen sind möglich: „Dies ist ein Feueralarm! Bitte verlassen Sie das Gebäude
umgehend über die nächsten Fluchtwege.
Die Feuerwehr ist alarmiert.“, „Achtung,
Achtung! Dies ist eine Gefahrenmeldung.
Bitte verlassen Sie das Gebäude über die
nächsten Ausgänge.“ sowie „Dies ist eine
Ingenieurspiegel 1 | 2014
DE29=
9@=K
36E@?
D49@EE
<236=
7F86?
Testdurchsage.“. Entsprechende Meldungen hält der MTD 533X-SPCT auch auf Englisch, Französisch und Italienisch bereit.
Wenn einer der Melder einen Brand detektiert, alarmiert er zunächst die Brandmelderzentrale, die wiederum die mit Tonund Sprachausgabe ausgestatteten Melder aktiviert. Über eine entsprechende Parametrierung der Zentrale lassen sich dabei verschiedene Alarmierungsmuster realisieren: Sowohl eine flächendeckende
Alarmierung durch alle Melder als auch
eine gezielte Alarmierung begrenzter Bereiche (Alarmierungsbereiche) beispielsweise durch die in einem bestimmten Gebäudetrakt installierten Melder ist möglich. Zudem lassen sich Textmeldungen
der verschiedenen Sprachversionen mit
Warntönen zu einem längeren Akustikmakro zusammenstellen. Weiterhin verfügt
er über vier wählbare Tonarten, so dass er
sich auch als reiner Akustikmelder einsetzen lässt. Der Schalldruckpegel lässt sich
gemäß der Umgebungsbedingungen auf
92 dB (high), 81 dB (middle) oder 69 dB
(low) einstellen. Die hocheffiziente integrierte Sounder-Technologie ermöglicht dabei einen geringen Stromverbrauch auch
bei hohen Lautstärken. Eine Synchronisation durch die Zentrale sorgt dafür, dass die
einzelnen Melder ihre Sprachdurchsagen
absolut zeitgleich abgeben, so dass sie klar
verständlich sind und sich nicht gegenseitig überlagern.
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– 43 –
Zuverlässig geschützt gegen Feuer und Rauch
Innovativer Elektro-Installationskanal von G+H ISOLIERUNG dämmt Kabelbrände aktiv ein
Der PYROMENT IK90® Typ BD
ist der erste Elektro-Installationskanal (I-Kanal), der eine
Brandweiterleitung innerhalb
von Kabelkanälen aktiv stoppt
und so nicht nur potenzielle Folgeschäden und -kosten
minimiert, sondern auch einen hohen Standard in puncto Sicherheit setzt. Für diese
Foto: G+H ISOLIERUNG GmbH
– 44 –
innovative Technologie wurde G+H ISOLIERUNG mit dem
FeuerTRUTZ-Award „Brandschutz des Jahres 2013“ ausgezeichnet. 2012 erhielt das
Unternehmen bereits auch die
Produktauszeichnung für eines
der fünf besten Messeprodukte
auf der internationalen Isolierfachmesse ISO 2012.
Im Gegensatz zu herkömmlichen I-Kanälen aus Steinwolle,
Silikat oder Gipsplatten besteht der PYROMENT IK90® Typ
BD aus verzinktem Blech oder
Edelstahl, das mit einem speziellen Dämmschichtbildner und
Decklack beschichtet ist. Diese
Schicht schäumt im Falle eines
Kabelbrandes auf und verhindert so nicht nur das Übergreifen des Brandes auf die Umgebung sowie die gefährliche
Rauchentwicklung – der I-Kanal
unterbindet vor allem auch die
Ausbreitung des Brandes im
Innern der Kanäle. Damit kann
ein enormer Schaden, der zudem mit hohen Kosten verbunden wäre, abgewendet werden.
Der G+H Elektro-Installationskanal bietet noch mehr als ein
hohes Maß an Sicherheit: Dank
seiner geringen Dicke von 1,6
bis 3,0 Millimetern und einem
Gewicht von nur 6,5 bis 10,5 Kilogramm pro Quadratmeter ist
der Systeminstallationskanal
deutlich dünner und leichter
als andere Kabelkanäle. Er kann
vollständig mit Kabelmaterial
belegt werden und nicht nur
bis zu 40 Prozent (beziehungsweise bis zu 34 Kilogramm
pro Meter) wie marktübliche
Kanäle. Darüber hinaus lässt
sich der I-Kanal dank der platzsparenden Geometrie selbst
an beengten und schwer zugänglichen Stellen schnell und
einfach anbringen. Kleinere Änderungen, zum Beispiel in der
Länge, können Verarbeiter problemlos vor Ort mit handelsüblichem Blech- und Trennwerkzeug vornehmen. Das spart bis
zu 80 Prozent Zeit. Die Montage erfolgt zudem völlig staubfrei. Dadurch ist der PYROMENT
IK90® Typ BD auch für den Einsatz in besonders sensiblen Bereichen geeignet, beispielsweise in Krankenhäusern, Bürogebäuden oder in der Hotel- und
Lebensmittelindustrie.
Der neuartige Elektro-Installationskanal erfüllt die Anforderungen der Feuerwiderstandsklassen I 30 bis I 120 nach DIN
4102 Teil 11 und verfügt über
das allgemeine bauaufsichtliche Prüfzeugnis der MPA Dortmund / Erwitte, Prüfzeugnis Nr.
P-MPA-E-07-027.
Der Experte für individuelle
Brandschutzlösungen zählt zu
der Gruppe G+H ISOLIERUNG,
einem der marktführenden
Dienstleistern in den Bereichen
Wärme- / Kältedämmung,
vorbeugender Brandschutz,
Schallschutz, Fassadentechnik,
Klima- und Lüftungstechnik im
Kraftwerksbereich sowie Metall- und Edelstahltechnik. Als
Teil von VINCI Energies Deutschland gehört die Unternehmensgruppe einem der weltgrößten Baukonzerne VINCI S.A.
mit Sitz in Frankreich an.
www.gruppe-guh.de
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Sinorix Silent Nozzle
für sichere, geräuscharme Löschung
Die Siemens-Division Building
Technologies bringt mit Sinorix Compact eine umfassende
Brandschutzlösung für Räume mit bis zu 120 Kubikmeter
Rauminhalt auf den Markt,
wozu beispielsweise kleine Rechenzentren, Server- oder elektrische Schalträume zählen. Sinorix Compact vereint als platzsparende und kosteneffiziente
Lösung sämtliche Disziplinen
des Brandschutzes: Von der Erkennung über die Alarmierung
bis zur Löschung ist alles in einen Schrank eingebaut. Zudem
ist das System einfach in Betrieb zu nehmen und zu warten.
Die wesentlichen Komponenten von Sinorix Compact sind
ein Ansaugrauchmelder, die
Löschdüse Sinorix Silent Nozzle sowie das Löschmittel Novec
1230 von 3M. Der integrierte
Ansaugrauchmelder
FDA221
entnimmt der Umgebungsluft
permanent Proben und untersucht diese auf Rauchpartikel.
Damit können selbst versteckte
Schwelbrände bereits in einem
frühen Stadium zuverlässig
erkannt werden. Die Sinorix Silent Nozzle verteilt das Löschmittel im Brandfall gleichmäßig
und besonders leise im Raum
und verhindert auf diese Weise geräuschbedingte Schäden
an Festplatten. Das chemische Löschmittel Novec 1230
schließlich ist nicht-leitend
und nicht-korrosiv und eignet
sich ideal, um Brände in Räumen mit empfindlichen elektronischen Geräten zu löschen.
Gleichzeitig ist Novec 1230 umweltschonend und ungefährlich für Menschen. Gesteuert
Fachmännisch installierte
Brandschutzmaßnahmen unterbinden die Ausbreitung von
Feuer und Rauchgas optimal.
Wir beraten Sie gerne –
sprechen Sie uns an!
und überwacht werden diese
Komponenten von der integrierten Brandmelde- und Löschsteuerzentrale XC10, die bei
einem Brandalarm schnell und
zuverlässig die Löschung auslöst. Um im Raum anwesende
Personen zu warnen, verfügt Sinorix Compact über eine Alarmblitzleuchte und eine Sirene, die
beide im Ernstfall automatisch
auslösen.
Foto: Siemens-Pressebild
www.siemens.com
Sämtliche Komponenten werden vorinstalliert und verkabelt
in einem Serverrack-ähnlichen
Gehäuse geliefert und sind damit ohne großen Installationsaufwand einsatzbereit. Nach
Bedarf kann Sinorix Compact
auch mit weiteren konventionellen Brandmeldern und einer
Löschdüse für den Doppelboden erweitert sowie in größere
Brandmelde- oder sogar Gefahrenmanagement-Systeme
eingebunden werden. Sinorix
Compact basiert auf den ENStandards.
Experte im
vorbeugenden
Brandschutz
G+H ISOLIERUNG GmbH | Bürgermeister-Grünzweig-Straße 1 | 67059 Ludwigshafen
Tel.: +49 621 502-292 | Fax: +49 621 502-599 | [email protected] | www.gruppe-guh.de
Isolierung
Brandschutz
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Schallschutz
Fassadentechnik
Kraftwerke –
Klima/Lüftung
Metall- und
Edelstahltechnik
– 45 –
Siemens-Leitstelle
nach europäischer Norm zertifiziert
keine Infrastruktur nach DIN EN
50518 verfügen und die hohen
Investitionen nicht tätigen wollen.
Über die
Norm DIN 50518
Im Leitstellenverbund von Siemens in Essen und Nürnberg arbeiten mehr als 100 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter rund um die Uhr. Quelle: Siemens AG
Die Siemens-Notruf- und Serviceleitstelle in Essen ist gemäß der neuen europäischen
Norm DIN EN 50518 zertifiziert
worden. Die georedundante
Leitstelle von Siemens ist damit eine der ersten Leitstellen
in Deutschland, die nach dieser Norm arbeitet. Durch die
Zertifizierung garantiert Siemens seinen Kunden, die ihre
Notrufmeldestellen auf diese
Leitstelle aufgeschaltet haben,
dass höchste Sicherheits- und
Qualitätsstandards eingehalten
werden.
Um den mechanischen und
elektronischen Schutz des Gebäudes und der verarbeiteten
Daten an die Anforderungen
der europäischen Norm anzupassen, hat Siemens seine Notruf- und Serviceleitstelle in den
Das Gütesiegel: Die Notruf- und Serviceleitstelle von Siemens in Essen ist nach der Richtlinie VdS 2153 und seit wenigen Monaten auch
nach der europäischen Norm DIN EN 50518 zertifiziert.
– 46 –
letzten Monaten im laufenden
Betrieb für einen siebenstelligen Betrag umgebaut. Außerdem wurden organisatorische
Abläufe optimiert, das Leitstellenpersonal aufgestockt und
für die erhöhten Anforderungen ausgebildet. "Eine besondere Herausforderung war es, die
Leitstelle im laufenden Betrieb
fit für die neue europäische
Norm zu machen und sicherzustellen, dass zu keiner Zeit die
Alarmierungskette unterbrochen wird", sagte Andreas Nippe, Leiter der Leitstelle in Essen.
"Unsere Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter verarbeiten Alarme und Meldungen nun nach
den strengsten europäischen
Standards". Die Nutzung der Infrastruktur bietet Siemens auch
für Betreiber von Notruf- und
Serviceleitstellen an, die über
Die europäische Norm, die
vom europäischen Komitee für
Elektrotechnische
Normung,
CENELEC (Comité Européen
de Normalisation Electrotechnique), erarbeitet und seit Anfang des Jahres 2012 verabschiedet wurde, gilt für Alarmempfangsstellen in Europa.
Notruf- und Serviceleitstellen
fallen unter diese Norm, da sie
Signale empfangen und verarbeiten, die eine umgehende
Reaktion auf Notfälle erfordern.
Um die Sicherheit von Alarmempfangsstellen auf einen einheitlich hohen Sicherheitsstandard zu bringen, reglementiert
die DIN EN 50518 bauliche,
technische und betriebliche Anforderungen. Dabei sind die Anforderungen noch strenger als
die der bisher für Deutschland
geltenden Richtlinie VdS 2153.
Über den georedundanten Leitstellenverbund von Siemens
Im Leitstellenverbund von Siemens in Essen und Nürnberg
arbeiten mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
rund um die Uhr. Sie betreuen
rund 80.000 Meldestellen von
Siemens-Kunden. Durch den
georedundanten Betrieb und
doppelte
Datenspeicherung
an zwei räumlich voneinander
getrennten Standorten ist eine
maximale Verfügbarkeit und
Redundanz sicher gestellt. Beide Leitstellen arbeiten nach den
strengsten deutschen und internationalen Vorschriften.
www.siemens.com
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Gebäudesanierung und Brandschutz
Brandschutzkonzepte geben Eigentümern,
Nutzern und Planern Sicherheit
Das trifft besonders bei der
Sanierung des Gebäudebestandes zu. Die derzeit häufig
durchgeführten energetischen
Gebäudeerneuerungen lassen
sich sehr gut mit einer brandschutztechnischen Aufwertung
kombinieren. „Viele bestehende Gebäude entsprechen nicht
mehr den gültigen baurechtlichen Vorgaben und aktuellen
technischen Regelwerken, da
die in den Baugenehmigungen
enthaltenen Nutzungen im
Laufe der Zeit quasi schleichend
verändert wurden. Im Schadensfall haftet dann oft der
Eigentümer“, erklärt Dipl.-Ing.
Thomas Hübler von der Materialprüfanstalt Dresden, einem
der renommiertesten Kompe-
Ingenieurspiegel 1 | 2014
tenzzentren für Brandschutz.
