616 VI Praktische Ernährungsmedizin 46 Rationelle Diätetik – Rationelle Ernährungstherapie R. Kluthe Vollkost – Leichte Vollkost nach dem Prinzip der vollwertigen Ernährung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) Vollkost (vollwertige Kost) Definition: Eine Vollkost (vollwertige Kost) ist eine Kost, die 앫 den Bedarf an essentiellen Nährstoffen deckt, 앫 in ihrem Energiegehalt den Energiebedarf berücksichtigt, 앫 Erkenntnisse der Ernährungsmedizin zur Prävention berücksichtigt, 앫 in ihrer Zusammensetzung den üblichen Ernährungsgewohnheiten angepaßt ist, soweit die ersten drei Punkte nicht tangiert werden. Leichte Vollkost (leichte vollwertige Kost) Definition: In der leichten Vollkost werden im Gegensatz zur Vollkost Lebensmittel und Speisen gemieden, die erfahrungsgemäß häufig, z. B. bei mehr als 5% der Patienten Unverträglichkeit auslösen (Tab. 46.1). Indikationen der leichten Vollkost: Unspezifische Intoleranzen gegenüber bestimmten Speisen und Lebensmitteln, Ersatz der unwissenschaftlichen Organschonkostformen, z. B. auch als Endstufe des Kostaufbaus nach operativen Eingriffen am Gastrointestinaltrakt oder nach akuter Pankreatitis. Energiedefinierte Diäten Zielgruppen für energiedefinierte Kostformen sind Patienten mit Adipositas und/oder Stoffwechselstörungen, bei denen Überernährung die Manifestation fördert und den Verlauf ungünstig beeinflußt: Diabetes mellitus, Hyperlipidämien sowie Hyperurikämie und Gicht (Tab. 46.2). Auch bei essentieller Hypertonie in Verbindung mit Adipositas ist eine energiedefinierte Kost – neben der Natriumreduktion – wichtig. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Der Begriff „Rationelle Diätetik“ geht auf die Gründungstagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für klinische Ernährung und Diätetik e.V., heute Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (DGEM) zurück (Kluthe & Schaeffer, 1976). Rationelle Diätetik beinhaltet: a) die Anwendung nur noch rational vertretbarer Diäten, also von Ernährungsformen, deren Wirksamkeit nach den auch bei Pharmaka geforderten Wirkungsnachweisen gesichert ist. b) ihre möglichst rationelle Anwendung mit so wenig Abstufungen wie möglich, um die Praktikabilität (Planerstellung, Zubereitung und Compliance-Kontrolle) zu vereinfachen. Ein für die Klinik und Praxis gleichermaßen gültiger Rationalisierungsvorschlag wurde erstmals von der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Ernährung und Diätetik (DAKED) – heute Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) – im Jahre 1978 publiziert und seither zweimal überarbeitet (1990 und 1994). Das Schema gibt kurzgefaßte Anleitungen zur Anwendung wissenschaftlich gesicherter Diäten und dient der klaren Abgrenzung gegenüber pseudowissenschaftlicher Kostformen, wie z. B. all den verschiedenen Organschonkostformen. Das Schema definiert 4 Gruppen als sogenannten Basiskatalog der rationellen Diätetik: 1. Vollkost – Leichte Vollkost (im Sinne einer vollwertigen Ernährung) 2. Energiedefinierte Diäten 3. Eiweiß- und elektrolytdefinierte Diäten 4. Gastroenterologische Diäten sowie Sonderdiätformen Das Rationalisierungsschema ist in erster Linie als Grundlage für die Verordnung wichtiger und häufig gebrauchter Diätformen gedacht. Es dient allen, die für eine dem derzeitigen Wissensstand entsprechend zusammengesetzte Vollkost, im Sinne vollwertiger Ernährung nach den Prinzipien der DGE, leichte Vollkost (leichte vollwertige Kost) und für Kostformen zur Therapie der verschiedensten Erkrankungen (Diäten) verantwortlich sind, als Orientierung. 