STADTVIERTEL DEFGH Montag, 22. Februar 2016 Im deutschen Steuerrecht muss alles anders werden. „Eine Frage der Gerechtigkeit!” jetzt unter sz-shop.de PMO Abfahren: Die Ausbildung zum Lokführer bei der S-Bahn ist bei jungen Leuten sehr beliebt Abgehen: 60 Bürger sammeln bei einem Spaziergang Ideen für Ortsmittengestaltung Aufatmen: Behörde schließt nach Beschwerden eine Shisha-Bar an der Drygalski-Allee Steinhausen, Seite R8 Neuried, Seite R9 Solln, Seite R9 Am nördlichen Stadtrand werden 600 neue Wohnungen gebaut Schauspielerin Petra Auer leitet auch eine Palliativstation von renate winkler-schlang E ine „Himmelsfigur“ wird Petra Auer (Foto Peljak) spielen beim Truderinger Ventil am kommenden Sonntag, 28. Februar. Die Schauspielerin lächelt. Mehr darf sie noch nicht verraten. Das hat ihr der Spielleiter Winfried Frey, der auch ihr Ehemann ist, eingeschärft. Eine große Rolle jedenfalls habe er für sie geschrieben fürs Singspiel beim traditionellen Starkbierfest im Kulturzentrum an der Wasserburger Landstraße: „Eine ganz besondere Herausforderung. Jedes Mal vor dem Auftritt muss ich meine Rolle neu lernen.“ Diese Woche steht für Petra Auer ganz im Zeichen des Starkbiers. Auch im Hirschgarten und in der Gemeinde Grünwald tritt sie auf bei Anstich-Veranstaltungen in den Stücken, die jeweils „der Winni“, ihr Mann also, kreiert und inszeniert. Da ist dann vormittags Probe, abends der Auftritt. Und wie die Stücke, so sind auch ihre Rollen und Texte verschieden. Sie sagt lachend: „Hauptsache, die Bayern können feiern.“ Petra Auer darf so etwas sagen, denn sie ist eine waschechte Münchnerin, in Giesing mit vier Geschwistern aufgewachsen. Und ob Bühne oder Fernsehen – sie spielt meist Rollen, in denen Dialekt gesprochen wird. Schauspielerin mit bairischer Mundart, das ist ihr Markenzeichen. Man kennt sie von Peter Steiners Theaterstadl, aber auch von Rollen in den Fernsehserien „München 7“ oder „Dahoam is Dahoam“. Mit Winfried Frey hat sie vor vielen Jahren ein Liebespaar gespielt – und dann sind sie eines geworden. Für die beiden Kinder hat die bodenständige Schauspielerin das Tourneetheater aufgegeben. Daheim auf Engagements zu warten, war aber nie ihr Ding. Petra Auers Leben hat neben der Familie, die oberste Priorität genießt, und der Schauspielerei weitere wichtige Standbeine, die sie alle unter einen Hut bringt. Sie ist sogar durch Fortbildungen in China qualifizierte Beraterin für Feng Shui und Geomantie. Und das sei „weit mehr, als nur ein bisschen hineinspüren“. Petra Auer setzt sich seit dem Tod ihrer Mutter auch als ehrenamtliche Sterbebegleiterin ein, seit kurzen ist sie hauptamtliche Einsatzleiterin einer Palliativstation. Da steht nicht sie im Rampenlicht – und das ist ihr recht so. Sie sei keine Partylöwin, keine Shoppingmaus. Liege ein roter Teppich aus, gehe sie lieber hinten rum, sagt sie. In den Ensembles ist sie oft eine Art Mutter der Kompanie, jene, die den Kuchen mitbringt. Denn, sie weiß, wie kostbar die Lebenszeit ist. Am Sonntag wird sie in Trudering, ihrem heutigen Heimatstadtteil, erst technische Probe haben, dann bei der Vorstellung alles geben. Und es wird „himmlisch“ sein. Beginn ist um 16 Uhr. ZUHÖREN Fusion von Altem und Neuem: Auf dem ehemaligen Industriegelände sollen mehr als 700 Wohnungen entstehen. Auf dem Diamalt-Gelände in Allach, wo früher Malzextrakt hergestellt wurde, soll von 2017 an ein neues Quartier für 1600 Menschen entstehen. Einige denkmalgeschützte Gebäude werden in das Ensemble integriert von anita naujokat Allach – Nachdem der städtebauliche und landschaftsplanerische Wettbewerb für das ehemalige Diamalt-Gelände in Allach entschieden ist, will die Isaria Wohnbau AG im kommenden Jahr mit dem Bau