Mit der Einführung der europäischen Bauproduktenverordnung zum 01. Juli 2013 wird
unter Ignorierung bestehender
deutscher Gesetzlichkeiten eine
komplette Neuregelung des gesamteuropäischen Bauproduktmarktes verbindlich. Dies ist mit
einer Vielzahl von neuen Begrifflichkeiten, Nachweisen und
Besonderheiten verbunden. Für
Bauherren und Planer bedeutet
das, sich mit einem völlig neuen
Fachthema intensiv und kurzfristig vertraut zu machen. Beide sind in der Verantwortung
für die Umsetzung dieser neuen
Regelungen, wobei zusätzlich
auch weiter geltendes nationales deutsches Recht zu beachten ist. Gerade bei der Sanierung im Bestand, insbesondere
bei Denkmälern mit Wohnnutzung, und bei Mischnutzungen
- z.B. von Gewerbe oder Handel
- und Vermietung gibt es jetzt
sehr viel Neues zu beachten.
Deshalb ist es empfehlenswert,
auch für bestehende Gebäude
brandschutztechnische Sanierungskonzepte erarbeiten zu
lassen. „Die besten und teuersten Brandschutzmaßnahmen
können jedoch völlig wirkungslos bleiben, wenn Sie nicht in
ein umfassendes schutzzielorientiertes Brandschutzkonzept
integriert sind“, so Thomas
Hübler. Auf diese Basis für den
modernen Brandschutz darf
kein Unternehmen, kein Eigentümer verzichten. Für die Anpassung an die bauordnungsrechtlichen Anforderungen ist
vor allem die Bewertung des
Gebäudebestandes in Form
von brandschutztechnischen
Gutachten v.a. zum Feuerwiderstand eine wesentliche
Voraussetzung, da bei gründli-
cher und detaillierter Ausführung unnötige Ertüchtigungen
und damit erhebliche Kosten
eingespart werden können.
Brandschutz-Kompetenzzentren sind auf die Erstellung von
Brandschutzkonzepten
inkl.
Flucht- und Rettungsplänen,
die Bewertung von Bestandsbauteilen wie Decken oder
Brandschutztüren oder auch
ganzer Gebäude hinsichtlich
des Brandschutzes spezialisiert.
Die einzigartige Kombination
von projektbezogenen Planungen und Begutachtungen und
akkreditierter sowie notifizierter Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle mit spezieller
Ausrichtung auf Brandschutzprodukte aller Art in der MPA
Dresden bietet Immobilieneigentümern und -nutzern, die
Beratungs-,
Begutachtungsund Prüfleistungen im Bereich
des Brandschutzes benötigen,
die gewünschte Sicherheit.
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Das erste Brandschutzsystem für die
Abschottung von Mischinstallationen
auf dem Konfix-Verbinder
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Jahr für Jahr werden bei Gebäudebränden in Deutschland ungefähr 600 Menschen getötet
und ca. 6.000 schwer verletzt.
Die jährliche Schadensumme
beträgt mehrere Milliarden
Euro. Die Versicherungen kommen für den Schaden nur auf,
wenn alle Vorgaben und technischen Regelwerke des Gesetzgebers erfüllt wurden, das gilt
sowohl für den Neubau als auch
für den Bestand von Gebäuden.
Die gesetzlichen Anforderungen an den Brandschutz sind in
den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Zudem gibt es
durch den europäisch geöffneten Markt für Bauprodukte eine
Vielzahl neuer Begrifflichkeiten
und Nachweise, die noch nicht
generell bekannt und sicher genutzt werden. Daher gewinnt
die fachlich qualifizierte Brandschutzberatung mehr und
mehr an Bedeutung. Brandschutzkonzepte erhöhen nicht
nur die Sicherheit für Betreiber
und Nutzer, sie sparen auch
Bau- und Versicherungskosten.
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Mit Zulassung des DIBt:
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– 47 –
Energieeinsparung bei Brandschutzklappen:
Erstmals Modelle mit freiem Querschnitt entwickelt
Spezielle Stellantriebe ermöglichen die Anzeige von Betriebszuständen und reduzieren die Kosten von Installation und Revision.
Damit in brennenden Gebäuden die Verbreitung von giftigen Gasen, Rauch und Flammen über die Lüftungskanäle
verhindert wird, müssen die in
der Lüftungsanlage verbauten
Brandschutzklappen einwandfrei funktionieren. Um deren
Zuverlässigkeit sicherzustellen,
verwenden die Brandschutzex-
perten der geba Bartholomäus GmbH für ihre neu entwickelten Klappen GBK-K 90 EU
eigens angepasste Stellantriebe der auf Schalt- und Bewegungstechnologie spezialisierten Gruner AG. Diese ermöglichen ein motorisiertes Öffnen
und Schließen der Klappen sowie eine Ansteuerung über die
Gebäudeleittechnik. Die LEDs
und Thermofühler sowie die
kompakte Konstruktionsweise der hochstabilen Antriebe
und der freie Querschnitt der
Die Stellantriebe ermöglichen
ein motorisiertes Öffnen und
Schließen der Klappen sowie eine
Ansteuerung über die Gebäudeleittechnik. Quelle: geba Bartholomäus GmbH
zieren die Kosten von Installation und Revision. Durch die Sonderform ohne mittige Klappe
ermöglichen die geba-Modelle zudem einen besonders leisen Betrieb sowie eine Reduktion des Druckverlustes, wodurch
Energie eingespart und kleinere Rohrdurchmesser verwendet
werden können. Seit 2013 ist
das neue System nun europaweit zertifiziert.
Klappen vereinfachen die regelmäßige Wartung und redu-
www.geba-brandschutz.de
www.gruner.de
LaserSense Ansaugrauchmelder
Laser-Ansaugrauchmelder
der Serie LaserSense verhindern hohe Brandschäden durch
schnelle Alarmmeldung schon
im Entstehungsprozess des
Brandes. Sind Räumlichkeiten
aufgrund ihrer Beschaffenheit
oder Funktionalität mit herkömmlicher punktueller Rauchdetektion nicht mehr zu überwachen, bilden Ansaugrauchmelder der LaserSense Serie eine
unabkömmliche Methode des
vorbeugenden Brandschutzes.
Mit ein bis vier Ansaugrohren
und einer Überwachungsfläche von bis zu 2000m² pro Mel-
der werden Brandherde schon
in ihrer Entstehungsphase erfasst und durch die schnelle
Alarmauslösung effektiv bekämpft.
Saugöffnungen in den Rohrnetzwerken entnehmen dabei den Räumlichkeiten kontinuierlich Luft und führen diese
dem ortsungebunden installierten Melder zu. Die äußerst präziese Laser-Abtastung mißt die
von den Luftpartikeln erzeugte
Lichtstreuung und löst bei Überschreiten der Alarmschwelle
den Alarm aus. Dank ClassiFire™,
einer Technologie, die auf ge-
zielter künstlicher Intelligenz
beruht, wird der Schwellwert,
anstelle eines fixen Wertes,
kontinuierlich den Umgebungsbedingungen angepasst, so
daß der Sensor auch in Umgebungsbedingungen mit hohem
Staub- oder Dunstgehalt zuverlässig arbeitet und erst bei signifikantem Ausschlag über dem
Schwellwert Alarm auslöst.
Die WastGate Technologie
schont die Filter und reduziert
die Wartungszyklen, indem
nicht die gesamte Luftentnahme dem Sensor zugeführt wird,
sondern lediglich eine kleinere
Luftprobe. Die Genauigkeit der
Messung erhält dadurch keine
Einschränkung, erhöht aber die
Funktionsfähigkeit und Funktionsdauer.
Ganz gleich, ob hohe Decken,
Luftströme, Ästhetik oder Raumklimabedingungen die Überwachung erschweren, Ansaugrauchmelder wirken sich nicht
auf die Anforderungen aus und
bilden die einzige Möglichkeit,
schnell und effektiv im Alarmfall
einzugreifen und hohe Kosten
im Schadensfall zu vermeiden.
www.utcfssecurityproducts.de
Brandschutz in der Gebäudetechnik
Im Bereich des Brandschutzes
werden immer wieder kontroverse Diskussionen über die
baulichen und technischen
Möglichkeiten zum Brandschutz geführt. Entweder wird
von unterschiedlichen Ansatzpunkten ausgegangen oder
Hintergrundinformationen zu
anderen Lösungswegen sind
nicht bekannt. Die neue Richtlinie VDI 3819 Blatt 2 "Brandschutz in der Gebäudetechnik
– Funktionen und Wechselwir-
– 48 –
kungen" soll ganzheitliche Lösungen verständlich darstellen
und die einschränkenden Grenzen verschiedener Einzellösungen aufzeigen.
In der VDI Richtlinie 3819 Blatt
1 wurden die einzelnen Richtlinien und Empfehlungen des
Brandschutzes in der Gebäudetechnik dargestellt. Mit Blatt 2
"Funktionen und Wechselwirkungen" erhalten Anwender
einen Leitfaden für die gewerk-
übergreifende Nutzung vorhandener technischer Regeln der
Technischen Gebäudeausrüstung bei Planung, Umsetzung
und Überwachung von Brandschutzkonzepten.
Blatt 2 der Richtlinie stellt die
Funktionen der verschiedenen Anlagen der TGA mit ihren Wechselwirkungen dar. Es
wird aufgezeigt, durch welche
Maßnahme beziehungsweise
Maßnahmenkombination im
Rahmen eines Brandschutzkonzepts einzelne Schutzziele in
den gegebenen Brandphasen
wirksam erfüllt werden können. Beispiele und Tabellen zeigen die verschiedenen Wechselwirkungen zwischen den
einzelnen Gewerken, und steigern so das Verständnis zum
ganzheitlichen Brandschutz.
www.vdi.de/richtlinien
www.beuth.de
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Das neue Zeitalter in Sachen Bauzeitenplanung!
Das brandneue pro-Plan6 löst
ab sofort seinen bewährten
Vorgänger ab und bietet viele neue FunkƟonen und noch
mehr Komfort für den Planer.
Um dem Ziel des „idealen Bauablaufs“ möglichst nahe zu
kommen, ist es eine unumstößliche Tatsache dass bei
dem Bau eines Gebäudes ein
gut durchdachter Bauzeitenplan eine große Hilfe leistet.
pro-Plan –
die intelligente Bauzeiten
und Projektplanung
Gute Planung kommt der
Schwierigkeit ihrer Ausführung zuvor. Für das Erstellen von Bauzeitplänen gibt es
viele Möglichkeiten. Von der
TabellenkalkulaƟon bis zum
CAD, wird leider alles verwendet was auch nur ansatzweise geeignet erscheint. Diese
zweckenƞremdeten Programme behindern den Planer aber
viel mehr, als dass Sie ihm nützen. Der Bauzeitenplan muss
schnell und einfach erstellt,
gepŇegt und vor allem perfekt
gedruckt werden können. Genau das erledigt pro-Plan wie
kein anderes Programm. Es
wurde ganz speziell für die einfache und praxistaugliche Bauzeitenplanung entwickelt und
bietet dem Planer und Bauleiter genau das, was er auch
wirklich braucht. Er erhält den
direkten Zugriī zu seinen vorhandenen AVA-Adressen, zu
MS-Outlook, zu Lotus Notes
und anderen Branchenlösungen. Er nutzt somit den perfekten WorkŇow, um geänderte Pläne den beteiligten
Personen schnell und einfach
zukommen zu lassen. Integrierte Kalender aller Bundesländer zeigen ihm die Feierta-
ge und Ferien an. Auch eine
bauspeziĮsche Rechtschreibhilfe ist integriert. Die Planung
erfolgt stets in Echtzeit und
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Rohrleitungsbau nach DVGW-AB
GW 301 und DVGW-AB GW 302
Fernwärmebau nach AGFW-AB FW 601
Bohrunternehmen nach DVGW-AB W 120
Entsorgungsfachbetriebe nach EfbV
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des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
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DAkkS: Registriernummer: D-ZE-16004-01-00 (DVGW GW 301,
GW 302, W 120, FW 601, Kanalbau)
Technische Überwachungsorganisation i. S. § 52 KrW-/AbfG
(Entsorgungsfachbetriebe)
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Zertifizierung nach SCC-Standard
(Sicherheits-Certifikat-Contractoren)
Trägerzulassung von Bildungsträgern
nach AZAV, § 2
in Vorbereitung:
Energiemanagement nach ISO 50001
– 49 –
Höchstmögliche Nachhaltigkeit und
Effizienz in Design und Bau des Bauwerks
ter in die Tiefe reichen und mittels Wärmepumpen den Wärme- und Kältebedarf komplett
abdecken. Der Strom für diese
Wärmepumpen kommt von einer Photovoltaik-Anlage (insgesamt 1580 m2 Fläche) auf dem
Dach, die rund 20 Prozent des
Gesamtbedarfs des Gebäudes
erzeugt. Weitere 19 m2 thermische Solarpanels tragen zur Erzeugung von Warmwasser bei.
Insgesamt verbraucht The Crystal 46 Prozent weniger Energie
und stößt 65 Prozent weniger
Kohlendioxid aus als vergleichbare Bürogebäude.
„The Crystal“, das von Siemens
erbaute und betriebene globale
Zentrum für nachhaltige Stadtentwicklung, setzt den neuen
Standard für umweltfreundliche und nachhaltige Gebäude.
Dies wird unterstrichen durch
eine weitere Auszeichnung, die:
LEED (Leadership in Energy and
Environmental Design) Platinum. Im Juli 2013 wurde dem
Gebäude bereits das Zertifikat
BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment) „Outstanding“ ver-
– 50 –
liehen. Damit ist The Crystal
derzeit das einzige Gebäude
weltweit, das in beiden Zertifizierungssystemen mit der jeweils höchsten Stufe ausgezeichnet wurde.