46 Rationelle Diätetik – Rationelle Ernährungstherapie 617 Intoleranzen % Intoleranzen % Hülsenfrüchte Gurkensalat fritierte Speisen Weißkohl CO2-haltige Getränke Grünkohl fette Speisen Paprikagemüse Sauerkraut Rotkraut süße und fette Backwaren Zwiebeln Wirsing Pommes frites hartgekochte Eier frisches Brot Bohnenkaffee Kohlsalat Mayonnaise Kartoffelsalat Geräuchertes Eisbein zu stark gewürzte Speisen zu heiße und zu kalte Speisen Süßigkeiten Weißwein 30,1 28,6 22,4 20,2 20,1 18,1 17,2 16,8 15,8 15,8 15,8 15,8 15,6 15,3 14,7 13,6 12,5 12,1 11,8 11,4 10,7 9,0 7,7 7,6 7,6 7,6 rohes Stein- und Kernobst Nüsse Sahne paniertes Gebratenes Pilze Rotwein Lauch Spirituosen Birnen Vollkornbrot Buttermilch Orangensaft Vollmilch Kartoffelklöße Bier schwarzer Tee Apfelsinen Honig Speiseeis Schimmelkäse Trockenfrüchte Marmelade Tomaten Schnittkäse Camembert Butter 7,3 7,1 6,8 6,8 6,1 6,1 5,9 5,8 5,6 4,8 4,5 4,5 4,4 4,4 4,4 3,5 3,4 3,1 2,4 2,2 2,2 2,2 1,9 1,6 1,3 1,2 Tabelle 46.2 Rationalisierungsschema für energiedefinierte Diäten (aus: Rationalisierungsschema, 1994) Indikationen Energie/Tag: kcal kJ Protein/Tag: Energie % Fett/Tag: Energie % Kohlenhydrate/Tag: Energie % Harnsäure/Tag: mg Reduktionskost lipidsenkende Kost purinreduzierte Kost Adipositas, Diabetes mellitus (Typ 2 b) primäre und sekundäre Hyperlipidämien Hyperurikämie, Gicht 600/1000/1500 2510/4184/6276 2000 8368 2000 8368 35/25/15 15 15 30/30/30 25 – 30 25 – 30 35/45/45 55 – 60 55 – 60 unter 500 mg (3000 mg/Woche) Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Tabelle 46.1 Häufigkeiten von Lebensmittelintoleranzen bei unausgelesenen Krankenhauspatienten (n = 1918) in verschiedenen Regionen der Bundesrepublik (aus Rationalisierungsschema, 1994) VI Praktische Ernährungsmedizin Reduktionskost für den Adipösen Reduktionskostformen sind so konzipiert, daß sie trotz des reduzierten Energiegehaltes den Bedarf an essentiellen Nährstoffen so weit wie möglich decken. Dies läßt sich am ehesten durch eine energiereduzierte Mischkost realisieren. Relativ kohlenhydratreiche Reduktionskostformen können aufgrund ihres größeren Volumens von Vorteil sein, vorausgesetzt, die Eiweißzufuhr von mindestens 50 g/Tag ist garantiert. Durch die Verteilung der Nahrungszufuhr auf 4 – 5 Mahlzeiten vermindert man bei Nicht-Diabetikern stärkere mahlzeitenbedingte Schwankungen des Blutzucker- und des Insulinspiegels. Bei vielen Patienten reicht bereits eine 1500-kcalKost, um eine Gewichtsabnahme zu erzielen. Dauererfolge sind nur zu erwarten, wenn es dem Patienten gelingt, seine bisherigen Ernährungsgewohnheiten umzustellen. Fachlich qualifizierte Diätberatung mit hohem Motivierungseffekt trägt wesentlich zum Erfolg bei. Reduktionskost für den übergewichtigen Typ-2-Diabetiker (Typ 2 b) Hier werden die jüngsten Empfehlungen der Deutschen Diabetesgesellschaft und weitere neue Erkenntnisse in erster Linie für die Bedürfnisse des Adipösen mit insulinunabhängigem Diabetes mellitus (Typ 2 b) berücksichtigt. Was die Zusammensetzung der Kost anbetrifft, gelten im wesentlichen die gleichen Empfehlungen wie für die lipidsenkende, antiatherogene Kost. Im einzelnen bedeutet dies: 앫 Gewichtsreduktion von 1 – 4 kg/Monat bei Übergewicht von mehr als 10% des Normalgewichtes nach Broca bzw. mehr als 25 kg/m2 Body Mass Index. 