Info-Fahrt der RK Edewecht nach Köln und Overloon/NL 26. – 28

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Info-Fahrt der RK Edewecht nach Köln und Overloon/NL
26. – 28. Februar 2017
Edewecht/Köln/Overloon — Familienbesuch im Zoo, sicherheitspolitische und militärhistorische Weiterbildung sowie ein Unterstützungseinsatz zur Pflege des rheinischen
Brauchtums und zwei gemeinsame Kameradschaftsabende — eigentlich sind dies fünf
grundverschiedene Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Die Reservistenkameradschaft
Edewecht zeigte wieder einmal, dass sich diese unterschiedlichen Freizeit-Events durchaus
in eine gemeinsame dreitägige Reservistenveranstaltung integrieren lassen.
Besuch im Zoologischen Garten der Stadt Köln
Vom heimischen Ammerland fuhren die 15-köpfige Reisegruppe, aufgeteilt auf vier PKW, in das
Rheinland. Erster Programmpunkt am Sonntagmittag war ein gemeinsamer Besuch im Kölner Zoo.
Drei Großwildkatzen im Freigehege des Kölner Zoos.
Fotoaufnahmen: Alfred Claußen
Köln ist nicht nur die Hochburg des rheinischen Karnevals, er beherbergt auch den drittältesten
Zoo Deutschlands. 10.576 Tiere aus 842 Tierarten sind hier zu Hause (Stand vom 31.12.2014).
Rund 1,7 Millionen Besucher zieht es jährlich in den 1860 gegründeten Zoologischen Garten in der
Stadt Köln. Der örtliche Volksschauspieler Willy Millowitsch (1909-1999) besang zu Lebzeiten in
seiner Kölner Mundart mit seinem Lied „Ene Besuch im Zoo“ gerne das besondere Flair dieser
schönen Einrichtung. Fazit: Auch in den Wintermonaten ist ein Besuch im Zoo sehr erlebnisreich.
Pause nach einem langen Rundgang im Zoogelände:
Volkert Suhren (li.) und Detlef Voigt.
(v.li.) Dagmar Claußen, Anke Kurras, Detlef Voigt,
Sven Jelken und Volkert Suhren.
Bundeswehrunterkunft in der Mudra-Kaserne in Köln-Porz-Westhoven
In der Mudra-Kaserne stellte die Bundeswehr freundlicherweise einige Vierbettzimmer für die
Reisegruppe zur Verfügung. Die Kaserne wurde in den Jahren 1937/38 für ein teilmotorisiertes
Pionier-Bataillon der deutschen Wehrmacht errichtet. Als Namensgeber fungierte seinerzeit Bruno
von Mudra (1851-1931), ehemaliger General der Infanterie. Mudra führte in Köln-Deutz von 1893
bis 1898 das 1. Westfälische Pionier-Bataillon Nr. 7. Heute ist in der Kölner Mudra-Kaserne das
Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr beheimatet. In den Unterkünften des
Assessment Center übernachten jährlich rund 7.500 Offiziersbewerber an ihrem jeweiligen
Prüfungstermin.
Nach dem gemeinsamen Abendessen in einer Pizzeria endete der erste Reisetag für die
Reisegruppe bei einem zünftigen Kameradschaftsabend in der Unterkunft in den Abendstunden.
Ein ausgemusterter Kampfpanzer Leopard 1
steht in der Mudra-Kaserne als Denkmal vor
dem Unterkunftsgebäude (Block 9).
Ehemalige Waffensysteme der Bundeswehr: Leichter
Jagdbomber Alpha Jet und Kampfpanzer Leopard 1.
Fotoaufnahmen: Alfred Claußen
Unterstützungseinsatz im Kölner Rosenmontagsumzug
Frühmorgens um 06:00 Uhr fuhren am zweiten Reisetag die eingeteilten Helfer zum Kölner
Karnevalsmuseum am Maarweg, dem Sitz der Gemeinnützigen Gesellschaft des Kölner Karneval.