„Wir haben große Anstrengungen unternommen, um The
Crystal zu einem der effizientesten und nachhaltigsten Gebäude der Welt zu machen. Von Beginn an haben wir in Sachen Design, Bau, Technologie und Betrieb Maßstäbe gesetzt.“, sagt
Pedro Miranda, Leiter des globalen Kompetenzcenters Städte von Siemens. „Dass unsere
Innovationen und Technologien
für Effizienz und Nachhaltigkeit
in The Crystal erfolgreich umgesetzt wurden, dass sie nun mit
den höchsten Stufen der Nachhaltigkeitsstandards LEED und
BREEAM honoriert werden und
damit einen neuen Industriestandard setzen, erfüllt uns mit
großer Freude.“
The Crystal, dessen Form und
Außenhülle an einen Bergkristall erinnern, ist ein einzigartiges Gebäude. Mit seinen über
6300 Quadratmeter Fläche an
den historischen Royal Victoria Docks im Osten von London
wird es rein elektrisch betrieben und benötigt keinerlei fossile Rohstoffe wie Öl oder Gas.
Stattdessen werden erneuerbare Energien genutzt, darunter
beispielsweise Windstrom aus
der Offshore-Windfarm London Array. Im Boden unter The
Crystal befinden sich zwei Röhrensysteme, die über 17 Kilometer lang sind, bis zu 150 Me-
Das passive Design, das dem
Gebäude seine außergewöhnliche Form mit vielen Winkeln
und Schrägen gibt, sorgt für
eine natürliche Beleuchtung
und Beschattung im Inneren.
Ein System zur natürlichen Belüftung mit 150 kontrollierbaren Fassadenöffnungen reduziert den Aufwand für eine mechanische Belüftung. Die dreifach-verglasten Fenster mit einem g-Wert von 0,3 geben dem
Gebäude eine bestmögliche
Isolation. Regenwasser wird
ebenso wie sogenanntes Grauund Schwarzwasser (Abwässer
unterschiedlicher Verschmutzungsgrade) gesammelt und im
Gebäude aufbereitet, sodass in
The Crystal kein Tropfen Wasser verloren geht.
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Wo Komfort
wohnt.
Fernwartung erfolgt durch das
Siemens-eigene AOC (Advantage Operation Center) Frankfurt in Deutschland. Der aktuelle Energie- und Wasserverbrauch wird den Nutzern und
Besuchern von The Crystal auf
sogenannten Green-BuildingMonitoren live angezeigt, um
sie zu einem umweltfreundlichen, nachhaltigen Verhalten
zu motivieren.
All diese innovativen, aktiven
und passiven Design-, Bauund Betriebsparameter haben zur Zertifizierung mit LEED
Platinum in der Klasse „LEED
For New Constructions & Major Renovations (V2009)“ beigetragen. So hat The Crystal
in den Bewertungskategorien
„Water Efficiency“ (10/10), „Innovation in Design“ (6/6) und
„Regional Priorities“ (4/4) die
jeweils volle mögliche Punktzahl erhalten, und auch in den
Kategorien „Sustainable Sites“ (24/26), „Indoor Environmental Quality“ (10/15) sowie
„Energy&Atmosphere“
(28/35) hat nur wenig gefehlt, um das Punktemaximum zu erreichen. In der Kategorie „Materials&Resources“
schließlich gab es dank konsequentem Abfall-Management
4 von 14 Punkten; die Kategorie bewertet hauptsächlich die
Vermeidung von Abfall durch
die Weiterverwendung bestehender Bauten und kam nicht
zum Tragen, weil das Grundstück zuvor unbebaut war. Insgesamt erreichte The Crystal
86 von 110 möglichen Punkten.
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Mehr oder weniger Licht. Jalousien auf oder zu.
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Ingenieurspiegel 1 | 2014
– 51 –
Die „Tango tanzenden“ Türme in Hamburg
Der Clou des Tango tanzenden
Gebäudes ist seine geometrische Konstruktion: Die beiden
rund 90 m hohen Türme knicken
in unterschiedlichen Höhen ab.
Der Südturm mit 24 Stockwerken ist in der 7. Etage geknickt,
der Nordturm mit 22 Stockwerken hat im 17. Geschoss einen
Gegenknick. Diese ungewöhnliche Architektur stellte die
bauausführende Ed. Züblin AG,
eine Tochtergesellschaft der
STRABAG SE, vor ebenso ungewöhnliche Anforderungen. Insgesamt mussten die Ingenieure
bei der Fassadenkonstruktion
16 verschiedene Neigungssituationen berücksichtigen, und
für die schrägen Fenster benötigten sie spezielle Beschläge.
Zudem musste die 3 m dicke Betonsohle unter dem Haus nah
am Siel der Stadt vorbeigeführt
und somit zentimetergenau geplant und ausgeführt werden.
Auch die schrägen, tragenden
Säulen sind alles andere als gewöhnlich: In ihnen befindet sich
hochfester Stahl mit einer Dicke
von bis zu 56 mm. Die gesamte
Fassadenkonstruktion ist weltweit einmalig. Sie besteht aus
Einzelteilen, die jeweils ineinandergreifen und schräg versetzt eingebaut wurden.
Der legendäre Mojo Club barg
ganz andere Herausforderungen bei der Planung: 120 Dezibel beim Soundcheck, nachmitReeperbahn 1 – an der Adresse
der Tanzenden Türme treffen
Modernität, Kreativität und
Urbanität unverwechselbar
aufeinander. Ebenso unverwechselbar ist die Silhouette
des „schrägen“ Hochhauses am
Beginn der wohl bekanntesten
Straße Hamburgs. Nach den
Plänen des Architekturbüros
BRT Bothe Richter Teherani entstand mit den Zwillingstürmen
hier ein „Tango tanzendes“ Bürogebäude. Die Bauherrin und
Investorin STRABAG Real Estate
schuf mit dem 180-MillionenEuro-Projekt ein Hochhauspaar,
– 52 –
tags um 16:00 Uhr, während in
den oberen Geschossen noch
gearbeitet wird. Es galt also,
die Schwingungen des Clubs
vom Arbeitsalltag in den Tanzenden Türmen abzukoppeln –
schalltechnisch, logistisch und
räumlich. Daher wurde der
Club mit zwei Untergeschossen
als „Haus im Haus“ gebaut. Er
ist durch ca. 5 cm umlaufend
vom Rest des Hauses getrennt.
Lediglich Lager, die Schwingungen abhalten, verbinden
ihn mit den Türmen. Auch der
Zugang zum Club ist eine Erfindung, und zwar aus dem Schiffbau. Der öffentliche Platz an der
Straße Beim Trichter, unter dem
sich die Clubräume befinden, ist
tagsüber eine ebene Fläche. Der
Publikumszugang am Abend erfolgt über zwei Hydrauliktüren,
die sich zur Öffnung des Mojo
Clubs aus der Erde erheben.
Am 6. Mai 2010 feierten alle Beteiligten die Grundsteinlegung
und am 29. September 2011
konnte die Richtkrone 90 m
entlang der beiden in sich geknickten Türme empor fahren.
Im April 2013 wurden sie dann
eröffnet. Das ARCOTEL Hotel
Onyx, am Zirkusweg/Ecke Beim
Trichter gelegen, feierte am
21. März 2011 sein Richtfest
und wurde im Juni 2012 eröffnet.
www.strabag.com
dessen Nutzungen Büro, Hotel,
Gastronomie und Musikclub
ebenso ungewöhnlich sind wie
seine Form.
Im Frühjahr 2008 verkaufte ein
Joint Venture aus PIRELLI RE und
JP Morgan Stanley das Filetgrundstück im Herzen St. Paulis,
auf dem bis Dato eine Bowlingbahn stand, an die STRABAG
Real Estate. Der Beginn der
Bauarbeiten an den Tanzenden
Türmen im November 2009 war
der Auftakt für eines der spektakulärsten Bauvorhaben in
Hamburg seit vielen Jahren.
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Entwicklung und Test eines neuen
Energiemanagementsystems in
zwei europäischen Flughäfen
Flughäfen verbrauchen sehr
große Mengen an thermischer
und elektrischer Energie für die
Heizung, Klimatisierung und
Beleuchtung ihrer Terminals,
Bürogebäude oder Hangars.
Das tägliche Energiemanagement und die Wartungsarbeiten an derartig komplexen Infrastrukturen stellen eine große
Herausforderung dar, die gut
ausgebildete und professionelle Teams, unterstützt mit
moderner Informations- und
Kommunikationstechnik, erforderlich macht. Jedoch bleiben
in Flughafengebäuden Energieeinsparpotentiale oft unerschlossen, weil die notwendigen Messdaten nicht verfügbar
gemacht werden oder nicht
aufbereitet sind, um die Problemstellen schnell und effizient
analysieren zu können und entsprechende Korrekturmaßnahmen einzuleiten. Zu typischen
Defiziten beim Betrieb von
Gebäuden zählen falsch eingestellte Heiz- und Kühlkurven,
gleichzeitiges Heizen und Kühlen sowie falsch eingestellte
Anlagenlaufzeiten von Pumpen
oder Ventilatoren. Diese Fehler
werden meistens nicht erkannt,
solange der thermische Komfort nicht beeinträchtigt wird.
Ingenieurspiegel 1 | 2014
In früheren Forschungsprojekten am Fraunhofer Institut für
Solare Energiesysteme ISE wurde herausgefunden, dass eine
kontinuierliche Betriebsüberwachung von Gebäuden, allein
durch die korrekte Einstellung
von Steuer- und Regelparametern haustechnischer Systemen, Energieeinsparpotentiale
im Bereich von 5% bis 20% bringen kann. Dabei handelt es sich
meist um einfache Maßnahmen, die durch minimale Eingriffe in die Gebäudeleittechnik
behoben werden können.
Im Rahmen des FP7 gefördertes
CASCADE Projekts „ICT for Energy Efficient Airports“ entwickelt
ein europäisches Konsortium
unter der Führung des Fraunhofer ISE neue Methoden und
Werkzeuge für ein effizienteres
Energiemanagement von Flughafengebäuden, die zunächst
an den italienischen Flughäfen
Milano-Malpensa und RomaFiumicino getestet und validiert
werden. Dabei ist das Ziel, den
Energieverbrauch und die CO2Emissionen von ausgewählten
technischen Anlagen wie Kälte- und Lüftungsanlagen um 20
Prozent zu reduzieren. Im Kern
der Lösung steht eine Energie-
Abbildung 1 Die CASCADE-Lösung bietet die ISO 50001 basierte Energieaktionsmanagement -Plattform über eine Web-Schnittstelle an.
Das System wird durch Visualisierungen und Algorithmen für die
automatische Fehlererkennung und –diagnose (FED) an haustechnischen Systemen unterstützt. Die Daten werden aus bestehenden Gebäudeleitsystemen an Flughäfen oder über Datenlogger gesammelt,
in den CASCADE Server konzentriert und schließlich auf das Datastorage-Tool übertragen. Die FED–Analysen werden dabei sowohl vom
Fraunhofer ISE als auch durch Sensus MI durchgeführt. Das Enerit
Tool erhält die FED-Ergebnisse und ergänzt diese durch Abfrage der
Flughafen Ontologie zu Meldungen mit hohem Informationsgehalt.
Das Web-Interface ermöglicht ein effektives Energieaktionsmanagement für alle Beteiligten im Energie O & M-Prozess.
– 53 –
reihendaten entwickelt wurde
– gespeichert. Über diese Daten
laufen Algorithmen zur Fehlererkennung und -diagnose, die
Schwachstellen beim Betrieb
einer Anlage identifizieren und
es ermöglichen, den Gebäudebetreiber zu informieren, bevor große Energiemengen verschwendet werden.
Abbildung 2: technische Koordination am Flughafen Malpensa.
Quelle Fraunhofer ISE
management Software, die auf
dem ISO 50001 Standard basiert. Dieses System wird durch
Algorithmen für die automatische Fehlererkennung und
-diagnose (FED) an haustechnischen Anlagen wie Heizungs-,
Lüftungs- und Kälteanlagen
unterstützt. Energetisch suboptimale Betriebszustände sowie
System- und Komponentenfehler können mithilfe der entwickelten Software frühzeitig
erkannt und identifiziert werden und in klaren, terminierten
Handlungsanweisungen an das
Wartungspersonal mitgeteilt
werden. Diese Schritte sind Bestandsteil eines Plan-Do-CheckAct Zyklus, der in der Software
formalisiert wurde und vom
Wartungsteam hin bis zum
Energiemanager am Flughafen systematisch verfolgt und
hinsichtlich der eingebrachten
Energieeinsparungen der einzelnen Maßnahmen validiert
werden kann. Als Basis für die
automatische Fehlererkennung
und -diagnose werden Daten
aus den bestehenden Gebäudeleitsystemen (GLT) und aus zusätzlich installierten Sensoren
und Energiezählern benutzt.
Für den Zugriff auf die GLT
wurden spezielle Schnittstellen
installiert, die es ermöglichen,
die Daten aus dem Gebäudeautomationsnetzwerk abzulesen.
Für die zusätzliche Messtechnik
wurden Datenlogger entwickelt, die einfach in bestehende
Netzwerke integriert werden
können. Per Fernzugriff können Sensoren und Zähler mit
diesem System getestet und
abgelesen werden. Die Daten
werden dann von den Flughäfen zeitnah und über gesicherte
Verbindungen zu den Servern
des Konsortiums übertragen.
Dort werden sie automatisch
vorprozessiert und in eine HDF5
Datenbank – die für die effiziente und flexible Speicherung
von großen Mengen an Zeit-
Abbildung 3: Datenloggingsystem. Quelle PSE AG
– 54 –
Für die Visualisierung der Anlagen wurden dynamische Anlagenbilder mit Visualisierung
der Messdaten und der Fehlern
auf Basis von Zeitreihen- und
Carpetplots entwickelt und den
Nutzern an Flughäfen zur Verfügung gestellt. In Gebäuden
sind aktuelle und relevante Daten über eine Anlage typischerweise zwischen unterschiedlichen Quellen und Kommunika-
über technischen Daten einer
Anlage, ihre Verschaltung mit
anderen Anlagen oder über versorgte Zonen. Die Betaversion
der Software wurde in Herbst
2013 den Pilot-Flughäfen geliefert und wird über anderthalb
Jahre hinweg getestet, aktualisiert und validiert. Mit dieser
Lösung wird auch eine hohe
Wirtschaftlichkeit erwartet. So
sollen die Investitionskosten
für die zusätzliche Messtechnik
und die Optimierungsmaßnahmen innerhalb von drei Jahren
amortisiert werden.
