natura - Klett

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NATURA 1
Biologie für Gymnasien
bearbeitet von
Claudia Dreher
Roland Frank
Gert Haala
Jürgen Schweizer
Günther Wichert
Baden-Württemberg
für die Klassen 5 und 6
Lösungen
Ernst Klett Schulbuchverlage
Stuttgart • Leipzig
Das Biologiebuch
Arbeitsmethoden in der Biologie
Schülerbuch Seite 3
Schülerbuch Seite 8
1. Wie viele Wölfe sieht man gemeinsam mit
erhobenem Kopf heulen?
— Vier Wölfe, S. 24
 Die Abbildungen auf dieser Seite zeigen
Schüler im Biologieunterricht. Gib an, welche
Arbeitsmethoden du erkennst.
— Im Fach Biologie muss man vor allem betrachten, beobachten und beschreiben, wobei oft
Hilfsmittel wie Lupe, Mikroskop oder Fernglas
benötigt werden, außerdem zählen, messen
und vergleichen, weiterhin zeichnen, sammeln, ordnen und vor allem experimentieren
und protokollieren. Auf den Abbildungen ist
davon das Beobachten, Protokollieren und
Mikroskopieren zu erkennen.
 Überlegt gemeinsam, wie man sein Biologieheft sinnvoll benutzen kann.
— Vorschläge zur Heftbenutzung: Grundsätzlich Datum und Thema der Stunde
eintragen, Anschrieb und Zeichnungen
von der Tafel übernehmen, Merksätze und
wichtige Stundenergebnisse aufschreiben,
Arbeitsblätter einkleben, selbst gesammelte
Abbildungen, die zum Thema gehören (z. B.
aus Zeitschriften) ergänzen, eigene Aufzeichnungen und Beobachtungen zum Unterricht
notieren, ggf. Hausaufgaben eintragen und
machen.
2. Wie nennt man das Hinterbein des Gelbrandkäfers?
— Schwimmbein, S. 166
3. Welche Vögel haben zwei Zehen und erreichen eine Schrittlänge von 3-4 Metern?
— Strauße, S. 108
4. Auf welchen Seiten sieht man das Foto eines
Keilers im Sprung?
— S. 12, S. 38, Abb.2
5. Welcher Zapfen hängt — der von Fichte oder
Tanne?
— Der Zapfen der Fichte hängt, S. 245
6. Welcher Teil der Eibe ist ungiftig?
— Der rote Samenmantel, S. 250
7. Wie heißt der größte bei uns lebende Bilch?
— Der Siebenschläfer, S. 50
8. Welche Gefiederteile sind bei Grün- und Buntspecht gleich gefärbt?
— Gefieder am Kopf rot, Gefieder an Hals und
Brust weiß, S. 106/107
Kennzeichen der Lebewesen
Schülerbuch Seite 7
Sind folgende Dinge lebendig: eine Wolke, ein
ferngesteuertes Auto, ein Bergkristall, ein Veilchen, ein Wetterhahn? Begründe deine Entscheidung!
— Grundlage für die Entscheidung sind die
Kennzeichen der Lebewesen:
a) Bewegung aus eigener Kraft,
b) Wachstum,
c) Stoffwechsel,
d) Reizbarkeit,
e) Fortpflanzung und
f) Aufbau aus Zellen.
Bei der Wolke fehlen sicher a, d, e und f, bei
dem ferngesteuerten Auto b, c, e und f, beim
Bergkristall a, d und f, beim Wetterhahn a,
b, c, e und f. Schwierig ist die Entscheidung
beim Veilchen. Zwar sind b, c und e schnell
einzusehen, aber a und d müssen anhand der
Texte zu Pflanzen im Schülerbuch plausibel
gemacht werden. Der zelluläre Aufbau lässt
sich nur mit dem Mikroskop endgültig klären.
2
Arbeitsmethoden in der Biologie
Schülerbuch Seite 9
 Verschiedene Kostproben, zum Beispiel Erdbeergelee, Nusscreme, Ketschup, Apfelmus
und Mayonnaise oder Sahnemeerrettich werden vom Lehrer vorbereitet und in nummerierten Schälchen verdeckt aufbewahrt.
Einer Versuchsperson werden die Augen verbunden, damit sie nicht sehen kann, was ihr
zum Schmecken angeboten wird. Außerdem
wird ihr die Nase zugehalten. Mit einem Löffelchen werden nacheinander Kostproben in den
Mund gegeben und die Versuchsperson soll
ihre Geschmacksempfindung nennen. Dieser
Versuch wird mit mehreren Schülerinnen und
Schülern wiederholt. Die Ergebnisse werden
protokolliert und anschließend in einer Tabelle
festgehalten. Danach wird der Versuch mit
mehreren Versuchspersonen ohne Zuhalten
der Nase durchgeführt. Auch diese Antworten
werden protokolliert. Wertet die Ergebnisse
aus.
— Das Experiment zeigt, dass nur die Geschmacksempfindungen süß, sauer, salzig
und ggf. scharf genannt werden. Die Geschmacksfülle kann nur durch das Geruchsorgan wahrgenommen werden.
Schülerbuch Seite 14/15
— Sowohl der Lerntypentest wie auch die Anregungen im Buch sollen verdeutlichen, wie
die verschiedenen Sinne und das Gedächtnis
beim Lernen zusammenwirken. Ziel ist es,
dass Schülerinnen und Schüler befähigt werden, ihren Lerntyp zu erkennen, dementsprechend zu lernen und konzentrationsstörende
Faktoren auszuschalten oder konzentrationsfördernde Techniken anzuwenden. Nicht
erfasst sind zahlreiche Entspannungstechniken, deren Bedeutung für die Lernpausen
aber bewusst gemacht werden.
—
—
—
—
—
—
Einige Tricks helfen bei der allgemeinen Organisation:
Regelmäßig am gleichen Arbeitsplatz lernen.
Pausen mit Bewegung, Entspannungsübungen, leichter und leiser Musik machen.
Hausaufgaben und die Vorbereitung der Klassenarbeiten in Portionen so einteilen, dass
ähnliche Fächer nicht hintereinander liegen.
Der eigene Lerntyp bewältigt auch schwierige
Fachbegriffe.
Stets nach Gedächtnisstützen suchen.
Eine übersichtliche Heftführung erzeugt viel
Freizeit.
Zur Besprechung des Lerntypentests (S. 14)
kann jeder Schüler seinen bevorzugten Lernweg in ein Wandplakat eintragen, sodass ein
Blockdiagramm zur Verteilung der drei Lerntypen entsteht. Steht etwas mehr Zeit zur Verfügung, kann die Selbsteinschätzung durch
das „Lernen mit allen Sinnen“ (s. Lehrerband
Natura 5/6, Seiten 66/67) genauer untersucht
werden. Die Besprechung sollte in jedem Fall
auf konkrete Tipps (s. u.) eingehen.
Optimales Lesen wird erreicht durch
— erweiterte Blickspanne statt punktförmigem
Sehen; Anregungen zum Training mit Wortpyramiden in KLIPPERT (in KLIPPERT, M.: Methodentraining; Beltz, Weinheim 1996 ).
— Erfassen von Wortbildern und Wortgruppen
statt Buchstabe-für-Buchstabe- oder Wortfür-Wort-Lesen; dazu Sprung-Lesen-SprungBewegungen der Augen statt des ganzen
Kopfes.
— gesteigerte Lesegeschwindigkeit mit höherer
Konzentration ohne lautes oder gedankliches
Mitsprechen und ohne Lesekrücken (Finger,
Bleistift oder Lineal unter der Zeile).
— einwandfreies Sehvermögen (eventuell Brille
tragen) und ausreichende Ausleuchtung.
— ständig wiederholte Leseübungen, um
Wortbilder oder Wortgruppen schnell wieder
zu erkennen, Überschriften oder Untertitel,
kursiv oder fett gedruckte Worte schon beim
Überfliegen „herauszufischen“.
—
—
—
—
—
—
Inhaltliche und auswertende Fragen helfen,
den Text absatzweise zu gliedern. Fragen und
stichpunktartige Antworten sollten anfangs
auf einem Blatt notiert werden. Solche Fragen
können sein:
Welches Thema wird behandelt?
Wie sind die Abschnitte untergliedert?
Was weiß ich bereits dazu?
Was ist für mich neu?
Mit welcher Aufgabenstellung soll ich den
Text bearbeiten?
Welche Begriffe kenne ich nicht?
Arbeitsmethoden in der Biologie
3
Säugetiere
Schülerbuch Seite 19
 Nenne Merkmale, die den Hund als Säugetier
kennzeichnen. Auf welche anderen Tiere
treffen diese Merkmale ebenfalls zu? Nenne
mindestens 5 Beispiele.
— Hunde bringen lebende Junge zur Welt, die
mit Milch ernährt werden. Außerdem besitzen
sie ein Fell. Andere Säugetiere sind z. B.
Katzen.
 Begründe, weshalb man die jungen Welpen
Nesthocker nennt.
— Welpen sind nach der Geburt hilflos und
müssen gewärmt, gepflegt und beschützt
werden. Ihre Augen und Ohren sind noch
geschlossen.
 Erläutere, warum ein junger Welpe in der
Regel nach 8 bis 12 Wochen von seinen
Geschwistern getrennt und in eine menschliche Familie aufgenommen wird. Was spricht
gegen einen früheren Zeitpunkt, was gegen
einen späteren?
— Ab der 8. Lebenswoche beginnt die Sozialisationsphase, d. h. die optimale Zeit für die
Erziehung der Welpen durch den erwachsenen Rüden. Da diese Aufgabe beim Haushundwelpen der Mensch übernehmen muss,
sollte der Wechsel in die Menschenfamilie
auch in diesen Zeitraum fallen. Eine Trennung
vom Muttertier während der Prägungsphase
(4.—7. Lebenswoche) oder sogar früher unterbricht die normale Entwicklung und kann
zu Verhaltenstörungen beim heranwachsenden und dann erwachsenen Tier führen.
 Mit welchen Zähnen kann der Hund am
kräftigsten zubeißen und einen Knochen
zerbrechen? Ein Versuch hilft bei der Lösung:
Stelle fest, wie du mit einer Schere die größte
Kraft entfalten kannst.
— Will man mit einer Schere etwas Hartes durchschneiden, muss man sie weit öffnen und
den Schnitt möglichst nahe am Drehpunkt
der Schere ansetzen. Entsprechendes gilt für
das Hundegebiss: Die hinteren Backenzähne
werden für die stärksten Belastungen eingesetzt, z. B. zum Zerbrechen von Knochen.
 Erläutere die Vorteile, die sich für den Hund
durch den hervorragenden Geruchs- und Hörsinn ergeben.
— Auch Beute, die nicht zu sehen ist (Tarnung,
Versteck), kann geortet und verfolgt werden.
 Welchen Vorteil bietet die Fähigkeit, Bewegungen gut wahrzunehmen? Begründe.
— Flüchtende Beutetiere bewegen sich in der
Regel schnell und können durch die Fähigkeit
des Auges, v. a. Bewegungen gut zu erfassen, besser verfolgt werden.
4
Säugetiere
Schülerbuch Seite 20
 Nenne mindestens fünf andere Tiere mit einer
Wirbelsäule. Gehören diese auch zu den
Wirbeltieren? Begründe deine Meinung.
— Karpfen: Fische, Wasserfrosch: Lurche,
Zauneidechse: Reptilien, Kobra: Reptilien,
Huhn: Vögel, Maulwurf: Säugetiere usw. Als
charakteristische Merkmale der Säugetiere
können von den Schülern das Haarkleid, die
Zitzen oder der Bauchnabel genannt werden.
 Hunde sind Zehengänger, die Menschen dagegen sind Sohlengänger. Erläutere anhand
des jeweiligen Skeletts die Unterschiede.
— Sohlengänger setzen beim Gehen mit dem
ganzen Fuß auf: Mit Ferse, Fußwurzelknochen, Mittelfußknochen und den Zehen
entsteht ein große Auflagefläche. Sie ist
beim Menschen eine Voraussetzung für den
aufrechten Gang. Der Hund dagegen setzt
seine Beine nur mit dem Zehenkochen auf.
Die Auflagefläche ist kleiner. Vor allem die
Mittelfußknochen sind im Vergleich zum Menschen verlängert, sodass das Bein relativ lang
ist. Dies ermöglicht dem Hund das schnelle
Laufen.
Schülerbuch Seite 22
 Vergleiche mindestens 5 verschiedene
Hunderassen. Fasse in einer Tabelle ihre
wichtigsten Eigenschaften zusammen.
— Eine Tabelle mit Eigenschaften von Hunden kann nach einer Vielzahl von Kriterien
angelegt werden. Eine Vielzahl an Büchern
über Hunde liefert reichlich Informationen, oft
gegliedert nach Kriterien (Herkunftsland, Fell,
Größe, Pflege, Charakter, Aufzucht, Erziehung, Verträglichkeit, Bewegung, . . .). Für
Schüler sollte die Zahl der Kriterien jedoch
reduziert werden. Denkbar wäre eine Tabelle
nach folgendem Muster (siehe Seite 5 oben).
 Erkläre, wie ein Züchter vorgehen müsste,
wenn er Hunde mit besonders langen Ohren
haben möchte.
— Um einen Hund mit bestimmten Merkmalen
zu erhalten, sollte der Züchter nur Tiere miteinander verpaaren, deren Merkmale bereits
am ehesten seinen Vorstellungen entsprechen. Um Hunde mit langen Ohren zu züchten, sollte der Züchter also Tiere auswählen,
die gegenüber den übrigen Artgenossen
überdurchschnittlich lange Ohren besitzen.
Wenn er über viele Generationen eine solche
Auslese trifft, werden nach vielen Generationen die Ohren deutlich länger sein.
 Nenne weitere Tierarten, deren Merkmale bei
den einzelnen Tieren stark unterschiedlich
sind.
— Beispiele für Arten, bei denen es durch
Zucht bedingt viele unterschiedliche Formen
und Rassen gibt, sind die Hauskatze, das
Hauskaninchen, Meerschweinchen, das
Pferd, das Hausrind, das Hausschwein oder
das Haushuhn, also die bekannten Haustiere.
Schäferhund
Golden Retriever
Rauhaardackel
Größe und
sonstige
Merkmale
Schulterhöhe
ca. 60 cm, Rückenlinie nach
hinten abfallend, stehende
Ohren
Schulterhöhe
ca 60 cm, hängende Ohren
Schulterhöhe
ca. 20 cm, Körper lang
gestreckt, kurze Beine, hängende Ohren
Fell
Kurz- oder Langhaar;
schwarz bis grau (Oberseite), braun bis gelb
(Unterseite)
Meist wellig und relativ langhaarig, Unterwolle sehr dicht,
gold- bis cremefarben, Fell haart
sehr stark
Oberhaar hart („rauhhaarig“),
dichtes Unterhaar, graubraun schattiert
Eigenschaften
Gut erziehbar, anpassungsfähig, anhänglich,
gehorsam
Anpassungsfähig, sehr sozial,
empfindsam verträglich gegenüber anderen Hunden und v. a.
Kindern.
Braucht sehr viel Bewegung
Eigensinnig, wachsam und
neugierig, anhänglich
Verwendung
Familienhund, Hütehund,
Spürhund, Blindenhund,
Polizeihund
Familienhund, Jagdhund
Familienhund, manchmal
auch Jagdhund
Dazu kommen die vielen Varietäten bei den
Zierfischarten (z. B. Guppy) oder Ziervögeln
(z. B. Wellensittich).
Schülerbuch Seite 27
 Erkläre mithilfe der Abbildung 26. 2, wie die
Katze ihre Krallen bewegt.
— Sind die Krallen eingezogen, werden sie
durch das elastische Band zurückgehalten.
Die obere Sehne ist gespannt, die untere
entspannt und die Fingerknochen stehen
in gebeugter Haltung. Wird die Pfote durch
Spannen der unteren Sehne gestreckt, werden auch die Krallen herausgezogen.
 Beschreibe mit eigenen Worten das Jagdverhalten der Katze.
— Das Jagdverhalten der Katze lässt sich in fünf
Schritte unterteilen:
(a) Zuerst ortet sie das Beutetier mit ihren
Augen und den empfindlichen Ohren.
(b) Dann nähert sie sich vorsichtig, wobei sie
die Deckungsmöglichkeiten des Geländes nutzt.
(c) Geduckt und vorsichtig schleichend
kommt sie bis auf Sprungweite heran.
(d) Die Beine werden in Sprungposition gebracht und danach springt sie im günstigen Augenblick.
(e) Das Beutetier drückt sie mit den Vorderpfoten an den Boden und tötet es mit dem
Nackenbiss gleich oder trägt es lebend
weg und verzehrt es in einem Versteck.
 Fasse zusammen, welche Aufgaben die Pupille für das Auge der Katze hat.
— Die Pupille reguliert den Lichteinfall auf die
Netzhaut des Auges. Bei hellem Tageslicht
ist die Öffnung schlitzförmig und klein, in der
Dämmerung und in der Nacht ist sie groß und
kreisrund, sodass auch wenig Licht genützt
werden kann.
 Warum nennt man Rückstrahler am Fahrrad,
Auto oder an Leitpfosten „Katzenaugen“?
— Sie reflektieren das Licht ebenso wie der
glänzende Augenhintergrund der Katze.
 Welche Bedeutung hat es, dass die tütenförmigen Ohren der Katze in verschiedene Richtungen gedreht werden können? Vergrößere
zum Vergleich deine eigenen Ohrmuscheln
durch die Handfläche. Drehe sie dann bei Geräuschen in verschiedene Richtungen.
— Die Form der Ohrmuscheln verstärkt die
Wahrnehmung. Werden die Ohren zur Schallquelle gedreht, kann die Katze ihre Beute
genau anpeilen. Selbst durch eine Hecke ist
dieses Richtungshören möglich.
 Informiere dich über Katzenrassen. Nenne
mindestens zwei Katzenrassen und stelle ihre
besonderen Merkmale heraus.
— Hier hilft die umfangreiche Haustierliteratur.
Schülerbuch Seite 29
 Vergleicht man das Skelett von Hund und
Katze, sind zahlreiche Gemeinsamkeiten
dieser Wirbeltiere auffällig: An der beweglichen Wirbelsäule hängt die Schädelkapsel
(charakteristisch für Vierfüßer, Unterschied
zum Menschen), der Brustkorb mit den Rippen sowie der Schulter- und Beckengürtel,
an denen die Gliedmaßen ansetzen.
Unterschiede: Bei der Katze ist die Stellung
der Beine dem Leben als Schleichjäger angepasst. Die Beine sind im Verhältnis zum
Körper kürzer (insbesondere vorn). Durch
die Anwinkelung kann beim Sprung eine
entsprechende Schnellkraft entstehen. Die
Gelenke sind so angeordnet, dass auch ein
Fall aus großer Höhe gut abgefedert wird.
Die Krallen sind einziehbar, bleiben dadurch
spitz und verursachen beim Anschleichen
keine Geräusche. Der Hund hat im Verhältnis
Säugetiere
5
zum Körper längere Beine, sodass er bei
der Hetzjagd schnell und ausdauernd laufen
kann.
Die Säugetiere sind eine Klasse der Wirbeltiere. Sie besitzen als Körperbedeckung
Haare (Fell) und bringen lebende Junge zur
Welt, die mit Milch gesäugt werden.
 Unterschiede beim Vergleich der Gebisse:
Die Schneidezähne sind bei der Katze kleiner,
ihre Eckzähne lang und spitz und die Backenzähne einheitlich ohne breite Kronen. Beim
Hund können die breitkronigen Backenzähne
auch Pflanzenkost zermahlen. Katzen fressen
Gräser oder Pflanzen nur, um das Herauswürgen von Haarballen oder Vogelfedern
auszulösen.
 Die Zahnformel für die Katze lautet:
rechts
Oberkiefer
links
4
1
3
3
1
4
4
1
3
3
1
4
Unterkiefer
 Die Aufgaben der verschiedenen Zähne sind:
Die kleinen Schneidezähne werden zum
Abschaben von Fleischresten eingesetzt. Die
Eckzähne (Fangzähne) dienen dem Ergreifen
und Festhalten der Beute. Sie dringen beim
Nackenbiss zwischen die Wirbel der Maus
ein und töten sie blitzschnell. Die Reißzähne
zerschneiden das Fleisch und brechen Knochen; es sind umgewandelte Backenzähne. Da
Ober- und Unterkiefer nicht seitlich mahlend
bewegt werden können, wirken die Reißzähne wie eine Schere.
 Das unterschiedliche Beutefangverhalten
von Hund und Katze erklärt sich aus ihrer
Abstammung. Wölfe jagen im Rudel. Durch
die Hetzjagd können sie Tiere überwältigen,
die größer sind als sie selbst. Wild- und Hauskatze sind auch bei der Jagd Einzelgänger,
die sich an ihre Beute anschleichen und sie
dann im Sprung überwältigen. Ihre Beutetiere sind daher immer kleiner als sie selbst
und werden meist durch einen einzigen Biss
getötet.
 Die am Beutefang beteiligten Sinnesorgane
sind beim Hund Nase und Gehör, bei der
Katze aber Augen und Gehör.
 Durch das Spiel lernen die Jungtiere ihre Umgebung kennen und ergänzen viele angeborene Verhaltensweisen. Dies betrifft vor allem
die Methoden des Beutefangs (wenn die
junge Katze z. B. dem Wollknäuel nachläuft)
und das Verhalten gegenüber Artgenossen.
 Die Eingliederung in die menschliche Familie
fällt dem Hund nicht schwer, da die Menschen
seiner Umgebung „Rudelmitglieder“ sind, die
— nach entsprechender Dressur des Hundes
— einen höheren Rang haben. Katzen sind
Einzelgänger und ordnen sich nicht in eine
Menschengruppe ein. Daher kann man sie
auch nicht abrichten.
6
Säugetiere
 Das Gehirn befindet sich in der Schädelkapsel; das Rückenmark durchzieht den
Wirbelkanal des Rückgrats und reicht bis in
den Schwanz hinein. Über die vom Gehirn
und Rückmark ausgehenden Nerven wird
der Organismus gesteuert. Das Herz (zum
Antrieb des Blutkreislaufs) und die Lunge
(zur Atmung) befinden sich im Brustkorb.
Brustraum und Bauchraum sind durch das
Zwerchfell getrennt. Die Speiseröhre nimmt
den Nahrungsbrei auf, durchzieht Hals und
Brustraum und mündet in den Magen. In den
Zwölffingerdarm münden die Ausfuhrgänge
der Bauchspeicheldrüse und der Gallengang
(von der Leber kommend). Der Darm ist kurz
(nur ca. 4-mal so lang wie der Rumpf; charakteristisch für Fleischfresser) und mündet im
After nach außen. Der Urin wird in der Niere
gebildet, in der Harnblase gespeichert und
über die Harnröhre nach außen geführt. Die
in der Abbildung dargestellte Katze ist weiblich. Man erkennt, dass Harnwege und Geschlechtsorgane getrennt nach außen führen.
 Hund und Katze unterscheiden sich in folgenden Merkmalen:
Merkmal
Hund
Katze
Rudeltier
Einzelgänger
Nase, Gehör
Augen, Gehör
Sind die Krallen
einziehbar?
nein
ja
Jagdverhalten
Hetzjäger
Schleichjäger
soziale Lebensweise
Hauptsinnesorgane
Schülerbuch Seite 33
 Zeichne mithilfe des Textes und der Abbildung des Rinderschädels die Zahnformel für
das Rind in dein Heft.
— Die Zahnformel für das Rind lautet:
rechts
Oberkiefer
links
6
1
—
—
1
6
6
1
3
3
1
6
Unterkiefer
 Vergleiche die Backenzähne des Rindes
mit denen des Hundes. Erläutere die Unterschiede.
— Die Backenzähne des Rindes bilden eine
durchgehende Kaufläche, die zum Zerreiben
harter Gräser geeignet ist. Die Zahnoberfläche ist rau, da sich die harten Schmelzfalten
weniger rasch abnutzen als das dazwischen
liegende weichere Zahnbein und der Zahnzement. Die vorderen Backenzähne des
Hundes eignen sich zum Zerschneiden von
Fleischstückchen und zum Zerbrechen von
Knochen. Die Zähne haben spitze Höcker und
sind schmal wie ein Messer.
 Übertrage die Zeichnung des Rindermagens
in dein Heft und kennzeichne durch Pfeile den
Weg der Nahrung (blau: vor dem Wiederkäuen, rot: nach dem Wiederkäuen).
— Vor dem Wiederkäuen (blau) verlaufen die
Pfeile durch den Pansen über den Netzmagen und über die Speiseröhre in den Mund.
Nach dem Kauen (rot) muss die Linie über
den Pansen zur Schlundrinne (besser: Magenrinne), dann in den Blättermagen und
über den Labmagen zum Dünndarm geführt
werden.
 Berechne das Verhältnis von Darmlänge zur
Körperlänge. Die Körperlänge des Rindes beträgt ungefähr 2,5m. Vergleiche dein Ergebnis
mit dem entsprechenden Wert bei der Katze.
Erläutere die Unterschiede.
— Da der Darm des Rindes 50 bis 60 m lang ist,
ergibt sich das Verhältnis von Körperlänge
zu Darmlänge mit 1 : 20 bis 1 : 24. Bei der
Katze ist der Darm nur etwa 4- bis 5-mal so
lang wie der Körper. Die schwer verdauliche und nährstoffarme pflanzliche Nahrung
kann durch den langen Verdauungsvorgang
besser ausgenutzt werden. Dies ist bei der
Fleischnahrung der Katze nicht notwendig.
 Ordne den Ziffern im Schema der Abbildung 2
die richtigen Bezeichnungen zu.
— Die Bezeichnung zu Abbildung 2 lauten:
1) Wirbelsäule
2) Beckenknochen
3) Oberschenkel
4) Unterschenkel
5) Fersenbein
6) Fußwurzelknochen
7) Mittelfußknochen
8) Zehenknochen
9) Huf
Das Rind ist ein Zehenspitzengänger.
Schülerbuch Seite 34
 Vergleiche die Stallhaltung von Mastrindern
mit der Freilandhaltung.