Dieser Dachverband von über 100 Kölner Karnevalsgesellschaften ist für die Organisation und
Durchführung des Rosenmontagsumzuges (Festkomitee, Zugleitung, Wagenbauer etc.) zuständig
und stellt den einzelnen Karnevalsgesellschaften Fahrzeuge und gegebenenfalls auch Personal
zur Verfügung. Hier wurden die als Wagenbegleiter, Schilder- und Großfigurenträger eingeteilten
Helfer dem vorgesehenen Einsatz entsprechend mit Karnevalskostümen eingekleidet.
Angehörige der RK Edewecht am Karnevalsmuseum vor dem Helfereinsatz im Kölner Rosenmontagsumzug
(stehend von links) Eike-Andre Schwarz, Andreas Melnichuk, Günter Melnichuk, Alfred Claußen, Sven
Haßmann, Georg Schneider, Christian Eilers, (kniend von links) Sven Jelken und Antje Melnichuk.
Fotoaufnahme: Georg Strodhoff
Der Kölner Rosenmontagsumzug
Das Motto des Rosenmontagsumzuges in der Karnevalssezession 2016/17 lautete „Wenn mer uns
Pänz sinn, sin mer vun de Söck“, was auf hochdeutsch „Wenn wir Kinder sehen, sind wir von den
Socken“ bedeutet. Pänz, Ströpp, Puute und Quös (Kölner Synonyme für „Kinder“) sind wunderbar
frisch, offen, neugierig und fröhlich. Sie gehen ohne Vorbehalte auf das Leben zu, entscheiden aus
dem Bauch, sind unglaublich kreativ. Kinder sind Kinder. Sie sind mit und untereinander gleich, so
wie es auch die Menschen im Karneval sind. Alle Kinder kennen keine Sprach- oder
Kulturbarrieren, sondern singen, spielen und tanzen miteinander unbändig und fröhlich, sie
machen sich ihre Welt! Dabei überraschen Kinder mit ihrer Leichtigkeit und Ehrlichkeit in ihrem
Handeln oftmals die Erwachsenen. Wer das beobachtet ist „vun de Söck“. Zugleiter Christoph
Kuckelkorn sagte dazu: „Für uns große Jecke ist das eine tolle Aufforderung: Lassen wir uns doch
in unserem Alltag einfach anstecken von dieser Unbefangenheit! Und sorgen wir doch dafür, dass
die Aufgaben für die Zukunft unserer Stadt sich auf die Bedürfnisse der heranwachsenden
Generation konzentriert! Wir alle haben die große Chance, von dieser Haltung zu lernen und selbst
unbefangener und fröhlicher durch das Leben zu gehen.”
Unmittelbar vor dem Start des Umzuges an der mittelalterlichen Severinstorburg (Bild rechts) gibt Zugleiter
Christoph Kuckelkorn (linkes Bild rechts) während der Live-Übertragung des Fernsehsenders WDR 3 den
Fernsehmoderatoren Guido Cantz (li.) und Yvonne Willicks (Mitte) noch ein Interview. Fotos: Alfred Claußen
Die drei mitlaufenden Wagenbegleiter Günter Melnichuk, Georg Schneider und Alfred Claußen sicherten in
der Einleitungsgruppe den Wagen mit der Band „Kasalla“ und achteten dabei darauf, dass dort niemand
unter die Räder kam. Die im Rheinland seit fünf Jahren populäre Kölsch-Rockband, bestehend aus Bastian
Campmann, Florian „Flo“ Peil, Rene „Ena“ Schwiers, Sebastian Wagner und Nils Plum, wurde während des
gesamten Umzuges von unzähligen Fans begrüßt und fotografiert (rechtes Bild). Wenn auch in der
rheinischen Mundart „Kasalla“ Ärger oder Krawall bedeutet – die Band macht beste Rockmusik in kölscher
Mundart!