von 630 Wohnungen beginnen. Das Projektvolumen wird mit 250 Millionen Euro angegeben. Im südlichen Segment wird die Münchenbau zudem an die hundert Wohnungen erstellen. Ihr gehören nach Unternehmensangaben 8000 Quadratmeter des 8,2 Hektar großen Geländes, auf dem Diamalt früher Backhilfsmittel, Suppenwürze sowie Malz- und Soßenpräparate produzierte. Das Quartier ist für etwa 1600 Einwohner angelegt und soll um einen grünen Kern in der Mitte herum entstehen. Grundlage des künftigen Bebauungsplans ist der Siegerentwurf, den Pesch Partner Architekten Stadtplaner Dortmund/Stuttgart mit Helen Rohde Dortmund für sich entschieden haben. Das Konzept sieht eine drei- bis sechsgeschossige Bebauung vor, das die Bauträger in bis zu zehn Bauabschnitten realisieren wollen. Entstehen soll ein Wohnungsmix, von EinZimmer-Appartements bis hin zu großen Wohnungen mit bis zu fünf Zimmern. Entlang der Georg-Reismüller-Straße sollen sogenannte Stadtvillen mit jeweils zehn bis zwölf Wohneinheiten gebaut werden. 70 Prozent der Wohnungen werden frei finanziert sein, der Rest sei nach einkommensorientierter Förderung und München-Modell für Bewohner mit mittlerem und niedrigem Einkommen gedacht, sagt Michael Dinkel, Projektleiter bei Isaria. Die denkmalgeschützten Bestandsgebäude im Inneren des Gebiets – etwa das restaurierte Kesselhaus, die einstige Sup- penwürzefabrik und die Werkstätten– werden integriert. Sie sollen einmal die identitätsstiftende Mitte des Quartiers werden. Für die alte Suppenwürze seien Gastronomiebetriebe, Büros und Wohnungen vorstellbar, sagt Dinkel. „Wir sind aber noch in der Findungsphase und prüfen verschiedene Nutzungen.“ Die Isaria überlegt ebenfalls noch, Werkstättengebäude, die unter Denkmalschutz stehen, passen könnte. Denkbar sei auch eine öffentliche Nutzung. Offen ist außerdem noch, ob die im Bezirksausschuss umstrittene Mauer entlang der Georg-Reismüller-Straße erhalten bleibt. Gegner wie Friedrich Schneller von der SPD sehen in ihr nur eine ganz einfache, verfallende und abschottende Industriemauer; die Grünen und der Untermen- zinger Historiker Walter G. Demmel stufen sie dagegen als perfekt zum Ensemble passend ein. „Bei uns geht es eher in Richtung Erhalt“, sagt Projektleiter Dinkel dazu. Durchlässe für Fußgänger und Radfahrer sind beim Direktorenhaus und dem Pförtnerhaus vorgesehen, so etwa einer von der Georg-Reismüller-Straße auf Höhe der Franz-Nißl-Straße, „um Transparenz zu schaffen“, wie es heißt. Doch auch dieses Thema sei noch nicht endgültig entschieden. Dinkel zufolge soll das Gebiet primär von der Ludwigsfelder Straße aus, gegenüber dem Junkersgelände, erschlossen werden. Südlich sei eine eigene Zufahrt etwa in Höhe der Höcherstraße vorgesehen, sagt Dinkel. Eine der beiden Kindertagesstätten mit Krippe und Kindergarten soll in die Nähe der Suppenwürze platziert wer- Industrierelikte: Die alte Suppenwürzefabrik (links) und das in Privatinitiative restaurierte Kesselhaus mit Schornstein bleiben erhalten. FOTO: ISARIA WOHNBAU AG FOTO: HESS Für das „Maxim“ gibt es zwei Interessenten, Knackpunkt ist die Miete Redaktion: Thomas Kronewiter (Leitung), Hultschiner Straße 8, 81677 München Telefon: (089) 2183-7294 Mail: [email protected] Anzeigen: (089) 21 83-82 27 Abo-Service: (089) 2183-8080 FOTO: PESCH PARTNER ARCHITEKTEN, ISARIA WOHNBAU Wohnen mit Würze Theater ums Kino www.sz.de/muenchen www.facebook.com/szmuenchen www.twitter.com/SZ_Muenchen „ZEFIX! Fuizln” (24 Stück im Steelcase) jetzt unter www.sz-shop.de Feldmoching wächst Eine Frau mit vielen Rollen Im Lichthof der Ludwig-Maximilians-Universität spielt der Organist Danijel Drilo an diesem Montag, 18 Uhr, in Erinnerung an die Widerstandsgruppe. Haarer Schüler lesen aus