— Rinder sind Herdentiere; sie brauchen deshalb Bewegungsfreiheit. Die Haltung einzeln
in Mastboxen ist nicht artgerecht, während
die Haltung im Laufstall oder auf der Weide
eher den Ansprüchen der Tiere gerecht wird.
 Frisch gemolkene Kuhmilch enthält je 100
Gramm: 86 g Wasser, 4 g Eiweiß, 4 g Fett, 5 g
Milchzucker und 1 g Mineralsalze. Ist Milch ein
vollwertiges Nahrungsmittel?
— Da die Grundnährstoffe (Fette, Kohlenhydrate
und Eiweiße) in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, wird die Milch als vollwertiges
Nahrungsmittel bezeichnet. Einige Vitamine
und vor allem Ballaststoffe müssen durch
andere Nahrungsmittel ergänzt werden.
 Stelle zusammen, mit welchen Produkten aus
dem Rind du in deiner Umgebung zu tun hast.
— siehe Abbildung 34. 3 im Schülerbuch
Schülerbuch Seite 37
 Vergleiche das Gebiss des Pferdes mit dem
des Rindes. Nenne Unterschiede und schreibe die Zahnformel auf.
— Das Pferd besitzt auch im Oberkiefer Schneidezähne. Nur beim Hengst kommen noch
Eckzähne vor. Die Zahnformel lautet:
rechts
Oberkiefer
links
6
1
3
3
1
6
6
1
3
3
1
6
Unterkiefer
 Berechne das Verhältnis von Körperlänge zu
Darmlänge. Die Körperlänge eines Pferdes
beträgt ungefähr 2,5 Meter. Vergleiche mit
anderen Haustieren.
— Der Darm ist ungefähr 14-mal so lang wie der
Körper (Katze 4-mal, Rind 22- bis 25-mal).
 Ordne den Ziffern in der Abbildung unten die
richtigen Begriffe zu.
— 1) Oberschenkel, 2) Wadenbein, 3) Schienbein, 4) Fußwurzelknochen, 5—6) Mittelfuß,
7) Zehenknochen
 Rind und Pferd sind Nutztiere. Stelle für die
heutige Nutzung dieser Tiere Gemeinsamkeiten und Unterschiede zusammen.
— Gemeinsamkeiten: Stallhaltung, Fütterung
durch den Menschen, Abweidung von Gras
Unterschiede: Pferd v. a. Freizeittier, Reiten,
Pferderennen, Lasttier, Zugtier, selten
Fleisch und Lederlieferant
Rind v. a. für die Ernährung: Fleisch, Milchprodukte und Nutzartikel (Leder, . . .), Lasttier nur
in Ländern der dritten Welt. Kein Reittier.
Schülerbuch Seite 38
 Begründe mithilfe des Textes, warum das
Wildschwein bei uns noch gute Lebensmöglichkeiten hat.
— Es findet sowohl Nahrung im Wald als auch
auf den Feldern der Bauern.
Schülerbuch Seite 39
 Das Verhältnis der Körper- zur Darmlänge
beträgt beim Schwein etwa 1 : 14. Vergleiche
dieses Verhältnis mit dem bei Katze und Rind.
Erläutere die Unterschiede.
— Beim Rind (reiner Pflanzenfresser) ist der
Darm 20- bis 25-mal so lang wie der Körper,
bei der Katze (reiner Fleischfresser) nur 4- bis
5-mal so lang. Fleisch ist leichter verdaulich
und enthält pro Gewichtseinheit mehr verwertbare Nährstoffe als Pflanzen. Fleischfresser haben deswegen einen relativ kurzen,
Pflanzenfresser einen relativ langen Darm.
Das Schwein ist ein Allesfresser, daher nimmt
auch die Darmlänge einen mittleren Platz ein.
Säugetiere
7
 Welche Ansprüche des Wildschweins an
seinen Lebensraum kannst du aus dem
Text der Seite 38 ableiten? Stelle diese den
heute üblichen Haltungsbedingungen für das
Hausschwein gegenüber. Welche Schlussfolgerungen ergeben sich daraus?
— Wildschweine wühlen im Boden nach Nahrung, benötigen Suhlen zur Körperpflege und
leben in Rotten zusammen. Bei der heutigen
Schweinehaltung sind diese Bedingungen in
der Regel nicht gegeben. Sie ist also oft nicht
artgemäß.
Schülerbuch Seite 41
 Um herauszufinden, wie sich Fledermäuse
orientieren, führte der italienische Naturforscher SPALLANZANI schon vor über 200 Jahren
folgende Versuche durch: Er hängte Schnüre
mit Glöckchen in einem völlig dunklen Raum
auf. Dann ließ er einmal Fledermäuse mit
verdeckten Augen, dann mit durch Wachs
verstopften Ohren und auch einmal mit zugebundenem Maul in diesen Raum fliegen.
Welche Ergebnisse hatten diese Versuche
wohl? Begründe deine Meinung.
— Im ersten Versuch (verdunkelter Raum,
verdeckte Augen) stoßen die Tiere nicht an
die Schnüre, da sie sich mithilfe der Ultraschallschreie orientieren können. Im zweiten
Versuch (verdunkelter Raum, verstopfte
Ohren) stoßen die Tiere an die Schnüre, da
sie das Echo ihrer Schreie nicht wahrnehmen
können. Im dritten Versuch (verdunkelter
Raum, zugebundenes Maul) geschieht das
gleiche, da keine Ultraschallschreie ausgestoßen werden können.
 Vergleiche Arm- und Beinskelett einer Fledermaus mit dem Skelett eines Hundes. Welche
Unterschiede fallen dir auf?
— Obwohl die Lage und Art der Teile des Armund Beinskeletts übereinstimmen, gibt es
zahlreiche Unterschiede: Die Knochen des
Armskeletts, vor allem der Hand, sind stark
verlängert (dies ist Voraussetzung für das
Aufspannen der Flughäute). Der Daumen besitzt eine Kralle zum Festhalten des Körpers.
Das Fersenbein (Spornbein) ist verlängert
und dient der Stabilisation der Flughaut.
Die Zehen enden mit Krallen, mit denen der
Körper in der Ruhelage aufgehängt wird. Die
Finger sind sehr lang und der Oberarm ist
kürzer als der Unterarm.
Schülerbuch Seite 42
 Der Maulwurf hält keinen Winterschlaf. Weshalb kann er ohne Winterschlaf auskommen?
— Der Frost dringt nur in die oberen Bodenschichten ein. Der Maulwurf weicht dann in
die Tiefe aus, findet dort noch Insektenlarven
und Puppen und legt sich außerdem Vorräte
an: Durch einen Biss gelähmte Würmer oder
Engerlinge bilden lebende Konserven.
8
Säugetiere
 Neben dem Ärger über die Maulwurfshügel
befürchten viele Gartenbesitzer, Maulwürfe
schadeten den Wurzeln ihrer sorgsam gepflegten Gartenpflanzen. Erläutere, ob diese
Befürchtungen gerechtfertigt sind.
— Maulwürfe sind keine Pflanzenfresser. Die
Wurzeln werden durch Wühlmäuse oder
Insektenlarven geschädigt. Da der Maulwurf
Insektenlarven vertilgt, ist er sogar nützlich.
Aufgeworfene Erdhaufen stören meist nur
den Ordnungssinn des Gartenbesitzers und
richten nur bei frisch gesetzten Pflanzen
Schaden an.
 In seinem Wohn- und Jagdrevier ist der
Maulwurf vor Feinden geschützt. Außerhalb
seiner Gänge lauern jedoch viele Gefahren
auf ihn. Versuche diese Gefahren genauer zu
bestimmen.
— Bussard und Turmfalke, Eule und Krähe
stellen ihm außerhalb seines Baues nach,
können ihn aber auch durch die aufgewühlte Erde hindurch ergreifen, wenn sie die
Erdbewegungen beim Aufschütten der Hügel
sehen. Fuchs, Marder, Hund und Katze töten
ihn, wenn er sich außerhalb seiner Gänge
aufhält; nur das schlanke Mauswiesel kann
ihm unter die Erde folgen. Maulwürfe können
gut laufen und schwimmen und flüchten bei
Gefahr immer in die Tiefe, wobei sie sich in
lockerem Erdreich sehr schnell vergraben
können. Außerhalb der Gänge stellt auch der
Straßenverkehr eine Gefahr dar.
Schülerbuch Seite 43
 Vergleiche die Lebensweise von Feldmaus
und Maulwurf. Nenne Gemeinsamkeiten und
Unterschiede.
— Feldmaus: Kopf stumpfer, Augen besser
entwickelt; Nagetiergebiss; keine ausgeprägten Grabbeine; Fell mit Strich; Gangsysteme
ähnlich dem Maulwurf; kommt auf offenen,
trockenen Feldern und Wiesen vor; Nahrung:
Wurzeln, Halme, Getreidekörner; umfangreiche pflanzliche Vorräte; Feldmäuse leben
gemeinschaftlich in Kolonien; Fortpflanzung:
siehe Aufgabe 2 im Schülerbuch; bei günstigem Futterangebot tritt z. T. Massenvermehrung auf; kein Winterschlaf; Laufgänge unter
dem Schnee.
Maulwurf: Kopf spitz und kräftig, Rüsselnase
durch Knorpel geschützt; guter Vibrations-,
Geruchs- und Tastsinn, verschließbare Ohren, Augen tief im Fell verborgen; Insektenfressergebiss; Schaufelhände mit Krallen und
zusätzlichem Sichelbein; Fell ohne Strich;
Gangsystem auch mit Rund-, Jagd- und
Aushubgängen aber ohne Erdlöcher; kommt
bevorzugt auf lockeren Feld- und Waldböden
vor; Nahrung: Spinnen, Käfer, Tausendfüßer,
Regenwürmer, Insekten; lebende Nahrungskonserven; lebt außerhalb der Fortpflanzungszeit einzeln; ein Wurf pro Jahr, Jungen
sind Nesthocker; nicht sehr fruchtbar; kein
Winterschlaf, weicht in tiefere Bodenschichten aus.
 Rechne aus, wie viele Junge ein einziges
Feldmausweibchen während seines Lebens
theoretisch bekommen kann.
— Bei einer durchschnittlichen Lebensdauer von
140 Tagen, einer Zeit von 20 Tagen zwischen
den Würfen und 6 Tieren pro Wurf ergeben
sich: (140 : 20) x 6 = 42 Nachkommen.
 Informiere dich darüber, welche Arten von
Mäusen bei uns vorkommen. Wodurch unterscheiden sie sich?
— Neben den echten Mäusen werden hier
sicherlich die Spitzmäuse (Ordnung Insektenfresser; Gebiss mit vielen spitzen Zähnen;
s. Randspalte im Schülerbuch) und vielleicht
auch die Haselmaus genannt. Diese gehört
zwar auch zur Ordnung der Nagetiere, hier
jedoch zur Familie der Bilche (Schlafmäuse),
die einen buschigen Schwanz besitzen. Die
Familie der Echten Mäuse wird unterteilt in
— Langschwanzmäuse (Kopf spitz, Ohren
groß, Schwanz etwa so lang oder länger
als Kopf und Rumpf ): z. B. Hausmaus,
Waldmaus, Brandmaus, Hausratte, Wanderratte.
— Kurzschwanzmäuse oder Wühler
(Schnauze stumpf, Ohren sehr klein,
Schwanz deutlich kürzer als Kopf und
Rumpf): z. B. Feldmaus, Schermaus
(Wasserratte).
Schülerbuch Seite 44
 Vergleiche die Nagespuren auf den beiden abgebildeten Haselnussschalen. Welche Nuss
wurde von einem erfahrenen, welche von
einem unerfahrenen Eichhörnchen geöffnet?
Begründe deine Meinung.
— Obere Schale: Die unregelmäßigen Nagespuren zeigen, dass sie von einem unerfahrenen
Eichhörnchen geöffnet wurde. So gelangt das
Tier nur mühsam an die Nuss.
Untere Schale: Regelmäßige Nagespuren
entlang der Längsfurche der Schale haben
einen Spalt erzeugt, sodass durch Hineinfassen der Schneidezähne die Schale aufgesprengt werden kann. Da diese Technik durch
Versuch und Irrtum erlernt werden muss,
zeigen nur erfahrene Eichhörnchen dieses
Verhalten. Durch genaue Untersuchungen
(vgl. FWU-Film 32 00653) hat man festgestellt,
dass Eichhörnchen zwar die Grundtechniken
des Nüsseöffnens (Nagen, Aufsprengen)
angeborenermaßen beherrschen, deren geeignetste Anwendung aber erlernen müssen.
 Im Herbst sammeln Eichhörnchen viele
Haselnüsse und Eicheln und vergraben sie
im Boden. Erkläre, inwiefern dieses Verhalten
sowohl für die Pflanzen als auch für die Eichhörnchen von Nutzen ist.
— Als Winterruher ist das Eichhörnchen darauf
angewiesen, während seiner Aktivphasen
im Winter auf seine Vorräte zurückgreifen zu
können. Da es aber nicht alle vergrabenen
Vorräte wiederfindet und diese Samen im
folgenden Frühjahr auskeimen können, trägt
es zur Verbreitung der Pflanzen bei.
Schülerbuch Seite 45
 Bei Schneehasen ändert sich im Winter die
Fellfarbe. Erkläre, weshalb der Haarwechsel
für die Tiere in doppelter Hinsicht von Vorteil
ist.
— Mit dem Haarwechsel wird nicht nur das
leichte Sommerfell gegen das dichtere Winterkleid ausgetauscht; durch die geänderte
Fellfarbe sind die Tiere in schneereichen
Gebieten auch besser getarnt.
Schülerbuch Seite 46/47
 Die Tiere A und B wachsen etwa gleich
schnell und können mit 500 g Körpergewicht
frei gelassen werden. Tier C ist langsamer gewachsen, hatte offensichtlich eine Infektion
und musste länger in Obhut bleiben.
 A: ca 370 g, B: 405 g, C: ca. 400 g;
zusammen 1175 g
 Insgesamt enthielt die Nahrung 88 200 kJ.
Da die Igel insgesamt ca. 1175 g zugenommen haben, werden pro Gramm Körpergewicht 75 kJ benötigt.
 Im Winterschlaf wird der gesamte Stoffwechsel reduziert, d. h. es wird weniger Sauerstoff
in den Zellen benötigt. Die Herzfrequenz kann
vermindert werden und die Körpertemperatur
sinkt somit.
 Die natürliche Auslese zugunsten der überwinterungsfähigen Tiere wird verhindert.
Außerdem sterben viele der überwinterten
Igel im Folgejahr durch Parasiten.
Schülerbuch Seite 48
 Stelle in einer Tabelle die Unterschiede zwischen Wildkaninchen und Feldhase zusammen.
— Wildkaninchen:
— Erwachsene Tiere wiegen 1,5 bis 2 kg und
sind etwa 40 cm lang (Kopf-Rumpf-Länge).
— Die Ohren sind kürzer als der Kopf. Die
Ohrspitzen sind abgerundet und ohne
dunklen Fleck.
— Das Fell ist meist grau.
— Heimat: Mittelmeerländer; heute weltweit
verbreitet (siehe Australien)
— Sie leben gesellig in weitläufigen, selbst
gegrabenen Erdbauten
— Kulturfolger (z. B. auf der Schulwiese!)
— Sie bevorzugen trockene Felder mit Gebüsch.
— Tiere fliehen vor ihren Feinden in den Bau.
— Bei Gefahr trommeln die Tiere mit den
Hinterläufen auf den Boden.
— Jungtiere werden in der Wurfröhre geboren; bei günstigem Klima 5 x 7 Junge pro
Jahr.
— Junge sind Nesthocker (verlassen erst
nach etwa 3 Wochen das Nest).
— Die Nahrung ist rein pflanzlich und sehr
vielseitig; bei Massenvermehrung wird
durch das Schälen der Rinde an jungen
Bäumen großer Schaden angerichtet.
Säugetiere
9
Feldhase:
— Erwachsene Tiere wiegen 5 bis 6 kg und
sind etwa 60 cm lang (Kopf-Rumpf-Länge).
— Die Ohren laufen spitzen zu, sind länger
als der Kopf und die Ohrspitzen haben
einen dunklen Fleck.
— Die Sinnesorgane sind gut entwickelt
(siehe Aufgabe 2).
— Das Fell ist graubraun bis rostfarben.
— Ursprünglich Buschsteppenbewohner in
Asien.
— Sie leben einzeln; nur in der Fortpflanzungszeit bilden sie größere Gesellschaften (Gruppenbalz, Treiben der Häsinnen).
— Hasen meiden die unmittelbare Nähe des
Menschen.
— Ihr Lebensraum sind offene Felder, Wiesen und Äcker.
— Bei Gefahr drücken sich die Tiere in eine
Bodenmulde.
— Auf der Flucht erreichen Hasen bis zu
70 km/h, schlagen Haken und schlagen
auch mit den Hinterläufen gegen Angreifer.
— Jungtiere werden in der Sasse geboren;
durchschnittlich 4 x 5 Junge pro Jahr.
— Junge sind Nestflüchter.
— Bevorzugte Nahrung sind Gras, Kohl,
Wildkräuter, Raps und Rüben.
 Beschreibe den Sinnesschutzmantel eines
Hasen in der Sasse.
— Die langen angelegten „Ohrlöffel“ wirken
wie Schalltrichter (Hasen sind Ohrentiere);
sie sichern das Hörfeld, das nach hinten und
zur Seite gerichtet ist. Die Nase kontrolliert
ein nach vorn zeigendes Witterungsfeld. Die
seitlich stehenden Augen überschneiden
sich in ihrem Sehfeld vorn und hinten, sodass
die Tiere auch nach hinten sehen können,
ohne den Kopf zu drehen. (Der Hase hat auch
ein nach oben geschlossenes Gesichtsfeld,
sodass er Greifvögel wahrnehmen kann.)
Dies ist wichtig für den Schutz vor Feinden
(Fluchttier). Insgesamt überschneiden sich
die einzelnen Sinnesfelder und gewährleisten
einen Rundumschutz.
Schülerbuch Seite 52
 Begründe mithilfe des Skelettes (Abb. oben),
weshalb die Gliedmaßen der Seehunde Beine
und Arme sind und keine Flossen.
— Die Gliedmaßen des Seehundes bestehen
aus Oberarm, Unterarm mit Elle und Speiche,
Hand- bzw. Fußwurzelknochen, Mittelhand
bzw. Mittelfuß und jeweils 5 Fingern bzw.
Zehen.
 Fasse in einer Tabelle zusammen, durch welche speziellen Merkmale der Seehund an das
Leben im Wasser angepasst ist.
— Flossenfüße … Antrieb; Arme … Steuern;
Stromlinienförmiger Körper … Verringerung
des Wasserwiderstandes; Dicke Fettschicht
… Schutz vor Auskühlung im Wasser;
Verschließbare Nasen und Ohröffnungen
… Schutz vor Eindringen von Wasser beim
10
Säugetiere
Tauchen; Fehlende Ohrmuscheln … Verringerung des Wasserwiderstandes; Tasthaare
(Vibrissen) … Orientierung und Ortung der
Beute.
Schülerbuch Seite 54
 Stelle in einer Tabelle übersichtlich zusammen, welche Angepasstheiten Dromedar und
Eisbär an die Bedingungen ihres Lebensraumes besitzen und in welcher Weise diese
Angepasstheiten das Überleben sichern.
Dromedar
Eisbär
Körperbedeckung
Dichtes Fell,
schützt gegen
Hitze und Kälte
Dichtes Fell,
schützt gegen
Kälte
Fortbewegung und
Extremitäten
Spreizbare
Zehen und
tellerförmige
Füße, verhindern
Einsinken im
weichen Sand
Schwimmhäute
zwischen den
Zehen, großflächige Tatzen
ermöglichen
schnelles
Schwimmen
Sinnesorgane
Verschließbare
Nasen- und
Ohröffnungen
verhindern
Eindringen von
Sand
Geruchssinn
hervorragend
ausgebildet ermöglich Ortung
von Beute, die
unter dem Eis
verborgen ist
Energiespeicher
Fettpolster im
Höcker
Fettschicht
unter der Haut,
bietet zusätzlich
Schutz vor Kälte
Sonstige
Schwielen unter
Angepasst- den Zehen, den
heiten
Knien und der
Brustgegend
bieten Schutz
vor dem heißen
Wüstensand
Schwankende
Körpertemperatur erleichtert
das Ertragen
extremer Temperaturschwankungen und
verringert den
Wasserbedarf
Winterruhe
ermöglicht das
Überdauern der
Polarnacht
Schwarze Haut
und hohle
Haare ermöglichen optimale
Ausnutzung der
Wärmestrahlen
Schülerbuch Seite 58
 Unter den 32 Tieren der Abbildung gibt es
noch vier, die gut nagen können. Sie haben
allerdings nicht nur 4, sondern 6 Nagezähne:
4 im Ober- und 2 im Unterkiefer. Wie könnte
diese Ordnung heißen.
— Wildkaninchen, Feldhase, Schneehase, Hauskaninchen — Ordnung: Hasentiere
 In der Mittelspalte sind 8 Fußskelette von
verschiedenen Huftieren abgebildet. Wenn
du genau beobachtest, hast du zwei weitere
Quartette gefunden. Wie heißen diese Huftierordnungen?
— Ordnung Unpaarhufer:
Zebra, Esel, Nashorn, Pferd.
Ordnung Paarhufer:
Rind, Schaf, Schwein, Steinbock.
 Vergleiche Igel und Maulwurf in Bezug auf
ihre Nahrung. Finde einen passenden Namen
für diese Gruppe und vervollständige sie zum
Quartett.
— Ordnung Insektenfresser:
Igel, Maulwurf, Feldspitzmaus, Wasserspitzmaus.
 Katzen und Hunde besitzen ein Raubtiergebiss. Wenn du zwei weitere Raubtiere findest,
hast du das nächste Quartett vollständig.
— Katze, Hund, Fuchs, Seehund
 Jetzt bleiben noch acht Tiere übrig. Gruppiere
sie zu zwei Quartetten und gib ihnen einen
sinnvollen Namen.
— Delfin, Finnwal, Pottwal, Blauwal:
Ordnung Waltiere
Gorilla, Orang-Utan, Schimpanse, Bonobo:
Ordnung Herrentiere (Primaten), Unterordnung Affen, Familie Menschenaffen.
Schülerbuch Seite 61
 Die Fotos der Steckbriefe sind vertauscht.
Durch den Vergleich der Kennzeichen mit den
Fotos kannst du sie richtig zuordnen.
— a: Nerz;
b: Mauswiesel;
c: Iltis;
d: Hermelin;
e: Steinmarder;
f: Baummarder;
g: Dachs
 Erstelle anhand des Lexikons „einheimische
Wildtiere“ auf Seite 50 den Fischottersteckbrief.
— Kennzeichen: Sein wasserdichtes Fell ist
durchgängig braun, zwischen den Zehen
besitzt er Schwimmhäute, seine Ohren sind
nur kurz und eng anliegend.
Lebensweise: Fischotter jagen nachts. Ihre
Nahrung bilden Fische, Krebse, Schnecken
und Frösche. Er gehört zu den bedrohten
Tierarten. Sein Überleben ist von ruhigen,
naturbelassenen, fischreichen und durch
den Menschen nicht gestörten Gewässern
abhängig.
 Zeichne das Verzeichnis der Gattung der
Marderartigen (Seite 60) ab und füge die acht
Marderarten ein.
Säugetiere
11
Der Mensch
Schülerbuch Seite 66/67
 Vergleiche das Skelett von Mensch und
Schimpanse. Suche nach Unterschieden,
die erklären, weshalb der Mensch besser
aufrecht gehen kann als der Schimpanse.
— Der Brustkorb des Menschen ist flacher,
seine Wirbelsäule ist doppelt s-förmig gekrümmt. Dadurch liegt der Körperschwerpunkt
des Menschen näher an der Wirbelsäule als
beim Schimpansen. Der Schimpanse kann im
Gegensatz zum Menschen kaum mit durchgestreckten Beinen stehen.
 Abbildung 3 zeigt Fuß und Hand von Mensch
und Schimpanse. Erkläre daran die Unterschiede zwischen Mensch und Schimpanse
beim Klettern und beim Schälen von Bananen.
— Der Fuß des Menschen hat eine große Sohle
und kurze Zehen, die wenig beweglich und
kaum zum Greifen geeignet sind (Standfuß).
Dagegen zeigt der Fuß des Schimpansen
eine kleinere Sohle und viel längere Zehen.
Die große Zehe ist von den übrigen abgesetzt. Die Zehen eignen sich zum Greifen.
Der Schimpanse kann mit seinem Greiffuß gut
klettern, weil er sich damit an den Gegenstand, an dem er klettert, festhalten kann.
Die Hand des Menschen hat einen Daumen,
der so lang und beweglich ist, dass er jedem
der vier anderen Finger gegenüber gestellt
werden kann. Das ermöglicht einen Zangengriff, sodass ein Gegenstand fest zwischen
Daumen und einem oder mehreren anderen
Fingern gefasst werden kann. Dagegen besitzt der Schimpanse einen sehr kurzen Daumen. Die Entfernung zwischen Daumenspitze
und den anderen Fingerspitzen ist sehr groß.
Ein Zangengriff wie beim Menschen ist nicht
möglich. Entsprechend ist der Schimpanse
beim Schälen einer Banane viel unbeholfener,
weil er die Schale nicht so gut greifen kann.
 Zu welchen Tieren gehören die Fußskelette b
und c in Abb. 1?
— Fußskelett b: Pferd (Zehenspitzengänger);
Fußskelett c: Hund (Zehengänger)
 Gib an, mit welchem Teil des Fußes der
Mensch und mit welchem die Tiere auftreten.
— Mensch: Sohlengänger; Pferd: Zehenspitzengänger; Hund: Zehengänger
 Bewege dich auf allen Vieren durch den Raum.
Trete dabei mit Füßen genauso auf wie beim
normalen Aufrechtgehen. Setze die Hände mit
den ganzen Handflächen auf.
Bewege dich nochmals auf Händen und
Füßen. Versuche dabei möglichst schnell zu
sein. Mit welchem Teil der Füße und der Hände trittst du nun auf? Zu welcher Abbildung
passt das? Begründe deine Ansicht.
— Versucht man sich auf Händen und Füßen
möglichst schnell zu bewegen, dann tritt man
(unwillkürlich) nur mit den Zehen bzw. den
Fingern auf, nicht mit Sohle und Handfläche.