Fotoaufnahmen: Alfred Claußen
Der Kölner Rosenmontagsumzug 2017 in Zahlen
Die Zahlen und Dimensionen sind beeindruckend: Die Länge des Umzuges beträgt ca. acht Kilometer, obwohl die Wegstrecke nur 7,5 Kilometer lang ist. Die Vorbeimarschzeit beträgt ungefähr
fünf Stunden. 114 Fest-, Prunk-, Persiflagewagen und Kutschen, 90 Traktoren, 85 Bagagewagen
(diese führen das Wurfmaterial mit), ca. 12.000 Teilnehmer, 82 Musikkapellen und 500 Pferde
bildeten den „Zooch“. Fast 3.000 Helfer (Wagenbegleiter, Traktorfahrer, Schilderträger und viele
mehr) sorgen dafür, dass der Zug rollt und dass niemand "unter die Räder" kommt. Als
Wurfmaterial wurden 300 Tonnen Süßigkeiten, über 700.000 Tafeln Schokolade, über 220.000
Schachteln Pralinen, über 300.000 Strüßjer (kleine Blumensträuße), Tausende Stoffpuppen und
weitere kleinere Präsente verteilt.
Linkes Bild: Fördermitglied Antje Melnichuk trägt im Umzug das
Schild für die Gruppe des Präsidenten des Festkomitees Kölner
Karneval, Markus Ritterbach. Im rechten Bild ist ihr Bruder
Andreas Melnichuk zu sehen. Er trug gemeinsam mit Eike-Andre
Schwarz, Sven Haßmann und Christian Eilers die Großfiguren
„Weggefährte I und II“.
Fotoaufnahmen: Alfred Claußen
Eine bekannte Kölner Boulevardzeitung (linkes Bild) berichtete am Faschingsdienstag ausführlich über das
Karnevalsgeschehen des Vortages — die „Karnevalisten“ aus dem Ammerland (mittleres Bild) um ihren
Reiseleiter Alfred Claußen (rechtes Bild) waren mittendrin und konnten das Geschehen live miterleben.
Die Reservisten und Fördermitglieder der Reservistenkameradschaft konnten sich wieder eigene
Eindrücke vom rheinischen Brauchtum und dem Karnevalstreiben machen — teils als Helfer im
Umzug, einige auch als Teil der 1,5 Millionen Zuschauer am Straßenrand. Der Abend wurde, wie
am Vortag nach einem erlebnisreichen Tag, wieder gemeinsam in der Kaserne verbracht.
Linkes Bild: Jecken beim Straßenkarneval in Köln.
Rechtes Bild: Der Kölner Dom im Karnevalstrubel.
Mittleres Bild: (von links) Günter Melnichuk, Detlef Voigt und Alfred Claußen.
Fotos: RK Edewecht
Besuch im Liberty Park — Oorlogsmuseum Overloon
Der dritte Reisetag wurde im Gegensatz zu den Vortagen einem sehr ernsten Thema gewidmet —
beim Gang durch das Niederländische Kriegs- und Widerstandsmuseum in Overloon setzte sich
die Edewechter Reisegruppe mit den dramatischen Ereignissen während der Besetzung der
Niederlande und den Kämpfen des Zweiten Weltkrieges im Raum Overloon auseinander. Die
Ortschaft Overloon liegt zwischen den niederländischen Städten Nimwegen und Venlo.
Die meistgebauten Panzer im II. Weltkrieg: M4 Sherman (li.) aus den USA und der sowjetische T-34 (re.).
Mittleres Bild: Denkmal in Overloon für die gefallenen GI‘s der amerikanischen 7. Panzerdivision.
Amerikanischer Bomber North American B-25 ‚Mitchell‘ (linkes Bild) und das britische Jagdflugzeug
Supermarine Spitfire (rechtes Bild.
Fotoaufnahmen: Alfred Claußen
Krieg gehört ins Museum! Das ist das Motto des Kriegsmuseums Overloon. Das Kriegsmuseum
Overloon präsentiert die Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Hier wird gezeigt, wie es soweit
kommen konnte, dass innerhalb von fünf Jahren mehr als fünfzig Millionen Menschen ihr Leben
verloren, aber auch, wie die unterdrückte niederländische Bevölkerung auf erfindungsreiche Weise
mit Beschränkungen und Mängeln umging. Der Widerstand gegen die deutsche Besetzung, aber
auch die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung werden im Museum thematisiert. Des Weiteren
wird hier auf die Befreiung durch die Alliierten eingegangen, insbesondere auf die Schlacht bei
Overloon. Das im Jahre 1946 eröffnete Museum beherbergt die größte Sammlung von
Militärfahrzeugen in den Niederlanden. Über 150 Fahrzeuge und Kanonen aus dem Zweiten
Weltkrieg und der Zeit des Kalten Krieges werden in der Dauerausstellung gezeigt. Eine spezielle
Ausstellung widmet sich dem Thema „Fallschirmjäger“. Nach einem ausgiebigen Museumsbesuch
trat die 15-köpfige Reisegruppe am späten Dienstagnachmittag den Rückweg in die Heimat an.