앫 Aufnahme von weniger als 10 Energie% in Form von gesättigten Fetten, bei einem Anteil von 10 – 13 Energie% an einfach ungesättigten Fettsäuren. Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren sollten 7 bis höchstens 10 Energie% betragen. 앫 Bevorzugung komplexer Kohlenhydrate in Form von ballaststoffreichen Nahrungsmitteln mit möglichst intakter Struktur. 앫 Vermeiden übermäßiger Eiweißzufuhr (0,8 g/ kg KG reichen für die Bedarfsdeckung aus). 앫 Alkoholkonsum von weniger als 30 g täglich und immer im Zusammenhang mit kohlenhydrathaltigen Mahlzeiten wegen Hypoglykämiegefahr. 앫 Kochsalzzufuhr von weniger als 6 g/Tag zur Beeinflussung der häufig vorliegenden, u. a. die Nephropathie fördernden Hypertonie. Lipidsenkende Kost Hier steht die Höhe des Plasmacholesterins, insbesondere des LDL-Cholesterins, im Mittelpunkt des Interesses. Zur positiven Beeinflussung der Entwicklung atherogener Gefäßveränderungen sollte der Fettanteil der Kost ⬍ 30 Energie% betragen. Insbesondere bei Übergewicht bewirkt eine Gewichtsabnahme einen Abfall des LDL-Cholesterins und einen erstrebenswerten Anstieg des HDL-Cholesterins. Der Austausch von Fetten mit einem hohen Anteil gesättigter Fettsäuren gegen Fette mit einem hohen Anteil an einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist anzustreben, um das Verhältnis höchstens 1/3 gesättigte, mindestens 1/3 einfach, maximal 1/3 mehrfach ungesättigte Fettsäuren unter Berücksichtigung von ω-3- und ω-6-Fettsäuren zu erreichen. Die Beschränkung der Cholesterinzufuhr mit der Nahrung kann sich als weitere geeignete Maßnahme erweisen, den Cholesterinspiegel zu senken. Zusätzliche Effekte sind von einem hohen Ballaststoffanteil, insbesondere von Pektinen aus Obst und β-Glucane aus Hafer oder Gerste, zu erwarten. Für spezielle Formen von Hypertriglyzeridämie ist auch das Meiden von Alkohol von Bedeutung. Aus Gründen der Rationalisierung wird hier nur eine Form der „Hyperlipidämiekost“ berücksichtigt, zumal, abgesehen von Einzelfällen, insbesondere unter den Praxisbedingungen eine weitere Differenzierung keine wesentlichen Vorteile bringt. Harnsäuresenkende Kost Ein wichtiges Ziel bei Hyperurikämie und Gicht ist die Normalisierung des Körpergewichts. Dadurch wird die Harnsäurekonzentration im Serum gesenkt, außerdem der Entwicklung weiterer Stoffwechselstörungen vorgebeugt. Alkoholkonsum ist bei Hyperurikämie riskant, da durch Alkohol die Bildung von Harnsäure im Körper zunimmt und beim Abbau von Alkohol die Harnsäureausscheidung in der Niere gehemmt wird. Entscheidend ist der Alkoholgehalt des jeweiligen Getränks. Bier und insbesondere Hefeweißbier enthalten zusätzlich Purine. Alkoholfreies Bier enthält zwar gleich viel Purine, aber eben keinen Alkohol. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. 