Dabei werden Füße und Hände wie beim
Hund aufgesetzt (Zehengänger, Abb. c).
12
Der Mensch
 Nasse Füße hinterlassen auf dem Boden
Fußabdrücke, die das Fußgewölbe erkennen
lassen. Bei manchen Menschen gibt es Fehlstellungen des Fußgewölbes. Beim Hohlfuß
ist das Gewölbe stärker, beim Senkfuß viel
schwächer ausgeprägt als beim normalen
Fuß. Ordne die drei Fußabdrücke und die
Gewölbeformen in Abbildung 4 den drei Fußformen zu und begründe deine Zuordnung.
— Abdruck 2 — Schema a, geringste (keine)
Wölbung: Senkfuß
Abdruck 1 — Schema c, stärkste Wölbung:
Hohlfuß
Abdruck 3 — Schema b, mittlere Wölbung:
normaler Fuß
 Wie viele Zähne hat der Mensch höchstens?
Gib für das Gebiss des Menschen die Zahnformel an.
— Höchstens 32 Zähne; Zahnformel (entsprechend Seite 29): 5|1|2|2|1|5
 Zu welchen Tieren gehören die anderen
Gebisse? Beschreibe, wie man am Gebiss
erkennen kann, wovon sich diese Tiere
vorwiegend ernähren. Wie nennt man diese
Gebisse?
— Die Abbildungen zeigen die Gebisse von
Katze und Rind.
Fleischfressergebisse erkennt man an
vergleichsweise langen Eckszähnen sowie an
den Reißzähnen, die zu den Backenzähnen
gehören.
Pflanzenfressergebisse zeigen Backenzähne
mit großen Kauflächen. Eckzähne sind nicht
vorhanden; im Kiefer sind Lücken an den
entsprechenden Stellen.
 Stelle dir vor, du isst ganz einen Apfel und
kaust gründlich. Beschreibe, welche Zähne
du dabei vorwiegend benötigst.
Stelle dir vor, du beißt ein Stück einer Hartwurst ab. Welche Zähne sind dabei vorwiegend im Einsatz? Das Gebiss des Menschen
wird als „Allesessergebiss“ bezeichnet.
Erkläre dies anhand der Zahntypen.
— Beim Kauen eines Apfels werden hauptsächlich die Backen- und Mahlzähne eingesetzt.
Das Abbeißen einer Hartwurst wird mithilfe
der Schneidezähne, teils auch mit den Eckzähnen bewerkstelligt.
Der Mensch hat sowohl große Schneidezähne, im Vergleich zu Raubtieren deutlich
kleinere Eckzähne und mehrere breite, etwas
höckerige Backenzähne. Damit kann er
sowohl pflanzliche Nahrung wie auch Fleisch
zerkleinern. Daher spricht man vom „Allesessergebiss“.
 Beschreibe anhand der Abbildungen die
Bedeutung des Fells für die jeweiligen Tiere.
— Bei jedem Tier hat das Fell die Aufgabe, Wärmeabgabe des Körpers zu verhindern.
Beim Eisbär ist es auch in der Lage, Strahlung
einzufangen und auf die Haut zu leiten (Siehe
auch Seite 54).
Dem Igel dienen die Borsten auch als Schutz
vor Fressfeinden.

—

—
Das Fell des Bibers ist so dicht, dass kaum
Wasser auf die Haut gelangt und schützt so
den Körper dieser im Wasser lebenden Tiere
besonders vor Auskühlung (Siehe auch Seite
51).
Das Fell der Wildschweine, insbesondere bei
den Frischlingen, dient auch der Tarnung.
Der Mensch besitzt kein Fell. Welchen Ersatz
hat er sich selbst dafür geschaffen?
Der Mensch trägt Kleidung zum Schutz vor
Auskühlung.
Es gibt auch Säugetiere ohne Fell. Nenne
Beispiele und erkläre, warum sie in ihrem
Lebensraum ohne Fell auskommen können.
Wale (darunter auch die Delfine) und das
Walross haben kein Fell. Sie besitzen eine
dicke Speckschicht, die sie vor Auskühlung
im Wasser schützt.
Schülerbuch Seite 69
 Erkläre mit eigenen Worten die Entwicklung
vom Jungen zum Mann und vom Mädchen zur
Frau. Welche Veränderungen sind bei Jungen
und Mädchen gleich, wo gibt es Unterschiede?
— Gemeinsamkeiten:
Achselbehaarung, Schambehaarung, Wachstum der Geschlechtsorgane.
Unterschiede:
Jungen:
— Bartwuchs
— Stimmbruch
— kräftiges Wachstum der Muskulatur
— keine Ausbildung von Brustdrüsen
— breite Schultern, schmales Becken
— kantige Gesichtszüge
Mädchen:
— kein Bartwuchs
— nur geringe Veränderung der Stimme
— schwaches Wachstum der Muskulatur
— Entwicklung der Brüste
— schmale Schultern, breites Becken
— weiche Gesichtszüge
Schüler nennen dazu auch häufig Verhaltensunterschiede und tertiäre Geschlechtsmerkmale.
 Beim Stimmbruch verändert sich die Stimme
der Jungen von der hohen, kindlichen zur
tiefen, männlichen.
Welche äußerlich sichtbare Veränderung ist
die Ursache?
— Der Kehlkopf tritt deutlicher hervor, der
Schildknorpel des Kehlkopfs wird zum
„Adamsapfel“. Damit werden die zwischen
Schildknorpel und Stellknorpeln gespannten Stimmbänder länger. Längere Bänder
(vgl. Gummiband als Modell) erzeugen beim
Schwingen tiefere Töne: „Stimmbruch“.
 In der 6. Klasse sind viele Mädchen größer als
die Jungen. Anders in der 9. Klasse. Da sind
die Unterschiede meist gering. Findest du
eine Erklärung dafür?
— Der Eintritt in die Pubertät ist von einem
Wachstumsschub begleitet. Da bei Mädchen
die Pubertät früher beginnt als bei Jungen,
sind sie in dieser Zeit häufig größer als die
Jungen. In der 9. Klasse sind die Unterschiede aufgeholt. Auch die Jungen sind jetzt in
der Pubertät.
Schülerbuch Seite 74
 Fülle einen Plastikbeutel mit Wasser, gib ein
rohes Ei hinzu und gib ihm einen Stoß. Beobachte und beschreibe die Bedeutung der
Fruchtblase.
— Das Ei wird selbst bei harten Schlägen nicht
zerstört. Dies ist ein Modell für den Schutz
gegen äußere mechanische Einwirkungen
von Embryo und Fetus im Fruchtwasser der
Fruchtblase.
 Beschreibe, wie Keim, Embryo und Fetus
ernährt werden.
— Der Keim wird vom Dottervorrat der Eizelle
ernährt. Embryo und Fetus erhalten Nährstoffe aus dem mütterlichen Blut über die
Plazenta.
Schülerbuch Seite 77
 „Jedes Alter hat Vor- und Nachteile.“ Nennt
Argumente zu dieser Aussage.
— Altern ist ein Phänomen, das Schülern
geläufig ist. Die Schüler wissen auch, dass
die verschiedenen Lebensalter durch jeweils
spezifische Handlungsmöglichkeiten und
Belastungen charakterisiert sind. In der schulischen Ausbildungsphase z. B. ermöglichen
es wachsende körperliche und geistige Kräfte, spielerisch individuellen Neigungen nachzugehen. In der Phase der Berufsausbildung
werden Entscheidungen über die Platzierung
im Arbeitsmarkt getroffen, es wird gelernt,
Verantwortung für Menschen, die nicht dem
eigenen sozialen Umfeld angehören, zu übernehmen, usw.
Der Mensch
13
Vögel — Eroberer der Luft
Schülerbuch Seite 81
 Fasse die Angepasstheiten des Vogelkörpers
und ihre Bedeutung in einer Tabelle zusammen.
— Form: Stromlinienförmiger Körper; leichte
Federn, sie bilden Flügel und Schwanz.
Kopf: Hornschnabel; keine Zähne (Gewichtsersparnis); Hals gut beweglich.
Rumpf: steif durch die Verwachsung der
Brust- und Lendenwirbel; Brustbein mit
Kamm zum Ansatz der Flugmuskulatur;
Schultergürtel durch Gabelbeine und Rabenschnabelbeine verstärkt; Vordergliedmaßen
zu Flügeln umgebildet, deshalb zweibeinige
Fortbewegung.
Schwanz: trägt die Steuerfedern.
Organe: gute Lunge mit Luftsäcken; Herz ist
größer als bei den Säugern; Weibchen legt
Eier ab und brütet, d. h. es ist beim Fliegen
nicht belastet.
Skelett: Röhrenknochen luftgefüllt (an die
Luftsäcke angeschlossen); Schädel, Schulter- und Beckengürtel aus dünnen, aber
festen Knochen.
 Welche wilden Taubenarten bewohnen neben
den Haustauben unsere Städte? Schlage in
einem Vogelbestimmungsbuch die Merkmale
im Vergleich zu denen der Haustauben nach.
Berichte.
— Vor allem die Türkentaube, in Norddeutschland auch die Ringeltaube. In größeren Parks
findet man auch die Hohltaube. Unterschiede:
— Verwilderte Haustauben: Vorfahren stammen von der Felsentaube ab; deutlich
kleiner als Ringeltaube
— Hohltaube: Gesamtfärbung taubengrau
— Türkentaube: kleinste der drei Arten;
schlank und hell mit schmalem schwarzem „Halsband“
— Ringeltaube: größte einheimische Taube,
besitzt weißen Flügelstreifen; Altvögel mit
hellem „Halsring“
Schülerbuch Seite 81 Kasten
 Welche Maßnahmen zur Verringerung der
Taubenzahl sind euch bekannt? Diskutiert in
der Klasse mögliche Auswirkungen.
— Fütterungsverbot für Tauben; Anstechen
der Eier, sodass diese umsonst bebrütet,
aber keine neuen nachgelegt werden; Beimischung von Medikamenten ins Futter, sodass
die Bildung von Eiern gehemmt wird.
Schülerbuch Seite 83 (Ergänzungen)
1. Der Stoff, aus dem die Federn sind
Verbrennt man Hornspäne von Pferdehufen
oder Kuhhörnern und Haare, so entsteht ein
ähnlicher Geruch wie bei einer verbrannten
Feder. Horn, Federn und Haare sind Bildungen
der Haut und enthalten ähnliche Substanzen.
14
Vögel
2. Wie schwer ist eine Feder?
Eine Steuerfeder wiegt z. B. etwa 0,13 g,
das Papierstück 0,25 g. Das gleich schwere
Papierstück hat nur etwa die Hälfte der Fläche
einer Feder.
3. Wie sind die Federn aufgebaut?
Der Feinbau einer Feder ist auf Seite 112 im
Schülerbuch abgebildet. Da eine Schwungfeder luftundurchlässig ist, brennt die Kerze
weiter. Bläst man durch ein Woll- oder Baumwolltuch, so erlischt die Kerzenflamme.
5. Halten die Federn Wärme?
Die Wärmeisolation durch das Federkleid
ist für Vögel mit einer Körpertemperatur von
ca. 40 °C besonders im Winter wichtig. Für
Wasservögel ist die große Bedeutung eines
trockenen, wasserabweisenden Federkleides
hervorzuheben.
6. Was bewirkt der Flügel eines fliegenden
Vogels?
— Ergebnis des ersten Versuchs: Strömt Luft
über das Blatt, so wird es angehoben.
— Ergebnis des 2. Versuchs: Der Vogelbalg wird
angehoben, die Waage zeigt ein geringeres
Gewicht an.
— Deutung: Papier und Flügel sind im Querschnitt gewölbt. Daher strömt die Luft schneller über die Oberseite. Auf der Unterseite ist
die Strecke kürzer, deshalb strömt dort die
Luft langsamer. Dadurch entsteht ein Auftrieb,
der den Flügel nach oben drückt.
— Der Rauch macht den Verlauf der Luftströmung sichtbar.
7. Warme Luft und Fliegen
In der warmen Luft der Kerze werden die
Daunenfedern nach oben getragen. So
können Vögel in aufsteigender Warmluft ohne
Flügelschlag im Segelflug emporsteigen.
Schülerbuch Seite 84
 Schneide mit dem Messer vorsichtig ein hart
gekochtes Ei längs durch. Zeichne und beschrifte alle erkennbaren Teile unter Verwendung von Abbildung 2.
— Man erkennt Kalkschale, Schalenhaut,
geronnenes Eiklar sowie den Dotter. Anders
als in der Schemazeichnung, sind beim hart
gekochten Ei Feinstrukturen, wie z.B. die
Hagelschnüre im Eiklar oder die Keimscheibe,
im Dotter nicht mehr zu unterscheiden.
 Nimm ein Stückchen Kalkschale und betrachte es mit der Lupe. Was kannst du erkennen?
— Man erkennt die winzigen Porenöffnungen,
die den Gasaustausch ermöglichen.
Schülerbuch Seite 85
Schülerbuch Seite 86
 Lege ein rohes Ei waagrecht in eine Vertiefung
eines Eikartons. Steche mit einer Einwegspritze durch die Kalkschale und sauge ca. 1,5 ml
Eiklar ab. Nun kannst du das Ei von oben mit
Schere und Pinzette öffnen, ohne dass es
ausläuft.
a) Was erkennst du im Inneren?
b) Versuche mit Präpariernadel und Pinzette
den Dotter zu drehen bzw. zu wenden.
Was geschieht?
— Man bricht eine runde Öffnung in die Kalkschale, um in das Ei hineinzuschauen.
a) Der Dotter schwimmt im Eiklar. Die Dotterhaut geht in die Hagelschnüre über. Im
Innern des Dotters erkennt man dunklere
und hellere Schichten, jedoch keine
Keimscheibe (in der Regel sind die Eier
unbefruchtet).
b) Der Dotter kehrt automatisch in die
ursprüngliche Lage zurück.
 Beschreibe die Entwicklung des Hühnchens
im Ei nach den Fotos auf dieser Seite.
— 5 Tage alt: Die Keimscheibe ist gewachsen,
das Herz des Embryos und der Blutkreislauf
sind gut sichtbar.
14 Tage alt: Das Hühnchen besitzt bereits alle
wichtigen Körperteile, allerdings noch nicht
in den richtigen Proportionen und nicht in der
endgültigen Ausdifferenzierung.
18 Tage alt: Eiklar und Dotter sind fast aufgebraucht. Die Federn des Hühnchens sind
gewachsen, die Körperteile zeigen ein ausgewogenes Größenverhältnis.
21 Tage alt: Das Küken hat die Eischale
gesprengt, seine Federn sind noch feucht.
Im Innern der Eischale erkennt man die Reste
der Embryonalhüllen.
 Fasse die Unterschiede zwischen Nesthockern und Nestflüchtern in einer Tabelle
zusammen.
— siehe Tabelle auf dieser Seite unten!
 Erkläre nun mit dem, was du über das Verhalten der Hühner erfahren hast, die Ergebnisse
der folgenden Experimente.
a) Ein Küken wird unter eine Glashaube gesteckt. Das Küken flattert ängstlich umher
und piepst. Die Glucke reagiert nicht.
b) Ein Küken wird unter einem Korb versteckt. Sobald es piepst, gluckt die Henne
erregt, geht umher, pickt gegen den Korb.
— a) Die Glasglocke dämpft das Piepsen.
Deshalb regiert die Henne nicht auf das
Küken.
b) Das Piepsen dringt durch den Korb und
alarmiert die Glucke.
 Eine ranghohe Henne wird aus der Schar
herausgefangen und ihr Gesicht mit Farbe
angemalt. Wenn sie zur Schar zurückgesetzt
wird, reagieren die anderen Hühner so, als sei
sie ihnen fremd. Nach einer Weile greift eine
rangniedere Henne an. Doch die ursprünglich
ranghöhere wehrt sich so heftig, dass die Angreiferin ablässt. Erkläre die Beobachtungen.
— Die bemalte Henne sieht für die anderen
fremd aus, verhält sich jedoch so, als hätte sie
noch ihren hohen Rang. Jedes fremde Huhn
muss sich jedoch in einer Schar erst seine
Position erkämpfen. Deshalb macht ihr eine
rangniedere Henne den Platz streitig. Die
„Neue“ verteidigt selbstsicher ihre Position.
 Auch junge Hähne kämpfen untereinander
eine Rangfolge aus. Beschreibe mit eigenen
Worten die in der Abbildung 1 erkennbaren
Verhaltensweisen.
— a) Beide Hähne fühlen sich gleich stark und
drohen einander an: geduckt, mit gesträubter Halskrause.
b) Die Hähne springen einander an, hacken
mit dem Schnabel, stoßen mit dem Lauf
(der mit einem spitzen Sporn bewehrt
ist), schlagen sich mit den Flügeln, schie
ben und drücken sich gegenseitig zu
Boden.
c) Der linke Hahn bleibt Sieger, der Unterlegene zieht sich zurück.
Zu Aufgabe 85. 3:
Gefieder
Augen
Fortbewegung
Ernährung
gesamter Entwicklungsstand
Nesthocker
Nesthocker sind vollkommen nackt und
müssen regelmäßig
gewärmt werden.
In den ersten Lebenstagen sind die
Augen geschlossen,
die Jungen sind
blind.
Die Jungvögel können weder laufen
noch fliegen. Sie
hocken ruhig im
Nest.
Die Altvögel füttern die Jungen
und entfernen den
Kot.
Nesthocker sind
völlig von ihren
Eltern abhängig, die
sie versorgen.
Nestflüchter
Nestflüchter besitzen
ein Daunenkleid, das
sie warm hält.
Die Jungen können
sofort nach dem
Schlüpfen sehen.
Die Jungvögel können das Nest sofort
verlassen.
Die Küken suchen
sofort mit ihrer
Mutter nach Nahrung.
Nestflüchter brauchen den Schutz
ihrer Mutter, versorgen sich aber
selbstständig.
Vögel
15
Schülerbuch Seite 89
 Welches Signal löst das Sperren der noch
blinden Jungamseln aus?
— Der Schlüsselreiz ist die Erschütterung
des Nestes, die normalerweise durch den
landenden Altvogel ausgelöst wird. Wenn die
Jungamseln sehen können, wenden sie sich
dem Umriss des Altvogels zu.
 Forscher zeigten jungen Amseln das aus Pappe ausgeschnittene Umrissbild einer erwachsenen Amsel — die Jungen sperrten. Das Bild
der erwachsenen Amsel wurde immer mehr
vereinfacht, die Abbildung in der Randspalte
zeigt das Ergebnis. Von welcher Fragestellung könnten die Forscher ausgegangen
sein? Erläutere das Ergebnis der Versuche.
— Mögliche Fragestellungen der Forscher:
Wie gut können die Jungamseln sehen?
Spielt die Farbe der Attrappe eine Rolle?
Wie genau müssen Umriss und Färbung der
erwachsenen Amsel nachgeahmt werden?
Jungamseln reagieren auf sehr einfache
Attrappen, die nur aus zwei aneinander
gefügten Scheiben bestehen. Diese sollen
vermutlich Kopf und Rumpf der erwachsenen
Amsel darstellen.
 Auch das Verhalten der Altvögel beim Füttern
wird durch bestimmte Signale ausgelöst.
Schlage Versuche vor, mit denen man dies
überprüfen könnte.
— Das Verhalten der Jungamseln besteht aus
drei Handlungen:
Sie strecken die Hälse nach oben.
Sie reißen ihre Schnäbel weit auf.
Sie piepen.
Mit entsprechenden Attrappen könnte überprüft werden, ob das Füttern durch eine
einzelne dieser Handlungen, durch eine Kombination von zwei Handlungen oder durch alle
drei gemeinsam ausgelöst wird. Die Attrappen bzw. das Piepen könnten vereinfacht
bzw. variiert werden.
 Nenne andere Beispiele für Kommunikation
unter Tieren.
— Mögliche Beispiele:
— Imponier- und Drohverhalten bei Katze
und Hund
— Markieren von Revieren
— Balzverhalten bei Säugetieren und Vögeln.
Schülerbuch Seite 93
 Beschreibe mit eigenen Worten die Verhaltensweisen des Kuckucks anhand der Fotos.
— Das Kuckucksweibchen kommt an das unbewachte Nest, entnimmt ein Ei und verschluckt
es (2, 3). Nun legt es ein eigenes Ei dazu
(4). Der Jungkuckuck schlüpft zuerst und
versucht, die anderen Eier aus dem Nest zu
befördern (5—7). Der Kuckuck ist gewachsen. Ein Ei ist noch im Nest (8). Das Instinktverhalten des Hinauswerfens ist offenbar
erloschen. Ein fast erwachsener Kuckuck,
der noch auf dem Nest und auch außerhalb
weiter gefüttert wird (9).
16
Vögel
 Diskutiert, ob das Verhalten des Kuckucks
grausam ist, wenn er seine Nestgeschwister
hinauswirft.
— Dem Menschen erscheint es als grausam.
Von den Überlebenschancen her ist es
sinnvoll, denn die beiden Altvögel können
nicht genügend Nahrung herbeischaffen. Der
Kuckuck allein braucht etwa soviel wie vier
Junge des Sumpfrohrsängers zwei Bruten
lang.
(Anmerkung: Die Frage ist geeignet, vermenschlichte Erklärungsmuster für Tierverhalten zu diskutieren.)
 Erkläre, warum der junge Kuckuck auch Stoffbällchen aus dem Nest wirft.
— Die Berührung ist der entscheidende Schlüsselreiz für das Instinktverhalten des Hinauswerfens. Der Jungkuckuck wirft alles hinaus:
Eier, Eierschalen, Nestgeschwister und auch
Fremdkörper (vgl. Attrappenversuche).
Schülerbuch Seite 95
 Was ist der für eine Bestimmung wichtige
Unterschied im Flugbild von Mehl- und Rauchschwalbe?
— Rauchschwalbe: tief gegabelter Schwanz
Mehlschwalbe: leicht gegabelter Schwanz
 Wie ist es möglich, mithilfe der Beringung
Angaben über das Zugziel, ja sogar über die
Reisegeschwindigkeit eines Zugvogels zu
erhalten?
— Beringte Vögel werden gefangen oder tot
aufgefunden. Wird die Ringnummer an die
Vogelwarte gemeldet, kann dort aus den Angaben in den Akten der Zugweg des Vogels
rekonstruiert werden. Wird ein Zugvogel
kurz nach der Beringung wieder eingefangen, kann man auf die Reisegeschwindigkeit
schließen.
 Das Bildrätsel in der Randspalte gibt eine weitere Zugvogelart an. Welche?
— Mönchsgrasmücke
 Entnimm dem Vogelzugkalender aus Abbildung 1, wie lange sich die einzelnen Arten in
ihrem Brutgebiet in Mitteleuropa aufhalten.
Stelle die Zeiten in einer Tabelle zusammen.
— Rauchschwalbe: Anfang März — Mitte Oktober
Mehlschwalbe: Mitte April — Ende September
Mauersegler: Ende April — Ende Juli
Kuckuck: Mitte April— Anfang September
Bachstelze: Ende Februar — Ende Oktober
Sumpfrohrsänger: Mitte Mai — Mitte September
Storch: Mitte April — Ende August.
 Beschreibe die häufigsten Zugwege der bei
uns heimischen Arten anhand der Abb. 1.
— Die Bachstelze zieht über Italien, Sizilien
und Malta nach Nordafrika. (Zusatzinfo:
Die westliche Population der Bachstelzen
überquert das Mittelmeer non-stop auf Höhe
der Balearen; Zugscheide.) Bei der Rauchschwalbe gibt es Gruppen, die denselben
Weg wie die Bachstelze über Italien nehmen,

—

—

—
andere Gruppen fliegen über Spanien und
die Meerenge von Gibraltar. Beide Zugwege überqueren die Sahara und vereinigen
sich im Winterquartier (Kongogebiet). Die
Mehlschwalbe fliegt über die Balkaninseln
und die Türkei, überquert Israel und Ägypten
und überwintert in Ostafrika. Beim Storch gibt
es „West-“ und „Oststörche“, die jeweils auf
getrennten Wegen ins Winterquartier ziehen.
Beide Gruppen unterscheiden sich jedoch
sonst in keiner Weise.
Erkläre, warum Feuchtgebiete auf dem Zugweg für viele Zugvögel von großer Bedeutung
sind.
Feuchtgebiete sind meist ruhige, nahrungsreiche Rastplätze. Dort ruhen sich die Vögel
aus, fressen und bauen neue Fettpolster
auf, die als Energiequelle für den Weiterzug
dienen. Alle Vögel, die an Feuchtgebiete angepasst sind, benötigen diese auch auf dem
Zug zur Nahrungsaufnahme.
Viele Zugvögel kommen nicht aus ihrem Winterquartier zu uns zurück. Überlegt gemeinsam, welche Gefahren die ziehenden Vögel
bedrohen.
Vernichtung der Rastplätze, z. B. durch Entwässerung von Feuchtgebieten; vergiftete
Nahrung durch Verwendung von Insektiziden; Vögel geraten an Hochspannungsleitungen oder in ölverschmutzte Gewässer; Vögel
werden gefangen oder abgeschossen.
Sicher habt ihr noch andere Ideen, wie man
den Vogelzug erforschen kann. Schreibt eure
Vorschläge auf und diskutiert in der Klasse
darüber.
zum Beispiel: Vögel fangen und seitlich von
der Zugrichtung versetzt wieder auflassen.
Kommen sie trotzdem am Ziel an oder fliegen
sie parallel zur Normalroute?
oder: Großen Käfig mit Sitzstangen ausstatten, die Bewegungen und damit Zugunruhe
registrieren; damit kann auch der Einfluss von
Magnetfeldern untersucht werden.
Schülerbuch Seite 101
Zusatzinformationen:
Gewölle: Gewölle können über Greifvogelstationen oder ein nahe gelegenes Schulbiologiezentrum bezogen werden. Will man die Bestandteile
für das Zusammensetzen von Skeletten benutzen, sollten die Knochen mit H2O2 gebleicht
werden.
Populationsschwankungen: Die Zahl der Schleiereulen in einem bestimmten Gebiet wird hauptsächlich durch das Nahrungsangebot und kaum
durch Feinde bestimmt. Die Schleiereule jagt vor
allem Feldmäuse und Spitzmäuse, wenig andere
Kleinsäuger und selten Kleinvögel. Sie ist damit
indirekt abhängig von der Strenge des Winters.