Die Panzerschlacht bei Overloon
Im September 1944 entwickelte der britische General Montgomery den Angriffsplan „Market
Garden“. Luftlandungen bei Arnheim und die Befreiung eines schmalen Korridors durch die
südlichen Niederlande sollten es den Alliierten ermöglichen, weiter nach Berlin vorzudringen. Der
Plan ging allerdings nur teilweise auf. Die alliierten Truppen wollten ihren Korridor ausweiten und
verstärken, doch der deutsche Gegner versuchte seinerseits, den Alliierten den Pass
abzuschneiden. Am 30. September 1944 stießen beide Parteien in der Nähe von Overloon
aufeinander. Deutsche Panther-Panzer und amerikanische Sherman-Panzer beschossen sich
pausenlos. Ungefähr eine Woche später mischten sich auch britische Truppen in den Kampf ein.
Letztendlich dauerte es fast drei Wochen, bis Overloon und das südlicher gelegene Venray befreit
wurden. Die Schlacht bei Overloon ist als schwerste Panzerschlacht, die sich jemals auf
niederländischem Boden ereignet hat, bekannt. Das Museum hat zahlreiche Fahrzeuge aus dem
Kampf bewahrt, darunter u.a. auch einen deutschen Panther-Panzer sowie britische und
amerikanische Panzer und Kanonen.
(von links) Detlef Voigt, Alfred Claußen, Andreas Melnichuk, GI-Figur, Günter Melnichuk, Christian Eiles,
Volkert Suhren und Michael Will.
Foto: Antje Melnichuk
Linkes Bild: Eingang zum Museum; rechtes Bild: Detlef Voigt vor einem Militär-LKW.
Fotos: Alfred Claußen
Ein Teil der Ausstellung im Museum widmet sich den schweren Lebensumständen der Niederländer
während der deutschen Besetzung. Am 10. Mai 1940 griff die deutsche Wehrmacht im Rahmen ihrer
Westoffensive die neutralen Niederlande an. Fünf Tage später kapitulierte das Land und es folgte ein
Besatzungsregime unter dem deutschen Reichskommissar Arthur Seyß-Inquart für die nächsten fünf Jahre.
Amphibienfahrzeug LARC-LX, genutzt von 1952 bis 2001 in den US-Streitkräften (u.a. in Vietnam); Nutzlast
bis zu 60 Tonnen. Am Reifen stehen rechts Detlef Voigt (li.) und Volkert Suhren (re.). Fotos: Alfred Claußen
Linkes Bild: Sven Jelken, Eike Schwarz, Detlef Voigt und Anke Kurras sehen sich in einer Flugzeugattrappe
(„Bombenschacht“ im Boden als Bildschirm) Filmaufnahmen von Bombenabwürfen des II. Weltkrieges an.
Rechtes Bild: Zwei Kameraden (D. Voigt und V.Suhren) in der Nachbildung einer amerikanischen Feldküche.
Beeindruckend ist die Einbindung von zahlreichen Museumsexponaten in dargestellten Schlachtszenen des
Zweiten Weltkrieges, wie z.B. der alliierten Invasion vom 6. Juni 1944 (D-Day) in der Normandie.
Die alliierte Invasion (D-Day)
vom 6. Juni 1944 wird in
vielen Szenen und Bildern
dargestellt (4 Bilder oben).
Links: Dargestellte Szene zu
den alliierten Luftlandungen
vom September 1944 im
Raum Arnheim
Unten: Alle Reiseteilnehmer
sahen es als wichtig an,
stets sämtliche Aktivitäten
gemeinsam in der Gruppe
durchzuführen.
Hier Aufnahmen von zwei
Kaffeepausen während der
Tour.
Fotoaufnahmen: A. Claußen
Text: Alfred Claußen
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