Dipl.-Ing. Nicolas Réhault,
Dipl.-Phys. Tim Rist
Fraunhofer Institut für Solare
Energiesysteme –
Abteilung „Solares Bauen“
www.ise.fraunhofer.de
Abbildung 4: Carpetplot eines Heizkreises mit Diagnose über Pumpenbetrieb und defektes Ventil. Quelle Fraunhofer ISE
tionsprotokollen verstreut und
den Gebäudebeteiligten nur
schwer zugänglich. Um diese
Informationen unmittelbar und
kontinuierlich den Energie- und
Wartungsteams an Flughäfen
verfügbar zu machen, wurden
im Rahmen des Projekts die
Energiemanagement-Software
und das FED-System mit einem
für das Projekt speziell entwickelten semantischen Modell
oder Ontologie der Flughäfen
verknüpft. Mit diesem Modell
kann die Vielfalt der Informationen harmonisiert werden,
so dass Rückschlüsse über den
Zusammenhang der vorhandenen Daten gezogen werden
können. So erhält der Nutzer
zusätzliche Informationen z.B.
Partner des CASCADE Projekts
sind: Fraunhofer Institut für
Solare Energiesysteme (D), PSE
AG (D), Enerit Limited (IE), National University of Ireland,
Galway (IE), Aeroporti di Roma
Spa (I), D’Appolonia S.p.A.(I),
Societa per azioni Esercizi Aeroportuali SEA Spa (I), Sensus Mi
Italia S.r.L(I)., Institut Mihajlo
Pupin (CS). Das Projekt wird im
Rahmen des 7. Forschungsrahmenprogramms von der Europäischen Kommission gefördert. Auf http://de.euronews.
com/2014/01/27/am-airportviel-energie-fuer-weniger-energie/ kann ein kurzer Film über
das Projekt angesehen werden.
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Dachbegrünung auf dem
New Providence Wharf in London
Das “New Providence Wharf”
in London besticht durch seine
kaskadenartigen Dachterrassen, die den Bewohnern grünen
Freiraum bieten und gleichzeitig einen hervorragenden Panoramablick auf die Themse.
Diese besondere Gestaltung
ergibt sich dadurch, dass der ellipsenartig geformte Baukörper
von einem Ende zum anderen
treppenförmig vom 12. bis zum
19. Stockwerk ansteigt. Ovale
Formen prägen das gesamte
Bauprojekt. So bildet auch eine
ovale Rasenfläche den ruhigen
Mittelpunkt des großen Innenhofes, welcher auf dem Podium
der Parkgarage liegt.
Grün ist gewünscht
Auch in Großbritannien werden Gründächer zunehmend
Ingenieurspiegel 1 | 2014
durch die nationale und lokale
Planungspolitik gefördert. Da
die ökologischen und ökonomischen Vorteile begrünter Dächer
insbesondere in dicht besiedelten Städten erkannt wurden,
sollen laut Verwaltungsbehörde beispielsweise im Großraum
London alle größeren Projekte
Gründächer beinhalten.
So plante das renommierte
Architekturbüro Skidmore,
Owings & Merrill aus London
das Wohnbauprojekt “New
Providence Wharf” mit Intensivbegrünungen auf sämtlichen
Dachflächen, die satte 3000
Quadratmeter zählen – auf den
Terrassenflächen in luftiger
Höhe wie auf dem Podiumdach
der Parkgarage. Der GründachGedanke zieht sich durch das
gesamte Areal, das insgesamt
8,2 Hektar umfasst und beginnend 2001 in vier Bauphasen
von der Immobilien-Entwicklungsgesellschaft Ballymore
Group erschlossen und bebaut
wurde. Neben dem Wohnbau
„New Providence Wharf“ zählen dazu der Ontario Tower
mit seinen 29 Stockwerken,
das Radisson-Hotel und das
Michigan-Gebäude. Hier finden
Wohnungen, Büros, Einzelhandelsbetriebe, Restaurants und
zahllose Freizeitangebote ihren
Platz und dies alles unter begrünten Dächern.
– 55 –
Vom Brachland zum
Gründach
Das “New Providence Wharf”
war vormals eine Brachfläche
an der Themse im Gebiet der
Docklands im Osten Londons.
Das Gebiet war früher unter
dem Namen Charrington Wharf
bekannt und wurde für die Lagerung von Erdöl verwendet.
Nachdem dies nicht mehr der
Fall war, entstand eine mit
Spontanvegetation bestandene Brachfläche, in England
„brouwnfield“ genannt, und
damit ein willkommenes Zuhause für so manche Vogelart,
wie zum Beispiel den Hausrotschwanz. Nach der Erschließung und der Neubebauung
des gesamten Areals fand diese Vogelart auf den Dächern
ein neues Zuhause und zwar
vorzugsweise auf den extensiv
begrünten Flächen. Diese bieten den Vögeln eine vergleichbare Umgebung wie zuvor das
Brachland. Neben anderen
Gebäuden erhielt daher auch
„New Providence Wharf“ zumindest eine Extensivfläche:
auf der obersten und für die
Bewohner unzugänglichen
Dachebene in rund 58 Metern
Höhe wurde mit vorkultivierten Sedum-Matten begrünt. So
funktioniert der Naturschutz.
– 56 –
Bautechnik entscheidet
Für die geplanten Intensivbegrünungen auf den kaskadenartigen Dachterrassen sowie
auf dem Podium war ebenfalls
eine dauerhaft sichere Begrünungslösung gefragt: ZinCo
bot hier mit seinem Systemaufbau mit Floradrain® FD 40
die beste Wahl. Bauvorhaben
in Dimensionen wie „New Pro-
vidence Wharf“ sind für den
erfahrenen Dachbegrünungssystem-Hersteller keine Besonderheit. Sämtliche Materialien
lieferte die ZinCo-Partnerfirma
in England, Alumasc Exteriors
Building Products Ltd. Die fachgerechte Ausführung der Begrünung übernahm die Dachdeckerfirma Briggs Roofing and
Cladding aus Stratford.
Als Dachabdichtung kam eine
6 mm dicke Flüssigabdichtung
aus einer Mischung aus Bitumen und Synthesekautschuk
zum Einsatz, die vom Verarbeiter heißflüssig aufgebracht
wurde und die vor Ort eine
Trägereinlage aus Polyester erhielt. Diese Abdichtung wurde
mit einer zusätzlichen Wurzelschutzschicht versehen, bevor
die Wärmedämmschicht aus
extrudierten Polystyrol-Hartschaumplatten aufgebracht
wurde. Auf diesen Umkehrdachaufbau schloss sich dann
das Begrünungssystem an.
Auf das Systemfilter SF folgten
die vollflächig verlegten Dränund Wasserspeicherelemente
Floradrain® FD 40 – das Kernstück im Systemaufbau. Diese
40 mm hohen Elemente speichern Regenwasser in ihren
oberseitigen Mulden und leiten
Überschusswasser über das unterseitige Kanalsystem zügig
ab. Eine zweite Lage Systemfilter SF grenzt die Dränschicht gegenüber der darauf folgenden
Substratschicht ab und sichert
damit deren dauerhafte Funktionsfähigkeit. Zum Einsatz
kam hier die ZinCo-Systemerde
„Dachgarten“ abgestimmt auf
die gewünschte Intensivbegrü-
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Wavin QuickStream
nung. Die Schütthöhen variierten dabei von circa 20 cm
unter Rasenflächen bis circa
65 cm im Bereich der Baumquartiere.
Freie Gestaltung
Mit diesem Systemaufbau
war die richtige Basis geschaffen für sämtliche Gestaltungswünsche auf den Dachflächen.
Das Podium über der Parkgarage ist als Innenhof der Öffentlichkeit frei zugänglich.
Eine große ovale Rasenfläche
nimmt die Ellipsenform des
gesamten Baukörpers noch
einmal auf und bildet das ruhige Zentrum, umrandet von
einem Gehweg samt durchgängiger Parkbank. Dahinter
schließen sich Bäume an bis zu
einem breiten Wasserkanal,
der unmittelbar an der Gebäudefront verläuft. Die Balkone
in den Erdgeschoss-Wohnungen ragen daher wie Bootsanlegestege über dem Wasser.
Klare Formen dominieren
auch die Gestaltung auf den
Dachterrassen, welche auf jeder Etage nahezu denselben
Look zeigen. Ringsum laufende Hecken aus immergrünen
Sträuchern dienen als Windschutz und umschließen eine
Rasenfläche, welche in ihrer
Mitte einen kleinen Swimmingpool präsentiert.
Das „New Providence Wharf“
mit seiner kaskadenartigen
Form verleiht der Londoner
Skyline ein futuristisches Element, das viel Wohnraum
und dabei gleichzeitig grüne
Freiflächen bietet. Auf dem
gesamten Areal ist ein Großbauprojekt entstanden, das
aufgrund seiner nutzbaren
Gründachflächen für andere
Metropolen echten Vorbildcharakter hat.
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Passiv- oder Aktivhaus: eine Kontroverse
Visualisierung Blockrandgebäude in Zürich nach 2SOL-Sanierung
Die Grundidee des Passivhauses ist simpel. Man versucht,
den Wärmefluss durch die Gebäudehülle so stark zu begrenzen, dass die spärliche Solarstrahlung im Winter die nicht
vermeidbaren Wärmeabflüsse
aus dem Haus zu kompensieren
vermag. Was für freistehende
Häuser in nebelfreien Gebieten
noch einigermaßen zu überzeugen vermag, wird in der Stadt in
den nebligen Niederungen Europas absurd. Der Schattenwurf
der Nachbarhäuser vermindert
die passiven Solarerträge in den
unteren Stockwerken selbst
an sonnigen Tagen. Die Passivhäuser in der Stadt brauchen
also ein aktives Heizsystem. Die
großen ost- und westorientierten Fenster des gut besonnten
Passivhauses mit sehr hohem
g-Wert der Fenster erfordern
eine teure, automatisierte und
unterhalts-intensive externe
Verschattung, um die Überhitzung des Hauses in der Übergangszeit und im Sommer zu
vermeiden. Der Wärmerückge-
– 58 –
winnungsgrad aus der Abluft
muss auf über 75% gesteigert
werden, wofür große Lüftungsgeräte mit zwei Ventilatoren
mit entsprechender Steuerung
benötigt werden, welche in
brandgeschützten Räumen
wertvolle Nutzfläche verdrängen. Weil das Warmwasser
nicht mit Isolationsmaterial
erzeugt werden kann, werden
thermische Kollektoren mit
Speichern, Pumpen und Steuerungen eingebaut, zunehmend
kombiniert mit Wärmepumpen
und Erdsonden. Passivhäuser
sind zu aktiven Maschinen verkommen.
Da die Idee des Passivhauses
offensichtlich keine allgemeingültige Lösung darstellt, wurde
in den letzten Jahren die PlusIdee entwickelt. Es lässt sich
zeigen, dass auch diese Idee
nicht zielführend ist. Sie verhindert die Gesamtoptimierung
des europäischen Stromnetzes,
obwohl dieses Netz zur Entsorgung des sommerlichen Über-
schuss-Stroms des Einzelhauses
genutzt werden muss. Plushäuser haben zu große Photovoltaikdächer, die im Winter viel
zu wenig Strom erzeugen. Geld
wird am falschen Ort ausgegeben.
System ZE-2SOL
Das System 2SOL (energie solaire avec stockage au sol) ist
darauf ausgerichtet, die Energieflüsse in einem System optimal zu gestalten, das je nach
energetischem Kontext des zu
versorgenden Gebäudes anders
aufgebaut ist. Das Ziel der Optimierung ist die Minimierung
der Gesamtkosten unter Einhaltung der absoluten Emissionsfreiheit (Zero Emission) bei
hoher ästhetischer Qualität.
2SOL nutzt die Solarstrahlung
auf das Gebäude im Sommer
in sehr differenzierter Art und
Weise. Es wird mindestens
gleich viel Wärme abgeerntet, wie das Gebäude im Lau-
fe des Jahres verbraucht. Die
Umwandlung der hochwertigen
Strahlungsenergie in niederwertige Wärme mit einer Temperatur von 20-35°C erfolgt
mittels verschiedener Energiewandler. Hybridkollektor, Fußbodenregister und Luft/WasserWärmetauscher sind die technischen Komponenten dazu.
Der Fußboden wird im Sommer zum Absorber eines thermischen Sonnenkollektors, der
als Verglasung das normale
Fenster benutzt. Die Bewohner
leben zwischen Verglasung und
Absorber in der gewünschten
Raumtemperatur von 22-25°C.
Der Wasserkreislauf im Fussboden ist in der Lage, innerhalb von
24 Stunden rund 600 Wh/m2
Wärme abzutransportieren.
Diese Energiemenge darf und
soll durch das Fenster in Form
von sichtbarem Licht eingestrahlt werden. Im System 2SOL
wird das Glas so ausgelegt
(Größe, statische Verschattung,
selektive Beschichtung), dass
auf eine externe bewegliche
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Verschattung verzichtet werden kann. Ein innenliegender
handbedienter Blendschutz
gewährleistet den individuellen optischen Komfort. Die
Außenluft kann aktiv in einem
Luft/Wasser-Wärmetauscher
auf 22°C gekühlt werden. Die
der Luft entzogene Wärme
wird mit dem Wärmeverteilsystem in die Wärmetransformationszentrale transportiert. Dort wird die „RaumAbwärme“ entweder mit
der separaten WarmwasserWärmepumpe auf die Nutztemperatur von 47°C veredelt
oder in der Heizwärmepumpe
auf eine Temperatur von 26°C
hochgepumpt. Der Wasserstrom aus dem Kondensator
der Wärmepumpe fließt durch
einen nachgeschalteten Plattenwärmetauscher, indem er
durch die Abwärme des Hybridkollektors auf dem Dach
des Hauses auf 30°C erwärmt
wird. Damit ist der sommerliche Abwärmestrom der Nutzräume und des Dachelementes in einen Wasserstrom mit
einer Temperatur von 30°C
konzentriert.