Briefen und Dokumenten der Studenten. Bierdeckel trifft Domino trifft Sprachkurs. ZENTRUM UND NORDEN MEINE WOCHE Konzert für die Weiße Rose R7 Neuhausen – Die Anhänger des Kinos „Maxim“ geben ihre Bemühungen nicht auf, das kleine, bald 104 Jahre alte Lichtspielhaus zu retten. Vor der jüngsten Sitzung des Neuhauser Bezirksausschusses riefen sie per Rundmail und Flugblatt zu einem „Go In“ auf – in Anlehnung an die bei den Achtundsechziger-Studenten so beliebten „Sit Ins“, die Sitzstreiks. Letztlich war es aber nur eine Handvoll Unterstützer, die Maxim-Pächter Siegfried Daiber ins Sitzungslokal begleiteten. Auf einer OnlinePlattform haben mittlerweile mehr als 3400 Menschen für den Erhalt des Kinos votiert, 600 im Kino selbst unterschrieben. „4000 Unterstützer können nicht irren“, argumentieren die Freunde des Maxims, „wir fordern Unterstützung von der Landeshauptstadt“. Maximal 2400 Euro Monatsmiete können Jan Jäger und Miriam Tretter, die das Kino übernehmen und mit neuem Konzept fortführen wollen, ihren eigenen Berechnungen zufolge aufbringen. Die Studiobühne der Theaterwissenschaftlichen Fakultät der Universität dagegen ist bereit, 3000 Euro, inklusive Nebenkosten 3400 Euro zu zahlen. Sie ist auf der Suche nach einer dauerhaften Bleibe, wie Katrin Kazubko, Leiterin der Studiobühne, betont. Daibers Forderung angesichts dieser Konkurrenz lautet nun: Die Stadt solle monatlich 1000 Euro Miete zum Betrieb des Maxims zuschießen. Dann käme der Hausbesitzer, den Daiber „einen Spekulanten“ nennt, auf seine gewünschte Miete. Den Vorwurf der Maxim-Anhängerschar, „die Politik“ schaue „tatenlos“ zu, wie „das wunderschöne Kino an den Meistbietenden verschachert wird“, will der Bezirksausschuss (BA) nicht auf sich sitzen lassen. Das in ihrer Macht Stehende hätten sie versucht, gaben einige Stadtteilpolitiker leicht pikiert zurück. „Wir können hier nur als Vermittler zwischen privaten Parteien auftreten, als Bittsteller beim Hausbesitzer“, erklärte CSU-Fraktionssprecherin Kristina Frank, „und das haben wir getan“. Auch aus dem Kulturreferat kam eine klare Ansage: Eine dauerhafte Förderung sei nicht möglich. Das weiß der seit Jahrzehnten in der Branche tätige Sigi Daiber sehr wohl; er beklagt selbst, dass die Filmkultur nur mit gelegentlichen Zuschüssen abgespeist werde und nicht den gleichen Stellenwert habe wie Theater, Oper oder Bal- lett. Leo Agerer (CSU) erinnerte Daiber bei dieser Gelegenheit daran, dass im Budget des BA nach wie vor 2100 Euro für die notwendige Renovierung der Kinosessel zur Verfügung stehen, „die seit Jahren nicht abgerufen werden“. Und zu dem im Flugblatt beschworenen „Kulturkampf“ merkte BAVorsitzende Anna Hanusch (Grüne) an: „Auch eine Theaterbühne ist eine kulturelle Einrichtung, der wir nicht ablehnend gegenüber stehen“. Sollte es doch noch zu weiteren Gesprächen zwischen dem Hausbesitzer und Daibers potenziellen Nachfolgern kommen, „können wir uns gerne daran beteiligen“, versprach Hanusch. Noch ist nicht abgemacht, ob die Studiobühne an der Landshuter Allee einziehen wird. Man sei noch in „eher schwierigen“ Verhandlungen über die Renovierungen sowie die Höhe der Miete, erklärt Matthias Fahrmeir von der Liegenschaftsabteilung der Universität. Die Behauptung der Maxim-Unterstützer, die Studiobühne werde mittelfristig weiterziehen, weil der Hausbesitzer einen befristeten Mietvertrag anbiete, kann Fahrmeir nicht bestätigen: „Befristet oder unbefristet, so weit sind wir noch gar nicht gediehen.