618 46 Rationelle Diätetik – Rationelle Ernährungstherapie Tabelle 46.3 ma, 1994) Eiweiß- und elektrolytdefinierte Diäten Während die eiweiß- und kaliumdefinierten Kostformen aus Tab. 46.3, die zur Behandlung von chronischer Leber- und Niereninsuffizienz entwickelt wurden, in der Praxis des niedergelassenen Arztes keine erwähnenswerte Rolle spielen, sind die natriumdefinierten Kostformen bei der Häufigkeit insbesondere der Hypertonie als auch von Ödemzuständen (wie Niereninsuffizienz oder zirrhosebedingtem Aszites) von großer Bedeutung. Zur Behandlung von Hypertonikern und Ödemkranken ist die Verordnung einer natriumarmen Vollkost (und einer natriumarmen leichten Vollkost) angezeigt. Der leichter zu realisierenden, mäßig natriumarmen (102 mmol), entsprechend 2,4 g Natrium = 6 g Kochsalz, ist unter den Praxisbedingungen gegenüber der natriumarmen Diät (51 mmol), entsprechend 1,2 g Natrium = 3 g Kochsalz, der Vorzug zu geben. Alkoholgenuß kann blutdrucksteigernd wirken. Ein restriktiver Umgang ist deshalb anzuraten; gestattet sind 20 – 30 g/Tag. Beim übergewichtigen Hypertoniker empfiehlt sich das gleiche Vorgehen wie beim Typ-2 b-Diabetiker. Bei den eiweißreduzierten Kostformen ist der Bedarf an einigen essentiellen Nährstoffen nicht gedeckt, insbesondere Calcium, Eisen und Zink sowie wasserlösliche Vitamine müssen substituiert werden. Auch bei der eiweißreichen, kalium- Rationalisierungsschema für eiweiß- und elektrolytdefinierte Diäten (aus: Rationalisierungssche- Indikationen Energie/Tag: kcal kJ Protein/Tag: g Energie % Fett/Tag: Energie % Kohlenhydrate/Tag: Energie % Natrium/Tag: g Kalium/Tag: g eiweißdefinierte Kost natriumdefinierte Kost Niereninsuffizienz Leberinsuffizienz primäre und sekundäre Hypertonie, kardiale und renale Ödeme 2000 8368 2000 8368 25/40/60/80 15 45 – 40 bei 25 – 40 g Eiweiß/Tag 35 – 30 bei 60 – 80 g Eiweiß/Tag 25 – 30 45 – 55 55 – 60 1,2/2,4 1,2/2,4 2–4 2–4 Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Nicht nur Innereien oder bestimmte Fischarten sind purinreich. Die Haut von Geflügel und Fisch sowie die Schwarte vom Schwein enthalten aufgrund ihres Zellkernreichtums ebenfalls relativ viel Purine und sollten vom Gichtkranken gemieden werden. Bei einer fleischfreien oder fleischarmen Ernährung müssen größere Mengen von Lebensmittels pflanzlicher Herkunft verzehrt werden, um den Energiebedarf zu decken. Mit größeren Mengen der an sich purinärmeren pflanzlichen Lebensmitteln steigt aber auch die Purinzufuhr. Von großer Bedeutung ist auch eine reichliche Flüssigkeitszufuhr. Die Trinkmenge sollte mindestens 2 l/Tag betragen. Empfehlenswert sind in erster Linie energiefreie Getränke, wie Mineralwässer und ungesüßte Kräuter- und Früchtetees. Daneben sind auch Kaffee und schwarzer Tee erlaubt, ebenso Kakao, da die hierin enthaltenen Purinkörper nicht zu Harnsäure abgebaut werden. Werden die Empfehlungen der Vollkost nach den Prinzipien der vollwertigen Ernährung der DGE realisiert, wird eine angestrebte Harnsäurezufuhr von 500 mg/Tag nur unwesentlich überschritten, und es bedarf nur geringfügiger Änderungen in der Speiseplangestaltung. 619 VI Praktische Ernährungsmedizin und natriumarmen Dialysediät ist eine Substitution wasserlöslicher Vitamine notwendig. Gastroenterologische Diäten sowie seltene Diäten Gegenüber der früheren „Schonkostära“ wird heute die Mehrzahl gastroenterologisch Erkrankter mit leichter Vollkost ernährt. So hat bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren, der chronischen Pankreatitis ohne exkretorische Insuffizienz, der akuten und chronischen Hepatitis, der Leberzirrhose ohne portale Dekompensation etc. die organbezogene Schonkost ersetzt. Die pathophysiologischen Voraussetzungen für Behandlungen mit speziellen Kostformen sind in der Gastroenterologie sehr unterschiedlich. So ist Tabelle 46.4 