Sind extrem wenig Feldmäuse vorhanden, brüten
bis zu 60% der Altvögel überhaupt nicht. In Mäusejahren hingegen führen über 60% der Brut
paare zwei erfolgreiche Bruten durch.
Vorkommen: Schleiereulen bewohnen bevorzugt waldarmes Gelände am Rande von Siedlungen und brüten in dunklen, störungsfreien
Nischen. Dies waren oft Kirchtürme, Dachböden
oder Scheunen. Heute sind diese meist dicht
verschlossen. Mit Nistkästen (Beobachtung und
Kontrolle möglich) kann man den bedrohten
Tieren eine Hilfe bieten.
Brutverhalten: Verschiedene Verhaltensweisen
führen dazu, dass die Schleiereulen auch in
ungünstigen Jahren zumindest Teilerfolge bei
der Brut haben. Das Weibchen brütet allein und
wird von dem Männchen mit Nahrung versorgt.
Das Weibchen kann damit mehrere Eier legen
und eventuell auch zum zweiten Mal brüten.
Schlechte Nahrungsbedingungen führen zu einer
Verkürzung der Brutzeit. Schleiereulen bebrüten
ihr Gelege vom ersten Ei an. Es kommen also
verschieden weit entwickelte Junge im Nest vor,
sodass Schwankungen im Nahrungsangebot
und Risiken verteilt werden. Unter Umständen
verhungern sogar die kleinsten oder dienen ihren
älteren Geschwistern als Nahrung.
Schülerbuch Seite 102
 Gib anhand der Flugbilder in der Randspalte
an, wie man die abgebildeten vier Greifvogelarten im Flug unterscheiden kann.
— Mäusebussard: breite, rechteckige Flügel;
kurzer, breiter Schwanz;
Habicht: kurze, gerundete Flügel; langer,
schmaler Schwanz;
Turmfalke: spitze, schmale Flügel; langer,
schmaler Schwanz;
Rotmilan: lange, schmale Flügel; tief gegabelter Schwanz mit roter Unterseite.
Schülerbuch Seite 107
 Welche besonderen Strukturen ihres Körpers
ermöglichen den Spechten das Leben auf
Bäumen?
— Zur Fortbewegung auf Bäumen dienen
der spezielle Bau der Kletterfüße und des
Stützschwanzes, zum Nahrungserwerb auf
Bäumen dienen die speziellen Strukturen des
Schädels und der Zunge.
 Beschreibe weitere Beispiele, an denen der
Zusammenhang zwischen der Struktur eines
Organs und seiner Funktion erkennbar wird.
— Mögliche Beispiele:
Pfoten von Katze und Hund
Gebisse von Raubtieren, Nagetieren und
Grasfressern
Ruderfüße von Wasservögeln
 Gibt es auch Beispiele dafür, dass nicht nur
ein bestimmtes Organ, sondern ein ganzes
Lebewesen an eine bestimmte Aufgabe angepasst ist?
— Mögliche Beispiele: Seehunde und Wale sind
an das Leben im Wasser angepasst, Maulwürfe an das Leben im Boden.
Vögel
17
Schülerbuch Seite 108/109
 Strauß: kräftiger unspezialisierter Allesfresserschnabel (3) und Lauffuß mit zwei derben
Zehen und stumpfen Krallen (g).
Pelikan: gerader Schnabel mit Haken (5, der
dehnbare Hautsack ist nicht eingezeichnet)
und Schwimmfuß (b).
Zwergflamingo: abgeknickter Schabel mit
Filterapparat (1) und Schwimmfuß am Stelzbein (a).
Grünling: kräftiger Körnerfresserschnabel (6)
und Sitzfuß (c) mit drei Zehen nach vorn und
einer rückwärts gerichteten Zehe.
Steinadler: hakenförmig gekrümmter Schnabel der Greifvögel (7) zum Kröpfen der Beute
und Greiffuß (f) mit spitzen Krallen.
Graureiher: langer, spitz zulaufender
Pinzettenschnabel (4) und Fuß mit drei langen,
spreizbaren Vorderzehen am Stelzbein (d).
Gelbhaubenkakadu: kräftiger Nussknackerschnabel (2) mit hakenförmigem Oberschnabel und spechtähnlicher Kletterfuß (e) mit je
zwei nach vorn und hinten gerichteten Zehen.
 Strauß: Afrika, Allesfresser, Lauffuß
Pelikan: Afrika, mit Hautsack, Schwimmfuß
Flamingo: Afrika, Filterapparat, Schwimmfuß
Grünling: Europa, Körnerfresser, Sitzfuß
Steinadler: Europa, Hakenschnabel, Greiffuß
Graureiher: Europa, Pinzettenschnabel,
Spreizfuß
Kakadu: Australien, Nussknacker, Kletterfuß
18
Vögel
 Die spitz ausgezogene Flachzange entspricht
mit ihren Verwendungsmöglichkeiten dem
Allesfresserschnabel der Strauße. Mit der
stumpfen Zange kann man ähnlich dem Grünling Dinge abkneifen, zerquetschen oder flach
drücken; zum „Einlagern“ ist die Aussparung
in der Mitte der Zange besonders geeignet.
Mit der spitz zulaufenden Pinzette lassen sich
wie mit dem Reiherschnabel schnell feine Gegenstände ergreifen. Der Kescher dient zum
Fangen von Fischen, Krebsen oder Insekten;
das um einen Ring mit Griff gespannte Netz
ist dem Kehlsack der Pelikane vergleichbar.
Der Filterapparat im Schnabel der Flamingos
hat große Ähnlichkeit mit einer Fischreuse. Die Verwendungsmöglichkeiten einer
Kneifzange entsprechen den Fähigkeiten des
Hakenschnabels eines Steinadlers.
Vom Wasser zum Land
Schülerbuch Seite 112
 Setze bei den Ziffern 1—5 in Abbildung 2 folgende Begriffe ein: Afterflosse, Schwanzflosse, Bauchflosse, Rückenflosse, Brustflosse.
— Zuordnung der Zahlen: 4, 5, 3, 1, 2.
 Welche Flossen sind paarig?
— Brustflossen und Bauchflossen sind paarig.
 Auch andere Wirbeltiere haben stromlinienförmige Gestalt. Welche kennst du?
— Vogel, Wal, Hai, Pinguin, Biber, Bisamratte.
Schülerbuch Seite 113
 Erkläre mithilfe der Abbildungen die Atembewegungen und den dabei auftretenden
Wasserstrom bei der Kiemenatmung.
— Das Maul wird geöffnet und die Kiemendeckel
werden geschlossen. Dadurch wird Wasser in
den Mundraum eingesaugt. Durch Schließen
des Mauls wird das Wasser an den Kiemenbögen entlang seitlich ausgetrieben.
 Der in der Luft enthaltene Sauerstoff ist im
Wasser gelöst. Beschreibe den Weg des Sauerstoffs, bis er in die Blutbahn gelangt. Nimm
hierzu Abbildung 2 zu Hilfe.
— Das sauerstoffreiche Wasser fließt an den
gut durchbluteten Kiemenblättchen vorbei.
Kohlenstoffdioxid wird durch die Wand der
Kapillaren abgegeben und Sauerstoff aus
dem Wasser aufgenommen. Der Sauerstoff
wird an das Hämoglobin gebunden.
 Manchmal tritt nach einer langen, sehr
warmen Wetterphase im Hochsommer ein
Fischsterben vor allem in flachen, stehenden
Gewässern auf. Erläutere mithilfe der Abb. in
der Mittelspalte einen möglichen Grund dafür.
— Warmes Wasser enthält weniger Sauerstoff.
Ist das Wasser flach, unbewegt und warm, so
reicht der Sauerstoffgehalt nicht mehr aus.
 An der Luft verkleben die Kiemenblättchen
miteinander und trocknen schnell aus.
Weshalb müssen Fische deshalb an der Luft
ersticken?
— Durch Oberflächenverringerung sinkt die
Sauerstoffaufnahme.
 Ordne den Ziffern in der Abbildung 1 die entsprechenden Begriffe zu.
— 1) Schädel, 2) Gehirn, 3) Wirbelsäule mit
Rückenmark, 4) Schwimmblase, 5) Geschlechtsorgan (Eierstock bzw. Hoden), 6)
Niere, 7) Harnblase, 8) Kiemen, 9) Herz, 10)
Magen, 11) Leber, 12) Darm, 13) After, 14)
Geschlechts- und Harnleiteröffnung
Zusatzaufgaben und Lösungen
 Erweitere das seitliche Fenster der Bauchwand mit Skalpell und Pinzette nach oben.
Lege dabei die Wirbelsäule frei. Betrachte die
Verbindung zwischen den Wirbelkörpern und
finde heraus, wie weit die Fortsätze des Wirbelkörpers reichen. Fertige in deinem Hefter
eine Skizze von zwei benachbarten Wirbelkörpern an, in der man die Fortsätze und die
verbindenden Knorpelscheiben gut erkennen
kann.
 Untersuche die Verbindung der Flossen mit
der Wirbelsäule.
— Nur die Schwanzflosse ist mit der Wirbelsäule
direkt verbunden. Zu den anderen Flossen
bestehen lediglich indirekte Verbindungen
über die Rumpfmuskeln.
Schülerbuch Seite 117
 Die kürzeren Zeiten werden beim 2. Modell
gemessen, da dieses der optimalen Spindelform entspricht, wenn es mit dem runden
Ende voran geführt wird. Der optimalen
Stromlinienform am nächsten kommen die
Dauer- und Schnellschwimmer, wie z. B. der
Thunfisch und viele Haiarten.
 Durch Einblasen von Luft wird die mittlere
Dichte verringert und somit nach und nach
der Auftrieb vergrößert, sodass bei einer
bestimmten Luftmenge der Kolben aufsteigt.
 Bei Druck auf den Stopfen sinkt die Pipette
ab, bei Verringerung des Drucks steigt sie
wieder auf.
 Bei Erhöhung des Drucks verkleinert sich
das Luftvolumen in der Pipette, sodass der
Auftrieb kleiner wird; die Pipette sinkt ab.
Umgekehrt nimmt das Volumen wieder zu,
wenn der Druck abnimmt. Der Auftrieb wird
größer, die Pipette steigt nach oben.
 Um dem Absinken entgegenzuwirken, müsste
während dieses Vorgangs das Gasvolumen
vergrößert werden, um den Auftrieb zu erhöhen. Umgekehrt müsste das Volumen beim
Aufsteigen durch Abgabe von Luft verkleinert
werden, um den Auftrieb zu verringern.
Schülerbuch Seite 118
 In welchem Punkt unterscheiden sich die
Laichwanderungen von Lachs und Aal?
— Lachse leben im Meer und wandern zum
Laichen in die Quellbereiche der Flüsse.
Aale leben in Seen, Teichen und Flüssen.
Die geschlechtsreifen europäischen Altaale
wandern zum Laichen in die Sargassosee vor
der amerikanischen Küste.
Schülerbuch Seite 115
 1) Kiemenblättchen, 2) Rumpfmuskeln,
3) Speiseröhre, 4) Kiemendeckel, 5) Kiemenraum, 6) Kiemenbogen, 7) Mundraum,
8) Atemwasser
 8—7—5—6—1—4
8—7—5—6—2—3
Vom Wasser zun Land
19
Schülerbuch Seite 125
 Beschreibe die Veränderungen der Larve
während der Metamorphose (Abb. 1—4).
— Die aus dem Ei geschlüpfte Kaulquappe
besitzt Außenkiemen. Erst wenn sich diese
zu Innenkiemen umgewandelt haben, beginnt
das Fressstadium, verbunden mit intensivem
Wachstum (hier 10. April bis 8. Mai). Nun
wird die Nahrungsaufnahme eingestellt, die
Umwandlung zum Frosch beginnt. Bis die vier
Beine ausgebildet sind und der Schwanz resorbiert ist, stellen sich Haut, Augen und die
übrigen Sinnesorgane sowie das Atmungsund Verdauungssystem auf die neue Lebensweise um: Vom überwiegenden Pflanzenfresser zum Beutegreifer, vom reinen Wassertier
zum amphibischen Lebewesen.
 Stelle Unterschiede zwischen Kaulquappe
und Frosch zusammen.
— Kaulquappe:
— ungegliederter Körper
— Ruderschwanz, keine Beine
— kleiner Mund mit Hornleisten
— kleine Augen
— Farbe: schwarz, später bräunlich mit
kleinen, hellen Punkten
— zuerst Kiemen-, später Lungenatmung
Frosch:
— Kopf und Hals abgegliedert vom Rumpf
— kein Schwanz, zwei kurze Vorderbeine,
zwei lange Hinterbeine
— breites „Froschmaul“, Schleuderzunge
— große, vorstehende „Froschaugen“
— grün-braune Tarnfarbe
— Lungenatmung beim Überwintern, Hautatmung
 Stelle in einer Tabelle Anpassungsmerkmale
des Grasfrosches für das Land und Wasserleben einander gegenüber.
— Landleben:
— lange Hinterbeine zum Springen
— Trommelfell zum Hören, große Augen zur
Rundumsicht
— überwiegend Lungenatmung
—
—
—
—
Insekten und Schnecken als Beute
Wasserleben:
Hinterbeine mit Schwimmhäuten
Augen und Nasenöffnungen ragen beim
Schwimmen über das Wasser
— überwiegend Hautatmung
— nimmt aus dem Wasser keine Nahrung
auf
— äußere Befruchtung, Larve entwickelt
sich im Wasser
Schülerbuch Seite 128
 Fertige eine Tabelle und liste darin die Unterschiede zu den Skeletten der Säugetiere und
Vögel auf.
— s. Tabelle unten
 Ergänze die Tabelle noch durch einen Vergleich der inneren Organe und der Haut.
— s. Tabelle unten
Schülerbuch Seite 129
 Beim Einatmen wölbt sich der Mundboden nach außen. So wird das Volumen des
Atemtraktes vergrößert und Luft strömt in
den Körper. Beim Ausatmen wölbt sich der
Mundboden nach innen und presst die Luft
aus dem Körper heraus.
 Bei vielen Wirbeltieren, wie auch beim
Menschen, erfolgt der Gaswechsel durch
Wölben und Abflachen des Zwerchfells sowie
durch Anheben des Brustkorbs mithilfe der
Zwischenrippenmuskulatur. Diese Organe
besitzen Amphibien nicht. Sie führen stattdessen Mundbodenatmung durch.
 Der Versuchsaufbau erlaubt die Erwärmung
des Amphibienbeckens von 0 °C bis zu
einer vorgewählten Höchsttemperatur. Die
Anfangstemperatur wird durch das im Wasserbad befindliche Eis erreicht. Die Temperaturerhöhung ermöglicht die Tauchheizung im
Wasserbad. Das Wasserbad temperiert das
Amphibienbecken.
Unterschiede Lurche, Vögel und Säugetiere
Lurche
Vögel
Säugetiere
Skelett
Kiefer mit kleinen Zähnen
wenige Halswirbel
kein Brustkorb
Schwanzlurche mit Schwanz
Froschlurche ohne Schwanz
Schädel mit Hornschabel
viele Halswirbel
Brustkorb mit Brustbeinkiel
Schwanz stets vorhanden
Kiefer mit großen Zähnen im
Kiefer
7 Halswirbel
Brustkorb mit flachem Brustbein
Schwanz meist vorhanden
innere Organe:
Atmungsorgane
Larven: Außen- bzw. Innenkiemen
erwachsene Tiere: meist einfache
Lungen
3-kammrig
Darm-, Harn- und Geschlechtswege münden in die Kloake
sehr leistungsfähige Lunge mit
Luftsäcken
leistungsfähige Lunge
4-kammrig
Darm-, Harn- und Geschlechtswege münden in die Kloake
4-kammrig
Darm endet mit After, Harn- und
Geschlechtswege getrennt
glatte, feuchte, wenig verhornte
Haut mit vielen Drüsen
Schleimhaut bei Larven
verhornte Haut
Federn als Hautausstülpungen
nur eine Drüse (Bürzeldrüse)
verhornte Haut
Haare als Hautausstülpungen
viele Drüsen
Herz
Öffnung der Ausscheidungsorgane
Körperbedeckung
20
Vom Wasser zum Land




Tatsächlich gemessen wird die Temperatur
im Amphibienbecken. Als wechselwarme
Organismen haben Amphibien eine Körpertemperatur nahe der Außentemperatur.
Deshalb gibt das Thermometer in etwa die
Körpertemperatur des Frosches an.
Die Tabelle zeigt die Atemfrequenz in Abhängigkeit der Körpertemperatur. Die Atemfrequenz steigt mit zunehmender Temperatur.
Auffälligkeiten: Unter 15 °C ist keine Mundbodenatmung vorhanden. Die Atemfrequenz
steigt überproportional zur Temperatur an.
Beispielsweise ist die Atemfrequenz bei 30 °C
9-mal so hoch wie bei 20 °C.
Bis zu 10 °C reicht die Sauerstoffversorgung
durch die Hautatmung.
Je stärker gekammert, desto mehr kann die
Lunge zur Gesamtatmung beitragen. Erdkröte: c, Feuersalamander: b, Kammmolch: a
Bei Kältestarre ist keine Mundbodenatmung
möglich. Bei niedrigen Temperaturen reicht
jedoch die Hautatmung bei den Lurchen
zur Sauerstoffversorgung aus, denn Stoffwechselintensität und Sauerstoffbedarf
wechselwarmer Organismen nehmen bei
sinkender Temperatur ab.
Schülerbuch Seite 131
 Erkläre, warum erwachsene Erdkröten, die
man zum Ablaichen in Ersatzgewässer gebracht hatte, im nächsten Jahr zu ihren ursprünglichen Laichgewässern zurückkehrten.
— Immer wenn Jungkröten an Land gehen,
erfolgt eine Prägung auf die Umgebung des
Laichplatzes. Bei dieser Art von Lernen gibt
es kein Vergessen. Die Erdkröten werden
daher immer versuchen, dieses Laichgewässer aufzusuchen, auf das sie geprägt wurden.
Ersatzlaichgewässer werden erst im Laufe
von Jahren angenommen, wenn die in diesem
Gewässer aufgewachsenen Jungkröten
geschlechtsreif sind.
 Die Abbildung zeigt den Lebensraum von
Amphibien im Verlauf mehrerer Jahre.
a) Beschreibe die ursprünglichen Wanderungswege der Amphibien im natürlichen
Lebensraum.
b) Welche Veränderungen erfährt die
Landschaft im Laufe der Zeit? Welche
Auswirkungen hat das für die Amphibienwanderung?
c) Beschreibe die Maßnahmen, die in den
Einzelabbildungen zum Schutz der Amphibien dargestellt sind.
— a) 1975: Ursprünglicher Zustand:
Wanderung von Grasfröschen und Erdkröten zwischen Gehölzen und Teichen.
b) 1980: Durch den Straßenbau wurden die
angestammten Wanderwege der Amphibien zerschnitten. Die Amphibien können
nur noch mit fremder Hilfe gefahrlos zwischen den Gehölzen und den Laichtümpeln hin- und herwandern.
1990: Durch Siedlungen ist der große
Laichtümpel verloren gegangen.
c) 1980: An der neu gebauten Straße wurden provisorische Amphibienschutzzäune eingerichtet und Eimer eingegraben,
in denen die Tiere während der Hin- und
Rückwanderung über die Straße transportiert werden. Diese Maßnahme ist sehr
arbeitsintensiv.
1982: Der provisorische Amphibienschutzzaun ist durch einen Dauerzaun
ersetzt worden. Amphibien können durch
Tunnel zu ihren angestammten Laichgewässern gelangen. Außerdem wurde ein
Ersatzlaichgewässer eingerichtet, in das
verpaarte Tiere zum Ablaichen gebracht
wurden. Ein während des Ablaichens
eingerichteter Zaun hindert sie am
Entweichen, danach werden sie wieder
freigelassen.
1990: Durch die Straße sind die Populationen dauerhaft getrennt worden, auch
ohne dass ein Amphibienschutzzaun
vorhanden ist. Eine kleine Restpopulation
befindet sich auf der rechten Seite der
Straße. Durch Siedlungen ist der große
Laichtümpel verloren gegangen. Auf der
linken Seite der Straße befinden sich
zwei Ersatzlaichtümpel, die von den
Amphibien angenommen worden sind.
Die Gesamtlösung kann nicht befriedigen,
da die kleine Restpopulation auf der rechten
Straßenseite wegen geringer Fläche nur
mäßige Überlebenschancen besitzt. Auf der
linken Straßenseite wurden nicht genügend
Ersatzlaichtümpel angelegt, die den Verlust
ausgleichen können. Das Naturschutzgesetz
erfordert, dass Ausgleichsmaßnahmen für
zerstörte Biotope schon in der Straßenplanung geregelt werden und nicht erst nachträglich zur Ausführung kommen.
 Erkundige dich bei Naturschutzverbänden, ob
in deiner Umgebung Maßnahmen zum Schutz
von Amphibien durchgeführt werden. Hier
hast du eine Möglichkeit, aktiv mitarbeiten.
Berichte in der Klasse über Schutzmaßnahmen für Amphibien.
— Informationen kann man über den BUND oder
das Internet bekommen.
Hinweis: Um Lurche im Klassenzimmer zu
halten, bedarf es häufig einer Ausnahmegenehmigung der unteren Landschaftsbehörde.
Häufig muss das Zurücksetzen der Tiere
garantiert sein.
Schülerbuch Seite 132
 Verwende den hier aufgezeigten Bestimmungsschlüssel zur Benennung der auf
der Seite 133 abgebildeten Lurcharten! Zur
Bestimmung jedes Tieres musst du den Linien
wie einem Straßennetz folgen. An jeder Weggabelung stehen Wegweiser, die dir Hinweise
geben, welchen Weg du nehmen musst!
— 1) Wechselkröte, 2) Knoblauchkröte, 3) Laubfrosch, 4) Erdkröte, 5) Wasserfrosch, 6) Gelbbauchunke, 7) Kreuzkröte, 8) Teichmolch,
9) Geburtshelferkröte
Vom Wasser zum Land
21
Schülerbuch Seite 135
Schülerbuch Seite 147
 Eidechsen leben zwischen Steinhaufen, an
Böschungen, Hecken und Zäunen. Welche
Vorteile bietet dieser Lebensraum der Eidechse?
— Es sind sonnenbeschienene, warme Plätze
mit Verstecken und vielen Beutetieren
(Schnecken, Würmer, Spinnen, Insekten und
ihre Larven).
 Vergleiche Eidechse und Molch in Körperbau
und Lebensweise. Welche Unterschiede
kannst du nennen?
— Molch:
— schleimig-feuchte Haut; sie fühlt sich
beim aktiven Tier kalt an
— meidet die Sonne, nachtaktiv
— lebt in Feuchtbiotopen oder im Wasser
— sehr einfache Lungen
— legt Eier ins Wasser ab, aus denen Larven
schlüpfen
Eidechse:
— trockene Haut mit Hornhaut; sie fühlt sich
beim aktiven Tier warm an
— sucht Sonnenplätze, tagaktiv
— bevorzugt warmes, trockenes Gelände
— gekammerte Lungen
— legt Eier in Erdhöhlen, wo sie von der
Sonne ausgebrütet werden; es schlüpfen
junge Eidechsen
Die äußere Gestalt ist bei beiden ähnlich.
 Entferne die Getränketüte vom Gipsblock.
Betrachte und kratze anschließend mit einem
Messer oder einem Spatel flach von oben bis
unten über eine Oberfläche des Gipsblocks.
Betrachte die freigekratzte Seitenfläche.
Beschreibe und notiere ihr Aussehen.
Welcher natürliche Vorgang im Zusammenhang mit der Bildung von Fossilien wurde
durch das Einbringen der Mischungen in die
Getränketüte nachgeahmt?
— Von der Seite betrachtet, sieht man nach
leichtem Kratzen die Schichtung. Die Schichten unterscheiden sich in Körnung (Kies) und
Farbe (roter Sand). Falls eines der Modellfossilien sehr nahe am Rand der Milchtüte platziert war, sieht man nach dem Kratzen eventuell etwas davon innerhalb einer Schicht.
Durch das Einbringen der Gipsmischungen
wird die Ablagerung von Sedimenten und die
Bildung von Gesteinsschichten nachgeahmt.
 Welchen natürlichen Verhältnissen entspricht
die Verwendung verschiedener Mischungen?
— Sie entspricht der Ablagerung unterschiedlicher Sedimente, die dann im Laufe der Zeit zu
unterschiedlichen Sedimentationsgesteinen
führten. Durch die Verwendung verschiedener Zuschlagstoffe (Sand, Erde, Kies) werden
diese Unterschiede nachgebildet.
 Klopfe mit dem Hammer sanft, dann immer
stärker auf den Gipsblock, bis er zerspringt.
An welchen Stellen bricht er besonders
leicht?
— Der Gipsblock springt leicht an der Grenzfläche zwischen den verschiedenen Sedimenten und im Bereich der eingebetteten
Modellfossilien.
 Suche nach deinen „Fossilien“ und lege sie
frei. Welche Funktion hat die Vaseline ?
— Beim Aufklopfen stößt man leicht auf die
Modellfossilien. Die Vaseline bildet eine
Trennschicht und verhindert, dass sich die
eingeschlossenen Blätter, Knochen und
Schneckengehäuse fest mit dem Gips verbinden. Die Modellfossilien lassen sich daher
leicht entnehmen, ohne dass sie wesentlich
beschädigt werden.
 Beschreibe, weshalb man richtige Fossilien
nicht so leicht freilegen kann wie unsere Modellfossilien.
— Richtige Fossilien sind über sehr lange
Zeiträume und unter hohem Druck eingeschlossen in die Sedimente. Dabei sind sie
oft versteinert. Sie stehen häufig in fester
Verbindung mit dem umgebenden Gestein
und müssen aufwändig frei präpariert werden.
 Als Fossilien bezeichnet man nicht nur Reste
von Lebewesen. Zu Fossilien zählen auch
Spuren verstorbener Lebewesen. Findest du
solche Spuren in deinem Gipsblock?