Im System 2SOL ist das Erdreich unter dem Gebäude bis
in eine Tiefe von 600 Meter
die Senke für den zu „entsorgenden“ Abwärmestrom.
Mit einer 600 Meter tiefen
Koaxial-Erdwärmesonde kann
eine Erdreichmasse von rund
40.000 Tonnen Gewicht als
entladen
thermischer Speicher aktiviert
werden. Bei einer Temperaturerhöhung von 4°C hat das
Erdreich eine thermische Kapazität von 50.000 kWh gegenüber dem Zustand vor der
Erwärmung, was dem Energieinhalt von 5000 Liter Heizöl
entspricht.
Der Temperaturgradient von
3°C pro 100 Meter Tiefe bewirkt, dass das Wasser aus
dem Erdreich immer mit einer
Temperatur von weniger als
20°C austritt. Die Wärmepumpe arbeitet im Sommer dadurch mit einer extrem guten
Kälteziffer von mehr als 15.
Der Hybridkollektor auf dem
Dach liefert infolge der Kühlung auf 35°C mehr zusätzlichen Strom als die Wärmepumpe für die Raumkühlung
verbraucht. Dies bedeutet,
dass die eingelagerte Wärme
in jeder Hinsicht unbedenklich
ist.
Der Erdreichspeicher muss im
Winter entleert werden, sonst
macht er keinen Sinn. Die tiefe
Koaxial-Erdwärmesonde mit
isoliertem Zentralrohr liefert
Wärme aus dem Erdspeicher
mit einer Temperatur von
15°C am kältesten Tag im Jahr.
Sie hat somit fast die gleiche
Qualität wie die Abwärme der
Abluft. Die Wärmegewinnung
aus dem Erdreich ist aber wesentlich einfacher und kostengünstiger als aus der Abluft.
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Die thermische Regeneration des Erdreichs erfolgt mittels einer
Koaxial-Erdwärmesonde mit isoliertem Zentralrohr. Der periphere Mantel besteht aus einer flexiblen Membran, die durch den
Überdruck an die Wand des Bohrlochs gepresst wird. Die Fliessrichtung wird zwischen Lade- und Entladebetrieb umgekehrt.
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Im System 2SOL wird deshalb
auf die Wärmerückgewinnung
aus der Abluft verzichtet. Die
Lufterwärmung im Winter erfolgt über das gleiche Gerät, mit
dem im Sommer die Wärme aus
der Luft abgeerntet (die Luft dadurch gekühlt) wird.
Die Fassade eines Gebäudes
mit einem 2SOL-System muss
nur so stark gedämmt werden, dass im Innenraum die
Komfortbedingungen
eingehalten sind. Dies ist bei einer
inneren Oberflächentemperatur von 17-18°C der Fall. Der
Wärmewiderstand der Wand
– 60 –
muss höher als 1.3 m2K/W
sein, was einem U-Wert von
0.75 W/m2K entspricht. Kleinflächige Wärmebrücken können akzeptiert werden, solange
die Wandkonstruktion nicht
Schaden leidet. Das Dach ist
beim Einsatz eines Dachelementes mit integriertem Hybridkollektor sehr gut gedämmt,
weil die Konstruktionshöhe von
ca. 25 cm statisch bedingt ist
und die Füllung der Hohlräume
der Holzrahmenkonstruktion
mit Isolationsmaterial sinnvoll
und kostengünstig ist. Auf die
individuelle Heizkostenabrech-
nung kann verzichtet werden,
weil die Betriebskosten des Systems maximal 15% der Jahreskapitalkosten der technischen
Installationen ausmachen.
Es ist möglich, das Erdreich um
die Koaxial-Erdwärmesonde
innerhalb von 10-15 Jahren
um 4-5 °C über die natürliche
Erdreichtemperatur in 200-500
Meter Tiefe aufzuheizen, indem man im Sommer rund 25%
mehr Wärme mit einer Temperatur von ca. 32°C einträgt, als
man im Winter entnimmt. Die
Temperatur der Quellwärme im
Koxial-Erdwärmesonde
Platten-Wärmetauscher
Hybridkollektor
Umschaltapparat
Heizwasser-Wärmepumpe
Lüftung Airbox
Dunstabzugshaube
Fussbodenregister
Niedertemperatur-Radiator
Warmwasser-Wärmepumpe
Pufferspeicher
Durchlauferhitzer
Wärmedämmputz
Selektives Glas
Winter steigt dadurch von Jahr
zu Jahr, der winterliche Stromverbrauch sinkt entsprechend.
So wird die emissionsfreie Beheizung von Häusern auch am
kältesten Tag möglich. Die Wärmepumpe eines Gebäudes, das
mit einem 2SOL System ausgerüstet ist, benötigt am kältesten
Tag im Jahr rund 0.1 kWh/m2
elektrischen Strom. Um diese
Menge am gleichen Tag zu produzieren, muss an der Mittelmeerküste eine elektrische PVpeak-Leistung von ca. 20 Watt
installiert sein. Diese Installation wird als ZESI bezeichnet
(Zero Emission Supply Investment). Die PV-Anlage läuft 12
Wochen pro Jahr für das Gebäude nördlich der Alpen und
40 Wochen pro Jahr für eine Anwendung im Süden (Meerwasserentsalzung, Klimatisierung
eines Hotels, etc). Das Gebäude
im Norden wird mit anteiligen
Kosten von 25 EUR/m2 beheizte Fläche belastet. Ein System
2SOL wird zusammen mit einer
ZESI zu einem ZE-2SOL-System.
Dieses System ist leistungsmäßig ausbalanciert, wird
emissionsfrei betrieben, ist
kostengünstig in der Erstellung
(braucht deshalb keine Subvention) (sowohl in der Erstellung
als auch im Betrieb) und trägt
zu einer Verbesserung der Emissions- und Lebenssituation im
Mittelmeerraum bei. Das einzige was es braucht sind gesetzliche Rahmenbedingungen, die
diese Lösung zulassen.
Prof. Dr. Hansjürg Leibundgut
ETH Zürich
www.busy.arch.ethz.ch
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Kontrollleser regeln Zutritt
Neben Einbruchdiebstahl und Vandalismus können auch Brände in Büroräumen zu erheblichem Schaden führen. Mit einem
passenden Sicherheitskonzept lassen sich Büros jedoch effektiv schützen.
Vor unbefugtem Zutritt geschützt: Bürogebäude und Räume im Objektinneren, die mit
dem Zutrittskontrollleser ausgestattet sind, lassen sich nur von
berechtigten Mitarbeitern per
Transponderchip oder Codeeingabe öffnen.
Für eine Steuerkanzlei in Ostwürttemberg erstellte und
realisierte Telenot ein maßgeschneidertes
Sicherheitskonzept, das sich dezent und
stilvoll in die offene, moderne
Arbeitsatmosphäre der Büroräume einfügt. Im Mittelpunkt
standen der Schutz vor Brand,
Einbruch, Überfall und Vandalismus. Besonders sensible
Bereiche, wie der Serverraum,
wurden zusätzlich gesichert.
Zutritt nur mit
Transponderchip
oder Zahlencode
„Zutrittskontrollleser, die sich
harmonisch in die Architektur
einfügen, regeln den Zugang
zu den modernen Büroräumen“, sagt Alexander Kurz, Sicherheitsexperte bei Telenot.
Die Leser zeichnen sich durch
Ingenieurspiegel 1 | 2014
einen besonderen Kopier- und
Manipulationsschutz aus. Gesteuert werden sie von einer
im Haus installierten Alarmanlage, an die auch die weiteren
Sicherheitskomponenten angeschlossen sind. Mittels Transponderchip oder Code-Eingabe
erhalten die Mitarbeiter Zugang zum Büro und zu unterschiedlichen Bereichen im Inneren der Kanzlei. Auf diese Weise
wird sowohl der Schutz von Geschäftsdaten vor unbefugtem
Zugriff gewährleistet, als auch
der Zugang für berechtigte Personen geregelt. Geht ein Transponderchip verloren, muss
nicht das komplette Türschloss
oder die gesamte Schließanlage
ausgetauscht werden. Der Chip
wird gesperrt und der betroffene Mitarbeiter erhält einen
neuen.
Bewegungsmelder in
ästhetischem Design
In der Registratur, im EDVBereich und in verschiedenen
Verbindungsräumen der Kanzlei installierte Telenot zudem
Bewegungsmelder. Bereiche,
die Täter nach Büroschluss mit
hoher Wahrscheinlichkeit betreten, sind so zusätzlich abgesichert. Die Steuerkanzlei
entschied sich für einen von
Luigi Colani designten Melder.
Das Modell fügt sich harmonisch in das Raumkonzept ein
und vereint wie alle Produkte
von Telenot Form, Ästhetik und
Zuverlässigkeit. Aus Erfahrung
weiß Sicherheitsexperte Kurz:
„Besondere
Schwachstellen
und damit attraktive Anziehungspunkte für Einbrecher
sind Türen und Fenster von
Bürogebäuden.“ Die Eingangsund Fluchttür der Steuerkanzlei
wurden daher mit Magnet- und
Riegelkontakten gesichert. Versucht ein Täter diese aufzubrechen, wird dies umgehend
von den Sensoren erkannt und
Alarm ausgelöst.
Rauchmelder warnen
bei Brand
Im Serverraum der Kanzlei sind
alle Kundendaten gespeichert.
Dabei ist nicht nur der Verlust
der Daten durch Diebstahl,
sondern auch durch Brand eine
ernstzunehmende Gefahr. Laut
Kurz ist diese Gefahr in den vergangenen Jahren durch die vermehrte Anzahl von Stand-byGeräten gestiegen. Telenot installierte daher Rauchmelder im
Serverraum. Die automatischen
Rauchmelder erkennen mittels
Streulichtverfahren bereits erste Rauchpartikel in der Luft, wie
sie bei Schwelbränden entstehen. Interne Warntonsirenen
alarmieren die Mitarbeiter der
Kanzlei im Notfall. Zudem geht
das Signal automatisch an eine
hilfeleistende Stelle, wie Wachdienst und von da aus weiter an
die Feuerwehr.
Alarmanlage stets erweiterbar und von Versicherungen anerkannt
Via Kabel oder Funk sind alle
Elemente mit der Telenot
Alarmanlage verbunden. Damit
lässt sie sich auch in bereits be-
stehende Bürogebäude einfach
und flexibel einbauen. Sie ist
zudem jederzeit individuell erweiterbar, etwa mit Wasser-,
Gas- und Notrufmeldern.
Die Alarmanlagen erfüllen die
Anforderungen der Versicherungen. Denn sie sind durch den
VdS, dem offiziellen Organ der
deutschen Versicherungswirtschaft, zertifiziert. Autorisierte
Telenot-Stützpunkte können
entsprechende Atteste über die
normenkonforme Planung und
den Einbau einer Einbruchmeldeanlage für den Versicherten
ausstellen. Der Vorteil für Büroinhaber: Der Versicherungsschutz ist gewährleistet und im
Schadensfall eine Erstattung
der entwendeten Gegenstände
gegeben. Zudem wirkt sich dies
in aller Regel reduzierend auf
die Versicherungssumme aus.
Mit der Telenot AlarmanlagenApp wissen Inhaber immer über
den Sicherheitszustand ihrer
Büroräume Bescheid. Mit ihrem Smartphone können sie die
Alarmanlage steuern und alle
Statusinformationen abfragen.
Im Falle eines Einbruchs oder
Brandes werden sie per SMS
oder Anruf informiert.
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Verbinden die Aspekte Funktionalität und Ästhetik: Die eleganten
cryplock-Leser sind in zehn verschiedenen Farben wie Granit schwarz,
Bernstein rot oder weiß erhältlich.
– 61 –
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Mit leistungsstarken Unterdruck-Dachentwässerungssystemen große Flächen zuverlässig entwässern.
Reduzierter Materialeinsatz führt zu reduzierten Gesamtkosten.
Grundsätzlich kann eine Dachfläche auf zwei Arten entwässert werden: mithilfe eines Freispiegelsystems oder durch ein
System mit Druckströmung. Ein
Vorteil der Unterdruck-Dachentwässerung ist, dass in den
Sammelleitungen kein Gefälle
benötigt wird, um das Abfließen
des Wassers zu garantieren. So
auch im Falle des Einkaufszentrums multi Süd in Leer. Das
größte Einkaufszentrum Ostfrieslands wurde bei laufendem
Betrieb komplett umgebaut
und um 5.000 m² Verkaufsfläche erweitert. Eine besondere
Herausforderung für die Planer:
Auf der 17.800 m² großen Dachfläche des Kaufhauses sammelt
sich bei Niederschlag viel Wasser, das zuverlässig abtransportiert werden muss. Hierfür wird
das bewährte Unterdruck-Dachentwässerungssystem Wavin
QuickStream eingesetzt.
Ein Fallpunkt
für 5000 m²
Da kein Gefälle für die Sammelleitung benötigt wird, werden
die Rohrleitungen in Leer einfach unterhalb der Decken ent-
lang geführt. Zudem werden erheblich weniger Fallleitungen
benötigt als bei der Freispiegelentwässerung – denn an einem
Fallpunkt können bis zu 5000 m²
Fläche entwässert werden. Dadurch entfällt letztlich auch ein
Großteil der Erdarbeiten und es
werden deutlich weniger Kontrollschächte benötigt. Die Installation wird, auch dank des
Wavin Schnellmontagesystems,
insgesamt einfacher und günstiger.
Hochleistungsabläufe
aus Metall und PE
ten Systems“, erklärt Michael Fühner vom technischen Außendienst der Wavin GmbH.