“ sonja niesmann den, „weil wir den Quartiersplatz ganztägig beleben wollen“, sagt Dinkel. Eine zweite soll an der Ecke Georg-Reismüller-Straße und Ludwigsfelder Straße Platz in einer der Stadtvillen finden. An öffentlichen Grün- und Freiflächen sind rund 1,6 Hektar geplant, sowie 7000 Quadratmeter für eine ökologische Vernetzungszone inklusive eines Habitats für Zauneidechsen. Die Münchenbau wird wohl etwas später mit dem Bauen beginnen. Man werde das Objekt für etwa eineinhalb Jahre an die Stadt München zur Unterbringung von Flüchtlingen vermieten, sagt eine Sprecherin. Rund 1,6 Hektar sind als Grünfläche geplant. Auch eine ökologische Zone soll es geben Alle neun Wettbewerbsbeiträge sind von Dienstag, 23. Februar, an bis Freitag, 4. März, im Foyer und im Raum 18 des Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Blumenstraße 28 b, zu sehen; geöffnet ist werktags von 8 bis 18 Uhr. Eröffnet wird die Ausstellung am Montag, 22. Februar, um 18.30 Uhr von Stadtdirektorin Susanne Ritter. In den Monaten März und April sollen die Arbeiten auch in Allach ausgestellt werden. Ort und Datum stehen noch nicht fest. Zweiter Preisträger nach Pesch Partner Architekten wurden Trojan Trojan und Partner Architekten (Darmstadt) mit WGF Objekt Hirschmann Lehner Landschaftsarchitekten (Nürnberg). Den dritten Preis erhielten Planquadrat Elfers Geskes Krämer PartG Architekten und Stadtplaner (Darmstadt) mit Bierbaum.Aichele Landschaftsarchitekten (Mainz/Frankfurt am Main). FINAL-SALE 50-70 % Meisteratelier für feinste Pelzarbeit Münchner Str. 109 82008 Unterhaching Tel. 089-61 88 97 www.pelz-neugebauer.de Pelz Neugebauer Feldmoching – In Feldmoching werden bis zu 600 Wohnungen neu entstehen. Den planerischen Startschuss hat der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung jetzt gegeben. Das dafür vorgesehene Areal ist 8,15 Hektar groß und befindet sich am nördlichen Stadtrand. Die Demos Wohnbau GmbH, die HI Wohnbau GmbH und die Wowobau Wohnungsbaugesellschaft mbH wollen im Bereich östlich der Hochmuttinger Straße, nördlich der Herbergstraße und westlich der Paul-PreußStraße ein allgemeines Wohngebiet mit einer Geschossfläche zwischen 50 000 und 60 000 Quadratmetern in Form von Geschosswohnungen und verdichtetem Reihenhausbau entwickeln. Damit könnten etwa 500 bis 600 Wohnungen für bis zu 1400 Bewohner entstehen. Die Höhenentwicklung soll dabei zur Bestandsbebauung einen städtebaulich verträglichen Übergang schaffen. Zur Mitte des Gebietes ist auch eine Anhebung der Gebäudehöhen denkbar, das wird der geplante städtebauliche Wettbewerb noch genauer ermitteln. Um die Nachbarschaft frühzeitig in den Planungsprozess einzubinden und die Planung zu diskutieren, findet am Donnerstag, 3. März, um 18 Uhr im Pfarrsaal St. Peter und Paul, Feldmochinger Straße 401, eine Beteiligungsveranstaltung für die Öffentlichkeit statt. Auf der Internetseite www.wowobau.de/anmeldung und per E-Mail an [email protected] besteht die Möglichkeit einer formlosen Anmeldung bis Freitag, 26. Februar. Die Ergebnisse der Infoveranstaltung werden in den vorgesehenen Eckdatenbeschluss für einen städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb einfließen und dem Stadtrat vorgelegt. tek Bergmannschule sucht Ehemalige Schwanthalerhöhe – Die Grundschule Bergmannstraße feiert heuer 125-jähriges Bestehen und sucht dazu Erinnerungen von Ehemaligen. Außerdem wünschen sich die Organisatoren Bilder aus alten Zeiten. Ehemalige Bergmänner und –frauen sollten sich an die Schule wenden. Entweder per E-Mail an [email protected] oder per Telefon unter der Nummer 1 47 28 30 80. ands Wie junge Bayern leben Maxvorstadt – Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat den jungen Männern und Frauen in Bayern eine Studie gewidmet. An diesem Montag, 22. Februar, stellt die Stiftung die Ergebnisse vor. Beginn ist um 18 Uhr. Es wird um Anmeldung per E-Mail an [email protected] oder per Fax unter 51 55 52 44 gebeten. lhä