— An den Gipsblöcken findet man Abdrücke der
eingebetteten Teile. Sehr gut sind beispielsweise Blattadern von Blättern mit dicken Leitbündeln sichtbar. Auch Ausfüllungen, z. B.
von Muschelschalen, treten auf. Sie können
Steinkernen entsprechen.
Schülerbuch Seite 137
 Vergleiche Ringelnatter und Kreuzotter.
Stelle Unterscheidungsmerkmale tabellarisch
zusammen.
— Ringelnatter
— Lebensraum: Bach, Teich, Tümpel;
schwimmt gut
— Nahrung: Fische, Frösche, Molche
— Beutefang: ergreift Beute mit dem Fanggebiss, verschlingt sie bei lebendigem
Leib
— Fortpflanzung: legt 20 bis 30 Eier in den
feuchtwarmen Boden
— Kopf: oval, am Hinterende des Kopfes
zwei halbmondförmige, gelbe Zeichnungen an beiden Seiten; Fanggebiss, keine
Giftzähne
— Körper: grauschwarz mit kleinen schwarzen Flecken
Kreuzotter
— Lebensraum: Wald, Heide, Moor;
schwimmt selten
— Nahrung: meist Mäuse
— Beutefang: lauert auf Beute, tötet sie mit
Gift, verfolgt die Duftspur; verschlingt das
tote Tier
— Fortpflanzung: 6 bis 20 Junge, schlüpfen
bei der Eiablage
— Kopf: Kopf flach, kantig; leichte Kreuzzeichnung, die sich in der Zickzackzeichnung auf dem Rücken fortsetzt; Giftzähne
— dunkles Zickzackband auf dem Rücken
22
Vom Wasser zum Land
Schülerbuch Seite 152
 Erläutere die Veränderung der Körperform,
der Fortbewegungsorgane und des Kälteschutzes der Wale und Delfine mithilfe der
genannten Vorfahren.
— Die Körperform wurde stromlinienförmig, was
zur Verringerung des Wasserwiderstandes
führte. Die Fortbewegungsorgane wurden
zurückgebildet, die Hintergliedmaßen bis
auf die Reste des Beckengürtels vollständig,
die Vordergliedmaßen wurden stark verkürzt (haben keine Antriebsfunktion mehr,
dienen der Steuerung). Das Haarkleid wurde
zurückgebildet, stattdessen entwickelte
sich eine dicke Fettschicht (Blubber; bei
ständigem Aufenthalt schützt das Fell nicht
vor Kälte, da schließlich auch das dichteste
Fell durchnässt, die dicke Fettschicht ist bei
Daueraufenthalt im Wasser die effektive Form
des Kälteschutzes).
Schülerbuch Seite 153
 Vergleiche die äußeren Merkmale des
Seebären (Körperform, Kopf, Sinnesorgane,
Körperbedeckung und Gliedmaßen) mit dem
Seehund (S. 52). Fertige dazu eine Tabelle an.
Seehund
Seebär
Körperbedeckung
Kurzes Fell
Dichtes Unterhaar, langhaariges Grannenhaar …
Kälteschutz
Fettschicht
Dick … Kälteschutz
Dick, aber dünner als beim
Seehund … Kälteschutz
Körperform
Stromlinienförmig … Verringerung
des Wasserwiderstandes
Stromlinienförmig … Verringerung des Wasserwiderstandes
Kopf
Eher rund
Spitz zulaufend
Sinnesorgane
Keine Ohrmuscheln (Verringerung
des Wasserwiderstandes), Ohröffnungen gut sichtbar; Ohr- und
Nasenöffnungen verschließbar;
Tasthaare (Vibrissen) … Orientierung und Beutefang; Große Augen
(angepasst an das Sehen unter und
über Wasser) … Orientierung und
Beutefang
Kleine Ohrmuscheln,
Ohr- und Nasenöffnungen
verschließbar; Tasthaare … Orientierung
und Beutefang; Große
Augen … Orientierung und
Beutefang
Vordergliedmaßen stark verkürzt mit gut sichtbaren Krallen,
Hintergliedmaßen kräftig und
flossenförmig mit Schwimmhäuten: Beinschwimmer; Bei der
Fortbewegung an Land werden nur
die Vordergliedmaßen eingesetzt,
indem der Körper nachgezogen
wird (Seehunde robben)
Vordergliedmaßen länger
und Flossenförmig mit
Schwimmhäuten …
Armschwimmer; Hintergliedmaßen … Steuerung,
werden bei der Fortbewegung an Land zusammen
mit Vordergliedmaßen
eingesetzt
Fortbewegung und
Gliedmaßen
 Erläutere mithilfe dieses Vergleichs, weshalb
Wissenschaftler heute annehmen, dass Seehund und Seebär unterschiedliche Landvorfahren hatten. Wer von den beiden ist besser
an das Wasserleben angepasst?
— V. a. die unterschiedliche Schwimmbewegung (Armschwimmer und Beinschwimmer)
deutet auf unterschiedliche Vorfahren hin.
Ohrenrobben sollen von bärenartigen Vorfahren abstammen, Seehunde von marderartigen Vorfahren. Die Rückbildung der Ohrmuscheln, das kürzere Fell und die dickere
Speckschicht zeigen, dass der Seehund
besser an das Leben im Wasser angepasst
ist. Das zeigt auch ihre Lebensweise: Seebären halten sich insgesamt deutlich länger an
Land auf als Seehunde.
 Zu welcher Tiergruppe gehören die Pinguine.
Begründe!
— Pinguine sind Vögel, erkennbar am Merkmal
Feder und Hornschnabel.
 Erläutere die Funktion der Federn beim
Pinguin mithilfe des Fotos und der übrigen
Abbildungen.
— Pinguinfedern haben die Funktion der
Daunenfeder (innen, Schutz vor Kälte) und
der Deckfeder (außen, Abdichtung) in einer
Feder vereinigt.
 Beschreibe die Art der Fortbewegung und
die Lage der Sinnesorgane bei einem an der
Oberfläche treibenden Krokodil. Inwiefern
kannst du dies als Angepasstheit deuten?
— Bei einem an der Wasseroberfläche treibenden Krokodil erkennt man v. a. die höher
liegenden Sinnesorgane: Augen, Nasenlöcher und die schlitzförmigen Trommelfelle
hinter den Augen. Auf diese Weise können
sie leichter unentdeckt an ein Beutetier heran
kommen und blitzschnell zuschnappen.
Zur Fortbewegung dient der in der Senkrechten abgeflachte Ruderschwanz als wirkungsvoller Antrieb. Die Beine werden während des
Schwimmens angelegt. Das verringert den
Wasserwiderstand.
 Vergleiche eine Landschildkröte mit einer
Meeresschildkröte (Panzerform, Bau der
Gliedmaßen, Rückziehbarkeit des Kopfes und
der Gliedmaßen in den Panzer). Stelle deine
Ergebnisse in einer Tabelle dar. Erläutere die
Bedeutung der Merkmale der Meeresschildkröte.
Landschildkröte
Meeresschildkröte
Form
des
Panzers
Hochgewölbt
Abgeflacht (von der
Seite ähnlich wie eine
Tragfläche): Verringerung des Wasserwiderstande und Auftrieb
beim Schwimmen
Gliedmaßen
Elefantenfußähnlich, Querschnitt
rund … Abstützung des schweren Körpers
Flossenförmig, Vordergliedmaßen dienen
dem Antrieb
Kopf
Kann in Panzer
zurückgezogen werden
… Schutz vor
Feinden
Kann nicht in Panzer
zurückgezogen werden
(Kopf und Hals bilden
eine Einheit mit dem
Panzer … Verringerung
des Wasserwiderstandes
Vom Wasser zum Land
23
Wirbellose Tiere
Schülerbuch Seite 175
Schülerbuch Seite 163
 Welche Informationen über die Bienentänze
kannst du aus Abb. 1 entnehmen?
— Information über die Entfernung der Futterquelle: Rundtanz bei nahen Futterquellen
(50 bis 100 m); Schwänzeltanz bei weiteren
Entfernungen.
Information über die Richtung der Futterquelle: Rundtanz unabhängig vom Sonnenstand, Schwänzeltanz gibt die Richtung der
Futterquelle zum Sonnenstand an.
 Welche Informationen über die Futterquelle
werden beim Bienentanz übermittelt?
— Der Duft an der Biene informiert die anderen
Sammlerinnen über die Art der Futterquelle, die
gegenseitige Futtergabe über die Qualität.
Durch Art und Geschwindigkeit des Tanzes
wird die Entfernung weiter (Schwänzeltanz
schnell: Futterquelle nah, Schwänzeltanz
langsam: Futterquelle weit). Durch die
Häufigkeit der Tänze wird die Ergiebigkeit
angezeigt. Die Richtung der Futterquelle
zur Sonne ergibt sich aus der Richtung des
Schwänzeltanzes zur Schwerkraftrichtung.
Schülerbuch Seite 166
 Zeichne das Sprungbein der Heuschrecke (s.
Abb. 173.1). Vergleiche es mit dem Grundbauplan eines Laufbeins.
— Im Vergleich zum Laufbein, das den Grundtypus des Insektenbeins darstellt, ist beim
Sprungbein der Laubheuschrecke die Muskulatur des Schenkels verstärkt. Der Schenkel ist entsprechend dicker, das Kniegelenk
ist das Sprunggelenk.
Insekt
Säugetier
Skelettsubstanz
Chitin
Knochen, Knorpel
Lage des Skeletts
Außenskelett
Innenskelett
Gelenkaufbau
dünne Chitinhäute verbinden
Körperabschnitte beweglich,
innerhalb des Chitinskeletts
befindet sich die Muskulatur
u. a. bilden Muskeln,
Sehnen und Bänder
zusammen mit
Gelenkflächen von
Knochen Gelenke
Veränderung beim
Wachstum oder
Verwandlung in der
Puppe
beim Körperwachstum
Dehnung des frischen
Chitinskeletts, bei weiterem
Wachstum Häutung
Längen- und Dickenwachstum zusammen
mit Körperwachstum
24
Wirbellose Tiere
 Stelle den äußeren Bau von Insekt und Säugetier einander gegenüber. Vergleiche die
Körpergliederung sowie Art und Anzahl der
Fortbewegungsorgane.
— Insekt: Kopf — Brust — Hinterleib; 6 Beine,
4 bzw. 2 Flügel
Säugetier: Kopf — Rumpf — (Schwanz);
4 Beine
 Welche Funktionen erfüllt das Skelett für
einen Organismus?
Vergleiche die auf Seite 174 abgebildeten
Beinskelette von Insekt und Säugetier. Erstelle dazu eine Tabelle, in der folgende
Merkmale gegenüber gestellt sind: Skelettsubstanz, Lage des Skeletts, Gelenkaufbau
und Veränderung beim Wachstum.
— Funktionen: Festigkeit, Beweglichkeit,
Schutz vor Außeneinwirkungen, gibt eine
bestimmte Gestalt.
Vergleich: siehe Tabelle unten links
 Säugetiere sind gleichwarme Tiere, die Insekten gehören dagegen zu den wechselwarmen
Tieren. Erkläre, was mit diesen Begriffen
gemeint ist.
— Die Körpertemperatur eines wechselwarmen
Tieres entspricht weitgehend der Außentemperatur und schwankt mit ihr.
Gleichwarme Tiere (Säuger und Vögel) können ihre Körpertemperatur regulieren. Unabhängig von der Außentemperatur halten sie
die Körpertemperatur bei z. B. 37 °C konstant.
 Vergleiche die Baupläne von Säugetier und
Insekt. Welche inneren Organe, die Säugetiere besitzen, lassen sich im Körper der
Insekten nicht finden?
— Insekten sind ohne Wirbelsäule, Lungen,
Blutgefäße und Blutkapillaren.
 Beschreibe anhand der Abbildungen 3 und 4
den Kreislauf des Blutes im Körper von Insekten und von Säugetieren. Suche Unterschiede
und Gemeinsamkeiten.
— Kreislauf des Bluts im Insektenkörper: Der
Blutstrom verzweigt sich nach Austritt aus
dem Herz im Kopfbereich. Durch die Hautflächen von Rücken- und Bauchhaut entstehen
drei Hauptströme: Im Kopfbereich strömt
Blut oberhalb der Rückenhaut und erreicht
Antennen und Flügel. Im Bauchraum strömt
es zwischen den Hautflächen. Außerdem
strömt es unter die Bauchhaut und erreicht
die Beine. Im Endbereich des Hinterleibs
vereinigen sich der zweite und dritte Hauptstrom. Das Blut strömt zu den Herzen, wo es
über die seitlichen Öffnungen aufgenommen
wird.
Kreislauf des Blutes im Säugetierkörper:
Das Blut fließt in einem geschlossenen Kreislauf. Von der linken Herzkammer fließt das
sauerstoffreiche Blut (über die Körperarterie)
in den Körper zu den Organen. Von dort fließt
das sauerstoffarme Blut (über die Körpervene)
in die rechte Herzkammer und dann (über
die Lungenarterie) in die Lunge. Sauerstoffreiches Blut aus der Lunge gelangt (über die
Lungenvene) in die linke Herzkammer.
Unterschiede: Röhrenherz statt kompaktes
Kammerherz, kaum Blutgefäße und keine
Kapillaren bei Insekten; Insekten tragen die
Herzen auf dem Rücken, Säugetiere in der
Brust.
Gemeinsamkeiten: Pumpsystem mit gerichtetem Flüssigkeitsstrom.
 Die Atemorgane der Insekten unterscheiden
sich grundlegend von denen der Säugetiere.
Beschreibe, wie der Sauerstoff der Atemluft
jeweils zu den verschiedenen Organen gelangt.
— Insekt: Tracheenatmung, Atemluft gelangt
über sich immer feiner verästelnde Tracheen
in alle Bereiche des Körpers, Sauerstoff tritt
durch die Wand der feinen Tracheen.
Säugetier: Lungenatmung, Sauerstoff wird
in der Lunge an Lungenvenen abgegeben,
gelangt über Blutkreislauf zu allen Zellen des
Körpers.
 In Abb. 167. 2 sind die Mundwerkzeuge eines
Maikäfers gut zu sehen. Vergleiche sie mit
dem Gebiss des Löwen bezüglich ihrer Funktion, ihrer Lage im Körper und ihres Materials.
Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten
stellst du fest?
Insekt
Säugetier
Funktion
Nahrungsaufnahme bzw.
-zerkleinerung
Nahrungsaufnahme bzw.
-zerkleinerung
Lage
außen am
Kopf
im Kopf
Material
Chitin
Zahnbein
(knochenähnlich),
umgeben von
Zahnschmelz
 Auf Seite 174 siehst du Fotos von Insekten.
Welche Sinnesorgane kannst du erkennen?
Nenne weitere Sinnesorgane, die bei Insekten
auftreten können. Gib ihre Lage an und die
Reize, die sie aufnehmen können. Welche
vergleichbaren Sinnesorgane besitzt ein
Säugetier?
Insekt
Säugetier
Sehsinn
Komplexauge (Bildersehen); Punktaugen (HellDunkelsehen)
Linsenauge
(Bildersehen)
Geruchssinn
Sinneszellen an den Antennen
Nase
Geschmackssinn
Sinneszellen an den Mundwerkzeugen, der Mundöffnung und evtl. an den
Fußgliedern
Geschmacksknospen
auf der Zunge
Gehörsinn
Hörorgane in den Antennen
(Stechmücken) oder der
Schiene (Heuschrecken)
Ohr
 Fledermäuse sind flugfähige Säugetiere. Ihre
„Flügel“ unterscheiden sich von denen eines
Insektes. Nenne Unterschiede. Wodurch
erlangen die Flügel jeweils ihre Festigkeit?
— Insekt: Flügel sind Ausstülpungen des Chitinskeletts, sie bestehen aus zwei dünnen
Chitinlamellen, die dicht aufeinander liegen
und zwischen denen Chitinröhrchen, sog.
Flügeladern, verlaufen, die die Flügel versteifen.
Fledermaus: Hautflügel bestehen aus der gut
durchbluteten Flughaut, die zwischen Vorderund Hinterbeinen sowie dem Schwanz gespannt ist. Die stark verlängerten Hand- und
Fingerknochen bilden zusammen mit dem
Sporenbein und der Schwanzwirbelsäule die
Stützspangen.
Die Flugmuskulatur setzt bei den meisten
Insektenarten nicht am Flügel, sondern am
Chitinskelett des Brustabschnitts an. Sie
arbeitet indirekt: werden Rückenplatte und
Bauchdecke zusammengezogen, heben
sich die Flügel. Bei der Fledermaus setzt die
Flugmuskulatur am Armskelett an.
 Die Entwicklung von Insekt und Säugetier verläuft sehr unterschiedlich. Vergleiche anhand
folgender Fragen:
a) Wo und wie läuft sie ab?
b) Wie groß ist die Anzahl der Nachkommen?
c) Inwieweit kümmern sich die Eltern um ihre
Nachkommen?
d) Wie lange dauert die Entwicklung im Vergleich zur Gesamtlebenszeit?
Insekt
Säugetier
Wo und wie
läuft die Entwicklung ab?
Eiablage im
Wasser oder
an Land
vollkommene
oder unvollkommene
Verwandlung
lebendgebärend,
Entwicklung im
Mutterleib
zunehmendes
Wachstum und
Entwicklung
Wie groß ist
die Anzahl der
Nachkommen?
sehr große Anzahl von Eiern,
aber relativ
geringe Überlebensrate
eher geringe
Zahl von Nachkommen, hohe
Überlebenswahrscheinlichkeit
Inwiefern
kümmern sich
die Eltern um
ihre Nachkommen?
Eiablage an
günstigen Orten (Nahrung),
Brutpflege
bei sozialen
Insekten
Säugen der
Jungen, intensive elterliche
Fürsorge
Wie lange
dauert die
Entwicklung
im Vergleich
zur Gesamtlebenszeit?
Lange
Entwicklungsphase, adulte
Phase ist auf
Fortpflanzung
ausgerichtet,
nach der das
Tier meist
stirbt.
Erwachsenenphase
überwiegt
Wirbellose Tiere
25
Schülerbuch Seite 181
 Wie viele Spinnfäden müsste man nebeneinander legen, um die Dicke eines menschlichen Kopfhaares zu erhalten?
— Man müsste 20 Spinnfäden nebeneinander
legen.
Schülerbuch Seite 187
 Grabe einen Regenwurm aus, spüle die Erde
ab und betrachte ihn. Achte darauf, dass das
Tier nicht trocken wird.
— Man erkennt die Gliederung in einzelne,
gleich aussehende Körperringe oder Segmente. Die Rückenseite ist dunkler als die
Bauchseite, Mundwerkzeuge fehlen. Im
vorderen Drittel fällt ein drüsenreicher Gürtel
durch seine hellere Färbung auf.
 Versuche herauszufinden, wo vorne und hinten bei einem Regenwurm ist. Nimm das Tier
locker in die geschlossene Hand.
— Sein Vorderende ist abgerundet; es ist das
erste Segment, das als „Kopflappen“ über die
Mundöffnung herausragt. Das Hinterende ist
abgeflacht und läuft spitz aus.
 Streiche mit einem Finger in beide Längsrichtungen über den Körper des Wurmes. Was
spürst du?
— Streicht man an der Bauchseite von hinten
nach vorn, bemerkt man die feinen Chitinborsten; in entgegengesetzter Richtung ist
nichts zu spüren. Die Borsten können dem
Körper anliegen, sich aber in Gegenrichtung
abspreizen.
 Lasse den Wurm über Pergamentpapier und
eine Glasplatte kriechen. Beobachte und
beschreibe sein Verhalten.
— Auf dem Pergamentpapier ist ein kratzendes
Geräusch zu hören, während der Regenwurm
vorwärts kriecht. Der Körper des Wurms wird
abwechselnd lang und dünn, dann kurz und
dick.
Das Tier kriecht vorwärts, wenn die Wellenbewegungen von vorne nach hinten laufen,
es kriecht rückwärts, wenn die Wellenfront
von hinten nach vorne durchläuft. Die 4 Paar
Chitinborsten je Segment verankern das Tier
auf dem Pergament und verursachen das
kratzende Geräusch. Auf der Glasplatte windet sich das Tier hin und her, es kommt aber
nicht voran. Die Chitinborsten greifen nicht
auf der glatten Unterlage.
Schülerbuch Seite 188
 Nenne Gründe, warum die Anzahl der Würmer
bei tiefer Bodenbearbeitung vermindert ist.
— Bei der Bodenbearbeitung mit Maschinen werden besonders viele Tiere durchtrennt und
zerquetscht. Die Regeneration ist in manchen
Fällen zwar möglich, erfolgt jedoch längst
nicht in dem Maße, wie oftmals angenommen
wird. Das Gewicht schwerer Maschinen und
die starken Vibrationen während der Bearbeitung bewirken eine Bodenverdichtung. Die
26
Wirbellose Tiere
Wurmgänge kollabieren, die Entwässerung
erfolgt langsamer und die Durchlüftung ist
gestört. Die Anzahl der Würmer nimmt ab.
 Erkläre die unterschiedlich starke Kotproduktion der Regenwürmer einer Wiese im
Jahresverlauf (siehe Abbildung).
— In den relativ regenarmen Monaten August
und September ziehen sich die Regenwürmer
in tiefere, feuchtere Erdschichten zurück und
sind dann weniger aktiv. Dasselbe geschieht
aufgrund der Kälte in den Monaten Dezember, Januar und Februar. Nur in den regenreichen und relativ warmen Monaten produzieren sie viel Kot. In langen, sehr heißen
Sommern halten viele Regenwürmer einen
„Sommerschlaf“.
Schülerbuch Seite 189
Hinweise zum Praktikum
Bauch-Rücken-Test
Der Regenwurm kann die Richtung des einfallenden Lichtes feststellen. Er dreht sich und
versucht, sich vor dem einfallenden Licht zu
verstecken (negative Phototaxis). In seinem
natürlichen Lebensbereich kommt das Licht
immer von oben und er kriecht weg vom Licht
ins Erdreich (Fluchtreaktion). Er schützt sich vor
Austrocknung und Verbrennung durch die UVStrahlen der Sonne.
Glasrohrtest
Der Regenwurm weicht durch Rückwärts- oder
Vorwärtskriechen dem Lichtstrahl aus. Als besonders reizbar erweist sich das Vorderende: Bei
Belichtung kriecht der Regenwurm schnell rückwärts. Bei Belichtung des Hinterendes kriecht
er mit verzögerter Reaktionsgeschwindigkeit
vorwärts. Bei Belichtung der Körpermitte beginnt
die Reaktion häufig erst nach einer Minute oder
noch später.
Lerntest
Die Art der Versuchsanordnung ist typisch für
Behaviouristen. Wählt der Regenwurm den Weg
2, so wird er durch die Essigsäure bestraft, bei
Weg 3 belohnt. Der Regenwurm lernt durch Versuch und Irrtum. Nach der Dressurphase sind die
Fehlleistungen deutlich seltener.
Durchmischungsversuch
Die Regenwürmer durchmischen das Erde-SandProfil, das im freien Glas erhalten bleibt.
Feldversuch
Im Rasen und Garten sind die Kothäufchen am
häufigsten. In unbehandelten Böden leben mehr
Würmer als in gedüngten oder mit Pestiziden
behandelten Flächen. Im Nadelwald sind keine
Kothäufchen zu finden.
Bodenproben
Das Gangsystem des Regenwurms reicht bis
zu einer Tiefe von 2 Metern und mehr. Durch die
Gänge wird der Boden belüftet, erwärmt und
entwässert. Diesen Auflockerungen folgen die
Wurzeln.
Schülerbuch Seite 191
 Welche Eigenschaften haben die Lebensräume der Weinbergschnecken?
— Sie sind zumindest zeitweise feucht und
enthalten Nahrungspflanzen. Stellenweise
muss der Untergrund weich genug sein zum
Graben einer Erdhöhle für die Eiablage.
 Weinbergschnecken besitzen 2 Paar Fühler.
Beschreibe ihre Funktionen.
— Am Paar der langen Fühler sitzen die Augen.
Die kurzen Fühler dienen als Tastorgane.
 Es gibt auch gehäuselose Schnecken, wie
etwa die Rote Wegschnecke.
a) Bei welchen Wetterverhältnissen begegnet man den Tieren häufig? Erkläre.
b) Betrachte eine Rote Wegschnecke.
Welche typischen Merkmale des Molluskenkörpers kannst du an ihr entdecken?
Suche die Atemöffnung.
— a) Man trifft sie besonders häufig nach
Regen, Nebel oder Tau an, da sie auf
feuchtem Untergrund weniger Wasser
bei der Fortbewegung verlieren.
b) Von außen sind Fuß und Eingeweidesack
erkennbar. Die Atemöffnung befindet
sich ein Stück hinter dem Kopf am unteren Rand des Schildes.
Schülerbuch Seite 192
Zusatzexperimente
1. Angesogen oder festgeklebt:
Das Kriechen einer Schnecke auf einer Glasscheibe wird von den Schülern oft fälschlich als
„Ansaugen“ beschrieben. Um zwischen Saugen
und dem tatsächlichen Kleben durch den vom
Tier gebildeten Schleimfilm zu unterscheiden,
kann man beim Kriechen vorsichtig ein Stöckchen zwischen Fuß und Glasplatte schieben.
Die Schnecke fällt dadurch nicht ab, wie es beim
Abfallen nach Haften durch Unterdruck erfolgen
würde.
3. Negative Geotaxis:
Eine Schnecke, die sich in ihrer Schale befindet,
wird in einen Wasserzylinder gegeben, der dann
verschlossen wird. Sie sinkt auf den Gefäßboden.
(Eine Weinbergschnecke z. B. kann bis zu 24
Stunden im Wasser überleben.) Schiebt sich
die Schnecke aus dem Gehäuse, so kriecht sie
mit eingezogenen Fühlern nach oben. Wird der
Zylinder dann umgedreht, erfolgt keine Fortsetzung in der gleichen Richtung. Die Schnecke
stoppt, wendet und kriecht wieder nach oben.
4. Rekonstruktion der Lamellenstruktur:
Leere Schneckenhäuser, die noch relativ frisch
sein müssen, werden unter Beachtung der nötigen Vorsichtsmaßnahmen (Schutzbrille) erhitzt.