Darum bietet das norddeutsche Traditionsunternehmen
mittlerweile ein umfangreiches Sortiment mit Hochleistungsdachabläufen aus Metall und Kunststoff, die bereits bei geringen Anstauhöhen hohe Ablaufleistungen erbringen. Der Dachablauf Wavin QS-PE-75, der in
Leer eingesetzt wurde, schafft
17,2 Liter pro Sekunde bei einer Anstauhöhe von 55 mm.
www.wavin.de
Der Hochleistungsdachablauf
Wavin QS-PE-75 schafft 17, 2 l/s
bei einer Anstauhöhe von 55 mm.
„Wir wissen: Das Herz einer
Druckentwässerungsanlage
sind ihre Dachabläufe. Sie sind
von großer Bedeutung für die
Leistungsfähigkeit des gesam-
Rohre und Dachrinnen winterfest machen
An den Dachrinnen können sich
Eiszapfen bilden, die zwar schön
anzusehen sind, beim Herunterfallen aber Autos beschädigen
und Passanten verletzen können. Tritt dieser Fall ein, haftet
der Hauseigentümer, da er nach
aktueller Rechtslage solche Gefahrenzonen entschärfen muss.
Dieser Vorgabe lässt sich mit
Heizbändern nachkommen, die
an Regenrinne und Fallrohr angebracht werden und dafür sorgen, dass das Schmelzwasser
immer abfließt.
Starker Frost kann auch bei Heizungs- und Wasserleitungen
zu gravierenden Auswirkungen
führen. Frieren sie ein, bilden
sich oft Risse, aus denen beim
nächsten Tauwetter das Wasser herausströmt. Gut verputzt
hinter der Wand richtet es dann
großen Schaden in Mauerwerk
und Böden an, bevor es schließ-
– 62 –
lich auch die Einrichtung in Mitleidenschaft zieht. Am meisten
betroffen sind wenig genutzte
Räume wie Gästezimmer und
Dachräume. Ein wirksamer
Schutz sind Rohrbegleitheizbänder, die für den notwendigen Temperaturausgleich der
nach EnEV gedämmten Rohre
sorgen.
Sowohl für Dachrinnen, als
auch für Rohrleitungen bietet
Danfoss geeignete Lösungen
an. Das Heizband SLIG wurde
speziell für Dachrinnen entwickelt und hält diese im Winter
zuverlässig eis- und schneefrei.
Aufgrund der selbstlimitierenden Funktionsweise passen die
Bänder ihre Leistung der Umgebungstemperatur an, so dass
die Energie effizient genutzt
wird. Zudem erfolgt die Regelung über elektronische Thermostate.
Das gleiche gilt für die Heizbänder für Wasserrohre. Mit SLPG
steht eine sichere Frostschutzlösung für Rohrleitungen zur
Verfügung. Es kann im oder
am Rohr verlegt werden und
ist auch für verzweigte Anlagen
geeignet. Als steckerfertige Alternative gibt es das Heizband
SLPH.
www.waerme.danfoss.com
www.devi.de
FEH-Dachrinne
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Energieeffizienz, die Standards setzt
In Hamburg-Wilhelmsburg entstand der neue Sitz der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. Das Gebäude erhielt bereits in der Planungsphase das Vorzertifikat in Gold von der DGNB. Foto: SpriAG - Sprinkenhof AG
Im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg entstand ein imposanter und farbenprächtiger Neubau, den die rund 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) bezogen haben. Entstanden ist ein Gebäude,
das bereits lange vor seinem Bezug für Nachhaltigkeit und Energieeffizienz ausgezeichnet wurde. Nicht zuletzt eine moderne
Dämmung auf den großen Dachflächen des Neubaus schuf dafür die Voraussetzungen.
Seit Dezember 2010 wuchs auf
einem rund 23.200 m2 großen
Grundstück ein Gebäudeensemble heran, das Maßstäbe
für den Bürobau von Morgen
setzt. Zwei Gebäudeflügel mit
jeweils fünf Geschossen schließen an einen 54 m hohen,
13-geschossigen Turm an. Der
Gesamtkomplex wurde wegen
seines besonders niedrigen
Energieverbrauchs – rund 70
kWh/m2 p. a. sind als Zielmarke vorgegeben – und seiner
nachhaltigen Bauweise bereits
in der Planungsphase mit einem Vorzertifikat in Gold von
der Deutschen Gesellschaft
für Nachhaltiges Bauen e. V.
(DGNB) ausgezeichnet. Das hat
gute Gründe: Zum Heizen und
Kühlen des Gebäudes etwa wird
Erdwärme genutzt – insgesamt
834 Geothermiepfähle sind im
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Einsatz – und die Gebäudehülle erhielt eine beeindruckende
Dämmung.
Von deren Ausführung können
auch Mario Rücker und sein
Team von der Werder Bedachungen GmbH berichten. Sie
waren Monate lang mit der
Dämmung und Abdichtung der
insgesamt gut 6.500 m2 großen
Dachfläche beschäftigt. „Für
uns waren die Arbeiten auf dem
BSU-Gebäude aus mehreren
Gründen besonders spannend“,
so der Flachdachprofi. „Zum einen ist schon die Menge an verlegtem Dämmmaterial und die
Dämmdicke außergewöhnlich.
Zum anderen zeichnen sich die
Gebäudeteile durch geschwungene und runde Geometrien
aus. Und diesen Rundungen
mussten wir natürlich auch
exakt mit dem gesamten Dachaufbau folgen. Das verpflichtete auch uns zu sehr genauem
Arbeiten, durch das Energieverluste garantiert vermieden
werden.“
Vollständig verklebter
Dachaufbau
Als Dachkonstruktion über den
vorhandenen Betontragschalen
wurde ein vollständig verklebter Dachaufbau mit extensiver
Dachbegrünung gewählt. Bis
zu 350 mm Steinwolle schützen das Gebäude vor dem Verlust von Heizwärme. Nach der
Verlegung der Dampfsperre
folgten zunächst zwei Lagen
„Durock 037“ Dämmplatten
von ROCKWOOL. „Die erste
Lage besteht aus 100 mm, die
zweite Lage aus 120 mm dicken
,Durock 037’ Dämmplatten. Sie
bilden die Grunddämmung für
den weiteren Dachaufbau“, erläutert Mario Rücker.
Gemäß dem vom ROCKWOOL
Flachdach-Planungsservice erarbeiteten Verlegeplan wurde
auf diese Grunddämmung das
Gefälledachsystem „Georock
037“ verlegt. „Vom Außenrand
der Dachflächen her bildeten
wir damit ein Gefälle von zwei
Prozent in Richtung der Atrien in der Mitte der einzelnen
Dachfelder aus. Von dickeren
,Georock’ Platten außen am
Dachrand reduzierten wir dazu
die Dämmstärke bis auf 40 mm
innen im Rinnenbereich, hier
verlegten wir die ,RP-TF’ Sanierungsplatte von ROCKWOOL.
Sämtliche Dämmlagen wurden
mit einem schäumenden, löse-
– 63 –
mittelfreien Polyurethankleber
langlebig und sicher verklebt.“
Beste Haftung
garantiert
Die „Krönung“ des gesamten
Dachaufbaus bilden aus Sicht
von Mario Rücker die 50 mm
dicken „Bondrock MV“ Platten,
die zuletzt aufgebracht wurden. Ebenfalls druckbelastbar
und nichtbrennbar wie die unteren Dämmlagen verfügen sie
zusätzlich über eine oberseitige
Mineralvlieskaschierung. Diese
unterstützt als Haftbrücke die
Verklebung der Dichtungsbahnen und garantiert zugleich eine
sehr ebene und glatte Oberfläche. „Durch die Kaschierung
besitzen die Platten optimale
Hafteigenschaften. Die auf ihnen verlegte und kalt verklebte Kunststoffabdichtungsbahn
geht schon nach wenigen Minuten einen sicheren Verbund
mit den ,Bondrock’ Platten ein.
Es mussten lediglich noch die
Überlappungen der einzelnen
Dachbahnen miteinander verschweißt werden, dann war das
Dach witterungsfest“, berichtet
Mario Rücker.
Dämmung folgt den
Rundungen
Arbeitsintensiv gestaltete sich
für das Team auf dem Dach vor
allem das Anarbeiten der Dämmung an die runden Randbereiche und die ebenfalls runden Atrien. Jede einzelne Dämmplatte
musste den jeweiligen Radien
der runden Gebäudekontur exakt folgen – insbesondere die
Gefälleplatten mussten entsprechend mit größter Präzision
zugeschnitten werden. Von diesen Herausforderungen ist jetzt
nichts mehr zu sehen, denn alle
Dachflächen erhielten eine vollflächige Begrünung.
Für den hervorragenden energetischen Standard des Gebäudes sorgt
unter anderem ein beeindruckender Dachaufbau. Zwei Lagen der
nichtbrennbaren „Durock 037“ Steinwolle-Platte mit zusammen 220
mm Dicke bilden die Grunddämmung.
Auf der Grunddämmung wurde mit dem Gefälledachsystem „Georock 037“ ein zweiprozentiges Gefälle erstellt. Sämtliche Dämmlagen
wurden mit einem lösemittelfreien Polyurethankleber sicher verklebt.
Hinter der vorgehängten Fassade sorgen 120 mm dicke „Fixrock 035
VS“ Fassadendämmplatten für einen effizienten Wärmeschutz und
ein gutes Raumklima
– 64 –
Mit viel Sorgfalt musste jede einzelne Dämmplatte an die Geometrien des Gebäudes angepasst werden.
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Auf die Gefälleplatten wurden abschließend 50 mm dicke „Bondrock MV“ Platten von
ROCKWOOL verlegt. Diese verfügen über eine oberseitige Mineralvlieskaschierung und
bieten so einen optimalen Haftgrund für verklebte Dachabdichtungen.
CI-CONTROL
LAMILUX
GEBÄUDESTEUERUNGEN
Planen – Vernetzen – Automatisieren
RWA-Anlagen und intelligente
Steuerungstechnik für sichere
und energieeffiziente Gebäudehüllen
In Hamburg wurden Kunststoffabdichtungsbahnen kalt verklebt.
Grün geht es also auf dem Dach zu, deutlich bunter an der Fassade: Alle Farben
des Regenbogens sind auf der vorgehängten, hinterlüfteten Fassade zu sehen und machen das Gebäude zum weithin sichtbaren Mittelpunkt des Quartiers.
Wie auf dem Flachdach setzten Bauherr
und Planer auch an der Fassade auf eine
nachhaltige ROCKWOOL Dämmung: 120
mm dicke „Fixrock 035 VS“ Dämmplatten
kleiden das gesamte Gebäude in einen
warmen „Mantel“ und tragen dazu bei,
dass die ehrgeizigen Ziele der Planer erreicht werden konnten.
www.rockwool.de
Sämtliche Dachflächen erhielten abschließend eine Begrünung.
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Gebäudesicherheit
Sicherer vorbeugender Brandschutz
mit RWA-Anlagen und LAMILUX
Steuerungstechnologien
Gebäudekomfort
Optimierung des Gebäudeklimas durch
Steuerung der natürlichen Be- und
Entlüftung und des Sonnenschutzes
Gebäudedynamik
Energieeffizient abgestimmte Vernetzung
aller Steuerungen und Automationen mit
der GLT für eine optimierte Energiebilanz
Lichtkuppeln . Lichtbänder . Glasdachkonstruktionen
RWA-Steuerungstechnik . Gebäudeautomationen
Fotos S. 57/58: DEUTSCHE ROCKWOOL
Mineralwoll GmbH & Co. OHG
LAMILUX Heinrich Strunz GmbH
Postfach 15 40 . 95105
– 65 –Rehau
Tel.: 0 92 83/5 95-0 . Fax: 0 92 83/5 95-2 90
[email protected] . www.lamilux.de
Zutrittskontrolle
Mehr Sicherheit an der eigenen Tür
Schnell ist es passiert: In einem
unachtsamen Augenblick ist die
Haustür von außen zugezogen –
und der Schlüsselbund liegt noch
drinnen. Ohne einen Mitbewohner, der in der Nähe ist und die
Tür wieder öffnen kann, und
ohne einen Ersatzschlüssel, der
bei Freunden oder Nachbarn hinterlegt ist, ist der teure Schlüsselnotdienst der einzige Ausweg. Besonders ärgerlich, wenn
der Pechvogel eigentlich nur die
Zeitung aus dem Briefkasten holen wollte, und dann ohne Jacke
frierend vor der Tür steht.
Derartige Ärgernisse lassen sich
mit intelligenten Zutrittslösungen leicht verhindern. So ist
es mit den TKM Modulen Zutrittskontrolle von Jung nahezu
unmöglich, sich versehentlich
auszusperren. Dank des Moduls mit Fingerscanner können
beispielsweise alle Bewohner
auf ihre Schlüssel verzichten:
Deren Verlust, Diebstahl oder
Beschädigung gehören damit
der Vergangenheit an. Auch
fällt die lange Suche in den Tiefen der Tasche weg. Das Fingerprint-Modul speichert bis zu 90
Fingerabdrücke und erkennt
anhand dieser Daten genau,
wer vor der Tür steht. Die befugten Personen erhalten damit Einlass, allen anderen wird
der direkte Zutritt verwehrt.
Die Konfiguration erfolgt über
einen nicht manipulierbaren
Sicherheitscode, der nur den Bewohnern bekannt ist. Bei einem
Stromausfall ist kein Datenverlust zu befürchten. Das bedeutet nicht nur mehr Komfort für
alle Beteiligten, sondern auch
deutlich mehr Sicherheit. Bewohner haben Kontrolle darüber, wer ihr Haus wann betritt.