beispielsweise bei der Leberzirrhose nur im weit fortgeschrittenem Stadium eine Natrium- und/ oder Flüssigkeitsrestriktion und/oder eine Eiweßrestriktion indiziert. Beim Kurzdarmsyndrom reichen die diätetischen Maßnahmen je nach Ausmaß und Lokalisation der Resektion bzw. dem Grad der Adaptation des Restdarmes von ballaststoffarmen, relativ fettarmen, eventuell unter Verwendung von MCT hergestellten Diäten bis hin zur hemiparenteralen Ernährung (siehe auch Kapitel 50). Insgesamt unterscheiden wir 9 Untergruppen der gastroenterologischen Diätetik (Tab. 46.4). Die seltenen Diätformen sind in Tab. 46.5 aufgeführt. Sie dienen in erster Linie der Anwendung bei relativ seltenen angeborenen Stoffwechselerkrankungen (wie Phenylketonurie u. a.) sowie bei speziellen Lebensmittelallergien. Gastroenterologische Diäten (aus: Rationalisierungsschema, 1994) Definition 1. Diät bei Malassimilation a) leicht aufschließbar, ballaststoffarm, Fettmenge der Ausnutzung angepaßt b) Zusatzmaßnahmen: – Austausch von LCT durch MCT – Erhöhung der Energiedichte, z. B. durch Zugabe von Oligosacchariden oder des Gehaltes an essentiellen Nährstoffen – glutenfrei – lactosefrei bzw. reduziert – oxalsäurereduziert Indikation Exokrine Pankreasinsuffizienz Kurzdarmsyndrom chologene Diarrhö gluteninduzierte Enteropathie (Initialstadium) Morbus Whipple etc. 2. Kostaufbau bei gastroenterologischen Erkrankungen akute Pankreatitis postoperative Zustände akute Gastroenteritis nach parenteraler Ernährung 3. glutenfrei gluteninduzierte Enteropathie (Dauerbehandlung) Dermatitis herpetiformis Duhring 4. ballaststoffreich, unter Bevorzugung von Getreideballaststoffen Obstipation irritables Kolon Kolondivertikulose 5. ballaststoffreduziert Stenosen im Intestinaltrakt 6. zuckerreduziert, mehrere kleine Mahlzeiten postalimentäres Syndrom (Dumpingsyndrom) 7. lactosefrei bzw. -reduziert Milchzuckerunverträglichkeiten 8. weitgehender Ersatz von LCT durch MCT intestinales Eiweißverlustsyndrom Abetalipoproteinämie Hyperchylomikronämie chronisch entzündliche Darmerkrankung 9. chemisch definierte Formeldiäten (Astronautenkost, Elementardiät, Peptiddiät) Frühphase nach ausgedehnten Darmresektionen, intestinalen Fisteln etc. (LCT = langkettige Triglyceride, MCT = mittelkettige Triglyceride) Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. 620 46 Rationelle Diätetik – Rationelle Ernährungstherapie Seltene Diätformen (aus: Rationalisierungsschema, 1994) Definition Indikation 1. kohlenhydratreich, fettreduziert Porphyrie 2. definierter Gehalt an Aminosäuren angeborene Störungen des Aminosäurenstoffwechsels (Phenylketonurie, Ahornsirupkrankheit, Homocystinurie, Histidinämie u. a.) 3. galactose-, fructosereduziert, stärkereich, viele kleine Mahlzeiten Glykogenosen 4. galactosefrei Galaktosämie Galaktokinasemangel 5. fructosereduziert Fruktoseintoleranz 6. allergenfrei bzw. -reduziert Lebensmittelallergie Literatur Kluthe, R., G. Schaeffer: Rationelle Diätetik. Arbeitstagung über „Fortschritte der Ernährungstherapie“ in Freiburg, April 1975. Thieme Verlag, Stuttgart 1976 Kasper, H., M. Wild, I. Husemeyer, H. Rottka, R. Kluthe, H. Quirin, G. Schlierf, J. Schrezenmeir, G. Wolfram: Rationalisierungsschema 1994 der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) Akt. Ernähr.-Med. 19 (1994) 1 – 6 Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Tabelle 46.5 621