Erfolgt das Erhitzen langsam und gleichmäßig,
ergeben sich Sprünge, die über die gesamte
Schale verteilt sind. Durch genaues Zeichnen
des Musters der Sprünge lässt sich dann nach
dem Erkalten der Schale die Lamellenstruktur
rekonstruieren.
5. Hauptbestandteil der Schale:
Gesammelte leere Häuser von möglichst unterschiedlich alten Schnecken werden in verdünnte
Säure (z. B. Essigessenz) gelegt. Als Vergleichssubstanz eignet sich ein Stück Kalkstein.
Leere Schneckenhäuser, die recht frisch sind,
zersetzen sich durch aufgelagertes Conchiolin (chitinähnliche Substanz) relativ langsam.
Werden Schneckenhausbruchstücke mit mehr
oder weniger starken Verwitterungserscheinungen in verdünnte Säure gelegt, lösen sie sich
unterschiedlich schnell auf. In der Auswertung
der Reaktionsgeschwindigkeiten kann man die
Bedeutung des Conchiolins erklären. Es kann die
Frage bearbeitet werden: Warum büßen Schnecken bei saurem Regen ihr Gehäuse nicht ein?
(Hinweis: Die Schalen sollten vor den Experimenten vom Lehrer mit einer Fett lösenden Substanz
gereinigt werden.)
2. Hören oder fühlen:
Als Vergleichsversuch wird eine Stimmgabel in
der Luft zum Schwingen gebracht. Die Schnecke
wird beobachtet. Sie dürfte keinerlei Reaktion
zeigen, da Schnecken nicht hören können. Ein
solcher Ausschlussversuch ist für den Erkenntnisprozess wichtig, da so zwischen Erklärungshypothesen unterschieden werden kann.
Wirbellose Tiere
27
Blütenpflanzen — Bau und
Leistung
Schülerbuch Seite 197
 Zergliedere eine Ackersenfblüte. Klebe die
Teile entsprechend Abbildung 2 in dein Heft
und beschrifte.
— Die entsprechenden Kreise sind zu zeichnen.
Beschriftung der aufgeklebten Blütenteile:
Stempel, langes Staubblatt, kurzes Staubblatt, Blütenblatt und Kelchblatt.
 Gib für einige Schoten die Anzahl der Samen
an. Zähle die Blüten und Früchte an einer gut
entwickelten Pflanze. Rechne aus, wie viele
Samen diese Pflanze in einem Jahr erzeugen
könnte.
— Kräftige Ackersenfpflanzen besitzen etwa 15
Blütenstände mit je bis zu 15 Blüten, in denen
sich jeweils bis zu 10 Samen entwickeln
können; das sind insgesamt mehr als 2000
Samen. Da nicht alle reif werden, ist eine Zahl
von 1000 bis 1200 Samen realistisch.
 Schneide eine Knospe quer durch und vergleiche mit dem Blütengrundriss.
— Der Knospenquerschnitt zeigt die Lage der
einzelnen Blütenteile in der gleichen Anordnung wie der Blütengrundriss. Mit der Lupe
sind die beiden Fruchtblätter zu erkennen.
 Versuche herauszubekommen, woraus Senf
hergestellt wird und berichte davon.
— Speisesenf gewinnt man aus den Samen des
Schwarzen Senfs. Die frisch gemahlenen Samen werden mit Weinessig, kochendem Weißweinmost, Mehl und verschiedenen Gewürzen zu Senf verarbeitet. Häufig werden auch
die Samen des Weißen Senfs zugegeben. Sie
sind nicht so scharf wie die des Schwarzen
Senfs.
Blütenpflanzen
Der Grundriss der Tulpenblüte
 Im Legebild liegen auf den beiden inneren
Kreisen je drei Staubblätter jeweils auf Lücke.
In der gleichen Anordnung folgen auf den
beiden äußeren Kreisen die Blütenblätter.
 Der Stempel besteht aus drei miteinander
verwachsenen Fruchtblättern.
 vgl. Abbildung Schülerbuch Seite 199.
Untersuchung der Zwiebel
 Die schwarzblaue Färbung beweist den
Stärkegehalt der Zwiebel (Stärkenachweis
mit Iodkaliumiodid-Lösung durchführen).
Der Speicherstoff ermöglicht im Frühjahr das
schnelle Austreiben.
 Die Zwiebel ist ein stark verkürzter Spross.
Sie besteht also aus Laubblättern, Stängel
und Blütenanlage. Die Blätter in der Zwiebel
sind fleischig, verdickt und farblos.
Schülerbuch Seite 200
 Zergliedere eine Blüte der Heckenrose und
stelle ein Legebild her. Zeichne danach den
Blütengrundriss und beschrifte.
— Die Heckenrose hat 5 Kelchblätter, 5 Blütenblätter, viele Staubblätter und viele Stempel.
 Gib an, welche Aufgabe die Stacheln der
Heckenrose haben können.
— Stacheln schützen die Heckenrose vor Tierfraß z. B. durch Ziegen, Schafe oder Rehe.
Schülerbuch Seite 199
Schülerbuch Seite 200 (Kasten)
Beschreibung der Tulpenpflanze
 Ein häufig in Hecken vorkommender Strauch
ist der Weißdorn. Er besitzt Dornen. Beschreibe anhand der Abbildungen in der Mittelspalte
und im Kasten den Unterscheid zwischen
einem Stachel und einem Dorn.
— Der Stachel ist ein spitzer Auswuchs allein
aus der Rinde; er lässt sich leicht abknicken.
Der Dorn dagegen enthält in seinem Inneren
auch Holz und sitzt deshalb fester am Zweig.
 — Wurzel: Viele unverzweigte, runde
Wurzeln an der Unterseite der Zwiebel.
— Zwiebel: am unteren Ende des Stängels;
von dünnen, braunen Hüllen umgeben.
— Stängel: Er ist unverzweigt, krautig und
drehrund. Er trägt mehrere Laubblätter
und die Blüte.
— Blatt: Ungestielt wechselständig;
ganzrandig; Blattadern parallel; von einer
Wachsschicht überzogen.
— Blüte: 6 farbige Blütenblätter, 6 Staubblätter, 1-3-kantiger Stempel ohne Griffel.
 Im Unterschied zum Ackersenf fehlen der
Tulpe in der Blüte die grünen Kelchblätter, die
Blüte ist dreizählig und aus ihr entsteht eine
Kapsel als Frucht. Die Sichtbare „Sprossachse“ besteht nur aus einem Stängel mit wechselständigen Laubblättern, die ohne Stiel
stängelumfassend ansitzen. Die Wurzeln sind
nicht in Haupt- und Nebenwurzeln gegliedert.
28
 Die Blätter sind von einer schützenden
Wachsschicht überzogen, von der das
Wasser abperlt. Zum Vergleich Wasser auf
eine Wachskerze und auf ein mit Holzschutz
gestrichenes Stück Hoplz tropfen lassen.
 Die Wachsschicht lässt sich mit den Fingern
leicht abreiben; das Wasser bildet dann keine
Perlen mehr.
Schülerbuch Seite 201
 Ein Kirschbaum und ein Heckenrosenstrauch
sind 20 cm über dem Boden abgesägt worden. Wird sich wieder ein Baum bzw. ein
Strauch entwickeln? Begründe die Antwort.
— Bei der Heckenrose kann sich ein neuer
Strauch entwickeln, da sich ein Strauch ja
auch normalerweise kurz über dem Boden
verzweigt. Aus den abgesägten Stümpfen
werden wieder junge Schösslinge knapp über

—

—

—
Haselstrauch
Salweide
dem Boden austreiben. Der Kirschbaumstumpf dagegen ist nicht in der Lage, einen
neuen kräftigen Baumstamm entstehen zu
lassen. Zwar entwickeln sich oft mehrere
Stämmchen, von denen aber keiner eine
große Krone ausbilden wird.
Jemand hat vor 20 Jahren einen Meter über
dem Erdboden seinen Namen in die Rinde
eines jungen Kirschbaumes geritzt. Wo wird
er die Buchstaben heute an dem Baumstamm
wiederfinden?
Der Stamm eines Baumes nimmt in einer
bestimmten Höhe nur an Umfang zu. Länger
wächst er nur an der Spitze des Stammes.
Die Buchstaben sind deshalb noch auf der
gleichen Höhe zu finden. Sie sind allerdings
jetzt breiter und verzerrt.
Ein Roggenhalm hat am Boden einen Durchmesser von 0,5 cm und er ist 1 m hoch. Bei
einem Fernsehturm sollen Dicke und Höhe im
gleichen Verhältnis stehen. Wie hoch müsste
er sein, wenn der untere Durchmesser 25 m
beträgt?
Wenn der Durchmesser des Turmes 25 m =
2500 cm beträgt, so ist er 5000-mal so dick
wie der Getreidehalm. Er müsste also auch
5000-mal so hoch sein, d. h. 5000 m = 5 km.
Manche krautige Pflanzen — aber nicht alle
— werden als Stauden bezeichnet. Versuche
herauszubekommen, wann man von einer
Staude spricht.
Als Stauden bezeichnet man krautige Pflanzen, die mehrjährig sind, die also nicht jedes
Jahr wieder neu aus Samen entstehen, sondern spezielle Überwinterungsorgane besitzen.
Schülerbuch Seite 203
Kratzdistel
Glockenblume
Eiche
Löwenzahn
 Zeichne einen Längsschnitt durch die Kirschblüte in dein Heft. Beschrifte deine Zeichnung.
— Die Zeichnung entspricht der Blütendarstellung im Schülerbuch S. 203, Abbildung 1.
Einige Begriffe sind zu ergänzen.
 Erkläre anhand von Abbildung 1 die Vorgänge
bei Bestäubung, Befruchtung und Fruchtentwicklung.
— Bestäubung liegt vor, wenn Pollen von einem
Staubblatt auf die Narbe eines Stempels
gelangt. Von Befruchtung spricht man, wenn
ein Zellkern aus dem Pollenschlauch mit
dem Kern der Eizelle in der Samenanlage
verschmilzt. Dazu muss der Pollenschlauch
durch den Griffel bis zum Fruchtknoten
gewachsen sein. Aus dem Fruchtknoten
entsteht die Frucht; in unserem Beispiel ist
das eine Kirsche. Aus dem äußeren Teil der
Fruchtknotenwand bildet sich das Fruchtfleisch der Kirsche, aus dem inneren Teil
der Kirschenstein. In ihm geschützt liegt der
Samen, der aus der Samenanlage entstanden
ist.
Schülerbuch Seite 205
 Wiederhole anhand Abbildung 204. 3, wie Blütenform und Insekt einander angepasst sind.
— Blüten bilden häufig am Blütenboden zuckerhaltigen Nektar, der Insekten als Nahrung dient.
Röhrenförmige Blüten (z. B. Karthäusernelke)
werden durch langrüsselige Insekten (z. B.
Tagfalter) bestäubt. Hummelblüten besitzen
kürzere Röhren und zeichnen sich meist
durch einen guten „Landeplatz“ für diese
relativ schweren Insekten aus. In Bienenblüten liegt der Nektar meist in einer nur wenig
versenkten, grubenförmigen Vertiefung des
Blütenbodens, erreichbar für den relativ
kurzen Saugrüssel der Bienen. Fliegenblüten bieten den Nektar leicht zugänglich auf
einem flachen Blütenboden an. Eine weitere
Anpassung ist der Geruch der Blüten, der
als Lockstoff die Riechorgane der bestäubenden Insekten anspricht. Und schließlich
ist die Behaarung vieler Insekten eine ideale
Voraussetzung für den Pollentransport und
die Bestäubung der besuchten Blüten.
 Achte bei blühenden Pflanzen darauf, von welchen Insekten sie besucht werden. Schreibe
die Pflanzennamen auf und ordne nach Falter-,
Hummel-, Bienen- oder Fliegenblüten.
— Falterblüten: Karthäusernelke, Rote Lichtnelke, Frühlingsenzian
— Hummelblüten: Taubnessel, Wiesensalbei,
Klee
— Bienenblüten: Kirsche, Glockenblume,
Augentrost, Schlehdorn, Salweide
— Fliegenblüten: Labkraut, Ehrenpreis,
Bärenklau
 Den Haselstrauch bezeichnet man als einhäusig, seine Blüten als getrenntgeschlechtig.
Erkläre beide Begriffe.
— Einhäusig: Männliche und weibliche Organe,
also Staubblätter bzw. Stempel, befinden sich
auf einer Pflanze.
Getrenntgeschlechtlich ist eine Pflanze mit
zwei verschiedenen Sorten von Blüten, die
entweder nur männliche (Staubblätter) oder
nur weibliche Organe (Stempel) tragen.
 Besorge dir Pollen verschiedener Pflanzen.
Mikroskopiere und zeichne einige Pollenkörper. Schreibe den Namen der Pflanze dazu.
— Siehe Abbildungen in der Randspalte.
Schülerbuch Seite 208
 Nach der Befestigung der Insel nimmt die
Artenzahl im Laufe der Jahre deutlich zu.
Anfangs sind es etwa 100 Arten in 10 Jahren,
am Schluss nur noch 100 Arten in 25 Jahren.
Es kommen also immer weniger neue Arten
hinzu.
 Möglichkeiten, wie Pflanzensamen zu der
Insel gelangen können:
— mit dem Wasser angetrieben,
— durch den Wind angeweht,
— Mit Vogelkot abgeladen,
— Im Gefieder der Vögel hängen geblieben
und auf der Insel verloren.
Bau und Leistung
29
 Dargestellt sind in der Tabelle Fallzeit und
Driftstrecke von ganzen Ahornfrüchten sowie
von Ahornsamen ohne Flugeinrichtung aus
fünf Metern Höhe. Einmal wird bei Windstille
gemessen, einmal bei kräftigem Wind. Ganze
Früchte fliegen deutlich länger und weiter
als die Samen. Das liegt an den häutigen
Flugeinrichtungen, die den Fall abbremsen
und dem Wind zusätzlich Angriffsfläche
bieten; deshalb ist das Ergebnis bei Wind
noch deutlicher als bei Windstille.
 Bei Bäumen ist die Fallstrecke für die Samen
bzw. Früchte lang und so ergibt sich bei
Wind eine gute Abdrift. Hinzu kommt, dass
im Stammbereich oft die Äste fehlen, die den
Flug beeinträchtigen könnten. Bei Nadelbäumen finden sich die Zapfen fast nur an der
Spitze, die Samen werden durch Aufwind in
ihrer Fluglänge begünstigt.
Bei Wiesenpflanzen ragen die Fruchtstände
oft über die Vegetation heraus. Der Wind
kann gut angreifen und es gibt keine Hindernisse. Das ist nämlich bei Sträuchern der Fall.
Herabsinkende Früchte können hier leicht
im Zweigwerk hängen bleiben. Sie besitzen
möglicherweise aus diesem Grund mehr
Lockfrüchte, obwohl es auch Ausnahmen
gibt.
 Bei den genannten Samen wird der Bohnensamen als schwerster von Tieren verbreitet.
Bis auf den Schwimmsamen der Erle (auch
ein Scheibenflieger) werden die leichteren
Samen durch den Wind verbreitet. Die Größe
der Flugeinrichtungen korreliert mit dem
Gewicht.
 Tausendkorn-Gewicht bei Bohne: 500 g,
Ahorn: 100 g, Linde: 40 g, Springkraut: 8 g,
Erle: 2 g, Löwenzahn: 1 g, Orchidee: 0,008 g.
 Das Gewicht hängt mit der Verbreitungsart
zusammen. Der Gewichtsunterschied ist im
Wesentlichen bedingt durch die Menge an
Reservestoffen, die dem Embryo mitgegeben werden. Bei der Bohne sind diese
Reservestoffe zusätzlich in den Keimblättern
eingelagert.
Zu den Aufgaben 4 bis 7 im Schülerbuch
Solche Versuche lohnen sich mit fast allen
Früchten, die durch den Wind verbreitet werden.
Nur Körnchenflieger sind im Freien zu klein für
die Beobachtung. Die Versuche können im Raum
von einer Trittleiter aus durchgeführt werden und
auf dem Schulhof bei windigem Wetter wiederholt
werden.
Die Beschreibung der Früchte soll zunächst umgangssprachlich geleistet werden. Über die Art
der Verbreitung können oft nur Vermutungen angestellt werden, z. B. bei Erle, Ulme und Veilchen.
Nach der Bearbeitung des Lehrbuchtextes lassen
sich begründet die Verbreitungsarten zuordnen, die dann in der Tabelle um die Fachbegriffe
erweitert werden.
30
Blütenpflanzen
Form der Verbreitung und Art der Frucht:
— Linde: Windverbreitung; Schraubenflieger
— Eiche: Tierverbreitung; Trockenfrucht
— Pappel: Windverbreitung; Schopfflieger
— Erle: Wasserverbreitung; Schwimmsamen
— Klatschmohn: Windverbreitung; Körnchenflieger
— Ahorn: Windverbreitung; Schraubenflieger
— Ulme: Windverbreitung; Scheibenflieger
— Löwenzahn: Windverbreitung; Schirmflieger
— Veilchen: Tierverbreitung; Ameisenfrucht
— Klebkraut: Tierverbreitung; Klettfrucht
— Springkraut: Selbstverbreitung; Schleuderfrucht
Zusatzinformation: Samenverbreitung
Maximale Wurfweite einiger Samen durch
Schleuderfrüchte (in m):
Springkraut: 0,90, Sumpf-Storchschnabel: 2,50,
Stiefmütterchen: 4,75, Spritzgurke: 12,70, tropische Liane (Bauhinia): 15,00
Auch bei Pilzen kennt man die Verbreitung durch
das Ausschleudern von Sporangien:
Pillenwerfer (Pilobolus): 2,50
Lebensalter (Keimfähigkeit) von Samen einiger
Pflanzen:
Esskastanie: 9 Monate, Kokosnuss: 16 Monate,
Eiche: 3 Jahre, Kohl: 19 Jahre, Sellerie: 39 Jahre,
indische Lotusblume: 250 Jahre. (Zu bedenken
ist, dass das tatsächliche Lebensalter stark von
den Lagerbedingungen abhängt.)
Früchte — Objekte von Ästhetik und Schönheit
Bei vielen Früchten bietet sich die genaue Untersuchung mit der Lupe an. Nur so können z. B.
die filigranen Verzweigungen des Fallschirms von
Löwenzahn oder Wiesenbocksbart in ihrer vollen
Schönheit erfasst werden. Hier bietet sich auch
das Zeichnen — am besten in schwarzer Tusche
— an. Solche Zeichnungen können zusammen
mit dem Originalobjekt Schmuckstücke einer
biologischen Ausstellung sein.
Objektdias
Viele Früchte eignen sich gut zur Herstellung von
Objektdias: Früchte geeigneter Größe und Dicke
werden zwischen zwei Diadeckgläser geklemmt,
die mit Klebestreifen rundherum verschlossen
werden. Von größeren oder dickeren Objekten
(Odermennig, Klebriges Labkraut) werden aus
der Mitte Scheiben mit einer Rasierklinge herausgeschnitten. Da 5 x 5-Diagläser kaum noch im
Handel erhältlich sind, werden hierzu am besten
dünne Glasscheiben entsprechend zerschnitten.
Schülerbuch Seite 209
 Sammle Früchte und Samen und ordne sie
nach der Art ihrer Verbreitung.
— Im Schülerbuch werden wichtige einheimische Früchte und Samen genannt. Je nach
Region und Jahreszeit werden sich noch
andere Arten finden lassen.
 In Nordamerika wurde der Breitwegerich
von europäischen Siedlern eingeschleppt.
Erkläre, warum die Indianer die fremde Pflanze
„Fußstapfen des Weißen Mannes“ nannten.
— Der Breitwegerich besitzt Haftsamen. Sie
blieben an Schuhen und Wagenrädern
hängen und wurden so auf den von weißen
Siedlern befahrenen Wegen verbreitet.
Schülerbuch Seite 213
 Ziehe einen Bohnenkeimling heran (vgl.
Praktikum). Zeichne die Keimblätter und eines
der Folgeblätter. Beschreibe deren Form und
nenne Unterschiede.
— Die Keimblätter sind gelbgrün, zunächst dick,
später schrumpfend und welk; sie fallen bald
ab. Die Blätter des ersten Blattpaares (Primärblätter) sind herzförmig und besitzen eine
einfache Blattspreite. Alle weiteren Blätter
sind dreizähnig gefiedert.
 Beschreibe die Stellung der Laubblätter einer
Bohnenpflanze bei voller Beleuchtung und
nach längerer Dunkelheit.
— Bei Licht sind die drei Fiederblättchen ausgebreitet. Bei Dunkelheit nehmen sie eine
„Schlafstellung“ ein; sie klappen seitlich nach
unten ab.
 Man kann eine Hülse auf den ersten Blick
leicht mit einer Schote (z. B. der Frucht des
Ackersenfs) verwechseln. Vergleiche beide
Fruchtformen und gib an, woran du eine Hülse
bzw. eine Schote erkennst.
— Die Hülse entsteht aus einem Fruchtblatt.
Die Samen sitzen in einer Reihe nur an einer
Seite. Die Schote entsteht aus zwei Fruchtblättern. Die Samen sitzen in zwei Reihen auf
beiden Seiten der Frucht. Beide Fruchtblätter
sind durch eine Scheidewand voneinander
getrennt.
 Untersuche einige Samen (Erbse, Apfelkern,
Haselnuss) und Getreidekörner (Roggen,
Mais, Gerste). Begründe, ob sie im Aufbau
eher einem Bohnensamen oder einem Weizenkorn gleichen.
— Die Samen von Apfel, Erbse und Haselnuss
zerfallen in zwei Hälften und ähneln damit den
Samen der Bohne. Diese vier Pflanzen werden daher zu den zweikeimblättrigen Pflanzen gezählt. Getreidekörner lassen sich nicht
in zwei symmetrische Hälften zerlegen. Sie
gehören zu den einkeimblättrigen Pflanzen.
 Lege einige dieser Samen und Getreidekörner
ein paar Tage in feuchte Watte. Vergleiche
dann die sich entwickelnden Keimlinge täglich
unter der Lupe und versuche sie zu zeichnen.
Welche Unterschiede kannst du erkennen?
— Der wesentliche Unterschied liegt in der
Anzahl der Keimblätter (zwei bzw. eines).
Schülerbuch Seite 214/215
 Das Gewicht der Erbsensamen dürfte sich
etwa verdoppeln.
 Beispiel: Bohnensamen mit 1,5 cm Länge
quellen zu einer Länge von 2,1 cm. Entsprechend werden sich Bohnensamen anderer
Länge auf etwa das 1,4-fache verlängern.
 Durch Quellung der Erbsensamen werden
Platte und Gewicht auf etwa die doppelte
Höhe angehoben.
 Die Bohnensamen nehmen Wasser auf,
quellen dabei und sprengen den Gipsblock
(Vergleiche: Keimende Pflanzen sprengen
sogar Straßenasphalt). Samen, die im Boden
liegen, verdrängen und lockern so das Erdreich in der Umgebung. Das erleichtert das
erste Wachstum des Keimlings.
Bei diesem Experiment sollte schnell abbindender Gips verwendet werden, da sonst die
Bohnensamen schon während des Aushärtens Wasser aufnehmen und den Block zum
Platzen bringen. Aber auch dieses Ergebnis
ließe sich im Sinne der Aufgabenstellung
auswerten.
 Bei der Feuerbohne bleiben die Keimblätter
unterhalb der Erdoberfläche innerhalb der
Samenschale (hypogäische Keimung). Bei
der Gartenbohne werden sie aus der Erde
geschoben und ergrünen (epigäische Keimung).
 Die gequollenen Samen haben im Kühlschrank ihre Keimfähgikeit verloren; trockene,
ungequollene Samen können dagegen noch
normal keimen. In der Natur bedeutet das,
dass in unseren Breiten mit ihren frostreichen
Wintern nur solche Samen überdauern, die
sich in Trockenstarre befinden. (Eine Alternative dazu ist, dass die Samen schon im Herbst
keimen und die jungen Pflänzchen den Winter
überstehen, wie es z. B. bei unserem Wintergetreide der Fall ist.)
 Siehe Abbildung im Schülerbuch Seite 212.
 Mit Iod-Kaliumiodid-Lösung lässt sich Stärke
nachweisen. Die Violettfärbung des Samens
zeigt, dass Bohnensamen stärkehaltig sind.
 Siehe Abbildung im Schülerbuch Seite 212.
 Beschreibung: Wurzel und Stängel der
Keimpflanzen sind in die Länge gewachsen.
Die Tuschemarkierungen sind in die Länge
gewachsen. Die Tuschemarkierungen sind
durch das Wachstum zum Teil auf mehr als
das Doppelte auseinander gezogen.
Vergleich: Der Stängel ist in einem langen
Bereich gewachsen, im oberen Abschnitt
stärker als im mittleren. Nur im unteren Teil ist
kein Längenwachstum zu erkennen.
Die Wurzel hat im Gegensatz dazu eine sehr
kurze Streckungszone, ausschließlich im
Bereich der Wurzelspitze.
 a) Keimlinge gelbgrün; länger als die Kontrollpflanzen („Vergeilung“).
Begründung: Ohne Licht vergilben Pflanzen, da ohne Licht kein Blattgrün gebildet
werden kann. Das überstarke Längenwachstum (Etiolieren) ist als „Streben
nach Licht“ zu deuten (siehe auch b).
Bau und Leistung
31
b) Pflanzen im oberen Teil gekrümmt und in
Richtung der Öffnung im Karton gewachsen (einseitiges Streckenwachstum). Pflanzen besitzen also die Fähigkeit, auf Licht zu reagieren. Das ist ein
Hinweis auf die Notwendigkeit des Lichtes zum Gedeihen.
c) Die Stängel der Keimpflanzen haben sich
nach oben gekrümmt, die Wurzeln in der
Erde verlaufen entgegengesetzt nach
unten. Erklärung: Der Spross wendet sich
dem Licht zu („Streben nach Licht“,
siehe a). Bei der Untersuchung der Wurzel kommt als zweiter Faktor die Schwerkraft ins Spiel.
Schülerbuch Seite 217
 Durch Sturm werden Fichten und Pappeln
leicht entwurzelt. Dagegen wird bei Kiefern oft
der Stamm geknickt. Erkläre diesen Unterschied.