Alternativ sorgt ein Codeschloss
mit zehn Zahlencodes, die vom
Benutzer individuell zugewiesen werden, für den optimalen
Schutz. Hier gibt das Gerät ein
optisches und akustisches Feedback, wenn ein bekannter Code
eingegeben wird. Konfiguration
und Wartung laufen wie beim
Fingerscanner über einen Mastercode. Weitere Elemente der
TKM Modulen Zutrittskontrolle
sind ein Schlüsselschalter zum
Auslösen von Schalt- und Steuerfunktionen und ein Transponderleser. Alle vier Zutrittskontroll-Module sind in die modernen Türsprechanlagen von Jung
integriert, sodass Bewohner
gleich doppelt im Vorteil sind.
www.jung.de
Managementsysteme im Tiefbau –
Plage oder Chance
Nach der Einführung von Qualitätsmanagementsystemen nach ISO 9001 in den vergangenen Jahren haben sich entsprechende
Forderungen auch in technischen Regelwerken im Tiefbau weiter verbreitet. So wurde erst vor kurzem das sog. „Betriebliche
Managementsystem, BMS“ seitens des DVGW in die Qualifikationsregeln für Unternehmen des Druckrohrleitungs- und Brunnenbaus aufgenommen und durch den AGFW als zusätzliches Qualifikationskriterium im Bereich Fernwärme eingeführt.
Auch die Güte- und Prüfbestimmungen der RAL-Gütegemeinschaft Kanalbau sowie die der Fremdüberwachung Kanalbau der
Zertifizierung Bau enthalten die Forderung nach einem betrieblichen Organisationsmanagement. Was steht hinter diesen Vorgaben? Lohnt sich ein Engagement in diesen Bereichen?
Betrachtet man die Vorgaben
für Managementsysteme im
Detail, zeigt sich, dass hier im
Wesentlichen unternehmerische Selbstverständlichkeiten
gefordert werden.
Fakt ist daher, dass Unternehmen, die in den vergangenen
Jahren eine stabile Marktposition hatten, qualitätsgerechte
Arbeit abgeliefert haben und
über qualifizierte Mitarbeiter
– 66 –
verfügen, alle wesentlichen Aspekte eines Managementsystems erfüllen.
Inhalte eines BMS sind u.a. die
Benennung von Verantwortlichen mit klaren und eindeutigen Befugnissen und Zuständigkeiten, Kontrolle der Qualifikation des Personals, Schulung
und Unterweisung auf Grundlage von Bedarfsplänen, Qualitätssicherung bei der Beschaf-
fung, Handhabung und Lagerung von Arbeits-, Mess- und
Prüfmitteln und Materialien, Sicherstellung der Nachvollziehbarkeit von Planungs- und Bauleistungen, Verfahren bei Abnahme und Übergabe von Rohrleitungen und Kanälen, einschl.
Druck- bzw. Dichtheitsprüfung
und Maßnahmen zur Überprüfung und Qualifikation von Unterauftragnehmern.
Für Unternehmen im Tiefbau,
bietet sich damit die Chance, über ein BMS systematisch
festgelegte (Qualitäts-) Ziele zu
erreichen und gleichzeitig Auftraggebern gegenüber die besondere Leistungsfähigkeit im
Rahmen von Zertifizierungen
nachzuweisen.
Dipl.-Ing. Bernd Wiese
Zertifizierung Bau GmbH
www.zert-bau.de
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Neue Seiltechnologie in Personenaufzügen
"Die KONE UltraRope-Technologie ist auf großes globales
Interesse gestoßen, seit sie im
Juni vorgestellt wurde. Ich freue
mich, dass die weltweit erste Installation hier in Singapur stattgefunden hat, zumal das Resort
Marina Bay Sands ein Symbol
der Stadt und ein Vorreiter für
moderne und intelligente Gebäudetechnologien ist", sagt
Noud Veeger, Executive Vice
President KONE und Gebietsleiter Asien-Pazifik und Mittlerer
Osten.
Im 2010 fertiggestellten Marina Bay Sands installierte KONE 146 Aufzüge, sechs Rolltreppen sowie im September 2013 den ersten Personenaufzug mit der neuen Seiltechnologie KONE UltraRope. Bild: © KONE GmbH
KONE hat im September 2013
erstmals seine neue Seiltechnologie KONE UltraRope in einem
Personenaufzug installiert. Die
Anlage befindet sich im LuxusResort Marina Bay Sands in
Singpur und fährt vom Erdgeschoss in die 34. bis 57. Etage.
Coating(HFC)-Beschichtung.
Durch das geringe Seilgewicht
reduziert sich der Energieverbrauch von Hochhausaufzügen wie im Marina Bay Sands
deutlich. Durch seine spezielle
Beschichtung ist der KONE UltraRope zudem sehr abriebfest,
was ihm im Vergleich zum konventionellen Stahlseil eine etwa
doppelt so lange Lebensdauer
beschert.
Die mit dem UltraRope modernisierte KONE MiniSpaceAnlage wurde im September
in Betrieb genommen. Einer
breiten Öffentlichkeit wurde sie
während des World Architecture Festivals (WAF) zugänglich
gemacht, das in der ersten Oktoberwoche in Singapur stattfand.
www.kone.com/ultrarope
Das 2010 fertiggestellte Marina Bay Sands besteht aus drei
Hoteltürmen, die durch eine
Dachterrasse, dem sogenannten Sands SkyPark, verbunden
sind. Insgesamt 146 Aufzüge
sowie sechs Rolltreppen hat
KONE hier installiert, das Unternehmen zeichnet auch für die
Wartung der Anlagen verantwortlich. Im dritten Hotelturm
hat KONE nun bei einem Aufzug die herkömmlichen Stahlseile durch den neuen KONE
UltraRope ausgetauscht. Durch
diese Modernisierung ergeben
sich ein verbesserter Personenfluss sowie eine gesteigerte
Energieeffizienz.
Der KONE UltraRope besteht aus einem Kohlefaserkern mit einer High-Friction
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Durch das geringe Seilgewicht des KONE UltraRope reduziert sich der Energieverbrauch von Hochhausaufzügen wie im Marina Bay Sands deutlich. Bild: © KONE GmbH
– 67 –
Gebäudesteuerungen für
neues Flughafen-Terminal
in München
Der Flughafen München setzt beim Bau eines dritten Terminals im TGA-Bereich
„Gebäudeautomation und RWA-Steuerungstechnik“ erneut auf die Kompetenzen von LAMILUX: Wie bereits bei der Errichtung des Terminal 2, ist das Unternehmen der exklusive Zulieferer der sicherheits- und komfortrelevanten sowie energieeffizienzsteigernden Gebäudesteuerungen für den natürlichen Rauch- und
Wärmeabzug, die natürliche Be- und Entlüftung sowie den Sonnenschutz.
LAMILUX konzipiert und installiert beim Terminal-Neubau des Münchner Flughafens die
sicherheits- und komfortrelevanten sowie energieeffizienzsteigernden Gebäudesteuerungen für den natürlichen Rauch- und Wärmeabzug (RWA), die natürliche Be- und Entlüftung sowie den Sonnenschutz.
Das neue Abfertigungsgebäude mit
52 Gates entsteht als dem Terminal 2 vorgelagerter „Satellit“ auf dem weitläufigen Flughafengelände und ist von den fast
400 Meter entfernt liegenden, bereits bestehenden Flughafenbereichen nur über
unterirdische Verbindungswege zu erreichen. Durch den Neubau entstehen zusätzliche Abfertigungskapazitäten für
jährlich elf Millionen Fluggäste.
Teil des millionenschweren Auftrags an
das Rehauer Unternehmen ist neben der
Konzeption, Lieferung und Installation einer Vielzahl steuerungstechnischer Kom-
ponenten (Steuerungszentralen, Aufzugschachtentrauchungen, Türsteuerungen)
unter anderem die Integration von
200 RWA- und Lüftungsflügeln in das Dach
des Gebäudes. Für die Umsetzung des
komplexen, von hohen sicherheitstechnischen Anforderungen geprägten Brandschutz-, Lüftungs- und Sonnenschutzkonzeptes wird LAMILUX 70 SPS-Steuerungszentralen installieren und programmieren, 120.000 Meter Last- und Steuerkabel
verlegen sowie rund 2.600 Antriebe für die
Entrauchungs- und Nachströmklappen im
Dach und der Fassade liefern und montieren.
Die Security
Essen wird 40
Zum 40-jährigen Jubiläum setzt die Security Essen ihren Wachstumskurs fort. Vom
23. bis 26. September 2014 werden in der
Messe Essen deshalb deutlich über 1.000
Aussteller aus rund 40 Nationen erwartet.
Expandiert ist auch das Messeangebot:
Zum ersten Mal versammelt die Security
Essen mehr als 40 Marktsegmente unter
einem Dach – von der mechanischen Sicherungstechnik über Brandschutz und CCTV
bis zur Kriminaltechnik und Terrorprävention. Premiere feiert dabei unter anderem der
Themenbereich Global Travel Security mit
Lösungen für den Schutz von Mitarbeitern
und Unternehmens-Knowhow im Ausland.
Dieser umfassende Marktüberblick macht
die Security Essen zur unangefochtenen
Nummer Eins der Branche.
Auf der zweijährlichen Weltleitmesse werden deshalb erneut alle namhaften Hersteller für zivile Sicherheitstechnik und alle
großen Industrienationen vertreten sein.
Zuwachs gibt es bei den internationalen
Gemeinschaftsständen: Neben Großbritannien, Italien, China, Taiwan, Korea und den
USA wird 2014 erstmals auch Ungarn die
Security Essen als Plattform nutzen, um die
Leistungskraft seiner Unternehmen geballt
an einem Stand zu präsentieren.
Die Security Essen als wichtigster Marktplatz für Sicherheit und Brandschutz zog zuletzt 39.000 Fachbesucher aus 115 Ländern
an, über 80 Prozent waren Einkäufer und
Entscheider. Die größten Besuchergruppen
stellen Industrie, Handwerk, Handel, Bewachungsgewerbe und Behörden. Für das Jubiläumsjahr zeichnet sich auch ein lebhaftes
Interesse von Banken und Versicherungen
ab.
www.security-essen.de
www.lamilux.de
– 68 –
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Deutschlands erste
klimaneutrale Skihalle wurde saniert
Positiver Nebeneffekt der neuen Anlage ist, dass durch die höhere Kälte deutlich weniger im laufenden Betrieb nachbeschneit werden muss
und somit erheblich Wasser gespart wird. Foto: REHAU
Bei der Sanierung von Deutschlands erster klimaneutraler Skihalle entschied sich der Betreiber für eine energieeffiziente Eisflächenkühlung aus dem Hause REHAU.
Die Erlebniswelt SNOW DOME
Bispingen liegt direkt an der
A7 zwischen Hamburg und
Hannover im Herzen der Lüneburger Heide und bietet als
erste klimaneutrale Skihalle
Deutschlands das ganze Jahr
über Wintervergnügen. Im
Sommer lockt Europas größte
stehende Welle Surfer und alle,
die es lernen wollen. Der SNOW
DOME Bispingen öffnete bereits am 26. Oktober 2006 zum
ersten Mal seine Tore und führte nun zwischen April und Oktober 2013 umfangreiche Modernisierungsarbeiten durch.
Nachdem die Betreiber besonders großen Wert auf Energieeffizienz legen, kamen bei der
Sanierung der Eisflächenkühlung Systeme aus dem Hause
REHAU zum Einsatz. Hierbei
wurden etwa drei Mal so viele Kühlschläuche verlegt als
bisher. Die rund 120 Kilome-
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Bei der Sanierung der Erlebniswelt SNOW DOME Bispingen entschied sich der Betreiber für eine energieeffiziente Eisflächenkühlung aus dem Hause REHAU. Foto: REHAU
– 69 –
Um den Einbau der Flächenkühlung zu vereinfachen, versendete REHAU die Rohre speziell auf Metalltrommeln. Eine
Verpackungseinheit enthielt
bis zu 6.000 Meter Rohr. Der
SNOW DOME Bispingen entwickelte zudem eigens eine
Abrollvorrichtung sowie ein
effektives System, um das Rohr
zu verlegen. Die eingesetzten
RAUTHERM Rohre sowie die
Kugelhähne weisen eine Kältebeständigkeit von bis -20°C
auf.
Robuste und langlebige
Komponenten
Rund 120 Kilometer REHAU Rohre wurden zur Kühlung des Bodens verlegt. Foto: REHAU
ter REHAU Rohre wurden in
einem geringeren Abstand
eingebracht und ermöglichen
dadurch eine deutlich stärkere
Kühlung des Bodens. So muss
nun um die Umgebungstemperatur von -2 bis -4 Grad in der
Halle zu erreichen, erheblich
weniger über die Deckenbe-
lüftung gekühlt werden. Auf
die komplette Bodenfläche
wird ein circa zwanzig Zentimeter starker Eispanzer aufgebracht, der an der Oberfläche
aufgeraut wird, bevor mit der
Beschneiung begonnen wird.
So verbindet sich der Schnee
besser mit dem Eispanzer und
bleibt an der jeweiligen Stelle
liegen. Positiver Nebeneffekt
der neuen Anlage ist, dass
durch die höhere Kälte außerdem deutlich weniger im laufenden Betrieb nachbeschneit
werden muss und somit erheblich Wasser gespart wird.
Ein Grund für den Erfolg der
REHAU Verlegesysteme sind
die robusten und langlebigen
Komponenten. Der zentrale
Bestandteil ist das RAUTHERM
Rohr aus hochdruckvernetztem
PE-Xa. Die O-Ring-lose und dauerhaft dichte Verbindungstechnik Schiebehülse sorgt dabei für
eine schnelle Verlegung. Mit
den RAILFIX-Schienen ist zudem
eine exakte Rohrfixierung möglich.
www.rehau.com
Robuste Kartenleser für die Zutrittskontrolle
Die neuen Kartenleser AR10SMF/AR40S-MF für das Zutrittskontrollsystem SiPass integrated von Siemens sind kompatibel mit Mifare-Classic-,
Mifare-Plus- und Mifare-DESFire-EV1-Karten. Bei Mifare-Classic- und Mifare-DESFire-EV1Karten wird zwischen Karte
und Kartenleser eine ausgereifte Verschlüsselungstechnologie
eingesetzt. Auch die Kommunikation vom Kartenleser zum
Host-System kann verschlüsselt
ausgeführt werden, so dass ein
sehr hohes Sicherheitsniveau
erreicht wird. Die Kartenleser
sind außerdem für NFC-Standards zur kontaktlosen Kommunikation vorbereitet.