— Pappeln und Fichten sind Flachwurzler. Deshalb sind sie nur in geringer Tiefe im Erdreich
verankert, und die Wurzeln werden bei Sturm
mitsamt dem Boden ausgehebelt.
Kiefern sind dagegen Tiefwurzler, sie sind
sehr fest im Boden verankert. Deshalb bricht
eher der Stamm, als dass die Wurzel ausgehoben wird.
 Zeichne von drei verschiedenen Pflanzenarten die Laubblätter. Beschrifte und vergleiche
den Grundaufbau.
— Individuelle Lösung bei den Zeichnungen.
Blattstiel und Blattspreite sollten auf jeden
Fall deutlich sein. Die Blattspreite kann sehr
unterschiedlich ausgebildet sein, evtl. fehlt
sogar der Blattstiel. Möglicherweise sind
Blattgrund oder Nebenblätter erkennbar.
Auch auf die Blattnerven kann geachtet
werden. Nadelförmige Blätter werden wahrscheinlich nicht gezeichnet. Hierauf könnte
vom Lehrer hingewiesen werden.
 Stelle den Zweig einer Zimmerpflanze (Buntnessel, Fleißiges Lieschen) für 24 Stunden in
mit roter Tinte gefärbtes Wasser. Schneide
den Zweig anschließend quer durch.
a) Betrachte den Querschnitt mit der Lupe
und zeichne anschließend, was du erkennst.
b) Beschreibe und erkläre das Ergebnis.
— a) siehe Abbildungen
b) Ein Vergleich mit dem Aufsaugen von
Flüssigkeiten in Würfelzucker (bzw.
Erdboden) zeigt die Besonderheit
des Wassertransports in Pflanzen
(vgl. Randabbildung): Der Stängel ist
nur in einigen Bereichen rot gefärbt:
Hier befinden sich die Gefäßbündel,
in denen Wasser von den Wurzeln zu
den Blättern geleitet wird (Gefäßteil,
Holzteil, Xylem).
32
Blütenpflanzen
Schülerbuch Seite 223
 Ordne den Ziffern der Abb. 1 die richtigen Begriffe zu. Gib an, durch welche Einrichtungen
die Blüte des Schneeglöckchens gegen Kälte
geschützt ist.
— 1) Hüllblatt, 2) Hochblätter, 3) Laubblätter,
4) Blütenblätter, 5) Frucht (Kapsel), 6) Samen
mit Anhängsel.
Hochblätter, Hüllblätter und Laubblätter
schützen die Blüte. Die äußeren Blumenblätter wirken zusätzlich wie Kelchblätter und
schützen die inneren Organe der Blüte.
 Beschreibe anhand der Abbildung, wie sich
das Aussehen einer Zwiebel im Jahresverlauf
verändert.
— Im Herbst / Winter ist die Zwiebel in Winterruhe.
Sie besitzt viele fleischig verdickte Blätter,
die Reservestoffe enthalten. Der Spross
mit der Blütenanlage ist stark verkürzt. Zwei
Seitenknospen sind sichtbar, die sich später
zur Brut- und Ersatzzwiebel entwickeln. Im
zeitigen Frühjahr streckt sich der Spross und
kommt über die Erdoberfläche. Während des
folgenden Wachstums verschwinden die mit
Reservestoffen gefüllten Zwiebelschuppen.
Gleichzeitig wird die Ersatzzwiebel größer,
die Brutzwiebel verdickt sich ebenfalls, bleibt
aber kleiner. Am Ende des Sommers hat die
Ersatzzwiebel das gleiche Aussehen wie die
ursprüngliche Zwiebel des Vorjahres.
 Der Samen des Schneeglöckchens besitzt ein
nährstoffhaltiges Anhängsel, das von Ameisen gerne gefressen wird. Welche Bedeutung
hat das für die Schneeglöckchen?
— Die Ameisen tragen die Samen als Nahrungsvorrat in ihren Bau. Wenn sie unterwegs
Samen verlieren, können an neuer Stelle
Schneeglöckchen wachsen.
Schülerbuch Seite 224
 Ein wesentlicher Speicherstoff bei Frühblühern ist die Stärke. Du kannst sie mit Iod-Kaliumiodid-Lösung nachweisen. Gib ein bis zwei
Tropfen auf die Schnittstelle einer Tulpenzwiebel und beschreibe deine Beobachtung.
— Es stellt sich eine Blau-/Violettfärbung ein.
 Bei kalter Witterung fehlen häufig die zur
Bestäubung benötigten Insekten. Dennoch
können sich die Frühblüher auch ohne Samen
vermehren. Erkläre diese Aussage.
— Die Frühblüher vermehren sich vegetativ.
Schülerbuch Seite 225
 Dargestellt ist das Wachstum eines Erdsprosses des Buschwindröschens im Verlauf von
drei Jahren. Er wächst waagrecht unter der
Erdoberfläche, verzweigt sich und wächst
jeweils nur an der Spitze weiter. Die Blüten
entstehen jeweils nur an der Spitze, also an
den jüngsten Teilen der Erdsprosse.
 Vermehrung ohne Samen: Die älteren
Erdsprossabschnitte sterben nach einigen
Jahren ab. Dadurch entstehen getrennte
Pflanzen.
Massenhaftes Auftreten: Wenn sich ein Trieb
pro Jahr nur einmal verzweigt, sind aus einer
Pflanze nach 5 Jahren bereits 32 neue Spitzentriebe entstanden.
 Blütezeit, Vorkommen und Speicherorgan:
— Buschwindröschen: März—April; Laubwald, Erdspross
— Scharbockskraut: März—Mai; Laubwaldrand, Hecken; Wurzelknolle
— Wohlriechendes Veilchen: März—April;
Waldrand, Gebüsch; Erdspross
— Krokus: März—April; Wiese, Park, Garten; Sprossknolle
— Märzenbecher: Februar—April; Laubwald, Feuchtwiese; Zwiebel
 Frühblüher benötigen Licht und Wärme. Am
Fuß einer Hecke, vor allem in Südexposition
und am Laubwaldboden, sind diese Bedingungen im Frühling am ehesten zu finden.
Diese Stellen sind relativ wind- und frostgeschützt.
 Frühblüher stellen häufig das erste Bienenfutter. Außerdem reizt es offenbar nach
den blütenlosen Wintermonaten, die ersten
Blüten abzupflücken, weshalb einige Arten
auch selten geworden sind. Das Ausgraben
ist verboten, weil dann die unterirdischen
Speicherorgane beschädigt werden.
 Unterirdische Speicherorgane sind besser
geschützt vor Frost und Tierfraß.
 Am Boden eines Laubwaldes (Mischwaldes)
sind nur in den Wintermonaten hohe Lichtwerte zu messen, d. h. volle Sonneneinstrahlung bis zum Boden. Mit Zunahme der
Belaubung gehen die Lichtwerte zurück
(Miniumum bei voller Belaubung). Bei höherem Sonnenstand im Sommer nehmen die
Werte nur leicht zu. Mit Beginn des Laubfalls
steigen die Werte von Oktober bis Dezember
wieder an.
 Zum Blühen und Fruchten benötigen die
Pflanzen besonders viel Licht. In den Sommermonaten reicht die Lichtmenge offenbar
nicht aus.
 Sauerklee ist eine extreme Schattenpflanze.
Die geringen Lichtmengen im Halbschatten
reichen zur Fotosynthese aus.
Schülerbuch Seite 227
 Wie würde sich der Pflanzenbestand auf den
Wiesen ändern, wenn der Mensch die Bewirtschaftung einstellen würde?
— Die Wiesen würden innerhalb weniger Jahre
von Sträuchern und Bäumen überwuchert
werden. Es würden z. B. Feldahorn, Wacholder, Schlehe, Weißdorn oder Vogelbeere die
krautigen Pflanzen verdrängen.
 Warum haben verholzte Pflanzen, wie Bäume
und Sträucher, auf Wiesen keine Überlebensmöglichkeit?
— Bäume und Sträucher wachsen langsamer als
krautige Pflanzen. In der kurzen, zum Wachstum zur Verfügung stehenden Zeit können sie
nicht genug Speicherstoffe bilden, um erneut
austreiben zu können. Spezielle Anpassung
der Wiesenpflanze, wie z. B. Ausläufer oder
Blattrosetten, fehlen ihnen.
 Bestimmte Pflanzenarten, die so genannten
Leitpflanzen, können nur an ganz bestimmten
Standorten vorkommen. Informiere dich in
einem Pflanzenlexikon, für welche Standorte
die folgenden Pflanzenarten charakteristisch
sind: Flockenblume, Kleiner Wiesenknopf,
Wegwarte, Trollblume und Küchenschelle.
— Flockenblume: magere, trockene Rasen
Wegwarte: Weiden und Wegränder
Trollblume: feuchte Wiesen, vor allem in
höheren Lagen
Küchenschelle: trockene Rasen auf Kalkböden.
Schülerbuch Seite 229
 Besorge einen Winterzweig der Rosskastanie.
Zeichne ihn und beschrifte mit den im Text
genannten Begriffen.
— Es müssen Seitenknospen, Endknospe,
Knospenschuppen und Harzschicht richtig
eingezeichnet und beschriftet sein.
Bau und Leistung
33
Blütenpflanzen — Vielfalt und
Nutzen
Schülerbuch Seite 235
 Viele Lippenblütler weisen eine helmförmige
Oberlippe auf. Warum ist es trotzdem nicht
sinnvoll, diese Familie als Helmblütler zu
bezeichnen?
— Die helmförmige Oberlippe tritt nicht bei
allen Arten der Familie auf, sie fehlt z. B. in
der Gattung Günsel. Allen Lippenblütlern ist
eine Oberlippe bzw. Unterlippe als typisches
Familienmerkmal gemeinsam.
 Stelle in einer Tabelle Vertreter aus der Familie
der Lippenblütler zusammen, die als Heiloder Gewürzpflanzen verwendet werden.
— Einige Beispiele für Heil- bzw. Gewürzpflanzen aus der Familie der Lippenblütler:
— Brennnessel: bei Gicht, Rheuma, Nierenund Blasenerkrankungen, als Tee oder
Gemüse verwendbar.
— Majoran: „Wurstkraut“, Küchengewürz
— Melisse: wirkt entspannend und beruhigt
bei nervlichen Störungen
— Pfefferminze: als Öl zum Einreiben bei
Erkältungen, als Tee bei verschiedenen
Beschwerden, z. B. bei Übelkeit
— Rosmarin: als Öl in Kölnischwasser
— Salbei: bei Beschwerden in Magen und
Darm als Tee, als Aufguss bei Entzündungen im Mund, Küchengewürz
— Thymian: in Hustentees und Hustenbonbons, Küchengewürz
Schülerbuch Seite 236
 Besorge dir von einer Wiese, auf der der
Scharfe Hahnenfuß reichlich blüht, eine vollständige Pflanze.
a) Zeichne ein grundständiges Blatt und je
ein Blatt von der Mitte und vom oberen
Teil des Stängels. Gib die Unterschiede
an.
b) Untersuche ein Honigblatt mit der Lupe
und zeichne es.
— a) Die oberen Blätter sind nicht so stark
fiederteilig gegliedert wie in der Mitte und
im unteren Teil des Stängels (5--bis 7teilig).
b) Jedes Kronblatt besitzt nahe der Anwachsstelle ein Honigblatt (Nektardrüse).
Es ist schuppenförmig gebaut.
 Schreibe Unterscheidungsmerkmale der vier
Hahnenfußarten von Abbildung 2 in dein Heft.
Versuche, diese Arten im Freien wieder zu
erkennen.
— Scharfer Hahnenfuß: Obere Blätter am Stängel dreiteilig, untere 5- bis 7-teilig. Standort:
gedüngte Wiesen.
Brennender Hahnenfuß: Blätter unten am
Stängel gestielt, oben am Stängel sitzend;
Lanzettform. Standort: sumpfige Stellen.
Kriechender Hahnenfuß: Obere Blätter am
Stängel zungenförmig, unten handförmig
34
Blütenpflanzen
geteilt. Stängel oft niederliegend, setzt sich in
einem Erdspross fort: Standort: Lehmböden,
durch Trittbelastung verdichtet.
Knolliger Hahnenfuß: Die Kelchblätter der
Blüten sind auffällig nach unten gerichtet. Alle
Blätter am Stängel sind 3-, 5- oder 7-teilig.
Der Stängel ist an der Basis knollig verdickt.
Standort: Trockenrasen.
Schülerbuch Seite 238
 Vergleiche die Röhrenblüten der Sonnenblume mit den Zungenblüten des Löwenzahns.
— Der Vergleich von Abb. 238.1 und der
Randabbildung ergibt:
Sonnenblume:
— Röhrenblüten befinden sich innen, außen
Zungenblüten
— großer Fruchtknoten mit Spreublatt
— Kelchblätter
— 5-zipfelige Blütenröhre
— 5 Staubblätter, zu einer Röhre verwachsen
— Griffel wächst durch die Staubblattröhre
— Frucht fällt aus dem Blütenkorb oder wird
durch Vögel verbreitet
Löwenzahn
— alle sind Zungenblüten
— kleiner Fruchtknoten ohne Spreublatt
— Haarkelch, aus dem sich später der „Fallschirm“ entwickelt
— zungenförmiges Blütenblatt
— 5 Staubblätter, zu einer Röhre verwachsen
— Griffel wächst durch die Staubblattröhre
— Frucht trägt auf langem Stiel einen Haarkranz; wird durch den Wind verbreitet
 Sammle auf Wiesen oder am Wegrand einige
Korbblütler und ordne sie nach Röhren- bzw.
Zungenblütigen.
— Die Fotos auf Seite 239 können bei der Bestimmung der Pflanzen helfen. Auf der Wiese
findet man jedoch auch weitere Arten.
Schülerbuch Seite 240
 Bei vielen Doldengewächsen haben die Blüten
am Rand des Blütenstandes eine andere Form
als die in der Mitte.
a) Beschreibe die Unterschiede im Aussehen von Rand- und Mittelblüten (Abb. 3).
b) Welche Bedeutung könnte die Form der
Randblüten haben?
— a) Die Blüten am Rand der Dolde sind asymmetrisch und besitzen größere Kronblätter als weiter innen befindliche Blüten.
Außerdem haben sie keine Staubblätter.
b) Durch die größeren Randblüten erscheint
die Dolde noch etwas größer und ist
dadurch auffälliger für Insekten.
Schülerbuch Seite 241
 Gräser lassen sich leicht sammeln und
pressen. Lege eine Gräsersammlung an und
unterscheide zwischen Süß- und Sauergräsern. Ordne die Süßgräser nach den Blütenstandsformen.
— Auf folgende Merkmale der Süßgräser und
Sauergräser achten:
Süßgräser:
— Halm: hohl, mit Knoten
— Blätter: wechselständig, zweizeilig am
Halm
— Blattscheide: meist offen, mit Blatthäutchen
— Blüte in der Regel zwittrig
— Frucht: Körner wie beim Getreide
Sauergräser:
— Halm: markhaltig, im Querschnitt dreieckig, ohne Knoten
— Blätter: wechselständig, dreizeilig, am
Halm
— Blattscheide: geschlossen, ohne Blatthäutchen
— Blüte: meist einhäusige Pflanze mit deutlich getrennten männlichen und weiblichen Blütenständen
— Frucht: als Nüsschen, meist von Haut
umgeben.
Schülerbuch Seite 243
 Lege ein Herbarium von Blättern häufiger
Wald- und Parkbäume an.
 Trotz ähnlicher Namen können die Bäume
sich deutlich voneinander unterscheiden.
Suche nach Unterscheidungsmerkmalen
für folgende „Namenszwillinge“: Rotbuche
— Hainbuche; Traubeneiche — Stieleiche;
Esche — Eberesche; Sommerlinde — Winterlinde; Edelkastanie — Rosskastanie.
— Rotbuche: Bis 30 m hoher Baum. Die Rinde ist
glatt und grau, das Holz rötlich (Name!). Die
Blätter sind glänzend, ganzrandig und leicht
gewellt; die Frucht ist stachelig und enthält
1 bis 2 dreikantige Nüsse, die Bucheckern.
Nebenbei: Wenn eine Rotbuche nicht grüne,
sondern rote Blätter besitzt, dann heißt sie
„Blutbuche“.
Hainbuche (oder Weißbuche): Meist 7 bis
15 m, selten bis 25 m hoher, knorriger Baum,
oft als Heister mit mehreren Stämmen. Die
Rinde ist grau mit braunen Streifen, das Holz
ist weißlich (Name!). Die Blätter besitzen
einen ähnlichen Verlauf der Blattadern wie
die Rotbuche, der Blattrand ist aber doppelt
gesägt. Die Frucht ist von einer dreiflügeligen
Hülle umgeben.
Traubeneiche: 30 bis 40 m hoher Baum mit
eher schlankem Wuchs im Vergleich zur
Stieleiche. Die Blätter sind gebuchtet und besitzen einen 1 bis 3 cm langen Blattstiel. Die
Eicheln sind ungestielt und sitzen in kleinen
Trauben am Zweig (Name!).
Stieleiche: Ebenfalls bis maximal 40 m
hoch, aber mit eher ausladender Krone. Die
gebuchteten Blätter sind ungestielt und
besitzen am Blattgrund kleine Öhrchen. Die
Eicheln sitzen meist einzeln an einem bis
10 cm langen Stiel (Name!).
Esche: Bis über 40 m hoher Baum. Die Blüten
sind in der Regel eingeschlechtlich und unscheinbar. Aus den lockeren Blütenständen
entwickeln sich bis zu 4 cm lange, geflügelte
Früchte. Die Blätter sind unpaarig gefiedert
mit 9 bis 11 Fiederblättchen. Ihr Rand ist
schwach gezähnt.
Eberesche: Höhe bis 15 m. Der Baum ist ein
Rosengewächs und blüht in weißen Doldentrauben. Die Früchte sind scharlachrot und
werden auch als Vogelbeeren bezeichnet. Sie
können zur Herstellung von Konfitüren verwendet werden. Der Vergleich mit der Esche
kommt durch die Blätter zustande. Auch die
Eberesche besitzt unpaarig gefiederte Blätter
mit bis zu 15 Fiederblättchen. Der Blattrand
ist deutlich gesägt.
Winterlinde und Sommerlinde sind zum
Verwechseln ähnlich. Beide Baumarten sind
beliebte Alleebäume und ihre duftenden
Blüten sind eine gute Bienenweide. Es gibt
zwischen beiden Arten auch Bastarde, was
die Bestimmung zusätzlich erschwert, Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal sind die
bärtigen Haarbüschel, die sich auf der Blattunterseite an den Verzweigungsstellen der
Blattadern finden lassen: Bei der Winterlinde
sind sie braun, bei der Sommerlinde dagegen
weißlich.
Edelkastanie: Sie heißt auch Esskastanie
und ist mit der Buche verwandt. Sie wird bis
30 m hoch und bis 500 Jahre alt. Der Baum
blüht erst im Juni oder Juli. Die Einzelblüten
sind unscheinbar weißlich und in 10 bis 30 cm
langen Kätzchen vereinigt. Die essbaren
Früchte (Maronen) befinden sich zu 2 bis 4 in
einer stacheligen Hülle. Bemerkenswert sind
die langen, etwas ledrigen und stachelspitzig
gezähnten Blätter.
Rosskastanie: Der bis 30 m hohe Baum blüht
bereits im Mai mit bis zu 30 cm langen „Blütenkerzen“. Die Einzelblüten sind weiß bis
rötlich und gelb gefleckt. Der Vergleich mit
der Esskastanie kommt durch die Ähnlichkeit
der braunen Früchte, die bei der Rosskastanie aber nur als Tierfutter verwertbar sind.
Die Blätter sind 5- bis 7-fach gefingert. Der
Blattgrund ist als Verdickung deutlich zu
erkennen und hinterlässt beim herbstlichen
Laubfall eine hufeisenförmige Blattnarbe am
Zweig (Name!).
Vielfalt und Nutzen
35
Schülerbuch Seite 245
 Untersuche andere Nacktsamer (Kiefer,
Lärche, Zeder, Eibe) und erweitere die Tabelle
entsprechend.
Stamm
Nadeln
Zapfen
Kiefer
10—40 m hoch; rotbraune, dünnschuppige Borke
Immer zu zweit an einem Kurztrieb sitzend, bis 8 cm lang und leicht gedreht
Zunächst grün, reifen im 2. Jahr
nach braun bis rotbraun heran; 3 bis
höchstens 7 cm lang; nur wenig länger
als breit
Lärche
30—55 m hoch; graue bis rötlichgraue Rinde, fein-rissig bis schuppig
In Büscheln an den Kurztrieben,
einzelne Nadeln an Langtrieben; weich
und nicht stechend; verfärben sich im
Herbst goldgelb und werden abgeworfen
2-4 cm lang und 2 cm breit; braun bis
graubraun oder schwärzlich, meist
sehr viele an einem Zweig
Zeder
20—40 m hoch; silbrig graue bis
anthrazitfarbene, überwiegend glatte
Rinde
Wie bei der Lärche in Büscheln oder
einzeln am Langtrieb; dunkelgrün bis
bläulich silbergrau; sie werden im Winter nicht abgeworfen
5—8 cm lang, in der Gestalt zylindrisch oder eiförmig, Schuppen sehr
dicht anein-ander liegend
Eibe
bis 25 m hoch, Rinde dunkelbraun
bis rotbraun, in dünnen Streifen
abschilfernd
Zweizeilig angeordnet, ähnlich den Tannennadeln, aber dunkelgrün, weicher
und zugespitzt
Rote „Beerenzapfen“, etwa 1,2 cm
groß; der rote Samenmantel ist als
einziger Teil der Eibe nicht giftig
36
Blütenpflanzen
Schülerbuch Seite 248
Schülerbuch Seite 258
 Bevor aber ein Botaniker Pflanzenarten bestimmt, wird er zunächst versuchen herauszubekommen, welchen Pflanzenfamilien sie
angehören.
Versuche für die Pflanzenfamilien, die du auf
den Seiten 234 bis 241 kennen gelernt hast,
einen Bestimmungsschlüssel zu erarbeiten
und ihn wie auf der folgenden Seite aufzuzeichnen.
— Hinweis: Das Erstellen eines Bestimmungsschlüssels ist für Schüler der Klassenstufe 6
relativ schwierig. Das folgende Beispiel zeigt
lediglich eine mögliche Lösung.
1 Blüten mit Fahne, Flügel und Schiffchen
_______ Schmetterlingsblütler
— Blüte ohne deutliches Schiffchen____ 2
2 Blüten mit Unterlippe und oft auch Oberlippe, Stängel vierkantig _____Lippenblütler
— Blüte ohne deutliche Unterlippe _____ 3
3 Blüten groß, deutlich erkennbar______4
— Blüten entweder unscheinbar klein wie
bei Gräsern oder in Dolden bzw. Körbchen ______________________5
4 Blüten fünfzählig _______________7
— Blüten vierzählig, 2 kurze, 4 lange Staubblätter _________ Kreuzblütler
5 Blätter netzadrig _______________6
— Blätter paralleladrig ______ Süßgräser
6 Fünfzählige, kleine Blüten bilden doldenförmigen Blütenstand __ Doldengewächse
— Viele Blüten in körbchenartigem Blütenstand ____________ Korbblütler
7 Nebenblätter fehlen ____ Hahnenfußgewächse
— Nebenblätter vorhanden ___ Rosengewächse
 Manche Zuchtformen von Bananen, Apfelsinen und Mandarinen weisen keine Samen auf.
Wie kann man sie vermehren?
— Die Vermehrung kann durch Stecklinge oder
Pfropfen auf Unterlagen erfolgen.
 Informiere dich bei einem Gärtner, wie man
Obst- und Ziergehölze durch Okulieren und
Kopulieren veredelt.
— Pfropfen: siehe Schülerbuch
Okulieren: Knospen (Augen) werden verpflanzt.
Kopulieren: Auf dem abgesägten Stamm wird
der Kopf einer anderen Sorte aufgesetzt.
 Das Brutblatt, vom Gärtner auch Bryophyllum
genannt, weist eine besondere Art der Vermehrung auf: Am Blattrand der Mutterpflanze
entstehen viele kleine Tochterpflänzchen,
die nach einer gewissen Zeit abfallen und zu
neuen Brutblattpflanzen heranwachsen.
Handelt es sich um eine geschlechtliche oder
ungeschlechtliche Vermehrung?
— Da die Tochterpflanzen nicht aus dem Samenkorn hervorgegangen sind, handelt es
sich um eine ungeschlechtliche Vermehrung.
Schülerbuch Seite 259
 Nenne Pflanzen, bei denen der Mensch die
Früchte oder Samen nutzt. Unterscheide
folgende Fälle:
a) Die Frucht ist schmackhaft und die Samen
sind eher klein.
b) Die Samen sind groß und nährstoffreich,
aber eher weniger zahlreich.
c) Kleine, aber sehr viele Samen oder Früchte
werden geerntet.
— a) Kiwi, Banane, Paprika, Tomate, Apfelsine,
vor allem Beerenfrüchte.
b) Kokosnuss, Sojabohne, Getreide, Erdnuss, viele Nussfrüchte.
c) Mohn, hier gibt es kaum Beispiele, weil
die Ernte zu mühsam ist.
 Es gibt Tiere, die sich kaum um ihren Nachwuchs kümmern. Nenne Beispiele. Wie viele
Eier legen diese „Rabeneltern“?
— Alle Fische, Lurche und Kriechtiere, die keine
Brutpflege betreiben, legen sehr viele Eier.
Die Erdkröte etwa 5000 pro Jahr. Auch viele
Insekten, Spinnen und Krebse legen mehrere
hundert Eier.
 Säugetiere sind fast alle lebendgebärend. Wie
viele Nachkommen haben sie normalerweise?
— Säugetiere werfen in der Regel sehr wenige
Junge, meist nur 1 bis 2 Junge pro Wurf.
Schwein, Hund und Katze, sowie viele Nager
haben auch höhere Wurfzahlen. Die Brutpflege besteht in der geschützten Embryonalzeit und der Fütterung durch das Muttertier.
 Nenne weitere Beispiele, die das im Text
genannte Prinzip bestätigen.
— Flugsamen müssen sehr leicht sein. Sie
enthalten wenig Nährstoffe. Deshalb produzieren diese Pflanzen sehr viele Samen. Beispiele sind die Pappel und der Klatschmohn.