Die Basisvariante ist ein reiner
Kartenleser. Weitere Varianten
– 70 –
bieten zusätzlich eine integrierte Tastatur und ein gut lesbares
OLED-Display, so dass sich Kartenbenutzer Systemwarnungen und -meldungen direkt anzeigen lassen können. Tastatur
und Display sind beleuchtet, die
Helligkeit passt sich automatisch den Lichtverhältnissen der
Umgebung an. Alle Varianten
haben einen LED-Rahmen, der
rot, gelb oder grün beleuchtet
werden kann.
Die Kartenleser sind für Aufund Unterputzmontage erhältlich. Sie werden an einer zuvor
installierten Rückplatte oder
Unterputzdose befestigt und
können nur mithilfe eines speziellen Schlüssels entfernt werden. Dies ist besonders in Neubauten praktisch, denn so kön-
nen die Rückplatten oder Unterputzdosen im Rohbau installiert
und die Kartenleser erst später
eingesetzt werden, wenn das
Gebäude bezugsfertig ist.
Die Kartenleser sind aus robustem und widerstandsfähigem
Material gefertigt, das normalen Witterungsbedingungen
sowie herkömmlichen Reinigungs- und Lösungsmitteln problemlos standhält. Die Aufputzversionen bieten eine Stoßfestigkeit gemäß IK08 und damit
eine extrem hohe Vandalensicherheit. Dank Schutzklasse
IP55 und einer Betriebstemperaturtoleranz von -40 °C bis +55
°C sind sie sowohl für Innen- als
auch Außenbereiche geeignet.
www.siemens.com
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Intelligente Türdichtung verhindert
dicke Luft
Sensor misst
CO2-Gehalt in der Luft
Die elektronisch gesteuerte
Türdichtung der IMS-Ingenieure öffnet oder schließt sich je
nach CO2-Menge im Zimmer.
Ein CO2-Sensor registriert den
Gehalt in der Luft. Steigt dieser
über einen bestimmten Schwellenwert, steuert ein kleiner Motor über eine Feder die Türdichtung am unteren Teil des Türflügels. Die Dichtung zieht sich
nach oben, durch den Schlitz
kann sich die Raumluft austauschen. Gleichzeitig schaltet das
System über die Gebäudeleittechnik die Lüftungsanlage ein,
die verbrauchte Luft aus dem
Raum befördert.
Lange Zeit war Wärmedämmung en vogue – über dicke
Luft in Räumen machte man
sich kaum Gedanken. Dabei
stört zu viel CO2 die Konzentration. Jetzt haben Forscher ein
intelligentes Türdichtungssystem entwickelt. Ständiges Lüften ist damit passé.
Hitzige Debatten und keine Einigung in Sicht: Die acht Mitarbeiter sitzen im kleinen Besprechungsraum, um das wichtige
Projekt voranzutreiben. Doch
bereits nach gut einer Stunde
fällt es einigen Teilnehmern
schwer, sich auf die Diskussion
zu konzentrieren, manchem
fallen sogar die Augen zu. Kein
Wunder: Die Luft im Konferenzraum ist stickig und verbraucht,
der erhöhte Gehalt an Kohlendioxid (CO2) macht sie müde und
raubt ihnen die Konzentration.
Da bleibt nur noch eines: Lüften.
Oder aber man setzt auf das intelligente Türdichtungssystem,
das Forscher vom FraunhoferInstitut für Mikroelektrische
Ingenieurspiegel 1 | 2014
Schaltungen und Systeme IMS
in Kooperation mit der Firma
Athmer jetzt entwickelt haben.
Athmer ist Komponentenpartner des Fraunhofer-inHausZentrums. Wer das System
nutzt, spart sich nicht nur das
regelmäßige Lüften: Die Türdichtung funktioniert auch als
Kältefeind, indem sie dämmt
und so stets für ein perfektes
Raumklima sorgt.
Besonders in neueren Bauten
ist der CO2-Gehalt in Zimmern
noch immer ein Problem. „Moderne Gebäude werden immer
dichter“, sagt Hans-Jürgen
Schliepkorte, Gruppenleiter am
Fraunhofer IMS in Duisburg.
Bessere Fenster und Bausubstanzen sorgten zwar für eine
gute Wärmedämmung, was
lange Zeit ein großes Thema
gewesen sei. Dafür sei aber die
Luftqualität auf der Strecke
geblieben. »Vielfach wird noch
immer durch Fensteröffnen gelüftet«, so Schliepkorte. »Das
wirkt sich auf die Energieeffizienz aus.«
»Wir richten uns dabei nach
dem Pettenkofer-Wert von
1000 ppm«, erklärt Schliepkorte. Max von Pettenkofer war es,
der bereits Mitte des vorletzten
Jahrhunderts mit seinen Untersuchungen zur Innenluftqualität erkannte, ab welchem
CO2-Wert sich die Menschen
in einem Raum unwohl fühlen.
Heutige Regelwerke und Richtlinien nach DIN für Arbeitsstätten setzen 1500 ppm (parts per
million) als oberen Grenzwert
an und empfehlen einen CO2Gehalt von 1000 ppm. »Diesen
können wir mit Hilfe der intelligenten Türdichtung erreichen
– ohne dass Fenster oder Türen
geöffnet werden müssen«, so
Schliepkorte.
guter Raumluft und optimaler
Ausnutzung der Energieeffizienz«, sagt Schliepkorte. Ab Juni
2013 ist es im Fraunhofer-inHaus-Zentrum in Duisburg installiert, einer Innovationswerkstatt anwendungsorientierter
und marktnaher Forschung für
Raum- und Gebäudesysteme.
Im Fraunhofer-inHaus-Zentrum
bündelt die Fraunhofer-Gesellschaft die Potenziale von z.Z.
sieben Fraunhofer-Instituten
und zahlreichen Wirtschaftspartnern, um neue Lösungen
für Räume und Gebäude partnerschaftlich zu entwickeln, zu
testen, zu demonstrieren und in
den Markt zu bringen.
Schon jetzt haben die Fraunhofer-Forscher weitere Anwendungen im Visier: Die Türdichtung soll auch helfen, die
Luftfeuchtigkeit in Wohn- und
Nutzgebäuden besser zu regulieren. Schimmelbildung zu
Hause und trockene Augen im
Büro könnten so bald der Vergangenheit angehören.
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Das Türdichtungssystem ist
elektronisch an die Gebäudeleittechnik gekoppelt. Ist eine
Lüftungsanlage oder gar eine
Wärmerückgewinnungsanlage
vorhanden, können diese abhängig vom CO2-Gehalt und der
Temperatur im Raum zusätzlich angestellt werden. »Das
System berechnet immer den
besten Kompromiss zwischen
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Neue Brücken schlagen
Kommunale Brücken sind die „hidden champions“ der Verkehrsinfrastruktur. Abseits der öffentlichen Wahrnehmung sorgen
sie dafür, dass der Verkehr in Deutschland reibungslos läuft. Knapp 70.000 gibt es in Deutschland. Ihr Zustand hat sich jedoch
in den vergangenen Jahren dramatisch verschlechtert. Die spektakuläre Sperrung der Rheinbrücke bei Leverkusen oder der Rader Hochbrücke in Schleswig-Holstein sind nur die Spitze des Eisbergs. Hier zeigt sich: seit über zehn Jahren haben wir unsere Infrastruktur – und zwar auf allen Ebene – vernachlässigt und deutlich weniger investiert als für den Erhalt nötig gewesen wäre.
Nach einer Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik
(Difu) zum Thema „Ersatzneubau Kommunaler Straßenbrücken“, die im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen
Industrie (BDI), des Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbandes
der Mobilitäts- und Verkehrsdienstleister (Agv MoVe), des
Bundesverbandes
Baustoffe
– Steine und Erden (BBS), der
Initiative „Damit Deutschland
vorne bleibt“, des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), Pro Mobilität
– Initiative für Verkehrsinfrastruktur, des Verbandes der
Automobilindustrie (VDA) und
des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) erstellt wurde, müssen bis 2030
rund 10.000 kommunale Straßenbrücken in Deutschland
ersetzt werden. Den Ersatzneubaubedarf schätzt das Difu auf
etwas mehr als 10 Milliarden
Euro, einschließlich des TeilErsatzneubaubedarfs sogar auf
16 Mrd. Euro. Dies entspricht
einem Investitionsbedarf von
630 bzw. 930 Mio. Euro jährlich. Mit der Schätzung des Ersatzneubaubedarfs bildet das
Difu jedoch nur einen Teil des
gesamten Sanierungs- und
Ausbaubedarfs im Bereich der
kommunalen Brücken ab, denn
knapp die Hälfte aller kommunaler Brücken weist einen
schlechten Zustand auf.
Um die volle Funktionstüchtigkeit der Brücken im kommunalen Straßennetz sicherzustellen, muss auch in die Brücken
investiert werden, die noch
nicht ersetzt werden müssen.
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Darüber hinaus sind Brücken,
deren Kapazität auf Grund
steigender Verkehrsbelastung
nicht mehr ausreicht, zu ersetzen und Brücken in Zusammenhang mit Erschließungsmaßnahmen neu zu bauen.
Alles in allem stauen sich
in Städten und Kommunen
33,6 Mrd. Euro im Bereich der
kommunalen Straßen- und
Verkehrsinfrastruktur auf. Derzeit investieren Städte und Gemeinden jährlich aber nur etwa
sechs Milliarden Euro in ihre
kommunalen Verkehrswege.
Um den Investitionsstau signifikant abzubauen, müssten
die kommunalen Investitionen
jährlich um 2,24 Mrd. Euro aufgestockt werden.
Trotz steigender Steuereinnahmen wird dieser Kraftakt von
den Städten und Gemeinden
jedoch nicht allein gemeistert
werden können. Die Sicherung
der Zukunftsfähigkeit der kommunalen Verkehrswege und
insbesondere die der kommunalen Brücken kann nur durch
eine
Gemeinschaftsanstrengung von Bund, Ländern und
Gemeinden bewältigt werden.
Hierzu gehört es, dass die Länder den Rückgang ihrer Investitionszuweisungen an die Kommunen unter das Niveau der
Jahre vor der Kapitalmarktkrise
unverzüglich ausgleichen. Mehr
noch: Die Länder sind aufgerufen, die Kommunen durch eine
Aufstockung der Investitionszuweisungen beim Abbau ihres
Investitionsstaus aktiv zu unterstützen.
Zum anderen ist es notwendig,
dass der Bund bei der kommunalen Verkehrswegefinanzierung „im Boot“ bleibt. Wir
begrüßen ausdrücklich, dass
sich Bund und Länder auf die
Verlängerung der Ausgleichszahlungen nach dem Entflechtungsgesetz verständigt haben.
Damit stellt der Bund den Ländern bis zum Jahre 2019 weiterhin jährlich 1,335 Mrd. Euro
zur Verfügung. Davon entfielen
in der Vergangenheit durchschnittlich etwa 700 Mio. Euro
pro Jahr auf kommunale Straßen. Der Bund trägt damit auch
weiterhin etwa 20 Prozent zur
Finanzierung der kommunalen
Verkehrsinvestitionen bei. Die
Verbände halten dies angesichts des gewaltigen Investitionsstaus für nicht ausreichend,
zumal der Bund-Länder-Kompromiss keine Zweckbindung
der Entflechtungsmittel für
kommunale Verkehrsinvestitionen mehr vorsieht. Wir plädieren deshalb für
• eine deutliche Anhebung der
Ausgleichszahlungen,
• eine Dynamisierung der Ansätze entsprechend den allgemeinen Baukostensteigerungen und
• die Wiederherstellung der
Zweckbindung der Mittel für
Investitionen in die kommunalen Verkehrswege.
Der Bund sollte sich außerdem
um die Brücken im Zuge „seiner Bundesstraßen“ kümmern,
soweit deren Ersatz Sache der
Kommunen ist. Wir schlagen
vor, dass der Bund die Möglichkeiten des § 5a Bundesfernstraßengesetz nutzt und die Kommunen beim Ersatzneubau von
Brücken unterstützt – am besten
mit einem Sonderprogramm.
Wir könnten uns z. B. ein Investitionsprogramm für Bundesbrücken in der Baulast der Kommunen in Höhe von 300 Mio. Euro
jährlich vorstellen.
Brücken erfordern eine hohe
Qualität der Planung, die jedoch
aufgrund der personellen Ausdünnung von vielen kommunalen Bauämtern nicht mehr erbracht werden kann. Wir schlagen daher vor, dass die Landesstraßenbauverwaltungen den
kommunalen Bauämtern personelle Unterstützung leisten.
Zudem könnten Planungsbehörden durch private Dienstleister stärker als bisher unterstützt
werden. Eine sinnvolle Ergänzung zu den Vergabeverfahren
nach VOB sind hierfür Designand-Build-Wettbewerbe
mit
klaren Bewertungskriterien, bei
denen Planung und Herstellung
des Bauwerkes zusammen vergeben werden.
In jedem Fall müssen öffentliche Mittel effizienter und nachhaltiger eingesetzt werden als
bisher. Wir plädieren deshalb
dafür, die Möglichkeiten Öffentlich Privater Partnerschaften auch im Bereich der kommunalen Brücken stärker zu
nutzen. Wir schlagen vor, dass
die beiden Bundeskompetenzzentren für ÖPP – die Verkehrsinfrastrukturfinanzierung und
die Partnerschaften Deutschland AG – zusammen mit den
ÖPP-Kompetenzzentren
der
Länder für die Kommunen ein
Konzept entwickeln, wie Ersatzneubauten
kommunaler
Straßenbrücken auch im Rahmen von öffentlich-privaten
Partnerschaften realisiert werden können. Die bereits vorliegenden Erfahrungen, z. B. mit
den Brückenprojekten Frankfurt und Siegen, sollten darin
einfließen.
Dr. Heiko Stiepelmann
Hauptverband der Deutschen
Bauindustrie e.V.
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