Pflanzen mit großen Samen, zum Beispiel
die Kokospalme, bildet vergleichsweise sehr
wenige Früchte.
Schülerbuch Seite 263
 Erläutere jeweils an einem konkreten Beispiel
die Bedeutung der Hecke als Unterschlupfund Versteckmöglichkeit, als Überwinterungsort, als Nahrungslieferant und als
Kinderstube.
— Der Text nennt Beispiele für die unterschiedlichen Funktionen einer Heckenlandschaft.
Unterschlupf und Versteck: Für Feldhasen,
Fasanen oder Rebhühner ist die Hecke ein
sicherer Zufluchtsort bei luftjagenden Beutegreifern.
Überwinterungsort: Das Kleinklima einer
Hecke bietet für Igel frostfreie Verstecke zur
Überwinterung.
Nahrungslieferant: Besonders im Herbst bieten die Früchte der Heckenpflanzen den hier
lebenden Tieren ein reichhaltiges Nahrungsangebot, das sie bis in den Winter hinein
nutzen können.
Kinderstube: Vor allem für einige Singvogelarten (Amsel, Goldammer) sind Hecken
mit ihren Nistmöglichkeiten und durch das
reichhaltige Samen- bzw. Insektenangebot
als Nahrung für Jungtiere besonders wichtig.
 Beschreibe anhand der Seite 262 die jahreszeitlichen Veränderungen an und in der
Hecke.
— Die Bilder zeigen den Frühjahrs-, Herbst und
Winteraspekt von unterschiedlichen Hecken.
Der Frühling ist geprägt durch den Laubaustrieb und das Blühen der Sträucher, was vor
allem Insekten (Raupen, Bienen) zugute
kommt.
Die Verfärbung des Laubes und der Abwurf
der Blätter im Herbst verändert das Aussehen
der Hecke deutlich. Wichtig ist im Zusammenhang mit der Tierwelt auch das Heranreifen
der Früchte als Nahrungsangebot.
Die winterliche Hecke ist entweder laubfrei
oder nur im Bereich einiger immergrüner
Sträucher schneebedeckt und bietet so
Kälteschutz und Versteckmöglichkeit für
winteraktive Tiere.
Vielfalt und Nutzen
37
Netz — Netz — Netz — Netz
Schülerbuch Seite 268/269
Prinzip: Struktur und Funktion
 Inwiefern erfüllt der Oberkiefer des Ameisenlöwen seine Funktion als Fangorgan? Nenne
vergleichbare Geräte aus Alltag und Technik.
Der Körper des Ameisenlöwen ist mit Borsten
besetzt, die nach vorne weisen. Welche Bedeutung könnte dies haben?
— Die Mundwerkzeuge sind lang und gebogen.
Z. B. Beißzange und Pinzette
Wehrt sich ein Beutetier, verhindern die nach
vorne weisenden Borsten, dass der Ameisenlöwe aus seinem Versteck gezogen werden
kann.
 Wo in unserem Körper finden sich Gelenke,
wie sie auf Seite 268 abgebildet sind? Welche
weiteren Gelenktypen gibt es? Welche Bewegungen lassen sie zu?
Welche Gelenkerkrankungen gibt es? Was
sind deren Ursachen? Wie kann man sie
behandeln?
— Scharniergelenk: Fingermittel- und Fingerendgelenke
Kugelgelenk: Schultergelenk, Hüftgelenk
Empfehlenswerte Literatur für den Lehrer zu
weiteren Gelenktypen, deren Bewegungsebenen, zu Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten: Biologie des Menschen („MörikeMergenthaler“)
 Welche Flugeinrichtungen außer dem
Fallschirm gibt es bei Pflanzen sonst noch?
Informiere dich über vergleichbare Flugvorrichtungen bei Tieren.
— Flugeinrichtungen bei Pflanzen: siehe Schülerbuch Seite 208f
Flugvorrichtungen bei Tieren: Fallschirmbildung bei bestimmten Halbaffen (Sifakas),
Gleitbeutler, Gleithörnchen
 Die Scheren bei Krebsen und Spinnen dienen
nicht nur zum Schneiden, sondern können
auch andere Funktionen haben. Ein Beispiel
dafür sind die Winkerkrabben. Welches biologische Prinzip verwirklichen diese Krabben
mit ihren Scheren?
— Das Winken der Winkerkrabben dient der
innerartlichen Kommunikation, d. h. die Männchen versuchen durch Balzgesten Weibchen
anzulocken.
 Ist es gerechtfertigt, den Stechapparat der
Honigbiene als biologische Spritze zu bezeichnen? Begründe.
— Siehe auch Seite 159.
Der Stachel hat die Form einer Spritze, eine
Flüssigkeit wird in die Wunde injiziert, somit
kann man den Stachelapparat als biologische
Spritze bezeichnen.
38
Netz
 Nenne weitere Tiere, die sich mit Ruderorganen fortbewegen.
— Die bei Schülern vermutlich bekannteste Tiergruppe mit Ruderfüßen —denen sie sogar
ihren Namen verdanken —sind die Ruderfußechsen oder Plesiosaurier.
Daneben finden sich Ruderfüße u. a. bei
vielen Wasservögeln und bestimmten Krebsarten.
 Die Natur hat in vielen Millionen Jahren
Strukturen hervorgebracht, die hervorragend
an ihre Funktion angepasst sind. Der Mensch
versucht, in der Technik ähnlich zweckmäßige
Konstruktionen zu schaffen. Welche weiteren
Beispiele könnten ihm als Vorbild dienen?
— Für den Lehrer empfehlenswerte Literatur:
Das große Buch der Bionik von W. Nachtigall
und K. Blüchel.
 Welche Ähnlichkeiten im Aufbau des Stuttgarter Fernsehturms und eines Schilfhalmes gibt
es?
— Hohlbauweise mit randlichen Verstärkungselementen, breites Fundament.
Literatur siehe 269. 7
 Erläutere, inwiefern bei den Beispielen dieser
Seite ein biologisches Prinzip erkennbar wird.
— Allen Beispielen und Aufgaben dieser Seite
ist gemeinsam, dass klare Zusammenhänge
zwischen Struktur und Funktion erkennbar werden. In diesem Zusammenhang ist
wichtig, dass dies bei vielen verschiedenen
Gruppen von Lebewesen und bei den verschiedensten Aufgaben zu beobachten ist.
Schülerbuch Seite 270/271
Prinzip: Angepasstheit
 Welchen Vorteil haben Flugeinrichtungen an
Früchten?
— Flugeinrichtungen bei Früchten sichern die
Verbreitung der jeweiligen Pflanzenart. Oft
ist vor-teilhaft, wenn die Früchte möglich weit
weg gelangen können. Die Chancen, an einer
Stelle zu landen, wo die Bedingungen für eine
Keimung und späteres Wachstum vorhanden
sind, werden dadurch größer (… bessere
Lichtverhältnisse, geringere Konkurrenz
durch andere Pflanzen, ...)
 Beschreibe die Angepasstheiten der wasserlebenden Tiere auf S. 270 an den Lebensraum
Wasser.
— Bei Hai, Pinguin und Delfin ermöglicht vor
allem die Stromlinienform ein schnelles
Schwimmen durch Verringerung des Wasserwiderstandes. Beim Schnabeltier sind
es neben dem spindelförmigen Körper vor
allem die durch Schwimmhäute verbreiterten
Hände und Füße, die ein gutes Schwimmen
und Manövrieren unter Wasser ermöglichen.
Der schlanke Körper des Kormoran setzt
dem Wasser ebenfalls wenig Widerstand
entgegen. Die hinten am Körper ansetzenden
Beine (Merkmal aller guten Taucher unter den
Vögeln) und die Schwimmhäute zwischen
den Zehen ermöglichen ihm ein effektives
Tauchen. Die Abb. auf Seite 270 zeigt Hai,
Pinguin, Delfin, Schnabeltier und Kormoran.
Folgende Körpermerkmale stellen Angepasstheiten an den Lebensraum Wasser dar:
Körpergestalt
stromlinienförmig
Flossen
Füße mit
Schwimmhäuten
Weitere Merkmale
Hai
X
X
—
große
Schwanzflosse
Pinguin
X
X (Flügel)
X
Delfin
X
X
—
große
Schwanzflosse
Schnabeltier
X
—
X
Ruderschwanz
Kormoran
Der Teil des Körpers, der sich beim
Schwimmen im
Wasser befindet,
hat Stromlinienform
—
X
Beine setzen
weit hinten
am Körper an;
günstig zum
Schwimmen
und Abtauchen
 Beschreibe die Angepasstheiten von Fledermäusen an das Jagen bei Nacht. Vergleiche
sie mit denen von Schlangen und Mausmaki.
— Angepasstheiten Fledermaus: Die Beute wird
bei Nacht durch Echoortung mit UltraschallLauten aufgespürt, große bewegliche Ohren
zum Aufnehmen der Echosignale, nahezu
lautloser Flug.
Im Gegensatz zur Fledermaus nutzt der
Mausmaki zum Erkennen von Beute auch
Licht. Er kann bei schwacher Beleuchtung
mithilfe seiner großen Augen Beute sehen
und mithilfe seines Gehörs Geräusche wahrnehmen, welche die Beutetiere erzeugen.
Schlangen (Python, Viper) spüren bei Nacht
ihre Beute mithilfe des Grubenorgans auf,
das durch Wärmestrahlung gereizt wird, die
von Beute ausgeht, deren Körpertemperatur
über der Umgebungstemperatur liegt.
Angepasstheit an
die vorherrschenden Temperaturen
im Lebensraum
 Tarnung hat für verschiedene Tiere unterschiedliche Bedeutung. Beschreibe die Bedeutung der Tarnung für Hecht und Wandelndes Blatt.
— Hecht: Die Tarnung beim Hecht ist eine Angriffstarnung. Tarnung des Jägers, damit die
Beute nicht gewarnt wird.
Wandelndes Blatt: Tarnung dient dem Schutz
vor Fressfeinden (Schutztarnung).
 Vergleiche Polar- und Wüstenfuchs (s. Seite
55). Stelle in einer Tabelle dar, wie sie an ihre
Lebensräume angepasst sind.
— siehe Tabelle unten
 Zeige am Chamäleon, dass die Angepasstheit
von Lebewesen an ihre Lebensbedingungen
mehrere Merkmale umfasst (siehe auch Seite
139).
— Angepasstheiten an . . .
Beutefang: Schleuderzunge, unabhängig
voneinander drehbare Augen
Leben auf Bäumen: Zangenartige Klammerfüße, runder Wickelschwanz
Tarnung: Farbwechsel des Körpers je nach
Umgebung
 Welche Vorteile kann ein Tier haben, wenn es
springen kann? Nenne Beispiele und erläutere.
— Durch springende Fortbewegung können
schnell größere Distanzen oder Hindernisse
überwunden werden. Beispiele: Heuschrecken, Laubfrosch, viele Antilopenarten, viele
Affenarten.
Vorteile des Springens: Rasche Flucht,
Beutefang (z. B. auch aus der Luft), Überwindung von Hindernissen.
 Zeige für Chamäleon, Hecht und Mausmaki,
dass ihre Angepasstheit mehrere Merkmale
umfasst. Zu welchen anderen Überschriften
dieser Doppelseite passen diese Tiere ebenso?
— Angepasstheit ist ein komplexes Phänomen;
es betrifft die unterschiedlichsten Bereiche.
Die Eigenschaften folgender Tiere können
auch den anderen Knoten der Netzseite
zugeordnet werden:
Chamäleon: „Tarnen“, „Klettern und Springen“
Mausmaki: „Klettern und Springen“
Hecht: „Schwimmen und Tauchen“
Polarfuchs
Wüstenfuchs
Etwas gedrungener Körper (im Vergleich
zum Wüstenfuchs) und kleine Ohren;
dadurch Verminderung der Wärmeabgabe;
Winterfell sehr dicht
Große, gut durchblutete Ohren; das führt zur Wärmeabgabe, wenn
die Außentemperatur unter der Körpertemperatur liegt; Hecheln
bewirkt Verdunstung von Speichel und damit Kühlung; Dichtes Fell
schützt vor Unterkühlung in der Nacht und Überhitzung am Tag
Angepasstheit an
Wasserknappheit
Keine Schweißdrüsen
Flüssigkeitsgehalt der Nahrung reicht zur Wasserversorgung des
Körpers
Angepasstheit
durch Verhalten
Nachtaktiv, tagsüber Aufenthalt im Erdbau, dadurch Verhinderung
von Überhitzung und übermäßiger Wasserabgabe; Hecheln zur
Abkühlung durch Verdunstung
Tarnung
Fellfarbe unterscheidet sich wenig von der
Umgebung, Farbwechsel des Fells: weißes
Fell Winterfell, bräunliches Sommerfell
Fellfarbe unterscheidet sich wenig von der Umgebung, bräunliches
Fell
Netz
39
Schülerbuch Seite 272/273
Prinzip: Variabilität
 Vergleiche die Beispiele dieser Seite und
stelle zusammen, in welchen Fällen sich der
Mensch die Variabilität in der Natur zu Nutze
gemacht hat.
— Der Mensch nutzt die Variabilität von Pflanzen.
Bei Rosen wird die Vielfalt von Wuchs,
Blütengröße und Blütenfarbe zur Züchtung
verschiedenster Sorten als Zierpflanzen genutzt. Die Sonnenblume dient als Nutzpflanze,
deren ölhaltige Samen nahrhaft sind auch
zur Gewinnung von Speiseöl ausgepresst
werden.
 Ohne Variabilität keine Züchtung. Erläutere
diesen Satz.
— Wenn sich Nachkommen nicht in bestimmten
Merkmalen von ihren Eltern unterscheiden,
kann man nicht auslesen und damit auch nicht
züchten.
 Welche Merkmale von Tieren und Pflanzen
haben sich durch den Einfluss des Menschen
verändert? Stelle mithilfe des Buchs weitere
Beispiele zusammen.
— Bei der Züchtung von Hunden sind besonders viele Merkmale verändert worden wie
Körpergröße, Beinlänge, Kopfform, Fell
Haarlänge und Färbung des Fells, Ausprägung des Jagdinstinkts u. a. (vgl. Lexikon
„Hunderassen Seite 23)
Heimtiere
vgl. Lexikon „Heimtiere“ Seite 30/31).
Tiere und ausgewählte Zuchtmerkmale:
Katze — Haarlänge und Färbung des Fells
Goldhamster, Meerschweinchen, Zwergkaninchen — Körpergröße
Nutztiere
Rind — Milchleistung, Fleischanteil (vgl. S. 34,
S. 35 Lexikon „Abstammung und Verwandtschaft des Hausrindes“)
Pferd — Köpergröße, Schnelligkeit (vgl.
S. 36/37)
Schwein — Körperlänge, Schnauze, Gehirn,
Haarlänge und Färbung des Fells (vgl. S.
38/39)
Haushuhn — Legeleistung, Gefieder (vgl. S.
84, S. 87)
Vögel
Papagei — Gefieder, „Sprechvermögen“
Kanarienvogel — Gesang, Gefiederfärbung
Zebrafink — Gefieder
Wellensittich — Gefieder, „Sprechvermögen“
(vgl. S. 97 Lexikon „Vögel als Heimtiere“)
Getreide (Hafer, Weizen, Roggen, Gerste,
Mais, Hirse, Reis) — Kornertrag (vgl. S. 253)
Kartoffel — Knollenform, Knollengröße (vgl.
S. 254/255 Impulse „Die Kartoffel“)
Kohlsorten — verschiedene Pflanzenorgane,
die sich als Nahrung eigenen (vgl. S. 256)
Weitere Pflanzen — Inhaltsstoffe (Nährstoffe,
Geschmackstoffe, Heilstoffe) u. a. (vgl.
S. 260/261 Lexikon „Nutzpflanzen“)
40
Netz
 Welche Beispiele zeigen eine auf natürliche
Weise entstandene Vielfalt?
— Familie Marderartige (vgl. S. 61 Material
„Steckbriefe der Marderartigen“)
Greifvögel (vgl. S. 103 Lexikon „Greifvögel“)
Lurche (vgl. S. 132/133, Bestimmungsschlüssel einheimischer Lurche)
Insekten (vgl. S. 176/177, S. 178/179, Lexikon
„Käfer und Schmetterlinge“,
Gliederfüßer (vg. S. 185)
Früchte (vgl. S. 210/211 Lexikon „Früchte“)
Korbblütler (vgl. S.239 und S. 273 Knoten
„Blütenpflanzen“)
 Ermittle mithilfe des Buches, welche Insektenordnung die meisten Arten umfasst.
Stelle zusammen, welche Arten du davon
kennst.
— Die artenreichste Insektenordnung mit etwa
350 000 Arten sind die Käfer (Siehe Seite 179
und Seite 185).
Häufig bekannt sind Marienkäfer, Maikäfer,
Mehlkäfer und Leuchtkäfer.
Schülerbuch Seite 274/275
Prinzip: Kommunikation
 Zähle Beispiele auf, die zeigen, welche verschiedenen Funktionen Sicht- bzw. Lautsignale haben können.
— Sichtsignale:
— Warn- und Alarmsignale (z. B. Warntracht
bei Insekten)
— Revierverteidigung und Drohen (z. B. bei
Vögeln oder Fischen)
— Anlocken von Weibchen, Balz (z. B. bei
Vögeln oder Fischen)
— Brutpflege (z. B. Sperren bei Vögeln)
Lautsignale:
— Warn- und Alarmsignale (z. B. bei Vögeln)
— Revierverteidigung und Drohen (z. B. bei
Vögeln, Säugetieren, . .. )
— Anlocken von Weibchen, Balz (z. B. bei
Vögeln)
— Brutpflege (z. B. bei Vögeln und Mensch)
— Zusammenhalt im Sozialverband (z. B.
Stimmfühlungslaute bei Vögeln)
 Bei Säugetieren sind Duftstoffe ein wichtiges
Mittel zur Verständigung. Für die menschliche
Kommunikation spielen sie dagegen kaum
eine Rolle. Begründe.
— Der Geruchssinn ist beim Menschen im
Gegensatz zu anderen Säugern nur schwach
ausgebildet.
 Verschiedene Tiergruppen nutzen unterschiedliche Signale, um vor drohender Gefahr
zu warnen. Nenne Beispiele.
— Warnrufe bei Vögeln
Schreck- oder Alarmstoffe bei Fischen, Säugern und Insekten
Sichtzeichen, z. B. der auf- und abwippende
Schwanz des Kaninchens signalisiert Gefahr
 Welche verschiedenen Signale werden im
Tierreich eingesetzt, um einen Geschlechtspartner anzulocken? Erläutere mithilfe von
Beispielen.
— optische Signale: Hochzeitskleider bei
Vögeln, Fischen, Leuchtsignale bei Leuchtkäfern
akustische Signale: Quaken bei Fröschen
und Kröten, Zirpen der Heuschrecken, Vogelgesang, Trommeln der Spechte, . . .
Duftsignale: Insekten, Säugetiere, ...
Körpersprache: Rad des Pfaus, Winkerkrabbe winkt mit prächtig gefärbten Scheren, . ..
 Gib neben Partnerfindung und Warnung vor
Gefahren weitere Bereiche oder Situationen
an, in denen die Kommunikation zwischen
Tieren eine wichtige Rolle spielt.
— Erkennen von Artgenossen (bei Insekten am
Stock- oder Nestgeruch)
Reviermarkierung
Abwehr von Rivalen
Brutfürsorge und -pflege
Zusammenhalt im Sozialverband, Arbeitsteilung und Zusammenarbeit bei sozialen Tieren
 Beobachte die Verständigung von Affen im
Zoo. Achte auf die verschiedenen Laute,
die die Affen von sich geben, und notiere, in
welcher Situation sie zu hören waren.

—

—
Schülerbuch Seite 276/277
Prinzip: Wechselwirkung
 Stelle bei den genannten Wechselwirkungen
heraus, ob es sich um Beziehungen zum gegenseitigen Nutzen handelt oder ob nur einer
der beiden Partner profitiert.
— 1. Beispiel — Blüte und Bestäuber:
Hier handelt es sich in der Regel um gegenseitigen Nutzen; die Pflanze wird bestäubt,
der Bestäuber erhält Nahrung in Form von
Nektar oder Pollen.
2. Beispiel — Pflanze als Wohnung:
Hier ist zu unterscheiden zwischen dem
reinen Nistplatz (Eichhörnchen oder Vogel),
wobei der „Gast“ vielleicht zufällig zur
Verbreitung der Früchte beiträgt, und der
Symbiose, wie sie bei den Dornen bewohnenden Ameisen vorliegt, die ihren Wirt frei von
einigen Schädlingen halten.
3. Beispiel — Insekt und Futterpflanze:
In der Regel liegt hier eine Beziehung von
Fressen und Gefressenwerden vor, also liegt
der Nutzen nur bei den Tieren.
4. Beispiel — Blattlaus und Ameise:
Der Text zeigt, dass auch hier eine Beziehung
zum ge-genseitigen Nutzen vorliegt.
5. Beispiel — Täuschen von Feinden:
Bei den genannten Fällen liegt der Nutzen
ausschließlich bei dem Tier, das seine Feinde
täuscht und somit besser überleben kann.
Der Getäuschte geht also leer aus, wird aber
sonst nicht geschädigt.

—
6. Beispiel — Schädling und Wirt:
Hier liegt wieder eine Beziehung vor, die nur
für eine Art nützlich ist, der Wirt ist in diesen
Beispielen immer der Geschädigte.
7. Einleitungsbeispiel — Kaiserfisch:
Zwischen dem Kaiserfisch und seinem
Putzerfisch liegt eine Symbiose vor. Der
Sägezahnschleimfisch dagegen schädigt den
Kaiserfisch durch sein Täuschungsmanöver.
Diese Dreierbeziehung kann nur so lange
stabil bleiben, wie die Angriffe des Sägezahnfisches nich zu oft erfolgen und der Putzerfisch weiterhin vom Kaiserfisch geduldet wird.
Wähle von dieser Doppelseite ein Beispiel
aus. Sammle dazu weitere Informationen und
berichte darüber.
Die Lösung ist vom Interesse der Schüler
abhängig. Es sollten vor allem Ergänzungen
zum Vorkommen und zur Monographie der
Arten gegeben werden.
Suche in deinem Buch nach mindestens zwei
weiteren Beispielen für Wechselbeziehungen
zwischen Lebewesen verschiedener Arten.
Die Bestäubung der Kirsche durch Bienen
(Seite 202) zeigt ausführlich die Wichtigkeit der Insekten für die Bestäubung. Das
Lexikon auf den Seiten 206/207 bietet weitere
Beispiele zur Wechselwirkung „Blüte und
Bestäuber“. Auf der Seite 209 lassen sich im
Abschnitt „Verbreitung durch Tiere“ einige
Beispiele zum gegenseitigen Nutzen finden
(Lockfrüchte, Trockenfrüchte, Ameisenfrüchte), aber auch einseitiger Nutzen nur für
die Pflanze, etwa bei den Klettfrüchten, ist
erwähnt. Der Kuckuck als Brutschmarotzer
wird ausführlich vorgestellt (Seite 93) und das
Thema Fressen und Gefressenwerden wird
bei vielen Tierarten (Schlangen, Schildkröten,
Spinnen) angesprochen. Auch wir Menschen
gehören in diese Wechselbeziehung (z. B.
Seite 119: Das Meer — ein wichtiger Nahrungslieferant).
Die Schwebfliege täuscht vor, so gefährlich
zu sein wie eine Wespe. Diese Erscheinung
gibt es auch bei anderen Tierarten und heißt
Mimikry. Suche weitere Beispiele. Berichte
darüber, wie und wo du gesucht und was du
gefunden hast.
Bei den Beispielen sollte deutlich zwischen
Warntracht, Tarntracht und Scheinwarntracht
(der eigentlichen Mimikry) unterschieden
werden. Geeignete Beispiele sind Hornissenschwärmer, Hummelschwärmer, Korallenschlangen, aber auch Geierschildkröte mit
aggressiver Mimikry oder Ragwurzarten, die
Insekten zur „Begattung“ anlocken.
Netz
41
Schülerbuch Seite 278/279
Prinzip: Fortpflanzung
 Untersuche an den Beispielen, ob die genannte
Fortpflanzungsform bei Tieren und Pflanzen
auftritt.
— Geschlechtliche Fortpflanzung ist die
Regel bei allen Tier- und Pflanzenarten. Die
eingeschlechtliche Fortpflanzung kommt
ausnahmsweise bei Blattläusen und einigen
Fischarten, aber auch bei wenigen Pflanzen
vor. Zwittrig sind viele Blütenpflanzen, seltener sind Tiere Zwitter. Die ungeschlechtliche
Fortpflanzung ist für Pflanzen auf Seite 258
ausführlich thematisiert, bei Tieren spielt sie
so gut wie keine Rolle.
 Bei Bienen gibt es die Königin, Arbeiterinnen
und Drohnen. Gib an, durch welche Art der
Fortpflanzung sie jeweils entstehen.
— Bienenköniginnen und Arbeiterinnen
entstehen aus befruchteten Eizellen, also
geschlechtlich. Die Drohnen entwickeln sich
grundsätzlich dann, wenn die Eier der Königin
unbefruchtet sind, also durch eingeschlechtliche Fortpflanzung.
 Nutzpflanzen werden häufig ungeschlechtlich
vermehrt. Nenne mindestens zwei Beispiele
und gib Gründe an.
— Die ungeschlechtliche Vermehrung von Pflanzen ist auf Seite 258 beschrieben. Hier finden
sich mehrere Beispiele (Erdbeere durch Ausläufer, Tulpe durch Brutzwiebeln, Geranien
durch Stecklinge) und auch Vorteile für diese
Art der Vermehrung sind genannt.
 Auf dieser Seite wird immer von Fortpflanzung
gesprochen. Manchmal benutzt man auch
ein anderes Wort, nämlich „Vermehrung“.
Erläutere die Bedeutung beider Begriffe und
erkläre den Unterschied an einem Beispiel.
— Der Begriff Fortpflanzung wird in der Regel
auf geschlechtliche Entstehung der nächsten
Generation angewendet, der Begriff der Vermehrung bezieht sich eher auf ungeschlechtliche Erzeugung der nächsten Generation.
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